Still: pretty boyz don’t die, Jovana Reisinger
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 11. — 16. Mai 2017
Die Kurzfilmtage: 500 Filme, 50 Länder Fünf Wettbewerbe: Persönlich, schräg, kompromisslos Ich erzähl’ dir was und alle sind dabei: Soziale Medien vor dem Internet HAPPYLAND: Eine Ausstellung als Punk-Explosion Plus: Musikvideos, Poetry Slam, Festival Bar...
Die Kurzfilmtage sind anders: Hier sind die Filme kurz und der rote Teppich blau. Es laufen auch keine internationalen Stars darüber, sondern leidenschaftliche Filmemacher – und diese Begeisterung macht die Atmosphäre in Oberhausen einzigartig. Nirgendwo ist es leichter, mit den Filmemachern ins Gespräch zu kommen. Über 500 kurze Arbeiten aus mehr als 50 Ländern zeigen die Kurzfilmtage in diesem Jahr, Filme, die man nirgendwo sonst zu sehen bekommt: Spielfilme, Dokumentar-
filme, Experimente, Kinderfilme, Musikvideos und noch viel mehr. Im Kurzfilm probieren Filmemacher Dinge aus, die sie im langen Film nicht wagen. Er kann einfach Spaß machen, aufrütteln, neue Perspektiven eröffnen oder auch mal nerven. Macht nichts – Kurzfilme sind kurz, der nächste Film im Programm bietet eine neue Chance auf eine echte Entdeckung. Die 63. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen freuen sich auf viele neugierige Besucher!
Energie ist Kunst Lichtkunst ist für uns die schönste Form, Energie zum Ausdruck zu bringen. Sie ist innovativ und Anlass für interdisziplinäre Diskussionen. Mehr Licht oder ein Recht auf Dunkelheit? Andere Energie oder weniger? Wie wollen wir zukünftig leben und mit unseren Ressourcen umgehen? Die innogy Stiftung sucht Antworten auf gesellschaftliche Fragen rund um die Energiewende.
Infos und Tickets Wie komme ich an Eintrittskarten? Die Kurzfilmtage bespielen zwei Festivalkinos, den Lichtburg Filmpalast und das Kino im Walzenlager in Oberhausen. Ort und Uhrzeit der Filmprogramme steht immer am aktuellsten auf www.kurzfilmtage.de. ACHTUNG: Alle Programme der Kurzfilmtage sind ab 18, mit Ausnahme der Programme im Kinder- und Jugendkino.
Die Eintrittspreise (gelten für beide Kinos) Einzelticket: 7,50 € / erm. 6 € Ein Einzelticket gilt jeweils für ein ca. anderthalbstündiges Programm mit mehreren Kurzfilmen. Sechserticket: 38 € / erm. 30 € Mit dem Sechserticket kann man sich sechs Einzeltickets an der Kasse abholen, ganz egal, ob man alleine sechs Vorstellungen besuchen will oder mit fünf Freunden in ein bestimmtes Programm gehen will.
The weight of light, Martin Hesselmeier & Andreas Muxel, Sieger des ersten International Light Art Award. Gemeinsam mit dem Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna hat die innogy Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Preis ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre verliehen und durch eine Ausstellung2begleitet. www.ilaa.eu / Foto: Frank Vinken
Festivalpass: 90 € / erm. 70 € Mit dem Festivalpass kann man sich Tickets für alle Filmprogramme der Kurzfilmtage an der Kasse abholen – wer also will, kann damit jeden Tag von 10.30 Uhr morgens bis 24 Uhr abends im Kino verbringen. Ermäßigungen erhalten Arbeitslose, Schüler (ab 18) und Studenten mit Ausweis und Gruppen ab zehn Personen. RUHR. TOPCARD-Inhaber erhalten 50% Ermäßigung auf ausgewählte Vorstellungen. Infos auf www.ruhrtopcard.de
Kinder- und Jugendkino Einzelticket Kinder: 2 € Einzelticket Erwachsener: 3 € Gruppen ab 20 Kindern pro Kind: 1 € (zwei Begleitpersonen pro Gruppe haben freien Eintritt)
3
Vorverkauf / Vorbestellungen (ab Mitte April)
Lichtburg Filmpalast: Online-Vorverkauf über www.lichtburg-ob.de oder www.kurzfilmtage.de Vorbestellungen: Tel. 0208 824290 Kino im Walzenlager: Vorbestellungen: Tel. 0208 8597877
Kino-Adressen Lichtburg Filmpalast, Elsässer Straße 26, 46045 Oberhausen, www.lichtburg-ob.de Kino im Walzenlager, Zentrum Altenberg, Hansastraße 20, 46049 Oberhausen, www.walzenlagerkino-ob.de
Second Chance Man, Christoph Girardet, Deutschland 2016
Pferdebusen, Katrina Daschner, Österreich 2017
Ein Ort für echte Begegnungen und Entdeckungen: Die besten, persönlichsten, schrägsten und kompromisslosesten Filme laufen in Oberhausen und konkurrieren in mittlerweile fünf Wettbewerben um die Festivallorbeeren.
MuVi-Preis: Das wird gut Musikvideos wurden zwar nie für die große Leinwand gemacht, schütteln einen aber erst im Kino so richtig durch. Ganz besonders gilt das für eine mitreißende Romeo und Julia-Geschichte wie Highschool Never Ends (Mykki Blanco ft. Woodkid) oder auch für einen schrägen Clip wie Das wird gut (Friedrich Liechtenstein), der als extremes Hochformat aufgenommen und dann um 90 Grad ins Breitwand-Format gekippt wurde. Einen Tanzfilm zeigt Phil Collins mit Crab Day (Cate Le Bon), Heike Aumüller macht in Invasion (The Schwarzenbach) aus den Bildstörungen des guten alten VHS-Videoformats ein aufregendes Experiment. Was gerade in den Charts steht, ist der Jury egal, stattdessen geht es um die kreative Explosivität des Untergrunds; beim MuVi Online-Publikumspreis kann zusätzlich jeder online mit abstimmen. MuVi Online Voting: 4. April – 4. Mai, www.muvipreis.de
Chanel Nr. 2, Christoph Blankenburg, Deutschland 2017
Wer es in diese Auswahl schafft, steht in einer Reihe mit Martin Scorsese, Andrea Arnold, George Lucas, Agnès Varda und vielen weiteren großen Regisseuren. Jedes Jahr bewerben sich mehrere tausend Filmemacher, etwa 60 werden ausgewählt und vom Festival nach Oberhausen eingeladen, ihre Filme dem Publikum persönlich vorzustellen. Also trefft die Stars von morgen, solange sie noch Geheimtipps sind: zum Beispiel
den Kolumbianer Daniel Sanchez, der in Pichirilo von einigen Jugendlichen erzählt, die ständig in einem alten Autowrack rumhängen und eines Tages beschließen, es wieder flottzukriegen, um damit der Hoffnungslosigkeit ihres Lebens zu entfliehen. Oder Akari Eda, die in Sen Toe eine Großmutter in einem japanischen Bad von einem wunderbar verrückten Synchron-Trockenschwimmen mit Duschhauben-Tutu träumen lässt. Oder vielleicht Meshy Koplevitch: In Water Marks zeigt sie, dass man auch mit zarten Wasserfarben ergreifend von der alltäglichen Bedrohung des Kriegs erzählen kann. Internationaler Wettbewerb
Deutscher Wettbewerb: Schiffbruch mit Meerjungfrau Das alles ist Deutschland: Zwei junge Männer, Kleinkriminelle in Berlin, die sich zu hassen und zu lieben scheinen und sich nichts zu sagen haben. Ein Schiffbrüchiger, den eine Meerjungfrau namens Frau Ausweis aus dem Mittelmeer fischt. Und Bilder von den Orten, an denen der NSU in Nürnberg seine Morde beging. Panda III erzählt ganz ohne Worte von einem Leben im Tunnel, in Schwarze Welle sehen wir die Flüchtlingskrise aus scheinbar naiver Kinderlogik und Tiefenschärfe zeichnet die gespenstisch normalen Hintergrundgeräusche des rechten deutschen Terrors auf. Eigentlich passen diese völlig unterschiedlichen Filme überhaupt nicht zusammen. In Oberhausen aber schon. Aus zwei Dutzend Wettbewerbsfilmen entsteht hier jedes Jahr ein Bild der deutschen Wirklichkeit. Deutscher Wettbewerb
Manche Probleme, Patrick Praschma, Deutschland 2016
Internationaler Wettbewerb: Freiheitsträume im Autowrack
Event Horizon, Joséfa Celestin, F/GB 2016
MuVi-Preis
NRW-Wettbewerb: Poesie am Himmelszelt 18 Millionen Menschen leben in Nordrhein-Westfalen. Das sind 18 Millionen Geschichten und noch ein paar mehr, wenn man das Himmelszelt über NRW dazu nimmt. An dieses hat die Kölnerin Eszter Jánka das animierte Märchen Mishka um einen Großen Bären und einen kleinen Fuchs gezeichnet, die sich immer wieder aufs Neue begegnen und dabei immer neue poetische Konstellationen bilden. Moïra Himmelsbach (Köln) erzählt in Stranden von Menschen, die in Beziehungen, beklemmenden Situationen oder ganz allgemein im Leben gestrandet sind, Patrick Praschma (Essen) in Manche Probleme von den alltäglichen Fallen des Erwachsenwerdens und Volker Köster (Oberhausen) davon, wie Politik und Medien eine eigene Wirklichkeit erschaffen. In Wo Feuer ist, ist auch Rauch untersucht Köster die mediale Aufbereitung eines angeblichen Anschlags
auf zwei Pariser Polizisten während einer Demonstration und findet Hinweise darauf, dass alles auch ganz anders gewesen sein könnte. In Nordrhein-Westfalen leben mehr Menschen als in jedem anderen Bundesland, die Film studieren oder Filme machen. Deswegen gibt es bei den Kurzfilmtagen seit 1998 ein Programm für Filme aus NRW, zu dem sich die junge Szene jährlich in Oberhausen trifft. NRW-Wettbewerb
Kinder- und Jugendkino: Eine Reise um die Welt und ein Jubiläum Ein japanisches Mädchen erkundet mit ihrem Hund einen Sommertag, vergisst darüber die Zeit und vermisst abends ihre Eltern; ein norwegisches Schwesternpaar verteidigt „seinen“ Bach gegen zwei „Eindringlinge“, indem die ältere Schwester lebendige Würmer isst; und eine junge Frau aus dem Iran muss sich in ihrer neuen Heimat, den USA, zurechtfinden. Die Filme des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs sind wie eine Reise um die Welt: Sie erzählen Geschichten, die uns fremd und zugleich vertraut vorkommen. Gezeigt werden die Programme, sortiert nach Altersstufen von drei bis 18 Jahren, vormittags und am Wochenende, in den Wettbewerbsjurys sitzen Kinder und Jugendliche und suchen die besten Filme aus. Außerdem feiert das Kinderkino der Kurzfilmtage seinen 40. Geburtstag mit zwei Jubiläumsprogrammen und dem Besten seit 1978. Alle Vierzigjährigen haben dazu freien Eintritt. Kinder- und Jugendkino
4
5
Schauspielhaus Bochum: Die Schutzbefohlenen / Appendix / Coda / Epilog auf dem Boden. Foto: Diana Küster
Aguilar, Melhus, Sansour, Sternberg, Toomik, Yuen
Sudden Destruction, Bjørn Melhus, Deutschland 2012
In den Profilen stellen die Kurzfilmtage einzelne Filmemacher vor und zeigen jedes Jahr eine andere Mischung aus Entdeckungen, Szenestars und Klassikern.
SAVE THE DATE
THEATERREISE DER RUHR BÜHNEN
1.10.2017
Gespenstisch wie die Wirklichkeit Mond, posiert als Revolverheldin an der israelischen Mauer zum Westjordanland oder kehrt in die unwirkliche Wolkenkratzerwelt eines zukünftigen Palästina heim. So schließt sie die surreale Gegenwart in den palästinensischen Gebieten mit Zitaten aus Science Fiction, dem Italo-Western und anderen Kinogenres kurz. Insgesamt stellen die Kurzfilmtage dieses Jahr sechs Filmemacher mit Werkschauen vor: Der estnische Maler, Künstler und Filmemacher Jaan Toomik steigt unerschrocken in die Abgründe der menschlichen Seele; Barbara Sternberg ist eine der bekanntesten kanadischen Experimentalfilmerinnen, in Deutschland aber noch zu entdecken; den Portugiesen Sandro Aguilar wiederum kennt man bislang vor allem als Produzenten von Filmen seiner Landsleute Miguel Gomes und Manoel de Oliveira. Und Nina Yuen gehört zu einer jungen Generation US-amerikanischer Filmkünstlerinnen, die soziales Engagement mit Lust an formalen Experimenten verbinden. Wie Bjørn Melhus und Larissa Sansour ist sie in Galerien und Museen ebenso zu Hause wie im Kinosaal.
Bjørn Melhus konnte man in Oberhausen in allen Rollen sehen: Der deutsch-norwegische Videokünstler war als Geheimtipp hier, als etablierter Filmemacher und jetzt ist er beinahe schon ein alter Meister. Für seine Videos nimmt Melhus mit Vorliebe Kinoklischees auseinander, um Bildund Dialogschnipsel dann zu etwas zusammenzusetzen, das auf gespenstische Weise wie unsere Wirklichkeit aussieht. In I‘m Not the Enemy (2011) spielt er einen heimkehrenden Soldaten und spricht Satzfetzen aus US-Kriegsfilmen lippensynchron nach, während er durch idyllische deutsche Wohnhäuser schleicht. Bei Melhus lauern die Alpträume in den Ritzen der Normalität, und das Einzige, was uns vielleicht davor retten kann, ist, den Wahnsinn der Welt mit schrägem Humor zu nehmen. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran, wenn er in Auto Center Drive als Schlumpf durch die Wüste des American Way of Life steppt oder in Das Badezimmer einem Gasthaus die Gemütlichkeit mit der Kettensäge austreibt. Auch Larissa Sansour nimmt in ihren Videos immer neue Rollen an. Sie betritt als erste Palästinenserin den
ELF THEATER. EINE BÜHNE.
Regionalverband Ruhr
AZ_Ruhrb_Kurzfilmtage_223x285_01.indd 1
6
WWW.RUHRBUEHNEN.DE
23.03.17 17:00
Aus der Festivalgeschichte
Aus Zwergen werden Riesen Ein Festival lebt nicht allein von seinen Filmen, sondern auch von den Geschichten, die es schreibt. In Oberhausen gab es immer viel zu erzählen und einige dieser Geschichten prägen bis heute unsere Art, Filme zu sehen und Filme zu drehen. Ganz besonders gilt das für das Oberhausener Manifest.
Eine Gruppe junger deutscher Filmproduzenten, deren einige sich revolutionär nennen, weil sie die Kamera noch nicht recht zu meistern wissen und die Gesetze des Films für sie noch versiegelt zu sein scheinen, rief zu einer einer Diskussion unter dem Motto „Papas Kino ist tot“ auf. Allgemeine Zeitung, 8. März 1962 8
Anfang der 1960er Jahre ging man noch im Sonntagsanzug zur Revolution. Alexander Kluge, Ferdinand Khittl und einige andere junge Filmemacher hatten sich 1962 für die Kurzfilmtage Oberhausen feingemacht, um der mehrheitlich ungläubig staunenden Presse zu erklären, warum Deutschland nicht nur andere Filme, sondern gleich auch eine andere Filmindustrie braucht. Es war ein Zwergenaufstand, denn keiner der 26 Unterzeichner des Oberhausener Manifests hatte mehr als ein paar Kurzfilme gedreht. Aber die Gelegenheit war günstig: Die deutsche Filmindustrie war ausgelaugt und müde, niemand wollte ihre bis vor ein paar Jahren noch so erfolgreichen Heimatfilme mehr sehen. „Der alte Film ist tot“, triumphierten die Autoren des Manifests, „wir glauben an den neuen.“ Das Ganze war natürlich total durchschaubar, ein Marketing-Trick, um an staatliche Geldtöpfe zu kommen, die es damals noch gar nicht gab. Entsprechend „heiter“ ging es bei der Oberhausener Pressekonferenz zu, die Älteren spotteten hinterher über die „Filmbubis“ und ihren Angriff auf „Papas Kino“. Aber so durchschaubar der Trick auch war, er war durchdacht und er funktionierte: Alle sprachen über das Manifest, und als die „Oberhausener Gruppe“ noch im selben Jahr eine ordentliche Stiftung zur Förderung des
9
jungen Films gründete, kam das Innenministerium ins Grübeln. 1964 beschloss es, Steuergeld in junge Talente zu stecken, und überließ es der in Oberhausen geborenen Stiftung, die Mittel an geeignete Kandidaten zu verteilen. Alexander Kluge konnte Abschied von gestern drehen, Edgar Reitz Mahlzeiten und Hansjürgen Pohland die Günter Grass-Novelle Katz und Maus verfilmen – der „Neue Deutsche Film“ war geboren. So wurden die Zwerge allmählich größer und ebneten den Weg für viele andere. Mit Hilfe der deutschen Filmförderung entstand das deutsche Autorenkino, das im Laufe der Jahre zwar manchen Mist produzierte, aber auch Riesen wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog und Wim Wenders hervorbrachte. Unter „Papas Kino“ hätten diese drei sicher keine Chance gehabt und vermutlich auch nicht Christian Petzold oder Maren Ade. Heute scheinen diese Kämpfe auf den ersten Blick weit entfernt, weil jeder auf YouTube mit ein bisschen Taschengeld Autorenfilmer werden kann. Aber für richtiges Kino braucht es weiterhin einen großen Apparat, und spätestens dann kommt die in Oberhausen erstrittene deutsche Filmförderung wieder ins Spiel – wobei die auch nicht mehr das ist, was sie mal war. Immer seltener werden eigenwillige Regisseure gefördert und stattdessen immer häufiger solche, die ihr Geld einspielen. Aus der Kulturförderung, die ein künstlerisches Risiko eingeht, ist wieder eine Industrieförderung geworden, die auf Nummer sicher geht. Fehlen eigentlich nur noch die Heimatfilme und wir wären wieder am Anfang angekommen. Vielleicht ist es an der Zeit, ein neues Manifest zu schreiben. Der Ort dafür ist ja wohl klar.
Für Frauen – 1. Kapitel, Cristina Perincioli, BRD 1971
3sat ist Medienpartner der Kurzfilmtage Oberhausen
Erfrischt einzigartig
Das Feuilleton im Radio.
Kurzfilm von Johannes Klais Der philippinische Regisseur blickt auf 115 Kurzfilme und 51 Langfilme zurück
Thema: Soziale Medien vor dem Internet
Drei Fragen an Khavn De La Cruz
Hallo Ü-Wagen, ich erzähl’ dir was und alle sind dabei
Was fällt dir beim Kurzfilm leichter als bei einem langen Film? Das Spielen – was die großartigste und reinste menschliche Beschäftigung ist. Bei einem langen Film ist man ein Gefangener von Zwängen: klassische Erzählung, Farbe, Tempo, Kosten. Dir sitzen echte und eingebildete Produzenten im Nacken, die alle etwas Eingängiges, kommerziell Verwertbares von dir wollen. Beim Kurzfilm kann man spielen, etwas völlig losgelöst erschaffen, beinahe wie ein Kind. Gott ist ein Kind.
Kurzfilme in 3sat zu den 63. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen
am 16. und 17. Mai 2017
Wie entscheidest du, aus welcher Idee ein kurzer oder ein langer Film wird? Der erste Gedanke ist immer der beste: Ich arbeite im Nicht-lange-Nachdenken-Stil. Wenn mir etwas in den Sinn kommt, filme ich es in der Form, die mir zufliegt. Oder in der Form, die mir am interessantesten erscheint. Wenn sich daraus mehr ergibt, mache ich weiter, bis ein langer Film daraus wird. Wenn nicht, dann habe ich einen Kurzfilm.
Deutschlandradio Kultur berichtet von den Kurzf ilmtagen Oberhausen Fazit Kultur vom Tage Mo bis So • 23:05 Kompressor Das Kulturmagazin Mo bis Fr • 14:07
Das Reich der Tiere, der frühe Stummfilm, die Revolten Lateinamerikas: Jedes Jahr tauchen die Kurzfilmtage in der Film- und Mediengeschichte nach einem großen Thema und falten es in mehreren Programmen und dutzenden Filmbeispielen auf. In diesem Jahr geht es um eine alte Utopie, die mit dem Internet endlich Wirklichkeit geworden scheint: Jeder kann sich an den Sozialen Medien beteiligen, die Trennung zwischen wenigen Produzenten und vielen Konsumenten gilt nicht mehr. Allerdings wissen wir mittlerweile nur zu gut, dass das Internet auch eine asoziale Seite hat, und so lohnt sich der Blick auf die früheren Träume vom revolutionären Mitmach-Medium. Unser Kurator Tilman Baumgärtel hat Filme aus den ersten Online-Netzen ausgegraben, zeigt, wie Künstler die Wellen des Bürgerfernsehens kaperten, oder wie sich 1992 alle via Telefon, Fax oder Datenfernübertragung in die documenta, das größte Kunstfestival der Welt, einschalten konnten. Ein besonderes Highlight: Carmen Thomas erzählt, wie sie für das WDR-Radio mit dem Ü-Wagen auf unzählige Marktplätze rollte, um dem Publikum live und mit dem Mikro in der Hand aufs Maul zu schauen.
Vollbild Das Filmmagazin Sa • 14:30
Thema
© Klais/Pawliczek
Was hat Oberhausen, was andere Festivals nicht haben?
anders fernsehen
bundesweit und werbefrei
Es erlaubt dir, dich auf die Filme und Programme zu konzentrieren. In diesem Geist von einer Stadt gibt es einfach nicht viel anderes zu tun. Und das meine ich als Kompliment. Es gibt so wenige Orte, die dich nicht in Ablenkung ertränken. Meine Heimatstadt beispielsweise ist so sehr Disco, dass die Toilette eine Zuflucht ist.
10
An Rhein und Ruhr auf UKW 96,5 DAB+, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandradiokultur.de
11
Meine Oberhausen Erfahrung
Film ab für alle! Für mehr barrierefreies Filmvergnügen.
Kasper König, Leiter der Skulptur Projekte Münster
Ausstellung: HAPPYLAND This is not an installation by Khavn
www.aktion-mensch.de/tipps-barrierefreie-videos
Wir fördern das Gute in NRW.
Der philippinische Regisseur, Musiker, Sänger, Dichter und Alleskönner Khavn verwandelt die Räume des Oberhausener Vereins für aktuelle Kunst in eine Punk-Explosion aus Gemälden, Fotografien und jeder Menge absonderlicher Fundstücke der philippinischen Populärkultur. Außerdem gibt es eine philippinische Küche, einen Friseursalon und eine Bühne, auf der Khavn
gemeinsam mit seinem Kino Kontra Orchestra ausflippen wird. Der Eintritt ist frei. Verein für aktuelle Kunst / Ruhrgebiet, Hansastr. 20, Oberhausen 12.–15. Mai, 15 – 24 Uhr, 16. Mai, 12 – 1 8 Uhr
Festival Bar: Freundlich, babylonisch, ausgelassen
Der Eintritt ist frei. Zentrum Altenberg, Hansastr. 20, Oberhausen 12.5. 23 Uhr DJ Shrimp Sauce (Khavn & Friends) (Manila/Berlin)
BIT.REFLECTION, kreative Inspiration für NRW, gefördert durch die NRW.BANK Kreativität ist eine der Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklung, die es wert sind, gefördert zu werden. Für Inspiration sorgt die NRW.BANK z. B. mit einer Installation des Medienkünstlers Julius Popp in Münster. Das Kunstwerk ist nur eines von vielen sozialen und kulturellen Projekten der NRW.BANK und eine Bereicherung für unsere Region. www.nrwbank.de/kreativität
12
13.5. 23 Uhr Castillano & Wenninger (Essen/Köln) Kai von Glasow (Berlin) / Dorfadel (Köln) 14.5. 22 Uhr Juho Kuosmanen und das legendäre Ykspihlajan
Oberhausen bleibt für mich immer eine Gymnasiastenfantasie. Für mich gab es zu dieser Zeit nur Jazz und Film, und so fuhr ich als Schüler selbstverständlich zu den Westdeutschen Kurzfilmtagen, wie das Festival damals noch hieß. Im Vergleich zu meiner katholischen Heimatstadt Münster war Oberhausen eine richtig harte Stadt, für mich waren das Pilgerfahrten in eine andere Welt. Als Gattung ist der Kurzfilm immer für Entdeckungen gut: Gerade habe ich großartige Sachen von Helga Fanderl gesehen, die seit Jahrzehnten Super 8-Filme dreht. Die dauern lediglich ein paar Minuten, und doch steckt in diesen Miniaturen unheimlich viel drin.
Slam & Clip
Kino-Orkesteri mit Geräuschemacher Heikki Kossi (Helsinki). Stummfilmprogramm mit Live-Begleitung, anschließend Konzert
Sebastian23 bei den Kurzfilmtagen
15.5. 23h Tolouse Low Trax & Frank D’Arpino (Düsseldorf)
Am Samstag, den 13. Mai, treffen bei den Kurzfilmtagen Deutschlands bekanntester Poetry Slammer Sebastian23 und der Poetry Clip-Filmer Wolf Hogekamp aufeinander – und auf einen Gast – und moderieren einen Abend, bei dem sich alles um Poetry Slams und Clips dreht.
16.5. 22h Timboletti (Essen)
Zentrum Altenberg, Oberhausen 22 Uhr, Eintritt: 5 € an der Abendkasse
24 Uhr Filmmakers’ Night Internationale Filmemacher legen auf.
13
Programmauszug 63. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 8.00
9.00
10.00
11.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg
Kinderkino 6+
Kinderkino 10+
Lichtburg Filmpalast Gloria
Jugendkino 16+
Jugendkino 14+
13.00
14.00
15.00
16.00
17.00
18.00
8.00
9.00
10.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg Kinderkino 10+
Lichtburg Filmpalast Gloria
20.00
21.00
22.00
20.00
21.00
22.00
23.00
0.00
23.00
0.00
Eröffnung Preisträger anderer Festivals
11.00
12.00
13.00
14.00
15.00
16.00
17.00
18.00
Kinderkino Children & Youth 3+
Internationaler Wettbewerb 1
Internationaler Wettbewerb 2
NRWWettbewerb 1
Kinderkino Children & Youth 6+
Thema 1
Khavn
Barbara Sternberg 1
19.00
Short Matters! 1
Kino im Walzenlager / Festival Bar
Sa 13. Mai
19.00
MuVi 14+
Lichtburg Filmpalast Sunset
Fr 12. Mai
12.00
8.00
9.00
10.00
11.00
12.00
13.00
14.00
15.00
16.00
17.00
18.00
19.00
Internationaler Wettbewerb 3
NRWWettbewerb 2
Sandro Aguilar 1
Internationaler Wettbewerb 1
Filmgeflacker
Performed Identity
20.00
21.00
22.00
23.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg
40 Jahre Kinderkino 10+
Deutscher Wettbewerb 1
Internationaler Wettbewerb 4
Deutscher Wettbewerb 2
Internationaler Wettbewerb 5
MuVi-Preis
Lichtburg Filmpalast Gloria
Internationaler Wettbewerb 2
Sandro Aguilar 2
Thema 2
Barbara Sternberg 2
Bjørn Melhus 1
Internationaler Wettbewerb 3
Lichtburg Filmpalast Star
Kinderkino 3+
Kinderkino 8+
Jugendkino 10+
Kino im Walzenlager / Festival Bar
So 14. Mai
8.00
9.00
10.00
11.00
12.00
13.00
14.00
15.00
16.00
17.00
Jugendkino 16+
NRW-Wettbewerb 1
NRW-Wettbewerb 2
18.00
20.00
19.00
21.00
Hier und Da
22.00
23.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg
40 Jahre Kinderkino 6+
Deutscher Wettbewerb 3
Internationaler Wettbewerb 6
Deutscher Wettbewerb 4
Internationaler Wettbewerb 7
MuVi International
Lichtburg Filmpalast Gloria
Internationaler Wettbewerb 4
Thema 3
Larissa Sansour
Internationaler Wettbewerb 5
Björn Melhus 2
Internationaler Wettbewerb 6
Lichtburg Filmpalast Star
Jugendkino 12+
Kinderkino 6+
MuVi 14+
Jugendkino 14+
Open Screening 1
Kino im Walzenlager / Festival Bar
Mo 15. Mai
8.00
9.00
10.00
11.00
12.00
13.00
14.00
15.00
Die Oberhausen Auswahl
Short Matters! 2
16.00
18.00
17.00
Nightmares of the Sun
19.00
20.00
Emerging Artists Live-Konzert
21.00
22.00
23.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg
Kinderkino 10+
Kinderkino 8+
Jaan Toomik
Internationaler Wettbewerb 8
Nina Yuen 1
Internationaler Wettbewerb 9
Bjørn Melhus 3
Lichtburg Filmpalast Gloria
Jugendkino 14+
Jugendkino 16+
Thema 4
Cinemateca Portuguesa
Internationaler Wettbewerb 7
Swedish Film Institute
Internationaler Wettbewerb 8
Open Screening 2
MuVi International
Jugendkino 12+
Lichtburg Filmpalast Sunset
Short Matters! 3
Kino im Walzenlager / Festival Bar
Di 16. Mai
8.00
9.00
10.00
11.00
12.00
13.00
14.00
15.00
Lichtburg Filmpalast Lichtburg
Jugendkino 12+
Kinderkino 6+
Nina Yuen 2
Internationaler Wettbewerb 10
Lichtburg Filmpalast Gloria
Kinderkino 8+
Internationaler Wettbewerb 9
Thema 5
The Home Movies
16.00
18.00
Bilder aus dem Ruhrgebiet
19.00
20.00
21.00
22.00
23.00
Internationaler Wettbewerb
MuVi-Programme
Kinder- und Jugendkino
Profile
weitere Filmprogramme
Deutscher Wettbewerb
NRW-Wettbewerb
Thema
Archive
weitere Programme
Herausgeberin Internationale Kurzfilmtage Oberhausen gGmbH Grillostraße 34 46045 Oberhausen T +49 (0)208 825-2652 F +49 (0)208 825-5413 info@kurzfilmtage.de www.kurzfilmtage.de
Förderer
Hauptsponsor
Projektförderer
Festival Bar
Medienpartner
MuVi-Partner
14
Fotos Stills: Filmemacher Foto Khavn: Allan Barberona Foto Kasper König: Arne Wesenberg Foto Sebastian23: Christoph Neumann Seite 3,13: Daniel Gasenzer, www.danielgasenzer.com
Redaktion Michael Kohler, Sabine Niewalda
Anzeigen MaschMedia, Marcus Schütte, Catrin Böcker, Anja Keienburg info@masch-media.de www.masch-media.de
Redaktionsassistenz L* Reiter
Gestaltung nondesign, Köln
Autor Michael Kohler
Druck Druckwerkstatt Heinrichs
VISdP Dr. Lars Henrik Gass Hauptsponsor Kinder- und Jugendkino
Festival Bar
0.00
Internationaler Wettbewerb 10
Hauptförderer
Festival Bar
0.00
Gosfilmofond
Festival Bar
Träger
Festival Bar
0.00
Preisverleihung, anschl. (ca. 21 Uhr) Preisträgerfilme
Kinderkino 8+
Lichtburg Filmpalast Sunset
17.00
Festival Bar
0.00
WESTART LIVE BEI DEN 63. INTERNATIONALEN KURZFILMTAGEN OBERHAUSEN
NIE GESEHENES PREISGEKRÖNT »Westart live«, 80 Minuten Kultur aus und für den Westen, immer montags ab 22.40 Uhr im WDR FERNSEHEN. Hochkarätige Gäste, tolle Kulturreportagen, Menschen, Meinungen, Musik und das alles live am Montagabend, präsentiert von Thomas Hermanns. Die »Westart live«-Zuschauerjury kürt den besten Film aus dem NRW-Wettbewerb.
15
© WDR/Ben Knabe
Do 11. Mai
11. – 16. Mai 2017
LIEB G N I L SFIL ME
iker gehen s u M e ß o r Auch g o. Bevor sie in K s in e n r ie ge Philharmon r e ln ö K r e n in d eben, zeige g l ie p ts s a ihr G im blingsfilme wir ihre Lie Filmforum. e als wir die Film lich zeigen titeln. ög er m nt n U it en W Original m im ie op -K 35-mm
03.09. Aki Kaurismäki DER MANN OHNE VERGANGENHEIT Elisabeth Leonskaja I Pianistin Konzerte am 14.09. und 26.12.2017 12.11. Hayao Miyazaki MEIN NACHBAR TOTORO Myles Sanko I Sänger Konzert am 08.12.2017 17.12. Bahman Ghobadi HALBMOND Aynur I Sängerin Konzert am 20.01.2018 18.02. Ousmane Sembène MOOLAADÉ – BANN DER HOFFNUNG Fatoumata Diawara I Sängerin Konzert am 24.03.2017 18.03. Jean-Jacques Annaud DER NAME DER ROSE Andreas Scholl I Sänger Konzert am 15.04.2018 22.04. Alejandro González Iñárritu BIRDMAN Jan Lisiecki I Pianist Konzert am 23.05.2018 10.06. Michael Haneke DAS WEISSE BAND Philippe Herreweghe I Dirigent Konzerte am 24.11.2017, 25.03. und 13.06.2018
16 koelner-philharmonie.de/fi lme-im-filmforum