HANDWERK: SONNE, Wร RME UND STROM 3/12
DIE INFORMATION DES KURSZENTRUMS BALLENBERG
Kurszentrum Ballenberg, CH-3858 Hofstetten Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49 info@ballenbergkurse.ch, www.ballenbergkurse.ch Handwerk, traditionelles Bauhandwerk, zeitgenรถssische Gestaltung
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ENERGIEGEWINN … Unter anderen Themen des Bauens im Alpenraum sind auch der Einsatz neuer Technologien wie sie die «Energiewende» mit sich bringen ein Thema der Betrachtung: viel wird und wurde über die technischen und finanziellen Aspekte der neuen Energiespeicher/Energieträger
gespro-
chen – zahlreiche Kantone und Institutionen haben Merkblätter und Informationsmaterialien zusammengestellt. Auffallend ist, dass die Montage von Sonnenkollektoren, seien es thermische Solaranlagen oder Photovoltaikanlagen oft einen markanten gestalterischen Eingriff ins Gesamterscheinungsbild des Gebäudes bedeuten. In diesem Heft legen wir das Augenmerk also auf die ästhetischen Aspekte dieser neuen Ausrüstung am Haus. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Aspekte ebenfalls diskutiert werden müssen und dass es im Sinne einer langfristigen Investition auch um gestalterische Aspekte geht. Das Energieinstitut Vorarlberg hat uns umfangreiche Vorlagen und Recherchen zur Verfügung gestellt, die wir in diesem Heft reproduzieren. Wird danken an dieser Stelle herzlich für die gute Zusammenarbeit.
… UND EXPERTEN … Nach dreijähriger Projektarbeit ist das EU Projekt Alphouse.eu mit einer umfangreichen Publikation abgeschlossen worden. Das Kurszentrum Ballenberg war in offizieller Schweizer Vertretung als Beobachter im Projekt eingebunden – die beteiligten Mitgliederstaaten: Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich. Das Projekt wurde unterstützt vom Amt für Raumplanung ARE und dem Beco.
Weiteres Euro Projekt im Kurszentrum Ballenberg: Das Kurszentrum Ballenberg plant im Rahmen des neu entstehenden Kompetenzzentrums traditionelles Handwerk Ballenberg die Teilnahme am Folgeprojekt AlpBC (Alp Building Culture), das von 2013 bis 2015 geplant ist. Das ARE und verschiedene Kantone haben erneut die Unterstützung zugesagt. Wir werden darüber berichten. ■
EUROPÄISCHE PROJEKTE IM KURSZENTRUM BALLENBERG
Handwerk 3/2012 Sonne, Wärme und Strom Herausgeber: Kurszentrum Ballenberg CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40 Fax 033 952 80 49 www.ballenbergkurse.ch info@ballenbergkurse.ch Satz, Bildbearbeitung und Druck: Gisler Druck AG, Altdorf Layout: Margret Omlin. Auflage 2700 3 Ausgaben jährlich Abo Inland Fr. 38.–/ Ausland Fr. 48.–. Fotos: Nina Mann, Zürich, Umschlag 1+2, Seiten 1, 8, 18, 19, 20
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TANKEN UND DANKEN
ZIELE GEMEINSAM ERREICHEN P.S. ACHTUNG! 130 Kurse konnten 2012 im Kurszen-
Herausforderung. Der regelmässig ausge-
trum Ballenberg durchgeführt werden. Wir
ist steuerbefreit. Auf Gönnerbeiträge wer- Flach- oder Röhrenkollektor besser? Wie
richtete Beitrag des SECO (Staatssekreta-
sind damit ziemlich exakt im geplanten
den ab 2013 keine Kurskostenrabatte ge-
wird die Anlage in das vorhandene Haus-
riat für Wirtschaft) wurde uns ersatzlos ge-
Rahmen und Budget.
währt. Wir bitten um Kenntnisnahme.
system eingebunden? Wie viel kostet es?
strichen. Es stellt sich für uns die Frage,
Das neue Programm 2013 ist zusam-
wie dieser Fehlbetrag von CHF 100’000
mengestellt, verschickt und bereits sind
kompensiert werden kann.
erste Kurse ausgebucht. Federführend für
Die Stiftung Heimatwerkschule Ballenberg
Vorstellung der verschiedenen Systemlö-
Das Jahr 2012 war für uns alle eine
sungen und Komponenten. Eignet sich der
Wie steht es mit Fördergeldern? Was gilt es Und der Kurs zum Thema!
zu beachten?
Kursgeld: CHF 190.–
In Gesprächen im Team entstand die
Infrastruktur, Einrichtung und Werkzeug
Aktion «Stolpersteine zu Pflastersteinen».
sowie Materialien Michael Bettler und Ueli
SOLARANLAGE MIT CHRISTIAN VÖLLMIN
Wir freuen uns, berichten zu können,
Kehrli. Silvia Jaun überblickt das Ganze
Sonnenenergie wird mit dem bevorstehen- Ort: Kurszentrum Ballenberg
dass 220 Begeisterte uns mit dem Beitrag
und verknüpft die Fäden richtig. Sie leitet
den Energiewandel endlich den ihr gebüh-
von CHF 366.– unterstützten. Claudia
die Administration und vertritt mich, wenn
renden Platz erhalten. Es findet sich fast
Scorza, Administration, Handwerk in der
ich nicht im Haus bin! Nina Mann hat das
immer ein geeigneter Platz für die Kollek-
Denkmalpflege, Strohstiftung Schweiz, hat
Team fotografiert und neu aufgestellt!
toren. Warmwasser mit der Sonne. Warm-
die Sammelaktion federführend und umsichtig koordiniert und behielt stets die
wasser und Heizungsunterstützung mit der Ich danke allen herzlich!
Übersicht, wenn es um die Nummerierung
Sonne. Wie kombinieren mit anderen Energieträgern? Sonne und Holz, die ideale
der Steine, die Erfassung der Adressen
Kombination zusammen mit forcierten
oder das Nachführen der Statistik ging.
Wär medämmmassnahmen. Adrian Knüsel, Leiter
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Handwerk 3/2012
Ein grosser Dank!
Kursdatum: Samstag, 20. April 2013
Michael Bettler Silvia Jaun
Claudia Scorza
Ueli Kehrli Adrian Knüsel
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VORBILD VORARLBERG
die Akzeptanz und den weiteren Ausbau ist
bauten wird empfohlen, die Anlagen konse-
Mit «101 enkeltauglichen Massnahmen»
es besonders wichtig, nachvollziehbare
quent als Gestaltungselemente in die Ge-
hat sich das Österreichische Bundesland
Richtlinien zu bieten und gleichzeitig auf-
samterscheinung der Gebäude einzuplanen.
Vorarlberg vorgenommen, bis 2020 ambi-
zuzeigen, dass eine hohe Flexibilität in der
Doch auch bei bestehenden Bauten emp-
tionierte Ziele für den Ausbau der Sonnen-
Ausrichtung möglich ist, ohne den Ertrag
fiehlt sich eine dach- und fassadennahe
energie zu erreichen. Neben der Energie-
wesentlich zu schmälern.
Konstruktion: Generell sind Aufständerun-
effizienz stehen Gestaltungsfragen im Vor-
10 GESTALTUNGSGRUNDSÄTZE
Sorge tragen muss, reagiert kritisch auf
In der Broschüre weisen 10 Grundsätze
bauliche Interventionen im öffentlichen
den Weg, wie neue Anlagen in privaten und
Raum. Der Vorarlberg ist sich bewusst,
öffentlichen Gebäuden eingebaut werden
dass ambitionierte Energie- und Umwelt-
können. Eine wichtige Erkenntnis ist dabei,
ziele nur erreichbar sind, wenn sie gleich-
eine effektive Integration der Anlagen in Dä-
zeitig gestalterisch gut umgesetzt sind. Für
cher und Fassaden anzustreben. Bei Neu-
^ŽůĂƌĂŶůĂŐĞŶ ƉůĂŶĞŶ ƵŶĚ ŐĞƐƚĂůƚĞŶ
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Handwerk 3/2012
ŝŶ >ĞŝƞĂĚĞŶ njƵƌ ƌƌŝĐŚƚƵŶŐ ǀŽŶ ^ŽůĂƌĂŶůĂŐĞŶ ƵŶĚ WŚŽƚŽǀŽůƚĂŝŬĂŶůĂŐĞŶ͘
Die Nutzung der Solarenergie ist faszinierend. Die Sonne schickt keine Rechnung, die Energieproduktion ist lautlos, emissionsfrei und ohne relevante Risiken. Das Land Vorarlberg setzt auf die Sonne. Das Energieinstitut Vorarlberg hat uns erlaubt, hier aus dem Leitfaden zur Errichtung von Solar- und Fotovoltaikanlagen die Gestaltungsgrundsätze vorzustellen.
gen und konstruktive Sonderlösungen, um
dergrund. Wer zu einer schönen Landschaft
DIE KRAFT DER SONNE MACHT WÄRME UND STROM
einen optimalen Solarertrag zu erzielen, nicht wirtschaftlich.
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reichs eine gute Position und liegt damit weltweit im Spitzenfeld.
THERMISCHE SOLARANLAGE
Die Sonne hat eine ungeheure Kraft.
macht. Die Sonne schenkt uns in der
2600 Milliarden kWh strahlt sie jährlich auf
Beispiel: Bei einem Haushalt mit vier
Schweiz mehr als 1900 Sonnenstunden
unser Land ein. Um den gesamten Wär- an Fotovoltaikanlagen in Österreich. Vor- che 70 % des jährlichen Warmwasserbe-
Der Vorarlberg hat die grösste Dichte
Personen kann mit rund 8 m² Kollektorflä-
jährlich – wir müssen ihre Energie nur nut-
mebedarf für Heizung und Warmwasser
arlberg war das erste Bundesland mit kos-
zen! Sonnenenergie eignet sich besonders
unseres Landes zu decken, würden 0,3 %
tendeckenden Einspeisetarifen. Dafür er- rund 250 bis 300 Liter Heizöl jährlich.
gut zur Warmwasserbereitung, zur Unter- der Fläche genügen.
hielt
europäischen
Ist das Gebäude energieeffizient gebaut,
stützung der Raumheizung und zur Ge-
Der Vorarlberg hat eine der weltweit
Solarpreis. Inzwischen sind in Vorarlberg
dann kann mit rund 12 m² Kollektorfläche
winnung von Ökostrom pur. Sonnenenergie
höchsten Solaranlagendichten. Bis Ende
rund 250000 m² (das entspricht 25 Mega-
zusätzlich noch ein solarer Heizungsbei-
macht uns unabhängig
2011 waren rund 200 000 m² thermische
watt) Fotovoltaikanlagen installiert. Das
trag von 20 % erreicht werden. Ist es im
Sonnenkollektoren installiert. Jährlich
entspricht einer Fläche von rund 0,8 m²
Passivhaus-Standard gebaut, dann ist ein
kommen ca. 14 000 m² neu dazu. Mit einer
pro Einwohner.
solarer Heizungsbeitrag von rund 35 % rea-
Solaranlagenfläche von ca. 0,7 m² pro Einwohner hat Vorarlberg innerhalb Öster-
Vorarlberg
den
darfes solar erzeugt werden. Das spart
listisch. Die Kosten für eine thermische Solaranlage liegen bei rund 800 bis 1000 Euro pro m² Kollektorfläche (Förderungen noch nicht berücksichtigt). Thermische Solaranlage: 1 m² Kollektorfläche gewinnt rund 300 bis 400 kWh Wärme pro Jahr – das entspricht 30 bis 40 Litern Heizöl.
FOTOVOLTAIKANLAGE Beispiel: Ein Haushalt mit vier Personen hat einen durchschnittlichen Stromverbrauch (für Elektrogeräte und Beleuchtung) von 4000 kWh pro Jahr. Eine
Handwerk 3/2012
SOLARPOTENZIAL
Es kommt drauf an, was man draus
Fotovoltaikanlage mit rund 45 m² Fotovoltaikfläche (rund 4 kWpeak) kann in einem Jahr in etwa gleich viel Strom aus der Sonne gewinnen. Die Kosten für diese Anlage betragen rund 12000 Euro (Förderungen noch nicht berücksichtigt). Fotovoltaikanlage: 1 m² Fotovoltaik gewinnt rund 90 bis 100 kWh Strom pro
Jahr. ■
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SONNENLAND SCHWEIZ
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FLACHKOLLEKTOREN Alle marktgängigen Flachkollektoren bestehen aus einem beschichteten Metallabsorber (Kupfer oder Aluminium) in einem flachen, rechteckigen Gehäuse. Flachkollektoren werden in verschiedenen Grössen hergestellt: von 1,5 m2 bis rund 12 m2 am Stück. Einige Kollektorhersteller bieten auch individuell gefertigte Sondermasse und Formen an. Flachkollektoren zeichnen sich durch ein günstiges PreisLeistungs-Verhältnis aus und sind seit 20 Jahren erprobt.
VAKUUM-RÖHRENKOLLEKTOREN Bei dieser Art von Kollektoren ist der Absorber in eine Glasröhre eingebaut. In der Glasröhre ist Vakuum. Die Wärmeverluste an die Umgebung sind durch die Handwerk 3/2012
guten Wärmedämmeigenschaften des Vakuums (Prinzip Thermoskanne) fast vollständig reduziert. Vakuum-Röhrenkollektoren sind ca. 20 bis 40 % pro m2 leistungsfähiger als Flachkollektoren, dafür aber auch bis um
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den Faktor zwei teurer. Sie erreichen höhere Temperaturen als Flachkollektoren. Die Komponenten der Solaranlage (Pumpen, Fühler, Dämmungen, udgl.) werden mit höheren Temperaturen belastet. Vakuum-Röhrenkollektoren
können
ohne
Neigung
auf
ein
Flachdach gelegt werden. Die bündige Integration in ein Dach oder in die Fassade ist dagegen schwieriger oder manchmal baulich gar nicht möglich. ■
FLACHKOLLEKTOR ODER VAKUUM-RÖHRENKOLLEKTOR: 2 SYSTEME KURZ ERKLÄRT
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WIE MAN DEN ENERGIEERTRAG BEEINFLUSST
Solaranlagen zur Heizungsunterstützung sind für Neubauten und umfassend
Der Einfluss von der Dachneigung und
sanierte Gebäude zu empfehlen. Bei allen
der Orientierung auf den Solarertrag wird
anderen Gebäuden sind Investitionen, die
oftmals überschätzt. Höchste Energieer- den Wärmeverbrauch reduzieren (Dämträge erzielt man, wenn die Fotovoltaikoder Solaranlage in Südrichtung mit etwa
mung, bessere Fenster, udgl.), deutlich
wirtschaftlicher. ■
30 bis 45 Grad Neigung zur Horizontalen errichtet wird. Aber selbst bei deutlichen Abweichungen davon lohnt sich die Installation von Solarkollektoren. Selbst bei reiner Ost- oder Westausrichtung können 80 bis 85 % Ertrag erreicht werden, wenn die Dachneigung zwischen 25 und 40 Grad liegt. Auch ein flach geneigtes Dach eignet sich hervorragend. Eine Solaranlage auf einem nur 15 Grad geneigtem Dach gegen Süden bringt 95 % Solarertrag im Vergleich zur optimalen Neigung. Durch eine Vergrösserung der Kollektorfläche können Abweichungen ausgegliHandwerk 3/2012
chen werden. Bei einer thermischen Solaranlage kann pro Quadratmeter Kollektorfläche mit rund 350 Euro kalkuliert werden. Die Gesamtkosten erhöhen sich dadurch nur gering, da die Kosten für die restlichen Anlagenkomponenten (Speicher,
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Rohrleitungen, Pumpe, Steuerung) und für die Montage gleich bleiben. Diese Auswirkungen auf den Solarertrag gelten im Wesentlichen auch bei Solaranlagen zur Heizungsunterstützung. Hier werden die Kollektorflächen etwas steiler geneigt, um das kurze Zeitfenster in den Übergangszeiten zu nützen, wo einerseits die Sonne schon Kraft genug hat, nennenswerte Energie für Warmwasser und Heizung zu liefern, und andererseits das Gebäude doch noch einen geringen Heizenergiebedarf hat.
EINFLUSS VON ORIENTIERUNG UND NEIGUNG AUF DEN JÄHRLICHEN SOLARERTRAG
Der Einfluss von Orientierung und Neigung auf den Solarertrag einer thermischen Solaranlage oder Fotovoltaikanlage. Ist die Kollektorfläche beispielsweise gegen Süden gerichtet, aber nur 15 Grad geneigt, kann noch immer 95 % des maximal möglichen jährlichen Solarertrages geerntet werden. Bei einer Orientierung gegen Westen und einer Neigung von 45 Grad sind es noch rund 80 %.
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men (wie z.B. Aufständerungen, Montage in die Balkonbrüstung oder im Garten) notwendig sind. Die Mehrkosten stehen oft in einem schlechten Verhältnis zum erzielbaren solaren Mehrertrag über die gesamte Lebensdauer.
■ Gegenüber dach- oder fassadenintegrierten thermischen Kollektoren sind die Wär-
meverluste durch Rohrleitungen und die
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Handwerk 3/2012
Rückwand der Kollektoren bei SonderkonSo gross sind die Auswirkungen auf den jährlichen Solarertrag am Beispiel einer Warmwasseranlage für ein Einfamilienhaus: Mit 8 m² Kollektorfläche und optimaler Orientierung und Neigung werden 72 % des jährlichen Warmwasserbedarfes gedeckt. Bei Ausrichtung gegen West mit 45 Grad Neigung und Aufdachmontage sind es noch 61 %. Ist der Kollektor in das Dach integriert und der Speicher mit zusätzlich 10 cm gedämmt, werden sogar 76 % erzielt.
DER EINFLUSS VON SCHNEE, NEBEL UND STANDORT AUF DEN SOLARERTRAG
■ Der Minderertrag durch Schnee wird bei
struktionen in der Regel höher. Die Solarleitungen sind meistens länger. Zudem ist die Rückwand der Kollektoren ungeschützt. Allein die jährlichen Wärmeverluste durch die rückseitige Kollektorfläche sind rund 5 bis 10 % höher als bei dach- oder fassadenintegrierter Montage.
■ Eine um 10 cm dickere Speicherdämmung reduziert die Wärmeverluste in der Grössenordnung von 5 bis 7 % des jährlichen Solarertrages.
■ Mit einem Simulationsprogramm kann
der Anlagenanbieter schnell Variantenver-
EMPFEHLUNGEN
höher gelegenen Standorten durch höhere
■ Dach- oder Fassadenintegration sowie
gleiche rechnen und die Unterschiede der Solarerträge ermitteln.
Strahlungsintensität (weil klarere Luft)
dachparallele Montage hat bei Satteldä-
Vorweg: Der einzige Grund, warum es
mehr als ausgeglichen. Nebel ist kein
chern deutliche Vorteile bezüglich Solarer-
im Winter kalt und der Kollektor zeitweise
Thema. Eine Solaranlage in Bludenz liefert
trag, Optik und Lebensdauer. Sie ist meist
schneebedeckt ist, liegt im sehr niedrigen
rund 1 % mehr Ertrag als die gleiche Anlage
die wirtschaftlichere Variante.
solaren Einstrahlunspotenzial der Sonne.
am Standort Bregenz.
■ Ist der thermische Solarkollektor in das
konstruktive Sonderlösungen, um einen optimalen Solarertrag zu erzielen, nicht
Im Vergleich zu einem Sommermonat ist
Dach oder in die Fassade integriert, ist die
sinnvoll. Durch die in der Regel zusätzli-
die Energielieferung der Sonne in einem
Rückseite besser geschützt. Die Wärme-
chen Investitionskosten und die im Betrieb
Wintermonat nur ein Zehntel davon.
verluste durch die Rückwand sind deutlich
höheren Wärmeverluste wird unter dem
■ Der jährliche Minderertrag durch Schnee
geringer.
am Kollektor beträgt im Rheintal rund 3 bis
■ Abzuraten ist von Kollektor-Positionie-
5 %, in höher gelegenen Talschaften rund 6
rungen, bei denen konstruktive Massnah-
bis 10 %.
SOLARER DECKUNGSGRAD WARMWASSER IN PROZENT
FAZIT Generell sind Aufständerungen und
Strich eine schlechtere Wirtschaftlichkeit erzielt als in der vermeintlich ungünstigen
Kollektorposition. ■
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Der aufgesetzte Kollektor wirkt durch seinen Schattenwurf und die Aufbauhöhe nicht in das Dach integriert.
2 Kollektorfelder
6 Untergeordnete Bauteile nutzen
7 Auf Details achten
zusammenfassen
Kollektorflächen wirken optisch wie zufällig abgestellt.
Thermischer Kollektor in die Dachhaut integriert. Optisch ansprechend, dabei mit deutlich geringeren Wärmeverlusten.
1 KOLLEKTOREN BÜNDIG EINBAUEN 3 Richtig proportionieren
8 Freiaufstellung vermeiden
4 Parallele Flächen und parallele Linien beachten
5 Aufgeständerte Anlagen
Der bündige Einbau in die Hülle des Daches
Bei mit Blech gedeckten Dächern können
oder der Fassade ist bei thermischen Kol-
die Kollektoren in die Stegbreiten einge-
lektoren als auch für die Fotovoltaik
passt werden und einzelne Blechstreifen
der wichtigste Grundsatz. Aufgesetzte An-
ersetzen. Ist ein dachbündiger Einbau nicht
lagen wirken immer «nachträglich» ange-
möglich, sollte auf möglichst geringe Auf-
bracht und sind bei Neubauten oder Gene-
bauhöhe geachtet werden. Eine Aufstän-
ralsanierungen zu vermeiden. Werden die
derung oder gar Ausdrehung aus der
Anlagen mit der Dacheindeckung oder der
Dachfläche ist bei Steildächern immer pro-
9 Solaranlagen
Fassadensanierung geplant und durchge-
blematisch und generell nur bei Flachdä-
im Bestand
führt, sparen sie Material und lassen sich
chern zu empfehlen. Bei der Fassadeninte-
gestalterisch in das jeweilige Bauteil inte-
gration mit Senkrechtstellung können die
10 Denkmal
grieren. Bei thermischen Anlagen verrin-
Anlagen immerhin 70 % des maximalen
gern sich die Verluste durch Auskühlung,
Strahlungsertrages ausnutzen. Die Kosten
da Anschlussleitungen direkt in der Dach-
des Fassadenmaterials können dabei ein-
haut oder der Fassade verschwinden. Flach-
gespart werden und es ergeben sich viel-
kollektoren lassen sich komplett in der
fältige Gestaltungsvarianten.
Dachhaut versenken, Solarziegel passen sich der Struktur eines Ziegeldaches an.
DIE 10 GESTALTUNGSGRUNDSÄTZE AUS DEM VORARLBERG
Handwerk 3/2012
bündig einbauen
9
1 Kollektoren
Der dachbündige Kollektor bildet ein Element mit Dachhaut und Dachfenstern.
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Unterschiedliche Kollektorfelder in einer Fläche sind unruhig und stören den Gesamteindruck. Solaranlagen sind nicht aufeinander abgestimmt.
10
Handwerk 3/2012
Solaranlagen sind nicht aufeinander abgestimmt.
Ein zusammenhängendes Kollektorfeld fügt sich in den Gesamteindruck des Bauteils ein.
Zusammenhängende, rechteckige Fläche. Symmetrisch zur bestehenden Dachfläche.
2 KOLLEKTORFELDER ZUSAMMENFASSEN
Die Solaranlagen sollen auf keinen Fall die Konturen des Gebäudes überragen.
Fotovoltaik-Modulfläche ungeplant.
Die Solaranlage bedeckt einen klar definierten Anteil des Bauteils.
Sowohl bei der fassadenintegrierten als auch der dachintegrierten Anlage sind die Proportionen zum Gebäude harmonisch.
3 RICHTIG PROPORTIONIEREN
Solarkollektoren sind am besten als zu-
Fotovoltaik und Solarthermie sollen ge-
Die Grösse und Position der Solaranlage
Hierbei muss ausreichend Abstand zu den
sammenhängende, rechteckige Fläche in
meinsam geplant und auch Dachfenster
sind passend zu einem ausgewogenen Ver-
Kanten gehalten und die Dachrandab-
die Dachfläche oder Fassade zu integrieren.
planerisch einbezogen werden. Bei sym-
hältnis der Dachfläche oder Fassade zu
schlüsse gestaltet werden. Auf keinen Fall
Verschiedene Kollektoren werden dabei in
metrisch entworfenen Gebäuden (z.B. Dop-
wählen. Die Konturen der Flächen des Firs-
sollen die Solaranlagen die Konturen des
einem Feld zusammengefasst. Eine Auftei-
pelhäuser) kann es harmonischer sein, die
tes, der seitlichen Dachränder und der
Gebäudes überragen.
lung auf mehrere Teilstücke und die Mi-
Solarflächen ebenfalls in mehrere symme-
Traufe sollen dabei ablesbar bleiben.
schung von verschiedenen Systemen und
trische Felder aufzuteilen.
Entweder bedeckt eine Solaranlage mit ei-
Fabrikaten auf einer Fläche sollte vermie-
ner massgeschneiderten Lösung die ge-
den werden. Die Rastermasse der ver-
samte Fläche oder es ist auf ein harmoni-
schiedenen Module müssen während der
sches Verhältnis von Solaranlage zu
Planung aufeinander abgestimmt werden.
Dachfläche zu achten.
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Unauffällige, dachintegrierte Lösung. Keine Investitionen in konstruktive Aufständerung.
Die Ausrichtung der Solaranlage orientiert sich nicht am Gebäude.
Die Orientierung der Kollektorfläche auf dem Pultdach gegen Süd bringt zwar rund 15 % Mehrertrag, beeinträchtigt jedoch das gestalterische Erscheinungsbild.
4 PARALLELE FLÄCHEN UND PARALLELE LINIEN BEACHTEN
5 AUFGESTÄNDERTE ANLAGEN Aufgeständerte Anlagen sind grundsätzlich
Wichtig ist es auch darauf zu achten, dass
Die Konturen des Gebäudes, wie Horizont-
Kollektoren die gleiche Orientierung und
linie und seitliche Begrenzungen, sind be-
nur auf Flachdächern zu empfehlen. Und
Neigung aufweisen wie Dachkanten und
sondere visuelle Merkmale und sollten
auch hier sind einige Gestaltungsregeln zu beachten.
Dachflächen, Hauskanten und Fassaden.
nicht durch Solaranlagen beeinträchtigt
Parallele Linien ordnen sich dem Gesamt-
werden. Aufständerungen und Auskra-
Die Solaranlagen sind in mehrere Felder
bild unter und erzeugen ein harmonisches
gungen auf Schrägdächern sollten deswe-
gleicher Orientierung parallel zu den Dach-
Gesamtbild.
gen vermieden werden.
kanten anzuordnen. Um die Kontur des
Solaranlagen werden deswegen am besten
Wenn Solaranlagen in Balkongeländer in-
Daches nicht zu stören, sollen sie höchs-
rechteckig in die Dach- oder Fassadenflä-
tegriert werden, sind sie parallel zu den
tens 1 m über der Dachhaut enden. Ist
chen gesetzt. Abtreppungen und «ausge-
senkrechten Absturzsicherungen zu in-
eine Attikaausbildung möglich, so lässt
bissene» Formen um Dachflächenfenster
stallieren.
sich eine aufgeständerte Anlage sehr gut
oder Kamine sind unbedingt zu vermeiden. Sind parallele Linienführungen, z.B. wegen eines Walmdaches, nicht möglich, sollte möglichst viel Abstand zwischen den schrägen Linienführungen gelassen werden.
dahinter verbergen.
Aufständerungen erweisen sich als günstig auf Flachdächern mit Attika.
Kollektorfelder bleiben unterhalb der Attika und sind vom Strassen- und Freiraum nicht einsehbar.
Handwerk 3/2012
Getreppte Kollektoren beeinträchtigen die Dachform.
Solaranlagen können auch massgeschneidert in schräge Bauteile eingefügt werden.
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Falls parallele Linienführung nicht möglich ist, sollte mehr Abstand zwischen dem Kollektor und der schrägen Form geschaffen werden.
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In wertvoller Bausubstanz wirken Solaranlagen störend.
12
Handwerk 3/2012
Die Kollektoren beeinträchtigen den Gesamteindruck.
Besser ist eine Integration in einem untergeordneten Bauteil oder Nebengebäude.
Gelungene Wandintegration im Nebengebäude.
6 UNTERGEORDNETE BAUTEILE NUTZEN
Die Gestaltung der Solaranlage ist nicht auf die Fassade des Hauses abgestimmt.
Aussparungen und Unterkonstruktion wirken störend.
Die Solaranlage nimmt Proportionen des Hauses auf.
Schön in den Dachüberstand integrierte Anlage.
7 AUF DETAILS ACHTEN
Gibt es auf dem Hausdach oder der Fas-
Bei neuen Gebäuden können dagegen Vor-
Bei Photovoltaikmodulen entwickeln sich
sade keine zusammenhängenden, geeigne-
dächer, Balkonüberdachungen oder Son-
die optischen Varianten weiterhin rasch
unter der Dachhaut ins Innere zu führen.
ten Flächen, können oft untergeordnete
nenschutzelemente gestalterisch einbezo-
weiter. Es gibt mittlerweile Module, die auf
Sichtbare Solaranlagen sollen auf die Fas-
Bauteile wie Garagen, Schuppen oder An-
gen und flächig als Kollektoren ausgebildet
den ersten Blick wie Bruchsteinmauerwerk
sade abgestimmt sein und deren Hauptli-
bauten für eine Solaranlage genutzt wer-
werden.
oder Holzwerkstoffe aussehen. Dazu wer-
nien weiterführen.
den. Auch bei alter, wertvoller Bausub-
den Fotografien als Folien eingesetzt.
stanz bietet sich das Ausweichen auf ein
Bei anspruchsvollen Aufgaben lohnt sich
Nebengebäude an, um die vorhandene
sicher eine individuelle Beratung mit ei-
Bausubstanz nicht zu verfremden.
nem grösseren Fotovoltaik-Hersteller. Die richtige Farbauswahl ist aber bei jedem Gebäude wichtig. Thermische und Fotovoltaikanlagen sind schlicht und dunkel zu gestalten. Bläuliches Schimmern und Reflexionen sind zu vermeiden. Die Einfassungen der Kollektoren oder Module sollen farblich zur Kollektorfläche passen oder auf die Spenglerdetails des Hauses abgestimmt werden.
Leitungen und Armaturen sind unsichtbar
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Es gibt genügend Flächen auf Gebäuden, die für Solaranlagen zur Verfügung stehen.
Nur selten ist eine Freiaufstellung die beste Lösung.
8 FREIAUFSTELLUNG VERMEIDEN
9 SOLARANLAGEN IM BESTAND
Solaranlagen auf Grünflächen und Hän-
Die Investition in eine grössere Anlage ist
Im Falle von wertvoller Bausubstanz sollte
gen stören das Landschaftsbild und ver-
ausserdem kostengünstiger und leistet den
der Erhalt eines baukulturell hochwerti-
Also lieber 2 bis 3 Jahre abwarten und dann eine Gesamtlösung planen als eine
schwenden in der Ortschaft wertvollen Frei-
gleichen Beitrag zur Erzeugung von er-
gen Gebäudes im Vordergrund stehen. Es
Solaranlage aufsetzen, die dann vielleicht
raum. Die benötigte Fläche für eine
neuerbarer Energie wie die eigene Anlage
gibt gerade im Falle der Fotovoltaik fast
die Sanierung verzögert. Auch im Bestand
solarthermische Anlage findet man an bei-
auf eigenem Grundstück. Wird die Anlage
immer die Möglichkeit, stattdessen in eine
sollen die Solarkollektoren als selbstver-
nahe jedem Haus an Fassade, Dach oder
zusammen mit dem Haus oder einer Sa-
Gemeinschaftsanlage an einem anderen
ständlich in Fassaden oder Dachflächen
Nebengebäude. Die Anbringung auf dem
nierung geplant, findet sich auch am Ge-
Standort zu investieren. Ansonsten gelten
eingepasste Bauteile wirken. Handelt es
Gebäude verkürzt die Leitungswege und
bäude oder auf Nebengebäuden meist eine
im Bestand die gleichen gestalterischen
sich um ein denkmalwürdiges oder ein
ist auch bei nicht optimaler Südausrich-
gut nutzbare Fläche.
Grundsätze wie bei einem Neubau.
denkmalgeschütztes Gebäude, sollte gleich
tung einer Freiaufstellung vorzuziehen. An-
Nach Möglichkeit sollte die Solaranlage bei
vor Beginn einer Planung der Rat der
stelle der Errichtung einer privaten Foto-
der Sanierung einer Hüllfläche in das Ge-
Denkmalbehörde eingeholt werden.
voltaikanlage in der Landschaft ist es
bäude integriert werden. Eine Dämm-
sinnvoller und ertragreicher, in eine Ge-
massnahme im Dach eines durchschnittli-
meinschaftsanlage zu investieren, die
chen Einfamilienhauses spart übrigens
grosse Dächer von öffentlichen Gebäuden
mehr Energie als eine Warmwassersolar-
oder Gewerbeanlagen nutzt.
anlage gleichzeitig erwirtschaften kann.
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Unauffällige Kollektoren auf dem Nebengebäude
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Investitionen in Unterkonstruktion und Solarleitungen und die höheren Wärmeverluste wirken sich nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit aus.
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10 DENKMAL An Baudenkmalen sind Sonnenkollektoren
Am Denkmal selbst ist die Installation von
nur mit sehr grossen Einschränkungen ver-
Sonnenkollektoren nur im begründeten
tretbar und dürfen jedenfalls nicht einseh-
Einzelfall möglich. Auf Flächen am Bau-
bar sein. Grundsätzlich kann über Solar-
denkmal, die vom öffentlichen wie halb öf-
module
fentlichen Raum sowie von wesentlich zur
nicht
als
Einzelmassnahme
entschieden werden. Sie müssen Bestand-
historischen Struktur des Baudenkmals ge-
teil eines Gebäudetechnikkonzeptes sein.
hörenden Räumen und Standorten einseh-
Nebengebäude, Stützmauern, Gartenbö-
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schungen etc. können sich im Umfeld von
bar sind, ist eine Installation von Sonnen-
kollektoren grundsätzlich nicht möglich. ■
Baudenkmalen im Einzelfall für die Anbringung von Solaranlagen eignen, sofern diese Strukturen nicht einen Bestandteil
Textauszug aus der Richtlinie «Energieeffizienz am Baudenkmal», bda, www.bda.at/documents/462396673
der historischen Denkmalanlage bilden. Es müssen folgende Voraussetzungen im Sinne des Umgebungsschutzes gegeben sein:
■ Es stehen schwer einsehbare Flächen an Nebengebäuden etc. zur Verfügung und die Wirkung des Baudenkmals wird nicht nachteilig beeinflusst.
■ Die Flächenanteile der Sonnenkollektoren stehen in einem untergeordneten Verhältnis zum Objekt und zur Umgebung.
■ Die Module sind architektonisch und in der Materialwahl möglichst unauffällig.
Sonnenenergie ist eine Antwort auf die akut werdende Ressourcenknappheit und klimatische Bedrohung. Ihre Nutzung in Architektur sinnvoll und ästhetisch zu integrieren, ist die Herausforderung der jetzigen und kommenden Generationen. Mag. Arch. Marina Hämmerle, VAI
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www.bfe.admin.ch Die Internetseite des Bundesamtes für Energie: umfangreiche Informationen zu allen Bereichen der Energie. Hier ebenfalls das Verzeichnis der Energieberatungsstellen der Kantone. Wir führen die Liste der Energieberatungsstellen der Kantone auf. Bei den meisten Kantonen gibt es regionale Beratungsstellen und direkte Ansprechpartner. Weitere Seiten mit Informationen: www.energieschweiz.ch /solarenergie
Aargau
Obwalden
www.ag.ch/energie
www.obwalden.ch
Appenzell Ausserrhoden
Sankt Gallen
www.ar.ch/afu
www.energie.sg.ch
Appenzell Innerrhoden
Schaffhausen
www.ai.ch
www.energie.sh.ch
Basel-Landschaft
Schwyz
www.energie.bl.chwww.energie.bl.ch
www.energie.sz.ch und www.energie-zentralschweiz.ch
Basel-Stadt www.energie.bs.ch
www.swissolar.ch
Solothurn www.energie.so.ch
Bern www.be.ch/aue
Tessin www.ti.ch/dt/da/spaa/uffre;
Freiburg
www.ticinoenergia.ch
http://www.fr.ch/sde www.energiethurgau.ch
www.geneve.ch/scane Uri Glarus
www.ur.ch/energie
www.energie.gl.ch
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Thurgau Genf
Graubünden
www.vd.ch/energie
www.aev.gr.ch Wallis Jura
www.vs.ch/energie
www.jura.ch/energie Zürich Luzern
www.energie.zh.ch oder www.awel.zh.ch
www.energie.lu.ch Zug Neuenburg
www.energienetz-zug.ch
www.ne.ch/sene Fürstentum Liechtenstein Nidwalden
www.avw.llv.li oder www.energiebuendel.li
www.nw.ch
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN SCHWEIZ
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Waadt
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Felix Omlin, Sie befassen sich unter
deutet. Die Nutzung von Sonnenenergie
Die Vorarlberger Broschüre zeigt auf,
anderem mit Bauten ausserhalb der Bau-
ist ohne Zweifel ein Muss. Was hingegen
dass die Anlagen möglichst nahe an den
zone und Bauvorhaben, die in ihren Di-
manchmal Mühe macht, ist die baulich-ge-
Gebäuden montiert werden sollen, ohne
mensionen Auswirkungen auf das Sied-
stalterische Umsetzung. Egal, ob man
zusätzliche Optimierung durch die Aus-
lungs- und Landschaftsbild haben. In-
Häuser am Hang auf hohe Stützmauern
richtung. Hat Sie das überrascht?
wiefern sind Solaranlagen ein Thema?
stellt, ob man ganze Batterien von Auto-
Nein, der Hinweis ist sehr gut. Für die
Solaranlagen, und zwar Fotovoltatik
garagen baut oder ob sich die Einfahrt in
optische Integration ist es am besten, wenn die Anlagen möglichst parallel zu Dach-
und auch thermische Anlagen, sind schon
Tiefgaragen als unfreundliche schwarze
seit Jahren ein Thema. Inzwischen ist die
Löcher präsentieren: Alles, was gebaut
und Fassadenflächen verlaufen und mög-
Bastel- und Pionierphase überwunden und
wird, hat eine Form – es ist immer Gestal-
lichst nahe daran montiert sind. Wir haben
wir haben es mit professionellen Anbietern
tung, ob man will oder nicht. Und da
bei uns genug bestehende Fassaden- und
und grossen Anlagen zu tun. Unser Amt
braucht es einfach eine gewisse Sorgfalt.
Dachflächen, die sich mit ihrer Neigung
und die Natur- und Landschaftsschutz-
Da nützt es oft nichts, wenn man zu einer
und Ausrichtung sehr für Solaranlagen eig-
kommission haben darauf reagiert: Wir ha-
groben, massig betonierten Balkonplatte
nen. Wenn Anlagen mit aufwendigen Kon-
ben klare Regeln für den Umgang mit Be-
ein feines dekoratives Balkongeländer
struktionen quasi fassadenfern optimiert
urteilungs- und Baufragen ausgearbeitet.
kombiniert. Der Gesamteindruck hat dann
ausgerichtet werden, dann ist das nicht
Dies ermöglicht uns, Bauherren verbind- etwas Beelendendes. Konkret fordern wir,
nur unschön, sondern oft auch recht un-
lich zu beraten, aber auch Bauprojekte
dass Solaranlagen mit Sorgfalt in das Ge-
wirtschaftlich, weil sich der Aufwand nicht
klar zu beurteilen.
samterscheinungsbild eines Gebäudes ein-
unbedingt auszahlt. Wir in den Föhn-Kan-
Wie beurteilen Sie die Grundlagenarbeit aus dem Vorarlberg? Handwerk 3/2012
Die Broschüre ist mustergültig gemacht. Interessant ist das Herzstück mit
geplant werden. Welche Fragen stellen sich hier konkret? Etwas ganz wichtiges ist die Struktur
den zehn Regeln. Auf ähnlichen Überle- der Solarpanels. Ihre Grösse ist ziemlich fix
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truktionen sehr aufwendig macht. Welches ist die grösste Anlage, mit der Sie bisher zu tun hatten?
gegeben und normiert. Immer noch kom-
Im Hauptort Stans gibt es auf dem
kantonalen Leitlinien. Wobei diese natür- men Panels zum Einsatz, deren dunklen
Shoppingcenter Länderpark eine sehr
lich zur jeweiligen kantonalen Baugesetz-
Solarzellen mit hellen Aluprofilen einge-
grosse Anlage. Sie besteht aus 3150 So-
gebung, zu den Richtplanungen und ähn-
fasst sind. Diese wirken in ihrer Schwarz-
larpanels und wurde von der Genossen-
lichen
Weiss-Rasterung absolut dominant und
schaft Migros Luzern in Zusammenarbeit
gungen basieren bei uns die meisten der
Welche konkrete Fragen stellen sich beim Bau von Solaranlagen in heiklen Landschaften und Siedlungsräumen in der Schweiz? Das Thema wird von den Kantonalen Natur- und Landschaftschutzverantwortlichen intensiv diskutiert. Felix Omlin ist Leiter der Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Nidwalden. Von Haus aus ist er Landschaftsarchitekt. «Handwerk» hat ihn zu seinen Erfahrungen befragt.
tonen müssen zudem ein besonderes Auge auf die Sicherheit haben, die solche Kons-
regionalen
Planungsvorgaben
passen müssen. Der Kanton Zug hat übri-
tun den Gebäuden in ihrer formalen Wir- mit dem Kantonalen Elektrizitätswerk Nidwalden realisiert, dem sie auch gehört.
gens eine sehr gute Leitlinie entwickelt.
kung nicht gut. Es wäre genauso unmög-
Und auch der Schweizer Heimatschutz hat
lich, wie wenn beispielsweise alle Eternit- Sie produziert Energie für etwa 150 VierPersonen-Haushalte. Bei dieser Anlage
ein Grundlagenpapier für Baudenkmäler
platten mit hellem Alu eingefasst wären –
und den Ortsbildschutz ausgearbeitet. (An-
das gäbe unschöne Zufallsmuster aller Art,
haben sich auf für unsere Kommission
merkung der Redaktion: Beide Dokumente
welche die Eigenständigkeit von Gebäuden
interessante Fragen gestellt: Das Flach-
können unter www.ballenbergkurse.ch he-
empfindlich stören. Zum Glück gibt es be-
dach des Einkaufszentrums ist direkt im
runtergeladen werden.)
reits marktreife Lösungen mit eloxierten
Blickfeld der Gäste auf dem Stanserhorn.
Mussten Sie nicht leer schlucken,
Profilen, sodass ein Dach mit Solarzellen
Die Anlage musste also architektonisch
als am ersten alten Bauernhaus Solar-
von weitem als ruhige, elegante Fläche
in das Dach integriert und in ihren Di-
panels montiert wurden? Grundsätzlich begrüssen wir, wenn Landschaftsschutz auch Klimaschutz be-
wahrgenommen werden kann und sich ent-
mensionen landschaftsverträglich gestal-
sprechend zurücknimmt. Man sieht: kleine
tet sein. Das Thema Spieglung und Blen-
Ursache – grosse Wirkung!
den ist ein weiteres heikles Problem, auch
SOLARANLAGEN SORGFÄLTIG IN DIE GESAMTWIRKUNG EINPLANEN
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für viele kleine Anlagen mitten in den Siedlungsgebieten. Wo sehen Sie in Zukunft die grössten Herausforderungen? Ich war kürzlich im deutschen Bundesland Hessen unterwegs, wo deutschlandweit am meisten Solaranlagen stehen. Dies hat mir deutlich gemacht, dass Solaranlagen auch in traditionelle Siedlungen und in heiklen Landschaften selbst im grossen Stil integrierbar sind, aber nur, wenn man sie von Anfang an entsprechend sorgfältig plant und gestaltet. Das ist möglich. Und zwar, indem man über die Gesamtwirkung von Gebäuden nachdenkt. Manchmal wirkt es schon wunder, wenn man bestehende Gebäudestrukturen übernimmt und bündig weiterführt. Statt wie
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wild irgendwo irgend etwas montiert. ■
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Felix Omlin seit 1999 Leiter Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz Nidwalden Abbildungen aus der Broschüre Kanton Zug: Anordnung und Gestaltung von Solaranlagen – Visualisierungen als Diskussionsgrundlage. Amt für Raumplanung ARP November 2011
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4. PRIX JUMELLES: DIE PREISVERLEIHUNG 2012
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Mit Nathalie Pellon freut sich auch Madeleine Stahel, die das Buch zusammen mit Dominic Fiechter gestaltet hat, an der Auszeichnung. Der Prix Jumelles ist auch für die Gestalter des Buches eine indirekte Anerkennung ihrer Arbeit. Nathalie Pellon, «klein kariert», Wege zum Muster im Textildesign, :Haupt Gestalten. ISBN 978-3-258-60049-9
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Aus der Laudatio Prix Jumelles 2012 – Kategorie «Le transfert du savoir-faire»: Mit Nathalie Pellon und ihrem Buch «klein kariert» zeichnet die Jury ein Lehrmittel aus, das nicht nur Textilgestalterinnen und -gestaltern als Grundlage für ihr eigenes Schaffen dienen wird. Für Designer und Designerinnen, die sich mit Dekor im zwei- oder dreidimensionalen Bereich beschäftigen, ist «klein kariert» eine hervorragende Inspirationsquelle, wie Möglichkeiten zur Musterfindung angegangen werden können. Nathalie Pellon ist es gelungen, eine beeindruckende Anzahl von Musterbeispielen zu vereinigen und sie in klar strukturierter, anschaulicher und lustvoller Form in Bild und Text zu präsentieren.
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Über 120 Personen besuchten am Samstag, 8. September, das Kurszentrum Ballenberg zur Preisverleihung des Prix Jumelles 2012. Es ist dies bereits die vierte Preisverleihung. Die Fondation Jumelles vergab wieder je CHF 10’000 für gutes Handwerk, «L’intelligence de la main» und gute Vermittlung im Handwerk, «Le transfert du savoir-faire».
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Die Wahrnehmung der Medien für den Prix Jumelles wächst: Hochparterre 11/2012, die renommierte Fachschrift für Architektur, Gestaltung und Design, berichtet über den Prix Jumelles.
Die Auszeichnung für gutes Handwerk geht an Thomas Neeser, Werklehrer, Velobauer, Zürich. Aus der Laudatio Prix Jumelles 2012 – Kategorie «L’intelligence de la main»: Mit Thomas Neeser zeichnet die Jury einen Gestalter aus, der bereits zum zweiten Mal an einem Prix-JumellesWettbewerb nominiert wurde. Sie würdigt mit dem heutigen Preis den Zürcher Tüftler, der mit Vue des Alpes ein Fahrrad baut, das die neuesten Komponenten der Fahrradtechnologie berücksichtigt. Dazu gehört namentlich auch die ästhetische Integration innovativer, elektrischer Hilfsmotoren. Die Jury anerkennt im Werk Neesers ebenso das zeitgenössische Design, die grosse Affinität zum Detail und die perfekte Funktionalität. Beeindruckt ist die Jury schliesslich von der Tatsache, dass es dem Preisträger in den letzten Jahren gelungen ist, seine Fahrräder weiterzuentwickeln und zu perfektionieren.
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Das Migrosmagazin Nr. 46 vom 12. November 2012 publizierte unter dem Titel «Handarbeit» einen vierseitigen Artikel mit vier Porträts von Männern, die ihr Handwerk pflegen und beherrschen und damit innovativ umgehen. Das Spezielle: Zwei der porträtierten, Bernard Verdet und Thomas Inderbinen, sind Preisträger des Prix Jumelles 2010! Darüber hinaus ist der porträtierte Holzbildhauer Alexander Curtius,ebefalls nominiert 2010, Kursleiter im Kurszentrum Ballenberg, und der porträtierte Damastschmied hat sein Handwerk bei Niklaus Maurer, Kursleiter im Kurszentrum Ballenberg, gelernt. Wir freuen uns, dass wir wahrgenommen werden, dass «Handwerk» und die Handwerker und Handwerkerinnen Beachtung und Achtung finden.
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Die Kraft im Hintergrund. Wir sind Partner des Kurszentrums Ballenberg. Weil das Handwerk stimmen muss. Ăœberall und in jeder Branche.