UFA-Revue 01/2015

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe  •  www.ufarevue.ch  •  1 | 2015

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das getreideherbizid Der Albtraum für Fuchsschwanz, Raygras, Windhalm, Klebern, Mohn und Co. Gräser sicher bekämpfen. Breites Anwendungsspektrum. Beste Verträglichkeit.

Netzwerke und Liquidität Seite 18

Maschinen dürfen auch schön sein Seite 30

Maissorten für den Anbau 2015 Seite 42

Galtphase: Bodenheu reicht nicht Seite 52


Richtig gute Arbeit. Traktoren von CLAAS.

Name

Sam Taylor

Geodaten 52°49.500 000°01.200 Land

Großbritannien

Betrieb

800 ha Ackerbau, davon 170 ha Blumen- und Blumenzwiebelanbau

Hello aus Großbritannien. Wir haben 11 Erntemonate pro Jahr. Neugierig? Besuchen Sie uns: traktor.claas.com


INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL

Die Auslieferung von Pflanzenschutzmitteln – hier bei fenaco in Moudon – läuft zur Zeit auf Hochtouren.

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MANAGEMENT Nichtbeitragsberechtige Flächen Kein Geld für nicht-landwirtschaftliche Nutzung Kurzmeldungen Serie «Theorie und Praxis» mit Daniel Lehmann und Jan Grenz Junglandwirte nehmen Agrarmärkte unter die Lupe Spezialisten brauchen Netzwerke und Liquidität Die Landwirtschaft an der Expo Milano 2015

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LANDTECHNIK Schöne Maschinen Neben der reinen Funktionalität einer Maschine spielt heute auch das Design mit Form- und Farbgebung eine zentrale Rolle.

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Reform startet Innovationsprozess Mit «iKnew» neue Ideen kreieren und gewinnen Kurzmeldungen Gutes Stallklima zu allen Jahreszeiten Alternative zum Schleppschlauch Maschinen dürfen auch schön sein Wettbewerb und Produktneuheiten

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PFLANZENBAU Die Sicht der Bienen Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Nutzinsekten Kurzmeldungen Bio-Pestizide – ein Wachstumsmarkt Wirkung von Meeresalgen Fortschritte in der Maiszüchtung

Bio-Pestizide im Trend Bio-Pestizide sind natürliche Bekämpfungsmittel gegen Schädlinge und sind dank ihren positiven Eigenschaften gefragt.

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NUTZTIERE Munimäster Niklaus Bellmont setzt auf Intensivstrategie und Impfung Kurzmeldungen: Bio-Tagung in Disentis UFA aktuell: Jetzt Beta-Carotin ergänzen Geschmacksinn der Kühe unterscheidet sich Neues Galtphasenfutter, inklusive Wirkstoffe Kalkulationsgrundlagen für Kälbermast Kein Ferkeldurchfall dank «UFA 2000planer» MMA mit Geburtsvorbereitungsfutter eliminiert Eber rechtzeitig erneuern Schweinefleisch: Marketing-Ideen aus Italien Anicom-Regionalversammlungen: Zeit für neue Visionen Neue Pferdefutter

55 45 47 51 52 54 56 58 60 62 64 66

info@ufarevue.ch

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Hofübergabe Harmonisches Zusammenleben - ein Wunschdenken? Kurzmeldungen Rezepte von Marianne Sommer Hokuspokus Zaubernuss Neue Serie: Bäuerinnen und Bauern als Botschafter

70 69 72 77 78

Für

Reto Kaufmann konnte die Gesundheit seiner Sauen durch Einsatz eines Geburtsvorbereitungsfutters verbessern.

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LANDLEBEN

MMA eliminiert

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Anmeldeschluss 31. Jan. 2015

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Nachhaltigkeit und mit weniger mehr produzieren – Milchproduzent Daniel Lehmann diskutiert mit HAFL-Dozent Jan Grenz.

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Nicht den Ast absägen, ...

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FENACO AKTUELL Führungsverantwortung in der LANDI Schulung für Präsidenten und Verwaltungsmitglieder Auf ein Wort von Heinz Mollet Mischfutter: Massnahmen gegen Foodwaste

An der Schwelle eines neuen Jahres machen sich wohl nicht wenige Leute Gedanken darüber, was das kommende Jahr bringen wird. Wie entwickelt sich mein Betrieb? Bin ich mit meiner Ausrichtung für die Zukunft gerüstet oder soll ich gewisse Umstellungen vornehmen? Reicht das erzielte Einkommen noch aus, dass sich der Betrieb nachhaltig behaupten kann? Die Agrarpolitik hat auf diese und weitere Fragen einen entscheidenden und vor allem zunehmend grösseren Einfluss – einerseits über die Direktzahlungen, anderseits aber auch mit mehr oder weniger direkten Eingriffen in den Markt. Über den Sinn und Zweck solcher Massnahmen wird man sich auch 2015 kaum einig sein. Tatsache ist aber weiterhin, dass die Bauernfamilien ihr Einkommen lieber über den Verkauf ihrer Produkte, also auf dem Markt, als über Direktzahlungen erzielen möchten. Dazu braucht es gut funktionierende Agrarmärkte. Solche sind aber nicht nur wichtig für die Bauernfamilien selbst, sondern auch für die generelle Ernährungssituation der Bevölkerung. Gerade dieses Thema, angestossen mit der vom Bauernverband vor Jahresfrist eingereichten Initiative, wird heuer auf der politischen Traktandenliste stehen und dabei weit über die landwirtschaftlichen Kreise hinaus diskutiert werden. Als Fachmagazin werden wir Sie auch 2015 auf Ihrem Weg mit fundierter Information und umsetzbaren Inhalten begleiten. Redaktion und Verlag der UFA-Revue wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zum neuen Jahr alles Gute und viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit in Haus, Hof und Stall.

Infos unter www.agrisano.ch ww

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Bild: Gaël Monnerat

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AKTUELL FENACO

Führungsverantwortung im Genossenschaftswesen Schulung für Präsidenten und Verwaltungsmitglieder Fachwissen, um die Verantwortung als Verwaltungsmitglied einer LANDI wahrzunehmen, liefert eine zweitätige Weiterbildung, organisiert von der LANDI Treuhand.

Vielleicht war es früher einfacher – das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen. An allen Orten hatte es eine LANDI mit einem Geschäftsführer und seiner Ehefrau, die den Betrieb führten. Die Kommunikationswege waren kurz. Aber das land-

wirtschaftliche Genossenschaftswesen hat sich gewandelt. LANDI haben sich mit Nachbar-LANDI zusammengeschlossen und wurden überregional zu Kompetenzzentren für den Agrarbereich, für Detailhandel (LANDI Laden, Volg und TopShop) sowie für Energie und Treibstoff (Agrola). Die Zahl der Mitarbeitenden beträgt heute zwischen 20 und 160 Personen pro LANDI. Schweizweit sind über 6000 Mitarbeitende bei den LANDI angestellt. Der durchschnittliche Jahresumsatz beläuft sich auf über 20 Mio. Fr., wobei in den grössten LANDI bis über 100 Mio. Fr. erarbeitet werden. Was gleich geblieben ist, ist der Hauptzweck, dass die Genossenschaften die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Mitglieder in verbindlicher Zusammenarbeit mit der fenaco fördern.

Mit Engagement Die LANDI-Präsidenten und Verwaltungsmitglieder sind sich der Verantwortung bewusst, wenn sie einer LANDI vorstehen. Sie verfügen über Erfahrung in Beruf und im Leben, sind integer, glaubwürdig und haben das Vertrauen der LANDI-Mitglieder. Sie engagieren sich mit Fachkompetenz, einem angemessenen Zeitaufwand und viel Herzblut für die dynamische Weiterentwicklung ihrer LANDI. Zählen dürfen sie dabei auf das Weiterbildungsangebot der LANDI Treuhand, eine Dienstleistungseinheit der fenaco. Sie findet im Rahmen der Kaderbildung «fenaco competent» statt. Die Schulung «cf LANDI Verwaltung» wird jährlich in allen vier Regionen (Westschweiz, Mittelland, Zentralschweiz und Ostschweiz) durchgeführt und dauert zwei Tage. Sie ist ein Muss

Die Anforderungen an LANDI-Verwaltungsmitglieder steigen mit der Grösse der LANDI und der zunehmenden Regeldichte.

verwaltung fenaco conseil d’administration Erweiterung Ernst Sutter AG, Gossau  Im Zuge der Produktionsverlagerung gewisser Fleischverarbeitungsbetriebe der fenaco von Freienbach (SZ) nach Gossau (SG) und Bazenheid verläuft die 1. Bauetappe plangemäss. Mit der bewilligten 2. Etappe werden bei Suttero in Gossau eine Flächenerweiterung von rund 2000 m2 sowie Gebäudeanpassungen realisiert. Dies mit dem Ziel, Infra-

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struktur für die Koch- und Rohwurstproduktion zu schaffen.

Neubau in Schluein  In der Gemeinde Schluein (GR) wird demnächst ein LANDI-Neubau erstellt. Mit diesem Neubau (Laden mit Agro-Abhollager) wird die LANDI Graubünden AG den bisherigen Standort im Dorfzentrum von Ilanz aufgeben. Die Situation am dortigen Standort ist sowohl für die Landwirte, die Privatkunden wie auch für die Mitarbeitenden unbefriedigend und da Entwicklungsperspektiven feh-

len, hat man sich nach einem neuen Standort umgesehen und ist eingangs Ilanz, auf dem Gemeindeboden von Schluein, fündig geworden. Auf dem Areal sollen zeitgleich weitere Fachmärkte und Geschäfte erstellt werden. Dies wird die Attraktivität des neuen Standortes positiv beeinflussen. Zudem ist eine gemeinsame Parkplatznutzung der beteiligten Läden vorgesehen. Läuft alles nach Plan, wird man im Frühling 2015 mit dem Bau beginnen können. Rund ein Jahr später ist die Eröffnung vorgesehen. 1 2015 · UFA-REVUE


AKTUELL

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FENACO

auf ein Wort eN un mot

Nachhaltige Fütterung der Nutztiere

Agrola Holz-Pellets auf der Überholspur Agrola Holz-Pellets sind ökologisch und CO2 neutral und leisten einen wertvollen Beitrag an die Umwelt. Sie werden aus naturbelassenem Restholz aus heimischen Wäldern (Sägemehl, Hobelspäne) hergestellt. Die fenaco-Tochtergesellschaft Agrola ist der bedeutendste Anbieter von Holz-Pellets in der Schweiz. Agrola-Holzpellets entsprechen mit dem Zertifikat ENplus-A1 höchsten Qualitätsansprüchen und sind in der LANDI oder bei der Agrola erhältlich.

und sorgt für Führungsqualität in der LANDI. Jährlich nutzen zwischen 20 und 30 Personen pro Region die Gelegenheit, sich mit der Leitung der LANDI-Verwaltung und den Führungsprinzipien der LANDI vertraut zu machen.

TERMINE AGENDA Präsidenten- und Verwaltungstagung Mittelland

Aufgaben der Verwaltung  Die Verwaltung hat die oberste strategische Führung und Kontrolle inne und muss gemäss Art. 902, Absatz 1 OR die Geschäfte der Genossenschaft mit Sorgfalt leiten und die genossenschaftliche Aufgabe mit besten Kräften fördern. Gewählt werden die Mitglieder einer LANDI-Verwaltung durch die Generalversammlung. Diese ist das oberste Organ, wo die Genossenschafter ihre Mitgliedschaftsrechte ausüben können. Und diesem Gremium sind die Verwaltungsmitglieder Rechenschaft schuldig. Gemäss LANDI Treuhand lassen sich die Aufgaben der Verwaltung in drei Gruppen aufteilen – Gestaltung, Kontrolle und Betreuung.

14.1.2015 in Hünigen (BE)

Genossenschaft gestalten  Dazu Waldstättentagung 15. + 16.1.2015, Engelberg (OW)

Ostschweizer-Tagung 19. + 20.1.2015, Kartause Ittingen (TG)

Präsidenten- und Verwaltungstagung Westschweiz 28.1.2015 in Grangeneuve (FR) UFA-REVUE · 1 2015

gehört das Ableiten der Unternehmensstrategie, die Ausgestaltung des Rechnungswesen, die Finanzplanung/kontrolle und das Risikomanagement. Auch muss die Organisations- und Führungsstruktur zeitgemäss an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Fortsetzung Seite 6

Neben der Herkunft tragen Faktoren wie die hohe Qualität, Sicherheit, Rückverfolgbarkeit und die tierfreundliche Haltung zum positiven Image der Schweizer Tierhaltung bei. Im Gespräch mit Konsumentinnen und Konsumenten gilt es, diese Vorteile noch besser zu kommunizieren. Wer dem Konsum tierischer Erzeugnisse kritisch gegenübersteht, darf nicht vergessen, wie eng die Tierhaltung mit der Pflanzenproduktion verbunden ist. Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion lassen sich, wie im Beitrag auf Seite 7 eindrücklich dargestellt, über die Mischfutterherstellung sinnvoll und mit Qualitätsgarantie veredeln, wovon auch die Ackerbauern profitieren. Tiere produzieren wertvollen Hofdünger, der die Bodenfruchtbarkeit sichern hilft. In eine gesunde Fruchtfolge gehören Futterkulturen und Kunstwiesen, die über die tierische Produktion veredelt werden können. Immer häufiger wird Pflanzen und Tieren heute sogar noch eine Stufe zwischengeschaltet: Die Energieproduktion. So stellt die SwissFarmerPower Inwil, an der die fenaco beteiligt ist, unter anderem aus Hofdünger beachtliche BiogasMengen her. Die Gärreste werden zu Pflanzendünger aufbereitet. Ammoniak- und Phosphoremissionen sind im Einzugsgebiet massiv gesunken. Die sinnvolle Veredelung der Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie ist ein eindrückliches Beispiel für eine nachhaltige und effiziente Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Mit ihren vielfältigen Aktivitäten innerhalb des beschriebenen Kreislaufs stärkt die fenaco-LANDI Gruppe die wirtschaftliche Entwicklung der Schweizer Bauernbetriebe. Lesen Sie dazu den Beitrag Seite 7. Heinz Mollet Leiter Division Agrar in der fenaco-Geschäftsleitung

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AKTUELL FENACO Was hat Ihnen die Weiterbildung für LANDI-Verwaltungsmitglieder gebracht? Ich war seit vielen Jahren in der Verwaltung unserer immer grösser werdenden LANDI tätig. Vor kurzem übernahm ich kurzfristig das Präsidium der LANDI Neftenbach AG, wodurch sich das Aufgabenspektrum änderte. Darum besuchte ich den Kurs. Neben den kompetenten Referaten profitierte ich auch von den Kursunterlagen. Die MusterTraktandenliste, Budget- und Planungsvorlagen entlasten mich sehr. Als zu ausführlich fand ich den Bereich Finanzen und Controlling. Die wichtige Aufgabe, Betreuung der Geschäftsführung und das Personalwesen, kamen hingegen zu kurz. Geschätzt habe ich den Austausch untereinander und mit fenacoGeschäftsleitungsmitgliedern.

Die Referenten waren fachkompetent und sympathisch. Das Seminar «cf LANDI» war super organisiert und in Morschach (SZ) an einem perfekten Ort. Dennoch, aufgrund meiner noch jungen Verwaltungstätigkeit, war die Teilnahme am Seminar etwas früh. Ich wurde im Mai 2014 an der Generalversammlung in die Verwaltung der LANDI Schwyz gewählt und hatte bis zum Seminar im Herbst lediglich zwei Verwaltungssitzungen der LANDI absolviert. Ich denke, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich mehr eigene Erfahrungen und Wissen hätte einbringen können. Auch von den Vorträgen und den Diskussionen hätte ich sicher noch mehr profitiert.

Die Weiterbildungstage waren sehr gut organisiert und die Kursdokumentation umfassend. Ich schätzte besonders die praxisnahen Managements- und Betriebsführungsinstrumente für die Führung einer LANDI. In einem Unternehmen, wie dem unseren, sind Analyse und Controlling das A und O. Durch den Kurs bekam ich vertiefte Kenntnisse, wie die Analyseinstrumente, Kennzahlenvergleich usw. einzusetzen sind, um die strategische Führung der LANDI zu gewährleisten. Ein weiterer positiver Effekt war der Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus anderen LANDI-Verwaltungen, und zwar während des Kurses, aber auch während den Mahlzeiten und abends.

Die LANDI werden grösser und machen Millionenumsätze. Dazu ist eine professionelle Geschäftsleitung (Geschäftsführer, Leiter Rechnungswesen und Bereichsleiter für die strategischen Geschäftsfelder) unabdingbar. Die Aufgabe der Verwaltung ist es, das Ganze zu gestalten, zu betreuen und zu kontrollieren. Das ist uns bewusst geworden. Interessant und nützlich war der Kennzahlenvergleich mit anderen LANDI. Als Verwaltung ist man für die Geschäftsstrategie zuständig, diesbezüglich haben wir einen Input aus dem Seminar direkt umgesetzt und einen Strategietag gemacht. Unsere Strategie ist, langfristig am Markt erfolgreich zu sein sowie gute Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit zu haben.

Andreas Furrer, Landwirt in Henggart (ZH) und Präsident der LANDI Neftenbach AG

Rita Horat, Bäuerin in Schwyz und Verwaltungsmitglied der LANDI Schwyz

Dominique Savary, Landwirt in Sâles (FR) und Präsident der LANDI Moléson SA

Urs Lehmann, Landwirt in Mirchel (BE) und Vizepräsident der LANDI Worb

Die Verwaltung bestimmt die Mitglieder der Geschäftsleitung und daraus den Geschäftsführer beziehungsweise den Vorsitzenden der Geschäftsleitung.

Kontrolle  Kurz gesagt geht es um die verantwortungsvolle Überwachung von Geschäftsgang und Geschäftsleitung. Dafür stehen der Verwaltung die funktionell notwendigen Instrumente zur Verfügung. Die Verwaltung entscheidet auch über die Zeichnungsberechtigung und Vertretungsbefugnis.

Die Teilnahme am «cf LANDI» ist ein Muss, denn die LANDI-Verwaltungsmitglieder werden dabei in der erfolgreichen Führung ihrer LANDI gestärkt.

Betreuung und Coaching  Der Präsident ist der direkte Vorgesetzte des LANDI-Geschäftsführers und unterstützt diesen als «Sparringpartner» in Führungs- und Organisationsfragen. Die Verwaltung versammelt sich so oft die Geschäfte dies erfordern. Viele Prä-

sidenten – vor allem von grösseren LANDI – sind jeweils an den LANDIGeschäftsleitungssitzungen anwesend. Die Verwaltung hat sich aber auch um das Personal zu kümmern und gibt die Leitlinien «Personalpolitik» vor. Eine wichtige Aufgabe der Verwaltung ist auch die Pflege von Beziehungen zu den Mitgliedern, Kunden, Lieferanten, Geldgebern und zur Öffentlichkeit (Behörden).

Fazit  Die Mitarbeit in einer LANDIVerwaltung ist anspruchsvoll, verantwortungsvoll und zeitintensiv. Diese verantwortungsvolle Arbeit soll aber auch Freude machen und Erfüllung im Berufsleben geben. Es kann ein Sprungbrett für weitere persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sein. Die Teilnahme an diesem Kader-

kurs ist wertvoll, denn die LANDI-Verwaltungsmitglieder werden in der erfolgreichen Führung der eigenen LANDI gestärkt. Nebst den fachlichen Impulsen ist oft vor allem der Erfahrungsaustausch und das verlässliche Netzwerk der fenaco-LANDI Gruppe in bleibender Erinnerung und im LANDIAlltag nützlich. m Drehscheibe für Professionalität im LANDI-Genossenschaftswesen LANDI Treuhand unterstützt die Mitglied-LANDI in Betriebswirtschaft, Controlling und Informatik. Sie führt Analysen und Revisionen durch. Sie arbeitet eng mit dem fenaco-Weiterbildungsbereich «fenaco competent» für die Schulung der Mitglied-LANDI zusammen. Folgende Personen leiten die Geschäfte der LANDI Treuhand in den vier fenaco-Regionen: Jürg Hiltbrand, LANDI Treuhand Bern Philippe Conus, LANDI Treuhand Puidoux Martin Niederberger, LANDI Treuhand Sursee Peter Meier, LANDI Treuhand Winterthur

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AKTUELL FENACO

Chance für Mischfutter Massnahmen gegen «Foodwaste»  Mischfutter bietet die Möglichkeit, Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung sinnvoll zu veredeln und so den Flächenbedarf für die Tierernährung zu reduzieren. Voraussetzung ist das Vorhandensein moderner Technologie, wie sie bei der fenaco-Tochtergesellschaft UFA AG mit dem Expanderverfahren vorzufinden ist.

Mit der wachsenden Weltbevölkerung wird die Effizienz in der Nahrungsproduktion immer wichtiger. Einerseits werden Massnahmen getroffen, um die Erträge in der Pflanzenproduktion zu optimieren. Andrerseits gilt es, die verfügbaren Erntegüter möglichst vollständig zu verwerten.

Kreislauf geschlossen  Früher wurden Reste und Abfälle, die bei der Zubereitung von menschlicher Nahrung anfielen, über zwei, drei Schweine im Hinterhof veredelt. Heute ist das Prinzip der Nebenprodukte-Veredlung über die Tierproduktion aktueller denn je. Die Massnahmen erfolgen jedoch unter höchsten Hygiene- und Qualitätsbedingungen. Ziel bleibt, die Verschwendung wertvoller Komponenten (Foodwaste) zu vermeiden und die verfügbaren Flächen vorwiegend für die Herstellung von menschlicher Nahrung zu nutzen. Durch die Nutzung von Nebenprodukten im Tierfutter, deren Alternative oftmals die Vernichtung dieser wertvollen Nährstoffe wäre, schliesst sich der landwirtschaftliche Kreislauf. Bei der Rezeptur von Mischfutter erhöht der Einsatz von Nebenprodukten die Rohkomponenten-Auswahl und reduziert den Anteil lebensmitteltauglicher Rohkomponenten. Vor allem der Wiederkäuer hat die Fähigkeit, Rohstoffe zu nutzen, die der Mensch schlecht verwerten kann oder als Nahrung ablehnt. Im Gegensatz zu den Einzelfuttermitteln lässt sich die Wirkung antinutritiver Substanzen einzelner Rohkomponenten im Mischfutterprozess gezielt minimieUFA-REVUE · 1 2015

Lukas Grüter

Anders als bei Einzelkomponenten können Nachteile der Nebenprodukte im Mischfutter mit der Ergänzung geeigneter Zusätze behoben werden. ren. Mischfuttermittel haben zudem den Vorteil, dass sie garantierte Gehalte aufweisen und mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen angereichert sind. Um die Sicherheit der Futtermittel zusätzlich zu erhöhen, werden in der Produktion Hygienisierungsprozesse (Expander) zwischengeschaltet.

Hochwertige Komponenten  Die verwendeten Nebenprodukte sind nicht «Abfall», sondern oftmals hochwertige, nährstoffreiche Komponenten, die bei der Herstellung eines Hauptprodukts anfallen. Hier einige Beispiele: • Aus Getreide fallen Schalen und Spelzen beim Mahlen an, die sich als rohfaserliefernde Komponenten für alle Tierarten einsetzen lassen. Auch Futtermehle und Kleie, die über erstaunlich hohe Rohproteingehalte verfügen, sind weitere Nebenprodukte aus der Mehlproduktion. • Aus der Ölgewinnung entstehen Schrote aus dem Extraktionsverfahren mit 1 bis 3% Restfett respektive Kuchen beim Pressen der Ölsaaten.

Je nach Pressverfahren resultieren Restfettgehalte von 5 bis 15 %. Durch antinutritive Substanzen wird der Einsatz von Ölsaaten-Nebenprodukten zum Teil begrenzt (z.B. Senföl in Raps). • Aus der Stärkeherstellung wird unter anderem Maiskleber gewonnen. Er entsteht durch das Separieren von Stärke und Protein, das nach der vollständigen Entfernung der Keime stattfindet. • Aus der Zuckerherstellung stammen Rübenschnitzel (ca. 50 %) und Melasse. Tabelle: Schweizer Nachprodukte für Mischfutterindustrie (ohne Futter- und Auswuchsgetreide, Fette, Öle) Produkt Menge (t) Nach- Anteil vom produkte (t) Produkt (%) Brotgetreide 500 000 110 000 22 Hartweizen 95 000 28 500 30 Rapssaat 94 000 55 500 59 Sojabohnen 4 400 3 500 80 Sonnenblumenkerne 12 000 9 000 75 Hafer, Gerste, Mais 30 000 12 000 40 Die Tiere fressen Nebenprodukte im Wert von zirka 100 Mio. Fr. 7


AKTUELL FENACO

Mit der Expanderanlage in Biblis in Herzogenbuchsee und den Anlagen in weiteren UFA-Produktionsstandorten werden Nebenprodukte verarbeitet. Durch das Expandieren steigt der Nährwert der Nebenprodukte zusätzlich.

Ventilfunktion  Zusätzlich zur Verwertung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelherstellung bietet die Mischfutterindustrie einen geeigneten Veredlungskanal für den sinnvollen Einsatz von Brotgetreide, das die Übernahmebedingungen der Bäcker nicht erfüllt. Als Beispiel seien hier Brotgetreide mit tiefer Fallzahl und Auswuchsgetreide erwähnt. Darüber hinaus gibt es Märkte, in denen nicht alle Inhaltsstoffe der Rohprodukte in der anfallenden Menge verwendet werden. Bekanntestes Beispiel ist die Milch. Die Herstellung von Milchersatzfuttermitteln nimmt hier eine wichtige Ventilfunktion wahr, um auf dem Inlandmarkt überschüssige Milchtrockenprodukte und lebensmitteltaugliche Rinder- und Schweinefette zu veredeln.

Moderne

Wiederkäuer können Nebenprodukte besonders gut verwerten. 8

Technologie

wird das Futter einem so genannten Dampfkochtopf-Effekt ausgesetzt. Die Verweilzeit ist kurz, damit Nähr- und Wirkstoffe nicht zerstört werden. Homogenität, Verdaulichkeit, Verwertbarkeit und Hygiene der eingesetzten Nebenprodukte und Rohkomponenten profitieren vom Expandereffekt.

Fazit  Die Veredlung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelherstellung über die Tierfütterung ist sinnvoll und positiv für das Image der Nutztierproduktion. Durch eine gezielte Rezeptur der Mischfutter und das Expandieren können die wertvollen Nährstoffe aus den Nebenprodukten optimal genutzt werden. m

nötig

Wie effizient Nebenprodukte im Mischfutter verwertet werden können, hängt eng mit der eingesetzten Technologie zusammen. Mit dem Expanderprozess der UFA, den sowohl Expander- wie auch Würfelfutter durchlaufen,

Autor Lukas Grüter, Leiter Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Schwiegertochter muss zurück verkaufen B verkaufte sein Heimwesen an seinen Sohn C. Weil C verschuldet war und befürchtet werden musste, dass seine Gläubiger auf den Hof greifen würden, verkaufte C den Hof gleichentags an seine Ehefrau A. Im Kaufvertrag zwischen B und C wurde zu Gunsten von B ein Rückkaufsrecht vereinbart für den Fall, dass C die Selbstbewirtschaftung aufgeben sollte. Im Kaufvertrag zwischen C und A wurde auf die Begründung eines Rückkaufsrechts zu Gunsten von C verzichtet. Hingegen akzeptierte die Käuferin ausdrücklich das Rückkaufsrecht von B. Nachdem sie den Hof einige Jahre bewirtschaftet hatten, trennten sich C und A. In einem von A erwirkten Eheschutzentscheid wurde C vom Hof weggewiesen. Darauf übte B sein Rückkaufsrecht aus. A wehrte sich dagegen.

Im Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) ist festgehalten, dass der Veräusserer mit dem Erwerber ein Rückkaufsrecht vereinbaren kann für den Fall, dass dieser die Selbstbewirtschaftung aufgibt. A argumentierte, C habe das Heimwesen ja gar nie als Eigentümer selber bewirtschaftet, sondern es nach der Übernahme von seinem Vater gleich weiterverkauft. Das Bundesgericht hielt fest, dass die Parteien nicht nur Rückkaufsrechte zur Sicherung der Selbstbewirtschaftung vereinbaren, sondern nach den Bestimmungen des Obligationenrechts (OR) die Rückkaufsmöglichkeit auch für den Eintritt irgendwelcher anderer Bedingungen vorsehen können. Wenn im Kaufvertrag zwischen B und C von «Selbstbewirtschaftung» die Rede sei, könne dieser Begriff auch

eine andere Bedeutung haben als im BGBB. Massgebend sei der übereinstimmende wirkliche Wille der Parteien und nicht die unrichtige Bezeichnung. Im konkreten Fall sei die Rückkaufsklausel so zu verstehen, dass Voraussetzung für die Ausübung des Rückkaufsrechts die Aufgabe der Bewirtschaftung des Hofs durch C (mit oder ohne Familie) gewesen sei, ihm der Hof nicht mehr als Existenzgrundlage habe dienen könne. Mit der Wegweisung von C vom Hof sei diese Bedingung eingetreten. Das Rückkaufsrecht von B wurde anerkannt und die Beschwerde von A abgewiesen. Urteil 4A_79/2014 vom 15.10.14.

Mehr für das Berggebiet

werde er weiter sinken, war von den BLW-Verantwortlichen am Agridea-Kurs zu hören gewesen.

(2015 und 2016: 100 %). Das gleiche gilt auch für den Extensobeitrag, wobei bereits ab 2015 120 % des Extensobeitrags gekürzt werden. Simon Hasler, BLW, Bern

Eine fundierte Wirkungsanalyse über das gesamte Paket der AP 1417 sei erst in zwei Jahren möglich, war am Agridea-Kurs in Zollikofen zu hören. Erste Rückschlüsse lassen sich aber dennoch ziehen: Bauernfamilien im Tal- und Hügelgebiet gehören zu den Verlierern der AP 14-17. 42 Mio. Fr. verlieren beispielsweise fünf Kantone mit einem vom Anteil von 87 % LN in der Talzone. Umgekehrt gehören Betriebe in der Bergzone zu den Gewinnern, je höher die Zone, umso besser.

Übergangsbeitrag 2015 Höchst unsicher ist der auf acht Jahre ausgelegte Übergangsbeitrag, auf den 2014 fast alle Bauern Anrecht hatten. Dieser Beitrag ist aus verschiedenen Gründen um einiges tiefer ausgefallen, als früher prognostiziert worden war. Auf 2015 UFA-REVUE · 1 2015

GMF und Extenso abmelden Sofern ein Betriebsleiter feststellt, dass er die Anforderungen beim GMF-Programm 2014 nicht einhalten konnte, muss er das so rasch wie möglich dem Landwirtschaftsamt melden. Bereits ausgerichtete GMF-Beiträge werden zurückgefordert, beziehungsweise mit den Direktzahlungen 2015 verrechnet. Wird bei einer Kontrolle festgestellt, dass GMF nicht erfüllt ist, gilt der neue Anhang 8 der Direktzahlungsverordnung, wobei 120 % des GMF-Beitrags ab 2017 verrechnet beziehungsweise gekürzt wird

Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern,  031 300 37 00

Ziele statt Massnahmen Die Schweizer Landwirte arbeiten gut, erklärte zugeschaltet über Video BLW-Direktor Bernard Lehmann am Agridea-Kurs. Aber es gäbe Handlungsbedarf, was die Wettbewerbsfähigkeit und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln betreffen würde. Ein weiterer Aspekt sei die Beziehung zwischen Agrarpolitik und Landwirtschaft – heute durch viele Auflagen verbunden mit administrativen Lasten geprägt. Grundsätzlich gelte es zu überlegen, ob in Zukunft weiterhin Massnahmen wie bisher honoriert werden oder ob Ziele vorgegeben werden sollen (Motion Aebi 14.3618). Die Kontrolle umfasst dann nicht mehr einzelne Massnahmen, sondern die Zielerreichung. Wie der Landwirt diese Ziele erreicht, obliege seiner unternehmerischen Verantwortung.

Auswirkungen Mindesttierbesatz Der Mindesttierbesatz auf Dauergrünland, welcher im Rahmen der AP 2014-2017 eingeführt wurde, ist für die Versorgungssicherheitsbeiträge ein wichtiges Kriterium. Auch gilt er für den Beitrag der graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF), wobei er auch für Kunstwiese erfüllt sein muss. Gemäss Jonas Plattner vom Bundesamt für Landwirtschaft zeigte sich bereits bei den Berechnungen im Sommer 2013 mit den Daten aus dem Jahr 2012, dass rund. 32 000 ha Dauergrünflächen von Betrieben bewirtschaftet werden, die unter dem Mindesttierbesatz zu liegen kommen würden. Dabei hätte es sich einerseits um Betriebe gehandelt, welche gar keine Tiere halten. Es habe aber auch Betriebe dabei, welche Tiere halten, aber nicht genug, um den Mindesttierbesatz zu erreichen. Nachdem der Beitrag ja nun anteilsmässig ausbezahlt werde, wenn der Mindesttierbesatz nicht vollständig erreicht wird, haben diese Betriebe einen Teil der Versorgungssicherheitsbeiträge erhalten. Gemäss Jonas Plattner werde im Frühling 2015 ausgewertet, wie der Mindesttierbesatz 2014 effektiv gewirkt hat.

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MANAGEMENT

Kein Geld für nichtlandwirtschaftliche Nutzung Nicht-beitragsberechtigte Fläche  Mit dem Umbau des Direktzahlungssystems hin zu einer Leistungsabgeltung, sind Flächen, die nicht dem Ziel einer Direktzahlungsart entsprechen, nicht mehr beitragsberechtigt.

Ruedi Streit

Für die Direktzahlungen (mit Ausnahme der Sömmerungsbeiträge) ist die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) die Grundlage. Diese ist die einem Ganzjahresbetrieb zugeordnete, pflanzenbaulich genutzte Fläche, die ihm auch das ganze Jahr zur Verfügung steht. Sömmerungsweiden gehören nicht dazu, da sie einem Sömmerungsbetrieb zugeordnet sind.

Tabelle 1: Regelung bei Bauzonen keine LN vor 1.1.2014 eingezont

seit 1.1.2014 eingezont

LN

erschlossen, • nicht erschlossen oder Hauptzweck • erschlossen und Nachweis von: Nicht-Land– Hauptzweck Landwirtschaft. wirtschaft. – auf eigener oder schriftlich gepachteter Fläche. – zusammenhängend mehr als 25 Aren. keine LN

Bauland, neu eingezont  Nicht mehr zur LN zählt Bauland, das seit dem 1. Januar 2014 neu eingezont worden ist. Früher eingezontes Bauland kann beitragsberechtigt sein, wenn es noch nicht erschlossen ist und die übrigen Voraussetzungen für landwirtschaftliche Nutzfläche eingehalten sind. Wenn das früher eingezonte Bauland bereits erschlossen ist, der Bewirtschafter jedoch die Einhaltung verschiedener Bedingungen nachweist und die mit dem Bauland zusammenhängend bewirtschaftete Fläche mindestens 25 Aren umfasst, zählt das Bauland immer noch zur LN. Erschlossen ist Bauland dann, wenn die notwendige Grundinfrastruktur (Strasse, Wasser-/Abwasser-/Stromleitungen, usw.) bis zum Bauland erstellt ist. 10

Hauptzweck nicht Landwirtschaft  Auch wenn eine Fläche pflanzenbaulich genutzt wird, gilt sie nicht als LN, wenn der Hauptzweck nicht die landwirtschaftliche Nutzung ist. Der Hauptzweck der Bewirtschaftung ist dann nicht Landwirtschaft, wenn die Nutzung stark eingeschränkt ist, wenn der wirtschaftliche Ertrag aus der landwirtschaftlichen Nutzung kleiner ist als aus der nichtlandwirtschaftlichen Nutzung oder wenn der Pflegecharakter überwiegt. So soll beispielsweise die Nutzung von Bahn- oder Strassenbordern, deren Bedeutung für die landwirtschaftliche Nutzung gering ist, nicht über das Agrarbudget finanziert werden.

Angestammte Flächen  Bei den von Schweizer Landwirten im Ausland bewirtschafteten Flächen werden die angestammten Flächen (seit 1. Mai 1984 ununterbrochen von Schweizer Landwirten bewirtschaftet) besonders behandelt. Nur die angestammten Flächen sind beitragsberechtigt, und auch nur für den Versorgungssicherheitsbeitrag (Basisbeitrag und Beitrag für die offene Ackerfläche und Dauerkulturen) sowie für die Einzelkulturbeiträge. Werden auf diesen Flächen EU-Direktzahlungen ausgerichtet, verringern sich die inländischen Direktzahlungen entsprechend. Christbäume, Hanf  Christbäume gehören zwar zur LN und galten bis 2013 noch als Dauerkulturen. Ab 2014 gehören Christbäume immer noch zur LN, sind aber nicht mehr beitragsberechtigt. Ebenfalls überhaupt nicht mehr beitragsberechtigt ist Hanf. Wie bisher schon nicht beitragsberechtigt sind der

Anbau in Gewächshäusern mit festen Fundamenten sowie der geschützte Anbau von gärtnerischen Kulturen.

Hecken, Feld- und Ufergehölz  Für Hecken, Feld- und Ufergehölze hat es bei der Beitragsberechtigung per 2014 Änderungen ergeben. So sind Flächen mit Hecken, Feld-und Ufergehölzen nur noch für den Biodiversitätsförderbeitrag sowie den BioBeitrag beitragsberechtigt, für die übrigen Direktzahlungsarten, insbeson- dere den Versorgungssicherheitsbeitrag, hingegen nicht mehr. Beim Versorgungssicherheitsbeitrag werden die Hecken ausgeschlossen, denn sie dienen nicht zur Aufrechterhaltung der Kapazität der Nahrungsmittelproduktion. Dies gilt auch für Streue, Brachen und nachwachsende Rohstoffe.

Unterschiede bei der Anrechnung  Bei der neuen Direktzahlungsverordnung bestehen auch Unterschiede bei der Anrechnung einzelner Kulturen. So sind für den Versorgungssicherheitsbeitrag die Dauergrünflächen (mit Gräsern und Kräutern bewachsen, seit mehr als sechs Jahren als Dauerwiese oder Dauerweide bestehend) nur für den vollen Beitrag beitragsberechtigt, wenn ein Mindesttierbesatz (von Zone abhängig) erreicht wird. Biodiversitätsförderflächen auf Dauergrünflächen sind jedoch nur für den halben Basisbeitrag berechtigt, dafür muss für diese Flächen auch nur ein reduzierter Mindesttierbesatz erreicht werden. Auch der volle Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF-Beitrag) wird nur ausgerichtet, 1 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Nicht alle Kulturen und Flächennutzungen sind für alle Direktzahlungsarten beitragsberechtigt.

Tabelle 2: Nicht-beitragsberechtigte Flächen (nbF) Kultur / Nutzung (Code)

KLB Off.

KLB Hang

VSB Basis + Erschw.

Hanf (535)

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nachwachsende Rohstoffe (Kenaf, Chinaschilf usw.) (552/707)

wenn der Mindesttierbesatz erreicht wird (ansonsten anteilsmässige Reduktion bei kleinerem Tierbesatz). Wird der Mindesttierbesatz nicht erreicht, ist demnach die Grünfläche nur für einen reduzierten GMF-Beitrag beitragsberechtigt.

Förderung Kulturen und Nutzungen  Das Direktzahlungssystem sieht auch vor, für bestimmte Kulturen oder Nutzungen einen Beitrag auszurichten. Falls die dafür notwendigen Bedingungen auf dem Betrieb nicht erfüllt werden, ist die Kultur oder Nutzung bei diesem Betrieb für diesen Spezialbeitrag nicht beitragsberechtigt. So werden die Biodiversitätsbeiträge nur ausgerichtet, wenn beispielsweise bei extensiv genutzten Wiesen auch der Schnittzeitpunkt eingehalten ist. Und Einzelkulturbeiträge beispielsweise für Raps, Sonnenblumen, Ackerbohnen, Eiweisserbsen usw. werden nicht ausgerichtet, wenn die Kultur vor ihrem Reifezustand oder nicht zur Körnergewinnung geerntet wird. m UFA-REVUE · 1 2015

Gärtnerische Kulturen im Freiland- (z. B. Blumen usw.) und im geschützten Anbau (554/803/808)

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Buntbrache (556), Rotationsbrache (557), Saum auf Ackerfläche (559) Christbäume (712)

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Maulbeerbaumanlagen (Fütterung Seidenraupen) (719)

VSB BDB oAF/DK

PSB Bio

PSB GMF

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Baumschule (713), Zierpflanzen (714), übrige Baumschulen (Rosen, Früchte usw.) (715)

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Gemüsekulturen in Gewächshäusern mit festem Fundament (801)

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Hecken, Feld-/Ufergehölz, mit Krautsaum (852)

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Streueflächen (851)

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Dauergrünfläche (ohne Kunstwiese), Mindesttierbesatz nicht erreicht (div. Codes)

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Grünfläche (Dauergrünfläche und Kunstwiese), Mindesttierbesatz nicht erreicht (div. Codes) KLB Off.: Kulturlandschaftsbeitrag, Offenhaltungsbeitrag KLB Hang: Kulturlandschaftsbeitrag, Hangbeitrag VSB Basis + Erschw.: Versorgungssicherheitsbeitrag, Basisbeitrag + Erschwernisbeitrag VSB oAF/DK: Versorgungssicherheitsbeitrag, Beitrag für offene Ackerfläche und Dauerkulturen BDB: Biodiversitätsbeitrag PSB Bio: Produktionssystembeitrag, Beitrag für biologische Landwirtschaft PSB GMF: Produktionssystembeitrag, Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion Quelle: Auszug aus BLW Vollzugshilfe Merkblatt Nr. 6, Flächenkatalog / Beitragsberechtigung der Flächen; eigene Zusammenstellung

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Autor Ruedi Streit, Agriexpert, SBV, Laurstrasse 10, 5201 Brugg,  056 462 51 11 www.ufarevue.ch

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Theorie und Praxis im Dialog MANAGEMENT

Nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft  Milchproduzent Daniel Lehmann aus Bern diskutiert mit Jan Grenz, HAFL-Dozent für Nachhaltigkeit. Beide sind gleichermassen auf ihre Weise nachhaltig, aber auch kritisch im Umgang mit diesem

UFA-Revue: Sie haben eine RiseNachhaltigkeitsanalyse auf Ihrem Betrieb gemacht. Was hat es gebracht? Daniel Lehmann: Die Rise-Analyse zeigte, dass wir bei den Indikatoren Arbeitsbedingungen, Lebensqualität, wirtschaftliche Lebensfähigkeit, Betriebsführung und Bodennutzung sehr gut dastehen. Den Bereich Biodiversität optimieren wir überbetrieblich. Aber im Energiebereich sind wir etwas schwach. Punkto Energie und Nachhaltigkeit schneiden wir Bauern allgemein nicht gut ab, das sieht man bei allen 11 Rise-Analysen, die im Redes-Projekt gemacht wurden. Jan Grenz: Es ist ist immer ein Abwägen der verschiedenen Faktoren. Mit dem Verkauf der Energie generiert ihr

Nachhaltigkeit mit Rise und Redes Rise wurde von HAFL entwickelt und ist die Abkürzung für «ResponseInducing-Sustainability Evaluation». Es handelt sich um eine Nachhaltigkeitsanalyse in einem Spinnennetzdiagramm. Zu den Indikatoren zählen Bodennutzung, Tierhaltung, Nährstoffkreisläufe, Wassernutzung, Energie und Klima, Biodiversität und Pflanzenschutz, Arbeitsbedingungen, Lebensqualität, wirtschaftliche Lebensfähigkeit und Betriebsführung. Bis heute wurde Rise auf über 2000 Betrieben weltweit eingesetzt. Redes steht für «Ressourceneffizienz im Dienste der Ernährungssicherheit» (mit weniger mehr produzieren). In der 1. Projektphase (Forschungskollaboration BLW, ETH Zürich und Agroscope) wurde deutlich, dass das Wissen aus der Forschung häufig nicht an die Praxis gelangt. Daraufhin haben das BLW, die HAFL und der Kanton Bern mit der Lobag das Nachfolgeprojekt «Arbeitskreis Redes» ins Leben gerufen. Elf Landwirte stellen ihr Fachwissen und ihre Betriebe zu Forschungszwecken zur Verfügung. Das Ziel ist, die Landwirtschaft auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz mit der Rise-Analyse auszuloten sowie neue Methoden zu erarbeiten. 12

Einnahmen. Dadurch steht der Betrieb wirtschaftlich besser da. Daniel Lehmann: Mein Ziel ist, einem künftigen Bewirtschafter Betrieb und Boden in einem besseren Zustand weiterzugeben. Die grosse Frage ist, kann man sich hier am Stadtrand von Bern noch weiterentwickeln. Punkto Energie heizen wir in der Tierhaltergemeinschaft mehrere Wohnhäuser mit Erdwärme und ein Mitglied hat Sonnenkollektoren auf dem Dach. Wir produzieren zwar Strom, aber das kann den Verbrauch an fossilen Brennstoffen, den Dieselverbrauch, nicht ausgleichen.

als das Aufsummieren von Kennzahlen an. Den Bauern etwas Neues zu bringen und Massnahmen zu empfehlen, die zum Betrieb passen, ist schwierig. Die Schweizer Bauern sind auf der Optimierungskurve ziemlich weit oben. Der Aufwand für Massnahmen in diesem engen Spielraum ist gross. Man kommt schnell an Grundsatzfragen, weiter auf dieser Schiene und noch mehr hineinstecken oder die Kultur aufgeben. Das ist im Ausland, in Mexiko oder Brasilien, paradoxerweise einfacher, weil einerseits zum Teil die Wissenslücken grösser sind, andererseits auch der Handlungsbereich weiter ist.

Über den Sektor als Ganzes wird die Nachhaltigkeit im Agrarbericht auf Stufe Ökonomie, Ökologie und Soziales bereits abgebildet. Ist es notwendig, mit der Rise-Analyse auf Stufe Betrieb noch eine Nachhaltigkeitsanalyse zu machen? Jan Grenz: Die Daten vom Agrarbericht kann man dafür nicht nehmen. Die Flughöhe vom ganzen Land ist kaum relevant für den Einzelbetrieb. Rise ist auch kein Instrument, um einen Betrieb zu beurteilen, ob er Direktzahlungen bekommt oder nicht. Die Betriebsleiter im Redes-Projekte nutzen Rise, um ihren Betrieb selber nachhaltig zu steuern, anstatt, dass man Massnahmen vorgeschrieben bekommt.

Das Redes-Projekt der Lobag ist der 2. Teil des ursprünglichen Projekts und nötig, weil es gemäss Projektbeschreibung einen «Wissensstau von der Forschung zur Praxis» gibt. Sitzt die Forschung im Glashaus? Jan Grenz: Im ersten Teil waren wir von der HAFL nicht dabei und an der HAFL sitzen wir auch nicht im Glashaus. Unsere Forschungsresultate müssen einen Nutzen haben, sonst werden sie nicht bezahlt. Das finde ich einen guten Ansatz. Dies im Gegensatz zu meinen früheren universitären Erfahrungen, wo ich die Forschung als selbst reproduzierendes System erlebt habe. Erfolgsmassstab sind Publikationen in renommierten Wissenschaftszeitschriften, Tagungsbeiträge oder Drittzitierungen von eigenen Arbeiten. Es ist zwar kein Glashaus, aber manche Forschenden sind wie mit einer Einweg-Scheibe von der Welt getrennt. Das kann zu Wissensstau führen. Agrarwissenschaften sind nicht Biologie und nicht Physik. Die Physiker sollen Grundlagenfor-

Was ist Ihr Fazit, Herr Grenz, nach den Rise-Analysen im Redes-Projekt? Jan Grenz: Mit Rise wird uns Wissenschaftlern immer wieder bewusst, dass das «Normale» das Einzigartige ist. Man muss sich wirklich die Zeit nehmen, um die Betriebe zu verstehen. Das sehe ich mittlerweile als wichtiger

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Theorie und Praxis im Dialog MANAGEMENT

Daniel Lehmann (51) ist auf dem Bauernhof in Oberbottigen (BE) aufgewachsen.

Jan Grenz (39) ist in der Nähe von Frankfurt (Deutschland) aufge-

Als Erstausbildung absolvierte er die landwirtschaftliche Lehre. Danach machte er die Matura und schloss sein Jus-Studium ab. Nachdem sein Bruder nicht in den Betrieb einstieg, übernahm Daniel Lehmann mit seiner Frau Verena und den drei Kindern vor 20 Jahren den Betrieb. Lehmann ist Obmann der beteiligten Bauern im Redes-Projekt und als Mittellandpräsident im kleinen Vorstand der Lobag.

wachsen und studierte in Giessen Agronomie. Seit 2008 ist er an der HAFL Zollikofen Dozent für Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Daneben entwickelt er die sogenannte Rise-Methode weiter und ist für Nachhaltigkeitsanalysen im In- und Ausland verantwortlich, unter anderem auch für die Rise-Analysen im Redes-Projekt.

schung machen, aber nicht wir Agrarwissenschaftler. Daniel Lehmann: Eine ganzheitlichglobale Sicht ist in der Schweizer Agrarforschung nicht vorhanden. Die Fragestellung Ökologisierung, Extensivierung, Flächenstilllegung der Schweizer Landwirtschaft versus Kartoffelproduktion in der Sahelzone bewässert durch Grundwasserreserven wird beispielsweise total ausgeblendet. Die Forschenden halten sich an die politischen Vorgaben. Uns Bauern stört das. Zudem ist der Wissensstau beiderseitig: Viele guten Ideen werden in der Praxis geboren. Aber, wenn dadurch kein wirtschaftlicher Nutzen für eine andere Branche entsteht, wird nicht weiter geforscht. Ich meine, was bringt diese Kuhglocken-Studie für die Schweizer Landwirtschaft? Jan Grenz: Für mich als Forschenden ist es motivierend und gut, wenn man von der Praxis gesagt bekommt, wo der Schuh drückt und daraus ein Forschungsprojekt entsteht. Daniel Lehmann: Zukunftsgerichtet wäre, wenn wir Bauern angepasst an unsere Böden, Bodenstruktur und Standort optimal produzieren könnten. Angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums, der Verknappung von Wasser und Ackerflächen sollte dies politisch gefördert werden. Wir haben die letzte Agrarpolitik-Periode mit Raufutterverzehrerbeiträgen gelebt, begrenzt auf zwei Kühe pro Hektare für unsere Mittellandregion. Dabei jährlich UFA-REVUE · 1 2015

Heuballen verkauft, weil hier mehr wächst als politisch vorgeben war. Jan Grenz: Der Arbeitsverdienst auf einem mittleren Betrieb beträgt zwischen 20 bis 25 Fr. pro Stunde. Denken Sie, dass wenn Sie die Produktion erhöhen, würde sich daran etwas ändern? Daniel Lehmann: Die Kaufkraft pro Kilo Milch ist auf der ganzen Welt besser als bei uns. Für uns Bauern ist es absolut existentiell, wie viele Handwerkerstunden, wie viele Versicherungsprämien, wie viele Lebenskosten wir mit dem Milcherlös abdecken können. Und dieses Verhältnis ist nirgends auf der Welt schlechter als in der Schweiz. Wenn die Rahmenbedingungen wirklich nachhaltig wären, ohne Kartoffelimporte aus der Sahelzone, ohne Fleischimporte, wo Regenwald abgeholzt wird, dann würden die Lebensmittelpreise steigen. Eine Preissteigerung um 10% hat einen grösseren Einkommenseffekt, weil die fixen und variablen Kosten vorgegeben sind. Jan Grenz: Für mich ist es ein «Ja, aber...». Auf der einen Seite finde ich es sehr störend, dass die Bauern für so wenig arbeiten und das einfach allgemein hingenommen wird. Auf der anderen Seite, wenn die Lebensmittel teurer werden, gibt es immer Bevölkerungskreise, die darunter leiden. Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? Jan Grenz: Was wir heute Nachhaltigkeit nennen, war früher als Prinzip «nicht über die Verhältnisse leben» in

Sprichwörtern oder auch Alpsatzungen festgelegt. Hanns-Carl von Carlowitz war vor 300 Jahren im Königreich Sachsen für die Bergwerke zuständig und gab dem «Ding» den Namen «nachhaltende Bewirtschaftung». Für die Förster hiess das, dass man nicht mehr Holz aus dem Wald nimmt, wie in der gleichen Zeit auch nachwächst. Ausserdem gehörte die Erhöhung der Produktivität dazu. Diese forstliche Nachhaltigkeit auf den Punkt gebracht, heisst nichts anderes als «nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt». Was wir heute unter Nachhaltigkeit verstehen und was wir mit Rise machen, ist ein viel breiteres Spektrum an Themen und hat sich in den letzten 30 Jahren unter dem Einfluss der Politik entwickelt.

Theorie und Praxis im Dialog In unserer Serie «Theorie und Praxis» diskutiert jeweils ein Landwirt oder eine Bäuerin mit einem Vertreter aus der Forschung. Es ergeben sich kontroverse Ansichten und spannende Diskussionen.

Wie nachhaltig ist die heutige Lebensweise? Jan Grenz: Von einem lebensbedrohlichen Nachhaltigkeitsproblem sind wir weit weg. Wenn es eines gibt, dann am ehesten im Energiebereich. Vor 200 Jahren gab es auf der Welt kein Land mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von über 45 Jahren. Wenige Länder mit einem Durchschnittseinkommen von 1000 Dollar im Jahr. Und heute gibt es kaum ein Land, das unter diesen beiden Limiten steht. Das geht manchmal unter, wenn alle darüber sprechen, wie schlimm es ist und was wir für grosse Probleme haben. Es stört mich kolossal, dass die positiven Effekte der Produktivitätssteigerungen oft 13


Theorie und Praxis im Dialog MANAGEMENT

Unter Ressourcen verstehen Sie nicht nur landwirtschaftliche Hilfsstoffe, wie in den Ressourceneffizienzprogrammen? Daniel Lehmann: Nein, Ressourcen sind Arbeit, Boden und Kapital. Kapital ist nicht nur Geld, sondern beinhaltet auch Produktionsmittel, die wir zukaufen. Entweder werden wir bodenunabhängiger mit einem höheren Kapitaleinsatz oder wir reduzieren den Arbeitsaufwand, um gleich viel zu produzieren. Bei Neuinvestitionen überlegt sich heute jeder, ob ein Lohnunternehmer nicht günstiger kommt. Ich bin überzeugt, wenn einer nach mir den Betrieb übernimmt, wird er einen Melkroboter einsetzen.

Daniel Lehmann: Ich habe nichts gegen Bio, aber im Mittelland gibt es kaum Bio-Betriebe, die es schaffen, aus der Landwirtschaft den Gebäudeunterhalt zu finanzieren. Jan Grenz hat vorher gesagt, dass wir weltweit die Ernährungssicherheit erhöht haben. Wissen Sie, wie viel weniger produziert wird, wenn auf Bio umgestellt würde? Jan Grenz: An einem Standort wie hier im Mittelland sind es vielleicht 20 % weniger. Aber quer durch die Tropen liesse sich mit gut geführten Bio-Betrieben sogar mehr produzieren als heute, weil das heutige Produktionsniveau generell tief ist. Im Bereich Bodenfruchtbarkeit ist Bio sehr gut. Aber punkto Energienutzung steht Bio kaum besser als andere Betriebe da. Bio-Betriebe setzen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit oft aktiv auseinander. Das ist ihr Anspruch und das vermarkten sie auch. Daniel Lehmann: Wenn Nachhaltigkeit so eng mit Ökologie definiert wird, wären Grünflächen und Wald am naturnächsten. Das ist der Weg wahrscheinlich des Berichts «Grünes Band um Bern», wobei der grüne Gürtel als Wald, Gewässerraum und ökologische Ausgleichsfläche definiert ist. Unter Vorbehalt der Eignung könne auch die Landwirtschaft dazu gezählt werden, heisst es im Bericht. Das akzeptieren wir Bauern und die Lobag nicht, denn nachhaltig heisst, es gibt eine Zukunft in unserer Branche und für unsere Nachfolger auf unseren Betrieben.

Nachhaltigkeit hat mit Ökologie zu tun – ist Bio per se nachhaltiger?

In einem Vortrag sprachen Sie, Herr Grenz, von den Gefahren durch Schein-

ausgeblendet werden. Es gibt Gegenden auf dieser Welt, wo es das immer noch braucht, auf eine ressourcenschonende Weise. Redes heisst «mit weniger mehr produzieren». Läuft es agrarpolitisch in die gleiche Richtung? Daniel Lehmann: Nein, eher umgekehrt. Der Anteil der Fläche für ökologische Elemente steigt. Extensivierung und Nebenerwerb steigen. Wenn mehr Getreide gedroschen wird, statt dass Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut werden, sinkt der Nettoproduktionswert. Mit weniger Ressourcen mehr produzieren, können wir nur, wenn wir effizienter werden, vor allem im Bereich Arbeitswirtschaft.

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genauigkeit, Bevormundung und Zahlenfetischismus. Was meinten Sie damit? Jan Grenz: Nehmen wir beispielsweise die Suisse-Bilanz: Grossen Respekt gegenüber denen, die das entwickelt haben, aber die Suisse-Bilanz ist ein politisches Instrument. Weiss ein Landwirt wirklich ganz genau, ob es 50 oder 55 dt waren? Mal ist der Feuchtigkeitsgehalt so, mal anders. Bei so einer Scheingenauigkeit kann man nicht kommen und sagen, man muss jedes Jahr 2 % besser werden und die Leute unter Druck setzen. Im Klimabereich ist es noch ärger: Niemand kann genau sagen, wie viel Kohlenstoff festgelegt wird, wie viel Treibhausgas oder Lachgas in die Umwelt gelangt. Das wissen wir nur ungefähr. Und mit Zahlenfetischismus meine ich, dass man sich nur an die Zahlen hält, und den Landwirt gar nicht fragt, wie diese Zahlen zustande gekommen sind und wie die verschiedenen Bereiche einander beeinflussen. Was erwarten Sie durch das Redes-Projekt, Herr Lehmann? Daniel Lehmann: Rise hat schon etwas bewirkt. Wir haben uns in der Familie intensiv über die zukünftige Entwicklung des Betriebs unterhalten. Meine Hoffnung mit Redes ist, dass dadurch den politisch Verantwortlichen aufgezeigt werden kann, dass die Produktion gesteigert werden muss, und dass die Politik ganzheitlich und in globaler Verantwortung zu denken beginnt. Danke für das Gespräch.

Autor Interview Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur In unserer Serie «Theorie und Praxis» diskutiert jeweils ein Landwirt oder eine Bäuerin mit einem Vertreter der Forschung. Freuen Sie sich auf das nächste Streit­gespräch in der Februarausgabe. www.ufarevue.ch

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MANAGEMENT

Junglandwirte reden mit Agrarmärkte unter der Lupe Fast vier von fünf Franken setzen die Schweizer Landwirte nicht mit Direktzahlungen, sondern mit dem Produkteverkauf an den Märkten um. Die Jula des Schweizer Bauernverbandes stellt deshalb ihren Kongress am 31. Januar 2015 unter das Motto «Agrarmärkte – heute und morgen».

Christian Galliker

Die Junglandwirtekommission (Jula) nimmt für sich in Anspruch, das Sprachrohr für die Schweizer Jungbauern zu sein. Die 2007 gegründete Kommission trifft sich jährlich zu 6 bis 8 Tagessitzungen, wo politische Themen diskutiert und nationale Aktivitäten organisiert werden. Die Beschlüsse und Forderungen werden mit Stellungnahmen und Medienmitteilungen kommuniziert. Die Jula hat Vertretungen in allen wichtigen Arbeitsgruppen des Schweizer Bauernverbands und bringt in diesen aktiv die Stimme der Jungen ein.

Regionale Strukturen  Die aktuell 12 Mitglieder der Jula stammen aus der ganzen Schweiz. Im vergangenen Jahr gelang es der Jula in zahlreichen Regionen der Schweiz ein regionales Junglandwirteforum zu initiieren. Die Foren wurden von örtlichen Jungbauern mit Unterstützung der kantonalen Bauernverbände organisiert und drehten sich um ein agrarpolitisches Thema. Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht und es konnte eine regelrechte Aufbruchsstimmung geschaffen werden. Bis heute wurden sechs kantonale oder regionale Junglandwirte-Organisationen gegründet, die selbstständig arbeiten und über eine Verbindungsperson im Kontakt mit der Jula stehen, welche die regionalen Aktivitäten koordiniert und die Anliegen aus den Regionen zu nationalen Themen aufnimmt.

Fokus auf die Märkte  Die Direktzahlungen sind eine wichtige Einnahmequelle, in der Diskussion um die AP 14-17 ging aber manchmal vergessen, dass knapp vier Fünftel des Umsat16

zes der landwirtschaftlichen Unternehmen mit dem Produkteverkauf am Markt realisiert werden. Die Jula hat sich 2014 intensiv mit den Agrarmärkten beschäftigt. Martin Rufer (SBV) stellte im Mai anlässlich einer Sitzung die aktuelle Situation auf dem Markt dar. Aus den Diskussionen mit ihm stellte die Jula fest, dass der Druck auf den Produzentenpreis grösser wird. Die Jula wünscht sich eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Detailhändlern. Auch der internationale Markt war ein grosses Thema, wobei die Jula nebst den bekannten Gefahren auch gewisse Potenziale in Freihandelsabkommen sieht: Zum einen ist der wachsende Weltmarkt von grosser Bedeutung, zum anderen die schrittweise Vorbereitung auf weitere, langfristig nicht vermeidbare internationale Liberalisierungsschritte.

Nationaler Junglandwirtekongress  Der nächste Anlass findet zum Thema «Agrarmärkte – heute und morgen» am Inforama Rütti in Zollikofen statt. Am Vormittag werden Vertreter von Coop und Emmi in zwei Hauptreferaten die Sichtweise des Handels und der Verarbeitung einbringen. Von Christian Guggisberg, Leiter Beschaffung Food bei Coop, erwarten die Organisatoren eine Stellungnahme zur Strategie im Schweizer Lebensmittelmarkt von Coop und Antworten auf Fragen wie «Ist Regionalität oder Ökologie das wichtigere Verkaufsargument?» oder «Steht Coop bei weiteren Liberalisierungsschritten so kompromisslos zu den Schweizer Lebensmittelproduzenten, wie die Werbung den Konsumenten glauben lässt?».

Manuel Hauser von Emmi wird seine Beurteilung der Stärken und Schwächen der Schweizer Landwirtschaft liefern. Emmi soll als Player im internationalen Umfeld auch Stellung nehmen zur Wichtigkeit der Swissness und den Verkaufsargumenten der Schweizer Produkte im Ausland. Am Nachmittag finden vier Seminare zu spezifischen Märkten statt. Der Produzent Roland Stoll (Stoll Frères, Montagny-Yverdon) wird über den Gemüsemarkt, Meinrad Pfister (Präsident Suisseporcs) über den Schweinemarkt, Urs Brändli (Präsident Bio Suisse) über den Markt von Bio-Produkten und Andreas Stalder (Präsident IP-Suisse) über den Markt von IP-Produkten referieren. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, zwei der Seminare zu besuchen. Im Anschluss dazu findet ein Apéro statt. Für Französisch-sprechende werden die beiden Hauptreferate am Morgen simultan übersetzt und das Seminar von Roland Stoll wird in französischer Sprache durchgeführt. Information und Anmeldung unter www.junglandwirte.ch. m

Autor Christian Galliker (Agronom FH) übernahm per 1.1.15 den elterlichen Milchwirtschaftsbetrieb in Beromünster (LU) und arbeitet in Teilzeit als Betriebswirtschaftsberater am Bildungszentrum Wallierhof (Riedholz, SO). Christian Galliker engagiert sich in der Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbands, in der Junglandwirtekommission Zentralschweiz und ist OK-Präsident des nationalen Junglandwirte-Kongresses. www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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DER RUBRIKTITEL MANAGEMENT

3. Junglandwirtekongress am 31. Januar 2015 «Agrarmärkte – heute und morgen»   Der Kongress wird von der Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbands organisiert und richtet sich an junge Landwirtinnen und Landwirte bis 35-jährig. Nebst dem Kernthema «Agrarmärkte» stehen Austausch und Vernetzung unter Berufskollegen im Vordergrund. Anmeldung bis 19. Januar 2015 unter www.junglandwirte.ch oder mit beiliegendem Anmeldetalon. Kosten 30 Fr. inklusive Mittagessen und Apéro.

Anmeldung

Ich möchte folgende zwei Seminare besuchen:

Name, Vorname

Seminar 1, 14 Uhr: Gemüsemarkt mit Roland Stoll, Stoll Frères (Französisch) Schweinemarkt mit Meinrad Pfister (Suisseporcs) Markt der Bio-Produkte mit Urs Brändli (Bio Suisse) Markt der IP-Produkte mit Andreas Stalder (IP-Suisse)

PLZ, Ort

▫  ▫  ▫  ▫

Telefon

Seminar 2, 15 Uhr

Strasse, Nr.

E-Mail Sprache:  ▫ deutsch  ▫ französisch

▫  ▫  ▫  ▫

Gemüsemarkt mit Roland Stoll, Stoll Frères (Französisch) Schweinemarkt mit Meinrad Pfister (Suisseporcs) Markt der Bio-Produkte mit Urs Brändli (Bio Suisse) Markt der IP-Produkte mit Andreas Stalder (IP-Suisse

Die Anmeldung ausschneiden und an Junglandwirtekommission, Belpstrasse 26, 3007 Bern schicken oder an die E-Mail-Adresse: info@junglandwirte.ch. Die Teilnahmegebühr wird am Kongress eingezogen. UFA-REVUE · 1 2015

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MANAGEMENT

Spezialisten brauchen Netzwerke und Liquidität Die EDF-Milchproduzenten  treffen sich regelmässig zum Erfahrungs- und Informationsaustausch, dieses Mal beim EDF-Präsidenten Christoph Stämpfli in Schüpfen (BE). «Das bringt uns weiter und stärkt uns», ist der Tenor bei dem Treffen.

European Dairy Farmers Schweiz (EDF) ist ein Verein mit unternehmerischen Milchbauern, die in einem europäischen Netzwerk (über 300 Betriebe in 18 Ländern) – quasi wie in einem «Benchmark» – ihre Betriebsergebnisse vergleichen und zwar auf hohen betriebswirtschaftlichen und produktionstechnischen Niveaus. Die EDF-Mitglieder Schweiz liefern ihre Vollkosten-Daten an EDF international und erhalten dadurch Vergleichszahlen. Einmal im Jahr findet ein internationaler Kongress statt, der 2014 in Winterthur stattfand. Mindestens zweimal im Jahr treffen sich die Schweizer Produzenten untereinander: Im Frühjahr, im geschlossenen Kreis, analysieren die Daten liefernden Betriebsleiter ihre Vollkosten. Für Interessierte ist es aber möglich, an der jährlichen Tagung teilzunehmen oder am Herbstreffen EDF Schweiz. Diese Gelegenheit nahmen denn auch verschiedene Milchproduzenten aus dem Welschland wahr.

Das Treffen fand beim EDF-Präsidenten Christoph Stämpfli in Schüpfen (BE) statt. Der 41-jährige Betriebsleiter hat 1998 den Betrieb übernommen, notabene hat sein Vater als einer der ersten Schweizer Betriebe 1971 einen Laufstall gebaut. Trotz der begrenzten Flächenkapazität (etwas über 20 ha) hat Christoph Stämpfli nach der Hofübergabe auf eine Wachstumsstrategie gesetzt, stetig investiert und seine Milchwirtschaft auf Vordermann gebracht. Es ist ein klassischer Einmann-Betrieb mit rund 70 Kühen ohne eigene Remontierung. «Meine Mechanisierung beschränkt sich auf ein Minimum, denn mit meinen etwas über 20 ha kann ich keine Traktoren oder Maschinen auslasten», erklärt der Betriebsleiter.

Partnerschaft mit Lohnunternehmer  Er arbeitet eng mit Lohnunternehmern und Nachbarn zusammen, mietet auch schon mal eine Maschine, wie zurzeit den selbstfahrenden Proto-

typ eines Futtermischers. Nutzkühe werden zugekauft und alle mit der Rasse Bleu Belge besamt, was quasi beim Verkauf der Kälber einen netten Zustupf gebe, um den Milchpreis zu stützen. Den Stall hat er von 36 Kuhplätzen auf über 80 Plätze erweitert – für ungefähr 1000 Fr. per Kuhplatz. Die Investitionen werden auf 7 Jahre amortisiert.

Betrieb und Familie  Eigentlich ist er ein klassischer Einmann-Betrieb, welcher bei Bedarf für Stallablösungen oder Ferienabwesenheiten Nachbarn, Kollegen oder Praktikanten einsetzt. Er habe Betrieb und Familie getrennt, erklärt er. Seine Frau Marie-José, die Teilzeit ausserhalb des Betriebs arbeitet, und er hätten Gütertrennung vereinbart. Stämpfli stellte seinen EDF-Kollegen seine Betriebs- und Weidestrategie offen zur Diskussion. Erhielt pragmatische Tipps zu Weideführung und Fruchtbarkeitsmassnahmen, aber verblüffte die Teilnehmer auch mit unkonventionellen Denkansätzen.

Liquidität im Fokus  So kurzweilig

Christoph Stämpfli hat seinen Stall kostengünstig erweitert. 18

und lehrreich die Diskussion, eigentliches Thema war an dieser Tagung die Liquidität. Dafür war Emil Steingruber, HAFL-Dozent und Unternehmensberater aus Lyss, Gastreferent. Gemäss Steingruber geraten Betriebsleiter von Tierhaltungsbetrieben vermehrt unter Liquiditätsdruck, und zwar an der Preisfront (sinkende Milchpreise) und punkto Direktzahlungen. Diese kumulierenden Faktoren würden das «Dreibein» Wirtschaftlichkeit, Stabilität und Liquidität ins Straucheln bringen. «Je 1 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

European Dairy Farmers Schweiz

Zum EDF-Treffen kamen auf dem Betrieb von Christoph Stämpfli (6.v. r.) in Schüpfen (BE) Milchproduzenten aus allen Regionen der Schweiz. Küche und Stube werden zu Seminarräumen umfunktioniert und besprochen werden sowohl betriebs- als auch produktionstechnische Fragen in der Milchwirtschaft. Wertvoll ist jeweils der Beizug von Fachleuten aus der Beratung.

ausgeprägter die Spezialisierung, desto wichtiger ist eine intakte betriebliche Liquidität», erklärte Steingruber. Wichtig sei anfangs Jahr eine Planung der Maschineninvestitionen und Ende März aufgrund des vorjährigen CashFlows eine Budgetplanung – und es gelte sich dann das Jahr über an diese Vorgaben zu halten. Folgende Faustregel gelte: Jahres-Cash-Flow minus Schuldentilgung (IK, etc.) ergebe den Restbetrag, welcher für die Selbstfinanzierung von Maschineninvestitionen ausreichen müsse. Übrigens, nützte ein UFA-REVUE · 1 2015

Buchhaltungsabschluss, der erst im November fertig sei, gar nichts. Um zu planen, brauche man einen aktuellen Buchhaltungsabschluss. Weitere Massnahmen, um die Liquiditätsengpässe kurzfristig zu überbrücken seien: die Belastungsgrenze ausnützen oder erhöhen (sofern das möglich ist), Kontokorrentkredit sowie Kreditoren und Debitoren bewirtschaften (Gespräche mit Banken, Lieferanten etc.). Hilfreich ist dabei das Führen einer Excel-Liste, wo Kreditoren und Debitoren aufgelistet sind.

Ideal sei ein Monatsumsatz als Liquiditätsreserve, erklärte ein Teilnehmer. So ein Liquiditätspolster sei ein gutes Ruhekissen, und da gaben ihm alle Berufskollegen recht, denn Liquiditätsprobleme sind nicht nur für den Betrieb eine Belastungsprobe, sondern auch für die Familie und das Haushaltsbudget. Ergänzend fügte Steingruber an, dass betriebliches Wachstum auf Kosten der Liquidität gehe, deshalb müssen zwischen Wachstumsschüben immer auch Konsolidierungsphasen eingebaut werden. m

Als Verein organisiert, können natürliche Personen beitreten, welche einen Bezug zur Milchproduktion haben. Die Mitglieder werden unterschieden in «farmer» und «non farmer». Wer als «farmer» aufgenommen wird, verpflichtet sich an der Vollkostenauswertung (Cost of Production Comparison, CoP) teilzunehmen. Mitglieder von EDF Schweiz sind gleichzeitig bei European Dairy Farmers (EDF) Mitglied. Jedes Mitglied darf Angaben über die anderen beteiligten Mitglieder, deren Betriebe sowie über die «CoP» an Dritte weitergeben. Der Mitgliederbeitrag kostet 300 Fr. für «farmer», für «non farmer» 360 Fr. Geschäftsführer ist Lukas Burger aus Leutwil. www.dairyfarmer.ch

Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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MANAGEMENT

Ein Pavillon zum Anbeissen An der «Expo Milano»,  der Weltausstellung in diesem Jahr, will sich die Schweiz als attraktives, solidarisches und vor allem im Ernährungsbereich verantwortungsbewusstes Land in Szene setzen – passend zum Motto der Ausstellung «den Planeten ernähren – Energie für das Leben».

23.1 Mio. Fr. haben die eidgenössischen Räte vor zwei Jahren für die Teilnahme und den Auftritt der Schweiz an der Weltausstellung gesprochen. Diese Expo wird vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 in Mailand über die Bühne gehen. An der «Expo Milano» werden 20 Mio. Besucher erwartet, rund 3 Mio. dürften dabei den Schweizer Pavillon besuchen.

deau ist Chef von «Präsenz Schweiz», die für die Landeskommunikation zuständige Stelle des Departements für auswärtige Angelegenheiten, und führt weiter aus: «Die Teilnahme steht im Einklang mit der aussenpolitischen Strategie der Schweiz, die eine Vertiefung der bilateralen Beziehungen mit den Nachbarländern vorsieht.»

Vier Türme  Der Schweizer Pavillon Strategische Bedeutung  Angesichts der geografischen, wirtschaftlichen und kulturellen Nähe Italiens sei die «Expo 2015», die dem Thema «Ernährung» gewidmet ist, für die Schweiz von strategischer Bedeutung, lässt Botschafter Nicolas Bideau verlauten. Bi-

mit einer Fläche von 4432 m² umfasst eine grosse, offene Plattform mit vier Türmen. Diese Türme, sie sind alle mit Lebensmitteln gefüllt, widmen sich den Themen «Kaffee», «Äpfel», «Salz» und Wasser». Die Besucher gelangen mit Aufzügen auf die Türme, wo sie sich

fenaco unterstützt den Auftritt Präsenz Schweiz, die für die Landeskommunikation zuständige Stelle des Departements für auswärtige Angelegenheiten, trägt die Gesamtverantwortung für den Auftritt der Schweiz und hat den Schweizer Bauernverband gebeten, die Koordination und Federführung für den «Öpfelringliturm» zu übernehmen. Die fenaco unterstützt diesen Auftritt, indem sie die rund 50 t Schweizer Äpfel, die von inländischen Produzenten zu 420 000 Tüten «Öpfelringli» verarbeitet werden, sponsert und dazu auch sämtliche Logistikkosten übernimmt. Im Gegenzug wird die fenaco an diversen Orten im Schweizer Pavillon mit ihrem Namen präsent sein.

Italien als wichtiger Markt

Urs Schneider, stellvertretender Direktor des Bauernverbands, koordiniert in seiner Funktion als Präsident von AgroMarketing Suisse den Auftritt der Landwirtschaft an der «Expo Milano».

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UFA-Revue: Agro-Marketing Suisse (AMS) hat schon sehr früh Interesse bekundet, sich am Schweizer Pavillon an der «Expo Milano» zu beteiligen. Welche Ziele strebt AMS mit diesem Auftritt an? Urs Schneider: Die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft glaubt an ihre Chancen und an ihre Zukunft. Mit unserer Präsenz an der Weltausstellung 2015 wollen wir positive Eindrücke hinterlassen sowie den Absatz von Spezialitäten und verarbeiteten Produkten im Ausland fördern. Da wir mit vielen Besuchern aus der Schweiz rechnen, ist dieser Auftritt auch eine Chance für die Bewerbung des Heimmarkts. Inwiefern ist Italien für Schweizer Lebensmittel interessant? Italien ist für die Schweiz einer der wichtigsten Absatzmärkte für Käse, ist aber auch für den Aufbau von neuen Export-Märkten für Spezialitäten aus der heimischen Landwirtschaft und für verarbeitete Produkte interessant.

Wie sieht das Engagement von AMS im Schweizer Pavillon konkret aus? AMS ist sogenannter «Presenting Partner» des «Ristorante Svizzero» sowie im TakeAway-Bereich und sorgt dafür, dass ausschliesslich Produkte mit Schweizer Herkunft von Schweizer Personal serviert werden. AMS unterstützt deshalb die Beschaffung der Produkte und bestimmt deren Präsentation mit. Dies reicht vom Mobiliar, über die Speisekarten, die Bekleidung des Servicepersonals bis hin zu den Wandflächen. Als Speisekarte erhält jeder Gast ein Tablet, das nicht nur Informationen über Schweizer Spezialitäten und Kochrezepte enthält, sondern auch über die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. An einem Stand an bester Lage vermitteln wir Wissenswertes, stellen Informationsmaterial zur Verfügung. Zudem beantwortet das mehrsprachige Personal Fragen und führt Aktivitäten durch. In den Ausstellungstürmen sind wir unter der Federführung des Bauernverbands mit

getrockneten «Öpfelringli» präsent, einem typisch schweizerischen, gleichzeitig innovativen und gesunden Produkt, um das sich spannende Themen, von der Landwirtschaft über die Kulinarik bis zur Biodiversität oder Wilhelm Tell aufbauen lassen. Wir werden 50 Tonnen von diesen «Öpfelringli», die übrigens von fenaco gesponsert werden, im Verlaufe der Ausstellung abgeben. Im Kontext mit dem Turm wird im Restaurant «Ramseier» Apfelsaft angeboten und im Schweizer Pavillon werden Äpfel verteilt. Welche finanziellen Mittel stehen AMS für diesen Auftritt zur Verfügung? Für den Gesamtauftritt der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft in Mailand werden rund 2 Mio. Fr. eingesetzt. Das Budget für den Auftritt im Restaurant sowie am Informationsstand beträgt 1.7 Mio. Fr., die restlichen 300 000 Fr. werden für den «Öpfelringli»Turm benötigt. 1 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Die Thurgauer Apfelkönigin Monika Ausderau präsentiert die von fenaco gesponserten «Öpfelringli», die in einem der vier Türme an der «Expo Milano 2015» angeboten werden.

mit den Lebensmitteln bedienen können. Während sich die Türme allmählich leeren, senken sich die Plattformen im Inneren, wodurch sich die Struktur des Schweizer Pavillons permanent verändert. Wichtiger Partner des Pavillons ist die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, vertreten durch die Organisation «Agro Marketing Suisse» (AMS), die in Mailand einen markanten und nachhaltigen Auftritt realisieren möchte (siehe auch Interview). Zudem ist die Landwirtschaft unter der Federführung

des Bauernverbands in einem der Türme, dem eigentlichen Herz des Pavillons, präsent, und zwar mit getrockneten «Öpfelringli», einem typisch schweizerischen, gleichzeitig innovativen und traditionellen, gesunden und natürlichen Produkt. Rund 50  t Äpfel oder 10 Traktor-Anhänger getrocknete Apfelringe werden im Verlaufe der Ausstellung nach Mailand geliefert – und von fenaco gesponsert (siehe Kasten).

Und ausserdem  Der Schweizer Pavillon

beherbergt

ausserdem

das

«House of Switzerland» mit einem Ausstellungsbereich zum Thema «Wasser», einem Restaurant, einem «Take-away», einem Informationsstand der schweizerischen Landwirtschaft und dem Auditorium, in dem Veranstaltungen und Konferenzen stattfinden werden. Die Ausstellungen der Städte finden im Erdgeschoss der Türme statt. Während der 184 Tage der «Expo Milano» stehen dank der Unterstützung der Partnerstädte zahlreiche Events und kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm des Schweizer Pavillons. m

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Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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Sterbündler mit Bindeapparat für Gewebebänder, wenig gebraucht + 079 817 16 18 Gummiförderband Huber 7 m mit Fahrgestell, 2 Geschwindigkeiten und Zapfwellenstummel, wenig gebraucht + 079 817 16 18 Drehbank Oerlikon, Fr. 1200 + 079 315 22 84 Heuverteiler, Wild mit Steuerung; Gebläse Wild, 15 PS Motor; Standeimer Alfa-Laval, 25 l; Querförderband Bärtschi, 3 m; Silowagen + 056 243 10 93 oder + 079 724 56 44 Milchtank GEA Expert, 3600 L, Jg. 2011, kompakt, Modell TC00L + 079 543 71 63 Schneckenpumpe Schweizer von Pumpfass 2000 l + 079 359 18 87 Heu Teleskopverteiler Aebi HG TL 2039, Typ 5/400, mit Steuerung, 12-fach Verlängerung + 079 359 18 87 Hecklader mit hydraulischer Mistzange, Fr. 1100; Motormäher Rapid 505 mit Mähbalken, Fr. 1250; Staplermast mit Seitenschub und Pallettgabeln, H ca. 2.5 m, Fr. 1000 + 062 299 04 36 Autoanhänger Humbaur Hu 120, Nutzlast 950 kg, Seitenladen zum Runterklappen evtl. mit Aufsatz für Kleintiere, Fr. 600 + 031 755 67 44 oder + 078 624 44 34 Sämaschine Nodett, 3 m, mit Fahrgassenschaltung, Fr. 800 + 031 755 67 44 oder + 078 624 44 34 Pflug Rabe 4 Schar Specht 120, Streifenriestern Bruchsicherung, Fr. 6500; Kreiselegge Rabe MKD 300, Zahnpacker, Fr. 4500 + 079 235 49 62 Heurüstmaschine; Heumesser; Strohmühle, alles in gutem Zustand + 079 678 81 49 Vakuumpumpe Alfa Laval VP 76, Leistung 900 l/min, guter Zustand, Fr. 1400; Milchmengen-messgerät True Test, top Zustand, Fr. 250 + 079 750 53 44 Abladehäcksler Botschaft 15 PS, guter Zustand + 071 657 13 35

Spurschneeketten 9-24; Leiterketten 11-28; Viehhüter Kube 4000; Heustocksonde + 041 450 17 41 Traktor Case 4210, 70 PS, Allrad, 1100 Std. ab MFK, in top Zustand + 079 312 06 22 Seilwinde Uniforest 85H, sehr hohe Zugkraft (8.5 t), robust, elektrohydraulische Bedienung, Schild 1.8 m, Anhängevorrichtung, untere Umlenkrolle, Motorsägenhalterung, Neuwertig (Jg. 2012) Fr. 8500 + 077 438 90 88 Schneepflug passend zu Fendt 275 S, hydr. schwenkbar, Marke Fendt, Fr. 1950 + 041 467 14 57 Schleppschlauch-Güllefass Agrar, 6000 l / 9 m, mehr Informationen unter www.landtechnikmueller.ch + 078 818 33 51 Schwemmkanalentmister, Faltenschieber für U Kanäle + 078 818 33 51

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Fortsetzung Seite 29 1 2015 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Sima hat prämiert

Expedition mit «MF 5610» erreicht den Südpol Nach extremen 2500 km und 17 Tagen durch die eisige Antarktis hat ein Expeditionsteam um die Holländerin Manon Ossevoort mit einem Traktor «MF 5610» den Südpol erreicht. Diese Expedition folgte dabei den Spuren von Edmund Hillary, der 1958 die erste motorisierte Expedition zum Südpol anführte und diesen seinerzeit mit Hilfe eines «TE 20» von Ferguson erreichte. Manon Ossevoort, eine 38-jährige Schauspielerin und Theatermacherin aus den Niederlanden, hat auf ihrer insgesamt über

38 000 km langen Reise mit dem Traktor «MF 5610» zuerst den Balkan durchquert und ist dann durch ganz Afrika bis ans Kap der Guten Hoffnung gefahren. Unterwegs hat sie sich die Träume vieler Menschen notiert und versprochen, diese auf der Reise zur Realisierung ihres eigenen Traums bis zum Südpol mitzunehmen. Es sei ein extremer Trip gewesen, 17 Tage unter härtesten Bedingungen, durch unwirtlichste Landschaften – speziell für den «MF 5610», betonte Maron Ossevoort nach ihrer Ankunft. Dank

der nie untergehenden Sonne des Polarsommers sei der Traktor täglich bis zu 23 Stunden am Stück gefahren. Der Motor lief dabei bei Umgebungstemperaturen von minus 56 °C und überwand Höhen von 3400 Metern. Massey Ferguson hat diesen Trip unterstützt und dem Team gratuliert. Es sei ein Ereignis, das jeden, der mit Landtechnik zu tun habe, mit Stolz erfülle, liess das Unternehmen verlauten. «Ein Paradebeispiel für die kompromisslose Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, für die Massey Ferguson steht.»

Umsatzrückgang

Rad und Reifen

Strategische Partnerschaft

Der europäische Dachverband der Landmaschinenindustrie (Cema) erwartet für das abgelaufene 2014 einen Umsatzrückgang. Betrug der weltweite Umsatz 2013 noch 97 Mrd. Euro, wird sich dieser 2014 um 7 Mrd. Euro und 2015 nochmals um 5 Mrd. Euro verringern, schätzt man bei der Cema. Der halbjährlich erhobene Geschäftsklima-Index hat sich auch zurückgebildet. Lag dieser im April 2014 noch bei +20 Punkten, so ist dieser bis Oktober auf -44 Punkte gesunken.

Reifenhersteller Michelin hat in den USA ein neues Werk in Betrieb genommen, in dem der «Tweel» gefertigt wird. Beim «Tweel» handelt es sich um eine Mischung aus Reifen (Tyre) und Rad (Wheel) ohne Luft. In Sachen Komfort soll diese neue Technik den herkömmlichen Reifen in nichts nachstehen, jedoch durch verbesserte Fahreigenschaften mehr Sicherheit bringen. An Stelle geschlossener, mit Luft gefüllter Reifenflanken zeigt der «Tweel» flexible Speichen aus Polyurethan.

Alö, Spezialist für Frontlader mit den Marken «Trima» und «Quicke», baut sein Programm in Richtung Anbaugeräte für Teleskop- und Radlader weiter aus. Dafür geht das schwedische Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem britischen Hersteller Albutt Limited ein. Mit der Erweiterung des Produktprogramms für Teleskop- und Radlader-Anbaugeräte erhofft sich Alö eine noch bessere Marktpräsenz sowie eine weitere Intensivierung der bisher genutzten Vertriebskanäle.

Die Neuheiten-Kommission der Sima 2015 hat entschieden und zwei Innovationen mit einer goldenen und drei mit einer silbernen Auszeichnung prämiert. 18 weitere Neuheiten kommen in den Genuss einer speziellen Erwähnung. Gold gibt es an der nächsten Sima, im Februar 2015 in Paris, für die Panorama-Kabine des Claas «Arion 400». Die Jury lobt in ihrem Entscheid deren gute Rundumsicht, insbesondere bei Verwendung eines Frontladers. Es würden keine toten Winkel existieren, die Kabine sei komfortabel, was sich positiv auf die Produktivität auswirke.

Die zweite goldene Auszeichnung geht an John Deere, für die pneumatische Sämaschine «Exactemerge», die mit einem vertikalen Fördersystem und einem Bürstenband zur Saatgutplatzierung ausgestattet ist. Dieses System erlaube es, selbst bei hohen Geschwindigkeiten (bis zu 20 km/h) das Saatgut ohne horizontale Verschiebung exakt zu deponieren – besser als bei herkömmlichen Einzelkorn-Sämaschinen.

Silbermedaillen erhalten Berthoud für das neue Sicherheitssystem «B-Safe» beim Befüllen von Feldspritzen, Kverneland für die kontinuierlich und ohne Stopp arbeitende Rundballen-PresswickelKombination «Fast-Bale» sowie John Deere für das vollkommen automatische Andocksystem «Autoconnect».

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch UFA-REVUE · 1 2015

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LANDTECHNIK

Gutes Stallklima zu allen Zeiten Freie Lüftung  ist bei Laufställen für Rindvieh die häufigste Situation. Sowohl im Winter als auch im Sommer müssen Stallklimabedingungen sichergestellt werden, die den Anforderungen von Tier, Mensch, Technik und Bausubstanz gerecht werden. Agroscope zeigt auf, welche Aspekte für ein gutes Stallklima bei frei gelüfteten Ställen zu berücksichtigen sind.

Sabine Schrade

Markus Sax

Michael Zähner

Das Stallklima bei freigelüfteten Laufställen für Rindvieh ist in der Praxis zum Teil nicht zufriedenstellend. Dies äussert sich beispielsweise durch Kondenswasser an Bauteiloberflächen in der kalten Jahreszeit sowie mit Schimmel oder Feuchtigkeitsschäden an der Bausubstanz. Zu hohe Stalllufttemperaturen in der warmen Jahreszeit bzw. eine zu geringe Frischluftzufuhr beeinträchtigen das Wohlbefinden der Tiere. Häufig werden zusätzliche Massnahmen wie der Einsatz von Ventilatoren oder Sprinkleranlagen getroffen, um insbesondere an heissen Tagen das Stallklima zu verbessern. Das sollte jedoch die Ausnahme sein. Ziel ist es, Ställe so zu planen, zu bauen und zu betreiben, dass mit freier Lüftung – möglichst ohne weitere unterstützende Massnahmen – das ganze Jahr über gute Stallklimabedingungen herrschen.

Anforderungen an das Stallklima • Kühe gelten als kältetolerant, sind jedoch hitzeempfindlich. Bis -5°C ist kaum mit Leistungseinbussen zu rechnen, während ab zirka 25°C der Futterverzehr und somit auch die Milchleistung deutlich sinken. • Für die Tierbetreuung sind gute Arbeitsbedingungen nötig. Der Mensch verfügt – dank witterungsangepasster Kleidung – über einen grossen Toleranzbereich. • Die Funktion von Stalleinrichtungen, wie beispielweise Tränken und Entmistungstechnik, ist besonders bei länger anhaltenden Frostperioden durch Ein- oder Festfrieren gefährdet. Dem kann mit Massnahmen wie Heizung oder Rundlauf bei Tränken sowie mit einer Frostsicherung bei Entmistungsschiebern vorgebeugt werden. • Zur Vermeidung von Schäden an der Bausubstanz durch Kondenswasser oder Korrosion sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Stall nicht zu hoch sein. 24

Die Gebäudehülle  bietet einen Witterungsschutz. Klimaparameter wie Temperatur, Luftgeschwindigkeit und relative Luftfeuchte sollen im Optimaloder Toleranzbereich gehalten werden. Darüber hinaus muss sie so ausgeführt sein, dass überschüssige Feuchtigkeit und Wärme sowie Schadgase, Staub etc. abgeführt werden können und eine ausreichende Frischluftzufuhr möglich ist. Je nach Jahreszeit und Witterung unterscheiden sich die Anforderungen an die Gebäudehülle. Im Sommer muss vor allem Tier- und Strahlungswärme abgeführt werden, um Hitzestress zu vermeiden. Im Winter ist ein ausreichender Luftwechsel sicherzustellen, um insbesondere die Luftfeuchtigkeit aus dem Stallgebäude abzuführen.

Die Temperaturdifferenz bei den Aussenklimaställen  zwischen Stallund Umgebungsluft ist sehr gering. Bei Untersuchungen auf Schweizer Milchviehbetrieben lag die mittlere Lufttemperatur im Winter im Stall meist etwa 2 °C über der Aussentemperatur, im Sommer war diese nahezu gleich. Aufgrund der geringen Temperaturunterschiede zwischen aussen und innen, ist davon auszugehen, dass die Lüftung vor allem durch die Windströmung und weniger durch Thermik beeinflusst werden. Daher werden Aussenklimaställe werden mit Querlüftung (Grafik  1) betrieben, während bei Warmställen aufgrund der grösseren Temperaturdifferenz meist Zwangslüftung oder Trauf-First-Lüftung vorliegt.

Für eine optimale Querlüftung  darf die Anströmung des Stallgebäudes nicht durch vorgelagerte Gebäude oder andere Strömungshindernisse er-

schwert werden. Ausreichend offene Flächen an den Längsseiten und an den Giebelseiten stellen den erforderlichen Luftwechsel auch bei tiefen Windgeschwindigkeiten sicher. In vielen Regionen der Schweiz liegt die mittlere Windgeschwindigkeit bis zu einem Viertel der Zeit unter 0.5 m/s. Jedoch kommen auch immer wieder hohe Windgeschwindigkeiten vor. Um unter diesen Bedingungen einerseits eine optimale Stalllüftung bei tiefen Windgeschwindigkeiten zu gewährleisten und andererseits sehr hohe Luftgeschwindigkeiten im Stall zu vermeiden, müssen die Öffnungen in den Fassaden der jeweiligen Situation angepasst werden können.

Flexible Öffnungen in den Fassaden  werden in der Praxis überwiegend mit Curtains (Rollvorhänge) oder Hubfenstern ausgeführt. Diese sind manuell oder automatisch über Klimaparameter-Sensoren (z. B. Windgeschwindigkeit, Temperatur, Niederschlag) steuerbar. Curtains – auch Folienrollos oder Wickellüftung genannt – haben den Vorteil, dass Fassaden komplett geöffnet und stufenlos geschlossen werden können. Im Winter bleiben Curtains oder Hubfenster mit dem Ziel, die Wärme möglichst im Stall zu halten, häufig über längere Zeiträume hinweg geschlossen. In diesen Situationen ist der Luftaustausch jedoch meist zu gering und das Stallklima verschlechtert sich. Um Feuchtigkeit und Schadgase ab- und Frischluft zuzuführen, muss der erforderliche Luftwechsel mit genügend grossen Öffnungsquerschnitten und ausreichend langen Öffnungszeiten sichergestellt werden. 1 2015 · UFA-REVUE


LANDTECHNIK Grafik 1: Querlüftung Hauptwindrichtung Eine Querlüftung ist überwiegend durch die äusseren Windverhältnisse beeinflusst. Für ein gutes Stallklima müssen die Öffnungen insbesondere an den Längsseiten ausreichend dimensioniert sein.

Grafik 2: Luftgeschwindigkeit im Stall

Strömungshindernisse im Stall wie beispielsweise Zwischenböden zur Lagerung von Heu- und Strohballen erschweren die Lüftung (Grafik 3). Lagerund Belüftungsanlagen für loses Heu werden häufig über die Längsseite des Stalls an den Futtertisch gebaut. Dadurch wird die Querlüftung des Stalls behindert bzw. bei überhöhtem Füllstand sogar verhindert. Weiter können hohe Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser die Qualität des Heus beeinträchtigen. Lager für Heu und Stroh sollen besser ausserhalb des mit Tieren belegten Raums gebaut werden.

Fazit  Für eine optimale Querlüftung In der Praxis  werden Lüftungsöffnungen zum Teil zu gering dimensioniert und/oder sogar vollständig geschlossen. Bei fest installierten perforierten Fassaden wie Windschutznetzen oder Space-Boards kann bei geringer Durchlässigkeit und bei tiefen Windgeschwindigkeiten ein ausreichender Luftwechsel nicht sichergestellt werden. Firsthauben mit geringen Lüftungsquerschnitten erschweren die Luftströmung. Ein offener First dagegen ermöglicht einen ungehinderten Luftauslass und ist zudem kostengünstiger als eine Firsthaube. Er sollte über einem Laufgang und nicht direkt über dem Futtertisch oder dem Liegebereich positioniert werden. Das Tragwerk, im Speziellen Holz, ist vor Niederschlag zu schützen. UFA-REVUE · 1 2015

sollte der Stall möglichst ungehindert angeströmt werden. Die Luftströmung im Stall darf nicht durch Hindernisse wie Zwischenböden oder Heulager behindert werden. Die Lüftungsöffnungen, insbesondere an den Längsseiten müssen ausreichend dimensioniert sein. Mit flexiblen Öffnungen in den Fassaden wie beispielsweise Curtains oder Hubfenster, können die Öffnungsquerschnitte an die jeweilige klimatische Situation angepasst werden. m

Ein offener First ermöglicht ungehindertes Ausströmen der Luft und bringt Licht in den Stall.

Windgeschwindigkeit (m/s)

Die Wirkung  von geöffneten oder geschlossenen Curtains auf die Luftgeschwindigkeit im Stall ist am Beispiel einer mehrtägigen Messung auf einem Milchviehbetrieb im Winter in Grafik 2 dargestellt. Dieser war an der Stallseite zum Laufhof hin in der oberen Hälfte mit Curtains ausgestattet und die anderen Fassaden waren überwiegend durchlässig mit Space-Boards und Windschutznetzen ausgeführt. Nachdem an Tag 4 die Curtains vollständig geschlossen wurden, reagierte die Luftgeschwindigkeit im Stall nicht mehr auf eine Erhöhung der Windgeschwindigkeit aussen.

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Mit Curtains (links) oder Hubfenstern (rechts) können die Öffnungen an die jeweilige klimatische Situation angepasst werden.

8 Schliessen 7 der Curtains 6 aussen Stall, 3 m Höhe 5 4 3 2 1 0 Bei vollständig geschlossenen Curtains ab Tag 4 blieb die Luft- geschwindigkeit im Stall sehr tief – trotz deutlicher Erhöhung der Windgeschwindigkeit aussen.

Grafik 3: Strömungshindernisse erschweren Querlüftung Hauptwindrichtung Strömungshindernisse im Stall wie Zwischenböden oder Heulager an der Längsseite erschweren die Querlüftung und verringern das Luftvolumen. Häufig wird in diesen Situationen versucht, die Luftbewegung im Stall mit Ventilatoren zu erhöhen.

Autoren Sabine Schrade, Markus Sax und Michael Zähner, Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, 8356 Ettenhausen www.ufarevue.ch

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Know-how

Reform intensiviert die Innovation «iKnew»,  so nennt Berglandtechnik-Spezialist Reform seinen neu lancierten Innovationsprozess, mit dem das österreichische Unternehmen Produkt- verbesserungen mit bleibendem Mehrwert für seine Kunden schaffen möchte. An diesem Prozess können sich auch Landwirte beteiligen.

Wie für jedes Unternehmen, so ist es auch für die Reform-Werke von zentraler Bedeutung, mit innovativen Produkten auf den Markt zu kommen. Mehr Komfort beim täglichen Maschineneinsatz, höhere Sicherheit im steilen Gelände oder geringere Betriebskosten sind einige Stichworte dazu. Innovative Maschinen, Prozesse und Dienstleistungen seien wesentliche Beispiele, die für den Markterfolg von Reform sprechen würden, sagt Geschäftsführer Clemens Malina-Atzinger. «Wir verpflichten uns dem Fortschritt, der ständigen Weiterentwicklung und setzen mit innovativen Lösungen neue Massstäbe.»

Breit abgestützt  Damit dies in Zukunft noch besser und noch effizienter geschehen kann, hat sich die Geschäftsleitung für einen neuen Weg entschieden. «iKnew» heisst dabei das Zauberwort, das eine Kombination aus «neu» (new) und «gewusst» (knew) darstellt, gleichzeitig aber auch den Buchstaben «i» für «intelligent» und vielleicht auch für «ich» enthält. Angesprochen sei nämlich jedermann, Mitarbeitende, Händler und Kunden zugleich. «Ja, alle sind eingeladen, beim künftigen Innovationsprozess mitzuwirken», führt Malina-Atzinger weiter aus.

einen konkreten Mehrwert bringen und vom Unternehmen auch erfolgreich im Markt platziert werden können. Reform sieht den «iKnew»-Innovationsprozess vorwiegend «aussen-orientiert», der Nutzen beim Kunden sei entscheidend und gerade die jungen Kunden sollen sich an diesem Prozess beteiligen und sich für einen Kreativitäts-Workshop anmelden (siehe Kasten).

Fazit  Auch in Zukunft will Reform punkto Innovationen und Produktdesign neue Massstäbe setzen. Das nun lancierte «iKnew» soll diesen Prozess nicht nur unterstützen, sondern auch beschleunigen, damit Qualität, Tempo und Effizienz rund um Maschinen von Reform weiter verbessert werden. m

Was sind Innovationen?  Reform versteht unter einer Innovation nicht primär eine Weltneuheit oder eine bestimmte Erfindungshöhe (komplexe technische Lösung), vielmehr müsse darunter der Nutzen aus Kundensicht verstanden werden: Produktverbesserungen und –neuheiten, die dem Kunden 26

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h c a m Mit

! h c i s t n h o l en

Uns ist nichts zu steil  Trifft die-

Was erwartet Sie?  Unter profes-

ser Leitspruch auch auf Sie zu? Gehört das Arbeiten am Steilhang für Sie zum Alltag? Sind Sie technikinteressiert und innovationsbegeistert? Dann machen Sie doch mit beim Kreativitätsworkshop von Reform, dem Spezialisten für Berglandwirtschaft und Kommunaltechnik, und werden Sie Teil der Reform- und Agromont-Erfinderfamilie. Zwei Profis treffen aufeinander. Zum einen Sie als täglicher Anwender von Reform Spezialfahrzeugen für die Bewirtschaftung der Flächen, zum anderen das Unternehmen Reform selbst, das diese Fahrzeuge seit Jahrzehnten entwickelt und fertigt.

sioneller Anleitung eines «Innovationsprofis» wird ein eintägiger kreativer Workshop im Werk in Wels (A) durchgeführt. Gemeinsam mit Ihnen werden Lösungen erarbeitet, die Ihnen und vielen anderen den täglichen Arbeitsalltag erleichtern sollen. Und, die besten Ideen werden auch umgesetzt. Die intensive, kreative Arbeit wird natürlich belohnt. Ein spannendes Rahmenprogramm erwartet Sie auf einer insgesamt drei Tage dauernden Reise.

Warum bewerben?  Sie sind Berglandwirt aus Leidenschaft, trotz der harten Arbeit, welche die Futtergewinnung und Pflege der Weiden oder Almflächen darstellt. Sicher haben Sie bereits viele Ideen für Maschinen, die den Arbeitsalltag weiter erleichtern würden. Nun erhalten Sie die Möglichkeit, Ihre Ideen direkt beim Hersteller unter dem Motto «praxisorientierte Lösungen von Anwendern erarbeitet und für Anwender entwickelt» einzubringen.

Das Programm beinhaltet • eine Werksbesichtigung der ReformWerke mit Einblicken in die vielfältige und hohe Fertigungstiefe, • die Erprobung von Neuentwicklungen der Reform-Werke – lange bevor dies der breiten Öffentlichkeit möglich sein wird und • eine Stadtbesichtigung von Wien, abgerundet mit Köstlichkeiten der traditionellen Wiener Küche.

Was ist zu tun?  Bewerben Sie sich schriftlich per Post an Agromont AG, Bösch 1, 6331 Hünenberg, oder per EMail an info@agromont.ch.

Grundlage ist ein formloses Schreiben mit Name, Anschrift, Telefonnummer, Geburtsdatum und der Angabe, welche Reform-Fahrzeuge auf Ihrem Betrieb eingesetzt werden. Stellen Sie bei der Bewerbung Ihre Kreativität unter Beweis und überzeugen Sie damit die Expertenjury. Diese Jury wählt aus allen Einsendungen maximal acht Teilnehmer aus. Die Bekanntgabe der Gewinner findet am Freitag, 1. Februar 2015, um 12.30 Uhr auf der Homepage www.agromont.ch sowie auf der Facebook-Seite von Reform statt. Der Innovationsworkshop findet in der Zeit von März/April 2015 statt. Mit allen Gewinnern wird das genaue Datum noch abgestimmt. Auf die ausgewählten Teilnehmer warten drei spannende, unvergessliche Tage bei und mit Reform – ohne jegliche Kosten. In jedem von uns steckt Kreativität. Wir sind schon gespannt, was Sie sich einfallen lassen. Natürlich wird den interessierten Lesern der UFA-Revue ein ausführlicher Bericht im Anschluss an die Reise nicht vorenthalten. m

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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LANDTECHNIK

Alternative zum Schleppschlauch Gülle-Ausbringung  Kostengünstiger, leichter, verschleissärmer und agronomisch besser als ein Schleppschlauch: Das versprechen sich die Entwickler eines neuen Verteilsystems für Gülle, das hinsichtlich der Ammoniak-Emissionen ebenso gut, wenn nicht besser als ein Schleppschlauch-System arbeiten soll.

1 · Das NiederdruckBreitverteilsystem «Bücheler+Schönenberger Top-Patent» vor einem Praxiseinsatz. 2 · Die Gülle gelangt schleierförmig in grossen Tropfen und gleichmässig über die Breite verteilt auf das Grünland. 3 · Sie haben das System entwickelt und getestet: Werner Schönenberger, Karl und Stefan Bücheler (v.l.n.r.).

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Die Idee des patentierten Niederdruck-Verteilsystems für Gülle hatte der heute pensionierte Landwirt Karl Bücheler aus Biessenhofen (TG). Eine kostengünstige, emissionsarme Breitverteilung der Gülle ohne lästige Streifenbildung auf den Wiesen lag ihm schon lange am Herzen. Um seine Vorstellungen in einem neuen System umsetzen zu können, tat er sich mit Werner Schönenberger, Landmaschinenhändler aus Hagenwil (TG), zusammen. Bereits nach kurzer Zeit ist aus dieser Zusammenarbeit ein interessantes System mit drei Verteilköpfen (je 2.50 m Arbeitsbreite) entstanden. Die gesamte Arbeitsbreite beträgt 7.50 m.

System-Aufbau  Aus dem Vakuumfass wird die Gülle über quadratförmige Profile, praktisch ohne Druck zu den drei Verteilköpfen geleitet. Zwei der insgesamt drei feierverzinkten ProfilRohre können hydraulisch hochgeklappt werden, so dass man die Transportbreite von 2.50 m problemlos einhält. Der ganze Aufbau wiegt weniger als 400 kg und ist kompatibel für alle Fässer. Im Verteilkopf, der sich über einen Drehhebel leicht öffnen lässt, gelangt die Gülle durch eine Gummi-Lochschei-

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be auf einen Kegel und von dort senkrecht durch die Öffnung nach unten. Zwischen Fass und Verteilsystem ist eine Schikane eingebaut, so dass auch bei dicker Gülle mit Ballaststoffen keine Verstopfung auftreten soll. Per Hydraulik können die drei Verteilköpfe mit einem Schieber geschlossen werden.

Wirkungsweise  Die Gülle gelangt senkrecht und schleierförmig auf das Grün- oder Ackerland. Stefan Bücheler hat auf seinem Betrieb nun bereits ein Jahr lang Erfahrungen damit gesammelt und berichtet positiv über das System. Die Gülle perle an den Pflanzen schön ab, die Verteilung – sie wurde von der Forschungsanstalt Agroscope in Tänikon geprüft – sei sehr gleichmässig. Da die Gülle fast ohne Druck und deshalb mit grossen Tropfen ausgebracht werde, sei dieses System auch kaum anfällig auf Wind-Einwirkungen. Im Zentrum steht aber, dass die lästige Streifenbildung mit Rückständen, wie sie beim Schleppschlauch-System immer wieder auftreten könne, eliminiert sei.

Den Preis für dieses System beziffern die Entwickler auf weniger als die Hälfte einer vergleichbaren Schleppschlauch-Lösung. Zudem sei dieses Niederdruck-System wesentlich leichter und viel weniger verschleissanfällig. Karl Bücheler ist überzeugt, dass sein System auch bei den Emissionen gut abschneidet. Nur, exakte Messungen fehlen vorerst noch. Die Vorbehalte gegenüber jeglicher Art einer Breitverteilung von Gülle seien halt nach wie vor gross. Agroscope habe zwar die Verteilgenauigkeit geprüft, wollte aber die Ammoniak-Emissionen (noch) nicht messen. m

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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LANDTECHNIK

Maschinen dürfen auch schön sein Kverneland  Das Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion von Mähwerken ist bei Kverneland im dänischen Werk Kerteminde angesiedelt. Neben der reinen Funktionalität eines Scheiben- oder Trommelmähwerks spielt heute auch immer mehr deren Design mit Form- und Farbgebung eine zentrale Rolle.

Vorbei sind die Zeiten, als man bei der Konzeption einer Landmaschine einzig auf die Funktionalität achtete. Selbst bei Anbaugeräten spielt das Design heute eine zunehmend wichtige Rolle. Ein Besuch in der Entwicklungsabteilung beim Kompetenzzentrum für Mähwerke von Kverneland im dänischen Kerteminde, dem

einstigen «Taarup»-Werk, bestätigt diesen Trend. Dort arbeiten die Maschinenbau-Ingenieure intensiv mit Industriedesignern zusammen, um neuen Geräten eine besondere Note verleihen zu können. Beispielsweise beim neuen FrontTrommelmähwerk Vicon «Expert 432 F»: Ein Gerät, das Kverneland von

Grund auf neu konzipiert hat, nachdem man sich 2008 durch den Verkauf des Werks im holländischen Geltrop zwischenzeitlich aus dem Segment der Trommelmähwerke verabschiedete. Eine anhaltend hohe Nachfrage in gewissen Märkten (darunter auch die Schweiz) hat nun aber zu einer Strategieänderung geführt.

Die Perspektiven sind gut Claus Thomsen ist Geschäftsführer des Kverneland Werks im dänischen Kerteminde. Im Interview äussert sich der Maschinenbau-Ingenieur und Volkswirtschafter zu den Trends in der Futterbau-Technik und den Chancen, die sich für Kverneland nach der Übernahme durch die japanische Kubota-Gruppe eröffnen.

Claus Thomsen

UFA-Revue: Seit wann produziert Kverneland im dänischen Kerteminde Landmaschinen? Claus Thomsen: Das Werk hat seinen Ursprung 1877, als man in Taarup, einer kleinen Ortschaft ausserhalb von Kerteminde, mit der Produktion von verschiedenen Landmaschinen begann. 1993 übernahm Kverneland dieses Werk mit der Marke «Taarup». Wie ist der Betrieb heute aufgebaut? Das Werk bildet heute innerhalb der Kverneland-Gruppe das Kompetenzzentrum für Heuernte-Maschinen und beschäftigt 350 Mitarbeitende. Wir entwickeln und produzieren auf einer Betriebsfläche von 10 ha – davon die Hälfte überdacht – Mähwerke, Kreiselheuer und Schwader sowie – geschichtlich bedingt – auch Ballenhäcksler. Zu unserer Geschäftseinheit gehört zudem der Standort im deutschen Gottmadingen, wo heute zwar keine Serienfertigung mehr stattfindet, aber weiterhin Kreiselheuer,

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Schwader sowie Ladewagen entwickelt und auch Prototypen gebaut werden. Wo setzen Sie die Schwerpunkte Ihres Unternehmens? Wir wollen ein führender und innovativer Anbieter von Heuerntegeräten sein. Dementsprechend geniesst die Entwicklung von immer besseren Maschinen mit ganz besonderen Features und deren weltweiten Testeinsätzen in der Praxis einen hohen Stellenwert. Welche Trends sehen Sie in der FutterbauTechnik? Als Hersteller von Anbaugeräten orientieren wir uns primär an den Möglichkeiten, die uns das Zugfahrzeug liefert. So ist die effiziente Umsetzung steigender Traktorleistungen ein stetiges Thema. Dann findet ein vermehrter Einsatz von Elektronik und GPS-Technologien statt. Weiter befassen wir uns auch mit dem elektrischen Antrieb oder der Leichtbauweise von Maschinen. Generell gilt: Wir wollen Maschinen bauen, die dem Landwirt einen konkreten Mehrwert bringen, dem Tier ein qualitativ hochwertiges Futter liefern und letztlich nachhaltig mit der Ressource Boden umgehen können. Zum elektrischen Antrieb: Welche Strategie verfolgen Sie?

Momentan sind wir mit anderen Herstellern daran, Standards für elektrische Antriebe zu definieren. Der wichtige Schalter liegt aber bei den Traktor-Herstellern: Erst wenn diese den Strom auf breiter Front für Anbaugeräte liefern können, ziehen die AnbaugeräteHersteller mit. Ich selbst denke aber, dass der Zapfwellen-Antrieb noch einige Zeit dominieren wird. Was hat sich nach der Übernahme der Kverneland Gruppe durch den japanischen Kubota Konzern verändert? In erster Linie ist es für uns sicher positiv, dass mit der Kubota-Gruppe nun ein Spezialist im Maschinen- und Anlagebau bei Kverneland das Sagen hat. Wir spüren, dass mehr Geld und auch mehr Personalressourcen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stehen. Nicht das kurzfristige Gewinndenken, sondern die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens dominiert heute. Wo sehen Sie konkrete Chancen durch diese Übernahme? Wir konnten bereits neue Märkte für Kverneland erschliessen, in denen Kubota mit seinen Traktoren aktiv ist. Mit dem Einstieg von Kubota ins mittlere Leistungssegment der Traktoren wird sich diese Marktausdehnung sicher noch weiter fortsetzen. 1 2015 · UFA-REVUE


LANDTECHNIK Attraktiv und funktionell  Ein attraktives und gleichzeitig leicht zu bedienendes Mähwerk sollte es werden, das dem Fahrer bei der Arbeit entsprechend Freude bereitet. Besonderen Wert legte man bei der Entwicklung des «Expert 432 F» auf das Erscheinungsbild. Das Mähwerk weist klare Linien und eine aufgeräumte Oberfläche auf. Zudem fügten die Ingenieure neue Features bei, so eine neue Generation der Seitenabdeckung «Flex-Protect», eine integrierte Werkzeugbox oder ergonomische Griffe für die einfache Einstellung des Mähwerkes. Dieses Engagement zahlte sich insofern aus, als dass verschiedene Juroren von Design-Wettbewerben auf diese Maschine aufmerksam wurden. Nicht weniger als drei Auszeichnungen konnte Kverneland damit einheimsen. Neben dem international renommierten «Red Dot Design Award» wurde das neue Trommelmähwerk auch mit dem

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holländischen «Gio Award» und dem deutschen «IF Design Award» ausgezeichnet. Ausgestattet ist das 705 kg schwere «Expert 432 F» mit vier Trommeln. Bei einer Arbeitsbreite von 3.05 m legt es einen Schwad von 1.10 m Breite ab. Der Seitenschutz besteht aus Metall, das von hochfestem Polyethylen umschlossen wird, was dem Gerät Stabilität und Flexibilität gewährleistet. Der Pendelbock erlaubt eine dreidimensionale Bodenanpassung des Mähkörpers. Ruckartige Pendelbewegungen werden durch Gasdruck-Stossdämpfer verhindert.

Qualitätsprüfung  Erfahrung, Kom- petenz und Qualität: Nach diesen Grundsätzen funktioniert die Maschinenproduktion im Kverneland Werk Kerteminde. In den letzten Jahren wurde kräftig investiert, um neben der Kapazität und Flexibilität in der Produktion auch die Qualitätskontrolle

verbessern zu können. Umfangreiche Investitionen wurden in neue Laserschneidanlagen basierend auf Fasertechnologie, neue Schweissroboter und eine neue Mähbalkenmontage getätigt. Zudem baute man die Entwicklungsabteilung aus (siehe auch Interview mit Claus Thomsen): Anliegen der Praxis können so schneller und engagierter angepackt werden.

Mit dem Scheibenmähwerk «Extra 332 XF Flexi-Swat» lassen sich verschiedene Schwadbreiten einstellen.

Maschine des Jahres  Beim Eingrasen mit Frontmähwerk und Ladewagen kann bekanntlich ein Schwad nicht schmal genug sein. Besonders bei Nässe will man nicht übers Futter fahren, denn das Gras soll ja sauber in den Trog und in den Pansen der Kuh gelangen. Die Ideenschmiede Kerteminde hat für dieses Anliegen das 885 kg schwere Frontscheibenmähwerk «Extra 332 XF Flexi-Swat» mit 3.20 m Arbeitsbreite entwickelt, das erste Frontscheibenmähwerk ohne Aufbereiter. Es ist mit einer aktiven und verstellbaren Schwadzusammenführung ausgestattet. Das mit der Auszeichnung «Maschine des Jahres» prämierte Geräte hat eine durchgehende, aktiv angetriebene Schnecke (mit gegenläufigen Windungen links und rechts), die das Erntegut zur Mitte transportieren und dort einen Schwad formen, ohne dass das Futter mit dem Boden Berührung kommt. Der kastenförmige Schwad soll eine schnelle und gleichmässige Abtrocknung des Ernteguts gewährleisten. Über die Verstellung der Leitbleche sind Schwadbreiten von 1.00, 1.15 und 1.30 m möglich. Ohne Leitbleche wird das Erntegut auf 2.20 m Breite abgelegt. Die Umstellung ist werkzeuglos möglich und in rund einer Minute erledigt. Der Standardantrieb erfolgt über die 1000er Zapfwelle. Durch Wechseln der Riemenscheibe am Antriebsstrang ist es aber möglich, das «Extra 332 XF Flexi-Swat» auch mit 750 Umin zu fahren: Dieses Mähwerk schont also nicht nur das Futter, es hilft auch mit, Diesel zu sparen. m

Das Trommelmähwerk «Expert 432 F» von Vicon erhielt bereits verschiedene DesignPreise.

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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kurzmeldungen pflanzenbau

Artengrenze in der Nematodenbekämpfung überspringen Bayer CropScience investiert weiter in innovative Lösungen zur Bekämpfung von Nematoden und will künftig Produkte auf den Markt bringen, die auf Grundlage des gleichen Wirkmechanismus sowohl im Pflanzenschutz als auch in der Veterinärmedizin angewandt werden können. Jedes Jahr verursachen Nematoden Verluste an Kulturen, die mehrere Milliarden Franken betragen. Fachleute gehen davon aus, dass 12 % der Weltproduktion an Nahrungsmitteln Nematoden zum Opfer fallen.

Eine der grössten Herausforderungen für Landwirte besteht darin, Anbaukulturen wie beispielsweise Getreide vor Nematoden zu schützen. Grundsätzlich lassen sich Nematoden am besten durch den kombinierten Einsatz moderner chemischer und biologischer Mittel bekämpfen. Nematoden sind aber auch bösartigen Parasiten bei Hunden und anderen Lebewesen. Bayer CropScience scheint nun Moleküle entdeckt zu haben, die sowohl bei Pflanzen wie bei Tieren den Nematoden-Befall bekämpfen können.

Widerstand gegen Sprühflug-Verbot Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) plant das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln per Helikopter zu verbieten, wobei die Kantone davon abweichen könnten. Gegen das Verbot regt sich Widerstand.

Ernteverluste durch die Kirschessigfliege Agroscope-Fachleute schätzen, dass die durch die Kirschessigfliege verursachte Essigfäule bis zu 10 % der Ernte 2014 vernichtet und zu erheblichem Mehraufwand bei der Ernte geführt hat. Neben der Kirschessigfliege förderten aber auch der verregnete Sommer sowie einzelne Hagelereignisse die Entwicklung der Essigfäule. Aktuell ist die Kirschessigfliegenpopulation in der Schweiz so gross wie noch nie zuvor, doch über den Winter werden die meisten Individuen zugrunde gehen. Kurzfristig prüft Agroscope die Wirksamkeit von Löschkalk und anderen Steinmehlen im Labor und im Felde, denn es wird vermutet, dass diese Produkte die Eiablage einschränken und die Entwicklung der Essigfäule eindämmen. www.agroscope.ch ufa-Revue · 1 2015

Gewässerschutz durch gute landwirtschaftliche Praxis «Topps Water Protection» ist ein Projekt, das Anfang Dezember in Brüssel von «European Crop Protection» vorgestellt wurde und darauf abzielt, den Gewässerschutz durch konsequente Umsetzung von Massnahmen (gute fachliche Praxis) zu verbessern und die Landwirte in der korrekten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu unterstützen. Am Projekt sind 14 Länder beteiligt (Belgien, Deutsch- land, Dänemark, Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Tschechien, Griechenland, Ungarn, Niederlande, Portugal, Rumänien und die Slowakei). Projektstart ist 2015, Dauer bis Ende 2017. www.ecpa.eu

Boden – ein Schwerarbeiter Die UNO-Generalversammlung hat das Jahr 2015 zum «Internationalen Jahr des Bodens» erklärt. In der Schweiz engagieren sich zahlreiche Organisationen mit verschiedenen Aktivitäten. Einen Überblick gibt es auf der Homepage www.boden2015.ch.

Pausenapfel seit 62 Jahren Die Pausenapfelaktion des Schweizer Obstverbandes (SOV) gibt es seit 62 Jahren. Erfreulich ist, dass immer mehr Schulen bei der Pausenapfelaktion mitmachen. Einige Gemeinden und Kantone unterstützen die Pausenapfelaktion finanziell. Aber eine bessere Unterstützung sei dringend notwendig, gemäss SOV könnten sich Bund und Kantone vermehrt an den Kosten für die Organisation, die Logistik und die Darreichung an den Schulen beteiligen.

Kampf gegen pathogene Bakterien Für die Schwarzbeinigkeit der Kartoffelpflanzen oder der Nassfäule der Kartoffelknollen sind pektinolytische Bakterien verantwortlich, was für die Schweizer Kartoffelproduzenten ein grosses Problem ist. Verursacht wird dies durch Bakterien der Gattungen Pectobacterium und Dickeya (früher Erwinia). Schottische Forschende berichten an der von Agroscope und HAFL in Bern organisierten internationalen Konferenz zum Projekt Euphresco II Dickeya & Pectobacterium, dass Dickeya in ihren Kulturen nicht vorkommt, während in der Schweiz ein rascher Rückgang der Dickeya-Populationen zugunsten der Pectobacterium-Populationen beobachtet wird. Die Forschungsarbeiten in Schottland belegen, dass die Kartoffelpflanzen über das Bodenwasser infiziert werden. Niederländische Forschungsgruppen konnten zeigen, dass die Bakterien die Pflanzen auch über die Blätter infizieren können. Gemäss Agroscope unterscheiden sich die Sorten in Bezug auf die Krankheitsanfälligkeit nicht stark. Allerdings sei Agria besonders anfällig auf Schwarzbeinigkeit. Im Bereich der Bekämpfungsstrategien richten israelische Forschende ihre Studien auf die Stimulierung der natürlichen Abwehrkräfte, während Agroscope in erster Linie am Einsatz von Desinfektionsmitteln und Organismen als Antagonisten arbeitet.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 33


pflanzenbau

Eine neue Waffe Bio-Pestizide  gehören zu den natürlichen Bekämpfungsmitteln gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Unabhängig davon, ob es sich um Makro- oder Mikroorganismen, Botenstoffe oder natürliche Substanzen handelt, Bio-Pestizide mit ihren positiven Eigenschaften sind gefragt. Dies belegt gegenwärtig das spektakuläre weltweite Wachstum dieses Marktes.

Kaolin (weisse Tonerde) zum Schutz vor Insekten.

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Immer häufiger werden kritische Stimmen laut, die auf die mit den Pestizideinsätzen verbundenen Probleme hinweisen. Niemals zuvor war der Widerstand gegen die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wie Neonicotinoiden, Roundup und DDT derart gross, dass sich Produzenten und Konsumenten vermehrt der biologischen Landwirtschaft zuwenden. Auch bei der biologischen Produktion sind jedoch für den Schutz der angebauten Kulturen wirksame Mittel nötig. Massnahmen wie eine ausgewogene Fruchtfolge und die Wahl krankheitsresistenter Sorten sind nicht immer ausreichend, um einen Schädlingsbefall zu verhindern, der Verluste oder erhebliche Qualitätseinbussen bei der Ernte verursachen kann. So untersuchen immer mehr Wissenschaftler die Natur, um neue Pflanzenschutzmittel auf Bio-Basis zu entwickeln, welche die synthetischen Pestizide ersetzen können. Diese biologischen Bekämpfungsmittel werden heute in vier Gruppen eingeteilt: In die Makroorganismen (Trichogramma), die Mikroorganismen (Mykosen), die Botenstoffe (Pheromo-

Pheromonfallen werden vor allem im Obstbau eingesetzt. Bild: Andermatt Biogarten

ne) und die natürlichen Substanzen (Kaliumbikarbonat).

Ein Markt im Wandel  Die Forschung auf dem Gebiet der Bio-Pesti- zide wurde in diesem Nischenmarkt während langer Zeit fast ausschliesslich von kleinen hochspezialisierten Firmen durchgeführt, die sich einer innovativen Unternehmensphilosophie verschrieben haben. In den letzten Jahren setzte, bedingt durch den gesellschaftlichen Druck gegen den Pestizideinsatz und durch die immer häufiger auftretenden Resistenzen, bei den Agrochemie-Riesen allmählich ein Gesinnungswandel ein. Sie begannen deshalb im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes entweder eigene Forschungsabteilungen aufzubauen oder sich mit anderen Unternehmen zusammenzuschliessen, um von deren Know-how zu profitieren. 2013 betrug der Anteil der Bio-Pestizide am weltweiten Pestizid-Markt nur

5 %. Der Umsatz der biologischen Pflanzenschutzmittel belief sich auf 1,5 Mia Euro. Zwischen 2003 und 2011 ist dieser Markt jährlich um annähernd 15 % gestiegen. Gemäss Angaben der International Biocontrol Manufacturers‘ Association (IBMA) könnte der Marktanteil der Biopestizide dereinst 15 % betragen.

Notwendige

Ergänzung  Die Wirksamkeit von biologischen Bekämpfungsmethoden wird von vielen nicht kontrollierbaren Faktoren beeinflusst, beispielsweise vom Wetter oder einem bestimmten Entwicklungsstadium eines Schädlings. Bedingt durch diese Einflüsse konnte sich der biologische Pflanzenschutz stärker beim Pflanzenbau im Gewächshaus und weniger bei Freilandkulturen durchsetzen. Zudem ist die biologische Bekämpfung allgemein weniger zuverlässig als der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Während aber im biolo1 2015 · UFA-REVUE


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pflanzenbau

Bio-Pestizidmarkt 2013 betrug der Umsatz für Biopestizide weltweit 1.6 Mia. Euro, allein in Europa belief er sich auf 500 Mio. Fr. Der Anteil von Bio-Pestiziden am gesamten Pestizidmarkt wird mit rund 5 % beziffert, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 15 % zwischen 2003 und 2011. Der Eintritt der Agro-Chemieriesen in den Biopflanzenschutzmarkt wird das Wachstum dieses Segments womöglich noch beschleunigen. Früher oder später könnte gemäss Expertenschätzungen der weltweite Marktanteil von Bio-Pestiziden die 15-%-Marke erreichen.

gischen Landbau keine Bekämpfungsalternativen bestehen und bei einem Schädlingsbefall zwingend auf Biopestizide zurückgegriffen werden muss, hat man in der konventionellen Landwirtschaft die Wahl und kann sowohl biologische Pflanzenschutzmittel anwenden als auch chemische Massnahmen ergreifen. Diese Kombinationsmöglichkeit bietet zahlreiche Vorteile. So ist der Landwirt in der Lage, Pflanzenschutzmittel mit unterschiedlichen Wirkungsweisen anzuwenden, die gleichzeitig die Resistenzentwicklung hemmen. Weiter wird bei der Verwendung von ökologischen Pflanzenschutzmitteln ein direkter Beitrag zur Senkung der chemischen Wirkstoffmengen

geleistet, was wiederum die Umweltverschmutzungsgefahren und die Gesundheitsrisiken für die Anwender senkt.

Künftige

Entwicklungen  Das

Vorstossen der klassischen Agrochemieunternehmen in diesen Markt wird häufig einem Identitätsverlust für den Bio-Sektor gleichgesetzt, ja einige Biopromotoren gehen gar soweit und nennen es Verrat. In der Praxis bedeutet dieses Interesse für Bio-Pestizide seitens der grossen Unternehmen ein weiterer Schritt hin zu einer breiteren Anwendung des Bio-Pflanzenschutzes. Diese neue Tendenz wird zusätzlich von den Konsumenten unterstützt, die vermehrt Bioprodukte zu immer kostengünstigeren Preisen wünschen. Die steigende Zahl der Produzenten erfordert einen höheren Bedarf beim Vertrieb und gerade in diesem Bereich ist das Vordringen der grossen Agrochemieunternehmen nützlich. Während die Agro-Riesen vom Know-how und Risiko profitieren, das die Start-up-Unternehmen aus dem Biopestizid-Bereich eingegangen sind, leisten sie nun ihrerseits einen Beitrag zugunsten des biologischen Pflanzenbaus durch ihre wissenschaftlichen Ressourcen, Produktionskapazitäten, finanziellen Möglichkeiten und wirtschaftliche Vormachtstellung.

Grafik: Verteilung der Absatzmärkte für Bio-Pestizidtypen (2011) natürliche Produkte

Chemische Botenstoffe

Makroorganismen

Mikroorganismen

Fazit  Die Forschung im Bereich BioPestizide wird gegenwärtig stark vorangetrieben. Durch die Möglichkeiten, diese Produkte im Hinblick auf einen kombinierten Einsatz mit klassischen chemischen Mitteln anzuwenden, wird auch der Markt für Pflanzenschutz gestärkt. Laut Pflanzenschutzexperten wird der Marktanteil der biologischen Pflanzenschutzprodukte mittelfristig auf 15 % steigen. Auch wenn der Markteintritt der Pflanzenschutzmittelkonzerne teilweise Unbehagen auslöst, so werden ihre Forschungsmöglichkeiten Voraussetzungen schaffen, damit diese Produkte auch für konventionelle Produzenten erschwinglich sein werden. Der Einsatz von biologischen Pflanzenschutzprodukten als Ergänzung zu chemischen Massnahmen kann die Gefahren für Umwelt und Anwender vermindern. m

Der Pilz Beauveria bassiana bekämpft wirkungsvoll Insekten.

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon www.ufarevue.ch

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PFLANZENBAU

Algen – mehr als nur Zauber Wirkungen von Meeresalgen  Die positiven Wirkungen von Meeresalgen werden in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie für die menschliche Ernährung seit Langem genutzt. Aber auch in der Düngung und Bodenverbesserung in der Landwirtschaft haben Algen eine lange Tradition. Was steckt dahinter?

Heinz Mathys

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Algen. Das am meisten verwendete und mit über 2500 akademischen Veröffentlichungen am besten erforschte Algen-Extrakt wird aus der Alge Ascophyllum nodosum (Braunalgengattung), auch Knotentang genannt, gewonnen. Der Knotentang ist im Nordatlantik von subtropischen bis in arktische Zonen weit verbreitet. An der Ostküste von Kanada in der Nähe von Halifax, werden die frischen Algen an drei Standorten von Hand geerntet und innert Stunden sofort verarbeitet. So gehen die wertvollen Inhaltsstoffe der Ascophyllum nodosum am wenigsten verloren. Um die Nachhaltigkeit des Ökosystems zu gewährleisten, erntet das Unternehmen Acadian, einer der grössten Algenhersteller der Welt, die Algen schon seit 1994 nur noch von Hand.

Jahre wurde die Hasler-Linie ins Sortiment der Landor integriert, welche die Produkte seither erfolgreich weiterführt. Was sich in der Zwischenzeit geändert hat, ist die Spritztechnik. Der Trend in der Spritztechnik ging Richtung Hochleistungspumpen mit immer feineren Düsen, ausgeklügelter Filtertechnik, mit immer weniger Wasseraufwand, dafür mehr Luft Unterstützung. Um diesen Ansprüchen der modernen Spritztechnik gerecht zu werden, wurde das Algenprodukt Hasorgan Profi

entwickelt und neu ins Landor-Sortiment aufgenommen.

Wirkung auf Boden und Pflanze Algenprodukte werden von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Qualitäten als Bodenhilfsstoff oder Pflanzenstärkungsmittel mit deutlichen Wirkungen auf Boden und Pflanzen angeboten. Es wird beschrieben, dass Algenpräparate zu einem verbesserten Wurzel- und Sprosswachstum, zu einer erhöhten Stress- und Krankheitsresis-

Nicht nur im Bio-Landbau wird Hasorgan Profi eingesetzt. Auch intensiv bewirtschaftete Betriebe machen sich die Vorzüge der Algen zunutze.

Hasorgan – lange Tradition  Die Geschichte von Hasorgan geht bis in die 50er Jahre zurück. Die Firma Hasler importierte und verkaufte erfolgreich unter dem Label Hasler diverse hochwertige Algenprodukte. Mitte der 90er

Unter Phytohormonen versteht man pflanzliche Botenstoffe, die in der Pflanze den Metabolismus, das Wachstum und die Entwicklung steuern. Da die Pflanzen im Gegensatz zu Tieren kein Nervensystem besitzen, sind die Phytohormone für die Pflanze von besonderer Bedeutung, um zwischen den einzelnen Zellen, Geweben und Organen kommunizieren zu können. Durch das Aufspritzen von Hasorgan Profi auf die Blätter können die Kleinstpartikel der Algen in die Zellwand der Pflanzen eindringen und die Enzyme für die Produktion der Hormone aktivieren. Auf Grund ihrer verschiedenen Wirkungen und chemischen Strukturen lassen sich die Phytohormone in neun Klassen unterteilen: Auxine, Gibberelline, Cytokinine, Abscisine, Ethylen, Brassinosteroide, Jasmonate, Salicylsäure und Systemin.

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PFLANZENBAU tenz und zu einer verbesserten Nährstoffverwertung führen sollen.

Algen – ein Wundermittel?  In Algen sind nicht mehr und nicht weniger Phytohormone drin als in anderen Pflanzen. In Algen findet man 60 verschiedene Zuckerformen. In Ascophyllum nodosum ist diese Konzentration besonders hoch. Diese Zuckerformen ergeben in der Pflanze eine Reaktion, die auf die Hormone positiv wirken, abgesehen von der schnellen Umwandlung durch Aminosäuren und Eiweiss. Algen bestehen aus 50 – 70 % hochwertigem Eiweiss, darunter sind viele essentielle Aminosäuren, Vitamine, Spuren- und Mineralstoffe, welche die Hormonproduktion in der Pflanze anregen, zu finden. Positive Wirkung auf die Hormonproduktion  Jede Pflanze produziert ihre Hormone selber, je nach Umweltbedingung mehr oder weniger davon. Leider sind die Bedingungen nicht immer ideal und damit werden auch weniger Hormone für wichtige

Wachstumsphasen gebildet. Dieser Prozess in der Zellteilungsphase bestimmt aber schliesslich die Höhe des Ertrags. Und hier kommen die Algen ins Spiel. Durch das Aufspritzen auf die Blätter können die Kleinstpartikel der Algen in die Zellwand der Nutzpflanzen eindringen und die Enzyme für die Produktion der Hormone werden aktiviert. Die Phytohormonproduktion sowie deren Transport in der Pflanze werden gefördert. Dieser Effekt ist in den Aminosäuren und den verschiedenen Zucker formen zu verdanken, das in den Algen in sehr hoher Konzentration vorhanden ist. Die Pflanzen steuern je nach Wachstumsphase die Menge der Hormone selber. Cytokinin beispielsweise ist sehr wichtig in der Zellteilung, Zelldifferenzierung und ist somit für die Blütenbildung zuständig. Cytokinin weckt die Pflanze aus der Winterruhe, fördert das Wurzelwachstum und verzögert die Alterung. Algen werden deshalb im professionellen Obst- und Gemüsebau, aber auch vom Blumenhandel genutzt, um die Produkte länger frisch zu halten, ein besseres Anwachsen zu erlangen und auch um die Krankheits- und Stressresistenz zu fördern. Für die Wirkungen der pflanzlichen Hormone auf Wachstum und Differenzierung ist immer auch der physiologische Zustand einer Pflanze, der von äusseren Faktoren (z.B. Licht, Temperatur) und inneren Faktoren (z.B. Alter, Hormonkonzentration, Reaktionsbereitschaft der Zellen) abhängt, von Bedeutung. Im Vergleich zu tierischen Hormonen, die über das Nervensystem oder das Blut transportiert werden, erfolgt der Transport der Phytohormone entweder von einer Zelle zur nächsten oder über die Leitbahnen des Xylems und Phloems. Der Hormontransport bei Tieren kann viel schneller erfolgen: Er dauert dort wenige Minuten bis einige Stunden, während es bei Pflanzen immer mehrere Stunden dauert, bis die Hormone an ihrem Wirkungsort angelangt sind.

Algen früh einsetzen  Die Zellteilung in den Pflanzen geschieht immer in einem frühen Stadium. Deshalb ist es

Grafik: Mechanismus Hasorgan Profi Unbehandelt

Cytokinin behandelt

Hasorgan behandelt

Die blaue Verfärbung zeigt, dass die mit Algen behandelte Pflanze eine bessere Verteilung und höhere Konzentration des Cytokinin hat. Dies zeigt auch, dass die Pflanzen diesen Stoff selber von unten nach oben produziert. Aufgespritzt kann es gar nicht transportiert werden.

zu empfehlen, die Algen immer zu einem frühen Zeitpunkt einzusetzen. Dies beginnt bei Getreide in der Bestockungsphase, bei verholzendem Gewächs nach der Ernte bei der Knospenbildung und bei Gemüse ca. 10 Tage nach Auflaufen. Algen sind keine Dünger im herkömmlichen Sinn. Sie ersetzen keine Nährstoffe wie Bor, Mangan oder Zink, die ebenfalls wichtig für die Zellteilung sind. Algen unterstützen und regulieren lediglich den Hormonhaushalt. Nicht nur im Bio-Landbau wird Hasorgan Profi eingesetzt. Auch intensiv bewirtschaftete Betriebe machen sich die Vorzüge der Algen zunutze. Gerade in der modernen, ökologischen Landwirtschaft müssen die Landwirte auf die Vorteile dieses natürlichen Produkts nicht verzichten. Hasorgan Profi lässt sich problemlos mit Landor-Blattdüngern, Fungiziden, Insektiziden und Herbiziden mischen. Einzig Mischungen mit Kupferprodukten werden nicht empfohlen. m

Autor Heinz Mathys ist Landor-Berater im Kanton St. Gallen, im Thurgau sowie in Teilen vom Kanton Zürich. Weitere Infos erhalten Sie via GratisBeratungstelefon 0800 80 99 60, www.landor.ch oder info@landor.ch. Die Produkte der Landor sind in den LANDI erhältlich. www.ufarevue.ch

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PFLANZENBAU

Die Sicht der Bienen Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Nutzinsekten  Den modernen Pflanzenschutz und die Bedürfnisse der Bienen und anderer bestäubender Insekten unter einen Hut zu bekommen, scheint fast unmöglich. Umso wichtiger ist es, dass die Anwender von Pflanzenschutzmitteln deren Wirkung auf Nutzinsekten kennen und einige wichtige Punkte beachten.

Kaspar Stiefel

Pflanzenschutzmittel (PSM) beeinflussen ein Bienenvolk auf verschiedene Weise. Andere nützliche Insekten wie Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen oder Schmetterlinge sind ebenfalls betroffen. Beispiele für die drei am häufigsten eingesetzten PSM-Gruppen: • Insektizide werden eingesetzt, um schädliche Insekten zu beeinträchtigen oder zu töten; unbeabsichtigt wirken vor allem Breitband-Insektizide auch gegen Bienen und andere nützliche Insekten. • Herbizide reduzieren das Futterangebot für Bestäuber; so fehlen in vielen Getreidefeldern Blüten völlig, weil sie als Konkurrenten zur Nutzpflanze betrachtet werden.

Tipps • Ein sparsamer, gezielter Einsatz von PSM schont nicht nur Bienen und andere Bestäuber, sondern auch das Portemonnaie. • Am Rand einen Streifen nicht spritzen – so kann man ein Gespür dafür entwickeln, was wirklich nötig ist; denn: • Ein PSM-Einsatz lohnt sich nur dann, wenn der Ertragsausfall grösser wäre als die Kosten für den Einsatz. • Alle PSM wenn immer möglich ausserhalb des Bienenflugs anwenden. Faustregel: max. 1 Bestäuber pro m²; nicht nur Bienen und Hummeln, auch Schweb- und andere Fliegen zählen (1 Biene pro m² bedeutet, dass sich auf einer Hektare alle Flugbienen eines ganzen Volkes befinden). • Achtung: Wegen des zuckerhaltigen Sekretes, das von Blattläusen ausgeschieden wird, ziehen auch Läuse Bienen an, nicht nur Blüten! Deshalb kann auch ein blütenloses Kartoffelfeld intensiv beflogen werden, obwohl man auf den ersten Blick nichts sieht. • Die Anwendungsvorschriften müssen genau eingehalten werden, auch wenn sie ganz klein geschrieben und unter der Etikette versteckt sind. • Viele Imker schätzen den Kontakt mit den Bauern, deren Kulturen von den Bienen bestäubt werden – nicht nur beim Einsatz von Streptomycin (wo eine gegenseitige Information vorgeschrieben ist).

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• Fungizide beeinträchtigen das Verdauungssystem von Insekten und ihren Larven sowie die Pollenvorräte von Honigbienen; dadurch wird die Eiweissversorgung gestört. Die eingesetzten Wirkstoffmengen werden zwar immer kleiner, aber nur weil die neuen Stoffe viel wirksamer sind. Wenn die beabsichtigte Wirkung gleich bleiben soll, dann bleiben wohl auch die unbeabsichtigten Wirkungen, trotz der kleineren Mengen, etwa gleich.

Wirkung: Viele Fragen offen Gewöhnlich denkt man nur an die beabsichtigte Wirkung der PSM: Schädling (Schadinsekt, Unkraut, Pilz) schadet – spritzen – Schädling tot – alles bestens. Dabei wird ausgeblendet, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der Wirkstoffe vom Schädling aufgenommen wird. Der überwiegende Teil bleibt in der Nutzpflanze, landet in der Umwelt (Boden, Luft, Oberflächenund Grundwasser) und wird mehr oder weniger rasch abgebaut. Oder er wirkt unbeabsichtigt gegen andere, nicht schädliche Organismen wie zum Beispiel Bienen. Über viele Zusammenhänge weiss man noch kaum etwas. Haben PSM beispielsweise einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Varroamilbe, den Hauptschädling der Honigbiene? Wirken PSM-Kombinationen auf Bestäuber anders als ihre Einzelkomponenten? Beeinträchtigen PSM die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Tausenden von Bienen in einem Volk? Beeinflussen die minimen Mengen PSM, welchen die Bienen ständig ausgesetzt

sind, die Fruchtbarkeit der Bienenköniginnen? Die Beantwortung solcher Fragen ist sehr aufwendig. Weil die Bienenforschung weltweit recht stiefmütterlich behandelt wird (auch dem Schweizerischen Zentrum für Bienenforschung der Agroscope Liebefeld stehen immer weniger Mittel zur Verfügung), werden viele Fragen zur Wirkung von PSM auf Bienen auch in Zukunft offen bleiben.

Zulassungsverfahren  Bevor PSM in der Schweiz verkauft werden dürfen, müssen sie vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zugelassen werden. Das BLW stellt jedoch keine eigenen Untersuchungen an, sondern verlässt sich auf die Studien der Hersteller. Weil diese ihre Analysen als Betriebsgeheimnis betrachten, können unabhängige Organisationen Qualität und Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen nicht überprüfen. Dass dies die Imker misstrauisch macht, ist verständlich. Für die Zulassung ist unter anderem eine Risikobewertung für die Honigbiene erforderlich, die laut Agroscope höchstens «mehrere Wochen» dauert. Andere Bestäuber wie Wildbienen, Hummeln und Fliegen werden bisher gar nicht untersucht. Die EU plant jedoch, ihre Zulassungsverfahren anzupassen und dabei verschiedene Aspekte zusätzlich einzuführen oder stärker zu gewichten. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Schweiz anschliessen wird und dass nicht alle bisher zugelassenen PSM die neuen Prüfungen bestehen werden. Denn es gibt immer mehr Hinweise, dass manche PSM nicht ganz so harmlos sind, wie sie sein sollten. 1 2015 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

Nur ein verschwindend kleiner Teil der PSM-Wirkstoffe wird von Schädlingen aufgenommen. PSM können unbeabsichtigt gegen Bienen oder andere nicht schädliche Organismen wirken.

Spezialfall Neonicotinoide  Neo- nicotinoide scheinen eine geniale Erfindung zu sein: Die behandelte Pflanze nimmt den Wirkstoff auf und verteilt ihn im gesamten Organismus. Durch die wenig spezifische Wirkung dieser starken Nervengifte wird jedes Insekt geschädigt, das sich an die behandelte Pflanze heranmacht. Kürzlich ist jedoch eine Metastudie erschienen, welche 800 wissenschaftliche Studien zu Neonicotinoiden und UFA-REVUE · 1 2015

dem ähnlich wirkenden Fipronil zusammengefasst hat (www.tfsp.info). Die Autoren kommen darin zum Schluss, dass diese systemischen Pestizide auf die Umwelt viel mehr negative Wirkungen haben, als bisher bekannt war. Ebenso beunruhigend ist aber, dass mit den zur Verfügung stehenden Daten viele Fragen gar nicht beantwortet werden können. Weil ihre Auswirkungen auf Bienen unsichtbar sind, kann man auch nicht

von «weniger Bienenvergiftungen durch Neonicotinoide» sprechen. Es scheint deshalb gerechtfertigt, dass einzelne Neonicotinoide in bestimmten Kulturen vorübergehend nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Wie wird man in ein paar Jahrzehnten über den heutigen Einsatz von PSM urteilen? Wird man dankbar sein oder ungläubig den Kopf schütteln? – Wir wissen es nicht. Auch die Hersteller der PSM wissen es nicht. m

Autor Kaspar Stiefel, Api-Center, 8408 Winterthur www.ufarevue.ch

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pflanzenbau

50 Jahre Fortschritt Maiszüchtung  Der Maisanbau der vergangenen 50 Jahre ist eine Erfolgs- geschichte. Anbauflächen und Erträge sind rasant gewachsen. Die Körnermaiserträge konnten um rund 70 dt/ha erhöht werden. Die genetischen Ressourcen sind jedoch noch nicht ausgeschöpft. Die Züchter rechnen mit Erträgen von über 200 dt/ha für Körnermais und mit 370 dt TS/ha für Silomais.

Jean-Paul Krattiger

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Seit den 1950er-Jahren konnte die Produktivität von Mais auf spektakuläre Weise gesteigert werden. Die Hybridisierung, die genetische Selektion sowie die beim Unkraut- und Stickstoffmanagement erzielten Fortschritte führten zu einer durchschnittlichen Ertragssteigerung von rund 1.7 dt TS/ha bei Silomais und von 1.4 dt/ha bei der Körnermaisproduktion. Häufig werden in den Medien, aber auch in technologiekritischen Kreisen die neuen Sorten als anfälliger bezeichnet als die alten. In Wahrheit jedoch wurde mit den vom Institut National de Recherche Agronomique (INRA) durchgeführten Versuche belegt, dass die neu gezüchteten Sorten in Stresssituationen besser abschneiden als Sor-

ten aus den 1950er-Jahren. Insbesondere die Standfestigkeit hat sich (markant) verbessert. Während noch vor 30 Jahren 30 % der Körnermaispflanzen abknickten, sind es gegenwärtig noch 2 bis 3 %. Die moderne Züchtung zielt darauf ab, Sorten zu züchten, die resistent sind gegen Maisbeulenbrand und Helminthosporium. Mit Hilfe biotechnischer Verfahren werden Resistenzgene gegen Schädlinge wie beispielsweise den Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer zugeführt, sie sollen aber auch die Pflanzeneigenschaften verbessern und die Trocken- und Kälteresistenz erhöhen. Zudem trägt die Verwendung genetischer Marker zu einer Beschleunigung der Züchtungsarbeiten bei.

Tabelle 1:

Die Top 10 für 2015 von UFA-Samen

Frühreif Mittelfrüh

LG 30.222 DKc 3333 SY Tribore LG 30.218 KWS Gottardo DKc 3531 RGT Geoxx

ist eine Referenzsorte im frühreifen Maisanbau für Körner- sowie Silomais. Dank ihrer ausgeglichenen Ertragssicherheit ist sie die meist verkaufte Sorte. bestätigt alle Erwartungen. Unter dem frühreifen Silo- mais ist sie die einzige Sorte mit sehr guter Helmin- thosporium Toleranz und Verdaulichkeit. ist eine neue Sorte mit überdurchschnittlichem Ertrags- potenzial bei den Frühreifen. ist die Qualitätssorte für Milchwirtschaftsbetriebe und vereint Ertrag mit Qualität seit mehreren Jahren.

Mittelspät

KWS Millesim P8609 RGT Sixxtus

ist eine Sorte, die geschätzt wird für ihre Silagequalität. Sie ist sehr geeignet in der Munimast. eignet sich sowohl für Silo- als auch Körnermais. Ihr Ertragspotenzial, Qualität und Gesundheit überzeugen. bestätigt sein Potenzial und die Frühreife in der Körnermaisproduktion.

ist eine Referenzsorte im Bereich der mittelfrühen Sorten. erbringt sehr gute Erträge und gute Qualität für alle Silomaisverwendungen. ist die Ertragsreferenz, die alle Futterlager füllt. Ihr Potenzail ist ohne Grenzen.

Silomais  Seit den 1950er-Jahren sind die Erträge von Silomais durchschnittlich um 1.7 dt TS/ha gestiegen, d.h um 1 dt/TS bei den Körnern und um 0.7 dt TS/ha bei den Stängeln und Blättern. Die Zunahme der Erträge ist nicht allein auf die Fortschritte bei der Sortenzüchtung zurückzuführen. Während dieser Zeit gab es auch bei der Unkrautbekämpfung und dem Stickstoffmanagement einen enormen Wissenszuwachs, was sich rasch in verbesserten Erträgen niederschlug. Gemäss Schätzungen ist dieser Zuwachs zu 58 % auf die Sortenzüchtung, zu 19 % auf die Stickstoffdüngung und zu 23 % auf verbesserte Massnahmen bei der Unkrautbekämpfung zurückzuführen. Das genetische Ertragspotenzial ist bei neuen Sorten noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Die Züchter gehen davon aus, dass unter idealen Bedingungen mit diesen Sorten Erträge in der Grössenordnung von 350 bis 370 dt TS/ ha zu erzielen sind. Während der Ertrag für einen erfolgreichen Maisanbau grundsätzlich ein wichtiger Faktor ist, wird bei der Züchtung von Silomais vermehrt auf gute Verdaulichkeit oder hohen Stärkegehalt geachtet. Körnermais  Die Erträge von Körnermais konnten in den letzten 50 Jahren um 70 dt/ha gesteigert werden, dies sind jährlich nahezu 1.4 dt/ha. In Bezug auf die Frühreife bieten die modernen Sorten ein Ertragspotenzial von 170 bis 200 dt/ha. Im Jahr 2020 sollte dank der Selektionsprogramme die Grenze von 210 dt/ha erreicht werden.

Vom Fortschritt profitieren  Die in den empfohlenen Sortenlisten von 1 2015 · UFA-REVUE


« SY Tribore ist meine neue Silomaissorte – blattgesund und standfest bei hohem Ertrag.» Jean-Marc Berguer, Munimäster, Mollens/VD www. syngenta-sytribore.ch

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pflanzenbau

Die moderne Maisproduktion begann vor 50 Jahren mit der Mechanisierung. Fotos: Bucher-Guyer et New Holland

Tabelle 2:

21 neue Maissorten für die Aussaat 2015

Silomais früh Silomais mittelfrüh

SY Tivio Sehr gute Erträge und hohe Verdaulichkeit Kompetens Gutes qualitatives Potenzial ES Scorpion Sehr guter Ertrag SY Tribone Stabil und resistent gegen Helminthosporium P7524 Gute Erträge Lidano Muss sich noch beweisen ES Cluedo Wird weiterverfolgt SY Amboss Sehr gute Resultate in den Versuchen Coditank Interessante agronomische Aspekte Kubitus Sehr gute Verdaulichkeit LG 30.248 Hohe Erträge und gute Wirtschaftlichkeitsindex Juvento Zufriedenstellend, ausser was Helminthosporium betrifft. SY Pracht Verfügt über hohes Potenzial Trianon Durchschnittliche Erträge LG 30.215 Regulär mit guten Nährwerte DKc 3440 Durchschnittlich P8200 Zufriedenstellend, ausser was Helminthosporium betrifft Xxilo Durchschnittlich P7631 Ernährungsphysiologisch wertvoll Silomais Quincey Gute und stabile Erträge mittelspät LG 30.306 Beste Erträge in den Versuchen 2014 Kommentar: Sechs Sorten (Poya, LG 30.225, Pentexx, Marcello, Ronaldinio et NK Cassio) wurden von der Swissgranum-Kommission aus der Sortenliste entfernt.

swiss granum eingetragenen Sorten werden alljährlich geprüft. Die Ergebnisse aus den Versuchsnetzen mit Standorten in der ganzen Schweiz ermöglichen einen Leistungsvergleich der verschiedenen Sorten unter den in der Schweiz herrschenden Anbau- und Klimabedingungen. Damit die neuen Sorten in die Liste aufgenommen werden können, müssen sie merkbare Verbesserungen im Vergleich zu den alten Sorten aufweisen. Ebenso ist die Aufnahme in die empfohlene Sortenliste nicht endgültig, da jene Sorten, die im Vergleich zu anderen Sorten der gleichen Klasse nicht mehr befriedigende Ergebnisse liefern, von der Sortenliste gestrichen werden. Bauern, die sich bei der Sortenwahl auf die Sortenliste stützen, haben die Gewissheit, eine leistungsstarke und für die bodenklimatischen und anbautechnischen Bedingungen der Schweiz geeignete Sorte anzubauen. m

Autor Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon

Tabelle 3: Die neue Liste der empfohlenen Sorten enthält sechs neue Körnermaissorten Körnermais früh KWS Stabil Zeichnet sich durch hohe Erträge aus. Körnermais mittelfrüh Quattro Züchtung von DSP mit gutem Potenzial Hoxxmann Hoher Ertrag und gute Anlagen Körnermais mittelspät Kompetens Auch als Silage nutzbar DKc 3441 Durchschnittlich südlich der Alpen KWS 2373 Leichte Fortschritte gegenüber dem Durchschnitt. Commentar: Die Swissgranum-Kommission hat am 19. Dezember 2014 die Sorten LG 32.20, Obixx et Delcampo aus der Liste der empfohlenen Sorten entfernt. 44

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KURZMELDUNGEN nutztiere

PPDS versus MMA

Bio-Tagung in Disentis

Den meisten Leser/innen ist der Begriff MMA (Mastitis- Metritis- Agalaktie- Syndrom) bekannt. Manchmal ist in der Umgangssprache auch von Milchfieber die Rede. Nicht jede More zeigt die gleichen Symptome, deswegen wurde seit Einführung des Namens MMA auch dessen unzulängliche Bezeichnung diskutiert. Das produktionsbeeinträchtigende Hauptsymptom ist unabhängig von den beteiligten Organen der Milchmangel. In Fachkreisen hat sich somit der Begriff PPDS (Postpartales Dysgalaktie – Syndrom) durchgesetzt, welcher eine nachgeburtliche Laktationsstörung bezeichnet. Erste Anzeichen einer möglichen Erkrankung sind eine Fressunlust der More, vermehrtes Liegen in Brust-Bauchlage, sodass die Ferkel nicht an das schmerzende Gesäuge gelangen (Bild). Folglich können unruhige, hungrige Ferkel beobachtet werden.

Von gramnegativen Bakterien gebildete Endotoxine spielen für das Krankheitsbild eine wichtige Rolle. Deren Bildung wird in entscheidendem Masse von begünstigenden Management-, Haltungs- und Fütterungsbedingungen beeinflusst. Endotoxine findet man bei jeder Sau, diese werden aber von einem gesunden Körper erfolgreich neutralisiert, solange kein Überschuss anfällt. Eine langsame Darmpassage des Futterbreis (Verstopfung) fördert beispielsweise den vermehrten Übertritt von Endotoxinen aus dem Darmtrakt in den Organismus. Die Neutralisationskapazität vom Körper wird folglich erschöpft und freies Endotoxin kann seine schädigen-

de Wirkung entfalten. Der Körper löst eine Entzündungskaskade aus und die typischen Entzündungserscheinungen (Rötung, Schmerz, Fieber, etc.) treten auf. Zur Verhinderung weiterer Folgen muss unbedingt ein Entzündungshemmer in die Behandlung miteinbezogen werden. Treten gehäuft Verstopfungen auf, ist längerfristig die Fütterung anzupassen. Grundsätzlich müssen bei gehäuft auftretendem PPDS immer die Management- und Fütterungsbedingungen überprüft werden (mehr dazu im Artikel «MMA mit Geburtsvorbereitungsfutter eliminiert»). Corinne Giese, Beratungstierärztin SGD Büro Sempach

Kurs «Schaffe met Ross»

16.5 Euro pro Ringelschwanz

Wiederum bieten das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg und die IG Arbeitspferde einen Kurs für Pferdeliebhaber an. Vom 20. bis 24. April 2015 können Holzrücken, Transporte, Futter- und Ackerbauarbeiten mit Pferd und Zubehör erlernt werden. An den Abenden gibt’s Theorie zur Fütterung von Arbeitspferden, einen Stallbesuch und gemütliches Beisammensein. Anmeldeschluss: 28.2.2015. Weitere Infos bei Ernst Rytz, Präsident IG Arbeitspferde, 079 522 34 84, me.rytz@teleport.ch oder bei Andreas Estermann, Zentrum Liebegg, 062 855 86 80, andreas.estermann@ag.ch

Schwanzbeissen ist auf deutschen Schweinemastbetrieben ein grosses Thema. Im Bundesland Niedersachsen sollen von einem Schlachthof 16.5 Euro pro übriggebliebenen Ringelschwanz bezahlt werden. Am Forum der «»EuroTier äusserte sich ein Forscher dahingehend, dass es unmöglich sei, die Schwänze nicht zu kupieren, ohne tierschützerische Probleme zu verursachen. In der Schweiz ist das Kupieren der Schweineschwänze seit Langem verboten. Gegen Schwanzbeissen werden umfangreiche Massnahmen von der Beschäftigung über die Haltung bis hin zur Fütterung getroffen.

Rundballen wirtschaftlich interessant Auf Mutterkuhbetrieben sind die Vollkosten der Verfahrenskette Dürrfutter – Grassilage – Maissilage mit Rundballen tiefer als mit Flachoder Hochsilos, zeigt eine Bachelorarbeit an der Hochschule HAFL anhand von Betrieben mit 20 und 40 Kühen. Die Unterschiede resultieren aufgrund des höheren Investitionsbedarfs für Flach- und noch mehr Hochsilos. Weniger Arbeitsstunden als Rundballen verursachen Hochsilos bei hoher Mechanisierung auf Betrieben mit 40 Kühen. Nicht einbezogen wurde in der Bachelorarbeit das Kriterium Futterqualität.

Am 15. Januar 2015 findet auf dem Betrieb von Pascal und Nicole Scheuber, Via Lucmagn 29, 7180 Disentis (GR) von 10 bis zirka 16 Uhr eine Tagung für Bio-Landwirte statt. Auf dem Programm stehen: • Entwurmen und Kälberkrankheiten (Andreas Tschuor, Tierarzt) • Aktualitäten aus dem Milchmarkt und Neuerungen der Bio-Richtlinien (Eldrid Funk, Bio-Suisse) • Düngung im Bio-Landbau (Roger Bärtsch, Landor) • Übersaat oder Neuansaat der Wiese? (Hanspeter Hug, UFA-Samen) • Milchviehfütterung (Ignaz Hutter, UFA-Beratungsdienst) Erforderlich ist eine Anmeldung bis spätestens 12. Januar 2015 via Telefon 058 433 72 22 oder info@landigraubuenden.ch. Das Mittagessen wird von der LANDI Graubünden AG offeriert. Parkplätze befinden sich auf dem Hofareal des Betriebs Scheuber. Wer am 15. Januar nicht kommen kann, hat noch eine weitere Möglichkeit: Im April ist eine Tagung mit einem ähnlichen Programm im Engadin geplant.

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UNTERWEGS MIT … en route avec …

…Milchviehspezialist Ivan Ottiger

Vier Generationen auf einem Bauernhof Bereits mit 13 Jahren hat sich Ivan Ottiger entschieden, einmal in die Landwirtschaft einzusteigen. «Als Bauer schafft man die Nahrungsgrundlage für die Bevölkerung. Die Arbeit in und mit der Natur erfüllt mich», so der ausgebildete Meisterbauer, der aktuell im UFA-Beratungsdienst Sursee als Milchviehspezialist im Gebiet der LANDI Freiamt, Maiengrün und Hallwilersee tätig ist. Heute besucht er den Betrieb der Familie Stadler im aargauischen Menziken.

Auf dem «Kasernhof»  leben vier Generationen, wovon drei zusammen arbeiten. Der diplomierte Meisterbauer Sa-

Betriebsspiegel Familie Stadler, 5737 Menziken Nutzfläche: 40.16 ha (ca. 40 % Pacht) Tiere: 64 Milchkühe (Red Holstein, Holstein), Aufzucht bis sechs Monate (ca. 20 Tiere pro Jahr) Pflanzenbau: 5 ha Urdinkel, 4 ha Raps, 2 ha Gerste, 9 ha Silomais, 11 ha Kunstwiese, Natur-, Ökowiesen und Zwischenfutter

muel Stadler hat den Betrieb zusammen mit seiner Frau Salome per 1. Januar 2014 übernommen. Die Eltern Daniel und Bodil sind ins benachbarte Wohnquartier gezogen, jedoch nach wie vor voll auf dem Betrieb engagiert. Auch Grossvater Ruedi hilft mit, wo er kann. «Bei uns wird viel diskutiert und abgesprochen, was Schwierigkeiten weitgehend eliminiert», fasst Sämi Stadler seine Sicht des generationenübergreifenden Zusammenlebens und -arbeitens zusammen.

Kinderspielgruppe  Eben haben er und seine Frau ihr erstes Kind namens Lenox geschenkt bekommen. Für Kinder ist der Kasernhof bestens eingerichtet. Salome, Melanie (Schwester von Sämi) und Bodil Stadler betreuen eine Kinderspielgruppe mit bis 15 Kindern im Vorschulalter an zwei halben Tagen pro Woche. Auf dem Programm stehen Spielen, Backen, Kochen, Basteln – und vor allem werden die Tiere auf dem Hof besucht und gefüttert. Viel Know-How haben Stadlers auch in der Milchviehaufzucht. Seit sechs Jahren setzen sie auf eine Intensivstrategie in den ersten sechs Monaten.

Sojafreies UFA-Kälbermash  Innerhalb der ersten zwei Lebensstunden erhalten die Kälber mütterliche Biestmilch (2.5 bis 3 l) und die erste Eisengabe. Nach der Kolostralphase erfolgt der Wechsel auf UFA 207 plus (140 g/l) zu Wasser. «Seit wir die Kälber mit Nuggi tränken und den Kessel etwas länger hängen lassen, ist gegenseitiges Besaugen kein Thema mehr», stellt Daniel Stadler fest. Die Tränkephase (inklusive Eisenergänzung) dauert drei Monate. Der genaue Absetzzeitpunkt hängt aber von der individuellen Festfutteraufnahme und Entwicklung ab. Ab der ersten Lebenswoche werden Dürrfutter und UFA-Kälbermash ad libitum angeboten. Mit dem Mischwagen wird rund alle zwei Monate sojafreies UFA-Kälbermash hergestellt. Sojafrei, weil der Betrieb Stadler Wiesenmilch produziert. An Stelle von UFA 118F wird UFA 116-4 F und UFA 149-4 (zusammen 50 bis 60 %) zu Dürrfutter (20 bis 25%), Luzerne (10 bis 20 %), UFA-Molablend (5 bis 6 %) und Minex 971 eingesetzt. Die ersten Wochen verbringen die Kälber in Iglus. Nach dem Enthornen erfolgt der Wechsel in die Gruppe.

Arbeitskräfte: Samuel und Salome Stadler, Eltern Daniel und Bodil Stadler, Melanie Stadler (30 %), 1 Praktikant (Schulabgänger), 2 Aushilfen, Grossvater Ruedi Merz

Ivan Ottiger, 6143 Omstahl Geboren

17. Februar 1987

Zivilstand

liiert mit Stefanie Schneider

Ausbildung Meisterlandwirt, im UFA-Beratungsdienst Sursee seit 2012 Hobbys

Rindviehhaltung, Landmaschinen, Schiessen

Motto

«Die Wirtschaftlichkeit steht bei der Fütterungsberatung im Vordergrund.»

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Samuel, Salome, Lenox, Bodil, Daniel Stadler und Ruedi Merz (v.l.). 1 2015 · UFA-REVUE


Tiefe Aufzuchtkosten  «Die Vorteile der intensiven Aufzucht sind bis zu den Kühen ersichtlich», beobachtet Samuel. Neben der Vermeidung eines Absetzknicks dank gleichbleibender Mash-Fütterung, hohen Zunahmen und dem frühen Erreichen des Besamungsgewichts spreche auch die Kälbergesundheit für diese Strategie. Mit 24 Monaten kalben die Rinder ab, womit tiefe Aufzuchtkosten resultieren. Denn je grösser die Tiere, desto mehr fressen sie. Beim Abkalben wiegen die Rinder rund 650 kg. Auch bei ausnahmsweise früheren Abkalbungen im Alter von 22 bis 23 Monaten seien erstaunlich hohe Erstlaktationsleistungen erreicht worden.

Wertvolle, langlebige Genetik Im Schnitt geben die Kühe auf dem Betrieb Stadler 9500 kg Milch pro Laktation. Die Milchfett-Gehalte belaufen sich auf 4.2 %, die Milcheiweiss-Gehalte auf 3.35 %. Zuchtziel ist nicht explizit der Schautyp, sondern prioritär eine tiefe, ausgeglichene Kuh mit gesunder Milch, guter Persistenz und hoher Lebenstagleistung. Zu den Zuchterfolgen gehören zwei Kühe, welche die 100 000-kg-Lebensleistungsmarke überschritten haben, und mehrere Tiere mit über 75 000 kg Milch. Für fünf Kühe konnte mit Swissgenetics ein Anpaarungsvertrag abge-

Mehr Milch ab Geburt  Für eine optimale Entwicklung der Kälber sind die ersten Wochen entscheidend. Das gilt für Aufzuchtkälber und insbesondere für Tiere, die als Tränker in die Kälberoder Munimast verkauft werden. Beste Erfahrungen macht der UFABeratungsdienst mit dem Fütterungs-

schlossen werden. Neuester Erfolg ist eine Erstkalbin (Vertragskuh mit 84 Punkten), die an der Junior Expo den dritten Rang erreichte. Jährlich werden ein bis zwei Kühe gespült und fünf bis zehn Tiere nach dem zweiten Abkalben verkauft.

UFA Herd Support  Ivan Ottiger betreut Familie Stadler im Rahmen des Dienstleistungsprogramms «UFA Herd Support extra». Dazu gehören unter anderem ein monatlicher Betriebsbesuch, ein Fütterungsplan nach UFA W-FOS für Kühe und Aufzucht sowie die Futterplananpassung anhand der Milchinhaltsstoffe. Die tierindividuelle Ergänzungsfütterung erfolgt unter anderem mit dem sojafreien Eiweisskonzentrat UFA 249-4. Die Grasrundballen werden beschriftet und je nach Wiesenbestand und Schnittzeitpunkt gezielt

Solche schönen Kühe stehen in der Herde von Familie Stadler.

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2 – 4 l Kolostrum innerhalb der ersten Lebensstunden

2

Kolostrum von der Mutter

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3 l Vollmilch + 30 g UFA 207 plus pro Fütterung einrühren, Steigerung der Menge nach Bedarf

… UFA-REVUE · 1 2015

bein des Betriebs sind die Lohnarbeiten. Zum Maschinenpark zählen zwei Mähdrescher, ein Maishäcksler mit Dosierwagen, eine Maissilage-Rundballenpresse, zwei Grassilage-Pressen und eine 3m-Säkombination mit Nachlaufwalze. Weiter werden Transporte und Winterdienst durchgeführt und Bagger (2.5 bis 3 t) vermietet.

Die Trockenmischung UFA-Kälbermash sorgt für eine frühe Festfutteraufnahme.

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Eimertränke (3 Mal pro Tag, Eimer 20 Minuten hängen lassen)

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Lohnarbeiten und Maschinenvermietung  Ein wichtiges Stand-

plan in der Tabelle. Bei Eimertränke fördert man die Trinkgeschwindigkeit der Kälber, indem der Eimer jeweils nur 20 Minuten hängen gelassen wird.

Lebenstage

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kombiniert, um eine ausgeglichene Fütterung zu erreichen. «Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit UFA und der LANDI Hallwilersee zusammen und haben sehr gute Erfahrungen gemacht», sagt Daniel Stadler. «Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.» «Besonders schätzen wir auch die Fütterungskompetenz von Ivan Ottiger», ergänzt Sämi Stadler.

UFA-Eisenpaste (4 Pumpstösse) UFA top-start (10 g/l pro Fütterung einrühren)

Tränkeautomat (ad libitum)

140g UFA 207 plus pro Liter Wasser

UFA-Eisenpaste (4 Pumpstösse) UFA top-start (3 g/l über Zudosierer) 49


aus der ufa-forschung Recherche ufa

Lesefutter A lire Weniger Kraftfutter für mehr Leistung

Es geht auch ohne Medizin Das Spezialfutter UFA 304-2 enthält Antikörper (Immunglobuline), die nach der Aufnahme im Darm des Ferkels bleiben. Dort können sie sich an unerwünschte Keime binden und somit verhindern, dass diese sich an der Darmwand festsetzen und sie schädigen können. In einem ersten Versuch bei Ferkeln auf UFA-Bühl konnte durch den Einsatz von UFA 304-2 während mehreren Durchgängen auf die systematische Medizinierung nach dem Absetzen verzichtet werden. Beim anschliessenden

Praxiseinsatz auf Betrieben wurden ähnliche Ergebnisse rückgemeldet: • Verbesserte Kotqualität. • Geringerer Verzehrsrückgang nach dem Absetzen und entsprechend gute Leistungen. • Je nach Betriebssituation kann seither auf den breiten Einsatz von Medikamenten nach dem Absetzen verzichtet werden. UFA 304-2 muss rechtzeitig bereits unter der Sau eingesetzt werden, damit die Ferkel genug Immunglobuline aufnehmen. Bereits kranke Tiere werden durch UFA

Richtiger Einsatz von UFA 304-2 • Während mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Absetztermin bis in die zweite Woche nach dem Absetzen verabreichen. • Absetzregime ohne generelle Medizinierung wählen, respektive nur in Rücksprache mit dem Bestandestierarzt. • Alle Futterwechsel schrittweise über mehrere Tage vornehmen.

304-2 nicht geheilt. Und der Einfluss des Betriebes ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Dr. Barbara Eichenberger, Ressortleiterin Forschung & Versuche, UFA

hobbytier-ecke animaux d’agrement

Balance gefunden «Schweizer Feh sind anspruchsvoll zu füttern», weiss Jasmin Bärtschi aus Herbligen (BE). Die Jungzüchterin beherrscht die Balance zwischen zu viel und zu wenig bestens, belegen die erzielten Schauerfolge: Schweizer Meisterin 2013/14, 1. Platz an der Gruppenschau Frutigen und mehr. Von Oktober bis März erhalten Jasmins Kaninchen, zu denen auch Farbenzwerge (feh, grau, silberschwarz) gehören, neben gröbe50

rem Heu und Gemüse noch UFA 857, von April bis September das Absetzfutter UFA 853. «Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesen Kaninchenfuttern gemacht», betont Jasmin Bärtschi. «Verdauungsstörungen und Abgänge sind eine Seltenheit.» Das Kaninchenzüchten ist für die Bauerntochter, die bei der LANDI Worb eine Lehre als Detailhandelsfachfrau absolviert, eine Familientradition und «willkommene

Seit 2014 werden Beiträge für eine graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) ausbezahlt. Betriebswirtschaftsexperten empfehlen, einen funktionierenden Betrieb wegen den GMF-Beiträgen nicht komplett umzukrempeln. Wo die Vorgaben aber nur knapp nicht erfüllt werden, bietet sich der Einsatz hochprozentiger Ergänzungsfuttermittel wie UFA top-form (sojafrei, 13.2 MJ NEL/kg) in der Transitphase der Kühe als Lösung an. So lässt sich der Kraftfutteranteil minimieren und gleichzeitig die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung halten oder oft sogar verbessern.

UFA an Rammlerschau 2015 Vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 lädt der Kleintierzuchtverein der Waldstätte nach Sempach (LU) zur 23. Schweizer Rammlerschau. UFA und LANDI sind Hauptsponsoren und Futterlieferanten für die ausgestellten Rammler. Besuchen Sie den UFA-LANDIStand! Es findet ein attraktiver Wettbewerb statt. www.sempach2015.ch

UFA-Berater Conseillers UFA Jasmin Bärtschi, Herbligen (BE).

3052 Zollikofen 058 434 10 00

Abwechslung». «Kein Tier ist gleich.» Jasmin Bärtschi ist Mitglied des Ornithologischen Vereins Oberdiessbach, des Schweizer Feh Clubs und des Hermelin & Farbenzwerg Clubs. Nächstes Ziel ist die Rammlerschau 2015 in Sempach (siehe «Lesefutter»).

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AUS DER TIERARZT-PRAXIS NUTZTIERE

Futterverluste in Kauf nehmen hochleistungsKühe und Spitzensportler  haben eines gemeinsam. Bei hoher Leistung können sie ihren Nährstoffbedarf nicht decken – ausser es werden Sondermassnahmen getroffen. Für Milchkühe ist nach dem Abkalben nur bestes Futter gut genug. Lieber zu viel als zu wenig.

Azetonämie heisst: Das Blut ist mit Ketonkörpern belastet. Ketonkörper sind Blutgifte. Es sind Säuren, teils alkoholische Verbindungen. Ein plötzlich sehr hoher Zustrom von Fettsäuren zur Leber führt zu Leberverfettung. Eine Leber verfettet, wenn zu viel Körperfett so rasch abgebaut wird, dass die Leber mit ihren Blutzuckerreserven die Fettsäurezufuhr nicht mehr zu Blutzucker umbauen kann. Fettsäuren fallen immer dann an, wenn zu schnell Körperfett mobilisiert wird. Und Körperfett wird immer dann schnell mobilisiert, wenn die Energiezufuhr übers Futter den Energiebedarf

für die Leistung der Kuh nicht decken kann.

Ein Teufelskreis  Konkret: Um 30 l Milch zu produzieren, muss eine Kuh dem Körper täglich 2200 g Traubenzucker im Blut zur Verfügung stellen können. Das ist die Leistung eines Spitzenvelorennfahrers. Diese Reserven haben Kühe und Sportler nicht. Sie brauchen ein leistungsgerechtes Fütterungsmanagement. Der Verzehr der frischgekalbten Kühe liegt nur bei 60 % der

Kühe unterscheiden sich im Geschmackssinn Mit ihren 25 000 Geschmacksknospen in Zunge und Schlund ist der Geschmackssinn der Kühe intensiver als jener der Menschen. Bevor Kühe etwas fressen, erkunden sie es mit den Augen (Farbe, Form), der Nase (Duft) sowie mit Lippe und Zunge (Beschaffenheit). Schon als Kalb wird der Geschmackssinn geprägt. Erfahrungen mit einem Futter wirken sich auf das spätere Verzehrverhalten aus. So können zwischen einzelnen Kühen deutliche Unterschiede im Geschmacksempfinden auftreten. In der Transitphase ist ein hoher Verzehr extrem wichtig. UFA bietet deshalb unterschiedliche Futter mit ähnlicher Wirkung an: • Die Fruchtbarkeitsbombe «UFA top-form» enthält 13.2 MJ NEL/kg, viel Protein und gezielt ausgewählte Wirkstoffe, damit einer erfolgreichen Trächtigkeit aus Fütterungssicht nichts im Wege steht. «UFA top-form DAC» (ohne Lebendhefen) eignet sich für die Verabreichung über die Abrufstation. • Das Abkalbefutter «UFA 260» begünstigt einen leichten Geburtsverlauf (Leinprodukte) und ein problemloses Versäubern (Kräuter). In der Startphase ersetzt es das Leistungsfutter. • Das Ketoseschutzfutter «UFA 262» enthält alle Eigenschaften eines Startphasenfutters und von Propylenglykol in einem. Wer gefährdeten Kühen spezifisch Propylenglykol zuteilen will, setzt «UFA-Ketonex (Extra)» Würfel ein. • Die Startphasenfutter «UFA 163»/«263», «UFA 164F»/«264» und «UFA 173F» unterscheiden sich in Struktur (Expandat, Würfel, Kombi) und Gehalten. Bei allen Futtern ist eine schrittweise Anfütterung gemäss Einsatzempfehlung wichtig. So können sich die Pansenmikroben auf die Rationsänderung einstellen. Und falls eine Kuh nicht frisst, ist noch Zeit, auf ein anderes UFA-Produkt umzustellen. Matthias Baur, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee UFA-REVUE · 1 2015

maximalen Aufnahmemöglichkeit und steigert sich zu Beginn relativ langsam. Problematisch wird dies bereits bei mässig fetten Tieren um den Abkalbezeitpunkt. Fette Tiere sind schlechte Fresser. Statt rund um die Uhr zu fressen und wohldosiertes, über den ganzen Tag verteiltes Leistungsfutter aufzunehmen, fangen sie an, Körperfett abzubauen. Der Teufelskreislauf beginnt.

Bruno Winzap

Wie reagiert der Stoffwechsel? Der Stoffwechsel der Leber und der Muskulatur versucht, die Ketonkörper ab- und umzubauen. Bewegung hilft. Azetonkörper werden auch durch die Atmung ausgeschieden, sind im Harn und der Milch riechbar. Dringen giftige Ketonkörper übers Blut ins Hirn, können Kühe festliegen oder im Gegenteil, ähnlich der Tollwut, leck- und tobsüchtig werden (nervöse Azetonämie!).

Kranke Kühe fressen schlecht, und folgende Probleme werden zusätzlich auch noch durch Azetonkörper begünstigt: Nachgeburtsverhalten, Stoffwechselstörungen (Azidose), Verdauungsstörungen (Labmagen) Mastitiden, Umrindern, Konzeptionsverzögerungen. Massnahmen: • Den frühen und feinen Signalen der Kühe ist Beachtung zu schenken. • Bestandestierarzt früh beiziehen. • Kalberkühen nur bestes Futter anbieten. 5% Verluste in Kauf nehmen. • Nur bekömmlichstes Kraftfutter wählen und auf den Verzehr achten. • Vorsicht mit verdorbener oder warmer Silage (enthält Ketonkörper!). Und «last but not least»: Der Velorennfahrer, der drei Teller Spagetti isst, kommt weiter als der Dopingsünder. m

Jede Kuh hat ihre eigenen Vorlieben.

Autor Dr. med. vet FVH Bruno Winzap, 6440 Brunnen, www. winzap-tierarzte.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Bodenheu ist nicht genug Die Wichtigkeit der Galtphase  wird oft unterschätzt. In dieser Zeit soll sich die Kuh von der vorangehenden Laktation erholen und auf die bevorstehende Startphase vorbereiten können. Dazu ist ein angemessenes Angebot an Nähr- und Mineralstoffen notwendig.

Hansueli Rüegsegger

Sind die Kühe einmal galt gestellt, wird der Aufwand für diese Kuhgruppe möglichst gering gehalten. Die Galtkühe befinden sich meist zuhinterst im Stall oder sind auf einem anderen Betrieb untergebracht, wo die Betreuung nicht immer gewährleistet ist. Es lohnt sich aber, auch den Galtkühen Aufmerksamkeit zu schenken!

Weichen stellen  Schätzungsweise 90 % der Erkrankungen während einer Laktation fallen auf die ersten 14 Tage nach der Abkalbung (Grafik). Wer sich jedoch erst bei der Abkalbung Gedanken darüber macht, hat bereits verloren. Soll eine Kuh die ersten Wochen nach der Abkalbung ohne Erkrankung überstehen, müssen Management und Fütterung genau geplant werden.

Nicht unter sechs Wochen  Regelmässig werden Versuche durchge-

führt, um die Notwendigkeit der Galtphase zu überprüfen. Das Resultat ist meist dasselbe. Ohne Galtzeit kann eine Kuh kaum über mehrere Laktationen erfolgreich Milch produzieren. Hauptaufgabe der Galtphase ist nach wie vor die Regeneration des Eutergewebes, aber auch die Regeneration des restlichen Organismus. Die entsprechenden Voraussetzungen werden durch die Zugabe eines GaltphasenMineralstoffes, beispielsweise «Minex 971», geschaffen. Aus Sicht der Tiergesundheit soll die Galtphase mindestens sieben Wochen dauern. Werden die ökonomischen Aspekte auch miteinbezogen, kann es interessant sein, die Trockenstehzeit etwas zu kürzen. Damit die Kuh die Reserven aufbauen und sich der Hormonhaushalt auf die bevorstehende Laktation vorbereiten kann, sollten jedoch sechs Wochen Galtzeit nicht unterschritten werden.

Prävention

Neues Galtphasenfutter inklusive Mineralstoffe Mit Bodenheu alleine lässt sich der Bedarf von Galtkühen nicht decken. Eine ungenügende Energieversorgung vor der Abkalbung erhöht das Ketoserisiko und eine ungenügende Rohprotein-Versorgung führt zu Muskelabbau. Das neue Galtphasenfutter «UFA 140» sichert sowohl die nötige Energie- und Protein- als auch die spezifische Wirkstoffergänzung. Zusätzlich beinhaltet «UFA 140» Lebendhefen und geschütztes Beta-Carotin. Die Lebendhefen fördern den TS-Verzehr bereits vor der Abkalbung. Die Vorteile von ß-Carotin sind vielfältig: • • • • •

Positiver Einfluss auf Regeneration des Eutergewebes Bessere Biestmilchqualität Positiver Effekt auf Nachgeburtsverhalten Geringere Häufigkeit von Frühaborten Weniger Eierstockzysten

Mit dem Einsatz von 1 kg «UFA 140» pro Kuh und Tag wird die Galtration entscheidend aufgewertet und die Batterien können aufgeladen werden. Zwei Wochen vor der Abkalbung wird «UFA 140» langsam gesteigert, um bei der Abkalbung 2 kg zu erreichen. Nach der Abkalbung sofort auf das entsprechende Startphasenfutter umstellen, damit die Bedürfnisse der laktierenden Kuh gedeckt sind. 52

Milchfieber  Milchfieber ist zusammen mit der Ketose auf den meisten Betrieben die häufigste Stoffwechselkrankheit. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kuh nach der Abkalbung festliegt, wird zu einem grossen Teil in der Galtphase bestimmt. Das Hauptproblem stellt nicht das akute Festliegen dar, sondern das schleichende Milchfieber. Betroffene Kühe liegen zwar nicht fest, sind aber auch nicht gesund und daher stark gefährdet, an anderen Störungen zu erkranken. Eine Stoffwechselkrankheit kommt selten alleine. Störungen in den ersten Laktationswochen sind stark miteinander verlinkt. Das Risiko, an einer Ketose zu erkranken, ist beispielsweise bei einer Michfieber-Kuh doppelt so hoch

wie bei einer gesunden Kuh. Mit der richtigen Galtphasenfütterung kann die Gefahr von Milchfieber stark reduziert werden. Die Grundfutter sollten einen möglichst tiefen Kali- (K) und Kalzium (Ca)-Gehalt aufweisen. Als Grundkomponenten eignen sich auf dem Silobetrieb Stroh, Bodenheu und Maissilage bestens. Dürrfutter-Betriebe können Bodenheu einsetzen, wobei dieses oft nicht bedarfsdeckend ist. Grassilage verfügt häufig über zu hohe K- und CaGehalte. Aufschluss gibt die Raufutteranalyse. Definitiv nicht geeignet sind Zuckerrübenschnitzel, Klee oder Luzerne, weil sie für die Galtphase zu viel Ca liefern.

Berechnung DCAB/KAB  Die ideale Fütterung in der Galtphase beinhaltet neben der gezielten Auswahl der Grundkomponenten auch die Berechnung der DCAB (Dietary cation anion balance), auch KAB (Kationen-Anionen-Bilanz) genannt. Hierzu müssen die Gehalte an Natrium, K, Chlorid (Cl) und Schwefel (S) bekannt sein. Raufutter-Analysen inklusive Bestimmung der Mineralstoffe sind der Schlüssel für die Berechnung der DCAB. Mit Tabellenwerten zu arbeiten, ist nicht sinnvoll, da die Gehalte von K, Cl und S starken Schwankungen ausgesetzt sind. Die DCAB der Gesamtration sollte im ersten Teil der Galtphase zwischen –100 und 300 mEq und in den letzten drei Wochen vor der Abkalbung zwischen –100 und 150 mEq liegen. Wird ein solcher Zielwert erreicht, kann die Milchfiebergefahr deutlich reduziert werden. Ansonsten muss zuerst die Grundration optimiert und anschliessend mit entsprechenden Zusätzen versucht wer1 2015 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Die Konzentration der Galtration  muss auf die Bedürfnisse der Galtkühe angepasst werden. Eine Verfettung ist zu verhindern, um die Ketosegefahr möglichst tief zu halten. Jedoch stellt der UFA-Beratungsdienst auf Praxisbetrieben vermehrt fest, dass die Nährstoffkonzentration in der Galtphase zu tief ist. Ist die Energiekonzentration zu gering, verlieren die Kühe bereits vor der Abkalbung an Gewicht, was ebenfalls die Ketosegefahr erhöhen kann. Ein zu tiefes Rohproteinangebot im Pansen bedeutet eine ungenügende Energieverwertung und als Folge daraus die Mobilisation von Proteinreserven. Dies widerspiegelt sich im Muskelabbau und schliesslich im Verlust an Körpersubstanz, was sich vor allem bei älteren Kühen negativ auf die Lebensdauer auswirkt. Es lohnt sich, die Galtration zu berechnen und wenn nötig zu ergänzen, beispielweise mit dem neuen Galtphasenfutter «UFA 140» (siehe Kasten).

TS-Verzehr  Die Kühe sollen viel Trockensubstanz (TS) verzehren, damit das Pansenvolumen erhalten bleibt. Entsprechend soll eine Futtervorlage stets gewährleistet sein. In der letzten

Tabelle: Wer in der Galtphase viel frisst, bleibt fitter TS-Aufnahme pro Tag Milch Fett Eiweiss Abgänge (in der Woche vor dem Kalben) kg % % % 15.9 kg (20 % der Kühe) 48.2 4.06 3.18 0 11.9 kg (Mittelwert aller Kühe ) 45.6 4.05 3.15 10 7.8 kg (20 % der Kühe) 42 4.06 3.15 23

Zwischen- tragezeit Tage 142 136 147

Besamungen pro Trächtigkeit 2.4 2.5 2.9 Quelle: Top agrar

Trächtigkeitswoche geht die TS-Aufnahme stark zurück, während der Energie- und Proteinbedarf primär der Frucht und sekundär auch im Euter überproportional ansteigen. Die TSAufnahme der Kuh vor der Abkalbung steht in enger Beziehung zur Gesundheit und Leistung danach (Tabelle). Je höher die TS-Aufnahme in den vorgehenden Wochen, desto weniger sinkt sie über die Abkalbung.

Transitphase  Aus Sicht der Fütterung muss die Trockenstehzeit in zwei Teile unterteilt werden: die eigentliche Galtphase und die Transitphase. Die Transitphase beginnt zwei bis drei Wochen vor der Geburt und dient ganz spezifisch der Vorbereitung auf die nächste Laktation. Da der Verzehr abnimmt und der Nährstoffbedarf ansteigt, muss die Ration angepasst werden. Sofern aufgrund der Herdengrösse keine Transitgruppe gebildet wird, sollen die trockenstehenden Kühe langsam an die Ration der laktierenden Kühe herangeführt werden. Eine Angewöhnung an das Kraftfutter soll ebenfalls rund 14 Tagen vor der Abkalbung

Grafik: Erkrankungen während der Laktation 10 Anzahl Erkrankungen (Vorfälle/100 Kühe)

den, die DCAB zu optimieren. Eine zu hohe DCAB verhindert ein Absinken des pH-Wertes im Blut und Urin und vermindert die Ca-Absorption aus dem Darm und aus den Knochen.

9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 – 28 –14

0

14 28 42 56 70 Tage nach dem Abkalben

84

98 112

Quelle: Friggens et al.

erfolgen, damit sich die Pansenmikroben-Population anpassen kann und gleichzeitig wird die Konzentration der Ration dem Bedarf angepasst. Zum Zeitpunkt der Abkalbung soll den Kühen 1.5 bis 2 kg verabreicht werden.

Neuer

Galtphasenplan  Damit die Galtkühe wirklich bedarfsgerecht versorgt werden, kann die Ration mit dem neuen Galtphasenplan nach UFA W-FOS berechnet werden. Der Futterplan ist in zwei Phasen unterteilt (Galtphase und drei Wochen Transitphase). Bei beiden Phasen sind Zielwerte hinterlegt, damit ein Überschuss oder ein Manko schnell ersichtlich ist und eine Ergänzung vorgenommen werden kann. Die DCAB wird ebenfalls berechnet und kann optimiert werden, um die Michfiebergefahr zu minimieren.

Die Berechnung eines galtphasenspezifischen Futterplans lohnt sich. Oft ist zu Bodenheu eine Ergänzung, beispielsweise mit dem neuen «UFA 140», erforderlich.

Fazit  Mit einer bedarfsgerechten Fütterung in der Galtphase wird die Kuh erfolgreich auf die bevorstehende Laktation vorbereitet. Bevor man die Galtfütterung optimiert, muss man sich der Wichtigkeit dieser Phase bewusst sein. Der neue Galtphasenplan und das neue Galtphasenfutter bieten die Grundlagen für eine erfolgreiche Laktation. m UFA-REVUE · 1 2015

Autor Hansueli Rüegsegger, Bereichsleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Kälbermast wieder interessant Kalkulationsgrundlagen  Nach positiven Zeiten zeigt der Trend bei der Entwicklung des Milchpreises wieder nach unten. Jetzt lohnt es sich, einen Einstieg in die Kälbermast zu prüfen. Agristat, die Statistikabteilung des Schweizer Bauernverbands, liefert hierzu hilfreiche Kalkulationsgrundlagen.

Nachdem die Agroscope-Buchhaltungsauswertungen in den vergangenen Jahren bessere Resultate für die Ablieferung von Verkehrsmilch

Bettina Abplanalp

gezeigt haben, verändert sich aktuell die Situation. Per Anfang 2015 hat die Branchenorganisation Milch (BOM) den Richtpreis für industriell verarbeitete AMolkereimilch um 3 Rp./kg reduziert.

Gute Zahlen im 2014  Je nach effektiv ausbezahltem Preis kann es sich wieder lohnen, Milch über die Kälbermast zu veredeln. Im Jahr 2013 wurde in der Kälbermast bei einem Fütterungsregime mit 75 % Kuhmilch eine durchschnittliche Bruttomarge von 1.01 Fr./kg Milch erzielt, mit 50 % Kuhmilch lag die Bruttomarge bei 1.23 Fr. (siehe Grafik). 2014 erreichten die durchschnittlichen Margen ein ähnliches Niveau, wenn auch mit einem etwas tieferen Loch im Sommer.

Die Bruttomarge pro Kalb  ent-

Je höher der Milchpulver-Anteil, desto besser die Marge pro Kilogramm eingesetzter Vollmilch.

Grafik: Bruttomarge für Kuhmilch bei Kombimast In Rp. pro kg Milch. Inklusive Mehrwertsteuer. Nicht inbegriffen sind hingegen die Regiekosten sowie Abzüge im Schlachthof. 50 % Vollmilch 2013 50 % Vollmilch 2014 75 % Vollmilch 2013 75 % Vollmilch 2014

160 160 140 140 120 120 100 100

40

54

Dezember

November

Oktober

September

August

Juli

Juni

Mai

April

März

Februar

60

Die Regiekosten  sind in der BrutJanuar

80 80

spricht dem Erlös des Schlachtkalbes ab Stall abzüglich: • der Kosten für den Tränker A/B inklusive einer Pauschale für Transport und Vermittlung • 3 % Tränkerverlusten infolge Krankheit oder Unfall • der Kosten für das Milchpulver (50 bzw. 105 kg/Kalb) Die Bruttomarge pro Kilogramm verfütterter Milch wird unter Annahme einer mittleren Futterverwertung von 1.6 kg TS pro kg Lebendgewichtszunahme berechnet. Dies ergibt eine Milchmenge von 1220 (75 % Vollmilch) bzw. 800 kg (50 % Vollmilch).

tomarge nicht berücksichtigt und müssen für einen vergleichbaren Milchpreis von dieser abgezogen werden. Zu ihnen gehören Einstreue, Wasser, Tierge-

sundheit, Elektrizität, Geräte, Stall, Arbeit und Kapitalzinsen. Je 100 Fr. Regiekosten pro Schlachtkalb ergeben sich zusätzliche Kosten von 8.2 bzw. 12.5 Rp./kg Milch (Variante 1220 bzw. 800 kg Milch). Ebenfalls nicht berücksichtigt sind allfällige Abzüge im Schlachthof. Je mehr Milchpulver eingesetzt wird, desto höher die Bruttomarge pro kg Kuhmilch. Die Bruttomarge pro Kalb sinkt hingegen bei höherem Milchpulvereinsatz. Entscheidend wird die Wirtschaftlichkeit auch durch die Mast- und Schlachtleistungen beeinflusst.

Kein RAUS? Dann «SQV»!  Für Betriebe mit RAUS bieten die Label «IPSuisse» und «Coop Naturafarm» (CNf) attraktive Preiszuschläge. Eine interessante Alternative für bäuerliche Vollmilchmäster ohne RAUS ist das neue «Swiss Quality Veal». In diesem Programm zur Vermarktung des Kalbfleischs mit Prodega/Growa wird zum Proviande-Preis ein Zuschlag von 70 Rp./kg Schlachtgewicht ausbezahlt. Mehr zu «Swiss Quality Veal finden Sie unter www.agriquali.ch! Alle erwähnten Label-Programme verlangen für die Mast 1000 l Vollmilch pro Kalb. Die Branche setzt sich für optimale Bedingungen für die Kälbermast ein (Weiterführung Einlagerungsaktion), um ein Überangebot an Grossvieh zu vermeiden. m

Autorin Bettina Abplanalp, Schweizer Bauernverband (SBV), Geschäftsbereich Agristat, 5201 Brugg, www.sbv-usp.ch www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

«Das Wichtigste ist die Gesundheit» Auch Munimastbetriebe  können von einer intensiven Aufzuchtphase profitieren. Dies zeigen Versuche und Praxiserfahrungen, unter anderem bei der Betriebsgemeinschaft Bellmont-Frick. Neben erhöhten Wirkstoff- und Milchgaben erwies sich die Impfung gegen Atemwegserkrankungen als lohnende Massnahme.

Besonders auffällig sind höhere Tageszunahmen während der ganzen Mastzeit sowie eine bessere Tiergesundheit, fasst Munimäster Niklaus Bellmont, Lenggenwil (SG), seine Erfahrungen mit dem in der Grafik dargestellten Tränkeplan zusammen. «Das wichtigste ist die Gesundheit!» Mit ihr sind eine gleichmässigere Entwicklung der Gruppe, kürzere Mastzeiten, mehr Umtriebe und bessere Klassierungen verbunden.

Neuer Tränkeplan  Die Betriebsge-

Impfung gegen Viren  Der Grup-

meinschaft Bellmont-Frick stallt alle fünf bis sechs Wochen rund 60 Tränker ein. Letzthin ist eine Munigruppe (2012-13), die nach herkömmlichem Schema getränkt wurde, mit einer gemäss Grafik gefütterten Gruppe (201314) verglichen worden. Die Resultate in der Tabelle sprechen klar für die Variante mit einem erhöhten Milcheinsatz: 8 l «UFA 207 plus» zu Wasser (100 g/l) pro Tag ab dem Einstallen.

pe «2013-14» wurde innert drei bis vier Tagen nach dem Einstallen ein Lebendimpfstoff («Rispoval») gegen Infektionen der Atemwege, verursacht durch das Bovine Respiratorische Synzytialvirus (BRSV) und PI3, in die Nase verabreicht. Der Impfstoff stärkt die Immunität und verringert die Virusausscheidung und Ansteckungsgefahr für andere Tiere. Der Schutz beginnt gegen BRSV ab fünf, gegen PI3 ab zehn Tagen nach der Impfung. Nach einmaliger Anwendung hält der Schutz mindestens zwölf Wochen an. Absetzfrist gibt es keine. «Weniger Husten und ein um rund 50 % reduzierter Medikamentenbedarf», beobachtet Niklaus Bellmont, seit er impft. In der Schweiz stehen gegen Viren beim Kalb keine Medikamente ausser die Impfung zur Verfügung. Auch bei kontinuierlicher Bestossung macht eine Impfung Sinn, sofern neue Tiere mindestens bis zur vollen Entfaltung der Impfung (zehn Tage) in einer Quarantäne gehalten werden. Detaillierte Auskünfte erteilt der Bestandestierarzt!

Grafik: Intensive Muniaufzucht

g Trockensubstanz pro Woche

6000 5000 4000 3000 2000 1000 0

8 1

8 8 8 8 7 6 4 2 3 4 5 6 7 8 Oben: Liter Wasser – «UFA 207 plus» pro Tag. Unten: Woche.

2 9

Tabelle: Bessere Schlachtresultate mit Intensivstrategie Lieferungen 1.11.2012 bis 31.10.2013 Anzahl Tiere 411 (100 %) Fleischigkeit T+ bis C 380 (92.5 %) T 26 (6.3 %) -T- bis A 5 (1.2 %) Fettgewebe Tiere mit Tagespreis 359 (87.3 %) Tiere mit Abzug 52 (12.7 %) UFA-REVUE · 1 2015

1.11.2013 bis 31.10.2014 452 (100 %) 431 (95.4 %) +2.9 % 20 (4.4 %) -1.9 % 1 (0.2 %) -1.0 % 391 (86.5 %) 61 (13.5 %)

-0.8 % +0.8 %

Eisen und Wirkstoffe  Nach der Impfung erhalten die Kälber von Niklaus Bellmont und Benedikt Frick 2000 mg Eisen über den Zudosierer. Im weiteren Mastverlauf sorgen «UFA topfit» und der UFA-Mineralleckstein für eine angemessene Wirkstoffergänzung. Mit 200 mg Eisen je Kilogramm leistet auch die Aufzuchtmilch «UFA 207 plus» einen wichtigen Beitrag für eine stabile Eisenversorgung. Am besten entwickeln sich Tränker, die schon auf dem Geburtsbetrieb optimal ernährt werden (siehe Seite 49). m

Alfred Erni

Stefan Inauen

Niklaus Bellmont

Autoren Alfred Erni, Leiter Bereich Kälbermast, UFA AG, und Stefan Inauen, Rindviehpezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil, www.ufa.ch Interessiert? Melden Sie sich für die Erstellung eines betriebsspezifischen Tränkeplans beim UFA-Beratungsdienst. Rabatt Fr. 12.– pro 100 kg «UFA 207 plus» und «UFA 207 instant» Aufzuchtmilch, noch bis 17.01.2015 in Ihrer LANDI! www.ufarevue.ch

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40 jahre ufa 2000 NUTZTIERE

Weniger Ferkeldurchfall dank Sauenmanager Der «UFA 2000planer»  ist das ideale Hilfsmittel für Management und Planung. Dies hat auch Heinrich Blaser erkannt und nutzt deshalb seit Mitte letzten Jahres den Sauenplaner als Mietkunde.

Simone Herzog

Heinrich Blaser bewirtschaftet einen gemischten, 46 ha grossen Betrieb in Uebeschi oberhalb von Thun. Neben maximal 80 Mastrindern für das Programm «High Quality Beef» (HQB) hält er 320 Muttersauen als Deck-Warte-Betrieb für einen AFPRing (arbeitsteilige Ferkelproduktion).

Ideal

zugeschnittene

Lösung

Die Vorteile des Sauenplaners kennt Heinrich Blaser schon lange. Bevor er

als Selbsterfasser begonnen hatte, lief der Ring über mehrere Jahre in der Auswertungsstelle (AWS) des «UFA 2000» Programms in Herzogenbuchsee. In dieser Dienstleistung inbegriffen sind die Eingabe und Auswertung der Sauendaten, sowie ein Sauenblattservice alle zwei Wochen. Da mit der Umstellung auf den Sauenplaner der Lieferschein nicht mehr wie früher auf der Homepage seines Vermarkters ausgedruckt werden konnte, riet ihm AFP-

Berater Beat Stucki, die Leistungsdaten seiner Herde im «UFA 2000planer» selber zu erfassen. So bot sich ihm die Möglichkeit, den Lieferschein nach seinen Bedürfnissen anzupassen und direkt aus dem Sauenplaner für seine Abferkelbetriebe auszudrucken.

Impfplan gibt Sicherheit  Da nun die Betriebsdaten immer auf dem aktuellsten Stand sind, kann Heinrich Blaser alle zur Verfügung stehenden Hilfsmit-

Testen Sie db.Mobil App auf Ihrem Android-Smartphone! Scannen Sie den QR-Code zum Laden Ihrer Testversion. Die App ist auch im App-Store verfügbar.

Tabelle: 20 Jahre «db.Planer» Den bewährten «db.Planer» gibt es schon seit 20 Jahren und als «UFA 2000planer» seit 2008 auch in der Schweiz. Für die Zukunft sind einige Neuerungen in Planung. Früher Heute Zukunft «UFA 2000planer» Betriebssystem MS-DOS: Windows-Planer: Datenerfassung online: • Dateneingaben nur per Tastatur • Umfangreiche grafische Auswertungen • Ständig aktualisierte Software • Keine Maus-Eingabe • Managementhilfe mit der Ampel • Überbetriebliche Auswertungen «Db.Mobil» Einsatz auf Geräten mit dem Einsatz unter «Windows Einsatz unter «Android TM» Betriebssystem «Palm OS TM» mobile TM» und iOS ab 2015 «UFA 2000planer» • Handelsüblicher Tablet-PC mit • Internet-Sauenplaner auf Tablet Installation des vollständigen Windows 8 und höher • Von allen gängigen Tablet-PC UFA 2000planers ausschliesslich • Keine Synchronisation zwischen mit Internetzugriff auf Desktop-PC Tablet-PC und Desktop-PC Datensicherheit • USB-Stick für die Datensicherung • Höchstmass an Sicherheit Sicherheitskopien • Relativ unsicher (Zerstörung, • Nutzung des UFA-Kundenportals auf Disketten Abhandenkommen) • Jederzeit Zugriff auf die Daten «Db.Top» Fast ausschliesslich Zahlen für den • Grafische Darstellungen • Schwachpunkte aufdecken Betriebsanalyse/ Betriebsvergleich bzw. die Leistungsanalyse • Visualisierung von Zusammenhängen • Möglichkeit, eigene Daten im Internet Auswertungen mit Berufskollegen zu vergleichen Support-Hilfe per Fernwartung • Fernwartungssoftware • Bedienung via Internetzugang • Wesentlich schneller und einfacher • Keine eigene Softwarepflege und Support per Telefon • Hohe Sicherheit durch Passwort-Freigabe Datensicherung nötig 56

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40 jahre ufa 2000 NUTZTIERE tel des Sauenplaners nutzen. So überträgt er alle zwei Wochen die Belegdaten aus dem Fütterungscomputer mit einem Stick auf den PC im Büro und liest die Daten elektronisch ein. Anschliessend wird die Scan-Liste der belegten Sauen zwischen 26 und 39 Tragetagen ausgedruckt. Diese dient als Vorlage für die Trächtigkeitskontrolle, die er zusammen mit seinem Berater alle 14 Tage mittels Ultraschall durchführt. Sein Favorit unter den Arbeitsplänen ist jedoch der Impfplan. Die erste Impfung der Jungsauen erfolgt in der neunten oder zehnten Trächtigkeitswoche, die Wiederholung zusammen mit den Altsauen zwei bis drei Wochen vor dem Abferkeln. Hier stellt der Betriebsleiter einen markanten Unterschied zu früher fest. Seit er mit den Impfplänen arbeitet, wird keine Sau mehr zum falschen Zeitpunkt geimpft

oder geht gar vergessen. Dies zeigen die Resultate auf den Abferkelbetrieben deutlich. Es gebe viel weniger Probleme mit Ferkeldurchfall, freut er sich.

Zusammenarbeit mit Konzept Der Ring Blaser produziert im Wochenrhythmus. Am Mittwoch kommen die abgesetzten Sauen vom Abferkelbetrieb auf seinen Deckbetrieb zurück. Gleichzeitig erhält der Deck-Warte-Betrieb die Wurferfassungen dieser Sauengruppe. Die Würfe werden im «UFA 2000planer» erfasst und eine Wurfliste kann als Zusammenfassung gedruckt werden. Diese wird, zusammen mit dem Lieferschein der neuen Sauengruppe, am Freitag wieder auf den Abferkelbetrieb ausgeliefert. Für die abgesetzten Sauen verwendet Heinrich Blaser den Wochenplan «Belegen» als Deckregister. m

Die Arbeitspläne dienen Heinrich Blaser als Checkliste für diverse Vorgänge im Sauenstall.

Flexibles Stallmanagement mit dem «UFA 2000planer» Bei der anspruchsvollen Aufgabe der Schweinezucht ist es unerlässlich, immer den vollen Überblick über die Betriebsabläufe zu haben. Mit dem «UFA 2000planer» kann dieses Ziel einfach und effizient erreicht werden. Das beginnt bei der Übernahme der von Hand aufgezeichneten Daten in das System. Noch einfacher geht es mit der elektronischen Erfassung via Tablet oder Handheld.

40 Jahre

2000

Neues App für Erfassung auf dem Smartphone Mit der neuen Version 2015 wird es möglich sein, die Daten direkt im Stall via App auf dem Smartphone (Android und Apple iPhone/iPad) zu erfassen. Die «db.Mobil» App ermöglicht die Erfassung der Daten zum Belegen, Abferkeln, Absetzen sowie der Trächtigkeitskontrolle. In einem nächsten Schritt sollen auch Arzneimitteljournal und Besamungsmonitoring eingetragen werden können. Der Datenaustausch zum Programm auf dem PC erfolgt anschliessend übers Internet. Bei der Installation des Sauenplaners auf einem Tablet entfällt dieser Datenaustausch, da dort das vollständige Programm zur Verfügung steht. Für welches System sich der Betriebsleiter entscheidet, hängt von den betrieblichen Anforderungen ab. Sollen mehrere Personen im Stall Daten erfassen, kann dies nur über die «db.Mobil» App erfolgen. Die Daten von den verschiedenen Geräten werden dann im Sauenplaner zusammengeführt. Ist das Smartphone dementsprechend ausgerüstet, können über die Kamera auch Barcodes sowie Sauentransponder mit einem angeschlossenen Transponderreader eingelesen werden.

Die Sauenkarte mit den Leistungen der Sau ist auf dem Smartphone jederzeit abrufbar.

Autorin Simone Herzog, Leiterin Auswertungsstelle UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

MMA mit Geburtsvorbereitungsfutter eliminiert Ferkelproduzent Reto Kaufmann  hat die Gesundheit seiner Sauen mit dem Einsatz des neuen Geburtsvorbereitungsfutters «UFA 362-3 Prenatal» verbessern können. Und auch die Ferkel profitieren.

Michael Fankhauser

Der geschlossene Ferkelproduktionsbetrieb Kaufmann (Egolzwil LU) arbeitet mit seinen 100 Muttersauen im 3-Wochen-Rhythmus. Die Arbeiten sind strikt gebündelt, um eine hohe Effizienz zu erreichen. Am Wochenende steht das Abferkeln, montags/dienstags das Decken der Sauen und am Mittwoch das Absetzen der vier Wochen alten Ferkel auf dem Programm. Massnahmen und Resultate werden konsequent aufgezeichnet. So ist es für den Berater einfacher, Lösungen zu finden.

«Aufwand lohnt sich»  Nicht ganz zufrieden war Reto Kaufmann mit dem Anteil MMA (neu auch «PPDS», siehe unten rechts) in seinem Sauenbestand. Es zeigte sich, dass die Nährstoffkonzentration des verabreichten Futters

Neu: UFA 362-3 Prenatal Das neue Geburtsvorbereitungsfutter «UFA 362-3 Prenatal» enthält einen hohen Gehalt an bakteriell fermentierbarer Substanz, welche die Dickdarmverdauung der Muttersauen unterstützt. «UFA 362-3 Prenatal» wurde auf vielen Betrieben mit Erfolg getestet. Es kommt ab dem 108. Trächtigkeitstag mit einem Anteil von bis zu 50 % der üblichen Ration zum Einsatz. Dadurch reduziert sich das Risiko für Verstopfungen gegen Ende der Trächtigkeit und die Belastung durch eine zu starke Vermehrung von Coli-Bakterien und deren Stoffwechselprodukte, die oft Auslöser des MMA-Komplexes sind. Am meisten wird das neue Geburtsvorbereitungsfutter auf Abferkelbetrieben eingesetzt. Aber auch bei geschlossenen Betrieben passiert die Geburtsvorbereitung aus technischen und terminlichen Gründen oft im Abferkelstall. Das heisst, der Einsatz eines spezifischen Geburtsvorbereitungsfutters hat auch hier seine Berechtigung. Rabatt Fr. 5.– pro 100 kg «UFA 362-2 Prenatal» bis 28.2.2015.

rund ums Abferkeln zu hoch war. Die Muttersauen produzierten mehr Milch als die Ferkel aufnehmen konnten. Daraus entstanden Milchstau und Entzündungen. Der Schlüssel, eine Verbesserung zu erreichen, lag in der Geburtsvorbereitung im Abferkelstall. Seit ein Teil des Säugendfutters mit dem neuen «UFA 362-3 Prenatal» (siehe unten links) ersetzt wird, läuft es wieder rund. Der MMA-Anteil ist auf 5 % gesunken. Das expandierte Geburtsvorbereitungsfutter wird auf dem Betrieb Kaufmann einmal täglich von Hand zugegeben. «Dieser Aufwand lohnt sich, wenn MMA reduziert werden kann», ist Reto Kaufmann überzeugt.

Immer ein bisschen fressen  Um den Sauen zusätzlichen Stress nach dem Abferkeln zu ersparen, wird «UFA 362-3 Prenatal» noch fünf bis sieben Tage während der Säugezeit zugefüttert. Am Tag des Abferkelns erhalten die Tiere allein «UFA 362-3 Prenatal», um den Darm in Schwung zu halten. Fressen die Sauen länger als 24 Stunden nichts, gerät der Darm ins Stocken, es wird kein Kot abgesetzt und es resultiert eine Verstopfung. Verweilt der Nahrungsbrei lange im Darm, kann es zu einer übermässigen Anflutung der von den Darmbakterien gebildeten Abfallprodukte kommen. Als mögliche Folge können Störungen bei der Milchbildung auftreten (Agalaktie).

Nicht unter 25 MJ  Die Begrenzung der verabreichten Nährstoffe ums Abferkeln ist eine Gratwanderung. Es gilt, die richtige Balance zwischen der Energie-, Protein- und Faserversorgung 58

zu finden. Unter 25 MJ VES sollte die Konzentration der täglichen Ration nicht gesenkt werden. Ein zu geringes Nährstoffangebot kurz vor der Geburt kann bei der Sau zu ketoseähnlichen Reaktionen führen. Und der dadurch ausgelöste Stress begünstigt wiederum das Risiko für MMA.

Dürrfutter besser als Stroh  Unterschiedliche Erfahrungen hat Reto Kaufmann mit dem Angebot von Emd gemacht, das den Sauen zur Beschäftigung und als zusätzliche Faserquelle angeboten wird. Einerseits erweist sich Dürrfutter hinsichtlich Mykotoxine unproblematischer als Stroh. Andererseits traten auch schon gesundheitliche Probleme aufgrund einer Kontamination des Dürrfutters auf.

Spezialprogramm für magere Tiere  Manche Massnahmen gegen MMA werden auf dem Betrieb Kaufmann schon länger umgesetzt. Da die Fütterungsanlage eine tierindividuelle Konditionsfütterung nicht zulässt, werden zu magere Sauen nach dem Decken in einer separaten Gruppe an einem Ad-libitum-Automat aufgefüttert. «Den positiven Effekt stelle ich vor allem ab dem übernächsten Wurf fest», sagt Reto Kaufmann.

Sauendusche  Eine Woche vor dem Abferkeln erfolgt das Zügeln in den sauber gereinigten und desinfizierten Abferkelstall. Vorher werden die Sauen gewaschen, damit sie keine schädlichen Keime ins «Geburtszimmer» mitbringen. Den frisch geborenen Ferkeln werden die Zähne geschliffen, um Zitzenverletzungen zu vermeiden. Das 1 2015 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Fütterungsmassnahmen gegen MMA Über die Fütterung lässt sich MMA. nebst anderen Massnahmen, wie folgt vorbeugen: • Phasengerecht füttern: Ein Galt- (UFA 362 Extra) und ein Säugendfutter (UFA 361 Extra) einsetzen. • Verfettung vermeiden: Body Condition Score (BCS) sollte die Note 2.5 beim Absetzen nicht unterschreiten. Am 80. Trächtigkeitstag liegt der empfohlene Maximal-BCS für Altsauen um 3.5, bei Jungsauen um 4. Zu fette Sauen sind explizit MMA-gefährdet, weil sie rund um die Geburt weniger fressen. • Darm in Schwung halten: Säugendfutter weisen zwar hohe Energieund Proteingehalte auf, aber deren Wirkung auf die Darmtätigkeit ist aufgrund der fehlenden Struktur gering. Deshalb in der Geburtsvorbereitung im Abferkelstall «UFA 362-3 Prenatal» einsetzen. • Urin ansäuern: Vermeiden eines zu hohen Anteils puffernd wirkender Mineralstoffe. Durch den Einsatz eines Futters wie «UFA pig-care» oder «UFA 372-1» mit sauren Salzen wird der Harn-pH-Wert gesenkt, damit sich unerwünschte Coli-Keime nicht vermehren können. • Genug Wasser anbieten: Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Wassers ist entscheidend für eine problemlose Säugendphase. Wird ausreichend Wasser aufgenommen, werden die Keime und ihre Produkte ausgeschwemmt und können so den Stoffwechsel nicht zusätzlich belasten.

PPDS versus MMA In Fachkreisen setzt sich an Stelle von MMA (Mastitis- Metritis-Agalaktie-Syndrom) immer mehr der Begriff PPDS (Postpartales Dysgalaktie Syndrom) durch. Lesen Sie dazu den Beitrag von Corinne Giese, Schweinegesundheitsdienst (SGD), in den «Kurzmeldungen» auf Seite 45.

Reto Kaufmann hält die Därme seiner Sauen mit «UFA 362-3 Prenatal» in Schwung.

Klima im Abferkelstall ist auf 18 bis 22°C eingestellt. Neben der Nippeltränke wird zwei Mal am Tag nach dem Füttern zusätzlich Wasser in den Trog verabreicht.

Fazit  Heute ist das Wochenende für Reto Kaufmann entspannter als früher. UFA-REVUE · 1 2015

«Wir müssen beim Abferkeln in der Nacht selten dabei sein.» Die Fruchtbarkeit der Sauen hat sich verbessert, weil Entzündungen rund ums Abferkeln ausbleiben. Durchfall kommt bei den Ferkeln seltener vor, was ebenfalls auf die jetzt besser funktionierende Verdauung der Sauen zurückgeführt

werden kann. Bei gehemmter Darmtätigkeit vermehren sich die Coli-Bakterien im Darm der Muttersau und erhöhen so das Risiko für Coli-Durchfall bei den Ferkeln. Auf dem Betrieb Kaufmann bestätigt sich einmal mehr: Gesundheit kommt aus dem Darm. m

Autor Michael Fankhauser, Schweinespezialist im UFABeratungsdienst, 6210 Sursee, www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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Etwa 25 % der Mastferkel stammen von einem Deckeber ab In der Sauenhaltung  haben Deckeber zwei Aufgaben. Zum einen sollen sie den Rauscheeintritt fördern und die Sauen bei der Besamung stimulieren. Zum zweiten decken die Eber einen Teil der Sauen und sind somit Väter dieser Mastferkel.

Henning Luther

Im Gegensatz zur Kuh ist bei der Sau die Anwesenheit eines Ebers zur Stimulation für eine erfolgreiche künstliche Besamung mit möglichst wenig Umrauschern praktisch unerlässlich. Während ein Milchviehbetrieb also durchaus ohne eigenen Stier seine Kühe besamen kann, ist beim Ferkelerzeuger fast immer mindestens ein Eber auf dem Betrieb vorhanden.

tisch leistungsstarke Mastferkel erzeugt werden. Ausserdem durchlaufen alle neuen Endstufeneber der Suisag (Premo®, Duroc, Piétrain) die Endprodukteprüfung. Sollte die Vererbungsleistung eines KB-Ebers doch nicht so gut sein wie ursprünglich erwartet, wird das in dieser Prüfung erkannt und der Eber geht dann zur Schlachtung. Er erzeugt also nicht noch mehr leistungsschwache Mastschweine.

Etwa 75 % künstlich besamt Die

Eine Ursache für Ausreisser  Vie-

künstliche Besamung (KB) beim Schwein hat in der Schweiz erst relativ spät zugenommen. Aus dem ReproControlling, in dem jährlich rund 800 Betriebe in der Schweiz ausgewertet werden, ergibt sich, dass rund 75 % der Würfe von KB-Ebern abstammen. Im Umkehrschluss heisst das, dass auch heute noch immerhin mindestens jedes vierte Schweizer Mastferkel von einem Deckeber abstammt. In einigen Betrieben können auch 50 bis 100 % der Ferkel von Betriebsebern (Natursprung oder Hofabsamung) abstammen. Zum Vergleich: In Dänemark geht man von einem KB-Anteil von rund 95 % aus. Dort stammt also maximal noch jedes zwanzigste Schwein von einem Betriebseber.

le Ferkelerzeuger kaufen ihren Deckeber bei einem professionellen Eberzüchter. Aber es gibt durchaus auch diverse Betriebe, die ihren Deckeber selbst erzeugen, indem sie aus den üblichen Würfen einzelne männliche Ferkel als Eber aufziehen und später auch im Deckeinsatz nutzen. Solche Eber haben eine Mutterlinien-Sau als Mutter. Die Mastschweine solcher Deckeber werden fetter sein, langsamer wachsen und eine schlechtere Futterverwertung haben als Mastschweine von reinrassigen, gekauften Endstufenebern. Libido (gute Stimulation bei Besamung) und Sprungfreude stehen verständlicherweise für den Ferkelerzeuger beim Deckeber im Vordergrund. Ob die mit diesen Ebern erzeugten Mastferkel in der Mast gute Leistungen bringen können, ist häufig eher zweitrangig. Die Mast macht ja wer anders… Dadurch ist bei Deckebern auch keine Rückverfolgung der Mastschweine bis zum einzelnen Vater möglich. Ein sprungfreudiger Deckeber erzeugt womöglich über Jahre leistungsschwache Mastschweine. Die negativen Ausreisser auf vielen Schlachtabrechnun-

KB selektiert die Besten  Die künstliche Besamung hat verschiedene Vorteile. Hier soll nur einer speziell erwähnt werden. Für den KB-Einsatz werden allgemein nur die besten 10 % der Jungeber eines Jahrgangs ausgewählt. Durch das Splitten der Ejakulate auf meist 30 bis 40 Blister können somit von relativ wenigen, aber züchterisch hochwertigen Ebern viele gene60

gen dürften zum Teil auf solche Väter zurückzuführen sein.

100 % KB als Lösung?  Umso weniger Mastschweine von Deckebern abstammen, umso unbedeutender wäre die züchterische Qualität dieser Deckeber in der Praxis. In der Schweiz ist es aufgrund der Betriebsgrössen aber keine wirkliche Option, den Natursprung auf nur noch 0 bis 5 % zu drücken wie in anderen Ländern. Das macht folgende Kalkulation klar:

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40 jahre ufa 2000 NUTZTIERE • Reinrassige Endstufeneber kaufen (Premo®, Duroc oder Piétrain). Keine Mutterlinien- oder Kreuzungseber zum Decken verwenden. • Deckeber mit gleicher Rasse wie eingesetztes Sperma. Ziel: Mastferkel mit einheitlicher Genetik. • Einzelne Deckeber nicht zu stark einsetzen, weil es durch Überlastung des Ebers sonst kleinere Würfe geben kann und die Risiken (z. B. Anomalienvererbung) höher sind, wenn viele Würfe nur von einem Vater abstammen (insbesondere bei Hofabsamung). • Deckeber spätestens nach drei Jahren ersetzen. Neue Eber sind durch den Zuchtfortschritt züchterisch besser als alte.

Eber regelmässig ersetzen  Da-

Auch Mäster gefordert  Als Mäs-

mit die Mastferkel von Deckebern ähnlich leistungsfähig sind wie die Mastschweine von KB-Ebern sollten einige Punkte beachtet werden: • Deckeber von Eberzüchtern zukaufen! Keine «Eigenkreationen» erzeugen und einsetzen.

ter sollten Sie sich unbedingt für die Genetik (Väter und Mütter) ihrer Mast-

Grafik: Belegungsmeldungen aus Repro-Controlling 100 % Anzahl Belegungen

Ein Betrieb mit 100 Sauen, der jährlich 270 Belegungen macht und dabei seinen Deckeber jede Woche auf nur eine Sau springen lässt (andere KB), hat schon einen Natursprunganteil von 19 % (52/270). Erst wenn der Deckeber in dem Betrieb nur alle drei Wochen eine Sau bespringt (17/270) läge der Natursprunganteil bei dann noch rund 6.3 %. Und etwa alle drei Wochen sollte der Eber einmal springen dürfen, um die Lust an den Sauen beim Stimulieren während der KB nicht zu verlieren. Das Hochfahren des KB-Anteils auf 95 bis 100 % ist somit in der Schweiz zumeist keine wirkliche Option, um die züchterische Qualität der verwendeten Deckeber praktisch bedeutungslos zu machen.

80 % 60 % 40 % 20 % 0 %

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■ keine Angaben ■ Natursprung ■ künstliche Besamung Quelle: Suisag.ch

Bringen Sie den Zuchtfortschritt auch in Ihren Stall! Gut 30 % aller Mastferkel aus «UFA 2000» Betrieben stammen von einem Natursprungeber ab. Eine Auswertung hat jedoch ergeben, dass über 20 % der eingesetzten Bestandeseber bereits mehr als drei Jahre alt sind. Höchste Zeit also, über einen Ersatz nachzudenken. Die meisten Züchter setzen bereits heute die bewährte «Premo»-Genetik ein. Im Rahmen des 40-Jahr-Jubiläums sind «Premo»-Eber bis 30. Juni 2015 mit 120 Fr. Rabatt erhältlich. Profitieren Sie! Melden Sie sich bei den UFA 2000 Zuchttechnikern!

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ferkel interessieren, denn die entscheidet mit über den Masterfolg. Aus den Begleitdokumenten sehen Mäster, von welchen Betrieben die Ferkel kommen. Betreffend Gesundheit, aber auch aus züchterischen Gründen (eher einheitliche Genetik) ist es besser, wenn die Ferkel nur von ganz wenigen Lieferbetrieben kommen. Fragen Sie Ihren Lieferanten doch einmal: • Welches Sperma (Rasse) wird dort eingesetzt? Auch Mutterlinien? Optimal: Nur Sperma einer Endstufenrasse. • Welche Deckeber werden dort genutzt und wie viel Prozent der Ferkel stammen von denen ab? Optimal: Gleiche Rasse wie eingesetztes Sperma. m UFA-REVUE · 1 2015

Autor Dr. Henning Luther, Leiter Zuchtprogramm und Export, Suisag, 6204 Sempach, www.suisag.ch www.ufarevue.ch

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Von und mit Schweinen leben Schweinefleisch  ist günstig und sein Ruf steht unter Druck. Um Marktanteile zu halten, ist die Schweinebranche gefordert! Gute Marketing-Ideen kommen aus Norditalien, der Region des Parma-Schinkens. Im Rahmen des Jubiläums «40 Jahre UFA 2000» sollen die Vorzüge von Schweinefleisch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Samuel   Geissbühler

Das Image von Schweinefleisch wird systematisch von Veganern und teilweise sogar von Ernährungswissenschaftlern mit Füssen getreten. Im sensiblen, emotionsgeladenen Ernährungsbereich ist dies Gift für das Konsumentenvertrauen. Sinkender Konsum und schlechte Preise im labilen Markt sind die Folgen. Wie könnte die Branche Gegensteuer geben?

in der ganzen Welt ein Begriff und ein wichtiges Exportprodukt, auch in die USA. Klar gibt es auch hier Gegenwind und Gegentrends: Einwanderer essen aus religiöser Überzeugung kein Schweinefleisch, Geflügelfleisch liegt

im Trend und der Fleischkonsum sinkt tendenziell. Was die Region aber von der Schweiz unterscheidet: Hier steht eine ganze Bevölkerung stolz hinter der Produktion und das Produkt ist ihr Imageträger.

Für Schweizer Fleisch unterwegs: Über 80 Traveco-LKW wecken Lust auf Fleischspezialitäten.

Lernen von den Italienern?  Eine Reise ins Land des Parma-Schinkens zeigt, dass erfolgreiche Vermarktung mit mehr Selbstbewusstsein und Wertschätzung der eigenen Arbeit beginnt. In vielen Kirchen in Norditalien findet man Bilder von Schweinen neben Heiligen auf Fresken oder Schnitzereien. «Das göttliche Schwein hat uns reich gemacht», lautet der ehrfürchtige Slogan. In Castelnuovo, nahe Modena, hat das Schwein auf dem Domplatz sogar einen Ehrenplatz bekommen. Die Region lebt vom und mit dem Schwein. Im gleichen Ort verarbeitet der traditionsreiche Familienbetrieb Alcaruno mit 400 Mitarbeitern 50 000 Keulen pro Woche zu Schinkenprodukten. 30 % davon sind Parma-Schinken von 170 bis 180 kg schweren Schweinen aus der Region. Der Rest kommt aus der EU (Dänemark, Deutschland, Polen…) zur Verarbeitung zu Kochschinken. Die Schinkenproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region. Viele Arbeitsplätze (Schweinezüchter, -mäster, Schlachtereien, Verarbeitung, Reifung, Verkauf) sind damit verbunden und das Produkt dient zur Imagepflege der Region. Parma-Schinken ist 62

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40 jahre ufa 2000 NUTZTIERE zer Fleisch unterwegs und wecken die Lust auf Fleischspezialitäten. UFA unterstützt so die Qualitätsstrategie der Schweizer Fleischproduzenten und erreicht einen hohen Beachtungsgrad auf der Strasse.

40 Jahre «UFA 2000»  Wer-

Anicom-Regionalausschuss Zentralschweiz in Castelnuovo.

Image beginnt mit Marketing  Die Schweizer Schweineproduzenten sind gefordert, wenn hier zu Lande auch ein solches Image aufgebaut werden soll: Selbstbewusstsein, Schulterschluss mit den

Verarbeitern und Vermarktern, innovative Produkte und aktives Marketing tun not. Die UFA hat vor mehr als zehn Jahren mit Fleischwerbung auf den Camions angefangen. Heute sind über 80 LKW für Schwei-

bung ist der Anfang, Events sollen folgen: Im Rahmen des Jubiläums «40 Jahre UFA 2000» planen UFA und LANDI in diesem Jahr Jubiläumsanlässe, in denen der Konsum und Genuss von Schweinefleisch im Zentrum stehen sollen. UFA zählt dabei auf die Zusammenarbeit mit Proviande und der Schweinebranche: Auch hier sind Aktivitäten angedacht, die in die gleiche Richtung zielen sollen. Versuchen wir doch, mit geschicktem Marketing unserem wertvollen Fleisch wieder den Platz in der Ernährung und im Bewusstsein der Bevölkerung zu geben, den es verdient. Immerhin gehörte das Schwein bereits wäh-

rend der Eiszeit als Wildschwein auf den Speisezettel unserer Vorfahren und wurde vor 8000 Jahren als zweite Tierart nach dem Schaf und noch vor dem Hund domestiziert. Als Allesfresser unterstützt es uns Menschen im Kampf gegen Food-Waste und ist damit ein moderner Umweltschützer. m Autor Samuel Geissbühler, Ing. Agr. ETH und dipl. Marketingleiter, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch «UFA 2000» Tagungen Vom 20. bis 22. Januar 2015 finden wieder die «UFA 2000» Züchtertagungen in den Regionen statt. Neben der «UFA 2000» Jahresauswertung der Ferkelproduktionsbetriebe stehen Zukunftsvisionen der Suisseporcs, die Geburtsvorbereitung von Sauen und «hohe Ziele» (Gastreferentin Evelyne Binsack, Bergführerin) auf dem Programm. Interessiert? Melden Sie sich bis 12. Januar beim UFA-Beratungsdienst Ihrer Region. www.ufarevue.ch

40 Jahre UFA 2000

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bildbericht NUTZTIERE

Zeit für neue Visionen An den Anicom-Regionaltagungen  zeigten kompetente Gastreferenten auf, wo sie Chancen für die Schweizer Tierproduktion sehen. Zu reden gaben auch der Schweinemarkt und Möglichkeiten, den Fleischabsatz anzukurbeln. Darüber hinaus präsentierte die Anicom aktuelle Innovationen, von denen die Kundschaft profitieren kann.

1 · Fordert faire Rahmenbedingungen für die Tierproduktion: Oskar Brunner, Präsident AnicomRegionalausschuss Zentralschweiz. 2 · Für eine Extensivierung biete das neue Direktzahlungssystem nur wenig zusätzlichen Anreiz, ist BLWDirektor Bernard Lehmann überzeugt. 3 · Martin Keller, Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung, rühmt die Qualität der tierischen Produkte aus der Schweiz. 4 · Rund 250 Personen besuchten die Tagung in Kirchberg (BE).

Die Produzenten als Kunden oder Aktionäre der Anicom AG treffen sich zweimal jährlich, um sich über den Marktverlauf zu informieren. Ende November und Anfang Dezember fanden Regionalversammlungen in Uzwil (SG), Schenkon (LU), Kirchberg (BE) und Corcelles-près-Payerne (VD) statt. Aus aktuellem Anlass wurde das Engagement der zur fenaco gehörenden Volg-Läden gelobt. Diese hatten als erste auf die tiefen Schweinepreise reagiert und Schweinefleisch-Aktionen durchgeführt, worauf andere Detailhändler folgten.

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Geld in Rekordzeit bezahlt  In ihrem Einflussbereich tut die Anicom alles, um Tierproduktionsbetriebe vorwärts zu bringen. Ein neues Tablet-System vereinfacht Abläufe und Logistik. 100 % der Anicom-Camions fahren nach der treibstoffsparenden Euro 4/5/6 Norm. Der Login-Bereich unter anicom.ch bietet hilfreiche Auswertungen für Produzenten. Eine verstärkte Kommunikation der Vorteile von Schweine- und Rindfleisch in der Ernährung wird von der Anicom unterstützt. Im Rahmen einer Aktion wurde aufgrund des Schweinemarktes ein Zei-

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chen gesetzt und eine ansehnliche Menge Schweinefleisch vergünstigt an Mitarbeitende verkauft. Und nicht zuletzt: Bei der Anicom haben Produzenten das Geld spätestens zehn Arbeitstage nach der Tierablieferung auf dem Konto.

Effizienz weiter steigern  Martin Keller, Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung, sprach die Trümpfe der Schweizer Landwirtschaft an. Das seien hohe Produktqualität und -sicherheit, Stadtnähe, schonender Umgang mit Ressourcen, Transparenz und Rückver-

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5 · Matthias Schick, Agroscope, macht deutlich, dass Arbeitseffizienz nicht allein von der Grösse abhängt. 6 · Rudolf Bigler, Präsident AnicomRegionalausschuss Mittelland, konnte zu einer Tagung begrüssen, die einem fachlich – getreu dem Motto der Anicom – «vorwärts brachte». 64

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bildbericht NUTZTIERE folgbarkeit, bäuerliche Familienstrukturen und ein starker Rückhalt in der Bevölkerung. Er unterschlug aber auch nicht die sogenannten Herausforderungen, beispielsweise das unterschiedliche Preisniveau zu den Nachbarländern (Einkaufstourismus). Es gelte, eine angemessene Preisdifferenzierung für Swissness zu realisieren, die Effizienz in der Wertschöpfungskette weiter zu steigern, die Qualitätsstrategie umzusetzen und die richtige Balance zwischen Produktivität, Ökologie und Tierwohl zu finden. Die fenaco stehe im Dienste der Schweizer Fleischproduzenten mit ihren innovativen Bereichs- und Tochtergesellschaften wie Anicom, UFA, Ernst Sutter AG, Volg und TopShop. «Wir sind effizient, kompetent und regional tätig», schloss Martin Keller.

Schweizer Fleisch geniesst hohes Ansehen  bei der Bevölkerung, hielt Bernard Lehmann, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), in seinem Gastreferat an der Tagung in Schenkon fest. Konsumentinnen und Konsumenten seien bereit, etwas zu bezahlen für Qualitätsprodukte aus

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tierfreundlicher Produktion. Eine Voraussetzung, dass dieser Vorteil genutzt werden kann, ist der sparsame Antibiotika-Einsatz. Der Bund hat deshalb eine Antibiotikastrategie lanciert, die auf den Pfeilern Überwachung, Prävention, sachgemässem Einsatz, Resistenzbekämpfung, Forschung, Kooperation, Information und Rahmenbedingungsanpassungen beruht.

Wichtige Rolle der Politik  «Was wäre die Schweizer Tierproduktion ohne Agrarpolitik?», fragte Francis Egger in seinem Gastreferat rhetorisch. Der Verantwortliche für das Departement Wirtschaft und Politik beim Schweizer Bauernverband (SBV) räumte ein, dass die Schweizer Agrarpolitik grundsätzlich Wertschätzung verdiene. Ohne Agrarpolitik ginge die Tierhaltung einerseits in Richtung industrielle Massenproduktion, andrerseits würden abgelegene Regionen verwalden, weil dort kein Anreiz mehr bestünde, Tiere zu halten und die Flächen zu nutzen. Francis Egger stellte die Schweizer Landwirtschaft als grosse Tinguely-Maschine dar. Dreht man an einem Rad, gerät das ganze System in Bewegung.

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So spiele die Raumplanung eine immer wichtigere Rolle und beeinflusse die Agrarpolitik wesentlich. Egger verschwieg nicht, dass die aktuelle Agrarpolitik auch fragliche Effekte auf die Produktion und die produzierte Qualität habe.

Stroh macht froh, aber...  Die höchsten Kosten entfallen in der Schweizer Landwirtschaft auf die Arbeit. Während in Deutschland pro Betrieb durchschnittlich 114 Sauen gehalten werden, sind es in der Schweiz rund 50. Neben den Strukturen sorgen auch das Entmisten und Einstreuen für höhere Arbeitskosten. «Stroh macht froh, aber auch eine Menge Arbeit», bringt es Matthias Schick, Agroscope, auf den Punkt. Mit Blick auf das, was beeinflusst werden kann, ist eine gute Arbeitsplanung wichtig. Matthias Schick rät, schriftlich zu planen. Jedoch soll maximal 60 % der Zeit verplant werden. Denn meist dauern die Arbeiten länger als man meint. Auch das Schmieden neuer Visionen und Strategien soll seinen Platz haben. Nicht zuletzt gilt es, genug Zeit für Erhohlung und Familie bereitzustellen. m

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7 · Walter Mock-Kobler ist Präsident des Anicom-Regionalausschusses Ostschweiz. 8 · «Wir sind alle Botschafter für Schweizer Fleisch», motivierte AnicomGeschäftsleitungsmitglied Paul Steiner. 9 · Verglich die Agrarpolitik mit einer grossen TinguelyMaschine: Francis Egger vom Schweizer Bauernverband. 10 · Rene Schrakmann wurde für sein 25-jähriges Engagement geehrt. 11 · «Wir wollen von der Landwirtschaft leben können», betonte Félix Luder, Tierhalter und Präsident Anicom-Regionalausschuss Westschweiz. 12 · Stefan Künzli ist seit zehn Jahren mit der Anicom unterwegs. 13 · Cédric Roch, Anicom-Niederlassungsleiter Payerne.

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13 Autoren Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee

www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Jubiläum zur Freude Ihres Pferdes Feiern Sie mit uns und tun Sie Gutes für Ihr Pferd. Es gibt allen Grund dazu: Die Erfolgsmarke «Hypona» wird 30-jährig. Im Rahmen des Jubiläums steigen zahlreiche Aktivitäten. Den Start machen neue Futter: Zwei Strukturmüesli und eines extra für die Senioren.

Sarah Hirsbrunner

Paul Stucki

Hypona feiert 2015 den 30. Geburtstag. Die «Hypona»-Geschichte begann in den siebziger Jahren. Die Landwirtschaftlichen Genossenschaften starteten damals mit dem Verkauf der beiden Pferdefutter «UFA 885» und «UFA 888». Nach dem Zusammenschluss der Genossenschaften in den LV St. Gallen und Volg Winterthur wurde die gesamte Pferdefutterpalette erweitert und in «Hypona» umbenannt. Seit 30 Jahren steht «Hypona» für erfolgreiche Pferdefütterung

Neues Erscheinungsbild  Pünktlich zum 30. Geburtstag hat «Hypona» eine Sortimentserweiterung vorgenommen und tritt in neuem Erscheinungsbild auf. Neue Säcke, ein neuer Ratgeber und vor allem neue Futter bringen frischen Wind in die «Hypona»-Welt.

Neue Futter  Die neuen Strukturmüesli «Hypona-Balance» und «Hypona-Country» zeichnen sich durch Viel-

fältigkeit und guten Geschmack aus. • «Hypona-Balance» ist ein ideales Ergänzungsfutter für Sportpferde, bei welchen die präzise Muskelarbeit im Zentrum steht. Ohne Hafer sorgt das Müesli für Ausdauer und Gelassenheit. Vitamine und Spurenelemente in Kombination mit hochwertigen Proteinträgern unterstützen die Reizübermittlung im Pferdekörper. • «Hypona-Country» ist das passende Strukturmüesli für Western- und Freizeitpferde. Das Ergänzungsfutter ohne Hafer wird sehr gern gefressen. Ausgewählte Komponenten ermöglichen eine bedarfsgerechte Energieversorgung, ohne einen Eiweissüberschuss zu bezwecken. Der hohe Strukturanteil sorgt für eine lange Beschäftigung bei der Futterauf- nahme.

Zum Auftakt des «Hypona»Jubiläumsjahrs werden diese drei neuen Futter präsentiert.

Neu bietet das «Hypona»-Sortiment ein Futter speziell für ältere Pferde. • Mit «Hypona-Senior» werden alle Bedürfnisse der älteren Pferde gedeckt. Bei Zahnproblemen kann «Hypona-Senior» eingeweicht verabreicht werden, um dem Pferd eine bedarfsgerechte Ernährung zu ermöglichen. «Hypona-Senior» ist hochverdaulich und enthält keinen Hafer.

CSI Basel  Zum Start des Jubiläumsjahrs ist «Hypona» mit einem Stand am CSI Basel vom 8. bis 11. Januar 2015 in der St. Jakobshalle vertreten. Wir freuen uns, Sie bei uns begrüssen zu dürfen und Ihnen die neuen Futter zu präsentieren. Auch ein Wettbewerb findet statt (siehe links). m

Autoren Sarah Hirsbrunner, «Hypona»-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee. Paul Stucki, Leiter Fachgruppe «Hypona», 3052 Zollikofen. www.hypona.ch www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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KURZMELDUNGEN landleben Verlosung

Leserbrief UR 12/2014:

Garbenband und Erinnerungen

so

les, zia

Prix

En

ga

Mehl mit Eiern und Kräuter in die Schüssel geben. Mit dem Schneebesen gut verrühren bis die Masse Blasen wirft. Milch beigeben und gut verrühren. Crêpes in einer heissen Pfanne ausbacken. Crêpes füllen mit Sauerrahm, Pilzen, Gemüsemischung, Lachs etc. Pia Amstutz-Grädel www.inforama.ch

Die Agrisano Stiftung vergibt im 2015 erstmals den Prix Agrisano. Damit soll ein soziales, uneigennütziges Engagement in der Landwirtschaft gewürdigt werden. Doch wer im Stillen uneigennützig Gutes tut, wird sich kaum selber für den Prix Agrisano vorschlagen. Deshalb sind Drittpersonen aufgerufen, für den Prix Agrisano Kandidaten anzumelden. Möglich ist dies bis zum 31. Januar 2015. Das Preisgeld bei einer Einzelperson beträgt 10 000 Fr., für eine Gruppe oder Organisation 20 000 Fr. Anmeldeformular auf www.agrisano.ch

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be gemacht und mit dem Garbenband zusammengebunden. Die Garben wurden auf den Wagen geladen und in die Scheune geführt. Dort machte man einen Garbenstock. Im Spätherbst kam die fahrbare Dreschmaschine, die von Haus zu Haus fuhr, um das Getreide zu

Für

Wenn ich an meine Schulzeit 1937 bis 1946 zurückdenke, hatte ich mit dem Garbenband viel gearbeitet. Am späten Vormittag wurde mit dem Häuflirechen das ausgespreitete Getreide zu Häufchen gemacht. Nach dem Mittagessen wurde von drei Häufchen eine Gar-

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Auflösung «Was ist das»!

Bauernfamilien unter Druck

Der Gewinner des NostalgieWettbewerbs (UFA-Revue 12/14) ist Peter Brem aus Rudolfstetten. Er gewann einen LANDIGutschein im Wert von 50 Fr.

Sonja Imoberdorf studierte nach ihrem HAFL-Agronomiestudium soziale Arbeit in Bern. Dabei entstanden Bachelor- und Masterarbeiten, die Entstehung und Bewältigung von Stress im bäuerlichen Alltag (Bauernfamilien unter Druck) und

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dreschen. Meistens waren es Frauen, die das Garbenband öffneten und das Getreide dem Maschinisten gaben, welches er in die Trommel legte. Das Garbenband wurde auf die Seite geworfen. Im Winter wurde von dem Garbenband-Haufen ein Band ums andere herausgezogen und Bündel zu 50 Stück gemacht, zusammengebunden und versorgt, dass man bei der nächsten Ernte die Garbenbänder wieder hatte. Das Garbenband ist für mich noch eine schöne Jugenderinnerung. Im Söller haben wir noch etliche Garbenband-Bündel. Walter Zbinden, Mittelhäusern (BE)

die Anforderungen seitens betrieblicher und sozialer Aspekte (Wie die Hilfe zum Bauer kommt) thematisierten. Kostenlos via Internet auf www.soziothek.ch erhältlich.

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Milleniumsziele für die Uno  Mehr als 500 Millionen bäuerliche Familienbetriebe produzieren 80 % der Lebensmittel für die Weltbevölkerung und stellen global die meisten Arbeitsplätze sicher. Im November verabschiedete die FAO auf den Philippinen an der Schlusssitzung, einen «Vermächtnisbericht» zum internationalen Uno-Jahr der Bauernfamilien und forderte die Uno und alle Staaten auf, die Rahmenbedingungen für die bäuerlichen Familienbetriebe so zu verbessern, dass diese ein angemessenes Einkommen erzielen können. Diese Forderungen sollen in die Milleniumsziele der UNO aufgenommen werden.

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landleben

Harmonisches Zusammenleben – ein Wunschdenken? Hofübergabe   In landwirtschaftlichen Familienbetrieben ist die Verflechtung von Betrieb und Familie eng und ausgeprägt. Durch eine Hofübergabe kommt es zu Veränderungen auf dem Betrieb, was zu Konflikten führen kann.

Esra Müdespacher

Generationswechsel gehören zu den herausforderndsten und kompliziertesten Prozessen in der Führung eines Landwirtschaftsbetriebs. Der Erfolg hängt dabei von vielen Faktoren ab; nebst den finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten spielen zwischenmenschliche Beziehungen vor und nach dem Generationswechsel eine wichtige Rolle.

Schwiegertochter, als neues Familienmitglied Entscheidet sich die Partnerin des Hofnachfolgers auf den Betrieb zu ziehen, kann sich die Eingliederung in eine neue Familie schwierig gestalten. Wertvorstellungen, Wünsche und Erwartungen unterscheiden

sich oftmals von denen der Schwiegereltern. Entstehen Konflikte in der Familie, ist der Hofnachfolger oft in einer schwierigen Situation: Einerseits möchte er das Verhältnis zu seinen Eltern nicht trüben, andererseits aber die Beziehung zu seiner Partnerin nicht schädigen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall, dass der Hofnachfolger seiner Partnerin den Rücken stärkt, um nicht die private Beziehung aufs Spiel zu setzen.

Unter demselben Dach  Da auf einem Landwirtschaftsbetrieb oft mehrere Generationen wohnen und miteinander arbeiten, ist das Konfliktpotenzial auf beruflicher und privater Ebene gross. Wie erfolgreich und har-

monisch das Zusammenleben tatsächlich abläuft, hängt jedoch nicht von der Häufigkeit von Konfliktsituationen ab, sondern ob und wie die Konflikte bewältigt werden können. Ein Patentrezept zur Konfliktbewältigung existiert nicht. Trotzdem müssen aufkommende Konflikte so schnell wie möglich gelöst werden, was vom Einzelnen Energie und Willenskraft fordert. Auch wenn nicht alle Familienmitglieder dieselben Vorstellungen und Wahrnehmungen vom «harmonischen Zusammenleben» haben, können auf jedem Landwirtschaftsbetrieb Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das Zusammenleben vereinfachen. Ein wichtiges Beispiel dazu ist eine klare

Beratungslücke im Übergabeprozess

Ivon Karle

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In meinen Arbeitsfeldern als Dozentin an der Höheren Fachschule BFF Bern und am Inforama, als freie Beraterin und dem Leben mit einem Bauern und unserer Familie auf einem Hof, hörte ich oft von Konflikten der Bauernfamilien. Angeregt durch die eigene Hofübergabe beschloss ich, mich in meiner Masterarbeit während meiner Supervisionsausbildung mit dem Hofübergabeprozess zu beschäftigen. In der Landwirtschaft kennt man Beratung unter dem Namen Supervision eher nicht. Kurz erklärt geht es bei der Supervision um Beratung in und um den Arbeitsbereich. Da in einem Familienunternehmen das Zusammenwirken von Generationen und Paaren wesentlich für den Erfolg des Unternehmens ist, gehört die Familie fest in ein Beratungsangebot. Ich liess mich von der Frage leiten, ob während des Hofübergabeprozesses eine Beratungslücke besteht. Dazu führte ich Befragungen mit Notarinnen, Beratern der kantonalen Beratungs-

stellen, Agrotreuhändern und Anbietern von Hofübergabekursen durch. Auf meine Frage, was denn eine gelungene Hofübergabe ausmacht, kam von allen einstimmig: « … das ist dann, wenn alle zufrieden sind.» Dies überraschte mich, fand ich doch in den meisten Angeboten keine direkte Verortung von sozialen und emotionalen Themen während der Hofübergabe. Auffallend war auch, dass alle Beratenden den sozialen und emotionalen Themen eine grosse Wichtigkeit zuordneten, jedoch kein Konzept hatten, diese Themen anzusprechen. Meist fühlten sich die Beratenden kompetent, da sie selbst von einem landwirtschaftlichen Betrieb stammen. Gerade die eigene Erfahrung kann im Zugang zu den Bauernfamilien hilfreich sein, kann sich jedoch, wenn diese nicht mit neuem Wissen verknüpft wird, auch schnell als Stolperstein auswirken. Denn eins ist gewiss, die Bauernfamilien unterscheiden sich voneinander in ihren Anschauungen, ihren

Vostellungen vom Zusammenleben und ihrem Umgang mit Unterschieden zwischen den Generationen. Spannend war auch die Rolle, die die Beratenden den Frauen zuordneten. Einerseits finden es alle wichtig, dass die Frauen mit dabei sind, andererseits betonten einige dass der Beratungsprozess dann auch komplizierter werde. Meine Schlussfolgerung aus diesen Aussagen ist, dass die Frauen auch aufgrund ihrer rechtlichen Stellung während der Hofübergabe noch eine untergeordnete Position haben. Gleichzeitig werden ihnen die sozialen und emotionalen Themen zugeordnet und sie sind meist davon sehr betroffen. Die Veränderungen im Agrarsektor und die vielschichtigen Anforderungen an die Bauernfamilien verlangen nach neuen Formaten in der Beratung. Denn soziale und emotionale Probleme im familiendynamischen Kontext wirken sich auf die Lebensqualität der Familie und schlussendlich 1 2015 · UFA-REVUE


LANDLeben

Tipps für den Generationswechsel 1. Generationswechsel innerhalb der Familie früh thematisieren. 2. Sich der unterschiedlichen Erwartungen aller Beteiligten bewusst werden. 3. Offen und ehrlich kommunizieren. 4. Eigene Erwartungshaltung abbauen. 5. Verantwortung für die Zusammenarbeit klar aufteilen. 6. Das «Leben nach der Übergabe» frühzeitig planen. 7. Regeln für das Zusammenleben aufstellen. 8. Gegenseitige Wertschätzung, Grosszügigkeit, Respekt und Toleranz. 9. Probleme sofort ansprechen.

auch auf den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs aus. Der Übergabeprozess an sich ist geeignet, um diese Probleme zu benennen und, falls die Familie dies möchte, lösungsorientiert daran zu arbeiten. Das Format eines BeratungsSupervisions-Prozesses müsste sich verändern, das heisst, nicht mit der erfolgten Übergabe enden. Beispielsweise ist denkbar, dass nach sechs bis zwölf Monaten eine Folgeberatung stattfinden würde. Damit bekäme die Supervision eine wichtige Funktion, wo Probleme und Herausforderungen aufgenommen werden könnten, um zukünftig mit einer erfolgreichen Hofübergabe die Hofkontinuität – in welcher Form auch immer – zu wahren. Ivon Karle Beratung/Bildung/Supervision Schleumen bei Hindelbank (BE) supervisionkarle@besonet.ch UFA-REVUE · 1 2015

Unterteilung der Wohnung mit getrennten Wohnungseingängen zwischen den Generationen. Dies hilft, die Privatsphäre zu wahren und den Rückzug in die Familie zu ermöglichen. Im Weitern müssen klare Regeln und Abmachungen beschlossen werden, um ein geordnetes Zusammenleben zu ermöglichen. Beispiele für solche Regeln sind das Benützen der Waschmaschine, die Pflege des Gartens, die Benützung der Garage und viele mehr.

Zusammenarbeit von Alt und Jung  Arbeiten beide Generationen auf dem Betrieb mit, entstehen Meinungsverschiedenheiten. Die abtretende Generation hat in der Betriebsführung in der Regel jahrelange Erfahrung und möchte diese dem Nachkommen weitergeben. Dieser hingegen will sein Erlerntes unter Beweis stellen und eigene Ideen verwirklichen. Das Loslassen der Verantwortung und der Umstand, dass die wichtigen Entscheidungen nicht mehr

selber gefällt werden können, gestaltet sich manchmal als schwierige Herausforderung für die abtretende Generation. Möchte der abtretende Betriebsleiter weiterhin auf dem Hof mitarbeiten, sollten sowohl die Arbeitszeiten als auch eine angemessene Entlöhnung genau geregelt werden. Zeigt die übernehmende Generation Wertschätzung für die geleistete Arbeit, fühlt sich die abtretende Generation in ihrem Handeln bestätigt. Umgekehrt fühlt sich die übernehmende Generation verstanden und ernstgenommen, wenn ihr Wertschätzung und Vertrauen entgegengebracht wird.

Fazit  Funktioniert das Zusammenleben und die Zusammenarbeit auf einem Landwirtschaftsbetrieb gut, können Synergien geschaffen werden, was ein grosses Potential von Familienbetrieben ist. Deshalb ist alles daran zu setzten, durch Mut, Grosszügigkeit und klärende Gespräche zu einem harmonischen Zusammenleben zu finden. m

Immer sich anpassen, auf eigene Wünsche und Lebensentwürfe verzichten geht nicht. Ausdiskutieren ist besser. Bild: Christian Mühlhausen, landpixel.com

Autor Esra Müdespacher hat in einer Diplomarbeit als Agrotechniker HF im Auftrag des Schweizer Bauernverbands, betreut von Martin Brugger, die Wichtigkeit der rechtlichen, finanziellen, sozialen Aspekte der Hofübergabe thematisiert. Bezug der Diplomarbeit: www.agriexpert.ch

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Rezept LANDLEBEN

Mit Vergnügen kochen und backen Haushalt und Betrieb  Gut organisiert ist die Bäuerin Marianne Sommer. Prioritär sind Familie, Haushalt und Betrieb. Mit ihren Kochkünsten sorgt sie für kulinarische Highlights und gute Laune am Familientisch.

Gefüllte Pouletschenkel 4 Poulet Schenkel 28 Tranchen Kochspeck 500 g Brät Senf, Streuwürze Küchenschnur (Baumwolle)

Den Oberschenkelknochen mit dem Messer bis zum Gelenk vom Fleisch ablösen. Knochen nicht abtrennen (Fleisch bleibt saftiger). Danach den abgelösten Knochen mit 2 EL Brät rundherum einpacken. Pouletfleisch über das Brät ziehen, mit den Specktranchen umwickeln und zweimal mit der Schnur binden. Die Pouletschenkel auf einem Gitterrost oder auf Backblech (mit Papier) legen und im vorgeheizten Ofen bei 180  Grad 1 Stunde und 15  Minuten garen.

Sauce 9 dl Bratensauce 1 Selleriescheibe 1 Zwiebel 1 Rüebli 250 g Champignons 2 Becher Saucenrahm Bratensauce herstellen. Sellerie, Zwiebeln, Rüebli und Champignons fein schneiden, etwas anbraten und der Sauce beigeben. Mit Rahm verfeinern.

Ab in den Ofen mit dem schön mit Speck verschnürtern Pouletschenkel.

Marianne Sommer bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann Michael und den Töchtern Fiona (18) und Jasmin (17) einen Milchwirtschaftsund Ackerbaubetrieb in Schlatt (TG). Die Töchter sind in der Lehre, die eine als Zierpflanzengärtnerin, die andere als Kaminfegerin. Obwohl die Bäuerin Hausarbeit liebt, ist sie viel im Stall, beim Melken und Füttern, oder auf dem Feld mit Pflügen und Eggen anzutreffen. «Das ist mein Leben, das ist meine Welt und ich liebe es», sagt sie. In der Hochsaison helfen sie und ihr Mann oft als Hobby-Kapitäne aus, auf dem Rhein im Fährbetrieb Paradies in Schlatt (TG). Bleibt noch Zeit vorig, greift Marianne Sommer auch gerne mal zum Schwyzerörgeli.

Mandelfisch Für 2 Fischformen von 30 cm Länge. 500 g Mehl 200 g Butter 200 g Zucker 1 Ei 1 dl Milch 6 g Triebsalz 4 g Backpulver Zitronensaft

Füllung 600 g Mandeln gemahlen 220 g Zucker 1 dl Wasser 4 – 5 Tropfen Bittermandelaroma Zitronensaft Mehl, Butter und Zucker zerreiben. Ei, Milch, Triebsalz, Backpulver und Zitronensaft beifügen. Rasch zu einem Teig verarbeiten. Kühl stellen. Für die Füllung alle Zutaten gut mischen, darf nicht zu feucht sein. Den Teig etwa 5 mm dick auswallen und vierteln. Mit den einen Teighälften die Fischformen auslegen, die Füllung darauf verteilen und mit dem restlichen Teig bedecken. Rand andrücken und mit der Gabel einstechen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad 45 Minuten backen. Den Mandelfisch heiss aus der Form stürzen und auf Kuchengitter auskühlen lassen. Nach Belieben mit Puderzucken bestreuen. m

Alle Bäuerinnen-Rezepte auch in der Rezeptdatenbank auf www.ufarevue.ch. www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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Blühende Aussichten

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HOKUSPOKUS ZAUBERNUSS!  Wer mitten im Winter büschelweise duftende Blüten entfaltet, steht wohl mit Magie im Bund. Hexenhasel heisst das hübsche Ziergehölz deshalb im Volksmund. Unter dem botanischen Namen Hamamelis hat es als Heilpflanze und in Kosmetikprodukten längst Karriere gemacht.

Magische Kräfte haben bereits die Indianer der Zaubernuss (Hamamelis virginiana) zugeschrieben. Der Strauch ist ursprünglich an der Ostküste Nordamerikas beheimatet. Blätter und Rinde gelangten erstmals 1735 nach Europa. Sie enthalten einen besonderen Gerbstoff, das sogenannte Hamamelitannin, das hautstraffend und gefässverengend wirkt. Seit gut 250 Jahren wird die Amerikanische Zaubernuss für Heilzwecke kultiviert.

Ein Gehölz aus Ost und West Hamamelis virginiana wird bis zu fünf Meter hoch und öffnet bereits im Oktober während dem Blattfall ihre intensiv duftenden, hellgelben Blüten. Dies

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten

im Gegensatz zu ihren Schwestern aus Japan und China, Hamamelis japonica und Hamamelis mollis, die zu Jahresbeginn blühen. Aus diesen beiden asiatischen Arten entstanden robuste Hybriden (Hamamelis intermedia) mit zahlreichen Sorten. Sie drapieren ihre eigenwilligen Blütenblätter von schwefelgelb über orange bis zu blutrot aus dunklem Schlund zu einem strubbelig angeordneten Stern. Sinkt die Temperatur unter minus zehn Grad, rollen sich die Blütenblätter wie verwelkt zusammen, um sich bei Tauwetter erneut der fahlen Wintersonne entgegenzurecken. Das faszinierende Blütenspektakel während der

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• An milden Tagen bis Ende Februar Reben, Kiwi, Obstbäume und Gehölze schneiden, aber keine Ziersträucher, die im Frühling blühen. • Zweige von Blütensträuchern und Obstbäumen über Nacht in einen Trog mit handwarmem Wasser legen. Dann schräg anschneiden und in einer Vase im Zimmer zum Blühen bringen. Knospen täglich mit Wasser besprühen. • Aussaaterde an einen temperierten Platz stellen: Ab Ende Januar ist Saattermin für Geranien, Petunien, Fleissige Lieschen und Rizinus. Schalen für gleichmässige Feuchtigkeit mit Haushaltfolie abdecken, bis sich erstes Grün zeigt. • Immergrüne wie Buchs, Thuja oder Rhododendren verdunsten auch im Winter reichlich Wasser. Bei Trockenheit giessen! UFA-REVUE · 1 2015

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vegetationsarmen Jahreszeit dauert bis in den Frühling hinein.

Eine zweite Zierde im Herbst Zum Saisonende verabschiedet sich die Zaubernuss mit einem attraktiv bunten Blätterkleid: Gelbblühende hüllen sich in ein gelbes bis oranges Gewand, die Rotblühenden tragen attraktives Orange bis Kupferrot. In Einzelstellung kommen die aussergewöhnlichen Ziersträucher besonders schön zur Geltung. Damit sie die ihr gebührende Aufmerksamkeit finden – und man ihren verschwenderischen Duft in der kahlen Winterlandschaft geniessen kann – platziert man Hamamelis am besten im Vorgarten, beim Hauseingang oder vor einem Zimmerfenster. Die Zaubernuss liebt volle Sonne oder wenigstens lichten Schatten. Bereits ein Platz im Halbschatten dämpft ihre Wuchs- und Blühfreudigkeit. Die Erde sollte stets feucht, schwach sauer und nährstoffreich sein. m

Edith Beckmann

1 · Winterwunder: Schneehäubchen krönen die duftenden Blüten. Bild: Helmus J. Salzer/pixelio.de

2 · Heiterer Lichtblick: Die duftenden Blüten der Hamamelis. Bild: Mensi/pixelio.de

3 · Sonnengelbes Winterschätzchen: Die magische Hexenhasel. Bild: Gretje Fischer/pixelio.de

4 · Schmuck im Herbst: Leuchtend rote Blätter der Zaubernuss. Bild: Mensi/pixelio.de

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Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft. www.ufarevue.ch

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Neue Serie: Bäuerinnen und Bauern als Botschafter LANDLEBEN

Impulse für Bäuerinnen und Bauern als Botschafter

LID-Crew: Hilft beim Brückenbauen zwischen Stadt und Land.

LID: Für die Bauernfamilien • Der LID gibt Wissen und Erfahrung weiter. Mit Schulungen, Publikationen und dem Online-Werkzeugkoffer für Bauernbetriebe und Organisationen motiviert er diese, auch ihr grosses Kommunikationspotenzial zu nutzen. • Beim LID gibt’s praktische Unterstützung. Alle können Informationsbroschüren und Werbeartikel für ihre Kommunikation bestellen und sich auch in ihren PR-Aktivitäten und -Projekten beraten lassen.

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Mit Facebook, Lockpfosten und Lehrertagungen: Die Schweizer Bauernfamilien gehen aktiv auf die Öffentlichkeit zu. Viele haben erkannt, dass ein Dialog mit der Gesellschaft Bestandteil der Betriebsführung ist und Perspektiven öffnet. Ideen und Inputs zur PR-Arbeit auf dem Hof gibt’s beim Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID). Wenn die Schweizer Bauernfamilien von den Konsumenten und der Gesellschaft genügend und positiv wahrgenommen werden, steigen ihre Chancen am Markt. Der LID motiviert deshalb die Bauernbetriebe zur Öffentlichkeitsarbeit und unterstützt sie mit Angeboten, Beratung und Hilfsmitteln. Zentrales Angebot für Bauernfamilien ist der Werkzeugkoffer «PR auf dem Bauernhof». Er besteht aus zwölf «Werkzeugen», einer Einführung zum Thema PR mit Überprüfung der eigenen Voraussetzungen, je einer Planungshilfe für Anlässe und Projekte ​ sowie Grundsatzüberlegungen, Angeboten, Ideen, Tipps und Tricks zu neun Themen, von «Informationstafel» bis «Medienkontakte». Online finden Bäuerinnen und Bauern auf www.lid.ch ein

breites Angebot an Hilfsmitteln für den Brückenschlag zwischen Land und Stadt.

Im Schaufenster der Öffentlichkeit  Die Bauern können in der Bevölkerung zwar auf einen beachtlichen Sympathie-Bonus zählen. Aber die Landwirtschaft arbeitet in einem Schaufenster. Besonders in Fragen der Tierhaltung nimmt die Sensibilität der Bevölkerung zu. Negative Schlagzeilen belasten immer wieder die Akzeptanz der Landwirtschaft bei der Bevölkerung, die sich von den alltäglichen Herausforderungen der Bauernfamilien immer weiter entfernt. Denn immer weniger Menschen stehen in Kontakt zur Landwirtschaft, immer weniger Konsumenten verstehen die Zusammenhänge zwischen Produzieren und Konsumieren. Es ist bei uns selbstverständlich, dass jeden Tag Brot, Milch, Fleisch, Käse, Gemüse oder Früchte auf dem Tisch stehen. Unter diesen Voraussetzungen genügt es nicht mehr, gute und preiswerte Lebensmittel und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.

Neue Werbung ab 2015  Die Imagekampagne «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern.». bildet seit über 15 Jahren die Basis für die PR-Arbeit der Schweizer Bauern. Die Edelweiss-Kampagne vermag hohe Bekanntheits- und Sympathiewerte zu generieren. Gegenwärtig arbeiten die Arbeitsgruppe Basiskommunikation des Schweizer Bauernverbands und der LID mit Partnern an der Erneuerung der Kampagne «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern.». Der Stapellauf der neuen Info- und Werbewelle wird Ende Februar 2015 stattfinden. Dazu braucht es alle, besonders aber die Bauernfamilien. Denn die glaubwürdigsten Botschafter für die landwirtschaftliche Öffentlichkeitsarbeit sind die Bäuerinnen und Bauern selbst. m

Autor Markus Rediger leitet den landwirtschaftlichen Informationsdienst LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6,  031 359 59 77, www.lid.ch www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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