die substantiv-groĂ&#x;schreibung schädigt durch nutzlose gedächtnisbelastung die geistige und leibliche gesundheit unserer jugend, sie wirkt verdummend. konrad duden
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magazin 0001 der
004
inhalt
003
alles neu – 2.0 | eliane huber-irikawa, gerlinde thuma und barbara höller
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früher war alles besser! | die studierenden der kunstschule.wien
006
nie mehr schule – keine solchen schulen mehr | tom waibel
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schrift und kommunikation | birgit kerber
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verwerfungen und neue landschaften | elisabeth mayerhofer
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am ende ist dann alles grau … | angela proyer
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das atelier ist zwischen den menschen | kurt neuhold
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print graphics/druckgrafik | eliane huber-irikawa und tom phelan
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animation und experimentalfilm | muzak und karoline riha
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malerei und prozess | barbara höller und gerlinde thuma
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soho in ottakring die kunstschule.wien und soho in ottakring … | ula schneider soho in ottakring – die erfolgsgeschichte | johannes doppler micro-plastic :: mega-problem | bernhard cociancig das beste rezept! | angela proyer die orgel wird illuminiert! | angela proyer opferblut | johannes doppler hungertuch | inge doppler die suchenden | christina mayerhofer delicious!? | sarah schuchter | vanessa kronjäger | annika schallert | martina tusch on another planet | kenan ramazanoglu
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comic | walter fröhlich
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paula oberndorfer – paula liebt die skizzenbücher | interview von angela poyer
088
summer institute – der stadtraum als labor: die mulitperspektive von art-gangs reflektiert von: angela proyer | brian zimmerman | aleida ruelas hertel ariel swoboda | kenan ramazanoglu | johannes doppler
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weil’s die wahrheit ist | die magazinerInnen
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orientierungsjahr 2016/17
100 impressum
das jahr 0001 022 christina mayerhofer | 032 kenan ramazanoglu | 040 inge doppler 043 bernhard cociancig | 044 emilia prodinger | 050 zsuzsanna vécsei 052 julia wolfahrt | 054 angela proyer | 072 johannes doppler 074 sarah schuchter | 076 vanessa kronjäger | 082 naima wilk
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hßrdenläufer | 2015 | johannes doppler
alles neu – 2.0 2013 stand die diplomausstellung exit der wiener kunstschule unter dem motto alles neu. wie neu alles werden wird, konnten wir zum damaligen zeitpunkt nicht ahnen. denn es kam das jahr 2014 und die wiener kunstschule erlebte genau im 60sten jahr ihres bestehens ihren untergang mit mann, frau, der gesamten infrastruktur und allen räumlichkeiten - nicht ein bleistift überlebte den kahlschlag. die gründe dafür waren wie meistens vielschichtig und für außenstehende schwer zu durchschauen. was übrig blieb, war der geist der kunstschule, der sich in absolventInnen und lehrenden als wille zur veränderung einer absolut untragbaren, verfahrenen lage manifestierte und die absicht, die einzige kunstausbildungsstätte österreichs, die bei einem völlig offenen zugang eine umfassende kunstausbildung auf hohem niveau anbietet, zu retten. es begann ein langer und mühseliger weg, die bausteine wieder zusammenzufügen und zumindest ein minimalangebot an infrastruktur auf die beine zu stellen. zwanzig lehrende und fünfunddreißig studierende stellten sich dieser herausforderung und erlebten im november 2015 den tag der wiederauferstehung der traditionsreichen institution unter neuem namen als kunstschule.wien. dieser prozess ist bei weitem nicht abgeschlossen, obwohl wir das wagnis eingehen konnten, neben einem neuen orientierungsjahr mit fünfundvierzig neuinskripitionen, einen zweiten studienabschnitt anzubieten. noch immer besteht die kunst im balanceakt, bei erschwinglich niedrigen studiengebühren, minimalen öffentlichen subventionen und einem idealistisch hohen einsatz engagierter lehrender, vor allem die räumliche situation und die infrastruktur zu verbessern.
was sind die minimalbedingungen für professionelle kunstausbildung und kunstproduktion? im letzten jahr haben wir erfahren, mit wie wenig, wie viel möglich ist. mit stolz blicken die studierenden und die lehrenden auf eine leistung zurück, die kaum vorstellbar gewesen war. trotz großer befriedigung, eine weitere verarmung der kunstausbildungslandschaft in österreich verhindert zu haben, bleibt das gefühl, mit einer aufgabe, die eigentlich eine der öffentlichen hand wäre, nämlich gerade der jungen generation und menschen mit atypischen lebenswegen ein qualitätsvolles und diverses bildungsangebot auf dem kunstsektor anbieten zu können, an grenzen angelangt zu sein und im stich gelassen zu werden. nach wie vor liegt uns vor allem die argumentation gegen eine ausreichende finanzierung der kunstschule auf dem magen, die in einem von der MA 13 in auftrag gegebenen bericht so formuliert wurde: es ist uns keine studie bekannt, die den bedarf an freischaffenden künstlern in bezug auf unsere gesellschaft darlegt. wir sagen: einer offenen, sozialen gesellschaft in der kulturstadt wien, die geprägt ist vom schaffen der künstlerInnen früherer epochen, sollte die ausbildung von kulturschaffenden ein selbstverständliches anliegen sein! es bleibt zu hoffen, dass auch in den etagen der subventionsvergabe die realität der werteproduktion und die verdienste derer, die dazu beitragen, zur kenntnis genommen werden.
mag.a eliane huber-irikawa, präsidentin des schulerhaltenden vereins mag.a gerlinde thuma, direktorin mag.a barbara höller, stellv. direktorin
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1 Satz | 2016 | bernhard cociancig
früher war alles besser! wie oft haben wir das nicht schon gehört? und wie oft glauben wir dann doch, dass es stimmt?
ob sie, werte leserInnen, es glauben oder nicht, die wiener kunstschule wurde 2014 erschreckenderweise geschlossen. ein jahr später jedoch konnte sie ihre tore bereits wieder öffnen und zwar als kunstschule.wien das war bei weitem nicht leicht und es sei an dieser stelle allen gedankt, die dazu beigetragen haben. nur wie geht es jetzt weiter? heute, minimal ausgestattet und mit dutzenden stolpersteinen konfrontiert, hatten wir wirklich das gefühl, dass die zeiten von einst tatsächlich viel rosiger ausschauten. aber als wir uns zur ersten redaktionssitzung dieses magazins zusammenfanden, haben wir einen schwierigen entschluss gefasst. wir müssen endlich von der alten kunstschule wegkommen. dieser satz steht am ende eines neuen jahres, unserem jahr 0001. rückblickend betrachtet war es ein ganz schönes stück arbeit. wir waren knapp vierzig menschen, die zuvor nichts miteinander zu tun hatten. und aus dem nichts heraus sollten wir es schaffen, eine für die kunst wichtige schule neu aufzubauen? eine große herausforderung, der sich viele von uns auf ganz unterschiedliche weise stellen wollten. es war ein aufregendes abenteuer, zusammen mit der kunstschule ein jahr lang an uns selbst zu wachsen. heute können wir stolz sein, einen phänomenalen start hingelegt zu haben. und auch wenn heute nicht mehr alle bei uns sind, sagen wir im namen unseres gesamten jahrgangs: wir sind das jahr 0001 die studierenden der kunstschule.wien
nie mehr schule – keine solchen schulen mehr! ein aufruf zum epistemischen ungehorsam
tom waibel die forderung nie mehr schule wird in den ohren auszubildender vermutlich verlockender klingen, als in den lohntüten lehrender. aber auf welche art von schulen zielt die negation? und, was will epistemischer ungehorsam? epistemologie fragt danach, wie wissen zustande kommt, welche erkenntnisprozesse denkbar sind, wie wissensvoraussetzungen begründet werden und wann aus einer erkenntnis wissen resultiert. bisher hat epistemologie vor allem okzidentales wissen griechischen ursprungs reflektiert und unabhängig von seiner entstehungsgeschichte untersucht. das projekt der epistemologie gewinnt in dem maß an brisanz, in dem es im christentum zum gegenstand eines theologischen systems wurde, das geschlossenheit beanspruchte, in seiner ausbreitung missionarisch durchgesetzt wurde, und eine universale integration sämtlicher wissensbestände behauptet hat.
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der ungehorsam, um den es hier geht, wendet sich gegen dieses verständnis von epistemologie. es geht dabei nicht nur um ungehorsam gegenüber einer analyse von erkenntnis, sondern um ungehorsam gegenüber einer konstitution von wissen und einer konzeptualisierung von welt. das richtet sich gegen ein denken in form von macht- und wissensverhältnissen, in denen aussage und macht strategisch miteinander verknüpft sind. es ist eine aufforderung zum widerstand gegen eine epistemische gewalt, die wissensund forschungspraktiken in den kontext von
macht- und herrschaftsverhältnissen stellt. epistemischer ungehorsam befragt die konstitution von wahrheit und versucht diesen begriff neu zu verorten. es geht dabei um die infragestellung bestehender regelsysteme und begründungszusammenhänge samt ihrer machtbasierten gültigkeiten. wissen und erkenntnis wird in (europäischen) schulen seit dem 17. jahrhundert durch die beziehung von denken und dasein begründet. die selbstvergewisserung des rationalen ich denke, daher bin ich, setzt sich im kolonialen schlachtruf der eroberer als ich bin (sieger), weil ich denke, fort. der ungehorsam, den wir meinen, vermutet, dass man denkt, von wo aus man ist. denkformen ortsspezifisch zu begreifen, zielt auf eine ent-essenzialisierung ab. sobald denken als verortbar erkannt ist, verliert es seinen universellen anspruch und muss sich gültigkeit und legitimität in konkreten kontexten erwerben. aus dieser ungehorsamen kritik folgen einige verschiebungen: - europa wird als geohistorisches zentrum des denkens dezentriert; - die aufklärung wird als besonderes wissensregime in seiner kolonialen verkettung verstanden; - die peripherisierung der welt wird als politisch-epistemologischer tatbestand ausgemacht; - das denken (der moderne) wird als ambivalenter vorgang begriffen, der von kolonialisierungsprozessen nicht zu trennen ist. epistemischer ungehorsam dekonstruiert die vorstellung einer universellen vernunft zugunsten einer inwertsetzung lokaler wissensordnungen und handlungsmöglichkeiten, die ohne kritik von identität und subjektivität nicht möglich ist. die formen des sichtbar- und sagbarmachens müssen nun auch als formen von verschweigen, verschwindenlassen und undenkbarmachen analysiert werden. die forderung nie mehr schule will das koloniale wissen verlernen, um sich an der anerkennung und konstruktion von anderem wissen zur veränderung der welt zu beteiligen.
1562: christliche missionare verbrennen das wissen der indigenen von mexiko
gelerntes wieder verlernen schulisches denken wird einwenden, all das sei höchst abstrakt und niemals umsetzbar. sehen wir daher einige unternehmungen zur praxis dieses ungehorsams. 1997, wenige jahre nach dem auftreten des zapatistischen befreiungsheeres in chiapas, mexiko, stellten die zapatistas die lehrerinnen der land- und dorfschulen vor eine schwere entscheidung. sie mussten wählen, ob sie als angestellte der schlechten regierung (westliches) wissen vermitteln, oder als teil eines neuen bildungssystems auf ihre verstrickung mit der regierung verzichten wollten. die alternative fand echo in der analyse, die das forum der indigenen bevölkerung im angrenzenden bundesstaat oaxaca unternommen hatte: der seit einem jahrhundert vorangetriebene ausbau von schulen hatte wie keine andere institution zur schwächung und unterwerfung von autonomem wissen und indigenen lebensformen beigetragen. als konsequenz wurden lehrerinnen als komplizinnen der kulturellen
zerstörung aus dörfern hinausgeworfen und schulen geschlossen. seitdem wird versucht, die konstruktion von kommunalen bildungssystemen voranzubringen. 2002 wurde eine universidad de la tierra gegründet, um leuten ohne schulzeugnissen weitergehende bildungsmöglichkeiten anzubieten. an dieser universität der erde gibt es weder professorinnen, noch studentinnen, es gibt weder ein curriculum noch abschlüsse oder titel. die funktion der universität besteht einzig darin, leute, die etwas wissen wollen, miteinander in verbindung zu bringen. das konzept war so erfolgreich, dass 2004 in chiapas auch eine solche universität gegründet, und auf den namen ivan illich getauft wurde. der bildungskritiker illich hat bereits in den 1970er jahren die debatte zur entschulung der gesellschaft eröffnet und pädagogische werkzeuge zur konstruktion von gemeinschaftlichkeit entwickelt.
2016: zapatistas und wissenschaftlerInnen treffen sich in der universität der erde; chiapas, mexiko
der leiter der chiapanekischen universität der erde skizziert die schule so: wir sind gegen die vorherrschende tendenz, in der alles zur ware gemacht wird. alles hat heute einen preis, mit allem wird handel betrieben, mit organen, körpern und genen, ja sogar mit der seele. wir haben beschlossen, dass bei uns alles gratis ist. aber damit in dieser widersprüchlichen welt etwas gratis sein kann, muss man leute finden, die unsere initiative kostenlos unterstützen. hier geht es um die produktion von kritischem wissen zur praktischen selbstbefreiung, die in die realität der bestehenden verhältnisse eingebracht und mit den herausforderungen und kämpfen des täglichen lebens in bezug gesetzt wird. der praktische ungehorsam gegen die hierarchische beziehung zwischen lehrenden und lernenden wendet sich gegen die aufteilung von wissenden und unwissenden und zielt auf die entdisziplinierung des wissbaren ab.
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dabei wird die weitergabe von wissen bereits als akt der befreiung wahrgenommen. das betrifft nicht nur den austausch von wissen, sondern auch die produktion von erkenntnis. erkenntnisproduktion wird zum akt des teilens
und zur anerkennung der existenz von gütern im gemeinbesitz (commons). die gesellschaftliche produktion von wissen soll zu einer tätigkeit werden, an der möglichst viele möglichst barrierefrei teilnehmen können. widerstand und ungehorsam dieser schul- und universitätsprojekte zielen auf bildung und politik gleichermaßen. diese schulen verursachen störungen, unterbrechungen und bisweilen grundlegende abkoppelungen von der ordnung etablierter klassifizierungen und erklärmodelle. dabei handelt es sich um unvollendete praktiken in einer unfertigen wirklichkeit. diese unfertigkeit ist aber kein mangel, im gegenteil: erst das wissen um die unfertigkeit der wirklichkeit eröffnet ein verständnis für die veränderbarkeit der welt.
links zu ungehorsamen schulen und universitäten:
zeichnung | bernhard cociancig
universidad de la tierra, www.unitierra.org earth university, www.navdanya.org/earth-university real open university, wwww.reallyopenuniversity.wordpress.com universidad sin frontera, www.unsif.com university of the commons, www.uotc.org/wordpress universidad nómada, www.sindominio.net/unomada university of utopia, www.universityofutopia. org edu-factory, www.mutantspace.com/edu-factory-transnational-collective bureau d’etudes, www.bureaudetudes.org
tom waibel ist doktor der philosophie. er arbeitet in den bereichen text, medien und kommunikation mit schwerpunkt auf politische theorie, postkoloniale kritik, migration und globalisierung. aufbau von projekten zur kommunalen kommunikation in mesoamerika, gastlektor an der escuela nacional de antropologia e historia (ENAH) in mexiko, an der universität wien und der kunstschule wien.
schrift und kommunikation lehrveranstaltungsleitung: birgit kerber
buchstäbliche fundstücke das lateinische alfabet setzt sich aus linien und bögen zusammen, formen und gegenformen bildend, die wir anhand unseres erlernten wissens schnell wahrnehmen, lesen und interpretieren können. beim thema buchstäbliche fundstücke galt es, die 26 buchstaben unseres lateinischen alfabets außerhalb des geschriebenen wortes als schriftzeichen zu entdecken und fotografisch festzuhalten. dabei wurde die suche nach zeichen – in landschaften, gebäuden, im öffentlichen raum oder im privaten umfeld, durch ein selbst gewähltes thema gezielt unterstützt und dabei nicht die inszenierung, sondern das zufällige in den vordergrund gestellt.
u-bahn | angela proyer
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frames | bernhard cociancig
katze | vanessa kronjäger
bekleidung | sarah schuchter
wohnen | gerhard leitgeb
bäume | zsuzsanna vécsei
in weiterer folge dienten die fotografischen fundstĂźcke als grundlage fĂźr einen zeichnerischen prozess, der durch konstante reduktion die dokumentierten buchstaben in der fotografie hervorhob. dabei entstanden viele unterschiedliche, grafische arbeiten bis hin zu signets. die als erkennbare zeichen gedeuteten formen erfuhren eine neuinterpretation.
reduktion | angela proyer
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inspiration | ingeborg doppler
interpretation | ingeborg doppler
reduktion | bernhard cociancig
verwerfungen und neue landschaften elisabeth mayerhofer der gesamte kunstbetrieb hat seit den 1980er jahren fundamentale umbrüche erlebt; bestimmende faktoren dieses wandels waren technologische veränderungen, allen voran die digitalisierung, kunstintrinsische veränderungen, neue methoden des ausdrucks und der wille, neue publikumsschichten anzusprechen, aber auch regulationsmechanismen, die den bereich von der ausbildung an mit umgestaltet haben. der folgende text unternimmt eine kurze zusammenfassung dieser situation und verortet die kunstschule in der neuen landschaft. bildende kunst in österreich. ein überblick das feld der bildenden kunst in österreich hat sich seit der jahrtausendwende massiv verändert: neue messen für zeitgenössische kunst sind entstanden (vienna contemporary, vienna art week, parallel vienna), den etablierten galerien steht eine vitale alternative szene gegenüber, die vielen jungen künstlerinnen als sprungbrett dient und vielfach auch als produzentinnengalerien von diesen getragen wird, der kunstmarkt entwickelt sich weiter, theoretische diskurse finden verstärkt eingang in die lokale auseinandersetzung. die akademien wurden im zuge des bolognaprozesses in wissenschaftliche universitäten umgewandelt.
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diese entwicklungen fanden zeitgleich und in wechselwirkung mit zahlreichen adaptierungen kulturpolitischer maßnahmen statt, wie beispielsweise der aufstockung von individualförderungen (stipendien, preise, auszeichnungen), die besonders auf die schnittstelle zum berufseintritt und die professionalisierung des künstlerischen nachwuchses fokussieren. unterschiedliche fördermechanismen wurden erprobt, um auf die geänderten rah-
menbedingungen und bedürfnisse im feld einzugehen (z. b. das bundeskuratorinnenmodell, das mitte der 1990er jahre einige jahre in kraft war oder das selbstverwaltungsmodell „netznetz“ für medienkunst in wien). gleichzeitig wurden die budgets bis zur mitte der 00er jahre laufend erhöht, wiewohl der großteil der budgets an bestehende institutionen gebunden blieb. was die strukturmerkmale des arbeitsmarktes angeht, so ist die gesamtpopulation an kunstschaffenden seit den 1970er jahren kontinuierlich gestiegen – und steigt weiter, wenn die zahlen der bewerberinnen um studienzulassung an kunstuniversitäten als indikator herangezogen werden. für den kunstarbeitsmarkt bedeutet dies, eine hohe dichte mit entsprechender konkurrenz in den städten und ein arbeitsleben, das von folgenden merkmalen geprägt ist: gute ausbildung, geringe einkommen, phasen der erwerbslosigkeit, entgrenzung von arbeitsorten und -zeiten, schwierigkeiten mit den sozialversicherungssystemen, planungsunsicherheit und prekarisierung. eine leichte entlastung hat die pensionierungswelle im schulischen bereich in den frühen 2010er jahren gebracht, wo die alterskohorte der in den 1980er eingestellten kunsterzieherinnen in den ruhestand getreten ist und steigende schülerinnenzahlen, vor allem in wien, kurzfristig ein window of opportunity zur existenziellen absicherung geöffnet haben. ansonsten aber zeigt sich der arbeitsmarkt schwierig und aufgrund seiner hohen informalität von verschiedenen diskriminierungsachsen durchzogen, die einen strukturellen konservativismus befördern, da er von persönlichen netzwerken geprägt ist. ausbildungssituation nicht nur der bologna-prozess, sondern auch die einrichtung neuer institutionen wie der fachhochschulen, hat bewegung gebracht. damit wurde die definitionsmacht der akademien bzw. kunstuniversitäten abgeschwächt, auch wenn diese aufgrund ihrer starken verflechtung mit anderen akteurinnen des kunstbetriebs (vgl. becker) nach wie vor prägend ist.
kunstschule.wien die kunstschule ist nicht nur aufgrund ihrer geschichte ein spezifikum. im kontext der stadt wien, deren demographische zusammensetzung sich seit der jahrtausendwende rapide verändert, füllt die kunstschule somit eine lücke. bereits durch die lage außerhalb der wiener innenbezirke in sandleiten wird signalisiert, dass die kunstschule eine lücke im system der künstlerischen ausbildung schließt. noch deutlicher macht das der verzicht auf eine aufnahmeprüfung. stattdessen ermöglicht es ein orientierungsjahr, den studierenden weitgehend unabhängig von ihrer sozio-ökonomischen ausgangsbasis, vergleichbare ausgangsbedingungen für das reguläre studium zu erarbeiten. damit wird auch jenen teilen der bevölkerung zugang zu einer künstlerischen ausbildung verschafft, die im übrigen system von kunstausbildungen unterrepräsentiert sind. neben der zusammensetzung der studierenden sind die inhalte der ausbildung relevant, besonders angesichts der strukturmerkmale von kunstarbeitsmärkten, da letztlich nicht übertragbare fertigkeiten und spezialisierungen nicht zu autonomie, sondern zu prekarität und verarmung führen. gleichzeitig hat sich die kunstschule als organisation nicht
aus dem lernprozess verabschiedet, sondern hat sich im gegenteil partizipativen entscheidungsstrukturen geöffnet, so dass die studierenden ein höheres maß an mitsprache in bezug auf ihre ausbildung haben. diese wiederum ermöglicht beweglichkeit und innovation in den studienangeboten und curricula, so dass auf die veränderungen im feld reagiert werden kann. nicht zuletzt verbreitert diese reaktionsfähigkeit auf bedürfnisse, die sich aus dem feld heraus ergeben, auch die anwendungsmöglichkeiten der erworbenen fähigkeiten und kenntnisse, ein umstand, der nicht nur für künstlerische ausbildungen relevant ist. becker, howard s. (1984) art worlds. berkeley, los angeles, london: university of california press.
foto © katsey.org
aufnahmeprüfungen und der damit verbundenen vorhergegangenen sozialisation und lernbiografie kommen dabei besondere relevanz zu: die aufnahme in einer kunstuniversität ist an ein auswahlverfahren gekoppelt, das durchlaufen werden muss. das resultat dieser verfahren ist facettenreich: einerseits behalten die universitäten die kontrolle über ihre studierendenzahlen und somit über ihr institutionelles wachstum, andererseits basiert die auswahl auf einem homogenen exzellenzbegriff. der aspekt der individualität steht dabei im vordergrund. der wunsch, eigenständige künstlerische positionen bereits in nucleo aufzuspüren, verweist auf die künftige und enge beziehung zwischen lehrenden und studierenden, die kunstausbildungen charakterisiert.
elisabeth mayerhofer, studium der deutschen philologie, französisch, spanisch, deutsch als fremdsprache sowie internationales kulturmanagement. seit 2014 kulturpolitische referentin im büro des wiener stadtrates für kultur, wissenschaft und sport. zuvor geschäftsführerin der ig kultur österreich und projektmitarbeiterin der universität für musik und darstellende kunst in wien. arbeitsschwerpunkte: kunst- und kulturarbeitsmärkte, kultur- und kreativwirtschaft, kunst im urbanen raum, partizipatorische kulturarbeit und kulturmanagement, kulturpolitik.
am ende ist dann alles grau … dieter preisl (1962 bis 2016) war immer ein stiller, bescheidener und sehr liebenswürdiger lehrender und kollege, der auch in schwierigen zeiten der kunstschule stets um deren weiterbestehen bemüht war. unaufgeregt, doch beständig erarbeitete er ein umfangreiches malerisches und zeichnerisches werk, beheimatet im abstrakten bereich. sein wissen über farbenlehre und werkstoffkunde gab er seit 2011 in zahlreichen vorlesungen an die studierenden der kunstschule weiter. auch als musiker war dieter preisl aktiv. als schlagzeuger brachte er gemeinsam mit künstlerkollegen zahlreiche musikaufnahmen im bereich des pop, wie der freien jazzimprovisation heraus. in seinen künstlerischen arbeiten untersuchte er die möglichkeiten von formaten und strukturen. es entstanden zeichnungen, malereien und faltobjekte. alle bilder dieter preisls scheinen mir, obwohl sie nichts erzählen wollen, nichts figürliches, gegenständliches dargestellt wird, beseelt, so als seien sie genaue, kongeniale dokumente des seins … georg pichler dieter preisl ist ende juni 2016 bei einem tragischen unfall ums leben gekommen. wir haben ihm zu ehren farben gemischt und bilder gefaltet und waren in gedanken nochmals bei ihm. ap
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www.dieterpreisl.com
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farbmischungen: so violett halt (chris mayerhofer) | planschbeckenblau (birgit kerber) | poseidon (kenan ramazanoglu) | tausend sonnen gelb (johannes doppler) | sommerfrüchtchen (zsuzsi véscei) | leichtfüßige vergeistigung (inge doppler) | untermschnee (brigitte ammer) | schlangenhautgrün (sarah schuchter) | schulsprecheinnen-grün (angela proyer) | friedenstaubengrau (bernhard cociancig) | traumnachmittagshimmelblau (julia wolfahrt) | nahederferneblau (gerlinde thuma) | traubergine (vanessa kronjäger) | der himmel so blau (zsuzsi vécsei) | schulsprecheringrün (johannes doppler) | hochprozentigesbrombeer (birgit kerber) | altweiberchameaux-unterwäsche-beige (zsuzsi vécsei) fotos © angela poyer
christina mayerhofer
geboren 1996 werkstätten: druckgrafik | malerei und prozess in meinen arbeiten versuche ich meine sicht und meine subjektive meinung über die welt und alles darin wiederzuspiegeln. oft wiederkehrende motive sind straßen und städte. da ich eigentlich aus niederösterreich komme, pendle ich schon seit meiner kindheit fast täglich in die stadt. mein interesse gilt dem prunk und der schönheit genauso wie dem heruntergekommenen und morbiden. diese zwei seiten – immer im widerspruch und doch kann das eine nicht ohne das andere – sind oft wiederkehrende themen und beschäftigen mich stark. überhaupt spiele und arbeite ich gerne mit stimmungen des unheimlichen. und meine wohl größte faszination gilt dem paradoxon des hässlichen im schönen und dem schönen im hässlichen.
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lemon tree | oktober 2016 | 30 x 42 cm | buntstift, tusche und acryl auf papier
stadt und land | dezember 2016 | je 20 x 15 cm | druck auf papier, kupfer- und zinkradierung: ätzung, kaltnadel und aquatinta
obwohl ich vom land komme oder gerade deshalb, war die stadt immer ein wichtiger teil meines lebens und ich habe mich immer in beiden welten zuhause gefühlt. ich fühle mich sowohl als landkind als auch als halbe wienerin. die weitläufigkeit des landes, die ruhe, die einsamkeit und auch abgeschiedenheit. im gegensatz dazu die dichte der stadt, die lebhaftigkeit, hektik und aufregung waren für mich immer sehr faszinierend.
i’m sitting here in the boring room it’s just another rainy sunday afternoon i’m wasting my time i got nothing to do i’m hanging around i’m waiting for you but nothing ever happens and i wonder lemon tree | songtext | fool’s garden
form zu sein, die den individuellen wunsch nach künstlerisch-kreativer betätigung fördert, und die mit einer qualitativ hochwertigen aus- und weiterbildung praktische und theoretische orientierung auf dem weiten feld der künstlerischen tätigkeiten bietet, erfüllt die schule eine wichtige bildungs- und kulturpolitische aufgabe. der offene, demokratische zugang zur kunst und einer aus-bildung, in ergänzung, aber auch abseits von sozial abgeschotteten hochschulen und akademien entspricht so gar nicht einem an exzellenz, effizienz und markttauglichkeit orientierten bildungssystems und dem auf wertsteigerung und eitelkeit ausgerichteten, elitären kunstumfeld.
cutout kigk theaterworkshop | kabelwerk
das atelier ist zwischen den menschen* die projektreihe kunst im grünen kreis kurt neuhold
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ähnlichkeiten bei den grundsätzlichen anliegen und im verständnis von kunst sind es, derentwegen ich gerne einen beitrag für das magazin verfasse, um meine wertschätzung mit der inhaltlichen ausrichtung der kunstschule zum ausdruck zu bringen. durch das prinzip, eine niederschwellige bildungsplatt-
beschwörungen vom sinn und nutzen kreativkünstlerischer aktivitäten entsprechen zwar dem trend und finden sich in hochglanzbroschüren der tourismusbranche und von wellnesshotels, zeit und raum für eine in den alltag integrierte beschäftigung mit kunst ist für viele kaum möglich, denn die bewältigung der täglichen herausforderungen ist in einer auf die bedürfnisse der arbeitswelt abgestimmten struktur anstrengend genug. kunst braucht aber zeit, innere und äußere freiräume, und kunst ist mehr als ein entspannendes freizeitvergnügen und ein lustvolles spiel mit materialien. kunstausübung ist ein produkt der menschlichen fähigkeit, die innere und äußere welt sinnlich wahrzunehmen. bewussten und unbewussten prozessen folgend, werden eindrücke und erfahrungen reflektiert und entsprechend der individuellen fähigkeiten und gesellschaftlichen möglichkeiten bearbeitet und gestaltet. künstlerisches gestalten heißt, mit den mitteln der kunst etwas zu verändern, zur verfügung stehendes material zu bearbeiten und damit die eigene lebenswelt schöpferisch zu verwandeln. dies wird umso besser gelingen, je offener und neugieriger ich bin, je mehr ich über zusammenhänge weiß, hintergründe kenne und bereit bin, neues zu lernen und auszuprobieren.
die produktion von kunst ist ein offener, suchender prozess, angetrieben vom inneren bedürfnis nach ausdruck und gestaltung oder vom wunsch, etwas verstehen zu wollen, indem man es zerlegt, analysiert und neu zusammensetzt. kunstproduktion ist das gegenteil von kostengünstiger und effizienter produktion der konsumwaren-wunderwelt. kunstproduktion geschieht manchmal spontan, ist meist langwierig und schwierig, voller fragen und unsicherheiten, ein stetes ringen um die adäquate form für das inhaltliche anliegen; immer begleitet von der gefahr des scheiterns. mit dieser bedrohung fertig zu werden, ist eine herausforderung, der sich jeder kreativ arbeitende mensch stellen muss, an der leider auch viele scheitern, vor allem dann, wenn die eigenen ansprüche und erwartungen nicht erfüllt werden können. das wissen um entwicklungen und zusammenhänge, die bereitschaft, neues zu erlernen und auszuprobieren, erweitert stets die handlungs- und gestaltungsmöglichkeiten. als bildungseinrichtung braucht die kunstschule ein hochwertiges kurs- und qualifizierungsprogramm, bei dem man traditionelle und neue künstlerische techniken und medien kennenlernen, erproben und anwenden kann. die projektreihe kunst im grünen kreis ist kein ausbildungsprogramm, sondern ein workshop-angebot, das unter meiner leitung seit mehr als 15 jahren in den stationären und ambulanten einrichtungen des grünen kreises realisiert wird, konzipiert für menschen, die überwiegend kaum oder wenig erfahrung im umgang mit kunst haben. das workshop-programm der verein grüner kreis berät, betreut und behandelt suchtkranke menschen in ambulanten und stationären einrichtungen in wien, niederösterreich und in der steiermark. die kunstworkshops ergänzen das ganzheitliche behandlungsangebot des vereins, das therapeutische, medizinische, sozialpsychologische und strukturierende arbeits- und freizeitprogramme umfasst. die therapie von menschen mit suchterkrankungen ist schwie-
rig und bedarf hoch qualifizierter, erfahrener fachleute, die mit den betroffenen über einen längeren zeitraum eine vertrauensvolle beziehung aufbauen und mit ihnen arbeiten. die kunstworkshops sind zeitlich begrenzt (meist 3 bis 7 tage); die workshopleiterinnen kommen von außen. es sind überwiegend professionell arbeitende künstlerinnen, die bei kunst im grünen kreis vor allem in ihrer fachlichen kompetenz gefordert sind. mit ihrem künstlerischen, ästhetischen und kunsthandwerklichen knowhow begleiten und beraten sie die teilnehmerinnen bei der realisierung ihrer künstlerischen ambitionen. wertschätzung, empathie, neugierde und offenheit im umgang miteinander sind dabei wichtige kriterien. ein wichtiger grund für den erfolg, die positive resonanz und rezeption der kunstworkshops sind die betonung der künstlerischen intentionen der workshops und die abgrenzung bzw. unterscheidung von künstlerischer und therapeutischer arbeit. kunst zu produzieren ist die vorgabe und das ziel, das angestrebt wird, das freiräume im denken und gestalten ermöglicht. es ist immer wieder erstaunlich, wie originell und einfallsreich die künstlerischen äußerungen von menschen sind, die sich in einer schwierigen lebenssituation befinden, die oft tief verletzt und schwer krank sind, die jedoch die workshop-angebote erfreut aufgreifen und annehmen, um ihr denken, fühlen und wünschen zum ausdruck zu bringen. thematisiert werden meist existenzielle grundfragen – oft geht es um leben und tod. und dafür gibt es, meiner meinung nach, keine andere oder bessere ausdrucksform als kunst. eine an künstlerischen qualitätskriterien orientierte bewertung dieser arbeiten ist in diesem kontext nicht angebracht. programmatisch beruht kunst im grünen kreis auf einem dynamischen, prozessualen kunstverständnis. die produktion von kunst wird als prozess verstanden, der angetrieben wird vom inneren bedürfnis nach ausdruck und gestaltung und dem wunsch etwas neu
zu schaffen, der die projektplanung, die produktion und die bei der realisierung stattfindenden sozialen und kommunikativen prozesse genauso beinhaltet, wie die öffentliche präsentation, rezeption und reflexion der arbeiten. kunstworkshops wirken sinnstiftend, sowohl für das individuum als auch für die herausbildung gemeinsamer werte, symbole und rituale einer gemeinschaft. sie fördern diesen nach innen orientierten prozess. zusätzlich bedarf es jedoch der kommunikation nach außen. denn kunst braucht öffentlichkeit. räume, in denen kunst präsentiert wird, wo produzentinnen und rezipientinnen über die kunstwerke sprechen, diskutieren und polemisieren. ohne öffentlichkeit keine kunst, keine anerkennung, keine wahrnehmung, keine förderungen – und ohne göd, ka musi!
kunst von gesellschaftlich marginalisierten gruppen wird zwar manchmal als aufputz für charityaktionen missbraucht, in der öffentlichkeit und auch in der kunstszene findet sie selten eine, ihren besonderen qualitäten entsprechende, beachtung. die pool7-galerie, die der grüne kreis am rudolfsplatz in wien betreibt und die auch als präsentationsraum für kunst im grünen kreis-projekte genutzt wird, ist ein zarter versuch, einen raum der begegnung und ernsthaften auseinandersetzung mit etablierter und nicht etablierter kunst aufzubauen. der betrieb von solchen kommunikations-, frei- und möglichkeitsräumen ist unter den gegebenen, von sparzwängen geprägten gesellschaftlichen rahmenbedingungen, ein schwer zu erreichendes ziel, dennoch ein anliegen, das wahrscheinlich kunst im grünen kreis mit der kunstschule verbindet.
* das atelier ist zwischen den menschen zitiert nach joseph beuys, michael ende in „kunst und politik - ein gespräch“, 1985, fiu-verlag, isbn: 978-3-928780-48-3
kurt neuhold lebt und arbeitet in wien, seit 1989 freischaffender künstler; akademie für sozialarbeit und studium an der hochschule für angewandte kunst; aktionen, ausstellungen und partizipative kunstprojekte im öffentlichen raum, mitbegründer und mitarbeit bei kulturinitiativen: wandmalgruppe mauersegler, kulturtage brunnenmarkt, aktionsradius augarten/ wien, u. a. mitarbeit beim wwtf-geförderten forschungsprojekt: empowerment als verhandlungsraum in kunst, wissenschaft und arbeit; seit 1998 koordinator der künstl. aktivitäten im verein grüner kreis und leiter der projektreihe: kunst im grünen kreis; kurator des ausstellungs- und veranstaltungsprogramms in der pool7-galerie
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kurtneuhold@aon.at
maskentheater | kunst im grĂźnen kreis | juni 2009
print graphics | druckgrafik werkstättenleitung: eliane huber-irikawa und tom phelan
the aim of the course is to give students an insight into the possibilities of the medium of print making by introducing them to some of the basic techniques involved, from mono printing to etching. to explain and demonstrate the processes and to help them grasp and produce their first prints. to introduce them to techniques and effects unobtainable in other art mediums. to the alchemy and magic of print making. in the course we covered the techniques of mono print, dry point printmaking on plastic plates, woodblock printmaking and lino printing. the enthusiasm of the students created an atmosphere of motivation and openness to ask questions which on my part made the process of teaching them the various techniques and skills most rewarding. the quality of the work produced at the end of the workshops showed that the students had acquired the knowledge to create exciting prints in various techniques.
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if rembrandt wandered into our printmaking introduction course at the kunstschule today, except for the electricity, which I am sure would surprise him, very little else in the room would. acids, presses, rollers, hard and soft wax grounds, heavy inks are all still used by printmakers today as they were in his time. like a series of complicated dance steps he along with the students would fall straight into the routine of plate preparation and the application of grounds etc. the core, the bones, of etching and printing are still the same beating heart of the art form as then and now.
wenn rembrandt heute die druckgrafikwerkstätte beträte, würden seine hände zwar schnell wieder in die druckgrafische arbeit finden, aber seine augen und sein hirn würden sich beim ersten schritt aus dem studio auf ganz neue bedingungen einlassen müssen. genau diese transformation unserer wahrnehmungs- und denkmuster seit der zeit, in der druckgrafik entstanden ist, wird zum eigentlichen thema und zur herausforderung an alle künstlerInnen, die heute in diesem medium tätig sind und es zu einem aktuellen, zeitgemäßen ausdruck bringen wollen. unsere studierenden auf diese herausforderung vorzubereiten, ist die aufgabe des werkstättenunterrichts in druckgrafik.
portrait | zustand 1 und 2 | inge doppler | holzschnitt
caught | bernhard cociancig | 3c linoldruck auf schwarzem papier, 20 x 30 cm
schmetterling (druckstock) | gerhard leitgeb | holzschnitt, ca. 70 x 100 cm
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arbeit in der siebdruck-werkstatt von mike wegerer
aus der serie akt | zsuzsi vécsei | monotypie, je 30 x 20 cm
o. t. | christopher kampl | holzschnitt
kenan ramazanoglu geboren 1993 und aufgewachsen in wien. sein antrieb ist das neue, unbekannte zu suchen. auf die fächer design und raum und grafik design spezialisiert, fokusiert sich kenan auf ideen, die innovativ sind und längerfristig wirken. fotografie, druckgrafik oder bildhauerei. er verwendet das medium, welches das werk gerade braucht. unterschiedliche materialien und die auseinandersetzung mit solchen, stehen für ihn im vordergrund. handwerk in verbindung mit digitalem arbeiten bilden für ihn eine starke symbiose. kenan202@live.at
OKO | logodesign
work in progress es ist ein versuch, sich von einer ideologie der selbstdarstellung zu distanzieren und der dekoration zu wiederstehen. sinnhaftigkeit durch neue materalität zu geben und einem gesellschaftlich so wichtigen objekt wieder aufmerksamkeit zu schenken. 034
OKO | 2016 | spiegel aus porzellan mit platinlegierung | designprojekt
flag of seoul | 2017 | din a2 | typoplakat
animation und experimentalfilm werkstättenleitung: muzak | karoline riha
sub-vers-iv ist das thema | variation ist die methode
kanalbegehung unterirdisches wien somewhere behind the cake stall a man was whistling, and martins knew the tune. he turned and waited. was it fear or excitement that made his heart beat – or just the memories that tune ushered in … graham green from the novell the third man wir steigen hinab unter die überwölbung und hinein in den kanal. an der nahtstelle zu den verschüttungen der vergangenheit, in den verschlungenen windungen unter der stadt suchen wir nach dem (noch) unbelichteten in seiner kleinsten zeitlichen einheit.
die art-gang als auftakt und recherche, um einen experimentalfilm zu machen. eine einstellung in sechs varianten – das gleiche immer wieder anders, nicht mehr und nicht weniger als 60 sekunden lang. das ziel der lehrveranstaltung besteht darin, mit den studierenden gemeinsam die kleinste filmische einheit – die einstellung und ihre bedeutung zu entdecken. über den kontrast und im vergleich ist es uns so einfacher möglich, größere strömungen und tendenzen mit dem filmischen apparat darzustellen und deren wirkung zu untersuchen.
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zu sehen sind die entstandenen filme unter: www.vimeo.com/kunstschulewien
pathologisches museum | ein film von art-gang experimentalfilm dauer: 00:01:00 2016 Š kunstschule.wien
making of pathologisches museum
verhüllt dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: emilia prodinger kamera: sarah schuchter, julia wolfahrt ausstattung: emilia prodinger darstellerin: emilia prodinger 2016 © emilia prodinger
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der stuhl dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: martina tusch kamera: martina tusch, sarah schuchter, vanessa kronjäger darstellerInnen: martina tusch, emilia prodinger, sarah schuchter, vanessa kronjäger, naima wilk, johannes doppler, muzak 2016 © martina tusch
schatten dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: julia wolfahrt kamera: julia wolfahrt, emilia prodinger, naima wilk licht: vanessa kronjäger, julia wolfahrt, emilia prodinger, naima wilk ausstattung: julia wolfahrt darstellerinnen: julia wolfahrt, naima wilk, martina tusch 2016 © julia wolfahrt
jumpscare dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: vanessa kronjäger kamera: julia wolfahrt maske, ausstattung: vanessa kronjäger licht: martina tusch darstellerinnen: sarah schuchter, emilia prodinger 2016 © vanessa kronjäger
verschwunden dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: sarah schuchter kamera: martina tusch maske: sarah schuchter ausstattung: sarah schuchter, annika schallert, vanessa kronjäger darstellerin: vanessa kronjäger 2016© sarah schuchter
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begegnungen dauer: 00:01:00 johannes doppler konzept, ton, schnitt, regie: johannes doppler kamera: angela proyer, wendi gessner, julia wolfahrt kostüm: johannes doppler darstellerInnen: johannes doppler, julia wolfahrt, angela proyer, wendi gessner 2016 © johannes doppler
material dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: wendi gessner kamera: angela proyer, wendi gessner darsteller: johannes doppler 2016 Š wendi gessner
kontraste dauer: 00:01:00 konzept, ton, schnitt, regie: angela proyer kamera: angela proyer maske/ausstattung: angela proyer assistenz: wendi gessner darsteller: johannes doppler 2016 Š angela proyer
inge doppler geboren 1966 in wiener neustadt artbydoing – meine arbeiten spiegeln vieles von meiner inneren gefühlswelt wider. sowohl die lebendigkeit der farben, als auch die fragilen linienführungen. ich war schon immer auf irgendeine art und weise kreativ. der entscheidende impuls für mich zu malen war meine liebe zu farben und mein bedürfnis, gefühle und empfindungen in bildern umzusetzen. dabei geht es mir weniger um die darstellung der außenwelt in gegenständlicher form, sondern vor allem um das spiel mit den farben und der komposition. inge.doppler@gmail.com
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karotten | 2015 | 29,7 x 42 cm | acrylfarben
tanz | 2016 | 40 x 30 cm | wasservermalbare wachspastellkreiden
bernhard cociancig geboren 1951 in graz | lebt und arbeitet in wien und kirchberg am wechsel bernhard@keicie.com | www.keicie.com
es ist ungemein schwierig, sich zwischen zwei interessen zu entscheiden: kunst oder ein technischer beruf? keines von beiden oder beide zusammen? diese frage stellte sich mir 1969 nach der matura – und es war nicht leicht, mich zu entscheiden: einerseits interessierten mich berufszweige mit geologischtechnischem hintergrund, andererseits aber auch grafik design. wohin also? hilfe kam in einem gespräch mit dem inhaber eines grafikstudios: „entweder, du gehörst zur lucky sperm society und erbst ein florierendes studio – oder du zeichnest bier-label für den rest deines lebens…“. ersteres traf nicht zu, zweiteres schien mir wenig attraktiv – daher entschied ich mich, erdöltechnik in leoben zu studieren und meine künstlerischen ambitionen anderweitig zu verfolgen.
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heute, nach 40 jahren interessanter, abwechslungsreicher und internationaler tätigkeit im energiesektor, glaube ich noch immer, die richtige entscheidung getroffen zu haben:
denn allein von künstlerischer arbeit leben zu können, gelingt wenigen – ein brotberuf war und ist für viele künstlerinnen eine notwendigkeit und verringert den kommerziellen erfolgsdruck. so habe ich neben meinem brotberuf immer wieder, wenn familie, zeit und laune es erlaubt haben, künstlerisch gearbeitet – autodidaktisch zwar, aber mit viel freude und ohne den druck, von meinen arbeiten leben zu müssen. viele werke habe ich verschenkt (noch mehr stehen herum), aber die reaktionen und sporadischen verkäufe haben mir anerkennung, auftrieb und ansporn gegeben. oft wurde ich gefragt, wo ich neben dem beruf die zeit gefunden habe, künstlerisch
tätig zu sein – irgendwie hat es sich immer ergeben. als ich vor zwei jahren und am ende meiner beruflichen laufbahn durch zufall den artikel über den fortbestand der kunstschule im augustin entdeckt habe, hätte diese möglichkeit zu einer formalen kunstausbildung zu keinem besseren zeitpunkt kommen können: denn jetzt habe ich die zeit dazu! glücklicherweise bietet die kunstschule einen zugang auch für ältere menschen, die in anderen institutionen durch eine de-facto altersbeschränkung nicht mehr akzeptiert werden würden. in den vergangenen semestern habe ich auch den wert der kunstschule für jüngere erkannt, in dem sehr breit aufgestellten unterricht ihre künstlerischen stärken erkennen und ihre weitere ausbildung danach ausrichten zu können. das orientierungsjahr der kunstschule, in dem viele richtungen künstlerischer tätigkeit in werkstätten unterrichtet werden, ist in österreich präzedenzlos. die teilnahme der kunstschule am festival soho in ottakring im frühsommer 2016 habe ich genutzt, meine erste installation im öffentlichen raum (micro plastic :: mega problem im matteotti-brunnen) zu präsentieren – wie ich glaube, insgesamt eine gelungene und wertvolle erfahrung für uns alle, auch wenn sich bei der organisation und abwicklung noch einiges an verbesserungspotential für kommende veranstaltungen ergeben hat. besonders erfreulich war die nachricht zu ende 2016, dass das curriculum der kunstschule für insgesamt
sechs semester gesichert erscheint: damit ist es nicht nur eine vorbereitung für eine weiterführende akademische ausbildung, sondern eine vollwertige alternative für künstlerisch tätige. ich persönlich sehe mit spannung den kommenden semestern entgegen, freue mich auf bekannte und neue werkstätten und besonders auf die inspirierende zusammenarbeit mit meinen mitstudierenden. einige worte zu meinen gewählten werkstätten und arbeiten: die erfahrungen mit holzschnitt, aber vor allem mit den tiefdrucktechniken, sind für mich von der verfahrensseite, den gestaltungsmöglichkeiten und den prozessen spannendes neuland. druckgrafik wird daher weiterhin hoch auf meiner prioritätenliste bleiben! malerei habe ich, wie erwähnt, schon seit einiger zeit autodidaktisch betrieben. dabei habe ich vorwiegend themen und impressionen von meinen vielen reisen und berufsbedingten aufenthalten im ausland (libyen, kanada, vietnam, england, albanien, turkmenistan, türkei, kurdistan, rumänien) verarbeitet. obwohl ich in aquarell, kreide, pastell und öl gearbeitet habe, bleibt acryl meine bevorzugte technik – auch wenn mir der pastöse duktus der ölmalerei dabei etwas abgeht. der übergang vom naturalismus zu mehr expressionistischer oder auch impressionistischer darstellung in meinen werken muss mir allerdings noch gelingen – daran arbeite ich gerade!
vancouver skyline | 2015 | je 80 x 100 cm | acryl diptychon (ausschnitt)
emilia prodinger geboren 1996 werkstätten: bildhauerei | keramik | animation und experimentalfilm | comic ich habe die kunstschule gewählt, da mich das ausbildungskonzept von anfang an total fasziniert und interessiert hat. die möglichkeit zu haben, innerhalb eines jahres in so viele verschiedene fächer hinein zu schnuppern, ist einzigartig und besonders. ich bin sehr froh, diese chance genutzt zu haben. gerade in jungen jahren finde ich es besonders wichtig, die gelegenheit zu haben, viele verschiedene disziplinen auszuprobieren, stärken zu entdecken, die bislang noch geschlummert haben und unentdeckt geblieben sind. ich finde diesen erfahrungsprozess jedoch generell für die individuelle entwicklung jeder künstlerIn wichtig. die kunstschule bietet all diese möglichkeiten an. doch was mir am meisten freude bereitet, ist, dass man an dieser schule ganz man selbst sein kann. man lernt sich mit jedem tag ein stück mehr selbst kennen und hat freude daran, sich mit gleichgesinnten auszutauschen. emilia96@gmx.at
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planet erde | 2015 | 20 x 30 cm | acryl auf leinwand
über mich und meine arbeiten mit meinen arbeiten möchte ich zeigen, wie ich die dinge und die welt sehe. ich arbeite am liebsten mit ornamenten und kräftigen, bunten farben. vor kurzem habe ich entdeckt, dass mir auch das arbeiten mit acrylfarben und das tuschezeichnen viel freude bereitet. beim arbeiten lasse ich meiner fantasie freien lauf. am wichtigsten ist mir, zu zeigen was mich beschäftigt. ob das ergebnis realistisch oder abstrakt wird, spielt für mich keine rolle. vielmehr ist es mir ein anliegen, mich selbst herauszufordern. jeder einzelne arbeitsschritt
aktzeichnung | 2016 | a4 | bleistift und fineliner auf papier
porträt meiner schwester | 2016 | tusche auf papier
hilft mir, mich und die welt einen schritt mehr zu verstehen und herauszufinden, was mich im tiefsten inneren berührt. ich persönlich betrachte künstlerisches arbeiten als suche nach antworten. diese können sich sowohl auf einen selbst, als auch auf die welt allgemein beziehen. es ist ein ständiges fragen stellen und manchmal finden sich dabei ein paar antworten. dadurch können sich wiederum neue fragen auftun. mit jeder neuen arbeit möchte ich mich künstlerisch weiterentwickeln und für mich selbst etwas neues schaffen.
malerei und prozess werkstättenleitung: barbara höller und gerlinde thuma
gleich im ersten jahr des neustarts der kunstschule waren die studierenden eingeladen, am festival soho in ottakring zum thema in aller munde teilzunehmen. somit wurden über projektbezogene themenstellungen grundtechniken und allgemeine grundlagen zu malerei und bildfindung erprobt. darüber hinaus entstanden mit großem einsatz, viel kraft und konzentration arbeiten, die so ausgereift waren, dass eine vielseitige ausstellung mit unterschiedlichen positionen bei soho zu sehen war. in der darauffolgenden ausstellung im rahmen der art-gang konnten die erfahrungen der ausstellungspraxis eingebracht und verbessert werden. es ist angerichtet! das ganze schuljahr 2015/16 war dem motto nahrung gewidmet. es lag nahe, der vielfältigen deutung des begriffes stillleben in der malerei nachzugehen. fragen nach möglichkeiten des bildraumes und ihrer wirkung: entspricht die ursprüngliche absicht auch der nun eintretenden wahrnehmung, wie könnte ich die bilddarstellung drastischer und damit eindringlicher und verständlicher machen? kunst hat etwas mit auf den punkt bringen und mit überhöhung zu tun – normalität ist das gegenteil.
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foto © hoeller
vorbereitungen der ausstellung in aller munde im zweiten semester erfolgte die intensivierung und individualisierung zum teil unter erheblicher platznot, was der begeisterung der studierenden zwar im wege stand, aber dennoch zu überzeugenden ergebnissen führte. größere formate und verschiedene techniken wurden erprobt. die zeichnung kann schnell und spontan erfolgen – im zeitintensiveren prozess des malens ist es möglich, komplexe zusammenhänge sichtbar, greifbar und vielleicht begreifbar zu machen. wesentliche grundlage dabei ist die persönliche betroffenheit und befindlichkeit, um dann reflektierend über diese hinaus zu gehen.
foto © thuma
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foto Š thuma
vom innen- zum außenraum das prozesshafte arbeiten wurde in experimentellen, dialogischen situationen ausprobiert, die reaktionsschnelligkeit und kommunikationsfreudigkeit erfordern. die raumfrage konnte in der gegenüberstellung von innen und außen thematisiert werden. auf transparentem untergrund entsteht im gegenüber ein dialog. damit wird dem spezifischen auslagencharakter der denkwerkstatt (rosenackerstaße 14, 16. bezirk) entsprochen. durch permanente ein- und ausblicke ist auch der außenraum ständig präsent.
untersuchungen des öffentlichen raumes der abschluss des jahres war der art-gang gewidmet, wobei der stadtraum, im speziellen das sandleitenviertel, mit allen sinnen wahrgenommen und forschend entdeckt werden konnte. das skizzenbuch als eine art logbuch, es nimmt alles auf, begleitet und soll fortlaufend beschrieben werden. wir wollen wörtlich genommen neue perspektiven einnehmen – wir werfen andere blickwinkel auf dieses grätzel, d. h. heißt auch durch türen zu gehen, die verschlossen sind, löcher in zäunen zu finden und auf podeste zu klettern.
foto © hoeller
zsuzsanna vécsei
in ungarn geboren, lebe ich seit meiner kindheit in wien und hatte im laufe meines lebens viele ausbildungen und berufstätigkeiten, vorwiegend im psychosozialen bereich: als sozialarbeiterin, gestalttherapeutin, mediatorin, supervisorin, lehrerin, projektleiterin. an kunst und allem, was damit zu tun hat, war ich immer interessiert. meine kulturellen aktivitäten sind bis heute vielfältig und reichen von lebensgestaltung, ausstellungsbesuchen, performances über theater- bis zu tanz- und musikdarbietungen. zwei jahre lang war ich unter der regie von jacqueline kornmüller ensemblemitglied des wiener volkstheaters.
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bruder und schwester | 2016 | 21 x 29,5cm | monotypie auf papier
auch meine tätigkeit als psychotherapeutin (in eigener praxis) hat viel mit bildern, kunst und lebenskunst zu tun. durch jahrelange enge kontakte zu bildenden künstlerinnen hegte ich zunehmend den wunsch, mich selbst künstlerisch zu betätigen, so besuche ich seit november 2015 die kunstschule und bin vorerst besonders in den disziplinen malerei und prozess, druckgrafik und keramik aktiv.
die grüne frau im begriff sich zu erheben | 2016 | 69 x 50cm | acryl auf papier
julia wolfahrt
geboren 1999 in wien seit meiner kindheit habe ich immer gern gezeichnet und gemalt. ich bin sehr neugierig an alles herangegangen, was mir durch die kunstschule vermittelt wurde. vor allem die bewusste betrachtung. eine sache genau zu beobachten und zu studieren ist nicht immer leicht, aber so erschließt man doch am besten die gestalt der natur. aber auch abstraktes mit vielen farben zieht mich als künstlerin an. aus diesem grund habe ich mich entschieden in den werkstätten malerei, keramik, animation und experimentalfilm meine fähigkeiten zu verbessern.
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frau oder mann | 2016 | 29,7 x 42 cm | blei- und buntstift und acrylfarbe auf papier
portrait nach schiele | 2017 | 60 x 50 cm | ölkreide auf tonpapier
pantoffeltierchen | 2016 | 29,7 x 42 cm | ölfarbe auf papier, druckgraphik
angela proyer
geboren 1975, lebt und arbeitet in wien und halle (saale) – zuvor 10 jahre in zürich eine künstlerin voll neugierde und erkenntnisinteresse: (stoff-)objekte (dreckseife), performance (monobrauenservice, das beste rezept), (raum-)installationen, experimentalfilm, grafik design und malerei – interdisziplinär erarbeitet, überraschen ihre werke und zaubern von nachdenklichen fältchen bis zum breiten grinsen alles ins gesicht, was das herz begehrt. prinzessin@piselli.at
coupe malheur | 2016 | 35 x 50 cm | siebdruck
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eis, auch deine lieblingsschleckerei, fällt dann und wann vor lauter entzückung – oh weh – zu boden … was für ein malheur in zartem pastell! für mehr: www.facebook.com/eismalheur
LOVE | 2016 | eine armlänge rote schnur
auf über 100 stieg die zahl der anzeigen laut polizei. die vorfälle sollen sich im laufe der silvesternacht 2015/16 im bereich des kölner hauptbahnhofs ereignet haben. betroffene und zeugInnen beschrieben vorfälle von verbalen und tätlichen angriffen, von belästigungen und von mindestens drei vergewaltigungen. schnell hieß es, dass die täter aus einer größeren gruppe von männern aus dem arabischen oder nordafrikanischen raum bestand, dass es asylsuchende sind oder flüchtlinge und einige davon sicher auch illegal aufhältig seien. kölns oberbürgermeisterin henriette reker beruft am dienstag eine krisensitzung ein, um derartige vorfälle in zukunft zu verhindern. das ausmaß der angriffe auf frauen am hauptbahnhof der stadt hat deutschland schockiert, hieß es über den kölner fall. besonders beunruhigend sei, dass die attacken organisiert erschienen. ein politiker sagt: es handelt sich lediglich um die spitze eines eisbergs. zugleich entstand eine weitere sorge: was passiert beim karneval in der domstadt? henriette reker weiß jedenfalls wie es ist, zum opfer zu werden. sie wurde bei einer wahlkampfveranstaltung niedergestochen, von einem rechtsextremen idioten, ist fast daran krepiert. das hält sie allerdings nicht davon ab, frauen einen vielleicht gut gemeinten ratschlag zu erteilen, man möchte auch meinen, sie empfiehlt spezielle verhaltensregeln für frauen. möglichst eine armlänge abstand zu fremden männern zu halten – um übergriffen vorzubeugen, rät sie da. dass sie damit spott und häme erntet, wundert niemanden. bekommen frauen jetzt eine mitschuld, wenn sie sich nicht an die verhaltensregeln halten? die polizei in köln ermittelte auf hochtouren. dass alle täter identifiziert werden können, war aber immer ziemlich unwahrscheinlich. für das werk LOVE hat angela proyer ihre armlänge gemessen. ein stück rote schnur in besagter länge kommt zur verwendung und es werden die konstellationen gegeneinander, miteinander und füreinander erforscht. die vorfälle sind nicht abzuwerten oder zu verharmlosen, werden jene angriffe frauen gegenüber jedoch tragischer, wenn man den migrationshintergrund eines täters betont?
soho in ottakring die kunstschule.wien und soho in ottakring verbindet eine lange geschichte ula schneider bereits 2003 beschlossen studierende der kunstschule, im zeitraum des festivals 03 welten sichten ihre arbeitsplätze in eine hofseitige halle des restaurants etap, neulerchenfelder straße 13, zu verlegen. unter dem titel hotel vormerz war es ihr anliegen, einen kommunikations- und präsentationsknotenpunkt zu schaffen und auf die schulische platznot aufmerksam zu machen. darüber hinaus konnten sie ihre suche nach konstruktiven lösungswegen für die weitere entwicklung dieser institution öffentlich inszenieren. es entstand ein lebendiger ort, der in diesem temporären setting den alltag der studierenden bestimmte. im rahmen des festivals 2007 alles wird schön präsentierten absolventinnen der kunstschule im ragnarhof, grundsteingasse 12, ihre diplomausstellung. unter dem titel wann wenn nicht wir wurde auch hier auf einen umbruch bezug genommen: wir nehmen die umstrukturierung der wiener kunstschule und die baustellen-situation, in der wir uns befinden, als sprungbrett für die selbstbestimmung. das motto des festivals 2010 kick the habit – ventil rassismus inspirierte die studierenden der werkstätte druckgrafik an der kunstschule zu dem interaktiven und experimentellen projekt: wenn die cevapcici und der leberkäs’ mit dem kebab …
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unter der leitung und auf initiative der künstlerin eliane huber-irikawa entwickelten die studierenden ihrer klasse eine multilinguale cartoon-serie, die auf deutsch, serbisch und türkisch die abenteuer der drei protagonisten cevapcici, leberkäs’ und kebab im wien des
jahres 2010 erzählte. mit siebdruck händisch auf folienbeschichtetes wursteinpackpapier gedruckt, wurden die cartoons den im raum brunnen- und yppenmarkt ansässigen würstel- oder kebabstand-unternehmerinnen zum verpacken ihrer produkte angeboten. denn leberkäsesemmel, kebab und cevapcici koexistieren nun schon rund fünfundzwanzig jahre friedlich in der fastfood-szene und vereinen sich in österreichischen und nichtösterreichischen mägen, ohne bauchweh zu verursachen. im vorfeld nahmen die studierenden kontakt mit verschiedenen standbesitzerinnen auf, wobei einzelne studierende neben deutsch auch auf türkisch oder kroatisch kommunizierten und so starkes interesse und unterstützung für das vorhaben erreichen konnten. das projekt wob klare antirassistische, teils humorvoll verarbeitete botschaften in das alltagsgeschehen des marktes. dank des zeitintensiven engagements von eliane huberirikawa und ihrer klasse konnte das projekt erfolgreich umgesetzt werden. in einer ausstellung im café müller auf der piazza am yppenplatz wurden alle sujets noch einmal gezeigt. seit 2009 war drucken als handwerk ein schwerpunkt bei soho in ottakring, der in diesem projekt weitergeführt werden konnte. 2014 musste die kunstschule ihren betrieb einstellen. trotz vieler widerstände wollten lehrende und ehemalige studierende die kunstschule nicht aufgeben: mit fast übermenschlichen bemühungen verfolgten sie die vision eines neuanfangs.
meine bewunderung galt diesem projekt und den engagierten personen dahinter, und es schien mir – nicht zuletzt auch aus freundschaftlicher verbundenheit – selbstverständlich, nach meinen möglichkeiten unterstützend mitzuwirken. im november 2015 gelang es der kunstschule mit dem unterricht – zunächst in kleinem rahmen – wieder zu beginnen. die denkwerkstatt sandleitenhof in der rosenackerstraße 14, befindet sich heute in der nachbarschaft der soho-projektwerkstatt und im fokusgebiet von soho in ottakring. das festival 2016 in aller munde – schmackhafte und weniger schmackhafte details zum netzwerk ernährung war ein anlass, dass die studierenden der kunstschule ihre arbeiten unter dem ausstellungstitel erst kommt das fressen, … dann kommt die moral im großen saal des alten museums und im brunnen am matteottiplatz zeigen konnten. die künstlerisch teilweise noch nicht erfahrenen studierenden nahmen die herausforderung an, sich mit dem thema, der künstlerischen umsetzung und der ausstellungsgestaltung sowie der inhaltlichen präsentation auseinanderzusetzen. künstlerische praxis verlangt, sich den kritischen augen des publikums zu stellen und aus der geborgenheit seines schaffens herauszutreten – das ist den studierenden, die sich noch im orientierungsjahr befanden, auch dank der intensiven betreuung durch ihre unterrichtenden meisterlich gelungen. die zukunft der kunstschule ist auch heute noch nicht gewiss, und die suche nach größeren räumlichkeiten kann auch bedeuten, dass sie weiterzieht. für soho in ottakring, einem kunstprojekt, das sich 1999 erfand und bis heute immer wieder neu erfinden muss, wird sein fast natürliches nahverhältnis zur kunstschule als einer schule, die das künstlerische werk- und rüstzeug in so anspruchsvoller, persönlicher und offener art und weise weitergibt, bestehen bleiben.
ula schneider ist gemeinsam mit marie-christine hartig und hansel sato teil des künstlerischen leitungsteams von soho in ottakring. ula schneider gründete 1999 im rahmen ihrer künstlerischen tätigkeit das kunstfestival und stadtteilprojekt soho in ottakring im brunnenviertel von wien ottakring und arbeitet seither kontinuierlich daran, seit 2013 im gebiet sandleiten, ottakring. schwerpunkt von soho in ottakring ist das einbeziehen konzeptuellen und prozessorientierten künstlerischen arbeitens in engem zusammenhang mit der entwicklung eines stadtgebietes. seit 2016 ist sie auch ko-geschäftsführerin von „kreative räume wien – büro für leerstandsaktivierung“ im auftrag der stadt wien. marie-christine hartig ist seit 2013 teil des teams von soho in ottakring, und seit 2009 ist sie ko-leiterin der „ethnocinecaethnographic and documentary filmfest vienna“. nach dem studium der kulturund sozialanthropologie an der universität wien bildete sie sich im bereich des kulturmanagements weiter und arbeitet auch in bildungspolitischen projekten in österreich. hansel sato, geboren in trujillo, peru, kam 1998 mit einem unesco-aschenberg stipendium für kunst nach wien, wo er seither lebt und arbeitet. er studierte malerei und grafik an der akademie der bildenden künste in wien bei franz graf, lehrte an der universidad católica in lima. seit 2013 ist hansel sato im team von soho in ottakring und senior lecturer am institut für das künstlerische lehramt (ikl) der akademie der bildenden künste in wien.
www.sohoinottakring.at
soho in ottakring die erfolgsgeschichte johannes doppler als erstsemestrige der neuen kunstschule war es eine große überraschung für uns, gleich zu beginn unserer ausbildung bei einer so bekannten veranstaltung wie soho in ottakring ausstellen zu dürfen. wir fünfunddreißig studierende sahen es gleichermaßen als einmalige gelegenheit, wie auch als gewaltige herausforderung und es war klar, dass es nur funktionieren würde, wenn sich alle von uns dafür einsetzen. rückblickend können wir sagen, dass es ein grandioser erfolg für uns war. trotz unserer geringen erfahrung sowohl im bereich der kunst, als auch der ausstellungsorganisation, gelang es uns, den gesamten keller des ehemaligen elektropathologischen museums mit werken aus unser dreimonatigen produktion zu bespielen. im rahmen der eröffnung des festivals in aller munde erhielt gerade dieser platz eine spezielle aufmerksamkeit und die kunstschule feierte somit ihren ersten öffentlichen erfolg. gleichzeitig schmiedete uns die gemeinsame arbeit fester zusammen. lehrkräfte und studierende arbeiteten über monate zusammen an dem projekt. das war natürlich nicht immer einfach und wer sich mit derlei dingen befasst, wird wissen wie viel mühe es kostet, solche vorhaben zu organisieren und zu verwalten. auch wir haben das erfahren, praktisch mit einem sprung ins kalte wasser. aber wir sind daran gewachsen und dadurch auch jetzt 2017 auf künftige projekte vorbereitet.
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an diesem punkt jedoch wollen wir das vergangene jahr revue passieren lassen. soho in ottakring hat uns auch die gelegenheit gegeben, viel über uns selbst zu lernen. und in der tat hat sich von november 2015 bis zur großen ausstellung im juni sehr viel bei uns allen getan. darum haben wir uns entschlossen in
unserem ersten magazin eine kleine niederschrift davon festzuhalten, um daran zu erinnern, was wir in diesen monaten geleistet haben. das jahresthema der kunstschule 2016 wurde uns zu schulbeginn bereits bekannt gegeben. damals schien dieses vorhaben noch in weiter ferne zu liegen, und wir waren sowieso noch viel zu aufgeregt, in unserer neuen ausbildungsumgebung fuß zu fassen. im unterricht wurden wir jedoch schritt für schritt an das thema herangeführt. den ersten meilenstein in dieser entwicklung bildete da klar und deutlich das finden eines gemeinsamen titels für unsere ausstellung. natürlich stand das thema von soho in ottakring aus fest, doch als kunstschule brauchten wir einen eigenen arbeitsraum. und über den titel wollten wir genau diesen raum für uns erschließen. besonderer dank gebührt hierfür hansel sato, tom waibel und birgit kerber, die ihre unterrichtsstunden geopfert haben, damit wir in dem kuddelmuddel unserer ideen einen brauchbaren aufhänger finden konnten. dabei gab es tatsächlich viel zur auswahl. von foodart über die machtstrukturen großer konzerne bis hin zur anatomie eines gummibärchens schwirrten einige dinge in unseren köpfen. und so gab es auch einige reibereien bei der auswahl zu überwinden. das rennen machte dann schließlich eine passage aus der dreigroschenoper von berthold brecht erst kommt das fressen, … dann kommt die moral. viele unserer ideen befassten sich mit der verteilung von ressourcen, sowohl materieller als auch informeller natur. und da diese einem fortwährenden ungleichgewicht unterliegen, führte das zur grundfrage nach einer moral in sachen ernährung.
das also war unser titel. als wir uns darauf geeinigt hatten, ging das folgende schon wesentlich leichter von der hand. es galt die einzelnen konzepte auszuformulieren und in den werkstätten umzusetzen. auch hier kamen ideen von allen möglichen quellen. lehrkräfte und studierende loteten diese auf ihre machbarkeit aus. hier gab es leider sehr viel frust, da zahlreiche kreative gedanken keinen weg in die realität fanden. war es aufgrund ihrer umsetzung oder wegen örtlicher platzprobleme, etliche werke mussten neu konzipiert oder sogar völlig aufgegeben werden. hier kam ein neuer punkt hinzu, den wir zuvor noch gar nicht bedacht hatten. würden sich unsere ideen im keller des elektropathologischen museums verwirklichen lassen? hierfür brauchte es drastische maßnahmen in der organisation. wir bemühten uns folglich mit ula schneider und ihrem team in soho in ottakring kontakt aufzunehmen und die modalitäten und voraussetzungen der gemeinsamen ausstellung herauszufinden. kein leichtes unterfangen, denn der zugang zum geplanten ausstellungsort war nicht zu jeder zeit möglich. die erste begehung fand letztendlich im märz 2016 statt. erstmals wurden wir mit den dimensionen konfrontiert, die wir auszufüllen hatten. eine eigene erfahrung für sich. wir konnten uns kaum vorstellen, in drei monaten alle werke und erfordernisse parat zu haben. dennoch haben wir hart daran gearbeitet, unsere konzepte zu verwirklichen. viele taten dies in einzelarbeiten, während sich andere in gruppenprojekten versuchten. inzwischen gab die organisation von seiten der direktion wie auch der studierenden ihr möglichstes, um den überblick zu bewahren. hier sei nichts beschönigt: es gelang uns nicht. zumindest nicht für das große ganze. etappenweise schafften wir es allerdings, den unterricht aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die projektfortschritte zu verfolgen. davon musste das meiste in heimarbeit erledigt werden, da der unterricht in den werkstätten aufgrund unserer schulsituation ge-
staffelt ablief und gewisse lehrkräfte nur an diesen terminen zur beratung und anleitung verfügbar waren. das war mitunter auch grund für einige unzufriedenheiten seitens jener studierenden, die auf eine intensivere betreuung wert legten und lieber so viele meinungen wie möglich zu ihren arbeitsstadien gehabt hätten. so nahte der tag der ausstellung und es galt den keller des ehemaligen elektropathologischen museums für uns vorzubereiten. das war bei weitem die größte herausforderung. zwar kam uns die vorangegangene ausstellung dank vorhandener ressourcen etwas entgegen, doch der aufbau selbst trieb viele von uns an ihre grenzen. schließlich musste nicht nur farbe und werkzeug angeschafft werden, sondern auch abmessungen vorgenommen, löcher gebohrt, vorhänge montiert und aufgewaschen werden. hinzu kamen der transport der größeren werke und des materials plus die aufstellung diverser installationen. selbst als die mehrheit aller gemälde hing, blieb noch die elektrik vorzubereiten. licht und strom mussten im keller verfügbar gemacht werden, was einen vollen tag arbeit und einen kabelsalat der extraklasse bedeutete. nichtsdestotrotz gelang uns auch das. schließlich kam der große tag und wir feierten am vierten juni 2016 unsere erste gemeinsame ausstellung miteinander. es ist ein schönes gefühl, zu hören, wie sich menschen, denen du noch nie begegnet bist über deine künstlerische arbeit austauschen. selbst wenn es kritik hagelt, so wird dein schaffen dennoch bemerkt und bleibt dem einen besucher oder der anderen besucherin im kopf hängen. und bist du als künstlerin selbst noch anwesend, um über deine arbeit zu sprechen, darüber, was dich inspiriert, angetrieben und bewegt hat, ist das wirklich etwas großartiges. für uns ging es natürlich noch weiter, denn die ausstellung lief ja nicht nur einen tag. während der großteil der studierenden wieder zum regelunterricht zurückkehrte, übernahmen andere die betreuung der ausstellung
gegenwärtig geht es natürlich auch wieder rund. die nächste ausstellung steht vor der tür und wir arbeiten erneut auf hochtouren, um uns und unsere schule einmal mehr bestmöglich zu präsentieren. darum hoffen wir auf ein baldiges wiedersehen oder ein erfreuliches erstes treffen mit euch. bis demnächst. und nun wollen wir natürlich auch ein paar der werke zeigen, für die wir uns dermaßen ins zeug gelegt haben. wer sich besonders für eine bestimmte arbeit begeistern kann, oder sich für die künstlerinnen dahinter interessiert, wird hierzu bei den studierendeneinträgen des magazins fündig.
an diesem punkt waren wir wirklich froh, den trubel langsam abflauen lassen zu können. es war eine großartige erfahrung, aber sie hat wie gesagt viel mühe und fleiß und vor allem nerven gekostet. doch wir können mit stolz sagen, dass wir es beachtlich gut hinbekommen haben. ein gelungenes erstes jahr für die kunstschule.
ausstellungssujet | angela poyer
unter der woche. an dem punkt hätten wir wohl noch nicht so relaxen sollen, da manche kunstwerke doch intensiver beaufsichtigt und in stand gehalten werden hätten müssen, besonders wenn es sich um verderbliche lebensmittel und elektroinstallationen handelte. ebenso verhielt es sich mit der nachbereitung. eine ausstellung muss schließlich auch abgebaut und der originalzustand der location wiederhergestellt werden. ein paar hände mehr hätten wir da gut gebrauchen können, doch der sommer hielt bereits vollen einzug und manche von uns begaben sich ins berufsleben oder auf reisen.
erst kommt das fressen, … dann kommt die moral ausstellung im elektropathologischen museum im rahmen des festivals wie schmeckt hunger in unserer globalisierten konsumgesellschaft? lässt sich’s mit vollem bauch gut reden? was haben überfluss und verschwendung mit ungerechter ressourcenverteilung und zunehmenden fluchtbewegungen zu tun? wie kommen die weichmacher auf unsere teller und ist die schnitzeljagd nur ein zeitvertreib für fleischfresserinnen? mittels künstlerischer interventionen stellen sich die studierenden der kunstschule wien diese fragen und tischen auch durchaus unverdauliches auf.
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ausstellung mit arbeiten von tamara bojic | bernhard cociancig | chang deng | inge doppler johannes doppler | patricia floch | vanessa kronjäger | gerhard leitgeb | christina mayerhofer emilia prodinger | angela proyer | kenan ramazanoglu | annika schallert | sarah schuchter harold spinnael | martina tusch | zsuzsi vécsei | naima wilk | julia wohlfahrt
ausstellung im elektropathologischen museum
micro-plastic :: mega-problem | installation im matteotti-brunnen, 1160 wien | vier planen je 174 x 210 cm | auf bauzaun montiert
micro-plastic :: mega-problem wie kommen kunststoffe und weichmacher in unsere nahrung? bernhard cociancig
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es ist das micro-plastic die installation micro-plastic :: mega problem illustriert plakativ die herkunft von micro-plastic und dessen einbringung und verteilung in die globalen süß- und salzwasserkörper. einkaufstaschen, plastiksäcke, getränkeflaschen, kanister, sogar verlorene fischereinetze (geisternetze) werden durch wellen und in riesigen meeresstrudeln zerkleinert und letztlich zu feinsten teilen zerrieben – das ist micro-plastic. auch die in manchen kosmetikprodukten enthaltenen kunststoff-perlen sind micro-plastic. fische, krebse, muscheln, sogar wale und andere tiere in flüssen und meeren glauben, dass diese kleinen plastikteile fressbar sind und nehmen sie auf. durch
den genuss dieser tiere gelangt micro-plastic letztendlich auch in die menschliche nahrungskette. besonders gefährlich wird microplastic durch seine eigenschaft, umweltgifte wie insektizide (ddt), krebserregende weichmacher (pcb) und andere chemikalien anzulagern. da micro-plastic in kläranlagen nicht von anderen sedimenten unterschieden und abgesondert werden kann, schließt sich hier der fatale kreislauf. obwohl österreich und andere europäische länder als vorreiter im recycling (auch von kunststoffen) angesehen werden, soll die künstlerische präsentation des micro-plastic-
was können wir gegen micro-plastic tun? vermeiden möglichst keine produkte kaufen, die mit plastik verpackt sind keine kosmetikprodukte kaufen, die mikroplastik enthalten plastikprodukte (z. b. einkaufstaschen) wiederverwenden recyclen plastikabfälle nicht in die natur wegwerfen sondern korrekt in dafür vorgesehene behälter (getrennt: pet-flaschen, verpackung, einkaufssäcke) entsorgen informieren lassen sie ihre familie, bekannten und freunde wissen, was es mit micro-plastic auf sich hat!
problems die aktualität des themas verstärkt in das bewusstsein der besucherInnen bringen. da micro-plastic ein global wachsendes problem darstellt, könnte die veranstaltung als botschafterin zur initiierung von weiterreichenden aktionen gegen plastikverschmutzung fungieren. micro-plastic ist mittlerweile als eine der ursachen für die fortschreitende zerstörung unserer meere und ozeane erkannt – zu einer zeit, in der wir deren ausmaß und die langzeitfolgen noch nicht einmal im ansatz verstehen und kennen. die kunststoff- und verpackungsindustrie hat das problem erkannt und begonnen, biologisch abbaubare produkte zu entwickeln. trotzdem wird es wohl noch jahre und jahrzehnte dauern, bis diese neuen produkte verwendbar werden. in der zwischenzeit gelangen jedes jahr zirka 20 000 tonnen an kunststoffabfall in unsere gewässer – da plastik nicht verrottet, konzen-
triert sich dieser abfall in den ozeanen in riesigen müllstrudeln. wenn wir nichts dagegen tun, wird es laut einem bericht der UN im jahr 2050 mehr plastikmüll als fische in unseren meeren geben … die installation micro-plastic :: mega problem war im zeitraum vom 4 bis 18. juni 2016 im bereich des matteotti brunnens (matteotti platz, 1160 wien) im rahmen der veranstaltung „in aller munde“ von soho in ottakring zu sehen. parallel zur ausstellung wurde eine webseite erstellt, die unter www.micro-plastic.net das problem behandelt und auch über den ausstellungszeitraum hinaus weitere informationen und links zu diesem aktuellen thema zu verfügung stellt. die website ist neben deutsch auch auf englisch, französisch, spanisch, italienisch, serbisch, tschechisch und türkisch abrufbar.
das beste rezept! angela proyer
eine rezeptsammlung aus den 70er-jahren meisterkoch konserviert in aspik. auch wenn sich der nachbarliche essenzubereitungsgeruch quer über den gang unter dem türschlitz hindurch in die eigenen gemächer schleicht und die privatsphäre kurzfristig gefährdet wird, in den eigenen vier wänden sind wir königin; zuhause is(s)t es (sich) halt doch am schönsten (besten). die familiengeschichten bleiben ein wohlgehüteter schatz und nichts wird nach außen getragen – nur hinterrücks wird getratscht, was das zeug hält und das gulasch verspricht. mit freundlicher unterstützung von leonie lexa und sarah schuchter <3
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rauminstallation und performance
die orgel wird illuminiert! angela proyer
brecht greift in der dreigroschenoper das bild der gesellschaft von ehrlichkeit und gerechtigkeit schwer an und will die zuschauerinnen zur kritischen reflexion anregen. eine mögliche umsetzung des bühnenbildes nach konkreten angaben brechts in miniaturform im diorama betrachtend, dazu bewusst wie spielerisch das szenario steuernd und gleichzeitig lauschend zu einem sehr eindringlichen lied; das diorama schafft – ebenso wie der theaterbesuch – diese gewisse distanz – man ist zwar mitten im geschehen, dennoch getrennt durch eine scheibe und durch die leichtigkeit der lieder knallt die provozierte auseinandersetzung dann einfach von hinten – verzögert – rein.
lieder aus dem film die dreigroschenoper aus dem jahr 1931 wovon lebt der mensch? die moritat von mackie messer regie: g.w. papst | frei nach bert brecht musik von kurt weill 30 x 30 x 30 cm installation, diorama
opferblut johannes doppler diese dreiteilige arbeit befasst sich mit der zunehmenden distanzierung der konsumentinnen vom produkt. das titelgebende opferblut bezieht sich in diesem punkt speziell auf nahrungsmittelherstellung. kern der arbeit ist eine konservendose. aufschrift und inhaltsangabe verweisen auf die gewaltige zahl an schlachttieren, deren blut für unsere essgewohnheiten vergossen wird. um dieses eigenartige objekt herum entspannt sich eine geschichte über die wiederentdeckte identifikation mit dem opfertier, die in form eines comics und einer objektgruppe umgesetzt wurde. zum inhalt: als ein mann im supermarkt eine seltsame konservendose findet, die echtes blut beinhalten soll, beschließt er deren inhalt zu überprüfen. beim kosten des rotfarbigen inhalts wird er plötzlich in die haut der tiere versetzt, deren blut für jenes produkt vergossen wurde. gemeinsam mit dem protagonisten erhalten wir einen einblick auf die furchtbare menge an leben, das für unser essen bluten muss. opferblut lag als comic-heft aus und wurde im a3-format im ausstellungsraum ausgehängt. ergänzt wurde das ganze durch eine objektinstallation der nachgebauten blutkonserve.
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opferblut | objektinstallation | konservendosen
hungertuch inge doppler ungleichheit: die ungleichheit zwischen arm und reich verschärft sich zunehmend, sowohl global als auch innerhalb der nationen. ein prozent der weltbevölkerung besitzt fast die hälfte des weltvermögens. die untere milliarde der armen und hungernden hat kaum eine chance, sich aus ihrer misere zu befreien. meine motivation: in dieser arbeit setze ich mich mit dem thema hunger als schicksal und fasten als ausdruck einer übersättigung auseinander. ausgehend vom sprichwort am hungertuch nagen habe ich angefangen, mich mit dem motiv hungertuch und fastentuch auseinanderzusetzen. meine arbeitsweise: da ich eine ausbildung in textiltechnik habe, hat es mich gereizt, das thema mit diesem ausdrucksmittel umzusetzen. die arbeit war sehr intensiv. vor allem in den letzten wochen vor ausstellungsbeginn bis zu sechs stunden täglich. resümé: die arbeit an den tüchern war für mich sehr spannend, da es eine arbeitsweise war, die ich bis dahin nicht praktiziert hatte. interessant war auch das feedback der ausstellungsbesucherinnen, die viele interessante zusätzliche aspekte zum thema einbrachten. es war auch eine auseinandersetzung meiner erfahrung mit religiöser symbolik, die in meiner kindheit eine wichtige und prägende rolle gespielt hatte.
hungertuch | 230 x 110 cm | samt, kunstfaser, leinen und bänder | näharbeit mit hand bzw. maschine
die suchenden christina mayerhofer
die suchenden | 100 x 70 cm | tusche auf papier
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für uns ist es selbstverständlich geworden, dass die welt und das system funktionieren. dass wir keinen hunger leiden und die sonne jeden morgen aufgeht. doch es ist nicht selbstverständlich und obwohl es vielen von uns bewusst ist, wird dieser gedanke oft ignoriert oder zur seite geschoben. die suche nach einer besseren welt und einem besseren leben hat uns menschen auf unserem weg weiterkommen lassen. sie hat unsere existenz geprägt. die suche nach dem sinn des lebens für die einen und die suche nach einer warmen mahlzeit für die anderen.
delicious!? sarah schuchter | vanessa kronjäger | annika schallert | martina tusch
der verzehr | 2016 | 00:02:18
inspiration für das projekt war kurz gefasst der wackelpudding. aus dieser kleinen inspirationsquelle entwickelte sich die idee eines kurzfilms. doch was soll dieser beinhalten und was verbirgt sich hinter dem projekttitel? ziel ist es, den menschen die hintergrundgeschichte über diese verführende süßspeise näher zu bringen. so werden anhand des kurzfilms diese gedanken mit hilfe von unseren eigenen gedrehten aufnahmen und kurzen animierten clips verwirklicht. diese wiederum sollen nicht nur der künstlerischen ästhetik dienen, sondern auch fakten liefern, die auf die heutigen umstände bezüglich der oben erwähnten absicht aufmerksam machen sollen.
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die ästhetik und geometrie mikroskopischer aufnahmen wird in ein neues licht gerückt. unterschiedlichste lebensmittel werden unter die lupe genommen. ihre struktur, ihr aufbau und ihre komplexität werden visuell mittels raum und licht dargestellt. dabei wird hier vieles mit optischen analogien in einen zusammenhang gebracht.
on another planet | kenan ramazanoglu | 2016 | videoinstallation
johannes doppler geboren 1989 BA deutsche philologie
illustration | emilia prodinger
wer lauscht als kleines kind nicht gerne fantastischen geschichten oder bunten märchen? von klein auf war es mein wunsch die tollen dinge, von denen ich gehört oder gelesen habe, nachzumachen. so habe ich mit dem zeichnen angefangen und mache es bis heute. meine gesamte schulische laufbahn brachte mich schritt für schritt weiter auf dem weg zu meinem traum. nämlich selbst geschichten zu erzählen und sie für die welt sichtbar zu machen. heute zeichne ich comics und schreibe meine eigenen romane. die liebe zum zeichnen habe ich seit ich klein war nie verloren. und darum bin ich irre glücklich, meine fähigkeiten an der kunstschule weiterzuentwickeln und in den werkstätten comic und animation meinem traum wieder ein stück näher zu kommen.
wovon ich erzähle? ich mag das unbekannte und fantastische. darum siedle ich meine geschichten hauptsächlich in parallelwelten oder im weltall an. genauso teuer sind mir allerdings auch mythen und sagen aus dem mittelalter, die mir schon oft als inspiration für eine tolle story gedient haben. und in diesem setting versuchen meine figuren häufig aus ihrem leben auszubrechen oder sich darin weiter zu entfalten. das wäre natürlich stinklangweilig, wenn ihnen keine hindernisse im weg stehen würden. wie sie diese aber überwinden und an ihnen wachsen oder auch nicht, könnt ihr hoffentlich bald selbst erfahren. johannes.doppler24@gmail.com | www.tumblr.com/blog/vinzwien
das spiegelbild | 2016 | 6,8 x 7cm | vasenmalerei
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da sich griechische vasenmalerei durchaus mit einem comic vergleichen lässt, wollte ich eine zweiseitige szene im keramikunterricht erstellen. das spiegelbild der medusa sahen nur theseus, der die schlafende gorgone anschließend köpfte und die medusa selbst. was haben sie wohl empfunden, als sie in dieses gesicht blickten?
red feather | 2016 | 47,2 x 72 cm | tempera auf packpapier
der vogelmann red feather ist ein protagonist aus meiner himmelsgeschichte flieg. sein beeindruckendes rotes federkleid wurde von dem im wald heimischen roten kardinal inspiriert. er ist ein freigeist und sportler, der es sich zum ziel gesetzt hat, den im comic vorhandenen brennenden stern einzuholen.
opferblut | 2016 34 zeichnungen | 3 hefte mix aus tuschezeichnung auf papier und computerkolorierung 42 x 29,7 cm und 21 x 14,8 cm hefte erhältlich ab € 9,– gesamtwerk als datei € 15,–
sarah schuchter
geboren 1992 von kindesbeinen an empfinde ich eine unbändige freude am kreativen schaffen. meine künstlerische arbeit wird meist begleitet von musik. oft sind meine werke kreationen aus einem tiefen inneren erleben, während ich mich in experimentellen klangwelten befinde. besonders faszinierend und erstaunlich sind für mich die fantasiewelten von kindern, in welche ich während meiner zeit als kindergartenpädagogin einblick bekommen habe. in form von workshops gebe ich auch gerne meine begeisterung für das zeichnen an kinder weiter. mit meinen eigenen werken möchte ich vor allem geschichten erzählen. s.schuchter20@gmail.com | www.sarahschuchter.wixsite.com/sarah
hinagiku | 30 x 21 cm | buntstift auf papier
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hinagiku ist ein charakter aus einer meiner geschichten.
pianolesson gelb | 7016 x 4961 px | digital
wer mit einem großen, fantastischen flügel mitten im wohnzimmer aufwächst, kann sich ein leben ohne klavier gar nicht vorstellen. meine mutter begeisterte mich für dieses instrument und auch in meiner malerischen tätigkeit wollte ich dem klavier platz schaffen und widmete ihm eine serie von vier bildern.
pianolesson blau | 7016 x 4039 px | digital
vanessa kronjäger
geboren 1993 schon seit ich denken kann, war das zeichnen ein wichtiger teil von mir. kunst ist für mich ein großer bestandteil meiner gefühlswelt, meiner gedanken und meiner träume. für mich bedeutet kunst, in meine innerste fantasiewelt einzutauchen und das, was ich nicht mit worten äußern kann, in meinen zeichnungen darzustellen. ich wuchs mit einer großen liebe für film, animation, comics, musik und games auf. mit all der fantasie und liebe, die in vielen werken dieser fünf sparten steckten und all den geschichten, die sie mir dadurch erzählten, formten sie mich zu der person, die ich heute bin. sie waren seit meiner kindheit wichtige elemente für mein künstlerisches schaffen und brachten mir viele neue inspirationen. außerdem machten mich diese dinge einfach glücklich. und genau das ist mein anliegen. ich möchte menschen mit meinen werken glücklich machen und ihnen mit meinen geschichten gefühle näher bringen. ich möchte den kindern von heute genauso tolle geschichten und werke liefern, wie jene, die mich damals berührten und mein leben prägten. v.kronjaeger@hotmail.com | vkronjaeger.wixsite.com/vanessakronjaeger
cringemas | 3507 x 2125 px
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ich habe dieses bild für ein paar tolle youtuber gemacht, die 2016 vor weihnachten eine große charity aktion starteten und es sogar schafften bis zu 1,3 millionen $ an spenden zu sammeln.
yandere-chan | 2480 x 3507 px | digital
als yandere wird ein zumeist weiblicher charaktertyp bezeichnet, der zu einer anderen person eine starke zuneigung empfindet, aber häufig, meist aus nicht erwiederter oder enttäuschter liebe, im späteren verlauf der geschichte in einen psychotischen zustand verfällt. in dem derzeit entstehenden computerspiel yandere simulator wird uns so ein charakter vorgestellt und ich fand es zum einen teil verstörend und zu einem anderen teil sehr faszinierend, wie eine solche person denken und handeln würde, wenn sie etwas oder jemanden wirklich will. und auch wie weit der spieler getrieben wird, um an sein ziel zu gelangen.
comic werkstättenleitung: walter fröhlich daytona beach zombies im prater gibt’s eine frau, die hat riesige dutteln und ein spatzi! ich war begeistert, als mir der stipschitz michel von dieser sensation erzählte, während wir verbotenerweise auf der mauer vom alten pfeiffer-bauern saßen. das war im sommer 77. er war neun, ein jahr jünger als ich, aber immerhin der sohn vom stipschitz karl, also hatte er vermutlich ahnung von solchen dingen. der stipschitz karl wollte nämlich in seiner jugend nach australien auswandern, ist aber nur bis wien gekommen und da es nun mal so sicher wie das amen im gebet ist, dass jeder, der aus seibersdorf nach wien geht, ein zuhälter wird, konnte man dem michel solche sachen schon glauben. von ihm hab ich auch erfahren, dass es zigaretten gibt, die leicht wie eine feder machen und dass in der westfassade des stephansdoms echte teufel eingemauert sind. mein erster praterbesuch ein paar jahre später war dann auch denkwürdig. mein firmpate onkel herbert, der drei jahre später wegen veruntreuung verhaftet wurde, war nämlich nach einer halben stunde verschwunden. tante linde nahm es gelassen. sie hatte die autoschlüssel und war schlimmeres gewohnt. trotzdem machten sich die erwachsenen auf die suche. wir kinder warteten in unseren weißen kleidern oder dunkelblauen anzügen beim calafati, aßen langosch und durften den ruaß ([sic] tante linde) beobachten.
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ich weiß nicht wie lange wir warteten, aber es war lange. echt lange. und als wir da saßen und warteten, habe ich sie alle gesehen. den drehorgelspieler, der uns zuckerl schenken wollte, den schießbuden-helden, der meine cousine trixi ins spiegelkabinett einladen wollte, die bärtige frau (die eigentlich keine
attraktion war, aber das wusste ich damals nicht), die ihrem einäugigen mann lautstark eine ordentliche watschen anbot, die stark geschminkten damen, die den männern nachriefen und bein zeigten. natürlich hätte ich mir das alles gern näher angesehen, doch die angst war größer. schließlich hatte man uns versichert, dass der prater der vorhof zur hölle sei und unsere frisch gefirmten seelen ein gefundenes fressen für alle teufel. in zeiten von bleistiftmörder und kinderfazara hatte man uns eingebläut, nie, nie, nie mit fremden mitzugehen. es war schon schlimm genug, dass man den onkel herbert suchen musste. heute, vierzig jahre später, hat der prater durch wirtschaftsuni, vertreibung der straßenhuren und die bemühungen der stadt wien, den prater als touristen- und familienausflugsziel zu etablieren, viel von seiner verruchtheit verloren. manchmal erwecken die öffentlichen fördergeldgeber ja schon den eindruck, als würde sie alles daran setzen, künstleinnen nicht nur die grundlage ihrer existenz, sondern auch ihrer inspiration zu nehmen. für schnitzler, qualtinger, karl kraus und viele andere war der prater nicht nur trotz, sondern vor allem wegen seiner schattenseiten gern besuchter ort ihrer milieustudien. trotz sozialhygienischer flurbereinigung trifft man beim autodrom und in den spielhallen nach wie vor auf h. c. artmanns inspirationsfiguren: den ringlgschbüübsizza, den kindafazara, den blauboad, das eine oder andere fräulein rosalien und jede menge schdiafkinda. daytona beach auf der parzelle 47 ist eine dieser spielhallen. der legendäre basilo calafati hatte hier als assistent des großen zauberers sebastian von schwanenfeld 1834 seine karriere begonnen. später gab es auf dieser parzelle unter anderem ein karussell, das ver-
wunschene schloss, den narrenpalast, eine riesin aus tirol namens mariedl, das fidele haus, das kriegsspiel torpedola und gleich danach im jahre 1915 das kriegspanorama. die ausstellungshütte wunder der wissenschaft und kunst wurde mangels interesses wieder in einen narrenpalast umgebaut, welcher 1931 schließlich einer spielhalle weichen musste. 1945 war der großteil des praters zerstört, doch die parzelle 47 blieb unversehrt und nahm auch sofort wieder ihren betrieb auf. heute steht dort die älteste spielhalle des wiener praters: daytona beach, womit wir auch endlich bei unserem comic-projekt angekommen sind. daytona beach zombies ist der titel des ersten buches unserer kunstschul-comic-edition im quadratischen format. die studierenden des jahrganges 2015/16 der werkstätte comic präsentieren darin ihre werke zum thema prater und sie hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können. wendi gessner beeindruckt mit ihrer sensiblen gegenüberstellung von
lebensträumen und was davon bleibt, wenn man sie realisiert. johannes doppler führt uns in einen postapokalyptischen prater und martina tusch, sarah schuchter und vanessa kronjäger erinnern mit ihrem gemeinschaftswerk daran, dass vor nicht einmal hundert jahren die menschenzoos im prater beliebte familienausflugsziele waren. daytona beach wurde trotz unterstützung der kunstschule und finanziellem zuschuss des prater-unternehmers und hotel-psycho-betreibers milan brantusa nur in sehr geringer auflage gedruckt. das folgeprojekt 2017 ist bereits in produktion und wird mittels crowdfunding-finanzierung hoffentlich einer breiteren öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. infos auf www.facebook.com/kunstschulecomic
pratercomic zeichnerInnen logos
daytona beach | 48 seiten, farbe autorInnen: wendi gessner | martina tusch | vanessa kronjäger | sarah schuchter johannes doppler cover: walter fröhlich verkaufspreis: € 8,anfragen zu restexemplaren bitte direkt an die künstlerinnen.
eine seite aus einem comic, den ich in zusammenarbeit mit sarah schuchter und martina tusch im vergangenen jahr zum thema prater entwickelt habe. wir griffen das thema der menschenzoos oder auch völkerschauen, die einst im wiener prater zu sehen waren, auf und kreierten einen kurzen comic, mit dem gedanken was wäre, wenn ein wiener mädchen sich mit einem afrikanischen jungen zu dieser zeit angefreundet hätte? jd
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das rote bandl | 2551 x 2551 p x | digital
pratocalypse | johannes doppler
hรถhenangst nackenstarre | wendi gessner
naima wilk
geboren 1999 in wien werkstätten: animation und experimentalfilm | malerei und prozess über die kunst soll man ja einen teil von sich selbst entdecken. ich denke, dass mich dies am meisten an der kunstschule interessiert. ich habe im orientierungsjahr viele werkstätten besucht und mich darüber selbst ein wenig mehr kennengelernt. aus diesem grund bin ich auch in die werkstätte malerei und prozess gewechselt, da ich darin eine bisher unbekannte faszination entdeckt habe. derzeit befinde ich mich noch in der experimentierphase und versuche meinen eigenen stil zu entwickeln. waren meine arbeiten im orientierungsjahr noch vom expressiven bestimmt, so befasse ich mich momentan mit anatomie und dem surrealen.
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nomad | 2016 | tusche
regenbogen | 2015/2016 | tusche/wasserfarben
gesichter | 2016 | tusche und wachskreide geschmolzen
paula oberndorfer paula liebt die skizzenbücher
paula, du bist studierende der kunstschule im 2. jahr und als schwerpunkte hast du malerei und prozess sowie keramik gewählt. wieso diese kombination? paula: malerei und keramik sind fächer die ineinander greifen, dieses plastische in der malerei und in der keramik natürlich glasieren und bemalen. ich mag handwerk sehr gerne, etwas mit den händen zu machen. das spiel mit zufall und kontrolle. im ton herumgatschen oder eben farbe auf eine leinwand schütten – das ist nicht so weit entfernt finde ich. du meinst das taktile dabei, dass du etwas berührst, etwas spürst?
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paula: ja, ich habe ein schlechtes vorstellungsvermögen was kleine, gezeichnete skizzen
betrifft, ich muss immer alles auf lebensgröße machen und tatsächlich ausprobieren, wie etwas ausschaut. das war auch so beim schneidern … wir zeichneten meist auf kleinen a4 zettelchen vor, ich konnte das nie gut. ich habe mir dann lieber stoffe genommen und am körper drapiert, weil ich mir das zeichnend nicht vorstellen konnte. größer sieht es anders aus. was hast du eigentlich vor der kunstschule gemacht? paula: ich habe an der herbststraße im modezweig die matura gemacht, woher ich schon einen künstlerischen und handwerklichen background habe. mir taugt das einfach total etwas zu fertigen, zu produzieren und kreativ zu sein. danach habe ich das foundation diploma in art & design gemacht an der univer-
sity of the arts london ccw. der kurs ist ähnlich wie das orientierungsjahr der kunstschule. in england ist das studium in trimestern gegliedert, im ersten trimester geht es ums ausprobieren und danach spezialisiert man sich auf einen fachbereich. da war ich auch in malerei und prozess, das als sehr weit gefasst verstanden wurde. eigentlich war mein plan nach dem foundation wieder nach wien zu kommen und die meisterklasse für schneiderei in bühnenkostüm zu besuchen, womit ich dann auch im herbst begonnen habe. die meisterklasse ist etwas besonderes, so etwas gibt es auch nur einmal in österreich. ich bin ein paar wochen dort drinnen gesessen, aber dann wollte ich nicht mehr. weil du in london schon einen anderen gusto bekommen hast? paula: das nähen ist halt etwas sehr genaues, man braucht einen plan und ich war von london an einen komplett anderen spirit gewöhnt, auch anders als in der kunstschule. wir hatten ein eigenes atelier, dort kann man machen was man will. du kannst hingehen, du kannst nicht hingehen, wir hatten nur wenig theorie. und die malereiklasse, die war ein bisschen extrachaotisch, da ist alles am boden gelegen, zeug überall, aber man braucht das halt, damit man so richtig malen kann. (LACHT) ein paradies für dich quasi! habt ihr ein thema bekommen? paula: wir haben am anfang von projekten immer ein project briefing, einen projektauftrag sozusagen, bekommen. da stand ein thema drauf, dann vielleicht ein absatz theoretischer input, künstlerinnen zu dem thema und aktuelle ausstellungen – in london gibt es ja irrsinnig viele galerien und die meisten museen sind gratis. zum beispiel ein projekt von uns hieß scale and illusion. man kann viel machen mit so einer phrase. es war immer spannend zu sehen, wie die leute denken und
die welt verstehen, wenn alle vom selben begriff ausgehen. am ende bin ich über justizias waage (engl.: scale) zum thema schönheitsideale und frauenbilder gekommen. meistens waren es ein- bis drei-wochen-projekte, das abschlussprojekt dauerte dann sechs wochen. wie ging das dann aber, dass du nach london und dem kurzbesuch in der herbststraße in der kunstschule gelandet bist? paula: ich bin ungefähr fünf tage, nachdem die kunstschule begonnen hat, eingestiegen. ich bin sehr froh wieder in so einem tollen umfeld zu sein. die kunstschule kannte ich schon, weil ich vor einem jahr, als ich in london war, schon mal abgecheckt habe, welche möglichkeiten es gibt in wien kunst zu studieren. als sie mir wieder einfiel, hatte sie bereits vor drei tagen begonnen, ich dachte mir ich ruf da mal an und dann hab ich mich innerhalb von ein bis zwei tagen entschieden. ich muss das orientierungsjahr aber nicht mehr machen, mir wurde das foundation jahr angerechnet – ich hatte einen ähnlichen kurs ja schon absolviert und somit konnte ich gleich im 2. jahr mit euch beginnen. OUT OF SIGHT – OUT OF MIND wir studierenden haben ja die möglichkeit uns mit eigenen brennenden themen, zusätzlich bzw. auch anstatt zu aufgabenstellungen in den werkstätten und über das vorgegebene jahresthema hinausgehend, fächerübergreifend auseinanderzusetzen. siehst du die möglichkeit zum direktem interdisziplinären arbeiten als vorteil der kunstschule? paula: ich persönlich habe das so jetzt noch nicht so erlebt oder umgesetzt. aber die idee finde ich gut und die möglichkeit sich einem thema in technischer als auch künstlerischer weise von verschiedenen seiten zu betrachten gefällt mir. ich stelle mir vor, dass man dadurch besonders in die tiefe gehen kann. ich finde es
super, dass ich zusätzlich in druckgrafik gehen kann, obwohl ich das nicht als hauptwerkstätte ausgewählt habe. allerdings kommt mir die kunstschule irrsinnig zerrissen vor, weil man keinen fixen platz hat, keinen platz für seine sachen, das man nicht an einem platz bleiben kann, das man eine woche malerei hat und dann ist wieder nichts. die praxisblöcke sind winzig eigentlich. und da ist man halt nicht so frei. weil wenn man einen platz hätte oder ein atelier, wo man jeden tag hingehen kann, vielleicht auch mal am wochenende, wo man selbstständig arbeiten kann und wo die lehrenden auch nicht die ganze zeit anwesend sein müssen, dann kann man sich das auch besser einteilen. wenn man richtig für ein thema brennt, dann will man ja alles reinstecken. BEGLEITENDE PAUSEN DURCH BRIEFS/BRIEFINGS (PROJEKTAUFTRÄGE) in der kunstschule sind die blöcke also intensiv, da muss man vielleicht immer wieder mal viel machen oder sich mit etwas beschäftigen, was einen im moment vielleicht gar nicht so interessiert. man weiß, man hat diese vier tage und dann ists wieder vorbei. paula: ja, man ist gar nicht im flow. und dann ist es vorbei, manchmal ist man vielleicht auch erschöpft, hat das gefühl man hat überhaupt nichts weitergebracht. paula: ja, ich hatte jetzt zwei wochen lang ein loch, bis auf ein paar theoriestunden. das ist schon schade irgendwie. d. h. man muss schauen, dass man diese Löcher füllen muss.
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paula: ich glaube das wichtigste ist, dass man einen platz hat, wo man hingehen kann, wodurch man flexibler sein kann. weil jetzt z. b. in malerei, da muss ich immer im vorhinein einen plan haben. da muss ich wissen, was ich mitbringe, um etwas bestimmtes zu machen. längere blöcke oder mehr praxisstunden wären vielleicht auch interessant. ich meine
es gibt ja irrsinnig viele wege, wie man sich in ein thema reindenken könnte, ohne überhaupt vorort zu sein. man könnte da vielleicht mehr input geben, damit man einen anstoß bekommt. super ist jedenfalls, dass wir auch theoriefächer und andere lehrveranstaltungen haben, in london haben wir zwar theorie mitbekommen, aber nicht so systematisch. außerdem fällt mir extrem auf, dass alle total nett sind und dass ich sehr gut aufgenommen wurde. ich hab mich am ersten tag, da hatten wir zeichnen, schon wohl gefühlt. ich hab mit allen gesprochen, obwohl ich eigentlich urschüchtern bin und mir mit sowas schwer tu. das war in der kunstschule dann überhaupt nicht der fall. in london kannte ich nicht mal alle namen meiner mitschülerInnen, in der kunstschule habe ich mir alle innerhalb von einer woche gemerkt. vielleicht auch, weil die gruppe im 2. jahr nicht so groß ist und alles schon so definiert ist. SKIZZENBÜCHER am beginn unseres gespräches hast du gesagt, dich interessieren skizzen gar nicht, du magst es groß und du hast stoff drapiert, du magst/brauchst keine skribbels und dann hast du skizzenbücher, die meiner meinung nach schon eigene objekte sind. paula: eigentlich mag ich skizzen ja – ich skizziere nur nichts. skizzenbücher gibt es viele, fünf habe ich hier mit, unterschiedliche formate – die sind chronologisch. das erste ist meins vom orientierungsjahr in london, da sieht man was ich alles gemacht habe, das repräsentiert mich jetzt aber nicht mehr so. aber es sind viele gute sachen drinnen. zum beispiel hatten wir auch fashion und da mussten wir textilien zu hause backen oder irgendwie herstellen. ich habe halt risotto mit zwiebeln gefärbt und durch ein sieb gepresst oder hier zucchini, die ein muster ergeben. (ZEIGT AUF EIN BILD und LACHT!) im skizzenbuch ist alles! vom trash zum schatz. es ist ein prozess, es geht weiter. alles
was mich beschäftigt halte ich darin fest. Ich hole mir materialen her, finde auch etwas auf der straße, alles wird verwendet, alles wird zu elementen der skizze, des werks. so kann ich begreifen, was das thema ist, ich kann es mir so bewusst machen und beginnen zu verstehen. es geht ums sammeln, sehen, draufkommen, erkennen, tasten, weiterdenken und weiterkommen. das eine ergibt das nächste. man kriegt so viel aus einem thema raus. rapporte machen und als „next level“ gibt es eine fundkiste oder schatzkiste, wo objekte, die nicht so gut in ein buch reingeklebt dann dafür reingelegt werden können.
paulas top3 skizzenbuchtipps: tun: sich austoben dran denken: druck rausnehmen, weil dir material nicht teuer sein darf bringt: platz schaffen – für einen selber das interview mit paula oberndorfer führte angela proyer
summer institute der stadtraum als labor: die mulitperspektive von art-gangs
fachkundige lehrkräfte der kunstschule und der webster university st. louis erkundeten wien und arbeiteten zu den unterschiedlichsten aspekten der stadt. wien ist ein schmelztiegel früherer und auch heutiger kulturen. über die jahrhunderte bis in die jetztzeit fanden und finden begegnungen statt, die das stadtbild geprägt und verändert haben und noch immer formen. orte mit unterschiedlichen zuwanderungsströmen sind ein weltumspannendes phänomen, das auch in wien spezifische auswirkungen gefunden hat. jede art-gang stellte ein team von personen dar, deren unterschiedliche blickwinkel die inhaltliche perspektive auf einen stadtteil oder ein grätzl vervielfachen. die gangleader entwickelten ein tagesprogramm, in dem öffentliche plätze und situationen innerhalb des wiener stadtraums untersucht, beobachtungen mit unterschiedlichen künstlerischen medien erfasst und dokumentiert wurden. jp
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art-gang fotografie | gang-leader carla bobadilla
reflexion angela proyer studierende an der kunstschule.wien
ich habe die art-gang im sommer 2016 in sehr guter erinnerung. wir wurden seitens der vorstandsvorsitzenden eliane huber-irikawa informiert, dass vier studierende aus st. louis zu uns kommen werden, was super für uns sein würde, weil wir sicher von dem besuch profitieren würden. sei es im austausch mit den vier gästen und den begleitlehrenden sowohl sprachlich als auch rein vom netzwerken her. ich kann dazu rückblickend sagen, ja, es war ein gewinn für mich. auf sehr vielen ebenen. beginnend mit dem gemeinsamen meditieren mit den künftigen neuen freundinnen aus st. louis, über viele außerschulische aktivitäten, wie gemeinsames unterwasserschreien im stadionbad, bis hin zu einem totalen sicherwerden, was mein englisch betraf. ich habe so viel gelernt von aleida, ariel, gabby und justin, es war mir wirklich eine freude. und ich habe neue freundinnen gewonnen. auf gestalterischer ebene war die art-gang auch sehr bereichernd. das abgehen von orten, diese mit allen sinnen erkunden, spaß haben mit julia beim versuch zu malen wie es sich anhört, wenn johannes einen erdbeerkuchen isst oder vor der schule am großen platz zu malen und mir dabei vorzustellen wie maria lassnig das wohl gemacht hätte. sich gemeinsam im untergrund arg gruseln und danach ideen spinnen, cremiges eis auf seinem körper schmelzen zu lassen. es gab allerdings auch einiges an gemotze. dass der unterricht jetzt immer auf englisch
sei, missfiel manchen sehr. dass angeblich mehr die interessen der gäste berücksichtigt würden. dieses gemotze ist schon etwas typisch wienerisches oder österreichisches. „schau ma mal, dann werden wir schon sehen.“ und dazwischen wird gesudert. sicherlich war es auch ein bestreben seitens des vorstands einen möglichst guten eindruck bei tom lang, dem artdepartement-chef der webster universität st. louis zu hinterlassen. man kann natürlich diskutieren, ob eine universität, die sich wahrscheinlich hauptsächlich über das militär finanziert, zur kunstschule passt. auch auf dieser ebene wurde mehr getuschelt, als diskutiert bzw. sich erst mal informiert. wir studierenden wurden angehalten zu veranstaltungen zu gehen, die über unseren normalen stundenplan hinaus gingen bzw. endete unser orientierungsjahr vor der art-gang und viele kolleginnen verabschiedeten sich und waren erst im herbst oder auch gar nicht mehr zurück. nachdem auch die abschlussveranstaltung der kunstschule mit der art-gang-ausstellung verknüpft war, meinten viele nur mehr wenig angesprochen zu sein. dass man von einem lehrer wie brian zimmerman extrem viel input bekommen kann, der nachhaltig die eigene arbeit verbessern wird und dadurch das vertrauen gestärkt hat, dass das lachen mit tom lang und seine blicke, die mehr als tausend worte sagen können, einem den tag versüßen und dass das beisammensein und sich gegenseitig unterstützen oder philosophieren, freundschaften fürs leben knüpft, das verpasst man dann halt.
reflection brian zimmerman assistant professor of art in the leigh gerdine college of fine arts at webster university in st.â&#x20AC;&#x2030;louis, mo. he is head of sculpture and teaches all levels and techniques in the emphasis. working with the kunstschule with six of our webster university students was an amazing and unforgettable experience. collectively, the students were able to make substantive relationships with their european contemporaries and see an entirely new part of the world through fresh eyes. taking in the beautiful city of vienna by walking the streets, enjoying the efficiency of public transit, exploring the nature preserve and traversing the cavernous sewers undoubtedly had an impact on their artistic production in austria as well as back home in the us. the students of the kunstschule were welcoming, excited and ready to talk, think and make work for the entirety of our time together. our trip was capped off with a well executed exhibition hi-lighting the broad reach of the summer program. we feel grateful for the collaborative spirit and new friends that we gained over the summer of 2016.
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art-gang comic | gang-leader walter frĂśhlich
reflection aleida ruelas hertel student of the webster university
arriving in vienna was a fantastic surprise. a group of students from the kunstschule met us at the airport and assisted us in buying train tickets and finding all the way to our dorm. they even gave us austrian candy! we arrived on a friday. shortly after we landed we met eliane and tom lang as well as the rest of the kunstschule for dinner. the night of the group dinner was not the best moment to inform us of our next day activities. we did not know we would be taking so many classes and for how many days per week. the art-gang program was a bit over scheduled. the webster students were in vienna for six weeks but the kunstschule students were finished with their school activities two weeks before us! that was a very sad realization, as we wouldâ&#x20AC;&#x2122;ve liked to spend some more time with them but most of them were on their way to their respective holidays. we were lucky to spend some extra time with angela, chris, kenny and johannes. i learned so much from them but unfortunately our time was spent mostly on transporting ourselves from place to place and not enough working on projects and getting to know austria through the students and teachers. in our six-week trip my personal expectations were to deepen my understanding of one or maximum two activities, in my case printmaking and painting is what i was to study in vienna. i really enjoyed the lecture on printmaking by philipp maurer. he gave us so much information regarding the history of printmaking. i also liked the lecture time we spent with tom waibel, he has a great energetic teaching style. i wouldâ&#x20AC;&#x2122;ve liked to learn a bit more about the historical aspect of vienna and europe, he knows a lot and he clearly wanted to share what he knows with us. michael wegerer was one of my favorite teachers. he really cared about what and how he approached his teachings to each particular student. he wanted to know how we intended to utilize what we learned with him. my gratitude to eliane for her hard work. kenny for his constant support and leadership, johannes for his amazing heart and angela for being such a warm, positive presence. however, the entire group of students and teachers were very inspiring to me. i hope we can return the hospitality at webster university sometime in the near future.
reflection ariel swoboda student of the webster university as a webster st. louis student, i found that studying in vienna at the kunstschule during the summer of 2016, allowed me to embrace new ways of living and learning that ultimately led to many incredibly life changing experiences. the courses provided were incredibly diversified in it’s intermodal, multi perspective theme. barbara höller’s emphasis of experiential multi-sensory art making i greatly enjoyed and use to this day during the developmental stages of my art process. i found myself completely entranced when listening to the thought-provoking professor of art history, tom waibel. my knowledge of printmaking and screen printing greatly expanded during our two week course with tom phelan and michael wegerer. i loved michael’s experimental approach to screen printing. both professors were generous with their time in sharing their own life experiences leading up to the positions they lead today within the printmaking field. to take part in learning from these expert artists of printmaking, painting, and videography was as exciting as it was enriching. all of the professors i had the honor in getting to know and learn from at the kunstschule, seemed to truly care for their students. they took the time to understand their interests and challenged us within an appropriate amount of guidance and support. i found lasting friendships with many of the students and professors from the kunstschule and there are many moments that will forever remain engrained within my heart and mind. the kunstschule is a community filled of high quality educators that surpass most institutions of its stature. i look forward to visiting you all and share thoughts, dreams, and ideas with you once more. sending well wishes to an outstanding life of good health and happiness!
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art-gang malerei | gang-leader barbara höller
reflexion kenan ramazanoglu studierender an der kunstschule.wien ich war auf die art-gang und auf die studentInnen der webster university schon sehr gespannt, da ich davon ausgegangen bin: ja – die amis sind immer ganz aktuell, progressiv und modern. und ich war sicher, dass das bei der gemeinsamen arbeit eine menge helfen könnte. also hab ich schon mit vorfreude auf die zusammenarbeit gewartet. das ersten treffen mit den webstern war beim freiluftbuffet neben der kunstschule. es gab unter anderem wildschweinsalami von gerhard. ich hatte vorerst kaum kontakt mit unseren gästen, meine mitschülerInnen haben sie gut unterhalten. deshalb haben gerhard und ich beschlossen, nach dem essen mit ihnen etwas trinken zu gehen, am donaukanal, um ihnen auch die schönen oder weniger schönen orte wiens zu zeigen. im anschluss an den spaziergang – so gegen mitternacht – gings dann in ein gasthaus – oder wie sie es nennen pub – und es wurde bis zur späten stunde getrunken und dart gespielt. soviel zu unserer ersten begegnung. wie es sich so ergeben hat, wurde ich für die studentInnen aus st. louis zum wiener insider tourguide erkoren. und es hat mir sogar gefallen. ich habe sie in die innenstadt, durch museen, in die unscheinbaren lokale mit guter musik, zu den besten märkten und auf die schönsten sommerplätze geführt, und habe mich gegen ende der art-gang gefragt, warum ich dafür nichts verlangt habe. die art-gang wurde in verschiedene disziplinen unterteilt, die mich sehr angesprochen haben. wir haben neue inputs durch neue lehrende und neue skills durch neue fächer vorgestellt bekommen. die art-gang fotografie mit carla bobadilla ist mir besonders gut in erinnerung geblieben. sie hat uns an einem der heißesten sommertage durch das kongressbad, rund um die julius-meinl-fabrik und deren umgebung geführt, um uns einige tipps und tricks in sachen fotografie näher zu bringen und uns auf die ausstellung vorzubereiten. es sind großartige arbeiten entstanden, die die interdiszipliäre ausbildung der kunstschule sehr gut widerspiegeln. druckgrafik mit und im atelier von michael wegener, wo wir mit siebdruck experimentieren konnten, war eine sehr interessante erfahrung, die viel technik und feingefühl benötigt hat. im team konnten wir wirklich eine menge voneinander lernen. auch außerhalb der workshops habe ich sehr viel zeit mit den webstern verbracht – eben den tourguide spielen. mit aleida konnte ich mich über die unterschiedlichsten dinge sehr gut unterhalten: über meditation und den arbeitsprozess beim kunstschaffen, aber auch über die kunst in den wiener museen. justin ist derselbe jahrgang wie ich und wir tauschten uns über technische feinheiten bei grafik design oder generell beim handwerk aus. gabby und ich haben eine menge über musik und film geredet und immer darüber gestritten, was gut und was schlecht sei. mit ariel habe ich mich am besten verstanden: wir diskutierten viel über die kulturellen unterschiede von st. louis und wien und haben dabei viel gelacht. summa summarum war für mich die artgang mit dem regen austausch an meinungen, wertvorstellungen und denkweisen eine sehr bereichernde erfahrung.
art-gang animation und experimentalfilm | gang-leaders muzak und karoline riha
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art-gang comic | gang-leader walter frรถhlich
reflexion – aliens from america johannes doppler
studierender an der kunstschule.wien
als ich mich letztes jahr am 16. juni extra eine stunde vor dem unterricht zur kunstschule aufmachte, feilte ich in gedanken bereits an meinem englisch und malte mir aus, wie nun die begegnung mit unseren besucherinnen von übersee werden würde. ich hatte überhaupt wenig vorstellung davon, was wir in der art-gang für kreative ziele verfolgen würden. das stadtbild zu erforschen schien mir auf jeden fall interessant. da ich ja kein angestammter wiener bin, wollte ich sehr gerne mehr über die riesige weltmetropole erfahren, die wien schon seit langem darstellt. variation und vielfalt ist etwas, das wien schon in der vergangenheit zu einer welthauptstadt gemacht hat und das hat sich bis heute nicht verändert. der austausch mit den studierenden der webster university st. louis war ein überaus überraschendes ereignis für mich. wir hatten es hier nicht mit irgendwelchen aliens vom anderen kontinent zu tun. es handelte sich um ganz normale menschen, wie du und ich. und wir begriffen zusammen, dass wir viel gemeinsam haben. da hat vor allem die zeit miteinander sehr geholfen. seien es die gemeinsamen tischgelage oder das arbeiten in den jeweiligen werkstätten und die streifzüge durch wien, es gab stets viel zu entdecken. und für diese erfahrung bin ich sehr dankbar. vor allem da ich mit ein paar wirklich interessanten und wunderbaren menschen bekannt wurde. schockierend fand ich allerdings, dass das programm der webster studierenden so furchtbar dicht war. ich hätte sehr gerne etwas mehr zeit mit persönlichen gesprächen verbracht. ebenso hätte, wie schon erwähnt, die organisation sehr viel besser sein können. da wir mit dem neubeginn der kunstschule bereits ausgelastet waren, nahm ich an, die webster university würde sich darum kümmern, doch das erwies sich als wunschdenken. aber wenigstens dient es uns als hinweis auf die dinge, die wir nächstes jahr besser machen können. und das zeichnet gemeinsames arbeiten ja auch aus. eine gemeinsame verbesserung. sehr erfreut bin ich über unser prater comic, welches an anderer stelle im magazin erwähnt wird und das zu dieser zeit entstanden ist. leider wurde es erst nach der abreise unserer neuen freunde fertig. brian, aleida, ariel, gabby und justin: wir legen euch allen ein exemplar zurück. danke für die tolle zeit und auf ein baldiges wiedersehen.
weil’s die wahrheit ist die magazinerInnen: bernhard cociancig, johannes doppler, angela proyer und kenan ramazanoglu
wenn sie diese zeilen lesen, dann heißt das wohl, dass sie eine ausgabe unseres brandneuen magazins bis hierher durchgeblättert haben. vielen dank dafür. wir verstehen das als beweis, dass sie uns nicht ignoriert haben. wir, das sind die vier personen, die hinter dem neuen magazin der kunstschule mit dem klingenden namen o ignored stecken. nach unserem neustart letztes jahr wollten wir ihnen natürlich all das drunter und drüber, all die erfolge und stolpersteine und die tolle zeit schildern, die wir seitdem erlebt haben. sämtliche studierende des ersten neuen orientierungsjahres, die die übertrittsprüfung absolviert haben, und auch etliche gäste haben beiträge für das neue magazin geliefert. ein bunter zoo voller neugieriger geister und wilder raubtiere haben sich nicht ignorieren lassen. o ignored, für die einen ist es ist ein jammer, sie sind zurück und mischen den kunstausbildungsbetrieb in wien wieder ordentlich auf, für die anderen null ignored, sie schließen eine lücke im system und sind anlaufstelle für so viele gesinnungsgenossinnen.
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die knapp 100 seiten, die sie nun wirklich bald durchgeblättert haben und das eine oder andere bild über das sie gestolpert sind oder genau diese eine textzeile, bei der sie hängengeblieben sind, sind eben genau die feinen dinge, warum die kunstschule ein ort ist, der für die kreative zukunft von uns allen ein leitstern ist. wir machen kunst! kunst ist leben und leben ist kunst und die welt braucht kunst … weil’s die wahrheit ist! wie auch immer diese wahrheit funktioniert, wir fahren damit fort, sie zu erforschen und für uns zu entdecken, immer und immer wieder. und wir sind stolz auf unsere unterrichtenden, unsere kollegInnen und uns selbst, dass wir unsere entdeckungen dieses ersten jahres auf 100 seiten zusammenpacken konnten, und mit diesen worten wünschen wir ihnen viel freude beim neugierig sein und uns, dass wir noch lange so weitermachen können. ap | jd
orientierungsjahr 2016/17 die studierenden präsentieren sich mit arbeiten aus der lehrveranstaltung schrift und kommunikation lehrveranstaltungsleitung: birgit kerber im november 2016 begannen 47 studierende im alter zwischen 16 und 58 jahren mit unterschiedlichen muttersprachen und vorkenntnissen ihre ausbildung an der kunstschule. die diversität dieser gruppe macht den unterricht zu einer herausforderung und zugleich zu einer bereicherung fßr studierende und lehrende.
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jonathan tobischek
mathias leberbauer
christoph uiberacker
daisy siedl
anna schmitzberger
elisa jennewein
franziska kovats
olga steiner
gabriela muncan
ismail zakaev
johanna gratzer
flora dornhelm
lena fausthammer
linda martan
julia bugram
dieter blumears
sarah vodinska-sallacz
sezen nasvadi
maraike buhlmann
flora dornhelm
maria pinter
sophie rintala
ines kaufmann
florian khĂźnl-brady
mariana kriegel
anja ebertz
julia kieslinger
michelle tittel
maxpiff
amelie kinsky
gabriel horvath
zenita luis
nadja drechsler
marlene hollerweger
miriam raffetseder
impressum
herausgeberin: kunstschule.wien lazarettgasse 27, 1090 wien office@kunstschule.wien www.kunstschule.wien für den inhalt verantwortlich gerlinde thuma, direktorin der kunstschule.wien magazinkonzept: redaktionsteam: johannes doppler (jd) | angela proyer (ap) studierende im 3. semester gestalterisches konzept/layout und technische ausarbeitung: bernhard cociancig | kenan ramazanoglu studierende im 3. semester cover: kenan ramazanoglu betreuung grafik design: birgit kerber © texte und fotos bei den autorinnen lektorat/korrektur: brigitte ammer | eliane huber-irikawa | tom waibel verlag: sonderzahl verlagsgesellschaft m.b.h. wien ISBN 978 3 85449 475 1 förderInnen:
kooperationspartnerlnnen:
soho in ottakring | webster university st. louis | w. humboldt deutsche akademie/peking
druck:
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2017 © kunstschule.wien
die redaktion
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