Kurier 02.11.2019

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Woche 44

Samstag, 2. November 2019

Auflage: 23 805

n Herbolzheim

n Ettenheim

n Kenz./Ettenh.

Eberhard Rees, Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins, ist stolz auf das neue vereinseigene Insektenhotel. Außerdem lädt er auf den 2. und 3. November zur Lokalschau ein. u Seite 6

Erfolgreiches Ettenheim: 59 Einzel- und 31 Mannschaftsleistungen hat Bürgermeister Bruno Metz bei den Ehrungen im Bereich Sport und Musik ausgezeichnet. u Seite 7

Die Holocaust-Überlebende Alice Dreifuss-Goldstein war zu Gast in Deutschland. In Kenzingen und Ettenheim sprach sie mit Schülern über ihr Leben. u Seite 5 und 10

NACHGEFRAGT

»Jedes Geschenk zählt«

»Voll in Vorbereitung für Rekordversuch« Nächstenliebe | Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« läuft noch bis 15. November

Neuer Termin, ungebrochener Eifer: Der zweimalige Weltmeister im TreppenhausMarathon, André Weinand (Bild), will am 16. November ab 14 Uhr einen Weltrekord im »Get Fit Center« in Herbolzheim aufstellen. 24 Stunden lang will der Lahrer auf dem Treppensteiger (Stairmaster) trainieren und dabei mehr als 82 000 Stufen schaffen. Drei Fragen an ihn. Herr Weinand, warum haben Sie den Start Ihres Weltrekordversuchs vom 2. auf den 16. November verschoben? Ich hatte mich auf den »Trappenmarathon« in den Niederlanden (www.trappenmarathon.nl) intensiv vorbereitet,

den ich dann auch mit neuem Streckenrekord in der Kategorie »Last Man Standing« gewonnen habe. Aber jetzt bin ich voll in der Vorbereitung für den Rekordversuch, und brauche deshalb zwei Wochen mehr Zeit. Was war bisher Ihre längste Trainingseinheit auf dem Stairmaster? Sechs Stunden. Das wird bald aber noch etwas mehr werden.

Rund um Herbolzheim, Ettenheim und Ringsheim heißt es bis zum 15. November wieder: Päckchen packen. Die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« will dafür sorgen, dass auch die Kinder ein Geschenk bekommen, die sonst leer ausgingen. n

Von Julia Göpfert

Herbolzheim/Ettenheim/ Ringsheim. Jedes Kind hofft wohl zu Weihnachten auf ein Geschenk, doch nicht jedes bekommt auch eines. Mit »Weihnachten im Schuhkarton« will der Verein »Samaritan’s Purse – Die barmherzigen Samariter« (vormals »Geschenke der Hoffnung«) das ändern. Bei der Aktion werden Pakete von örtlichen Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen an bedürftige Kinder in Osteuropa verteilt. »Manche von ihnen wurden von ihren Eltern abgewiesen und sich selbst überlassen. Umso wichtiger ist es für sie an Weihnachten zu erfahren, dass auch sie geliebt werden«, berichtet Irene Zipf, die die Aktion in der Region bereits im 15. Jahr als Sammelstellen-Leiterin betreut. Und so kann jeder mitmachen: Zuerst den Deckel und Boden eines Schuhkartons seperat mit Geschenkpapier bekleben oder ein bereits fertig

Darf man Sie am 16. und 17. November bei Ihrem Rekordversuch anfeuern? Gerne. Dafür einfach im Studio am Empfang Bescheid sajg gen.

n Kappel Wortgottesdienst der etwas anderen Art wird am Sonntag, 3. November, ab 19 Uhr in der Kirche St. Cyprian und Justina gefeiert. Bei »Lyrix@Church« wird ein Popsong mit der Bibel verknüpft. Eingeladen sind alle Interessierten.

Zwei Chöre gestalten Messe

n Ein

Ein Junge aus Litauen freut sich über die Geschenke in seinem Schuhkarton. Foto: Samaritan’s Purse

Bereits im 15. Jahr als Sammelstellen-Leiterin im Einsatz: Irene Zipf mit zwei fertig gepackten Päckchen vor der Abgabestation beim Ettenheimer Gemeindehaus. Foto: Göpfert bedrucktes Päckchen unter www.die-samariter.org bestellen. Dann das Päckchen mit neuwertigen Dingen für einen Jungen oder ein Mädchen der Altersklasse zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahren füllen.

2018 wurden 693 Schuhkartons aus der Region versendet Dabei hat sich eine Mischung aus Kleidung, Süßigkeiten, Schulsachen (wie Stiften und Block), Spielzeug, Hygieneartikeln (wie Duschgel und Zahnbürste) bewährt. »Was auch nicht fehlen darf, ist ein Kuscheltier als Trostpflaster und Begleiter für schlechte Zeiten«, ergänzt Zipf. Manche Absender legen zudem noch einen Brief auf Englisch oder ein Foto von sich bei, um das Ganze persönlicher zu gestalten. Ist das Päckchen fertig, muss es bis zum 15. Novem-

Herzlich willkommen! präsentiert von:

19.10.-10.11.2019 www.chrysanthema.de

ber zu einer offiziell registrierten Abgabestelle gebracht werden. Erkennen kann man diese an dem fälschungssicheren Siegel vor Ort. Für jedes Päckchen werden zudem noch zehn Euro fällig, die bei der Abgabe bezahlt werden. »Dieser Beitrag ermöglicht die erfolgreiche Gesamtumsetzung der Aktion und deckt zum Beispiel die Kosten für den Transport der Päckchen in die Zielländer und die Schulung Tausender Ehrenamtlicher im In- und Ausland ab«, erklärt die Organisatorin. Die Geschenke aus Ettenheim und Herbolzheim kommen meist nach Rumänien und Moldawien, aber auch in die Ukraine sowie nach Serbien und Georgien werden Päckchen geliefert. Vergangenes Jahr wurden rund um Ettenheim und Herbolzheim 693 Päckchen abgegeben, wodurch ebenso vielen Kindern ein schönes Weihnachten geschenkt wurde. Auch für dieses Jahr hofft

Zipf auf viele Pakete, um wieder viele Kinder glücklich machen zu können. »Jedes Geschenk zählt«, weiß Zipf.

INFO

Abgabestellen Broggingen: Familie Engler Dragonerstraße 6, Telefon 07634/86 95 n Ettenheim: EvangelischFreikirchliches Gemeindehaus, Stücklestraße 2, Abgabe am 14. November von 14 bis 17 Uhr und am 15. November von 9 bis 11 Uhr und von 14 bis 17 Uhr oder nach Absprache bei Irene Zipf n Herbolzheim: Familie Zipf, Kandelstraße 12, Telefon 07643/9 14 00 80 n Ringsheim: Familie Dixa, Rötelstraße 7, Telefon 07822/ 4 26 76 06 n Weisweil: Museumscafé Oberhausenerstraße 11, Telefon 07646/2 59.

n

Münchweier (red/jg). Anlässlich des Orgeljubiläums wird der Katholische Kirchenchor Münchweier in Begleitung der Silbermannorgel konzertieren. Am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr werden Bibeltexte von Mendelssohn »Hör mein Bitten« und »Verleih uns Frieden« sowie die Messe in D opus 86 von Antonín Dvoak zusammen mit dem Kammerchor Cantemus aus Gundelfingen aufgeführt. Außerdem bringt der gewaltige Chor »Cantique de Jean Racine« von Fauré zur Aufführung, heißt es in der Ankündigung. Das Arrangement der Werke folge der Aussageabsicht der einzelnen Stücke und unterbreche so immer wieder die Messe als Ganzes, was für die Zuhörer das Konzert zu einem besonderen Erlebnis werden lasse. Solistisch werden Angelika Lenter (Sopran), Lena Sutor-Wernich (Alt), Nikolaus Pfannkuch (Tenor) und Karsten Müller (Bass) zu hören sein. Die Orgel wird Sebastian Bausch bespielen, die Gesamtleitung obliegt Bernhard Schmidt. Karten gibt es vorab bei Schreibwaren Burger und im Weinhof Münchweier zum Preis von zehn Euro oder an der Abendkasse.

n Emmendingen n Der

nächste Offene Nähsalon ist am Mittwoch, 6. November, von 16 bis 18.30 Uhr, in Fair-Näht, der Nähwerkstatt von 48 Grad Süd im Fairkauf (Am Elzdamm 45) in Emmendingen. Jede Frau und jeder Mann mit etwas Näherfahrung sind willkommen. Bei Kaffee und Kuchen werden Geschenketücher (Furoshiki) genäht. Der Erlös geht an den Hilfsfond »Frauen in Not«.

Verkaufsoffener Sonntag in Lahr

Chrysanthema | Handel lädt am Sonntag zum Bummeln ein Lahr (red/jg). Im Rahmen der Chrysanthema lädt der Lahrer Handel auf den 3. November zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Von 13 bis 18 Uhr kann man in der Lahrer Innenstadt Bummeln, Einkaufen und Verweilen, so die Ankümdigung.

Für Kinder ist indes am Sonntag auf dem Marktplatz ein besonderes Programm geboten: Von 14 bis 17 Uhr heißt es mit Tabaluga »Es lebe die Freundschaft«. Im Original-Bühnenkostüm aus dem Tabaluga-Musical verzaubert der kleine, grüne Drache

Groß und Klein mit seiner Magie. »In einer spannenden Mitmachgeschichte erleben die Kinder den sympathischen Drachen, den eisigen Arktos und den zauberhaften Magier live auf der Bühne und zum Anfassen nah«, heißt es abschließend.


ALLES AUF EINEN BLICK

Samstag, 2. November 2019

n Kontakt

n Termine

Redaktion: Julia Göpfert, Telefon 07821/2 78 31 43, Fax 07821/2 78 31 50, E-Mail: redaktion@ kurier-wochenzeitung.de Geschäftsanzeigen: Telefon 07821/2 78 31 03, Fax 07821/2 78 31 90, E-Mail: anzeigen@ kurier-wochenzeitung.de

n Kino

aus der Region vom 2. bis 10. November

Bis zum 6. November

Lahr

Forum-Cinema: Die Daten lagen uns bis Redaktionsschluss nicht vor.

Kenzingen:

Kleinanzeigen: Telefon 07821/2 78 31 03

n Notdienste Polizei: Telefon 110 Feuerwehr, Rettungsdienst: Telefon 112 DRK-Krankentransport: Telefon 0761/1 92 22

n Apotheken Apotheken-Notdienste zum 8. November

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bis

Samstag: Stadt-Apotheke, Hauptstraße 41, Endingen, Telefon 0 76 42/80 56; KarlsApotheke, Stauferstraße 1, Mahlberg, Telefon 0 78 25/ 27 00; Rohan-Apotheke im Schuttertal, Hauptstraße 30, Seelbach, Telefon 0 78 23/ 54 54. n

n Sonntag:

Stadt-Apotheke, Eisenbahnstraße 12, Kenzingen, Telefon 0 76 44/205; Schloss-Apotheke, Schlossplatz 16, Lahr, Telefon 0 78 21/15 43. n Montag:

Bienenberg-Apotheke, Hauptstraße 32, Malterdingen, Tel. 0 76 44/66 77; Apotheke Friesenheim, Friesenheimer Hauptstraße 5, Friesenheim, Telefon 0 78 21/ 9 64 90. n Dienstag:

Maria-Sand-Apotheke, Bismarckstraße 19 B, Herbolzheim, Telefon 0 76 43/ 3 33 88 88; Schlüssel-Apotheke, Friedrichstraße 88, Lahr, Telefon 0 78 21/2 42 39.

n Mittwoch: St. KatharinaApotheke, Ritterstraße 3, Endingen, Telefon 0 76 42/86 85; Die Engel-Apotheke, Friedrichstraße 1, Lahr, Telefon 0 78 21/2 27 49. n Donnerstag:

Rathaus-Apotheke, Hauptstraße 13, Kenzingen, Telefon 0 76 44/304; Hirsch-Apotheke, Dinglinger Hauptstraße 105, Dinglingen, Telefon 0 78 21/4 17 95. Freitag: Mithras-Apotheke, Hauptstraße 16, Riegel, Telefon 0 76 42/78 20; AlemannenApotheke, Friesenheimer Hauptstraße 40, Friesenheim, Telefon 0 78 21/6 17 88; Marien-Apotheke, Festungsstraße 1, Ettenheim, Telefon 0 78 22/31 20. n

Löwen-Lichtspiele: »Zwingli – Der Reformator«: Sonntag 11.30 Uhr, Dienstag und Mittwoch 17.30 Uhr. »Ein perfektes Geheimnis«: täglich 17.30 und 20 Uhr, Samstag und Sonntag auch 14.45 Uhr. »Joker«: Samstag bis Montag und Mittwoch 20 Uhr. »Traumfabrik«: Montag 18 Uhr. »Eine ganz heiße Nummer 2.0«: Samstag 17.15 Uhr. »Downtown Abbey«: Sonntag 17.15 Uhr. »Shaun das Schaf 2 – Ufo Alarm«: Sonntag 14.45 Uhr. »Mein Lotta-Leben«: Sonntag 13 Uhr. »Angry Birds 2 – Der Film«: Samstag 14.45 Uhr. n Englisch mit deutschen Untertiteln: »Joker« Montag 20 Uhr.

Rust

Magic Cinema im EuropaPark: »Das perfekte Geheimnis«: Samstag und Sonntag 19 und 21.30 Uhr, Montag bis Mittwoch 18.30 und 21 Uhr.

n Feste Ettenheim

Martinimarkt: Samstag, 9. November, ab 9 Uhr, und Sonntag, 10. November, ab 11 Uhr. Mehr als 200 Marktbeschicker bieten ihre Waren an. Eröffnung am Samstag um 11 Uhr im Zelt der Narrengesellschaft »Hoorig« mit dem WeinfassAnstich des Bürgermeisters. Kirche zum »Neischmecke« beim Martinimarkt: Sonntag, 10. November, 16.30 Uhr , Spitalkirche. Die Marktbesucher werden eingeladen sich inspirieren zu lassen, zum Verweilen und zum Zuhören.

n Musik Ettenheim

Brian O’Gott – »All You Can Sing«: Samstag, 2. November, 19.30 Uhr, Gasthaus Zum Lamm. Horror-Punk mit »Bad Moon Rising« und »Dr. Geek and the Freakshow«: Samstag, 2. November, Rockcafé Altdorf. Einlass 20 Uhr, Musik ab 21 Uhr. Live-Musik mit »Falt’n’Rock«: Sonntag, 10. November, von 14.30 bis 16.30 Uhr, Rathaus Ettenheim. Live-Musik mit »Check Daniels«: Freitag, 8. November, 21 Uhr, Amici-Bar.

100 Jahre Vereinsgeschichte: FVH feiert mit großem Festbankett Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des FV Herbolzheims erreichen mit dem Festbankett am Freitag, 8. November, um 19.30 Uhr in der Breisgauhalle einen weiteren Höhepunkt. Neben einem geschichtsträchtigen Rückblick auf Höhen und Tiefen in 100 Jahren Fußballgeschehen der Galurastadt und verschiedenen Festandes Bundeswehrsozialnetzwerks für einsatzgeschädigte Soldaten. Schülerkonzert des Akkordeonvereins: Sonntag, 10. November, im Torhaus.

Kenzingen

Jahreskonzert des Musikvereins Nordweil: Samstag, 2. November, ab 20 Uhr, Herrenberghalle in Nordweil. Einlass ab 19 Uhr.

n Vortrag Kenzingen

»Kleindenkmale in und um Hecklingen«: Donnerstag, 7. November, von 16 bis 18 Uhr im Foyer des St. Andreasheim. Bernhard Schwarz sucht Geschichten und Anekdoten rund um Kleindenkmäler und stellt diese vor.

Rheinhausen

»Mit Ayurveda zu einer gesunden Verdauung«: Donnerstag, 7. November, von 19 bis 20 Uhr, Pfarrheim Niederhausen (Friedhofstraße 5). Referentin: Renate Müller.

n Wanderung Herbolzheim/Ettenheim

Wanderung auf der Sonnenseite des Dreisamtals: Sonntag, 10. November, Abfahrt des Busses: 9 Uhr am Herbolzheimer Rathaus, um 9.05 Uhr am Ringsheimer Ochsenbrun-

sprachen hochrangiger Vereins- und Verbandsfunktionäre, findet eine Podiumsdiskussion mit der Trainerlegende Volker Finke statt. Der Fußballcoach betreute den SC Freiburg von 1991 an 16 Jahre an der Seitenlinie. Zweimal erreichte er mit den Breisgauer Profis die UEFA-Pokal-Qualifikation (1995 und 2001). Neben Finke neh-

nen und um 9.10 Uhr am Ettenheimer Gymnasium.

n Sonstiges Emmendingen

Offener Nähsalon: Mittwoch, 6. November, von 16 bis 18.30 Uhr, in Fair-Näht, der Nähwerkstatt von 48 Grad Süd im Fairkauf (Am Elzdamm 45). Sonntagscafé »Runter vom Sofa!«: Sonntag, 10. November, 11 Uhr, Rohan-Café. Seniorennachmittag in Altdorf: Sonntag, 10. November, 14.30 Uhr , Münchgrundhalle. Auch für Jung-Senioren ab 60 Jahren.

Herbolzheim

Lokalschau des Kleintierzuchtvereins: Samstag, 2. November, ab 15 Uhr, ab 20 Uhr Züchterabend mit Prämierung sowie Sonntag, 3. November, ab 11 Uhr, Vereinsgelände im Birkenwald. Bürgerdialog »Rathausplatz«: Montag, 4. November, 19 Uhr im Torhaus. Interessenten haben die Möglichkeit, sich über Planvarianten zur Gestaltung des Rathausplatzes zu informieren, ihre eigenen Ideen und Anregungen einzubringen sowie sich mit Planern und anderen Bürgern auszutauschen. Stillcafé: Dienstag, 5. November, von 15 bis 17 Uhr im Torhaus. Für alle stillenden Mütter und ihre Kinder für Infos und

»Drei Bands – ein Abend«: Freitag, 8. November, 20 Uhr, Gallaghers Nest. Verlag: Lahrer Zeitung GmbH Kreuzstraße 9 (Walpotenhaus), 77933 Lahr Telefon 07 82 1/27 83-160 Telefax 0 78 21/27 83-190 Geschäftsführung: Kirsten Wolf Anzeigenleitung: Kirsten Wolf Redaktion: Jörg Braun (Leitung; v.i.S.d.P.) Julia Göpfert Zustellservice: Medienlogistik Stuttgart GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 07721/9950-121, E-Mail: qualitaetwb@ medienlogistik-stuttgart.de Auflage: 23 805 Exemplare Satz: Lahrer Zeitung GmbH Druck: Druckzentrum Südwest GmbH, Villingen-Schwenningen Gültig ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 74 vom 1. Januar 2019 und die lokale Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2019. Erscheint wöchentlich kostenlos in: Kenzingen, Bombach, Hecklingen, Nordweil, Herbolzheim, Bleichheim, Broggingen, Tutschfelden, Wagenstadt, Oberhausen, Niederhausen, Ringsheim, Rust, Kappel-Grafenhausen, Ettenheim, Altdorf, Ettenheimmünster, Ettenheimweiler, Münchweier, Wallburg, Mahlberg, Orschweier, Kippenheim, Schmieheim.

Herbolzheim

Autorenlesung »Der neue Roman« mit Christoph Poschenrieder: Freitag, 8. November, 19.30 Uhr im Torhaus. Eintritt zehn Euro. Veranstalter: die Stadtbücherei, der Herbolzheimer Kulturkreis und die Buchhandlungen Bücherwurm. Festbankett und Jubiläumsabend »100 Jahre FVH«: Freitag, 8. November, in der Breisgauhalle.

Herbolzheim/Kenzingen:

Signierstunde mit Thomas Erle: Samstag, 2. November, 10 Uhr Buchhandlung Bücherwurm in Kenzingen, 11 Uhr Buchhandlung Bücherwurm in Herbolzheim. Der Emmendinger Autor stellt den letzten Band seiner Trilogie »Das Lied der Wächter« vor.

Kenzingen

Jahresabschlussübung der Feuerwehrabteilung Hecklingen: Samstag, 2. November, 16 Uhr, Schloss Hecklingen in der Dorfstraße. Buchvorstellung mit Tobias Blumenberg: Mittwoch, 6. November, 19.30 Uhr im Evan gelischen Gemeindehaus in Kenzingen. Der Autor stellt seinen Roman »Der Lesebegleiter - eine Entdeckungsreise durch die Welt der Bücher« vor. Buchausstellung und -verkauf der Katholische Öffentliche Bücherei: Sonntag, 10. November, von 11 bis 18 Uhr im Pfarrgemeindesaal am Kirchplatz.

Weisweil/Rheinhausen

Grafenhausen

Benefizkonzert: Mittwoch, 6. November, ab 19.30 Uhr in der Breisgauhalle Herbolzheim. Zugunsten des Notfonds für die Geschädigten der Scheunenbrände in Herbolzheim und

zum Gedankenaustausch. Leitung: Heidi Reinbold und Antje Bürkle, Kinderkrankenschwester und Stillberaterin.

Lokalschau des Kleintierzuchtvereins: Samstag, 9. November, ab 14 Uhr und Sonntag, 10. November, ab 10 Uhr, Turn- und Festhalle ein. Prämierung am Samstagabend.

Kirchenkonzert des Kirchenchor Münchweier und des Gudnelfinger Chors Cantemus: Sonntag, 10. November, 17 Uhr, Wallfahrtskirche St. Landelin. Musical »Tuishi Pamoja«: Samstag, 2. November, Festhalle Grafenhausen. Ab 15 Uhr Öffnung der Cafeteria mit Kuchenbüffet, um 17 Uhr beginnt das Musical.

men an der Debatte Bürgermeister Thomas Gedemer, der Präsident des Bunds Deutscher Fußball-Lehrer Lutz Hanggartner, Bezirksvorsitzender Arno Heger und FVHPräsident Clemens Pflieger teil. Musikalisch untermalt die Stadtmusik die Feierlichkeiten. Für Essen und Getränke der Gäste ist gesorgt. Foto: FV Herbolzheim

Jour-Fixe zur Baustelle Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes zur Umgestaltung der Hauptstraße in Kenzingen soll bis Ende November erfolgen. Im Dezember ruhen die Arbeiten zugunsten des erhofften Weihnachtsrummels. Diese Forderung der Verein Handle und Gewerbe fand in der Planung Berücksichtigung. Derzeit werden immer noch die Hausanschlüsse an die Leitungsnetze angeschlossen. Jeden Dienstag ab 13.30 Uhr findet im Foyer des Rathauses ein Jour-Fixe zur Baustelle statt, bei dem sich alle Beteiligten der Umbaumaßnahmen austauschen können. Foto: Schnabl

Aktionstag »Letzte Chance! Rheinwald retten – Schluten fluten!«: Sonntag, 3. November, um 11 Uhr am Zollhaus am Rhein in Weisweil. dIE Bürgerinitiative »Polder Wyhl/Weisweil so nitt!« lädt dazu ein.

n Kunst Ettenheim

Malerei und Grafik – Marion Bekker: bis zum 10. Januar, während den Öffnungszeiten

der Verwaltung im zweiten Obergeschoss des Rathauses Ettenheim. Martini-Ausstellung: »Die 9schichtigen Himmel«: Samstag und Sonntag, 9. und 10. November, von 11 bis 18 Uhr, Bürgersaal im Rathaus. Künstlerin Maram Morgan von Ettenheimmünster stellt aus.

Herbolzheim

Ausstellung »Linienspiele – Filigrane Textil-Papierarbeiten und Malerei«: bis 15. Oktober, Kleine Galerie. dienstags von 17 bis 19 Uhr, sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 07643/ 9 36 01 48. Künstlerin: Barbara Heer.

n Wir

gratulieren

Dienstag, 5. November Orschweier Ilona Ulrich, Kronenstraße 7, 70 Jahre Mittwoch, 6. November Mahlberg Klaus Müller, Bergstraße 47, 70 Jahre

n Ärzte Ortenaukreis: Notfallpraxis am Ortenau-Klinikum, Ebertplatz 12. Für Erwachsene: Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 19 bis 22 Uhr; Mittwoch, Freitag 16 bis 22 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertag 8 bis 22 Uhr. – Für Kinder: Montag bis Freitag 19 bis 22 Uhr; Samstag, Sonnund Feiertag 9 bis 21 Uhr (jeweils ohne vorherige telefonische Anmeldung) Bundesweiter ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 Fahrdienst (ärztliche Hausbesuche): Telefon 0 18 05/19 29 24 60 Zahnärztlicher Notfalldienst Ortenaukreis: von Samstag 8 Uhr bis Montag 8 Uhr sowie an Feiertagen Auskunft über die DRK-Rettungsleitstelle Offenburg, Telefon 0 18 05/19 29 24 60 Zahnärztlicher Notfalldienst Kreis Emmendingen: Telefon 018 0/3 22 25 55 70 Tierärztlicher Notdienst Kreis Emmendingen: 0 76 84/9 08 90 und 0 76 41/5 46 36 Tierärztlicher Notdienst Ortenaukreis: 0 78 24/6 46 90 Krankenhäuser: Klinikum Lahr Telefon 0 78 21/93-0 Kreiskrankenhaus Ettenheim Telefon 0 78 22/430-0 Kreiskrankenhaus Emmendingen Telefon 0 76 41/45 40


HERBOLZHEIM

Samstag, 2. November 2019

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Bürgerdialog zum Rathausplatz

Infos über neues Wohnkonzept

Herbolzheim (red/jg). Die Stadt Herbolzheim lädt zum Bürgerdialog »Rathausplatz« am Montag, 4. November, um 19 Uhr ins Torhaus (Hauptstraße 60) ein. »An diesem Abend haben Sie die Möglichkeit, sich über verschiedene Planvarianten zur Gestaltung des Rathausplatzes zu informieren, ihre eigenen Ideen und Anregungen einzubringen sowie sich mit Planern und andern Bürgern auszutauschen«, so die Ankündigung. Diese Überlegungen sollen in die Beratungen des Gemeinderats einfließen.

Herbolzheim (red/jg). Die Stadt Herbolzheim lädt auf Dienstag, 5. November, zu einer Infoveranstaltung über genossenschaftliches Wohnen ein. Dieses Wohnkonzept soll verstärkt im Neubaugebiet »Herrengüter-West III« entstehen und so »bezahlbares Wohnen ermöglichen sowie lebendige Nachbarschaft auf Dauer sichern«, heißt es in der Ankündigung. Ab 19 Uhr wird die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Projektpartner, dem Bauverein Breisgau, das Konzept, das bereits durch den Gemeinderat bestätigt wurde, im Torhaus vorstellen. Neben dem baulichen Konzept soll dabei die Bedeutung und Zielsetzung genossenschaftlichen Wohnens erläutert werden. Zudem werden die Vorraussetzungen für eine Bewerbung für eine genossenschaftliche Wohnung besprochen sowie welche Vorteile sich daraus ergeben.

Vorbereitung des Gedenkmarschs Herbolzheim (red/jg). Die Reservistenkameradschaft Nördlicher Breisgau-Herbolzheim hat am Donnerstag, 7. November, um 20 Uhr einen Kameradschaftsabend im Reservistenheim (Friedrichstraße 2 a) in Herbolzheim. Es gibt einen Bericht über die Großübung von Bundeswehr, Polizei und Rettungskräften zur Terrorabwehr an einem fiktiven Anschlag in Konstanz, geübt in Stetten a.k.M. Zweites Thema ist die Planung und Vorbereitung des 13. Gedenkmarsches zur Friedenskapelle Wallburg am Samstag, 18. Januar 2020. Wie immer gibt es bei dem Abend einen kleinen Imbiss, so die Ankündigung.

n Herbolzheim n Der

Jahrgang 1947/48 trifft sich am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr im Ristorante Europa zum traditionellen Stammtisch. n Die CDU-Senioren-Union Herbolzheim-Kenzingen trifft sich zur Monatsversammlung am Dienstag, 5. November, um 16 Uhr im »Dionysos« (ehemaligen Felsenkeller) in Herbolzheim. Thema ist »Bericht und Diskussion über die Übung Terrorabwehr der Bundeswehr, Polizei und Rettungskräfte in Stetten a.k.M.« Interessierte und Gäste sind laut Ankündigung willkommen.

In kleinen Gesprächsrunden sammelten die Moderatoren Klaus Rosmanith, Martin Kamenisch und Johann Bachhofer (Foto) mit den Herbolzheimer Senioren Ideen, was in der Kernstadt und den Stadtteilen verbessert werden könnte. Foto: Meier

»Ideen werden Gehör finden«

Seniorenforum | 30 Bürger diskutieren über Mobilität, Verkehrssicherheit und Teilhabe Es geht um Teilhabe und eine aktive Mitbestimmung des gemeinsamen Lebens in der Kernstadt und den Herbolzheimer Stadtteilen. Rund 30 interessierte Bürger trafen sich auf Einladung der Stadt zum Seniorenforum in der Mensa der Emil-Dörle-Schule. n

Von Julia Göpfert

Herbolzheim. Es war das erste Seniorenfourm dieser Art in Herbolzheim. In Kleingruppen wurden die Themen Seniorenbeteiligung, Mobilität und Verkehrssicherheit gemeinsam mit den Moderatoren der Veranstaltung Johann Bachhofer, Martin Kamenisch und Klaus Rosmanith erörtert. Es wurden auch konkrete Ideen gesammelt, wie diese Bereiche in Herbolzheim und den Stadtteilen umgesetzt

oder verbessert werden könnten. »Uns ist es wichtig, Themen, die die älterer Generation bewegen und interessieren, aufzugreifen«, hob Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer hervor. Die Stadt wolle wissen, was die Senioren interessiere und wie sie das Zusammenleben erleben.

Mitfahrerbänkle soll für mehr Mobilität sorgen Ein Thema, das die Menschen unmittelbar betreffe, sei Mobiliät. Der Wunsch nach mehr Mobilität ging auch aus den Kleingruppen hervor. Aus diesem Grund arbeitet die Stadt auch intensiv an dem Vorhaben ein »Mitfahrbänkle« in den Stadtteilen und der Kernstadt zu installieren. Dabei handelt es sich um zentrale Stationen, an denen Menschen auf eine passende Mitfahrgelegenheit warten kön-

nen. Jeder, der Interesse hat, eine solche Mitfahrgelegenheit anzubieten, bekommt eine Nummer, die er am Auto befestigt und die ihn als registrierten Fahrer kennzeichnet. Demnächst soll es zu diesem Angebot einen Informationsflyer geben. Zum Thema Verkehrssicherheit freute sich Gedemer, verkünden zu können, dass es in Zukunft einfacher sein werde, Zebrastreifen zu beantragen. Von dieser Erleichterung wolle auch die Stadt Gebrauch machen und so zu noch mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Der Bürgermeister bemerkte auch, dass es regelmäßige Verkehrskontrollen geben werde. »Und auch wir achten darauf, gerade in Tempo-30-Zonen immer wieder unser Display mit der Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen«, so der Rathauschef. Das dritte Thema beim Seniorenforum war die Teilhabe. Hier wurde intensiv über

einen Seniorenbeirat gesprochen, ein Gremium, das die Interessen der älteren Mitbürger durch direkte Sprecher, vertreten könnte.

INFO

Erstes Fazit des Seniorenforums Es fanden anregende Gespräche statt und die Teilnehmer hatten die Gelegenheit mit dem Bürgermeister ins Gespräch zu kommen und ihre Ideen direkt zu kommunizieren. Gedemer selbst freute sich über die rege Teilnahme und versprach, dass die Anregungen nicht versanden, sondern Gehör finden werden. Für viele der Ideen, besonders bezüglich Mobilität und Verkehrssicherheit, seien ja bereits teilweise Lösungen auf den Weg gebracht worden.

Kurs für die Wirbelsäule Herbolzheim/Rheinhausen (red/jg). Das Bildungswerk bietet den Kurs »Alles wieder im Lot – Mit der Dorn-Methode zur Wirbelsäulenaufrichtung, Gelenkkorrektur und Beinlängenausgleich« an: Die Dorn-Therapie hat die Aufgabe, Gelenk- und Rückenprobleme zu behandeln sowie Beinlängenunterschiede oder Wirbelverschiebungen auf sanfte Art zu korrigieren. Die Teilnehmer werden durch die einzelnen Schritte einer (Selbst-)Behandlung geleitet. Mitzubringen sind zwei große Handtücher, angezogen werden sollte bequeme Kleidung. Kursbeginn ist am Montag, 18. November, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Multifunktionsraum im Gemeindehaus Herbolzheim. Kosten betragen 95 Euro. Anmeldung im Pfarrbüro unter Telefon 21 59 80 oder per E-Mail an Bildungswerk.Herbolzheim@se-herrhein.de oder bei Kursleiterim Renate Fleck-Waldschmidt (Heilpraktikerin) unter Telefon 07643/936675 (AB).

Dorf-Flohmarkt ist ein Erfolg

»Dorfladen mit Treff« | Konzept in Wagenstadt geht auf n

Von Katrin Meier

Wagenstadt. Der erste Wagenstadter Dorf-Flohmarkt war ein voller Erfolg. Die Veranstaltung, die vom Planungsteam »Dorfladen mit Treff« organisiert wurde, lockte viele Besucher auf das Areal in und um das ehemalige Gebäude der ZG Raiffeisen. Zahlreiche Verkäufer boten an ihren Ständen gut erhaltene gebrauchte Ware wie Bücher, Kleidung aber auch Möbel und Kinderspielwaren an.

Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Im Gebäude hatte die Garde der Narrenzunft Pflüme Wagenstadt eine Kaffee- und Kuchenbar. Draußen bewirtete Ulis Imbiss. Für den Getränkeverkauf zeigte sich das Planungsteam des »Dorfladen mit Treff« verantwortlich. Der Erlös der Veranstaltung, der sich aus der Standgebühr und dem Getränkeverkauf zusammensetzt, wird an den Förderverein der Wagenstadter Grundschule gespendet.

Jürgen Haus vom Planungsteam bemerkte, dass noch nicht sicher sei, wie es mit dem ehemaligen ZG-Raiffeisenmarkt-Gebäude weitergehen werde. Aktuelle gebe es viele Ideen. Eine davon sei, das Gebäude in ein Marktcafé umzuwandeln. »Dafür müsste das leerstehende Gebäude aber erst energetisch saniert werden, um es langfristig nutzen zu können«, so Haus. Um das zu finanzieren, müsste man aber einen Investor finden.

Freude über die Auszeichnung für langjährige Mitgliedschaft bei der CDU (von links): Yannick Bury, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Emmendingen, Geehrter Walter Heizmann, Johann Bachhofer, Vorsitzender des Stadtverbandes Herbolzheim, Geehrter Albrecht Jäger und Bundestagsabgeordneter Peter Weiß Foto: CDU

CDU ehrt langjährige Mitglieder

Engagement | Albrecht Jäger und Walter Heizmann ausgezeichnet

Daumen nach oben: Die Organisatoren waren mit dem Dorfflohmarkt sehr zufrieden.

Foto: Meier

Herbolzheim (red/jg). Im Rahmen einer Matinee hat der CDU-Stadtverband Herbolzheim zwei seiner Mitglieder für langjährige Mitgliedschaften ausgezeichnet. Albrecht Jäger ist seit 60 Jahren Mitglied in der CDU, Walter Heizmann seit 50 Jahren. »Diese beiden Persönlichkeiten repräsentieren ein Stück Zeitgeschichte im Landkreis Emmendingen«, hieß es bei der Ehrung. Beide waren viele

Jahre kommunalpolitisch aktiv, nicht nur für die CDU. So war Jäger etwa lange Jahre Bürgermeister in Sasbach und Mitglied des Kreistags. Beide Geehrten habe vor allem der Dialog mit politischen Amtsträgern im benachbarten Elsass am Herzen eglegen. Beide waren aktive Mitglieder der Europaunion, auch einige Jahre Kreisvorsitzende dieser Organisation. Heizmann initiierte 1987 fer-

ner den sognannten »Tullakreis«, dem Christdemokraten aus dem Landkreis Emmendingen sowie Mitglieder der Zentrumspartei »Union pour un Mouvement Populaire« (UMP) aus dem Canton Marckolsheim angehörten. Die Ehrenurkunden überreichte der CDU-Kreisvorsitzende Yannick Bury. Zu den Gratulanten gehörte auch der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß.


ETTENHEIM

Samstag, 2. November 2019

Kurier Seite 4

Punktekarte für den Bus drei Monate günstiger 250 000 Euro lässt sich Ettenheim zusätzliche Buslinien kosten. Die Resonanz ist jedoch nicht so groß wie erhofft. Nun soll gegengesteuert werden. Ettenheim (ks). Seit Dezember verbinden zusätzlich eingerichtete Buslinien die Ortsteile mit der Kernstadt und dem Bahnhof in Orschweier. Die Akzeptanz ist jedoch mangelnd. Weil als Grund dafür immer wieder hohe Fahrtkosten genannt werden, schlug die Verwaltung dem Gemeinderat vor, die Punktekarte im Dezember zum Preis von zehn Euro (statt 20,60 Euro) anzubieten. Auf Anregung von Christoph Biehler (CDU) wird die Aktion auf drei Monate ausgedehnt – von Dezember bis Februar. Die Mindereinnahmen sollen über den Haushalt gedeckt werden. Bei einer begrenzten Anzahl von 250 rabattierten Punktekarten beliefen sich die Zusatzkosten auf 2650 Euro monatlich. Beate Kostanzer (SPD) befürchtete, mit der Rabattaktion »keinen größeren Wurf« zu machen. Ihren Vorschlag, eine längere Zeitkarte nur für Ettenheim (bis Orschweier) einzuführen, sahen sowohl Bürgermeister Bruno Metz als auch die zuständige Rathausmitarbeiterin Beatrice Bürkle als »nicht machbar« an, weil man damit in das Tarifgefüge der TGO eingreifen wür-

Haben eine Umfrage zum Stadtbus erarbeitet: die Auszubildenden Lena Arnold und Robin Beck von der Ettenheimer Verwaltung. Foto: Stadt Ettenheim de. Derweil haben die beiden Verwaltungs-Azubis Lena Arnold und Robin Beck einen Fragebogen ausgearbeitet, um zu erfahren, wie zufrieden die Ettenheimer mit dem zusätzlichen ÖPNV-Angebot sind und was noch verbessert werden kann. Die anonyme Befragung soll bis Ende November laufen. Wer nicht persönlich befragt wird, kann den Fragebogen auf der Homepage der Stadt Ettenheim (www.ettenheim.de) herunterladen und ihn ausgefüllt im Rathaus abgeben.

Was passiert auf den Espen in Ettenheim? Diese Frage wird Verwaltung, Räte und Bürger noch lange beschäftigen.

Große Debatte um Pläne auf Espen

Gemeinderat | Pläne der Ettenheimer Stadtverwaltung stoßen auf Kritik / Klausurtagung im November Zur Überplanung der zwei Hektar Grünland »Auf den Espen« in Ettenheim herrscht offensichtlich noch großer Gesprächsbedarf. Der Gemeinderat signalisierte deutlich, dass man Für und Wider noch ausführlich diskutieren müsse.

die Verwaltung auf dem Gelände zwischen Espen-Ring und Alleestraße südlich des Bauhofs bis zum Mühlenweg den Neubau des katholischen Kindergartens St. Bartholomäus, den Bau eines Pflegeheims, die Erweiterung des Bauhofs sowie die Errichtung von Mehrfamilienhäusern vor.

überrascht: Was bei der Gemeinderatsitzung deutlich wurde: Von diesem Vorn Von Klaus Schade haben wurde nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch der Ettenheim. Charlotte Götz Gemeinderat überrascht. Ma(FWV) beklagte wie andere rion Fleig (FLE) bezeichnete Gemeinderäte auch: »Die Be- das Handeln der Verwaltung ratungszeit für einen jetzigen als »nicht ganz fair gegenüber Beschluss wäre viel zu kurz.« dem Gemeinderat«. Man habe Auf Vorschlag von Thomas vor der Sommerpause der Verwaltung den Auftrag gegeben, die Planung des erforderlichen Sie haben da ein Kita-Neubaus zu großes Fass aufgemacht.« prüfen. Von Bauhof-Erweiterung, Thomas Dees (FWV) Pflegeheim und in Richtung Stadtverwaltung Wohnungen sei da keine Rede geBreyer-Mayländer (CDU) soll wesen. das Thema in einer geplanten Klausurtagung im November n St. Marien nicht mehr zeitdiskutiert werden. Dem Vor- gemäß: Warum zumindest schlag stimmten Bürgermeis- der Neubau eines Pflegeter Bruno Metz und der Ge- heims in Betracht gezogen werden muss, machte Mirko meinderat zu. Poetzsch vom Caritasverband n Umfangreiche Pläne: Wie Lahr deutlich. Das Caritasvorab bekannt wurde, sieht heim St. Marien in Ettenheim-

n Räte

»

n Ettenheim Der Seniorenrat der Stadt Ettenheim lädt auf Montag, 4. November, zu einem Informationsabend über die Reisen und Ausflüge im kommenden Jahr ein. Treffpunkt im Gasthaus Lamm ist um 18 Uhr. n Eine »Vorlesestunde auf dem fliegenden Teppich« für Kinder von fünf bis acht Jahren gibt es am Donnerstag, 7. November, von 15 bis 16.30 Uhr in der Stadtbücherei. Das neue Vorleseteam erzählt Geschichten von der Hummel Bommel. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. n Die Mitglieder von Unternehmen Ettenheim treffen sich am Dienstag, 5. November, um 19.30 Uhr im Gasthaus Rebstock (Hauptstrasse 65) in Münchweier. Auf der Tagesordnung stehen die Berichte, die Entlastung des Vorstands, die Wahl der Kassenprüfer sowie ein Ausblick.

Foto: Decoux-Kone

münster werde in vielen Punkten nicht mehr der neuen Landesheim-Bauverordnung gerecht. Zwar habe man eine Verlängerung bis Ende August 2025 erreichen können. Ein anschließender Umoder ein Erweiterungsbau von St. Marien sei aber nicht refinanzierbar und komme für die Caritas daher nicht infrage. n Caritas

für neues Pflegeheim: Poetzsch bekundete das Interesse, weiter mit einem Pflegeheim in Ettenheim vertreten zu sein, machte aber keinen Hehl daraus, dass dies nur mit einem Neubau möglich sei. Ein Heim in der Kernstadt, in der Nähe zum Stadtzentrum, sei auch in puncto Infrastruktur erstrebenswert. Aufgeschlossen zeigte sich der Caritasverband zudem gegenüber Synergie-Lösungen zwischen Kindergarten und Pflegeheim, wie sie in der Planung der Verwaltung auf den Espen vorgesehen sind. Zur Folgenutzung des Hauses in Ettenheimmünster sagte Poetzsch: »Wir werden uns da um eine sinnvolle Lösung bemühen«. n Espen sollen grün bleiben: Die Freifläche auf den Espen soll nicht komplett »zugepflastert« werden, so der vielfache Wunsch im Ratsrund. Es soll-

ten alternative Standorte für das Pflegeheim gesucht werden. Thomas Dees (FWV) brachte das Gebiet Supperten und die Altdorfer Steinröhre ins Spiel. Man habe die Espen im Flächennutzungsplan einst nicht umsonst als Grünzone vermerkt, so Thomas Ullrich (FLE). Er könne sich nicht damit anfreunden, diese nun im Tausch mit anderen Flächen preiszugeben. Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, die Espen als »Park« zu gestalten, in dem der Kindergarten sinnvoll integriert werden könnte. Rathauschef Metz zeigte sich offen: »Es muss nicht die ganze Fläche überbaut werden.« n Weitere

Untersuchungen gefordert: »Sie haben da ein großes Fass aufgemacht«, sagte Dees in Richtung Verwaltungsspitze. Die Diskussion, das steht nach der Sitzung am Dienstag fest, wird weitergehen. Es wurde vereinbart, die Häuser in Ettenheimmünster und St. Elisabeth in Lahr als neu gebautes Pflegeheim zu besichtigen und eine Standortuntersuchung für ein neues Pflegeheim in Gesamt-Ettenheim anzustellen. Olaf Deninger (SPD) forderte eine Einsatzanalyse des Städtischen Bauhofs, nachdem Metz dessen Lage als »ideal«, eine Aussiedlung desselben als nicht erstrebenswert bezeichnet

hatte. Auch Möglichkeiten einer parkähnlichen Gestaltung auf den Espen sollen seriös geprüft werden, wurde mehrfach gefordert.

INFO

Bürger sammeln Unterschriften Die Zuhörerbänke bei der Gemeinderatssitzung vergangene Woche waren gut gefüllt. Die meisten Wortmeldungen kamen zu den Plänen auf den Espen – und alle Kommentare waren negativ. Bürgermeister Metz verwies darauf, dass es sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur um eine Idee handle. Gegen den Vorwurf eines Bürgers an Gemeinderat und Verwaltung, es handle sich um »eine intelligente Art, den Bürger für dumm zu verkaufen«, verwahrte sich Metz deutlich. Indes war aus einer Bemerkung des Rathauschefs zu entnehmen, dass der Verwaltung und dem Gemeinderat bereits eine Unterschriftenliste zugestellt wurde, mit der sich Bürger für einen schonenden Umgang mit den Espen aussprechen. Das Thema wird Verwaltung, Räte und Bürger sicherlich noch längere Zeit beschäftigen. Anzeige

MARTINIMARKT IN ETTENHEIM

n

Bummeln, Schauen, Einkaufen

A

uf eine besondere Jahrmarktatmosphäre können sich am Samstag, 9. November, ab 9 Uhr und Sonntag, 10. November, ab 11 Uhr die Besucher des Martinimarkts in Ettenheim freuen. Traditionell werden wieder rund 200 Marktbeschicker ihre Waren anbieten – von Körben, Bürsten, Schmuck, Strickwaren, Vorhängen, Textilien aller Art über Haushaltshelfer bis hin zu Spielwaren. Natürlich dürfen auch Süßigkeiten, Gewürze, Imkerprodukten und die unterschiedlichsten Teesorten und Dinge, die es unter dem Jahr seltener zu kaufen gibt, nicht

fehlen. An beiden Tagen haben auch die Einzelhandelsgeschäfte geöffnet und laden zum Bummeln, Schauen und Einkaufen ein. Auch die kleinen Besucher kommen auf ihre Kosten und können zum Beispiel bei einer Karussellfahrt viel Vergnügen haben. Am Samstag, 9. November wird Bürgermeister Bruno Metz um 11 Uhr im Zelt der Narrengesellschaft »Hoorig« den Martinimarkt mit dem Fassanstich offiziell eröffnen. Traditionell wird das Fass nicht mit Bier, sondern mit Ettenheimer Martiniwein gefüllt sein.

Bei der Martiniausstellung im Bürgersaal wird Maram Morgan aus Ettenheimmünster ihre Werke präsentieren. Unter dem Titel »Die 9-schichtigen Himmel« zeigt sie »Wortplastiken«, die die Vielschichtigkeit sich ständig erneuernder Lebenswirklichkeiten zum Ausdruck bringen. Parallel zur Ausstellung ist im Obergeschoss des Rathauses auch die Ausstellung »Malerei und Grafik« von Marion Bekker zu sehen. Am Sonntag gibt es in der Ausstellung Livemusik mit der Band Falt’n’Rock von 14.30 bis 16.30 Uhr. Beide Ausstellungen sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Auch für Kinder ist auf dem Martinimarkt viel geboten. Archivfoto: dec


KENZINGEN

Samstag, 2. November 2019

Kurier Seite 5

»Bleibt wachsam und kämpft«

Bücher für den Gabentisch

Präsentation | Holocaust-Überlebende berichten im Gespräch mit Schülern über Ausgrenzung und Verfolgung Es dürfte wohl eine der eindringlichsten »Pforte«-Präsentationen gewesen sein. Bei der Vorstellung der neuen Ausgabe berichteten die HolocaustÜberlebenden Alice Dreifuss-Goldstein und Iréne Epstein De Cou über ihr Schicksal. n

Geschichten weitergeben

Von Julia Göpfert

Kenzingen. Was haben Rassenideologie und Gleichschaltung mit den Menschen im Dritten Reich gemacht? Und wie gehen wir heute mit unserem Erbe in unserer Erinnerungskultur damit um? Diese Fragen stellt die aktuelle, 25. Ausgabe der »Pforte«, die im Kenzinger Gymnasiums vorgestellt wurde. Und diese Frage stellte auch Kenzingens Bürgermeister Matthias Guderjan in seiner Rede. Es gelte aktiv Widerstand zu leisten, um die nachfolgenden Generationen durch Geschichtsbewusstsein, die Werte von Frieden, Toleranz und einem friedlichen Miteinander zu

»

Es ist hier passiert, denen die hier gelebt und verwurzelt waren.« Schulleiter Thilo Feucht vermitteln. Denn was bei dem Anschlag in Halle geschehen sei und wie bestimmte Ideen wieder populär würden, sei »beschämend«, betonte der Rathauschef und bat um eine Schweigeminute für die Opfer von Halle. »Die Firnis von Demokratie ist dünn und brüchig«, stellte auch Thilo Feucht, Schulleiter des Gymnasiums Kenzingen fest und betonte, dass es die Geschichte brauche, um aus ihr für die Gegenwart zu ler-

Kenzingen (jth). Die Katholische Öffentliche Bücherei Kenzingen lädt ein zu ihrer jährlichen Buchausstellung am Sonntag, 10. November, von 11 bis 18 Uhr im Pfarrgemeindesaal am Kenzinger Kirchplatz. Bei Hefezopf und Kaffee gleich nach dem Gottesdienst oder bei leckeren selbstgebackenen Kuchen und Torten am Nachmittag lässt es sich gut stöbern, so die Ankündigung.

Beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Kenzingen: Iréne Epstein De Cou (rechts) und Alice Dreifuss-Goldstein mit ihrer Familie sowie Vertretern des Gymnasiums, der Stadt und einigen Autoren der Pforte. Fotos: Göpfert nen. Die »Pforte« leiste hierbei einen wichtigen Beitrag. Denn nur durch die direkte Betroffenheit vor Ort werde es begreifbar, was es bedeute, wenn Gesellschaft ausgrenze und schließlich Millionen von Menschen ermordet werden. Auch Oliver Morlock vom Regierungspräsidium betonte, wie wichtig die Erinnerungskultur sei. Klaus Weber, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen, stellte die aktuelle Ausgabe der Pforte vor und sprach über die Entstehungsgeschichte. Schriftleiterin Roswitha Weber erklärte, dass Kenzingen großes Glück habe mit Iréne Epstein De Cou eine Vermittlerin zu haben, die auch Alice Dreifuss-Goldstein wieder nach Kenzingen gebracht habe und mahnte:

Alice Dreifuss-Goldstein (Zweite von links) und Iréne Epstein De Cou (Dritte von rechts) im Gespräch mit den Schülern

»Auch jetzt befinden wir uns wieder in einer Bewährungsprobe. Alle, jeder Einzelne sollte die Verantwortung fühlen«, erklärte Weber und forderte auf: »Sprechen Sie mit ihren Kindern in den Familien darüber. Sie brauchen das.«

Ausgrenzung ging Schritt für Schritt vonstatten Wie Ausgrenzung damals Schritt für Schritt vorangegangen war und wie Freunde und Nachbarn schließlich zu Fremden wurden, das berichtete die Holocaust-Überlebende Alice Dreifuss-Goldstein im Dialog mit den Kenzinger Schülern. Diese hatten sich zuvor im Rahmen der EineWelt-AG und des internationalen Erasmus-Projekts mit den Stolpersteinen in Kenzingen beschäftigt und eine Broschüre herausgebracht, die über die Juden in Kenzingen Auskunft gab und die der »Pforte« beigelegt ist. Ihr Vater und ihre Mutter waren fest ins Dorfleben integriert gewesen, berichtete Dreifuss-Goldstein Doch ab 1933 änderte sich das. Ihr Vater war in den Vereinen und bei den Bierrunden mit Freunden nicht mehr willkommen. Als er bei einem Konzert des Kenzinger Gesangsvereins Deutschlandlied und Gruß verweigerte, wurde er »wie ein räudiger Hund« aus dem

Saal gejagt. »Wir wussten, dass es nicht richtig war, aber wir ließen es geschehen und sagten nichts«, sagte später ein Sänger. Der Nationalstolz sei wichtiger als das Gewissen gewesen. Freunde begannen sich von der Familie abzuwenden, aus Angst mit Juden gesehen zu werden und kauften allenfalls nur noch heimlich im Laden der Familie ein. Als Alices Vater und Großvater in der Reichpogromnacht deportiert

»

Wir wussten, dass es falsch war, aber wir ließen es geschehen und sagten nichts.« Ein Kenzinger über die Ausgrenzung der Juden wurden, »tat niemand etwas«, erinnerte sich Dreifuss-Goldstein.. Als ihr Vater wieder zurückgekommen war, wanderte die Familie aus und schaffte es mit einem der letzten Schiffe vor dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs nach Amerika zu kommen. Irène Epstein De Cou berichtete von dem Schicksal ihres Vaters, der bereits 1933 ahnte, was passieren würde und gegen die Faschisten kämpfen wollte. 1943 schloss er sich der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung gegen die Deutschen, an und starb dabei. »Für mich war er ein Held«, erklärte Eps-

tein De Cou und berichtete von ihrer Kindheit sowie von dem Gefühl der Verlassenheit, als auch noch ihre Mutter und Großmutter früh verstarben. »Ich dachte immer, ich bin allein, bis ich die vielen Gräber in Eichstätten sah, die alle den Namen Epstein trugen«, berichtete sie. Epstein De Cou betonte abschließend, dass es nachdem, was in Halle und überall auf der Welt geschehe, wichtig sei, sich bewusst zu machen, dass sich alles wiederholen könne. »Es heißt wachsam sein und kämpfen, damit Lehren aus der Geschichte gezogen werden und Antisemitismus nicht wieder in einer Tragödie endet.« u Seite 10

INFO

Friedliche Musik Für versöhnliche Töne sorgten im Laufe des Abends immer wieder die Liedbeiträge der Schüler. So sang etwa der Chor der Grundschule an der Kleinen Elz »Bitte hör nicht auf zu träumen« und Wir sehnen uns nach Frieden«, während die Oberstufen-Schüler meisterhaft »The Mermaid’s Song« von Haydn, »Salamander« von Brahms und die AirSuite von Johann Sebastian Bach darboten.

Hecklingen (red/jg). In Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv und Landesdenkmalamt werden Kleindenkmale in und um Hecklingen erfasst. Berthold Schwarz hat begonnen, diese zu fotografieren und Informationen zu sammeln. Damit das vorhandene Wissen nicht verloren geht, möchte Schwarz alle Interessierten am Donnerstag, 7. November, von 16 bis 18 Uhr in das Foyer des St. Andreasheim einladen. Dort werden die bisher erfassten Kleindenkmale vorgestellt. Der Raum ist barrierefrei und kann auch gut mit Rollatoren erreicht werden. Besonders gefragt ist dabei laut Ankündigung die Unterstützung der Hecklinger Senioren, damit sie wertvolle Informationen, Geschichten und Anekdoten an die jüngeren Generationen weitergeben. Die Ergebnisse des Projekts werden nach Abschluss veröffentlicht. Natürlich können auch Geschichten und Anekdoten schriftlich oder zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden. Für Fragen ist Berthold Schwarz unter Teleofn 07644/86 64 zu erreichen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Züchter stellen ihre Tiere aus Kenzingen (ws). Der Kleintierzuchtverein lädt die Bevölkerung zu seiner Lokalschau am Samstag, 9. November, ab 14 Uhr und Sonntag, 10. November, ab 10 Uhr in die Turn- und Festhalle ein. Eine große Anzahl von Tieren und Rassenvielfalt wird ausgestellt. Außerdem stehen auf der Bühne mehrere Vogel-Volieren. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Am Samstagabend erfolgt innerhalb des Züchterabends die Prämierung der besten Tiere in allen Sparten.

Fitnessstudio unter freiem Himmel Sport | Neue Geräte im Bürgerpark in Betrieb genommen

Kenzingen (jg). Wer sich draußen sportlich betätigen will, der hat ab sofort im Bürgerpark »Altes Grün« die Gelegenheit dazu. Neben dem Spielplatz befindet sich dort nun quasi »ein Fitnessstudio unter freiem Himmel«, wie Kenzingens Bürgermeister Matthias Guderjan den neuen Bewegungsparcours bei der Übergabe bezeichnete. Ein Teil der Bewegungsgeräte war bereits im Bürgerpark gewesen, zwei Geräte und eine Balancierstange waren zuvor im Breitenfeld installiert. Das Seniorennetzwerk 50 plus hatte im Seniorenforum 2018 den Wunsch geäußert, alle Geräte an einem Ort aufzustellen, um ein durchgängiges Training zu ermöglichen. Außerdem hatte es für die Anschaffung von drei weiteren Geräten plädiert, um so

ein gelenkschonendes Training zu ermöglichen, das alle Muskelgruppen anspricht. Der Seniorenbeirat unterstütze den Vorschlag, der Gemeinderat stimmte zu. Neu angeschafft wurden ein sogenannter »Butterfly« fürs Rückentraining, ein Crosstrainer fürs Ganzkörpertraining und ein Gerät, an dem mithilfe einer Feder der Gleichgewichtssinn verbessert werden kann.

Seniorennetzwerk beteiligt sich an den Kosten von 14 000 Euro Die Kosten dafür lagen bei 11 000 Euro für die neuen Geräte und bei 3000 Euro für die Umsetzung der alten und den Aufbau der neuen Geräte durch den Bauhof sowie für einen neuen benutzbaren

Untergrund der Geräte. Guderjan dankte dem Seniorennetzwerk 50 plus dafür, dass es sich an der Finanzierung beteiligt hatte. Dieses hatte insgesamt 6000 Euro gespendet, davon stammten 4100 Euro aus eigenen Mitteln, 900 Euro aus einer Aktion des EnBW und 1000 Euro von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, die das Geld zuvor an das Seniorennetzwerk gespendet hatten. Die Volksbank Nördlicher Breisgau und die Volksbank Lahr hatten für den Parcours zusättzlich ebenfalls jeweils 500 Euro gespendet und der VdK Herbolzheim 550 Euro. »Danke fürs Mittragen des Konzepts und für die Hartnäckigkeit«, sagte Guderjan besonders in Richtung des Seniorennetzwerks. Mit dem Bewegungsparcours sei nun et-

Testeten die neuen Geräte (von links): Udo Deutscher von der Volksbank Nördlicher Breisgau, Daniel Kalt von der EnBW, Bürgermeister Matthias Guderjan, Angelika Isele-Mayer vom Seniorennetzwerk 50 plus, VdK-Vorsitzender Winfried Hörmann, Manfred Disch vom Seniorennetzwerk 50 plus und der Seniorenbeauftrage Hans-Heinrich-Schneider. Foto: Göpfert was entstanden, »das gute Chancen hat, von allen Generationen angenommen zu werden«. Angelika Isele-Mayer und Manfred Disch vom Seniorennetzwerk 50 plus sowie Kenzingens Seniorenbeauftragter Hanns-Heinrich

Schneider dankten wiederum der Stadt für die Umsetzung. Sie hoffe nun, dass der Parcours in Zukunft gut genutzt werde, erklärte Isele-Mayer. Gerne wolle das Seniorennetzwerk dort ein bis zwei Mal die Woche Kurse anbie-

ten, falls sich ein Übungsleiter finde. VdK-Vorsitzender Winfried Höhmann regte an, dass jeder bei der Nutzung noch jemanden mitbringen solle, um ihn an den Geräten einzuweisen und den Parcours so bekannter zu machen.


NÖRDLICHER BREISGAU

Samstag, 2. November 2019

Kurier Seite 6

Erste Bewohner sind bereits eingezogen Kleintierverein | Insektenhaus gebaut Herbolzheim (ws). Ein großes Häuschen aus naturbelassenen Hölzern dient Wildbienen und anderen Insekten künftig als Rückzugsort und Winterquartier. Gebaut und aufgestellt hat das Insektenhotel Eberhard Rees – Kostenpunkt 100 Euro. Die Idee keimte beim Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins als er zusammen mit einigen Mitgliedern bei einem Vereinsausflug vor neun Jahren die Landesgartenschau in Villingen besuchte. »So was passt auch nach Herbolzheim« meinte er damals. Als die alte Linde vor dem Vereinsheim abstarb und deren Krone abgesägt werden musste, zimmerte der Rentner aus vielen gestifteten Materialien die Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten. Ein halbes Jahr investierte der Tierfreund in das Vorzeigeobjekt, das noch rechtzeitig zur Lokalschau dieses Wo-

chenende »bezugsfertig« wurde. Schon nach ein paar Tagen fanden sich die ersten Bewohner ein. Mit einem größeren Ansturm rechnet Rees aber erst im Frühjahr zur Blütezeit. Die Kleintierzüchter wollen mit dem Insektenhaus ein Signal setzen, dass sie nicht nur Tierhalter und -züchter sind, sondern auch aktive Beiträge zur Naturpflege leisten. Bei der Lokalschau stehen neben der neuen Errungenschaft natürlich auch viele Tiere im Blickpunkt. 150 Kaninchen, Hühner und Tauben füllen die Stallungen. Am Samstag, 2. November, geht es um 15 Uhr los. Am Sonntag ist die Bevölkerung ab 11 Uhr auf das Vereinsgelände im Birkenwald eingeladen. Beim geselligen Züchterabend am Samstag ab 20 Uhr ist das Publikum ebenfalls erwünscht. Dort werden die Preisträger gekürt. Für Speis und Trank ist an allen Tagen gesorgt.

Eberhard Rees vor sienem großen selbstgefertigten Insektenhaus und mit einer Miniaturausgabe, die die Kinder während des Ferienprogramms beim Kleintierzuchtverein Herbolzheim angefertigt haben. Foto: Schnabl

Kinder erhalten viel Applaus Theater | Grundschüler führen Musical »Sternenreise« vor voll besetzter Halle auf

Voll im Einsatz: Thomas Gedemer bei seinem Tag im Forst Foto: Stadt

Schnuppertag im Forst Herbolzheim (red/jg). In den kommenden Monaten wird Bürgermeister Thomas Gedemer in verschiedene Arbeitsbereiche der Stadt hineinschnuppern wie etwa im Bauhof, in der Kernzeitbetreuung oder im Klärwerk. Den Anfang machte er vergangene Woche im Forst und das Fazit des Tages war mehr als positiv. »Ich habe hohe Achtung vor der Arbeit des Forstteams und bin begeistert von dessen Wissen und ihrer Liebe zur Natur«, erklärte er.

Ein voller Erfolg war das musikalische Theaterstück der Klasse 4 der Grundschule Rheinhausen. Unter Leitung von Sebastian Feltgen präsentierten die Schüler beim Herbstfest des Fördervereins das Musical »Sternenreise«. n

Von Katrin Meier

Rheinhausen. Das selbsteinstudierte Stück entführte erzählte den begeisterten Zuschauern eine Geschichte über Sternschnuppen, Wünsche und Träume. Die Lieder wurden von Musiklehrer Sebastian Feltgen selbst geschrieben und mit den Kindern fleißig geübt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Besucher für diesen besonderen Auftritt. Gefallen hat dem Publikum auch der Auftakt des Abends: Alle Klassen sangen gemein-

Zum Auftakt des Musicals sangen alle Grundschul-Klassen zusammen den Gruselsong. sam auf der Bühne den »Gruselsong«. Natürlich stillecht in gruseligen Kostümen.

Förderverein freut sich über die große Resonanz Nach dem musikalischen Teil gab es noch einen Auftritt der Tanzgruppe »Dance and Music«. Zum Abschluss unterhielt dann die Liveband »Just Divine«. Bei dem Theaterstück war so viel los, dass wei-

tere Stühle dazugestellt werden mussten. Über diese tolle Resonanz freute sich auch ganz besonders der Förderverein der Grundschule, um dessen Vorsitzende Judith Hadenfeld-Duri. Man hätte im Vorfeld nicht mit solch einem großen Ansturm gerechnet, erklärte sie. Der Erlös der Veranstaltung, den der Förderverein durch die Bewirtung des Abends einnahm, kommt den Grundschülern zu Gute.

Foto: Meier

INFO

Grundschule An der Grundschule Rheinhausen werden acht Klassen mit insgesamt 145 Schülerinnen und Schülern von 18 Lehrkräften unterrichtet. Aus einer Initiative des Elternbeirats entstand im Frühjar 2002 die Idee zur Gründung eines Fördervereins, der aktuell 90 Mitglieder hat.

Vortrag zum Thema Ayurveda Rheinhausen (red/jg). Renate Müller wird am Donnerstag, 7. November, von 19 bis 20 Uhr über das Thema »Mit Ayurveda zu einer gesunden Verdauung« im Pfarrheim Niederhausen referieren. Die richtige Ernährung ist im Ayurveda die Grundlage für ein langes, gesundes und glückliches Leben. Im Vortrag wir erklärt, wie man mit der Nahrung, der Lebensweise und Kräutern zu einer gut funktionierenden Verdauung kommen soll.

Aktionstag zum Polder Weisweil/Rheinhausen (red/ jg). Unter dem Motto »Letzte Chance! Rheinwald retten – Schluten fluten!« ruft die Bürgerinitiative »Polder Wyhl/ Weisweil so nitt!« zu einem Aktionstag »Polder Rheinwald« auf. Dieser startet am Sonntag, 3. November, um 11 Uhr am Zollhaus am Rhein in Weisweil. »Kumm un mach mit!«, lautetet die Aufforderung der BI.

An seinem 70. Geburtstag ist er auf Reisen

Jubiläum | Altbürgermeister Ernst Schilling spricht über die Zeit im Ruhestand Herbolzheim (kat). Seit er im Dezember 2017 seinen Ruhestand antrat, erfüllte sich Ernst Schilling zahlreiche Wünsche. Einer davon war es, den Polartag zu sehen. Auch seinen 70. Geburtstag am kommenden Montag, 4. November, wird der ehemalige Bürgermeister von Herbolzheim gemeinsam mit seiner Frau, auf einer Reise verbringen. Deren Ziel hält er aber geheim. Wie Ernst Schilling seinen Ruhestand verbringt? Genauso, wie er es sich gewünscht hatte. Viel Zeit für die Familie, für Freunde und viel Zeit für sein liebstes Hobby: das Reisen. Wenn der Jubilar beginnt von seinen Auslandsaufenthalten zu erzählen, strahlen seine Augen, er kommt ins Schwärmen und holt seine Kamera aus dem Schrank. Mit einem Lächeln im Gesicht beginnt er, Erinnerungsfotos zu suchen und zeigt dabei viele schöne und auch private Ein-

blicke in ein Leben nach dem Rathaus. Ein Leben, das Schilling in vollen Zügen auskostet. »Im Sommer waren meine Frau und ich sechs Wochen mit dem Wohnmobil in Skandinavien unterwegs«, erzählt er und zeigt ein Bild, dass das Ehepaar am Nordkap zeigt. Glücklich strahlen beide in die Kamera. Es ist Polartag und um halb eins in der Nacht, noch immer taghell. »Es war dein tolles, einmaliges Erlebnis, ein Erlebnis, das auch entschleunigt, einen zur Ruhe kommen lässt«, bemerkt Schilling. Das Reisen helfe dabei, sich auf das Wesentliche zu besinnen, so Schilling weiter. Regelmäßig packen die Schillings ihre Koffer. Dabei muss die Reise gar nicht immer weit sein. Oft besuchen sie Freunde im Elsass oder in Morawica in Polen oder Herbolzheim an der Jagst. Diese Reise in Herbolzheims Partnerstädte habe er auch früher

in seinem Amt als Bürgermeister gerne angetreten. »Der Unterschied zu heute ist, dass wir jetzt mehr Zeit haben, dort unsere Freunde zu treffen und unbegrenzter Zeit mit ihnen zu verbringen«, freut er sich. Andere Stationen in den letzten Monaten waren das Saarland und Verona.

Sportlich und bei Veranstaltungen in der Region unterwegs Aber auch in der Region ist Schilling regelmäßig anzutreffen. Nämlich auf dem Rad bei den geführten Touren des Tourismusbüro Herbolzheim. Der rüstige Pensionär ist leidenschaftlicher Radfahrer und nimmt vierzehntägig an den Velotouren durch die Region teil. Sportlich betätigt er sich auch immer wieder auf dem Golfplatz in Tutschfelden. Und man trifft ihn und

seine Frau auch immer wieder auf Veranstaltungen in der Stadt, den Stadtteilen oder der Region. So waren die Schillings vergangene Woche auf dem Jahrmarkt unterwegs, Anfang Oktober auf dem Kaiserbergfest oder bei einer der zahlreichen Musikund Kunstveranstaltungen. Auch, wenn er es jetzt in vollen Zügen genieße, keinen Termindruck und dafür viel Zeit zu haben, so würde er nie die Termine, die Veranstaltungen und die Begegnungen mit den Menschen, in seiner Zeit als Rathauschef, missen. »Es war für mich nie eine Last, sondern immer eine Freude, eine Ehre und Selbstverständlichkeit da zu sein, teilzunehmen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen«, erinnert sich Schilling und fügt lächelnd hinzu, dass er auch einfach immer großes Glück hatte, dass ihn seine Frau all die Jahre begleitete. »Oft sind wir nach einer Veranstaltung

Wer mit Ernst Schilling auf seinen 70. anstoßen will, muss sich ein wenig gedulden. An seinem Geburtstag am 4. November wird sich der Altbürgermeister mit seiner Frau auf Reisen befinden. Foto: Meier noch gemeinsam auf der Terrasse oder im Wintergarten gesessen und haben über den Tag gesprochen – das war immer ein schöner Abschluss«, erinnert er sich. An seinem Geburtstag werden die Eheleute sicher auch beisammensitzen, vielleicht

mit einem Glas Rotwein in der Hand, Schillings Lieblingswein, und auf ihren Urlaub zum 70. Geburtstag von Ernst Schilling anstoßen. Mit der Familie und Freunden feiert der Jubilar dann ein paar Tage später zu Hause in Herbolzheim nach.


Lokales

Woche 44

Samstag, 2. November 2019 Samstag, 2. November 2019

Woche 44

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Anerkennung für starke Leistungen

Weingenuss und Mordgeschichten Herbolzheim (red/jg). Von kriminellen Machenschaften in dunklen Weinkellern und Winkeln, tödlichen Tröpfchen und Häppchen, mordlustigen Genießern und von anderen »Leichen im Keller« werden die Teilnehmer von »Mord(s)-Weine – Weinselige Kriminalgeschichten mit Weinprobe« hören. Astrid Heß, Claudia Bühler und Stefan Schäuble entführen am Freitag, 15. November, mit Kurzgeschichten und einem Augenzwinkern in die »kriminelle« Welt des Genusses, Weinprobe und kleine Häppchen sind im Preis enthalten. Mehr Informationen gibt es unter Telefon 07643/87 02. Beginn ist um 19.30 Uhr bei der Tourist-Info im Torhaus. Eine Anmeldung ist bis spätestens Freitag, 8. November, unter Telefon 07643/93 59 11 erforderlich.

Ehrung | Ettenheims Bürgermeister zeichnet 174 Sportler und einen Musiker aus / »Tolles Vereinsleben« Erfolgreiches Ettenheim: 59 Einzel- und 31 Mannschaftsleistungen hat Bürgermeister Bruno Metz bei den Ehrungen für besondere Verdienste in Sport und Musik ausgezeichnet. n

Von Klaus Schade

Ettenheim. Honoriert bei der Feierstunde im Foyer des Städtischen Gymnasiums wurden Erfolge auf Bezirksund Landesebene (jeweils erster Platz), süddeutscher (Platz eins bis drei), deutscher (Platz eins bis fünf) oder auf internationaler Ebene (Platz eins bis zehn) in 13 verschiedenen Sportarten. Die diesmal einzige musikalische Auszeichnung erhielt David Korotine, der mit der Gitarre einen ersten Preis im Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« errungen hatte und auch bei der Ehrungsfeier selbst für einen beeindruckenden musikalischen Rahmen sorgte. Zweiter unterhaltsamer Beitrag des Abends: eine ansprechende tänzerische Mary-Poppins-Inszenierung der 14-jährigen Katrin Wilhelm.

Dank an Trainer und Betreuer Bürgermeister Metz sah in der Auszeichnung von insgesamt 174 Sportlern aus Gesamt-Ettenheim den Beweis für ein »tolles Vereinsleben« einerseits und für großes Bewusstsein für gesundheitliche Ertüchtigung andererseits. Es sei erwiesen: Sport verlangsame den Alterungsprozess, wirke sich positiv auf die Psyche aus, mache glücklicher. In jedem Alter sei das wichtig, so Metz. Sport führe Menschen zusammen – Jüngere und Ältere, Menschen mit und ohne Handicap. So freute sich Metz, mit Alexander Subat einen erfolgreichen Rollstuhltennisspieler (deutscher Meister im

Tabak, Literatur und Whisky

Katrin Wilhelm begeisterte bei der Ehrungsfeier im Städtischen Gymnasium mit einer tollen Tanzaufführung. Doppel, Dritter im Einzel) und zugleich Integrationsbeauftragter auszeichnen zu dürfen. Die Stadt wisse um die Bedeutung sportlicher Betätigung und investiere gerne in entsprechende Anlagen, erklärte der Rathauschef. Zudem stehe das Ettenheimer Stadtfest kommendes Jahr unter das Motto »Eine Stadt in Bewegung«. Metz’ Dank galt allen Trainern, Betreuern, Übungsleitern, Hallen- und Platzwarten. Besonderen Respekt verlangten dem Bürgermeister die Leistungen von Andreas Amann und Jochen Lehmann ab. Amann war die 1330 Kilometer von Sylt nach Garmisch-Partenkirchen in 19 Tagen gelaufen, Lehmann hatte den Ironman-Triathlon auf Hawaii in 9:41 Stunden absolviert. Zu den weiteren beson-

ders Ausgezeichneten zählten an diesem Abend die Behindertensportlerin Sabine Brogle (Schießen), Ronja Fischer (Reiten), Victoria Ezebinyo

Foto: gad

(U 17-Fußball-Nationalspielerin) und Sophia Puchinger (Schwimmen) – ohne damit all die anderen Geehrten zurückzustellen. 37 Titel waren

auf Bezirksebene erreicht worden (2018: 22), 16 auf Landesebene (12), 12 auf Bundesebene (15) und 25 auf internationaler Ebene (23).

n MSC Münstertal, Mountainbike: Dominik Oswald (Weltranglisten-Erster), Sebastian Klein, Lilliana Florido Martins, Tim Ringwald n Fußballverein: C-Junioren Meister, Aufstieg in Bezirksliga n Karateschule: Mara Klein, Katharina-Elisabeth Specht, Dominic Pieles, Lotte Cebulla, Frédérique Queck, Mara Neugart, Maxime Naudasche n Turnverein, Gewichtheben: Manuel Wirtner, Janina Helwig, Alysha Koch, Damian Raszczok, Kerstin Thiemann, Anna Mihajlenko, Charlotte

Hofmann, Viktor Hubert, Christian Hubert, Michael Mihajlenko n Tennisclub: Damen I Bezirksmeister; Herren 60 II Meister Bezirksliga, Aufstieg in Oberliga; Gemischté U 16 Meister Bezirksliga; Einzelmeisterschaften Andreas Vogel, Patrick Hoppstädter n TC Münchweier/TC Ettenheim: Herren 30 Meister 2. Bezirksklasse n TTC Altdorf: Damen I Sieger Bezirkspokal n TG Altdorf: erste Plätze im Geräteturnen für vier Riegen; Handball: Meister Herren

n Ehrungen n Heimschule St. Landolin, Geräteturnen: Sieger »Jugend trainiert für Olympia«, Mädchen und Jungen n Boule-Club: Roman Reinert, deutscher Vizemeister n KK-Schützenverein: Landesmeister Ingrid Sleifir, Margot Furtwängler, Frank Metzger n Leichtathletikverein: Simon Schwab, Felix Kuhner, Mika Broßmer, Marie Gerber, Paula Schneider, Caroline Hebding, Milena Fortowski, Giulia Zehnle n LVE-Badminton: Zweite Mannschaft Bezirksmeister und Aufstieg Landesliga

Vier Orchester geben ein besonderes Benefizkonzert Musik | Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen tritt in Herbolzheim auf

Herbolzheim (red/jg). Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen kommt nach Herbolzheim und gibt am Mittwoch, 6. November, in der Breisgauhalle ein Benefizkonzert. Möglich gemacht hat dies Heinz Schandelmeyer, seit Januar Vorsitzender des Heimatvereins Tutschfelden. Bis zum Jahr 2006 war er als Berufssoldat oft im Ausland stationiert und auch nach seiner aktiven Dienstzeit führten ihn seine Einsätze im Rahmen der Reservedienstleistung oft in weit entfernte Gegenden. So konnte er während seiner Zeit in Ottawa Kontakte zum Gebirgsmusikkorps knüpfen, die den Grundstein dafür legten, dass dieses für die Region einmalige Konzert zustande kommt.

schen Einsätzen generell nur bei Benefizveranstaltungen auf«, erläutert Schandelmeyer. Im Falle des Auftritts in der Breisgauhalle soll der Reinerlös in den Notfonds für die Geschädigten der Scheunenbrände in Herbolzheim fließen. »Damit zeigen wir, dass das Thema Scheunenbrände für uns nicht abgehakt ist«,

stellt Bürgermeister Thomas Gedemer fest. Wenn er an den betroffenen Grundstücken vorbeikomme, stelle er er fest, dass mancherorts der Abriss vorangehe, von einem Wiederaufbau könne jedoch noch keine Rede sein. Ein weiterer Teil der Erlöse soll dem Bundessozialwerk für einsatzgeschädigte Sol-

daten zugute kommen. »Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass der Dienstherr bei diesem Thema zu wenig tut«, plaudert Schandelmeyer aus dem Nähkästchen. Deshalb sei es ihm besonders wichtig gewesen, dafür etwas zu tun. Musikalisch unterstützt werden die Profimusiker der Bundeswehr von den Jugendab-

Erlös kommt Opfern der Scheunenbrände und einsatzgeschädigten Soldaten zugute »Das Gebirgsmusikkorps besteht aus Berufsmusikern und tritt außer bei protokollari-

Werden am 6. November zusammen mit den Jugendabteilungen der Stadtmusik Herbolzheim und den Musikvereinen aus Bleichheim und Wagenstadt auftreten: das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen Foto: Bundeswehr / Karlheinz Wedhorn

teilungen der Stadtmusik Herbolzheim sowie den Musikvereinen aus Bleichheim und Wagenstadt. Sie werden unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Bastian Lohnert ab 19 Uhr das Vorprogramm gestalten und im späteren Verlauf sogar mit dem Gebirgsmusikkorps gemeinsam spielen. Dann wird allerdings deren Dirigent, Oberstleutnant Karl Kriner, am Dirigentenpult stehen. Einlass in die Halle ist bereits um 18 Uhr. Der Heimatverein Tutschfelden wird für das leibliche Wohl sorgen. Karten im Vorverkauf für zwölf Euro gibt es im Torhaus oder online unter www.heimatverein-tutschfelden.de. In den Genuss von verbilligten Karten für zehn Euro kommen Rettungskräfte der Feuerwehr, des DRK, des THW und vergleichbarer Einrichtungen. Bevorzugt wird hier das Erscheinen in Uniform. Karten an der Abendkasse sind dann für 14 Euro zu haben. Die Stadt Herbolzheim und der Heimatverein Tutschfelden hoffen auf große Resonanz.

Herbolzheim (red/jg). Badische Genüsse besonderer Art in Form von Tabak, Literatur und Whisky gibt es am Samstag, 16. November, ab 20 Uhr im Herbolzheimer Gasthaus Salmen. Philosoph Andreas Urs Sommer aus Broggingen liest und kommentiert Thomas Mann und andere große Literaten. Wenn Rauch und Literatur zusammenkommen, gibt das einen beschaulichen Leseabend im Salmen, bei dem auch ein Glas Hochprozentiges aus der Brogginger Brennerei Fitzke getrunken werden darf.I nformationen zur Veranstaltung gibt es bei Claudia Bühler unter Telefon 07643/87 02. Zur Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens Freitag, 8. November, 18 Uhr unter Telefon 07643/ 93 59 11 erforderlich.

Wandern im Dreisamtal Herbolzheim/Ettenheim (red/ jg). Der Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim lädt auf Sonntag, 10. November, zur Wanderung »Auf der Sonnenseite des Dreisamtals« ein. Die Rundwanderung von Stegen über Streckereck biete Fitness zum Genießen sowie herrliche Ausblicken ins Steurental und ins Zartner Becken, so die Ankündigung. Auf romantischen Waldwegen werden die Teilnehmer 500 Höhenmeter bewältigen. Eine Pause ist an der Freiherrvon-Schauenburg-Hütte vorgesehen. Der Wanderabschluss ist im Gasthaus Hirschen in Stegen. Die Einkehr ist im Fahrpreis nicht enthalten. Die Wanderstrecke ist 15 Kilometer lang. Die Tour dauert etwa fünf Stunden. Wanderführer sind Traute Zahn (Telefon 07642/76 82, E-Mail zahn.t@swv-ettenheim) und Martina Fakler (Telefon 07644 /5 58 88 38, E-Mail fakler.m@swv-ettenheim.de). Als Ausrüstung sind Rucksackverpflegung, gute Wanderschuhe und wetterangepasste Kleidung erforderlich, teilt der Verein mit. Außerdem werden Wanderstöcke empfohlen Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Bus zur Wanderung fährt um 9 Uhr vom Herbolzheimer Rathaus, um 9.05 Uhr vom Ringsheimer Ochsenbrunnen und um 9.10 Uhr vom Städtischen Gymnasiumin Ettenheim ab.


MAHLBERG

Kurier Seite 8

Ärgernis Gabionenwand: Weil sie zu dicht am Rebweg steht, wird die Fahrt auf die Kreisstraße zum Verkehrsrisiko. Die Mahlberger wollen handeln und die Mauer um zwei bis drei Meter kürzen. Foto: Decoux-Kone

Neue Wand wird gekürzt

Rat | Steinmauer im Baugebiet Orschweier-Nord behindert vor allem Landwirte Wenn ab Ende Oktober die ersten Häuser im Baugebiet Orschweier-Nord entstehen, wird an anderer Stelle schon wieder zurückgebaut: Eine Gabionenwand muss aus Gründen der Verkehrssicherheit um zwei bis drei Meter gekürzt werden. n

Von Irene Bär

Orschweier. Das teilte Ortsvorsteher Bernd Dosch vergangene Woche dem Ortschaftsrat mit und erntete Kopfschütteln und Unverständnis aus dem Gremium zur Kenntnis. Die Planer und Behörden haben es »verbockt«, lautete der Tenor im Rat. Wer von Mahlberg kommend nach Orschweier fährt, dem ist die mächtige Gabionenwand (Mauer aus mehreren mit Steinen gefüllten Drahtkörben) am Rand des neuen Baugebiets sicher schon aufgefallen. Die Wand wurde aus Lärmschutzgründen zur Kreisstraße hin errich-

tet. Das Problem: Sie steht sehr dicht am Rebweg, einem asphaltierten Feldweg, der auf die Kreisstraße führt und den neben Radfahrer auch Autofahrer und vor allem Landwirte nutzen. Die sagen, dass die Ausfahrt vom Rebweg auf die Kreisstraße mit breiten Traktoren und Anhängern wegen der Wand kaum mehr zu bewerkstelligen sei.

Kosten belaufen sich auf rund 10 000 Euro

Prozess machen und die Wand um etwa zwei bis drei Meter kürzen lassen – auch wenn man dann als »Lachnummer« da stehe, wie Ortsvorsteher Dosch meinte. Ärgerlich sei der Rückbau vor allem, weil die Wand mit ihren Maßen auf Weisung von Planern und Behörden so gebaut worden sei. Das betonten der Ortsvorsteher und Bürgermeister Dietmar Benz

im Ortschaftsrat mehrfach. Die naheliegende Frage von Jürgen Weber (CDU): »Dürfen wir rückbauen?« Das ist der Verwaltung einerlei, die Verkehrssicherheit gehe vor. Deshalb werde die Wand auch so schnell wie möglich gekürzt, ohne Rücksicht auf möglichen Ärger mit Behörden, so Benz. Die Kosten dafür bezifferte er auf rund 10 000 Euro.

INFO Ortsvorsteher Dosch hat sich vor Ort ein Bild gemacht und von einem betroffenen Landwirt überzeugen lassen: »Der kommt nicht mehr rüber«, musste Dosch feststellen. Und nicht nur das: Egal, wer aus dem Feldweg herausfährt, kreuzt den dortigen Rad- und Fußweg. Die Sicht sei sehr stark eingeschränkt, hat auch Jannick Obergföll (BFMO) festgestellt: »Der Fahrer steht schon halb im Radweg, bevor er sieht, wer oder was kommt.« Das sei für alle Beteiligten höchst gefährlich. Deshalb wollen Orts- und Stadtverwaltung nun kurzen

Keine Alternative in Sicht Die Orschweierer Ortschaftsräte diskutierten am Dienstag Alternativen zum Rückbau der Mauer. Jürgen Weber (CDU) sprach die Möglichkeit an, die Wand in der Länge zu belassen und in Richtung Norden einen landwirtschaftlichen Weg so auszubauen, damit die Landwirte mit schwerem Gerät und Überbau auf diesen ausweichen können. Das sei kaum zu realisieren, wie Ortsvorsteher Bernd Dosch und Bürgermeister Dietmar Benz sagten. Zum

einen aus Kostengründen, zum anderen weil dazu Grunderwerb nötig sei. Und dagegen hätten sich betroffene Eigentümer gesperrt, wie auch Klaus Deutschkämer (BFMO) habe erfahren müssen. Auch sein Vorschlag, den Rebweg an der Einmündung um drei Meter weiter Richtung Norden zu verschieben, sei aus diesem Grund nicht realisierbar. »Wir haben mit dem Eigentümer bislang ergebnislos verhandelt«, berichtete Dosch.

Statt Umbau nicht doch lieber ein Neubau?

Landessanierungsprogramm | Ortschaftsrat diskutiert erneut über Orschweierer Halle

Orschweier (ir). Sollte man die Orschweierer Halle doch erweitern oder gar neu bauen? Einmal mehr kam diese Diskussion auf, als es vergangene Woche im Ortschaftsrat um die Vorschläge für den städtischen Haushalt ging. Einen Beschluss fassten die Ortschaftsräte noch nicht, der ist für die kommende Sitzung vorgesehen. Auf der Liste von Ortsvorsteher Bernd Dosch stehen 50 000 Euro Planungskosten für den Umbau und die Modernisierung der Halle. Die will man endlich ausgeben, sollte Orschweier 2020 ins Landessanierungsprogramm aufgenommen werden. Pläne, die weiter zu verfeinern gilt, wurden im März diesen Jahres vorgestellt. Doch Jannick Obergföll (BFMO) will höher hinaus. Er stellt die Frage in den Raum, ob ein Neubau nicht sinnvoller sei. Bis auf Dieter Beck (BFMO), der eine separate Sporthalle ins Spiel brachte,

Haufen werfen, aber: »Wenn es der Ortschaftsrat so wünscht, machen wir das Fass noch einmal auf.«

47 000 Euro für Spielplatz Schwalbenweg

Soll eigentlich saniert werden, könnte aber auch komplett neu gebaut werden, findet mancher Ortschaftsrat: die Halle in Orschweier. Archivfoto: Decoux-Kone fand Obergfölls Idee keine Befürworter. Jürgen Weber (CDU) sagte: »Mit dem, was wir haben, sind wir bis jetzt ganz gut ausgekommen.« Dosch und Bürgermeister Dietmar Benz stellten die Kosten-Nutzen-Frage. Zudem fürchtet Benz im Falle eines Neubaus oder einer Erweite-

rung Lärmprobleme. Die Orschweierer Halle ist seit etwa Mitte der 2000erJahre in der Diskussion, mehrere Male wurden Pläne gemacht. Nun ist sie zentraler Bestandteil des Antrags auf Landeszuschüsse. Und das will Benz nach all den Jahren auch eigentlich nicht über den

Zuvor hatten die Ortschaftsräte über die weitere Gestaltung des Spielplatzes »Schwalbenweg« beraten. Angedacht ist, den Eingang zu verlegen und Fahrradstellplätze im Eingangsbereich zu schaffen. Ortsvorsteher Dosch, der sich auf Spielplätzen in der Region angeschaut hatte, will vor einem weiteren Beschluss zur Möblierung erst mal Kataloge wälzen. Leichter dürften es ihm die ersten Stichpunkte machen, die die Ortschaftsräte nun vorgaben. Die Vorschläge lauteten auf mehrere Sitzbänke, eine Rutsche, ein Spielhaus, ein Federspiel und eine Doppelschaukel. Im Budget sind dafür laut Benz etwa 47 000 Euro eingeplant.


KIPPENHEIM / RUST

Samstag, 2. November 2019

Kurier Seite 9

Ein Millionen-Bau mit »O-ha«-Effekt

Wirtschaft | Firma Schneeweiß eröffnet neuen Sitz in Schmieheim / Inhaber: »Größtes Streben ist, Arbeitsplätze zu erhalten« Die Firma Schneeweiß, zu der auch der Möbelhersteller Hiller gehört, hat ihren neuen Firmensitz eröffnet. Der Millionenbau namens »Experience Center« soll Begegnungsstätte für Lieferanten, Kunden und vor allem Mitarbeiter werden. n

Foto: Bender

Kein Ufo, sondern der neue Schneeweiß-Firmensitz zwischen Kippenheim und Schmieheim. Oder wie ihn Inhaber Jürgen Dreher nennt: »Ein Versprechen für die Zukunft.«

Von Felix Bender

Schmieheim. Die Gästeliste von Inhaber Jürgen Dreher für die abendliche Feier ließ sich sehen. Neben Ortenauer Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft machten der Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, Steffen Auer, und der ehemalige Landeswirtschaftsminister, Walter Döring (FDP), als Festredner Schneeweiß die Aufwartung. Die Reaktion der Besucher auf den Neubau lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: beeindruckt. n Das Gebäude: Hochmodern, großzügig – und mit O-ha-Effekt. Wer von der Kreisstraße zwischen Kippenheim und Schmieheim auf den südlichen Hang abbiegt, erblickt einen Bau, den man dort nicht unbedingt vermutet. Kurzer Steckbrief: Von den gut 1000 Quadratmetern Grundfläche des einstöckigen Gebäudes sind 700 für Ausstellung und Veranstaltungen vorgesehen, 200 für Arbeitsplätze. Die Deckenhöhe beträgt bis zu fünfeinhalb Metern, der Eingangs-

n Die

das Gebäude zusammen mit dem Kippenheimer Architektenbüro Keienburg entworfen hat, im Gespräch mit der LZ nicht. Das Prahlen liege ihm fern. »Es ist da, ich habe es bezahlt und gut ist.«

Idee: Raum für Begegnung schaffen, zwischen Kunden, Lieferanten und vor allem Mitarbeitern. »Hier sollen unsere Angestellten zu Mittag essen, einen Kaffee trinken und auch mal mit einem Bierchen den Feierabend einläuten«, so Drehers Vision. Ich bin kein Prahler. Das Zauberwort: Es ist da, ich habe Work-Life-Balanes bezahlt und gut ist.« ce, also ein ausgewogenes VerhältSchneeweiß-Chef nis zwischen BeJürgen Dreher ruf und Privatem. Dreher ist überbereich besteht aus 165 Qua- zeugt: »Wenn unsere Mitdratmetern emailliertem Glas. arbeiter mal 100 Meter vom Innen erwartet den Besucher Werk ins Center laufen, um eine Kombination aus blank ein paar Minuten die Arbeit polierten Betonböden und zu vergessen, sind sie danach rustikalem Holz. Zum Thema umso produktiver.« Gewollter Nachhaltigkeit: Für die Trag- Nebeneffekt: »Unsere Kunden konstruktion wurde ökolo- sehen, was wir hier leisten, gisch recycelbares Holz ver- dann wissen sie auch, warum wendet, der Bau ist mit einer sie bei uns vielleicht ein bissLuft-Wärme-Pumpe und chen mehr bezahlen als aneinem Heiz- und Kühlsystem derswo.« ausgestattet. Vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung ver- n Der Standort: Ein Bekenntging rund ein Jahr, in dem ein nis zur Region. Er habe mit einstelliger Millionen-Betrag dem Bau »ein Zeichen setzen verbaut wurde. Genauer wird wollen für Gemeinde und MitSchneeweiß-Chef Dreher, der arbeiter«, sagt Dreher, dessen

n Die

»

Unternehmen bisher im Schmieheimer Schloss residierte. Im neuen Firmensitz arbeiten derzeit 14 Angestellte, 28 sollen es einmal werden. »Unser größtes Streben ist, die Zahl der Arbeitsplätze hier zu erhalten und weiter auszubauen.« Drehers Credo: »Die Leute sollen stolz sein, bei uns zu arbeiten.« Im ländlichen Raum sei die Identifikationsbereitschaft größer als in einer Großstadt. Zudem sei der Schwarzwald längst eine internationale Marke. »Hier gibt es einige bemerkenswerte Unternehmen«, sagt der Schneeweiß-Chef und verweist auf »einen Freizeitpark ganz in der Nähe«. n Der

Bauherr: 53 Jahre, verheiratet, eine Tochter, gebürtiger Stuttgarter. Als Rolf Hiller Anfang der 2000er-Jahre 62 Prozent der Unternehmensanteile an eine Schweizer Investorengruppe veräußert, wirbt diese Dreher von einem großen US-Möbelkonzern ab. Der Auftrag an den neuen Geschäftsführer: »Hiller fit machen für die Zukunft.« Das gelingt. Dreher vervierfacht den Jahresumsatz von 14 auf 52 Millionen Euro. Auch dank einiger Zukäufe in die 2010 gegründete Schneeweiß-AG, aus der »nach einem wenig beglückenden Ausflug an die Stuttgarter Börse« (Dreher) in diesem Jahr wieder eine GmbH

geworden ist. Während seiner Tätigkeit in der Ortenau verliebt sich Dreher nach eigener Aussage in Unternehmen und Region. »Beide haben riesiges Potenzial.« 2006 wird »gehei-

»

Es ist ein schönes Signal, ein Bekenntnis zum Standort und den Mitarbeitern.« Bürgermeister Matthias Gutbrod ratet«: Dreher übernimmt die Anteile der Schweizer Investoren, ein paar Jahre später auch die 38 Prozent von Rolf Hiller. Seit Donnerstagabend vergangene Woche trägt der WahlSüdbadener, der nur einen Steinwurf vom neuen Firmensitz entfernt wohnt, übrigens den Titel »Senator«, verliehen von Ex-Wirtschaftsminister Döring für »herausragende« Unternehmerleistungen.

n Das Unternehmen: Innovativ, offensichtlich schlagkräftig und weiter auf Expansionskurs. »Schade, dass das Center jetzt fertig ist«, sagt Dreher nur halb im Spaß. Der Bau habe ein Jahr lang 70 Prozent seiner Zeit in Anspruch genommen. Jetzt hätte er wieder etwas Luft, zum Beispiel, um der Gruppe ein weiteres Unternehmen hinzuzufügen. »Da wird in Zukunft mit Sicherheit das ein oder andere passieren«, sagt der Eigentümer und Chef, ohne ins Detail zu gehen. Aktuell hat Schneeweiß knapp 280 Mitarbeiter, davon etwa 180 in Schmieheim. Die Zeiten, in denen sie hauptsächlich Stapel-Stühle für Gemeindehallen produziert haben, sind schon eine Weile vorbei. Die Namen der Sitzgelegenheiten reichen von »Akaba« bis »Wiener Fau-

Mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wurde die Eröffnung des neuen Firmensitzes gefeiert. Foto: Schneeweiß

»Frust in Rust«: Europa-Park kommt im SWR nicht gut weg

Fernsehen | Beitrag über Ruster Bürgerinitiative »Jetzt langt’s« wartet mit teils veralteten Infos auf n

Von Felix Bender

Rust. Das SWR-Fernsehen hat vergangene Woche über die Ruster Bürgerinitiative »Jetzt langt’s« berichtet. Der EuropaPark kommt dabei nicht gut weg. »Europa-Park XXL – Frust in Rust« – lautet der Titel des Beitrags, der in der Sendung »Zur Sache Baden-Württemberg« ausgestrahlt wurde. Thema: Die im Juni gegründete BI, die den Flächenverbrauch des Parks sowie den zunehmenden Verkehr und Lärm in und um Rust anprangert (wir berichteten mehrfach). Der Unterton des knapp sieben Minuten langen Films ist durchaus kritisch. In der Anmoderation sind drei Pläne zu sehen, die die Entwicklung des Parks von den Anfängen

teuil«. »Wir haben mittlerweile auch Stühle, die per App gesteuert werden«, sagt Dreher. Von der allgemeinen Konjunkturflaute spüre Schneeweiß wenig: »Wir haben ein Produkt, der die Evolution wenig bis nichts anhaben kann. Das Auto und das Essen verändern sich, aber bis die Menschen nur stehen wollen, dauert es noch ein paar Jahrzehnte.« Die angespannte Wirtschaftslage sieht Dreher als Chance: »Seit zwei Monaten bekommen wir wieder Spontanbewerbungen, das hatten wir jahrelang nicht.«

Der Moderator zeigt anhand von Plänen die Entwicklung des Europa-Parks in den vergangenen Jahrzehnten – und stellt die Frage: »Kann das immer so weitergehen?« Screenshot: fx bis heute zeigen, dazu die Frage des Moderators: »Kann das immer so weitergehen?« Im Beitrag selbst kommen ausführlich BI-ler zu Wort, etwa das Ehepaar Scherer, dessen Haus direkt unter einer Achterbahn steht: »Das ist wie

ein Gewitter, alle 30 Sekunden.« Wenn sie es bei Abendveranstaltungen gar nicht mehr aushielten, würden sie den Park-Leiter anrufen, erzählen die Anwohner. Die Sprecherin dazu: »Manchmal wird die Lautstärke dann tat-

sächlich runtergedreht, damit Claudia und Bertold Scherer wenigstens ein paar Stunden schlafen können.« Auch zwei Park-Besucherinnen werden interviewt. Tenor bei beiden: Wir wollten hier nicht leben. Im Film wird dem EuropaPark »Flächenfraß« vorgeworfen, die Aussicht auf die Wasserpark-Eröffnung Ende November wirkt fast wie eine Drohung, wenn dazu Bilder eines kilometerlangen Staus gezeigt werden. Die Aufnahmen stammen laut SWR aus dem Jahr 2010. Nicht ganz sauber von den Redakteuren. Denn seitdem hat sich einiges an der Verkehrssituation in Rust getan. Die sogenannte Richtungswechselanlage auf der Zufahrtsstraße zum Park etwa, der Brückenneubau an der Autobahn oder auch der

von Gemeinde und EuropaPark initiierte »Masterplan Verkehr« werden mit keinem Wort erwähnt. Die »Gegenseite« ist lediglich durch Wasserpark-Direktor Michael Kreft von Byern vertreten, der (un-)passenderweise auch noch ausführlich erläutert, warum es im Europa-Park nie Stillstand geben dürfe. Und durch eine Gästehausbetreiberin: »Wenn der Park wächst, wachsen wir einfach mit.« Wer die Sendung verpasst hat oder noch einmal sehen will: Sie ist unter www.ardmediathek.de im Internet abrufbar. Dort findet sich übrigens auch ein Beitrag über das Kliniksterben in der Ortenau, mit Fokus auf Ettenheim, der ebenfalls am 23. Oktober ausgestrahlt wurde.

Reaktionen aus der Gemeinde: Wenig überraschend positiv. Erst vor einigen Tagen machte die Firma Neugart ihre Pläne zum Bau eines weiteren Werks bekannt (wir berichteten), nun die Eröffnung des Millionen-Baus von Schneeweiß. Auf Neudeutsch: Es läuft derzeit in Kippenheim. Sieht auch Bürgermeister Matthias Gutbrod so. Er wertet die Investition als »ein schönes Signal, ein Bekenntnis zum Standort und den Mitarbeitern«. Ortsvorsteher Michael Hartmann erklärt: »Wenn jemand so einen Neubau errichtet, darf man davon ausgehen, dass er vorhat, noch eine Weile in der Gemeinde zu bleiben.«

INFO

Das ist die Firma Schneeweiß Die inhabergeführte Schneeweiß Interior GmbH ist die Mutter der auf Möbel und Inneneinrichtung spezialisierten Firmen Hiller und Rosconi sowie der österreichischen Braun Lockenhaus. Dazu kommen die Werbeagentur Atelier Schneeweiß, die Spedition Widra Logistik sowie die Marke D-TEC. Die SchneeweißPalette reicht von der Entwicklung und der Produktion ganzer Raum-, Hallen-, Messestands- und Ladenbaukonzeptionen über die Sonderund Serienmöbelproduktion bis hin zur Auslieferung und Montage der Produkte. Pro Jahr verlassen insgesamt rund 440 000 Möbel die Produktionsstätten in Kippenheim und Lockenhaus. Produziert wird unter anderem für Kongresszentren, Gastronomie, Bildungseinrichtungen und Pflegeheime.

Mehr Geld für Schmieheim Kippenheim (fx). Zuschüsse in Höhe von 600 000 Euro hat die Gemeinde 2016 für das »Sanierungsgebiet Ortskern Schmieheim« von Bund und Land bewilligt bekommen. Geld, das »mittlerweile fast schon aufgebraucht« ist, berichtete Bürgermeister Matthias Gutbrod vergangene Woche dem Gemeinderat, der hernach sein Okay für einen Aufstockungsantrag gab. Die Gemeinde hofft auf weitere 270 000 Euro aus dem Förderprogramm. Mit dem Geld soll vor allem die Umgestaltung des Schlossgartens realisiert werden. Laut Planer Tobias Jägle könne damit auch schon vor der Bewilligung des Antrags begonnen werden – »notfalls per Zwischenfinanzierung«. Er sehe gute Chancen auf einen positiven Bescheid, erklärte er.


Samstag, 2. November 2019

KAPPEL-GRAFENHAUSEN / ETTENHEIM / KIPPENH.

Kurier Seite 10

Lob für den Nachwuchs Übung | Jugendwehr zeigt ihr Können

Große Stütze: Der Feuerwehr-Nachwuchs hatte bei seiner jährlichen Übung alles im Griff.

Polizei schnappt mutmaßlichen Exhibitionisten Die Polizei hat einen mutmaßlichen Exhibitionisten geschnappt. Er soll eine Frau in Grafenhausen belästigt haben. Grafenhausen (fx). Bei dem Mann, gegen den nun die Beamten des Ruster Polizeipostens ermitteln, handelt es sich um einen 37-Jährigen »aus einer Gemeinde südlich der Ortenau«, wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte. Der Mann soll am frühen Mittwochabend vergangene Woche kurz vor 18 Uhr in der Grafenhausener Friedrichstraße einer 41 Jahre alten Autofahrerin entgegengetreten sein. Dabei hat er nach Schilderung der Frau die Hand in seine Hose gesteckt und an seinem Genital hantiert. Das Opfer merkte sich das Kennzeichen des Autos, mit dem der aufdringliche Enddreißiger anschließend das Weite suchte und die Polizei so auf dessen Spur führte. Gegen den Mann wurde mittlerweile ein Strafverfahren wegen exhibitionistischer Handlungen eingeleitet, so die Polizei in ihrer Mitteilung abschließend.

Foto: Rest

Kappel-Grafenhausen (rre). Für den Nachwuchs der Feuerwehr Kappel-Grafenhausen stand das alte Feuerwehrhaus samt Scheune in Flammen – natürlich nur zu Übungszwecken. Ein entsprechender Notruf ging gegen 17 Uhr ein. Nur wenig später rückten drei Fahrzeuge mit rund 20 Jugendfeuerwehrleuten aus, um den »Brand« zu löschen. Nach erster Erkundung der Situation, gab Einsatzleiter Lars Windecker den Ernst der Lage an die jungen Einsatzkräfte weiter. Und so mussten sich zwei Trupps mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Da die Menschenrettung oberste Priorität hat, wurde mit der Suche der zwei vermissten Personen begonnen. Im dichten Qualm konnte man kaum die Hand vor Augen sehen; so ging es in der Hocke vorwärts. Währenddessen warfen die weiteren Einsatzkräfte die Schläuche aus und bauten die Wasserversorgung auf. Rechts

und links vom Gebäude wurden sogenannte Riegelstellungen aufgebaut, um zu verhindern, dass das Feuer durch Funkenflug auf die benachbarten Gebäude übergreift. Die beiden inzwischen geborgenen Personen hatten Verletzungen am Arm und Kopf zu, die außerhalb des Gefahrenbereichs behandelt wurden. Bei der Übung wurde deutlich, mit wie viel Begeisterung die Mädchen und Jungen bei der Sache sind. Schließlich lernen sie, so Jugendfeuerwehrwart Lars Windecker, wie man sich bei einem Notfall richtig verhält und wie Erste Hilfe geht. So hatten auch die Eltern, Geschwistern, Omas, Opas, Gemeinderäte und aktive Feuerwehrmänner vor Ort die Gelegenheit, sich ein Bild von dem Leistungsstand der Jugendfeuerwehr zu machen. Kommandant Hilmar Singler und Bürgermeister Jochen Paleit hatten entsprechend viel Lob für den Nachwuchs parat.

So bescheiden wie erfolgreich

Auszeichnung | Kippenheimer Matthias Nowack ist zweitbester Zimmerergeselle im Land / Erst Abi, dann Lehre Großer Erfolge für den Kippenheimer Matthias Nowack: Der frischgebackene Zimmerergeselle ist nicht nur Kammersieger, sondern hat zudem auf Landesebene den zweiten Platz belegt. n

Von Irene Bär

Kippenheim. Dafür wurde der 23-Jährige vor der Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Matthias Gutbrod geehrt. Schwer fiel dem Rathauschef die Lobesrede auf den »tüchtigen jungen Mann« nicht, seine Erfolge sprechen für sich. Nowack legt großen Wert auf saubere Kanten und gute Arbeit im Allgemeinen. »Die Qualität muss stimmen«, sagt er. Nicht umsonst war er einer der beiden Jahrgangsbesten bei der Gesellenprüfung, was ihm die Teilnahme am Leistungswettbewerb auf Kammerebene und der Sieg dort wiederum an den Landesmeisterschaften brachte. Es sei reizvoll gewesen, sich auf

Hat allen Grund zur Freude: der 23-jährige Matthias Nowack. Foto: Gemeinde höherer Ebene zu messen, irgendwo könne man sich immer noch eine Scheibe abschneiden, sagt Nowack bescheiden. Tatsächlich dürften sich die anderen eher bei ihm etwas abgeschaut haben. Nowacks Talent kommt nicht von ungefähr. Vater Klemens führt seinen Holzbaubetrieb in Kippenheim in vierter Generation und hat es dem Sohn in Sachen Kammersieg vorgemacht. Wie der Vater ist Matthias Nowack schon als

Bub leidenschaftlich gerne auf Maschinen gesessen und hat in der Werkstatt gesägt und geschraubt. Also war sein Weg vorgezeichnet? Eher nein, sagt der 23-Jährige. Sein Vater und seine Mutter Sibylle hätten ihm bei der Berufswahl freie Hand gelassen und keinen Druck auf ihn ausgeübt – stolz auf ihren Sohn sind sie natürlich dennoch. Die Unterstützung, sagt der Zimmerergeselle, hätte nicht besser sein können, er habe einen »Top-Ausbilder« gehabt. Beim Vater mochte er nicht lernen. »Es ist eine goldene Regel, nie im eigenen Betrieb zu lernen.« Wichtige Einblicke in die Abläufe und Strukturen der Berufs habe er aber schon gehabt. Die Entscheidung zur Zimmererausbildung, traf Nowack nach verschiedenen Praktika und noch vor der Abi-Prüfung. Weder im Büro noch in der Industrie habe er die Abwechslung gefunden, wie im Handwerk als Zimmerer. »Es ist der Mix von drinnen und draußen«, der es ihm angetan hat: Mal gelte es,

einen Dachstuhl aufzubauen, dann wieder einen Carport, am anderen Tag entwerfe man einen Plan am Computer. Wer diese Abwechslung haben will, müsse bereit sein, auch bei schlechtem Wetter draußen zu arbeiten und dreckig zu werden – und selbstredend müsse man schwindelfrei sein und ein Faible für die Geometrie haben.

Meisterbrief oder Uni? Erst mal arbeiten Auch die Liebe zum Tüfteln an schwierigen Entwürfen, wie sie der junge Mann bei seinem Gesellenstück bewiesen hat, hilft. So habe es ihm beim Leistungswettbewerb auf Kammerebene Spaß gemacht, eine Kehlecke mit Klauenschiftern zu entwerfen und zu bauen. Zwei nebeneinander oder gegenüber liegende Dachschrägen laufen am tiefsten Punkt der Dachfläche zu einer »Kehle« zusammen. Die Dachbalken liegen dann auf den Trägerbalken nicht plan auf, sondern um-

fassen sie wie eine Art Klaue. Und diese »Klaue« zu ermitteln, sei sehr schwierig. Matthias Nowack lässt es sich noch offen, ob er den Meisterbrief oder ein Studium auf den Gesellenbrief draufsattelt. »Jetzt will ich erst mal Berufserfahrung sammeln«.

INFO

Zur Person Matthias Nowack ist Jahrgang 1996 und absolvierte nach der mittleren Reife und dem Abitur an der Ettenheimer Heimschule von 2016 bis 2019 eine Lehre als Zimmerer bei der Firma Bernd Schwendemann in Lahr-Sulz. Seine Gesellenprüfung schloss er im Juli diesen Jahres als einer der beiden Jahrgangsbesten ab. Im September wurde er Kammersieger, im Oktober holte er den zweiten Platz bei den Landesmeisterschaften. Seit September arbeitet er im väterlichen Betrieb in der Kippenheimer Bachgasse.

»Redet ihr über den Holocaust?«

Geschichte | Jüdin Alice Dreifuss Goldstein spricht mit Schülern n

Von Klaus Schade

Ettenheim. Für die Schüler der Klassen neun bis zwölf des Städtischen Gymnasiums gab es diese Woche eine »Geschichtsstunde« der besonderen Art – zu ihnen sprach Alice Dreifuss Goldstein. Die inzwischen 88-jährige Jüdin hatte im Alter von sieben Jahren mit ihren Eltern vor den Nazis aus Kenzingen, ihrer Heimatgemeinde, in die USA fliehen müssen. Schulleiter Frank Woitzik machte den Schülern in seinen Begrüßungsworten bewusst, dass es wichtig sei, um die deutsche Geschichte zu wissen und aus ihr zu lernen. Die Referentin knüpfte daran an: Zu »verstehen, was damals geschah«, sei gerade für die heranwachsende Generation »in der derzeitigen politischen Situation in Deutschland« sehr wichtig. Sie könne aus den Erfahrungen ihrer

eigenen Vita den jungen Menschen nur ans Herz legen: »Wehret den Anfängen«. Ihre eigene Kindheit, die war schnell erzählt: Geboren 1931 in Kenzingen, verbrachte Alice als Einzelkind von Geschäftsleuten zunächst einmal »fröhliche Zeiten«. 1933 indes, als Hitler an die Macht kam, änderte sich alles schnell.

Ihre Familie bekam das letzte Schiff in die USA Ihr Vater durfte nicht mehr im Fußballverein mitspielen, nicht mehr im Chor mitsingen, weil er den Hitlergruß verweigerte. Die Juden wurden sozial isoliert, verloren die Bürgerrechte. Ihre Geschäfte wurden boykottiert. Die Kinder mussten in jüdische Zwangsschulen. Auch Alice. Sie kam 1938 in die Freiburger Lessingschule.

Dann der 9. November. Einige der aufmerksam zuhörenden Schüler wussten um das Datum: die Reichspogromnacht. Alice’ Vater und Großvater kamen vorübergehend nach Dachau. Inzwischen mussten die jüdischen Männer n als Vornamen Israel, die Frauen Sara im Pass führen. Alice’ Eltern hatten nur noch ein Ziel: Ausreisen. Nach vielen Schikanen war es dann so weit: Die Visa kamen. Ein Koffer für drei Personen, fünf Dollar pro Person. Alice’ Familie schätzte sich dennoch glücklich: Sie hatte das letzte Schiff in Hamburg bekommen, das letzte vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Das Interesse der Schüler an der Befindlichkeit der kleinen Alice, die ja noch kein Englisch sprach, war groß. Ob sie in der neuen Heimat schnell Freunde fand? Ob sie Heimweh nach Deutschland hatte? Wie ihre Eltern zu Arbeit ka-

Foto: Decoux-Kone

Groß war das Interesse an den Ausführungen von Alice Goldstein Dreifuss, die mit Ettenheimer Gymnasiasten über ihr Leben sprach. Moderator war Geschichtslehrer Matthias Eisen. men? Ob ihre Eltern mit ihr über die Gründe der Ausreise, über die Situation in Deutschland sprachen? Letzteres sei in ihrer Familie ein Tabuthema gewesen, aber »Kinder haben große Ohren«, so Dreifuss Goldstein. Sie bekannte aber auch: »Meine Jugend, die Tatsache, dass ich nicht alles verstand, hat mir geholfen.« Und ihre Verwandten in Deutschland? Erst viele Jahre später seien wieder Kontakte geknüpft worden. »Wir alle

wollten nur nach vorne schauen«, erklärte die Referentin in der von Geschichtslehrer Matthias Eisen moderierten Aussprache. Dann hatte sie selbst eine Frage an ihre jungen Zuhörer: Ob sie mit ihren Eltern über den Holocaust sprechen? Da und dort, war den anfangs zögerlichen Rückmeldungen zu entnehmen, ist das wohl der Fall. Für Dreifuss Goldstein ist das wichtig – gerade mit Blick auf die aktuelle Situation in

Deutschland. Zum Schluss schrieb sie ihren Zuhörern ins Stammbuch: »Alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, welcher Religion, welcher Herkunft haben etwas Gutes. Vielfalt bereichert. Diskriminieren ist verwerflich. Engagieren Sie sich politisch, gehen Sie wählen«. Das sei auch das Ziel ihres Buches, das sie zum einen »für mich selbst«, zum andern »für die Enkel und nachfolgenden Generationen geschrieben« habe.


RINGSHEIM

Samstag, 2. November 2019

Kurier Seite 11

Karten für die »Heiße Theke« Ringsheim (red/fx). Auf Einladung des Ringsheimer Kulturkreises kommt »Frl. Knöpfle & ihre Herrenkapelle« am Samstag, 1. Februar 2020, ins Bürgerhaus. Das Musik-KabarettTrio steht in diesem Jahr seit 20 Jahren auf der Bühne und präsentiert sein Programm »Heiße Theke«. Karten gibt es im Bürgerbüro unter Telefon 07822/8 93 90 und bei Esther Dixa unter Telefon 07822/ 89 67 61 oder per E-Mail an esther@Dixa.de.

Antonio Massari triumphiert

Mehr als 90 Sänger und 35 Instrumentalisten haben den Konzertabend in Ringsheim dem französischen Komponisten Gabriel Fauré gewidmet.

Foto: Mutz

Große Leidenschaft ist zu hören

Konzert | Ringsheimer SEL-Chor und Chor »Voix A Pamée« begeistern mit Werken von Schubert und Fauré

Von Adelbert Mutz

Ringsheim. Der SEL-Chor (Schüler-Eltern-Lehrer) mit Stimmbildungs-AG des Städtischen Gymnasiums Ettenheim und der französische Chor »Voix A Pamée« aus Pamiers widmeten das Konzert unter der Leitung von Silke Hausmann dem französischen Komponisten Gabriel Fauré.

Minutenlanger Applaus für alle Mitwirkenden Das mittelgroße Orchester, in der Regel doppelt besetzt, war stets präsent und folgte mühelos dem Dirigat von Hausmann und Leenen. Gelegentliche Ansatzprobleme im Waldhornregister waren hörbar, trübten aber das gute Ergebnis nicht. Mit der »Unvollendeten« von Schubert eröffnete das

Orchester unter der Leitung von Cornelius Leenen den Konzertabend. Bedrohliche Stille am Anfang, die sich in unterschiedlicher musikalischer Ausprägung und Modalität entfaltete. Verdienter Applaus folgte. Dann nahm der mächtige Chor Aufstellung, um dem französischen Dirigenten Fauré zwei Themen zu widmen. »Chantique de Jean Racine, op.11«, komponierte Fauré 1865 als preisgekrönte Abschlussarbeit seiner musikalischen Ausbildung. Die französische Textgrundlage entspringt der Nachdichtung eines Hymnus von Jean Racine. Der tief gehende Text wurde der Intention des Verfassers gemäß mit viel Hingabe und Zurückhaltung vom Chor und dem Orchester unter der Leitung von Hausmann interpretiert. Ein nur

kurzes Stück, aber dennoch mit großem Nachhall. Das nachfolgende Requiem in sieben Sätzen verfolgt auch bei Fauré die übliche Dramaturgie. Am Anfang wird der Zuhörer von der eigenwillig abgeklärten Getragenheit gefangen, die vom Chor und Orchester in glänzender Weise umgesetzt wurde. Der Wechsel der Stimmungen kennzeichnete die Totenmesse. Zwischendurch suggerierten Hornfanfaren die Aura dieser Messe. Aber schon im nächsten Moment gab es wieder Licht am Horizont. Streicherparts malten eine in sich ruhende Herrlichkeit aus. All dies setzte sich bei den Solisten fort. Mit 14 jungen Sopranistinnen der StimmbildungsAG und Basssolist Cornelius Leenen gewann das Requiem noch mehr an Leuchtkraft

19.10. - 10.11.2019

PROGRAMM Mittwoch, 30. Oktober Schwarzwald Radio präsentiert: badenova KOCHSTUDIO

14:00 – 15:30

Donnerstag, 31. Oktober QI GONG (Urteilsplatz) ZELLER KERAMIK (Stadtmuseum) GARTEN & FLORISTIK

11:00 – 11:20 12:00 – 15:00 14:00 – 15:30

Freitag, 01. November VOCALBAND NEBENSACHE 2-PLUGGED

14:00 – 15:00 15:30 – 17:00

Samstag, 02. November NIGHTUNES

14:00 – 17:00

Sonntag, 03. November (Verkaufsoffen) ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST 10:00 – 11:00 KINDERTAG – 14:00 – 17:00 TABALUGA - ES LEBE DIE FREUNDSCHAFT Montag, 04. November JAN JAKOB

14:30 – 16:00

Dienstag, 05. November SCHEFFEL BRASS BAND

14:30 – 16:00

Infos: Tel. 07821 95 02 10 · www.chrysanthema.de

n

Die barocke Kirche bot sich als geeigneter Ort für diese Konzertliteratur an. An beiden Abenden, am Freitag und Samstag, war das Konzert gut besucht. Ein erfreuliches Fazit im Voraus: Auch junge Leute lassen sich für klassische Musik begeistern, wie aus den Gesichtern abzulesen war.

Änderungen vorbehalten! Veranstaltungsort, sofern nichts anders angegeben: Marktplatz.

Mehr als 90 Sänger und 35 Instrumentalisten haben in der Katholischen Kirche St. Johannes in Ringsheim große Leidenschaft für die Musik gezeigt. An zwei Tagen konnten zahlreiche Freunde der klassischen Musik diese erleben.

und Ausdruck. Die angekündigte Harfe kam nicht zum Einsatz, die Künstlerin musste kurzfristig absagen. Ein kleiner Kunstgriff mit dem E-Piano ließ erkennen, wie die Harfe ungefähr geklungen hätte. Am Ende gab es für alle Mitwirkenden minutenlangen stehenden Applaus. Das Konzert wird in wenigen Tagen beim Gastchor in Pamiers/ Frankreich wiederholt.

Ringsheim (mut). Der diesjährige Schützenkönig des SSV Ringsheim heißt Antonio Massari. Er übernahm die Schützenkette von Manfred Weber. Eine echte Bürde für den Träger: Alle Plaketten vergangener Schützenkönige und -königinnen seit dem Jahr 1956 sind an der Kette aufgereiht. Lediglich drei Jugendliche nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil. Diana Mench durfte sich die Ketter der Nachwuchs-Schützenkönigin umhängen. Der Wettbewerb wurde mit dem Kleinkalibergewehr ausgetragen. Die beiden Ehrenscheiben für die besten Treffer auf dem Luftgewehrstand gingen an Antonio Massari und Sohn Titiano.

INFO

Begleitungen Am Orgelpositiv begleitete Reinhard Hahn, die Pauken bediente Philipp Nosko und für die tiefen Töne mit dem Kontrabass war Michael Berger zuständig.

Schossen die Vögel ab: Antonio Massari und Diana Mench. Foto: Mutz


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