HANDWERK: SCHร N WIDERSPENSTIG 1/11
DIE INFORMATION DES KURSZENTRUMS BALLENBERG
Kurszentrum Ballenberg, CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49 info@ballenbergkurse.ch, www.ballenbergkurse.ch Handwerk, traditionelles Bauhandwerk, zeitgenรถssische Gestaltung
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Umschlagseite: Trachtenstoff Theres Oppliger Was urspr端nglich Leerraum war (Bild unten), ist jetzt der neue Medien- und Bibliotheksraum, der Maler bei der Arbeit.
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geht. Hinter der erfolgreichen Entwick-
Zu guter Letzt können wir vom fast abgeschlossenen
Erweiterungsumbau
im
lung stehen Menschen, die begleiten, mit-
Kurszentrum Ballenberg berichten. Wir
denken, gestalten, arbeiten.
freuen uns auf die neue Bibliothek, das
In diesem Heft stellen wir Persönlich- neue Entree und den erweiterten Saalbau. keiten vor, die in den unterschiedlichsten
Gut gerüstet blicken wir vorwärts. Wir
Beziehungen zum Kurszentrum Ballen-
danken allen Gönnerinnen und Gönnern,
berg und damit verbunden zur Geschich-
Spenderinnen und Spendern für die Treue
te des Schweizer Heimatwerks und der
und die Grosszügigkeit und Unterstüt-
Heimatwerkschule
zung. Handwerk in Zukunft! ■
stehen.
Geschichte
sind Geschichten. Ein ganz besonderer Dank gilt meinen
Adrian Knüsel Keramiker, Erwachsenenbildner und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die oft
Gestalter, Leiter Kurszentrum Ballenberg
im Hintergrund für die Pflege des Hauses
seit 1997, Vater zweier erwachsener
und der Einrichtung sich einsetzen, oder
Töchter, lebt in Luzern.
administrativ die vielen grossen und kleinen, unsichtbaren Details regeln, die zum such im Kurszentrum Ballenberg gehören. Mit Bernard Verdet ehrt die Stiftung Bündner Kunsthandwerk nach der Aus-
15 Jahre wider den Trend, 15 Jahre
zeichnung durch die Fondation Jumelles
Widerstand am Material, 15 Jahre für
den begnadeten Flechter ein weiteres Mal.
Sorgfalt, Genauigkeit, Liebe zum Detail,
Wir gratulieren und publizieren die Lau-
15 Jahre Kurszentrum Ballenberg,
datio des Bündner Architekten Gion Ca-
Theres Oppliger, Webmeisterin Seite 6 Bernard Verdet, Flechter Seite 10 geht nicht – gibts nicht, das Team Kurszentrum Ballenberg stellt sich vor Seite 14 Neuer Mittelalterschuh, Kollaboration Seite 18
Bild oben: Der rot verschalte Einschub zwischen den bestehenden Gebäudeteilen markiert unübersehbar den erweiterten Eingangsbereich des Kurszentrums Ballenberg.
minada.
2000 Kursen, Symposien, Veranstaltun-
Mit Theres Oppliger organisieren wir
gen: Handwerk, traditionelles Bauhand-
nach der ersten Ausgabe mit Noémi Spei-
werk und Gestaltung. Hinter den Jahren
ser den zweiten Meisterworkshop. Wir zei-
stehen Personen, Engagement für Lang-
gen hier im Heft die Meisterweberin auch
samkeit und sorgfältige Widerspenstigkeit.
von ihrer privaten Seite.
Mit dem Umzug und dem Neubeginn
Mit Beno Frischknecht verbindet uns
beim Eingang West des Freilichtmuseums
die wohl längste Freundschaft. Ich war ge-
Ballenberg war ursprünglich viel Unsi-
rade mal 12-jährig, als Beno 1969 die er-
cherheit verbunden. Das Wagnis hat sich
sten Kurse in der legendären Mülene in
gelohnt. Das Kurszentrum Ballenberg ist
Richterswil leitete. Seit Beginn 1996 im
zu einer schweizweit einzigartigen und fe-
Kurszentrum Ballenberg ist Beno mit da-
derführenden Institution geworden, wenn
bei. Er hat stets seinen reichen Erfah-
es um Fragen des historischen Hand-
rungsschatz und sein umfassendes prak-
werks, der Vermittlung und Weitergabe
tisches Wissen und Können geteilt und
althergebrachten Wissens und Könnens,
weitergegeben.
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Rund 20’000 Teilnehmende in fast
Inhaltsverzeichnis: Beno Frischknecht, Vermittler Seite 2
Grenzen überwinden, Kurse mit Helvetas Seite 20
reibungslosen Aufenthalt und Kursbe-
EDITORIAL 1/11
Handwerk 1/2011 schön widerspenstig
Handwerk 1/2011
wenn es um traditionelles Bauhandwerk
Handwerk 1/2011 Herausgeber: Kurszentrum Ballenberg CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40 Fax 033 952 80 49 www.ballenbergkurse.ch info@ballenbergkurse.ch Druck: Gisler Druck AG, Altdorf Layout: Margret Omlin. Auflage 2500/ 3 Ausgaben jährlich Abo Inland Fr. 38.–/ Ausland Fr. 48.–. Einzelnummer Fr. 14.–
15 JAHRE KURSZENTRUM BALLENBERG WIDERSPENSTIG LEBENDIG!
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BENO FRISCHKNECHT: «EIGENTLICH BIN ICH BAUER» Im November 2010 hat Beno Frisch-
säuberlich geordnete Ringbücher aus. Bilder aus seiner Zeit in Richterswil, Briefe Dokumente, Erinnerungsstücke.
knecht im Kurszentrum Ballenberg seinen letzten Kurs «Schärfen und Richten von
LEHRZEIT UND PRÄGUNG
Handwerkzeug» geleitet – vor 41 Jahren,
Aufgewachsen ist Beno Frischknecht
also 1969, hat Beno erste Kurse in der
*1935 in Herisau auf einem mittleren
selbstständig
Landwirtschaftsbetrieb. Das Bauernhaus
durchgeführt, nachdem er davor über zehn
zusammen mit einigen Nebengebäuden
Jahre die verschiedensten Kurse besucht
bildet das Zentrum. Ein grosser Garten
hat und sich kontinuierlich im Handwerk
mit Pflanzbeeten, Obstbäumen einer Bee-
Mühlene
in
Richterswil
weitergebildet hat. Beno war als eifrig Ler- renanlage, Holzlager, alles bestens genender dem damaligen Leiter der Heimat-
pflegt, zeugt von Liebe für Ordnung der
werkschule Fritz Wezel aufgefallen. So
Bewirtschafter. Eine schwere Rammma-
wurde er als Kursleiter angefragt. Schwer- schine wird vorgefahren, ein neuer Zaun punkt seiner Tätigkeit war das Schreinern
soll errichtet werden. Der Vater, der einst
mit Handwerkzeug, das Schärfen und
Kavallerist und Reitinstruktor war, sah in
Richten von Werkzeugen; das Kerbschnit-
Beno, der einen älteren Bruder und eine
zen, das Schnitzen, die Bauern- und
jüngere Schwester hat, den künftigen
Schriftenmalerei gehörten ebenfalls zu sei-
Bauern. Beno hat die zweijährige Ausbil-
nen gepflegten Spezialitäten.
dung zum Landwirt im zürcherischen
Handwerk 1/2011
Strickhof gemacht. Der Architekt Her-
ERINNERUNGSREISE
mann Hess unterrichtete damals das
2
Im Sinne des Zurückschauens, des
Im November 2010 hat Beno Frischknecht im Kurszentrum Ballenberg seinen letzten Kurs «Schärfen und Richten von Handwerkzeug» geleitet – vor 41 Jahren, also 1969, hat Beno erste Kurse in der ehemaligen Heimatwerkschule Mülene in Richterswil geführt. Wir danken Beno mit diesem persönlichen Porträt für seine langjährige, treue Mitarbeit am Projekt Weitergabe und Vermittlung althergebrachten Wissens und Könnens.
Mauern, aber auch Bau- und Stilkunde,
sich Erinnerns habe ich Beno in seiner
was den jungen, wissbegierigen Bauern-
Heimat besucht. Wir vereinbarten ein Tref-
schüler faszinierte und ihm neue Welten
fen in Herisau, dem Geburtsort von Beno
eröffnete. Hess war übrigens schon 1960
Frischknecht. Ich reise mit dem punkto
für offene Laufställe und wurde damals
Geschwindigkeit und Linienführung schon
dafür belächelt. Das sei doch bemerkens-
Der Bruder übernahm schliesslich den
fast anachronistisch anmutenden Voral- wert, sagt Beno mit erhobenem Zeigefin-
Hof. Beno arbeitete zusammen mit dem
pen-Express der Südostbahn. Einige Rent-
ger. Auch der entscheidende Hinweis auf
Bruder und der Schwägerin auf dem Hof
ner, Rekruten mit Kopfhörern, Touristen
die Heimatwerkschule in Richterswil kam
und ergänzte seine Arbeit mit den Kursen
und Bahnbegeisterte reisen mit mir. Die
für Beno von Hermann Hess. Dieser Hin-
in der Mülene. Begeistert zeigt mir Beno
ersten Schlüsselblumen am Rand des be-
weis sollte für den jungen Bauernsohn
sein persönliches Archiv, das von der Tä-
rühmten Hochmoors, an der Strasse ein
prägend werden. Die Kurstätigkeit, die je-
tigkeit des Schweizer Heimatwerks aus der
Schild, «Auf Wiedersehen im schönen Ro-
weils im Winterhalbjahr stattfand, liess
Zeit vor der Eröffnung der Mülene Zeugnis
thenturm»,
sich ideal mit der Arbeit als Bauer kombi-
gibt.
rote
Schrift
auf
weissem
Grund. Biberbrugg, Wädenswil, Samsta-
nieren.
Zitat: «Während der Krisenjahre zwi-
Später heiratete der ältere Bruder und
schen den beiden Weltkriegen mit ihren
Alterssitz eingerichtet hat, in den Zug und
gründete eine eigene Familie. Zwei Buben
verheerenden Folgen in den Industriege-
wir fahren gemeinsamen über Rapperswil
und ein Mädchen wurden geboren, denen
bieten gerieten auch unsere Bergbauern
nach Herisau. Schon im Zug packt er fein
Beno allen Götti wurde.
in eine Notlage. Die Viehpreise – ihre
gern. Beno steigt in Pfäffikon, wo er seinen
BENO FRISCHKNECHT: 41 JAHRE WIDER DEN ZEITGEIST
Bild unten: Mülene Richterswil, direkt hinter der Bahnlinie am See. Zeichnung einer Truhe, Entwurf, der für die detaillierte Planung gebraucht wurde.
Haupteinnahmequelle – brachen völlig zusammen. Der Bund musste Massnahmen wirtschaftlicher und sozialer Art ergreifen; aber auch private Initiative regte sich. So wurde 1930 die gemeinnützige Genossenschaft Schweizer Heimatwerk gegründet. Durch den Verkauf von Erzeugnissen aus Volkskunst und Handwerk brachten die Heimatwerke zusätzlichen Barverdienst. Wanderkurse für Holzhandwerk vermittelten das Rüstzeug für vermehrte Selbsthilfe. Diese bildeten schon immer, zusammen mit der Selbstversorgung, die Grundlage bergbäuerlicher Existenz, war jedoch
Kleines Bild Seite 2: Beno als junger Kursleiter 1969 Grosses Bild Seite 2: Beno mit Selbstauslöser, 2001 im Kurszentrum Ballenberg mit einem von ihm gebauten Profilhobel. Bild Mitte: Stabelle und Tisch von Beno geschreinert nach historischen Vorbildern, in der Tischmitte drehbare Menage, von Beno entwickelt.
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Bild links: Miniaturfuhrwerk, bis ins kleinste Detail recherchiert und originalgetreu nachgebaut.
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Ganz links: Wildbienenwohnungen und Lehmkübel, «damit die Bienen nicht mühsam nach Lehm suchen müssen» O-Ton Beno. Links: Gezielt gesetzte und versetzte Einschnitte in der Rinde fördern das Dickenwachstum des Stammes. Oben: Der von Beno gepflegte Garten mit Erdbeerenbeet, im Hintergrund die Hofstatt mit Obstbäumen und dem selbst gebautem Gartenhaus.
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weitherum geschwunden. Die Kurse fan-
nur seriöse Freundschaften und schliess-
tungen für den Heimatwerkboten. Schon
den lebhaften Anklang und führten 1951
lich bleibt Beno alleine – weil er gerne tun
fast legendär sind seine Fuhrwerksmodel- auch am neuen Standort etablieren, rettet
zur Gründung der eigentlichen Heimat-
und lassen will, wie es ihm gefällt.
Die Kurstätigkeit, die Aufenthalte am
kleinert nachbaut. Für Beno ist das Ende
Werkbänke und Spezialwerkzeuge. Als
und der Verkauf der Mülene 1994 ein har- Leiter des neuen Hauses lernte ich Beno
Zürichsee, sind die Rosinen im Arbeitsle- ter Schlag – aber seine Liebe zum Hand-
als überaus engagierten, sehr beliebten
Wochen in die Schreinerkurse und alle
ben von Beno. Auf dem Hof in Herisau ent-
werk und zur Vermittlung lässt den da-
und fröhlichen Mitarbeiter kennen. Für
lebten zusammen unter einem Dach. In-
steht eine eigene, gut eingerichtete Schrei-
mals 60-Jährigen mitgehen zum neuen
uns ist er Beispiel eines lebendigen Meis-
ternatsleben eben mit der entsprechenden
nerei. Mittelpunkt ist die solide Werkbank,
Standort Hofstetten beim Eingang West
ters, der die grosse Gabe besitzt, sein um-
Atmosphäre. Beno spielt Gitarre, singt
wo Beno von Hand vieles repariert, Möbel
Ballenberg. Er vermisst das Internatsle- fassendes Wissen freimütig weiterzugeben
und tanzt, betätigt sich als Theaterspieler,
nach historischen Vorbildern herstellt, Tä-
ben,
dauernde
und mitzuteilen. Das Singen am Morgen
Sketchverfasser. Er lernt viele Leute, auch
fer hobelt, schnitzt und tüftelt. Er entwirft
Freundschaften unter den Handwerkern
gewinnt
aber
schnell
mit Gitarre und Kursteilnehmenden erin-
flotte Frauen, kennen, aber für ihn gibts
Muster und zeichnet Pläne, verfasst Anlei-
und Holzschnitzern in Hofstetten. Beno
nert an die Grundsätze und Anfänge des Bauhauses. Singen bedeutet tief Atem holen; frisch durchlüftet lässt sichs besser hobeln. Wir wünschen Beno den wohlverdienten Ruhestand im Kreis seiner Nichte und Neffen, die alle mit ihm von zupakkender Tüchtigkeit sind und den landwirtschaftlichen Familienbetrieb in Herisau in nächster Generation weiterführen. Beno hat seinen Rückzug von der Kurstätigkeit selbst gewählt. «Ich will aufhören, bevor jemand es mir sagen muss. Mein Vater gab seine Tätigkeit als Kavallerie-Instruktor
Handwerk 1/2011
Die Kursteilnehmer kamen bis zu drei
SORGFALT UND LIEBE
auf, als er den Sprung aufs Pferd nicht mehr im ersten Anlauf schaffte!» Wir danken Beno auch im Namen der vielen Kursteilnehmenden, die von ihm nicht nur gelernt haben, achtsam und sorgfältig mit Material und Werkzeug umzugehen, sondern komplexe Projekte zu planen und handwerklich richtig umzusetzen. ■ Adrian Knüsel, April 2011 Links : Beispiel aus dem persönlichen Archiv von Beno Frischknecht. Rechts: Rosen zum Dank beim Abschied vom Kurszentrum Ballenberg.
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Mülene, Richterswil, 1976
für sich einen Teil der intakten Welt der
und alles ganz genau massstabgetreu ver- bestens eingerichteten Werkzeugkasten,
werkschule in der historischen Mülene von Richterswil.» Aus: Heimatwerkschule
le, für die er genaue Recherchen anstellt
hilft tatkräftig mit, dass sich die Kurse
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THERES OPPLIGER, FARBFARBTRUNKENE TRUNKENE MEISTERWEBERIN MEISTERWEBERIN Strickerin, Weberin, Handarbeitslehrerin, Kunstgewerbeschülerin Wir sitzen uns gegenüber am massiven Kirschbaumtisch, trinken Blüemlitee – der
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Handwerk 1/2011
Bruder des
Farbe als Leidenschaft – farbtrunkene Meisterweberin Workshop mit Theres Oppliger: 4./5. Juni 2011, Meisterkurs 2 Was sind die Hauptthemen, die sie zeigen will? Theres Oppliger wird einen umfassenden Einblick in ihr vielfältiges Schaffen gewähren. Farbstudien, Farbklänge, Farbstimmungen waren immer eines ihrer Hauptanliegen. «Ich möchte mit den Teilnehmenden über Farbmuster, Farbkontext und Farbverhältnisse reden. Ich werde aber auch zeigen, wie ich gearbeitet habe – Fäden haben eine Vorder- und Hinterseite und dadurch eine ganz spezielle Farbausstrahlung. Ich will Farbmuster herstellen, vergleichen, charakterisieren und mit den Teilnehmenden diskutieren.»
Gärtners ist Schreiner – «wir haben den Baum gemeinsam Oben: Theres Oppliger, Leidenschaft Unabhängigkeit und Mobilität.
ausgewählt, später konnte ich die gehobelten Bretter auslesen und zum Tischblatt fügen» –
Links: Leidenschaft Farbklänge und Farbkontext.
ein schöner Tisch. Neben dem weissen Kachelofen eine CorbusierLiege. «Ich bin nicht nur auf Bauernmalerei», lacht die 81-Jährige. Auf den Stühlen
war, haben wir dem Naturhistorischen
liegen dicke Kissen. Theres Oppliger ist von
Museum in Bern vermacht.
zierlicher Gestalt und erzählt lebendig, wie
1936 gab es viele leere Häuser, ich er-
alles begann als Stickerin, später Zusatz-
innere mich, wie wir verschiedene Häuser
lehre als Weberin und dann, weil sie immer
angeschaut haben und schliesslich dieses
wieder gefragt wurde, ihr Wissen weiterzu- Haus erwerben konnten. Meine Eltern fangeben, hat sie noch das Handarbeits-Leh-
den die Lage nahe bei Bahn und Strasse
rerinnen-Seminar angehängt. «Ich war eine
passend. Ich hatte schon früh geschickte
Exotin zwischen den Damen-, Knaben- und
Hände, habe nach der Lehre als Stickerin,
Wäscheschneiderinnen – wir haben aber
Weberin und dem Besuch des Handar-
alle einander geholfen und wir treffen uns
beitsseminars auch die Textilfachklasse
noch heute einmal im Jahr zu ‹Geschwell-
der Kunstgewerbeschule Basel besucht.
ten›. Sogar die Lehrerin, die nur wenig älter
1954 kam dann die Anfrage, die Webstube
war als ich, kommt noch zu den Treffen.
des Heimatwerks Brugg zu leiten, 1957
Wir sind immer noch zehn!»
wurde dann die Webstube nach Richterswil in die Heimatwerkschule Mülene gezü-
DAS SCHÖNE HAUS UND DAS GROSSE AUTO
gelt. Zuerst glaubte ich, dies würde meine Lebensstelle werden. Alles war wunderbar.
«Mein Vater war Käsereiinspektor, Or- Aber schon nach einem halben Jahr bin nithologe und Tierpräparator. Die Vogel-
ich krank geworden und verliess Richters-
sammlung, die einzigartig und umfassend
wil.» Mit dem herausgelösten Pensionskas-
THERES OPPLIGER: MEISTERSCHAFT, MEISTERHAFT – JAHRZEHNTE ÜBEN
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Sehr begehrt bei Trachtenschneiderinnen und Trachtenliebhabern sind die Trachtenstoffe von Theres Oppliger. Die harmonischen Farbverl채ufe erfreuen sich grosser Beliebtheit nicht nur bei Berner Trachten.
Oben: Wandbild, gewoben nach einem Entwurf von Max Brunner. Rechts: Katalog Max Brunner, Retrospektive 2010.
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lien, Seide und zum Teil auch goldene Fä-
zusammengestellt und einen umfassen-
den verweben.» Daneben nahm die Färbe- den Katalog (Max Brunner 1910–2007, rei mit Pflanzfarben einen grossen Teil der
Retrospektive 2010) herausgegeben. In
Aufmerksamkeit. «Ich habe Tausende Ki-
der Wohnung und in der ausserhalb des
los Wolle gefärbt und daneben viele Trach-
Hauses liegenden Webstube stapeln sich
ten gestickt.»
Bilderrahmen, Skizzenbücher und Mal-
DIE EIGENE WEBSTUBE
sehr präsent. Fast stellt Theres Oppliger
utensilien. Max Brunner ist immer noch «Mit meinem ersten verdienten Geld habe ich mir dann einen eigenen Webstuhl
die eigene Arbeit hinter die des geliebten Lebenspartners.
gekauft – bald einen zweiten und 1968 ha-
Was ist für sie persönlich in der eige-
be ich im elterlichen Garten ein Webatelier
nen Arbeit besonders gelungen, worauf ist
bauen können, in dem in den besten Zei-
sie besonders stolz? «Ich wollte mit einfa-
ten 13 Webstühle in Betrieb waren. Ich ha-
chen Mitteln jedes Jahr etwas machen,
be Lehrtöchter ausgebildet und auch im-
das mich, neben der Produktion von
mer mit Menschen mit Behinderung gear- verschiedensten Gebrauchsgegenständen beitet.
und Dekorationsstoffen, ganz zufrieden
Fast jeden Abend habe ich zusätzlich
macht. Seit Jahren mache ich kleine Jah-
unterrichtet, in Frauenschulen aber auch
resbilder, die gestickt und gewoben sind.
bei Weiterbildungskursen für Handar- Ich habe nie versucht etwas zu erzwingen.
Unzählige Zeichnungen, Skizzen, Bilder. Erinnerungen an Venedig.
organisierte ich im Säli des Restaurant
fensein für das, was möglich ist. Meine Un-
Kalchofen in Hasle-Rüegsau eine grosse
abhängigkeit und Freiheit war für mich
Ausstellung, an der ich regelmässig einen
das Grösste – so habe ich zum Beispiel im-
Grossteil der Jahresproduktion verkaufen
mer grosse Autos geliebt, die ich natürlich
konnte. In diese Zeit fällt auch meine erste
für meine Lieferungen und zum Transport
Begegnung mit Max Brunner. Er suchte
der 13 Spinnräder für einen Kurs ge-
jemanden, der seine Entwürfe in Wand-
braucht habe.» Theres Oppliger lacht und
sengeld reiste Theres Oppliger nach Nor- teppiche umsetzen konnte. Aus dieser er- fragt, ob ich ihr Auto sehen möchte, die wegen, wo sie das Bildweben und norwe- sten Begegnung entwickelte sich eine le-
Nummer sei noch von ihrem Vater, der
benslange Freundschaft. Als dann Max
ebenfalls eine Vorliebe für grosse Wagen
Brunners Frau, die ich auch gut kannte,
gehabt habe. Der Peugeot strahlt blau in
gisch lernte. Sie arbeitete auch mit dem Franzosen Jean Luzcat. «Eine Ordensschwester von Solothurn
1983 starb, sind wir nach und nach nä-
der Garage und Theres Oppliger freut sich
engagierte mich für Paramentenweberei –
hergerückt. Später hat er einen Teil mei-
über das übergrosse Nummernschild, das
obwohl ich nicht katholisch bin, habe ich
ner Webstube als Atelier für die Ölmalerei
sie schon mehrmals hätte abgeben müs-
Messgewänder, Stolas und all das zeremo-
übernommen und noch später ist er ganz
sen, das sie aber eigenhändig bemalt habe,
nielle Zubehör gewoben. Die katholische
zu mir gezogen. Wir hatten eine wunder- sodass die Leserlichkeit erhalten blieb.
Kirche ist sehr geschickt mit den Farben
schöne und sehr kreative Zeit zusammen.
umgegangen. Rot, Grün, Weiss, Schwarz
Wir sind viel gereist und haben viel gear- packen und mit Max loszufahren. Die
und Violett waren die für die verschiede- beitet.» Nach seinem Tod 2007 hat Theres
Das Auto habe ihr ermöglicht, alles einzuToskana und Südfrankreich waren oft
nen Festgottesdienste gefertigten Umhän-
Oppliger den grossen Nachlass aufgear- Reiseziele. ■
ge. Wir konnten wunderschöne Materia-
beitet, eine repräsentative Retrospektive
Adrian Knüsel, April 2011
Handwerk 1/2011
Das Geheimnis des Kreativen ist das Of-
9
beitslehrerinnen. Immer zum 1. Advent
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LAUDATIO FÜR BERNARD VERDET: Lieber Bernard,
Handwerk 1/2011 10
Charakteren ähnlich wie bei den Men-
ich ein Igel sein.
schen. Es gäbe gute und schlechte Wei-
Ich habe kürzlich mit ein paar Freun-
den, solche die elastisch und solche, die
den das Atelier von Bernard Verdet in La-
widerspenstig seien. Der Flechter sei stän-
«Der Fuchs weiss viele Dinge, aber der
vin besucht. Der Eingang zu seinem Ate-
dig im Kampf mit dem Material, ähnlich einem Dompteur. Vermutlich ist Bernard
Geschätzte Damen und Herren! Igel weiss eine grosse Sache.» Auf diesen
lier befindet sich im Untergeschoss eines
anregenden Vers des griechischen Dich-
breitgelagerten
ters Archilochos bin ich kürzlich gestos-
Stimmungsbild, das von diesem Lochein-
Engadinerhauses.
Das
nicht zufällig Erwachsenenbildner geworden.
sen. Obwohl ich nicht sicher bin, was die-
gang in der Fassade ausging, rief bei mir
Ich hatte selten eine so eindrückliche
se Zeile im übertragenen Sinn für den Le-
wieder den Satz vom Igel und vom Fuchs
Synthese zwischen Mensch und dem von
bensalltag bedeuten könnte, ist sie, seit-
in Erinnerung. Wie ist wohl der Mensch,
ihm bearbeiteten Material gespürt wie an
dem ich sie gelesen habe, ständig bei mir.
der hier wohnt und arbeitet?
diesem Tag. In diesem Prozess sind Geist, Hand, Material und Werkzeug eins. Hand
Etwas ist gewiss, es gibt einen grossen Un-
Durch die halboffene Türe betraten wir
terschied zwischen dem Fuchs und dem
einen Vorraum. Unsere Augen müssten
und Geist stehen mit der Berührung des
Igel, genauso wie es fundamentale Unter- sich zuerst an das spärliche Licht gewöh-
Materials und des Werkzeuges in einem
schiede bei den Menschen gibt. Es besteht
nen. Seitlich im Raum lagerte ein grosser
untrennbaren
nämlich eine tiefe Kluft zwischen Men-
Korb aus fein gefügtem Weidenholz. Die
kann nicht von einer Subordination der
Zusammenhang.
Dabei
schen, die ihr Verstehen, Denken und
Grösse schien mir ungewöhnlich. Das,
Hand als «Werkzeug» des Geistes ausge-
Fühlen auf eine einzige, zentrale Einsicht
weil Gegenstände aus diesem Material in
gangen werden. Das Spüren der Hand gibt
richten und jenen, die viele Ziele verfolgen,
der Regel bestimmten Zwecken dienen
den Impuls und Antrieb an den Geist, die
oft auch unzusammenhängende, und so-
und weil dieser kulturell determinierte
Hand weiter tasten zu lassen. Hand und
gar widersprüchliche, Ziele, die nur in ei-
Zweck die Grösse des Gegenstandes be-
Geist sind sich darüber eins, dass sie Eins
nem faktisch-nützlichen Zusammenhang
stimmt. Das wunderschöne Material des
sind.
übergrossen Korbes gewann durch die am
In ihrem Zusammenspiel formieren
Diese unterschiedlichen Verhaltens-
Boden und an der Wand des nachfolgen-
sich Fertigkeiten und Projekt. Der einzelne
stehen.
Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers Gion A. Caminada.
mit Gewissheit zustimmen, dann möchte
und Lebensweisen jedoch qualitativ zu
den Raumes verteilten Materialien und
Faden des Weidenholzes hat ohne die
werten, würde wenig Sinn machen. Ge-
durch das hereinfallende Licht einen ho-
handwerkliche Bearbeitung noch einen
nauso wie alle vereinfachenden Klassifizie-
hen Glanzeffekt. Feine Stäbe, dünne Strei-
geringen Wert. Auch wenn die einzelnen
rungen, wäre auch eine solche Gegen-
fen ähnlich wie Seile, vereinzelt oder zu
Ruten in sich edel wirken, bekommen sie
überstellung, wenn man sie zu weit treibt,
Bündel gefasst, Körbe, Vasen und andere
erst durch die sorgfältige und kluge Webe-
künstlich und ungerecht, kaum als ernst-
Gegenstände, lagen verstreut im Raum.
art die endgültige Form.
haft zu bezeichnen.
Die herrschende Harmonie liess sogar den
«Der Fuchs weiss viele Dinge, aber der
etwas kühlen Raum angenehm werden.
Die im Atelier von Bernard produzierten Gegenstände gleichen einander, aber
Igel weiss eine grosse Sache.» Bei meiner
Und Bernard Verdet, der Wert darauf
sie sind niemals gleich. Nicht nur in der
weiteren Suche habe ich erfahren, dass
legt, dass man seinen Namen ohne h
Architektur ist die Wiederholung, die heu-
auch die Gelehrten dieser Welt sich über
schreibt, vervollständigte die gelassene At-
te leider nicht zum Zeitgeist gehört, etwas
die richtige Deutung dieser Worte nicht ei-
mosphäre. Auf einem tiefen Schemel sit-
vom Schönsten. Statt in der feinen Nuan-
nig sind. Vielleicht bedeuten sie nicht
zend liess er die feinen Weidenstäbe liebe-
cierung kraftvoller baulicher Kontexte ste-
mehr, als dass der Fuchs bei all seiner
voll durch seine Hand gleiten. Er erklärte
hen dort die objekthaften Gebilde wie in ei-
Schlauheit vor der einzigen Waffe des Igels
uns deren Eigenschaften und seine Erfah- nem Rechtsstreit zueinander, um mög-
mit grosser Wahrscheinlichkeit kapitulie-
rungen in der Bearbeitung des Materials.
lichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu len-
ren muss. Könnte ich dieser Vermutung
Weiden hätten Nerven, unterschiedlichen
ken. Obschon man weiss, dass für die
BERNARD VERDET: DURCH WIDERSTAND ZUR SYNTHESE
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Handwerk 1/2011
In und um die Werkstatt in Lavin.
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Handwerk 1/2011
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Schaffung von Identität, die eigentlich alle
oder war es die Dienlichkeit des Gegen-
mie zu stärken. Diese Autonomie hat viele
wollen, die Wiederholung unverzichtbar
stands, der Genuss des guten Geruchs
Dimensionen. Was uns am meisten fehlt,
bleibt. Wiederholung schafft Vertrauen
beim Spleissen oder Schälen der Ruten
ist eine tragfähige Sinnlichkeit. Wir müs-
und Zugehörigkeit.
oder gar das Sein in der Atmosphäre sei-
sen sie wieder zurückgewinnen. Ohne
Im «Namen der Rose» beschreibt Um-
ner Werkstatt? All diese Dinge waren eins.
Sinnlichkeit kann der Mensch nicht auto-
berto Eco in einer virtuosen Sprache das
Ich kam wieder am grossen Korb beim
nom sein. Wir wissen, dass unsere techni-
Phänomen der Wiederholung: «Gleichför- Eingang vorbei. Diesmal öffnete Bernard
sche Welt dem Menschen die Sinnlichkeit
mig in der Vielfalt und vielförmig in der
den Deckel und sagte. «Ich habe meinen
ständig raubt.
Gleichheit, einig in der Verschiedenheit
Sarg gebaut.» Ich war für einen kurzen
In diesem Sinne wirken auch Bernard
und verschieden in der Einheit.»
Moment sprachlos. Dann kam mir die Sti-
Verdets Arbeiten. Sein Geist, seine Hand,
Die Wiederholung gilt es zuerst einmal
va da morts in den Sinn, die ich vor eini-
das verwendete Material, und die daraus
auszuhalten. Gerade vom Flechter wird ei-
gen Jahren gebaut hatte. Eine der ersten
folgende Form fordern alle Sinne heraus.
ne hohe Standfestigkeit in seinem Beruf
Fragen, die ich in diesem Denkprozess da-
Schön ist er geworden, der Sarg von
und Lebensgefühl verlangt.
mals mir und den anderen Vrinern stellte,
Bernard. Schon fast erhaben. Schade,
Für Bernard Verdet ist die Wiederho- hiess: Ist es überhaupt lebensklug, über
dass das Ding eines Tages verbrannt wird,
lung nicht Monotonie. Er ist geduldig und
den Tod nachzudenken? Ich meinte ja –
dachte ich. Aber schon Schiller hat gesagt:
bearbeitet seine Ruten mit Weitsicht. Da-
weil wir alle sterben. Und weil wir nicht
Auch das Schöne muss sterben.
bei ist er äusserst flexibel und hat eine
unsterblich sind, gilt es eine Form für den
ausgezeichnete Vorstellung von der Form
Umgang mit dem Tod zu finden. Viele The-
in den unterschiedlichen Dimensionen.
men, die mich zu dieser Zeit beschäftigten,
Zurück zur Eingangsüberlegung: Ist
Das musste ich erkennen, als wir über ein
wurden bei der Betrachtung von Bernards
Bernard nun ein Igel oder ein Fuchs? Mit
gemeinsames Projekt redeten. Der begna-
Sarg wieder in Erinnerung gerufen.
Dieser Tag im Atelier von Bernard Verdet war für mich eine Lehrstunde.
Bestimmtheit möchte ich es nicht sagen.
dete Weidenflechter Bernard hat einen ho-
Beim Projekt des Sarges beschreitet
Aber eins weiss ich: Ähnlich wie der Igel,
hen Erkenntnisdrang und scheint eine
Bernard Verdet ein neues Feld. Der begna-
weiss dieser Mensch eine grosse Sache!
fast unstillbare Neugier zu besitzen. In sei-
dete Korbflechter, der hauptsächlich All-
Bernard, Du hast den Preis verdient!
nem Wirken scheint es keine Sachzwänge
tagsgegenstände herstellt, wagt sich in
Lieber Bernard, ich freue mich auf das
zu geben und Immunität besitzt er auch.
dem Moment, in dem er das gewöhnliche
gemeinsame Projekt; mit Dir einen Turm
Sein Fokus ist ganz auf den Ort, auf die
Material für eine «fremde» Nutzung ver- zu flechten mit diesen widerspenstigen
Dinge und deren Präsenz gerichtet. Dabei
wendet, in die Transzendenz vor. Mit die-
vergisst er den Spiegel des Kosmos nicht.
ser Grenzüberschreitung entsteht einer- Gion A. Caminada,
Wie könnte es auch sein; Bernard stammt
seits eine Reflexion über das Tabuthema
Stiftung Bündner Kunsthandwerk,
ja aus Paris. Diese persönliche Stärke ist
Tod, zugleich eine Provokation. Er dringt
1. Februar 2011 – der Preis ist
gerade im Handwerk gefragt. In einer Zeit,
in den Bereich der Kunst vor. Das, obwohl
mit CHF 10’000.– dotiert.
in der das Muster des Handwerkes und
er sich nicht als Künstler bezeichnet. Eine
seiner Methoden, die schlussendlich lau-
wichtige Aufgabe der Kunst ist es, den Be-
ter Unikate hervorbringen, ähnlich der
trachter auf etwas anderes hinzuweisen.
Nuancierung in der Wiederholung, gegen
Auf eine andere mögliche Realität. So ver-
die serielle Anfertigung immer mehr an
standen ist Kunst unverzichtbar.
Boden verliert und zu verschwinden droht.
Würde mich jemand fragen, was die
Beim Verlassen von Bernards Werk-
heutige Aufgabe der Architektur wäre, so
statt wusste ich an diesem Tag nicht, ob
würde ich ohne zu zögern antworten: dem
die Form das Ziel von Bernards Arbeit war,
Menschen dazu verhelfen, seine Autono-
Ruten. ■
Oben: Korbsessel der restaurierten zweiten Klasse BC 110 der Bernina-Bahn. Unten: Spielplatzgestaltung
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Handwerk 1/2011
Die Werkstatt Lavin 2011
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Ich bin stolz auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn sie sind Könnerinnen und Könner! Das Wirtschaftsmagazin «Brand eins» hat einmal eine ganze Nummer dem Thema Können gewidmet und geschrieben: «Können ist Wissen plus Training plus In-
Das Unmögliche möglich machen: Auf den folgenden Seiten stellen wir das aktuelle Team des Kurszentrums Ballenberg vor. Ich habe meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um einen eigenen persönlichen Text gebeten. Erfahren Sie mehr als am Telefon.
dividualität». Training kann auch Üben heissen. Meine Mitarbeitenden sind geübt; sie wissen und können, was sie tun. Individualität heisst nicht Egozentrik. Individualität, wie ich sie verstehe, wie sie im Kurszentrum Ballenberg gelebt wird, heisst, sich mit hundertprozentigem Engagement, mit seinem ganzen Wesen, seinen Stärken und mit Spass in den Dienst unserer Sache zu stellen. Und tatsächlich sieht es «Brand eins» in der Analyse genau so: Zitat: «Ein Könner wir nur, wer liebt, was er tut.» Und weiter: Wissen ist nur der Humus, auf dem das Können gedeihen
Handwerk 1/2011
kann, aber nicht muss. Automatisch kommt es also nicht … das Können! Darum danke ich für das Engagement und die Freude im Alltag des 15. Jubiläumsjahres. ■
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Adrian Knüsel, April 2011
TEAM KURSZENTRUM BALLENBERG: GEHT NICHT – GIBT’S NICHT
Links: Silvia Jaun, im Kurs Bronzeguss Unten: Montagmorgen …
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SILVIA JAUN, LEITUNG ADMINISTRATION, DREH- UND ANGELPUNKT Aufgewachsen in Mürren, zusammen
CLAUDIA SCORZA, VEREINIGUNG DER GÖNNER UND SEKRETARIAT, DIE JUNGE KRAFT
mit einer jüngeren Schwester. Die Liebe
Ich bin am 16 Juni 1977 in Biel gebo-
zur Natur, zum Wandern und Skifahren
ren und in Grenchen aufgewachsen, wo
habe ich angeboren bekommen. Handels-
ich auch eine kaufmännische Lehre absol-
schulabschluss. Lehr- und Wanderjahre
viert habe. Kurz nach meiner Lehre habe
im In- und Ausland. Steckenpferd: Fremd-
ich einen Sprachaufenthalt in England ge-
sprachen.
macht. Kaum zurück, merkte ich, dass ich
Nach vielen Jahren im Hotelfach, mit den
unterschiedlichsten
Destinationen
(fast ein halbes Leben..), habe ich knapp vor meinem 50. Geburtstag eine Wende ge-
«gewachsen» war und keinen Platz mehr hatte. Alles kam mir zu klein und unspektakulär vor. Also galt es, einen neuen Weg einzu-
macht und mich im Kurszentrum bewor- schlagen – ab nach Basel in die Grossben. Da habe ich eine gute Entscheidung
stadt! Fürs Ausland reichte weder der Mut
getroffen! Nun bin ich schon mehr als fünf
noch das Geld und ausserdem wollte ich
Jahre in der Administration vom Kurszen-
nicht zu weit weg von meiner Familie. Was
trum tätig.
diesen Punkt und die Pünktlichkeit anbe-
Wer mitgezählt hat – ja ich zähle bereits 55 Jahre. Zwar fehlen mir von Zeit zu
langt, habe ich wirklich italienische Wurzeln.
Zeit die Fremdsprachen; Baaseldytsch
In Basel stand ich nun zum ersten Mal
und Züritüütsch etc. können da nicht mit-
auf eigenen Füssen und noch dazu in mei-
halten. Aber trotzdem, der Betrieb im
ner eigenen Wohnung. Plötzlich war mir
Kurszentrum ist mit seinem Kurspro-
alles zu gross und zu unpersönlich. Nun
gramm sehr lebendig und abwechslungs-
fehlte mir alles Vertraute und Bekannte.
reich, ähnlich wie ein Hotel mit seinen
Nichtsdestotrotz lebte ich mich gut und
Gästen. Es stellt mich fast täglich vor neue
schnell ein. Ich schätzte die Vorzüge der
Herausforderungen.
Grossstadt und die Vielfalt der Möglichkei-
Maschinenindustrie landete. Nach drei
Zusammen im kleinen Team zu arbei- ten und Angebote. Ich sammelte Berufser- überlebten Massenentlassungen «flüchte-
und dass die Berge so viel Ruhe und Kraft geben können.
ten macht viel Spass. Ich bin gerne hier.
fahrung in verschiedensten Branchen und
Mit einem Arbeitspensum von nicht ganz
besuchte die Musikschule. Anfangs dach-
So und da bin ich nun! Seit September
Zeit für meine Hobbys und vielseitigen Interessen. Meine Freizeit verbringe ich ger-
te» ich ins Berner Oberland.
Da ich «nur» Teilzeit arbeite, habe ich
100% gibt es genügend Platz, um die Le-
te ich noch, dass ich meine Leidenschaft
arbeite ich im Sekretariat des Kurszen-
bensqualität zu steigern und meinen Frei-
zum Beruf machen könnte. Schnell merk-
trums, wo ich mich sehr wohl fühle. Da ich
ne mit Freunden und Familie. Ich liebe die
zeitaktivitäten
te ich, dass dies nicht so einfach war und
keine typische Büroangestellte bin, schät-
Musik, das Tanzen und alles, was mit Be-
gleich zum Bürostuhl geniesse ich es,
ich leider vom absoluten Musikgehör Mei-
ze ich die Vielseitigkeit und Abwechslung –
wegung zu tun hat, da ich kaum still sit-
mich vorwiegend draussen in Bewegung
len oder besser gesagt Oktaven entfernt
kaum ein Tag gleicht dem anderen. Es
zen kann. ■
zu halten oder auf Reisen zu gehen.
war – also widmete ich mich meiner beruf-
freut mich zu sehen wie Kreativität gelebt,
nachzugehen.
Als
Aus-
Ich wünsche dem Kurszentrum viele
lichen Zukunft und arbeitete in verschie- verkörpert und gelernt sowie erlernt wird.
weitere spannende Jahre mit interessier- denen Firmen und besuchte Sprachkurse.
Die Umgebung ist wunderschön und ich
Nach zehn Jahren Grossstadt zog es
bin ganz erstaunt und hätte nicht ge-
mich zurück nach Solothurn, wo ich in der
dacht, dass ich so ein Naturmensch bin
ten Teilnehmenden und gratuliere zum Jubiläum. ■
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CHRISTIAN BALSIGER, DREI JAHRE VORBEI! Ich stamme aus Mühlethurnen, welches im Gürbetal liegt und bin im Jahr der Ziege geboren. Nach den obligaten neun Schuljahren habe ich eine Lehre als Motorradmechaniker angefangen, was auf meinem
damaligen
Hobby
aufbaute.
Nächtelanges herumschrauben und «optimieren» meines Maxi-N. In den kommenden Jahren, bis knapp 30-jährig, habe ich hauptsächlich temporär gearbeitet und so in verschiedensten Tätigkeiten Erfahrungen gesammelt. Seit 2008 absolviere ich eine Ausbildung im Kurszentrum Ballenberg zum Fachmann Betriebsunterhalt EFZ, die ich diesen Sommer abschliessen werde. In dieser Ausbildung geht nichts über breite handwerkliche Kenntnisse und so mache ich meinen Abschluss als
Snowboarden, Klettern und Mountainbike
Die berufliche Grundbildung dauert drei
fahren sind die Eckpfeiler meiner Out-
Jahre. Und danach zeichnen sich die
door-Aktivitäten. ■
«Fachleute Betriebsunterhalt EFZ» insbesondere durch folgende Tätigkeiten, Fähigkeiten und Haltungen aus:
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Handwerk 1/2011
Allrounder. Nebst der Arbeit und Ausbildung gehe ich gerne in der Natur spielen.
SFB – AUSBILDUNG SCHWEIZERISCHER FACHVERBAND BETRIEBSUNTERHALT
Sie kontrollieren und warten Gebäude Christian Balsiger beim Werkzeugunterhalt, als Staplerfahrer und Kursteilnehmer Betongiessen, mit einer ersten Arbeit.
sowie Infrastrukturanlagen und halten sie instand. Sie pflegen und reinigen die Gebäude, das Betriebsareal sowie die Grünanlagen. Sie arbeiten selbstständig und verfügen über praktische technische Geschicklichkeit. Im Rahmen des neuen Berufsbildungsgesetzes (nBBG) wurde die bisher gebräuchliche
Berufsbezeichnung
triebspraktiker»
in
«Be-
«Fachfrau/Fach-
mann Betriebsunterhalt» geändert.
A58017_Handwerk_1_11_A58017_Handwerk_1_11 05.09.13 17:03 Seite 19
MICHEL BETTLER, DRAUSSEN UND DRINNEN DAHEIM, STETS UNTERWEGS ... Meine Reise begann im grünen und
Ah ja, ich soll doch noch schreiben was mich im Kurszentrum Ballenberg hält. Das bist DU, der das liest und die Faszination, was Hände zu tun vermögen.
malerischen Simmental. Wo ich im Jahre
Bis bald im Kursi. ■
1974 an einem klassischen Novembertag,
Euer Michel
dem Dritten, das Erdenlicht erblickte. Etliche Jahre, Reisen und Lebenseindrücke weiter in unserer Zeitrechnung, bin ich hier im Kursi angekommen. Seit Anbeginn 2006 fleissig tätig als Allrounder/Hausdienst, Koch, Vermittler, Lehrlingsausbilder, Ausstellungsbauer … einfach «Mann» für vieles. Dazwischen hat sich etliches ereignet und zugetragen. Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in den Bergen, hat dies wohl zu einer tiefen Verbindung und bis heute anhaltenden Begeisterung für die Natur geführt. Nach der obligaten Schule absolvierte ich eine Berufslehre als Elektromonteur und ein paar Jahre später eine zweite als Netzelektriker. Die Neugierde, was hinter dem Horizont liegt und die ersten selbst verdienten Groschen machten es möglich, den Blick zu weiten. So, wie das Erforschen der wunderbaren, geheimnisvollen Natur dieser Erde. Dabei hat sich nach etlichen Reisen das Fahrrad immer weiter ins Zentrum gestellt und sich mir als geniales Gefährt («Gefährte») offenbart. So fallen jährlich ein paar Kilometer zu Buche, hierbei kann die Neugierde wie das Fernweh temporär gestillt werden. Es kam noch mehr: Seit 2004 trat ein kleines Mädel Namens Annina Jara in mein Leben und auf einmal ist man(n) zu dritt. Mit diesen Zeilen sind wir im Jetzt angelangt und Weiteres wird folgen, worauf ich mich freue.
A58017_Handwerk_1_11_A58017_Handwerk_1_11 05.09.13 17:03 Seite 20
Der aus feinem Ziegenleder gefertigte Schuh zeichnet sich durch die Länge des «Schnabels» aus: Je länger der «Schnabel», desto wichtiger die Person.
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Handwerk 1/2011
Eine einfache Stickerei wird zum bescheidenen Ornament.
Gehwerk aus dem Mittelalter: Im Herbst 2010 erhielt Franz Kälin eine Anfrage der besonderen Art: Können Sie eine Kopie eines Schnabelschuhs aus dem 12. bis 15. Jahrhundert herstellen? Die Anfrage kam von Quirinus Reichen, Konservator im Historischen Museum Bern.
Die sogenannte «Holztrippe» wurde zum Schutz vor Schmutz verwendet. Die unten angeschmiedeten Eisenteile waren Profil und Schutz vor starker Abnutzung zugleich.
NEUER MITTELALTERSCHUH WIDERSPENSTIGES VORBILD
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Als Vorlage sollte ein im Ballymuseum Schönenwerd ausgestelltes, seltenes Originalexemplar dienen. Die Kopie sollte dereinst im Schloss Spiez ausgestellt werden. Es wurde nach eingehender Analyse schnell klar, dass das Projekt nach einer Zusammenarbeit von verschiedenen Kunsthandwerkern verlangte. Folgende Handwerker waren am Projekt beteiligt: – Ferdinand Mathyer Holzbildhauer, Brienz – Niklaus Maurer Schmied, Hofstetten – Anna Danz Innendekorateurin, Schwanden – Franz Kälin Schuhmachermeister, Brienz Interessanterweise konnte Franz Kälin all diese Handwerker in seinem engsten dere Herausforderungen mussten gemeistert werden, wie zum Beispiel: Das Herstellen eines gewendeten Schuhs mit dieser überlangen Spitze und das Finden der passenden und historisch anmutenden
Handwerk 1/2011
Umfeld in und um Brienz finden. Beson-
Ende März war es dann schliesslich so weit: Die vier beteiligten Handwerker, respektive die Handwerkerin, konnten das anspruchsvolle
Projekt
nach
etlichen
Stunden Arbeit und Recherche beenden. ■ Franz Kälin, Zwickmühle, Brienz
Oben: Der Schuh wird genäht. Mitte: Vorbereitung der Eisenbeschläge. Unten: Leistenform und fertiges Ensemble.
Oben: Fertig genähter Schuh vor dem Umstülpen. Mitte: Montieren der Beschläge. Unten: Untersicht des fertigen Schuhs mit Trippe.
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Materialien.
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Handwerk 1/2011
BOGOLAN?
BALLNÄHEN!
HORNSCHMUCK:
Im Atelier n’domo bemalt Boubacar
«Fair Pay – Fair Play!» lautet das Motto,
In Maputo, Moçambique, verarbeiten
Doumbia zusammen mit zehn jungen Ma-
nach dem die Arbeitskräfte in Pakistan die
seit 2005 15 Männer und Frauen das
liern handgewobene Baumwollstoffe. Sie
Bälle herstellen. Damit bringen sie zum
Horn des Zeburindes zu einfachem, ele-
wenden dabei das traditionelle Handwerk
Ausdruck, dass sie unter einem fairen Ar- gantem Schmuck. Das Horn wird in sorg-
der «bogolantechnik» an; eine westafrika-
beitsverhältnis stehen, existenzsichernde
fältiger Handarbeit gesägt, geschliffen und
nische Färbetechnik, welche mit starken
Löhne erhalten und von Sozialprojekten
poliert. Die Kunsthandwerkerinnen erhal-
Helldunkelkontrasten und grafisch wir- profitieren. Weil sie sich an faire Arbeitsbe- ten dafür faire Löhne, ein regelmässiges
20
kenden Mustern arbeitet. In seinem Ate-
Vor einigen Jahren ist die Zusammenarbeit mit Helvetas entstanden. Handwerk unterliegt ebenfalls einem schnellen Wandel, und durch den Einsatz von Technik und vielfältigen Hilfsmitteln ist in vielen Branchen das ursprüngliche Wissen bereits verloren gegangen. Ein eindrückliches Beispiel ist die Technik des Silbergiessens, die uns Hada Ahmed in stupender Einfachheit vorführt. In diesem Jahr haben wir den Austausch mit Helvetas intensiviert auch im Sinne von «fair trade» und «fair exchange».
dingungen und an Produktionsstandards
Einkommen und gerechte Arbeitsbedin-
lier lehrt Boubacar Documbia seine Mitar- halten, tragen die Bälle das Max-Havelaar-
gungen. Jedes Mitglied hat die Fertigkeit
beiter, wie Stoffe mit pflanzlichen Farben
Gütesiegel. Bei Ethletic sind auch Frauen
erlangt, die Beständigkeit und Schönheit
koloriert werden können. Die pflanzlichen
in den Herstellungsprozess eingebunden
des Zebuhornes zur Geltung zu bringen.
Farben werden im Atelier aus Blättern
und erhalten so die Gelegenheit, einer Be-
Das
und Baumrinden hergestellt. Die Stoffe
schäftigung mit regelmässigem Einkommen
Schmuckstücke herzustellen, die visuell
Ziel
ihrer
Arbeit
besteht
darin,
werden dreimal bemalt, damit die Farbe
nachzugehen. Die Bälle werden von Hand
ansprechend sind und die den Hauch der
kräftig ist und lange hält. Durch seine
genäht und bestehen aus einer strapazier- afrikanischen Savanne in sich bergen.
Lehrtätigkeit unterstützt Boubacar Do-
fähigen Polyurethanaussenhülle. Das Ball-
cumbia die Integration der jungen Men-
innere besteht aus einer Naturkautschuk- bungen der Hörner des Zeburindes bei.
Dazu tragen die verschiedenen Farbge-
schen ins Erwerbsleben. Die Mitarbeiter
blase, welche auf besonders umweltverträg- Die Farbgebung kann je nach Horn indivi-
erhalten für ihre Arbeit faire Löhne und
liche Weise hergestellt wurde. Deshalb tra-
duell variieren, wodurch die Schmuck-
ein regelmässiges Einkommen. Zudem
gen die Bälle auch das FsC-Siegel, das für
stücke eine Einzigartigkeit erhalten. ■
tragen sie zum Erhalt des traditionellen
nachhaltige Forstwirtschaft steht. ■
Handwerks bei. ■ BOGOLAN – STOFFMUSTER AUS PFLANZENFARBEN UND SCHLAMM: Ein zweitägiger Kurs zu einer wieder entdeckten Färbetechnik aus Mali, 2 Kurstage: Fr. 390.–, Material inkl., Samstag bis Sonntag, 6.8. bis 7.8.2011
BALLNÄHEN – SO WIRD ER RUND: Zusammen mit Haroon Masih nähen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren eigenen Ball, Haroon Masih, Ballnäher aus Pakistan, 2 Kurstage: Fr. 390.–, Material inkl., Samstag bis Sonntag, 25.6. bis 26.6.2011
HELVETAS ÜBERWINDET GRENZEN AUCH IM HANDWERK: 4 KURSE …
HORNSCHMUCK – SCHMUCK AUS DEM HORN DES ZEBURINDES: ein Kunsthandwerk, das Tradition und Design miteinander verbindet, 2 Kurstage: Fr. 390.–, Material inkl., Samstag bis Sonntag, 29.10. bis 30.10.2011
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SILBERSCHMUCK GIESSEN: Seit einigen Jahren ist Hada Ahmed regelmässig Gast im Kurszentrum Ballenberg. Er fasziniert durch seine bedachte und sorgfältige Arbeitsweise und durch die aufs absolut Notwendigste reduzierten Hilfsmittel. Sein Atelier ist im wahrsten Sinne mobil. Hada Ahmed ist sofort und überall zu Hause und gibt bereitwillig Einblick in seine reiche Erfahrung als Silbergiesser. ■ SILBERGIESSEN: nach alter afrikanischer Technik (im Wachsausschmelzverfahren der Tuareg), Hada Ahmed, Targi Silberschmied, Luc Haltmeyer, Telefon 031 331 38 10, 3 Kurstage: Fr. 540.–, Material nach Aufwand, Freitag bis Sonntag, 24.6. bis 26.6.2011 oder Freitag bis Sonntag, 1.7. bis 3.7.2011 Für alle Kurse mit Helvetas: Kontakt: Kurszentrum Ballenberg Tel. 033 952 80 40 info@ballenbergkurse.ch www.ballenbergkurse.ch
Bilder nächste Seite: Die neue mobile Trennwand im Websaal: jetzt 200 m2, auch für grosse Gruppen!
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Die Kraft im Hintergrund. Wir sind Partner des Kurszentrums Ballenberg. Weil das Handwerk stimmen muss. Ăœberall und in jeder Branche.