So Gesund Oktober 2021

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Fußgesundheit

Blutstau in den Venen?

Geschwollene Füße können verschiedene Ursachen haben / Nicht auf die leichte Schulter nehmen

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je, die Schuhe passen auf einmal nicht mehr, weil die Füße so dick sind. Oft sind auch die Beine angeschwollen. Vor allem Senioren haben damit zu kämpfen. Was ist der Grund? Eine Antwort liegt in der schwindenden Leistungsfähigkeit der Adern. Mit zunehmendem Alter lässt die Venenfunktion in den Beinen nach. Das führe zu chronischer Venenschwäche, sagt Prof. Wulf Ito, Chefarzt des Herz- und Gefäßzentrums Oberallgäu-Kempten in Immenstadt (Bayern). Venenschwäche, auch venöse Insuffizienz genannt, bedeutet: Der Transport des Blutes aus den Beinen zum Herzen hinauf - gegen die Schwerkraft – funktioniert nicht mehr reibungslos. Es kommt zu einem Blutstau in den Beinen. Durch das in den Venen angestaute Blut fließt vermehrt Flüssigkeit in umliegendes Gewebe. Ödeme bilden sich.

Aber: Die Schwellungen können noch andere Auslöser haben. »Die genaue Ursache gehört in jedem Fall abgeklärt«, sagt Ito. Geschwollene Beine könnten auch ein Hinweis auf eine chronische Herzschwäche sein, erklärt er. Neben Wassereinlagerungen, die für die Ödeme sorgen, nehmen Patienten in dem Fall oft unerklärlich und schnell an Gewicht zu und haben mit Atemnot zu kämpfen. Nieren- oder Lebererkrankungen sowie eine Schilddrüsenunterfunktion kommen ebenfalls als mögliche Ursache in Frage. Von der Diagnose hängt ab, wie die Therapie der geschwollenen Füße und Beine aussieht. Womöglich werden Medikamente verschrieben und der Rat gegeben, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Das bedeutet in der Regel: ausgewogen ernähren und viel bewegen.

Kompressionsstrümpfe drücken die Beinvenen zusammen und unterstützen so den Transport des Blutes zum Herzen hin. Foto: Warnecke Betroffene bekommen oft auch Kompressionsstrümpfe verordnet. »Sie bewirken, dass sich die Venen in den Beinen zusammenpressen«, erklärt Ito. Das hilft ihnen dabei, Blut effektiver zum Herzen zu leiten. Weil dadurch weniger Flüssigkeit ins Gewebe austritt, lassen die Schwellungen an Beinen und Knöcheln nach. Empfehlenswert ist, die Beine so oft wie möglich hochzulegen. Das erleichtere den Venen ihre Arbeit, sagt René Gräber, Heilpraktiker in Preetz (Schleswig-Holstein). Ein weiterer Tipp von ihm: Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte öfters mit den Füßen wippen.

Die Venen profitieren zudem von Dehnübungen mehrmals täglich. Eine einfache Übung: Man stellt sich aufrecht hin und hält sich an einem Stuhl fest. Jetzt streckt man ein Bein nach hinten in die Luft und drückt das Knie durch. Mit beiden Beinen mehrmals wiederholen. Massagen sind ein weiteres Mittel gegen die Probleme. Mit sanften Bewegungen wird die angestaute Flüssigkeit in Richtung Lymphdrüsen geleitet und damit die Zirkulation aktiviert. Gefäßmediziner Wulf Ito bringt noch Kneipp-Anwendungen ins Spiel. Diese erwiesen sich oft als wirksam gegen Schwellungen an Beinen und Füßen. Häufig reicht es schon, die Füße ins kalte Wasser zu stellen. Keinesfalls sollte man geschwollene Füße und Beine auf die leichte Schulter nehmen. Schwillt ein Bein plötzlich an und geht dies einher mit Atemnot, Brustschmerzen und Herzrasen, sollte umgehend der Notruf 112 getätigt werden. Auslöser für die Beschwerden ist dann womöglich eine Lungenembolie, die mit einer Venenthrombose einhergeht. Dann ist umgehend ärztliche Hilfe nötig. red/tk


Sanfte Heilmethoden

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Die Haut in Schuss halten

Schönheitsmakel Dehnungsstreifen: Dermatologe erklärt, wie sie unauffälliger aussehen

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ast jede Frau kennt sie: Dehnungsstreifen auf der Haut, oft am Bauch oder an den Oberschenkeln. Sie sind anfangs bläulich-rötlich, später weißlich schimmernd. Sie sind etwas Normales, doch werden als Makel empfunden. Entsprechend gibt es auf dem Markt viele Produkte und Behandlungen, die Besserung bringen sollen. Doch Dehnungsstreifen verschwinden nie wieder vollständig, sagt Hautarzt Eckhard Breitbart und warnt vor überzogenen Versprechungen. Er erklärt, was im Körper passiert und was Frauen vorbeugend tun können.

Impressum Sonderbeilage des Verlags der Lahrer Zeitung Verlag und Herausgeber Lahrer Zeitung GmbH, Kreuzstraße 9, 77933 Lahr Geschäftsführung und Anzeigenleitung Kirsten Wolf Redaktion Felix Bender (V.i.S.d.P.), Thomas Kroll Druck Druckzentrum Südwest GmbH, 78052 Villingen-Schwenningen Ausgabe Lahrer Zeitung und Schwarzwälder Bote Kinzigtal 9. Oktober 2021

Herr Breitbart, wie entstehen Dehnungsstreifen? Betroffen sind vor allem Schwangere. Da dehnt sich der Bauch und die ganze Haut steht unter Spannung. Auch in der Pubertät kann es zu Dehnungsstreifen kommen, wenn der Körper als Ganzes schneller wächst, als die Haut in Wachstum und Entwicklung hinterherkommt. Dann hängt es davon ab, wie fest die Bindegewebsfasern in der Haut gewirkt sind und wie gut sie zusammenhalten. Letztlich ist solch ein Dehnungsstreifen nichts anderes als ein Riss im Bindegewebe, und zwar kein oberflächlicher, denn das Bindegewebe liegt unter der Oberhaut. Dieser Riss ist wie ein stumpfes Trauma, wie eine Narbe. Kann man die Streifen auch wieder loswerden? Nein. Man steht bei der Therapie von Dehnungsstreifen voll auf dem Schlauch. Jeder, der sagt: »Damit kriegt ihr sie weg«, der lügt. Einölen hilft nicht, weil die Risse tiefer liegen. Da können Sie von außen auf die Haut draufschmieren, was Sie wollen, das kriegen Sie nicht wieder repariert. Es gibt zwar neue Methoden, mit denen über Hitze- oder Kälteeinwirkung das Bindegewebe teilweise ein wenig zusammengeschrumpft werden kann. Aber ganz weg gehen die Streifen damit auch nicht, zumal solche Eingriffe für die Haut auch immer Stress bedeuten, was als Nebenwirkung schnell Hautirritationen nach sich ziehen kann.

Dehnungsstreifen entstehen etwa durch Schwangerschaften Foto: Klose oder starkes Wachstum während der Pubertät. Gibt es denn etwas, was man tun kann? Generell die Haut in Schuss halten mit Bewegung und Sport sowie einer völlig normalen Ernährung. Sauna tut gut, denn ein KaltWarm-Wechsel trainiert die Haut. Die Pflege der Haut ist natürlich auch wichtig: Wenn Sie sie gut pflegen und einölen, massieren Sie

sie. Das regt die Durchblutung an und lässt die begleitende leichte Entzündung von Dehnungsstreifen schneller verschwinden. Dann sind sie nicht mehr so rot und auffällig. Eine gute Pflege mit leichter Massage hilft also grundsätzlich, beseitigt aber nicht die Streifen.

Fragen von Christina Bachmann


Die Natur ruft

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Zeckenalarm

Impfung für Naturliebhaber sehr empfehlenswert

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er zum Wandern nach Tirol oder ins Allgäu fährt oder zwei Wochen Auszeit in Südschweden plant, sollte über eine Impfung gegen die von Zecken übertragene FSME-Krankheit nachdenken. Doch bringt das jetzt, so kurz vor dem Sommerurlaub, noch etwas? Kommt drauf an, wann man fährt, lautet die Antwort. Es gibt theoretisch die Möglichkeit, mit drei Impfungen binnen drei Wochen eine Immunität herzustellen. Schnellerer Schutz werde schwierig, sagt Professor Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Normalerweise folgt die zweite FSME-Impfung zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten. Wählt man hier den knappest möglichen Abstand von 14 Tagen,

besteht laut Dobler nach einem Monat eine Immunität. Eine schnelle Immunisierung würde Dobler jedem Menschen empfehlen, der in ein Hochrisikogebiet fährt und sich dort viel in der Natur aufhält. »Einen Landkreis wie zum Beispiel Ravensburg, wo es zuletzt 20 oder mehr Fälle pro Jahr gab, müsste man als solchen Bereich betrachten«, ordnet der Experte ein. Das gilt ebenso für bestimmte Gegenden im Osten und Süden Bayerns. Tirol in Österreich habe sich auch als hochaktive Region für Zecken mit dem FSME-Erreger erwiesen, wobei hier vor allem die Täler relevant sind. »Wenn jemand mir sagt, er fährt nach Tirol, wandert dort stets über 1000 Meter und übernachtet auf Hütten: Dann braucht er nicht zwingend eine Impfung«, sagt Dobler, der beispielhaft noch Kärnten und Steier-

Mit einer Pinzette lässt sich die Zecke entfernen. mark in Österreich, Südschweden, das Baltikum und die gesamte Schweiz als Gebiete mit erhöhtem Risiko aufzählt. Der Experte stellt aber klar: »Das Infektionsrisiko ist trotz allem gering, man sollte keine Panik verbreiten.« Grob taxieren Experten die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich in einem Risikogebiet mit 1:50 bis 1:100. Letztlich müsse man die Impfempfehlung von der Region, in die man reist, und von den Aktivitäten, die man dort plant, abhängig

Foto: Pleul

machen, rät Dobler. Reisemedizinische Fachpraxen könnten dabei helfen. Letztlich ist es eine individuelle Abwägung der Reisenden. Manche gehen lieber auf Nummer sicher, andere sind etwas risikobereiter. FSME steht für FrühsommerMeningoenzephalytis. Sie kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks führen. Die Krankheit kann nur symptomatisch behandelt werden. Medikamente gegen die krankheitsauslösenden Viren gibt es red/tk nicht.


Gesund und nachhaltig einkaufen

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Grünes Kochen?

Nicht jede Bio-Tomate hat einen kleinen CO2-Fußabdruck / Tipps für nachhaltigen Genuss

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ssen einkaufen, essen kochen und essen gehen: Bei allem kann man helfen, das Klima zu schützen. Wer dabei keine Lust auf eine radikale Umkehr seiner Gewohnheiten hat, kann auch mit kleinen Schritten etwas erreichen. Wie diese Schritte auf dem Weg zu nachhaltigen Menüs aussehen können, erklärt Matthias Tritsch vom Verein Greentable aus dem niedersächsischen Lüneburg. Hier seine Tipps: Herstellung: Darauf achten, dass Waren lieber ökologisch statt konventionell produziert werden. Aber auch dort gilt, dass bio alleine noch nicht immer gleich Klimaschutz bedeutet: »Manche Bio-Tomate aus Spanien hat zum Beispiel eine schlechtere CO2-Bilanz und wird mit einem hohen Wasserverbrauch erzeugt«, sagt Tritsch. Das Vermeiden von langen Transporten ist auch ein Kriterium. n

n Produktwahl: Mehr pflanzliche Waren wählen statt tierische. »Käse, Butter und Sahne haben zum Beispiel einen eher großen C02Fußabdruck«, sagt Tritsch. »Sahne lässt sich heute gut durch Sojaoder Reis-Sahne ersetzen, das machen auch Gastronomen.«

Regionalität: Besser ist es, Produkte aus der Nähe zu wählen statt weit transportierte. n

n Saisonalität: Lieber frische Dinge auswählen statt aufwendig konservierte.

Greentable startete auf der Berlin Food Week, die bis 26. September stattfand, den deutschen Ableger der Initiative Zero Foodprint für Restaurants. Die Idee: Teilnehmer spenden ein Prozent des Umsatzes, damit Landwirte ihre Böden klimafreundlicher bewirtschaften können. red/tk

Kommt die Bio-Tomate aus Spanien, hat sie keine gute CO2-Bilanz. Denn sie wird mit einem sehr hohen Wasserverbrauch erzeugt und hat einen langen Transportweg hinter sich. Foto: Klose


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Gut schlafen

Lesen ist die Nummer eins

Umfrage zeigt, was Menschen beim Einschlafen hilft / Voller Magen für viele kontraproduktiv

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en Körper zur Ruhe kommen lassen: Darin liegt ein Schlüssel, um gut einzuschlafen. Aus dem Grund empfehlen Expertinnen und Experten oft, vor dem Zubettgehen lieber ein Buch zur Hand zu nehmen, statt ins Smartphone zu starren. Viele Menschen befolgen diesen Tipp und scheinen davon zu profitieren. Das legt eine Ipsos-Umfrage nahe. Im Auftrag von Headspace wurden 1082 Menschen zwischen 16 und 75 Jahren online befragt.

Musik ein beliebter Gefährte auf dem Weg zum Schlaf Auf die Frage, was ihnen beim Einschlafen helfe, gab ein Viertel (25 Prozent) an: Lesen. 18 Prozent haben mit dem Verzicht auf koffeinhaltige Getränke gute Erfahrungen gemacht.

Lesen hilft vielen Menschen beim Einschlafen. Ähnlich viele (16 Prozent) schlummern mit Musik besser ein. Rund jeder Siebte (14 Prozent) vermeidet es, vor dem Einschlafen auf einen Bildschirm – sei es Smartphone oder TV – zu schauen

Foto: Klose

und folgt damit ebenfalls gängigen schlafmedizinischen Empfehlungen. Wenn die Augen spätabends zu viel Blaulicht von Displays aufnehmen, kann das dazu führen, dass man schwerer müde wird.

Dass auch ein voller Magen guten Schlaf verhindern kann, scheint 13 Prozent der Befragten durchaus bewusst zu sein: Sie geben an, dass sie nach 20 Uhr nichts mehr essen. Zwölf Prozent schwören darauf, dass ein Glas Bier oder Wein ihnen beim Einschlafen hilft. Daran mag zwar etwas dran sein. Doch es gibt eine Kehrseite: Die nächtlichen Schwankungen des Alkoholspiegels könnten dazu führen, dass man sich nicht richtig erholt und am Morgen müde aufwacht. Dazu kommt, dass Alkohol den Harndrang erhöht. Mit der Folge, dass man vielleicht gut einschläft, aber nachts wieder aufwacht, weil man auf die Toilette muss. Ein Fünftel (21 Prozent) hat keine bestimmte Routine, die beim Einschlafen hilft. Und 17 Prozent benötigen das offenbar auch nicht. Sie gaben an: «Ich brauche keine Einschlafhilfe.» red/tk


Gut schlafen

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Risiko Schlafapnoe

Unbehandelt verringert sich die Lebenserwartung / Aktivität beugt nächtlichen Atemaussetzern vor

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ich bewegen, statt lange auf der Couch zu sitzen, dadurch lässt sich nächtlichen Atemaussetzern beim Schlafen vorbeugen. Mittels mehr körperlicher Aktivität im Alltag kann man das Risiko einer Schlafapnoe reduzieren, wie die Deutsche Lungenstiftung mit Blick auf eine neue Studie aus den USA erklärt. Schlafapnoe ist eine Atemstörung, bei der die Atemwege verengt sind. Die Folge: lautes Schnarchen und Atemaussetzer. Mehr physische Aktivität und weniger Zeit im Sitzen hängen mit einem geringeren Risiko zur Ausprägung einer Schlafapnoe zusammen, heißt es in der Zusammenfassung der in der Fachzeitschrift «European Respiratory Journal» vorgestellten Studie, bei der Daten von 119 000 Frauen und 19 000 Männern ausgewertet wurden.

Auch leichte Aktivitäten sind besser als nichts Die Devise lautet demnach: Öfter mal raus aus dem Sessel oder aufstehen vom Bürostuhl. Das rät auch der Internist und Pneumologe Adrian Gillissen. »Und Menschen, die nicht zu erhöhter körperlicher Aktivität in der Lage sind, sollten zumindest versuchen, die im Sitzen verbrachte Zeit zu reduzieren, indem sie häufiger stehen oder leichten Aktivitäten nachgehen«, rät der stellvertretende Vorsitzende der Lungenstiftung. Ausgelöst werden die Atemaussetzer, die bei einer Schlafapnoe mehrmals pro Stunde auftreten und zwischen zehn Sekunden und

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine Schlafapnoe - vorbeugen lässt sich zum BeispielFoto: Klose durch mehr Bewegung im Alltag. bis zu einer Minute dauern, durch eine Verengung des Rachenraums. Dafür gibt es viele bekannte Risikofaktoren, etwa fortschreitendes Alter – dadurch erschlaffen die Muskeln im Rachenraum immer mehr. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum zählen ebenso dazu wie die Einnahme von Schlaftabletten und Beruhigungsmitteln. In Folge von Übergewicht kann auch Fettgewebe den Rachenraum einengen. Die längeren Atemaussetzer lassen Betroffene immer wieder kurz aufwachen. Ihr Schlaf ist kaum erholsam, sie sind am Tag weniger leistungsfähig. Und es gibt Langzeitfolgen: So steigt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Bleibt das Schlafapnoe-Syndrom unbehandelt, verringert sich die Lebenserwartung bei Betroffenen laut der Lungenstiftung im Mittel

um rund zehn Jahre. Behandlungsansätze sind unter anderem das Tragen von Mund-Nasen-Masken (CPAP-Therapie) oder Unter-

kieferschienen beim Schlafen. Auch operative Eingriffe können eine Option sein (www.lungenaerzte-im-netz.de). red/tk

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Wellness und Entspannung

Planschen bis in den Herbst

Gartenpools können mithilfe verschiedener Methoden auch an kühleren Tagen Freude bereiten

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n Deutschland ist das mit dem Wetter so eine Sache: In manchen Jahren haben wir ganz viel Frühling- und Herbstwitterung, aber wenig echte Sommerwärme. Für viele Gartenbesitzer lohnen sich für diese wenigen Tage daher teure Pools gar nicht. Doch deren Wasser lässt sich sogar mit herbstlicher Sonne und schon abgekühlter Luft erwärmen. Für größere, fest installierte Pools bietet sich dafür unter anderem eine Wärmepumpe an. Sie entzieht der Luft oder dem Erdreich Wärme, pumpt diese mit Strom auf ein höheres Temperaturniveau und überträgt sie auf das Beckenwasser. Dieser Prozess sei für Pools schon ab einer Außentemperatur von circa zwölf Grad möglich, sagt Ute Wanschura vom Bundesverband Schwimmbad und Wellness. Die Energiemenge, die die Wärmepumpe verbraucht, ist kleiner

als die Wärme, die sie gewinnt: Moderne Modelle schafften mit einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme, abhängig von der Außentemperatur. Eine ebenfalls vergleichsweise energieeffiziente Alternative ist das Beheizen des Pools mit Sonnenenergie. »Die einfachste Lösung sind Kunststoffabsorber, die es in Form von Matten, Platten oder Schläuchen gibt«, erklärt Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft. Sie werden im Garten, auf dem Haus- oder auf dem Garagendach montiert. Das Poolwasser durchströmt die Absorber direkt und erwärmt sich dabei – wie in einem Gartenschlauch, der in der Sonne liegt, beschreibt Ute Wanschura. So lassen sich Temperaturen erreichen, die um vier bis zehn Kelvin über dem eines unbeheizten Beckens liegen – was vier bis zehn Grad Celsius entspricht.

Multifunktionale Abdeckung: Dank eines verschließbaren Holzdecks kann aus einem Pool an kühlen Tagen auch eine Terrasse werden. Foto: Bendix/SSF Schwimmbad/Bundesverband Schwimmbad & Wellness Die zweite Lösung mit Sonnenenergie sind Kollektoren wie man sie auch für das Beheizen des Gebäudes vom Hausdach kennt, in dem Fall aber in der Nähe des Pools aufgebaut werden. Durch sie fließt kein Badewasser wie bei den Solarabsorbern, sondern eine frostsichere Wärmeträgerflüssigkeit, die aber ebenfalls von der Sonne erwärmt wird. Ein Wärmetauscher überträgt die erzeugte Wärme auf das Wasser. Die Alternative dazu ist, direkt die Solarthermieanlage für das Haus auch für den Pool zu nutzen und zwar deren Überschüsse. Darauf weist der VdZ Spitzenverband der Gebäudetechnik hin. Die über Solarkollektoren gewonnene Energie wird in einem Wärmespeicher zwischengelagert

und je nach Bedarf für Heizung und Warmwasser bereitgestellt. Immerhin in den warmen Monaten ist die Ausbeute an Sonnenenergie besonders hoch, der Wärmebedarf im Haus aber eher gering. Poolexpertin Ute Wanschura empfiehlt diese Integration der Poolheizung in die Hausheizung. »Das ist meist die effizientere Variante, da hier alle Komponenten miteinander vernetzt sind und abgestimmt aufeinander arbeiten.« Die Steuerung der Poolheizung könne aber auch manuell erfolgen. Damit das Wasser im Pool dann möglichst lange warm bleibt, ist ein Dach für das Becken nötig. Damit lasse sich der Energiebedarf für die Poolerwärmung um bis zu 80 Prozent senken. red/tk


Wellness und Entspannung

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Auszeit vom Alltag

Freizeitbad Stegermatt in Offenburg ermöglicht Gästen Action, Entspannung oder Sport

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aunen sind längst für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Um diese heilende Erfahrung am eigenen Leib zu spüren, muss man aber nicht den weiten Weg nach Finnland – das Heimatland der Sauna – antreten. Denn ein rundum entspannender Kurzurlaub in den heilsamen Saunawelten des Offenburger Freizeitbads Stegermatt erwärmt die Besucher und deren Herz. Das Allwetterbad mit seiner Mischung aus Hallen- und Freibad sorgt jederzeit für einen schönen Aufenthalt – auch in den kälteren Monaten. Egal, ob man auf der Suche nach sportlicher Aktivität oder Regeneration ist – im Freizeitbad Stegermatt sind Spaß und Erholung für die ganze Familie garantiert. Geschäftsführer Tim-Niklas Hockenjos beschreibt die Vielfalt der Offenburger Bad- und Saunawelt: »Lassen Sie sich durch den Strömungskanal in unserem Erlebnis-

becken treiben. Springen Sie vom Fünf-Meter-Turm ins kühle Nass oder wagen Sie sich unsere 65 Meter lange Röhrenrutsche hinunter. Lernen Sie das Schwimmen im Lehrschwimmbecken, ziehen Sie Ihre Bahnen in den beiden Sportschwimmbecken, oder regenerieren Sie bei einem unserer Kurse im Kursschwimmbecken.«

Jeder hat die Wahl: Action, Entspannung oder Sport Die weitläufige Saunalandschaft mit fast 6000 Quadratmetern Saunagarten und Gastrobereich bietet die perfekte Gelegenheit, einen Tag Auszeit zu nehmen. Zur Auswahl stehen eine Zirbenholz-Sauna, eine Kessel-Sauna, das Sanarium, der wohltuende Sole-Inhalationsraum, die Mühlbach-Sauna sowie das heiße Dampfbad. Im Freibadbereich mit über 25 000 Quadratmetern Liegefläche

Schwimmvergnügen und Entspannung: Im Freizeitbad StegerFoto: Hockenjos matt kommt jeder Besucher auf seine Kosten. erwarten die Gäste ein 50 Meter Sportschwimmbecken, ein Nichtschwimmerbecken, eine Wellenrutsche, ein Kinderplanschbecken sowie ein liebevoll gestalteter Wasserspielplatz. Für sportliche Aktivitäten stehen zwei Beach-Volleyballfelder, Tischtennisplatten, Fußballtore und vieles mehr bereit. Im ganzjährig geöffneten Innenbereich dürfen sich die Besucher unter anderem auf ein Sportschwimmbecken, ein Becken mit Eins-, Drei- und Fünf-MeterSprungbrett, Lehrschwimmbecken, Kinderplanschbecken, Kursbecken sowie ein Erlebnisbecken mit Nackenduschen, Wassermas-

sageliegen und Strömungskanal freuen. Als besonderes Highlight wartet schließlich eine actionreiche Reifenrutsche. Geöffnet sind Freizeitbad und Sauna montags bis sonntags von 10 bis 22 Uhr. Am Dienstag und Donnerstag kommen von 6.30 bis 8.30 Frühschwimmer auf ihre Kosten, mittwochs heißt es von 10 bis 22 Uhr Damensauna. Wer zwischendurch eine kulinarische Auszeit nehmen möchte, kann täglich von 10 bis 21 Uhr den gastronomischen Bereich aufsuchen. red/tk Weitere Informationen: u www.freizeitbad-stegermatt.de


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Senioren Spezial: Sehen

Wenn das Sehen nachlässt

Grauer Star, Glaukom und zwei Formen der AMD sind typische Augenkrankheiten im Alter Mit zunehmenden Lebensjahren werden Augenkrankheiten wahrscheinlicher. Das Tückische: Sie bleiben oft lange unbemerkt. Was sind ihre Symptome und wie lassen sie sich behandeln?

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ie Augen leisten nicht das Leben lang gleichermaßen gute Dienste. »Es ist normal, dass die Sehschärfe mit dem Alter nachlässt«, sagt Angelika Ostrowski vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin. Auch die Empfindlichkeit der Netzhaut lasse etwas nach, ergänzt Martin Spitzer. «Das Auge verliert seine Zoomfähigkeit, also die Fertigkeit, sowohl in die Ferne als auch nah scharf zu sehen», sagt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums HamburgEppendorf. Allerdings: Viele altersbedingte Krankheiten fangen mit ähnlichen Symptomen an, die sich kaum unterscheiden lassen. Umso wichtiger ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt.

Augenkrankheit Grauer Star geht an keinem vorbei »Wir bekommen alle einen Grauen Star, wir müssen nur alt genug werden«, umschreibt Spitzer das Phänomen der Katarakt, also der getrübten Linse. Diese Trübung entwickle sich typischerweise ab

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen werden Erkrankungen der Augen möglicherweise Foto: Murat eher entdeckt – und sind dann vielleicht heilbar. der sechsten Lebensdekade, ergänzt Hans Hoerauf, Direktor der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen. Es kann aber auch Jüngere treffen – Kurzsichtige oder Diabetiker sowie Personen, die regelmäßig etwa Cortison einnehmen müssen, zum Beispiel. Wer Grauen Star hat, kann Kontraste nicht mehr gut wahrnehmen. Die Linse trübt sich, die Sehschärfe lässt nach. Das liegt daran, dass die Linse fester wird und sich Ablagerungen bilden. Wenn die Augen ansonsten gesund sind, kann eine Operation oft Besserung bringen. Dieser Eingriff lasse sich meist ambulant und mit örtlicher Betäubung vollziehen, erläutert Hoerauf. Infektionen seien selten. Jedoch erhöht sich gerade bei jüngeren und kurzsichtigen Patienten das Risiko für Netzhautablösungen, so der Experte.

Grüner Star: Schleichender Dieb des Sehens

Hans Hoerauf ist Direktor der Augenklinik der Universitätsmedizin Göttingen. Foto: Mirko Plha/Mirko Universitätsmedizin Göttingen

Als »schleichenden Dieb des Sehens« bezeichnet Augenarzt Spitzer den Grünen Star, auch Glaukom genannt. Ein zu hoher Augeninnendruck ist dafür ein Risikofaktor. »Die Patienten haben meist überhaupt keine Beschwer-

den, und das ist auch das Gefährliche«, sagt Hans Hoerauf. Der Grüne Star ist nicht heilbar, der Schaden lässt sich nur begrenzen. Der Druck im Auge wird meist mit Hilfe von Tropfen abgesenkt – auch Lasertherapien werden angewandt oder das Auge operiert. Allerdings gebe es nicht die eine Operation, die alles erledige, schränkt Martin Spitzer ein. Für gesunde Menschen ab 40 ohne Vorerkrankungen wird alle fünf Jahre eine Glaukom-Früherkennung empfohlen – diese muss man als gesetzlich Versicherter in der Regel selbst bezahlen. Ab 60 sollte man alle zwei bis drei Jahre zur Untersuchung gehen. Denn je früher der Grüne Star diagnostiziert wird, desto mehr kann vom Sehnerv gerettet werden.

AMD: Wenn sich die Netzhaut langsam verändert Bei einer Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) verändert sich die Netzhautmitte. Das Tückische: »In der frühen Phase der Krankheit merkt man davon nichts«, sagt Martin Spitzer. Hans Hoerauf rät zu Selbsttests: entweder regelmäßig ein spezielles Gitternetz (Amsler-Gitter) betrachten oder beispielsweise im

Bad die Fugen zwischen den Fliesen mit jeweils einem Auge ansehen und darauf achten, ob sie einem gerade erscheinen. Sind die geraden Linien verzerrt, sollte man das schnell beim Arzt abklären lassen.

Trocken oder feucht: Die zwei Formen der AMD Die trockene Form der AMD führt Martin Spitzer zufolge langsam zum Verlust der Lesefähigkeit. Hier bilden sich Ablagerungen, auch Drusen genannt, unter der Makula. Folge: Man kann etwa Gesichter nur noch schlecht erkennen. Es gibt noch keine Therapie zur Heilung der trockenen Form, erklärt Angelika Ostrowski. »Die feuchte AMD läuft schneller ab und hinterlässt ohne Behandlung einen deutlich größeren Schaden«, sagt Hans Hoerauf. Dabei wachsen, vereinfacht gesagt, Gefäße unter die Netzhaut. Als Therapie kommen Spritzen mit wachstumshemmenden Medikamenten zum Einsatz. Dadurch wird die AMD quasi trocken gelegt. Das bedeutet aber keine Heilung, es verlangsamt den Prozess. So kann die Sehfähigkeit gegebenenfalls aber noch für längere Zeit erhalten werden. red/tk


Senioren Spezial: Wohnen und leben im Alter 11

Qualität aus einer Hand

Küchen Hahn in Achern realisiert Wohnträume

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eh’ doch zum Küchen Hahn«, lautet häufig die Empfehlung, wenn man sich eine neue Küche kaufen möchte. Erstklassiger Service, beste individuelle Beratung und hohe fachliche Kompetenz sprechen sich eben herum – »Eigentlich brauchen wir keine Werbung zu machen, die meisten Kunden kommen inzwischen durch Mundpropaganda«, weiß Inhaber Wilfried Hahn, der das Küchenstudio in Achern-Mösbach seit fast drei Jahrzehnten führt.

Für jeden Geschmack: Küchen von namhaften Herstellern Bei Hahn findet man ausschließlich Küchen von namhaften Herstellern. Die Bandbreite ist groß, egal, wie viel Platz zur Verfügung steht. Ganz gleich, ob man den gemütlichen Landhaus-Stil bevorzugt, das klassische Design oder den puristischen Industrielook mit Oberflächen aus Metall-, Stein,und Betonoptik schick findet. Eine

Küche kauft man schließlich nicht alle Tage – umso wichtiger ist eine Einrichtung, die langfristig passt. Dafür hätten seine drei Verkäuferinnen ein besonders gutes Gespür, auch dank ihrer langjährigen Erfahrung, weiß Hahn. Natürlich wird jede Küche individuell geplant: Welche Form ist sinnvoll, was wird wo platziert, was erleichtert die Arbeit? Mit der fotorealistischen Planung am Computer nimmt die zukünftige Küche schon lange vor der Montage Gestalt an. Vor Ort werden die Daten dann überprüft und, falls nötig, korrigiert. Ist die Küche geliefert, kommen weitere Spezialisten ins Spiel: »Die Montage erfolgt ausschließlich durch qualifizierte Schreiner. Sie kümmern sich auch um den Austausch von Elektrogeräten und Arbeitsplatten«, erklärt Hahn. Erstklassiger Service eben. Dazu passt, dass auf Wunsch die kompletten Vorarbeiten in puncto Elektrik und sanitäre Installationen ebenfalls von Wilfried Hahn übernom-

Frauenpower bei Küchen Hahn (von links): Karina Hahn, NicoliFoto: Hahn na Fischer und Petra Kiesel men und koordiniert werden. Alles aus einer Hand – ein weiterer Baustein für höchste Qualität. Als erstes Küchenstudio im Südwesten hat Hahn Küchen für »mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit« im Sortiment. Diese sind seniorengerecht und barrierefrei. Dafür sorgen unter anderem optimale Stauraumnutzung und Erreichbarkeit, individuell einstellbare Arbeitshöhe, mit dem Rollstuhl unterfahrbare Möbel und Liftsysteme für Oberschränke.

Und: »Dank neuester Technik lässt sich alles per Fernbedienung oder mit einer App vom Smartphone aus steuern«, so Hahn. Auf 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche können sich Kunden ein hervorragendes Bild vom Sortiment machen. Aktuell wartet ein spezielles Angebot auf sie: Beim Kauf eines Kochfeldes mit integriertem Dunstabzug, das spezielle Töpfe erfordert, gibt es gratis ein Kochtopf-Set inklusive Pfanne im Wert von 499 Euro dazu. red/tk


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Senioren Spezial: Wohnen und leben im Alter

Die eigenen Grenzen kennen Pflege daheim kann in vielen Fällen Selbstaufopferung bedeuten / Gefährliche Folgen möglich

Sie riskieren ihre Gesundheit, um für ihre Lieben da zu sein. Viele pflegende Angehörige vernachlässigen eigene Bedürfnisse – und brennen aus. Umso wichtiger ist, rechtzeitig Entlastung zu schaffen.

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er größte Pflegedienst der Nation arbeitet von zu Hause aus – und zwar nicht erst seit Corona. 80 Prozent der rund 4,1 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden daheim versorgt, ein Großteil davon überwiegend von Angehörigen. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das kann schöne Momente bringen, aber auch eine Menge Belastung. Vor lauter Sorge um den Angehörigen, wird das eigene Wohl dabei allzu oft vernachlässigt. Mit zum Teil erheblichen Folgen. »Nicht selten werden Pflegende

Wir schaffen das zusammen: Viele Menschen wollen ihre AngeFoto: Umstätter hörigen so lange wie möglich selbst pflegen. anschließend selbst Pflegefälle«, beobachtet Katrin Thiem. Sie leitet die Abteilung Gesundheits- und Altenhilfe des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn. Oft ist ein Bedürfnis der Angehörigen, ihre Liebsten so lange wie möglich selbst zu pflegen. Viele haben sich versprochen, füreinan-

der zu sorgen, sagt Sabine Lohmann, Kurberaterin beim Caritasverband. Einigen Angehörigen sei anfangs gar nicht klar, wie groß Aufwand und Belastung in einer Pflege-Situation wirklich seien, so Lohmann. Die eigenen Bedürfnisse kämen dagegen aber meist zu kurz.

Wenn die Pflegesituation nicht akut einsetzt, rutschen Angehörige unbewusst in eine Vollzeit-Pflege hinein, erklärt Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler und Geschäftsführer von »Pflege zu Hause«, einer Vermittlungsagentur für Betreuungskräfte. »Man übernimmt immer mehr Aufgaben«, sagt Küffel. »Anfangs vielleicht nur den Einkauf, später die Unterstützung bei der Körperpflege.« Besonders bei einem solchen schleichenden Prozess sei es oft schwierig, einen Schlussstrich zu ziehen, sagt Psychologin Eva Asselmann. »Man sollte versuchen, den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren und auf sein eigenes Wohlbefinden zu achten«, empfiehlt die Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Health and Medical University in Potsdam.

Fortsetzung auf Seite 13


Senioren Spezial: Wohnen und leben im Alter Fortsetzung von Seite 12 Zudem muss man sich klarma-

chen: »Professionelle Pflege ist kein Laien-Job«, sagt Küffel, der selbst als Pflegefachkraft gearbeitet hat. Um eine Betreuungssituation realistisch einschätzen zu können, sollte man sich einen möglichst genauen Überblick verschaffen. Hierzu eignet es sich, einen Stundenplan zu erstellen oder eine Zeit lang alle Arbeiten in einem Pflegetagebuch zu protokollieren. »Man muss sich fragen, wie viel Zeit man entbehren kann und will«, so Küffel. Die Planung sollte auch mit der betreuungsbedürftigen Person abgeklärt werden. »Die meisten zu Pflegenden sind ebenfalls erleichtert, wenn ihren Liebsten Last abgenommen wird.« Kommt man zu dem Schluss, die Pflege nicht alleine leisten zu können, gibt es viele Beratungs- und Begleitangebote, um Lösungen für die eigene Situation zu finden. Als erste Anlaufstelle eignen sich Pflegestützpunkte, da diese eine kostenlose Beratung bieten und die Angebote vor Ort gut kennen. Auch Fragen zur Finanzierung können dort beantwortet werden.

Die Unterbringung von Familienmitgliedern in einem Pflegeheim lehnen viele Menschen ab. Foto: Weller Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) stellt im Internet kostenlos eine Datenbank bereit, in der man nach Beratungsstellen in der Nähe suchen kann (www.zqp.de/beratung-pflege). Zudem besteht die Möglichkeit, Entlastung durch verschiedene Unterstützungsangebote im Bereich der Pflege zu bekommen, sagt Caritas-Kurberaterin Lohmann. Man könne beispielsweise Aufgaben an Fachkräfte abgeben

und sich damit wertvolle Freiräume schaffen. Die pflegebedürftige Person könne beispielsweise für einen oder zwei Tage in der Woche in eine Tagesbetreuung gehen. Oder sie geht für eine gewisse Zeit in eine Kurzzeitpflege. Möchte die pflegebedürftige Person unbedingt daheim bleiben, kann eine Betreuungskraft engagiert werden. Oder man lässt sich von einem ambulanten Pflegedienst unterstützen.

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Es sei für Pflegende ratsam, sich proaktiv Hilfe zu suchen und gegenüber Bezugspersonen offen zu sein, sagt sie. Auch abseits der Pflege könne man Aufgaben auslagern. Etwa, indem man eine Reinigungskraft für den Haushalt organisiert oder den Partner mehr einbindet. In der Praxis suchen sich pflegende Angehörige oft erst dann Hilfe, wenn sie vor lauter Erschöpfung nicht mehr weiterwissen. »Trotz Migräne, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und anderen psychosomatischen Störungen – viele Pflegende brauchen erst einen Stups von außen«, sagt Caritas-Referentin Thiem. Dabei sei es mehr als in Ordnung, Schwäche zu zeigen. Um eine neue Perspektive auf den Alltag zu bekommen und sich nachhaltig Entlastung zu schaffen, ist es oft hilfreich, mit etwas Abstand auf die Situation blicken zu können, sagt Sabine Lohmann. Dazu eignen sich beispielsweise spezielle Kuren für pflegende Angehörige. Die Kosten für die Maßnahmen von rund drei Wochen Dauer werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, so Lohmann. red/tk


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Senioren Spezial: Mobil im Alter

Fit im Kopf bleiben

Mit diesen sieben Tricks bleibt das Gehirn auf Zack / Bewegung einer der wichtigsten Faktoren

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auptsache im Kopf fit bleiben – das wünschen sich viele fürs Älterwerden. Sie fürchten sich vor unheilbaren Erkrankungen wie Demenz. Allerdings nimmt die geistige Leistungsfähigkeit mit den Jahren so oder so ab. Die gute Nachricht ist: Jeder kann ein Stück weit beeinflussen, wie schnell dieser Prozess voranschreitet. Fähigkeiten nutzen: »Wer rastet, der rostet», sagt Gehirntrainerin Ursula Lenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der SeniorenOrganisationen. Das kann man durchaus wörtlich nehmen. Denn wer seine Fähigkeiten nicht nutzt, verliert sie mit der Zeit. Sie rosten gewissermaßen ein. Es gilt aber auch umgekehrt: Wer am Ball – das heißt geistig aktiv – bleibt, kann die Verknüpfung zwischen den Nervenzellen verdichten und bis ins hohe Alter Neues lernen.

Viel bewegen: Bewegung ist wahrscheinlich der entscheidende Lebensstilfaktor bei der Demenzprävention«, sagt der Stuttgarter Diabetologe und Altersmediziner Andrej Zeyfang von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Er betont: «Es kommt nicht auf viel Sport an.» Gemeint ist eher körperliche Aktivität: Spazieren gehen, Treppen steigen, Rad fahren.

Gezielt trainieren: Das geht zum Beispiel mit Gehirnjogging – oder auch Mentalem Aktivierungstraining (MAT). »Dabei wird zum Beispiel die kurzfristige Informationsverarbeitung trainiert, eine Fähigkeit, die man im Alltag zum Beispiel am Fahrkartenautomaten braucht«, erklärt Zeyfang.

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Gesund essen: »Bis zu 30 Prozent der aufgenommenen Kalorien fließen in die Funktion des Gehirns«, sagt Christine Eichler, Chefärztin des Evangelischen Zentrums für Altersmedizin in Potsdam. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Besonders empfehlenswert ist die Mittelmeerkost. Damit ist unter anderem viel gutes Öl mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, frischem Gemüse und Fisch gemeint.

n Routinen durchbrechen: Jeder sollte dafür sorgen, dass sein Leben nicht zu monoton wird, rät Lenz. Denn: »Das ewig Gleiche hat negative Auswirkungen auf unser Gehirn.« Daran lässt sich ganz einfach drehen: Mal einen anderen Weg zur Straßenbahn-Haltestelle gehen, Rechtshänder können den Einkaufszettel dann und wann oder auch immer mit links schreiben, Linkshänder putzen sich mal mit rechts die Zähne – kurzum: Man sollte die nicht-dominante Hand öfter nutzen.

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Diabetes behandeln lassen: Die sogenannte Zuckerkrankheit und Demenz hängen zusammen, erklärt Zeyfang. Sowohl ein chronisch erhöhter Blutzucker, wie etwa bei einem unbehandelten oder schlecht eingestellten Diabetes Typ-2, aber auch mehrfach schwere Unterzuckerungen, wie sie bei einem zu streng eingestellten Typ2-Diabetes auftreten können, erhöhen laut dem Experten das spätere Demenzrisiko. n

n Anschluss suchen: Am aktivsten ist das Gehirn während des Gesprächs mit anderen Menschen. »Man muss zuhören und reagieren – das verlangt dem Gehirn einiges ab«, sagt Eichler. Deshalb ist ein soziales Umfeld wichtig. Entscheidend ist, in jedem Alter offen dafür sein, etwas Neues zu lernen. Denn das hält sowohl geistig als red/tk auch körperlich rege.

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Senioren Spezial: Gut hören

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Neue Geräusche

Hörsystem erfordert Geduld und Training / Hirn muss sich erst wieder umgewöhnen

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lätterrauschen oder das Tropfen des Wasserhahns: Wer über einen längeren Zeitraum schwerhörig ist, gewöhnt sich daran, nicht alles zu hören. Bestimmte Geräusche sind aus der sogenannten Hörerinnerung gelöscht, wie die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) erklärt. Ein neues Hörsystem stellt das Gehirn deshalb vor eine Herausforderung: Es muss lernen, die neuen Geräusche, die es plötzlich vom Gehör empfängt, einzuordnen. Hörübungen helfen dem Hirn dabei. Deren Ziel ist es, dass die Höreindrücke aus der Umwelt besser wahrgenommen und Mitmenschen besser verstanden werden. Wer erstmals ein Hörsystem bekommet und bei wem eine Hörentwöhnung vorliegt, sollte solche Übungen vom ersten Tag an machen, rät biha-Präsidentin Marianne Frickel. Bei der Gewöhnung ans neue Hörvermögen sind Ge-

Das Hirn muss das »neue Hören«, das durchs Hörgerät möglich Foto: Heinl wird, erst wieder lernen. duld und Ausdauer gefragt. Damit das klappt, helfen die Hörakustiker vor Ort. Ein gutes Beispiel für eine Übung ist das Hör-Memory. In verschlossenen kleinen Dosen befinden sich unterschiedliche Dinge,

erklärt Frickel. Etwa Reis, Nägel, Steine oder Geldstücke. Wie beim klassischen Memory mit verdeckten Karten ist auch hier jeweils in zwei Dosen der gleiche Inhalt. Das Ziel ist, jeweils die passenden Klangpaare zu finden und damit

die Geräuscherkennung zur trainieren. Eine weitere Beispielübung sei der dichotische Hörtest. Hierbei werden gleichzeitig mehrere mehrsilbige Hauptwörter vorgespielt oder vorgesprochen. Die müssen anschließend wiedergegeben werden. Zunächst startet man mit zwei Wörtern, etwa Gartenzaun und Sonnenschirm. Nach und nach kommen weitere Wörter hinzu. Frickel: «Diese Übung dient dazu, sich in komplexen Hörsituationen zurechtzufinden und seine Gesprächspartner besser zu verstehen.» Letztlich geht es bei den Hörübungen darum, das Verstehen von Wörtern, das akustische Gedächtnis, das Hören von Unterschieden und das Herausfiltern von Geräuschen zu trainieren, wie die biha erklärt. Sich an das wiedergewonnene Hörvermögen zu gewöhnen, brauche Zeit. red/tk


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Senioren Spezial: Gut hören

Hörakustik-Kompetenz bei Neusehland

Michele Kulzer, Hörakustik-Meisterin aus Herbolzheim, spricht über ihr Aufgabenfeld

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oderne Hörgeräte geben ein großes Stück neue Lebensqualität zurück. Die Neusehland Hörgeräteakustiker unterstützen Menschen auf dem Weg zu ihrem besten Hören – mit viel Know-how und Einfühlungsvermögen. Fast unsichtbare Hörgeräte sorgen mit Hightech auf kleinstem Raum für maximalen und diskreten Hörgenuss. Wir sprachen mit Michele Kulzer, Hörakustik-Meisterin bei Neusehland in Herbolzheim, über ihren Beruf, der für sie gleichzeitig auch Berufung ist. Frau Kulzer, was mögen Sie an Ihrem Beruf besonders? Das ist ganz einfach: Als Hörakustikerin muss ich nicht nur mein Handwerk beherrschen. Ich muss auch in der Lage sein, Menschen zuzuhören. So lernt man sie besser kennen. Und das macht mir sehr viel Freude. Warum ist es wichtig, dass Sie Ihre Kunden besser kennenlernen?

Für viele Kunden ist die Tatsache, dass sie nicht mehr so gut hören und Hilfe brauchen, etwas sehr Persönliches. Darüber spricht man nicht so gern. Das Kennenlernen schafft Vertrauen. Und ich kann dann besser helfen. Das bedeutet konkret? Es gibt nicht die eine Lösung für alle Kunden. Jeder hat ganz individuelle Anforderungen. Nicht nur technisch betrachtet. Sondern auch auf Form, Unauffälligkeit oder auf die Flexibilität des Hörgerätes bezogen. Kenne ich also die Anforderungen des Kunden, dann finde ich für ihn auch die perfekte Hörlösung. Wie weit geht Ihre Beratung? Das ist völlig unterschiedlich. Für manche Kunden erfordert ein Hörgerät auch eine gewisse Überwindung. Neusehland bietet darum zum Beispiel auch ein kostenloses Probetragen an. Da kann so ein Hörgerät schon mal zum Erlebnis werden – dem Erlebnis, wieder gut

zu hören. Das überzeugt eigentlich alle. Vertrauen ist also die Grundlage für die bestmögliche Beratung? Unbedingt. Jeder Mensch hat ganz eigene Bedürfnisse. Das ist auch der Grund, warum wir diese große Hörgeräte-Auswahl bieten. Für den einen ist der Preis ausschlaggebend, für den anderen sind es die technischen Möglichkeiten eines Hörgerätes. Wenn man sich kennt, dann spricht man auch ganz offen darüber. Warum sollte man also bei Neusehland in Herbolzheim vorbeischauen? Bei uns steht optimales Hören an erster Stelle. Deshalb erhalten Kunden bei uns auch nur Hörgeräte der führenden Marken-Hersteller. Dass dies nicht kostspielig sein muss, beweist unsere NulltarifKollektion. Sie beinhaltet moderne Marken-Hörgeräte mit neuester Digitaltechnik und bestem Sprachverstehen. Mit einem Rezept der

gesetzlichen Krankenkasse muss nur die Zuzahlung in Höhe von zehn Euro pro Hörgerät gezahlt werden. Aufgrund unserer großen Auswahl an Hörgeräten für jeden Anspruch und in allen Preisklassen bleiben kaum Wünsche offen. Für weitergehende Vorstellungen in den Bereichen Hör-Komfort, Design und Vernetzungsmöglichkeiten haben wir selbstverständlich immer ein offenes Ohr. Welches Highlight gibt es denn außerdem bei Neusehland? Ganz klar unsere Hörerlebniswelt. Pures Hightech. Hier simulieren wir zum Beispiel Vogelgezwitscher im Wald. So erlebt der Kunde, dass sich seine Hörschwäche in verschiedenen Geräuschsituationen ganz unterschiedlich auswirkt. Ein kostenloser, unverbindlicher Hörtest ist jederzeit möglich. Geöffnet haben wir montags bis freitags von 8.30 bis 18.30, sowie samstags von 8.30 bis 14 Uhr.

Fragen von Thomas Kroll


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