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HANDWERK: BERICHTE ZUM JAHR 3/07

DIE INFORMATION DES KURSZENTRUMS BALLENBERG

Kurszentrum Ballenberg Heimatwerk, CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49 info@ballenbergkurse.ch, www.ballenbergkurse.ch Handwerk, traditionelles Bauhandwerk und zeitgenรถssische Gestaltung.

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EDITORIAL: ZUM JAHRESENDE EINIGE THEMEN VERTIEFEN Geschätzte Leserin, geschätzter Leser: Zum Jahresende schauen wir zurück auf ein reichhaltiges und bewegtes Kursjahr. Speziell schauen wir in einige der erstmals durchgeführten Kurse, mit Bildern, Kommentaren geben wir Einblick in Vergangenes. Als Zweites versuchen wir einen Ausblick in Kommendes, fürs nächste Jahr Geplantes. Stellen Sie sich vor, Sie müssten alles Fleisch, das Sie auf dem Teller finden, selber schlachten … Der Kurs Kleintierschlachten hat gezeigt, was alles vorgekehrt werden muss, bis der Sonntagsbraten in den Ofen geschoben werden kann (Seite 15). Das Kurszentrum Ballenberg lebt aber nicht nur von und rund um die Kurse – immer sind auch Menschen im Hintergrund

Die Kraft im Hintergrund. Wir sind Partner des Kurszentrums Ballenberg. Weil das Handwerk stimmen muss. Überall und in jeder Branche.

involviert: Frauen, Männer, die sich im Hintergrund engagieren, die für das günstige Umfeld, in dem wir unsere Arbeit tun können, mitverantwortlich sind. Wir stellen Ihnen heute Michael

zu diesem Heft: Christine Beerli: Zum Abschluss ein Lift. Seite 2

Bettler, ausgebildeter Netzelektriker, seit zwei Jahren Allroun-

Danke, sehr geehrte emmental versicherung!

Jahren Leiter PR und Kommunikation Freilichtmuseum Ballenberg, spricht über seine Vision für die Entwicklung in nächster

Michael Bettler, Hausdienst, «Liftkoordinator». Seite 5

Zukunft. Christine Beerli verlässt nach über zwölf Jahren die Vereinigung der Gönner… Im Weiteren freuen wir uns, erneut den Prix Jumelles ausschreiben zu können: die zur Unterstützung der Aktivitäten des Kurszentrums Ballenberg gegründete Fondation Jumelles richtet einen weiteren Prix Jumelles 2008 aus. Die Kräfte dahinter äussern sich über Beweggründe, Motivation, Absichten, Ziele und Wünsche und die Zukunft des Handwerks. Und wir ziehen Bilanz und loben den Lift.

Norbert Schmid, Marketingleiter. Seite 8 Kurs «Mit Sense und Dängelstock»: Überraschende Effekte und Einsichten. Seite 10 Neu im Programm: Pendel, Wünschelrute. Seite 12 Auch Kleintierschlachten kann man lernen. Seite 13

Wir danken Ihnen allen und Ihnen als Freunde und Freundinnen des Kurszentrums sehr herzlich und freuen uns auf das Handwerk 3/2007. Redaktion und Texte: Doris Rothen Herausgeber: Kurszentrum Ballenberg, 3855 CH-Brienz, Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49, www.ballenbergkurse.ch, info@ballenbergkurse.ch. Druck: Gisler Druck AG, Altdorf. Layout: Margret Omlin. Auflage 3000/3 Ausgaben jährlich. Abo Inland Fr. 28.–/Ausland Fr. 38.–. Einzelnummer Fr. 10.–.

nächste Jahr.

Der Prix Jumelles geht in die nächste Runde. Seite 16 Fondation Jumelles: Die Frauen hinter dem Feldstecher. Seite 17

Adrian Knüsel, Leiter

TECHNIK PLUS MENSCH PLUS ÜBEN GLEICH HANDWERK

Fragen an Matthias Haupt, Verleger, Bern. Seite 20

Handwerk 3/2007

Die emmental Versicherung ist neu die Kraft im Hintergrund, weil das Handwerk stimmen muss in jeder Branche.

Endlich: Aufzug im Lift. Seite 4

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der im Hausdienst, vor. Norbert Schmid, ebenfalls seit zwei


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Handwerk: Was hat Sie dazu bewo-

dort mit, Geld zu sammeln. Wir konnten

zurückzutreten?

zum Beispiel den Lift mitfinanzieren, der

Beerli: Einer der Hauptgründe ist, dass ich immer und bei allen meinen Tätigkeiten das Gefühl hatte, man sollte sich über eine gewisse Zeit voll für etwas

das Zentrum auch für behinderte Leute zugänglich macht. Haben Sie einen persönlichen Bezug zu Handwerk?

einsetzen – und danach Platz machen für

Nein. Aber etwas zu tun im Leben, das

jemand Neuen. Für mich habe ich so eine

einem Freude macht und worauf man

Grössenordnung von zehn, zwölf Jahren.

auch ein wenig stolz sein kann, das

Ich habe das auch in der Politik so

gehört zur persönlichen Zufriedenheit,

gehandhabt, wo ich von Anfang an gesagt

davon bin ich überzeugt. In den hand-

habe: Ich mache zwölf Jahre Ständerat

werklichen Berufen ist dieser Berufsstolz

und nicht mehr.

noch verbreitet, und diese Zufriedenheit

Warum haben Sie dieses Präsidium damals übernommen?

ist auch wichtig für die Gesellschaft. Wir haben in den letzten Jahrzehnten alles

Ich bin überzeugt, dass Handwerk

sehr intellektualisiert, soziale Anerken-

etwas ganz Wichtiges ist. Zurzeit wird es

nung gibt es für möglichst viel Schulbil-

bei uns aber zu wenig wertgeschätzt. Des-

dung, und das dünkt mich nicht so eine

halb hat mir die Idee gefallen, einen Ort

glückliche Entwicklung.

zu haben, wo man Handwerk ehrt und

Wenn es nur um die persönliche

auch altes Handwerk pflegt und hoch-

Zufriedenheit geht, könnte man Hand-

hält. Die Leute am Kurszentrum machen

werk auch einfach als Hobby betreiben!

das sehr gut, nicht auf eine museale, ver-

Nein, denn es gibt ja auch einen

staubte Art, sondern ausserordentlich

Zusammenhang mit unserer extremen

lebendig, zukunftsgerichtet und modern.

Konsumgesellschaft. Ein Beispiel: Ein

Haben Sie als Gönner-Präsidentin

Schreiner stellt einen wirklich schönen,

denn selber Geld gesammelt in Ihrem

handwerklich perfekten Tisch her. Viel-

Bekanntenkreis?

leicht etwas teurer, aber ein Einzelstück,

Wir waren ein Komitee, das die Auf-

mit dem sich der Käufer identifizieren

zu

kann und das er lange behält. Als Gegen-

gehen. Jeder hatte einen gewissen Stock

stück dazu die schnell gekaufte Ware von

gabe

Christine Beerli war Präsidentin der Vereinigung der Gönnerinnen und Gönner des Kurszentrums seit deren Bestehen. Im Spätsommer ist sie zurückgetreten. Und bricht nun, mit 54 Jahren, nochmals auf zu neuen Ufern. Ab 2008 setzt sie sich als Vizepräsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK für Frieden und Menschenrechte ein.

tätig, eher im sozialen Bereich, und helfe

gen, als Präsidentin der GönnerInnen

hatte,

auf

Sponsorensuche

an Leuten, von denen er dachte, dass

schlechter Qualität, die man nach ein

man sie angehen könnte, und gab diese

paar Jahren wieder wegwirft. Das finde

Adressen ein. Diese Leute bekamen dann

ich keine gute Entwicklung.

einen Brief, von uns unterschrieben.

Wir brauchen also nicht nur gute

Wie war das Echo?

Ärztinnen und Juristen, sondern auch

Erstaunlich gut. Ich hatte zuerst den

gute Handwerker.

Eindruck, unser Anliegen sei ein biss-

Ja! Wir meinen heute, alle müssten

chen exotisch. Aber der Rücklauf war

an die Hochschule. Aber die Berufslehre

sehr gut. Ich kann das ein wenig beurtei- ist etwas ganz Gutes und Wichtiges! Mit len, ich bin ja auch an anderen Orten

CHRISTINE BEERLI: ZUM ABSCHLUSS EIN LIFT

dem dualen Berufsbildungssystem, wo


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man in die Berufsschule und in die Lehre

ist, weil die Leute in Not leben. Zum Bei-

Partei ist. Aus dieser Zeit habe ich jetzt

hinarbeiten kann, und zwar, indem man

geht, haben wir in der Schweiz einen Wert,

spiel nach Kolumbien, Bolivien, Sri Lanka.

noch Freundschaften. Durch das Präsi-

einfach früh daran denkt, dass das Leben

den wir nicht verlieren dürfen. Im Ausland

Ich besuche vor allem IKRK-Delegationen,

dium der Fraktion habe ich in Bezug auf

endlich ist. Ich habe relativ häufig alte

gibt es – auch in höchst entwickelten Län-

um zu schauen, wie sie organisiert sind.

Management und Gruppendynamik auch

Leute gesehen, die hadern, nicht loslas-

dern wie USA oder Kanada – im Bereich

Und was sich natürlich auch ändert:

viel gelernt (schmunzelt). Das war eine

sen, nicht gehen können. Das möchte ich,

Handwerk einen Mangel. Sie finden kaum

Meine Haupttätigkeit wird in Genf sein.

ziemliche Herausforderung, es ist eine

wenn es irgendwie ginge, nicht haben

einen Spengler, der Ihnen eine wirklich

Gerade gestern konnte ich die Schlüssel

schwierige Gruppe zum Führen, da lernen

müssen. Ich glaube, wenn man früh genug

gute Spenglerarbeit macht! Es gibt entwe-

für ein kleines Pied-à-terre übernehmen,

Sie die Menschen kennen! Die Nichtwahl

weiss, das ist ein gewisser Zeitraum, den

der Hilfsarbeiter oder Akademiker.

wo ich die Woche über sein werde. Am

zur Bundesrätin – deshalb haben Sie die

ich noch habe, und den möchte ich sinn-

Wochenende fahre ich heim nach Biel.

Frage ja vielleicht gestellt – habe ich nicht

voll nutzen, dann hat man eine Chance, zu

als Tiefschlag empfunden. Es ist für mich

dieser Lebenssattheit zu kommen.

in

der

Bildungsland-

Freuen Sie sich auf die neue Herausforderung?

dann einfach der klare Entscheid gewe-

Und Liebenswürdigkeit, als Ziel?

Man kann es nicht einreihen in die

Ich freue mich sehr, auch, dass ich

sen: Die Politik ist abgeschlossen. Ich

Ziemlich

übliche Berufsbildungslandschaft, denn es

wieder etwas Neues lernen darf. Das ist ein

schaue überhaupt nicht mit Bitterkeit

doch vor allem die anderen etwas …

altruistisch!

Davon

haben

leistet etwas ganz Spezielles, indem es altes

Glück gewesen in meinem ganzen berufli-

darauf zurück. Sondern wenn ich jetzt

Ich möchte einfach im Alter nicht eine

Handwerk hochhält. Aber es ist trotzdem

chen Leben, immer lernen zu dürfen. Ich

manchmal sehe, was läuft, denke ich:

zänkische, egoistische, besserwisserische

wichtig. Das zeigt zum Beispiel die Aner- habe aber auch grossen Respekt, wenn ich

Vielleicht bin ich ja auch wohler so! (lacht)

Frau werden. Das ist nicht nur altruis-

kennung, die das Bundesamt für Berufsbil-

sehe, was alles auf mich zukommt. Ich war

Sie haben einmal gesagt, wenn Sie

tisch! Ich glaube, man bekommt dann

dung ausspricht. Ich sehe auch nichts

in Israel, den besetzten Gebieten, Gaza. Es

alt werden sollten, möchten Sie zufrie-

auch mehr zurück. Dann wollen vielleicht

Abwertendes darin, wenn man etwas, das

war sehr eindrücklich, man sieht, was eine

den, liebenswürdig und lebenssatt sein.

junge Leute überhaupt noch mit einem

sonst vergessen zu gehen droht, halt ein-

Institution wie das IKRK bewirken kann.

Zufrieden – ein bescheidenerer An-

reden und ein Austausch ist überhaupt

fach als Freizeitbeschäftigung ausübt.

Aber man sieht auch, wie ohnmächtig man

spruch als glücklich.

Können Sie auch ein altes Handwerk? Nein, ich bin – das ist vielleicht gerade

in vielen Beziehungen ist. Das Schwierige

Freiheit, nicht mehr allen gefallen zu müs-

ist wohl, auch mit dieser Ohnmacht

Glücksmomente erleben, sind wirklich

sen. Das finde ich schön. Aber die Kehr-

zurande zu kommen.

glücklich! Das Glück ist wohl kein Dauer- seite davon ist, dass man dann plötzlich

noch typisch – handwerklich nicht so

Wie passt es in Ihre Lebenslinie, dass

begabt. Vielleicht habe ich darum so

Sie den beruflichen Weg nun im huma-

mutlich der höchste Anspruch, den man

Freude an diesen guten Arbeiten! Früher

nitären Bereich abschliessen werden?

stellen kann.

habe ich viel gestrickt, aber das ging ein

möglich. Im Alter hat man eine gewisse

Das ist so, ja. Die Menschen, welche

Wenn es mir gelingt, das zu einem

zustand, deshalb ist Zufriedenheit ver- findet, eigentlich ist man sich selber genug

Was meinen Sie mit lebenssatt?

und weiss sowieso alles besser und muss gar nicht mehr darauf schauen, was die anderen denken. Und das könnte dann

bisschen verloren, weil ich nie mehr so

guten Ende zu bringen, das heisst, auch

Wenn es einem gelungen ist, das Leben

wirklich umschlagen in dieses Zänkische,

richtig Zeit hatte dafür. Das nehme ich

etwas bewirken und einbringen zu kön-

so zu leben, dass man sagt: Ich würde

Besserwisserische. Da müsste man wohl

dann vielleicht wieder auf, wenn ich pen-

nen, dann stimmt das für mich.

nicht Wesentliches ganz anders machen.

irgendwie das Gleichgewicht zu behalten

Dann denke und hoffe ich, dass man auch

versuchen.

sioniert bin! (lacht) Mit dem Wechsel zum IKRK wird sich Ihr Leben nun ziemlich verändern! Es verändert sich recht stark, ich

Schauen Sie in Frieden zurück auf Ihre politische Zeit? Ja, sehr. Es war eine gute Zeit. Ich

zu einer gewissen Lebenssattheit kommt,

Jemand würde Ihnen eine Woche

wo man sagen kann: Ja, jetzt könnte ich

Zeit und einen Ballenberg-Kurs schen-

habe sehr gerne im Ständerat mitgearbei- eigentlich auch gehen.

merke es jetzt schon, in der Vorbereitungs- tet, es war ein Gremium, wo man damals

ken. Welchen würden Sie wählen?

Wie weitgehend hat man das selber

Wie gesagt, ich wäre wohl etwas unbegabt. Vielleicht Fotografie. Das wäre nicht

phase. Ich bin immer ein wenig gereist,

sehr sachpolitisch gearbeitet hat. Ich habe

in der Hand, diese Lebenssattheit errei-

aber nicht so viel wie heute. Und jetzt gehe

manchmal gedacht, wenn wir irgendwo in

chen zu können?

ich häufig an Orte, wo man nicht als Tou-

den Kommissionen miteinander Lösungen

rist hingeht, sondern wo es eher nicht so

gesucht haben, dann hätte wohl ein Unbe-

Sachen ganz selber in der Hand. Aber ich

schön ist und wo sehr viel Arbeit zu leisten

teiligter kaum gemerkt, wer in welcher

würde doch glauben, dass man darauf

Man hat wohl nicht sehr viele wichtige

schlecht, dann könnte ich ein wenig fotografieren, wenn ich reise! ■

Christine Beerli (54) hat 1991 bis 2003 den Kanton Bern für die FDP im Ständerat vertreten. 2003 kandidierte sie gegen HansRudolf Merz für den Bundesrat. Zuletzt war sie Direktorin der Berner Fachhochschule Technik und Informatik. Nebenberuflich ist sie Präsidentin der Swissmedic, der Pro Juventute Schweiz und der Solothurner Filmtage. Sie lebt in Biel.

Handwerk 3/2007

Kurszentrums schaft?

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Wo sehen Sie den Stellenwert des


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Dass das Kurszentrum Ballenberg mit seinen drei Stockwerken einen die einzelnen Etagen verbindenden Lift haben sollte, war eigentlich schon in der Planungsphase 1995 klar. Bei einer Vereinfachung des Konzepts ist dieser Plan aber gestrichen worden.

ENDLICH: AUFZUG IM LIFT!


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Handwerk: Wie gefällt Dir die Ge-

Wir freuen uns also umso mehr, dass

gend hier?

wir gemeinsam mit der Vereinigung der Gönner vor rund zwei Jahren das Projekt Aufzug

im

Kurszentrum

Bettler: Sehr gut. Ich bin jemand, der

Ballenberg

gut in den Bergen leben kann. Der See ist

gestartet haben. Sammelbriefe an Private,

für mich etwas Schönes. Und ich habe

Stiftungen und den Lotteriefonds des Kan-

gerne Gebiete, die nicht so zersiedelt sind.

tons Bern brachten die nötigen Mittelzu-

Wo du ein wenig Platz hast zwischen den

sprachen: Im Frühjahr 2007 konnte mit

Dörfern. Mir gefällt Kanada, mit dieser

der Feinplanung begonnen werden, und

Weite, mit Natur pur zwischendrin. Hier

seit Ende September ist der Lift in Betrieb.

hast du das noch ein wenig, finde ich. Es

Die Schlussarbeiten, Detailanpassungen

ist auch eine starke Natur hier, eine wun-

werden voraussichtlich bis Ende Jahr

derschöne, vielseitige Natur, Kalk und

beendet sein. Der Aufzug erleichtert nicht

Granit nahe beieinander. Mir gefallen Gra-

nur den Auf- und Abstieg von mobilitäts-

nitberge. Und es ist sehr zentral, du bist

behinderten Kursteilnehmenden, der Lift

schnell im Wallis, jedenfalls in der Som-

erleichtert auch die Arbeit des Hausdiens-

merzeit, schnell in Luzern oder Zürich,

tes beträchtlich.

aber bist auch schnell wieder Richtung Bern, Tessin … Wie ist es zu Deiner Anstellung am

Wir danken allen herzlich für die Bei-

Kurszentrum gekommen?

träge und die Unterstützung. Neben vielen

Ich hatte alles abgebrochen hinter mir

zeichnet:

und bin mit meiner Partnerin und unserer kleinen Tochter vier Monate in Australien

Victorinox, Ibach Schwyz

Ernst Göhner Stiftung Zug

Schweizer Patenschaft für

unterwegs gewesen. Vorher habe ich beim Netzbau gearbeitet. Kabelbau, Hochspannungsleitungen, alles, was mit Elektrizität Berggemeinden

Handwerk 3/2007

privaten Beiträgen haben Beiträge ge-

Schweizer Paraplegiker Stiftung Basel

Lotteriefonds des Kantons Bern

ein vielseitiger Beruf, das hat mir sehr gefallen, auch das Draussensein. Aber es sind alles riesige Firmen, mit denen man zu tun hat, das ist mir zu gross, zu wenig persönlich. Gelernt habe ich ursprünglich Elektromonteur, und dann wollte ich eigentlich ins Holz, mein Vater kommt vom Holz, Schreiner, Zimmermann. Zurück

Michael Bettler (33) ist im Simmental aufgewachsen. Seit März 2006 arbeitet er im Kurszentrum als Betriebshandwerker und Allrounder. Er ist immer dort, wo Not am Mann ist oder Neues entsteht – zum Beispiel der Lift. Er lebt in Brienz.

vom Reisen, habe ich dann im Brienzer ein Inserat gesehen. War Dir das Kurszentrum ein Begriff? Nein. Ich kannte den Ballenberg, ein sehr schöner Ort, bin alle zwei, drei Jahre hier hochgekommen. Auf der Homepage

MICHAEL BETTLER, HAUSDIENST, «LIFTKOORDINATOR»

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verteilen zu tun hat. Sehr technisch. Und


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habe ich dann gesehen: Da geht es um

es? Dann der Untergrund, die Oberfläche

du überhaupt Platz hast, dann oben weg-

Kurse, Handwerk, und bin dann sehr

muss ein wenig nachgeben, aber der

räumen, damit du es mit dem Stapler auf

begeistert gewesen, rein schon vom Inse-

Schleifteller der Drehscheibe ist Alumi-

die Bühne heben kannst, und dann hi-

rat her.

nium, ist hart, das gibt zwar eine saubere

nein. Du musstest, wenn Du Kurse umge-

Und wie gefällt es Dir nun?

Fläche in den Stein, aber wenn jemand

stellt hast, dauernd koordinieren und

Sehr gut. Ich habe das Glück gehabt,

Rundungen schleifen will, ist es nicht

überlegen: Was kann ich wo deponieren,

zu finden, was ich gesucht habe. Es ist

ideal. Da haben wir Holzteller gedreht und

was darf nicht im Lichthof sein, was

vielseitig und flexibel, ich kann meine Zeit

eine Gummimatte aufgeklebt, damit es

mache ich zuerst, und die Fluchtwege

selbst einteilen und bin total selbststän-

den Effekt bekommt.

müssen immer frei sein – du bist dauernd

dig. Den Austausch mit Leuten habe ich vermisst, dort wo ich mich vorher bewegt habe. Und all das verschiedene Handwerk! Handwerk ist mir wichtig. Was sind Deine Aufgaben im Kurszentrum? Sie haben einen Allrounder gesucht. Ein wichtiger Teil ist sicher wieder das

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Handwerk 3/2007

Elektrische, da gibt es laufend etwas. Für

Was waren die grössten Projekte, seit Du hier bist?

am Umtischen. Und das macht der Lift sehr viel einfacher, du musst nur durch

Die Drechslerei und der Lift. Und das

eine oder zwei Türen, und dann bist du

Fest letztes Jahr, zum 10-Jahre-Jubi-

dort, wo du willst. Es ist ein Haus, das sich

läum. Auch die Ausstellungen, wie die

die ganze Zeit verändert. Ich habe schon

Creaktiv oder die Filzausstellung, und der

oft gedacht: Kann ich einmal etwas fertig

«Prix Jumelles».

machen? Es ist eigentlich nicht ein Rie-

Wo habt ihr die Drechslerei eingerichtet?

senhaus, aber es lebt dermassen, es ist immer in Bewegung, es ist nie fertig.

den neuen Lift zum Beispiel, oder die

Im Untergeschoss in einem Raum, den

Drechslerei, die Notbeleuchtung brauchte

früher das Freilichtmuseum noch als

einen neuen Akku, heuer war auch die

Archiv genutzt hat. Jetzt haben wir der

Magst Du das, oder hättest du es lieber, wenn du einmal fertig wärst? Grundsätzlich bin ich froh, dass es

Kontrolle vom EW, und wir haben den Ser- ganzen Wand entlang, wo die Drechsel-

lebt, weil es für mich langweilig wird, wenn

ver in den Keller gezügelt und das Netz-

Brüstungskanal

es immer gleich ist. Und manchmal

gemacht für die Elektroinstallation, damit

kommt so die Grenze, wo ich merke, es

werk angepasst. Arbeitest Du auch direkt für die Kurse?

bänke

stehen,

einen

man Bänke und Beleuchtung einstecken

liegt einfach nicht mehr alles drin. Es ist

kann. Alle Installationen mussten staub-

ein 80-Prozent-Job, du musst Sachen

Ja, ich helfe mit, Material zu finden

geschützt sein. Bei der Absauganlage

instand stellen, Drechselbänke warten,

oder zu entwickeln, wenn es neue Kurse

musste man auch wieder schauen, dass

die Beleuchtung warten, Werkzeug pfle-

hat. Zum Beispiel Steine schleifen mit

man

etwas

gen, und wenn das anfängt sich anzuhäu-

Arthur Soppera. Er hat gefragt, ob wir sie

bekommt. Wir haben jetzt eine Occasion-

fen, macht mich das ein wenig unzufrie-

auf den Töpferscheiben schleifen könnten.

Anlage. Und den Raum haben wir mit

den.

Adrian war einverstanden. Da mussten

Luftfiltern ausgestattet und eine Schall-

Ist da eine Lösung in Sicht?

wir ausprobieren, wie man das macht,

dämmung gemacht.

Wir haben es kurzfristig so gelöst, dass

Kurs, den ich gemacht habe, Drechseln

preislich

einigermassen

Hast Du selber schon mal einen Kurs am Kurszentrum besucht? Ja. Schärfen und Richten war ein

welches Schleifmittel wir nehmen könn-

Was bedeutet für Dich der neue Lift?

wir die Putzarbeiten wieder ausgelagert

habe ich eine Woche lang mitgemacht. Ich

ten: Sinterkorund. Dann schauen, woher

Für mich ist er super. Vorher, wenn du

haben. Ich habe das eine Zeitlang selber

finde es spannend mit Holz, es zu riechen,

bekommt man das, die Firmen heute wol-

zehn Tische vom UG in den Websaal hoch-

gemacht, es hat mir eigentlich sehr Spass

zu spüren, die Maserung herauszuholen,

len am liebsten 10’000 Blatt von der glei-

bringen wolltest, dann hast du sie mal mit

gemacht. Und etwa seit einem Jahr ist ein

die Formen zu finden. Und mich fasziniert

chen Körnung verkaufen. Dann musst du

einem Spannset auf ein Wägeli gebunden,

Lehrling ein Thema. Wir könnten eine

auch die Technik, Werkzeuge finde ich

gucken, dass du schon mal einen anstän-

bist hinten raus, in den Warenlift vom

dreijährige Lehre für Betriebshandwerker

etwas sehr Schönes. Manchmal schaue ich auch nur in einen Kurs hinein, Glas-

digen Preis bekommst, du bist viel am

Werkhof, durch vier Türen hindurch,

anbieten. Es wäre eine super Möglichkeit

Telefon, am Verhandeln. Dann: Wie ziehen

hoch, auf den Stapler, mit dem Stapler in

für eine junge Person, hier wo man so viel

perlenwickeln habe ich mal kurz auspro-

wir es auf, kletten wir es, oder kleben wir

den Lichthof, hast schauen müssen, dass

erleben kann, so manche Richtung sieht.

biert. Und ich arbeite gern mit den grossen


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es spannend, wenn jemand solche Welten

DER LIFT Er transportiert mobilitätsbehinderte Menschen. Oder Material. Pro Fahrt 400 kg. Er ist aus Glas und Metall. Finanziert hat ihn grossenteils die Vereinigung der Gönnerinnen und Gönner des Kurszentrums. Einsteigen, Knopf drücken und vom Websaal zu den Toiletten runterfahren. Oder von der Drechslerei zum Empfang hoch. Oder

kreieren kann. Wovon träumst Du? Mal einfach losziehen zu können. Auf unbestimmte Zeit. Ich habe es schon ein paar Mal probiert, und – du kommst immer wieder zurück, es ist so (lacht). Aber irgendwie kommt das immer wieder hoch. Ein Traum von mir ist, da dran zu bleiben. ■

von Adrian Knüsels Büro zur Cafeteria runter.

Lehmöfen, helfe Pizza backen für die Kursteilnehmenden, wie wir das manchmal tun. Als ich herkam, habe ich eigentlich nur das Holz gekannt, die textilen Sachen weniger. Und heute merke ich, das ist auch eine wunderschöne Welt. Wann gehst Du also ins Filzen? Ja, eines Tages könnte ich vielleicht auch noch filzen gehen. Aber mein nächster Kurswunsch ist Schuhe – und Messer. Ich möchte mal ein Klappmesser machen. Was hast Du für Hobbys? Draussen

sein.

Reisen,

Touren

machen. Sei es mit dem Velo, sei es zu Berg gehen … Das vermisse ich hier, das Draussensein. Ich habe jetzt angefangen, hinter dem Zentrum mediterrane Kräuter zu pflanzen. Es ist ein sehr guter Platz, felsig, und man könnte sie fürs Pizzabacken brauchen. Man könnte viel machen, aber du müsstest Zeit haben. Wenn ich Zeit habe, lese ich auch gern viel. Einige Lieblingsbücher von Dir? «Der Alchimist» von Paolo Coelho. Oder «Das Parfum» von Patrick Süskind. Und die «Midkemia-Saga» von Raymond Feist, der ähnlich schreibt wie Tolkien. Ich finde

Ein mobiler Ausstellungsstand – einfach, unkompliziert, schnell, günstig, ohne Transportfahrzeuge zu mieten und lange Aufbauarbeit zu leisten. Das war die gedankliche Ausgangslage, um Einladungen an Messen und Ausstellungen wahrnehmen zu können. In diesem Jahr haben wir einen einfachen, einachsigen Fahrzeuganhänger zum mobilen Ausstellungsstand ausgerüstet. Damit waren wir verschiedentlich vor Ort präsent. Hier an der Zebi, der Bildungsmesse in Luzern.

Der Stand lässt sich auch in Arbeitsflächen für Demonstrationen oder Schnupperkurse umfunktionieren. Es können auch Objekte und Themen präsentiert werden. Das Kursmobil können Sie für Handwerksausstellungen und mehr anfordern – wir kommen gern.

EBENFALLS NEU: KURSMOBIL


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Warum war Ihnen das so klar?

viele Überstunden ab, ich gehe auch noch

Weil ich ja den Ballenberg kannte. Ich

in die Ferien. Und bald muss man schon

wusste, hier könnte ich etwas machen,

wieder schauen, dass man an der Presse-

hinter dem ich stehen kann. Etwas Schö-

konferenz Anfang April bereit ist.

nes vertreten und verkaufen und vermarkten. Das ist eigentlich meine Aufgabe: So viele Leute wie möglich ansprechen zu

Wie arbeiten Sie mit den beiden Geschäftsleitern zusammen? Die Entwicklung des Freilichtmuseums

können mit Werbung oder Verkaufsförde- ist sehr stark von Walter Trauffer und rung. Und dann habe ich das Inserat mei-

Edwin Huwyler geprägt. Ich kann meine

ner Frau gezeigt, und sie sagte: Wenn Du

Ideen einbringen, mitdiskutieren. Sie sind

diese Stelle bekommst, dann zügeln wir.

sehr lange dabei, haben ihre Philosophie,

Ich dachte, ich bewerbe mich jetzt mal, ich

sie sind es, die den Ballenberg am besten

bekomme die Stelle ja eh nicht. Aber sie

spüren. Ich verstehe das Marketing-Hand-

haben mich genommen. Jetzt wohnen wir

werk, aber in die Entwicklung des Muse-

in Spiez, meine Frau arbeitet 40 Prozent in

ums rutsche ich jetzt erst allmählich hi-

Bern, sie hat beruflich etwas zurückge-

nein. Nach zwei Jahren kann man den

steckt, es ist inzwischen ja auch ein Töch-

Ballenberg erst richtig zu spüren anfangen.

terchen gekommen. Jetzt hat das Freilichtmuseum Win-

Handwerk: Was hat Sie auf den Ballenberg geführt?

terpause – und Sie ein halbes Jahr frei?

Er hat so viele Facetten, und es steckt

Ja, das war auch mein erster Gedanke.

so viel dahinter. Die ganze Wissenschaft,

Aber es ist eine recht intensive Zeit, vor

die Geschichten, die in den alten Häusern

allem im Marketing. Im November werten

stecken, das traditionelle Handwerk, das

wir die vergangene Saison aus. Ich bin

man hier zeigt, zum Beispiel die Seiden-

ziemlich Controlling-orientiert, ich will

raupenzucht – das ist eigentlich der Bal-

wissen, was unser Marketing gebracht hat.

lenberg. Und da gibt es noch Dutzende,

Das stellt man anhand von gewissen Kenn-

wahrscheinlich Hunderte von Beispielen.

zahlen fest. Zum Beispiel: Wie viele Presse-

Ich glaube, jetzt erst kann ich allmählich

mitteilungen sind über uns veröffentlicht

sagen,

worden? Wurde über das Thema geschrie-

Geschäftsleitung begreife, und ich kann

ben, das wir pushen wollten? Im Januar,

auch dahinterstehen.

Schmid: Ich habe schon früher im Ber- Februar sind wir eigentlich auf der Piste.

Seit dem 1. März 2006 ist er im Amt: Norbert Schmid (42), der neue Marketingleiter des Freilichtmuseums Ballenberg. Ursprünglich kommt er aus dem Wallis, hat aber seinen Dialekt während vierzehn Jahren in der Üsserschwyz schon stark verberndeutscht.

Warum erschliesst er sich denn so schwer?

dass

ich

die

Philosophie

der

Nämlich?

ner Oberland gearbeitet, bei Grindelwald

Da besuchen wir 150 Firmen und versu-

Dass man in erster Linie einen kultu-

Tourismus. Danach sind meine Frau und

chen, ihnen den Ballenberg schmackhaft

rellen Auftrag hat. Es ist schon ein biss-

ich nach Bern gezogen. Uns gefällt es dort,

zu machen. Busunternehmer, Event-Agen-

chen eine Gratwanderung: den Ballenberg

und meine Frau kann sich beruflich auch

turen, Incoming-Büros, die Gruppen aus

verkaufen, versuchen Leute anzuziehen,

besser verwirklichen. Aber für mich hat es

Deutschland oder England in die Schweiz

aber sich doch treu bleiben, authentisch

beruflich nicht so gestimmt. Ich war in

bringen. Wir gehen da weibeln und versu- bleiben. Das ist nicht so einfach.

einer KMU angestellt, in der Industrie.

chen zu begeistern. Ende Saison schaue

Und da habe ich halt immer ein wenig ein

ich: Wie viele Gruppen haben uns diese

Auge offen gehalten. Als das Inserat kam,

150 Besuche gebracht? Dann im Dezem-

Wenn man mich am Anfang einfach

wusste ich: Das ist es!

ber bauen meine Mitarbeiterinnen und ich

losgelassen hätte, dann hätte ich wahr-

NORBERT SCHMID, MARKETINGLEITER FREILICHTMUSEUM BALLENBERG

Was wäre denn eine Grenzüberschreitung?


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Was tun Sie in Ihrer Freizeit?

Unternehmer. Da geht es mehr darum,

Leute. Und plötzlich gehen die Ideen dann

ihnen einen Spezialpreis zu bieten. Aber

Richtung Klamauk. Ich bin vielleicht mit solchen Ideen gekommen. Man hat darüber gesprochen, ab und zu hat man

gefragt! Diesen August war ich an einer

Das Problem mit den Gruppen ist, sie

hardcoremässig gemacht, aber jetzt ist das

etwas umgesetzt, ab und zu hat es sich

Messe in Köln, da haben wir zufällig beim

haben oft keine Zeit. Wir müssen schon

Töchterlein da. Vielleicht ist es in zehn

nicht konkretisiert. Für mich waren die

Nachtessen einen Bus-Unternehmer ken-

froh sein, wenn sie zwischen Interlaken

Jahren wieder ein Thema, wenn man

Gründe der Geschäftsleitung aber immer

nengelernt, den Bernd. Er hat mir gesagt:

und Luzern anhalten und eine Stunde oder

gesund bleibt. Auch wandern, wir sind viel

plausibel und nachvollziehbar.

Norbert, Du musst mir eine Idee bringen,

zwei hier auf dem Ballenberg herumspazie- wandern gegangen zusammen. Früher bin

wo sich meine Nackenhaare aufrichten!

ren.

Bevor ich angefangen habe, es war in

Ich mache Sport, joggen. Das Biken ist

wenn wir zu den Bus-Unternehmen nach

Leute im Kurszentrum eine Holzkuh

etwas in den Hintergrund geraten, ich

Deutschland

schnitzen können!

habe das früher mit meiner Frau ziemlich

sind

gute

Ideen

Die Idee muss sexy sein, wie man heute sagt.

anbieten,

dass

Aber vielleicht wäre das gerade das

ich Marathon gelaufen, aber jetzt nicht mehr, 42 Kilometer sind einfach zu weit für

mit den Nackenhaaren!

einen Menschen. Manchmal muss man

Das glaube ich nicht.

etwas halt machen, bevor man merkt, dass

der Weihnachtszeit, da hatte ich Ferien.

Ja, und das ist eben nicht so einfach.

Und da habe ich versucht, mich schon in

Und Sie sehen – je nachdem, wo man ist,

Wolle färben mit Pflanzen?

es nicht so gut ist. Das Training für einen

den Ballenberg einzudenken, und habe mir

vermittelt man den Ballenberg anders.

Da sträubt sich bei keinem deutschen

Marathon ist sehr gut, wenn man es rich-

Busunternehmer auch nur ein einziges

tig macht, aber der Marathon selber, das

Nackenhaar.

ist furchtbar (tippt sich an die Stirn). Das

ein paar Ideen aufgeschrieben. Eine davon war: Übernachtungen im Ballenberg. Am

Was haben Sie denn dem Bernd für eine Idee gebracht?

Oder wir basteln uns unsere eigene

Anfang will man glänzen und überzeugen,

Gerade gestern habe ich ihm ein Mail

das ist normal. Da haben sie mir mit einer

geschickt, ich habe gespürt, er ist an den

Engelsgeduld erklärt, warum das aus ihrer

Tell-Spielen interessiert. Mein Ziel ist ja,

Das gefällt mir schon besser (lacht).

Sicht nicht in Frage kommt. Und ihre

dass er auf den Ballenberg kommt. Aber

Ich sehe das auch, es gibt unheimlich gute

Holzofen-Pizza?

Erklärungen leuchten mir ein, darum

bei so einem Fall muss man ihn zunächst

Verbindungen zwischen uns und dem

funktioniert es jetzt zwischen uns so gut.

mal in die Region bringen. Ich habe ihm

Kurszentrum. Ich will das auch ausbauen,

ein Dokument geschickt «Eine Reise in die

und erste Schritte dazu haben wir diesen

Was sind Ihre Argumente für den Ballenberg, wenn Sie zu den Reiseveranstaltern gehen?

Vergangenheit an den schönen Brienzer- Sommer bereits getan.

ist nicht gut für den Körper. Kennen Sie das Kursprogramm fürs nächste Jahr? Ja, ich habe es bei mir auf dem Pult. Welchen Kurs würden Sie besuchen, wenn Sie einen auswählen dürften? Also Kleintierschlachten nicht! Aber warum nicht einmal (blättert im Kurspro-

see im Berner Oberland». Ich habe ihm

Wie sehr sind Sie unter Druck?

gramm) … «Meine Brille!». Das ist es. Ich

Das Schöne an meinem Job ist ja, dass

den Kraftort Giessbach vorgeschlagen,

Haben Sie Vorgaben bezüglich Steige-

merke jetzt, dass die Sehkraft nachlässt,

der Ballenberg vor allem in der Schweiz so

traditionelles Hotel, mit Apéro – «hier

rung der Besucherzahlen?

einen Goodwill geniesst. Das macht es ein-

fliesst die Energie» – hin mit Schiff, zurück

Der Druck ist sicher da. Es wird

facher, als wenn man Kugelschreiber ver- mit Bus, zum Beispiel auf den Ballenberg.

erwartet, dass sich die Besucherzahlen

gesagt, wenn ich eine Brille kaufe, dann

kaufen will und tausend andere haben ein

steigern, aber im Gegensatz zu vielen

wird es keine 08-15-Brille sein. Vier Kurs-

Und danach Tell-Spiele. Und dann habe

ich muss bald einmal zum Optiker. Und gerade letzthin habe ich zu meiner Frau

ähnliches Produkt. Wir sind etwas Speziel-

ich noch historische Sachen in Interlaken

andern Unternehmungen sind die Erwar- tage … (seufzt).

les, Einzigartiges, uns gibt es nur einmal in

gefunden, eine historische Modelleisen-

tungen realistisch. Ich habe schon oft mit-

der Schweiz. Ich sehe ein Potenzial bei

bahn-Ausstellung und einen Folklore-

bekommen, dass Verkaufsleiter von ihren

Nein, das geht schon. Ich glaube wirk-

Schweizer Firmen, dass sie ihren Mitarbei- abend im Kursaal. Aber die Idee, die fehlt

Firmen Vorgaben bekommen, wo man

lich, ich mache das! Ich muss das Pro-

Ist das zu lange?

ter- oder Kunden-Event auf dem Ballenberg

noch. Es kann sein, dass es plötzlich eine

schon zum Vornherein weiss, dass das

gramm so aufschlagen, dass ich es dann

machen. Ich zeige ihnen unsere Möglichkei-

Idee aus der Region ist, die der Aufhänger

nicht realistisch ist. Und daran gehen die

wieder finde (biegt es sich zurecht). Es ist

ten auf, ein Catering auf dem Gelände, oder

ist, gar nicht der Ballenberg. Aber wenn er

Menschen kaputt. Daran gehen Familien

ja unglaublich, was die alles machen im

stelle unsere Aktivprogramme vor, zum Bei-

mir nachher zehn Gruppen bringt, und die

kaputt. Das ist hier nicht der Fall. Es ist

Kurszentrum. Ich höre auch immer wieder

spiel Filzen – man kann das sehr gut auch

kommen hier auf eine Führung, Mittages-

machbar, und es bleibt einem noch genug

die Reaktionen der Leute, die mich darauf

als

sen und Eintritt, dann ist mein Ziel

Luft für Familie und Freizeit. Das finde ich

ansprechen und sagen, das ist ja wirklich

erreicht.

sehr positiv.

fantastisch, was man da machen kann! ■

Team-Entwicklungsprogramm

an-

schauen. Der andere Bereich sind Bus-

Handwerk 3/2007

Können Sie sich noch an eine Idee erinnern, die es nicht geschafft hat?

die

gehen,

busunternehmer

9

Sie könnten dem deutschen Reise-

scheinlich den Fokus gehabt: Leute, Leute,


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Ursprünglich als Idee ins Programm gestellt, waren wir überrascht, wie viel

digendes Mäherlebnis! Das Gras war schnell gemäht und die Stimmung gut.

Interesse wir mit diesem Tageskurs aus-

Die Sense soll nicht der Vergessenheit

lösen konnten. Die Suche nach einem

anheimfallen, ist sie doch nicht nur öko-

kompetenten Kursleiter gestaltete sich

logisch und ökonomisch ein sinnvolles

schwierig; über verschiedene Gespräche

Werkzeug. Frei Haus liefert das Handmä-

und Tipps kamen wir in Kontakt mit Kurt

hen die heute oft teuer erkaufte Fitness,

Grossniklaus, Landwirt und ehemaliger

die nötige Bewegung quasi frei Haus.

Gemeindepräsident von Beatenberg. Im Vorgespräch wurde klar, dass er ein her-

JETZT ANMELDEN!

vorragender Kursleiter sein würde – am

Der nächste Kurs «Mit Sense und

gleichen Tag in einem zufälligen Ge-

Dängelstock» findet statt am Samstag,

spräch mit Patrick Thurston, seines Zei-

7. Juni 2008. Sie können sich bereits jetzt

chens projektleitender Architekt beim

beim Kurszentrum anmelden. ■

Umbau Haus Matten (siehe Handwerk 1/07 und 2/07), stellte sich heraus, dass er in seiner früheren Tätigkeit beim Zürcher Vogelschutz ein Merkblatt zum Mähen mit der Sense verfasst hatte und Kurse selber geleitet hatte. Es lag also auf der Hand, Patrick Thurston ebenfalls als Kursleiter zu engagieren, zumal er zusätzlich noch eine Tanzausbildung gemacht hatte … Der Kurs mit 20 Teilnehmenden wurde also in zwei Teile gegliedert: Eine Gruppe lernte mit Patrick die nötigen Bewegungsabläufe für das Mähen mit der Sense (Schwung holen, kleine Schritte, die Füsse fest am Boden etc. …) und übte diese im «Trockenen». Die andere Gruppe präparierte mit Kurt am Dängelstock mit

Der Kurs «Mit Sense und Dängelstock» führt ein in das Dengeln, Schleifen mit Wetzstein und den richtigen Umgang mit der Sense. Das Mähen mit der Sense ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern trainiert den Körper ganzheitlich. Erleben Sie den Duft frisch geschnittenen Grases. Nicht nur für Bergbauern! Auch im Vorgarten anwendbar.

Hammer und Dängeleisen das Mähwerkzeug, die Sense. Nur gut schneidiges Werkzeug

ermöglicht

einen

sauberen

Schnitt. Bewegung, Körper und Koordination sowie das gut geschärfte und geschliffene Werkzeug ermöglichte auf der Wiese vor dem Kurszentrum Ballenberg ein befrie-

KURS «MIT SENSE UND DÄNGELSTOCK»: ÜBERRASCHENDE EFFEKTE UND EINSICHTEN

Weitere Infos Zürcher Vogelschutz, Merkblatt 8/1989 Patrick Thurston und Robert Meier


NUTZUNG UND PFLEGE

GESCHICHTE

Die Sense hat eine ca. 60 bis 90 cm

Das Blatt wird in schwingenden Bewe-

Während der Bauernkriege des Mittel-

lange, hinten breite und sich nach vorne

gungen (Schnittrichtung von rechts nach

alters wurde die Sense von den rebellie-

zu einer Spitze verjüngende, gebogene

links) bogenförmig dicht über die Erde

renden Bauern als einfache Waffe verwen-

Klinge aus geschmiedetem Stahl, das so-

durch das zu erntende Schnittgut geführt.

det. Die Sense ist auch bekannt als das

genannte Sensenblatt. Das Sensenblatt

In zahlreichen Filmen und Musikvideos

Werkzeug der Schnitter und des Gevatter

lässt sich unterteilen in den Dengel (ein

wird dies heute falsch gezeigt: Oft holt hier

Tod (der «Sensenmann»). Heutzutage ist

ca. 5 mm breiter Teil des Schneidblattes

der Arbeiter ähnlich wie mit einen Golf-

die Sense im Agrarbereich durch den Mäh-

mit der Schneidkante), davon abgewandt

schläger aus und führt die Sense beim

drescher und den Mähbalken ersetzt wor-

den Rücken und die Hamme, der Ansatz,

Rückschwung in einer weit ausholenden

den. In Haushalten mit Garten dominieren

mit dem es mit dem Stiel verbunden ist.

Bewegung vom Boden weg. Diese Darstel- jetzt Rasenmäher und Motorsense. Aller-

Zum Führen der Sense wird ein eigens für

lung entspringt einer laienhaften Vorstel- dings ist sie für die Mahd in unzugängli-

sie konstruierter etwa mannshoher Holz-

lung der Arbeit mit einer Sense. Das Sen-

chen Gebieten nach wie vor unentbehrlich

oder Metallstiel verwendet («Worb», «Wurf»,

senblatt muss bei Gebrauch regelmässig

und stellt ihren Nutzen auch in ärmeren

«Sensenbaum», «Sensenstiel» oder «Sen-

gepflegt werden. Das bedeutet einmal in

Ländern noch unter Beweis. Auch in der

sengriff»), der unten an die Metallklinge

kürzeren Abständen das Nachschärfen

Schweiz hat die Sense unter den Bergbau-

angeschraubt ist. Eine ältere Befesti-

(Wetzen) mit einem Wetzstein, den man

ern noch nicht ausgedient, für unzugäng-

gungsart nutzt einen Metallring und einen

früher immer in einem Wetzsteinhalter

liche Gebiete stellt sie immer noch das

Holzkeil. Der Sensenbaum wird mit zwei

(«Kumpf») mit sich zu führen pflegte, zum

beste Werkzeug dar.

Griffen versehen, je nach Region mit sehr

anderen das «Dengeln», wobei der Dengel

verschiedenen Techniken.

mittels der Finne eines Metallhammers (bzw. eines Dengelhammers) von der Hamme und zurück federnd bearbeitet wird. Das Dengeln dient zur Schärfung des Blattes, ebnet aber auch grössere Scharten in der Schneide aus.

Die Sense (althochdeutsch. segensa = die Schneidende; auf schwäbisch heisst die Sense immer noch «Säages», wobei das a ganz kurz und stimmlos gesprochen wird) ist ein einfaches bäuerliches Gerät zum Abschneiden (Mähen) von Gras und Getreide.

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BESTANDTEILE

Handwerk 3/2007

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Wo Intuition und Konzentration Unsichtbares sichtbar machen, sind Zweifler und Kritiker schnell auf dem Plan. Der

26. Juli und 27. Juli 2008

Kurs richtet sich an Interessierte, die Unsi-

18. Oktober und 19. Oktober 2008

cheres gerne überprüfen und Grenzgebiete des Begreifbaren selber ausloten wollen. Neben praktischen Übungen im Gelän-

Mit dem Kurs «Pendel und Wünschelrute» unter der Leitung von Bernard Verdet, langjähriger Leiter der Kurse «Flechten mit Weidenruten» und «Joncgeflecht», begeben wir uns an den Rand des Fassbaren.

Kursdaten 2008: 11. Februar und 12. Februar 2008

de stellt jeder Teilnehmende ein Set der gängigen Hilfsinstrumente her. Bernard Verdet versteht es anhand von genauen Beobachtungen und Hinweisen im weiten Feld der Wahrnehmung neue Spuren zu deuten. Der Kurs dauert jeweils zwei Tage.

NEU IM PROGRAMM: PENDEL, WÜNSCHELRUTE


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Früher wurden fast alle

ein Huhn zu halten. Bevor ich ‹mein› Huhn

Aufgaben zur Lebenser- getötet habe, hielt ich es einige Minuten im haltung im Dorf ausge-

Arm, streichelte es ein bisschen und es

Hand-

war mir schon etwas mulmig zu Mute. Das

dort

Töten wird aber so schnell ausgeführt,

vertreten: das Weblokal, Werkstätten, wo

dass man dazwischen keine Zeit hat zum

führt.

Fast

werksstätten

alle waren

Schreiner oder Schmiede zu Hause waren,

Überlegen. Meine einzige Sorge war, dass,

der Brennkeller des Dorfschnapsers und

als das Huhn ausblutete, das Huhn auch

auch das Schlachthaus. Mit den vielen

wirklich tot ist ... Das Rupfen der Federn

Jahren, die nach der Industrialisierung

und das Ausnehmen des Tieres empfand

vergangen sind und uns zur Globalisie-

ich als eine angenehme Arbeit, da das

rung hingeführt haben, haben sich das

Huhn immer noch warm war. Sehr span-

Handwerk, das Wissen vom Umgang und

nend war es, das Innenleben des Tiers, die

von der Verarbeitung von Materialien und

Organe zu sehen und die Eier in den ver-

Lebensmitteln fast vollständig von der

schiedenen Reifestadien.

Bevölkerung losgelöst. Am folgenden Kurstag wurden die am Ich empfinde es als einen grossen Fort-

Vortag geschlachteten Hühner, Enten und

kunft ihrer Produkte deklarieren, und die

vorbereitet. Der Kurs war überaus lehr-

verschiedenen Labels stehen für die Ein-

reich. Ich traue es mir durchaus zu, nun

Mindestanforderungen

zu Hause ein Kleintier zu schlachten. Das

bezüglich Anbau von Pflanzen und Hal-

nötige Wissen dazu habe ich von der äus-

tung der Tiere. Trotzdem weiss ich – als

serst kompetenten Kursleiterin erwerben

Fleischesserin – nicht, wie es ist, ein Tier

können.» ■

haltungen

von

aufzuziehen und es später zu essen. Als

Handwerk 3/2007

schritt der Grossverteiler, dass sie die Her- Kaninchen ausgebeint und zum Kochen

Salat, mein Gemüse, mein Obst und die Beeren entstammen und wie meine Äpfel zu Most verarbeitet wurden. Ich habe mir gedacht, wenn ich Fleisch esse, dann muss ich wissen, wie ich ein Tier schlachten und zerlegen kann, denn nur ungern

Obwohl dieser Kurs bereits 2004 erstmals ausgeschrieben wurde, konnten wir ihn erst in diesem Herbst erstmals mit 9 Teilnehmenden durchführen. Im Vorfeld gabe es einige Reaktionen: Das ist aber schrecklich … Das könnt ihr nicht machen … Wollt ihr wirklich töten? Hier der Erfahrungsbericht aus dem Kurs.

überlasse ich anderen Menschen Aufgaben, von denen ich selber nicht weiss, was sie beinhalten und wie sie ausgeführt werden – vor allem, wenn es um etwas so Elementares geht, wie bei der Ernährung. Bisher hatte ich mehr mit Ziegen, Schafen und Kühen zu tun gehabt und so war ich sehr gespannt, wie es sich anfühlt,

AUCH KLEINTIERSCHLACHTEN KANN MAN LERNEN

13

Gartenbesitzerin weiss ich, woher mein


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HANDWERK SCHLACHTEN

SEHR GUTE ERFAHRUNGEN

Stellen Sie sich vor, Sie müssten jedes

Stellvertretend publizieren wir hier

Stück Fleisch, das Sie verzehren, selber

drei Erfahrungsberichte von Teilnehmen-

schlachten … Die Reaktionen und Fragen

den. Ermutigt durch dieses Echo schrei-

rund ums Schlachten zeigten, dass diese

ben wir dieses Angebot erneut aus: Der

Kursausschreibung

mit

starken,

ver- nächste Kurs wird im Herbst 2008 durch-

drängten Gefühlen und Emotionen ver- geführt. Siehe www.ballenbergkurse.ch bunden wird. Mit Doris Utz, vermittelt von der Vereinigung Kleintiere Schweiz, hatten wir das Glück, eine kompetente und gspürige Kursleiterin gefunden zu haben. Das Schlachten von Tieren gehörte früher zum Alltag im Dorf oder auf dem Hof. Zahlreiche Kleintierzüchter und Kleintierhalterinnen schlachten auch heute noch selber. Die Kenntnis der nötigen Vorbereitungen und die Arbeitsabläufe des Schlachtens sind aber heute gut versorgt und scheinen aus unserem Alltag fast vollständig verdrängt. Wir sind also überzeugt,

Handwerk 3/2007

dass ein Kursangebot, das Schlachten mit einschliesst, eine Lücke in den vielfältigen Koch- und Gourmetkursen schliesst. Der Kurs startete am Freitagabend und wurde am Samstag mit einem reichhaltigen Mittagessen, das selber zubereitet

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wurde, abgeschlossen.

Doris Utz zeigt die nötigen, beherzten Handgriffe. Der behutsame Umgang der Materie, also mit den Tieren – und den Teilnehmenden –, gehört hier zu den Basics.

Was man beim Geniessen eines Poulets nie sieht: Eier, im Frühstadium.


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freundliche Aufnahme im Kurszentrum, die fachlich überzeugende Kursleiterin und die Kursteilnehmenden aus verschiedenen Regionen der Schweiz passten ideal zum Ballenberg. Und nicht zuletzt der wunderbare Sonntagsbraten am Tag danach hat nicht nur mich überzeugt!» ■ Susanne Erb

Ich kenne und schätze den Ballenberg als Museum und Kursort und erhalte regelmässig die Unterlagen über die geplanten Als

natürlich

Kleintierzüchterin

sofort

der

Kurs

ist

mir

‹Kleintier-

schlachten› aufgefallen. Beim Metzgen meiner eigenen Kaninchen habe ich schon oft geholfen und zugeschaut, der sehr routinierte Kollege hat mich aber nie selber

Handwerk 3/2007

Kurse.

ganz anders. Nach kurzer, präziser Einführung haben wir unsere Tiere selber Ich esse gerne Fleisch und

selbst zu schlachten, das ich verspeisen

getötet und ausgenommen. Nach dem ein-

arbeite gerne damit. Ich

würde. – Der Kurs gab mir, was ich wollte:

drücklichen Schlachten am ersten Abend

möchte mich nicht damit

eine ehrlichere und gesamtheitlichere Be-

hat der Fleischverwertungskurs am zwei-

zufriedengeben, das Fleisch

ziehung zum Fleisch und zum Tier.» ■ Oli-

ten Tag Spass gemacht und beide Teile

ver

zusammen bildeten eine sinnvolle Einheit.

fein säuberlich abgepackt im Konsum kaufen zu können, nicht wissend,

Ich weiss, dass auch Kleintierzüchterver-

wie es in die Verpackung gekommen ist;

eine Fleischverwertungskurse anbieten,

was es eigentlich ist. Ein Poulet war einmal

eher selten sogar mit Schlachten. Das

ein Lebewesen – das klingt trivial, aber

uralte Handwerk des Kleintierschlachtens

konsequenterweise heisst das, dass es

und der Fleischverwertung in der speziel-

wegen mir geschlachtet worden ist. Ich

len Atmosphäre des Ballenbergs erlernen

wollte diesen Part kennenlernen. Ich wollte

zu können, war jedoch etwas ganz Beson-

die Erfahrung machen, dasjenige Tier

deres. Der Kurs hat mich begeistert. Die

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Hand anlegen lassen. Das war diesmal


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Handwerk 3/2007

VERLEIHUNG DES PRIX JUMELLES 2008 IM KURSZENTRUM BALLENBERG

FON DATION PRIX JUMEL LES LICHTBLICK IM SCHWEIZER HANDWERK

FONDATION JUMELLES Die Fondation Jumelles fördert in enger Zusammenarbeit mit dem Kurszentrum Ballenberg gesamtschweizerisch das zeitgenössische Schaffen und Gestalten mit traditionellen Handwerkstechniken und klassischen Werkstoffen. Unser Engagement für gutes Handwerk und erwachsenengerechte Vermittlung von handwerklichem Wissen findet seine Fortsetzung. VERLEIHUNG DES ZWEITEN PRIX JUMELLES

DIE FACHJURY PRIX JUMELLES 2008

Ortrud Nicoloff, Galeristin und langjährige Präsidentin Form Forum Schweiz, Yverdon; Matthias Haupt, Verleger, Bern; Adrian Knüsel, Leiter Kurszentrum Ballenberg werden die Vorselektion und die Nominationen vornehmen. Die Preise werden von den beiden Co-Präsidentinnen der Fondation Jumelles in Zusammenarbeit mit der Fachjury am 25. Oktober 2008 im Kurszentrum Ballenberg verliehen.

TEILNAHMEBEDINGUNGEN Wer sich um den Prix Jumelles bewerben Nach dem erfolgreichen Start 2006 erfolgt wiederum die Vergabe zweier Auszeichnungen: möchte, reicht bis zum 1. Juni 2008 (Poststempel) ein Dossier in Form einer Fotound Textdokumentation an das Kurszentrum FÜR DAS WERK – Ballenberg ein. «LʼINTELLIGENCE DE LA MAIN» UND FÜR DIE VERMITTLUNG – Die Nominierungen werden bis zum 15. August «LE TRANSFERT DU SAVOIR-FAIRE» 2008 bekannt gegeben, die Originalarbeiten der Wir freuen uns, Sie zur Teilnahme an der Preisausschreibung einzuladen. Zur Verfügung steht die Preissumme von zwei Mal Fr. 10ʼ000.–. Gesucht und ausgezeichnet werden zum einen HandwerkerInnen, welche in ihrer Arbeit traditionelle Materialien exzellent und intelligent verarbeiten; zum andern HandwerkerInnen, die sich in der Vermittlung und Weitergabe ihres Handwerks besonders profiliert haben. Zwei Auszeichungen, zwei Chancen: Wir freuen uns auf spannende Dossiers, die zeigen, was heute im Schweizer Handwerk möglich ist.

Bewerbung müssen bis 15. Oktober 2008 im Kurszentrum Ballenberg sein.

Das Anmeldeformular und die Beurteilungskriterien für die Auswahl der eingereichten Dossiers/Arbeiten finden Sie unter www.ballenbergkurse.ch.

AUSSTELLUNG Alle nominierten Arbeiten sind im Kurszentrum Ballenberg ausgestellt: Samstag, 25. Oktober 2008 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr Ausstellung 17.00 Uhr Preisübergabe Prix Jumelles Sonntag, 26. Oktober 2008 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr Ausstellung

Kurszentrum Ballenberg Heimatwerk, CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49 info@ballenbergkurse.ch www.ballenbergkurse.ch Handwerk, traditionelles Bauhandwerk und zeitgenössische Gestaltung.

DER PRIX JUMELLES GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE


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ner Altstadt, beim Schreiner, beim Schuhmacher, beim Vergolder und wir schauten ihnen fasziniert beim Arbeiten zu. Und regelmässig nahm uns Mutter mit ins Kornhaus an die Weihnachtsausstellungen, wo Kunsthandwerker ihr Schaffen zeigten. E. S.: Heute – Jahrzehnte später – ist es uns ein Anliegen, dass man das solide Handwerk, die traditionellen Handwerkstechniken nicht einfach vergisst. Sondern dass man sie am Leben erhält und in die Zukunft rettet. B. S.: Viele alte Handwerker sind zwar Meister ihres Fachs, aber es gelingt ihnen Gang setzen, der zweiten Heimat der Schü-

nicht immer, einen Nachfolger zu finden

rers.

und heranzubilden. Dann ist es eine Frage

sam. Sie helfen einander beim Wörterfin-

E. S.: Das Bewahren steht im Gegen-

gleich wissen, das ist wichtig.» So eröffnen

den, werfen Stichworte ein, ergänzen sich

satz zum Wegwerfen. Es wäre schön, wenn

die beiden am Stubentisch in der Neubau-

gegenseitig bei den Erinnerungen, und

jeder wieder ein bisschen mehr das

wohnung das Gespräch. Es gibt Apfelku-

wenn die eine Fotos oder Dokumente holen

Gespür bekäme für das, was zeitlos ist,

chen und Tee aus feinen Porzellantassen.

geht, führt die andere den Erzählfaden wei-

was einem so lieb ist, dass man es eben nicht wegwerfen will.

Ein kleiner weisser Hund liegt auf dem

ter. Hier die Geschichte, wie es zur Fonda-

Teppich und hört zu. An den Wänden hän-

tion Jumelles kam und warum sich die Stif-

gen Ölbilder, eines zeigt die Zwillinge als

tung gerade dem Handwerk widmet.

B. S.: Dieser Schrank zum Beispiel, den wir bei einem Schreiner haben anfertigen lassen, der ist uns einfach ans Herz

Elisabeth Schürer: Unsere Mutter

gewachsen, den könnten wir nie entsor-

Die Stiftung, die sie vor gut einem Jahr

war bis vor ihrer Erkrankung handwerk-

gen. So ein Werk hat für uns einen sehr

ins Leben gerufen haben, trägt ihren

lich sehr geschickt, sie machte immer viel

hohen ideellen Wert. Das ist ein Schrank,

Namen aus dreierlei Gründen:

mit den Händen, von Handarbeiten über

von dem wir nie sagen könnten, er ist mir

ren Schwester.

1. Jumelles – die Zwillinge.

Werken …

2. Jumelles – der Feldstecher, mit dem

Barbara Schürer: Vor allem model-

sie erspähen wollen, wo sich unterstützens- lierte sie sehr viel.

verleidet und im nächsten Jahr muss ein neuer her. E. S.: Schon nur das Glücksgefühl,

E. S.: Auch bastelte sie für uns unzäh-

das wir haben, wenn wir zu einem Hand-

3. Jumelles in Anlehnung an den Aus-

lige Spielsachen. So haben wir heute noch

werker gehen. Zuerst mit einer blossen

druck «communes jumelées», was die Part-

eine ganze Schar von ihr selber gefertigter

Vorstellung, die dann im gemeinsamen

würdige Handwerkstalente finden. Und

nerschaft zweier Gemeinden aus verschie- Puppen. Sie suchte selten einen Laden auf

Gespräch mit ihm immer konkreter wird.

denen

Schlussendlich entsteht in einem längeren

Ländern

bezeichnet,

denn

Handwerk 3/2007

Wenn sie erzählen, erzählen sie gemein-

«Und wir sind Zwillinge, das müssen Sie

kleine Mädchen zusammen mit ihrer älte-

Zum zweiten Mal bereits schreibt die Fondation Jumelles fürs Jahr 2008 den «Prix Jumelles» aus. Hinter der Stiftung stehen zwei Frauen, die sich zum Ziel gesetzt haben, traditionelles Handwerk zu fördern. Barbara und Elisabeth Schürer sind beide 62 Jahre alt und leben in Bern.

der Zeit, bis ihr Beruf ausstirbt.

sabeth», klingt es eine Nuance dunkler.

und kaufte uns etwas zum Spielen.

irgendwann soll die Stiftung auch einen

B. S.: Schon von Kindsbeinen an gin-

Prozess ein Gegenstand, der nicht nur

Austausch von Können und Erfahrung zwi-

gen wir mit ihr ein und aus in den Ateliers

unsern Bedürfnissen voll und ganz ent-

schen der Schweiz und der Provence in

und Butiken der Handwerker in der Ber- spricht. Gleichzeitig trägt er auch die

FONDATION JUMELLES: DIE FRAUEN HINTER DEM FELDSTECHER

17

«Ich bin Barbara», sagt die Frau mit der etwas helleren Stimme. «Und ich Eli-


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unverkennbare Handschrift des Meisters.

wir doch jetzt die Möglichkeit, viel mehr

gar und das ist gut so. Die sogenannte

Diese Form des Erwerbs ist von der Quali-

von unserem Haus in der Provence profi-

Bauchnabel-Perspektive kann gar nicht

tät her eine ganz andere, als wenn wir in

tieren zu können.

erst eingenommen werden.

einen Laden gehen und dort ein Massen-

E. S.: Mit unserer neuen Aufgabe der

B. S.: Wir machten uns auch relativ

produkt wählen und an der Kasse mit der

Pflege und Betreuung unserer Mutter sind

früh Gedanken über das eigene Ableben

Kreditkarte begleichen. B. S.: Ein anderes Beispiel: Sie haben vorhin das Bild von uns Kindern ange-

fast ausschliesslich im und ums Haus

Ersparnisse eines Tages fliessen sollen.

beschäftigen. Vor gut 10 Jahren begannen

Das vorhandene Geld ist uns nicht bloss

Als Erbe konnte er nur wenig hinterlas- wir, Pläne für das Erweitern und Umge-

in den Schoss gelegt worden, sondern wir

sen, und eigentlich hätte Mutter gerne ein-

stalten des Hauses zu schmieden. Unser

haben es uns redlich verdient. Und ent-

mal einen Kühlschrank gewollt, damals

Ziel war es, möglichst an der traditionellen

sprechend

war das noch ein Luxus. Aber dann meinte

provenzalischen Bauweise festzuhalten.

bestimmen, wohin es geht.

«Ein

Kühlschrank

beschränkte

Handwerk 3/2007

und sagten uns: Wir wollen lieber heute statt morgen bestimmen, wohin unsere

schaut. Unser Grossvater war Musiker.

sie:

18

wir mehr oder weniger ans Haus gebunden. So ist es naheliegend, dass wir uns

wir

auch

selber

eine

B. S.: Durch Zufall oder besser gesagt

Für uns war es bald klar: Wir wollen

und keinen

Fügung lernten wir zu dieser Zeit unseren

unser Vermögen einem gemeinnützigen Zweck zukommen lassen.

hat

Lebensdauer

möchten

nur

bleibenden Wert.» Also setzten unsere

jetzigen Freund kennen – ein Provenzale

Eltern das geerbte Geld für das Entstehen

durch und durch. Er ist es, der uns

E. S.: Zuerst nahmen wir mit der Bank

dieses Bildes ein.

ermunterte, selber Hand anzulegen. Unter

Fühlung auf. Die Herren zeigten grosses

E. S.: Barbara war von Haus aus Leh-

seiner kundigen Anleitung begannen wir

Interesse. Sie sagten: «Wir haben die ver-

rerin, mit Leib und Seele. Und ich hatte

Steine zu schleppen, Mörtel anzurühren,

schiedensten Stiftungen in einem Pool

nach dem Studium der Sozial- und Wirt-

zu mauern und zu zimmern. Jeden Abend

zusammengefasst; Sie können einfach

schaftswissenschaften verschiedene Funk-

sanken wir todmüde, aber zufrieden ins

wählen, in welche Richtung Ihr Geld flies-

tionen im Personalwesen inne. Wir waren

Bett. Das Resultat der Tagesarbeit lag

sen soll, mehr in die medizinische For-

beide quasi mit unseren Berufen verheira- sicht- und greibar vor uns – ein beglü-

schung, mehr zum Wohle der Tiere oder

tet. Bis zu dem Zeitpunkt, da unsere Mut-

wenn Sie es vorziehen mehr in die Unter-

ckendes Gefühl!

ter an Parkinson erkrankte. Wir mussten

E. S.: Heute sind wir schon etwas stolz

stützung von Handwerkern... Den Rest

uns überlegen: Wollen wir weiter arbeiten

auf unser eigenhändig Geschaffenes: ein

übernehmen wir für Sie, und Sie haben dann gar nichts mehr damit zu tun.» Denn

und für die Pflege jemanden in den Haus-

Cabanon, eine Veranda sowie eine über 50

halt nehmen oder wollen wir die Betreu-

Meter lange Trockenmauer, die den Gar- eine eigene Stiftung, das sei fast unmög-

ung selber übernehmen? Unsere Mutter

ten vom Feld mit den Kirschbäumen

lich, viel zu kompliziert zu verwalten, die

gab uns so viel, als wir klein waren. Jetzt

abtrennt.

ganzen Rechenschaftsberichte gegenüber

bot sich für uns die Gelegenheit, ihr etwas

B. S.: Den Brunnen mit dem Kopf-

der Aufsichtsbehörde und so weiter und

davon zurückzugeben. An unserem 50.

steinpflaster rundherum hast du ganz ver- so fort... Mit diesen Aussagen forderten sie

Geburtstag machten wir uns gegenseitig

gessen.

Mut und entschieden uns kurzerhand, die

uns sozusagen heraus. Von da an stand

E. S.: Wir haben bei den verschiede- für uns fest: Wir wollen lieber selber etwas

Stellen zu kündigen. Finanziell konnten

nen Arbeiten erfahren, was es bedeutet,

wir es uns leisten, weil wir beide keine

wenn man sich voll und ganz ins Zeug

B. S.: Aber ganz alleine ohne Hilfe

familiären Verpflichtungen haben.

legen kann und sich auch rein körperlich

Dritter trauten wir uns doch nicht ans

etwas abfordert.

Vorhaben. Deshalb schauten und hörten

B. S.: Zwar prophezeiten uns alle:

Eigenständiges ins Leben rufen.

Ohne eure Berufe werdet ihr es nicht lange

Und dies trotz ernsthafter Erkrankung

wir uns um, bis wir aufs Kurszentrum Bal-

aushalten! Aber das erwerbslose Leben fiel

von uns beiden. Durch das Arbeiten mit

lenberg aufmerksam wurden.Und so lern-

uns gar nicht besonders schwer, hatten

den Händen vergisst man sich ganz und

ten wir Adrian Knüsel kennen.

Hatte es beim 1. «Prix Jumelles» unter die Nominierten geschafft: Roman Zgraggen, Schreinerei


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partner gefunden hatten. Schon bei unse-

E. S.: Dann ging es an die Überlegun-

rer ersten Begegnung im Frühling 2006

gen, in welchem Rahmen die Preisverlei-

entstand die Idee zum «Prix Jumelles».

hung stattfinden sollte. Adrian überzeugte

Anlässlich des 10-Jahres-Jubiläum des

uns, dass ein Preis mehr aussagt, wenn

Kurszentrums sollte er verliehen werden.

die Übergabe auch in einem festlichen

B. S.: Bereits kurze Zeit später lud uns

Rahmen stattfindet. Das fängt mit der Prä-

Adrian Knüsel ins Kurszentrum ein. Wir

sentation der nominierten Arbeiten an,

waren erstaunt, mit wie wenig Mitteln und

geht über zu den musikalischen Einlagen

Mitarbeitenden er das Ganze bestreitet!

bis hin zum kulinarischen Genuss...

Und was offensichtlich daraus resultiert, war für uns sehr beeindruckend.

B. S.: Zuerst hatte ich ein bisschen Mühe und dachte: Jetzt werden die Gelder

E. S.: Und dann gingen wir an die

nicht vollumfänglich dem eigentlichen

Preisausschreibung und das Zusammen-

Zweck zugeführt. Aber ich wurde eines

stellen der Fachjury. Adrian hatte dabei

Besseren belehrt.

eine glückliche Hand. Ortrud Nicoloff und

Ein Klarinettist sorgte mit volkstümli-

Matthias Haupt sagten spontan sowohl als

chen Melodien und jazzigen Improvisatio-

Mitglieder der Jury als auch als künftige

nen für die musikalische Umrahmung und

Stiftungsräte zu.

eine aufgestellte Crew für die Gaumen-

B. S.: Und dann im August: Adrian

freude. Und überhaupt: Die ganze Preis-

brachte uns eigenhändig zwei Schachteln

verleihung erfüllte unsere Erwartungen

gefüllt mit mehr als 50 eingegangenen

vollumfänglich. Es war sehr schön und

Dossiers in die Provence und dazu meinte

sehr stimmig. Ein wahrlich historischer

er: «Die Fachjury hat bereits die Nomina-

Tag für uns, fand doch am 21. Oktober

tionen vorgenommen; jetzt ist es an euch

2006 auch die Unterzeichnung der Stif-

eure Favoriten auszusuchen!»

tungsurkunde statt.

E. S.: Wir arbeiteten uns die ganze

E. S.: Nach diesem ersten Erfolg haben

Nacht durch die eingereichten Unterlagen

wir beschlossen, den «Prix Jumelles" alle

DIE FONDATION JUMELLES HAT ZUM ZWECK: ■ in enger Zusammenarbeit mit dem Kurszentrum

Ballenberg

schweizerisch

das

gesamt-

zeitgenössische

Schaffen und Gestalten mit traditionellen

Handwerkstechniken

und

klassischen Werkstoffen zu fördern; ■ insbesondere den Nachwuchs von selten

gewordenen

Handwerks-

Kunsthandwerksberufen

zu

und

unter-

stützen, indem sie vom Kurszentrum Ballenberg angebotene Weiterbildung an

junge

angehende

Berufsleute

gezielt mitfinanziert; Auszeichnung

entsprechender,

exzellenter Arbeiten, die langlebig nicht nur aufgrund von Technik und Material sind, sondern weil sie über allen Moden und Trends stehen; ■ im Speziellen jungen Hoffnungsträgern eine schöpferisch-kreative Pause in der Provence und einen Austausch von Wissen und Erfahrung sowie eine Auseinandersetzung mit dem entsprechenden französischen Kulturgut zu ermöglichen.

und am nächsten Morgen stand unsere

zwei Jahre wieder auszuschreiben, er soll

B. S.: Um das Kurszentrum einem

Auswahl fest.

zu einem festen Standbein unserer Stif-

breiteren Publikum präsentieren zu kön-

B. S.: Da spürten wir zum ersten Mal:

tung werden. Und was wir auch noch

nen, haben wir dieses Jahr die Mittel zur

Es ist nicht nur ein Geben, sondern auch

anstreben möchten: Das Kurszentrum ist

Verfügung gestellt für den Kauf eines

ein Nehmen. Schon nur, dass man sich

relativ stark auf die Deutschschweiz kon-

Anhängers, der als mobiler Ausstellungs-

diese

zentriert, die ganzen Publikationen sind

stand hergerichtet worden ist. Bereits hat

Dossiers

anschauen

kann,

die

Lebensläufe der verschiedenen Handwer- alle in deutsch. Dadurch werden die Tes-

sich dieser an der Creaktiv in Zürich und

ker, ihre Motivation, wie sie es angepackt

an der Zebi in Luzern bewährt.

haben, jeder auf seine Art. Und dann welche Freude! Unsere Aus-

siner und die Romands weniger unmittelbar angesprochen. Den «Prix Jumelles

E. S.: Wir haben noch weitere Ideen im

2008" haben wir deshalb auch französisch

Kopf, die sich vielleicht eines Tages reali-

wahl deckte sich zu 80 Prozent mit derje- ausgeschrieben, und ein nächstes Mal

sieren lassen. So sind wir am Abklären, ob

nigen der Fachjury. Das war für uns

folgt vielleicht auch noch die italienische

wir jungen Nachwuchstalenten Gelegen-

natürlich

Fassung.

heit geben können, in Südfrankreich bei

ein

richtiger

Aufsteller,

zu

B. S.: Wir waren im Herbst an einer mehrtägigen Ausstellung in Pernes-lesFontaines. Eine ganze Palette von Handwerkern – Glasbläser, Kunstschmiede, Restaurateure, Buchbinder, Horlogiers, Sattler usw. – hatten dort ihre Stände und zugleich eine Art Miniatur-Ateliers, wo man ihnen beim Arbeiten zuschauen konnte. Sie reparierten und restaurierten Gegenstände, welche von Besuchern mitgebracht wurden. Antike Uhren wurden wieder in Gang gebracht, kostbare, jedoch zerbrochene Gläser unsichtbar geflickt...

■ periodisch Förderpreise zu verleihen zur

den dortigen Handwerkern weitere Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlangen.

Auch Jugendliche kamen zahlreich und zeigten sich interessiert für die einzelnen Berufe! E. S.: Die Provenzalen haben offensichtlich eine urtümliche Beziehung zur Vergangenheit. Und auch einen Stolz auf ihr Patrimoine, ihr kulturelles Erbe! Mit unserer Stiftung möchten wir einen kleinen Beitrag leisten, damit das solide und traditionelle Handwerk auch bei uns das Ansehen und die Wertschätzung erhält,

Handwerk 3/2007

sehen, dass wir auch hier die gleiche Wellenlänge hatten.

die es verdient... ■ 19

E. S.: Es funkte sofort. Wir merkten rasch, dass wir den richtigen Ansprechs-


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Herr Haupt, es fällt auf, dass Sie

einer der schönsten in der Schweiz über-

Seit zwei Jahren sind Sie im Stif-

Ich wurde vor zwei Jahren angefragt,

neben dem schweizweit führenden

haupt. In diesem besonderen Ambiente

tungsrat der Heimatwerkschule Ballen-

ob ich im Stiftungsrat – wohl aufgrund

Verlagsprogramm im Bereich Wirt-

drängte sich quasi das Konzept auf, das wir

berg engagiert. Wo sehen Sie Entwick-

meines Backgroundes und Tätigkeitsfel-

schaft und Management ein umfas-

seit einiger Zeit in unseren Köpfen trugen.

lungspotenzial dieser Institution?

des – mitmachen würde. Die Zusage ist

sendes und stetig ausgebautes Ver-

Wir wollten neben unserem Buchangebot

lagsangebot im Bereich Handwerk,

auch

und

Ballenberg für die breite Verankerung des

der Begeisterung heraus für schöne, for-

Kunsthandwerk

angewandte

Wohnaccessoires anbieten. Und zwar nicht

Kunsthandwerks sehr wichtig und ich

mal gute Dinge. Ich wurde schon früh als

Kunst pflegen. Ich vermute, dass Sie

im Sinne eines Sammelsuriums von Non-

engagiere mich sehr gerne für diese Insti-

Kind konfrontiert mit und war später fas-

mit

einen

books. Ziel ist es, jeweils themenbezogen

tution.

Nischenmarkt beliefern. Wie begrün-

für einige Wochen eine Plattform für Buch

Ich könnte mir gut vorstellen, dass

Gebrauchskunst. Wie Sie vielleicht wis-

det sich Ihr Interesse in diesen

und handwerklich Geschaffenes zu bieten.

Ballenberg eines Tages die Ausbildungs-

sen, komme ich aus einer Familie, die sich

Bereich und wie beurteilen sie den

Bisherige Themen waren z. B. Metall/

stätte für angewandte Kunst der Schweiz

einerseits geschäftlich als auch privat für

Markt?

Schmuck, Gewobenes, Filz, Leder oder

wird – eine Art Kompetenzzentrum für das

die Förderung und Anerkennung der

gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit Lich-

Kunsthandwerk – gerade in diesem äus-

angewandten Kunst im Kanton Bern stark

diesem

und

Programm

20

Handwerk 3/2007

Matthias Haupt: Sie haben natürlich Recht, wenn Sie auf

exklusives

Kunsthandwerk

Vorweg: Ich finde das Kurszentrum

mir nicht schwer gefallen und zwar aus

ziniert vom Kunsthandwerk und von der

diese Besonderheit bezüglich Programmstruktur hinweisen. Der

ter und Leuchten. Buch_Kunst_Werk ist

serst befruchtenden Umfeld des Freilicht-

engagiert hat. Es ist also nicht nur meine

Vollständigkeit wegen müsste man aber neben diesen beiden

somit klar auch eine Verkaufsplattform für

meuseums.

Affinität zur Sache, ich verstehe es durch-

obigen Bereichen auch erwähnen, dass wir ein ausgebautes Pro-

Kunsthandwerkerinnen und Kunsthand-

Wenn man das Programm 2007 und

gramm «Natur/Umwelt» und «Pädagogik/Soziale Arbeit» pflegen.

werker aus dem In- und Ausland. Wir

2008 etwas genauer betrachtet, dann

aus auch als hommage an meine Eltern, diese Tradition fortzuführen.

Unser Verlag fokussiert also auf diesen vier Programmsäulen.

freuen uns übrigens, dass dieses Konzept

bewundere ich einerseits die enorme

Wie beurteilen Sie die Zukunftschan-

Dass wir keine Monokultur pflegen, macht unsere Arbeit übri-

Anklang findet. Wir verzeichnen mittler- Bandbreite der Kurse, auf der anderen

cen für Handwerk und Kunsthandwerk?

gens so spannend. Aber zu Ihrer Frage. Ja, mit unserem Pro-

weile Besucherinnen und Besucher aus der

Seite wünschte ich mir noch mehr Kontu-

Handwerk wie auch Kunsthandwerk

gramm «Kunsthandwerk» bewegen wir uns in Relation zur

ganzen Schweiz, die wegen der grossen

ren in Form von klarer erkennbaren

haben Zukunft, davon bin ich überzeugt.

Grösse des gesamten Buchmarktes in einem klaren Nischen-

Auswahl an Büchern zum Thema aber auch

Schwerpunkten.

Die Frage, die mich beschäftigt, lautet viel-

markt, in dem wir allerdings eine Leaderposition innehaben und

wegen den Ausstellungen zu uns pilgern.

diese auch festigen wollen. Unser Interesse ist also sicher mate-

Können Sie etwas sagen über das

Ein gewisses Entwicklungspotenzial

mehr: Ist der Markt gross genug, damit

sehe ich im Weiteren auch beim Marke- Gestalterinnen und Gestalter oder hand-

rieller/markwirtschaftlicher Natur, anderseits auch immateriel-

Publikum, das Sie mit diesem Angebot

tingauftritt bzw. der Kommunikation. Gut

werkliche Kleinbetriebe davon auch leben

ler Art. Mein verlegerisches Herz schlägt sehr stark für diesen

erreichen?

finde ich deshalb, dass das Kurszentrum

bzw. überleben können? Dass es immer

Bereich, sind unsere Fachbücher doch oft auch wichtige Grund-

Je nach Thema, das wir wählen, kann

vermehrt ausserhalb des Ballenbergs in

ein Publikum mit gehobenen Ansprüchen

lagenwerke bzw. Impulsvermittler für Gestalterinnen und

das Publikum variieren. Mehrheitlich sind

Erscheinung tritt und für sein Angebot

und einem ausgeprägten Bedürfnis nach

Gestalter. Und dass es für gutes Handwerk und Kunsthandwerk

es Frauen – ohnehin das wichtigste Käu-

wirbt, so z.B. an Messen wie der Creaktiv

individuellen Produkten gibt, steht ausser

immer einen Markt gibt, davon bin ich fest überzeugt, gerade als

fersegment im Buchhandel –, die sich für

in Zürich oder der ZEBI in Luzern oder wie

Frage und ich habe den Eindruck, das zei-

starker Gegenpol in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft.

unser Angebot interessieren. Eines ver- kürzlich an der Verkaufsausstellung des

gen auch unsere eigenen Absatzzahlen der

In Bern führen Sie mit Ihrer Frau Adele eine traditions-

bindet sie aber alle: Es sind Leute, die eine

reiche Buchhandlung in unmittelbarer Nähe zur Universität

Affinität für schöne Dinge haben. Bücher-

Bern. Mit Buch_Kunst_Werk setzen Sie einen Kontrapunkt

menschen sind sinnliche Menschen. Sie

Form Forums im Kornhaus in Bern. Schliesslich könnte ich mir auch gut

sprechen auf die Unikate oder Objekte aus

schiedener

teressen. Was sind Ihre Ziele?

Kleinserien an. Es sind kreative Leute, die

Module ein Zertifikat im Sinne eines Leis-

Kurse

oder

sogenannter

Ja, in unserer Buchhandlung am Falkenplatz pflegen wir

oft selber gestalten und neue Anregungen

tungsausweises erwerben können. Zum

neben einem wissenschaftlichen Angebot auch ein aktuelles und

suchen. Dann sind es auch Leute, die im

Beispiel. «Gestalterin/Gestalter KB» (für

ausgewähltes allgemeines Sortiment. Und dann eben unser Spezi-

Bereich

Kurszentrum Ballenberg).

algebiet «Kunsthandwerk». Seit dem Umbau des Ladengeschäftes

stehen, und natürlich zahlreiche Werkleh-

Ende der 1990er-Jahre gehört unsere Buchhandlung wohl zu

rerinnen und Werklehrer.

Ausbildung/Weiterbildung

FRAGEN AN MATTHIAS HAUPT, VERLEGER, BERN

mehrt eine Sensibilisierung für gutes,

vorstellen, dass Absolventen diverser ver- nachhaltiges Handwerk bzw. Kunsthand-

zu den in unmittelbarer Umgebung herrschenden Hauptin-

der

Verlagserzeugnisse, dass eher wieder ver-

Warum engagieren Sie sich persönlich für diese Institution?

werk stattfindet. Das wäre ein gutes Omen! ■


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Anleitungen zum Dekorieren von Wohnutensilien. 2007. 64 Seiten, 55 Fotografien, 48 Illustrationen, Klappenbroschur

35 Schmuckstücke aus Garn, Draht und bunten Perlen. 2007. 128 Seiten, 121 farbige Fotografien, Klappenbroschur

HÄKELN

PAPIER

Uta Donath/Claudia Huboi/Eva Hauck/ Petra Hoffmann

Sonia Lucano

Industriefilz

Deko-Ideen für persönliche Akzente im Wohnbereich. 2007. 144 Seiten, 66 Fotografien, 108 Illustrationen, Klappenbroschur

Ganz mein Stil

Projekte für den Wohnbereich. 2007. 128 Seiten, 210 farbige Abbildungen, Klappenbroschur

FILZ, ANDERS

SCHÖN WOHNEN

Häkeln ist wieder im Trend – und Häkel-

Mit wenig Aufwand und Material können

Industriell hergestellte Filze erlauben eine

Wie wird aus gewöhnlichen Alltagsgegen-

schmuck ganz besonders. Die meisten der hier

grosse Effekte erzielt werden. Benötigt werden

enorme Vielfalt an Verarbeitungs- und Gestal-

ständen etwas Besonderes? Wie kann man ohne

vorgestellten Schmuckstücke sind schnell und

einzig farbige Papiere verschiedenster Art oder

tungsmöglichkeiten. Die 28 Projekte, die in die-

viel Aufwand und Material Badetücher, Vasen,

leicht herzustellen und die grosse Bandbreite

Kinderzeichnungen, Pinsel, Klebstoff und etwas

sem Buch vorgestellt werden, inspirieren zur

Vorratsgläser oder Spiegel umgestalten? Das

an unterschiedlichen Stilen lässt keine Wün-

Fantasie. Mit dieser Ausrüstung kommt Farbe

Kreation attraktiver Filzaccessoires aus einem

Rezept ist einfach: Mit diesem Buch und etwas

sche offen.

auf die Blumentöpfe, wird Kindergeschirr ver- vielfältigen und angenehmen Material. Indus-

Fantasie, Geschick und Technik lassen sich

ziert, die Kommode frisch beklebt oder die Ein-

triefilz zeigt gut nachvollziehbar, anhand von

Geschirr, Möbel und Textilien in unverwechsel-

kaufstasche umgestaltet.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen,

bare Wohnaccessoires verwandeln, die Ihrem

wie

funktio-

nale und formschöne Filzaccessoires entstehen. Charlotte Vannier/Sophie Hélène

Penny Walsh

Patricia Reiff Anawalt

Handbuch Garne

Weltgeschichte der Bekleidung

Leuchten und Lichter Geschichte, Herstellungstechniken und neue Trends. 2007. 128 Seiten, 125 farbige Fotografien, diverse s/w Illustrationen, kartoniert

50 originelle Beleuchtungsideen. 2007. 144 Seiten, 258 farbige Fotografien, 9 Schablonen, Klappenbroschur

HELL

UMGARNT

Subskriptionspreis bis 31.12.2007: 608 Seiten, 1150 farbige und s/w Abbildungen, Leineneinband, mit Schutzumschlag

KLEIDER

Ein Lüster fürs Esszimmer, eine Wand-

Garne sind die Grundlage sämtlicher texti-

Kleidung ist heutzutage globalisiert: Ein Japa-

leuchte, um Licht in den dunklen Eingangsflur zu

ler Arbeiten – egal, ob es sich dabei um Weben,

ner trägt die gleichen Jeans wie ein Europäer, und

bringen, oder eine Nachttischlampe fürs Kinder- Nähen, Färben oder Stricken handelt. Die Ver- ein brasilianischer Sonntagsanzug unterscheidet zimmer ... Wer schon einmal auf der Suche nach

zwirnung, Reissfestigkeit, Stärke, Elastizität,

sich kaum von dem eines US-Amerikaners. Was

der idealen Beleuchtung war, die perfekt mit dem

Wasser-, Hitze- oder Schrumpfbeständigkeit

noch vor 200 Jahren üblich war, hat sich nur in

Einrichtungsstil harmoniert, weiss, dass sie ganz

von Garnen wirken sich entscheidend auf das

wenigen Kulturen erhalten: Eine «Tracht» als Aus-

schön Kopfzerbrechen bereiten kann. Dieses

Endergebnis eines jeden Produktes aus. Mit

druck der Kulturzugehörigkeit zu tragen. Patricia

Buch wendet sich an all jene, die sich in Elektro-

detaillierten Beschreibungen und hilfreichen

Rieff Anawalt präsentiert in diesem Buch die ganze

technik für eine absolute Null halten.

Schritt-für-Schritt-Illustrationen.

Vielfalt der traditionellen Kleidung aus aller Welt.

Zuhause eine ganz persönliche Note verleihen. Handwerk 3/2007

Nathalie Delhaye Papier verziert

21

Sophie Britten Schmuck gehäkelt


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■ DRACHENBAU: 3 klassische Modelle für unterschiedlichste Bedürfnisse: ein Sled, ein Rokkaku, ein Delta. Wir bauen sie und lassen sie steigen. Dumeng Secchi, Werklehrer, Tel. 081 864 72 25 2 Kurstage: Fr. 300.– Material nach Aufwand Sprache: D (F, I, E) SA bis SO, 05.07. bis 06.07.2008 ■ FASZINATION FEUERWERK: Gemeinsames experimentieren mit Installationen und Kleinfeuerwerk. Inszenieren – abbrennen – staunen. Bruno Fischer, Keramiker, Tel. 044 914 24 22 4 Kurstage: Fr. 600.– Material inkl. Sprache: D MI bis SA, 22.10. bis 25.10.2008 ■ LANDART – NATURSCHAUSPIEL: In der Natur mit der Natur gestalten. Annemarie Bürgi, Erwachsenenbildnerin, Tel. 061 701 98 32 3 Kurstage: Fr. 450.– Material inkl. Sprache: D FR bis SO, 11.07. bis 13.07.2008 ■ PLEXIGLAS UND MEHR …: Plexiglas ist ein vielseitiger Werkstoff. Wir erproben verschiedene Bearbeitungsmethoden und gestalten Objekte. Jenny Scheidegger, Werklehrerin, Silberschmiedin, Tel. 071 374 18 43 3 Kurstage: Fr. 550.– Material inkl. Sprache: D MI bis FR, 16.07. bis 18.07.2008 ■ TANZ CRASHKURS: Mit Hand und Fuss! Das Dorffest und – ach ich kann nicht tanzen – Das Wichtigste in einem Tag. Schritte, Haltung, Handgriffe und vieles mehr. Eine Anleitung zum Glück … 1 Kurstag: Fr. 150.– Sprache: D SA, 05.04.2008 ■ FARBEN: Natürliche Farben herstellen und rezeptieren. Arbeiten ohne Kunststoff. Für den Hausgebrauch und den Profi. Beginn: Freitag 17.00 Uhr Hansrudolf Jakob, eidg. dipl. Maler meister, freischaffend, Tel. 079 520 17 44 3 Kurstage: Fr. 450.– Material inkl. Sprache: D FR bis SO, 20.06. bis 22.06.2008

■ KONSTRUKTION: Allen Dingen in unserer Welt liegt ein Bauplan zugrunde. Konstruktionsprinzipien und Regeln werden aufgezeigt, nachgespürt, erlebt, erbaut, erkannt. Patrick Thurston, Architekt, Tel. 034 411 28 49 Modul A, 2 Kurstage: Fr. 330.– Material inkl. Sprache: D FR bis SA, 27.06. bis 28.06.2008 Modul B, 2 Kurstage: Fr. 330.– Material inkl. Sprache: D FR bis SA, 19.09. bis 20.09.2008 (Fortsetzung) ■ EIN ALTES HAUS NEU BEWOHNEN: Sie wollen Ihr altes, vielleicht sogar unter Schutz stehendes Haus, nach denkmalpflegerischen, ökologischen Kriterien sanieren? Ein Infor mationsund Orientierungstag im Kurszentrum Ballenberg in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Ballenberg. Bauherren, Erben, Architekten und Baubehörden. 1 Kurstag: Fr. 180.– inkl. umfangreiche Dokumentation Sprache: D SA, 16.02.2008, SA, 21.06.2008, SA, 20.09.2008 ■ ALUMINIUMGUSS: Wir stellen Gussformen aus verschiedenen Materialien her und giessen mit dem matt- bis silber-glänzenden Leichtmetall Aluminium kleinere Figuren und Objekte. Therese Vögtlin, Werklehrerin, Tel. 071 374 18 43 2 Kurstage: Fr. 300.– Material ca. Fr. 50.– Sprache: D SA – SO, 21.06. bis 22.06.2008 ■ MESSERSCHMIEDEN – MESSERMACHEN (2-teiliger Kurs): Rohling zur Halbintegralklinge schmieden, Messer schleifen und mit Griff versehen. Niklaus Maurer, Schmied, Tel. 079 659 36 21 Arthur Soppera, Goldschmied, Messermacher, Tel. 071 988 23 27 5 Kurstage: Fr. 690.– Material nach Aufwand Sprache: D SA bis MI, 11.10. bis 15.10.2008

■ LEDERGÜRTEL HERSTELLEN: An diesem Tag stellen Sie für sich einen Gürtel her. Dabei lernen Sie Grundlagen der handwerklichen Lederbearbeitung kennen. Franz Kälin, Schuhmachermeister, Sozialpädagoge, Tel. 079 780 88 45 1 Kurstag: Fr. 190.– Material inkl. Sprache: D SA 08.03.2008, SA, 08.11.2008 ■ SCHUHE – LEICHT GEMACHT: Sie erlernen einfache Verfahren zur Schuherstellung, welche mit wenig Hilfsmitteln auch Zuhause umsetzbar sind. Franz Kälin, Schuhmachermeister, Sozialpädagoge, Tel. 079 780 88 45 3 Kurstage: Fr. 490.– Material ca. Fr. 100.– Sprache: D DO bis SA, 20. bis 22.11.2008 ■ VOM LEDERSTÜCK ZUM FUTTERAL: Von der Fläche zum Volumen. Wir entwerfen eine Hülle für einen uns wichtigen Gegenstand, und zwar: aus einem Stück Leder, ohne Faden, mit gestalterischem Anspruch. Dumeng Secchi, Werklehrer, Tel. 081 864 72 25 1 Kurstag: Fr. 150.– Material nach Aufwand Sprache: D (F, I, E) SA, 12.07.2008 ■ BAU EINER E-GITARRE: Bau einer E-Gitarre oder eines EBasses nach eigenen Vorstellungen: Korpusform, Gestaltung der Kopfplatte, Halsprofil und Elektronik werden nach den eigenen Wünschen gestaltet und gebaut. Matthias Wolfensberger, Gitarrenbauer, Tel. 076 545 72 34 5 Kurstage: Fr. 690.– Material ca. Fr. 800.– inkl. Tonabnehmer Sprache: D MO bis FR, 14.07. bis 18.07.2008 ■ JAPANISCHE HOLZVERBINDUNGEN: Schritt für Schritt erarbeiten wir uns mit japanischen Handwerkzeugen Holzverbindungen vom Einfachen zum Anspruchsvollen. Harald Welzel, Schreinermeister 2 Kurstage: Fr. 300.– Material nach Aufwand Sprache: D SA bis SO, 31.05. bis 01.06.2008

■ ALABASTER: Einführung in die Steinbildhauerei. Jaya Schürch, Bildhauerein 5 Kurstage: Fr. 750.– Material 240.– bis 300.– Sprache: D MO bis FR, 13.10. bis 17.10.2008 ■ «GUTE NACHT» – WOLLDUVET: Aus reiner Schafwolle stellen wir unser eigenes DUVET (Bettdecke) her. Katharina Osterwalder, Handwebmeisterin, Tel. 044 938 04 75 1 Kurstag: Fr. 150.– Material ca. Fr. 100.– Sprache: D SA, 02.02.2008, SA, 15.11.2008 ■ HOUSSEN NÄHEN: Anhand eines Stuhles ohne Armlehne lernen Sie die Grundtechniken des Houssennähens kennen. Stuhl und Stoff selber mitbringen. Keine Vorkenntnisse notwendig. Anna Danz, Innendekorateurin, Werklehrerin, Tel. 079 473 10 67 2 Kurstage: Fr. 300.– Material nach Aufwand Sprache: D SA bis SO, 07.06. bis 08.06.2008 ■ KLÖPPELN: Ein 500 Jahre altes europäisches Handwerk neu entdeckt. Als Einstieg in die Technik klöppeln wir ein vielseitig tragbares Schmuckband/ Objekt. Anita Dajcar-Florin, Zeichenlehrerin und Spitzenfachfrau, Tel. 081 302 18 44 3 Kurstage: Fr. 450.– Material nach Aufwand Sprachen: D/F/I DO bis SA, 01.05 bis 03.05.2008 ■ SOCKEN & TRACHTENSTRÜMPFE STRICKEN: Sie lernen den Aufbau einer Socke kennen und stricken ein Paar Kinderoder Erwachsenensocken. Der Kurs beginnt am Freitag um 17 Uhr Evelyn Krapf, Lehrerin für textiles Werken, Tel. 071 787 58 70 2,5 Kurstage: Fr. 390.– Material bis Fr. 25.– Sprache: D FR bis SO, 10.10. bis 12.10.2008 ■ SCHMIEDEN: Tageskurs in der alten Schmiede von Bümpliz. Das Eisen schmieden so lange es heiss ist. SA, 03.05.2008; Gartenhacke – für Hobbygärtner, Gartenpioniere und Liebhaber der schönen und guten Form SA, 12.07.2008; Grillspiess – Für alle

die das Feuer lieben und nicht zurückschrecken vor heissen Eisen. Sa, 15.11.2008; Nussknacker – unter fachkundiger Anleitung stellen Sie einen einfachen Nussknacker her. Niklaus Maurer, Schmied, Tel. 079 659 36 21 1 Kurstag: Fr. 180.– Material inkl. Sprache: D ■ NASSRASIEREN: Seit die grossen Konzerne sich der Rasur des Mannes angenommen haben, ist der gute alte Hobel, das Rasier messer, der Rasierpinsel in Vergessenheit geraten. Eine Einführung in die Feinheiten der alten Schule … 1 Kurstag: Fr. 150.– Material nach Aufwand Sprache: D SA, 08.03.2008, SA, 06.09.2008 ■ VOM STAMM ZUM OFEN: Brennholzaufbereitung. Spalten, Fräsen, Stapeln – Holzheizungen und Verbrennungsprozess, Theorie und Praxis. Von Wyl Beat, dipl. Biologe, Tel. 041 675 24 82 1 Kurstag: Fr. 150.– Material inkl. Sprache: D SA, 02.02.2008, SA, 08.11.2008 ■ SCHELLACK: Die Geheimnisse einer sagenumwobenen Substanz. Seidenmatte, glanzvolle Oberflächen auf Holz, Einblick und Einführung. Rudolf Berger, Vergoldungen, Tel. 031 311 41 76 1 Kurstag: Fr. 190.– Material inkl. Sprache: D SA, 06.09.2008 ■ GOLD: Einführung in die klassische Polimentglanzvergoldung, Ölvergoldung. Rudolf Berger, Vergoldungen, Tel. 031 311 41 76 3 Kurstage: Fr. 750.– inkl. Material, Werkzeug und Gold Sprache: D FR bis SO, 04.07. bis 06.07.2008 ■ DRECHSELN – NASSHOLZ: Drechseln kreativ mit der Buchautorin Helga Becker «Neues Drechseln»: Infos: www.haupt.ch 5 Kurstage: Fr. 850.– Material Fr. 50.– Sprachen: D, F, E MO bis FR, 28.07. bis 01.08.2008

Die Kraft im Hintergrund. Wir sind Partner des Kurszentrums Ballenberg. Weil das Handwerk stimmen muss. Überall und in jeder Branche.

■ FOTOGRAFIE – DIGITAL: Teilnehmer bringen eigene Kamera und falls vorhanden Laptop. Claudia Bruckner, Fotografin BR, Eidg. FA Ausbilderin, Tel. 044 700 21 91 1 Kurstag: Fr. 150.– Material nach Aufwand Sprache: D SA, 23.02.2008; Sachfotografie für Anfänger SA, 09.08.2008; Fotografie und Bildkomposition SA, 06.09.2008; Digitale Fotografie Einstieg für Senioren ■ ZINKEN: Verzinkungsarten an Probeteilen und ein Anwendungsbeispiel. Wir benutzen japanische Handwerkzeuge. Harald Welzel, Schreinermeister 3 Kurstage: Fr. 450.– Material nach Aufwand Sprache: D MO bis MI, 02.06. bis 04.06.2008 ■ DIE KLEINE ELEKTROREPARATUR: Kabel, Schalter, Stecker. Kleine Reparaturen an Geräten/Sicherheit im Umgang mit Strom gewinnen. Ursula Schamberger, Werklehrerin, Tel. 043 243 89 78 1 Kurstag: Fr. 150.– Material Fr. 10.– Sprache: D SA, 26.07.2008 ■ STIMMUNGSVOLLE LICHTOBJEKTE: Individuelle Gestaltung einer Wand-, Decken- oder Stehleuchte. Die DrahtPapierkonstruktionen ermöglichen ein breites Spektrum der Formgestaltung und Lichtführung. Ursula Schamberger, Werklehrerin, Tel. 043 243 89 78 3 Kurstage: Fr. 450.– Material ca. Fr. 50.– Sprache: D MI bis FR, 23.07. bis 25.07.2008 ■ STRICKLIESEL WIRD ERWACHSEN: Schmucke Ketten aus Drahtstrick mit Glas-/Kunststoffperlen. Ursula Schamberger, Werklehrerin, Tel. 043 243 89 78 2 Kurstage: Fr. 300.– Material nach Aufwand Sprache: D SA bis SO, 04.10. bis 05.10.2008


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