Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 9 / 2013
Direktzahlungen: Umdenken nötig Seite 14
Schlagkräftige Arbeitsbreite Seite 26
Raps fit für den Winter Seite 41
Kälbermast mit 160-Tage-Limite Seite 72
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INHALTSVERZEICHNIS Die Schweizer Schweinegenetik überzeugt auch die Österreicher: UFA 2000 Kernzüchter Peter Muff hat erste Edelschweine exportieren können. Bild: Matthias Roggli
EDITORIAL
Daniela Clemenz
FENACO AKTUELL Neue Massstäbe in der Karottenverarbeitung Erweiterung des Leistungszentrums Bätterkinden
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Auf ein Wort von Martin Keller
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MANAGEMENT
Umdenken ist gefragt Die Ausrichtung der «AP 2014 – 17» verlangt ein gewissses Umdenken, was die Modalitäten um die Direktzahlungen betrifft.
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Der Landwirt als Arbeitgeber Agroimpuls bietet hilfreiche Kurs an
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Kurzmeldungen Mathematiker helfen beim Flächentausch Betriebsführung heisst auch Auseinandersetzung Direktzahlungen: Umdenken und aktiv gestalten
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LANDTECHNIK Traditionell und doch innovativ Reform verbucht Pluspunkte mit dem «Muli T10 X»
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Kurzmeldungen Krone «Comprima X-treme»: Extrem komprimierend Pöttinger Kreiselheuer «Hit 10.11 T»: Mehr als ein Sommerhit Lade- und Erntewagen «MX 320 GD» von Krone im Test Wettbewerb mit Lely Produktneuheiten
21 24 26 30 32 32
PFLANZENBAU
Mehr als ein Sommerhit Der Kreiselheuer «Hit 10.11 T»
von Pöttinger besticht durch seine besondere Kreiselaushebung.
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Ein entscheidendes Rapsjahr Konsequenzen des Neonicotinoidverbots
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Kurzmeldungen Schwefeldüngung: Gewohnheiten überdenken Schädlinge im Rapsanbau Maisernte: Nichts überstürzen Sortenwahl Getreide: Auf Qualität setzen Die Blacke an der Wurzel packen
33 38 41 44 47 50
NUTZTIERE
Gewohnheiten überdenken Umwelt und Kulturen unterliegen einem ständigen Wandel. Die Düngung ebenfalls.
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Robustmacher für die Klauen Ums Abkalben besonders wichtig
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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Der entscheidende Schub für Sportpferde Pferde: Ergänzungsfutter wägen Maisernte: Trockensubstanz oder Energie? Maisprodukte: Am besten ab Produktion und Ernte bestellen Abkalbetrank – die Kuh dankt Trockenstellen: Antibiotika, Versiegler oder beides? Kälbermast: Jetzt ist der Geburtsbetrieb gefordert RAUS für Mastkälber: Offene Fragen Export: Bestätigung für Schweizer Schweinezucht Schweinemast: Erfolgreich gegen Aggressionen Bio-Seite: Mehr aus der Herbstweide machen
53 55 59 60 62 64 68 70 72 74 76 78 80
LANDLEBEN
Mastkälber gehen RAUS Wer jetzt investiert, profitiert am längsten von den neuen Marktzuschlägen und Bundesbeiträgen.
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UFA-REVUE · 9 2013
Studienreise nach Uruguay und Brasilien Südamerika erleben und geniessen
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Kurznews Einfach raffinierte Rezepte Einladung zum Blütenball Ich bin gerne Bauer
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SONDERTHEMA Bäuerinnen haben Rechte
Beilage
Bäuerinnen und Landwirte sind in unserer heutigen Welt eine Art Helden. Vor allem die Bäuerinnen meistern ihr Doppel- oder gar Dreifachengagement mit Familie, Betrieb und ausserbetrieblicher Betätigung bravourös. Sie machen den Haushalt, erziehen die Kinder, bepflanzen den Hausgarten, tränken die Kälber, fahren Traktor oder führen die Buchhaltung. Bäuerinnen arbeiten heute öfters auch auswärts, verkaufen selbst gemachte Konfitüren auf dem Markt oder pflegen mit Besenbeizen die Gastfreundschaft. Diesen Bäuerinnen widmet die UFARevue eine Sonderausgabe. Unter dem Titel «Bäuerinnen haben Rechte» wird vor allem auf die soziale Absicherung eingegangen. Selbstverständlich ist dazu auch ein Video entstanden – zu sehen auf www.ufarevue.ch. Am 17. Sep tember 2013 und am 2. Oktober 2013 finden Webinare (Seminare über das Internet) statt – für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gratis. Eine der wichtigen Tätigkeiten der Bäuerinnen ist das Kochen. Seit über zehn Jahren kochen Bäuerinnen – einmal war es auch ein Bauer – für die UFA-Revue spezielle Rezepte. Die Seite mit diesen Bäuerinnenrezepten gehört zu den beliebtesten Rubriken der UFA-Revue. In Zusammenarbeit mit dem renommierten AT-Verlag hat die UFARevue nun eine Sammlung dieser Rezepte in einem Kochbuch herausgegeben (Seite 84). Ein Dank an alle Bäuerinnen, die mit uns UFA-Revue-Rezeptseiten gestalten.
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AKTUELL FENACO
Neue Massstäbe in der Karottenverarbeitung LEISTUNGSZENTRUM BÄTTERKINDEN Nach einer 19-monatigen Bauphase und einem Investitionsvolumen von rund 36 Mio. Fr. werden nun jährlich 35 000 t Kartoffeln, 5 000 t Karotten und 4 000 t Zwiebeln verarbeiten.
Geschäftsleitungsvorsitzender SteffenRis Jörg Schär und fenaco-Geschäftleitungsvorsitzender Martin Keller an der Eröffnung in Bätter kinden.
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«Dank gut ausgebildeten unternehmerischen Landwirten, die sich auf Karotoffeln, Karotten und Zwiebeln spezialisiert haben, können wir in diesem nun modernsten Leistungszentrum der Schweiz qualitativ hochstehende, gesunde und genussreiche Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln verarbeiten und an unsere Kunden des Schweizer Detailhandels termingerecht liefern.» So begrüsste Martin Keller, Geschäftsleitungsvorsitzender der fenaco und Leiter des Departements Landesprodukte, die Gäste zur Eröffnung des Erweiterungsbaus der Steffen-Ris AG in Bätterkinden. Unter den Gästen waren viele Kartoffelproduzenten, darunter auch Ruedi Fischer. Der Landwirt aus Bätterkinden ist Präsident der Vereinigung schweizerischer Kartoffelproduzenten und begrüsst die Investitionen der fenaco ins neue Leistungszentrum. «Auf Seiten der Produzenten freuen wir uns, dass die fenaco in die Verarbeitung einheimischer Produkte wie Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln investiert. Das zeigt uns, dass man an die schweizerische Produktion und deren positive Absatzentwicklung glaubt. Die modernen Lager haben sicherlich eine positive Wirkung auf die Langzeitlagerung unserer Produkte.», sagt Fischer. Für einige Kartoffelproduzenten seien, durch die Stilllegung von Zollikofen die Distanzen zum Abnehmer gestiegen. So brauche es weiterhin faire Transportentschädigung, fügt er an. Der Kartoffelanbau solle nämlich weiterhin dezentral und regional erfolgen, fruchtfolgemässig sei das wichtig.
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Der grossen Bedeutung dieses Leistungszentrum war sich auch der Berner Regierungsrat Andreas Rickenbacher bewusst. Er erklärte in seiner Grussbotschaft, dass es Sinnbild für den Geist einer 20-jährigen, jugendlichen Frische sei und die fenaco als Genossenschaft Leistungsfähigkeit ausstrahle und dies in ihren Bauprojekten sichtbar mache. «Das neue Gebäude ist Ausdruck einer Vorwärtsstrategie und die Investitionsbereitschaft ist ein Bekenntnis zum Kanton Bern. Dazu können wir nur sagen: »fresh&cool», sagte der Regierungsrat mit Verweis auf den Namen des Projekts. Mit dem neuen Leistungszentrum «fresh&cool» werde die fenaco den Ansprüchen einer modernen Logistik und den Qualitätsansprüchen der heutigen Kundschaft gerecht.
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Fortsetzung Seite 6 9 2013 · UFA-REVUE
AKTUELL
NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO
FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Kartoffeltag in Benken Die Kartoffel ist einer der wichtigsten Kulturen für die Bauern und die Konsumenten. Gleich mehrere Organisationen, nämlich die LANDI Weinland, fenaco, Swisspatat und der Strickhof haben sich zusammengetan, um Ende August einen Kartoffelschwerpunkt zu setzen. Fachreferate über Markt und Produktion, Demoversuche, aber auch die Festwirtschaft erfreuten die Besucher.
3 1 · Die Gebäudefläche des Leistungszentrums beträgt mit dem Erweiterungsbau 24 500 m2. 2 · Für das Prozesswasser besteht ein Kreislauf mit einer integrierten Aufbereitung, so dass der Frisch wasserverbrauch bei der Enddusche eingeschränkt werden kann.
3 · Insgesamt sind am Standort Bätterkinden 24 000 t Lagerkapazitäten verfügbar. Der Grossteil ist für die Lagerung von Kartoffeln ausgelegt.
Seit rund 20 Jahren wird die schweizerische Agrarpolitik umgebaut: Marktstützungsinstrumente und Exportsubventionen wurden durch Direktzahlungen und Marketingbeiträge für Schweizer Produkte abgelöst. Der Grenzschutz wurde gesenkt, blieb jedoch bis heute ein wichtiges Instrument zur Sicherung eines angemessenen Selbstversorgungsgrades. Mit diesen Veränderungen wurden die Branchenorganisationen zu einem zentralen Element der Wertschöpfungsketten. Die fenaco engagiert sich in Branchenorganisationen, die ihre Geschäftsbereiche abdecken. Sie liefert Marktinformationen und sucht aktiv das Gespräch als Vermittlerin zwischen Produzenten, Industrie und Detailhandel. Der Hauptgrund liegt im Grundauftrag der fenaco-LANDI Gruppe: Die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Branchenorganisationen tragen zu Markttransparenz und Stabilität bei. Zugleich sollen sie den Marktpartnern genügend Freiraum lassen, sich innerhalb von definierten Bandbreiten durch Innovation zu profilieren. Die fenaco setzt sich für Transparenz, Stabilität und Innovation ein, weil sie am Markt berechenbar und dynamisch operieren will. Dies gilt in Richtung der Mitglieder der fenaco, den Landwirten, sowie in Richtung ihrer wichtigsten Kunden, dem Schweizer Detailhandel und der Lebensmittelindustrie. Branchenorganisationen können nur dann erfolgreich wirken, wenn deren Beschlüsse von den Marktpartnern mitgetragen und umgesetzt werden. Dies bedingt, dass Konflikte offen und argumentativ innerhalb der Branche ausgetragen und die gemeinsamen Lösungen erst nach der gemeinsamen Lösungsfindung nach aussen kommuniziert werden. Im Wissen, dass der Wettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt zunehmend härter wird und die Tendenz zur Liberalisierung anhält, wird die fenaco weiterhin in den Branchenorganisationen aktiv mitarbeiten. Martin Keller Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung
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AKTUELL FENACO
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1 · Regierungsrat Andreas Rickenbacher.
Fresh&Cool: Lagerkapazitäten: 19 500 t Kartoffeln 3 000 t Karotten und 1 500 t Zwiebeln
2 · Präsident der Vereinigung Schweizer Kartoffelproduzenten Ruedi Fischer. 3 · Jeder Wareneingang wird gewogen, einer Qualitätsprüfung unterzogen und erhält eine Identifikation, welche die Rückverfolgbarkeit bis zum Konsumenten sicherstellt.
Aufbereitungs- und Verpackungsleistung: Kartoffeln: 35 t / Stunde Karotten: 10 t / Stunde Zwiebeln: 5 t / Stunde
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4 · Mit Eiswasser werden die Karotten sofort auf die ideale Kerntemperatur von 2 bis 4° Celsius abgekühlt und anschliessend im Hochregallager zwischengelagert. 5 · Mit einem auf wändigen Wasch- und Polierprozess auf modernsten Anlagen werden die Karotten gereinigt und elektronisch nach Grösse und Qualität selektioniert. 6 · In einem Prozess werden die Kartoffeln nach Grösse kalibriert, gewaschen, poliert, sortiert und anschliessend in einen der 31 Bunker für die Weiterverarbeitung eingelagert.
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Investitionsprogramm Die SteffenRis AG ist ein Tochterunternehmen der fenaco Genossenschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Bauern bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unter nehmen zu unterstützen. Mit dem De partement Landesprodukte, das über 400 Mitarbeitende beschäftigt und jährlich rund 250 000 t Früchte, Gemüse und Kartoffeln lagert, verarbeitet und vermarktet, nimmt die fenaco eine Schlüsselfunktion zwischen den Produzenten, der Lebensmittelindustrie und dem Detailhandel wahr. Verteilt über die ganze Schweiz werden 13 Leistungszentren betrieben. Um deren Effizienz zu sichern und angesichts des harten
Margendrucks die Produktionskosten so tief wie möglich zu halten, werden sie laufend modernisiert. Allein in den letzten fünf Jahren investierte die fenaco über 100 Mio. Fr. in den Aus- und Umbau dieser Lager und Verarbeitungsbetriebe. Die Einweihung des erweiterten Leistungszentrums der Steffen-Ris AG bildete den krönenden Abschluss des Investitionsprogramms zugunsten einer produzierenden Landwirtschaft.
Modern, innovativ und effizient Zentrale Elemente des fast vollständig aus Schweizer Holz gefertigten Erweiterungsbaus ist ein Kühllager für 5000t Kartoffeln und 3000t Karotten sowie
Angaben zum Bau: Tragkonstruktion Holz (82 % Schweizer Holz) Boden betoniert, Zwischenwände Leichtbau aus Stahl, Glas und Blech. Die hinterlüftete Fassade vom Kühllager ermöglicht eine Energieeinsparung von 430 000 kWh jährlich, die Grundwasserheizung eine von 800 000 kWh jährlich. Baubeginn: Dezember 2011 Fertigstellung aller Arbeiten: September 2013 Personal: 80 Vollzeitarbeitsplätze Gesamtinvestitionssumme: 36 Mio. Fr.
hochmoderne und innovative Verarbeitungsanlagen. In der Karottenaufbereitung werden mit neuster Technologie und weitgehend automatisierten Prozessen bezüglich Effizienz und Produktqualität neue Massstäbe gesetzt. Während der Erweiterungs- und Umbauphase wurde der Betrieb aufrechterhalten. Die Inbetriebnahme der Neuanlagen erfolgte etappenweise. Bereits im September 2012 konnten die Kühllager fertiggestellt werden. Seit Mai 2013 ist die Karottenlinie in Betrieb. Gemäss Projektleiter Jörg Schär, Geschäftsleitungsvorsitzender der Steffen-Ris AG, werden bis Ende September sämtliche Anlagen ihre Produktion aufnehmen. 䡵 9 2013 · UFA-REVUE
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Ruderboot mit Trailer Fr. 200 寿 079 356 88 13
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Ladewagen Bucher 20K, Tiefgangladewagen mit WW-Gelenkwelle, Bereifung 15/55/17, einsatzbereit, Standort 8732 Neuhaus Fr. 950 寿 079 521 07 53
Mähwerk BCS7, 2.10 m, 600 kg mit Aufbereiter, solider Zustand Fr. 800 寿 079 310 48 31 2 Kunstofftanks, 3000 l, 1 Tank 2000 l, 1 Ersatzspumpe, Leistung 6-12 m3/Std, 2-9 Bar und ein Ersatz el. Druckschalter Fr. 5800 寿 071 664 16 56 Dosieranlage Agrar; Heukran Lanker; Heu verteiler Wild; Heu belüftung mit Entfeuchter und Heuroste 寿 062 776 16 71 Milchwaage Amman, 150 kg mit Waagkessel und Auffangwanne; Kreiselpumpe Sawa, 160/2 MK; 2 Milchabsaugpumpen Högger 寿 00423 384 25 79 Druckfassschieber, Hydraulisch 4»; Waschtrog PVC; Flaschenzug, 2 t; Gebläserohrbogen 40 Ø, Radius 2.5 m; Stützrollen klein; Mädligetriebe DeutzFahr, 寿 044 788 17 00 Reform Muli 50, 8500 h mit Kabine, vorne Breitbereifung, hinten Doppelrad, mit Ladewagen, Preis auf Anfrage 寿 079 240 42 54 Gelenkhalsrahmen, System Kolb Fr. 20/ Stk., Raum Bern 寿 078 832 90 35 2 Pneu 420/70 R28, 14.9 R28 寿 079 245 11 39 Bergladewagen, Tiefgang 24 m3,super Zustand 寿 079 622 45 82 Remorque de camion plateau alu 2 ess, 22 t, 13 m, 30 km/h Fr. 8’200; 3 ess., 27 t, 8 m frein hydr. Fr. 6800; 2ess., 18 t, basse pneus larges, frein à air Fr. 6600; remorque 2 ess, 18 t porte container, 35 m3, idéal pour stocker des céréales Fr. 3300; 1 ess. 4 to basse 5 x 2 m Fr. 800;
Silos à céréales 10-2030 to ronds, soufflerie et ventilateur, vis à céréales 10 et 14 cm, 4 à 8 m ; vis à céréale 16 cm, 7.5 m sur roue Fr. 2200 寿 079 250 65 64 Ladewagen Bucher Landsberg, total revidiert; Heuschrote Gommer; Doppelräder 9.5x32, passend 1128 und 1228 寿 062 293 21 29 Milchzentrifuge; Grasbandseilwinde; Kannenmelkbahn für 11 Kühe; Stallfenster; Vieputzapparat Hata; Boiler, 30 l; Schweinetröge 寿 034 435 11 15 2 Ladewagenpneu 13.0/ 75- 16 SL AW; 2 Anhängerpneu 6.50. 20: 1 x neu, 1 x neuwertig 寿 071 977 17 69 Mähbalken zu Aebi AM9D 1.75 m 寿 071 977 17 69 Mistrampe, Alu, Länge/Breite 5 m x 0.70 m, sehr gut erhalten Fr. 600 寿 071 755 26 40 7 Schwemmkanalroste 80 x 100, günstig; Krippenholz, Bongossiholz, 29 m; Heukran Bücheler Kanton LU 寿 041 450 17 41 Maishäcksler Pöttinger Mex 2 GT, wenig gebraucht, Motor Mag 1035, Krippenschalen ca. 10 m, Rad kpl. 6.5 x 16AW 寿 041 450 17 41 Bergmäher Rapid; Kreiselheur Kuhn, 4 m, ideal für kleine Metrac und steile Lagen 寿 079 292 85 57 Reform Muli 140 mit viel Zubehör, guter Zustand 寿 079 363 50 57 Kolbenpumpe H-30 mit neuen Zylinder, Stahl HV 140 mm mit Zubehör Fr. 2500;
Ladewagen TL219, guter Zustand Fr. 2000, TL189 Fr. 1000; Traktor IHC 423 mit Doppelrad 9.12. ab MFK Fr. 4000 寿 071 311 18 65 Bührer OP17 Traktosped, neu bereift 136x28; Doppelrad, Pflegerad 11.2 x 28, Servolenkung, klappbarer Bügel, 1 EW, 1 DW-Ventil, usw. 寿 052 376 11 52 Cn-Pasteur, 30 l, doppelwandig für Brunnenwasserkühlung und Dampfbeheizung, digitale Temparaturanzeige inkl. Rührwerk 2-stufig, 380 Volt, neuwertig, Neupreis Fr. 6200, Verkaufspreis Fr. 4900, 寿 041 810 21 69 Kettenstab Steilförderband, 5.5 m, Fr. 100; Bandheuer für Aebi Motormäher Fr. 100 寿 041 810 21 69 Mähwerk Pöttinger alpha motion Jahr 2012; Mistzange, neu, für Hoflader 90 cm Breit; Klingenrotor Raum, 3 m mit Packerwalze 寿 079 778 10 87 Silofräse Huber Muesmax mit Turbozyklone; Scheibenmähwerk Kuhn, Heckanbau; Milchtank, 2100 l 寿 079 334 51 07 Vorzugwagen zum kuppeln von 2 Einachsoder Tandemachsanhängern, sehr robuste Ausführung, inklusive Reserverad Fr. 1500 寿 078 775 10 69 Einachskipper mit Holzaufbau, günstig 寿 079 215 89 35 Motorspritze Zivielschutz Type 2 mit VWMotor 寿 079 778 10 87 Fortsetzung Seite 19 9 2013 · UFA-REVUE
KURZMELDUNGEN MANAGEMENT
Hält die Agrarpolitik 14 – 17, was sie verspricht? Darlehen belegen Der Artikel 104 in der Bundesverfassung ist europaweit einzigartig. Es handelt sich dabei quasi um einen «Gesellschaftsvertrag des Schweizer Stimmvolkes mit der Schweizer Landwirtschaft». Im Artikel 104 ist gesagt, dass der Bund dafür sorgt, dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung der Bevölkerung leistet, zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft sowie zur dezentralen Besiedlung des Landes. Der Verfassungsartikel signalisiert: Die Produktion von Nahrungsmitteln ist und bleibt die Hauptaufgabe der Landwirtschaft. Nun untersuchte Eveline Dudda in ihrer Abschlussarbeit des CAS Zertifikatslehrgangs «Agrarrecht» der Universität Luzern,
ob mit dem neuen Direktzahlungssystem unter der AP 14 – 17 dem Verfassungsartikel 104 entsprochen wird. Das neue Direktzahlungssystem möge zwar Vorteile haben, es habe aber auch Schwächen, schreibt sie. Einerseits würden mit der neuen Agrarpolitik Betriebe besser gestellt, die einen kleineren (im Extremfall sogar gar keinen) Teil ihres Einkommens mit der Produktion von Nahrungsmitteln erzielen und sich stattdessen auf gemeinwirtschaftliche Leistungen konzentrieren. Anderer-
seits seien die Anreize ressourcenschonender und ökologischer zu wirtschaften für intensiv produzierende Betriebe zu gering. Zudem sei die AP 14 – 17 mit einer rechtlichen Verunsicherung behaftet, denn die Berechnung der Standardsarbeitskräfte werde erst nach dem Inkrafttreten der AP14 angepasst.
Leserreaktion auf UFA-Revue 7-8/2013
Qualität der ökologischen Leistungen. Nachzulesen mit einer Replik von Eveline Dudda auf: http://agrarpolitik-blog.com
rück (– 2.2 %). Im Gegensatz dazu wurden die Betriebe, die keine Milch liefern und in erster Linie Mutterkühe halten, immer zahlreicher (+ 7.1 %).
Einmal mehr mutig, klar und kompetent ist der Artikel «Sind Direktzahlungsexzesse vorprogrammiert» von Eveline Dudda. Geärgert hat mich die professorale Verwedelung des B. L. Sie bringen ans Tageslicht, was uns Bauern auf Dauer enorm schaden kann und der Direktor vernebelt in gewohnter Manier. Doch so langsam denke ich, schiesst er ein Eigentor. Immer mehr Leute merken, was schief läuft. Zumindest solange wir, in welchen Blättern auch immer, noch klare Botschaften zu lesen kriegen. Jakob Alt, Oetwil an der Limmat
Direktzahlungen: Leistung oder Exzess? Diskutiert wurde der Artikel von Eveline Dudda (UFA-Revue 7-8/ 2013) auch im Blog von Christian Flury und Robert Huber. Nach Meinung der Blogger sprechen vier Argumente gegen eine Maximierung der Direktzahlungen und entsprechender Exzesse: Selbstbild der Landwirtschaft, drohender Kapitalverlust, Opportunitätskosten und UFA-REVUE · 9 2013
Eveline Dudda, «Hält die Agrarpolitik 2014 – 17, was sie verspricht?» Lehrgangsarbeit an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern, Zertifikatslehrgang «Agrarrecht».
Weniger Milchkühe, mehr Bio
Wer haftet?
Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe belief sich im Jahr 2012 in der Schweiz auf 56 575. Dies sind 1.8 % weniger als im Vorjahr. Die landwirtschaftliche Nutzfläche blieb mit über 1 Million ha unverändert. Gleichzeitig erreichte die biologisch bewirtschaftete Nutzfläche die Marke von 120 000 ha. Bei der Tierhaltung hat die Bestandesgrösse im Allgemeinen zugenommen: Schweine- (+ 4.9 %), Rinder- (+1.3 %), Ziegen- (+ 3.3 %) und Schafzucht (+1.2 %). Die Zahl der Betriebe mit Milchkühen ging 2012 weiter zu-
Tierhalter haften, auch wenn sie kein Verschulden trifft. Die Tierhalterhaftpflicht ist bei den Landwirten in der Grunddeckung der Betriebshaftpflichtversicherung enthalten. Die Privathaftpflichtversicherung deckt in der Grunddeckung Ansprüche gegen (Hobby-)Tierhalter. Wichtig sind in beiden Fällen ausreichende Versicherungssummen von mindestens 5 Mio. Fr. Sonderrisiken, z. B. Pensionspferde sind zusätzlich in die Versicherung einzuschliessen. Stefan Binder www.sbv-versicherungen.ch
Der Bundesgerichtsentscheid 4A_ 12/2013 vom 27. Juni 2013 zeigt auf, dass für den Beweis eines Darlehens eine einseitige Erklärung nicht ausreicht. Der Vater hat der Mutter des gemeinsamen Kindes seit der Geburt grössere Summen überwiesen. Dabei vermerkte er jeweils auf den Überweisungen, dass es sich um ein Darlehen handelt. Die monatlichen Summen beliefen sich auf jeweils 5000 Fr., einzelne Zahlungen waren deutlich höher. Im Streit mit der Mutter verlangt nun der Vater die Rückzahlung seiner Darlehen. Das Bundesgericht hält ausdrücklich fest, dass derjenige der die Rückforderung verlangt, zu beweisen hat, dass es sich um ein Darlehen handelt. Dieser Beweis gelang unter anderem nicht, weil weder ein Darlehensvertrag noch die für ein Darlehen typischen Merkmale wie Verzinslichkeit und Rückzahlungen fehlten. Hinderlich war auch, dass regelmässige Zahlungen nicht unbedingt auf ein Darlehen schliessen lassen. Fazit: Da Darlehen innerhalb der Bauernfamilien oft vorkommen, sollte unbedingt ein gegenseitiger Darlehensvertrag mit dem Darlehensgeber abgeschlossen werden, bevor das Geld überwiesen wird. Umkehrschluss: Wer Rückzahlungen von Darlehen (zum Beispiel regelmässig auf das Jahresende) vornimmt, sollte diese als Tilgung des Darlehens quittieren lassen. Denn wurde ein Darlehensvertrag einmal ausgestellt, ist der Beweis der Rückzahlung zu erbringen. Martin Würsch, Schweizerischer Bauernverband, Treuhand und Schätzungen, Laurstrasse 10, 5201 Brugg, Tel. 056 462 51 11
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9
MANAGEMENT
Mathematiker helfen beim Flächentausch MELIORATIONEN UND FLURBEREINIGUNGEN sind kompliziert und bergen Konfliktpotenzial. Nun entwickelten Mathematiker in Deutschland ein mathematisches Verfahren, welches Flurbereinigungen erleichtert.
Konfliktpotenzial bei Flurbereinigungen, wenn zum Beispiel Bauern mit der Bodenqualität der zu tauschenden Felder nicht zufrieden sind.
Eine speziellen Software, dabei handelt es sich um ein mathematisches Verfahren zur Erleichterung der Flurbereinigung im landwirtschaftlichen Raum, ermöglicht den freiwilligen Pacht- und Nutzungstausch von landwirtschaftlichen Flächen in bislang unerreichter Qualität und Effizienz. Zunächst werden die verschiedenen Ackerflächen eingefärbt und so den jeweiligen Besitzern zugeordnet. Die Software kann nun mit Hilfe der Algorithmen die Ackerflächen den Landwirten neu zuordnen und somit die Flur perfekt aufräumen. Ein Mausklick, und die Software errechnet innerhalb weniger Sekunden eine optimale Feldaufteilung. Aus dem bunten Flickenteppich entsteht ein nach Farben sortiertes Bild. In der Berechnung bereits berücksichtigt sind unter anderem die verschiede-
nen Bodenqualitätsstufen, EU-Subventionen oder Wünsche der Landwirte. Der Vorteil der neuen Flurverteilung liegt in der Wirtschaftlichkeit. Die Landwirte können ihre Felder effizienter bewirtschaften, Fahrtkosten und auch den CO2-Ausstoss reduzieren. Das Prinzip der Flurbereinigung ist nicht neu. Bereits König Ludwig II schuf das «Gesetz, die Flurbereinigung betreffend». Anders als in klassischen Verfah-
ren wird in der neueren Initiative des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aber auf Eigentumsveränderungen verzichtet. Lediglich das Recht zur Bewirtschaftung wird getauscht. Was sich so einfach anhört, ist allerdings mathematisch extrem aufwändig. Wenn nur zehn Landwirte mit insgesamt 300 Feldern mitmachen, gibt es 10 hoch 300 verschiedene mögliche Zuordnungen.
Freiwilliger Nutzungstausch Mit einer Initiative zum freiwilligen Nutzungstausch des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird den Bauern ermöglicht, Kosten zu senken und wettbewerbsfähiger zu werden. Durch den freiwilligen Nutzungstausch werden die Wirt schaftsflächen auf Pachtbasis freiwillig, schnell und kostengünstig zusammengelegt. Die Eigentumsverhältnisse selbst bleiben unverändert. Ökologische Interessen werden bei der Zusammenlegung berück sichtigt. Die Landwirte oder die Gemeinde können den freiwilligen Nutzungstausch beim Amt für Ländliche Entwicklung beantragen. Tauschgrundlage ist ein Bewirtschaftungskonzept, das die Landwirte und Verpächter mit Unterstützung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erstellen. Das Amt gewährt Zuschüsse für die Vorarbeiten in der Höhe von 2.000 € bis zu 75 %. Allenfalls kann ein zusätzlicher Helfer mit bis zu 100 € vergütet werden. Vorgesehen ist zudem eine Pachtprämie in Form einer einmaligen Zahlung bis zu einer Höhe von 200 € je ha, wenn auf der Grundlage des genehmigten Bewirtschaftungskonzeptes für die Dauer von mindestens 10 Jahren eine neue schriftliche Pachtvereinbarung geschlossen wird. Auch die Aufwendungen der Tauschpartner bei Massnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden bis zu 100 % entschädigt. 10
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MANAGEMENT
Meliorationen in der Schweiz
Höhere Wirtschaftlichkeit durch Flurbereingung: Flächenverteilung vorher (links) und nachher (rechts). Grafik: Prof. Dr. P. Gritzmann, TUM
Die Zahl der Atome im bekannten Universum liegt im Vergleich bei nur bescheidenen 10 hoch 78. Um diese enorme Zahl an Möglichkeiten in den Griff zu bekommen und die Rechenzeit gering zu halten, beruht das Verfahren auf ausgeklügelten mathematischen Ideen der algorithmischen Geometrie und Optimierung. Die Schwerpunkte aller Fel-
der der Landwirte werden dabei – anschaulich gesprochen – so weit wie möglich auseinander geschoben, so dass die Felder eines Landwirts möglichst nah aneinander liegen und weit von den fremden Feldern entfernt sind. In der praktischen Umsetzung erhält der Tausch auch noch eine starke «gruppen-
Im Lötschental wird in einem grossangelegten Bewirtschaftungsarrondierungsprojekt Eigenund Pachtland neu zugeteilt, ohne die Eigentumsverhältnisse anzutasten. Bilder: Peter Lehner, Kippel, www.loetschentalplus.ch
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Das mathematische Verfahren der Technischen Universität München (TUM) tönt interessant. Es könnte neben den freiwilligen Verfahren auch bei konventionellen Landumlegungen als Hilfe zur Erarbeitung des Neuzuteilungsentwurfes angewandt werden. Allerdings hat dort wie auch bei den freiwilligen Verfahren die Wunschäusserung der Eigentümer oder Bewirtschafter ein grosses Gewicht. Offenbar können beim Verfahren der TUM diese Wunschäusserungen nicht eingebracht werden. Zudem scheint das Verfahren nur dort tauglich, wo die Verhältnisse einfach sind und keine weiteren Randbedingungen existieren. Um das Verfahren besser bewerten zu können, müsste es mal an einem konkreten Fall getestet werden. Aus Ressourcenoptik (Arbeit, Kapital, natürliche Ressourcen) haben eine Landumlegung oder generell eine Bewirtschaftungsarrondierung wie die Pachtlandarrondierung oder die virtuelle Landumlegung ein grosses Potenzial. Interessant ist beispielsweise das Walliser-Modell, wo in einer Bewirtschaftungsarrondierung Eigenland und Pachtland für die Bewirtschaftung neu zugeteilt werden, ohne das Eigentum anzutasten. Diese Bewirtschaftungsarrondierung ist jedoch im Kanton Wallis nicht freiwillig und wird nach ZGB Art. 703 und einer ergänzenden kantonalen Gesetzgebung gegründet. Im Herbst soll die beschlussfassende Versammlung für die Bewirtschaftungsarrondierung Lötschental stattfinden (Mehr über das Projekt auf www.loetschentalplus.ch). Die Pachtlandarrondierung wird in der Agrarpolitik 2014 – 2017 mit der Erhöhung der einmaligen Entschädigung an Verpächter für das Recht zur Weitergabe des Pachtlandes durch eine Pachtlandorganisation (Art. 15 Abs. 1 Bst. g SVV) voraussichtlich noch stärker gefördert werden. René Weber, Dipl. Kult. Ing. ETH, Stv. Leiter Fachbereich Meliorationen, Bundesamt für Landwirtschaft, Bern.
dynamisch-soziologische» Komponente. Zu Beginn bringt jeder Landwirt – menschlich völlig verständlich – nur seine schlechteren Flächen ein. Hierdurch ist natürlich der Rahmen für Verbesserungen begrenzt. Daher wurde ein «Tauschtool» entwickelt, mit dem die beteiligten Landwirte in Echtzeit am Computer die ökonomischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen «spielerisch erfahren» können. Hierdurch fassten die beteiligten Landwirte Vertrauen und brachten mehr und mehr Felder ein. Im Ergebnis konnte so eine Reduktion der Bewirtschaftungskosten von bis zu 30 % erzielt werden. Aber nicht nur Zuordnungen von Feldern können so berechnet werden. In jüngeren Projekten hat Dr. Borgwardt das Verfahren erfolgreich auch auf die Neuordnung von Waldflächen angewandt. 䡵
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur. Quelle: Technische Universität München (TUM). Prof. Peter Gritzmann hat gemeinsam mit Dr. Steffen Borgwardt sowie Prof. Andreas Brieden mathematische Verfahren zur Erleichterung der Flurbereinigung im landwirtschaftlichen Raum entwickelt. Hierfür wurden sie im Juli in Rom mit dem «Euro Excellence in Practice Award» der Association of European Operational Research Societies (EURO) ausgezeichnet.
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MANAGEMENT
Betriebsführung heisst Auseinandersetzung ROLLENTEILUNG Früher war es klar: Der Mann war draussen in Feld und Stall und die Frau sorgte im Haushalt für Ordnung. Heute ist die Administration der Punkt, wo alles zusammen läuft. Auch gibt es überbetrieblich neue Organisationsformen.
Bendicht Münger
Kulminationspunkt, wo sich heutzutage die Verantwortlichkeiten zwischen Bäuerin und Landwirt nicht mehr klar aufteilen lassen, ist die Administration. Diese ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und komplexer geworden. Eine Bearbeitung ohne Informatikhilfsmittel und Internet ist fast nicht mehr denkbar. Entsprechend sind die Anforderungen und Kenntnisse gestiegen. Hier braucht es Kommunikation, Unterschriften und Koordination der Terminpläne. Arm ist jene Bauernfamilie, wo das nicht klappt. Oft wird die Buchhaltung von der Bäuerin gemacht. Manche Bäuerinnen sind gut ausgebildet und übernehmen das gerne. Meistens sind die Landwirte froh, wenn sie die Administration abschieben können.
Wer fehlt an der Jahresabschlussbesprechung? Wie es um einen Betrieb steht, entlarvt der Jahresabschluss. Dieser ist der Ausgangspunkt, um auf dem Betrieb Veränderungen vorzunehmen oder zu investieren. Die Abschlussbesprechung mit dem Treuhänder sollen Bauernpaare nutzen, um sich auch auf den neuesten Wissensstand punkto finanzieller Situation zu bringen. Leider kommt es immer wieder vor, dass die Abschlussbesprechung nur in Anwesenheit des Landwirts erfolgt. Die Bäuerin wird quasi ausgeschlossen, auch wenn sie Monat für Monat das Kassabuch führt. Landwirt, Treuhänder und Berater müssen sich bewusst sein, dass ein Landwirtschaftsbetrieb auf den Schultern beider Ehepartner lastet. Jeder Ehepartner soll deshalb transparent über die wirtschaftlichen und finanziellen Belange informiert sein, mitreden und mitbestimmen können. Auch 12
wenn die – in den meisten Fällen – «zugeheiratete Partnerin» aus der Vorstellung heraus «ihr gehöre ja nicht der Betrieb», sich oftmals bewusst oder unbewusst von der Abschlussbesprechung fern hält. In den seltenen Fällen, in denen der Betrieb der Frau gehört und der Ehepartner einer tragenden externen Arbeit nachgeht, verhält es sich meistens umgekehrt: Bei der Abschlussbesprechung fehlt der Ehepartner. Es scheint nicht ein geschlechterspezifisches Phänomen zu sein, sondern entscheidend wird sein, wer den Betrieb eingebracht hat. Dabei wird vergessen, dass während der langen gemeinsamen Zeit nicht zu unterschätzende Eigentums- und Vermögensanteile zu Gunsten beider Partner geschaffen werden. Der Einbezug des Partners in Buchhaltungsanalyse, in Planung von Veränderungen und Strategien ist mehr als nur sinnvoll und gerechtfertigt.
Wen geht es an – die überbetriebliche Zusammenarbeit? Noch um einiges ärger ist der Einbezug der Bäuerin, wenn es um überbetriebliche Zusammenarbeit geht. Verschiedenste Formen von Gemeinschaften halten in der Landwirtschaft immer mehr Einzug. Einfachste Zusammenarbeitsformen wie ÖLN-Gemeinschaften bis hin zu komplexen und anspruchsvollen Gebilden werden geplant und praktiziert – aber auch wieder aufgelöst. Meistens wird die überbetriebliche Zusammenarbeit als eine so genannte unternehmerisch männliche Angelegenheit betrachtet. Vergessen geht dabei, dass ein Bauernhof nicht nur aus einem Betriebsleiter besteht, son-
dern dass eine Familie dazu gehört und auch, dass beispielsweise Traditionen und Emotionen wie die Verbundenheit mit dem Betrieb wichtig sind.
Kein Wundermittel Noch vor 20 Jahren wurden Betriebsgemeinschaften von Politikern, Forschern und Beratern oft als «Wundermittel» gepriesen als Lösung, um Kosten zu senken, um überlasteten Betriebsleitern das Leben leichter zu machen oder um grosse Ökonomiebauprojekte zu realisieren. Man lockte mit besseren «Subventionsund/oder Agrarkreditkonditionen» falls bei Bauvorhaben die Komponente «Gemeinschaft» eingebracht würde. Zudem würde auch die Bäuerin profitieren, beispielsweise von der Stallarbeit entlastet, es gäbe freie Wochenenden und oft lägen auch Ferien drin. Früher sahen sich Bauern, die Gemeinschaften gründen wollten, einem enormen emotionalen Druck ausgesetzt, der von anderen Landwirten, aber auch von der Familie und Verwandten kam. Dies hat sich heute doch ziemlich geändert und man ist aufgrund des wirtschaftlichen Drucks oft froh, dass jemand die Hofnachfolge antritt, um daraus in Form von überbetrieblicher Zusammenarbeit ein Gebilde zu kreieren, das in der Zukunft erfolgreich zu bestehen vermag. Verbunden mit Gemeinschaften sind administrativer Mehraufwand und steigende Buchführungskosten. Bei der Gründung einer Gemeinschaft, bei der Buchführung, aber auch bei der Auflösung einer Gemeinschaft steht den Bauern der Treuhänder zur Seite. Leider kommt es vor, dass Gemeinschaften von Landwirten gegründet und auch vom 9 2013 · UFA-REVUE
MANAGEMENT bar sind und nicht nur von der buchführenden Partei. Das schafft Vertrauen und erhöht die gemeinsame Verantwortung. Die wirtschaftlichen Ergebnisse müssen den Weg aus der Gemeinschaft an den heimatlichen Herd finden, wo die Ehefrau, wenn sie nicht an der Gemeinschaft beteiligt ist, informiert wird. Es darf keine Männerphalanx gegenüber der ausserhalb der Gemeinschaft stehenden Ehefrauen geben.
Diskussionskultur pflegen Min-
Landwirtschaftsamt bewilligt werden, obwohl die steuerlichen Auswirkungen nicht vorgängig mit den Treuhändern der einzelnen Betriebe im Detail abgesprochen wurden oder die Eingangsbilanzen noch nicht bereinigt oder erstellt wurden. Das schafft Probleme und kann gut angedachte und zum Teil schon realisierte Vorhaben plötzlich in ein anderes Licht rücken.
Alles ändert und ist im Fluss Kommen die Emotionen hoch oder verfügt ein Partner nicht über die notwendige Weitsicht, um Kompromisse oder sinnvolle Alternativen zu finden, kann schon mal eine Gemeinschaft noch während der Startphase in einem Fiasko landen. Genau wie bei einer gut funktionierenden Beziehung eines Ehepaares, sollten sich auch die Partner einer Betriebsgemeinschaft regelmässig und ehrlich über Ziele, Absichten, Missstände und Verbesserungsmöglichkeiten austauschen und sich darauf basierend neu orientieren. Der Gründung von Gemeinschaften geht ein intensiver Prozess voraus, der sich auf die zu realisierenden Ziele konzentriert. Zu spät wird realisiert, dass sich durch die Gründung UFA-REVUE · 9 2013
einer Gemeinschaft neue Ziele und Wege eröffnen, zum Beispiel mehr Zeit für Partnerschaft oder Hobbys. Gemeinschaften lösen immer auch eine Veränderung der Prioritäten in den Köpfen der Beteiligten, aber auch der indirekt Beteiligten, aus. Sie verändern Denkmuster und geben die Chance, ausgetretene Pfade zu verlassen. Wie sollen diese Veränderungen angesichts der alltäglichen Hektik wahrgenommen werden – von der Ehefrau, der Familie und den Gemeinschaftspartner? Per Zufall, bei einem Konflikt, der in Eskalation mündet oder wird gar nichts bemerkt, bis es zu spät ist und einer geht, nichts als Unverständnis auf der Gegenseite auslösend?
Transparent und verantwortungsvoll Die Gemeinschaftspartner müssen sich schon von Beginn weg bewusst sein, dass jede Gemeinschaft auch einmal ein Ende hat oder gar vorzeitig beendet werden kann. Das ist keine Schande und liegt in der Natur der Sache. Wichtig ist, dass sämtliche Unterlagen für die Gemeinschaftsführung und Buchhaltung von allen Vertragspartnern uneingeschränkt und jederzeit einseh-
destens einmal pro Jahr sollte ein von steuertechnisch oder betriebswirtschaftlichen Überlegungen losgelöster Austausch der Gemeinschaftspartner stattfinden. Auch die Ehefrauen oder Lebenspartner sollten dabei sein, so dass sie auf dem Laufenden sind, was in der Gemeinschaft läuft. Idealerweise wird der Austausch von einem so genannten Coach geleitet, der neutral ist, den Ablauf strukturiert und Beschlüsse verständlich schriftlich festhält. Dies, auch wenn dieser Coach für die zweistündige Besprechung halt etwas kostet. Jeder Berater und Treuhänder, der Gemeinschaften für andere plant, begleitet oder abrechnet, aber auch die Bauernfamilien, die sich mit der Absicht beschäftigen eine Gemeinschaft einzugehen oder bereits in Gemeinschaften sind, müssen sich bewusst sein, dass Gemeinschaften weit mehr und unvorhersehbare Veränderungen und emotionale Auswirkungen auf die Teilhaberbetriebe auslösen, denn auch das Umfeld ändert sich stetig.
Gemeinschaften lösen eine Veränderung der Prioritäten in den Köpfen der Beteiligten aus. Die Veränderungen müssen in den Bauernfamilien thematisiert werden. Bild: Christian Mühlhausen, landpixel.eu
Fazit
Landwirtschaft ist nicht nur melken und ackern, sondern Landwirtschaft ist emotional. Gefühlmässig sind die Bauernfamilien in all ihren Entscheiden auf dem Betrieb involviert. Es nützt nichts, etwas rein rational betriebswirtschaftlich Sinnvolles zu realisieren, wenn sich beim Landwirt gefühlsmässig alles dagegen sträubt. Wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein und Worte dafür zu finden, um sie dem Ehe- oder Lebenspartner, aber auch den Gemeinschaftpartnern zu erklären. Es braucht auf jedem Betrieb eine Balance zwischen Herz und Verstand, zwischen Mann und Frau, zwischen dem eigenen Betrieb und den Zusammenarbeitspartnern. 䡵
Autor Bendicht Münger ist Leiter des landwirtschaftlichen Buchhaltungsdienstes, Landwirtschaftliches Institut des Kantons Freiburg , 1725 Posieux, www.agrofid.ch
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MANAGEMENT
Umdenken und aktiv gestalten MIT DER AGRARPOLITIK 2014 – 2017 sollen nicht mehr «gemeinwirtschaftliche Leistungen» mit «allgemeinen Direktzahlungen» abgolten werden, sondern die Direktzahlungen sollen einen Bezug zum Art. 104 der Bundesverfassung haben. Für die Bauern heisst das, sich vom System AP 2002 zu verabschieden und gezielt Aufgaben zu übernehmen, die mit Beiträgen abgegolten werden können.
Peter Weber
Mit der AP 2002 wurden Einkommen für die Bauernfamilien und Preise für ihre Produkte getrennt. Die Direktzahlungen wurden für gemeinwirtschaftliche Leistungen ausgerichtet und zu einem bedeutende Anteil des bäuerlichen Einkommens. Das Parlament sprach 1999 einen vierjährigen Rahmenkredit von 14 Mia. Fr. zu Gunsten der Landwirtschaft, davon 9.5 Mia für Direktzahlungen. Das war damals eine Sensation. Die Erwartungen waren gross, ebenso die Kritik an der Einführung eines ökologischen Leistungsnachweises als Voraussetzung für Direktzahlungen. Rund 4/5 der Direktzahlungen beanspruchten die allgemeinen Direktzahlungen in Form von Flächen- und Tierbeiträgen. Der Rest, also knapp 20% der Beiträge wurden für ökologische Leistungen, umweltschonende Bewirtschaftungen und tierfreundliche Haltungsformen ausgerichtet (Grafik 1). Die Verteilung einerseits und die (zu) allgemeinen Formulierungen der Aufgaben für die Landwirtschaft andererseits liessen Kritik laut werden.
Die Schweizer Landwirtschaft geniesst heute einen sehr guten Rückhalt in der Bevölkerung. Die Tierhaltung darf sich sehen lassen und die heimischen Nahrungsmittel sind gefragt. Aber: Die Bevölkerung will für das Geld Leistungen sehen. Eine ehrgeizige Absicht des Bundes ist es, mit der AP 2014 – 2017 mehr Transparenz zu schaffen. Die Beiträge sollen nicht mehr nur «gemeinwirtschaftliche Leistungen» mit «allgemeinen Direktzahlungen» abgelten, sondern die Direktzahlungen sollen einen Bezug zu den Aufgaben im Art. 104 der Bundesverfassung implizieren. Die Beiträge werden in Zukunft für Versorgungssicherheit, Kulturlandschaft, Biodiversität, Landschaftsqualität und Produktionssysteme ausgerichtet (Grafik 2). Umdenken heisst, sich vom System AP 2002 zu lösen und gezielt Aufgaben übernehmen, die mit Beiträgen abgegolten werden können, so ist die Absicht von Bundesrat und Parlament zu verstehen.
Aktiv mitgestalten Damit der
sung an die Neuausrichtung geordnet erfolgen kann, wurden die Übergangsbeiträge gewählt. Die Bauernfamilien sollen in den nächsten vier bis acht Jahren ihre Bewirtschaftung auf ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse anpassen können. In Zukunft wird eigene Initiative gefragt sein. Jeder Betriebsleiter und jede Betriebsleiterin muss sich überlegen, wie sie die Rahmenbedingungen der AP 2014 – 2017 auf dem Betrieb nutzen kann und will. Auf jedem Betrieb sind natürliche Voraussetzungen (Bodenverhältnisse, Hangneigung, Klima, Parzellierung) und betriebliche Faktoren (Alter und Zustand von Gebäuden, Maschinen) zu beachten. Dazu kommen die Vorlieben und das Know-how der Bauernfamilien. All dies wird einen Einfluss haben, wenn es abzuwägen gilt, welche Möglichkeiten im Rahmen der neuen Direktzahlung ausgeschöpft werden sollen. Der Betriebsleiter entscheidet sich für oder gegen ein Programm. Er kann sich aber auch bewusst stärker auf die Produktion ausrichten.
Übergang abgefedert und die Anpas-
Auf Gemeinschaftsebene Grafik 1: Direktzahlungs-Pyramide von 1999
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Grafik 2: Direktzahlungs-Haus AP 2014-2017
Aktiv mitgestalten kann auch heissen, mit gleichgesinnten Berufskollegen in der Region etwas erreichen. Ökoflächen vernetzen, mehr Qualität im Ökobereich und die Möglichkeiten für die Landschaftsqualität ausloten. Projekte in dieser Richtung können von der Beratung unterstützt werden. Entscheidend für das Gelingen werden die Initiative und die Mitbestimmung der Landwirte in einer Region sein. Der Bund gibt Rahmenbedingungen vor (Richtlinie für Landschaftsqualitätsbeiträge, Entwurf Februar 2013), aber die 9 2013 · UFA-REVUE
An den bäuerlichen Bildungszentren, wie zum Beispiel am landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen, kann man Kurse zum Berechnen der Direktzahlungen besuchen.
Grafik 3: Versorgungssicherheitsbeiträge (VSB, Art. 47 bis 51 und Anhang 7 DVZ)
BFF Grünland: Extensive Wiesen und andere Biodiversitätsflächen auf Grünland
Kunstwiesen, ohne Mindesttierbesatzanforderungen
Dauergrünland ausser BFF: Intensiv genutzte Naturwiesen und Weiden
Grafik 4: Berechnung des Basis-Beitrags
Höchster ausgerichteter Betrag für allgemeine Direktzahlungen aus den Jahren 2011, 2012, 2013 (Art. 84, Entwurf DZV)
Berechnungen aus den Blättern Kulturlandschaft und Versorgungssicherheit
Ausgestaltung kann und soll in der Region mit den Bauern erfolgen.
Berechnungen Umdenken heisst, Rahmenbedingungen zu kennen und Vorgaben zu prüfen. Im Internet auf www.focus-ap-pa.ch mit dem AgrideaBerechnungstool lassen sich am ehesten die Auswirkungen der AP 2014 – 2017 auf den eigenen Betrieb abschätzen. Unter «Tools» finden die Nutzer ExcelDateien zur Berechnung der Beiträge für den eigenen Betrieb und für die Berechnung der Futterbilanz für das Programm «graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion». Die alt bekannte Anwendung «Dirzahl» eignet sind für alle, die bereits geübt sind. Im bisherigen «DirUFA-REVUE · 9 2013
zahl» werden Flächen und Tiere in die entsprechenden Blätter eingetragen und in die Datenblätter zur Berechnung der Beiträge übertragen. Für Neuanwender gibt es eine ausführliche Seite mit Erklärungen. Wer sich ausschliesslich und intensiver mit den neuen Direkktzahlungen auseinander setzen möchte, versucht es mit der Datei «Beitragsrechner AP 2014 – 2017». Darin werden die Anwender durch alle neuen Beiträge geführt. Die Blätter Kulturlandschaft, Landschaftsqualität, Produktionssystem, Ressourceneffizienz und Begrenzung lassen sich relativ einfach ausfüllen. Erklärungsbedarf gibt es bei den Blättern Versorgungssicherheit, Biodiversität und Übergang.
Erklärung zu einzelnen Blättern: • Kulturlandschaft: Die Kulturlandschaftsbeiträge sind dem Hügel und Berggebiet vorbehalten. Ab 2017 sollen aber auch im Talgebiet Hangbeiträge ausbezahlt werden. • Versorgungssicherheit: Versorgungssicherheitsbeiträge gibt es für offene Ackerflächen, Dauerkulturen und Grünland. Im Dauergrünland ist der Beitrag an einen Mindesttierbesatz gebunden. Die Grünlandflächen werden auf Kunstwiese, Biodiversitätsflächen auf Grünland (BFF-Grünland) und Dauergrünland ausser BFF (intensiv genutzte Naturwiesen und Weiden) aufgeteilt (Grafik 3). Damit die Kontrolle möglich ist, ob der Be15
MANAGEMENT Der Bundesrat entscheidet im Oktober 2013 über die Verordnungen im Rahmen der AP 2014 – 2017. Vorbereitet sein und am Ball bleiben, lohnt sich.
werden die neuen Beiträge für Versorgungssicherheit und Kulturlandschaft in Abzug gebracht. Das Ergebnis entspricht dem Basisbeitrag (Grafik 4: Berechnung des Basisbeitrags, Seite 15). Der Basisbeitrag multipliziert mit einem Faktor, im Jahr 2014 voraussichtlich Faktor 0.7, für den Übergangsbeitrag 2014. Der Faktor kann verändert werden. So ist es möglich, die zusätzlichen Gelder für Programme zu beschaffen, die im Laufe der nächsten Jahre ausgedehnt werden. Der Übergansbeitrag im Beispiel Grafik 4 entspricht 12 454 Fr. (70 % von 17 792 Fr.).
trieb die Versorgungsicherheitsbeiträge auf Dauergrünland erfüllt, ist der Eintrag der raufutterverzehrenden Nutztiere ohne Heimtiere im unteren Teil der Tabelle nötig. Im gleichen Blatt wird der Beitrag für offenes Ackerland und Dauerkulturen berechnet sowie die Beiträge nach der Einzelkulturbeitragsverordnung, Beiträge für Ölsaaten, Körnerleguminosen oder Zuckerrüben. • Biodiversität: Die bisher bekannten Beiträge für den ökologischen Ausgleich heissen neu Biodiversitätsbeiträge, hier werden verschiedene Stufen und die Vernetzung unterschieden. Objekte mit einer höheren als der Qualitätsstufe 1 sind für zusätzliche Beiträge berechtigt, vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Die bisherige Ökoqualitätsverordnung wird abgelöst und in die Direktzahlungsverordnung integriert. • Landschaftsqualität: Die Landschaftsqualität wird im Laufe der nächsten Jahre eingeführt, hier gibt es im Moment wenige Anhaltspunkte.
• Produktionssystem: Unter Produktionssystemen stehen die Beiträge für Biolandbau, Extenso, die Tierwohlbeiträge und neu die Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF). Ob die Bedingungen für GMF erfüllt werden, können mit dem Extra-Tool unter www.focus-ap-pa.ch berechnet werden. • Ressourceneffizienz: Die Ressourceneffizienz wird wie bisher weitergeführt. Gemeint sind damit die emissionsmindernden Ausbringverfahren und bodenschonenden Bewirtschaftungsmassnahmen wie zum Beispiel Direktsaat. • Übergang: Mit diesem Blatt wird die Höhe des Übergangsbeitrags für den Betrieb ermittelt. Zuerst wird der Basiswert wie folgt festgelegt (Art. 84, Entwurf Direktzahlungsverordnung): Aus den Jahren 2011, 2012, 2013 wird der höchste Betrag aus den allgemeinen Direktzahlungen (Flächenbeitrag, Raufutterverzehrerbeitrag und Beitrag für erschwerte Produktionsbedingungen) ermittelt. Davon
Bisher und neu Das Blatt «Übergang» gibt zusätzlich eine Übersicht über alle neuen Direktzahlungen nach den oben genannten Kriterien. Ein Vergleich mit den bisherigen Direktzahlungen ist möglich. Grössere Unterschiede werden nachfolgend im Laufe der Jahre auftreten, wenn die Übergangsbeiträge geringer oder ganz ausfallen. Begrenzung Das Blatt Begrenzung gibt Auskunft über die Standartsarbeitskräfte (SAK) des Betriebs und über Einkommens- und Vermögensgrenzen. Einkommens- und Vermögensgrenzen werden für die Übergangsbeiträge angewendet.
Tipp Bei der Berechnung der neuen Direktzahlungen für einen Betrieb, sollten Varianten mit zusätzlichen BFF-Beiträgen in der Qualitätsstufe 2 oder in Vernetzung gerechnet werden. So sieht der Landwirt Möglichkeiten für seinen Betrieb, wo er Leistungen erbringen könnte. Auch die Möglichkeiten für das Programm «graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion» sind zu prüfen. 䡵
Autor Peter Weber ist landwirtschaftlicher Berater am landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg, Gränichen (AG). www.liebegg.ch
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Der Landwirt als Arbeitgeber ARBEITSRECHTSKURSE VON AGROIMPULS Die Anforderungen an die Betriebsleiter, werden auch im Bereich Arbeitsrecht immer höher. Als Arbeitgeber muss man seine Rechte und Pflichten kennen. Deshalb sich weiterbilden.
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Agroimpuls, ein Geschäftsbereich des schweizerischen Bauernverbandes, führt seit Jahren Kurse im Bereich Arbeitsrecht und Mitarbeiterführung durch. Die Teilnehmer können ihr Wissen im landwirtschaftlichen Ar-
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Name/ Vorname Adresse PLZ, Wohnort Telefonnummer E-Mail Was ich noch wissen will: Bitte senden Sie die Anmeldung bis spätestens am 11. Oktober 2013 (Kurse in Brugg/Windisch bis Mitte Dezember) an: Agroimpuls, Laurstrasse 10, 5201 Brugg AG | info@agroimpuls.ch, Fax 056 442 22 12,
Die Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft korrekt regeln. Bild: Christian Mühlhausen, landpixel.eu
beitsrecht auffrischen und erhalten die aktuellsten Informationen in den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialversicherungen und Ausländerregelungen. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer Kursunterlagen zu den besprochenen Themen. Die eintägigen Kurse finden zwischen Mitte November 2013 bis Ende Januar 2014 an verschiedenen Orten (Hohenrain, Zollikofen, Winterthur-Wülflingen und Windisch-Brugg) statt und kosten zwischen 250 und 300 Fr. Der Kurs «Der Landwirt als Arbeitgeber» gibt Antworten auf die Fragen: Was muss ich beim Erstellen eines Arbeitsvertrages beachten? Welche Versicherungen brauche ich für meine Angestellten? Was passiert, wenn der Angestellte krank ist und nicht arbeitet? Der Angestellte will Überstunden leisten (oder nicht), muss ich das akzeptieren und wenn ja, wie werden diese Stunden entschädigt? Der Angestellte verursacht einen Schaden. Kann ich das vom Lohn abziehen? Brauche ich noch eine Arbeitsbewilligung für eine ausländische Arbeitskraft? Wie kann ich den Arbeitsvertrag wieder auflösen?
Im Vertiefungskurs «Fragen rund um den Lohn» geht es um Lohnfestlegung, Gratifikation, Leistungslohn, Ferienlohn, was muss ich beachten wenn Kranken-, Unfall- oder EO-Taggelder ausbezahlt werden, selbstständig erwerbend oder nicht, Lohnfortzahlung, Lohnausweis usw. Im Kurs Führungsgrundlagen geht es um Führungsstile, Kommunikation, Mitarbeitende zu gewinnen, erhalten, fördern und verabschieden und dadurch Ihre Führungskompetenzen zu stärken. Lernen Sie im Kurs Gesprächsführungen wie Konflikte am einfachsten zu lösen sind und den Umgang mit Belastung. 䡵
Autorin Monika Schatzmann, Leiterin Agroimpuls, Laurstrasse 10, 5201 Brugg. Das Detailprogramm der Kurse ist auf www.agroimpuls.ch aufgeschaltet.
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Amazone mit Pflug und weiteren Neuheiten Am Produktionsstandort Leipzig stellte Amazone seine Agritechnica Neuheiten vor, darunter den AnbauVolldrehpflug «Cayron 200 V», der im nächsten Jahr in einer Vorserie in den Testeinsatz gehen und ab 2015 verfügbar sein wird. Der Volldrehpflug «Cayron 200 V» wird als 5- oder 6-Schar-Pflug erhältlich sein und ist für Traktoren bis 240 PS vorgesehen. Der Längsabstand der Körper von 100 cm sorgt in Kombination mit einer Rahmenhöhe von 83 cm und der glatten Oberfläche des Rechteck-Rahmen-
rohrs für maximalen Durchgang. Die Arbeitsbreite pro Körper ist stufenlos von 30-55 cm einstellbar, um so flexibel auf verschiedene Einsatzbedingungen reagieren zu können. Das «V» im Namen steht denn auch für die variable Arbeitsbreitenverstellung – künftig ist auch ein stufig verstellbarer Pflug geplant. Eine Besonderheit ist das kombinierte Stütz- und Transportrad. Seitlich am Pflug angebracht ermöglicht es ein Pflügen bis an die Feldgrenze und für komfortables Umstellen von Feld- auf Strassenposition.
Serienmässig verfügt der «Cayron 200 V» über eine doppelschnittige Abschersicherung und eine hydraulische Arbeitsbreitenverstellung. Die Verstellung der Vorderfurchenbreite erfolgt ebenfalls hydraulisch. Die Wendeachse ist als Hohlwelle mit 130 mm Durchmesser ausgeführt und mit zwei Kegelrollenlagern ausgerüstet, die gegen Staub abgedichtet und schmierbar ausgeführt sind, um eine hohe Einsatzsicherheit zu garantieren. Amazone erweitert zudem die Mulchgrubber «Cenius TX» mit vierbalkiger Zinkenanordnung und 6 und 7 m Arbeitsbreite, bringt eine neue Generation der Universalämaschine «Cirrus 03» mit 3 bis 6 m Arbeitsbreite sowie neuem MatrixReifen und lanciert den Sä- und Düngewagen «VarioTrail 3000» mit integrierter Schnittstelle für die Getreide-Säschiene «Citan» und das Einzelkornsägerät «EDX». Weiter kommt eine zweite, neu motorisierte Generation der Selbstfahrspritze »Pantera 4502» mit 4800-l-Tank auf den Markt.
Lemmer mit «FeedMaster»
Case: Neue Ballenpressen
393 Neuanmeldungen
Um die Futtervorlage zu optimieren, lanciert Lemmer-Fullwood den «FeedMaster». Er ermöglicht nicht nur das automatische Nachschieben, sondern auch eine zusätzliche Rationsergänzung oder Ausgabe von Lockfutter. Der «FeedMaster» basiert dabei auf dem «FeedRover», einem akku-betriebenen Nachschieberoboter. Der «FeedMaster» besitzt eine innovative Kraftfutterdosierung, die aus einem stabilen Edelstahlbehälter besteht. Dieser ist direkt über dem «FeedRover» platziert. Damit können Rationsergänzungen zugeteilt werden.
Die neue «RB»-Serie besteht aus zwei Modellen, die Ballenmasse von 1.20x0.90-1.50 m («RB 455») oder 1.20x0.90-1.80 m («RB 465») pressen können. Auffällig ist das Design mit durchgängigen Flügeltüren an beiden Seiten. Das Arbeitsprinzip besteht aus der Kombination von flexiblen Bändern und Druckwalzen. Durch den kurzen Weg zwischen Pickup und Rotor wird die Leistung erhöht. Mit den Druckwalzen wird eine stabile Form des Ballenkerns erreicht. Die Modelle sind mit 2 oder 2.30 m breitem, gefedertem «High Capacity»-Pickup erhältlich.
Zur diesjährigen Agritechnica in Hannover liegen der DLG 393 Neuheiten-Anmeldungen vor. Dies ist ein neuer Rekord und kann zugleich als deutliches Signal für eine Innovationsoffensive der Landtechnikhersteller gewertet werden. Insgesamt haben 203 Aussteller aus 25 verschiedenen Ländern Neuheiten bei der DLG angemeldet.
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Fendt optimiert Erntetechnik Mit optimierter Bedienung und Wartung der Quaderballenpressen mit den sechs Modellen «870», «990», «1270», «1290», «1290 XD» und «12130», mit Neuerungen beim Feldhäcksler «Katana 65» (und wohl bald einem zweiten Modell) sowie mit neu motorisierten und im Funktionsumfang erweiterten Mähdreschern der Serien «X» (Hybrid) und «P» (8-Schüttler will Fendt sich für die Erntesaison 2014 fit machen.
MF baut Traktorenserie «5600» aus Nach der Markteinführung der Modelle «MF 5608» (85 PS), «MF 5609» (95 PS) und «MF 5610» (105 PS) mit Dreizylinder-Motor erweitert Massey Ferguson die Baureihe um die drei Vierzylinder-Modelle «MF 5611» (110 PS) , «MF 5612» (120 PS) und «MF 5613» (130 PS), die auf der Agritechnica 2013 ihr Debüt feiern werden. Die neuen Traktoren ergänzen das Produktfolio zwischen den 3Zylinder Modellen und den Traktoren der Serie «MF 6600». Neben dem «Dyna 4»-Getriebe können die grösseren «MF 5600» nun auch mit dem vollautomatischen «Dyna-6»Getriebe ausgestattet werden.
Die Motoren von Agco Power erfüllen die Abgasnorm der Stufe 3b. Die 4-Zylinder-Modelle bieten eine neue, von Massey Ferguson konstruierte Vorderachsfederung, die komplett in die Blockbauweise des Rahmens integriert wurde, wodurch Bodenfreiheit, Lenkeinschlag, der Öffnungswinkel der Vorderachsschwinge sowie der Fahrkomfort im Allgemeinen, gesteigert werden konnten. Bei der Kabine ist man der Philosophie treu geblieben und bietet Arbeits- und Bedienkomfort der Oberklasse nun auch im unteren Leistungssegment. Das Interieur ist vergleichbar mit der Grundausstattung der vielfach preisgekrönten Baureihe «MF 7600» und den «MF 6600».
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Claas: Neuheiten bei den Ballenpressen Frontlader mit neuen Funktionen
Mit den Baureihen «500 Vario» und «700 Vario» – beide mit der ins Kabinendach gewölbten Frontscheibe – will Fendt nun den neuen Frontlader «Cargo Profi» so richtig lancieren. Die Traktoren der Fendt-Baureihen «500 Vario» und «700 Vario» seien perfekt auf vielseitige Arbeiten mit dem Frontlader «Cargo Profi» zugeschnitten, heisst es bei Fendt. Hervorzuheben sei die bis ins Dach hinein gewölbte «Visioplus» Kabine, die uneingeschränkte Rundumsicht selbst auf komplett ausgehobene Frontladerwerkzeuge bietet. Ausgestattet mit diesem Komfort eigne sich diese Kabine bestens für den Frontladereinsatz. Die Bedienung des Fronladers erfolgt einfach über den Kreuzschalthebel. Über das integrierte Wiegesystem des Frontladers kann sowohl das Gewicht der einzelnen Schaufelladung als auch das Gesamt- und Zielgewicht der Ladung kontrolliert werden. Mit Hilfe der Memo-Funktion wird die Position der Schwinge und des angebauten Werkzeuges exakt abgespeichert. Somit sind immer wiederkehrende Abläufe sofort abrufbar und werden vereinfacht. Die Begrenzung der Arbeitsbereiche für Schwinge und Werkzeug erleichtert das Arbeiten und erhöht gleichzeitig die Sicherheit. Ein Beispiel dafür ist die Hubhöhenbegrenzung bei Ladearbeiten in niedrigen Hallen. Eine weitere hilfreiche Funktion ist die Rüttelfunktion, mit der anhaftendes Ladegut ausgerüttelt werden kann. Die Dämpfung wird automatisch je nach Geschwindigkeit aktiviert.
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Die Quaderballenpresse «Quadrant 2200» mit dem Ballenmass von 120x70 cm und den Ausführungen mit Schneidrotor («Roto-Cut»), Raffer und Förderrotor («Roto-Feed») oder mit Vorbauhäcksler («SpecialCut») produziert Claas seit 1998. Nun kommt das Modell «Quadrant 2200 Advantage» mit Funktionen und Ausstattungsmerkmalen auf den Markt, die bisher der Serie «3200» vorbehalten waren. So erhält die «Quadrant 2200 Advantage» unter anderem das «XXL»Pickup mit 2.35 m Arbeitsbreite und Pendeltasträdern. Damit können breitere Stroh- und Grasschwaden auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten sauber aufgenommen werden. Zur Steigerung der Durchsatzleistung kann das Pickup optional mit dem «Power-Feeding»System mit durchgehender Schnecke geordert werden. Zudem gibt es eine neue Form und Absicherung des Schneidrotors, so dass sich der Futterfluss in der Maschine verbessert. Neu sind auch die Tandemlenkachse und die Knoterreinigung.
Weiter kann die Ballenlänge dank der optionalen, elektrischen Bindeauslösung in Verbindung direkt aus der Kabine eingestellt werden. Zur Saison 2014 bietet Claas für die variablen Rundballenpressen «Variant 360», «365», «380» und «385» ebenfalls das «XXL»-Pickup und eine Arbeitsbreite von 2.35 m an. Zu diesem Pickup gibt es auch eine automatische Kettenspannung. Ein vergrösserter Ölbehälter (6.3 statt 3 l) mit integriertem Filter und eine kontinuierliche Kettenschmierung sorgen für minimierten Wartungsaufwand. Die Hydraulikleistung der Pressen wurde erhöht,
so dass die Ballenablage jetzt innerhalb von 6 Sekunden erledigt ist. Optional gibt es einen Feuchtigkeitssensor. Bisher bot Claas die Festkammerpresse «Rollant 340» mit Raffer und Förderrotor «Roto-Feed» an. Nun wird das Schneidwerksystem «RotoCut» auch für dieses Modell verfügbar. Dieses Schneidsystem steht für hoch verdichtete Rundballen und gute Schnittqualität. Es arbeitet mit über 7000 Schnitten pro Minute. Dazu ziehen vier Zinkenreihen das Erntegut durch die 14 einzeln gesicherten Messer, die einen Abstand von 70 mm zueinander haben.
Case: Neue Grosstraktoren
Neues Flaggschiff bei MF
Neue «CX II»-Schare
Case IH erneuert seine Grosstraktoren «Steiger» und «Quadtrac» (Bild) und bringt je drei neue Modelle auf den Markt. Mit einer maximalen Leistung von 692 PS ist das Modell «620» in knickgelenkter Rad- («Steiger») oder Raupenform («Quadtrac») der leistungsstärkste Serientraktor. Die neuen «Steiger»- und «Quadtrac»-Modelle werden von einem FPT-Motor mit 12.9 l Hubraum, sechs Zylindern und zwei Ladeluftkühlern angetrieben.
Massey Ferguson lanciert im obersten Leistungssegment seiner Traktoren mit der Serie «8700» eine neue Baureihe, wobei das Spitzenmodell «8737» dank Power-Management (EPM) eine maximale Leistung von 400 PS bei Transport- und Zapfwellenarbeiten aufweist. Die neue Baureihe basiert auf der erfolgreich im Markt platzierten Serie «8600», seinerzeit die ersten landwirtschaftlichen Maschinen, die mit der selektiv-katalytischen Abgasreinigung (SCR) auf den Markt kamen. Diese Technik, wenn auch in weiter entwickelter Form, kommt auch bei der neuen Serie zum Einsatz, denn die fünf Modelle der Baureihe «8700» erfüllen nun die Abgasnormen der Stufe 4. Der Antrieb erfolgt über einen 6-Zylinder-Motor mit 8.4 l Hubraum, zweistufigem Turbolader von Agco Power und dritter Generation seiner SCR-Technologie.
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FAHRBERICHT LANDTECHNIK
Extrem komprimierend «COMPRIMA X-TREME» Nachdem Krone zur Agritechnica 2007 mit der damals neuen Baureihe «Comprima» erstmals den «Novogrip»-Gurt präsentierte und so den Typ von semi-variablen Rundballen-Pressen einführte, welche die Vorteile des Stabkettensystems mit jenen einer Riemenpresse verbinden konnten, kommt nun mit der «X-treme»-Serie eine noch robustere Konstruktion dieser Pressen auf den Markt.
Zur Agritechnica 2007 präsentierte Krone mit der «Comprima»-Baureihe eine komplett neue Generation von Rundballen-Pressen. Hohe Pressdichte, hoher Durchsatz und vorbildliche Laufruhe waren damals Ziele, die Krone mit den neuen Maschinen erreichen wollte. Zentrales Merkmal dieser Pressen ist das «Novogrip»-Press-System, eine Kombination aus Gewebegurten und Querstäben als Dreh- und Verbindungsorgan, das die Vorteile von Stabkettenund Riementechnik optimal kombiniert und sowohl für Festkammer- als auch für variable Pressen eingesetzt wird. Rechts und links in der Ballenkammer
Tabelle: Produktübersicht «Ultima X-treme»-Modelle von Krone Modell «Comprima F 125 XC X-treme» «Comprima F 155 XC X-treme» «Comprima V 150 XC X-treme» «Comprima CF 155 XC X-treme» «Comprima CV 150 XC X-treme»
Kammerprinzip semifest variabel variabel 䡵 䡵 䡵 䡵 䡵
Durchmesser 1.25 – 1.35 m 1.25 – 1.50 m 1.00 –1.50 m 1.25 – 1.50 m 1.00 –1.50 m
«X-treme» in der Variante der Press-Wickel-Kombination «Comprima CV 150 XC»...
Neu ist die optionale Feuchtigkeitsmessung der Ballen mit der Anzeige auf dem Display in der Kabine. Krone bietet bei den Press-Wickel-Kombinationen der Serie «Comprima X-treme» die Möglichkeit einer Ballenwiegung, basierend auf vier Messstäben unter dem Wickeltisch an.
Sämtliche Antriebsmodule wurden verstärkt. Die Überlastsicherungen funktionieren über Kupplungen anstelle von Scherschrauben. 24
werden anstelle von Ketten Gummi-Gewebegurte zum Antrieb des eigentlichen Stabförderers eingesetzt. Bei den Festkammerpressen hat dieses System überdies den Vorteil, dass man damit Ballen mit unterschiedlichen Durchmessern pressen kann, weshalb Krone diese Maschinen auch als semi-variable Pressen bezeichnet.
Kein Update Mit den «X-treme»Modellen mache man nicht einfach ein Update der «Comprima»-Baureihe, son-
dern es handle sich um eine neue Generation von Rundballenpressen, heisst es bei Krone. Trotzdem stammt das zu Grunde liegende Konstruktionsprinzip der neuen Maschinen von der bisherigen Baureihe, die mit ihren Modellen bestehen bleibt. Die «X-treme»-Pressen kommen nun quasi obendrauf (Tabelle). Sie verfügen über zahlreiche neue Eigenschaften, die einerseits bereits im Serienumfang enthalten, anderseits als wählbare Optionen verfügbar sind. 9 2013 · UFA-REVUE
FAHRBERICHT LANDTECHNIK Für extreme Verhältnisse wurde die neuen «Comprima»-Modelle konstruiert. Insbesondere wollten die Ingenieure erreichen, dass Pickup (mit pendelnden Tasträdern), Schneidrotor (mit 17 oder 26 Messern und Gruppenschaltung) und dem nun besser geführten «Novogrip»-Gurt schneller drehen, so dass sich der Durchsatz an Pressgut erhöht. Diese Mehrleistung wird aber nur möglich, wenn die Antriebskomponenten entsprechend verstärkt werden. So werden nun massivere und grössere Ketten und Zahnräder für die verschiedenen Antriebe verwendet. Die Spanneinheit des «Novogrip»-Gurts, der nun wesentlich breiter ist, hat man ebenfalls verstärkt und die Schmierung mit vergrösserter Ölreserve und angepasster Ölmenge auf die neuen Bauteile abgestimmt. Die verschiedenen Überlastsicherungen funktionieren über Kupplungen anstelle von Scherschrauben. Neu ist zudem die Möglichkeit, dass zwischen Netz- und Folienbindung gewechselt werden kann – dies mit relativ geringem Aufwand. Bei der Folienbindung wird die Folie auf der gesamten Breite materialsparend ins System «eingeschossen». Als weitere Optionen bietet Krone bei den «X-treme»-Modellen die Feuchtigkeitsmessung sowie eine Tandemachse an. Durch die robustere Konstruktion sind die Maschinen aber auch schwerer geworden, rund 200 kg die Solo-Pressen, etwa 400 kg macht das Mehrge-
wicht bei den Press-Wickelkombinationen aus.
Bei den semi-variablen Modellen wie der «Comprima F155 XC X-treme» wird es nun möglich, die bisher manuelle Einstellung des Ballendurchmessers über zwei Steckbolzen auch in hydraulischer Version zu haben. Nochmals ein Vorteil für das semi-variable System. Die Einstellung erfolgt dann von der Traktorkabine aus, und zwar über das Bedienterminal, bei dem man zwischen einer «Beta»- oder «Delta»-Bedienung oder dem Isobus-Terminal «CCI» (je nach Maschinentyp) wählen kann.
Neuer Abfahrwagen «TX» Mit der Baureihe «TX» lanciert Krone nicht zuletzt auf Kundenwunsch erstmals zwei Modelle von Erntewagen mit 46 und 56 m3 Fassungsvermögen, hydraulischem Tandem- oder Tridemfahrwerk und hydraulischer Knickdeichsel. Die schräge Vorder- und Rückwand sowie der vorne abgesenkte Kratzboden, der ein zusätzliches Ladevolu men von 2 m3 liefert, den Schwerpunkt tiefer bringt und die Traktion des Zugfahrzeugs verbessert, sind die augenfälligen Eigenschaften. Zur Unterstützung der Entladung über den Kratzboden gibt es vorne optional eine Gitterwand, die hydraulisch vorgespannt das Erntegut nach hinten drückt. Optional gibt es zudem ein elektronisches Bremssystem, zwei Dosierwalzen hinten, eine elektronische Zwangslenkung, eine Laderaumabdeckung und LED-Schweinwerfer.
Press-Wickel-Kombinationen Neu bietet Krone bei den Press-WickelKombinationen der Serie «Comprima Xtreme» die Möglichkeit einer Ballenwiegung, basierend auf vier Messstäben unter dem Wickeltisch sowie mit der entsprechenden Anzeige und Speichermöglichkeit am Terminal an. Bei diesen Kombinationen haben die Entwickler zudem die Ballenkammer um 10° nach vorne, um Pickup-Achse gekippt. Damit kommt die Starterwalze deutlich über den Wickeltisch zu liegen, dieser baut näher und kompakter zur Ballenkammer an, so dass die Übergabe per Schwerkraft schneller geht. Weiter schliesst nun die Klappe zuerst und erst dann schwenkt sich der Wickeltisch zurück. Dies alles soll mithelfen, die Standzeiten weiter zu reduzieren. 䡵
Zwei neue Häckslermodelle Mit den zwei neuen Häckslermodellen «Big X 480» und «Big X 580» will Krone nicht nur das mässig erfolgreiche, weil zu schwere Modell «Big X 500» ersetzen, man möchte in diesem wichtigen Segment von unter 600 PS Leistung, in dem sich knapp 50 % des Verkaufsvolumens bewegt, den Markt neu aufmischen. Die Ingenieure haben sich dazu durchgerungen, die neuen Modelle mit einer schmaleren Häckseltrommel von 630 mm (anstelle der bei Krone üblichen 800 mm) auszurüsten. Der Durchmesser der mit 20, 28 oder 40 Messern bestückten Trommel ist mit 660 mm jedoch gleichgeblieben. Als Motor kommt ein quer eingebautes Aggregat von MTU-Mercedes mit sechs Zylindern zum Zuge, beim «Big X 480» mit einem Hubraum von 12.8 Litern und 489 PS, beim «Big X 580» mit einem Hubraum von 15.6 Litern und 585 PS. Mit SCR-Katalysator wird die Abgasnorm der Stufe 4 erreicht. Der Antrieb erfolgt dann über Radmotoren mit einem durchgehenden Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 40 km/h. Die hinteren Räder, wahlweise mit oder ohne Antrieb, sind einzeln aufgehängt, was einen maximalen Lenkeinschlag auch bei unebenem Boden ermöglicht. So ist ein Wenden Spur an Spur mit einem achtreihigen Maisgebiss möglich. Bei den vorderen Rädern sind die Radmotoren exzentrisch angebracht, so dass unabhängig von der gewählten Reifengrösse der Gutfluss in seiner Höhe nicht verändert wird. Eine integrierte Antischlupfregelung lässt sich in drei Stufen variieren. Zusammen mit den neuen Häckslern lanciert Krone auch neue, reihenunabhängige Maisgebisse vom Typ «Easycollect», nämlich drei zweiteilige mit 4.5, 6 und 7.5 m Arbeitsbreite sowie drei dreiteilige mit 6, 7.5 und 9 m Arbeitsbreite. Neu gestaltet und vereinfacht wurden der Kupplungsmechanismus und die Pendelung der Vorsätze mittels zwei Rollen über dem Einzugskanal und einem Rohrbogen am Vorsatz.
...und in der Variante der Solopresse «Comprima F 155 XC». UFA-REVUE · 9 2013
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Mehr als ein Sommerhit DER KREISELHEUER PÖTTINGER «HIT 10.11 T» in gezogener Form kam 2012 auf den Markt. Kernstück dieser Maschine ist die einzigartige Kreiselaushebung «Liftmatic plus», mit der sich der Kreiselheuer ohne Einstechen der Zinken in die Vorgewende- oder Transportposition bringen lässt. Auch die optional verfügbare Grenzstreueinrichtung und die neuen «Dynatec«-Kreisel können sich sehen lassen.
Der Kreiselheuer «Hit 10.11 T» kann mittels Universaldeichsel in Obenoder Untenanhängung am Zugmaul des Traktors angebaut werden. Seit neustem gibt es auch die Möglichkeit, die Maschine an den Unterlenkern zu kuppeln. Dazu liefert Pöttinger einen speziellen Anbaubock mit zusätzlichem Drehpunkt, so dass die Maschine der Traktorspur genau folgt und enge Kurvenfahrten möglich sind. Antriebsseitig ist eine 540er Zapfwelle notwendig, seitens der Hydraulik wird ein einfaches und ein doppeltwirkendes Steuergerät benötigt. Den notwendigen Leistungsbedarf beim Zugfahrzeug gibt Pöttinger mit 75 PS an. Zum Transport werden die äusseren zwei Kreisel zunächst eingeklappt, anschliessend werden die beiden Arme nach vorne bewegt und leicht abgesenkt. Der seitliche Schutz klappt auto-
matisch hoch und gewährleistet einen sicheren Transport. In verriegelter Transportposition kann das doppeltwirkende Steuergerät nicht betätigt werden. Damit kann das Gerät während der Transportfahrt auch nicht in Arbeitsposition gebracht werden. Der «Hit 10.11 T» kann mit dem Stützfuss sowohl in Transport- als auch in der Arbeitsposition sicher abgestellt werden.
Die 10 Kreisel können eine Arbeitsbreite von knapp 11 m, genau sind es 10.60 m, bearbeiten. Jeder «Dynatec»-Kreisel hat einen Durchmesser von 1.42 m und weist sechs Zinkenarme auf. Diese Arme sind leicht nach hinten geschwungen (schleppend) und nehmen das Futter dadurch schonender auf. Die Zinken sind mit einer Verlustsicherung ausgerüstet. Ihr Angriffswinkel lässt sich dank einer drehbaren Unterlegplatte in
Herzstück sind die neuen, gepressten «Dynatec»-Kreiselteller mit den nachlaufenden Armen.
drei Positionen, je nach Futtermenge, verstellen. Über ein Lochbild unterhalb der Kreiselglocke kann man die Kreiselneigung, ebenfalls in drei Positionen, einstellen. Die Einstellung der Arbeitshöhe erfolgt zentral für alle Kreisel über eine Kurbel, die am Rahmen des Fahrwerks angebracht ist.
Praxisstimme zum Kreiselheuer «Hit 10.11 T» von Pöttinger
Josef Staffelbach
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Josef Staffelbach bewirtschaftet in Knutwil (LU) zusammen mit seiner Frau und einem Lehrling einen stattlichen Betrieb mit Milchwirtschaft, Schweinehaltung und Ackerbau. Das Arbeitsprogramm auf dem Betrieb ist gedrängt, Stillstandzeiten sind entsprechend unerwünscht, weshalb beim Maschinenkauf die Qualität einen wichtigen Platz einnimmt. So auch bei der Anschaffung des gezogenen Kreiselheuers «Hit 10.11 T», mit dem Staffelbach auf diese Saison hin ein rund zehnjähriges, etwas kleineres Modell eines anderen Herstellers ersetzt hat. Der Landwirt schätzt beim «Hit 10.11 T» nicht nur den neuartigen Aushub der Kreisel dank «Liftmatic plus», sondern generell auch die einfachere Bedienung der Maschine. «Speziell die
über eine Kurbel zentrale Höhenverstellung, die dann konstant bleibt, gefällt mir sehr», betont Staffelbach. Er setzt den Kreiselheuer pro Jahr auf einer Gesamtfläche von rund 150 ha ein. Beim Silageschnitt wird in der Regel einmal, sonst zwischen zwei- und dreimal gekreiselt. Staffelbach setzt dazu einen 65 PS starken Traktor ein, bleibt damit also unter den Vorgaben des Herstellers. «Selbst 55 PS sind in der Ebene ausreichend», meint er. Vielmehr sei dann das Gewicht des Traktors limitierend, damit die nach laufende Maschine bei Hangfahrten auch gehalten werden könne. Auf die Option der Grenzstreueinrichtung hat Staffelbach verzichtet, Dies sei auf seinem Betrieb nicht so ein Thema und nach dem zweiten
Durchgang gelange das Heu eh schön nach hinten und kaum zur Seite. Als vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem beim Manöver am Feldrand, sei das Fahren, da die Kreisel konstruktionsbedingt etwas weit von der Hinterachse des Traktors entfernt seien. «Es braucht mehr Manövrierplatz, als man denkt». Die bisher gemachten Erfahrungen mit dem «Hit 10.11 T» sind durchwegs positiv. «Fährt man exakt, so kann ich mit diesem Kreisel heuer gerade so vier Mähwerksbreiten verteilen.» Staffelbach schätzt zudem den tiefen Schwerpunkt. Da die Arme in Transportstellung seitlich nach vorne kommen, baut die Maschine nur gerade 2.70 m hoch. bleibt aber mit 2.90 m in der Breite kompakt. 9 2013 · UFA-REVUE
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Kompakt in der Transportstellung: Der seitliche Schutz klappt automatisch auf, sobald die beiden Arme sich nach vorne bewegt haben.
Steckbrief Kreiselheuer «Hit 10.11 T» Anzahl Kreisel: 10. Zinkenarme je Kreisel: 6. Kreiseldurchmesser: 1.42 m. Arbeitsbreite: 10.60 m. Transportlänge: 5.60 m. Transporthöhe: 2.70 m. Transportbreite: 2.90 m. Gewicht: 2150 kg (Achse: 1550 kg, Stützlast: 600 kg). Bereifung Kreisel: 16 x 6.5-8. Bereifung Fahrwerk: 260/70-15.3 oder 340/55-16. Leistungsbedarf: 75 PS. (Herstellerangaben)
Fahrwerk Bei der Arbeit im Feld bleibt das Fahrwerk immer am Boden. Es kommt also kein zusätzliches Ge-
«Liftmatic plus»: Ein Doppelzylinder bringt die Kreisel über eine Kulisse zunächst in die waagrechte Position, erst dann werden sie hochgehoben.
wicht über ein hochgeklapptes Fahrwerk auf die Maschine. Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass die in einer Distanz von rund 50 cm den Kreiseleinheiten vorauslaufenden Räder die Funktion eines Tastrads übernehmen und so für eine optimale Bodenanpassung sorgen. Zudem bleibt die Zinkenhöhe immer konstant. Für die Bereifung des Fahrwerks bietet Pöttinger mit 260/70-15.3 oder 340/55-16 zwei Varianten an.
Einzigartig:
«Liftmatic
plus»
Mit «Liftmatic plus» wird die Aushebung der Kreisel am Vorgewende verbessert. Dank dieser Funktion werden die Kreisel zunächst über einen Doppelzylinder und eine Langlochkulisse waagrecht gestellt und erst in einem zweiten Schritt dann nach oben geschwenkt. Zwei Hilfszylinder heben zudem
die beiden Aussenseiten an und verhindern so ein Durchhängen der Arme. Dieser Vorgang läuft auch in entgegengesetzter Richtung ab, so dass ein Einstechen der Zinken beim Aufsetzen auf den Boden vermieden werden kann. Der zweigeteilte Aushebe- und Absenkvorgang fällt zeitlich kaum auf, da die Abläufe zügig erfolgen.
Eine hydraulische Grenzstreueinrichtung bietet Pöttinger beim «Hit 10.11 T» auf Wunsch an. Um eine Freiräumung entlang der Feldgrenze zu erreichen, werden die beiden äusseren Kreisel auf der rechten Seite um 15° nach hinten geschwenkt. Dies sorgt dafür, dass das Futter weggeräumt und zur Feldmitte geworfen wird. Praktiker bestätigten bereits nach den ersten Einsätzen, dass auch bei Grosszettern eine gut funktionierende Grenzstreueinrichtung unabdingbar ist, denn eine solche Maschine sei in der Anschaffung zu teuer, um Kompromisse bei der Grenzstreueinrichtung einzugehen. Die Bedienung der Grenzstreueinrichtung erfolgt über das doppeltwirkende Steuergerät der Kreiselklappung, die über ein zusätzliches Wegeventil aktiviert wird. Es ist kein zusätzliches Steuergerät notwendig. Die Grenzstreueinrichtung kann sowohl in der Arbeits- wie auch in der Vorgewendeposition betätigt werden, unabhängig davon, ob die Maschine steht oder im Einsatz ist. 䡵
Schlagkräftige Maschine mit geringem Leistungsbedarf: Kreiselheuer Pöttinger «Hit 10.11 T».
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.poettinger.ch
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Traditionell und doch innovativ DER «MULI T10 X» markiert mit seinen 109 PS sowie den möglichen Achslasten und dem zulässigen Gesamtgewicht von 8.5 t die aktuelle Leistungsspitze in der breiten Palette der Transporter von Reform. Aber auch mit dem neuen Aussendesign und der servicefreundlichen Kippkabine kann Reform bei dieser Maschine Pluspunkte verbuchen.
Angetrieben wird der Reform «Muli T10 X» von einem wassergekühlten 4-Zylinder-Motor von VM mit 3 Litern Hubraum, Turbolader und Commonrail-Einspritzung. Dieser Motor leistet bei Erfüllung der Abgasstufe 3b 109 PS (bei 2600 Umin, nach 97/68/EG). Das maximale Drehmoment liegt bei 360 Nm (bei 1400 Umin). Optional kann dieses Aggregat aber auch als Euro-5-Motor betrieben werden, dann liegen die entsprechenden Leistungswerte bei 98 PS und 340 Nm.
Das Getriebe ist das gleiche, wie es bei der «S»-Serie zum Einsatz kommt: Ein synchronisiertes Direktschalt-Wendegetriebe. Die Gelände- und Strassengruppen sind mit einem vorwählbaren Splitting (über Kippschalter beim Gang-
hebel) versehen. Standardmässig gibt es 16 Vor- und 8 Rückwärtsgänge. Optional steht auch eine Kriechganggruppe zur Verfügung, so dass dann 32 Vorwärtsgänge schaltbar sind. Im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 12km/h stehen (inklusive Kriechgang-Getriebe) insgesamt zwölf Gänge zur Wahl: Eine feine Abstufung.
Zapfwellen Für den Antrieb von Auf- oder Anbaugeräten sorgt eine lastschaltbare Zapfwelle am Hinterachsgetriebe mit der Drehzahl 540 Umin. Optional gibt es im Frontbereich eine linksdrehende Zapfwelle mit der Drehzahl 1000 Umin.
42 l/min und einem Druck von 195 bar verbaut. Als Wunschausrüstung werden auch eine stärkere Pumpe (73 l/min) und ein Anschluss für ein Load-sensing angesteuertes Zusatzventil (beispielsweise für einen Ladekran) angeboten. Eine Proportionalansteuerung von bis zu drei Steuergeräten ist möglich. Maximal stehen sechs Steuerventile zur Verfügung.
Federung Auch beim «Muli T10 X» verbaut Reform sein elektronisch gesteuertes, hydro-pneumatisches Federungssystem HCS», das unabhängig vom Beladezustand des Transporters das Fahrgestell immer auf ein neutrales Fe-
Hydraulik Standardmässig ist eine Hydraulikpumpe mit einer Leistung von w
.ufa ww
revu
e.ch
Praxisstimme zum Transporter Reform «Muli T10 X»
Michael Gwerder
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Michael Gwerder bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Pia einen klassischen DreiStufen-Betrieb mit Milchwirtschaft in Muotathal (SZ). Während den Sommermonaten wird ein grosser Teil der Milch selbst zu Käse verarbeitet. Zum Betrieb gehören auch die Alpwirtschaft und das Ausflugsrestaurant auf der Pragelpasshöhe. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei diesen Betriebsverhältnissen viel transportiert werden muss – möglichst effizient und sicher. Dies gab nicht zuletzt den Ausschlag, weshalb Michael Gwerder seinen rund fünfjährigen «Muli T8» durch einen neuen und wesentlich stärker motorisierten «Muli T10 X» ersetzte. Die bestehenden Aufbau-Geräte wie Ladewagen, Mistzetter, Pumpfass, Dreiseiten-Kipper oder Viehkasten konnte Gwerder problemlos
vom Vorgängermodell übernehmen. Im Vorfeld dieser Anschaffung warf Michael Gwerder zwar auch ein Auge auf andere Marken, «doch solange mein Händler seinen Job gut macht und ich damit zufrieden bin, sehe ich keine Veranlassung, die Marke zu wechseln». Neben der guten Eintauschofferte und den 29 PS mehr Leistung liess sich Gwerder vor allem von der grösseren und komfortableren Kabine mit Klimaanlage überzeugen. Sofort kommt Gwerder auch auf den Retarder, die verschleissfreie Wirbelstrom-Bremse, zu sprechen. «Diese gibt mir Sicherheit, insbesondere wenn man mit schwerer Ladung talwärts fährt.» Michael Gwerder hat den «Muli T10 X» seit diesem Frühsommer im Einsatz, im Jahresschnitt werden es dann rund 350
Stunden sein, an denen der Transporter auf dem Betrieb verwendet wird. Die bisher gemachten Erfahrungen sind durchwegs positiv, seien doch alle Erwartungen an die neue Maschine erfüllt worden. Gewisse Dinge, wie der Retarder hätten zwar eine gewisse Angewöhnungszeit erfordert. Gwerder schätzt den Platz und die gute Schalldämpfung der Kabine sowie das Federungssystem und die im Marktvergleich grosse Bodenfreiheit. Auch die Hangtauglichkeit beurteilt Gwerder – er ist immer mit Doppelrädern unterwegs – besser als beim Vorgänger, obwohl der «Muli T10 X» rund 300 kg schwerer ist. «Schön wäre ein System mit einem Multi kuppler, damit die Aufbauten einfacher angeschlossen werden könnten», meint Michael Gwerder abschliessend. 9 2013 · UFA-REVUE
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Der «Muli T10 X» von Reform weist eine hohe Nutzlast bei geringem Eigengewicht auf.
Steckbrief
Optional gibt es ein Retarder-Bremssystem, das am seitlichen Fahrabtrieb beim Zentralrohr montiert ist.
Für Wartungsarbeiten kann das gesamte Fahrerhaus hydraulisch zur Seite gekippt werden.
derungsniveau einstellen kann. Dieses System gibt es an der Vorderachse serienmässig, wahlweise zusätzlich auch an der Hinterachse. An der Vorderachse gibt es eine Federsperre mit den Modi hart und weich, die zur Blockade und zum Absenken der jeweiligen Achse aktiviert werden kann. So wird entweder der Schwerpunkt tiefer gesetzt oder man verfügt über mehr Bodenfreiheit.
kung nachlassen oder den Dienst gänzlich versagen, ist dadurch gebannt. Beim Abstellen des Motors wird die Federspeicher-Feststellbremse aktiviert und es werden alle drei Differentialsperren eingelegt. Diese Bremse kann über einen Freigabe-Kippschalter wieder entsperrt werden.
Transporter Reform «Muli T10 X» Motor: VM, 4 Zylinder, 2.97 l Hubraum, 109 PS (80 kW) mit Commonrail-Direkteinspritzung und Turbolader. 120 l Tankinhalt. Getriebe: Direktschalt-Wendegetriebe mit Synchronisation, vorwählbares Splitting über Kippschalter, 16 Vor- und 8 Rückwärtsgänge, Kriechganggetriebe (32 x 8) als Option. Hydraulik: 42 l/min mit 195 bar, optional 73 l/min, maximal 6 Steuerventile. Achsantrieb: Permanenter Allradantrieb über vorwählbares, elektrohydraulisch sperrbares Längsdifferential. Bereifung: 15.0/55-17 AS (Standard). Lenkung: Hydrostatische Lenkung mit Load-Sensing Gleichlaufzylinder. Masse: Höhe: 2355 mm. Breite: 2076 mm (bei einfacher Normbereifung). Radstand: 2752 oder 3128 mm. Leergewicht: 2950 kg. Gesamtgewicht: 8500 kg. (Herstellerangaben)
Die Kabine weist nicht nur ein neu gestaltetes Interieur auf, auch äusserlich kommt sie beim «Muli T10 X» moderner und frischer daher. Neben rot findet zusätzlich die schwarze Farbe prägnante Verwendung, zudem wurde das gesamte Beleuchtungskonzept neu angeordnet. Dies blieb auch der Jury des international renommierten «Red Dot Design Award» nicht verborgen, konnte der «Muli T10 X» doch dieses begehrte Qualitätssiegel 2013 für sich beanspruchen. Neben den reinen Design-Aspekten würdigt die Jury aber auch funktionale Merkmale wie die grosse Frontscheibe sowie den geräumigen Innenraum mit der ergonomischen Anordnung der Bedien- und Anzeigeelemente, wie beispielsweise das neu
gestaltete zentrale Informations-Board, das in seiner Neigung verstellt werden kann und alle wichtigen Parameter des Fahrzeugs anzeigt. Gelungen sind auch die hinterleuchteten Kippschalter mit den klaren Symbolen, die bei Aktivierung dann rot aufleuchten. Neu ist auch die hydraulische Kippfunktion der mit Hydrogummis gelagerten Kabine, was den Wartungszugang nun wesentlich vereinfacht. Mit einem einfachen Handhebel kann – analog eines Wagenhebers beim PKW – die Kabine zur Seite gekippt werden. Die gesamte Schaltkulisse bleibt dabei an ihrem Ort bestehen. 䡵
Die Bremsen eines Transporters, der ja vornehmlich im Hügel- und Berggebiet eingesetzt wird, stellen eine Art Lebensversicherung dar. Wie bereits bei der «S»-Serie, so bietet Reform nun auch beim «Muli T10 X» optional eine Wirbelstrombremse, einen sogenannten Retarder an. Diese Bremse funktioniert elektromagnetisch und kann in drei Stufen über einen Hebel beim Steuerrad betätigt werden. Der Retarder selbst ist am seitlichen Fahrabtrieb beim Zentralrohr montiert, arbeitet verschleissfrei und kann gegen 90 % aller Bremsvorgänge bewältigen. Die Gefahr, dass die herkömmlichen Betriebsbremsen bei extremen Einsätzen in ihrer WirUFA-REVUE · 9 2013
Das zentrale Informationsboard ist nun in die Mitte des Fahrzeugs gerückt. Die Bedienwege in der Kabine sind kurz gehalten.
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.agromont.ch
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Schlucken ohne Ende DER LADE- UND DOSIERWAGEN KRONE «MX 320 GD» weist mit einem Fassungsvermögen von 31 m3 (nach DIN 11741), den Dosierwalzen und dem nach vorne abgesenkten Kratzboden eine hohe Schlagkraft bei geringem Leistungsbedarf auf. Dank dem Ganzstahlaufbau ohne Rohrbügel und Seile kann der Ladewagen auch gut in einer Häckselkette eingesetzt werden.
Bei der Ernte von Grassilage hat sich der Ladewagen mit Schneidrotor bisher als beste Mechanisierung für den Einzelbetrieb behauptet. Aber auch im überbetrieblichen Einsatz weist dieses Verfahren im Vergleich zum Feldhäcksler Kostenvorteile auf, nämlich bei geringen Transportdistanzen und klein strukturierten Parzellen. Für einen Lohnunternehmer ist es zudem vorteilhaft, wenn er beide Systeme anbieten und dabei den Ladewagen auch als Erntewagen beim Häckseln einsetzen kann. Der «MX 320 GD» kann in Oben- oder Untenanhängung am Traktor gekuppelt werden. Eine hydraulische Knickdeichsel mit einer Aushubhöhe von 75 cm gibt es serienmässig, die Federung ist hingegen optional.
Pick-up Wie bei allen Pick-ups von Krone, so wird auch beim «MX 320 GD»
das ungesteuerte «Easyflow», und zwar in einer Breite von 1.90 m verbaut. Es wurde nach der Lancierung dieser Baureihe überarbeitet, so dass bei feuchtem Futter der Materialfluss verbessert werden konnte. Dank der wellenförmigen Ausgestaltung der Abstreifer müssen die fünf Zinkenträger keine zusätzliche Kurvenbahnsteuerung mitmachen, sind fix verschraubt und können somit schneller drehen. Der Antrieb des Pick-ups erfolgt über eine automatisch gespannte Kette, die Absicherung über eine Sternratschen-Kupplung. Serienmässig gibt es einen Rollenniederhalter, damit das Futter auf ungleich hohen Schwaden nicht aufgestossen wird. Für eine optimale Bodenanpassung – auch quer zur Fahrtrichtung – ist das Aufnahmeorgan seitlich pendelnd aufgehängt und mit nachlaufenden Tasträdern an der Seite versehen.
Der Isobus-fähige Ladewagen ist über das Traktorterminal oder von Krone gelieferten Terminals zu bedienen.
Optional können hinter dem Pick-up zwei Führungsrollen montiert werden, um eine saubere Futteraufnahme auch auf weicherem Untergrund zu garantieren.
Der Rotor weist einen Durchmesser von 880 mm und eine Breite von 1.64 m auf. Die acht spiralförmig angeordnete
Praxisstimme zu Lade- und Dosierwagen Krone «MX 320 GD»
Oskar Schenk
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Oskar Schenk betreibt in Schwarzenburg (BE) ein Lohnunternehmen und hat den Lade- und Dosierwagen «MX 320 GD» von Krone seit 2012 im Einsatz, anfänglich nur als Mietwagen, später wurde die Maschine dann definitiv erworben. Der Wagen ist mit drei Dosierwalzen, einer Luftdruckbremse und mit nachlaufendem Tandemaggregat inklusive hydraulischem Ausgleich aus gestattet. Da die Bodenschonung bei Schenk und seinen Kunden einen hohen Stellenwert geniesst, ist beim Zugfahrzeug eine Reifendruck-Regelanlage eingebaut. «Wir haben festgestellt, dass der Lade wagen bei der Grassilage gegenüber einem Häcksler günstiger ist und zudem weitere Vorteile aufweist», äussert sich Schenk zur Ausgangslage. Mit einem Ladewagen laufe
die Arbeit ruhiger ab, man brauche nur einen Fahrer und einen Traktor. «Beim Häckslereinsatz gibt es einfach immer wieder Standzeiten und die Maschinen werden ja nur bezahlt, wenn sie auch fahren», so Schenk weiter. «Ich habe meine Meinung bezüglich des Ladewagens deshalb revidieren müssen.» Die Grösse mit 31m3 Volumen stimme, der Wagen sei enorm leistungsfähig, man komme aber auch in engeren Verhältnissen gut damit zurecht. Nach dem Kauf hat Schenk den Wagen mit einem Querförderband nachrüsten lassen, damit mühelos auch in ein Gebläse abgeladen werden kann. Bei Nichtgebrauch lässt sich das Förderband unter den Wagen schieben. Der Wagen verfügt über eine nachlaufge-
lenkte Tandemachse mit hydraulischem Ausgleich. Er wird sowohl als Lade- und als Häckselwagen eingesetzt. Die Bedienung erfolgt über das Isobus-Terminal des Traktors. Zusätzlich setzt Schenk aber auch ein im Heck platziertes Terminal zur Aussenbedienung ein. Den im Prospekt angegebenen Leistungsbedarf von 120 PS betrachtet Schenk als zu knapp bemessen. Selbst mit 160 PS habe man kaum Reserven. «Wir fahren mit 200 PS, da kann man auch einiges abrufen, dann schluckt die Maschine ohne Ende.» Bis jetzt hat Schenk rund 250 Fuder geführt. Er konnte neue Kundenkreise erschliessen, die er vorher mit der Häckselkette nicht bedienen konnte. Bewährt habe sich das «Easyflow»-Pick-up 9 2013 · UFA-REVUE
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Steckbrief Lade- und Dosierwagen Krone «MX 320 GD» Fassungsvermögen: 31 m3 (nach DIN 11 714), 50 m3 bei Dürrfutter mittlerer Pressung. Masse: Länge: 9.65 m, Breite: 2.55 m, Höhe: 3.65 m. Pick-up: 1.90 m, 5 Zinkenreihen. Rotor: 880 mm Durchmesser, 1.64 m Breite, 8 spiralförmig angeordnete Zinkenreihen, 41 Messer mit Gruppenschaltung (0, 20, 21, 41). Theoretische Schnittlänge: 37 mm. Dosierwalzen: 2 oder 3. Fahrwerk: Tandemachse in verschiedenen Ausführungen und Bereifungsvarianten. Leistungsbedarf: Ab 120 PS. (Herstellerangaben)
Zinkenreihen und die entsprechenden Abstreifer sind aus robustem HardoxStahl gefertigt. Der Antrieb geschieht wartungsfrei über ein geschlossenes, im Ölbad laufendes Stirnradgetriebe. Maximal kommen 41, einzeln über Federn abgesicherte Messer zum Einsatz. Eine zentrale Schaltung kann alle, 21, 20 oder kein Messer zuschalten. Die theoretische Schnittlänge (beim Einsatz aller Messer) beträgt 37 mm. Staut sich das Futter im Rotor, so kann der Messerbalken hydraulisch von der Traktorkabine abgeschwenkt und nach Lösung des Problems ebenso wieder in die Ausgangsposition gebracht werden. Müs-
sen Messer ausgewechselt werden, wird der Messerbalken vom Traktor oder über Drucktasten am Fahrzeugrahmen zunächst nach unten geklappt und kann dann leicht zur Seite geschwenkt werden.
Kratzboden Mit der Lancierung der «MX»-Baureihe führte Krone seinerzeit eine interessante Neuerung ein: Im vorderen Bereich des Wagens ist der Boden nämlich abgesenkt. Durch diese schräge Position des Kratzbodens wird der Förderweg des Schneidrotors verkürzt. So soll das Futter noch schneller und schonender sowie mit deutlich weniger Leistungsaufwand in den Laderaum befördert werden. Durch diesen nach vorn abfallenden Boden wird zudem die Ausladung des Wagens erhöht, da die erste geladene Futterportion nicht nach hinten kippen kann. Damit der «MX» noch voller wird, gibt es die optionale Ladeautomatik mit zusätzlichem Vorpress-Sensor und Füllstandserkennung. Der hydraulisch angetriebene und in seiner Geschwindigkeit stufenlos verstellbare Kratzboden läuft erst dann nach hinten, wenn beide Sensoren aktiviert sind. Beim Fahrwerk steht ein Tandemaggregat in verschiedenen Ausführun-
Im vorderen Bereich ist der Kratzboden abgesenkt. Das gibt mehr Volumen und verkürzt den Förderweg vom Rotor.
Optionale Tasträder hinter dem Pick-up sorgen für eine bessere Führung und saubere Futteraufnahme auch auf weichem Untergrund.
gen zur Verfügung. Kaum Wünsche offen lässt die Variante Tandemachse mit Nachlauflenkung und hydraulischem Ausgleich. Treten Bodenwellen auf, so wird Öl von einem Zylinder über der einen Achse auf jenen der anderen gedrückt. Da der Ölkreislauf geschlossen ist, ist der gesamte Aufbau wankstabil und steht über die ganze Breite parallel zum Boden. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch
Der Grossraum-Ladewagen «MX 320 GD» mit Ganzstahlaufbau und bis zu drei Dosierwalzen kann vielseitig eingesetzt werden.
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mit dem kurvenbahnfreien Einzug. «Die Recharbeit ist auch dank den zusätzlichen Führungsrollen wirklich gut.» Der «MX 320 GD» fahre wegen der Tandemachse und der gewählten Bereifung bei schwierigen Bedingungen schonender als ein vom Gewicht her leichterer Häckselwagen. Nachbessern musste Schenk den Schlauchgalgen. «Der war für unsere LS-Hydraulikschläuche doch etwas schwach gebaut.» Ansonsten ist Schenk zufrieden mit der Maschine. Eine Anpassung der Software, weil die Steuerung der externen Bedienung nicht fehlerfrei funktionierte, erledigte der Kundendienst von GVS-Agrar problemlos. UFA-REVUE · 9 2013
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Grösster Einkreiselschwader Claas erweitert sein Programm der Einkreiselschwader und bringt mit dem «Liner 550 T» (Arbeitsbreite von 5.20 m) den grössten Einkreiselschwader auf den Markt, der auf kleineren Betrieben eine echte Alternative zum Zweikreiselschwader bietet. Mit seiner Deichsel ist der «Liner 550 T» auch für den schlagkräftigen Einsatz an kleinen Traktoren gut geeignet. Die 14 Zinkenarme arbeiten mit fünf Doppelzinken, um auch bei einem Kreiseldurch-
messer von 4.20 m und hohen Arbeitsgeschwindigkeiten eine saubere Recharbeit zu gewährleisten. Die Arme sind im Schwadgetriebe und durch ein zusätzliches Lagergehäuse dreifach gelagert und über die dauergeschmierte, hermetisch geschlossene und wartungsfreie «Profix»-Zinkenanbindung mit
der Schwaderglocke verbunden. Der «Liner 550 T» ist mit einem Tandemfahrwerk ausgestattet. Für eine verbesserte Bodenanpassung sind optional beidseitig Tasträder verfügbar. Um auch grosse Schwaden am Vorgewende überfahren zu können, sind Aushubhöhen über 50 cm realisierbar. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp 寿 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch
Quantensprung Im Frühjahr 2011 brachte New Holland die Serie «T7» mit dem stufenlosen Getriebe «AutoCommand» und SCR Katalysator auf den Markt. Letztes Jahr folgte die Serie «T6» ebenfalls mit SCR-Technologie und neu mit «AutoCommand»-Getriebe. Nun durfte man gespannt sein auf die Nachfolgentraktoren im unteren PS-Bereich. Die typische Charakteristik, kompakt, wendig, kraftvoll, leicht und durchzugsstark waren Grund für den Erfolg. Erstens,
die Bestseller-Merkmale sind geblieben, aber das ist nicht alles: Neue Common-Rail-Motoren mit Partikelfilter bringen noch mehr Power und Durchzugskraft, eine neue Kabine bietet ein neues Raumgefühl. So sind alle Bedienhebel und Funktionen gleich, ein Wechsel vom Grossen auf den Kleinen oder umgekehrt ist einfach und ein grosser Vorteil für die Fahrer. Die neuen «T4» mit 85-105 PS sowie die neuen «T5» mit 95-115 PS sind zum Probefah-
ren bereit! Beim «T5» ist nebst dem bekannten Power-ShuttleGetriebe auf Wunsch auch ein neues Electro-Shift-Getriebe verfügbar. New Holland Traktoren Center Schweiz 8166 Niederweningen 寿 044 857 26 00 www.new-holland-traktorencenter-schweiz.ch
Breiteres Einsatzfeld Die «Quadrant 2200» hat in der Ausführung «Advantage» neue Funktionen und Ausstattungsmerkmale erhalten, die sie noch vielseitiger und komfortabler im Einsatz machen. So erhält die Quaderballenpresse unter anderem das «XXL»-
Pick-up mit 2.35 m Arbeitsbreite und Pendeltasträdern. Damit können breitere Stroh- und Grasschwaden auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten sauber aufgenommen werden. Zur Steigerung der Durchsatzleistung kann das Pick-up optional mit dem «Power-feeding-System» mit durchgehender Schnecke geordert werden. Weiter erhält die Presse die leistungsstarke und Futter schonende Rotortechnologie «Roto Feed» der «Quadrant
3200». Dank der neuen Rotorform verbessert sich der Futterfluss in der Maschine, so dass noch schonender, beispielsweise in Luzerne und Heu, gepresst werden kann. In Verbindung damit wurde die Absicherung des Rotorgetriebes erhöht. Neu ist auch die Tandemlenkachse. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp 寿 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch 9 2013 · UFA-REVUE
KURZNEWS PFLANZENBAU
Die Versuchsresultate sind da! Die Abteilung Pflanzenbau der fenaco organisiert jedes Jahr zahlreiche Sortenversuche in der ganzen Schweiz. Nur in Zusammenarbeit der technischen Pflanzenschutzdienste von UFA Samen, Landor, und LANDI aller Regionen sind solch umfangreiche Versuche möglich. Die Plattformen in Bünzen und Pamigny durften insgesamt 500 Landwirte bei ihren Veranstaltungen begrüssen. Die vor Ort gesammelten Eindrücke können die Besucher nun endlich mit den Ergebnissen der Versuche vergleichen. Obwohl die Versuche nicht wiederholt wurden und somit die Ergebnisse der unterschiedlichen Sorten noch nicht verifiziert sind,
kann man doch schon einige Rückschlüsse auf das Verhalten der Sorten in unterschiedlichen Schweizer Regionen ziehen. So bieten die Ergebnisse auch eine einzigartige Gelegenheit, die
Leistungen der verschiedenen Sorten zu vergleichen. Alle Ergebnisse der von der fenaco-LANDI Gruppe durchgeführten Versuche sind einzusehen unter www.pflanzenbau.ch und www.ufasamen.ch.
ÖLN: Labore mit Qualität
Agripro 2013
Pflanzenschutzmittel werden sich künftig an einem neuen Standort in Kalifornien konzentrieren. Der neue Standort wird sich in West Sacramento (vorher Davis) etablieren. Büros, Labore und Versuchsanlagen bieten Platz für 300 Beschäftigte. Der Umzug ist für das erste Quartal 2014 geplant. Bayer will so die Entwicklung innovativer Produkte ausweiten.
Landwirte müssen im Rahmen des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN) ihre Böden regelmässig untersuchen lassen. Für die Analysen braucht ein Labor die Zulassung des BLW. Agroscope in Zürich, Reckenholz, führt zu diesem Zweck jährlich eine Ringanalyse durch. Alle teilnehmenden Labors erfüllten 2013 die Qualitätsanforderungen. Die Analysequalität liegt in der Schweiz, auch im Vergleich zum Ausland, auf hohem Niveau. Die Liste der anerkannten Labore ist unter www.agroscope.admin.ch aufgeführt. UFA-REVUE · 9 2013
Das Landwirtschaftliche Institut des Kantons Freiburg organisiert die Agripro-Thementage am 11. und 12. September 2013 in Grangeneuve. Es werden die Themen Ackerbau, Milch und Schwein vorgestellt. In der Sektion Ackerbau werden 15 Bodendecker miteinander verglichen, Cercosporium im Futterrübenbau und Silberschorf im Kartoffelanbau thematisiert. Der geführte Rundgang zu einem Themenschwerpunkt der Wahl beginnt um 9:30 Uhr. Zwischen 11:30 Uhr und 17:30 Uhr findet die freie Besichtigung statt. Mehr Informationen unter www.beratung-fr.ch.
Bayer: Neues Forschungs zentrum Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Bayer im Bereich Gemüsesamen und biologische
30 Jahre im Dienste der Landwirtschaft Zu ihrem 30-jährigen Bestehen hat die Landor, Spezialistin im Bereich Pflanzendüngung 2012 und 2013 diverse Wettbewerbe und Veranstaltungen organisiert. Die LANDI sowie andere Unternehmen, mit denen die Landor zusammenarbeitet hat an zwei Abenden Feste in Birsfelden und Collombiers veranstaltet. In Birsfelden hatten die Gäste die Möglichkeit den Standort Auhafen (Sitz der Landor) und die Hafenanlage in Basel zu besichtigen. In Colombiers wurden die Gäste zu den Waadtländer Landjugendfesten eingeladen und konnten der Show des Komikers Yann Lambiel beiwohnen. Die Gewinner des letzten Wettbewerbs während der PK-Kampagne sind nun bekannt. Den Einkaufsgutschein über einen Wert von CHF 1500, einzulösen in der Landor, hat Blaise Cherbu aus Corcelles-Payerne gewonnen. Samuel Iseli hat einen Einkaufs-
KWS investiert in Kartoffeln Der Samenspezialist KWS Saat AG weiht offiziell sein neues KartoffelForschungszentrum anlässlich der Veranstaltung «Potato Europe» ein. «Potato Europe» findet am 11. und 12. September 2013 in den Niederlanden statt. Das Forschungszentrum umfasst 96 ha mit Gewächshäusern, Lagerräumlichkeiten und Büros. Der Standort ist im internationalen Netzwerk aus Forschung und Züchtung integriert.
gutschein für die Landor über CHF 1000 gewonnen. Und nicht zuletzt hat Jacques Zulauf aus Château d’Oex einen Einkaufsgutschein über CHF 500 gewonnen.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 33
PFLANZENBAU
Ein entscheidendes Rapsjahr DAS NEONICOTINOID-VERBOT für Raps- und Maissaatgut tritt ab 1. Dezember in Kraft und gilt während mindestens zwei Jahren. Mit Imidacloprid, Thiametoxam oder Clothianidin gebeiztes Saatgut, das bis zu diesem Zeitpunkt nicht ausgesät ist, darf nicht mehr verwendet werden.
Neonicotinoide sind Insektizide, die das zentrale Nervensystem der Insekten angreifen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um einen Wirkstoff, der mit dem Nikotin verwandt ist, einem hochgiftigen Stoff, der bereits im 17. Jahrhundert als Insektizid zum Schutz von Birnbäumen empfohlen wurde. Im Gegensatz zum Nikotin sind die seit den 1980er Jahren entwickelten Neonicotinoid-Pestizide aber weniger schädlich für Säugetiere.
Das Wichtigste in Kürze • Kulturen, die vom Zulassungsverbot betroffene sind: Raps, Mais. • «Starprodukte», die nicht mehr zugelassen sind: Gaucho, Cruiser, Poncho sowie Mischungen, die Clothianidin, Imidacloprid oder Thiametoxam enthalten (z. B. Elado, Modesto, Chinook usw.). • Gebeiztes Maissaatgut zum Schutz gegen Krähenfrass (Mesurol) ist weiterhin zugelassen. • Zuckerrübensaatgut ist vom Verbot nicht betroffen. Dieses Saatgut darf somit immer noch mit Neonicotinoiden behandelt werden. • Das Spritzen von Insektiziden, die Neonicotinoide enthalten, ist nur nach der Blüte der Kulturen zugelassen und muss zwingend durch Fachleute erfolgen.
Welches sind die Risiken? Beim Verfassen dieses Beitrags lagen noch keine offiziellen Beschlüsse zu Sanktionen vor, von denen Landwirte, die 2014 mit Neonicotinoiden gebeiztes Saatgut verwenden, betroffen wären. Sicher ist, dass die Verwendung dieses Saatguts ab dem 1. Dezember 2013 für die Dauer von zwei Jahren untersagt ist, dass Blattuntersuchungen vorgenommen und bei Verstössen Strafen verhängt werden. Nach dem verheerenden diesjährigen Frühling haben sich viele Bauern für frühere Sorten entschieden als ursprünglich geplant und empfohlen. Es gibt somit immer noch grosse Saatgutvorräte sowohl in den Betrieben als auch im Handel, die mit Neonicotinoiden behandelt wurden. Aufgrund der geringen Produktion gibt es offenbar auch Schwierigkeiten mit der Versorgung von Maissaatgut. Deshalb haben der SGPV und die bei der Züchtung und dem Vertrieb von Saatgut aktiven Institutionen beim BLW beantragt, die Anwendung des Verbots zu lockern, damit die Vernichtung von gebeiztem Saatgut, das vor der Zulassungsaufhebung gekauft wurde, verhindert werden kann.
Diese Produkte hatten einen durchschlagenden Erfolg und wurden weltweit am häufigsten in gespritzter Form oder als Beizmittel für Saatgut eingesetzt. Sie haben den Vorteil, dass sie systemisch wirken und pro Hektar geringere Dosen eingesetzt werden können. Dank der Verwendung von mit Neonicotinoid gebeiztem Zuckerrübensaatgut wurde in Frankreich zwischen 1985 und 2000 die Insektizidmenge bei Zuckerrübenkulturen um rund 70 % gesenkt.
Ein Wundermittel? Die Neonicotinoide galten lange als ideale Pflanzen34
schutzmittel: Sie wirkten bereits in geringen Dosen. Der Wirkstoff wird zum Beizen von Saatgut eingesetzt und wird so kaum weiterverbreitet. Zudem ist er für Säugetiere kaum giftig. Seit einigen Jahren werden aber immer mehr Stimmen gegen diese Insektizide laut, da sie zum Honigbienensterben beitragen würden. Tatsächlich kam es in Süddeutschland 2008 zu einem Massensterben, das Konsequenzen hatte. In jenem Frühling führte die Staubabdrift von mit Neonicotinoiden gebeiztem Saatgut, die durch die pneumatischen Einzelkornsämaschinen entstanden war, 9 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU zu einer Dezimierung der dortigen Bienenvölker. Dieser denkwürdige Vorfall hatte zur Folge, dass für die Einzelkornsämaschinen eine Deflektorenpflicht eingeführt wurde und bei der Aussaat neue strengere Auflagen für die erlaubten Staubabriebmengen gelten. In der Schweiz wurden Neonicotinoide zum Beizen von Zuckerrüben-, Raps-, Mais-, Getreide-, Zwiebel-, Kohl-, Lauch- und Salatsaatgut erstmals 1997 zugelassen. 2010 betrug der Anteil von mit Neonicotinoiden gebeiztem Saatgut bei Mais 4 % (2500 ha), bei Zuckerrüben 95 % (19 450 ha), bei Raps 70 % (15 500 ha) und bei Getreide weniger als 10 %. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat im Mai 2013 entschieden, dem Beschluss der Europäischen Union zu folgen und die Zulassung von Imidacloprid (Gaucho), Clothianidin (Poncho, Elado, Modesto) und Thiametoxam (Cruiser) für Raps und Mais ab Dezember für mindestens zwei Jahre aufzuheben. In der Praxis bedeutet dies, dass ab dem 1. Dezember die Verwendung von mit Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam gebeiztem Raps- und Maissaatgut untersagt ist. Die Rapssaaten in diesem Herbst sind davon nicht betroffen, jedoch kann das bis zum 1. Dezember nicht ausgesäte Rapssaatgut für mindestens zwei Jahre nicht mehr eingesetzt werden. Dieses Saatgut muss bis auf eine allfällige Aufhebung des Verbots nun zwei Jahre gelagert oder aber vernichtet werden. Vom Verbot nicht betroffen ist das Saatgut von Zuckerrüben und Salat, da diese jeweils vor der Blüte geerntet werden. Saatgut, das mit Smaragd gegen den Drahtwurm oder gegen die Gelbzwergungsviren übertragenden Blattläuse behandelt ist, ist von diesem Verbot ebenfalls nicht betroffen und kann noch verwendet werden.
Saatgutreste Auch wenn einige Züchter die Verfügbarkeit von behandeltem Saatgut für die Herbstsaat garantieren, veranlasst das Verbot vom 1. Dezember den einen oder anderen Händler, bei seinen Käufen von gebeiztem Saatgut knapp zu kalkulieren, damit er die in diesem Herbst nicht verkaufte Ware nicht vernichten muss. Von diesem Verbot sind auch die bei den LandUFA-REVUE · 9 2013
wirten gelagerten Saatgutbestände betroffen. Die gebeizten Bestände oder Restbestände werden im nächsten Jahr nicht mehr verwendet werden können und müssen in geeigneten Anlagen vernichtet werden. Daher können Betriebe, die nicht über genügend ungebeiztes Saatgut verfügen, womöglich keine gebeizten Bestände mehr auftreiben, um ihre Rapsaussaat abzuschliessen, oder die Lieferanten nehmen die nicht verwendeten Restbestände nicht mehr zurück.
Und danach? Die Aufhebung der Zulassung von mit Neonicotinoiden gebeiztem Raps- und Maissaatgut war eine direkte Folge des EU-Beschlusses. Mit diesem Verbot allein wird das Problem des Bienensterbens bestimmt nicht gelöst und viele Experten sind überzeugt, dass verschiedene Faktoren
Die Schweiz ist dem Entscheid der EU, die Zulassung von Neonicotinoiden zur Behandlung von Raps- und Maissaatgut für zwei Jahre aufzuheben, gefolgt. Begleitet wird diese Massnahme von Untersuchungen, um die Ursachen des Phänomens des Bienensterbens zu verstehen.
Rückblick Im Frühjahr 2008 wurde durch den Abdriftstaub von qualitativ minderwertig gebeiztem Maissaatgut das Sterben von zahlreichen Bienenvölkern im süddeutschen Raum verursacht. Nach diesem Vorfall wurden die Auflagen zur Behandlung von Saatgut überprüft und es wurde entschieden, für pneumatische Einzelkornsämaschinen eine Deflektorenpflicht einzuführen. Zwischen 2008 und 2010 durfte die Staubabdriftmenge von gebeiztem Saatgut 4 g / 100 kg Saatgut nicht überschreiten. Bei den vom BLW durchgeführten Stichproben wurde diese Menge nie erreicht. Seit Januar 2012 gilt nun eine neue Vorschrift. Die Staubabdriftmenge wurde bei maximal 0.75 g / 100 000 Körner festgelegt, d. h. bei 2.5 g / 100 kg Maissaatgut. Im Frühling 2013 folgte die Europäische Union den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA, die für die Saatgut-Beizung ein Neonicotinoidverbot forderte. Kurze Zeit später ist die Schweiz dem Schritt der EU gefolgt.
mitspielen, zu denen neben den Nicotinoiden auch die Varroamilbe, elektromagnetische Wellen und der Rückgang der Artenvielfalt gehören. Das BLW hat sich verpflichtet, während des Zulassungsstopps zu untersuchen, mit welchen technischen Mitteln die Gefahren für die Bienen gesenkt werden könnten. Es wird eine Risikoanalyse durchgeführt, weiter werden auch die Vorteile der Saatgutbeiztechnik im Vergleich zu Alternativen wie den Pflanzenschutzspritzungen untersucht. 䡵
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Fortsetzung Seite 40 9 2013 · UFA-REVUE
Raps – Fit in den Winter! Der schöne Sommer, die qualitativ gute Getreide- und Rapsernte hat die fehlende Sonne im ersten Halbjahr längstens vergessen gemacht; das ist gut so! Mit der Rapssaat sind wir bereits wieder in die neue Rapssaison gestartet. Wie sich die Jugendentwicklung im Herbst und die anschliessende Überwinterung abspielen werden, wissen wir noch nicht. Es gilt mit den ersten Pflegemassnahmen im September bestmögliche Voraussetzungen für den Winter zu schaffen: • Das Längenwachstum noch in den «langen» Tagen bremsen! • Zu warmes und wüchsiges Wetter fördert das im Herbst unerwünschte und für die Überwinterung gefährliche Schossen. Eine erfolgreiche Verkürzung sollte deshalb rechtzeitig, noch im September im 4-Blatt Stadium des Rapses erfolgen. Der Einsatz von Fezan 1.0 l/ha gegen Phoma/Wurzelhalsfäule bremst das Längenwachstum und verbessert die Winterhärte deutlich. • Warmes Septemberwetter fördert die Aktivität und Eiablage des Rapserdflohs. Auswinterungsschäden verursacht durch die Larven des Rapserdflohs vermeiden! Zu beachten gilt dieses Jahr auch, ob Saatgut noch gebeizt ist oder ob eine ständige Überwachung nötig wird. Einmal abgelegte Eier, bzw. geschlüpfte Larven sind nicht mehr bekämpfbar und oftmals die Ursache schlecht überwinterter Rapspflanzen.
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Unkrautregulierung im früh gesäten Wintergetreide – Was Du heute kannst besorgen, … … das verschiebe nicht auf morgen! Ja, so heisst es doch – und oftmals steckt eine Spur Wahrheit dahinter. Und trotzdem ist es nicht immer ganz einfach, die Unkrautregulierung im Herbst zu erledigen. Bei kurzen Schönwetterperioden gilt es, Prioritäten zu setzen. Verständlicherweise muss als Erstes die Ernte eingefahren werden, wie Mais silieren, Kartoffeln und Zuckerrüben graben und dann noch Weizen säen, … Der Arbeitsdruck im Herbst ist oftmals so gross, dass man sich sagt: Man kann dann ja noch im Frühjahr behandeln … Dass aber dieses Aufschieben keine befriedigende Lösung ist, zeigte uns die letzte Saison: Auf einen nassen Herbst folgte ein nasser Frühling. Die Felder konnten nicht rechtzeitig befahren werden, die Unkrautregulierung im Getreide erfolgte zu spät. Aber das ist alles Schnee von gestern, eine neue Getreidesaison steht vor der Tür. Wirtschaftlich sinnvolle und kulturverträgliche Unkrautregulierung im Getreide muss in der Bestockung erfolgen. Für frühe Getreidesaaten von Gerste, Triticale und Weizen ist dieser Zeitpunkt im Herbst. Ideal ist es im frü-
hen Nachauflauf bei sichtbaren Fahrgassen zu behandeln. Damit ist eine gute Bodenwirkung gewährleistet und die Unkräuter sind im kleinen Stadium gut bekämpfbar. Bei erfahrungsmässig starkem Auftreten von Ackerfuchsschwanz empfiehlt sich eine Mischung von Carmina + Lexus. Carmina (Chlortoluron + Diflufenican) hat wichtige Vorteile bei Herbstbehandlungen: • Farblose Formulierung (keine Spritzenverunreinigung) • Gute Verträglichkeit im Vergleich zu anderen chlortoluronhaltigen Produkten • Breites Wirkungsspektrum; beste Wirkung gegen Kamille und Raygras • Keine Sorteneinschränkung bei swiss granum Sorten
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PFLANZENBAU
Gewohnheiten überdenken DURCH ZÜCHTUNG VERBESSERTE SORTEN, aber auch durch Umweltveränderungen hat sich der Nährstoffbedarf der Kulturen gewandelt. Zwischen 1960 und 1990 kamen diese kostenlos in den Genuss von 100 kg Schwefel pro Hektar, der direkt über den Regen eingetragen wurde. Heute ist dieser Wert unter 10 kg/ha gesunken, währenddessen der Bedarf der Kulturen gestiegen ist.
Serge Zbinden
Die Geschichte ist hinlänglich bekannt: Zur Bekämpfung des sauren Regens wurde der bei der Verbrennung von Erdölprodukten entstandene Schwefelausstoss drastisch gesenkt. Während sich der saure Regen verheerend auf die Umwelt auswirkte, profitierten die Kulturen während des ganzen Jahres in hohem Masse von diesen regelmässigen und grosszügigen Schwefelgaben. Der aus dem Regen stammende Schwefel belief sich auf annähernd 100 kg pro Hektar, wodurch der Bedarf auch bei äusserst schwefelbedürftigen Kulturen gedeckt war.
Leistung und Produktionsqualität der Pflanze stark beeinflussen. Ein Schwefelmangel während eines wichtigen Entwicklungsstadiums der Pflanze hat einen direkten Einfluss auf die Endproduktion. Auch wenn beim Raps bei der Schotenbildung die Bedeutung des Schwefels nicht mehr nachgewiesen werden kann, ist er dennoch an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt und für den Ertrag von vielen Kulturen ein wichtiger Faktor. Unerlässlich ist er beispielsweise in gewissen Aminosäuren, in den Bausteine von Proteinen und in den Strukturen von Chloroplasten.
Eine veränderte Situation Die Verbesserung des Potentials in der Pflanzenproduktion, die wachsenden Ansprüche an die Produktequalität und die gesunkenen Einträge aus der Luft erfordern bei der Nährstoffversorgung der Pflanzen in der Praxis eine Anpassung. Schwefel ist bei den verschiedenen Stufen des Pflanzenstoffwechsels beteiligt und ein Mangel kann die Gesundheit,
Mangel erkennen Schwefelmangel ist schwierig festzustellen. Üblicherweise handelt es sich um eine Chlorose, einen Chlorophyllverlust, und äussert sich ähnlich wie ein Stickstoff- oder Magnesiummangel. Aber im Gegensatz zu diesen bekannten Symptomen zeigen sich durch Schwefelmangel hervorgerufene Chlorosen zuerst an den jungen Pflanzenblättern. So können sich Rapsblätter im Frühling rötlich verfärben, dicker werden und eine löffelartige Form annehmen. Hält der Mangel an, kommt es zu einer Welke und einer weisslichen Verfärbung der Blüten.
Tabelle 1: Schwefelbedarf der Kulturen Kulturen Wiesen
Schwefelbedarf (kg S/ha) 30 bis 60 je nach ihrer Verwendung Raps 80 Kohl 72 Zuckerrüben 34 Mais 28 Getreide 20 - 25 Kartoffeln 20
Tabelle 2: Schwefel-Stickstoffdünger Mg-Ammonsalpeter Bor-Ammonsalpeter Sulfamid Ammonsulfat 38
24 N + 5 Mg + 7 S 26 N + 0.2 B + 14 S 30 N + 3 Mg + 10 S 21 N + 24 S
siko, dass sie ausgewaschen werden, beide sind auch in vielen pflanzlichen Proteinen enthalten und werden in den Böden in organischer Form gespeichert. Bevor sie von den Pflanzen aufgenommen werden können, müssen sie mineralisiert sein. Beim Schwefel erfolgt die so genannte Sulfoxidation relativ langsam und die freigesetzten organischen Schwefelmengen sind daher gering. Schwefel trägt zur Entwicklung der Mikroorganismen im Boden bei und verbessert die Mineralisierung. Ein Schwefelmangel vermindert die von der organischen Bodensubstanz freigesetzte Stickstoffmenge. Diese Gemeinsamkeiten von Schwefel und Stickstoff zeigen beispielhaft, welche Bedeutung die Verwendung von Schwefel-Stickstoffdünger für die Kulturen hat.
Ein löslicher Stoff Schwefel in Form von Sulfat ist für die Versorgung der Pflanzen mit diesem Nährstoff am besten. Wie bei Nitrat besteht auch hier die Gefahr, dass er in dieser löslichen Form ausgewaschen wird. Daher gelten bei der Schwefeldüngung die gleichen Regeln wie bei der Stickstoffdüngung: Regelmässige Sulfatgaben sind besser als punktuell eine grosse. Besteht bei Schwefel und Stickstoff nicht nur das Ri9 2013 · UFA-REVUE
Bedingungen, die einen Mangel begünstigen • Saure oder sehr kalkhaltige Böden • Sandige oder leichte Böden (Auswaschung), Böden mit wenig organischem Material • Schlecht belüftete, überflutete oder ausgelaugte Böden • Fruchtfolge mit anspruchsvollen Kulturen (Kreuzblütler, Hülsenfrüchte)
Jean-Claude Bapst bewirtschaftet einen 50-Hektar-Betrieb in Payerne (VD) und betreibt Ackerbau und Kälber mast. Seine Fruchtfolge umfasst 10ha Kartoffeln, 6 ha Zuckerrüben, 6 ha Raps, 8 ha Körnermais und 20 ha Weizen. Der Betrieb verfügt zudem noch über 200 Plätze für Mastkälber.
Symptome bei Schwefelmangel • Getreide: Verspätetes Wachstum und Reife, einheitliche und ausgeprägte Verfärbung an der Basis junger Blätter, reduzierter Proteingehalt, kurze Internodien, schwache Bestockung. • Raps: Die jungen Blätter werden gelb oder hellgrün, die Blätter werden brüchig, an den Blättern treten braune unregelmässige Flecken auf. Wichtig: Ein Schwefelmangel hemmt die Wirkung von Stickstoff beträchtlich und somit das Pflanzenwachstum. Schwefel begünstigt das Leben von Mikroorganismen, die Nährstoffe aus organischem Material mineralisieren und freisetzen.
Stickstoff und Schwefel sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich, was die Düngung und die Aufnahme durch die Pflanzen betrifft. Photo: www.claas.com
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UFA-Revue: Weshalb fiel Ihre Wahl auf die Stickstoff- und Schwefeldünger von Landor? Jean-Claude Bapst: Je nach Parzelle sind meine Böden mittelschwer bis leicht. Ich stellte bei der Wuchskraft meines Weizens Mängel fest. Nach einem Gespräch mit einem Landor-Berater habe ich entschieden, einen Teil meines Ammoniumnitrats durch Mg-Ammonsalpeter zu ersetzen. Welche Vorteile bringen Ihnen diese Düngerformulierungen? Ich arbeite vorwiegend mit Einfachdüngern. Neben Stickstoff kann ich mit MgAmmonsalpeter von Landor Magnesium und Schwefel zugeben, ohne dass ich Dutzende verschiedene Düngersorten einsetzen muss. Dies erleichtert für mich die Lagerbewirtschaftung und den Düngerkauf. Mit dieser Alternative kann ich zudem die Schwefelgaben aufteilen, was wiederum das Risiko für Auswaschungsverluste senkt. Dies ist insbesondere auf Parzellen mit leichtem Boden wichtig. Wenn ich zudem sicherstellen kann, dass der Schwefelbedarf bei meinem Getreide gedeckt ist, weiss ich, dass ich das Ertragspotential meiner Kulturen ausschöpfe. Im Frühjahr hat mein Getreide immer eine satte grüne Farbe, was darauf hinweist, dass die Photosynthese in vollem Gang ist.
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Welche Nachteile haben Sie bei der Verwendung von Schwefel-Stickstoffdünger festgestellt? Persönlich habe ich nichts Nachteiliges festgestellt. Doch wenn man systematisch Stickstoffdünger ausbringt, ohne dass vorgängig Mangelerscheinungen auftreten, stelle ich meinen Pflanzen möglicherweise Schwefel zur Verfügung, den sie vielleicht gar nicht benötigen. Hingegen muss bei einem festgestellten Mangel ein zusätzlicher Düngungsdurchgang vorgenommen werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Zudem hat der durch den Mangel erzeugte Stress negative Auswirkungen auf den Ertrag. Kurz, ich verliere gleich zweimal, wenn ich warte, bis sich ein Mangel bemerkbar macht. Empfehlen Sie die Verwendung eines Schwefel-Stickstoffdüngers? Gewiss, auch wenn die Düngerstrategie auf die Bedürfnisse des Betriebs abgestimmt werden muss. Schwefelmangel ist bei vielen Kulturen ein Problem. Mit Schwefel-Stickstoffdünger kann die Anzahl Düngungsdurchgänge gesenkt werden. Zudem ist aufgrund der ähnlichen Anwendungsstrategie bei der Schwefel- und Stickstoffdüngung eine Kombination der beiden Stoffe besonders interessant.
Verbesserung der Erntequalität Bei der Tierfütterung und in den Mühlen ist der Proteingehalt ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Basisprodukten (Futter, Kuchen, Mehle). Im modernen Pflanzenbau steht nicht mehr nur die Produktion von Maximalmengen im Vordergrund, sondern vor allem die Qualität. Die Züchtung trägt direkt zur Verbesserung von Qualität und Ertragspotential bei. Deshalb müssen bei der Düngung die Bedürfnisse neuer Sorten und Umweltentwicklung berücksichtigt werden, damit von den realisierten Fortschritten vollständig profitiert werUFA-REVUE · 9 2013
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Ohne Mehrkosten Mangelerscheinungen vorbeugen
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PFLANZENBAU
den kann. Die Düngung kann somit nicht mehr auf die traditionellen NPK beschränkt werden. Schwefel, aber auch Magnesium, Bor, Mangan und viele andere Elemente spielen in Bezug auf das Ertrags- und Qualitätspotential neuer Sorten eine immer wichtigere Rolle. 䡵
Autor Serge Zbinden, Verkaufsberatung Landor, 4127 Birsfelden 寿 Kostenlose Telefonberatung: 0800 80 99 60 info@landor.ch | www.landor.ch
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PFLANZENBAU
Bedrohungen im Rapsanbau HOHER SCHÄDLINGSDRUCK Das feuchte Frühlingswetter schaffte für Schnecken paradiesische Zustände. Die Schneckenpopulationen auf den Feldern sind gross und die Jungpflanzen müssen geschützt werden. Erdflöhe und Blattwespen sind weitere Schädlinge, welche die Saaten bedrohen, sofern das Saatgut nicht mit Neonicotinoiden behandelt wurde.
Vielleicht wird mit Neonicotinoiden gebeiztes Rapssaatgut bald zum letzten Mal zum Einsatz kommen (siehe Artikel Seite 34). Das Verbot dieses Wirkstoffes kann zu einem Problem werden, dem man bislang kaum Beachtung schenkte: Der Befall von jungen Rapspflanzen mit Erdflöhen, Blattwespen und schwarzen Triebrüsslern.
Die kritische Zeit Zum Zeitpunkt des Auflaufens ist der Raps vor allem von Schnecken und Erdflöhen bedroht. Obschon ein sorgfältig bearbeitetes Saatbeet zur Senkung der Schneckenpopulation beiträgt, muss das Feld auch während des Auflaufens regelmässig und aufmerksam kontrolliert werden. Am besten erfolgen diese Kontrollen frühmorgens, wenn die Schnecken noch aktiv sind. Schneckenfallen in Form von Ködergranulat, das auf einigen Quadratmetern verteilt wird, wird dringend empfohlen, sobald erste Fress- oder Schleimspuren auftreten. Diese Produkte haben keine negativen Auswirkungen auf Regenwürmer und weitere Nützlin-
ge wie Laufkäfer oder Kurzflügler. Zudem erhöht sich die Wirkung dieser Pflanzenschutzprodukte bei einer Überdosierung nicht. Bei Regen besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Granulate auflösen und so an Wirksamkeit verlieren. Unter diesen Umständen kann ein erneutes Ausbringen notwendig sein.
Rapserdflöhe sind eine weitere Gefahr für Rapskeimlinge. Die erwachsenen Käfer verursachen typische Frassschäden an den Blättern, jedoch führen diese nur selten zu grossen Schäden. Weitaus verheerender sind von den Larven eingefressene Gänge und Tunnel an den Blattstielen, da dort im Winter Wasser eindringen kann. Weil sich die Larven in den Blattstielen und den Stängeln der Rapspflanze fortbewegen, können ihnen Kontaktpräparate wie Pyrethroide nichts anhaben. Die einzige Bekämpfungsmöglichkeit besteht darin, die erwachsene Schädlingspopulation genau zu beobachten und bei Bedarf einzugreifen. Werden Frassspuren an den Blättern und Blattstielen entdeckt,
ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Parzelle von erwachsenen Rapserdflöhen befallen ist. Gleichzeitig kann auch der Schädlingsdruck abgeschätzt werden. Damit ein Kontaktinsektizid ausgebracht werden kann, ist im ÖLN eine Sonderbewilligung notwendig. Die Toleranzschwelle ist erreicht, wenn 50 % der Pflanzen im Keimblattstadium Frassschäden aufweisen. Im Fünfblattstadium ist die Schwelle erreicht, wenn 80 % der Pflanzen Frassspuren aufweisen. Bei mit Neonicotinoiden behandeltem Saatgut kann die Anzahl Larven um die Hälfte gesenkt werden. Durch die Einführung eines Neonicotinoidverbots für Rapssaatgut muss die Schädlingsüberwachung insbesondere auf Parzellen, auf denen unbehandeltes Rapssaatgut angebaut wird, besonders sorgfältig erfolgen.
Die Rapsblattwespe kann auf Rapsfeldern ebenfalls beträchtliche Schäden verursachen. Auch wenn die Larven der Rapsblattwespe ein raupenähnliches Aussehen haben, sind sie kei-
Die Behandlungen im Herbst sind entscheidend, damit das Ertragspotential der Rapskultur genutzt werden kann. Photo: Vogel&Noot
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1 · Bei der Phomabekämpfung muss die Strategie zur Wachstumsregulation vor dem Winter beachtet werden. 2 · Die Frassspuren weisen auf einen starken Rapserdflohbefall hin. Rapsflächen, die nicht mehr durch Neonicotinoide geschützt werden, müssen besonders aufmerksam kontrolliert werden.
ne Raupen. Sie ernähren sich von der Blattspreite, was rasch zu beträchtlichen Schäden an der Kultur führen kann. Der Befall erfolgt zwischen dem Drei- und Sechsblattstadium und die Toleranzschwelle ist überschritten, wenn pro Pflanze ein bis zwei Larven entdeckt werden. Im ÖLN ist die Anwendung eines Pyrethroids bewilligungspflichtig.
September und März in die Blattrippen oder Blattstiele. Die 4 bis 5 mm grossen Larven bohren in den Blattstielen und den Rapsstängeln Gänge und können bis zur Endknospe vordringen, die dann abstirbt. Die zur Bekämpfung von Rapserdflöhen eingesetzten Produkte sind nicht alle gegen den schwarzen Kohltriebrüssler wirksam. Nur «Fury 10 EW» bringt bei der Bekämpfung des Schädlings befriedigende Ergebnisse. Ein grosser Befall ist zwar nicht die Regel, kann jedoch vorkommen. Die schlimmsten Schäden verzeichnet man im Grossen Moos (BE, FR) sowie in den Kantonen Waadt und Genf, vereinzelt auch an anderen Orten. Die Bekämpfung mit einem Insektizid gegen den schwarzen Kohltriebrüssler ist im ÖLN ebenfalls bewilligungspflichtig.
Phomabefall führt zu Verlusten in der Grössenordnung von 10 bis 20 %. Tritt ein starker Befall im Herbst auf, kann dies sogar zu einem vollständigen Ernteausfall führen. Bei der Feldkontrolle sollte dies daher berücksichtigt werden. Wenn ein Eingreifen notwendig ist, sollte ein Fungizid eingesetzt werden, das auch als Wachstumsregulator wirkt, um die Winterfestigkeit des Rapses zu erhöhen. Da die zugelassenen Produkte zur Phomabekämpfung und Wachstumsregulierung nur einmal pro Kultur ausgebracht werden dürfen, sollten Betriebe, die im Frühling ihre Rapskultur zur Verbesserung der Halmfestigkeit mit einem Wachstumsregulator behandeln müssen, «Caryx» verwenden, und im Herbst für die Phomabekämpfung auf ein anderes Produkt zurückgreifen.
Der schwarze Kohltriebrüssler verursacht ähnliche Schäden wie der Rapserdfloh. Er legt seine Eier zwischen
Fazit Dank Züchtungserfolgen konnten die durchschnittlichen Rapserträge
In Kürze • Der Schneckendruck ist in diesem Jahr hoch: Dies erfordert eine sorgfältige Überwachung und bei ungünstiger Witterung das Ausbringen von Schneckenködern. • Die Kultur sorgfältig auf Rapserdflöhe kontrollieren, insbesondere wenn Saatgut verwendet wurde, das nicht mit Neonicotinoiden gebeizt wurde. • Die Strategie gegen Pilzbefall überprüfen und die verschiedenen Produkte gemäss ihrer Wirksamkeit für das Pflanzenwachstum einsetzen.
in den letzten zwanzig Jahren erheblich gesteigert werden. Damit ist das Ertragspotential aber noch lange nicht erreicht. Die Züchter kündigen seit über zehn Jahren regelmässig Erträge von über 60 dt/ha auf ihren besten Versuchsflächen an. Um bei den neuen Sorten Höchsterträge erzielen zu können, ist gutes Know-how und eine regelmässige Kontrolle der Rapskultur während der ganzen Vegetationsperiode unabdingbar. Der Erfolg im Rapsanbau ist vergleichbar mit einem 110 Meter Hürdenlauf: Durch einen Fehlstart, einen zu langen Schritt oder eine schlecht übersprungene Hürde rücken die Siegeschancen in weite Ferne. 䡵
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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PFLANZENBAU
Nichts überstürzen DER OPTIMALE ZEITPUNKT FÜR DIE MAISERNTE muss aufgrund des Trockensubstanzgehalts und nicht mit dem Kalender bestimmt werden. Bei einer zu frühen Ernte ist der Ertrag niedriger und es können erhöhte Konservierungsverluste entstehen, insbesondere durch Sickersaftverluste. Eine zu späte Ernte erhöht das Nachgärungsrisiko und senkt die Verdaulichkeit.
Der richtige Erntezeitpunkt ist ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche und hochwertige Silierung.
Mais bildet bei vielen Futterrationen den Hauptbestandteil. Das Produktionsziel besteht darin, die auf der Parzelle produzierten Nährstoffe ohne Verluste bis in die Futterkrippe zu bringen und beim Futter gleichzeitig eine maximale Schmackhaftigkeit und Verdaulichkeit sicherzustel-
Foto: claas.com
len. Die Erwärmung und Schimmelbildung, die dabei entstehen können, sind die Hauptprobleme bei der Fütterung mit Maissilage. Die Nachgärungen der Silagen führen zu beträchtlichen Energieverlusten, die Schmackhaftigkeit des Futters geht zurück und der sich bildende Schimmel führt zur Entwicklung von Stoffen, welche die Tiere gefährden und sich negativ auf ihre Leistung auswirken können. Diese drei Phänomene sind die Ursache aller wirtschaftlicher Verluste, die erheblich sein können.
Häcksellängen
regulieren Das Maisstadium bestimmt auch die Häcksellänge. Im optimalen Stadium muss sie zwischen 6 und 8 mm betragen, beim Einsatz von Häckslern mit Reibboden 7 bis 10 mm. Bei unreifem Mais beträgt die ideale Häcksellänge 8 bis 10 mm ohne Reibboden, bei überreifem Mais 5 bis 6 mm mit Reibboden. Bei der Entnahme mit einer Silofräse sollten jeweils die höheren Häcksellängen gewählt werden.
Nachgärungen vermeiden Nachgärungen können vermieden werden, wenn folgende Massnahmen ergriffen werden:
Kaliumsorbat Hierbei handelt es sich um ein Salz, das sich aus Sorbinsäure und Kalium zusammensetzt. Es ist auch als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung E 220 bekannt und wird in zahlreichen Lebensmitteln wie Früchtejoghurts, Saucen und Getränken eingesetzt.
• Erntedatum: Der Trockensubstanzgehalt der Pflanze sollte um 35% liegen. Dieser Wert kann je nach Silosystem schwanken. • Verdichtungen: Durch eine starke Verdichtung wird der Sauerstoffeintritt während der Entnahme reduziert. • Luftabschluss: Das Silo muss rasch und dicht verschlossen werden, damit die Milchsäuregärung ungestört verlaufen kann. • Siliermitteleinsatz: Durch den gezielten Einsatz von Siliermitteln lässt sich die Hefe-und Schimmelbildung unterdrücken. Kombiprodukte wie Ecocorn Doubleaction fördern durch die darin enthaltenen Milchsäurebakterien den Gärprozess. Weiter werden durch das ebenfalls darin enthaltene Kaliumsorbat Nachgärungen verhindert. 䡵
Tabelle: Trockensubstanzgehalt abschätzen Reife Milchreife
TS-Gehalt Kolben < 35 %
TS-Gehalt ganze Pflanze 20 à 25 %
Beginn Teigreife Teigreife
35 – 50 % 50 à 60 %
25 – 30 % 30 à 35 %
Vollreife
> 60 %
> 35%
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Bemerkungen Korn leicht zerdrückbar, spritzt. Korninhalt ist milchig. Korn teigig, am Spindelansatz noch feucht. Korn teigig bis mehlig, Korn mit Fingernagel noch ritzbar Korn durchgehärtet und glänzend, mit Fingernagel nicht mehr ritzbar. Blätter und Lieschen sind trocken.
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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9 · 13
9 2013 · UFA-REVUE
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Mit Zzoom-Hybridgerste hohe und stabile Erträge erwirtschaften Das diesjährige Gerstenjahr war geprägt von schwierigen Anbaubedingungen. Sowohl Herbst als auch Frühling waren sehr nass und behinderten die Kulturarbeiten. Nach dem nassen und kalten Frühling erfolgte eine längere Trockenperiode. Insgesamt sind die Gerstenerträge daher auf tieferem Niveau als letztes Jahr. Die Hyvido-Hybridgersten konnten zwar das Niveau vom letzten Jahr nicht ganz erreichen, brillierten jedoch mit insgesamt sehr guten und stabilen Erträgen. Das stabile Ertragspotential der HyvidoHybridgersten ist begründet in einem deutlich stärkerem Wurzelwerk im Vergleich zu Liniensorten. Dadurch kann die Pflanze auch bei widrigen Bedingungen Wasser und Nährstoffe effizienter aus dem Boden beziehen. Die Stabilität und der gleichmässige Wuchs zeigen sich vor allem in der Praxis auf grossen Feldern. Grund dafür sind die ungleichmässigeren Bodengegebenheiten, welche Hybridgersten besser ausgleichen können als Liniensorten.
Hybrid-optimierter Gerstenanbau Bei Hybrid-optimiertem Anbau konnte auch dieses Jahr das Potential von den Hyvido-Hybridgersten ausgeschöpft werden. Hybrid-optimiertert heisst eine um etwa einen Drittel reduzierte Aussaatdichte und eine angepasste Düngung. Die Stickstoffgaben müssen anders als bei Liniensorten verteilt werden. Die erste Gabe erfolgt im Frühjahr während der Bestockung und ist die kleinste. Die restliche Menge verteilt sich bei normalen Standorten auf den Beginn des Schossens und das Fahnenblatt-Stadium. Bei Standorten mit Vorsommertrockenheit empfiehlt es sich die zweite Stickstoffgabe in einer Gabe ins Ein- bis Zweiknoten-Stadium zu geben.
Vorteile von Hyvido-Zzoom in Praxis bestätigen
genden Flächen, auf welchen Hyvido Hybridgersten ausgesät werden. Die Sorte Zzoom ist schweizweit die am meisten angebaute Hyvido-Hybridgerste. Die anpassungsfähige Zzoom wartet mit einem enormen Ertragspotential auf und begeistert seit mehreren Jahren sowohl Landwirte in der Schweiz als auch in Deutschland. Region Ertrag kg/Are Ammerzwil 89 Bramberg 88 Demofeld Möriken 106.8 Demofeld Safnern 107.9 Fislisbach AG 98 Gampelen 94 Kerzers 85.2 Madiswil 90 Möriswil 92.7 Münchenbuchsee 102 Oftringen 91 Safnern 111 Selzach 94 Servion 86 Siglistorf 85 Stadel ZH 90.5 Süri 109.5 Uesslingen 93 Wileroltigen 96.2 Wohlen AG 100
Verfügbarkeit von Sorten Die Sorten Hobbit und SY Leoo sind dieses Jahr nicht verfügbar aufgrund von Produktionsproblemen. Für den Schweizer Markt konnten dafür genügend Mengen der bewährten Zzoom reserviert werden, sodass die Nachfrage gedeckt werden kann. Neu sind seit diesem Jahr angepasst an den Schweizer Markt kleinere Säcke zu 500 000 Körner verfügbar. Für eine Aussaat von Mitte September bis anfangs Oktober braucht es nun drei bis vier Säcke Zzoom, bei einer Spätsaat bis am 15. Oktober fünf bis sechs Säcke. Restmengen an grossen Säcken sind auch noch im Markt.
Erträge von Zzoom 2013 aus der Praxis; angebaut nach ÖLN. Die Resultate sind auf der Website www.syngenta-hyvido.ch ersichtlich und werden laufend ergänzt.
Die Praxis ist von den Hyvido Hybridgersten überzeugt, das zeigen die steiUFA-REVUE · 9 2013
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Fortsetzung Seite 49 9 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Auf Qualität setzen WINTERGETREIDESAAT 2013 Nach der Ernte ist vor der Ernte, dieses Sprichwort gilt dieses Jahr ganz besonders. Denn die Getreideernte erfolgte im Schnitt rund 14 Tage später als in den letzten Jahren. Einmal mehr stellt sich die Frage nach der Sortenwahl für die Getreideernte 2014. Bei diesem Entscheid sollte nicht alleine das Ertragspotenzial, sondern auch die Backqualität berücksichtigt werden.
Die Qualitätsansprüche an Weizenmehl haben sich in letzter Zeit deutlich erhöht. Vor allem das industrielle Bäckergewerbe stellt steigende Ansprüche an den Proteinund Feuchtglutengehalt. Das kommt auch daher, dass die Ansprüche der Konsumenten steigen und sich die Konsumgewohnheiten ändern. In vielen Verkaufsstellen wird das Brot bis zum Ladenschluss noch frisch und duftend im Regal angeboten. Um das zu ermöglichen werden einige Backwaren als Teiglinge den Verkaufsstellen geliefert und vor Ort fertig gebacken.
Auf die Sorte kommts an An der Liste der empfohlenen Weizensorten 2014 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht viel geändert. Neu aufgenommen wurden beim Winterweizen der Klasse «Top» die beiden CH-Züchtungen «Molinera» und «Lorenzo». Die begrannte Sorte «Molinera» liefert eine höhere Qualität als die bis anhin in der Klasse «Top» eingetragenen Sorten. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Backqualität und ihrem hohen Feuchtglutengehalt ist sie besonders interessant für die Herstel-
lung von Backwaren. Ihr Ertrag ist aber eher schwach. «Molinera» ist eine frühreife Sorte mit guter Standfestigkeit. Die Krankheitsresistenz wird als mittelmässig und die Fusariumresistenz als mittel bis gut bezeichnet. Bei «Molinera» stehen bereits grössere Mengen an Gebrauchssaatgut zur Verfügung, während bei der Sorte «Lorenzo» dieses Jahr erst kleinere Mengen Biosaatgut vorhanden sind. Die Referenzsorte betreffend Qualität in der Klasse «Top» bleibt «Runal». Die Ertragsleistung wie auch die Krank-
Mike Bauert
Hans Wittwer
Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2014
Weizenqualität fördern Weil in den letzten Jahren der Proteingehalt, vor allem in der Klasse «Top», nicht immer den hohen Anforderungen der Abnehmer entsprach, steht die Forderung nach einer Proteinbezahlung beim Brotweizen im Raum. Dieser Antrag wird aktuell in der Branchenorganisation «swiss granum» verhandelt. Wie auch immer die Verhandlungen dazu ausgehen, es ist wichtig, dass im Anbau die Weizenqualität so gut wie möglich gefördert wird, indem standortangepasste Weizensorten gewählt werden und auch die Düngung entsprechend optimiert wird. Das oberste Ziel muss sein, einen Qualitätsweizen zu produzieren, welcher sich mit dem Importweizen messen kann. Angestrebt wird ein Proteinwert von über 13 Prozent in der Klasse «Top». Im Interesse guter Absatzmöglichkeiten von Schweizer Brotgetreide sind die Vorgaben und Empfehlungen der MaxiSammelstellen zu befolgen. Für den Sortenentscheid sollten auch, sofern vorhanden, die Einlieferungsqualitäten der Vorjahre berücksichtigt werden. UFA-REVUE · 9 2013
Stand am 24. Mai 2013, Anpassungen bleiben vorbehalten. Kernbotschaften für Herbstsaat 2013
• Hohe Protein- und Feuchtkleberwerte bei Klasse Top und 1 sind gefragt • Mit Anbausteigerung bei Klasse 2 die Absatzchancen nutzen • Auf Empfehlungen der MAXI Sammelstellen abstützen • Einlieferungsqualität der Vorjahre für Sortenentscheid berücksichtigen • Futtergerste-Sorten mit hohem Hektolitergewicht für erfolgreiche Vermarktung Klasse Top ca. 40 %
Verarbeiter erwarten Proteinwerte über 13.0 % Runal, Molinera, CH-Camedo, Nara, Lorenzo, Siala, Claro
Klasse 1 ca. 40 %
Anbau auf nachgefragte Sorten konzentrieren Suretta, Arina, Simano, Forel, Zinal
Klasse 2 ca. 20 %
Anbau erhöhen Levis, Ludwig, Rainer
A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit Sammelstelle / fenaco Bisquitweizen Cambrena
Roggen Palazzo, Matador
Dinkel Oberkulmer, Ostro
Anbau von Futtergetreide / Körnerleguminosen Futterweizen Anbau verdoppeln
Triticale nicht erhöhen
Gerste erhöhen
mutterkornresistente Sorten anbauen
Sorten mit hohem HL-Gewicht wählen
Körnermais erhöhen
Eiweisserbsen erhöhen
Anbau von Ölsaaten Raps – gemäss Zuteilung SGPV – HOLL im Vertrag mit Mehrpreis
Sonnenblumen – in Rücksprache mit LANDI – konkurrenzfähiger Markterlös
Soja – Anbau auf traditionelle – Gebiete konzentrieren
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PFLANZENBAU
Die Sortenwahl muss den Marktansprüchen folgen. Ihre Getreidesammelstelle hilft Ihnen bei Fragen rund um dieses Thema gerne weiter.
heitsresistenz sind mittel. In auswuchsgefährdeten Lagen sollte diese Sorte eher gemieden werden. «CH Camedo» gilt als mittelfrühe Sorte mit guter Ertragsleistung bei sehr guter Krankheitsresistenz. «CH Nara» ist eine frühe Sorte mit guter Ertragsleistung. Sehr kurze Pflanze mit mittlerer bis guter Krankheitsresistenz. «CH Nara» ist eine mögliche Alternative zu «Runal» oder möglicher Ersatz für «Titlis». «Siala», eine frühreife Sorte mit mittlerer Ertragsleistung, weist eine sehr gute Standfestigkeit aus bei mittlerer Krankheitsresistenz. Auswuchsgefährdete Lagen sollten aber eher gemieden werden. «CH Claro», eine frühreife Sorte zeichnet sich zwar mit einer guten Ertragsleistung und sehr guter Standfestigkeit aus. Bezüglich der Backqualität ist sie in den letzten Jahren aber nicht immer positiv aufgefallen und sollte deshalb flächenmässig eher reduziert werden. In der Klasse 1 empfiehlt der Geschäftsbereich GOF (Getreide, Ölsaaten, Futtermittel) der fenaco die Sorten «Suretta», «Arina», «Simano», «Forel» und «Zinal». «Arina» ist die Referenzsorte betreffend Qualität. Diese bewährte Sorte bringt weiterhin in allen Lagen gute Erträge mit guter Qualität. Sie hat eine mittlere Standfestigkeit und ist anfällig für Braunrost. Jedoch hat sie eine
sehr gute Resistenz gegen Fusarien. «Suretta», eine frühreife Sorte mit sehr guter Standfestigkeit bringt mittlere Erträge und ähnlich gute Backqualität wie «Arina». «Simano» ist eine sehr frühreife, begrannte Sorte mit guter Ertragsleistung und mittlerer bis guter Krankheitsresistenz. «Forel» und «Zinal» kommen als weitere frühe Sorten in der Klasse 1 in Frage.
Klasse 2 steigern Das Angebot an Weizen der Klasse 2 könnte aufgrund der guten Nachfrage erhöht werden. Gefragt sind vor allem die Sorten «Levis», «Ludwig» und «Rainer». «Levis» hat eine hohe Ertragsleistung, ist aber anfällig für Fusarien. «Ludwig» bringt sehr hohe Erträge. Bei einer frühen Saat neigt sie zu sehr hoher und bei später Saat zu schwacher Bestockung. «Rainer», eine mittelspäte Sorte bringt ebenfalls sehr gute Erträge. Beim Anbau von Biskuitweizen ist ein Abnahmevertrag Voraussetzung. Hier wird die Sorte «Cambrena», Nachfolger von «Manhattan», empfohlen, welche eine ausgesprochene Biskuitqualität liefert. Der Anbau von A-Mahlroggen wie auch Dinkel sollte nur in Absprache mit der Maxi-Sammelstelle erfolgen. Beim Roggen bietet sich die Sorte «Palazzo»,
eine mittelfrühe Hybridsorte mit sehr hohem Ertragspotenzial, guter Standfestigkeit und guter Mutterkornresistenz an. «Matador» ist eine Populationssorte die auch für Grünschnitt geeignet ist.
Futtergetreide ist gefragt Beim Futterweizen könnte der Anbau mehr als verdoppelt werden. Um das zu erreichen bräuchte es aber einen Einzelkulturbeitrag für Futtergetreide. Aber auch bei Gerste, Körnermais und Eiweisserbsen könnten wesentlich grössere Mengen abgesetzt werden. Bei der Gerste sollten Sorten mit hohem Hektolitergewicht gewählt werden. Am besten schneiden hier die zweizeiligen Sorten «Caravan», «Cantare», «KWS Cassia» und «Casanova» ab. Bei den Hybridsorten steht dieses Jahr einzig die Sorte «Zzoom» zur Verfügung. Sie kann in Grenzsituationen, etwa bei Spätsaaten, einen Vorteil bringen. Der Anbau von Triticale dagegen sollte nicht weiter ausgedehnt werden. 䡵
Autoren Mike Bauert und Hans Wittwer, UFA Samen, 3421 Lyssach Der Pflanzenbauliche Beratungsdienst der fenaco hat zusammen mit Landwirten wieder Brot- und Futterweizen-, sowie Wintergerstenversuche in verschiedenen Regionen durchgeführt. Die Resultate sind im Detail unter www.ufasamen.ch und www.pflanzenbau.ch ersichtlich.
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BIO-SEITE
Die Blacke an der Wurzel packen EINE FACHTAGUNG VON AGROSCOPE TÄNIKON widmete sich dem Thema «Blackenbekämpfung im Bio-Landbau». Bei strahlendem Wetter wurden zwei mechanische Verfahren vorgestellt, einerseits die Bekämpfung mittels Heisswasser und andererseits der Odermatt-Blackenzwirbel.
Der patentierte «Blackenzwirbel» der Firma Odermatt Landmaschinen AG ist ein mechanischer Ausstecher. Die Steuerung erfolgt elektrohydraulisch mit Joystick.
Blacken sind grosse Problemunkräuter auf Wiesen und Weiden. Sie konkurrenzieren Futterpflanzen punkto Platz und Nährstoffe. Aufgrund der bitteren Inhaltsstoffe verschmäht sie das Vieh. Die dafür verantwortlichen Oxalsäure und Oxalate sind auch im Heu und in der Silage vorhanden und können in hoher Konzentration zu Problemen mit der Tiergesundheit führen. Auf Bio-Betrieben sind keine chemischen Blacken-Bekämpfungsmittel erlaubt und meistens bleibt den Landwirten nichts weiter übrig als von Hand mit dem Blackeneisen die Blacken in einer Wurzellänge von mindestens 10 cm herauszureissen (Wurzelreste aus tieferen Schichten treiben nicht mehr aus). Eine mühselige Methode vor allem bei grossflächigem Befall. Gemäss Fibl-Berater Hansueli Dierauer verwenden Grünlandbetriebe
zur Blacken-Bekämpfung durchschnittlich 6 Stunden pro Hektare (Deckungsbeitragskatalog). Dierauer macht denn auch darauf aufmerksam, dass eine Blackensanierung am besten vor der Umstellung auf Bio-Landbau durchgeführt werden sollte. ART Tänikon führte an einer Infotagung zwei neue Verfahren vor, um den Blacken mechanisch zu Leibe zu rücken.
und die Wurzeln werden bis zu einer Länge von 12 cm herausgezogen, eingesammelt und abtransportiert. Die Erde um das entstandene Loch wird festgestampft. Am besten rückt man zu zweit aus, eine Person bedient das Fahrzeug und den Blackenzwirbel, während die andere Person die Wurzeln aufsammelt. Die Erfolgsrate liegt nach Angaben der Firma bei rund 75 %.
1. Blackenzwirbel
2. Heisswasser-Hochdruckdüsenbehandlung In diesem Verfah-
Das patentierte System der Firma Odermatt Landma schinen AG, Hunzenswil, arbeitet mit einer rotierenden korkenzieherförmigen Ausreisszwirbel. Der Blackenzwirbel ist ein Zusatzgerät, das an fast alle Kleinfahrzeuge angeschlossen werden kann. Der Antrieb erfolgt über die Hydraulikanlage des Trägerfahrzeuges, die Steuerung via Joystick. Jede Blacke wird angefahren, der Zwirbel bohrt sich in die Blacke
ren wird erhitztes Wasser mit hohem Druck mittels einer Düse direkt in die Blacke gespritzt. Agroscope entwickelte gemeinsam mit Projektpartner Kärcher AG, Dällikon ein entsprechendes Zusatzgerät. Auch bietet die Firma Hans Bachmann, Hochdruckanlagen AG, Bütschwil, ein Gerät an. Das Anbaugerät bleibt mit dem Traktor vor Ort und mittels eines bis zu 20 m langen Schlauches, einer Lanze und Rotationsdüse werden im Umkreis der Schlauchlänge die Bla-
Das Zusatzgerät «Blackenzwirbel» kann an fast alle Kleinfahrzeuge an geschlossen werden, vorzugsweise mit Hydrostat-Antrieb. 50
9 2013 · UFA-REVUE
BIO-SEITE
Blackenbekämpfung mit System Bio-Bauer Gerold Gloor aus Leutwil (AG) bekämpft auf seinem rund 18-ha-grossen Betrieb die Blacken mit System. Halten müsse man sich an zwei Grundsätze: 1. Versamung verhindern: Blütenstände vor dem Versamen abschneiden und entsorgen. 2. Konsequent jung nachwachsende Blacken entfernen: Besonders gut gehe das in einer frisch eingesäten Kunstwiese, wo die jungen Blackensprösslinge mit einem Rüstmesser entfernt werden können. Um sich bei der Blackenbekämpfung Erfolgserlebnisse zu gönnen, solle mit der Bekämpfungsstrategie dort begonnen werden, wo der Blackenbesatz pro m2 gering sei. So sehe man, was man schon geleistet hat und kann sich nach und nach weiter vorarbeiten. Beschrieben sei diese Art der Bekämpfung im FiBL-Merkblatt «Blackenregulierung». Neue Wege geht Gloor mit einem Hochdruckreiniger, ergänzt mit Notstromaggragat Wassertank in einem Anhänger, wo er analog dem beschriebenen Heisswasser-Hochdruckdüsenbehandlung, die Blacken bekämpfen will. Gerold Gloor fügt an: «Gemäss meinen Beobachtungen keimen Blacken dort gut, wo der Boden anaerob ist. Boden wird u. a. anerob, wenn Mist untergepflügt wird oder unverdünnte Gülle ausgebracht wird. Deshalb den Mist kompostiert ausbringen. Mist und Kompost oberflächlich liegen gelassen. Die Gülle stark verdünnen und wenn möglich mit der Verschlauchung ausbringen.»
cken behandelt. Jede behandelte Blacke hinterlässt ein Schlammloch. Ein Problem stellt die Verkalkung der Düsendurchmesser dar. Gemäss ART dürfen die im Bio-Landbau zugelassenen Reinigungsmittel wie beispielsweise Ameisensäure, Essig- oder Zitronensäure im Aussenbereich nicht eingesetzt werden. ART empfiehlt deshalb möglichst kalkarmes Regenwasser zu verwenden. Mit dem von der ART entwickelten Gerät braucht es für die Erhitzung 1 Liter Heizöl, um zwischen 50 und 60 Pflanzen zu behandeln.
Fazit
Die Stundenleistung bei der Heisswurzelbehandlung liegt bei dem von der ART entwickelten Gerät bei 120 bis 180 Blacken. Geht man gemäss ART mit dem Blackeneisen von einer Stundenleistung von 60 Blacken aus, so kostet das Heisswasserverfahren bei einem Stundenlohn von 28 Fr. (ART-Ansatz) wirtschaftlich gesehen ab ca. 110 Blacken pro Stunde gleich viel. Die eingesparte Arbeitszeit sei dann genau so teuer wie die zusätzlichen Kosten für Maschinen und Energie, ist im ART-Bericht nachzulesen. Bei beiden Verfahren sei es empfehlenswert, nach der Anwendung eine Handvoll Samen zur Erde zu geben, damit die Grasnarbe möglichst schnell und gut zuwächst, ergänzt ein anwesender Bio-Berater die Vorführung der Geräte. Der Blackenzwirbel kostet rund 10 000 Fr., das Bachmann-HeisswasserHochdruckgerät ebenso. Etwas günstiger ist das Modell von Kärcher. «Die Investitionskosten liegen im Rahmen», UFA-REVUE · 9 2013
KURZMELDUNGEN
Hofbroschüren gestalten Knospe-Produzenten können Hofbroschüren einfach und günstig selber gestalten. Eine Broschürenvorlage von Bio Suisse ist im Format A6 auf deutsch, französisch und italienisch verfügbar. Die Software wird auf dem Internet zur Verfügung gestellt. Bio-Suisse-Produzenten loggen sich mit ihrer Betriebsnummer und dem Standardpasswort ein. Die Gestaltung über Web2Print ist für Knospe-Produzenten kostenlos. Die Druckkosten sind bei der Bestellung ersichtlich. www.biosuisse.ch/Web2Print
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Junge kaufen Bio Der Bio-Trend zieht laut einer Studie im Auftrag des deutschen Bundesverbraucherministeriums bei jungen Käufern an – bei älteren flaut er ab. Am häufigsten aus ökologischem Anbau gekauft werden der Umfrage zufolge nun Obst und Gemüse, gefolgt von Eiern und Kartoffeln. Bei Fleisch und Wurstwaren zeigt die BioTendenz nach unten. Proplanta
Nicht so schnell Die von Hans Bachmann entwickelte «Bio-Wiesenblacken-Vernichtungsanlage» bekämpft Blacken mit 90° heissem Wasser, 150 bar und einer Spezialhartmetall-Fräse.
Wer Energie sparen möchte, sollte bei der Stoppelbearbeitung besser die Arbeitsbreite als die Arbeitsgeschwindigkeit erhöhen, ist im «Ackerbau-Infofax» der österreichischen Bioland-Organisationen nachzulesen. Das senke den Energiebedarf und den Werkzeugverschleiss. www.bio-austria.at
erklärt ART-Forscher Thomas Anken und mit beiden Gerättypen seien in der mechanischen Blackenbekämpfung anwendungserprobte Verfahren entstanden, die vor allem die grossflächige Blackenbekämpfung erleichtern. Nachteilig seien Immissionen wie Lärm, Abgase und der Energieverbrauch.
Rizinusschrot verboten Das Bundesamt für Landwirtschaft hat per sofort den Einsatz von Rizinusschrot als Düngemittel untersagt. Grund ist dessen Gefährlichkeit für Tiere. Per 1. Januar 2014 wird das Verbot in die Düngemittelverordnung aufgenommen.
Schmetterling soll helfen Thomas Anken setzt Hoffnung auch auf die biologische Blackenbekämpfung, wann diese aber praxisreif sei, stehe noch offen. Die biologische Bekämpfung der Blacke mittels der Schmetterlingsart Roter Ampfer-Glasflügler steckt noch in den Kinderschuhen, erforscht wird dies von Agroscope Reckenholz in Zusammenarbeit mit Andermatt Biocontroll. Bei der Schmetterlingsart Roter Ampfer-Glasflügler (Pyropteron chrysidiforme) handelt es sich um ein auf Blacken spezialisiertes einheimisches Insekt. Die Larven fressen die Blackenwurzeln und können sie zum Absterben bringen. Entsprechende Erfolge mit nahverwandten Arten konnten in Australien erzielt werden. 䡵
Soja-Fütterungsfibel
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Informationen ART Bericht 764, BioBlackenbekämpfung – Heisswasser öffnet Perspektiven, Juni 2013. Online-Video Blackenbekämpfung mit Heisswasser und Online-Video Blackenzwirbel auf www.blacke.ch
www.ufarevue.ch
9 · 13
In Deutschland ist der Anbau von Sojabohnen vor allem für die Verfütterung auf dem eigenen Betrieb interessant. Auf der Website www.sojainfo.de kann nun eine Soja-Fütterungsfibel gratis heruntergeladen werden. Die Fütterungsfibel von Professor Dr. Gerhard Bellof gibt wertvolle Tipps über den Futterwert, Einsatz von Soja, Inhaltsstoffe.
Bhutan setzt auf Bio Bhutan will als erstes Land der Welt auf ökologische Landwirtschaft umsteigen. Vor sechs Jahren wurde das Rahmenkonzept für die Bio-Landwirtschaft bekanntgegeben, doch einen festen Zeitrahmen zur Umsetzung gibt es nicht. Vielleicht ist es bis 2020 zu schaffen. 51
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Mehr Alpschweine Schotte aus Alpkäsereien kann über die Schweinemast sinnvoll veredelt werden. Aktuell erfreut sich die Produktion von Alpschweinen steigender Beliebtheit, stellt Franz Schwarzentruber von der Anicom fest. Gut so, denn der Markt verlangt nach solchem Label-Fleisch. Auf der Alp Branggis (1560 m ü. M.) setzten sich Alpmeister Toni Rupp und Alp-Präsident Aldo Caluori für den Einstieg in die «Alp Schweine®»-Produktion ein. Eingestallt werden jeweils im Tal entwurmte und auf 45 bis 60 kg vorgemästete Schweine. «Die Tiere sind robust; gesundheitliche Probleme treten selten auf», stellt Betriebsleiter Sam Schaufelberger fest. Die Schotte wird von der Käserei in ei-
nen Tank gepumpt. Anhand des Fütterungsplans im Computer werden Schotte und UFA 329-5 in passenden Anteilen gemischt. Die Verteilung in die Tröge erfolgt über einen Schlauch von Hand. Vermarktet wird in drei Gruppen ab Woche 35 durch die Anicom AG. Alpschweine dürfen bis 102 kg Schlachtgewicht auf die Waage bringen, ohne dass es Abzüge gibt. Auf den Leberwurmabzug wird ver-
zichtet. Neben dem «Alp Schwein®» (Zuschlag 1 Fr./kg SG) gibt es das Label «Pro Montana Alpschweine®» (Zuschlag 1.20 Fr./kg SG), bei dem die Jager aus dem Berggebiet stammen müssen. Beide Label garantieren einen Mindestpreis. Pro gealpte Kuh darf maximal ein Schwein gehalten werden. Es gelten die RausRichtlinien. Zusätzlich müssen pro Alpschwein 40 m2 Weide zur Verfügung stehen.
Benzoesäure verbessert die Futterverwertung
Schleichendes Milchfieber ist häufig
Swiss Quality Beef gesucht
Eine aktuelle Untersuchung an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) Sachsen-Anhalt bestätigt den positiven Effekt von Benzoesäure auf die Mastleistungen der Schweine. Um ein Kilogramm Gewicht zuzulegen, benötigten die Versuchsgruppen weniger Futter, wenn dieses Benzoesäure enthielt. Der LLFG-Wissenschaftler begründet dies in seinem Versuchsbericht in der «dlz» wie folgt: Benzoesäure entlastet das Immunsystem, indem sie den pHWert im Magen-Darm-Trakt senkt und schädliche Mikroorganismen hemmt. Darüber hinaus reduziert der tiefere pH die Ammoniakemissionen in die Luft, was sich positiv auf das Stallklima auswirkt. In der LANDI sind es das Hauptmastfutter UFA 331-3 und das Vormastfutter UFA 321-3, welche Benzoesäure enthalten.
UFA-REVUE · 9 2013
Gemäss einer amerikanischen Studie mit 462 Kühen kommt schleichendes Milchfieber häufiger vor als die akute Form, die mit Festliegen einhergeht. Subklinisches Milchfieber kann nur via Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Betroffenen Kühen mangelt es an Appetit, die Leistung sinkt. Weil die Körperabwehr mit dem Alter abnimmt, waren Kühe in der fünften Laktation im erwähnten Versuch doppelt so anfällig wie Erstlaktierende. Gar ums Vierfache höher erwies sich die Gefährdung bei Tieren mit Mastitis. Sie tragen einen verminderten Anteil weisse Blutkörperchen in sich. Vorbeugend wirkt der Einsatz eines spezifischen Galtphasen-Mineralsalzes. Kalzium-Boli haben oft nicht den erwünschten Effekt auf die Kuhgesundheit, zeigte eine weitere Studie aus Wisconsin. Quelle: Miner Institute
Mit der neuen Agrarpolitik stehen manche Rindviehhalter vor wegweisenden Entscheiden. Aufhören, wachsen oder neu ausrichten? Eine Chance bietet die Produktion von Swiss Quality Beef (SQB). SQB-Muni werden mit 240 bis 280 kg Schlachtgewicht (SG) ausgestallt und lösen Zuschläge von im Schnitt über 48 Rp./kg SG. Durch die frühe Schlachtung steigen die Umtriebe und die Futterkosten sinken. Interessiert? Melden Sie sich beim UFA-Beratungsdienst.
Zukunft mit Geflügel sichern Der Markt für Schweizer Geflügelfleisch und Eier entwickelt sich erfreulich. Betriebe, die in die Geflügelmast und regional in die Legehennenhaltung einsteigen wollen, sind gesucht. Gross ist auch das Potenzial für neue Bio-Betriebe mit Mast oder Eierproduktion. Interessiert? Melden Sie sich beim UFA-Beratungsdienst!
Tag des offenen Kompoststalls Familie Hegglin in Steckborn (TG) gehört zu den ersten Betrieben der Schweiz, die den Liegebereich im Laufstall mit Kompost ausstatten. Die Kompostmatratze im neuen Milchviehstall entsteht wie folgt: Als Einstreu wird Sägemehl verwendet, zirka 10 m3 pro Kuh und Jahr. Das Sägemehl wird durchmischt mit Kot und Harn. Ungefähr alle sechs Monate muss der durch Verrottung entstandene Kompost auf dem Feld ausgebracht werden. Die Liegefläche wird pro Tag zwei Mal mit einer Federzinkenegge aufgelockert und durchmischt. Der Zeitaufwand beträgt etwa zehn Minuten pro Durchgang.
Ihren neuen Stall hat Familie Hegglin für 50 Milchkühe gebaut. Eine Liegefläche von 8 m2 pro Kuh trägt dazu bei, dass sich die Tiere wohl fühlen. Dank beidseitiger Windschutz-Seitenlüftung (Typ «Vario Star» System Wolf) können die Seitenwände bei Hitze komplett geöffnet und bei Kälte wieder geschlossen werden. Hegglins öffnen die Stalltüren für interessierte Besucherinnen und Besucher am Samstag, 14.9., ab 10.00 Uhr (abends mit Musikunterhaltung) und am Sonntag, 15.9., 10 bis 18 Uhr. Der Hof befindet sich an der Strasse von Frauenfeld in Richtung Steckborn (siehe Beschilderung). Für das leibliche Wohl und ein Kinderprogramm mit Strohhüpfen und Goldsuche ist gesorgt.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 53
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Fortsetzung Seite 82
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Selenmangel behoben Bauernbetriebe in der Region Düdingen (FR) sind vielseitig. Die Micarna in Courtepin und die Saatzucht in Düdingen liegen in der Nähe und guter Ackerboden ist auch vorhanden. Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten. So auch in der Betriebsgemeinschaft von Teilinhaber Adrian Bertschy. Die schlachtreifen Mastschweine werden selbst nach Courtepin geliefert, mit Kunstwiesen und Silomais in der Fruchtfolge wird bestes Grundfutter für die Milchviehfütterung produziert. Da kommt Bernhard Uhlmann mit seiner bereits achtjährigen Tätigkeit als Milchviehspezialist ins Spiel. Mit seiner Erfahrung unterstützt er die Landwirte mit Fütterungsplänen oder Tipps zur optimalen Grassiloproduktion. In seinem Beratungsgebiet ist es Pflicht, zweisprachig zu sein. Denn neben dem Schwarzenburgerland betreut Bernhard Uhlmann auch französisch sprechende Kunden im Kanton Freiburg.
Schwache Kälber Letzten Sommer gab es auf dem Betrieb Bertschy Probleme mit Selenmangel. «Vor allem die
Rinder brachten schwache und zum Teil tote Kälber auf die Welt. Seit ich das Mineralsalz UFA 195 Biotin mit 40 mg/kg Selen einsetze, sind keine Mangelerscheinungen mehr aufgetreten», so Adrian Bertschy.
TMR als Basis Die Kühe seines Betriebs weiden im Sommer nachts auf einer Kurzrasenweide. Der Vorteil der Kurzrasenweide, dass stets junges, gehaltreiches Futter nachwächst, war diesen Frühling nicht ausgeprägt. So kam es, dass Adrian Bertschy seine Kühe Ende Mai für 14 Tage einstallen musste. «Das Graswachstum wurde durch die Kälte zu stark gehemmt, so dass bei weiterem Weiden die Grasnarbe gelitten hätte», so Bertschy. Über das Jahr wird eine Teilmischration (TMR) gefüttert. Als Leistungsfutter kommt UFA 243 (Milchproduktionspotenzial nach MJ NEL von 2.4 kg, nach APDE von 2.6 kg) an der Kraftfutterstation zum Einsatz. Während den ersten 100 Tagen wird UFA 173F verabreicht. «Dieses Startphasenfutter hat sich für meinen Kuhbestand bezüglich Leistung und Gesundheit bewährt», sagt der Betriebsleiter.
Züchtung mit Erfolg Adrian Bertschy ist ein leidenschaftlicher Züchter. «Ich gehe regelmässig mit Kühen an die Expo Bulle und die Swissexpo in Lausanne. An der letzten regionalen Ausstellung konnten wir die Miss stellen. Auf die Zuchtmerkmale Exterieur und Euter lege ich besonders viel Wert», erklärt Adrian Bertschy. Mittlerweile weist bereits die fünfte Kuh eine Lebensleistung von 100 000 kg aus. Ein Teil der Kühe wird als Nutzvieh verkauft. Geliebte Abkühlung Mit gezielten Massnahmen steigern die Bertschys das Wohlbefinden der Herde an heissen Sommertagen und gewährleisten eine regelmässige Aufnahme der Mischration. Im Warteraum vor dem Melken haben Adrian und sein Vater Hans Bert-
Ab 20 °C sorgt eine eigens installierte Sprinkleranlage für Abkühlung.
Der Betrieb Bertschy in Guschelmuth.
Bernhard Uhlmann, 3661 Uetendorf Geboren
14. Dezember 1980
Zivilstand
Freundin Corinne
Werdegang Landwirt mit Weiterbildung zum Agro-Techniker HF, seit 2005 im UFA Beratungsdienst Zollikofen. Hobbys
Eigener Landwirtschaftsbetrieb (als Betriebsgemeinschaft organisiert), Reisen.
Motto
«Entscheidungen, die wir treffen, diktieren das Leben, das wir führen»
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9 2013 · UFA-REVUE
schy eigenhändig eine Sprinkleranlage eingebaut. Über einen Fühler erkennt die Anlage die 20 °C, die zur Inbetriebnahme massgebend sind. Bei entsprechenden Temperaturen wird jede Minute während zehn Sekunden ein leichter Sprühnebel über den Kühen verbreitet. «Die Kühe haben das sehr gerne», so Hans Bertschy. «Sie kommen ruhiger in den Melkstand, schlagen weniger aus und stehen von den lästigen Fliegen nicht unter Stress. Es ist seither angenehmer zu melken», fasst Bertschy Senior die Vorteile zusammen. Im Tag werden laut Hans Bertschy rund 10 l Wasser benötigt. Die Sprinkleranlage wird mit einem axialen Ventilator im Stalltenn unterstützt. Mit einer Kapazität von 40 000 m3/h steigert dieser die Luftzirkulation im Stall. Ebenfalls beliebt ist bei den Kühen die Kratzbürste. «Die Kühe stehen nach dem Abkalben regelrecht Schlange, um eine angenehme Massage zu erleben», so Hans Bertschy.
Tiergesundheit zentral In der Schweine- und Geflügelmast nach IPSuisse Richtlinien ist die Gesundheit ein zentraler Baustein zum Erfolg. Adrian Bertschy ist sich dessen bewusst und achtet auf die Sauberkeit von Stall und Einstreue. «Ich versuche, die Schweine ohne Medizinierung einzustallen», betont er. «Erkenne ich morgens oder abends Auffälligkeiten, werden betroffene Tiere sofort separiert. Antibiotika
UFA-Kälbermilchen: Bis 21.9.2013 mit Fr. 10.– pro 100 kg Rabatt erhältlich!
Betriebsspiegel Adrian und Eveline Bertschy mit Lea (5 Jahre), Vanessa (3.5 Jahre) und Alya (9 Monate), 1792 Guschelmuth Meilensteine: 1994 Gründung einer Betriebsgemeinschaft von Vater Hans Bertschy, 2008 Übernahme Betriebsanteil durch Adrian Bertschy, 2009 Bau Boxenlaufstall mit Melkstand Nutzfläche: 80 ha Tiere: 85 Kühe, 70 Aufzuchtrinder, 5000er Pouletmasthalle, 470 Schweinemastplätze Milchleistung: 9500 l im Schnitt
Bereits fünf Kühe erreichten auf dem Betrieb Bertschy über 100 000 kg Milch.
setze ich nur dann ein, wenn das Leben eines Tiers gefährdet ist.» Der verantwortungsbewusste Umgang mit Antibiotika ist dem Vater dreier Töchter im Hinblick auf mögliche Resistenzen wichtig. Beim Geflügel regelt Optigal die ganze Mast. Wenn die Mastpoulets gesundheitliche Probleme haben, schaut sich ein Berater den Bestand an und entscheidet über die Behandlung. 䡵
Rationen Milchkühe: Teilmischration aus Maissilage, Grassilage, Dürrfutter, manchmal Weizen oder Maiskörnersilage und Proteinkonzentrat, im Winter zusätzlich Rübenschnitzel. Leistungsfutter UFA 243 in der Produktions- und UFA 173F in der Startphase über die Abrufstation. Pflanzenbau: 4 ha Triticale, 16 ha Winterweizen (beides Saatzuchtgetreide), 20 ha Kartoffeln, 10 ha Silomais, 15 ha Kunstwiese, 15 ha Naturwiese Arbeitskräfte: zwei Betriebsleiter, zwei Angestellte (100 %), Vater Hans Bertschy (vor allem im Stall)
«Jetzt nehmen die Kälber besser zu» Seit Adrian Bertschy den Aufzuchtkälbern neben Kuhmilch auch UFA 207 instant verabreicht «sind sie vitaler und nehmen besser zu» wie er sagt. Denn mit 6l Vollmilch wird das Wachstumspotenzial moderner Aufzuchtkälber nicht ausgenutzt. Die Ergänzung eines passenden Milchpulvers in den ersten Wochen begünstigt neben hohen Tageszunahmen in der Aufzucht auch hohe Milchleistungen als Kuh. Während UFA 207 instant zu Vollmilch passt, eignet sich UFA 207 plus für ein Wasser-Pulver Regime. Aktuell ist in der Aufzucht ein Trend zu Wasser-Pulver zu beobachten, weil • die Preise für abgelieferte Milch gestiegen sind. • Pulver garantierte Gehalte aufweist. • der Arbeitsaufwand dadurch sinkt (Reinigung usw.). BLICKPUNKT POINT DE VUE
«Wir schätzen die kompetente Beratung von Bernhard Uhlmann am Mobile. Zum berechneten Futterplan werden wertvolle Tipps gegeben.» Familie Bertschy, aus Guschelmuth UFA-REVUE · 9 2013
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESE-FUTTER À LIRE Sparen Sie Fr. 1200.– auf UFA-Kälbermilch!
Martin Ernst, Widen (AG).
UFA top-fit, «für robustere Kälber» Langlebige Kühe mit hohem Potenzial zur Grundfutterverwertung und gesunde Euter sind beliebte Zuchtziele. So auch bei Martin Ernst, dessen Rinder ein Erstkalbealter von 22 bis 23 Monaten aufweisen und in der ersten Laktation bis 35 kg Milch pro Tag produzieren. Der Grundstein für diese Leistung wird bei der Geburt gelegt. Zur Steigerung der Energie- und Proteindichte wird die Vollmilch mit
Milchpulver (UFA 207 instant) und zur Gewährleistung einer optimalen Mineralstoff- und Vitaminversorgung mit 40 g/l UFA top-fit ergänzt. «Kräftige Kälber erhalten UFA top-fit während drei Monaten, die etwas schwächeren während dreieinhalb Monaten», präzisiert der Betriebsleiter. Je älter die Kälber, desto mehr UFA 114 und 116 Aufzuchtfutter fressen sie; entsprechend wird UFA top-fit reduziert.
«Mit dem Einsatz von UFA top-fit sind die Tiere wüchsiger und robuster», stellt Martin Ernst fest. «Die Jungkühe kalben problemlos ab. 2012 und 2013 wurden 15 von 16 Rindern mit der Erstbesamung trächtig.» Damit hat der Betriebsleiter, der regelmässig Nutzkühe verkauft, gute Argumente für seine Kunden zur Hand. UFA top-fit ist bis am 21.9.2013 mit 10 % Rabatt erhältlich!
HOBBYTIER-ECKE ANIMAUX D’AGREMENT
Alle wollen UFA 861 «Platz da!», scheinen die Lämmer auf dem Bild zu denken. Alle freuen sich auf den Genuss der Lämmermilch UFA 861, die sich ab dem ersten Lebenstag für die mutterlose Aufzucht und zur Ergänzung der Auenmilch bei Mehrlingsgeburten eignet. Vorteile von UFA 861: • Wird gern getrunken. • Entspricht den Bedürfnissen des Lammes (besser als Kuhmilch). • Garantierte Gehalte. • Angepasst mineralisiert und vitaminiert. • Löst sich in heissem Wasser gut auf. • Vielfach bewährt in der Praxis.
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Anwendung: Pulver in heissem Wasser (mind. 60 °C) durch starkes Umrühren vollständig knollenfrei auflösen. Tränketemperatur von 41 °C einhalten (mit Thermometer kontrollieren!).
Für UFA-Kälbermilch, -Mineralfutter und -Spezialitäten erhalten Sie den attraktiven Kombi-Rabatt. Der aufgrund der Anzahl Originalpaletten erreichte Mengenrabatt gilt für die ganze Lieferung. Wer beispielsweise drei Paletten UFA 200 mit zwei Paletten Minex und einer Palette UFA-Ketonex bezieht, spart mit dem aktuellen Aktionsrabatt für die UFA-Kälbermilch über Fr. 1200.– (Fr. 54.–/100 kg)! Hinzu kommt der Kombi-Rabatt für Minex und Ketonex von je rund Fr. 24.–/100 kg!
Raufutter für Kälber Laut Tierschutzverordnung muss Kälbern ab der 2. Lebenswoche ein Raufutter permanent zur Verfügung stehen. Stroh allein genügt nicht. Das neue UFA 215 Fibrafit (8 mm Würfel) eignet sich als Alternative zu Maiswürfeln oder für Betriebe, die nicht genug Heu haben. Seine Vorteile sind die garantierten Gehalte und das einfache Handling. Am besten wird UFA 215 in der Kälbermast mit Stroh (in Raufe) angeboten.
UFA 861 ist bis am 21.9.2013 mit Fr. 10.–/100 kg Rabatt erhältlich!
Tabelle: Tränkeplan Wasser-Pulver Pro Aufzuchtlamm Pro Mastlamm Tage FlüssigkeitsUFA 861 Tage FlüssigkeitsUFA 861 aufnahme (l) (g/l) aufnahme (l) (g/l) 1. 1.5 Kolostrum 1. 1.5 Kolostrum 2. – 7. 1.6 130 2.– 7. 1.6 130 8.– 14. 1.7 130 8.– 14. 1.7 140 15.– 42. 1.8 130 15.– 21. 1.8 150 43.– 49. 1 130 ab 22. 2 150 50.– 60. 0.5 130 2 bis 3x tränken pro Tag. Automatentränke ad libitum in der Mast. Mengen schritt weise anpassen. Ab der 2. Lebenswoche: Dürrfutter, Wasser und in der Aufzucht auch UFA 763/864 Bio zur freien Aufnahme.
UFA-Berater Conseillers UFA 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 9 2013 · UFA-REVUE
PREMIUM NUTZTIERE
Sportler brauchen mehr SOWOHL IN DER FÜTTERUNG als auch bezüglich Komfort stellen Sportpferde besonders hohe Anforderungen. Stefan und Franziska Meierhans betreiben in Uster eine Talentschmiede für Turnierpferde und bieten Pensionsplätze an. Als erfahrene Pferdehalter wissen sie bestens, was ihren Schützlingen gut tut.
Der Stall Wissrüti wurde 1971 gebaut. 1981 pachtete der Vater des aktuellen Betriebsleiters das seither für Reit- und Pensionspferde genutzte Gebäude. Seit 2005 ist Stefan Meierhans zusammen mit seiner Frau Franziska Pächter der Wissrüti.
Regionales Pferdezentrum Um Pferden und Reitern weiterhin Dienste auf hohem Niveau anbieten zu können und den Stall den neuen Tierschutznormen anzupassen, wurden im Frühling 2012 Umbauarbeiten durchgeführt. Heute bietet die Infrastruktur allen Pferden besten Komfort. Der Betrieb ist in der Haltung und Ausbildung von Sportpferden und -reitern (ab regionalem Niveau) spezialisiert. Aufgrund der bestehenden Infrastrukturen werden auf Wissrüti auch Vereinskurse durchgeführt.
Klare Ziele Bei der Frage, welches seine Ziele seien, muss der Betriebsleiter nicht lange überlegen. «Hauptziel ist die Auslastung des Stalls und die Arbeit in einem guten Team, das die beste Pflege der Pferde garantiert» erklärt Stefan Meierhans. «Dazu kommen natürlich auch das Finden und die Ausbildung junger, talentierter Pferde und gute Klassierungen an den Turnieren», ergänzt er. Pferdemanagement Die Pferde dürfen am Vormittag ein paar Stunden auf der Weide verbringen. Danach werden sie mindestens zweimal bewegt: einmal zu Arbeitszwecken und einmal in der Freilaufanlage. Die Pferde werden auch von Lehrlingen geritten. Die Ausbildung erfolgt nach den klassischen Grundsätzen. Basis bilden eine hervorragende Pflege und die Verrichtung von
Stefan Meierhans mit dem siebenjährigen Franzosenhengst Sun Boy du Chatelet, seine grosse Hoffnung für die Zukunft!
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Betriebsspiegel Reit- und Pensionsstall Wissrüti (Mitglied OdA), 8610 Uster. Betriebsleiterfamilie: Stefan und Franziska Meierhans mit Tochter Katja (11). Stefan und Franziska sind beide eidgenössisch diplomierte Reitlehrer und weisen Erfolge im Springsport (bis 145 cm) aus. Tiere: 37 Pferde, davon 12 eigene und 25 Pensionäre. Infrastruktur: 37 Pferdeboxen, Reithalle (20 x 44 m), Sandplatz (25 x 55 m), Longierzirkel und Freilaufführanlage, 1.5 ha Weide. Mitarbeiter: Stefan und Franziska Meierhans mit einer ausgelernten Bereiterin und fünf Lehrlingen.
Arbeit. Die Fütterung besteht aus drei Mahlzeiten pro Tag und erfolgt individuell je nach Tier und Leistung. Das qualitativ überzeugende Pferdeheu wird vom Nachbarbetrieb zugekauft. Die Ergänzung erfolgt mit Hypona 788-2 (ohne Hafer) und – je nach Temperament – mit Hafer als Einzelkomponente. Die Pensionäre werden nach Wunsch gefüttert, aber von den Besitzern meistes selber geritten.
Zusammenarbeit mit Hypona Bis vor einiger Zeit erfolgte die Ergänzungsfütterung auf dem Betrieb noch mit Einzelkomponenten. Aufgrund der hohen Ansprüche der Sportpferde wollte der Betriebsleiter ein hochwertigeres Mischfutter einsetzen. «Hypona 788-2 funktioniert bei uns sehr gut und ich bin sehr zufrieden», sagt Stefan Meierhans und rühmt weiter das attraktive PreisLeistungs-Verhältnis und die kompetente Hypona-Beratung. 䡵
Markus Boll
Alex Barenco
Autoren Markus Boll, Hypona-Pferdespezialist, 9501 Wil. Der gelernte Reitsportsattler und Vater zweier erwachsener Kinder wohnt mit seiner Ehefrau in Trüllikon im Zürcher Weinland und widmet auch seine Freizeit dem Reitsport. Sein Motto: «Gib auch schwierigen Pferden eine Chance!» Alex Barenco, Marketing, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee.
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PREMIUM NUTZTIERE
Genau schätzen, optimal ergänzen PFERDE werden heute primär als Sport- und Freizeittiere genutzt. Die Zeit für die Fütterung ist knapp. Umso mehr gilt es, die wichtigsten Grundsätze einzuhalten, um Pferde leistungsgerecht und gesund zu füttern. Ein häufiger Fehler sind falsch bemessene Ergänzungsfuttergaben.
Alex Barenco
Hans Huber
Je mehr Bewegung, desto höher der Nährstoffbedarf.
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Pferde sind ursprünglich Steppentiere. Die Futtersuche über weite Strecken während bis zu 18 Stunden am Tag und ein karges Futterangebot waren die Regel. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist an diese Bedingungen angepasst. Pferde haben einen kleinen Magen und grosse, lange Därme, in denen rohfaserreiches Futter verwertet werden kann. Aufgrund dieser Besonderheiten im Verhalten und im Verdauungstrakt geht es in der Pferdefütterung nicht nur um die Aufnahme von ausreichend Nährstoffen, sondern auch um die Beschäftigung der Tiere und die Aufrechterhaltung eines gesunden Verdauungsapparates. Wichtig ist, die Fütterungsgrundsätze zu kennen und einzuhalten.
Volumen und Nährstoffe In der Pferdefütterung wird zwischen Futtervolumen und Nährstoffbedarf unterschieden. Das Futtervolumen ist die Futtermenge, die für ein minimales Sättigungsgefühl benötigt wird. Das Sättigungsgefühl ist unabhängig von der Leistung und muss in jedem Fall erreicht werden (1.5 bis 2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht und Tag). Der Nährstoffbedarf setzt sich aus dem Erhaltungs- und Leistungsbedarf zusammen und wird durch die ausreichende Zufuhr von Nährstoffen gedeckt. Der Erhaltungsbedarf hängt vom Körpergewicht ab. Hinzu kommt der Leistungsbedarf für Muskelarbeit, Wachstum oder Milchleistung der Stute. Die Tabelle zeigt den Nährstoffbedarf eines unterschiedlich beanspruchten, 600 kg schweren Pferdes.
Grobstängelig und lang Pferde brauchen ausreichend Rohfaser in Form
10 JAHRE BIBLIS QUALITÄT
Hypona 788 Optimal Hypona 788 Optimal kann von der Jungremonte bis zum Spitzenpferd eingesetzt werden. Sein Erfolg basiert auf optimalen Gehalten und wertvollen Zusätzen wie Sonnenblumen und pflanzlichen Ölen, die für Wohlbefinden und Fellglanz sorgen. Dazu verfügt Hypona 788 über ein einmaliges Preis-Leistungsverhältnis. Hypona 788 ist auch als (– 2) Variante ohne Hafer verfügbar. Gehalte pro Kilogramm: 11.5 MJ verdauliche Energie, 70 g verdauliches Protein, 100 g Rohfaser. Premium-Rabatt Fr. 5.– pro 100 kg Hypona 788 (– 2), Preis Fr. 17.35 (17.95) pro Sack, bis 28. September 2013 in Ihrer LANDI!
9 2013 · UFA-REVUE
PRE MI U M von Weidegras, Heu oder Stroh. Als Faustregel gelten mindestens 500 g Rohfaser pro 100 kg Körpergewicht und Tag. Pferdeheu soll möglichst grobstängelig und lang geschnitten sein. Langfaseriges Futter schützt den Verdauungstrakt der Pferde und ist die beste Vorbeugung gegen Verdauungsprobleme. Wenn Stroh eingesetzt wird, darf es nicht zu kurz geschnitten sein. Hohe Mengen an Fasern, die kürzer als 2 cm sind, erhöhen nämlich das Verstopfungsrisiko. Weidegang ist für die Gesundheit des Pferdes wertvoll. Durch die kontinuierliche Futteraufnahme wird die Verdauung wenig belastet. Die Kehrseite ist der schwankende Nährstoffgehalt des Weidegrases. Zudem sind heutige Weiden in der Regel nährstoffreicher als die ursprünglichen Pferdeweiden, was bei Ganztagweide zur Verfettung von leicht beanspruchten Pferden führen kann.
Koliken vorbeugen Mit Ergänzungsfutter lässt sich die Ration gezielt an den Bedarf anpassen. Die Energiequellen im Kraftfutter bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Fett. Sie werden teilweise von Enzymen im Dünndarm abgebaut. Bei hohen Kraftfuttergaben gelangt ein Teil der Kohlenhydrate unverdaut in den Dickdarm, wo er von den Mikroorganismen verdaut
Im Pferdezentrum Wissrüti (siehe Artikel S. 59) wird die Fütterung auf jedes Tier individuell abgestimmt.
wird. Stark erhöhte KohlenhydratMengen können Fermentationsstörungen und Koliken verursachen. Daher sollte pro Mahlzeit nicht mehr als 0.5 kg Ergänzungsfutter pro 100 kg Körpergewicht verfüttert werden. Zu empfehlen ist, beim Einkauf die richtige Menge zu wägen. Ein Litermass enthält nur 450 bis 600 g Kraftfutter, was häufig eine fehlerhafte Fütterung verursacht.
Thermische Behandlung Grundsätzlich können Pferde auch mit Einzelkomponenten gefüttert werden. Ergänzungsfutter sind dank der thermischen Behandlung aber besser verdaulich. Während ganze Gerste eine Verdaulichkeit von nur 22 % aufweist, ist geschrotete Gerste bereits zu 76 % und flockierte Gerste zu 96 % verdaulich. Bei Hafer ist der Effekt etwas geringer, aber auch hier liegt die Verdaulichkeit von ganzem Hafer (82 %) tiefer als von flockiertem Hafer (98 %). Ergänzungsfutter sind zusätzlich ausreichend vitaminiert und mineralisiert. 䡵
Tabelle: Tagesbedarf eines 600 kg schweren Pferdes Verdauliches Protein Verdauliche Energie Kalzium Phosphor Natriumchlorid (Salz)
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Leichte Belastung 365 – 455 g 73 – 91 MJ 31g 18 g 27 g
Mittlere Belastung 455 – 545 g 91 – 109 MJ 32 g 18 g 43 g
Grosse Belastung 545 – 725 g 109 – 145 MJ 34 g 19 g 85 g Quelle: Meyer, 2002
Die zehn wichtigsten Fütterungsgrundsätze Kontinuierliche Futteraufnahme: Der Verdauungstrakt des Pferdes ist auf viele, aber kleine Futterportionen ausgerichtet. Anzustreben sind mindestens drei Fütterungen pro Tag. Ausreichend Rohfaser: Die grossen und langen Därme des Pferdes brauchen mindestens 0.5 kg Rohfaser pro 100 kg Körpergewicht je Tier und Tag. Leistungsgerecht füttern: Die Nährstoffversorgung des Pferdes muss an den Erhaltungsbedarf (Nährstoffumsatz ohne Leistung) und den Leistungsbedarf (Nährstoffumsatz für Milchproduktion, Wachstum, Arbeit) angepasst sein. Genügend Futtervolumen: Unabhängig vom Nährstoffbedarf muss genügend Futtervolumen verabreicht werden, um das Sättigungsgefühl zu erreichen. Der Richtwert liegt zwischen 1.5 bis 2.0 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht und Tag (Heu, Stroh, Heulage usw.). Eiweissüberschüsse vermeiden: Das Eiweiss-Energie-Verhältnis sollte 5:1 betragen. Futtermittel wie junges Weidegras, Klee oder Grassilage enthalten viel Eiweiss. Ein deutliches Zeichen für eine Eiweissüberfütterung ist weicher, stark riechender Kot. Futterhygiene beachten: Gefrorenes, stark verschmutztes oder gar verschimmeltes Futter darf den Pferden auf keinen Fall angeboten werden. Sonst sind Koliken zu befürchten. Wasserqualität prüfen: Pferde müssen permanent Zugang zu sauberem und frischem Trinkwasser haben. Auch bei Selbsttränken müssen Funktion und Sauberkeit täglich überprüft werden. Futter kühl und trocken lagern: Extrem lange Lagerzeiten können Qualitätseinbussen zur Folge haben. Der Lagerraum sollte kühl, trocken und gut geschützt vor Ungeziefer und Nagern sein. Entwurmen und Zahnpflege nicht vergessen: Regelmässiges Entwurmen gemäss Empfehlung des Tierarztes und ein- bis zweimal jährlich eine Zahnkontrolle sind unerlässliche Bestandteile einer erfolgreichen Pferdehaltung. Pferde beim Füttern beobachten: Oftmals ergeben sich beim Beobachten während der Fresszeit wertvolle Hinweise auf das Wohlbefinden oder mögliche Erkrankungen und Fütterungsprobleme.
Autoren Alex Barenco, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Hans Huber, Pferdespezialist im HyponaBeratungsdienst, 6210 Sursee. www.hypona.ch
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NUTZTIERE
Trockensubstanz oder Energie? SILOMAIS Indem bei der Ernte nicht alle Pflanzen komplett geerntet werden, kann bei der Silomaisernte ein höherer Energiegehalt des Futters erreicht werden. Lohnt sich dieser Energiegewinn auf Kosten von Trockensubstanz und Nährstoffen? Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux hat hierzu eine Untersuchung durchgeführt.
Yves Arrigo
Am besten wird die ganze Maispflanze geerntet.
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Der Energiegehalt (Nettoenergie Laktation NEL oder Nettoenergie Mast NEV) von Maissilage lässt sich auf zwei verschiedene Arten erhöhen. Die erste ist eher landwirtschaftlichen Lohnunternehmen vorbehalten. Hier werden spezielle Maschinen benötigt, mit denen sich in bestimmten Reihen nur die Kolben ernten lassen und die Pflanzenreste mehr oder weniger stark gehäckselt zur Humusbildung auf dem Feld verbleiben. Die zweite Technik besteht darin, die Schnitthöhe heraufzusetzen und die wenig verdauliche Stängelbasis der Maispflanzen auf dem Feld zu lassen. Worauf wird effektiv verzichtet, wenn die den Tieren vorgelegte Silage energiereicher ist, weil ein Teil der Ernte auf dem Feld verbleibt? Diese Frage wurde von Agroscope LiebefeldPosieux untersucht.
Wasserversorgung und vom Boden abhängt und die Inhaltsstoffe von Jahr zu Jahr deutlich variieren können.
Energiesteigerung Nun zu den Ergebnissen der Untersuchung: Mit der selektiven Methode 2 GP + 2 Kolben lässt sich der höchste Energiegehalt (+8.2 % NEL und +10.6 % NEV) erzielen. Mit der Technik 2 GP + 1 Kolben kann der NEL-Gehalt um 5.1 % und der NEVGehalt um 6.7 % erhöht werden. Schneidet man 70 cm hoch (GP-70), steigen der NEL-Gehalt der Silage um 3.1 % und der NEV-Gehalt um 3.9 % (Tabelle 1).
Bis 4 t/ha bleiben auf Feld Die Anreicherungstechniken gehen damit einher, einen Teil des Pflanzenmaterials auf dem Feld zurückzulassen. Bei dem am höchsten konzentrierten Futter
2 GP + 2 Kolben bleibt mit mehr als 4 t pro Hektare auch die höchste Menge an Trockensubstanz (TS) auf dem Feld. Bei einer Energieanreicherung des Futters über die Schnitthöhe (GP-70) bleiben 2.3 t TS zurück. Wie viel Milch oder Fleisch aus den Pflanzenresten produziert werden könnte, zeigt die Schätzung in Tabelle 2.
Kraftfutterersparnis Bei den drei beschriebenen Anreicherungstechniken ist das Milch- und Fleischpotenzial im Vergleich zur Pflanzenvollernte vermindert. Eine Anreicherung bei der Ernte ist dann gerechtfertigt, wenn das Potenzial der auf dem Feld zurückgelassenen Biomasse durch Einsparungen an Kraftfutter, Transportkosten oder Infrastrukturkosten für die Lagerung kompensiert werden kann. Damit sich die Kraftfuttereinsparungen bewerten lassen, wur-
Zusammensetzung variiert Die Bestimmung der Stängel-, Blätter- und Kolbenanteile des Silomais erfolgte anhand von Proben aus je 20 Pflanzen, die 20 cm über dem Boden geerntet und in vier Teile zerschnitten wurden (20 bis 70 cm, 70 bis 120 cm, 120 bis 220 cm und über 220 cm). Die Pflanzenteile wurden pro Zone quantitativ erfasst und anschliessend analysiert. Zum Zeitpunkt der Ernte berechnete man die Nährwerte der Silagen aus den Gehalten der Frischpflanze. Verglichen wurden 70cm über dem Boden geschnittene Maisganzpflanzen (GP-70), 2 Reihen Ganzpflanzen und 1 Reihe Kolben (2GP + 1 Kolben) sowie 2 Reihen Ganzpflanzen und 2 Reihen Kolben (2 GP + 2 Kolben). Bei der Interpretation ist zu beachten, dass die Entwicklung der Pflanzen von der Temperatur, 9 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
ersparnis bei Milchkühen basiert auf dem jährlichen Bedarf einer Kuh von 650 kg Lebendgewicht (LG) mit einer Milchleistung von 8630 kg. Die Rationen wurden mit 40 % Maissilage, 46 % Grassilage und 14 % Heu berechnet. Die Ration mit GP Silage erforderte 1281 kg Kraftfutter, jene mit GP-70 Silage 1178 kg und jene mit 2 GP + 2Kolben Silage 969 kg. Dies entspricht einer Kraftfuttereinsparung von 8 und 24 %. Umgerechnet auf ein Potenzial von acht beziehungsweise sieben Kühen pro Hektare auf der Basis des TS-Angebotes pro Hektare beläuft sich die Ersparnis auf 427 und 1185 Fr., während die auf dem Feld zurückgelassene Biomasse einem Milchäquivalent von 1778 und 3015 Fr. entspricht (Grafik 1).
Anfang Teigreife
Ganzpflanzen
NEL (MJ/kg TS) NEV (MJ/kg TS) APD (g/kg TS) APDN (g/kg TS)
6.3 6.5 64 44
Ganzpflanzen 70 cm, hoch geschnitten 6.5 6.7 65 47
2 Reihen Ganzpflanzen und 1 Reihe Kolben 6.6 6.9 69 46
2 Reihen Ganzpflanzen und 2 Reihen Kolben 6.9 7.2 72 48
Tabelle 2: Auf Feld zurückgelassene Biomasse Anfang Teigreife
Ganzpflanzen 2 Reihen Ganz2 Reihen Ganz70 cm, hoch pflanzen und pflanzen und geschnitten 1 Reihe Kolben 2 Reihen Kolben Trockensubstanz (TS in kg/ha) 2320 2890 4336 NEL (MJ/ha) auf Feld verbleibend 11 166 12 620 18 930 NEV (MJ/ha) auf Feld verbleibend 10 545 11 046 16 569 Milch (kg/ha) bei 3.14 MJ NEL/kg 3556 4019 6029 Fleisch (kg/ha) bei 20.6 MJ NEV/kg Zuwachs* 513 537 806 *NEV/kg Zuwachs ist der geschätzte Anteil der Mais-Ganzpflanzensilage bei der Mast eines Munis von 150 auf 550 kg.
Grafik 1: Resultate in der Milchproduktion Kraftfuttereinsparung 䡵 nicht erzeugte Milch 䡵 Bilanz 䡵
1500
Munimast Für die Munimast von 150 bis 550 kg LG wurden drei Rationen berechnet, die auf Maissilage (GP, GP70 oder 2 GP + 2Kolben) basieren und bei Bedarf durch Energie- und Eiweissfutter ergänzt wurden. Die Resultate in Grafik 2 zeigen ein ähnliches Bild wie in der Milchproduktion. Der Vergleich bezieht weder mögliche Risiken wie das der Pansenazidose mit ein, welche bei Strukturmangel der Ration auftreten können, noch möglicherweise auftretende Unterschiede hinsichtlich der Fleischqualität.
in CHF/ha
Milchproduktion Die Kraftfutter-
Tabelle 1: Futterwerte
500 0 – 500 – 1500 – 2500 – 3500
Ganzpflanzen, Schnitthöhe 70 cm
4000 3000 2000 1000 0 – 1000 – 2000 – 3000
Kraftfuttereinsparung 䡵 nicht erzeugtes Fleisch 䡵 Bilanz 䡵
Ganzpflanzen, Schnitthöhe 70 cm
Fazit Wird die Energiedichte des geernteten Futters erhöht, ist die verfütterte Ration gleichzeitig auch ärmer an Fasern, die für gutes Wiederkäuen unverzichtbar sind. Der für die Erhöhung der Energiedichte auf dem Feld verbleibende Teil der Pflanzen wird durch die Kraftfuttereinsparung nicht kompensiert. Zu einer solchen Negativbilanz kommt es sowohl in der Milch- als auch in der Fleischproduktion. Eine Energieanreicherung von Maissilage rechtfertigt sich nur bei einer Überproduktion, die keinen Absatz findet oder bei Kraftfutterknappheit, welche untragbar hohe Preise zur Folge hat. 䡵 UFA-REVUE · 9 2013
2 Reihen Ganzpflanzen, 2 Reihen Kolben
Grafik 2: Resultate in der Munimast
in CHF/ha
den je drei Milchkuh- und Mastmunirationen verglichen. Dabei wurden folgende Annahmen getroffen: • 90 000 Maispflanzen/ha • Milchpreis 0.50 Fr./l • Preis des Proteinkraftfutters 4 t lose à 77.95 Fr./dt • Preis des Energiekraftfutters 4 t lose à 57.15 Fr./dt • Fleischpreis 4.30 Fr./kg Lebendgewicht • Gerste zu 43.50 Fr./dt • Sojaschrot zu 65.90 Fr./dt • Fütterungsplan gemäss der Software Fuplan Agridea
2 Reihen Ganzpflanzen, 2 Reihen Kolben
Autor Yves Arrigo, Agroscope LiebefeldPosieux ALP-Haras, 1725 Posieux, www.agroscope.ch
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NUTZTIERE
Am besten ab Produktion beziehen MAISPRODUKTE DER ERNTE 2013 sind am günstigsten, wenn sie bei der LANDI bis Mitte September zu Vorverkaufskonditionen bestellt werden. Im Trend sind Produkte wie der «Oberkirch Maiswürfel plus», bei dem der Energieausgleich durch Mischung mit Nebenprodukten aus der Lebensmittelherstellung erfolgt.
Jürg Burren
Der Start des Maisjahres 2013 war nicht einfach: Wegen Kälte und Niederschlägen im Mai konnte mancherorts erst spät gesät werden. Die tiefen Frühlingstemperaturen hemmten die Stickstoffverfügbarkeit und verzögerten die Jugendentwicklung, wo nicht frühzeitig schnell verfügbarer Dünger gestreut wurde.
Tabelle: Gehaltsvergleich Maiswürfel Oberkirch Maiswürfel plus
nung auch die Kontrolle anhand der Milchleistungen und -gehalte umfasst, lohnt sich. Denn das gewählte Maisprodukt soll optimal in die betriebsspezifische Ration passen.
zirka 5.7 MJ NEL / kg Frischsubstanz zirka 6.2 MJ NEL / kg Frischsubstanz
«Oberkirch Maiswürfel plus» Neben den traditionellen Vollmaispflanzenwürfeln gibt es heute verschiedene weitere Maismischprodukte wie den «Oberkirch Maiswürfel plus» auf dem
Früh bestellen Ob die Maiskampagne dennoch einen erfolgreichen Abschluss findet, entscheidet nicht nur die Ernte, sondern – für Tierhalter – auch der gezielte Einsatz der verschiedenen Maisprodukte in der Fütterung. Für alle Maisprodukte gilt: Der Bezug ab Ernte (Silomais) oder Produktion (Trockenmais) ist punkto Preiskonditionen und Auswahlmöglichkeiten vorteilhaft. Das heisst, die Bestellung erfolgt am besten frühzeitig zwischen Ende August bis Mitte September. Grosse Auswahl Je nach Sorte, Erntezeitpunkt, Erntesystem und Konservierung differieren die Gehalte und Verdauungseigenschaften von Maisprodukten deutlich. Neben dem NEL- und Struktur-Gehalt fliessen in der Fütterungsplanung heute die unterschiedlichen Fermentationsgeschwindigkeiten und –anteile der verschiedenen Futter im Pansen der Wiederkäuer mit ein.
Beratung Die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Fütterungsspezialisten, welche neben der FütterungsplaDer «Oberkirch Maiswürfel plus» erfreut sich grosser Beliebtheit. 64
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NUTZTIERE Markt. Der «Oberkirch Maiswürfel plus» setzt sich aus 85 % Vollmaispflanzen und 15 % Lebensmittel-Nebenprodukten (Rework) zusammen. Rework besteht im Backwaren-Bereich hauptsächlich aus hochwertigem Getreide. Aus der Süsswaren-Industrie stammen Kakaoschalen, Schokolade und Zucker. Mit der gezielten Vermischung von Rework und der Vollmaispflanze werden ein breiteres Energiemuster und ein 8 % höherer Energiegehalt erreicht. Der Zucker- und Schokoladenanteil verbessert die Fressbarkeit und damit den Trockensubstanz-Verzehr.
Unterschiede bei den Gehalten Die bekannten Vollmaispflanzenwürfel, Corn Cob Mix (CCM), Kolbenschrot und
Bezugsmöglichkeiten von Trockenmaisprodukten
Bezugsmöglichkeiten von Feuchtmaisprodukten in Siloballen
(solange Vorrat)
(solange Vorrat)
• Vollmaispflanzenwürfel
1)
• Vollmaispflanzenwürfel 6 mm (für Schafe und Ziegen) • Oberkirch Maiswürfel plus • Oberkirch Maiswürfel plus 5 mm (für Schafe und Ziegen) • Power-Maiswürfel • Maiskolbenschrotwürfel • Corn Cob Mix (CCM-Würfel) 1)
Produktion Bio-Suisse auf Anfrage Erhältlich wie folgt: Lose, in Paloxen, in Big Bag oder Sackware (Handel: in 40 kg Papiersäcken)
• Vollmaispflanzensilage 1) • Vollmaispflanzensilage, gemischt mit Zuckerrüben-Pressschnitzel (50 % / 50 %) • Power-Maissilage • Maiskolbenschrotsilage • Corn Cob Mix (CCM-Silage) • Feuchtkörnermaissilage 1)
Produktion Bio-Suisse auf Anfrage
Verpackungsgrössen/-gewichte: je nach Ballenmaschinensystem unterschiedlich! Günstigste Bestell- und Bezugstermine: • Vorverkaufskonditionen: Ende August bis Mitte September (gültig für Bezüge direkt ab Ernte / Produktion) • Ernte / Produktion: September bis Oktober Bestellungen und persönliche Infos: bei Ihrem Agro-Team der LANDI
Aus dem Maiskolben kommt wertvolle Energie in Form von Stärke.
Gratis Infoline 0800 808 850, www.landi.ch, www.raufutter.ch
Powermais unterscheiden sich beim Energie- und Rohfasergehalt. Mit der Leistungssteigerung in der Tierhaltung und dem Wunsch nach konzentrierterem Futter haben CCM, Kolbenschrot und Powermais an Bedeutung gewonnen, da sie eine höhere Energiekonzentration aufweisen.
Energie und Stärke In der Fütterung hat Mais unter anderem folgende Eigenschaften: • Wertvolles Energiefutter mit hohem Stärkegehalt (aus Maiskolben). • Durch das Trocknen der Maiskörner und -kolben sinkt der pansenverfügbare Stärkeanteil auf 50 %. Eine reduzierte Stärkeumsetzung im Pansen bedeutet eine erhöhte Stärkeumsetzung im Darm («bypass»). Dies ist je nach Ration von Vorteil, weil dadurch das Azidoserisiko (Pansenübersäuerung) sinkt. Allerdings ist die Verdauungskapazität im Darm begrenzt. UFA-REVUE · 9 2013
Überschüsse werden ausgeschieden. Für Rationen von Hochleistungskühen ist deshalb zu empfehlen, den Anteil Bypass-Stärke (auch «beständige Stärke») chemisch analysieren zu lassen. • Energie aus Mais wird im Pansen der Wiederkäuer meist langsam abgebaut. Besteht eine Grundfutterration vorwiegend aus kleereichem, jungem Futter, so kann der Ammoniakgehalt im Pansen massiv ansteigen. Dies führt zu einem hohen Milchharnstoffgehalt. Wird schnell verfügbare Energie beispielsweise in Form einer Getreidemischung zugefüttert, entsteht Milcheiweiss aus dem überschüssigen Ammoniak. Die Leber wird entlastet und der Milchgehalt optimiert. • Mais enthält nur sehr geringe Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Dies muss in der Ergänzungsfütterung berücksichtigt werden. 䡵
Autor Jürg Burren, Leiter Geschäftsbereich Raufutter, fenaco Raufutter, 3001 Bern. Unter www.raufutter.ch finden Sie das ganze Sortiment von fenaco Raufutter, das in den LANDI angeboten wird. Gratis-Infoline 0800 808 850
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NUTZTIERE
Robustmacher für die Klauen VERSCHIEDENE VITAMINE UND MINERALSTOFFE unterstützen die Klauengesundheit, indem sie einerseits das Abwehrsystem stärken und andrerseits die Hornbildung und -festigkeit fördern. Voraussetzung ist eine kontinuierliche Zufuhr über das Futter.
Probleme mit dem Fundament sind die dritthäufigste Abgangsursache in Milchviehherden. Besonders in der Abkalbesaison haben Kühe oft mit Klauenproblemen zu kämpfen. Zum einen findet bei der Geburt eine hormonelle Umstellung statt, zum anderen ist der Appetit frisch gekalbter Kühe reduziert. Kommen zu einem Energiedefizit noch Klauenerkrankungen hinzu, belastet dies Kuh und Halter mehrfach. Vorbeugen kann – im Zusammenspiel mit vielen weiteren Massnahmen – eine bedarfsgerechte Vitamin- und Mineralstoffversorgung.
Lukas Willener
Simon Hirsbrunner
Oxidativer Stress Was haben Vitamine mit den Klauen zu tun? Einer-
Tabelle: Bedarf nach Leistung Pro kg Trockensubstanz < 30 kg Milch Kalzium 6g Phosphor 3.5 g Magnesium 2g Natrium 1.5 – 2 g Mangan 50 mg Zink 50 mg
30 – 40 kg Milch 6.5 g 3.5 – 4 g 2 – 2.5 g 1.7 – 2 g 50 mg 50 mg
> 40 kg Milch 7g 4 – 4.5 g 2.5 g 1.7 – 2 g 50 mg 50 mg Quelle: UFA-Beratungsdienst
Grafik: Biotin-Effekt auf Hinterklauen
Zusammenhangstrennungen
Blutige Stellen
Sohlengeschwüre
mit 20 mg Biotin/Kuh/Tag 䡵 ohne Biotin 䡵
Mortellaro
40 30 20 10 0 – 10 – 20 – 30 – 40
Ballenerosionen
Abnahme
% Kühe
Zunahme
Anteil betroffene Kühe nach einer Versuchsdauer von einem Jahr.
Quelle: T. Hochstetter, Dissertation an der Uni Berlin
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seits kann beispielsweise Beta-Carotin (Vorstufe Vitamin A) oder Vitamin E (mit Selen) den oxidativen Stress mindern. Oxidativer Stress entsteht durch Ungleichgewichte im Säure-BasenHaushalt und begünstigt neben Verzehrsdepressionen, Mastitis oder Fruchtbarkeitsproblemen auch Klauenerkrankungen. Abgesehen vom Mangel an einzelnen Vitaminen kann oxidativer Stress ebenfalls aufgrund eines Struktur-, Energie-, Phosphor-, Schwefel, Zink-, Kupfer-, Mangan- oder Selenmangels sowie wegen verdorbenem Futter oder Mykotoxinen entstehen. Vor allem in der Transitphase (drei Wochen vor bis drei Wochen nach dem Abkalben) entfalten Vitamingaben positive Effekte auf die Immunität und die gesamte Laktation. Im Fütterungssystem UFA W-FOS und den UFA-Galtund UFA-Startphasen-Mineralfutter wird der Säure-Basen-Haushalt deshalb mit einbezogen.
Biotin stärkt die Widerstandsfähigkeit der Klauen, wie verschiedene Studien zeigen (Grafik). Dieses Vitamin erzeugt den so genannten Interzellenkitt, der die Hornzellen verbindet und der Hornwand die notwendige Festigkeit verleiht. Zur Vitamin- und insbesondere auch Biotinergänzung eignet sich beispielsweise Minex 976. Bei Biotin ist zu beachten, dass sich eine Wirkung erst bei längerdauernden Einsätzen von 10 bis 20 mg pro Tier und Tag während mindestens drei bis sechs Monaten einstellt. Direkt an der Hornbildung beteiligt ist Vitamin A. Vitamin D3 unterstützt den Kalzium- und Phosphorstoffwechsel. Sowohl Phosphor als auch Kalzium
beeinflussen die Klauengesundheit als Baustoffe entscheidend. So festigt eine bedarfsgerechte Phosphorzufuhr die Klauensohlen. Eine ausreichende Versorgung mit Schwefel begünstigt das Wachstum des Klauenhorns.
Hart und widerstandsfähig Für die Klauengesundheit spielen ausserdem (organisch gebundenes) Zink und Kupfer eine wichtige Rolle. Sie machen die Klaue hart und widerstandsfähig. Sind Hornfäule und Klauensohlendefekte häufig, lohnt es sich, die Versorgung mit diesen Spurenelementen zu überprüfen. Jod wird ein Effekt gegen Panaritium (Grippeli) zugeschrieben. Mangan unterstützt die Bildung von Knorpel und Bindegeweben. Zwischen den verschiedenen Elementen bestehen Wechselwirkungen. Sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung können die Wirkung anderer Stoffe beeinträchtigen. Basis muss stimmen Die Vitaminund Mineralstoffversorgung ist nur ein Faktor unter vielen, die die Klauengesundheit beeinflussen. Ebenso wichtig sind im Hinblick auf infektiöse Klauenerkrankungen wie Ballenfäule oder Mortellaro eine regelmässige Klauenpflege (zwei Mal im Jahr), kühle Stalltemperatur, intakte Lüftung, saubere und trittsichere Laufflächen ohne Verletzungsgefahr sowie kein Kontakt mit infizierten Tieren. Wo Klauenrehe gehäuft vorkommt, besteht Verdacht auf Azidose. Klauenrehe ist am gesteigerten Liegebedürfnis und steifen Gang der Kühe zu erkennen und tritt meist an allen vier Gliedmassen auf. Durch die stark eingeschränkte 9 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Kau- und Wiederkautätigkeit nimmt die Speichelproduktion ab (Gut wären 55 bis 60 Kauschläge pro Biss.). Das Pansenmilieu wird sauer, so dass die Mikroben absterben. Es entstehen Giftstoffe, die die Lederhaut schädigen und zu Klauenrehe führen können. Auf betroffenen Betrieben müssen folgende Punkte überprüft und beachtet werden: • Nährstoffanalyse der Gesamtration. • Gut strukturierte Ration (eventuell mit Schüttelbox aussieben und Strukturanteile überprüfen). • Futterreihenfolge einhalten: Mit Dürrfutter beginnen! • Ausgleichs- und Leistungsfütterung auf Grundration, Milchleistung und Milchgehalte ausrichten. • Kraftfutter rund ums Abkalben schrittweise um maximal 1.5 kg pro Woche erhöhen.
• Menge pro Kraftfuttergabe limitieren. • Richtwerte: Fett > 3.8 %, Eiweiss > 3.3 %, Harnstoffgehalt von 20 bis 28 mg/100 ml • Regelmässige BCS-Einstufung der Herde. Transitfütterung vor dem Kalben und Anfüttern entsprechend ausrichten.
Vergammeltes
Futter Ähnlich wie durch Pansenübersäuerung kann es auch durch die Verfütterung von vergammeltem Futter zu einer Belastung mit Giftstoffen kommen. Die Giftstoffe schädigen die feinen Blutgefässe der Lederhaut. Verdorbenes Futter muss aussortiert werden. Oder noch besser: Man lässt es durch genügend Vorschub im Silo gar nicht zum Verderb kommen (Fahrsilo: 1 m im Winter und 2 bis 2.5 m im Sommer). 䡵
Fütterung rund ums Abkalben Galtphase • Nährstoffangebot beschränken (5 bis 5.3 MJ NEL/kg Trockensubstanz), Überkonditionierung vermeiden. • Qualitativ einwandfreies Futter, ad libitum Fütterung (hoher Verzehr, Pansenvolumen). • Erholung und «Batterien» füllen (Mineral- und Vitaminversorgung mit Minex 971). • Galtkühe mit Bewegung haben weniger Probleme. Drei Wochen vor Abkalben • Komponenten der Startphasenfütterung aufnehmen (langsam Stärke anfüttern). • Ketose-Prophylaxe mit UFA-Ketonex oder UFA top-form. • Mineral- und Vitaminversorgung weiter mit Minex 971. Nach dem Kalben • Abkalbetrank mit Zusatz (UFA start-fit). • Verzehrsfördernde Massnahmen (hohe Futterqualität, Fress-Liegeplatz-Verhältnis 1:1, ad libitum Fütterung, Einsatz eines Startphasenfutters wie UFA 173 F mit verzehrsfördernden Zusätzen wie MegaDigest und Mepron). • Ketose-Prophylaxe mit UFA-Ketonex. • Umstellung auf Starter-Minex 972 oder Minex 976 (mit Biotin).
Widerstands- und leistungsfähige Kühe sind das Ziel eines jeden Milchviehzüchters. Die Klauen legen die Basis.
Autoren Lukas Willener ist Absolvent der Höheren Technikerschule am Inforama Rütti und hat sich im Rahmen eines Praktikums bei der UFA mit dem Einfluss der Fütterung auf die Klauengesundheit befasst. Simon Hirsbrunner ist Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen, www.ufa.ch
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Abkalbetrank – die Kuh dankt WASSER ist das wichtigste Nahrungsmittel. Ergänzt mit einem Tränkezusatz können grosszügige Wassergaben nach dem Abkalben den Einstieg in die Laktation erleichtern. Ein erfolgreicher Laktationsstart begünstigt eine gute Kuhgesundheit und hohe Milchleistungen je Lebenstag.
Stephan Roth
Urs Spescha
Ohne Wasser können Tiere und Menschen, von Ausnahmen abgesehen, gerade einmal zwei bis drei Tage überleben. Wasser ist das Hauptlösungsmittel für Nahrungsmittel. Es dient dem Transport und der Verarbeitung aller Stoffe im Körper. Wasser wird über die Tränke und die Futtermittel aufgenommen. Verluste gibt es über Urin, Kot, Schweiss und Atemluft. Die Kuh hat keine Speichermöglichkeiten. Eine regelmässige Zufuhr ist nötig.
men können. Je nach Leistung und Umgebungstemperatur ist ihr Bedarf höher. So benötigt eine Kuh mit einer Milchleistung von 40 kg bei 27 °C zirka 150 l Wasser pro Tag (je nach Ration). Eine besonders wichtige Rolle spielt Wasser nach dem Abkalben. Durch das Abkalben verlieren Kühe 30 bis 40 l Flüssigkeit. Zusätzlich entsteht durch die Geburt des Jungtieres im Bauch viel freier Platz. Dies erhöht das Risiko für Labmagenverlagerungen.
Bis 40 l Flüssigkeitsverlust Für die Produktion eines Kilogramms Milch muss eine Kuh 4 bis 5 l Wasser aufneh-
Tränkezusatz? Die Geburt eines Kalbes ist für Kühe mit grossem Stress verbunden. Sie erholen sich schneller,
wenn sie bald nach dem Abkalben viel Wasser zu sich nehmen. Ausgeschiedene Körperreserven an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen müssen rasch ersetzt werden. Nicht zuletzt soll die Kuh wieder Appetit bekommen und Energie zu sich nehmen, um den hohen Bedarf zu decken. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, den Abkalbetrank mit einem Tränkezusatz wie UFA start-fit zu ergänzen. Solche Zusätze bringen schnellverfügbare Energie (Traubenzucker) in den Pansen. Weitere hilfreiche Zusätze sind Lebendhefen zur Aktivierung der Pansenflora oder Puffersubstanzen, die einerseits
Werner Frey (l.) und Peter Glur, aus Brittnau (AG). Im Sommer kalben ihre Kühe auf einer Wiese neben dem Stall.
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NUTZTIERE
«Unsere Kühe saufen bis 100 l nach dem Kalben» Auf der Betriebsgemeinschaft (BG) Frey-Glur wird der Abkalbetrank seit Jahren mit UFA start-fit ergänzt. «Die wertvollen Wirkstoffe in diesem Zusatz machen die Kühe schneller fit», stellt Werner Frey fest. Labmagenverlagerungen seien seltener geworden. Der Flüssigkeitsverlust beim Abkalben kann kompensiert werden. Das aufgenommene Wasser dehnt den Pansen, so dass die Kuh schnell zu fressen beginnt. «UFA start-fit ist ein sehr süffiger Zusatz», beobachtet Peter Glur, «unsere Kühe saufen nach dem Kalben bis 100 l Wasser je Tier. Einige nehmen das Wasser nach dem Kalben nur auf, wenn es UFA start-fit dazu gibt.» Im Sommer kalben die Kühe der BG Frey-Glur auf einer kleinen Wiese neben dem Stall. So sind sie auch in der Nacht, wenn die anderen Kühe weiden, in der Nähe der Herde. Die BG betreibt Milchwirtschaft (55 Kühe und Jungvieh) und Ackerbau. Während der Vegetationsperiode basiert die Fütterung vorwiegend auf Weide, im Stall wird mit Gras-/Maissilage und wenig Dürrfutter ergänzt. Ergänzt werden das Proteinkonzentrat UFA 249-4 und das Leistungsfutter UFA 243-4 aus dem Wiesenmilch-Sortiment. In der Startphase erhalten die Kühe zusätzlich UFA topform, um die Energieaufnahme und Fruchtbarkeit zu optimieren. Die Mineralstoffversorgung erfolgt auf der Weide mit den Leckschalen UFA 999 und Cake Bloc, im Stall mit Minex 976 (enthält Biotin).
das Risiko einer Azidose vermindern und andererseits verlorengegangene Elektrolyte ausgleichen. Zudem haben Tränkezusätze den Vorteil, dass sie sehr schmackhaft sind und dadurch den Wasserkonsum anregen. Die Kuh soll so viel saufen können, wie sie will.
Erkrankungsrisiko sinkt Die Aufnahme von Wasser in Kombina-
tion mit einem Tränkezusatz bringt viele Vorteile. Der leere Platz im Bauch wird gefüllt, was Labmagenverlagerungen vorbeugt. Durch die Aktivierung der Pansenbakterien wird die Futteraufnahme stimuliert und der gesamte Organismus aktiviert. Aktivität fördert den Abgang der Nachgeburt und das gesamte Immunsystem wird gestärkt. Das Risiko für Gebärmutterentzündungen und Euterinfektionen sinkt.
Fazit Die Wasserversorgung nach dem Abkalben ist für die Gesundheit einer Kuh von hoher Bedeutung. Der Wasserkonsum kann mit einem Tränkezusatz erhöht werden. Gleichzeitig bringen Tränkezusätze einen Nutzen im Bereich Energieversorgung, Pansenaktivierung und Ausgleich verlorengegangener Elektrolyte. 䡵
Raufutter Nassfutter Zuckerrübenschnitzel Kampagne 2013 · lose · im Siloschlauch · in Siloballen · gemischt mit Mais in Siloballen
Autoren Stephan Roth, Ressort leiter Forschung und Entwicklung, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Urs Spescha, Ressortleiter Rindvieh im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee. www.ufa.ch Gratis Tränkezusatz Ab einem Bezug von 600 kg Minex/UFAMineralsalz erhalten Sie bis 23.11.2013 gratis einen Sack UFA start-fit und ein UFA-Sackmesser.
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Antibiotika, Versiegler oder beides? TROCKENSTELLEN Die Eutergesundheit ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Milchproduktion. Am besten funktioniert die Regeneration von Euter und Zitzen während der Galtzeit. Zugleich steht die Galtzeit am Ursprung mancher, in der Startphase auftretender Entzündungen. Wichtig ist zu wissen, wann die Gefahr für Infektionen hoch ist und welchen Schutz die Trockensteller effektiv bieten.
Der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung wird zunehmend kritisch gesehen. Entsprechend hat der Bund eine nationale Strategie entworfen, um den Verbrauch zu senken. Für Milchviehhalter kann ein zurückhaltender Antibiotikaeinsatz auch aus wirtschaftlichen Gründen interessant sein.
Doch gleich vorneweg: Beim Trockenstellen erscheint es selten sinnvoll und möglich, komplett auf Antibiotika zu verzichten. Das bestätigt etwa eine Studie auf 66 holländischen Bio-Betrieben. Je älter die Tiere, desto höher waren die Zellzahlen, wenn bei Kühen mit bis 100 000 Zellen pro Milliliter Milch keine antibiotischen Trockensteller eingesetzt wurden. Werden Euter beim
Trockenstellen antibiotisch therapiert, hat dies folgende Vorteile: • Schutz vor Infektionen während bis maximal sieben Wochen (je nach Produkt). • Im Falle einer vorhandenen Erkrankung ist die Heilungschance besser als bei einer Behandlung während der Laktation. • Ungestörte Regeneration von Euter und Zitzen (Hyperkeratosen, Wunden).
Wann erfolgt die Infektion? Voraussetzung für einen positiven Effekt der Trockensteller ist ein hygienischer Einsatz (Reinigung, Desinfektion, Dippen). Trotz allem können Euterentzündungen in der Galtzeit nicht ausgeschlossen werden, weil
• die Wirkungsdauer der antibiotischen Trockensteller (siehe Packungsbeilage) in der Regel kürzer ist als die effektive Galtzeit, • rund 50 % der Strichkanäle im ersten Galtmonat noch nicht ganz verschlossen sind und die Abwehrzellen sich mehr mit dem Milchabbau als mit der Bekämpfung schädlicher Bakterien beschäftigen, • zirka 4 % der Strichkanäle während der ganzen Galtzeit geöffnet bleiben, • das Euter ohne Melken nicht mehr durchgespült wird, • das Reinigen respektive Dippen der Zitzen wegfällt und • vor dem Kalben die Kolostrumbildung und der Euterinnendruck den Erregern erneut Nahrung bieten, die Abwehrmechanismen reduzieren und
Antibiotika: Besser in der Galt- als in der Startphase Bis heute gibt es erst einen internen Zitzenversiegler auf dem Markt, den «OrbeSeal». Andreas Tschuor erklärt die Vorteile.
Andreas Tschuor ist spezialisierter Rindertierarzt und Verkaufsleiter Nutztiersparte bei der Firma Zoetis (ehemals Pfizer Tiergesundheit).
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UFA-Revue: Wie schützt ein interner Zitzenversiegler das Euter genau? Andreas Tschuor: Er bildet in der Zitzenzisterne und im Zitzenkanal eine mechanische Barriere in Form einer Gummiverbindung, also eine Versiegelung. Wenn man OrbeSeal zum Trockenstellen einsetzt, können während der gesamten Galtzeit keine oder viel weniger Keime ins Euter eindringen. Dadurch ist die Eutergesundheit nach der Abkalbung besser und es müssen weniger Kühe in der Startphase mit Antibiotika behandelt werden. Das Produkt OrbeSeal enthält kein Antibiotikum oder andere Tierarzneimittel und ist entspre-
chend ohne Absetzfrist auf Milch und Fleisch einsetzbar.
scher als die Verwendung von Trockenstellern.
Reduziert der Einsatz eines internen Versieglers den Antibiotikaverbrauch? Durch Orbeseal werden die Zitzen während der gesamten Galtzeit mit grosser Sicherheit verschlossen. Keime können von aussen kaum ins Euter eindringen. Entsprechend wird die Anzahl Infektionen und damit der Antibiotikaeinsatz in der Galtzeit und der folgenden Laktation gesenkt. Die Senkung des Antibiotikaeinsatzes hat für den Bauern auch den Vorteil, dass weniger Antibiotikamilch anfällt, die irgendwie vertränkt oder entsorgt werden muss und dass weniger Kühe separat gemolken werden müssen. Mastitisbehandlungen während der Laktation sind bezüglich Resistenzausbildung oftmals problemati-
Welche Anwendungsform bewährt sich? Klar die Kombination eines antibiotischen Trockenstellers mit dem internen Zitzenversiegler. Bei nicht eutergesunden Kühen ist sich die Wissenschaft weitestgehend einig, dass die Galtzeit der ideale Zeitpunkt ist, Infektionen zu bekämpfen. Auf den sorgfältig ausgewählten antibiotischen Trockensteller darf in diesen Fällen nicht verzichtet werden. Sonst drohen schon in der Galtzeit, aber spätestens nach dem Kalben kostspielige Euterprobleme. Mit dem Trockensteller werden Altlasten bekämpft und der interne Zitzenversiegler OrbeSeal ist dafür zuständig, dass bis zum Abkalben keine neuen Erreger ins Euter eindringen. Fragen Sie Ihren Tierarzt! 9 2013 · UFA-REVUE
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Ohne Ferien leisten Kühe weniger. Das bestätigt erneut eine holländische Studie mit 342 Kühen. Wurde komplett aufs Trockenstellen verzichtet, gaben die Kühe darauf 12 bis 32 % weniger Milch als in der vorherigen Laktation. Empfohlen wird eine Trockenstehzeit von 60 bis 70 Tagen. Sowohl eine Galtzeit unter 40 als auch eine Galtzeit über 90 Tagen kann zu einer verminderten Milchleistung führen.
150 000 Zellen pro Milliliter Milch produzierte. • vor dem Trockenstellen in allen Eutervierteln einen negativen Schalmtest aufweist. • im betreffenden Betrieb kein Bestandesproblem mit der Eutergesundheit vorliegt (wie zum Beispiel mit S. aureus oder S. uberis). Wie bei den antibiotischen Trockenstellern ist die Sauberkeit beim internen Versiegler total wichtig, damit keine Keime ins Euter gelangen.
Zeitpunkt des Trockenstellens
Schutz durch antibiotischen Trockensteller 䡵 Risiko einer Infektion 䡵
kritische Periode Galtphase Kalbung
Externe zu offenen Zitzenkanälen führen können. Für rund 50 % aktuter Mastidien in den ersten 100 Tagen nach dem Kalben liegt die Ursache in einer Infektion während der Galtzeit.
Ein interner Zitzenversiegler kann offene Zitzenkanäle schliessen und vor Infektionen schützen. Der Pfropfen verbleibt bis zum ersten Melken in der Zitze. Das Zitzenversiegeln erfolgt vor dem Hintergrund, dass Mastitis verursachende Keime meist von aussen ins Euter gelangen. Der alleinige Einsatz eines internen Versieglers anfangs Galtphase ist erfolgsversprechend, wenn die Kuh • während der vergangenen Laktation permanent weniger als
Versiegler können Neuinfektionen mit Umweltstreptokokken und coliformen Keimen nur um etwa 20 bis 50 % verringern. Sie werden gedippt und schützen das Euter rund fünf Tage. Daher müssen sie anfangs und Ende Galtzeit mehrmals im Wochenintervall eingesetzt werden, weil das Euter dann besonders anfällig ist für Infektionen. Wegen dem Arbeitsaufwand haben die externen Zitzenversiegler ihre Berechtigung am ehesten bei Rindern, erleichtert doch das Hantieren am Euter das spätere Anmelken. Zitzenversiegler erfordern keine Wartezeit für die Milchablieferung.
Grafik: Ums Abkalben ist die Infektionsgefahr am grössten
Schutz bzw. Risiko
Wie lange trockenstellen?
Kombination In der Praxis bewährt hat es sich, antibiotische Trockensteller mit dem internen Zitzen-
versiegler zu kombinieren, um Euterinfektionen behandeln und gleichzeitig Neuinfektionen bis zum Abkalben reduzieren zu können: 1 Injektion des antibiotischen Trockenstellers in jedes Euterviertel. 2 Trockensteller in jedem Euterviertel hochmassieren. 3 Internen Versiegler in jede Zitze applizieren (nicht einmassieren). 4 Zitzendesinfektion mit normalem Zitzentauchmittel.
Im Vergleich zu einer verhinderten Mastitis in der Startphase, die Kosten von bis 400Fr. zur Folge haben kann, lohnt sich die Investition von zirka 16Fr. für den Zitzenversiegler. 䡵
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee.
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reduziert Euterinfektionen!
Der Keratinpfropfen, den Milchkühe während der Galtzeit bilden, verschliesst den Strichkanal oft nicht ausreichend. Bild: agrarfoto.com
Fragen Sie Ihren Tierarzt! Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. OrbeSeal ad us. vet., Indikationen: Zur Vorbeugung und Verminderung von neuen Euterinfektionen während der Trockenstehzeit bei Kühen, die frei von einer bakteriellen Euterinfektion sind. Absetzfristen: Essbare Gewebe und Milch*: keine; *Entsprechend der VHyMP Art. 10 Abs. 1 Bst. g ist das Inverkehrbringen von Milch in den ersten 8 Tagen p. p. (nach dem Abkalbern) verboten. Zulassungsinhaberin: Pfizer AG. 06-2013
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Nun ist der Geburtsbetrieb gefordert DIE NEUEN EINKAUFSBEDINGUNGEN FÜR BANKKÄLBER haben auch einen Einfluss auf die Fütterung. Wichtig ist eine rasche Entwicklung in der Startperiode, damit die Tiere die erwünschten Mast- und Schlachtleistungen erreichen.
Alex Dumas
Nach Ablauf einer fünfjährigen Übergangsfrist ist die neue Tierschutzverordnung per 1. September in Kraft getreten. Was sind die Konsequenzen auf die Fütterung?
bedeuten sie eine Herausforderung. Bis heute fordern die Metzger, dass QMKälber ein rosafarbiges Fleisch aufweisen. Mit der Verfüttung von Raufutter lässt sich dieser Wunsch nicht in jedem Fall erfüllen.
Wasser Alle Kälber, die in Ställen Aline Bapst
oder Iglus gehalten werden, müssen jederzeit Zugang zu Wasser haben. Ob das Wasser über einen Automaten oder via Kessel zur Verfügung gestellt wird, ist freigestellt. Wasser ermöglicht es den Kälbern, ihren Durst zu stillen, Festfutter besser zu verdauen, den Wasserverlust während Hitzeperioden zu kompensieren oder auch Krankheitserreger «auszuspülen».
Raufutter Über zwei Wochen alten Kälbern muss neben Stroh ein weiteres Raufutter (Heu, Maiswürfel oder ähnliche Futter) angeboten werden, um die Rohfaserversorgung sicherzustellen. Das hat zur Folge, dass die Kälber wiederkäuen und sich ihr Pansen entwickelt.
Effekt auf Leistungen? Die neuen Bedingungen sind für das Wohlbefinden der Kälber bestimmt positiv. Aus Sicht der Mast- und Schlachtleistungen
Checkliste für fitte Kälber Die Weichen für eine erfolgreiche Kälbermast werden auf dem Geburtsbetrieb gestellt: • Bedarfsgerechte Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminversorgung der Kuh (Galtphasen-Mineralsalz Minex 971) und des Kalbes (UFA top-start). • Kolostrum, möglichst rasch nach der Geburt (mindestens 2 l). • Desinfektion und Kontrolle des Nabels. • Eisen- und Selengabe in der ersten Woche. • Optimale Tränketemperatur von 42 °C. • Strikte Hygiene bei den Tränkeeinrichtungen (Eimer und Automat).
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Alterslimite Um einen Kompromiss zwischen den rechtlichen Anforderungen und den Ansprüchen des Marktes zu finden, hat die Branchenorganisation Schweizer Fleisch (Proviande) die Produzenten, Verarbeiter, Detailhändler, Tierschutzvertreter und Behörden an einen Tisch gerufen. Dabei wurde für Mastkälber eine Alterslimite von 160 Lebenstagen definiert. Bei Tieren mit über 160 Lebenstagen muss ein Preisabzug in Kauf genommen werden.
zu bringen, bevor sie auf den Mastbetrieb kommen.
Erfolgsfaktoren in der Mast Sind die Kälber einmal auf dem Mastbetrieb angekommen, muss das Regime auf die Bedürfnisse der Abnehmer (Detailhandel, Gastronomie) abgestimmt werden, um die erwünschten Schlachtqualitäten und Fleischfarben zu erreichen. Generell sind folgende Faktoren für eine schnelle und problemlose Entwicklung massgebend: • Milchpulver aufgrund des Vollmilchanteils (%) auswählen.
Farbabzüge Für Kälber unter 160 Lebenstagen sollen die Abzüge für rotes Fleisch wegfallen. Dagegen ist neu für helles Fleisch eine Obergrenze vorgesehen, deren Überschreitung preisliche Einbussen zur Folge haben kann. Seit Sommer 2013 ermitteln die grossen Schlachtbetriebe die Kalbfleischfarbe mit dem Minolta-Farbmessgerät.
Der Start entscheidet Auch unter den neuen Bedingungen kann durchaus eine optimale Fleischigkeit und Fettabdeckung der Kälber erzielt werden. Voraussetzung ist eine intensive Fütterung und Betreuung der jungen Tiere (siehe Kästen). Es gilt, neugeborene Kälber früher auf ein Gewicht von 65 bis 75 kg 9 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Legt Wert auf hohe Zuwachsleistungen der Stierkälber: Michel Bonjean.
• Einsatz einer Startermilch (UFA 209 start) mit viel Milchprotein, um den Fleischansatz zu fördern. • Geht die Flüssigkeitsaufnahme zuruück, wird die Pulverdosierung reduziert. Steigt die Flüssigkeitsaufnahme deutlich an, höher dosieren. • Tränkeautomaten fördern die Gesundheit und Leistung der Tiere (viele kleine Milchportionen, Temperatur konstant 42 °C usw.). • Immunsystem mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen stärken (UFA top-punch, top-start, top-fit). • Hygiene im Kälberstall (bei Bedarf desinfizieren) und bei den Tränkeeinrichtungen. • Bei Gesundheitsproblemen frühzeitig den Tierarzt beiziehen. • Mast auswerten lassen, analysieren und optimieren.
Michel Bonjean kontrolliert den Eisenstatus der Tränker anhand der Schnauzenfarbe und des Zahnfleisches.
Galtphasen-Mineralsalz, Eisen und Selen Mit den neuen Rahmenbedingungen für die Kälbermast ist ein erfolgreicher Start wichtiger denn je. Hierzu muss das Management auf dem Geburtsbetrieb stimmen. Faktoren wie das Tiergewicht und die Eisen- und Selenversorgung beeinflussen die späteren Mast- und Schlachtleistungen entscheidend. Michel Bonjean bewirtschaftet einen 40 ha grossen Betrieb in Vouvry. Zusammen mit seiner Ehefrau und einem Lehrling hält er 70 Holstein und Red Holstein Kühe für die Produktion von 550 000 kg Industriemilch sowie 40 bis 50 Stück Jungvieh. Im Sommer erhalten die Kühe eine Ration aus 50 % Mischung (Maissilage, Heu, UFA 148-9, Mineralstoffe und Viehsalz) und 50 % Umtriebsweide (10 Koppeln à 1 ha). Die Grundration wird über die Abrufstation mit einem Proteinkonzentrat und einem Leistungsfutter ergänzt. Der Pflanzenbau umfasst 10 ha Maissilage, 4.5 ha Zuckerrüben, 4.5 ha Brotweizen sowie Kunst- und Naturwiesen. Um ein schnelles Wachstum der jungen Kälber zu erreichen, setzen die Bonjeans alles auf eine optimale Behandlung der Galtkühe und eine gezielte Geburtsvorbereitung. Galtkühe und tragende Rinder werden gemeinsam in einem Boxenlaufstall (Tiefboxen) gehalten. Sie fressen Ökoheu, ergänzt mit einem Eiweisskonzentrat und 130 g Minex 971 pro Kuh und Tag. Dieses Galtphasen-Mineralfutter sorgt dafür, dass Kuh und Kalb ihre Speicher mit wertvollen Mineralstoffen und Spurenelmenten füllen können. In der Vorbereitungsfütterung kommen Maissilage und 2 kg UFA 260-1 pro Kuh und Tag (Geburtsvorbereitungsfutter) zur Galtration hinzu. Nach der Geburt achtet Michel Bonjean auf eine rasche Kolostrumgabe, um das Immunsystem der Kälber zu stärken. Innerhalb der ersten Lebenstage wird jedes Kalb über die UFA-Eisenpaste (Fr. 1.60 pro Kalb) mit Eisen und Selen versorgt. Nach dem Aufenthalt in Iglus werden die Kälber in Gruppen selektiert, wo sie am Tränkeautomaten mit UFA 207 plus gefüttert werden. Die Stierkälber verlassen den Betrieb bald. Sie erhalten – angepasst aufs Alter – 125 bis 140 g Trockensubstanz (TS) pro Liter und saufen während dem ersten Lebensmonat bis 12 l pro Tag. Kuhkälber werden mit 120 g TS/l ernährt. Zur freien Verfügung erhalten sie Maissilage und UFA 114. Bereits in der Igluzeit wird den Kälbern ein Mittel über den Rücken verteilt, um sie vor Parasiten zu schützen. Um die Vitalität zu fördern und die Atemwege zu schützen, kommt zudem UFA top-punch während 28 Tagen zum Einsatz.
Der Betrieb der Familie Bonjean.
Fazit Die Einkaufsbedingungen für Bankkälber mussten wegen der neuen Tierschutzgesetzgebung geändert werden. Von den Konsequenzen auf die Haltung und Fütterung der Kälber sind sowohl die Geburtsbetriebe als auch die Kälbermäster betroffen. Mit einer intensiven Betreuung und Nährstoffversorgung am Start können die geforderten Mast- und Schlachtleistungen erreicht werden. 䡵 UFA-REVUE · 9 2013
Autoren Alex Dumas, Kälbermastspezialist im UFA-Beratungsdienst, und Aline Bapst, UFA AG, 1070 Puidoux, www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Mastkälber gehen RAUS AB 2015 sollen die RAUS-Richtlinien auch für IP-Suisse Mastkälber verbindlich werden. Als Anreiz für entsprechende Investitionen dienen einerseits RAUS-Zuschläge der Marktteilnehmer, andrerseits die RAUS-Beiträge für Kälber, welche mit der neuen Agrarpolitik mehr als doppelt so hoch werden sollen wie heute. Eher unwahrscheinlich scheinen Anpassungen der Altersabgrenzung bei den Stallmassen.
Yvan Meuwly
Marcel Senn
Bei Konsumentinnen und Konsumenten ist Fleisch aus tierfreundlicher Haltung im Trend. Entsprechend pushen die Vermarkter und der Bund ihre Programme, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Aus Sicht der Tierhalter bieten Label eine Chance, weil sie sich von den QM Schweizer Fleisch Richtlinien abheben und den Absatz zu leicht höheren Preisen sichern. Allerdings müssen Investitionen ins Tierwohl sich für den Bauernbetrieb wirtschaftlich lohnen.
Jetzt investieren? Nach Coop (Coop Natura Farm CNf) plant jetzt auch Migros, RAUS (regelmässiger Auslauf im Freien) bei den TerraSuisse-Kälbern (IPSuisse) zu fördern. Bezahlt wird ein Zuschlag von 50 Rp. pro Kilogramm
Der Ausgang zum Auslauf soll windstill sein «Wichtig ist, gute Ställe anzuschauen und sich beraten zu lassen», rät Josef Schönbächler all jenen, die einen Auslauf für Mastkälber erstellen wollen. Bei Schönbächlers dürfen die Kälber seit 15 Jahren raus: «Zuerst befand sich der Ausgang zum Auslauf auf der Ostseite des Stalls, später konnten wir ihn auf die Südseite verschieben, wo es windstiller ist. Wichtig ist, dass die Kälber raus können, ob es kalt oder heiss ist. Im Winter lieben sie vor allem die Sonne. Der Auslauf tut den Tieren gut und reduziert den Strohverbrauch.» Um die Tiergesundheit spürbar zu verbessern, müsse jedoch eine Vielzahl von Faktoren stimmen, betont Josef Schönbächler. Ein Quarantänestall, gesunde Tränker, gute Haltung, Hygiene und hochwertige Milchen ermöglichen es seinem Betrieb, auf medizinische Gruppenbehandlungen zu verzichten. Auf Anraten des Tierarztes werden die Kälber seit rund zehn Jahren nur bei Bedarf einzeln behandelt, dies auch, um Resistenzen vorzubeugen. Dennoch: «Selbst nach 30 Jahren Kälbermast sehe ich immer wieder Dinge, die verbessert werden können», sagt der IP-Suisse Kälbermäster. Josef Schönbächler führt in Willerzell (SZ) einen Hof mit gut 30 Mastkälberplätzen (IP-Suisse).
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Schlachtgewicht (Tabelle 1). Für IP-Suisse Kälber aus dem Emmental bezahlt die Reber Ernst Sutter AG seit August 2013 zusätzlich 10 Rp. pro Kilogramm Schlachtgewicht. Unklar ist, wie lange die RAUS-Zuschläge der Vermarkter bestehen bleiben. Wer jetzt investiert, hat am ehesten Gewähr, dass ein wesentlicher Teil der Investition durch die Preiszuschläge gedeckt wird.
Offene Fragen Fürs Investieren spricht zudem, dass mit der Agrarpolitik 2014 die RAUS-Beiträge für Kälber gegenüber heute um mehr als das Doppelte ansteigen. Diskutiert wird noch, ob die Gesamtfläche von 3.5 m2 pro Kalb (davon 1 m2 ungedeckter Auslauf) bis zu einem Alter von 160 Tagen, statt – wie heute – bis zu einem Alter von 120 Tagen gelten soll. Eine entsprechende Änderung der Tierwohlprogramm-Verordnung ist laut Peter Zbinden vom Bundesamt für Landwirtschaft eher unwahrscheinlich. Das heisst, die Kälber müssen voraussichtlich auch nach 2014 spätestens am 120. Tag umgebuchtet werden, wenn ihnen nicht von Mastbeginn an grössere Flächen (4.5 m2, davon 1.3 m2 ungedeckter Auslauf) zur Verfügung gestellt werden (Tabelle 2). Ebenso wie bei den Vorgaben des Bundes sind bei den Richtlinien der Labels (Tabelle 1) aufgrund der neuen Tierschutzverordnung und der veränderten Einkaufsbedingungen noch minimale Anpassungen möglich.
+ Sonne, Regen, Luft und Bewegung können sich positiv auf einzelne Gesundheitsaspekte auswirken (Vitamin D, Sauberkeit, Atmung usw.). + Erregerverdünnung. + Strohbedarf kann leicht sinken, weil die Kälber auch draussen koten und urinieren. – Das Klimamanagement im Stall wird schwieriger, was die Gesundheit beeinträchtigen kann. – Grössere Fläche, die gereinigt werden muss. Sowohl im Detailhandel als auch im Gastrokanal stehen die Zeichen auf RAUS.
Welche Konsequenzen hat RAUS auf die Kälberhaltung? Fachleute nennen folgende Punkte, die in der Praxis mehr oder weniger durchschlagen (siehe auch Kästen): 9 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
«Ein Vorteil für die Gesundheit, aber…» «Auch mitten in der Nacht oder wenn es heiss ist, stehen die Kälber zwischendurch draussen», beobachtet Jürg Hodel, der seit mehreren Jahren im RAUS-Programm mitmacht. Die frische Luft sei insbesondere für die Lungengesundheit ein Vorteil, ist der Coop Naturafarm (CNf) Mäster überzeugt. Noch wichtiger sei aber eine bedarfsgerechte Ernährung. Auf der Betriebsgemeinschaft HodelHorst werden Käsereischotte und «PuMix» mit UFA 209 start und später UFA 209 ergänzt. Zur Optimierung der Krankheitsimmunität kommt über den Zudosierer beim Tränkeautomaten zudem das Wirkstoffkonzentrat UFA top-fit zum Einsatz. Auf den theoretisch geringeren Strohverbrauch angesprochen, relativiert Jürg Hodel: «Wenn man die Stallhygiene und das Tierwohl hochhält, dann braucht es viel Stroh, ob mit oder ohne RAUS.» Auch beim Futterverbrauch habe er nach der Umstellung keinen Effekt festgestellt. Mit der Betriebsgemeinschaft Hodel-Horst mästet Jürg Hodel in Bösingen (FR) 40 Kälber für das Label Coop Natura Farm.
Tabelle 1: QM und Label im Überblick (Änderungen vorbehalten) Bio 2.40 1000 l keines – Ja In Labelprämie integriert Maximale Anzahl Medizinierungen – 2 1 Biodiversität – 17 Punkte Gemäss Katalog Bio-Suisse 1) Labelprämie je nach Qualität, maximal 90 Rp., +10 Rp. für Kälber aus Emmental bei Absatz via Reber AG 2) Vollmilch oder Milchnebenprodukte 3) Einstallen innert fünf Tagen (IP-Suisse) beziehungsweise ohne Zwischenstallung (Natura Farm) 4) Integrierte tierärztliche Bestandesbetreuung ITB Labelprämie (Fr./kg SG) Minimaler Vollmilchanteil Minimales Einstallalter Rein-Raus (oder Quarantäne) RAUS-Pflicht RAUS-Prämie (Fr./kg SG)
QM – – – – – –
IP-Suisse 0.90 1) 1000 l 21 Tage 3) Ab 15 Tieren ev. ab 2015 0.50
Natura Farm 2.– 60 % TS 2) 21 Tage 3) Ab 15 Tieren Ja In Labelprämie integriert ITB 4) –
Tabelle 2: Flächenbedarf (Änderungen vorbehalten) QM
Minimale Fläche pro Kalb Davon eingestreute Liegefläche Davon ungedeckter Auslauf
– Eventuell leicht erhöhter Nährstoffbedarf, da mehr Bewegung.
Auch im Gastrokanal Während RAUS- und Label-Kälber vorwiegend via Detailhandel abgesetzt werden, gelangen künftige QM-Kälber von guter Qualität in den Gastrokanal. Doch auch da
bis 120 Tage 1.8 m2 1.8 m2 –
IP-Suisse heute ab 120 Tagen 2 m2 2 m2 –
bis 120 Tage 1.8 m2 1.8 m2 –
ab 120 Tagen 2 m2 2 m2 –
RAUS (Bio, Natura Farm, IP-Suisse ev. ab 2015) bis 120 ab 120 Tagen Tagen 3.5 m2 4.5 m2 1.2-1.5 m2 1.2 – 1.5 m2 1 m2 1.3 m2
gibt es Anzeichen, dass Engros Verteiler Kälber aus RAUS-Haltung ins Sortiment aufnehmen. Die Anicom, als Produzentenorganisation, bietet für sämtliche Produktionsformen und Labels die bestmögliche Vermarktung an. Informieren Sie sich unter www.anicom.ch oder bei einer der vier Niederlassungen. 䡵
Autoren Yvan Meuwly, Bereichsleiter Rindvieh, und Marcel Senn, Handel Rindvieh, Anicom AG, 9501 Wil, www.anicom.ch An RAUS interessiert? Melden Sie sich bei der Anicom!
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«Bestätigung für Zuchtprogramm» DIE VORTEILE DER SCHWEIZER SCHWEINEGENETIK überzeugen auch das Ausland. Mitte Juli sind erstmals 20 Edelschwein-Jungsauen der Mutterlinie nach Österreich exportiert worden. Ein zunehmender Genetikexport ist im Interesse der hiesigen Schweineproduzenten, weil dadurch zusätzlicher Absatz und Einnahmen erzielt werden können.
Die Schweizer Sauen bringen grosse Würfe zur Welt und sind vor allem mütterlich. Mütterlich bedeutet, die Sauen können die geborenen Ferkel erfolgreich selbst bis zum Absetzen aufziehen. Ausländische Besucher und Kunden erwähnen daneben immer wieder, dass die Schweizer Edelschwein-Sauen besonders ruhig und ausgeglichen sind. Mich überrascht das eigentlich nicht, denn unsere Haltungsverfahren mit der Gruppenhaltung tragender Sauen und freier Abferkelung erfordern genau solche Sauen und wir züchten die Tiere schon seit 10 bis 15 Jahren unter diesen Bedingungen. Die Ferkelaufzuchtrate als Merkmal der Mütterlichkeit ist zum Beispiel seit 2004 im Zuchtziel und stärker gewichtet als die Wurfgrösse.
Neben dem Export von PremoEbern (Edelschwein Vaterlinie) ist jetzt der Verkauf von 20 Edelschwein-Mutterlinie-Sauen nach Österreich Tatsache geworden. Henning Luther, Leiter des Suisag-Zuchtprogramms, erklärt die Chancen. UFA-Revue: Was nützt den Schweineproduzenten der Export von Schweizer Genetik? Henning Luther: Zunächst ist es einfach eine Bestätigung für das SuisagZuchtprogramm und die Arbeit der Schweizer Kernzuchtbetriebe, wenn unsere Genetik auch im Ausland gefragt ist. Verkauf von Zuchttieren und Sperma ins Ausland schafft neue Absatzmöglichkeiten für einheimische Zuchtbetriebe und gegebenenfalls auch Einnahmen für das Zuchtprogamm. Wie wird der Export gefördert? Schon seit einigen Jahren bearbeitet die Suisag wieder aktiv den Export von Schweizer Genetik. Die zweimalige Teilnahme an der EuroTier Hannover war sicher ein Höhepunkt. Kontakte zu potenziellen und bestehenden Kunden müssen aber laufend gepflegt und natürlich dann möglichst zu Geschäften gebracht werden. Auch Besuche ausländischer Gruppen in der Schweiz sind heute häufiger und wichtig. Die Leute wollen sehen, was sie später vielleicht kaufen. Welche Erfolge konnten erzielt werden? Die im Jahr 2012 begonnene Zusammenarbeit mit Bayern im EdelschweinBereich ist bisher der wichtigste Schritt im Bereich Export gewesen. Inzwischen stehen bereits acht Schweizer Edel76
«Schweizer Sauen bringen grosse Würfe zur Welt und sind vor allem mütterlich.» Henning Luther, Leiter des Suisag-Zuchtprogramms in Sempach.
schwein-Eber in bayerischen KB-Stationen. Der Aufwand in der Exportarbeit ist beachtlich und die Einnahmen bisher bescheiden, aber immerhin zunehmend. Es ist eine Knochenarbeit. Umso mehr freuen einen dann Lieferungen, wie die kürzliche nach Österreich. Wo liegen die Stärken der Schweizer Schweinegenetik?
Was zeichnet die Fundamente der Schweizer Sauen aus? In der Schweiz können sich die Sauen praktisch die ganze Zeit ihres Lebens frei bewegen. Gerade solche Haltung erfordert robuste und stabile Fundamente. Mit der Einführung der linearen Beschreibung im Jahr 2000 und der Zuchtwertschätzung für Gesäuge und Fundamente haben wir besonders beim Edelschwein diesbezüglich spürbare Fortschritte erreicht. Aber auch hier gilt natürlich: Man kann das Gute noch weiter verbessern. Daran arbeiten wir gemeinsam mit den Züchtern laufend. Mit der Umstellung auf Gruppenhaltung tragender Sauen in der Europäischen Union Anfang 2013 haben die Fundamente dort an Bedeutung gewonnen und man blickt wohl deshalb häufiger auf die Schweiz, weil wir schon über zehn Jahre Erfahrung mit der Gruppenhaltung haben. 9 2013 · UFA-REVUE
Präsentation einer schlagkräftigen Fütterungs- und Einstreutechnik
Feedliner Tour 2013 Termine und Standorte 18.9. 20.9. 24.9. 25.9. 26.9. 1.10. 3.10. 4.10.
Urs Siegenthaler 3110 Münsingen, Schwand Betriebsgemeinschaft Ritter / Gass / Bues 4493 Wenslingen, Leimen 240 Josef Fischer 6245 Ebersecken, Huoben Peter Vogel 6206 Neuenkirch, Lohn BUCHER Areal, Ausstellungshalle 2 8166 Niederweningen, Murzlenstrasse Berchtold Steiner Landmaschinen 8722 Kaltbrunn, Benkenerstrasse 49 Andreas Mehli Landmaschinen 7000 Chur, Rheinmühleweg 64 Sätteli Landmaschinen 9402 Mörschwil, Rorschacherstrasse 381
Gezeigt werden • Futtermischwagen mit 1 und 2 Schnecken • Ballenauflöse- und Einstreutechnik • sowie SaisonNeuheiten 2014
Beginn der Präsentation Jeweils ab 19.00 Uhr
Welche Aufgabe haben Edelschwein-Sauen in der Schweizer Zuchtpyramide? Die Edelschwein-Sauen sind in der Regel die Mütter der Primera-Jungsauen. Der Vater dieser Jungsauen ist dann ein Landrasse-Eber. Mastferkelproduzenten kaufen Primera-Sauen zu und profitieren durch den Heterosiseffekt von der hohen Fruchtbarkeit, dem guten Aufzuchtvermögen und der hohen Lebensleistung dieser Sauen. Andere Ferkelerzeuger schwören auf reinrassige Edelschwein-Sauen und kaufen solche Jungsauen von Kernzuchtbetrieben zu. Auch so kommt laufend neuste Genetik in den Betrieb. Man verzichtet dabei aber bewusst auf den Heterosiseffekt.
mit Mutterliniesperma besamt werden, um aus diesen Würfen später die neuen Jungsauen für den Betrieb auszuwählen. Aber die meisten Ferkel, dieser Würfe gehen mit den anderen Ferkeln zum Mäster. Die Genetik im Maststall ist also unterschiedlicher und man muss wohl häufiger mit extrem niedrigen Magerfleischanteilen rechnen. Bekomme ich als Mäster meine Ferkel von Ferkelerzeugern, die ihre Jungsauen zukaufen, ist die Genetik im Maststall dagegen einheitlicher und die Schlachtschweine passen besser in die Bezahlungsmaske. Zum Vergleich: Wenn Sie Weizen aussäen, kämen Sie sicher nicht auf die Idee zwei oder gar drei verschiedene Sorten auf einem Schlag auszusäen.
Wie gelangen die Vorteile dann bis zum Mäster? Wenn man Jungsauen zukauft, kann man alle Sauen mit Endstufensperma einer Eberrasse wie Premo besamen. Dies gilt übrigens bei Zukauf von Primera genauso wie beim Zukauf reiner Edelschwein-Sauen. Remontiert man als Ferkelerzeuger die Herde dagegen selbst, so müssen 15 bis 20 % der Sauen
Wie kann die eigenständige Zucht in der Schweiz weiter gestärkt werden? Suisag, Züchter und Vermarktungsorganisationen müssen zielorientiert zusammenarbeiten. Wenn es dann auch Nachfrage im Ausland nach unserer Genetik gibt, umso besser. Die Nutzungsbedingungen für unsere Genetik im Ausland müssen dabei aber klar geregelt sein. 䡵
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KUHN CENTER SCHWEIZ 8166 Niederweningen Telefon 044 857 28 00 kuhncenterschweiz@ bucherlandtechnik.ch www.kuhncenterschweiz.ch
Top-Genetik aus UFA 2000 Mitte Juli sind 20 Edelschwein-Mutterlinie-Sauen nach Österreich exportiert worden. «Wir wollen unsere Genetik auffrischen mit ruhigen Sauen, die ans freie Abferkeln gewöhnt sind», erklärt Franz Schwert vom Verband niederdösterreichischer Schweinezüchter. Momentan sind Kastenstände in den konventionellen Betrieben Österreichs noch weit verbreitet. Da gesetzliche Änderungen vorgesehen sind, befasst man sich intensiv mit dem freien Abferkeln. «Vieles können wir der Schweiz abschauen», räumt Franz Schwert ein. Um von die Schweizer Genetik zu importieren, wurden hohe administrative Hürden in Kauf genommen. Gezüchtet wurden die 20 Jungsauen auf dem UFA 2000 Kernzuchtbetrieb Muff in Hellbühl (LU). In der Suisag-Einstufung der Herdebuchbetriebe gehört Peter Muff zu den Besten. «Eine konsequente, strenge Selektion lohnt sich», begründet UFA 2000 Zuchttechniker Toni Agner den Erfolg. Remonten und Schlachttiere werden via Anicom AG vermarktet.
Gerhard Winter (1.v.l.) und Franz Schwert (3.v.l.), Verband niederösterreichsicher Schweinezüchter, mit Toni Agner (2.v.l.) und Peter Muff, UFA 2000.
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee.
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PORTRÄT NUTZTIERE
Erfolgreich gegen Aggressionen EINE GESCHICKTE BESCHÄFTIGUNG der Schweine hilft mit, Verhaltensstörungen vorzubeugen. Ebenso wichtig sind eine bedarfsgerechte Fütterung und ein gutes Stallklima. Auf dem Betrieb Schmid wurde in Zusammenarbeit mit dem UFA-Beratungsdienst eine breite Massnahmenpalette umgesetzt – mit Erfolg, wie der Schweinemäster im Rückblick bestätigt.
Seit September 2013 ist die permanente Beschäftigung der Schweine gemäss Tierschutzgesetzgebung nicht nur in neuen, sondern auch in bestehenden Stallgebäuden vorgeschrieben. Wer noch nicht nachgerüstet hat, tut gut daran, dies noch zu tun. Je nach Tierkategorie eignen sich Strohund Raufutterraufen oder -bälle sowie Nagebalken oder Presswürfel (siehe Tabelle).
Breite Massnahmenpalette Be-
Bei den Schweinen beliebt: Die «Pig-Rolls» Presswürfel.
reits seit 2009, als er seinen neuen Stall für 480 Mastschweine in Betrieb nahm, setzt Markus Schmid, Kottwil (LU), die «Pig-Rolls» ein. «Diese Presswürfel üben einen spürbaren Effekt gegen aggressives Verhalten aus», stellt der Landwirt fest. Michael Fankhauser, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst Sursee und Berater auf dem Betrieb Schmid, ergänzt: «Neben der Beschäftigung ist auch ein professionelles Klima- und Fütterungsmanagement wichtig, um Verhaltensstörungen zu minimieren.» Konkret wird Folgendes empfohlen: • Beschäftigung der Tiere. • Ständige Lufterneuerung sichern, aber starke Luftströme möglichst vermeiden.
Betriebsspiegel Markus und Cornelia Schmid mit Raphael (20), Fabian (19), Sabrina (17) und Cédric (16), Kottwil (LU) Nutzfläche: 14.5 ha Pflanzenbau: 12 ha Kartoffeln, 1.5 ha Gerste (Fruchtfolgegemeinschaft) Tiere: 480 Mastschweineplätze (4 Ställe mit je 120 Plätzen, aufgeteilt in 15er Buchten) Arbeitskräfte: Betriebsleiterfamilie
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• Grössere Temperaturschwankungen und Hitze minimieren. • Neugruppierungen am Abend vornehmen (Schweine sind dann wenig aktiv) oder Lichtintensität nach Neugruppierungen reduzieren. • Bedarfsgerechte Aminosäuren- und Magnesiumversorgung.
• Tadellose Futter- und Fütterungshygiene. • Reichlich frisches Wasser mit geeigneten Tränken anbieten. • Genug lange Futtertröge, um Konkurrenzkämpfe zu verhindern. • Erkrankungen rasch erkennen und behandeln. 9 2013 · UFA-REVUE
PORTRÄT NUTZTIERE
Das 2013 ist anders Zusammen «Neben der Beschäftigung ist auch ein professionelles Klima- und Fütterungsmanagement wichtig, um Verhaltensstörungen zu minimieren.» Michael Fankhauser, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst Sursee
Verzicht auf Medizinierung Auf dem Betrieb Schmid werden diese Faktoren laufend überprüft und umgesetzt. Auf Medizinierungen kann verzichtet werden, was bestätigt, dass das aktuelle Management zielführend ist. Markus Schmid füttert flüssig mit einer SicoTech-Anlage. Zum Einsatz kommen UFA 329-8 und UFA 331-3, die im Rahmen einer 3-Phasen-Fütterung kombiniert und gezielt auf das Entwicklungsstadium der Tiere abgestimmt
Kann die Rolls-Halter bequem vom Stallgang aus nachfüllen: Markus Schmid, Kottwil.
mit seiner Frau Cornelia und den Kindern bewirtschaftet Markus Schmid in Kottwil (LU) einen Betrieb mit Schweinemast (QM) und Ackerbau. Von den 14.5 ha Nutzfläche werden 12 ha für Kartoffeln und 1.5 ha für Gerste genutzt. Der hohe Anteil an offener Ackerfläche wird durch eine Fruchtfolgegemeinschaft möglich. Im Kartoffelbereich unterscheidet sich das 2013 von den Vorjahren deutlich. «Während ich mich sonst um den Absatz meiner Kartoffeln bemühen musste, kommen momentan die Abnehmer zu mir und fragen, ob ich mehr
Tabelle: Geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten Wühlerde 1) Strohhäcksel 1) Heu 2) Langstroh 2) Nagebalken 3) Pig Rolls 4)
werden. Da die Jager von einem Remontierungsbetrieb stammen, ist ein intensives Regime nötig, um die erwünschten Magerfleischanteile zu erreichen. Damit der Verkauf bei optimalem Schlachtgewicht stattfindet, werden die Mastschweine gewogen.
Abferkelstall 䡲 䡲 䡲 䡲 Absetzferkel 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 Mast-/Aufzuchtstall 䡲 䡲 䡲 䡲 Galtstall 䡲 䡲 䡲 䡲 Eber im Deckzentrum 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 Sauen im Deckzentrum 䡲 䡲 䡲 1) am Boden 2) in Raufe oder Gitter(ball) 3) Weichholz ist nur zulässig, wenn es flexibel aufgehängt ist, regelmässig erneuert wird und wenn mindestens drei Mal pro Tag eine mit Raufutter angereicherte Ration gefüttert oder das Futter zur freien Verfügung angeboten wird. 4) in Spender
Arbeitssparende Lösung für QM-Ställe Die von der LANDI Nidwalden produzierten «Pig-Rolls» werden schweizweit in den LANDI vertrieben und eignen sich insbesondere auch für QM-Ställe. Vorteile: • Von Schweinen gern gefressen. • Keine Verstopfung der Spalten. • Bequemes Nachfüllen der Halterungen. • Bei allen Altersgruppen einsetzbar. • Abtötung schädlicher Bakterien durch Erhitzung auf 60 bis 70 °C in der Produktion. • Reduktion von Verhaltensstörungen und Aggressionen. • Tierschutzkonform. «Pig-Rolls» (20 kg Säcke, Paletten à 500 kg, Paloxen à 900 kg) sowie geeignete Halterungen sind in der LANDI erhältlich.
liefern kann», stellte Markus Schmid Mitte August fest. Doch auch auf seinem Betrieb lässt die aktuelle Ernte wegen dem nassen Frühjahr zu wünschen übrig.
Keine Verstopfung der Spalten In der Kartoffelerntezeit bleibt wenig Zeit für die Tiere. Deshalb achtet Markus Schmid auf arbeitssparende Verfahren. Die «Pig-Rolls» verursachen praktisch keine Reste am Boden. Anders als beim Angebot von Stroh werden die Spalten nicht verstopft. Das Nachfüllen der Rolls ist bequem vom Stallgang aus möglich. 䡵
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee.
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BIO-SEITE
Mehr aus der Weide machen IM HERBST fehlt es in weidebasierten Milchviehrationen häufig an schnell fermentierbaren Kohlenhydraten und Struktur. Wie stark passendes Ergänzungsfutter die Leistungen zu verbessern vermag, hängt vom Zeitpunkt der Verabreichung ab. Wird Heu zugefüttert, ist eine erhöhte Magnesiumergänzung doppelt wichtig. Denn sowohl im Frühling als auch im Spätherbst enthalten Wiesen wenig Magnesium.
Christoph Gurtner
Viele Bio-Betriebe lassen ihre Kühe bis im Spätherbst draussen grasen, um vom kostengünstigen Weidefutter zu profitieren. Wer das Wiesenfutter noch besser nutzen will, ergänzt limitierende Stoffe gezielt.
Wiesengehalte verschieben sich
Mit Ehefrau Vreni und einem Klienten des Projekts «Alp» bewirtschaftet Arnold Christeler bei Lenk im Simmental einen 17 ha grossen Bio-Betrieb in der Bergzone III.
Im Herbst verschieben sich die Rohprotein- und Zuckeranteile im Wiesenfutter gegenüber dem Sommer. Aufgrund der botanischen Zusammensetzung resultieren tiefere Energie- und relativ hohe Gehalte an schnell fermentierbarem Rohprotein (SFRP). Im Frühling stark vom Raigras geprägte Bestände neigen im Herbst zu einem erhöhten Kleeanteil. Im Berggebiet kann auch der höhere Kräuteranteil zum Anstieg des Rohproteinanteils beitragen. Wie im Frühling wachsen Wiesen im Herbst wieder recht schnell. Das führt
zu Futter mit geringem Strukturanteil und vermindert die Magnesiumaufnahme der Pflanzen.
SFKH eine arbeitssparende Ergänzungsmöglichkeit.
Vor oder nach Weide? Heu, Maissilage oder Getreidemischung Zu Herbstweide eignet sich der Einsatz von Heu aus dem ersten Schnitt, weil dieses neben Struktur auch einen erhöhten Zuckergehalt aufweist und SFRP-reiches Gras ideal ergänzt. Maissilage der letzten Saison kann – solange auf Vorrat - eine Alternative zu Heu sein, weil die Abbaugeschwindigkeit der Stärke während der Lagerung ansteigt. Je länger die Lagerung, desto weniger Bypass-Stärke und demzufolge mehr schnell fermentierbare Kohlenhydrate (SFKH) sind pro Kilogramm Trockensubstanz (TS) vorhanden, um das proteinreiche Herbstgras auszugleichen. Nicht zuletzt bietet die Getreidemischung UFA 275 mit ihrem hohen Anteil
Für zuckerreiches Heu und SFKH-reiche Maissilage oder Getreidemischungen gilt: Wo die Beifütterung nicht durch permanenten Stallzugang oder eine Krippe auf der Weide organisiert werden kann, erfolgt sie am besten vor dem Weidegang. So werden das Protein aus dem Gras und die Kohlenhydrate aus dem Ergänzungsfutter im Pansen ähnlich schnell abgebaut und optimal genutzt. Aus Struktursicht macht es Sinn, Heu ebenfalls nach der Weide im Stall anzubieten, wenn die Tiere vorher Gras gefressen haben. Die Struktur aus dem Heu bremst die Passagerate der Ration im Pansen, wodurch die Nährstoffe besser verwertet werden. Eine Alternative zu Heu bietet der Raufutterwürfel UFA
«Die Schmackhaftigkeit von Minex ist unschlagbar» Schon heute – und mit der Agrarpolitik 2014 erst recht – legt Arnold Christeler wert auf eine effiziente Nutzung seines Naturwiesenfutters. Hierzu ist gerade auf Betrieben im Berggebiet eine gezielte Ergänzungsfütterung unumgänglich. Zur kleeund kräuterreichen sowie strukturarmen Herbstweide werden Heu ad libitum (Morgen und Abend), rund 0.5 bis 1 kg der Getreidemischung UFA 275 und Minex 980 je Kuh und Tag zugefüttert. «Ich habe viele Mineralfutter ausprobiert, aber keines wurde so gut gefressen wie Minex», stellt Arnold Christeler fest. Lecken an Wänden und Gegenständen habe er dank Minex auf praktisch Null reduzieren können. Seine Kühe werden zehn bis zwölf Jahre alt. Eine
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hat es kürzlich gar auf 17 Jahre geschafft. Das expandierte, biokompatible Minex 980 verfügt über ein Kalzium-Phosphor-Verhältnis von 1 : 1, 60 g Magnesium und enthält anorganisch und organisch gebundenes Selen und Zink für eine erhöhte Absorption. Melasse und ausgewählte Kräuter steigern die Schmackhaftigkeit. Neben der optimalen Ergänzung erwähnt Arnold Christeler spontan zwei Massnahmen, die er zu Gunsten einer hohen Grundfuttereffizienz trifft: • Bereits ab zirka 20. April werden die 20 Kühe auf den arrondierten 3.5 ha geweidet. «Graswachstum und der Verzehr passen so ideal zusammen»,
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BIO-SEITE
Tabelle: Gratis-Zugabe zu Bio-Mineralfutter Eigenschaften Ca P Mg Se Zn Vit. E Minex 980 P-reich, expandiert 100 100 60 15 1) 4000 2) 2000 UFA 293 BioCholin P-reich, mit Leberschutz 110 110 50 15 3000 1650 UFA 195/295 ausgewogen 140 70 30 15 3000 1650 UFA 197 Ca-reich 170 50 40 15 3000 1650 UFA 994 Mg-reich 90 30 150 15 3000 1650 UFA 990 Vitamine, Spurenelemente 5 2 40 20 6000 3100 UFA 995 Se-reich, ausgewogen 100 50 30 40 3000 2000 1) 50 % in organisch gebundener Form 2) 25 % in organisch gebundener Form Gratis 1 UFA-Sackmesser beim Kauf von 150 kg Minex/UFA-Mineralsalz. Bis 23.11.2013 in Ihrer LANDI. Nicht aktionsberechtigt sind die Leckschalen UFA 999 (2 Ca : 1 P) und der Cake Bloc Magnesium (Mg-reich).
280 Bio (gilt 51 % als Raufutter). Seine Vorteile: • Garantierte Gehalte (6.5 MJ NEL, 97 g APDE, 119 g APDN, 199 g Rohfaser je kg TS). • Vitaminiert und mineralisiert. • Hoher Anteil fermentierbare Zellwände (dadurch erhöhte Verdaulichkeit der Gesamtration). • Arbeitssparender Einsatz.
• Zu gräserreichen Wiesen passt ein Careiches Produkt wie UFA 197. • Das P-reiche Minex 980 ergänzt leguminosen- und kräuterreiche Wiesen ideal. • Für die Galtphase ist UFA 990 Vita Extra zu empfehlen, weil es wenig Ca, dafür viel andere Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthält.
Zwei Mal magnesiumarm
Der erste Wiesenschnitt ist magnesiumarm und kalireich. Weil auch Gras im Spätherbst wenig Magnesium (Mg) enthält und die Mg-Aufnahme allenfalls durch den hohen Kaliumanteil im Heu eingeschränkt wird, empfiehlt sich die Ergänzung eines Mg-reichen Mineralsalzes (UFA 994 Mg Extra). Eine verstärkte Mg-Ergänzung erfordern ausserdem Zwischenfutter wie
beobachtet der Betriebsleiter. Das Gras wird selten überstänglig, wodurch Reste und Verluste abnehmen. Vorteile sieht Arnold Christeler auch in der Kontrolle der Wiesenkerbel und in den steigenden Milchleistungen. • Zur Verbesserung der Wiesenbestände werden Übersaaten vorgenommen.
Wick-Hafer-Gemenge schnittmais.
oder
Grün-
In einer Wechselbeziehung
mit Kalzium (Ca) steuert Magnesium Nerven und Muskeln. Hohe Ca-Gehalte im Futter erhöhen automatisch den MgBedarf. Da der Körper kaum Magnesium speichern kann, muss es über die tägliche Fütterung zugeführt werden (je nach Leistung 2 – 2.5 g je kg TS). Ein MgMangel führt zu Appetit- und Brunstlosigkeit, Nervosität, Muskelkrampf und schliesslich zur Erschlaffung der Muskulatur. Neben Herbst- und Frühlingsgras müssen auch maisreiche Rationen mit Magnesium ergänzt werden. Für BioBetriebe eignet sich das Mineralfutter UFA 994 Magnesium Extra.
So
macht
die
Zufuhr
Sinn
Grundsätzlich orientiert sich die Wahl des passenden Mineralfutters am Anteil Kalzium und Phosphor (P): • Zu Wiesen mit 50 bis 70 % Gräsern, 10 bis 20 % Klee und 10 bis 30 % Kräutern (= ausgewogen) kommt ein ausgewogenes Mineralsalz wie UFA 195/295 zum Einsatz. UFA-REVUE · 9 2013
Wichtig vor dem Abkalben Im Verbund mit Vitamin E schützt Selen (Se) vor Zellschädigung. Mit Grundfutter aus Schweizer Böden können die Tiere nur einen bescheidenen Teil ihres Se-Bedarfes decken. Der Bedarf liegt je nach Literatur zwischen 0.1 bis 0.2 mg/kg TS. Bei einem TS-Verzehr von 20 kg ergibt dies 2 bis 4 mg Selen pro Kuh und Tag. Je nach Se-Gehalt im Grundfutter kann dieser Bedarf beispielsweise wie folgt gedeckt werden (pro Kuh und Tag): • Galtphase: 100g UFA 990 Vita Extra. • Ab 10 Tagen vor Kalben: 100g Minex 980 oder 50 g UFA 995 Selen Extra. Ein Mangel an Selen oder Vitamin E in der Galtphase birgt das Risiko schwacher oder in seltenen Fällen weissmuskelkranker Kälber. Auch auf die Fruchtbarkeit, Euter- und Klauengesundheit der Kühe hat Selen einen Einfluss. UFA-Microfeeder In der Praxis hat sich ein Splitting der Mineralstoffgaben bewährt. Ein Teil wird via Abrufstation (Minex 980) oder Krippe verabreicht. Auf der Weide oder im Auslauf sorgt ein Mineral- und Viehsalzautomat (UFA-Microfeeder) für ein zusätzliches ad libitum Angebot für Tiere, die aufgrund ihrer momentanen Situation einen höheren Bedarf aufweisen. 䡵
Gelber Niederschlag unter den Augen weist auf einen Mangel an schnell fermentierbaren Kohlenhydraten (SFKH) hin. Hier hilft es, die Weide mit UFA 275 zu ergänzen.
Autor Christoph Gurtner, Milchviehspezialist im UFABeratungsdienst, 3052 Zollikofen, www.ufa.ch Beim Artikel mitgewirkt hat Lukas Willener, Absolvent der Höheren Technikerschule am Inforama Rütti, der bei der UFA ein Praktikum absolvierte.
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9 · 13
81
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KURZMELDUNGEN
Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte
LANDLEBEN
Bald ist es soweit! Der Schweizer Wettbewerb und Markt der Regionalprodukte ist ein Höhepunkt für Promotion und Präsentation bäuerlicher Spitzenerzeugnisse. Er findet vom 28. bis 29. September 2013 am landwirtschaftlichen Bildungszentrum Courtemelon in Courtételle (JU) statt. Am Wettbewerb vertreten sind 904 Produkte, die von einer Fachjury degustiert und bewertet werden. Zur Jury gehören Edith Beutler und Judith Kaufmann für die Milchprodukte, Yves Beuchat und François Leuenberger für Bäckerei- und Konditoreiprodukte sowie Sepp Zahner und Willy Badertscher für Fleisch, Patrizia Piccinali und Katharina Bieri-Steck testen und bewerten Früchte, Gemü-
se, Honig und weiteres mehr. Für die alkoholischen Spezialitäten sind Byron Catechis und Julien Ducruet verantwortlich. Wie Jurykoordinator Lionel Gilliotte erklärt, wird diese Fachjury durch Konsumenten und Persönlichkeiten aus der Welt der Gastronomie ergänzt. Das beste mit einer Medaille ausgezeichnete Produkt in jeder Kategorie erhält den Preis für hervorragende Qualität (Prix d’excellence). Der Preis für den besten Produzenten zeichnet nicht ein Produkt aus, sondern vor allen den Produzenten. Verliehen werden die Bronze-, Silber- und Goldmedallien an einem Galadinerabend am 28. September
Verlosung
Das ist der Treffpunkt für Konsumenten und Produzenten regionaler Produkte aus der ganzen Schweiz. Mit Spezialitäten von höchster Qualität und dem Geschmacksfestival schmacksfestival werden auf diesem Markt, der allen offensteht, zwei wei T Tage age lang die besten Produkte kte präsentiert und verkauft.
Markt der Schweizer Regionalprodukte
Geschmacks-W Workshops
Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte
www.concours-terroir.ch Organisation: Fondation Rurale Interjurassienne | 2852 Courtételle
2013. Während die Juroren konzentriert Produkte bewerten, findet auf dem Gelände emsiges Markttreiben statt, wo an 130 Marktständen Produzenten ihre Spezialitäten verkaufen. Wer seine Geschmackspapillaren noch nicht ausgereizt hat, sollte die Geschmacks- und Genuss-Workshops besuchen, die von zehn Schweizer Spitzenköchen und Schweizer Bäuerinnen durchgeführt werden. www.concours-terroir.ch
Pias Tipp
Holunderbeeren-Sirup 1000 g schwarze Holunderbeeren mit Gabel abzupfen und waschen. Mit 1200 g Wasser zudecken und im Kühlschrank 24 Stunden reifen lassen. Mixen und mit 200 g Zucker und Saft von 2 Zitronen aufkochen, absieben. Den Saft abwiegen und mit gleichviel Zucker aufkochen (etwa 1600 g). Heiss in vorgewärmte Flaschen oder Gläser randvoll abfüllen und sofort verschliessen. Mit einem Tuch zudecken und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Kühl aufbewahren. Haltbarkeit etwa 1 Jahr ohne Gewähr. Nach Belieben mit Kräutertee verdünnen oder mit kaltem Wasser als Erfrischungsgetränk anbieten. Fein schmeckt Holunderbeeren-Sirup, wenn er über Vanille-Glacé, Pudding oder Griessbrei gegossen wird. Holunderbeeren stärken die Abwehrkräfte und helfen gegen Nervenentzündungen.
Pia Amstutz-Grädel www.inforama.ch UFA-REVUE · 9 2013
Kartoffelbalsam santénatur®
Foto: Johnn y Maz zilli
Die gute alte Kartoffel ist nicht nur als Hauptnahrungsmittel bekannt, sondern wird auch in der BeautyKüche seit Jahren angewendet. Der Kartoffelbalsam santénatur® wirkt bei Hornhaut, rissiger Haut, Hickel und Fingerrissen erweichend, lindernd und vorbeugend. Gewinnen Sie eine von fünf Kartoffelbalsam santénaur à 50 ml, die von der Branchenorganisation swisspatat offeriert werden, im Wert von 12.50 Fr. Schicken Sie eine SMS an 880 (90 Rp.) mit KFL Kartoffelbalsam Name Adresse oder schicken Sie uns eine Postkarte mit dem Vermerk «Kartoffelbalsam» an UFARevue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur. Einsendeschluss ist der 16. Sep tember 2013.
Gewinner UFA-Revue 6/2013 Herbst ist die Zeit der Alpabzüge.
Foto: Pierre Schwaller
Alpabzug Charmey
Neue Bäuerinnen
Der Alpabzug wird vielerorts gefeiert, selten aber so üppig und ausgelassen wie im freiburgischen Charmey. Immer am letzten Samstag im September findet der Alpabzug statt, der ein kunterbuntes Stück gelebte Tradition sowie authentisches Brauchtum ist. Jedes Jahr lockt die «Désalpe» mehr Besucher an, die durch den grossen Markt mit regionalen Spezialitäten und Handwerksprodukten flanieren. Besonders beliebt ist vor allem der Alpkäsemarkt.
Wir gratulieren 76 Bäuerinnen, die Ende August ihr Diplom und die Fachausweise als diplomierte Bäuerin HFP und Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis EFA erhielten. Die Frauen stammen aus den Kantonen Bern und Zürich (je 12), Aargau (11), Graubünden (8), Thurgau (7), Luzern und Solothurn (je 5), Nidwalden und St. Gallen (je 4), Appenzell Ausserrhoden (3), Schwyz (2), sowie Basel Landschaft, Glarus, und Schaffhausen (je 1). www.landfrauen.ch
Je zwei Agrisano-Caps haben gewonnen: Paul Blaser aus Herdern, Stefan Diethelm aus Altendorf, Frederic Duvoisin aus Giez, Rob Gautschi aus Wangen an der Aare, Thomas Lengwiler aus Andwil, Karin Liaudat aus Châtel-St-Denis, Stefan Hafner aus Berikon, Josef Niffeler aus Mauensee, Schosi Kistler aus Reichenburg und Beat Stirnimann aus Oberkirch. Versicherungslösungen der Agrisano und SBV Versicherungen unter agrisano.ch oder bei den Regionalstellen, welche den kantonalen Bauernorganisation angegliedert sind. Mit dem Versicherungsangebot der Agrisano sind Bauernfamilien gut versichert. Die Regionalstellen
Auflösung «Was ist das»!
sind den bäuerlichen
Bei dem gesuchten Gegenstand in UFA-Revue 7-8/2013 handelte es sich um einen Kartoffelstampfer, der im Freilichtmuseum Ballenberg ausgestellt ist. Die richtige Antwort wusste Lotti Baur aus Rafz.
angegliedert. Kontaktdaten
Kantonalorganisationen unter www.agrisano.ch oder direkt mit Mobile über den QR-Code.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 83
LANDLEBEN
Einfach raffinierte Rezepte KOCHBUCH MIT UFA-REVUE-REZEPTEN Bäuerinnen kochen mit Vergnügen und öfters auch unter Zeitdruck. Seit über zehn Jahren kochen sie zudem für die UFA-Revue und füllen die Rezeptseite in der jeweiligen Monatsausgabe mit regionalen, saisonalangepassten und raffinierten Rezepten. Nun ist daraus ein Kochbuch entstanden. Mit der UFA-Revue während des Septembers für 25 statt 35 Fr. erhältlich.
Bäuerinnenrezepte sind unkompliziert, aber trotzdem abwechslungsreich – vor allem aber schmecken die Gerichte einfach wunderbar. Der Speiseplan wird bestimmt durch Produkte vom eigenen Hof und aus dem Garten.
henblech
Für ein Kuc a 500 g
t von etw
hmehl 300 g Ruc ehl ernbrotm 100 g Bau ehl (Nillon) mnussm 50 g Bau he Hefe 20 g frisc rakt zext tur) 1 TL Mal mertempera ser (Zim 3 dl Was täuben l zum Bes 1½ TL Salz und Meh Bestreichen Milch zum
32 I FRÜ HLIN
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Neuenburg
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Tipp: Wer ein safti geres Stüc k Fleisch bevo Braten von rzugt, wäh der Schulter lt einen oder dem Hals.
im Körbche
BRETZEL I/BRICELETS: 100 g Butt er 150 g Zuck er einige Trop fen Zitronena roma 1 Ei 1 Prise Salz l
von 28–30
esser
cm Durchm
BETEIG:
MÜR
l 200 g Meh ½ TL Salz nzt 1 dl ergä er Wasser auf 100 g Butt mit kaltem nensaft, 1 EL Zitro leinert BELAG: ade, zerk hschokol 200 g Koc er 75 g Butt ser 2 EL Was
einer m ssmehl in 1½ dl Rah emacht Baumnu uälften, eing und das Wasser daz 6 Birnenh Mehlsor ten und zextrakt und delspäne ne Die beiden beifügen Hefe, Mal 2 EL Man ter in klei . Das Salz mischen. n. Die But Schüssel durchkneten Frischhalte uten mit Salz mische n. Eine el Min 5 Schüss temMehl und l verreibe geben und kneten. Die bei Zimmer Für den Teig en und mit dem Meh nenwasser geben. den uten Min Stun Zitro neid uten aus Teig 1½ weitere 5 Stücke sch und den in diese das Teig kneten. alle 30 Min en m und Teig eck aneine en bild folie abd Dabei den rasch zu und überein Vertiefung en lassen. engen und nderziehen der verm peratur geh , auseina Miteinan Mit Backel nehmen ckt auslegen. kühl stellen. e abgede der Schüss Grad dem Teig 2 Stunden en. Mit Foli bei 180 blech mit im Ofen derfalten. Brotlaib form Das Kuchen eren und zu einem en. gen, beschw Den Teig Mehl bele gehen lass mit ier ken. Wasser uten pap und blind bac 30 Min Butter und treichen d nochmals lade mit 18 Minuten 230 Gra Milch bes ne vom a oko bei mit etw n Pfan Sch Die Im Ofe g die Grad Den Brotlaib bringen. chneiden. ng Für den Bela tur auf 200 Schmelzen Längs eins Die Mischu Tempera Hitze zum bestäuben. einrühren. dann die fächerbei sanfter backen. backen, den Rahm enhälften men und 30 Minuten 12 Minuten n. Die Birn Herd neh nschicht en verteile und weitere lade bod en oko hen zier Kuc redu der Sch auf dem n und auf eide en. chn treu bers förmig eins deln darü Die Man platzieren.
EN skuchen RODUKT nnte Pres NEBENP der sogena ehl, EITEN AUS ssöl bleibt mnussm Baumnu KÖSTLICHK teht Bau endet dabei ents stellung von ssmehl verw ahlen und ist es Bei der Her Baumnu er wird verm es Brot. Ihr t. Dieses ) für ihr fein zurück; dies » genann n. (VD llon y «Ni verwerte sch ur-Chavorna uktion zu auf Französi iche Corcelles-s hen Prod sie ihre dörfl Blanc in der bäuerlic Nathalie en, mit dem enprodukte ack Neb geb t h auc ihr Bro wichtig, wird bei pro Woche Zweimal versorgt. Kundschaft
FEENGLA
CE:
1 Ei 1 Eigelb 4 EL Zuck
er ½ TL Vani llezucker 1 Eiweiss 2 dl Rahm 2 cl Absinth SCHOKOLAD
ENSAUCE: 1 dl Milch und Wasser gemischt 100 g Crém ant-Schok olade, zerkl
42 I SOMMER
Gürbetaler Hörnli
Himbeer-Muffins
250 g Hörnli
Für 16 Muffins
1 kleine Zwiebel 100 g Karotten, geschält
1¼ dl Rahm
100 g Kohl
150 g Zucker
100 g Speckwürfelchen
1 Päckchen Vanillezucker
20 g Butter
2 Eier
Salz, Knoblauchpulver
250 g Mehl
Kräuter, fein geschnitten
2 TL Backpulver 1 dl Milch
einert
Für die Bret zeli Butter, Zucker, Zitro Salz schaumig nenaroma, schlagen. Ei und Milch und verrühren. Mehl beig Den Teig 4 eben und Stunden kalt im Bretzelei stellen. Ansc sen zu Bret hliessend zeli ausbacke Backen über n. Sofort nach einem Glas dem zu Körbchen Für die Glac formen. e Ei, Eigelb, zucker in eine 3 EL Zuck er und Vani r Schüssel lleüber einem schaumig heissen Was schlagen. Vom serb Was ad weiterschlag serbad nehm en, bis die en und Creme abge mit 1 EL Zuck kühlt ist. Das er zu Schn Eiweiss ee schlagen schlagen. . Den Rah Sorgfältig m steif abwechslung Schlagrahm sweise je eine und einen n Löffel Löffel Eisc gekühlte Crem hnee unte e mischen. r die ausZuletzt den In der Glac Absinth beifü emaschine gefrieren lasse gen. kühlgefäss n. Oder in geben und ein Tiefmindestens Für die Scho 2–3 Stunden koladensauce gefrieren. wasser bei die Schokola sanf ter Hitz de im Milc e schm helzen lasse Glacekugeln n. in die Bret zelkörbchen Schokoladens füllen und auce über mit der giessen.
FEENZAUBE R Im Vallée de la Brév ine weht imm Dort, in La-C er, auch im haux-du-Milie Sommer, eine u (NE), woh Sie kreiert kühle Brise mit Sorgfalt nt die Bäu . erin Josette und Geduld eine kräftige Girardin. feine und Wurst im Schw raffinierte in einem Körb Rezepte, vers einebraten und fängt teckt chen ein. die grüne Absinthe-Fee
84
n
2 dl Milch 250 g Meh
Die Saucisson in 80 Grad heissem Was gar ziehen lassen. Erka ser 45 Min lten lassen, uten Den Braten dann schä der Länge len. nach einschne hineinlegen, das Fleischst iden, die Wur ück wieder st mit Küchenfa zuklappen den binden. und Den Braten mit den geha rund ckten Kräu um würzen, tern einreiben eingeölten und in eine Bräter lege n. Im 250 n 1–1¼ Stun Grad heissen den braten. Back Dabei von ofen beträufeln Zeit zu Zeit . 30 Minuten mit Öl vor dem Serv Zwiebel und ieren die best die Knoblau eckte chzehen dazu Backofentemp legen und eratur auf die 180 Grad Den Braten zurückschalte herausnehme n. Vom Bratenfo n und die Schnur entfe nd das Fett rnen. abschöpfen, kochenden den Fond Wasser ablö mit dem schen, auf und durch Saucendicke ein Sieb gies einkochen sen. Den Brat und die Sauc en aufschne e separat in iden einer Sauc servieren. enschüssel dazu
rte
choggi-Ta
Birnen-S
Für 1 Bro
Für 6 Pers
Kochbuch zu finden. Beispielsweise gibt es, wenn eine grosse Gästeschar auftaucht, nichts Besseres als die feine Ofenrösti von Annemarie Siegenthaler, und die Himbeer-Muffins nach dem Rezept von Margrit Haldemann dürfen an keinem Kindergeburtstag fehlen. Die Walliser Suppentradition mit «Manästru» lässt Imelda Ammann aufleben und Erna Salis weiht die Leserinnen mit ihrem Pizzoccheri-Rezept in das Ge-
BST 74 I HER
ot Nillon-Br
1 Saussison 1 kg Schw einsbraten vom Niers Salz, Pfeff tück er aus der Mühle 2 TL Thym ian, Salbei, Petersilie, 3 EL Öl gehackt 1 Zwiebel, mit Lorbeerb latt und Nelk 2 Knoblauch en besteckt zehen 2 dl Wasser, siedend heiss
Entstanden ist ein nach Jahreszeiten gegliedertes Kochbuch, das die Leserinnnen und Leser am Jahresablauf der Bäuerinnen und ihrem Alltag teilnehmen lässt. Die Rezepte sind ein Fundus und verfolgen das Ziel, saisonal und mit feinen Rohprodukten währschafte Mahlzeiten für Jung und Alt herzustellen. Die Rezepte stammen von 60 Bäuerinnen aus der ganzen Schweiz. Highlights sind auf jeder Seite in diesem
Die UFA-Revue hat gemeinsam mit dem renommierten AT Verlag eine Sammlung der Bäuerinnenrezepte, die während über zehn Jahren monatlich in der UFA-Revue erschienen sind, herausgegeben. Leider konnten dabei nicht alle Rezepte berücksichtigt werden. Gemeinsam mit dem AT-Verlag wurde darauf geachtet, dass möglichst verschiedene Gerichte aus vielen Regionen der Schweiz vertreten sind.
Die Teigwaren in Salzwasser al dente kochen, abgiessen und abtropfen lassen. Zwiebel und Gemüse fein schneiden. Die Speckwürfel in der Butter dünsten. Das Gemüse dazugeben und mitdünsten. Die Hörnli beigeben. Mit Salz und Knoblauchpulver würzen und mit Kräutern bestreuen.
100 g Himbeeren
Die Zutaten nacheinander zu einem glatten Teig verrühren. Ein Muffinblech mit Papierhülsen auslegen. Den Teig einfüllen, dabei pro Muffin etwa 8 Himbeeren beifügen. Im Ofen bei 180–200 Grad 15–20 Minuten backen.
Tipp: Als Garnitur eignen sich geröstete Brotcroûtons.
«EN GUETE» NACH GANTRISCHER ART Margrit Haldemann in Gurzelen (BE) testet ihre legendären Teigwarenrezepte immer zuerst an der eigenen Familie. Dann werden die Rezepte auf Handzettel geschrieben und den Kunden mitgegeben. Im Hofladen «Gürbmättli» kann man selber produzierte Teigwaren und Konfitüren mit dem Label «Naturpark Gantrisch» kaufen. Weit herum bekannt sind ebenso ihre HimbeerMuffins, die auch mit Heidelbeeren, Rhabarber-, Ananas- oder Schokoladenstückchen anstelle der Himbeeren gefüllt werden können.
9 2013 · UFA-REVUE
LANDLEBEN heimnis des Buchweizens ein. Reichen die Produkte aus Haus und Hof nicht, wird die regionale Küche mit Wildkräutern ergänzt. Alpenkapern bestehen nämlich aus Löwenzahnknospen, das Rezept dazu zeigt Romy Schmid aus Bergün und durch Ida Planzer lernen die Leserinnen, wie man aus Heimelen (Grüner Heinrich), Brennesseln oder Spitzwegerich einen Wildkräuterspinat machen kann. Aus der Westschweiz überrascht Nadia Gaillet mit einem Gemüse-Couscous und Natalie Blanc mit einem Nillonbrot aus Baumnussmehl. Übung braucht es für das Cremeschnitten-Rezept von Sofie Hengartner, deren Bauernbetrieb am Hauenstein ist. Und durch die Urner Bäuerin Vreni Arnold-
Bissig lernen die Leser auch den Glarner Gewürzzucker Magenträs kennen. Aus Alltagsrezepten, die manchmal noch von der Grossmutter stammen, entwickeln sich Spezialitäten, die Bäuerinnen auch im Rahmen von agrotouristischen Aktivitäten wie «Schlaf im Stroh» oder Besenbeizen auf den Tisch bringen. In diesem Kochbuch findet jede und jeder ein für sich einmalig gutes Rezept. Die UFA-Revue bedankt sich an dieser Stelle bei allen Bäuerinnen, die dazu beitragen, dass in der Rezeptseite der UFA-Revue kulinarische Highlights aus der Bauernküche präsentiert werden. 䡵
erSond ot b a n g e .– Fr. 255.– statt 3
56 I SOMMER
Zigerkuchen Für eine Cake
form von 38
cm Länge
TEIGBODEN: 300 g Mehl 125 g Butte r ½ Päckchen Backpulver 2 EL Schokolad enpulver 100 g Zuck er 3 Eigelb wenig Milch
Tomaten-Zucc
hetti-Gratin
4 mittlere Toma ten 1–2 Zucchetti 2–3 grosse gekochte Karto ffeln 300 g Racle ttekäse Butter oder Olivenöl für die Form Salz, Pfeffer aus der Mühl e GUSS:
BELAG: 50 g Butte r 100 g Zuck er 1 Päckchen Vanillezucker 1 EL Rahm 1 Eigelb 500 g Ziger (ersatzweise Ricotta oder 4 Eiweiss Quark)
Für den Teigb oden alle Zuta ten mischen Teig kneten. und zu einem 30 Minuten im Kühlschra Für den Bela nk ruhen lasse g Butter, Zuck n. Eigelb scha er, Vanillezu umig rühre cker, Rahm n. Den Ziger und Das Eiweiss beifügen. steif schlagen und vorsi Die Cakeform chtig unterzieh mit Backpapi en. eingeben. Die er auslegen. Den Teig hinZigermasse darauf verte streichen. Im ilen und glatt Backofen bei 220 Grad etwa backen. Hera 1 Stunde usnehmen und abkühlen kalt aus dem lassen. Den Kühlschrank Kuchen servieren.
3 EL Olivenöl 1 Zwiebel, gehackt 2 Knoblauch zehen, gepre sst 1 Thymianzw eiglein, geha ckt
Tomaten, Zucc hetti, Karto ffeln und Käse schneiden in Scheiben und ziegelartig in eine einge legen. Würz fettete Grati en. Alle Zuta nform ten zum Guss würzen und mischen, kräft über den Grati ig n giessen. Im Ofen bei 220 Grad etwa 25 Minuten überbacken.
120 Rezepte aus über zehn Jahren UFA-RevueRezeptseite sind wundervoll gestaltet im neu erschienenen Kochbuch «Schweizer Bäuerinnen kochen» enthalten. Bis Ende September für 25 statt 35 Franken erhältlich.
LIEBLINGSRE ZEPTE AUS DER SONNEN Vor rund dreis STUBE sig Jahren sind Silvia gezogen; in und Eugen ihrem Lade Oggenfuss n in Brig verka nach Termen Spezialitäten ufen sie nebe (VS) auch Ziger. n anderen Wall Bleibt einm Das Rezept iser al Ziger übrig dazu stammt , gibt es einen von einer polnische ungesalzenen, Zigerkuchen. n Praktikan weissen Wall tin. Anstelle iser Zigers kann werden des auch Ricotta oder Quark verwendet
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STUDIENREISE NACH URUGUAY UND BRASILIEN LANDLEBEN
Südamerika erleben und geniessen Reise 1: 9. – 26.1.2014 | Reise 2: 23.1. – 9.2.2014 | Reise 3: 30.1. – 16.2.2014
Die uruguayische Wirtschaft stützt sich vor allem auf die Landwirtschaft, von grosser Bedeutung ist die Viehzucht. Fleisch, Wolle und Leder sind die wichtigsten agrarischen Exportgüter des Landes. Ein Land der Superlative ist Brasilien: Es ist flächen- und bevölkerungsmässig der fünftgrösste Staat der Erde und mit über 192 Mio. Einwohnern der bevölkerungsreichste Südamerikas. Gemessen an seinem Bruttoinlandprodukt gehört Brasilien zu der sechstgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die wichtigsten Exportprodukte sind Kaffee, Kakao, tropische Früchte, Sojabohnen und machen dieses Land zum drittgrössten Exporteur von Agrargütern, die vor allem an die EU und USA gehen. Die Landwirtschaft ist exportorientiert, modern und effizient.
Das Programm 1. Tag: Zürich – Montevideo Abflug am Abend mit Air France via Paris nach Montevideo. 2. Tag: Montevideo Ankunft in Montevideo um die Mittagszeit. Nach einer Erfrischung im Hotel Start zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Uruguays. Frühes Abendessen am Hafen und Unterkunft für drei Nächte im zentral gelegenen Hotel.
3. Tag: Colonia Suiza – Nueva Helvecia Besuch der 100 km entfernten Schweizer Kolonie «Nueva Helvecia». Die Kolonie gilt in Uruguay als Vorbild. Besichtigung von Kleinbetrieben, Farmen und einer Käserei. 4. Tag: Canelones – Punta del Este Fahrt zur Finca Baieca, wo auf einem Familienbetrieb Oliven angepflanzt werden. Nach einer Degustation folgt die Weiterfahrt in Richtung Punta del Este. Dort haben Sie Zeit für einen Strandspaziergang oder ein Bad im Meer. Auf der Rückfahrt wird das Abendessen bei der Familie Reichert in Balneario genossen. 5. Tag: Florida – Cerro Colorado – Trinidad Besichtigung des Pferdegestüts Tornero. Beim Mittagessen findet eine Vorführung auf dem Gestüt statt. Am Nachmittag wird eine Schafzuchtfarm mit Forschungszentrum besucht. Unterkunft für zwei Nächte in Trinidad. 6. Tag: Trinidad – Young – Trinidad In der Region von Young leben viele Menoniten, die eine aktive Landwirtschaft betreiben. Besuch einer Milchfarm und der Milchfabrik Claldy. Und zum Abschluss des Tages steht der Besuch bei einem Imker auf dem Programm. 7. Tag: Trinidad – Mercedes – Colonia de Sacramento Weiterfahrt bis nach Mercedes, wo ein Mastbetrieb (Feedlot) der Firma Mafrig, die in Spitzenzeiten bis 20 000 Rinder ausmästet, besucht wird. Auch der Schlachthof Mafrig wird zu sehen sein. Gegen Abend Weiterfahrt bis Colonia de Sacramento und Übernachtung im Hotel Costa Colonia. 8. Tag: Colonia – Montevideo – Porto Alegre Auf der Rückfahrt nach Montevideo wird die Rinderestancia von Kiyú besucht. Am Nachmittag erfolgt der Flug nach Porto Alegre (Brasilien). Auf dem Transfer ins Hotel Gelegenheit für eine kurze Stadtrundfahrt zur Bucht und zum Fussballstadion (WM). Unterkunft für 1 Nacht im Swan Hotel, inklusive eines typisch brasilianischen Abendessens. 9. Tag: Porte Alegre – Canoas – Bento Gonçalves Am Morgen steht ein Besuch bei der Massey Ferguson Fabrik (Traktoren) auf dem Programm und dann geht’s zum Grossmarkt für Früchte, Gemüse und Blumen Ceasa. Auf dem Weg nach Bento Gonçalves wird ein Zwischenhalt bei Curtume Ritter, die eine Ledergerberei betreiben, eingeschal-
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tet. Unterkunft und Abendessen in Bento Gonçalves. 10. Tag: Bento Gonçalves – Vacaria Das Weinanbaugebiet um Bento Gonçalves wurde im Jahre 1875 mit der Ankunft der Einwanderer aus Norditalien gegründet. Besuch der Genossenschaft Aurora, grösste Weinbaugenossenschaft Brasiliens mit über 1000 Mitgliedern und einer Produktion von 16 Mio. Liter Wein pro Jahr. Am Nachmittag erfolgt die Weiterfahrt bis nach Vacaria, wo die Familie Sozo besucht wird und es einiges über den Apfel- und Birnenanbau in Brasilien zu erfahren gibt. 11. Tag: Vacaria – Florianopolis Nach dem Frühstück wird eine Beerenfarm (Erdbeeren/Heidelbeeren sowie Cherry Tomaten) besucht. Gegen Mittag geht es weiter nach Florianopolis. Unterkunft für zwei Nächte am Strand von Florianopolis. 12. Tag: Florianopolis Tag zum Ausruhen, Baden und Strandspaziergängen. 13. Tag: Florianopolis – Curitiba Fahrt entlang der Küste bis nach Curitiba, eines der weltweit besten Beispiele für gelungene städtische Planung. Stadtrundfahrt. Unterkunft für 2 Nächte im Hotel Slaviero. 14. Tag: Castrolanda Castrolanda wurde durch holländisch stämmige Einwanderer geprägt. Besuch einer Holstein-Milchfarm und eines Ackerbaubetrieb (Mais, Soya, Reis). 15. Tag: Curitiba – Rio de Janeiro Vormittag zur freien Verfügung. Flug nach Rio de Janeiro. Am Abend ist der Sonnenuntergang auf dem berühmten Zuckerhut zu geniessen. Unterkunft für 2 Nächte im Hotel Royal Rio. 16. Tag: Rio de Janeiro Ganztägige Stadtrundfahrt durch eine der aufregendsten Städte der Welt und Besuch eines weiteren Wahrzeichen Rios, den Corcovado mit seiner überdimensionalen Christusstatue. Abschiedsnachtessen mit Sambashow. 17. Tag: Rio de Janeiro – Paris Morgen zur freien Verfügung. Gegen Abend Transfer zum Flughafen und Rückflug in Richtung Europa. 18. Tag: Paris – Zürich Ankunft in Paris, umsteigen und Ankunft in Zürich am frühen Nachmittag. 9 2013 · UFA-REVUE
UFA-REVUE STUDIENREISE LANDLEBEN Die Leistungen
Nicht eingeschlossen sind: • Annullationskostenversicherung. • Trinkgelder sowie Getränke, allfällige persönliche Ausgaben, Geschenke etc.
Anschlussprogramme Buzios Reise 1 25.1. – 01.02.14: 6 Nächte Fr. 1 140. – Reise 2 08. – 14.02.2014: 5 Nächte Fr. 960.– Reise 3 15. – 21.02.2014: 5 Nächte Fr. 960.– Preis im Doppelzimmer Standard inkl. Frühstück und Transfer Rio – Buzios – Rio. Einzelzimmer-Zuschlag auf Anfrage. Buzios ist eine der schönsten Halbinseln des Landes und rund 190 km nördlich von Rio de Janeiro gelegen. Die Stadt gilt auch als das Saint Tropez Brasiliens, mit einer typischen Fischerdörfchen-Architektur, reichhaltigen Einkaufmöglichkeiten, Openair-Restaurants und Bars mit typisch brasilianischer und internationaler Verpflegung. Unterkunft im gut gelegenen 3 1/2-Sterne-Hotel, 5 Min. vom schönen Sandstrand entfernt. Das Hotel verfügt über Restaurant, Bar und Swimmingpool. Mindestteilnehmer: 8 Personen pro Reise.
liegen zwischen 25 und 35 °C. Mit gelegentlichen kurzen, aber heftigen Regenfällen muss gerechnet werden, wobei die Temperaturen weitgehend konstant bleiben. Formalitäten Schweizer Bürger benötigen für diese Reise einen noch mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum gültigen Reisepass. Sie benötigen kein Visum. Impfungen sind keine vorgeschrieben. Programmänderungen bleiben bei allfälligen Flugplanänderungen vorbehalten. Anzahlung Nach Eingang der Anmeldung erhalten die Teilnehmer eine Bestätigung mit Einzahlungsschein für die Anzahlung von 800 Fr. pro Person. Anmeldung Anmeldung mit beiliegendem Talon bis spätestens 15. Oktober 2013. Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt. Annullation Bei Annullation bis 2 Monate vor Abreise werden 50 %, bei 60 bis 30 Tagen 65 %, bis 2 Tage vor Abreise 80 % und 1 bis 0 Tage 100 % des Pauschalpreises in Rechnung gestellt. Der Abschluss einer Annullationskostenversicherung kombiniert mit Assistance à Fr. 83.– pro Einzelperson oder Fr. 159.- für 2 Personen oder Familien ist zu empfehlen.
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Anmeldetalon zur UFA-Revue-Studienreise Uruguay und Südbrasilien 2014 So schnell wie möglich, spätestens bis 15. Oktober 2013 einsenden an: UFA Revue, Leserreise, Postfach 344, 8401 Winterthur 1. Name (gem. Pass)
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Allgemeine Hinweise Klima Aufgrund der geografischen Lage sind die Jahreszeiten in Uruguay und Brasilien gegenüber Europa umgekehrt, das heisst es herrscht von Mitte Oktober bis Mitte Mai Sommer. Die Durchschnittstemperaturen UFA-REVUE · 9 2013
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Edith Beckmann
Alles überragender Star mit imposanten Blüten so gross wie ein Fussball ist der Riesenlauch (Allium giganteum). Die Blumen thronen im Juni und Juli majestätisch auf mannshohen Stängeln und scheinen zwischen Himmel und Erde zu schweben. Rund einen Meter hoch wird Allium «Globemaster». Sein kugeliger Blütenstand mit einem Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern setzt sich aus unzähligen, dunkelvioletten Sternchen zu-
Attraktiv in Topf und Beet: der Blauzungenlauch (Allium karataviense) Bild: IZB
sammen. Sie öffnen sich während Wochen im Juni und Juli. Der verwelkte Samenstand lässt sich prima trocknen und für Dekorationen mit Farbe besprühen.
Niedlich ist hingegen der kleinste Verwandte, der Schnittlauch. Seine Blüten sind etwa so gross wie eine Kirsche. Dazwischen gibt es eine attraktive Palette, die mit lange haltbaren Blumenbällen und -schirmchen auftrumpft. Die Stängelhöhe reicht von 30 bis 75 Zentimetern. Die bekannteste Farbe ist tiefes Violettrot. Es gibt aber auch Sorten mit weissen und sogar blauen Blumen. Der Goldlauch (Allium moly) tanzt mit strahlend gelben Blütensternchen aus der Farbenreihe. Er vermehrt sich durch Samen und Zwiebelchen von ganz allein. Unter lichten Gehölzen bildet er im Mai und Juni einen goldig leuchtenden Blütenteppich. Mit höchstens 30
Bild: Christoph Anzenhofer/pixelio.de
• Durch die Hitze geschädigte Rasenflächen vertikutieren (auskämmen), düngen und bei Trockenheit giessen. Stark strapazierte Stellen neu ansäen und bis zur Keimung feucht halten. • Nüsslisalat für die Überwinterung ab Mitte September bis Mitte Oktober säen. Saaten für die Schattierung des Dunkelkeimers mit frischen Farnwedeln abdecken: Sie verdorren bis erstes Grün spriesst und dienen dann als Mulch. • Stiefmütterchen, Goldlack, Vergissmeinnicht und Gartengänseblümchen (Bellis) setzen; Zwiebelblumen, die im Frühling blühen, verschwenderisch in Gruppen dazu pflanzen. • Haselnüsse früh ernten, andernfalls sind die Eichhörnchen flinker! • Erdbeeren düngen, Ausläufer und dürre Blätter entfernen. In die Zwischenräume Knoblauch und Zwiebeln pflanzen. UFA-REVUE · 9 2013
Bild: Michael Baudy/pixelio.de
Zwerge für Kästen und Kübel
Sternenpracht: Tausende von Blüten vereinen sich zum Ball.
Grüne Tipps für die Samenaufzucht
Begehrte Nektarquelle: Zierlauch lockt Bienen in Scharen.
Zentimetern Höhe brilliert Goldlauch sogar im Topf. Das gilt auch für den Blauzungenlauch (Allium karataviense). Seinen deutschen Namen verdankt er den auffallend breiten, graugrünen Blättern, über denen im April und Mai Tennisball grosse Blumenkugeln in Weiss mit einem Hauch Rosa erscheinen. Er wird lediglich 25 Zentimeter hoch und sollte im Blumenbeet im Vordergrund stehen.
Attraktiv für Teller und Vase Tipp: Beachten Sie bei den Allium-Arten die Pflanztiefe und den Abstand auf der Verpackung: Beides richtet sich nach der Zwiebelgrösse und Wuchshöhe! Für Gourmets: Die Blüten von Zierlauch sind essbar und haben einen milden Zwiebelgeschmack, genauso wie diejenigen von Schnittlauch auch. Selbstverständlich sind nur Blüten aus biologischem Anbau zum Verzehr geeignet – und keineswegs solche von gekauften Blumensträussen, die allerdings mit langer Haltbarkeit auftrumpfen! 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN
In der Ruhe liegt die Kraft Ruedi (36) aus Kerns (OW) arbeitet dort wo andere Leute Ferien machen. Kein Wunder, dass den Nebenerwerbslandwirt nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Nicht weit vom wunderschönen, typischen Schweizer Wohnhause mit Blick auf die Berge weiden Ruedis Kühe auf der Alp. Im Sommer kümmern sich seine Eltern um die Alpwirtschaft während Ruedi die Mastschweine auf dem Betrieb versorgt und Feld und Wiesen bestellt. Seine Frau Martina (31) hilft oft auf dem Betrieb mit und die beiden Kinder Joel (5.5) und Lena (2.5) kümmern sich um die Kaninchen, meist in Form Ruedi von Rotz (36) mit Familie aus Kerns, Kt. Obwalden
Ruedi ist ein Allrounder: Familienmensch, Landwirt, Gärtner und Jodler zugleich. von Streicheleinheiten. Ruedi ist ein Familienmensch. Insgesamt wohnen 4 Generationen auf dem Betrieb. «Natürlich gibt es manchmal Probleme» antwortet Ruedi auf meine Fragen, «aber wir tolerieren uns gegenseitig und haben unsere Rückzugsmöglichkeiten». Da die Eltern noch tüchtig auf dem Hof anpacken, kann Ruedi im Sommer nebenbei im Gartenbau arbeiten. Im Winter fährt er Pistenbully auf der Melchsee Frutt. Am liebsten wäre der Allrounder Vollerwerbslandwirt. Vor 5 Jahren hat Ruedi den elterlichen Betrieb übernommen und seine Eltern angestellt. «Bei uns hilft jeder jedem, wir halten zusammen», erzählt Ruedi aus seinem Alltag. In der knapp bemessenen Freizeit probt Ruedi einmal wöchentlich im Jodelclub «Echo vom Melchtal», ist Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und in der Alpkommision. Ruedi möchte baldmöglichst einen Laufstall für die Kühe installieren. Gegenwärtig werden am Mastschweinestall zusätzliche Ausläufe für die Terra Suisse Produktion gebaut, denn Tierwohl steht bei Ruedi an erster Stelle. Anna Steindl 94
9 2013 · UFA-REVUE
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