Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 12 / 2014
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Sonderthema «Hofdünger»
Lauf- oder Anbindestall? Seite 16
«T»-Serie von Valtra in den Bergen Seite 32
Maissaatgut aus heimischem Anbau Seite 38
Trocken-TMR für Kälber Seite 64
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Serco Landtechnik AG Niedermattstrasse 25 4538 Oberbipp Telefon 058 434 07 07 info@sercolandtechnik.ch www.sercolandtechnik.ch 12 2014 · UFA-REVUE
INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Für Betriebe mit Mischwagen ist es praktisch, den Aufzuchtkälbern eine Trockenmischung anzubieten.
Roman Engeler
Bild: Matthias Roggli
MANAGEMENT
Investitionshilfen und Direktzahlungen bieten Anreize, Laufställe statt Anbindeställe zu bauen. Ist das immer die beste Lösung?
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Kurzmeldungen Solardach und Bewilligungsverfahren Gundstein für eine sichere Zukunft Internationales: Dynamischer Entwicklungsprozess Jährliche Einkommensschätzung
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LANDTECHNIK «Schmalspur» mit Höchstleistung Valtra «T203 direct» im Wallis unterwegs
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Kurzmeldungen Valtra lanciert vierte Generation der «T»-Serie Hürlimann «XM 130 T4i V-Drive»: Tradition triff auf Innovation Produktneuheiten Wettbewerb mit Valtra
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Stufenloser Hürlimann Lange musste man warten, doch nun war er für einen Praxistest bereit: Der neue Hürlimann «XM 130 T4i V-Drive».
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PFLANZENBAU Aussagekräftige Visitenkarte Pflanzenschutzmittel richtig lagern
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Kurzmeldungen Maissaatgut: Sicheriheit dank einheimischer Produktion Anbau von Futtergetreide: Handeln, bevor es zu spät ist
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NUTZTIERE
Futtergetreide anbauen Der Anbau von Futtergetreide ist in den letzten 20 Jahren stetig zurückgegangen. Eine Entwicklung, die Sorge macht.
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Fruchtbarkeit beim Rindvieh Oft hilft die «Behandlung danach»
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Kurzmeldungen: Ca-Mangel begünstigt Gebärmuttervorfall UFA aktuell: Aktion Aufzuchtmilchen und Aufzuchtfutter Milchviehaufzucht mit Weitsicht Bei Kälte benötigen Kälber mehr Milch Spezial-Mineralfutter für Aufzucht? Rotationskreuzung: Eine Zukunftslösung? Ketoseschutz und Startphasefutter kombiniert Mykotoxinbinder ist nur eine Notlösung Pflichtbewusste Zuchtarbeit im Dienst der Schweinehalter Schulterläsionen führen zu Ferkelverlusten Das ideale Mischfutter-Silo
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LANDLEBEN
Familie Häller ist froh, dass sich das Zuchtprogramm UFA 2000 zur Schweizer Genetik bekennt.
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Kurzmeldungen Rezepte aus dem Tessin von Tanja Bisacca Weihnachtsmarkt auf dem Bauernhof Festliche Blütenträume Uno-Jahr mit Bauernfamilie Watties in Schottland
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An diesem Punkt hakt der «Prix Agrisano« ein, der im nächsten Jahr ein erstes Mal vergeben werden soll. Die Versicherungsstiftung der Schweizer Bauern schafft mit diesem Preis quasi die Brücke zum Jahr 2011, das die UNO damals der uneigennützigen Freiwilligenarbeit widmete. Wie Christian Scharpf, Geschäftsführer der Agrisano Stiftung, im Interview auf Seite 84 festhält, soll dieser Preis das Wirken im Zielpublikum der bäuerlichen Bevölkerung würdigen. Dotiert ist der «Prix Agrisano» mit maximal 20 000 Fr. für Institutionen, Familien oder Gruppen. Gewinnt eine Einzelperson den Preis, werden maximal 10 000 Fr. ausgeschüttet. Weil Leute, die im Stillen arbeiten, sich selbst nicht gerne in den Vordergrund stellen möchten, sind speziell auch Drittpersonen aufgerufen, Kandidaten für diesen «Prix Agrisano» bis Ende Januar 2015 zu melden.
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Anmeldeschluss 31. Jan. 2015
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40 Jahre UFA 2000
Lancierung des «Prix Agrisano» Wer im Stillen Gutes tut
Die Sicherstellung der Ernährung mit einer nachhaltigen Form der Bewirtschaftung ist bekanntlich die Grundaufgabe dieser bäuerlichen Familienbetriebe. Diese leisten der Gesellschaft aber oft noch weit mehr – beispielsweise durch ein soziales, im Stillen wirkendes Engagement zum Wohle kranker, verunfallter, betagter oder benachteiligter Menschen.
SONDERTHEMA Hofdünger: Nährstoffe gezielt ausbringen
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Anbinde- oder Laufstall?
Anbindeställe – ein Auslaufmodell? Serie «Theorie und Praxis»
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Auf ein Wort von Josef Sommer Umfrageergebnisse Nachhaltigkeitsbefragung
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Ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig handeln fenaco-Nachhaltigkeitsbericht
Das UNO-Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe neigt sich dem Ende entgegen. Gemeinsam mit dem landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) hat die UFA-Revue in jeder Ausgabe jeweils eine interessante Bauernfamilie porträtiert, die irgendwo auf dieser Welt für die Ernährung einer mehr oder weniger grossen Bevölkerung sorgt.
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FENACO AKTUELL
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Infos unter www.agrisano.ch ww 3
AKTUELL FENACO
Ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig handeln FENACO-NACHHALTIGKEITSBERICHT Eine Landwirtschaft, die ökologisch, ökonomisch nachhaltig und zugleich sozialverträglich ist: Das wünschen sich nicht nur die Konsumenten, sondern auch aus tiefstem Herzen die Bauern.
Urs Vollmer
Für die fenaco heisst «nachhaltiges Handeln», nicht auf Kosten künftiger Generationen und von Menschen in anderen Teilen der Erde zu leben.
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Der Begriff Nachhaltigkeit wird umgangssprachlich oft verwendet, beispielsweise wird durch die Verwendung von «nachhaltig» in einem Satz unterstrichen, dass man es wirklich ernst meint. Nachhaltigkeit wird auch
im Zusammenhang mit längerfristigen Projekten genannt. Beim Begriff «nachhaltige Entwicklung» geht es grundsätzlich darum, nicht mehr zu verbrauchen, als dass nachwachsen und sich regenerieren kann. Damit ist ein verantwor-
tungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen gemeint, damit künftige Generationen weiterhin ihre Bedürfnisse befriedigen können. Für die fenaco heisst «nachhaltiges Handeln», nicht auf Kosten künftiger Generationen und von Menschen in anderen Teilen der Erde zu leben. Dabei geht es um wirtschaftliche, soziale und ökonomische Fragen. Die fenaco hat in ihrer Unternehmensstrategie folgendes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit gegeben: «Wir gestalten unsere Geschäftstätigkeiten ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig». In einem Unternehmen wie der fenaco muss der Begriff der Nachhaltigkeit spezifiziert, messbar, realistisch und terminiert sein. Zudem muss darüber Rechenschaft abgelegt werden. Dies macht die fenaco mit ihrem Nachhaltigkeitsbericht, der erstmals im Mai 2014 im Rahmen ihres Geschäftsberichts 2013 erschienen ist und sich am sogenannten GRI-Standard ausrichtet. GRI
VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION fenaco-Geschäftsleitung Dominique Romanens, seit Gründung der fenaco im Jahr 1993 Mitglied der Geschäftsleitung, wird per 31. Dezember 2015 in den Ruhestand treten. Er wird auf 1. Januar 2016 sein Amt an Geneviève Gassmann übergeben. Geneviève Gassmann wird als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung in der Division LANDI die Leitung der Region Westschweiz übernehmen. Zu ihren
Kernaufgaben wird die Führung der fenaco-eigenen LANDI der Westschweiz gehören, sowie die Förderung der Strukturentwicklung und die Dialogpflege zwischen den Mitglied-LANDI und den Bereichen und Tochtergesellschaften der fenaco. Darüber hinaus wird sie nationale Projekte leiten. Geneviève Gassmann leitet seit 2010 «Grangeneuve», das Landwirtschaftliche Institut des Kantons Freiburg. 12 2014 · UFA-REVUE
AKTUELL
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FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
t Bild: Marion Thome
Das Wort Nachhaltigkeit wird in der heutigen Zeit stark strapaziert. In den Diskussionen stellt man fest, dass der Begriff unterschiedlich definiert und verstanden wird.
Erstmals führte die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaft einen sogenannten «Career Day» (Karrieretag) durch. Dabei handelt es sich um eine Plattform, wo sich die Studierenden im letzten Studienjahr und die frisch Diplomierten mit Vertretern von über 20 landwirtschaftlichen Unternehmen und Organisationen bekannt machen können. Mit dabei war auch die fenaco-LANDI Gruppe, die den Studierenden über die Einstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen, Anstellungsbedingungen und das Führungstraineeprogramm dieses genossenschaftlichen Unternehmens informierte. fenaco-Mitarbeitende und LANDI-Verantwortliche gaben Auskunft über ihren Berufsweg, ihre Tätigkeit und ihr Arbeitsumfeld.
ist die Abkürzung für «Global Reporting Initiative». Das ist eine Stiftung, die 1997 von einer gemeinnützigen amerikanischen Organisation und dem Um-
TERMINE AGENDA Präsidenten- und Verwaltungstagung Mittelland 14.1.2015, Hünigen (BE)
Waldstättertagung 15.+16.1.2015, Engelberg (OW)
Ostschweizer-Tagung 19.+20.1.2015, Kartause Ittingen (TG)
Präsidenten- und Verwaltungstagung Westschweiz 28.1.2015, Grangeneuve (FR) UFA-REVUE · 12 2014
Auch dem Landwirt ist die Nachhaltigkeitsstrategie der fenaco von grossem Nutzen. Ziel einer nachhaltigen Produktion ist es, die Prozesse zu analysieren und zu verbessern. Dies führt zu Effizienzsteigerungen und Ressourcenschonung. Dadurch steigt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen, und der Landwirt profitiert direkt davon, wie das Beispiel der UFA AG beweist: Durch modernste Technologie und Optimierung der Prozesse konnte die UFA AG ihre Energieeffizienz in den letzten Jahren massiv steigern, dass sie heute in ganz Europa eine Vorbildfunktion hat. Diese nachhaltige Leistungssteigerung war ein wesentlicher Grund für die beispielslose Mischfutterpreisreduktion der UFA AG im Jahr 2014. Der Landwirt gewinnt damit direkt durch die zielorientierte Umsetzung der fenaco-Nachhaltigkeitsstrategie.
weltprogramm der Vereinten Nationen gegründet wurde und heute ihren Geschäftssitz in Amsterdam hat. Weltweit nutzen viele Unternehmen die Richtlinien nach GRI-Standard, um Rechenschaft über die Nachhaltigkeit des Unternehmens abzulegen.
Schwerpunkte Die fenaco hat die Eckpunkte ihrer Nachhaltigkeitsstrategie definiert, indem über einen internen Mitwirkungsprozess Vertreter der verschiedenen Bereiche und Tochtergesellschaften befragt wurden. So wurden sieben Schwerpunktthemen erarbeitet: Führende Marktposition, langfristige Partnerschaften, qualitativ hochstehende Produkte, Stärkung regionaler Wirtschaftsstrukturen, attraktive Arbeitgeberin, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, Prozess- und Produktinnovationen. Diese Themen, versehen mit
Die fenaco hat schon seit Jahren im Leitbild festgehalten, dass die Grundlage zur Leistungsfähigkeit der Schweizer Landwirtschaft eine nachhaltige Produktion ist. Sie hat auch in ihrer Unternehmensstrategie bekräftigt, dass sie ihre Geschäftstätigkeit ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig gestalten will. Mit den sieben Schwerpunkten zur Nachhaltigkeit (siehe Seite 6 und 7) haben wir Themen definiert, welche uns seit der Gründung der fenaco wichtig sind. Die Tochtergesellschaften und Bereiche haben den Auftrag, diese Zielsetzungen laufend in ihre Strategien einzubauen. Somit ist ein Mitwirken auf allen Stufen garantiert. Mit dem zukünftigen Nachhaltigkeitsbericht wollen wir jedes Jahr über den Stand der Zielerreichung Rechenschaft ablegen.
Das Engagement der fenaco-LANDI Gruppe auf dem Weg zur weiteren Nachhaltigkeit ist nicht nur von ökologischem, sondern auch von direktem ökonomischem Nutzen. Dieser doppelte Nutzen verpflichtet uns, weiterhin unsere Tätigkeiten mit Weitsicht und Umsicht zu planen. Herzlichen Dank für Ihr Engagement.
Fortsetzung Seite 7
Josef Sommer Mitglied der Geschäftsleitung der fenaco
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AKTUELL FENACO
Die sieben Schwerpunkte zur Nachhaltigkeit der fenaco
Boden und Nahrung
Marktumfeld
Gesellschaft
Wir fördern landwirtschaftliche Entwick lung, Artenvielfalt, Ernährungssicherheit und Erhaltung der Kulturlandschaft. • Beratung und Betreuung vor Ort. • Zukunftsweisende Technologien und Produkte. • Ressourcenschonende Produktion. • Fach- und Schulungskompetenz. • Zertifizierte Qualität-Labels. • Forschungskooperation und inter nationale Kompetenz.
Wir bauen unsere Marktposition mit innovativen Schweizer Lebensmitteln stetig aus. • Nähe zu unseren Kunden und deren Bedürfnissen. • Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden. • Wettbewerbsfähige Wertschöpfungskette vom Feld bis zum Konsumenten. • Gezielter Ressourceneinsatz und Nutzung unserer Potenziale. • Nutzen für Genossenschaftsmitglieder.
Wir engagieren uns für wettbewerbsfähige regionale Wirtschaftsstrukturen und Versorgung im ländlichen Raum. • Verbundenheit mit Landwirten und Bäuerinnen und die Nähe zum Konsumenten. • Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven in ländlich geprägten Regionen der Schweiz. • Grundversorgung auf dem Lande. • Positive Wahrnehmung bei urbaner Bevölkerung.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Mitarbeitende
Energie und Klima
Wir sind eine offene, für die Zukunft gerüstete Arbeitgeberin und sind für ambitionierte Mitarbeitende attraktiv. • Faire, gleichberechtigte, wettbewerbsfähige Anstellungsbedingungen. • Wertorientierte, partnerschaftliche, lösungsorientierte und situativ angepasste Führungskultur. • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Wir nutzen Energie effizient, reduzieren den CO2-Ausstoss und fördern erneuerbare Energietechnologien. • Erneuerbare Energien in der Landwirtschaft. • Energieeffizienz-Massnahmen und CO2-Reduktion. • Investitionen werden auch auf Lebensdauer-Energiekosten bewertet. • Innovative Technologien. • Eigene Energie-Fachkompetenzen und Vernetzung mit Partnern.
Wir bekennen uns zu einer verantwortungsvollen, transparenten Unternehmensführung und Geschäftstätigkeit. • berechenbares und unabhängiges Handeln. • Faire Beschaffung und Handel. • Aktive Kommunikation und Bericht erstattung. • Interne Verhaltensrichtlinien und gesetzliche Rechtsmässigkeit. • Genossenschaftswesen und Mitwirkung.
Mobilität Wir vermindern die Umwelt auswirkungen aus der Transportlogistik und Geschäftsmobilität, wo dies wirtschaftlich ist. • Tourenplan- und Flottenoptimierung mit Energiereduktion pro t und km. • Öko-Standards Fahrzeugbeschaffung. • Transportanteil Schiene halten und eigene Bahninfrastruktur unterhalten. • Effiziente Fahrweise (Eco-Drive).
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Die Nachhaltigkeit muss auch die vor- und nachgelagerten Stufen umfassen, dessen ist sich die fenaco bewusst und setzt mit ihrem Nachhaltigkeitsbericht ein starkes Statement für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung des Unternehmens.
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AKTUELL FENACO einem Piktogramm, sind die Basis für zukünftige strategische Entscheidungen der fenaco.
Indikatoren Im November 2014 erfolgte in einem fenaco-typischen Prozess von der Basis her die Definition der Indikatoren (Leistungskennzahlen). Im Bereich Ökonomie werden ergänzend zum fenaco-Geschäftsabschluss nach SwissGapFer weitere Indikatoren festgelegt, um die wirtschaftliche Leistung und Marktpräsenz zu umfassen. Im Bereich Ökologie sind es Indikatoren zu den Aspekten Emissionen, Abwasser, Abfall, Wasser, Energie und Biodiversität. Aufgrund der langjährigen Verpflichtung gegenüber dem Bund seit 2008 (CO2-Zielvereinbarung) wurden erste Indikatoren für das Berichtsjahr 2013 bereits festgelegt. Im Bereich Gesellschaft und Soziales geben die Indikatoren beispielsweise Auskunft über das Personalwesen oder die Arbeitssicherheit. Realistisch und akzeptiert Die Ziele, die sich die fenaco im Rahmen der Nachhaltigkeit setzt, müssen in ihren komplexen Strukturen und vielseitigen Tätigkeiten realistisch sein und umgesetzt werden können. Zudem müssen die Ziele sowohl von den Schweizer
Bauern, den LANDI-Genossenschaften, als auch von den Mitarbeitenden akzeptiert werden. Dabei wird laut Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der fenaco, der «Dialog von innen heraus» als zentrales Element der Nachhaltigkeitsberichterstattung gepflegt. Das renommierte Marktforschungsinstitut Transferplus wurde beauftragt, eine Umfrage bei den drei Anspruchsgruppen (Bauern und Bäuerinnen, LANDI, fenaco-Mitarbeitende) durchzuführen mit dem Ziel, zu erfahren, was die drei Anspruchsgruppen von den Nachhaltigkeitsaktivitäten der fenaco halten, bei welchen Themen Übereinstimmung oder Dissens herrscht und wo gemeinsame zukünftige Aktivitäten oder Ideen möglich wären.
Fazit Die Umfrage zeigte, dass für Landwirte die Nachhaltigkeit beim Kauf von Produktionsmitteln ein wichtiges Kriterium ist (siehe Seite 8). Befürchtungen der Landwirte, dass sich beispielsweise durch das Bekenntnis der Nachhaltigkeit die Preise bei der fenaco beziehungsweise der LANDI verteuern könnten, teilt die fenaco nicht. Im Gegenteil konnten doch in vielen Bereichen und Tochtergesellschaften Einsparungen und Effizienzsteigerungen erreicht werden. Beispielsweise bei der
Nachhaltigkeit leben und umsetzen Nachhaltigkeit mit den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales ist heute fast ein Modebegriff geworden, aber wir Bauern leben seit jeher nach dieser Devise: Es muss ein ausreichendes Einkommen erwirtschaftet werden, dass der Hof bestehen und übergeben werden kann. Ökologisches Handeln ist für den Boden, unser wertvollster Produktionsfaktor, unumgänglich. Und im Zentrum aller unserer Tätigkeiten stehen die Bauernfamilie und die zentrale Rolle der Bäuerin. So wie wir unsere Nachhaltigkeit leben, müssen dies auch die vor- und nachgelagerten Sektoren umsetzen. Das Sieben-PunkteProgramm der fenaco ist umfassend. Im Mittelpunkt steht die Verankerung im ländlichen Raum, der Dialog mit unseren Besitzern, den Bauern, den LANDI, aber auch unseren Kunden und die Stärkung der regionalen Wirtschaftsstrukturen. Es geht nicht darum, Strukturen zu zementieren oder zu erhalten, sondern die regionalen und lokalen Arbeits- und Wirkungsstätten der fenaco-LANDI Gruppe sollen ökonomisch tragbar, ökologisch- und sozialverträglich sein und sich entsprechend dynamisch weiterentwickeln. Die fenaco-LANDI Gruppe soll, ebenso wie für uns Bauern heute, auch für die nachfolgende Generation eine Stütze der bäuerlichen Familienbetriebe und der produktiven Landwirtschaft bilden. Lienhard Marschall, Landwirt und fenaco-Präsident, 3176 Neuenegg
Tochtergesellschaft UFA AG mit Energieeffizienz (siehe «Auf ein Wort» von Josef Sommer) und dem Projekt Donau Soja oder bei dem Engagement gegen Lebensmittelverschwendung (Foodwaste) bei der Kartoffelverarbeitung. 䡵
Autor Urs Vollmer ist Projektleiter Nachhaltigkeit fenaco, Fachbereich Energie und Umwelt, 3001 Bern
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AKTUELL FENACO
Regional vor Ort, partnerschaftlich und verantwortungsvoll UMFRAGERESULTATE Anfang 2014 startete die fenaco eine Umfrage bei den Bäuerinnen und Landwirten, ihren Mitglied-LANDI sowie den Mitarbeitenden, um zu erfahren, was sie von den Nachhaltigkeitsaktivitäten der fenaco halten.
Für alle Zielgruppen wurden die befragten Personen nach dem Zufallsprinzip unter Berücksichtigung von repräsentativen Verhältnissen wie Sprachregion, Betriebsgrösse, Mitarbeiterzahl und Geschlecht ausgewählt.
Im Sinne der Schweizer Landwirtschaft Erste Ergebnisse zeigen, dass das Bekenntnis der fenaco zur Nachhaltigkeit mit den sieben Schwerpunktthemen bei der Zielgruppe Landwirte und Bäuerinnen gut ankommt. Attestiert wird, dass dies im Sinne der Schweizer Landwirtschaft sei und die Entwicklung der fenaco positiv beeinflusse. 52% der Landwirte wussten schon vor der Befragung, dass die fenaco dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichtet ist. Das Bekenntnis der fenaco zur Nachhaltigkeit wurde in der Deutschschweiz wichtiger als in der Westschweiz eingestuft und von den über 50-Jährigen wichtiger als von den unter 50-Jährigen. Bäuerinnen und Bau-
ern mit Betrieben unter 30 Hektaren massen dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit mehr Bedeutung zu als Betriebe mit über 30 Hektaren.
Beratung und Betreuung vor Ort Beim Schwerpunkt «Boden und Nahrung» sind für die Bauern Beratung und Betreuung vor Ort, innovative Sorten und Produkte sowie ressourceneffiziente Produktion am wichtigsten, was übereinstimmt mit den Ansichten innerhalb der fenaco.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit Beim «Marktumfeld» sind für Landwirte wettbewerbsfähige Landwirtschaft und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden am wichtigsten. Auch für die fenaco sind partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden, Nähe zu den Landwirten und ihren Bedürfnissen und ein gezielter Ressourceneinsatz prioritär.
Verbundenheit und Grundversorgung Bei «Gesellschaft» stehen die Verbundenheit mit Landwirten und Bäuerinnen, die Nähe zum Konsumenten, die Grundversorgung auf dem Lande sowie Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektiven in ländlich geprägten Regionen der Schweiz im Vordergrund.
Handel, Unabhängigkeit und verlässliches, berechenbares Handeln prioritär. Genau so wichtig stuft auch die fenaco dieses Handeln ein, ergänzt um den Aspekt gesetzliche Rechtsmässigkeit. Für fenaco-Mitarbeitende sehen die Bauern und Bäuerinnen faire, gleichberechtigte, wettbewerbsfähige Anstellungsbedingungen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie wertorientierte, partnerschaftliche, lösungsorientierte und situativ angepasste Führungskultur als zentral an.
Energieeffizienz Bei «nachhaltiger Umgang mit Ressourcen» sind für die Landwirte erneuerbare Energiegewinnung in der Landwirtschaft, innovative Technologien, Energieeffizienz-Massnahmen und die Beurteilung der Investitionen nach Energieeffizienz und Energiekostenkriterien am wichtigsten. Auch die Tourenplan-Optimierung für Lastwagentransporte wird als sehr wichtig eingestuft. Die detaillierte Auswertung der Umfrage, die seitens des renommierten Marktforschungsinstituts Transferplus gemacht wurde, wird nun in der fenaco auf verschiedensten Ebenen und Anlässen analysiert, vertieft, vervollständigt und im Rahmen des nächsten Geschäftsberichts im Mai 2015 veröffentlicht. 䡵
Fairer Handel Bei «unternehmerische Verantwortung» sind für Landwirte und Bäuerinnen faire Beschaffung und Nachhaltigkeit gilt für die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette. 8
Autor Urs Vollmer ist Projektleiter Nachhaltigkeit fenaco, Fachbereich Energie und Umwelt, 3001 Bern
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Revision der Schätzungsanleitung Martin Goldenberger, Leiter Bewertung und Recht SBV-Agriexpert, wies an einer Agriexpert-Tagung auf folgende Problematik hin: «Die heutige Landwirtschaft mit immer grösseren Strukturen verschlingt ein enormes Mass an Investitionen. Die Baukosten sind hoch. Die Relation
der gestiegenen Baukosten zum landwirtschaftlichen Ertragswert ist gross. Bei einem Milchviehstall bildet der Ertragswert nur noch 15 % der Baukosten als Gegenwert ab. Wie soll mit dieser grossen Differenz umgegangen werden, beispielsweise wenn kurz vor der Übergabe gebaut wurde? Wird diese Differenz gemäss bäuerlichem Bodenrecht innerhalb von 10 Jahren abgeschrieben, verlieren die Eltern sehr viel Geld. Auf der anderen Seite stehen die Interessen der Übernehmer, die die Übergabe zu finanzieren haben.» Angepackt werde die Revision der Anleitung zur Schätzung des landwirtschaftlichen Ertragswerts im Januar 2015, erklärte Franziska Wirz vom Bundesamt für Landwirtschaft. Abgesehen von den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, stehen auch das Referenzzinsniveau und die Bewertung von neuen Betriebszweigen (Pilze, Sprossen, Seidenraupen, Energieproduktion) zur Diskussion. Projektleiter der Revision der Schätzungsanleitung wird Stefan Pfefferli, Agroscope INH. Abgeschlossen dürfte die Revision im Oktober 2017 sein.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 10
AUS DEM BUNDESGERICHT
Neues Recht bringt Vorteile Landwirt A wollte seinen ungenutzten, rund 2.9 km Fahrdistanz vom Hof gelegenen Weidestall in eine Pferdepension umwandeln. Die Gemeinde bewilligte 2009 die Errichtung von drei Pferdeboxen mit dazugehörigem Auslauf. A baute darüber hinaus eine Abfohlbox im Gebäudeinnern, einen Vorplatz und einen neuen Anbau für zwei Ponyboxen samt Ausläufen. Die für diese Erweiterungen nachträglich verlangte Bewilligung wurde von allen kantonalen Instanzen verweigert. Auf den 1. Mai 2014 trat eine Änderung der Raumplanungsgesetzgebung in Kraft. Gemäss der neuen Bestimmung wird die Haltung von Pferden durch Landwirte nunmehr unabhängig vom Zweck der Haltung und vom Eigentum an den Tieren
der landwirtschaftlichen Produktion gleichgestellt. Voraussetzung für die Bejahung der Zonenkonformität in der Landwirtschaftszone ist einzig, dass die Haltung auf einem bestehenden landwirtschaftlichen Gewerbe erfolgt und eine überwiegend betriebseigene Futtergrundlage sowie ausreichende Weiden für die Pferdehaltung vorhanden sind. Landwirt A machte vor dem Bundesgericht denn auch geltend, die von ihm vorgenommenen baulichen Veränderungen seien nach neuem Recht zonenkonform. Das Bundesgericht stellte anlässlich eines Augenscheins fest, dass am Hauptstandort kein bereits bestehendes, freies Gebäude vorhanden war für die Einrichtung von Pferdeboxen und dieser Standort wegen des stei-
len Zufahrtswegs und mangels flachen Geländes schlecht geeignet sei für die Pferdehaltung. Deshalb qualifizierte es die Einrichtung einer Pferdepension im ehemaligen Weidestall, welcher in einer Ebene steht, trotz der Entfernung vom Hof als zonenkonform, soweit dafür die vorhandene Bausubstanz benutzt und diese durch direkt angrenzende Ausläufe erweitert wurde. Der Einbau der Abfohlbox, der dazugehörige Auslauf und der Vorplatz seien zu bewilligen. Der neue Anbau mit zwei Ponyboxen samt Ausläufen hingegen trete optisch unvorteilhaft in Erscheinung und führe zu einer zusätzlichen Zersiedlung des Landes. Der Anbau sei zu entfernen. Urteil 1C_144/2013 vom 29.09.2014
Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern, Telefon 031 300 37 00
Erfolg bei Grundstückgewinnbesteuerung
Mobilfunkantennen in der Hofübergabe
Die Grundstückgewinnbesteuerung für die Landwirtschaft war nach einem Bundesgerichtsurteil 2011 massiv erhöht worden. Nun hat sich die Wirtschaftskommission des Ständerats für die Motion von Leo Müller und zur Rückkehr der alten Grundstückgewinnbesteuerung ausgesprochen. Landwirte, die heute Land verkaufen, müssen mit hohen Steuern und Sozialabgaben rechnen. Es kann sich lohnen zuzuwarten, bis die Neuerung im Plenum bestätigt wird und in Kraft tritt. Auskunft geben Steuerfachleute. www.agriexpert.ch
Nichtlandwirtschaftliche Bestandteile sind bei einer Hofübergabe zu bewerten. Beispielsweise auch eine Mobilfunkantenne mit jährlich 12000 Fr. Einnahmen pro Jahr, denn aufkapitalisiert ergibt dies einen rechten Betrag. Zu den nicht-landwirtschaftlichen Bestandteilen gehören auch Photovoltaik, nicht betriebsnotwendiges Bauland oder Deponien. Sie sind zum Verkehrswert zu bewerten. Biogasanlagen sind je nach Baubewilligung landwirtschaftlich oder nicht-landwirtschaftlich. Als landwirtschaftlich gilt, wenn die Biomasse einen engen Bezug zur Landwirtschaft und zum Standortbetrieb hat und die Substrate zu mehr als der Hälfte ihrer Masse vom Standortbetrieb oder aus Landwirtschaftsbetrieben stammen. Martin Goldenberger, Agriexpert, Brugg
Kern- und Paralandwirtschaft in der Agrarpolitik Eduard Hofer ging in seinem Vortrag auf die landwirtschaftsnahen Tätigkeiten ein, diese sollen zukünftig in die SAK-Berechnungen einfliessen. Was aber nicht heisse, dass Paralandwirtschaft den landwirtschaftlichen Tätigkeiten gleichgestellt sei. Die Kernlandwirtschaft stehe immer im Zentrum. Im Bericht des Bundes-
rates werde davon ausgegangen, dass ein Minimum von 0.6 SAK aus der Landwirtschaft zu kommen habe und für die Paralandwirtschaft bestehe eine Beschränkung auf 0.5 SAK. Aber, ob diese Lösung auf 2016 umgesetzt werde, sei noch völlig offen, erklärte Eduard Hofer.
Gemischte Schenkung Wenn ein Kleinbetrieb, der die Gewerbeeigenschaft nicht erfüllt, zu Lebzeiten zum Ertragswert übergeben werde, dann handle es sich in den meisten Fällen um eine gemischte Schenkung mit erbrechtlichen Konsequenzen (Pflichtteilverletzung). Andreas Wasserfallen plädierte am Agriexpertkurs dafür, alle Nachkommen in einen solchen Übergabeprozess einzubeziehen und wenn möglich, einen gewissen Ausgleich zu schaffen.
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MANAGEMENT
Für die Zukunft, damit’s weitergeht SOLARDACH Fritz und Barbara Oppliger bauen gemeinsam mit ihren Söhnen Patrick und Michael einen neuen Milchviehstall für 100 Kühe in Kaltacher (BE). «Wir investieren in die Zukunft», erklären sie. Der Betrieb setzt voll auf Milchwirtschaft und Zucht. Die Söhne, beide ausgebildete Landwirte, wollen den Betrieb weiterführen. Zukunftsorientiert soll auch das Energiekonzept sein.
Erich Bertschy
Projektleiter Erich Bertschy, Baustellenleiter MarcoWehrli und Patrick Oppliger von der Bauherrschaft klären letzte Details.
«Es wäre schade, würde die riesige Dachfläche nicht für Photovoltaik genutzt», erklärt Landwirt Fritz Oppliger. Zusammen mit Erich Bertschy von der Genossenschaft für leistungsorientiertes Bauen (GLB) Emmenmatt fand sich eine Lösung, wie sich eine Solaranlage realisieren lässt. Oppligers entschieden sich, die Dachfläche der GLB zu vermieten. «Der Förderbeitrag der kostendeckenden Einspeiseverfügung (KEV) wird 2015 in zwei Etappen, auf 1. April 2015 und auf 1. Oktober 2015, um 9 % bis 29 % reduziert», erklärt Bertschy. Trotzdem sei es richtig und nach wie vor finanziell interessant, diese Dachflächen zu nutzen. Insgesamt beträgt die Dachfläche des neugebauten Stalls für die Photovoltaik-Anlage gut 2000 m2. Die Ausrichtung ist rund halb auf die Ost- und Westseite unterteilt, dass die Stromproduktion besser über den Tag verteilt ist als bei einer reinen Südausrichtung.
Details der Anlage Die installierte Leistung beträgt 340 kWp. Produziert werden über 300 000 Kilowattstunden pro Jahr, womit rund 70 Einfamilienhäuser mit Strom versorgt werden können. Eingespiesen wird der Solarstrom ins Stromnetz der BKW in einer Trafostation, die zum Stall verlegt worden ist. Bei dieser Anlagengrösse haben sich 6 Zentralwechselrichter als die optimalste Lösung erwiesen, hätte es doch von den meist verwendeten Stringwechselrichtern mindestens 17 Stück gebraucht. Die Wechselrichter wandeln den auf dem Dach produzierten Gleich- in Wechselstrom um. 12
Meldepflicht Punkto Bewilligungen ist es für die Bauern seit dem 1. Mai 2014 einfacher, eine Solaranlage auf dem Dach zu realisieren. Neu gibt es eine Meldepflicht, statt ein Bewilligungsverfahren, für Dächer in der Bauund Landwirtschaftszone mit «genügend angepasster» Solaranlagen (Artikel 22, Absatz 1). Meldepflicht heisst, dass der Landwirt beziehungsweise die Bauherrschaft der Baubewilligungsbehörde in der Gemeinde 30 Tage vor Baubeginn Meldung über die geplante Solaranlage erstatten. Der zweite verwendete Begriff «genügend angepasst» lässt sich auch näher definieren, gemeint ist gemäss Fachverband für Sonnenenergie: • Die Solaranlage darf die Dachfläche im rechten Winkel um höchstens 20 cm überragen: Ideal ist Dachintegration. • Die Solaranlage darf von vorne und von oben gesehen nicht über die Dachfläche hinausragen. • Die Solaranlage muss nach dem Stand der Technik reflexionsarm ausgeführt werden: Normalerweise rechteckig. Aussparungen für Dachflächenfenster oder Anpassungen an nicht rechteckige Formen sind zulässig. Im Wesentlichen parallel zur Dachfläche. • Die Solaranlage muss als kompakte Fläche zusammenhängen. Ordentliches Baubewilligungsverfahren Auf diese Erleichterungen konnte die Familie Oppliger nicht zählen, denn der wunderschöne Weiler Kaltacker im Emmental gehört zum Inventar der «Ortsbilder von kantonaler Bedeutung». Die Baubewilligung musste von der kantonalen Kommission zur 12 2014 · UFA-REVUE
MANAGEMENT Pflege der Orts- und Landschaftsbilder eingeholt werden und Solaranlagen dürfen Kultur- und Naturdenkmälern von kantonaler oder nationaler Bedeutung nicht beeinträchtigen. So mussten denn auch im Falle von Fritz Oppliger bauliche Anpassungen gemacht werden. Bauliche Anpassungen verteuern auf jeden Fall die Gestehungskosten, dazu kommen aber auch Anpassungen an die klimatischen Gegebenheiten mit
der Installation eines Schneefangs. Die Panels sind einzeln installiert, so dass jedes Modul separat ausgewechselt werden kann. So oder so die Gestehungskosten dieser Solaranlage betragen über 1 Mio. Fr. Oppligers fanden mit der GLB eine gute Lösung, um die Anlage zu realisieren. Die GLB hat für das Dach einen auf 25 Jahre befristeten Baurechtsvertrag abgeschlossen und übernimmt die Instal-
lation sowie den Unterhalt der Anlage. Die Bauernfamilie erhält dafür einen Baurechtszins. Nach 25 Jahren erfolgt die Eigentumsübergabe der Solaranlage an den Eigentümer und zwar kostenlos. «Nach heutigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass nach 25 Jahren der Wirkungsgrad der Anlage immer noch mindestens 80 % betragen wird, dies wird vom Hersteller garantiert», erklärt Bertschy. 䡵
Bauliche Details der Anlage: Wechselrichter an Stallwand montiert, Schneefang und einzel installierte Panels.
Autoren Erich Bertschy ist GLB-Projektleiter in Emmenmatt. www.glb.ch Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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MANAGEMENT
Grundstein für eine sichere Zukunft VORSORGEKONTO Pro Jahr gibt es in der Schweiz 5000 neue Pensionierte, deren Rente und Bezüge aus AHV und Pensionskasse nicht ausreichen, um den Lebensabend in angemessener Weise zu verbringen. Die Einkommens- und Vermögensunterschiede im Alter, wie auch die Schere zwischen arm und reich, wird gemäss einer Pro-Senectute-Studie grösser.
Das schweizerische Vorsorgesystem baut auf drei Säulen auf und ist in seiner Art einzigartig. Dennoch reichen AHV und Pensionskasse in der Regel nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard auch nach der Pensionierung zu sichern. Um den individuellen Bedarf zu decken, besticht die Säule 3a – also die gebundene Vorsorge – durch zwei Vorteile: Zum einen können die jährlichen Einlagen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Zum anderen bietet das Konto einen Vorzugszins. Es gibt verschiedene Vorsorge-
Corinne Meier
Um den gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung zu decken, reicht die AHV in der Regel nicht aus, darum gilt es, die Vorsorge zu planen.
Grafik: Vorsorgen und absichern Sparziel
Endkapital ohne Sparzielabsicherung Endkapital mit Sparzielabsicherung Sparzielabsicherung
Vorsorgeplan 3 Invalidität 14
Verzinsung Angespartes Kapital 65
lösungen in der 3. Säule. Das bekannte Konto oder die fondsgebundene Form dienen dem Vermögensaufbau. Zur Absicherung der Risiken Tod und Erwerbsunfähigkeit kann zusätzlich eine Risikoversicherung in der Säule 3a abgeschlossen werden. Für Selbstständigerwerbende wie die Bauern sieht die Situation noch etwas anders aus. Sie sind nur in der 1. Säule, der AHV/IV, obligatorisch versichert. Für die Absicherung in der zweiten Säule kann sich eine selbstständig erwerbende Person freiwillig bei einer Sammelstiftung anschliessen. Schliesst man sich nicht der 2. Säule an, kann eine selbständig erwerbende Person dafür den höheren Betrag in die Säule 3a einzahlen.
Vorsorgen und absichern Doch, was nützt eine sorgfältig aufgebaute Vorsorgelösung, wenn etwas dazwischen kommt – sei dies Krankheit oder Unfall? Wichtig ist beim Aufbau der privaten Vorsorge auch die Absicherung derselben. Und das bietet Raiffeisen alles aus einer Hand an. Mit der Sparzielabsicherung sichert man zu günstigen Konditionen den jährlichen Sparbeitrag gegen das Risiko der Erwerbsunfähigkeit bei Krankheit oder Unfall ab. Im Falle eines Falles übernimmt die Versicherungsgesellschaft die jährlichen Sparbeiträge. Dass eine solche Absicherung nicht unwichtig ist, zeigt die Statistik. Rund 6 bis 7 % der erwerbstätigen Personen werden während der Phase ihrer Erwerbstätigkeit durch eine Krankheit oder einen Unfall invalid. Dieser Einschnitt bedeutet in der Regel, dass man den geplanten Vermögensaufbau nicht
Einzahlungslimiten Einzahlungslimiten 2014 • Erwerbstätige mit Pensionskasse: 6739 Fr. • Erwerbstätige ohne Pensionskasse: 20 % vom Erwerbseinkommen, maximal 33 696 Fr. neue Einzahlungslimiten 2015 • Erwerbstätige mit Pensionskasse: 6768 Fr. • Erwerbstätige ohne Pensionskasse: 20 % des Erwerbseinkommens, maximal 33840 Fr.
mehr weiterführen kann und gesteckte Ziele nicht erreicht werden können. Hier springt nun die Sparzielabsicherung ein. Mit einer jährlichen Prämie von nur 100 Fr. pro Jahr kann zum Beispiel eine jährliche Sparprämie von 2500 Fr. bis zur Pensionierung abgesichert werden. 䡵
Autorin Corinne Meier ist Produktmanagerin Basis- und Bilanzprodukte, Raiffeisen Schweiz Genossenschaft, 9001 St.Gallen. Um vom Steuervorteil zu profitieren, muss noch vor Weihnachten ein Vorsorgekonto eröffnet und der Vorsorgebeitrag bis zum 22. Dezember 2014 einbezahlt werden. Ihre Raiffeisenbank vor Ort berät Sie gerne. Unter www.steuersparcheck.ch kann die persönliche Steuerersparnis berechnet werden.
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Der starke Tiroler
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Anbindeställe, ein Auslaufmodell? INVESTITIONSHILFEN UND DIREKTZAHLUNGEN bieten Anreize, für Raufutterverzehrer einen Laufstall zu bauen. Rolf und Thomas Altherr aus Wattwil haben sich dennoch für einen Anbindestall entschieden. Dafür kann es gute Gründe geben, bestätigt auch der Lehrer und Berater Christian Manser.
Der neue Anbindestall von Rolf und Thomas Altherr macht einen sympathischen Eindruck: Frische Luft, friedlich liegende, wiederkäuende Kühe und eine perfekte Sauberkeit. Im Gespräch mit den Betriebsleitern spürt man die Liebe zum Tier.
Mit Schieber und Schwemmkanal ist die Entmistung rationell gelöst.
UFA-Revue: Thomas und Rolf Altherr, was bedeutet Ihnen das Kuhwohl? Thomas Altherr: Wir sind ein Bio-Betrieb, der hauptsächlich von der Milchwirtschaft lebt. Täglich arbeiten wir für das Tierwohl. Unsere Kühe sollen gesund sein und möglichst lange leben. Bei der Planung unseres neuen Anbindestalls hat das Tierwohl eine wichtige Rolle gespielt. Rolf Altherr: Aus Überzeugung halten wir behornte Tiere. Aufgrund ihrer Genetik sind unsere Kühe mit Hörnern geboren. Zu den Hörnern tragen wir Sorge und gewährleisten die nötige Pflege. Für die Reproduktion der Herde setzen wir auf Natursprung. Die Stiere werden als Kalb zugekauft. Auch mit natürlicher Besamung sind Zuchterfolge möglich. So wurde eine unserer Kühe
«Bei der Planung unseres Anbindestalls hat das Tierwohl eine wichtige Rolle gespielt.» Rolf (l.), Trudi und Thomas (r.) Altherr bewirtschaften in Wattwil (SG) einen Bio-Betrieb mit 32 ha Nutzfläche (50 % Pacht). Der Hof liegt auf 940 m über Meer in der Bergzone 2. Es werden 27 Kühe, ein Stier, Jungvieh und sieben Appenzeller Ziegen gehalten. Die Winterfütterung erfolgt mit 50 % Grassilage, 50 % Dürrfutter, UFA 277 Proteinausgleichsfutter und dem Mineralsalz UFA 295. In der Vegetationsperiode wird ganztags geweidet (in den heissen Monaten nur nachts). In Folge des Stallbaus gründeten Rolf und Thomas Altherr eine Generationengemeinschaft.
zwei Mal zum Fitness-Star der Viehzuchtgenossenschaft erkoren. Heute nehmen wir nicht mehr häufig an Ausstellungen teil – wegen der Arbeit und weil ich der Meinung bin, dass die Präsentation mit vollen Eutern aus Sicht Tierwohl nicht optimal ist. Wie sind Sie zufrieden mit dem neuen Stall? Rolf Altherr: Mir fällt auf, dass die Kühe heute mehr liegen. Tendenziell scheinen auch die Milchleistungen gestiegen zu sein. Thomas Altherr: Früher waren unsere Kühe in einem alten Stall mit Schorgraben und Handentmistung untergebracht.
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Herr Manser, sind Anbindeställe ein Auslaufmodell? Christian Manser: Nein. Der Grossteil der Schweizer Kühe wird nach wie vor in einem Anbindestall gehalten und das wird auch sicher noch lange so bleiben. Statt sich gegen diese Ställe einzuschiessen, wäre es für Mensch und Tier viel wertvoller, wenn Beratung und Forschung die Landwirte in der Optimierung ihrer Anbindeställe unterstützen würden. Ein optimierter Anbindestall mit viel Luft, einer Strohmatratze und weiteren Massnahmen zur Optimierung des Tierwohls bietet enorm viel Lebensqualität und ist gerade für rangniedere Tiere oft ein Segen. Auch der Flächenbedarf ist im Gegensatz zum Laufstall 12 2014 · UFA-REVUE
THEORIE UND PRAXIS IM DIALOG MANAGEMENT
«Bei Betrieben mit kleinen Tierzahlen und viel Weidegang kann ein Anbindestall dienlich sein.» Christian Manser ist Lehrer und Berater an der Fachstelle Rindvieh des Landwirtschaftlichen Zentrums St. Gallen in Flawil. Er ist als Kuhsignaltrainer bekannt und bietet auch entsprechende Kurse an. In seinen Vorträgen und Publikationen zeigt er neue Wege auf, wie Tierwohl und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut gebracht werden können. So gehören die «stressfreie Abkalbelinie» oder die Kalkstrohmatratze für Anbindeställe zu seinen Empfehlungen.
pro Tier geringer, was gerade im Berggebiet die Baukosten enorm verringern kann. Zudem verdienen viele Landwirte in den älteren Anbindeställen mehr Geld als ihre Berufskollegen in den modernen Laufställen. Dass das Kuhleben auf einer ausgemergelten Gummimatte und mit kurzer Kette, stickiger Luft, wenig Wasserdurchfluss und falsch gehandhabtem Kuhtrainer kein Schleck ist, scheint klar zu sein. Für solche Anbindeställe mache ich mich nicht stark. Was spricht für Laufställe? Christian Manser: Mit grossen Herden ist die Arbeitswirtschaftlichkeit im Laufstall besser und die Arbeiten können kräfteschonender erledigt werden. Die Tiere können frei wählen, wo sie fressen, liegen und trinken oder Sozialkontakt pflegen wollen und können sich regelmässig über den Tag verteilt fort-
bewegen. Wenn der Laufstall optimal gebaut und vor allem auch der Liegebereich bestens betreut wird, liegen die Kühe eher länger als in herkömmlichen Anbindeställen. Dies wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit und Leistung aus. Nicht zu vergessen sind die kranken und lahmen Tiere. Sie geraten im Laufstall schneller unter Druck, da sie sich in der Herde nicht mehr behaupten können. Wenn eine stressfreie Abkalbelinie fehlt, wird es vielfach schwierig, die kranken Tiere schnell genug wieder auf Touren zu bringen. Auf ungenügend gereinigten, fehlerhaften oder defekten Laufflächen kann der Druck auf die Klauengesundheit enorm hoch sein. Der Laufstall ist dennoch gerade aufgrund der Mechanisierungsmöglichkeiten auf vielen Betrieben mit Wachstumspotenzial die Zukunftslösung. Man soll aber den Landwirten nicht vorgaukeln, dass im Laufstall alles besser, einfacher, schneller und günstiger geht. Landwirte ohne Blick für die Kuh sind im Laufstall schneller überfordert als im Anbindestall und verlieren Geld. Was hat Sie dazu bewogen, einen Anbindestall zu bauen? Rolf Altherr: Weil wir behornte Tiere halten, hätten wir beim Bau eines Laufstalls die üblichen Laufstallmasse erhöhen müssen. Dies hätte zirka 100 000 Fr. mehr gekostet als ein Anbindestall. Thomas Altherr: In Laufställen können die Kühe überall koten. Die Hygiene in den Boxen beeinflusst die Eutergesundheit wesentlich und ist nicht immer optimal. Im Anbindestall können kranke und schwache Kühe ungestört fressen und werden nicht geplagt. Die
Argumente für (+) und gegen (–) Anbindestall + geringerer Platzbedarf + tiefere Investitionskosten + weniger Stress für schwache und kranke Tiere + für Kontrolle, Behandlung und Besamung keine Fixierung nötig + Sauberkeit des Stalls + tiefere Einfriergefahr im Winter + hörnertauglich + weniger Schadgas-Emissionen (weniger verschmutzte Fläche, FATBericht 641/05) – Fixierung und beschränkter Sozialkontakt der Tiere – eher mehr Arbeit (RAUS, beschränkte Automatisierungsmöglichkeiten beim Melken) – Brunst unter Umständen schlechter erkennbar – keine ebenbürtigen Alternativen zum verbotenen Kuhtrainer verfügbar – tiefere à-fonds-perdu Beiträge und Investitionskredite (ohne BTSBeitrag)
Gefahr für Klauenverletzungen beim gegenseitigen Bespringen beschränkt sich auf den Auslauf im Laufhof. Weil die Tiere fixiert sind und bequem von allen Seiten angeschaut werden können, lassen sich Gesundheitskontrollen und Behandlungen einfacher durchführen. Den neuen Anbindestall liessen Rolf und Thomas Altherr von lokalen Handwerkern aufrichten. Die Einrichtungsarbeiten erledigten sie zu einem grossen Teil selber.
Wie sind Sie bei der Bauplanung vorgegangen? Rolf Altherr: Wir haben uns während zirka zehn Jahren mit einer Erneuerung des Stalls befasst. 2012 haben wir dann mit der Detailplanung begonnen. Thomas Altherr: Viel profitieren konnten wir von der Besichtigung anderer Ställe und der Diskussion mit den Betriebsleitern. Bei der Detailplanung zählten wir auch auf den Rat der Stallbauer. Auf was haben Sie bei der Umsetzung besonderen Wert gelegt? Rolf Altherr: Um eine gute Luftqualität zu garantieren, haben wir den Stall 3 m hoch gebaut. Vier Kamine sorgen für die Abführung der Luft. Pro Platz wäre eine Breite von 120 cm vorgeschrieben, wir haben die Plätze 125 cm breit gemacht.
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THEORIE UND PRAXIS IM DIALOG MANAGEMENT Thomas Altherr: Zwischen jeweils zwei Plätzen wurden Abtrennungen installiert, um Kämpfe zu vermeiden. Das Läger ist mit einer Gummimatte und einem Strohriegel ausgestattet und wird ausgiebig mit Langstroh eingestreut. Nebenan haben wir eine grosszügige Abkalbebox für zwei Kühe eingerichtet, von welcher aus Blickkontakt mit der Herde besteht. Gibt es auch etwas, das nicht optimal funktioniert? Thomas Altherr: Auf die Rückhaltevorrichtung, welche in heutigen Anbindeställen den verbotenen Kuhtrainer ersetzt, reagieren nicht alle Kühe gleich. Einige koten zu weit vorne. Beim Kontrollgang durch den Stall entfernen wir die einzelnen Drecke vom 195 cm langen Läger und richten das Strohbett wieder zurecht.
Solche Abtrennungen minimieren den Stress für rangniedrige Tiere.
Wie beurteilen Sie den Arbeitsaufwand? Thomas Altherr: Einziger Mehraufwand gegenüber einem Laufstall ist das Anbinden der Kühe nach dem Weiden und dem Ausgang in den Laufhof während dem Winter. Für das Losbinden der Tiere reicht ein Hebelzug. Die Entmistung erfolgt mittels Knopfdruck via Schieber. Unter dem Mistgraben haben wir zusätzlich einen Schwemmkanal eingerichtet, der ins bestehende Gülleloch führt. Automatisiert sind auch die Entnahme der drei Melkzeuge und die Milchmengenmessung. Früher fütterten wir 70 % Grassilage und 30 % Dürrfutter. Nun haben wir einen Heukran und erhöhen den Dürrfutteranteil je nach Wetter auf rund 50 %. Mit Dürrfutter sind wir flexibler in der
Fütterung, wir haben die entsprechende Mechanisierung und können die Lohnunternehmerkosten einsparen. Unsere Aufzuchtrinder werden auf Tiefstreue gehalten. Demnächst werden wir Liegeboxen installieren, um den Strohverbrauch zu reduzieren. Angenommen, jemand will einen alten Anbindestall auf Vordermann bringen. Welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es? Christian Manser: Erfreulicherweise lässt sich oft sehr viel anpassen, so dass ohne grosse Kosten die Bedingungen verbessert werden können. Beispielsweise durch das Verlängern des Anbindesystems mittels Kette oder Band kann der eingeschränkte Schwungraum beim Aufstehen einfach vergrössert werden. Ersetzt man die starre Krippenwand durch einen flexiblen Gummilappen, wo möglich von einer nicht mehr benötigten Gummimatte, wird der Kopfraum grosszügiger gestaltet und die Kuh kann mit ihrem Kopf flacher nach vorne schwingen. Auch das Liegen wird angenehmer. Bei Tieren an der Seitenwand kann durch das Entfernen der mittleren Holzbretter der Schwungraum geöffnet werden. Die Kuh legt sich nicht mehr immer auf dieselbe Seite, meist mit dem Rücken gegen die Wand. Zudem wird der Luftaustausch im Kopfraum optimiert. Eine enorme Verbesserung erreicht man aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Einbau einer Kalkstrohmatratze. Übrigens: Etliche Rindviehhalter würden gerne in einen komfortablen Laufstall wechseln. Rahmenbedingungen wie die Betriebsgrösse, das Pachtverhältnis, die Finanzierung oder Tragbarkeit lassen dies aber nicht zu. Warum werden Laufställe von den Behörden bei der Sprechung von Strukturverbesserungsbeiträgen gegenüber Anbindeställen bevorzugt? Christian Manser: Die Haltung in Anbindeställen, wo die Kühe nicht jeden zweiten Tag ins Freie gelangen können, ist problematisch und wird von den Konsumenten sehr kritisch betrachtet. Ich kenne erfreulicherweise viele Tierhalter, die ihre Tiere auf freiwilliger Basis bei geeigneter Witterung täglich einige Minuten in den Stehhof stellen. Die
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Theorie und Praxis im Dialog In unserer Serie «Theorie und Praxis» diskutiert jeweils ein Landwirt oder eine Bäuerin mit einem Vertreter aus der Forschung oder Beratung. Es ergeben sich kontroverse Ansichten und spannende Diskussionen.
schwarzen Schafe in der Milchviehhaltung erschweren mit ihrem unkorrekten Verhalten rund um die Tierhaltung im Anbindestall leider oft das Leben ihrer Berufskollegen. Für Konsumenten, Behörden und andere zuständige Stellen wird es dann schwierig, mit gutem Gewissen die Anbindeställe zu fördern. Was müssen Landwirte, die einen Anbindestall bauen wollen, bei der Beantragung von Beiträgen berücksichtigen? Christian Manser: Grundsätzlich stellt sich heute bei Neubauten von Milchviehställen immer zuerst die Frage, ob es nicht ein Laufstall sein kann. In begründeten Fällen sind aber auch neue Anbindeställe unterstützungswürdig. Bei Betrieben mit kleinen Tierzahlen, mit viel Weidegang, mit Alpung, mit mehreren Stallgebäuden oder auch mit wenig Erweiterungsmöglichkeiten kann ein Anbindestall ebenso dienlich sein. Die Kantone handhaben die Unterstützung von neuen Anbindeställen unterschiedlich. Die richtigen Argumente können aber helfen, die Entscheidungsträger zu überzeugen. Als grosse Einschränkung gilt es zu beachten, dass in neu eingerichteten Anbindeställen der Einsatz eines Kuhtrainers nicht mehr erlaubt ist. Dies erschwert die Sauberhaltung der Tiere enorm. Mit dem Verbot der Kuhtrainer in den neu eingerichteten Anbindeställen hat man aber aus meiner Sicht weder den Kühen, noch den Landwirten einen guten Dienst erwiesen. Denn brauchbare Alternativen zum Stallblitz fehlen bis heute. Vielen Dank fürs Interview! 䡵
Interview Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee
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INTERNATIONALE LANDWIRTSCHAFT MANAGEMENT
Dynamischer Entwicklungsprozess DIE DONAU-LÄNDER auf dem Balkan, allen voran Bulgarien und Rumänien, werden häufig als das «Iowa» Europas bezeichnet. Die Landwirtschaft mit den in diesen Ländern verbreiteten Schwarzerde-Böden ist von einem dynamischen Entwicklungsprozess gekennzeichnet, der für die Zukunft dieser Region erhebliches Potenzial beinhaltet.
Die beiden EU-Länder Bulgarien und Rumänien gehören beileibe nicht gerade zu den Motoren der europäischen Wirtschaft. Im Gegenteil, sie bilden in vielerlei Hinsicht die Schlusslichter im Verbund, der mittlerweile aus 28 Staaten besteht. Zu schlecht waren damals auch die Voraussetzungen, als mit dem Fall des eisernen Vorhangs vor 25 Jahren die schrittweise Umstellung auf das System einer mehr oder weniger freien Marktwirtschaft eingeleitet wurde. Einen Spitzenplatz nimmt die Schwarzmeer-Region aber ein, wenn die Bedeutung der Landwirtschaft als Massstab genommen wird. So beträgt deren Anteil am Brutto-Inlandprodukt über 10 %. Verantwortlich dafür sind die guten und fruchtbaren Schwarzerden (Tschernosem) mit einer mächtigen, bis 90 cm dicken Humusschicht und einer weiteren, ebenso mächtigen Schicht, in der kaum Steine vorkommen und deren Bearbeitung vorwiegend konservierend, also mit minimalem Pflugeinsatz, erfolgt. Aber es sind auch die gut strukturierten Grossbetriebe, die mit Parzellengrössen von 300 ha an aufwärts eine effiziente Bewirtschaftung ermöglichen. Es erstaunt deshalb nicht, wenn Hristo Belichovski, der bei Knezha in Bulgarien 7000 ha mit etwas mehr als 100 Angestellten bewirtschaftet, sagt: «Landwirtschaft, das ist absolut das beste Business hier in Bulgarien!»
Grossbetriebe, moderne Technik Im Zuge verschiedener Landreformen sind neue Betriebsstrukturen entstanden, welche die im Osten verbreiteten Genossenschaften abgelöst haben. Beispiel Bulgarien: 90 % der Betriebe ha20
ben eine Fläche von unter 5 ha – sie tragen aber mit Viehzucht sowie mit dem Obst- und Gemüsebau einen wesentlichen Teil zur Versorgung bei. Geprägt wird die Landschaft jedoch von den grossen Ackerbau-Betrieben mit einigen Tausend Hektar Flächen. Wie diese Betriebe zu ihrem Glück, respektive in den vergangen zehn bis 15 Jahren zu diesen Flächen gekommen sind, bleibt auch nach intensiven Rückfragen oft unklar. Klar ist aber, dass diese Betriebe heute mit moderner, westlicher Agrartechnik und mit «Precision-Farming»-Komponenten arbeiten. So sind auf dem Betrieb von Hristo Belichovski beispielsweise fünf Raupentraktoren vom Typ Steiger «Quadrac» (mehr als 1000 Stunden pro Jahr und Traktor) und neun grosse «Axial-Flow» Mähdrescher von Case (mehr als 1200 ha pro Jahr und Drescher) im Einsatz. Die Finanzierung dieser Maschinen erfolgte übrigens zu 50 % mit Förderbeiträgen aus dem Topf der EU. Künftig können die bulgarischen Landwirte noch mehr Geld von der EU erwarten. Zu den erwähnten Beiträgen für Technikinvestitionen kommen nämlich noch ha-basierte Direktzahlungen, die von heute 120 Euro/ha in der nächsten 6-Jahres-Periode auf 184 Euro angehoben werden. Wird Technik eingesetzt, so ist diese nicht nur modern, sondern PS-mässig auch im obersten Bereich angesiedelt. Die durchschnittliche Leistung der Traktoren liegt bei rund 180 PS, höher als in Deutschland oder Frankreich (rund 140 PS). Die Summe aller Traktor-PS ist dann aber eher bescheiden: Zwischen 15 und 30 ha wird pro PS bearbeitet. Das weist auf eine hohe Maschineneffizienz hin, gibt aber gleichzeitig der
Landtechnik-Industrie Hoffnung, dass in diesen Ländern noch Verkaufspotenzial steckt, denn im Westen Europas liegt dieser Wert bei etwa 3 ha/PS.
Kriminalität ist ein Thema, das die Farmer in der Schwarzmeer-Region beschäftigt. Die Betriebsgelände sind nicht nur mit zahlreichen Überwachungskameras ausgestattet, die Betriebe selbst beschäftigen auch eigenes Sicherheitspersonal oder halten sich Horden von bissigen Hunden. Selbst völlig ungefährliche Besuchergruppen wie Agrarjournalisten werden von Sicherheitspersonal kritisch in Empfang genommen. Zu gross ist das Misstrauen, dass plötzlich einer sich auf eine Maschine setzt, davon fährt und diese irgendwo verkauft. Auch die Ernten, die mit Lastwagenkonvois zurück auf die Betriebe und in eigene Silos zur terminlich optimierten Vermarktung eingelagert werden, sind permanent überwacht. Gute
Verdienstmöglichkeiten
bietet die Landwirtschaft auch den Angestellten. So berichtet Marin Marinov, der in Podem im Norden Bulgariens zusammen mit seinem Bruder Iliyan einen 5000 ha grossen Ackerbaubetrieb bewirtschaftet, dass er einem guten Fahrer monatlich durchaus bis 1000 Euro bezahlen kann. Zum Vergleich: Ein Bankangestellter oder eine Verwaltungsbeamtin in der Hauptstadt Sofia verdient nur rund die Hälfte. Allerdings, so Marinov, sei es überaus schwierig, gut ausgebildetes Personal zu bekommen.
Permanentes Wachstum Obschon die Landwirtschaft insgesamt als gutes Geschäft eingestuft wird, erstaunt es, 12 2014 · UFA-REVUE
INTERNATIONALE LANDWIRTSCHAFT MANAGEMENT dass in Bulgarien und Rumänien Expertenschätzungen zu Folge rund 1 Mio. ha gutes Ackerland brachliegt. Komplexe Besitzesverhältnisse erschweren wohl die deren Bewirtschaftung. Die Betriebe wollen aber weiterwachsen. Preda Gheorghe, er bewirtschaftet mit seiner Familie am Stadtrand der rumänischen Hauptstadt Bukarest 1500 ha, hat vor 25 Jahren mit 10ha angefangen und den Betrieb seither kontinuierlich vergrössert. Dieses Wachstum soll weiter anhalten, dank vermarktungstechnisch guter Lage hat er dazu beste Voraussetzungen.
Fazit Bulgarien und Rumänien haben in den letzten Jahren einen dynamischen Entwicklungsprozess durchgemacht und gehören heute zu Europas grössten Produzenten von Ölsaaten. Die Erträge lassen sich durchaus sehen, sind aber noch steigerungsfähig. Dies insbesondere darum, weil das agronomische Wissen noch nicht überall das westliche Niveau erreicht hat. Viele Besitzer grosser Farmen stammen selbst nicht aus der Landwirtschaft und haben gerade bezüglich einer (nachhaltigen) Bewirtschaftung der Flächen noch einigen Lernbedarf.
Die technologischen Konzepte hingegen sind vorhanden und scheinen ausgereift. Es wird, nicht zuletzt dank üppiger EU-Hilfe, viel in westliche Technik investiert, die neben hoher Produktivität vor allem Zuverlässigkeit garantieren soll, damit in den teilweise extrem kurzen Zeitfenstern die notwendigen Arbeiten erledigt werden können. Die Betriebe wollen weiterwachsen, brachliegendes Land ist vielerorts noch vorhanden. Hält die erwähnte Dynamik weiter an, so haben diese beiden Länder landwirtschaftlich gesehen eine gute Zukunft vor sich. 䡵
In den Donau-Ländern auf dem Balkan wird, dank üppiger EU-Hilfe, viel in westliche Technik investiert, die neben hoher Produktivität vor allem Zuverlässigkeit garantieren soll. 1 · Preda Gheorghe: 1500 ha (Rumänien). 2 · Marin Marinov: 5000 ha (Bulgarien). 3 · Hristo Belichovski: 7000 ha (Bulgarien).
3 Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Eine gemeinsam von Case IH und Väderstad für ausgewählte Fachjournalisten organisierte Studienreise vermittelte einen vertieften Einblick in die aktuellen Entwicklungen der Landwirtschaft in Bulgarien und Rumänien.
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ZENTRALE AUSWERTUNG VON BUCHHALTUNGSDATEN MANAGEMENT
Teilnehmen und profitieren EINKOMMENSSCHÄTZUNG Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope erhebt jährlich die Buchhaltungsdaten einer Stichprobe von landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation der Schweizer Landwirtschaft und deren nachhaltigen Entwicklung.
Um die Genauigkeit der Einkommensschätzung zu verbessern, werden die landwirtschaftlichen Betriebe, die an der Erhebung teilnehmen sollen, seit 2014 neu zufällig ausgewählt und direkt kontaktiert. Dank diesem Auswahlverfahren kann auf der Basis eines kleinen Anteils (ca. 6 %) der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe eine zuverlässige Schätzung der Einkommenssituation gemacht werden.
Tobias Rordorf
Swetlana Renner
Monitoring des Einkommens Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten der Forschungsanstalt Agroscope in Tänikon ist auf gesamtschweizerischer Ebene für das Monitoring des Einkommens der landwirtschaftlichen Betriebe verantwortlich. Zu diesem Zweck werden Betriebe zufällig ausgewählt und schriftlich kontaktiert. Danach werden die ausgewählten Betriebe vom LINK Institut telefonisch um Teilnahme gebeten und bei ihrer Datenlieferung unterstützt. Die Datenlieferung umfasst Kennzahlen eines Finanzbuchhaltungsabschlusses. Jeder teilnehmende Betrieb erhält für die Datenlieferung eine finanzielle Entschädigung sowie eine schriftliche individuelle Rückmeldung. Auf vier Seiten wird die wirtschaftliche Situation des Betriebes dargestellt und mit ähnlichen Betrieben verglichen. Die Auswertung ermöglicht es, Schwächen und Stärken des Betriebes zu identifizieren. Agroscope bedankt sich bereits heute für eine aktive Teilnahme. Weiterführende Informationen zu der Erhebung finden Sie unter www.einkommenssituation.ch.
Grafik: Landwirtschaftlicher Arbeitsverdienst je Vollzeit-Familienarbeitskraft (Fr.) 60 000
Zufallsauswahl Bei der Ziehung dieser Zufallsstichprobe von 2300 Betrieben wird darauf geachtet, dass sowohl grössere als auch kleinere Betriebe aus allen landwirtschaftlichen Regionen sowie aus allen Produktionsrichtungen vertreten sind. Um unsere heterogene Landwirtschaft mit der Stichprobe möglichst genau abzubilden, ist die Zentrale Auswertung darauf angewiesen, dass möglichst viele der ausgewählten und kontaktierten Betriebe an dieser Erhebung teilnehmen. Ablauf der Erhebung Sofern ein Betrieb in diesem Jahr für die Teilnahme ausgewählt wurde, wird er von Agroscope einen Brief erhalten, der über die Erhebung informiert. Anschliessend wird er vom LINK Institut für Markt- und Sozialforschung telefonisch kontaktiert und gefragt, ob er an der Erhebung teilnehmen will. Ist der Betriebsleiter einverstanden, erhalten er und die Treuhandstelle die Zugangsdaten zu einem Online-Erhebungsbogen. Dort werden finanzbuchhalterische Kennzahlen (Bilanz, Betriebsertrag, Kosten etc.) sowie Zahlen zum Arbeitseinsatz und Privatverbrauch eingetragen. Die Angaben werden absolut vertraulich behandelt und nur für statistische Zwecke verwendet.
des Betriebs.Die Kennzahlen umfassen Strukturdaten, die Bilanz, die Erfolgssowie die Mittelflussrechnung und eine Übersicht über das Einkommen und den Privatverbrauch des Haushalts. Die Auswertung ermöglicht es, Schwächen und Stärken zu identifizieren und daraus Massnahmen abzuleiten, die die Einkommenssituation verbessern könnten. Ein Beispiel für eine betriebsindividuelle Rückmeldung mitsamt einer ausführlichen Erläuterung ist auf der Webseite www.einkommenssituation.ch unter dem Link «Datenlieferung» zu finden. Mit der Teilnahme unterstützen Bäuerinnen und Landwirte also nicht nur das wirtschaftliche Monitoring der Schweizer Landwirtschaft, sondern erhalten auch wertvolle Informationen über die wirtschaftliche Situation des Betriebes. Die Grafik stellt einen Auszug aus der betriebsindividuellen Rückmeldung dar. Es handelt sich bei den Kennzahlen um den landwirtschaftlichen Arbeitsverdienst (Jahreseinkommen einer Vollzeitarbeitskraft). Die Säulen ermöglichen es, die Entwicklung des eigenen Betriebes (Hof 11 – 13) über die Periode der Jahre 2011–2013 zu analysieren (blaue Säulen), sowie einen Vergleich zum Schweizer Mittel (CH 11 – 13, rote Säulen) zu ziehen. 䡵
Nutzen
40 000
20 000
0 22
CH 11
CH 12
CH 13
Hof 11
Hof 12
Hof 13
Für die Teilnahme wird der Betriebsleiter entschädigt. Zusätzlich erhält er eine betriebsindividuelle Rückmeldung. Auf vier Seiten wird anhand umfänglicher Vergleichszahlen und Grafiken die wirtschaftliche Situation des Betriebes dargestellt. Ein Vergleich mit dem Schweizer Mittel und einer Gruppe ähnlicher Betriebe über die Periode von drei Jahren ermöglicht die Einordnung
Autoren Tobias Rordorf und Swetlana Renner sind Mitarbeiter von Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH, Forschungsgruppe Betriebswirtschaft, Tänikon, 8356 Ettenhausen
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Joskin feiert und investiert 1984 produzierte Joskin das erste Güllefass. Zum 30-Jahr-Jubiläum kann das belgische Familienunternehmen nicht nur einen Erweiterungsbau in Betrieb nehmen, sondern bringt auch interessante Neuheiten auf den Markt. So wird das Programm bei den Gülleinjektoren um den komplett feuerverzinkten Scheibengrubber «Terradisc» erweitert, der zunächst in 4-6 m Arbeitsbreite angeboten wird. Diese Maschine setzt sich aus 32-48 Scheiben mit je 510 mm Durchmesser zusammen, die auf zwei Reihen mit dem Grundrahmen
verschraubt sind. Die erste Scheibenreihe soll den Boden öffnen. Die Ausläufe für die Gülle werden dann zwischen den Scheiben der ersten Reihe angebracht und lassen die Gülle so in den aufgebrochenen Boden einfliessen. Die zweite Scheibenreihe, die in umgekehrter Weise zur ersten Reihe angeordnet ist, bedeckt die eingebrachte Gülle und ebnet den Boden ein. Weiter gibt es bei den Güllefässern eine zusätzliche Option bei der Anbringung des «Jumbo»-Ansaugarmes, der nun wahlweise rechts oder links der Fahrtrichtung ange-
Neuer «Combicut» Einachser von Aebi
Lely feiert 20 000 Melkroboter
Der neue Aebi «CC110» erweitert die bestehende Modellreihe der «Combicut» Einachser nach unten. Mit dem stufenlosen, hydrostatischen Fahrantrieb, einer Aktivlenkung und dem Geräteschnellanschluss basiert dieser «Combicut» mit dem 8 PS starken Motor technisch und konzeptionell grundsätzlich auf den grösseren Einachsern von Aebi. Werkzeuglos können über den Aebi Schnellanschluss verschiedene Arbeitsgeräte angekuppelt werden.
Lely hat in Deutschland den 20000sten «Astronaut» Melkroboter installieren können – 22 Jahre nach der ersten Inbetriebnahme. «Der Melkroboter steigert die Lebensqualität des Milchviehhalters und stellt gleichzeitig das Wohlergehen der Tiere sowie den Ertrag des Milchviehbetriebs sicher», heisst es bei Lely. Tagtäglich finden über eine Million Kühe weltweit selbstständig ihren Weg zu einem Melkroboter vom Typ «Astronaut».
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baut werden kann. Ein doppeltwirkender Zylinder ermöglicht das Absenken und Anheben vom Traktor aus. Damit die Anbringung und Handlichkeit des Trichters noch erleichtert wird, hat man eine Stützvorrichtung für den Trichter am Ansaugarm entwickelt. Dank dieser mechanischen Vorrichtung kann der Trichter leichter am Ansaugbereich positioniert werden. Mit dem gelenkigen Front-Ansaugarm bietet Joskin eine bequeme Lösung zur Befüllung des Ausbringfasses von einem Tank ab Feldrand. Die zwei Teile des Ansaugarms sind über einen doppeltwirkenden Zylinder miteinander verbunden, der die Neigung des beweglichen Teilstückes regelt. Angekuppelt wird der Ansaugarm für die Fronthydraulik über das Accord-Dreieck-System. Letztlich wird das Programm bei den Güllefässern mit dem «Q-Bigliner» um eine grossvolumige Transportfahrzeugbaureihe erweitert.
Partnerschaft bei automatischen Fütterungssystemen Kuhn ist mit der norwegischen Firma TKS eine Partnerschaft im Bereich der automatischen Fütterungssysteme eingegangen TKS konstruiert, entwickelt und fertigt mobile Futtertanks, die vor den Futtertischen der Tiere installiert werden. Die im Jahr 1930 gegründete Firma TKS hat bereits vor zehn Jahren einen an einer Führungsschiene laufenden Futtertank entwickelt.
Neue «Explorer»Generation Same präsentierte im Vorfeld der Eima in Bologna die neue Generation der Traktoren vom Typ «Explorer» mit den drei Varianten «LD», «MD» und «HD», insgesamt elf Modellen und sechs Motorisierungen in Leistungen zwischen 75 und 120 PS. Die Traktoren sind mit der neuesten Generation von Motoren aus der Familie «Farmotion» ausgestattet, die über drei oder vier Zylinder und Commonrail-Hochdruckeinspritzung (2000 bar) verfügen. Da sie eigens für die Landwirtschaft entwickelt wurden, garantieren sie Leistung und Zuverlässigkeit bei niedrigen Betriebskosten. Die neue Geometrie der Zylinderköpfe und
der Zündkammern verbessern den Verbrennungsprozess und ermöglicht es, die Motorleistung voll auszuschöpfen und dabei gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch deutlich zu reduzieren. Dank Abgasbehandlung mit dem EGR-System und der DOCNachbehandlung entsprechen die Modelle der Abgasnorm Stufe 3b. Die mechanischen oder PowershiftGetriebe mit wahlweise vier oder fünf Gängen lassen sich durch die Powershift-Module sowie Kriechund Superkriechgetriebe ergänzen, so dass mindestens 8 x 8 (4 Gänge, 2 Gangbereiche) bis 60 x 60 (5 Gänge, 3 Powershift und 4 Gangbereiche) Stufen zur Verfügung stehen. Front- und Heckdifferential sowie der Allradantrieb werden elektrohydraulisch zugeschaltet. Die Hydraulikpumpe leistet maximal 55 l/min, alternativ ist eine Doppelpumpe erhältlich, die bei 1600 Umin eine Förderleistung von 60 l/min bietet.
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Neue Verlade-Maus von Ropa mit «R-Concept» Claas neu mit «Atos»
Claas führt im Segment bis 140 PS eine neue Traktorenbaureihe ein. Der «Atos» mit einer 3- und einer 4Zylinder-Baureihe und insgesamt sechs Modellen zwischen 76 und 109 PS reiht sich zwischen den Baureihen «Arion 400», «Axos», «Elios» und «Nexos» ein. Der «Atos» zeichnet sich vor allem durch einfache und robuste Technik für die tägliche Arbeit aus und ist dank zahlreicher Ausstattungsoptionen und Erweiterungsmöglichkeiten für jeden Einsatz und Kunden eine interessante Maschine. Der «Atos» arbeitet mit einem Motor der Abgasstufe 3b, in der Baureihe «300» mit vier Zylindern und 3.8 l Hubraum, und in der Baureihe «200» mit drei Zylindern und 2.9 l Hubraum. Die Motoren verfügen über Commonrail-Einspritzsystem, Turbolader, Ladeluftkühler und optional einem Viscolüfter. Die Abgasbehandlung erfolgt durch einen Dieseloxidationskatalysator und eine gekühlte Abgasrückführung. Der Katalysator ist kompakt unter der Motorhaube integriert. Hohe Drehmomente bis 436 Nm sorgen für ein agiles Fahrverhalten des Traktors. Das Tankvolumen fasst bis zu 145 l. Zur Serienausstattung gehört ausserdem ein Motordrehzahlspeicher. Beim Getriebe gibt es ein einfaches mechanisches für Basisanwendungen, ein zweistufiges oder ein dreistufiges Lastschaltgetriebe. Alle Varianten sind mit mechanischer Wendeschaltung oder mit der elektronischen Wendeschaltung «Revershift» verfügbar.
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Ropa präsentierte anlässlich der Hausvorführung Ende November erstmals den Prototyp der neuen «Maus 5». Auf Basis der «euro-Maus 4» entwickelt, wurde in die neue Maschine das aus den ZuckerrübenRodern «Panther» und «Tiger 5» bekannte «R-Concept» integriert und mit zahlreichen Komfortfunktionen ergänzt. Im Gesamtkonzept mit 10.20 m breiten Aufnahmesystem fusionieren praxisorientierte Entwicklungen mit den neuesten technischen Innovationen. Der ebenfalls neu entwickelte und über 9 m lange Gegengewichtsarm bürgt selbst bei verlängerter Überladeweite für Standsicherheit. Ein 354 PS starker Motor von Mercedes mit 7.7 l Hubraum, zweistufiger Turboaufladung und einem maximalen Drehmoment von 1400 Nm sorgt für mehr Leistung, so dass die maximale Geschwindigkeit von 32 km/h auch bei Bergfahrten erreicht wird.
Neues Flaggschiff von Ropa für die Zuckerrübenernte ist der 3-achsige Rübenvollernter «Tiger 5». Die Maschine verfügt über ein neuartiges Fahrwerkskonzept mit einer Pendelvorderachse in Verbindung mit zwei hydraulisch gelagerten Hinterachsen. Gegenüber bisherigen Fahrwerken reduziert sich das Wanken der Maschine auf ein Drittel. Grund dafür ist die hydraulische Verbindung der Stabilisierungszylin-
der an Vorder- und Hinterachsen einer Seite, so dass Unebenheiten an einem Rad in der Höhendifferenz nur zu 33% auf den Rahmen wirken. Nach dem Kauf der Kartoffeltechnik von «WM» will Ropa sich ein zweites Standbein schaffen. Noch ist man mit gezogenen Prototypen unterwegs. 2016 soll jedoch der Einstieg mit dem einreihigen «Keiler 1» und dem zweireihigen «Keiler 2» erfolgen.
«Mitas Premium» ersetzt «Continental»
Elektrischer Hoflader ist nun marktreif
3-reihiger Rübenroder
Ab Januar 2015 wird die Marke «Continental» durch die Marke «Mitas Premium» ersetzt. Vorerst gilt das für die Erstausrüster-Reifen, die direkt bei den Maschinenherstellern verwendet werden. Seit zehn Jahren hat der tschechische Reifenspezialist Mitas die landwirtschaftlichen «Continental»-Reifen in Lizenz produziert. Die Strategie hinter dieser Änderung ist, dass langfristig nur noch mit einem Markennamen gearbeitet werden soll.
An der «EuroTier» in Hannover stellte Weidemann eine neuerlich optimierte Version des «eHoftrac» vor. Dieser erste voll-elektrische Hoflader auf Basis des bestehenden und erfolgreich im Markt platzierten Modells «1160« soll den bewussten Schritt hin zur Elektromobilität manifestieren. Nach den ersten Testeinsätzen in der Praxis hat Weidemann nochmals gewisse Verbesserungen vorgenommen, so dass das Gerät nun marktreif ist.
Die gezogenen Rübenroder sind heute etwas aus der Mode gekommen und technisch veraltet. Neue Anschaffungen betreffen meist die schlagkräftigen, 6-reihigen Selbstfahrer. Mit dem Modell «Edenhall 753» des gleichnamigen Herstellers aus Südschweden absolvierte kürzlich jedoch eine valable Alternative zu den selbstfahrenden Rodern einen Praxiseinsatz in der Schweiz. «Die Rode-Qualität ist bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 5 bis 8 km/h überzeugend, das Kraut wird schön abgeschnitten und der Dreck wird gut entfernt», so das Fazit des Importeurs, Urs Heller aus Guntalingen (ZH). Notwendig für den Betrieb des Roders ist eine Traktorleistung von mindestens 130 PS. Die Maschine ist mit Polderscharen oder mit Radrodescharen erhältlich und wiegt 9700 kg. Der Bunker weist ein Fassungsvermögen von rund 12 t oder 18 m3 auf. Der Preis liegt je nach Ausrüstung bei 220 000 Fr. 12 2014 · UFA-REVUE
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FAHRBERICHT LANDTECHNIK
«T»-Serie meldet sich zurück VALTRA hat seine konzeptionell etwas in die Jahre gekommene «T»-Serie komplett überarbeitet und führt nun deren vierte Generation mit sechs Modellen in vorerst drei, später dann vier Varianten im Markt ein. Mit dieser Einführung verbunden ist auch ein neu gestalteter Marken-Auftritt des finnischen Traktorenherstellers.
Wenn der Fahrer den «Eco»-Schalter drückt, wird die Drehzahl reduziert und gleichzeitig das Drehmoment erhöht, was den Verbrauch und das Motorengeräusch verringert. Bei allen Modellen gibt es zusätzlichen Boost von bis zu 15 PS bei Zapfwellen- oder Transportarbeiten in den beiden oberen Gängen.
Die überarbeitete «T»-Serie von Valtra geht mit Leistungen von 155 bis 250 PS und einem maximalen Drehmoment von bis zu 1000 Nm an den Start. Augenfällig ist das Design der Traktoren mit der neu gestalteten Kühlerhaube und der breiteren Kabine sowie mit dem um 20 cm auf knapp 3 m verlängerten Radstand. Der bei den 6zylindrigen Valtra Traktoren typische Front-Überhang verschwindet nun.
In vier Varianten wird die neue «T»-Serie verfügbar sein: «Direct» – mit dem bekannten stufenlosen Getriebe – und die lastgeschalteten «Versu», «Active» und «Hi-Tech». Die Variante «HiTech» wird es ab Herbst 2015 geben, die Produktion der drei anderen ist bereits angelaufen. «Active» ist eine neue Ausstattungsvariante mit einem Lastschaltgetriebe und mechanischen Steuergeräten. Die «Versu»-, «Active»- und «Hi-Tech»-Traktoren verfügen über das neue 5-stufige Lastschaltgetriebe mit vier Gängen und zusätzlichen zehn Kriechgängen, bei dem das Kupplungspedal nur noch zum Starten des Traktors benötigt wird. Die Bremse steuert über die Funktion «Auto-Traction» nämlich auch die Kupplung. Diese Funktion ist dauerhaft aktiv und ist gerade bei Frontlader-Arbeiten hilfreich. Die Lastschaltautomatik arbeitet nach einer neuen Logik: Das Gaspedal steuert nicht mehr die Drehzahl, sondern die Fahrgeschwindigkeit, ähnlich wie beim Fahren mit dem Stufenlos-Getriebe. Diese Automatik ist auch bei Arbeiten im Zapfwellen-Betrieb von Vorteil, da man nur mit dem Gaspedal die Lastschaltstufen schalten und somit 28
die Geschwindigkeit verändern kann – und das bei nahezu gleichbleibender Motordrehzahl. Neu ist die «Hill-Hold»Anfahrhilfe, die den Traktor am Hang hält und ihn einfach mit dem Gaspedals wieder anfahren lässt, und der Hydraulik-Assistent, mit dem die von der 160 l/min leistenden Ölpumpe geforderte Drehzahl automatisch bereitgestellt wird.
Die vierte Generation der «T»-Serie von Valtra bewegt sich im Leistungsbereich von 155 bis 250 PS (mit Boost), dies bei einem maximalen Drehmoment von bis zu 1000 Nm.
Agco Motoren Die «T»-Serie wird von Agco-Power Motoren mit 6 Zylindern angetrieben: Die beiden kleineren Modelle von einem 6.6-l-, die grösseren Modelle von einem 7.4-l-Motor. Die Abgasnorm der Stufe 4 wird mit Dieseloxidationskatalysator und SCR-System erreicht. Beim Modell «T174» ist zudem die Funktion «Eco-Power» verfügbar: Tabelle: Modellübersicht «T»-Serie von Valtra Modell
Max. Leistung in PS* (1900 Umin) (Boost) T 144 155 170 T 154 165 180 T 174 175 190 T 194 195 210 T 214 215 230 T 234 235 250 * nach ISO 14396
Motor Active Versu Lastschaltung 6.6 l 6.6 l 7.4 l 7.4 l 7.4 l 7.4 l
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Neue Kabine Auffallend ist die 5Pfosten-Kabine, die geräumiger, leiser und im Bereich des Fahrersitzes 20 cm breiter geworden ist. Elektrisch beheizte Front- und Heckscheiben, ein 270° Front-Scheibenwischer, werksmontierte Kameras, LED-Leuchten und eine Fensterfläche von 6.2 m² bieten eine gute Sicht. Die «TwinTrac»-Rückfahreinrichtung ist nun seitlich verstellbar. Mit «Quick-Steer» können die Lenkradumdrehungen für den gleichen Lenkeinschlag stufenlos bis zur Hälfte reduziert werden. Der Wenderadius ist mit 5.25 m trotz längerem Radstand dank Wespentaille beim Chassis eng, auch mit Frontlader, pneumatischer Vorderachsfederung und Frontkraftheber. Der Traktor wiegt 7.3 Tonnen, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 13.5 Tonnen. Bei der Bodenfreiheit misst man 60 cm. Das Heckhubwerk hat eine maximale Hubkraft von 9.5 Tonnen, das integrierte Fronthubwerk vermag 5.1 Tonnen zu heben. Für die Zapfwelle können jetzt drei Geschwindigkeiten aus fünf Optionen gewählt werden: 1000, 1000E, 540, 540E und Wegzapfwelle. Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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UFA-REVUE · 12 2014
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Tradition trifft auf Innovation HÜRLIMANN «XM 130 T4I V-DRIVE» Vor zwei Jahren verpasste Same Deutz-Fahr seiner Marke «Hürlimann» ein neues Outfit im sogenannten «Retro-Look». Ein Design in den traditionellen Hürlimann Farben, unter der Schale verbirgt sich aber bei der neuen «XM»-Serie neuste Technik – beispielsweise beim Motor oder dem stufenlosen Getriebe.
Die «XM»-Serie ist bei Hürlimann eine bekannte Traktoren-Baureihe, die im mittleren Leistungsbereich von 80-130 PS angesiedelt ist. Mit dem neuem «Retro»-Design, erstmals an der Sima in Paris vor knapp zwei Jahren vorgestellt, wurden auch die technischen Innereien erneuert, so dass die neue Serie in diesem Jahr auf dem Markt platziert werden konnte.
Die logisch und farblich gut abgestimmte Anordnung der Bedienelemente wurde beibehalten.
Etwas nahe platziert: Hebel für die Federspeicher-Bremse (orange) und für die Zapfwellen-Umschaltung.
Der Motor benötigt also weder einen Partikelfilter noch eine Abgasnachbehandlung mit «Adblue». Der genauer Blick auf die Kennlinie des Motors zeigt, dass sich das Drehmoment zwischen 1200 und 1900 Umin mehr oder weniger konstant um den maximalen Wert von 480 Nm bewegt, die Leistung hingegen im oberen Drehzahlbereich (1800 bis 2200 Umin) konstant bleibt.
Das stufenlose Getriebe soll die
Motor Der «XM 130 T4i V-Drive» ist mit dem elektronisch geregelten 4-Zylinder-Motor «TCD 3.6 L04» von Deutz ausgestattet. Dieses 3.6 l Aggregat mit Commonrail-Einspritzung, Turbolader und Ladeluftkühler erfüllt die Abgasnorm der Stufe 3b mit externer Abgasrückführung und einem wartungsfreien Dieseloxidationskatalysator, der mit einer chemischen Reaktion die Abgase in unschädliche Substanzen verwandelt.
Effizienz herkömmlicher mechanischer Getriebe mit dem Komfort und der Wendigkeit eines Hydrostaten verbinden. Das Getriebe bietet drei unterschiedliche Betriebsarten: Den Automatik- und den Zapfwellenbetrieb sowie den manuellen Modus. Im manuellen Betriebsmodus wird die Motordrehzahl direkt über das Betätigen des Gaspedals
Praxisstimme zum Hürlimann «130 T4i V-Drive»: «Spritzig und handlich»
Andreas Hodel
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Andreas Hodel bewirtschaftet im Nebenerwerb einen Betrieb mit Schweinehaltung (Zucht und Mast). Seit knapp 20 Jahren werden auch Lohnarbeiten ausgeführt, vornehmlich mit Pressen (Quader-, Rundund Kleinballen) und im Winterdienst der Wohngemeinde Egolzwil (LU). Mit dem neuen Hürlimann «XM 130 T4i V-Drive» wurde in diesem Frühjahr ein 18-jähriges Modell der gleichen Marke ersetzt, das während rund 8500 Stunden im Einsatz war. Vor allem die Einsatzsicherheit im Winterdienst gab den Ausschlag für die Neuanschaffung. «Grundsätzlich bleibe ich bei Ersatzbeschaffungen der Marke treu, sofern Betreuung und Service stimmen», betont
Hodel. In diesem Falle (Händler Josef Meier, Buchs/LU) traf dies zu. Leistungsmässig sollten es etwas mehr als die 95 PS des Vorgängers sein und speziell für den Winterdiensteinsatz stand eine stufenlose Getriebevariante im Fokus. Seit März 2014 ist der Hürlimann «XM 130 T4i V-Drive» nun im Einsatz und machte dabei rund 300 Stunden. Im Jahresschnitt werden es dann 450 Stunden sein. Hodel hat den Traktor mit einer mechanischen Kabinenfederung, der grösseren Hydraulikpumpe und mit der stärkeren «Sauter»-Fronthydraulik ausrüsten lassen. Zudem wurde für den Betrieb mit dem Schneepflug ein Unterzug eingebaut. «Die Erfahrungen sind bis jetzt durchwegs
positiv», bilanziert Hodel. Man habe sich jedoch umstellen müssen, da das Fahren mit stufenlosem Getriebe doch anders sei. «Das Handling des Traktors ist aber einfach, die Bedienung farbmässig einprägsam und gut strukturiert gelöst.» Die Maschine biete viele Möglichkeiten in der Variation von Drehzahl und Leistung, was speziell beim Pressen formschöner Ballen entscheidend sei. Im Betrieb mit Frontlader habe sich der Traktor bewährt. Störend sei, dass via Heckfenster Abwärme in die Kabine gelangen könne – dies vor allem im Sommer. Hodel fährt, nicht zuletzt, weil er den Motor beim Pressen «hören» wolle, mit offenem Heckfenster. Verbesserungsfähig sei zudem ein Kühlfach für Getränke. 12 2014 · UFA-REVUE
PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Hürlimann «XM 130 T4i V-Drive» Motor: 4 Zylinder, 3.6 l Deutz-Motor mit Turbolader, Ladeluftkühler und Common Rail-Einspritzung. Abgasstufe 3b. 120 PS Nennleistung (2200 Umin), 127 PS Max. Leistung (nach ECE R120). Max. Drehmoment: 480Nm (1600Umin). Tankinhalt: 165 l. Getriebe: Stufenloses Getriebe mit drei Modi und aktiver Stillstandregelung. Zapfwelle: Elektrohydraulisch geschaltet, 540, 540E, 1000. Wegzapfwelle optional. Frontzapfwelle: 1000 (Option).
«Retro-Look« im Design, unter der Schale verbirgt sich aber bei der neuen «XM»-Serie neuste Technik – beispielsweise beim Motor oder dem stufenlosen Getriebe.
Hydraulik: EHR mit Schwingungstilgung, maximal 10 Steuerventile. Einzel- oder Tandempumpe mit 60 oder 90 l/min. Hubkraft: 4650 oder 6600 kg Heck, 2160 oder 2800 kg Front (Option). Masse: Leergewicht: 5300 kg. Maximalgewicht: 8500 kg. Radstand: 2.440 m. Höhe: 2.715 m (bei Standardbereifung 600/65 R34). Listenpreis: 129 327Fr. (inkl. MWST). (Angaben des Herstellers)
Der Joystick mit Tempo-Schnellerhöhungs-, Tempomat- und Betriebsmodus-Taste direkt am Hebel platziert.
geregelt, die Fahrgeschwindigkeit dagegen mittels des Multifunktionshebels. Wird der Multifunktionshebel anhaltend betätigt, erfolgt die Geschwindigkeitsregelung stufenlos. Mit kurzen Impulsbetätigungen dagegen kann die Geschwindigkeit mit Stufen von 0.1 km/h zwischen 0 – 15 km/h und von 1 km/h bei höheren Geschwindigkeiten geregelt werden. Der Zapfwellen-Modus wird beim Zuschalten der Zapfwelle automatisch aktiviert, wobei die Drehzahl unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Traktors aufrechterhalten wird (die einfach mittels des Gaspedals stufenlos geregelt werden kann). Auf diese Weise gelingt es, die Grenzen der herkömmlichen mechanischen Getriebe zu überwinden, nämlich zu ermöglichen, dass die Zapfwellendrehzahl bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit verändert werden kann, ohne dazu einen Gangwechsel durchzuführen. Die automatische Betriebsart, die für den Transport geeignet ist, gewährleistet dank der elektronischen Steuereinheit eine konstante Fahrgeschwindigkeit, die je nach Belastung durch die automatische Drehzahlregelung aufrechterhalten wird. UFA-REVUE · 12 2014
Bei der Zapfwelle gibt es die drei Standarddrehzahlen 540, 540E und 1000. Die Zuschaltung erfolgt elektrohydraulisch mit automatischer Lasterkennung. Elektrohydraulische Bedienelemente und ein LC-Display zeigen dem Fahrer die aktuelle Drehzahl an. Eine Betätigungstaste befindet sich auch auf den hinteren Kotflügeln. Um das Ein- und Ausschalten je nach Position des an die Dreipunktaufnahme angekuppelten Arbeitsgeräts zu ermöglichen, ist auch die automatische Aktivierung verfügbar, ebenso eine Wegzapfwelle. Die optional verfügbare Frontzapfwelle arbeitet mit der Drehzahl 1000 Umin. Die Hydraulikanlage gibt es in drei Konfigurationen: Zum einen mit einer Einzelpumpe (60 l/min) mit serienmässig 6 (optional 8) Steuerventilen und mechanischer Durchflussregelung. In der «Eco»-Ausführung wird der maximale Durchfluss an den Steuerventilen (60 l/min) bei nur 1600 Umin erreicht. Wird die Option einer 90 l/min Pumpe gewählt, stehen dann bis zu 10 Steuerventile zur Verfügung. Die Hydraulikleitungen können auch unter Druck angeschlossen werden.
Der Heckkraftheber hat eine Hubkraft von 4650 kg, die mit externen Hydraulikzylindern auf 6600 kg erhöht werden kann. Die EHR-Steuerung ist serienmässig. Der optional verfügbare Frontkraftheber hat eine Hubkraft von 1850 kg. Interessant ist das «SDD»-System bei der Lenkung. Bei eingeschalteter Funktion arbeiten zwei Pumpen gleichzeitig, so das die vollständige Lenkung der Räder mit weniger als der Hälfte der Lenkumdrehungen erreicht wird. Bei Geschwindigkeiten über 16 km/h schaltet sich dieses System automatisch ab.
Komfort bietet die «E-Class»-Kabine. Die logisch und farblich gut abgestimmte Anordnung der Bedienelemente wurde beibehalten. Die Masse sind aber so ausgelegt, dass eine gute Sicht in alle Richtungen herrscht. Die Klimaanlage mit zehn Belüftungsdüsen sorgt für perfektes Raumklima. Mit «Comfor-Tip» wird die Ausführung sich wiederholender Manöver vereinfacht, eine Reihe von Arbeitsgängen können so automatisch ausgeführt werden. Die Kabine kann auf Wunsch mechanisch (mittels Stahlfeder und hydraulischem Stossdämpfer) oder auch pneumatisch gefedert werden. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern und oder Importeuren ausgesucht. www.samedeutz-fahr.ch
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PRAXISTEST KNOW-HOW
«Schmalspur» mit Höchstleistung VALTRA «T203 DIRECT» Die «T»-Serie von Valtra gibt es in diesem Konzept seit mehr als einem Jahrzehnt. Vor zwei Jahren führte der finnische Traktorenbauer mit der Lancierung der dritten Generation die SCR-Technologie in diese Baureihe ein. Ab nächstem Jahr kommt dann die vierte Generation mit einem neuen Konzept auf den Markt.
Das bekannte Konzept der «T»-Serie Valtra mit etwas spartanischer Kabine und der eigenwilligen Platzierung des Motors über der Vorderachse, was unbeladen aber zu einer oftmals gewünschten Gewichtsverteilung von 50 : 50 zwischen Vorder- und Hinterachse führt, ist nunmehr über zehn Jahre alt. Mit der Lancierung der neuen «T»-Serie (siehe auch Artikel auf Seite 28 dieser Ausgabe) verabschiedet sich der finnische Traktorenbauer aber von dieser Bauweise. Angetrieben von einem 7.4-l-Motor des firmeneigenen Lieferanten Agco Power, ein 6-ZylinderAggregat mit einer Nennleistung von 205 PS (bei 2100 Umin, nach ISO 14 396), zeigt der «T203 direct» eine solide Leistung. Bei allen Zapfwellen- und bei Transportarbeiten ab 6 km/h wird automatisch ein Boost zugeschaltet, so
dass 10 PS zusätzliche Leistung zur Verfügung stehen. Erwähnenswert ist die reduzierte Leerlaufdrehzahl: Normal liegt diese bei 850 Umin. Wird jedoch die Feststellbremse angezogen, fällt die Drehzahl auf angenehme 650 Umin, was den Kraftstoffverbrauch senkt.
Das stufenlose Getriebe hat Valtra selbst entwickelt. Es basiert konzeptionell auf dem Lastschaltgetriebe und weist vier Fahrbereiche auf. In jedem dieser Bereiche gibt es zwei Geschwindigkeiten, in denen die Leistung fest zu 100 % mechanisch übertragen wird. Es bietet vier Fahrbereiche, die man per Knopfdruck (Knopf auf und Shift-Taste unter der Armlehne) anwählen kann: • 0 – 6.5 km/h für schwere Arbeiten bei langsamer, aber präziser Geschwindigkeit.
• 0 – 13 km/h: Universeller Feldarbeitsbereich. • 0 – 21 km/h für Transportarbeiten im Feld. • 0 – 40 km/h für Fahrt auf Strasse. Gefahren werden kann das Getriebe in den zwei Strategien «automatisch» und «manuell». Im Automatik-Modus nutzt man die höchst mögliche Getriebeübersetzung und optimiert so den Kraftstoffverbrauch. Werden die Bedingungen anspruchsvoller, wechselt die Automatik das Übersetzungsverhältnis, damit man die Fahrgeschwindigkeit halten kann – die Motordrehzahl steigt dann an. Im manuellen Modus wird das Übersetzungsverhältnis nur über den Fahrhebel gesteuert. Es gibt keine automatischen Funktionen. Bei vielen Zapfwellenarbeiten kann die Fahrgeschwindigkeit einfach mit dem Fahrhe-
Praxisstimme zum Valtra «T203 direct»: «Motor bewährt sich im harten Strass
Patrick Inderkummen
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Patrick Inderkummen, Bauingenieur führt in Susten (VS) das Tiefbauunternehmen Ebatec AG. Das Auftragsspektrum umfasst alle Arbeiten des Strassenunterhalts, der Strassensanierung, der Erneuerung von Asphaltstrassen, Stabilisierungsarbeiten, Oberflächenbehandlungen Erd- und Tiefbauarbeiten, sowie auch Transporte. Im Laufe der Zeit hat sich der Betrieb auf den ökologischen Strassenbau spezialisiert. Die Wieder-Instandstellung von Naturstrassen der früheren Generation mit einer Wegbreite von weniger als 2.50 m wird zu einer besonderen Herausforderung der Strasseneigentümer, erklärt Patrick Inderkummen.
Die Mehrzahl der schmalen Strassen und Wegen entsprechen nicht mehr den heutigen Strassennormen. Sanierungsarbeiten sind infolgedessen mit wesentlich höheren Kosten verbunden. Die Ebatec AG hat diesem besonderen Umstand Rechnung getragen. «Den Anforderungen entsprechend haben wir nach einem geeigneten Trägerfahrzeug und den geeigneten Anbaugeräten gesucht. Auf der Agritechnica sind wir im vergangenen Jahr auf den Valtra der T-Serie mit dem langen und schmal bauenden 6-Zylinder-Motor von Agco Power gestossen. Eine Maschine, die mit angepasster Bereifung als schmales Einsatzgerät umfunktioniert werden kann»,
fügt Patrick Inderkummen an. Der Valtra «T203» ist nun seit Mai 2014 im Unternehmen Ebatec im Einsatz und dürfte im Jahresschnitt so um die 600 h eingesetzt werden. Mit der Neuanschaffung des Traktors wurde gleich auch in neue und schmalere Anbaugeräte investiert. Der Traktor ist werkseitig vorbreitet, damit später einmal eine Rückfahreinrichtung montiert werden kann (zum Beispiel für den Betrieb mit einer Schneefräse). Patrick Inderkummen kommt bei seiner Einsatz-Analyse auf die eher einfach gehaltene Ausstattung zu sprechen und fügt an: «Für einige vielleicht ein Nachteil, für uns, mit den wechselnden Fahrern, 12 2014 · UFA-REVUE
PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Valtra «T203 direct»
Blick auf die rechte Seitenkonsole in der Kabine.
Der Fahrersitz kann um 180° gedreht werden.
Motor: 27.4 l Motor von Agco Power mit 6 Zylindern, Ladeluftkühler, Turbolader und Commonrail-Einspritzung, 205 PS (151 kW) Nennleistung bei 2100 Umin, 215 PS (158 kW) mit Boost bei 2100 Umin (nach ISO). Maximales Drehmoment: 800 Nm bei 1500 Umin. Tankinhalt: 375 l. SCR-Tank: 24 l. Getriebe: Stufenloses Getriebe mit vier Fahrbereichen, 40 km/h. Zapfwelle: 2 Geschwindigkeiten, wählbar aus 540/750/1000, Wegzapfwelle optional. Hydraulik: EHR mit Schwingungstilgung. Axialkolbenpumpe mit 115 l/min (optional 160 l/min). 5 Steuerventile hinten, 3 vorne. Hubkraft 8.5 t im Heck, 3.5 t Front (Option). Masse: Leergewicht: 7420 kg, zulässiges Höchstgewicht: 12 500 kg. Radstand: 2.748 m. Länge: 5.148 m. Höhe: 3.035 m. Breite: 2.130 m (mit Sonderbereifung und Spezialfelgen). Preis: 176 030 Fr. (in Grundausrüstung, ohne MWST).
Auf dem Bildschirm lassen sich Einstellungen anzeigen und modifizieren.
Mit der speziellen Bereifung beträgt die Aussenbreite 2.13 m.
bel eingestellt werden. Daneben gibt es einen dreistufigen Schalter für die Motorbremse.
der Front, 5 im Heck). Das EHR-Hubwerk im Heck vermag 8.5 t zu heben, im Frontbereich (optional) liegt dieser Wert bei 3.5 t. Valtra bietet den «T203 direct» mit zwei Zapfwellen-Geschwindigkeiten, die ab Werk zwischen 540, 750, 1000 kombiniert werden können. Per Terminal lässt sich das Anlaufverhalten in fünf Stufen einstellen und der Drehzahlspeicher vorwählen. Optional gibt es eine Wegzapfwelle.
Hydraulik und Zapfwelle Typisch für diese Serie ist, dass das Getriebe und die Hydraulik getrennte Ölhaushalte haben. Sie verfügen aber über einen Temperaturausgleich, so dass beide Kreisläufe schnell auf Betriebstemperatur kommen. Die Axialkolbenpumpe der Load-sensing-Hydraulik leistet 115 l/ min (optional 160 l/min). Es sind 8 elektronische Steuerventile verfügbar (3 in
Die Kabine ist relativ eng gehalten, dafür aber solide konstruiert. Praktisch
(Herstellerangaben)
ist, dass sich der Sitz um 180° nach hinten drehen lässt, so dass man den Blick auf die Anbaugeräte optimieren kann. Die Rückfahrreinrichtung «Twin-Trac» bietet Valtra ab Werk an. Auf dem 11 cm breiten Bildschirm mit entspiegeltem Farbdisplay lassen sich die diversen Getriebe-, Hydraulik- und VorgewendeEinstellungen anzeigen und modifizieren. Optional gibt es eine Kabinenfederung mit Niederfrequenzsitz. In Kombination mit der luftgefederten Vorderachse kann der Fahrer so entspannt arbeiten. 䡵
Mit Spezial-Reifen und -Felgen bewegt sich dieser «T203 direct» von Valtra problemlos auf schmalen Alpstrassen.
seneinsatz» jedoch auch ein Vorteil.» Der einfache und schnell verständliche Aufbau der Bedienelemente wüssten die Fahrer zu schätzen. Diese Kabine dämme aber den gerade beim Brecher hohen Lärmpegel ausgezeichnet. «Dank dem grossen Hubraum muss zudem der Motor weniger aufgeladen werden, was sich positiv auf die Lebensdauer im vollausgelasteten Dauerbetrieb auswirken wird.» Das Getriebe, so Inderkummen, funktioniere tadellos, allerdings merke man doch die Übergänge zwischen den einzelnen Fahrbereichen.
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch
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LANDTECHNIK
Leichtzügigster Rotorwagen der Mittelklasse Der neue «Faro» ist für Traktoren schon ab 90 PS bis 150 PS geeignet. Der Rotor mit 750 mm Durchmesser verfügt über 31 Messer. Mit 45 mm Schnittlänge schneidet der neue «Faro» noch kürzer und ist somit noch leistungsfähiger. Der Kratzboden ist um 150 mm abgesenkt. Dadurch wird eine optimale Ausladung und eine Bereifungsgrösse bis maximal 710/35R22.5 Zoll ermöglicht. Das neue Design rundet das Konzept ab. Pöttinger bietet
beim «Faro» die Modelle «4010 L/D Combiline» und «5010 L/D» an. Das bewährte 6-reihige Pendel-Pickup mit beidseitiger Kurvenbahnsteuerung sorgt für perfekte Bodenanpassung und dadurch für sauberes Futter. Der Rotorantrieb erfolgt über eine einreihige 1.5 Zoll Hochleistungs-Rollenkette, die mit 1600 Nm abgesichert ist. Einzigartig bei Pöttinger: Die Ladeautomatik verfügt über eine Verdichtungsklappe, welche über Druckfedern an die jewei-
lige Traktorleistung optimal angepasst werden kann. Der Rahmenaufbau beim «Combiline» ist gekennzeichnet durch durchgehende stabile Bordwandprofile ohne Aufbaubügel. Die Rückwand des «D»Wagens ist als multifunktionale Heckklappe ausgeführt. Drei Stellungen sind dabei möglich: • Normaldosierung mit voll geöffneter Rückwand • Feindosierung zur dosierten Entladung • Querförderbandbetrieb. Serienmässig verfügen die beiden Modelle über ein 15-t-Fahrwerk. Optional sind 18-t und Nachlauflenkachse erhältlich. Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf 056 201 41 60 info@poettinger.ch www.poettinger.ch
Wettbewerb
NEUIGKEITEN
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GVS-Agrar
Neue «Magnum»-Modelle» Case IH stellt eine neue Modellpalette vor: Mit den Modellen «Magnum 250», «280», «310», «340» und «380» stehen Motorleistungen von 250 bis 380PS zur Verfügung. Das Topmodell, der Magnum «380 CVX», hat bei Verwendung der Power-Boost-Funktion des
UFA-REVUE · 12 2014
Magnums eine maximale Leistung von 435 PS und ein Drehmoment von 1850 Nm bei 1400 bis 1600 UMin. Die maximale Hubkraft am Heck beträgt 10 200 kg. Der Traktor besitzt einen 8.7-Liter-Motor des Typs «Cursor 9» von FPT Industrial
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mit 6 Zylindern, der mit dem «Hi-eSCR» Abgasnachbehandlungssystem ausgestattet ist und die Abgasnorm der Stufe 4 erfüllt. Dieses «Hi-eSCR-System» ist eine Weiterentwicklung der bei der Abgasnorm Stufe 3b verwendeten SCRLösung. Die Baureihe überzeugt weiter mit dem stufenlosen Getriebe, dem leicht zu bedienenden Multi-Controller und dem neuen LED-Beleuchtungspaket. All dies hat auch eine Jury von Agrarjournalisten überzeugt, die das Modell Case «Magnum 380 CVX» zum «Traktor des Jahres 2015» gewählt hat. Case Steyr Center 8166 Niederweningen 044 857 22 00 www.case-steyr-center.ch
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Bilanz Ernte 2014, Resolution und Produktionstechnik An der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands (SGPV) in Kerzers zog Fritz Glauser, Präsident des SGPV, in seiner Eröffnungsrede Bilanz über die Ernte 2014. Beim Brotund Futtergetreide wie auch beim Raps seien gute Erträge erzielt worden. Die unerwartet hohe Rapsmenge habe zu noch nicht
vollständig gelösten Vermarktungsschwierigkeiten geführt. Ein hoher Anteil des Brotgetreides war ausgewachsen, was die Produzenten hart getroffen und zu Einkommenseinbussen geführt habe. Neben den statutarischen Geschäften wurden vier neue Mitglieder in den Vorstand gewählt: Martin Schellenberg (ZH), Dominic Engeler www.sgpv.ch
Feldversuch mit cisgenen Kartoffeln Forschende der Universität Wageningen (NL) haben mit gentechnischen Methoden Gene aus Wildkartoffeln, die eine Resistenz gegen Kraut- und Knollefäule verleihen, in zwei Kartoffelsorten übertragen. Agroscope will abklären, ob die so eingebrachte Resistenz im Feld unter Schweizer Bedingungen wirkt. Der Versuch soll ab März 2015 auf der Protected Site in Zürich, Reckenholz durchgeführt werden. Das Bewilligungsgesuch hat Agroscope beim Bundesamt für Umwelt eingereicht. www.agroscope.ch
Alant-Pflanzaktion gestartet Die Baumschule Erich Dickenmann AG, Ellighausen TG, hat für diesen
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Herbst erstmals 600 Hochstammbäume der Sorte Alant produziert. Die Bäume können dank dem Materialaustausch unter den Betrieben auch über andere Baumschulen bezogen werden. Die Vermehrung der Sorte Alant durch Fructus wird zur Förderung der Biodiversität im Feldobstbau von IP-Suisse und Migros/ TerraSuisse finanziell unterstützt. Eine weitere Pflanzaktion mit AlantBäumen ist im Kanton Bern für den Frühling 2015 geplant, von wo die Sorte ursprünglich stammt.
(TG), Beat Wüst (LU) und Sem Genini (TI). Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Urs Dietiker (TG) und Hans Waltenspül (LU). Die Delegierten forderten das Bundesamt für Landwirtschaft in einer Resolution auf, den SGPV in zukünftige Überlegungen und Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Es müssten wieder konstruktive Gespräche geführt werden können. Im Anschluss an die Versammlung haben Dario Fossati, Leiter des Weizenzüchtungsprogramms Agroscope und Andreas Keiser, Forscher und Dozent an der HAFL in Zollikofen, ihre Erkenntnisse zu den Möglichkeiten zur Beeinflussung der Proteingehalte im Brotweizen durch die Anbautechnik erläutert.
ten von Agroscope. Durch die Untersuchung mit Medizinalpflanzen zur Bekämpfung von Fusarien bei Weizen konnte unter praxisähnlichen Bedingungen gezeigt werden, dass mit Naturstoffen eine Alternative zum Einsatz von synthetischen Fungiziden zur Bekämpfung von Fusarien und Mykotoxinen besteht. Da mit dem Einsatz dieser Naturstoffe das Mykotoxinrisiko verringert werde, könnte dies Bio- und Extenso-Betrieben die Umstellung auf einen bodenschonenden Getreideanbau erleichtern.
Gerbsäure gegen Fusarien Dass der Fusarium-Pilz nicht nur mit synthetischen Fungiziden, sondern auch mit Suspensionen von Medizinalpflanzen-Mehlen bekämpft werden kann, zeigen Forschungsarbei-
Nationale
Wasserstrategie
Die Schweizer Wasserwirtschaft sei nicht optimal für die klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen gerüstet. Doch wenn die regionale Zusammenarbeit vermehrt gelingt, nachhaltige Lösungen bei Wasserkonflikten gefunden und Anstrengungen im Gewässerschutz weitergeführt werden, stehe der Schweiz auch zukünftig genügend Wasser zur Verfügung. Zu diesem Schluss kommt das Nationale Forschungsprogramm «Nachhaltige Wassernutzung» (NFP 61). Das NFP 61 empfiehlt dem Bund, eine nationale Wasserstrategie zu erstellen.
Fachausbildung für Silochefs Nach der Ernte ist vor der Ernte, sagten sich Silochefs von Getreidesammelstellen und besuchten eine spezifische Fachausbildung. Ein lehrreicher Tag, der den Siloverantwortlichen auch die Gelegenheit für intensiven Erfahrungsaustausch bot. Anbieter dieser Fachkurse für ihre im «Maxi-Verbund» angeschlossenen Getreidesammelstellen ist fenaco GOF. Die ersten dieser Fachkurse starteten im November in den UFA-Werken Biblis und Puidoux. Fortunat Schmid, Joseph von Rotz und Andreas Eisenhut von fenaco GOF lieferten aktuelle Informationen über nationale und internationale Getreidemärkte, über Kommunikations- und Informationswege
entlang der Getreidewertschöpfungskette, über Lagerüberwachung und Warenkontrolle sowie über Hygienekonzept und die Umsetzung der «Guten Sammelstellen Praxis» (GSP). «Sammelstellen stellen die Weichen für die Zukunft und haben im permanenten marktorientierten Prozess gegenüber den Produzenten eine enorm wichtige Bedeutung», brachte es Joseph von Rotz auf den Punkt. Nach der vormittäglichen Theorie referierte am Nachmittag UFA-Laborleiterin Elke Ledermann, wie sie die angelieferten Rohkomponenten kontrollieren, Rückstellmuster ziehen und nach strengen Kriterien analysieren und zwar durchgehend von 4.45 Uhr in der früh bis 20 Uhr.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 37
PFLANZENBAU
Sicher dank heimischer Produktion MAISSAATGUT Maissaatgut stammt nicht ausschliesslich aus dem Ausland. Rund 200 ha werden in der Schweiz zur Produktion von Maissaatgut bebaut. 2012 wurden auf diesen Flächen, die sich im Tessin, der Romandie und im Rheintal befinden, 32 500 Dosen Maissaatgut produziert. Dadurch wird ein wertvoller Beitrag zur Selbstversorgung der Schweiz mit Maissaatgut geleistet.
Für die Produktion von Maissaatgut sind zahlreiche Arbeitsschritte notwendig.
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Die ersten Maishybriden wurden in den 1930er Jahren auf den Markt gebracht und haben seither die Liniensorten in den Schatten gestellt. Bei der Hybridzüchtung werden Sorten mit unterschiedlichen Merkmalen miteinander gekreuzt, um diese in einer einzigen Pflanze zu vereinigen. Die Kreuzung zweier Inzuchtlinien, die nicht miteinander verwandt sind, führt zum berühmten Heterosis-Effekt, das heisst, die Nachkommen weisen im Vergleich zu den Eltern eine gesteigerte Leistungsfähigkeit auf. Die dreifache Hybridisierung ist eine Technik, bei der eine Hybridsorte und eine Liniensorte verwendet werden, um eine neue Hybridsorte zu erhalten. Mit dieser Technik werden verwandte Sorten gezüchtet, die Pollen oder Samen bilden können und gleichzeitig eine genetische Vielfalt haben, die den berühmten Heterosis-Effekt begünstigt. Beim Mais sind die männlichen und weiblichen Organe nicht in der gleichen Blüte angeordnet, man spricht hier von einer monözischen Sorte. Diese Besonderheit sowie die zeitlich unterschiedliche Reife der männlichen und weiblichen Organe erfordert Fremdbestäubung. Daher wird eine Fläche für die Saatgutproduktion so angelegt, dass die Kreuzung zwischen männlichen und weiblichen Linien begünstigt wird. Sie wird deshalb immer mit zwei verschiedenen Sorten angebaut: einer Vaterund einer Muttersorte. Eine Linie auf vier oder sechs ist die Vatersorte, diese liefert den Pollen für die Befruchtung der Rispen der Mutterlinie. Für eine erfolgreiche Produktion von Hybridsaatgut müssen die angebauten Liniensorten gleichzeitig blühen und es darf sich
keine männliche Blüte auf einer weiblichen Pflanze befinden. Es ist daher nötig, dass die Aussaat der beiden Elternsorten gestaffelt erfolgt und die weibliche Rispe entfernt wird.
Mechanische Entfahnung Bei der Maispflanze befindet sich der männliche Blütenstand am Stängelende. Zur Entfernung der weiblichen Rispe, das heisst durch maschinelles oder manuelles Abschneiden der Fahne, wird eine Selbstbestäubung verhindert. Häufig sind mehrere Schneidedurchgänge notwendig, damit sichergestellt ist, dass alle Rispen der Mutterpflanze entfernt sind. Zur Senkung des Konkurrenzdrucks zwischen den beiden Liniensorten wird die männliche Linie nach der Befruchtung vernichtet. Folglich werden nur die Maiskolben der weiblichen Linie geerntet. Die Flächen liefern knapp 3 t/ha Saatgut. Diese geringe
Produktion und die zahlreichen Arbeitsdurchgänge an den Kulturen (zeitlich versetzte Aussaat, mechanische und manuelle Entfahnung, Vernichtung der männlichen Liniensorte, Kolbenernte) sind die Gründe, weshalb das Saatgut zu höheren Preisen vermarktet wird.
Versorgungssicherheit Inländisches Maissaatgut wird auf einer Gesamtfläche von 200 ha produziert. Knapp die Hälfte davon liegt in der Romandie, während im Rheintal und im Tessin auf je 50 ha Hybridmaissaatgut produziert wird. Die Gesamtproduktion beläuft sich auf 32 500 Dosen zu 50 000 Saatkörner, das sind rund 25 % des inländischen Bedarfs. Die vollständige Selbstversorgung mit Maissaatgut ist nicht realistisch, dennoch trägt die inländische Produktion in hohem Masse zur Versorgungssicherheit bei. Der komplexe Anbau sowie zahlreiche weitere
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PFLANZENBAU Faktoren, insbesondere das Wetter, erschweren die Planung erheblich. Kommt es bei der Entwicklung der beiden Linien zu zeitlichen Verschiebungen, kann dies die Bestäubung beeinträchtigen und die Endproduktion der Saatkörner verschlechtern. Die Blütezeit von Mais ist relativ kurz und wird in grossem Masse von der Witterung beeinflusst. Die Konzentration der Saatgutproduktion weltweit auf bestimmte Regionen kann bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Trockenheit oder Überschwemmungen unliebsame Folgen haben. Die perfekt abgestimmte Reifung der männlichen und weiblichen Blütenstände ist einer der Knackpunkte bei der Saatgutproduktion.
Kosten in der Schweiz Die Komplexität, der Arbeitsaufwand für die Produktion sowie der geringe Ertrag verursachen höhere Kosten pro Saatguteinheit. Aufgrund der Herausforderungen, mit denen sich die Betriebsleiter in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert sehen, wird versucht, die Produktionskosten möglichst zu senken, indem vor allem bei den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und beim Saatgut gespart wird. Was
aber unvorhergesehene Folgen haben kann: Wie bereits erwähnt, ist die Produktion von Maissaatgut mit vielen, häufig manuellen Arbeitsschritten verbunden. Die Preisunterschiede zwischen inländischem und ausländischem Saatgut sind vor allem durch die höheren Produktionskosten zu erklären.
Gefahren
der
Konzentration
Weltweit konzentriert sich die Maissaatgutproduktion auf Regionen, wo für die Kulturen ideale Anbaubedingungen herrschen und die Produktionskosten tief sind. Kommt es in diesen Anbaugebieten zu extremen Klimaereignissen wie Überschwemmungen oder Dürren, hat dies grosse Auswirkungen. Die Beibehaltung einer nationalen «dezentralisierten» Produktion sichert eine gewisse Selbstversorgung.
Fazit Die Maissaatgutproduktion ist zeitintensiv und erfordert Know-how. Die Verwendung von in der Schweiz produziertem Maissaatgut kommt zum Teil teurer zu stehen als ausländisches. Allerdings wird durch die Unterstützung der inländischen Produktion ein direkter Beitrag zur nationalen Versorgungssicherheit geleistet. 䡵
Die Produktion von Schweizer Maissaatgut trägt zur Versorgungssicherheit bei.
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue 1510 Moudon
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PFLANZENBAU
Aussagekräftige Visitenkarte DIE LAGERUNG VON PFLANZENSCHUTZMITTELN unterliegt strengen Regeln, die durch verschiedene Gesetze und Vorschriften vorgegeben sind. Neben der Unfallverhütung ist ein sauberer und aufgeräumter Lagerraum Pflicht, selbst wenn niemand sonst Zutritt dazu hat. Der weist auf Professionalität und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit diesen Produkten hin.
Pflanzenschutzbehandlungen sind vom 1. November bis 15. Februar untersagt. In dieser Periode werden dann die Betriebsstrategien fürs Folgejahr festgelegt. Die dreimonatige Pause muss zum Ordnen der Lagerbestände und zum Erstellen einer Lagerbestandsliste genutzt werden, in der die restlichen Produkte aus der letzten Anbauperiode aufgeführt werden, um sie in die Betriebsstrategie für 2015 zu integrieren. Es ist der richtige Zeitpunkt, um den Lagerraum aufzuräumen und Massnahmen zur Erhöhung der Betriebssicherheit zu ergreifen. Pflanzenschutzprodukte sind gefährliche Stoffe. Durch strenge Vorschriften, die in der entsprechenden Gesetzgebung (ChemG, ChemV, USG, VBBo, StFv, LRV, GSchG, VWF, UVG, VUV oder VFB-LG) und den Auflagen der verschiedene Produktionslabels (IP, Eurep-Gap odrer Swiss-Gap) festgelegt sind, ist die Handhabung, die Anwendung und die Lagerung von Pflanzenschutzmitteln geregelt.
Mit einer strukturierten Lagerung sollen gute Lagerbedingungen gewährleistet und die Lagerbewirtschaftung erleichtert werden. Bei Pflanzenschutzprodukten sind die Zielsetzungen vielfältiger und anspruchsvoll, und dem Sicherheitsaspekt muss besonders Rechnung getragen werden. Für Drittpersonen ist der Zugang zum Lagerraum streng verboten, der so angelegt sein muss, dass jegliches Sicherheitsrisiko vermieden werden kann. Das heisst, die Gefahr von Lecks oder für das Verschütten von Flüssigkeiten, aber auch Gasansammlungen, müssen vermieden werden. Der Lagerraum muss 40
daher einen undurchlässigen Boden aufweisen, ausreichend belüftet und isoliert sein sowie einen Brandschutz haben. Die Produkte müssen übersichtlich im Originalgebinde, versehen mit noch lesbarer Etikette gelagert werden.
Schutzausrüstungen separat lagern Lagerraum und Regale müssen so angelegt sein, dass sich bei leckenden Behältern die auslaufende Flüssigkeit nicht weiter ausbreiten kann oder in Auffangbehältern zurückbehalten wird. Die Regale dürfen nicht aus saugfähigem Material bestehen und müssen leicht zu reinigen sein. Pflanzenschutzmittel in Pulverform werden auf den oberen Regalen, flüssige Produkte im unteren Regalbereich gelagert. Im Lager sollte auch ein Behälter mit einem Bindemittel, beispielsweise Sand, platziert sein. Persönliche Schutzausrüstung wie Schutzschürzen, Schutzoverall, Handschuhe oder Gesichtsmasken haben im Lagerraum nichts zu suchen und werden an einem abgetrennten Ort aufbewahrt, damit an ihnen kein Schaden entsteht, sie nicht verschmutzt werden und ihre Schutzwirkung behalten. Weiter sollten ein Feuerlöscher sowie ein Frischwasseranschluss im Raum, wo die Schutzausrüstung aufbewahrt wird, vorhanden sein.
Sichtbare Professionalität Ein gut organisierter und sauberer Lagerraum für Pflanzenschutzmittel trägt nicht nur zur Sicherheit auf dem Betrieb bei, sondern beugt auch Verwechslungen bei der Anwendung vor und dient als Visitenkarte. Ein perfekt eingerichteter Aufbewahrungsbereich zeigt zudem,
Ein geordneter Lagerraum für Pflanzenschutzmittel trägt zur Betriebssicherheit bei und manifestiert die Professionalität im Umgang mit diesen Produkten.
dass die vielfältigen, mit dem Pflanzenschutz verbundenen Gefahren ernst genommen werden. Gerade in einer Zeit, in der das Thema «Pflanzenschutz» oft polemisch diskutiert wird und Skepsis auslöst, ist beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln nicht nur auf eine einwandfreie Anwendung, sondern auch auf eine optimale Lagerung und einen korrekten Umgang mit der Restmengen zu achten. Auf dieser Weise kann der Landwirt ein Zeichen setzen und der Gesellschaft ein positives Bild einer professionell betriebenen Landwirtschaft vermitteln. 䡵
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon Das technische Merkblatt 18.07 des Ordners «Datenblätter Ackerbau» von Agridea enthält eine vollständige Checkliste mit den verschiedenen Punkten, die bei der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln zu beachten sind.
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Publireportage
Zwei neue Maissorten aus dem Hause Syngenta Die neuen Sorten SY Tribore und SY Tivio für den Anbau 2015 bereichern das Angebot an Silomaissorten für den Schweizer Landwirt. Beide verfügen über ein hohes Ertragspotenzial und haben in den Versuchen überzeugt. – für sichere Erträge SY Tribore, für den Anbau im frühen Sortiment, zeichnet sich nebst dem hohen Ertragspotenzial insbesondere durch ihre Robustheit aus. Sie bleibt äusserst standfest und verfügt über eine ausgezeichnete Pflanzengesundheit mit einer sehr gerin-
Gleichmässig ausgereifte Kolben von SY Tivio
Fortsetzung von Seite 34
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gen Anfälligkeit gegen Helminthosporium-Blattflecken. SY Tribore eignet sich auch dort, wo die Bodenverhältnisse und die Lage nicht unbedingt ideal für den Maisanbau sind. – für Spitzenerträge und beste Verdaulichkeit Die zweite Sorte, SY Tivio, ebenfalls für das frühe Sortiment, verspricht absolute Spitzenerträge, dies nicht nur in Bezug auf Trockensubstanz sondern auch was den Stärkegehalt betrifft. Als weitere Besonderheit verfügt sie über hervorragende Verdaulichkeits-Eigenschaften beim Tier. Vor allem die Restpflanzenverdaulichkeit, auch Zellwandverdaulichkeit genannt, ist bei SY Tivio sehr gut. In zahlreichen Studien wissenschaftlicher Institutionen auf dem Gebiet der Tierfütterung konnte dieser zusätzliche Nutzen festgestellt werden. Mit dem Gütesiegel PowerCell zeichnet Syngenta nun jene Maissorten aus, die genau diese optimalen Verdaulichkeitseigenschaften aufweisen. Die PowerCell-Sorte SY Tivio kann dank all den erwähnten Vorteilen als ausgesprochene Qualitätssorte bezeichnet werden und ist ideal für die Milchviehfütterung als auch für Masttiere.
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Daniel Frei, Milchbauer, Adlikon bei Regensdorf/ZH
«Die neue Silomaissorte SY Tivio bringt mehr Milchleistung in meinen Stall.» Weitere Neuheiten Für den Rapsanbau führt Syngenta mit Filan gegen Phoma (Wurzelhals- und Stängelfäule) und Sklerotinia ein zusätzliches Fungizid im Sortiment. Informationen zu einem neuen Produkt im Weinbau und Bewilligungserweiterungen einiger Produkte sowie zu neuen Sorten im Gemüsebau finden Sie im Syngenta Ratgeber 2015. Komplettberatung aus einer Hand Telefonische Beratung unter 0900 800 008 (Mo – Fr 7.30 – 12 Uhr); www.syngenta.ch
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Fortsetzung 43 41
PFLANZENBAU
Handeln, bevor es zu spät ist FUTTERGETREIDE Der Anbau von Futtergetreide ist in den letzten 20 Jahren stetig zurückgegangen. Eine Entwicklung, mit der sich der schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) schwer tut. In einer Bachelorarbeit an der HAFL wurde den Gründen nachgegangen, um der Entwicklung effizient entgegenwirken zu können.
Fabien Reinhard
Pierre-Yves Perrin
Die Bachelorarbeit, welche auf Vorschlag des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands erstellt wurde, beinhaltet eine Umfrage bei Landwirten, Interviews mit fünf Fachleuten aus der Getreidebranche, eine Analyse basierend auf Daten der Zentralen Auswertung von Agroscope und eine Auswertung der Kostenstruktur von fünf Betrieben während einer Zeitperiode von drei Jahren.
Tiefer Emil Steingruber
Braucht es ein neues Label für Fleisch und Eier produziert aus reinen Schweizer Futtermitteln?
Selbstversorgungsgrad
Der Rückgang des Futtergetreideanbaus ist dramatisch, sei es von Gerste, Triticale, Hafer oder Futterweizen. 1993 wurden auf rund 100 000 ha Futtergetreide angebaut. Zwanzig Jahre später sind es 35 500 ha weniger – eine Reduktion um 36 %. Auch wurde der Rückgang nicht durch andere Faktoren aufgefangen, wie beispielsweise durch
höhere Erträge oder einen geringeren Verbrauch. Mit der Folge, dass der Selbstversorgungsgrad bei Futtergetreide von 79 % im Jahr 1996 auf 45 % im Jahr 2013 sank, wobei 2013 die schlechten Erträge sicher zu diesem Negativrekord beigetragen haben. Im Jahr 2014 wird die Versorgunglage aufgrund der guten Erträge leicht besser sein.
aus dem Ausland stammen? Die Konsumenten haben Vertrauen in Schweizer Produkte und eine «Schweizer» Produktion basierend auf ausländischen Rohstoffen könnte ihnen das Gefühl geben, getäuscht zu werden. Das darf unter keinen Umständen passieren, denn die Konsumenten könnten sonst auf importierte und preisgünstigere Fleischwaren ausweichen.
Probleme mit der Swissness Die Konsequenzen des hohen Rückgangs des Selbstversorgungsgrads im Futtergetreideanbau zeigen sich vor allem in Bezug auf die Swissness. Schweizer Herkunft, Nähe, Regionalität und Rückverfolgbarkeit geniessen bei den Konsumenten einen steigenden Stellenwert. Wie können guten Gewissens Fleisch und Eier mit einem Schweizer Kreuz verkauft werden, wenn mehr als die Hälfte der eingesetzten Futtermittel
Bremsklotz: Tiefe Rentabilität Nicht überraschend zeigten die Resultate der Befragung von den Landwirten klar auf, dass sich der Futtergetreideanbau ökonomisch nicht lohnt. 79 % der befragten Bauern reduzierten den Anbau von Futtergetreide aufgrund der tiefen Preise. Auch die interviewten
Grafik 1: Gründe, welche auf den befragten Betrieben eine Flächenerhöhung erlauben würden
Höhere Preise Flächenbeitrag Bessere Erträge Bessere Resistenzen Aufgabe der Milchproduktion Keine Andere
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AKTION
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Fendt Vario n» «Swiss Editio n e n gewin
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Fortsetzung von Seite 41
Jedes Korn zählt. Landwirt, der wichtigste Beruf auf der Erde.
ster-beruf.ch www.wichtig
In der Schweiz steht der Landwirt in der Sicherung der NahrungsmittelErzeugung an erster Stelle. BASF wird zukünftig die Schweizer Landwirtschaft mit leistungsstarken und sicheren Produkten, persönlicher Beratung und Services noch stärker unterstützen. BASF Schweiz AG · Pflanzenschutz · Klybeckstrasse 141 · 4057 Basel SCHWEIZ · Telefon: 061 636 8000 · Fax: 061 636 8001 · www.basf.agro.ch
PFLANZENBAU
60 50 40 30 20
Andere
Gewohnheit
Verfütterung
Vielfältige Fruchtfolge
Arbeitsverteilung
Vertrag mit Getreidesammelstelle
Brauche das Stroh
0
Futtermischung früher säen
10 4 Kulturen in FF ÖLN
Anteil der Betriebe (%)
Grafik 2:Gründe, warum die Produzenten aktuell 70 Futtergetreide anpflanzen
Fachleute waren unisono der Meinung, dass Futtergetreide im Vergleich zu anderen Kulturen zu wenig profitabel sei. So kommt es, dass die Landwirte den Futtergetreidebau aufgeben, sofern die Fruchtfolge dies zulässt. Der Rückgang der Preise, wie der Rückgang der Anbaufläche der letzten 10 Jahre, lässt sich auch an den Daten der zentralen Auswertung von Agroscope nachverfolgen. Der Preis von 1 dt Gerste betrug im Zeitraum 2003 bis 2005 rund 44.11 Fr. Knapp zehn Jahre später in den Jahren 2010 bis 2012 betrug der Preis noch 36.91 Fr. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 16%, welcher sich direkt auf den Deckungsbeitrag auswirkte. Dieser sank von 2169 Fr. auf 1729 Fr., was jedoch zusätzlich teilweise durch einen leichten Anstieg der Direktkosten zu begründen ist. Auch die Strukturkosten pro Hektare sind leicht steigend. Diese Faktoren führen dazu, dass der Anbau von Futtergetreide wirtschaftlich für die Bauern nicht interessant ist.
Dank Futtergetreide auch Tierhaltung In einer gewinn- und renditeorientierten Gesellschaft fragt man sich, warum es Bauern gibt, die weiterhin Futtergetreide anbauen. Die Antwort liegt in den Eigenheiten der Schweizer Tierproduktion. Gemischtwirtschaftliche Betriebe bauen durchschnittlich mehr Futterbaugetreide an als reine Ackerbaubetriebe. Gemäss der Umfrage nutzen 58 % der befragten Landwirte ihr Futtergetreide für die Fütterung der eigenen Tierhaltung. Zusätzlich nutzen 35 % das anfallende Stroh 44
für die Einstreu. Für 36 % ist der frühe Saattermin der Nachfolgekultur entscheidend. Neben der Tierhaltung ist für 45 % der Befragten der Futtergetreideanbau für die Fruchtfolge wichtig, um Probleme mit Schädlingen und Krankheiten zu verhindern. Dies gilt insbesondere für die Minimierung der Halmbruchkrankheit in getreidelastigen Fruchtfolgen. Die Verpflichtung im ÖLN eine Fruchtfolge mit vier Kulturen einzuhalten, wurde auch von den Experten als Argument genannt, warum weiterhin Futtergetreide angebaut wird. Bei den Landwirten waren es diesbezüglich 28 %, vor allem jene aus der Hügelzone, wo der Ackerbau keine grosse Bedeutung hat. Als letzter Grund wurde das Brechen von Arbeitsspitzen genannt, da sowohl Saat- als auch Erntezeitpunkt der Gerste nicht gleichzeitig mit Brotgetreide erfolgen. Relevant ist dieses Argument für die Betriebsleiter von grossen Getreidebetrieben. 34 % der befragten Betriebe nannten diesen Punkt als wichtig für die Entscheidung zugunsten des Futtergetreideanbaus.
Futtergetreideprämie ist unumgänglich Gebremst wird der Futtergetreideanbau durch die tiefe Rentabilität. Auf dieser Ebene muss gehandelt werden, soll der Rückgang gestoppt oder gar ein gegenläufiger Trend gesetzt werden. Es ist deshalb keine Überraschung, nannten doch 63 % der Landwirte Preiserhöhungen und 65 % eine Futtergetreideprämie als wirksamste Massnahmen, um die Futtergetreidefläche wieder auszudehnen. Weiter nennen die Landwirte gemäss Grafik 1 häufig Ertragserhöhung und besseren Widerstand gegen Krankheiten und Schädlinge als Massnahmen, welche zum Futtergetreideanbau motivieren könnten. Nur 5 % würden den Futtergetreideanbau unter gar keinen Umständen ausdehnen. Die Umfrage zeigt, dass das Interesse vorhanden ist, Futtergetreide vermehrt anzubauen und damit den Selbstversorgungsgrad auszudehnen. Laut Aussagen der Fachleute ist eine deutliche Preiserhöhung unwahrscheinlich, da dies nur mit weitgehenden Änderungen am aktuellen Grenzschutzsystem und den rechtlichen Rahmenbedingungen mög-
lich wäre. Auch die Fachleute sehen Direktzahlungen in Form einer Futtergetreideprämie als beste Massnahme, um den Anbau von Futtergetreide zu fördern. Ausgehend von einer Prämie von 500 Fr./ha sind sowohl die befragten Bauern als auch die Fachleute von deren Wirksamkeit überzeugt. Ca. 500 Fr. beträgt gemäss ART auch die Deckungsbeitragsdifferenz zwischen Gerste und Brotgetreide. Bei ähnlichen Strukturkosten hätten diese beiden Kulturen so vergleichbare Ausgangsbedingungen. Weitere Begleitmassnahmen wie Rabatt auf Futtergetreide-Saatgut oder Vergünstigungen der Annahmegebühren an den Sammelstellen wären zwar bei den Landwirten willkommen, sie reichen aber für sich alleine nicht aus, wenn der Bund keine Massnahmen ergreift.
Ein neues Label Bei den Gesprächen mit den Fachleuten kam zum Ausdruck, dass zwei davon eine weitere Vision haben: Sie würden ein neues Label für Fleisch und Eier produziert aus reinen Schweizer Futtermitteln begrüssen. Begleitet von einer guten Marketing-Strategie, die die Vorteile für den Konsumenten unterstreicht, würde Mehrwert generiert, welcher der ganzen Wertschöpfungskette zu gute käme. Da ein solches Label die gesamte Branche beträfe, sollte es von der Branchenorganisation swiss granum lanciert werden. 䡵
Autoren Fabien Reinhard, BCs Agrarwirtschaft, verfasste die BachelorArbeit an der HAFL Zollikofen und arbeitet zurzeit am landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve, Posieux. Pierre-Yves Perrin ist Geschäftsführer beim Schweizer Getreideproduzentenverband (SGPV) in Bern. www.sgpv.ch Emil Steingruber führt neben seiner Lehrtätigkeit an der HAFL eine eigenständige Firma für Unternehmensberatung in Lyss. Seine Dienstleistungen beinhalten Beratung von Landwirten und Milchproduzenten, Coaching von Kooperationsprozessen und von Projekten für die regionale Entwicklung (PRE). www.es-consulting.ch
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HOFDÜNGER PFLANZENBAU
Hochwertige Abfälle GÄRGUT AUS BIOGAS-ANLAGEN wird immer häufiger zum Düngen verwendet. Obschon die gleichen Ausbringtechniken wie bei herkömmlichem Dünger angewandt werden, gibt es bei den Verwendungsempfehlungen und Anwendungszielen durchaus Unterschiede.
Zur Förderung der Mineralisierung wird in der Regel eine oberflächliche Einarbeitung des festen Gärguts empfohlen.
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Die Rückstände aus der Vergärung von organischen Abfällen und Kompost werden mit den gleichen Geräten ausgebracht wir die herkömmlichen Hofdünger Mist und Gülle. Diese organischen Dünger weisen jedoch andere Eigenschaften auf und werden mit einer anderen Zielsetzung ausgebracht. Der Unterschied zwischen Gärgut und traditionellem Hofdünger ist auf die Bakterientypen zurückzuführen, die bei der Vergärung eingesetzt werden. Im Vergleich zu Rohgülle weist flüssiges Gärgut einen weniger ausgeprägten Geruch und eine schwächere Viskosität auf. Biogasdünger ist für Bodenwürmer ungiftig und fördert die biologische Bodenaktivität. Mit einem weiteren Trennungsvorgang von flüssigem und festem Gärgut kann zusätzlich festes Gärgut und Presswasser gewonnen werden.
Flüssiges Gärgut Mit dem Einsatz von flüssigem Gärgut im Ackerbau und auf Futtergras soll die Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenernährung gefördert werden. Die Zersetzung von Geruchsstoffen (flüchtige Fettsäuren, Phenole und phenolische Derivate) während des
Gährungsvorgangs führt beim Ausbringen zu einer Senkung der Geruchsemissionen. Flüssiges Gärgut bildet eine wichtige Stickstoffquelle, die den Pflanzen umgehend zur Verfügung steht, darüber hinaus wird durch seine schwache Viskosität verhindert, dass es an den Pflanzen haften bleibt, und kann deshalb rasch in den Boden einsickern. Im Gegensatz zu unvergorener Gülle geht beim flüssigen Gärgut auch der Unkrautdruck zurück, da die Keimfähigkeit durch den Gärprozess abnimmt, ausserdem sinkt der Gehalt an organischen ätzenden Säuren. Das Ausbringen von Gärgut ist nur auf Betrieben gestattet, die ihren Düngerbedarf nicht mit Hofdünger decken können. Die Düngerbilanzen müssen in jedem Fall ausgewogen sein, zudem ist das Ausbringen des Düngers auf den Nährstoffbedarf der Pflanzen auszurichten. Das Ausbringen von flüssigem Gärgut ist innerhalb von drei Jahren auf 200 m3 beschränkt. Die ausgebrachten Mengen dürfen 30 m3/ha nicht überschreiten. Um das erhebliche Verlustrisiko zu senken, wird ausdrücklich empfohlen, die Applikation mit einem Schleppschlauchverteiler, mit Injekto-
Kompost Kompost entsteht aus der aeroben Umwandlung organischer Abfälle. Er weist einen hohen stabilen Gehalt an organischem Material auf, der mit zunehmender Kompostreife ansteigt. Kurzfristig beeinflusst der Kompost die Bodenfruchtbarkeit nur geringfügig, hingegen ist die Wirkung, bedingt durch das enthaltene stabile organische Material, mittel- und langfristig bedeutend. Er ist in der Landwirtschaft, im Garten- und Gemüsebau von grossem Nutzen.
ren oder mit Schlitzdrillgeräten durchzuführen. Durch die Beigabe von Wasser können die Ammoniakverluste ebenfalls reduziert werden, selbst wenn sich dadurch das Austragsvolumen erhöht.
Festes Gärgut Festes Gärgut, das beim Pressen oder Trocknen anfällt, hat auf die Fruchtbarkeit des Bodens eine vergleichbare Wirkung wie kompostierter oder herkömmlicher Mist. Der Einsatz von festem Gärgut trägt zwar zur Verbesserung der Humusbilanz des Bodens bei, erreicht aber als Humusersatz nicht die gleich guten Werte wie Kompost. Mittels einer Applikation mit festem Gärgut können folgende Ziele verfolgt werden: Erhalten von stabilem Humus, Verbesserung der Bodenstruktur, Regulierung des Wasserhaushalts, Vorbeugung von Bodenerosion und Erhöhung der mikrobiellen Aktivität. Die Applikationen auf Wiesen und Weiden müssen im Herbst oder Frühling erfolgen. Aufgrund der Feinheit des Gärguts können die Nährstoffe mit Hilfe 12 2014 · UFA-REVUE
HOFDÜNGER PFLANZENBAU
Der Gärrest
des Regenwassers in den Boden eindringen und so eine Verschmutzung der Futterpflanzen vermeiden. Im Ackerbau erfolgt das Ausbringen des Gärguts entweder nach der Ernte oder vor der Aussaat auf tragfähigem Boden. Maximal dürfen 25 t TS/ha innert drei Jahren ausgetragen werden, dies entspricht 80 bis 100 m3 Gärgut. Es empfiehlt sich, den Dünger mit Streutellern zu applizieren, denn nur mit diesen Maschinen ist eine qualitativ zufriedenstellender Austrag möglich, was besonders bei geringen Mengen pro Hektare wichtig ist. Das feste Gärgut muss in die obere Bodenschicht, in der sich die den Dünger zersetzenden Mikroorganismen befinden, eingearbeitet werden. Das Pflügen ist dazu nicht geeignet. Da festes Gärgut junges organisches Material enthält, besteht durch eine Applikation die Gefahr, dass es für die Zersetzung Stickstoff benötigt. Dies verursacht dann womöglich einen Stickstoffmangel bei der angebauten Kultur. Ganz besondere Vorsicht ist geboten, wenn festes Gärgut auf anfälligen Kulturen wie Kartoffeln und Zuckerrüben ausgebracht wird.
Kompost Mit dem Ausbringen von Kompost sollen vor allem die Humusbilanz einer Parzelle sowie die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert werden. Die grössten Vorteile eines Kompostaustrags bestehen darin, dass er stabilen Humus bildet, die Bodenstruktur verbessert, den Wasserhaushalt reguliert, UFA-REVUE · 12 2014
Der Gärrest ist jenes Produkt, das bei der Vergärung von organischen Abfällen entsteht. Er ist reich an Nährstoffen, die von den Pflanzen rasch aufgenommen werden können, und das enthaltene organische Material ist noch wenig stabil.Im Vergleich zu Gülle sind die Gärreste weniger aggressiv für Pflanzen und Boden, hingegen besteht die Gefahr erhöhter Ammoniakverluste. Ihre Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit ist meist kurzfristig und sie dürfen daher nur ausgebracht werden, wenn bei den Pflanzen Bedarf besteht. Langfristig weisen die Gärreste eine geringe bis mittlere Wirkung auf. Gärreste kommen vorwiegend im Ackerbau zum Einsatz.
vor Erosion schützt und das mikrobielle Gleichgewicht des Bodens verbessert. Die Art des verwendeten Komposts muss dem jeweiligen Ziel angepasst werden. Ein holzreicher Kompost wirkt sich positiv auf die Bodenstruktur aus, während ein holzarmer vor allem zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Für den Austrag von Kompost werden wie bei festem Gärgut Streuteller empfohlen, anschliessend sollte er oberflächlich eingearbeitet werden. Bei leichten und trockenen Böden in eine Tiefe von 15 bis 20 cm, um ein Austrocknen des Komposts zu verhindern.
Die Stickstoffsperre im Frühling, die durch ungenügend gereiften und holzreichen Kompost verursacht wird, kann für stickstoffzehrende Kulturen verheerende Folgen haben. Beim Düngen im Frühling muss der Stickstoffgehalt des Bodens überprüft werden und unter Umständen ist das Ausbringen
von 10 Einheiten Stickstoff notwendig, damit die Stickstoffmobilisierung zur Kompostzersetzung aufgehoben werden kann. Im Sommer und Herbst geht dieses Risiko aufgrund des noch vorhandenen Stickstoffs im Boden und der intensiveren Bodenaktivität zurück. Bei Kompost, bei dem die Nitrifikation eingesetzt hat (enthält Nitrate), kann davon ausgegangen werden, dass nur ein geringfügiges Risiko einer Stickstoffsperre besteht. Das Ausbringen von jungem organischem Material, beispielsweise unreifem Kompost, erhöht das Risiko von Pulverschorf bei Kartoffeln. Das Ausbringen von Kompost auf Kartoffelbetrieben ist daher nicht unbedenklich.
Folgen Organischer Dünger wirkt sich auf die Fruchtbarkeit der Böden aus, wobei diese je nach Düngertyp unterschiedlich ausfällt. Bei einem organischen Dünger muss wie bei einem Mineraldünger auch die gewünschte Wirkung berücksichtigt werden. Flüssiger Gärrest beeinflusst den Humusgehalt des Bodens kaum, und Kompost verbessert die Bodenfruchtbarkeit nicht schlagartig. Das Düngen erfordert eine sorgfältige Planung, damit die Bilanzen der Betriebe nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Sowohl die Stickstoffmengen, die im ersten und zweiten Jahr zur Verfügung stehen, als auch die Phosphorgehalte sind bei organischen Düngern je nach enthaltenem organischen Material unterschiedlich hoch. 䡵
Aufgrund der Fortschritte im Bereich der Vergärungstechniken werden im Ackerbau für die Düngung vermehrt Gärreste appliziert.
Autor Gaël Monnerat,
UFA-Revue, 1050 Moudon
www.ufarevue.ch
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HOFDÜNGER PFLANZENBAU
Richtig planen – bessere Wirkung ÜBERLAUFEN VON JAUCHEGRUBEN Das Überlaufen von Jauchegruben und der Gülleaustrag auf Schnee sind imageschädigend für die Landwirtschaft und führen zu erheblichen Nährstoffverlusten. Der optimale Einsatz von Hofdünger erfordert ein vorausschauendes Güllemanagement unter Einbezug der Ausbringungsperioden und der angebauten Kultur.
Im Laufe eines langen und schneereichen Winters kann es vorkommen, dass der Landwirt mit überlaufenden Jauchegruben zu kämpfen hat und notfallmässig Gülle austragen muss. Dies ist aber verboten, da die Gefahr für Verschmutzung gross ist, auch sinkt die Wirksamkeit des Hofdüngers, denn Auswaschung, Abfliessen und Verdunstung führen zum Verlust von Nährstoffen, welche aber in der Düngerbilanz des Betriebs erfasst sind. Im Nachhinein ist es nicht mehr möglich, diese Verluste mit zusätzlichen Mineraldüngergaben zu kompensieren. Ein genügend grosses Lagervolumen ist beim Düngermanagement am wichtigsten. Geeignete Anlagen und eine gute Düngerplanung verhindern das Überlaufen während lang anhaltender Schlechtwetterperioden, ermöglichen den Austrag zu einem für die Kultur günstigen Zeitpunkt und erhöhen die Wirksamkeit der Hofdünger.
Gülleverbot Die Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten, besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (ChemRRV) beinhaltet kein Verbot für das Ausbringen von Hofdünger während der Wintermonate, sondern legt fest, unter welchen Bedingungen das Düngen verboten ist, nämlich: wenn die Pflanzen den Stickstoff nicht aufnehmen, wenn die Gefahr für eine Gewässerverschmutzung besteht und wenn der Boden mit Wasser gesättigt, gefroren, schneebedeckt oder ausgetrocknet ist. Eine gute Hofdüngerbewirtschaftung ist fundamental, damit in der Güllegrube und auf den Mistplätzen genügend 50
Lagerkapazitäten vorhanden sind, um Probleme während ungünstigen Wetterperioden zu verhindern.
Wahl der Kultur Der beste Zeitpunkt zum Gülleaustrag ist dann, wenn die Pflanzen Nährstoffe benötigen. Zudem können mit dem Einarbeiten in fünf bis zehn Zentimeter Bodentiefe die Verdunstungsverluste gesenkt und die Mineralisierung beschleunigt werden. Deshalb empfiehlt es sich, mit der Leerung der Güllegruben zu beginnen, sobald die Gründüngung, der Raps und das Getreide ausgebracht worden sind.
Verluste minimieren Im Winter sind die Verdunstungsverluste klar tiefer, doch besteht durch die Bodennässe in Kombination mit starken Regenfällen ein erhöhtes Auswaschungs- und Abfliessrisiko. Weiter ist das Pflanzenwachstum während der Wintermonate nur gering, wodurch das Nährstoffbedürfnis klein ist und die Gefahr von Verlusten zunimmt. Um diese zu senken, sollten die letzten Gülleaustragungen auf flachen Parzellen erfolgen, wenn der Boden noch nicht mit Wasser gesättigt ist. Die ersten Hofdüngerausträge Ende Winter sollten vor allem bei Kulturen mit frühem Vegetationsbeginn gemacht werden, so auf Wiesen, Raps- und Getreidefeldern. Der Einsatz von Schleppschlauverteilern wird auch im Winter empfohlen. Da mit diesem Gerät die Jauche ohne Verschmutzung der Kulturen direkt auf den Boden ausgebracht wird, werden nicht nur das Verdunstungsrisiko, sondern auch mögliche Schäden durch das direkte Besprengen der Pflanzen herabgesetzt.
Der Hofdüngeraustrag ist untersagt, wenn der Boden: • wassergesättigt ist: Es bilden sich Wasserpfützen, man kann aus einem Erdballen mit der Hand Wasser herauspressen oder aber die Erde hat eine breiige Konsistenz. • gefroren ist: Es ist unmöglich, einen spitzen Gegenstand (Messer oder Schraubenzieher) an verschiedenen Stellen in den Boden hineinzustossen. • schneebedeckt ist: Der Schnee liegt länger als einen Tag. • ausgetrocknet ist: Der Boden ist verkrustet, weist Risse auf, Erdproben zerfallen zu Staub oder sind harte, kompakte Klumpen. Auch Ausnahmeregelungen entlassen den Landwirt nicht aus seiner Verantwortung, wenn es zur Verschmutzung von Quellen oder Oberflächengewässern kommt.
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HOFDÜNGER PFLANZENBAU Güllenseparation Das Trennen der Gülle durch einen Güllenseparator wird als Lösung in Erwägung gezogen, damit das Volumen des Flüssighofdüngers gesenkt und dadurch die Lagerdauer erhöht werden kann. Die Trennung der Gülle in Fest- und Flüssigstoffe trägt zu einer Verminderung des Flüssigdüngervolumens bei, doch hängt der Erfolg dieser Methode vor allem vom Trockenmaterialgehalt und von der Filtergrösse ab. Je stärker die Gülle verdünnt wird, desto geringer wird das durch die Trennung gewonnene Volumen. Aus der Fachliteratur und den Daten der Hersteller geht hervor, dass Volumenreduktionen von 10 bis 30 % möglich sind, wobei die höchsten Werte für Rindervollgülle mit viel Stroh und die geringsten Werte für Schweinegülle bei Spaltenböden nachgewiesen wurden.
Vorgehen Die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung beinhaltet zwar kein Totalverbot für den Hofdüngeraustrag im Winter, es gilt aber, sich an diese strikten Vorgaben zu halten. Der Vollzug obliegt denKantone: Sie organisieren die Kontrollen und bewilligen Notausträge bei ungünstigen Wetter- und Bodenverhältnissen. Die Bewilligungspraxis unterscheidet sich von Kanton zu Kanton, so ist entweder die Gemeinde, der Bezirk oder der Kanton zuständig. Die Bauern müssen bei vollen Güllegruben in jedem Fall mit den zuständigen Behörden Kontakt aufnehmen. Die
Behörden informieren über Lagerkapazitäten auf anderen Betrieben oder bestimmen die maximale Güllemenge, die ausgebracht werden darf. Die zuständigen Stellen entlassen den Landwirt, wenn es zu einer Gewässerverschmutzung kommt, jedoch nicht aus seiner Verantwortung. Werden Quellen oder Wasserläufe aufgrund der Notfallgüllbewilligung verschmutzt, ist der Bauer für die entstandenen Schäden verantwortlich.
Fazit Die Hofdüngerbewirtschaftung ist heikel und anspruchsvoll. Die Verschmutzung von Fliessgewässern oder auch Algenteppiche sorgen für negative Schlagzeilen und schaden dem Image der Landwirtschaft. Der richtige Einsatz von Hofdünger senkt nicht nur das Verschmutzungsrisiko und die Geruchsbelästigung, sondern verbessert auch dessen Wirksamkeit. Tauchen Probleme bei der Lagerung von Hofdünger auf, ist ein Gespräch mit den zuständigen Stellen dem «wilden» und notfallmässigen Hofdüngeraustrag vorzuziehen. 䡵
Grafik: Möglichkeiten für den Hofdüngereinsatz, abhängig vom Kulturstadium Zuckerrüben
Kartoffeln
Raps
Mais
Zwischenfutterbau Getreide
Wiese
Jan.
Feb. März April Mai
Hofdüngeraustrag empfohlen Optimale Wirkung Optimal, aber schwierig auszubringen
Juni
Juli
Aug. Sept. Okto. Nov.
Dez.
Gülleaustrag vermeiden Grosse Umweltgefährdung (N-Auswaschung). geringe Umweltefährdung Technisch nicht möglich
Quelle: Merkblatt Agridea
Massnahmen zur Begrenzung von Hofdüngerverlusten müssen auch im Winter umgesetzt werden.
Autor Gaël Monnerat,
UFA-Revue, 1510 Moudon
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HOFDÜNGER PFLANZENBAU
Düngen mit Hightech ÖKOLOGISCHE UND ÖKONOMISCHE ANSPRÜCHE führen dazu, dass für das Ausbringen von organischem Dünger immer strengere Auflagen gelten. Während die Hersteller immer mehr Systeme zur Regulierung des Durchflusses bei Druckfässern und Streugeräten anbieten, und es immer mehr Methoden zur Gülleanalyse gibt, kann das Ausbringen von Hofdünger mit relativ einfachen Methoden verbessert werden.
Für die meisten Betriebe bildet der Hofdünger beim Ackerbau einen wichtigen Bestandteil der ausgebrachten Düngemittel. Die mit der Düngerbilanz der Betriebe einhergehenden Einschränkungen tragen dazu bei, dass der Hofdünger vermehrt geschätzt wird. In der Landwirtschaft fand ein Gesinnungswandel statt: Die aus den in der Viehzucht anfallenden Ausscheidungen werden wieder als wertvolles Düngemittel anerkannt. Diese neue Betrachtungsweise revolutionierte die Ausbringungstechniken.
Dosis anpassen Die Grundlagen für das Ausbringen von Hofdünger bilden die angebaute Kultur und ihr Bedarf, die Inhaltsstoffe des Hofdüngers und die Bodenanalysen. Die Dosen werden anschliessend durch die Anzahl Tankwagen pro Parzelle oder Hektare festgelegt, wobei man sich bei der Berechnung auf das vom Tankhersteller angegebene nutzbare Volumen stützt. Diese Methode ist nicht besonders genau, da insbesondere ein Unterschied besteht zwischen dem Gesamtvolumen des Tanks und der tatsächlich gepumpten Güllemenge. Um diesen Wert zu verbessern, wird teilweise empfohlen, den «vollen» und danach den «leeren» Tank ein- bis zweimal jährlich zu wägen, um die ausgebrachte Güllemenge besser abschätzen zu können.
Mittlerer Durchfluss Es ist ohne Aufwand möglich, die für die Entleerung eines Tankwagens benötigte Zeit zu messen. Mit diesem Wert, kombiniert mit der Streubreite, kann die Fahrgeschwindigkeit für das Ausbringen der 52
gewünschten Menge berechnet werden. Das Anbringen eines Durchflussmessers am Tank sowie ein Geschwindigkeitsmesser an den Tankrädern ermöglichen eine genaue Schätzung der ausgebrachten Menge pro Hektare. Dieses System kann mittels einer elektronischen Steuerung der Durchflussmenge ergänzt werden. Der Computer steuert das Ventil zur Entleerung unter Berücksichtigung der gewünschten Dosis und der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit. Obschon Anpassungen am Druckventil des Tanks erforderlich sind, sind diese Systeme meist relativ einfach an den Drucktanks anzubringen. Bei mit Güllepumpen ausgerüsteten Maschinen ist das System durch die Montage eines Rücklaufs in den Gülletank komplizierter. Beim Ausbringen mit Streudüsen wird möglicherweise eine regelmässige Arbeitsbreite durch die Regulierung der Durchflussmenge verhindert. Daher sollte diese Methoden vor allem mit Schleppschlauchverteilern oder einem Einarbeitungssystem angewendet werden, damit die Qualitätseinbussen der Querverteilung möglichst gering bleiben. Die Installation eines Durchflusssystems mit einer wegabhängigen Mengensteuerung ist in jedem Fall mit einer grossen Investition verbunden. Daher ist diese Ausrüstung für Lohnunternehmer geeignet.
Gehalt Die Inhaltsstoffe des Hofdüngers sind jahreszeitabhängig und variieren von Güllegrube zu Güllegrube. Obschon die Analysen eine wertvolle Hilfestellung bieten, wird mit einer genauen Bestimmung der Güllezusammensetzung das Düngerergebnis verbessert. Gegenwärtig werden zwei
Systeme angeboten: die Messung des elektrischen Widerstands der Gülle und die infrarot-spektroskopische Messung. Mit Hilfe dieser beiden Messmethoden kann der Durchfluss je nach gewünschten Gülle-Nährstoffen reguliert werden. Es handelt sich hierbei um sehr neue Systeme und bislang fehlen Erfahrungswerte, um die Stärken und Schwächen genauer untersuchen zu können.
Und der Mist Die Dosierung von Festmist mit dem Mistverteiler ist 12 2014 · UFA-REVUE
HOFDÜNGER PFLANZENBAU schwieriger als die von flüssiger Gülle, da er eine unregelmässige Konsistenz und eine unterschiedliche Dichte aufweist. Ausser einem Geschwindigkeitsmesser zur Regelung des Durchflusses muss auch das Gewicht des Mists oder Komposts im Tank bekannt sein, wofür ein Sensor auf der Achse und der Deichsel der Maschine notwendig ist. Die Stauklappe vor der Walze ermöglicht eine Regulierung der auszubringenden Mistmenge, aber die herkömmliche Methode mit dem Kratzboden hat den
Frontpartie des Tanks führt zu einem deutlich regelmässigeren Durchfluss, unabhängig vom Typ des Miststreuers. Das Durchflusssystem mit wegabhängiger Mengensteuerung kann auch auf Miststreuern installiert werden. Das System berechnet den Durchfluss mit Hilfe der Daten, die durch die Waage auf der Deichsel, der Achse sowie auf dem Geschwindigkeitsmesser der Maschine übertragen werden. Der Durchfluss des Miststreuers kann bei einem beschleunigten oder verlangsamten
Präzision des GPS Die neuen elektronischen Informatiktechnologien ermöglichen interessante Lösungen für die Düng- und Pflanzenschutzpraxis. Die Durchflusssysteme mit wegabhängiger Mengensteuerung, die automatische Sperrung von gewissen Teilflächen und die Steuerung mittels GPS sind in den Geräten immer öfter anzutreffen. Sie erleichtern nicht nur das Fahren und erhöhen die Qualität beim Ausbringen, sondern ermöglichen mit einer Kombination dieser Technologien eine genaue Kartographierung bereits behandelter oder gedüngter Zonen und dienen so auch als Beweismittel, dass Schutzzonen respektiert werden.
Fall aus der Praxis: Abschätzen der Geschwindigkeit Mit welcher Geschwindigkeit muss gefahren werden, um 30 m3 Gülle pro Hektare mit einem 6000 Liter fassenden Tank und einer Streubreite von 10 m auszubringen, wenn bekannt ist, dass zur Tankleerung drei Minuten benötigt werden? • Zu düngende Fläche: 10 000 m2 • Streubreite: 10 m • Düngvolumen: 30 000 Liter • Güllevolumen im Tank: 6000 Liter • Benötigte Zeit in Sekunden zur Tankentleerung: 3 Minuten = 180 Sekunden • Herausfinden: Strecke, die zum Düngen einer Hektare zurückgelegt werden muss: Zu düngende Fläche/Streubreite = 10 000/10 = 1000 m • Gesamtdauer des Ausbringens feststellen: (Düngervolumen/Güllevolumen im Tank)*Düngdauer = (30 000/6000)*180 = 900 Sekunden • Geschwindigkeit in km/h bestimmen: Zurückzulegende Strecke/ Gesamte Düngdauer * 3.6 = 1000 m/900 s * 3.6 = 3.96 km/h Diese Berechnung kann auch für das Ausbringen von Mist oder Kompost angewendet werden. Es genügt, das auszubringende Volumen durch die auszubringende Mistmenge (in kg) und das Volumen des Tanks durch das Gewicht des Mists im Streuer zu ersetzen (in kg).
Die Tatsache, dass die Hofdünger auch im Ackerbau wieder als wertvolle Düngemittel anerkannt werden, hat die Entwicklung der Ausbringtechnik beflügelt.
Nachteil, dass gegen Schluss des Ausbringens der Mist zu stark verkrümelt und die ausgebrachte Menge abnimmt. Dem kann abgeholfen werden, indem eine Verbindung mit der Frontpartie des Tanks und dem Kratzboden hergestellt wird. Beim Streuer mit Druckvorrichtung wird der Mist durch die Verbindung der Frontpartie des Tanks mit dem Kratzboden nicht verdichtet. Die Ladedichte bleibt auf der ganzen Tanklänge gleich. Die Übereinstimmung des Winkels zwischen Walze, Stauklappe und UFA-REVUE · 12 2014
Vorrücken des Kratzbodens angepasst werden.
Entwicklung Im Gegensatz zu früher werden heute zur Hofdüngerverteilung technisch ausgeklügelte Maschinen eingesetzt, mit denen Dosierung und Zusammensetzung des Düngers abgestimmt werden. Die Funktionsweise eines modernen Druckfasses ist immer mehr mit einer Pflanzenschutzspritze vergleichbar. Diese Technik hat ihren Preis, der – zumindest gegenwärtig –
nicht von einem Betrieb berappt werden kann. Dennoch stellen diese neuen Techniken die heutige Praxis in Frage und zeigen, dass bereits mit einigen einfachen Massnahmen die Qualität beim Ausbringen verbessert werden kann, auch wenn damit weder Leistung noch Präzision von modernen Maschinen erreicht werden. Das Ausbringen von Gülle und Mist dient nicht mehr nur der Entsorgung von Abfällen aus der Tierproduktion, sondern ist Verwerten eines wertvollen organischen Düngers. 䡵
Autor Gaël Monnerat,
UFA-Revue, 1510 Moudon
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HOFDÜNGER PFLANZENBAU
Gezielt eingesetzt, grosser Nutzen WIRKSAMKEIT VON HOFDÜNGER Die Düngerwirkung von Hofdünger muss nicht mehr bewiesen werden. In der Praxis kann davon jedoch oft nur beschränkt profitiert werden, da Probleme wie schlechte Fliessfähigkeit, «Brennen» beim Ausbringen oder Ammoniakverluste auftreten. Mit Hofdüngerzusätzen können diese Mängel behoben und die wertvollen Nährstoffquellen optimal genutzt werden.
Auf dem Markt sind verschiedene Hofdüngerzusätze erhältlich. Es gibt aerobe und/oder anaerobe Präparate, Braunalgen- und Meeralgenextrakte sowie Gesteinsmehle. Beim Einsatz der unterschiedlichen Produkte wird eingentlich vor allem ein Ziel verfolgt, nämlich die biologische Aktivität der Hofdünger zu fördern. Die mangelnde biologische Aktivität des Hofdüngers ist häufig auf eine Schwimmschicht zurückzuführen, die aus Stroh- und vom Vieh nicht verdauten Pflanzenresten besteht. Dieses organische Material muss zersetzt werden, um die darin enthaltenen Nährstoffe freizusetzen, aber auch, um die Fliessfähigkeit der Gülle zu verbessern. Gerade deren geringe Viskosität ist ein häufiges Problem, das nicht nur beim Rühren, sondern vor allem auch beim Ausbringung Schwierigkeiten bereitet. Nebst technischen Problemen, die eine dickflüssige Gülle bei den Maschinen verursacht, bleibt sie auch an den Pflanzen hängen und erhöht dadurch die Verbrennungsgefahr der Blätter. Die Bildung einer Schwimmdecke in der Güllegrube ist häufig ein Indiz für eine zu geringe biologische Aktivität in der Gülle. In diesem Fall hilft die Zugabe von Bakterienstämmen in die Güllegruben, dank denen die Entwicklung bereits vorhandener Bakterien gefördert wird.
Geruchsminderung Die Aktivität der in der Gülle enthaltenen Bakterien trägt zusätzlich zu einer Verminderung der Geruchsentwicklung bei, indem sie den Ammoniak und die verschiedenen flüchtigen Stoffe binden, welche aus der Güllegrube entweichen. Nicht nur 54
die Geruchsbildung wird abgeschwächt, auch die Wirksamkeit der Gülle wird durch die Bindung des Ammoniaks verbessert.
Bakterienstämme Mit den Bakterienpräparaten sollen der Güllegrube Bakterienstämme zugeführt werden. Das Produkt Microbactor enthält verschiedene aerobe und anaerobe Bakterienstämme, die zur Verbesserung der Gülle gezüchtet wurden. Sie zerstören die Schwimmschicht und verändern die Gülle, damit sie weniger aggressiv ist.
dieser Produkte. Aufgrund ihrer feinen Struktur haften die Gesteinsmehle an den organischen Bestandteilen in der Gülle. Die zahlreichen Mineralstoffe, insbesondere Silizium und Spurenelemente, die sie enthalten, fördern nicht nur die gute Entwicklung der Bakterienpopulationen in der Gülle, sondern haben auch eine positive Wirkung auf die Pflanzengesundheit.
Algenpräparate Die in den Algenprodukten enthaltenen Braunalgen und Aminosäuren sind bekannt für ihre positive Wirkung bei Bakterien: Hasorgan MC (flüssig) begünstigt die Bakterienentwicklung, dadurch wird die Güllereifung gefördert und der Stickstoff gebunden, was letztlich die Ammoniakverluste senkt. Die Wirkung von Hasorgan MC beschränkt sich nicht auf die Güllesilos, die Braunalgen fördern ebenfalls die biologische Bodenaktivität. Die positiven Auswirkungen der Braunalgen auf die Gesundheit von Tieren und Pflanzen sind bekannt. Der in Glenactin (Pulver) enthaltene Meeralgenkalk ist besonders reichhaltig an Spurenelementen und Mineralstoffen und trägt auch zu einer besseren Verwertung des Hofdüngers bei. Glenactingaben in Gülle, Mist und Kompost erhöhen die biologische Bodenaktivität und tragen zu einer artenreicheren botanischen Vielfalt in Wiesen bei.
Gesteinsmehle Die Feinheitsgrad des zermahlenen Vulkangesteins ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale 12 2014 · UFA-REVUE
HOFDÜNGER PFLANZENBAU Das Produkt enthält 46.6% Kieselsäure sowie 22 Spurenelemente wie Schwefel, Selen, Mangan, Bor, Molybdän, Zink oder Kupfer. Diese Elemente beeinflussen nicht nur die biologische Aktivität der Gülle, sondern stehen auch den Pflanzen zur Verfügung. Sie erhöhen die botanische Vielfalt auf den Wiesen, und die für ihre Wirksamkeit bekannte Kieselsäure fördert die Krankheits- und Stressresistenz der Pflanzen. Die in Biolit enthaltenen Spurenelemente werden von den Pflanzen aufgenommen, was die Futterqualität steigert und die Gesundheit fördert.
Fazit Hofdünger sind bei der modernen Pflanzenernährung ein wichtiger Faktor, aber ihr Potenzial wird leider häufig nicht vollständig ausgeschöpft. Eine qualitativ gute Gülle weist einen hohen Nährstoffgehalt und eine gute Fliessfähigkeit auf, verursacht beim Ausbringen keine Verbrennungen und
Tabelle 1: Hofdüngerveredelung mit Landor-Produkten Produkt Microbactor Hasorgan MC
Biolit
Glenactin
Landor Schwefel
Inhaltsstoffe Verschiedene Bakterienkulturen Braunalgen, flüssig Enthält über 20 verschiedene Aminosäuren Vulkangesteinsmehl mit hohem Siliciumgehalt. Aktiviert mit effektiven Mikroorganismen. Braunalgen, Pulver. Enthält über 20 verschiedene Aminosäuren 80 % elementarer Schwefel
es entwickeln sich keine schlechten Gerüche. Produkte auf der Basis von Steinmehl, Bakterien oder Algen fördern die biologische Aktivität der Gülle. Dies zeigt sich besonders deutlich durch den Abbau der Schwimmdecke, eine verbesserte Fliessfähigkeit und eine Senkung der Ammoniakemissionen. Für eine gute Entwicklung benötigen Hofdünger entsprechende Zusätze, erst
Anwendung 2 Kannen zur Grundimpfung, Pro 100 m3 Zulauf eine Kanne. 20 l/m3 Gülle
0.5 à 1 kg / GVE/Tag. 20 à 30 kg/m3 Vollgülle
3 kg/m3 Gülle
1 kg/m3 Gülle, kurz vor dem Gülle führen.
Bemerkungen Enthält anaerobe und aerobe Bakterienkulturen. Fördert die Verrottung, bindet den Stickstoff und vermindert Geruchsbelästigungen. Bindet den Stickstoff, vermindert Schwimmdeckelbildung und Geruchsbelastung. Die Gülle wird fliessfähiger. Fördert die Verrottung, erhöht die Bodenfruchtbarkeit und fördert Bodenbakterien. Schwefel steigert die N-Effizienz
dann können sie ihr ganzes Düngerpotenzial umsetzen. 䡵
Hofdünger sind ein wichtiger Faktor in der Pflanzennährung. Mit Mikroorganismen kann die Wirksamkeit noch verstärkt werden. Bild: www.agrarfoto.com
Autor Gérald Cantin, Landor, 4127 Birsfelden Gratis-Beratungstelefon 0800 80 99 60 info@landor.ch, www.landor.ch
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Piadin reguliert den Stickstoff OPTIMIERUNG VON BIOGASGÜLLE Die organischen Dünger, die bei der Vergärung von organischen Abfällen entstehen, weisen im Allgemeinen hohe Ammoniumgehalte auf. Die Verwendung von Landor «Piadin» ermöglicht es, die N-Auswaschungsverluste und die Bildung von Lachgas zu vermeiden, da es den Nitrifikationsprozess gezielt steuert.
Landor «Piadin» kann kurz vor dem Ausbringen von Flüssigdünger wie Gülle oder Biogasgärgut zugegeben werden. Foto: www.claas.com
Bestimmte organische Dünger, wie die aus der Vergärung stammenden Substrate oder der Mist aus der Geflügelproduktion, haben einen hohen Ammoniumgehalt, welcher bevor er von den Pflanzen aufgenommen wird, grösstenteils mineralisiert wird. Durch die schnelle Mineralisation, die in warmen Böden zu beobachten ist, werden äusserst hohe Nitratmengen freigesetzt, welche die Pflanzen nicht vollständig aufnehmen können. Dieses Nitrit kann ausgewaschen oder in Lachgas umgewandelt werden. Eine Lösung zur Verminderung dieses Verlustrisikos besteht darin, die Austragsmengen pro Hektar zu senken und die Zahl der Düngerdurchgänge pro Saison zu erhöhen.
Grafik: Landor-«Piadin» verzögert die Nitrifizierung Pflanzenverfügbarer Stickstoff
Güllestickstoff Organisch gebundener Stickstoff
Lachgas
Piadin verzögert Ammonium- die Umwandlung von Nitrat-Stickstoff (NO3–) Stickstoff Ammonium zu Nitrat (NH4 +) Nitrat
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Diese Lösung ist jedoch mit hohen Kosten und einem erheblichen Bodenverdichtungsrisiko durch die Verteilmaschinen verbunden. Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland wird der Austrag von Hofdünger oder Biogasgärgut immer häufiger von Spezialunternehmen vorgenommen. Um die Interventionskosten und die Anzahl Durchgänge herabzusetzen, besteht die Tendenz, das ausgebrachte Volumen pro Durchgang zu erhöhen. Aus rein wirtschaftlicher Sicht bietet diese Strategie Vorteile, etwas negativer präsentieren sich hingegen die agronomischen Folgen. Landor «Piadin» verzögert die Minerallisierung von Ammonium zu Nitrat, dadurch verlängert sich die Wirkung der organischen ammoniumreichen Dünger von 6 auf 9 Wochen. Durch die verzögerte Mineralisierung können die Pflanzen den grössten Teil des im Dünger enthaltenen Stickstoffs aufnehmen, was die Düngerwirkung verbessert und das Verlustrisiko senkt. Landor «Piadin» kann kurz vor dem Ausbringen von Flüssigdünger wie Gülle oder Biogasgärgut zugegeben werden, am besten gleich beim Befüllen des Gülletanks. Beim Geflügelmist ist es möglich, Landor Piadin in 200 bis 300 l Wasser beizumischen und die Fläche unmittelbar nach dem Düngen damit zu behandeln. Einige Lohnunternehmer haben ihre Maschinen mit Zudossieranlagen für «Piadin» aufgerüstet und stellen so eine bessere Wirksamkeit der organischen Dünger sicher. Im Idealfall erfolgt das Ausbringen Anfang Jahr auf Wiesen, bei Getreide und Mais sowie vor der Rapsaussaat. Mit den gegenwärtig laufenden Versu-
Was ist Landor «Piadin»? • Stabilisiert den Stickstoff bei organischen Düngern. • Kontrollierte Umwandlung von Ammonium zu Nitrat. • Ideal für Biogas-Gärgut, Presswasser, Gülle aus der Rindvieh-, Schweineund Geflügelhaltung. • Geeignet für Mais, Getreide und Raps. • Dosierung: 5 l/ha • Senkt die Auswaschung von Nitrat und die Produktion von Lachgas. • Bessere Wirtschaftlichkeit. • Arbeitsersparnis dank grösserer Ausbringmengen von Gülle. • Erhältlich in der LANDI.
chen sollen die Vorteile einer Applikation bei Raps im Herbst untersucht werden. Seit vier Jahren empfiehlt Landor bei organischem ammoniumreichem Dünger «Piadin» zu verwenden. Die gesammelten Erfahrungen auf diesem Gebiet bestätigen die in Deutschland veröffentlichten Ergebnisse über den Einsatz dieses Produkts. 䡵
Auteur Roland Walder, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden Gratistelefon 0800 80 99 60 info@landor.ch | www.landor.ch
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Kolostrum und richtig temperierte Tränke beugen vor Durchfall ist bei Kälbern die Abgangsursache Nummer 1. Nur rund 40 % der Fälle lassen sich auf Infektionen durch Erreger wie Escherichia Coli, Rotaviren, Coronaviren, Cryp-
tosporidien oder Kokzidien zurückzuführen. Zirka 60% sind fütterungsbedingt. Bei fütterungsbedingtem Durchfall ist die Sauglust nach wie vor vorhanden. Erste
Massnahme ist, die Tränketemperatur (42°C) zu prüfen. Auch die Hygiene der Tränkeeinrichtungen muss stimmen. Sind diese zwei Faktoren wieder im «Hick», verschwindet fütterungsbedingter Durchfall meist wie er gekommen ist. Wenn das Kalb nicht mehr richtig trinken will, Fieber hat oder sein Kot Blutspuren enthält, handelt es sich um einen infektiösen Durchfall. In diesem Fall muss die Tierärztin oder der Tierarzt beigezogen werden. Zur Vorbeugung gegen Durchfall ist eine professionelle Kolostrumgabe entscheidend. Empfohlen werden 10 bis 12 % des Körpergewichts oder mindestens 3 l des Erstgemelks innerhalb der ersten drei Lebensstunden. Je mehr Kolostrum das Kalb trinkt, desto besser.
Markierfehler vermeiden
Gesund dank viel Stroh
Gegen Lawsonien impfen?
Auf öffentlichen Grossviehmärkten mussten in letzter Zeit vermehrt Tiere zurückgewiesen werden, weil die Ohrmarken nicht den Vorschriften entsprachen. Nicht erlaubt sind: • das Fehlen einer kompletten Ohrmarke, • das Fehlen der Ohrmarken-Vorderseiten an beiden Ohren, • ungleiche Ohrmarken am linken und rechten Ohr, • mit Filzstift überschriebene Ohrmarken und • das Einsetzen ausgefallener Ohrmarken mit Schrauben, Draht oder Kabelbinder. Wird ein Mangel auf dem Markt übersehen, kann es zu bösen Überraschungen kommen. Die meisten Schlachthöfe weisen Tiere mit unkorrekter Markierung wegen ihrer Qualitätszertifikation zurück. Walter Hofmann, Lobag
Ein grosszügiger Stroheinsatz im Kälberstall lohnt sich. In einer Untersuchung der Universität Wisconsin-Madison erkrankten Kälber bei Kälte in tiefer Einstreu halb so oft wie Tiere mit wenig Einstreu.
Wenn Schweine zögerlich fressen, kümmern und vereinzelt Durchfall mit breiiger Konsistenz sowie einem hohen Anteil an unverdautem Futter auftritt, besteht Ileitis-Verdacht. Ileitis wird durch Lawsonien verursacht. Lawsonien sind auf Schweizer Schweinemastbetrieben die bedeutendsten Durchfallerreger. Bei positiv diagnostizierter Ileitis empfiehlt der Schweinegesundheitsdienst, die Ferkel zu impfen. Ein Impfversuch muss über längere Zeit gemacht werden, um Erfolg oder Misserfolg beurteilen zu können. Neue Versuche an der Tierärztlichen Hochschule Hannover zeigen, dass die Ileitis-Impfung den Medikament-Einsatz reduziert und einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit hat. Bei Tieren mit einem gesunden Darm sinke das Risiko für eine Infektionen deutlich.
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Wie viel fressen schwache Kühe? Die Fressdauer von trächtigen Kühen war in einer Untersuchung der Vetsuisse-Fakultät Zürich bereits zehn Tage vor dem Abkalben reduziert und zeigte ebenso wie die Wiederkaudauer eine kontinuierliche Abnahme bis zum Tag der Geburt. Nach dem Abkalben stiegen Fressund Wiederkaudauer signifikant an. Das Gleiche galt für eine parallel untersuchte Gruppe kranker Kühe. Am 30. Tag nach der Behandlung wiesen diese wieder eine normale Fressund Wiederkaudauer auf.
Gebärmuttervorfall – warum? Der Gebärmuttervorfall scheint bei Kühen am häufigsten in der Anbindehaltung vorzukommen. Und oft ist die auch als «Prolaps uteri» bezeichnete Störung mit einem Kalziummangel vergesellschaftet, ergab eine Umfrage der Vetsuisse-Fakultät Zürich bei praktizierenden Nutztierärztinnen und -ärzten. Die Befragten geben an, dass mehrheitlich ältere Milchkühe von einem «Prolaps uteri» betroffen seien. Die Fruchtbarkeit nach einem Gebärmuttervorfall wird von 51% der Ärzte als normal angesehen, und die Wahr-
scheinlichkeit einer späteren Wiederholung von über 80 % der Umfrageteilnehmer mit 0 bis 10 % als minimal beschrieben. Die Behandlung eines «Prolaps uteri» wird unter anderem bezüglich Wahl, Menge und Einsatz der Medikamente unterschiedlich gehandhabt. Die Vorbeugemassnahmen gegen Gebärmuttervorfall betreffen vorwiegend die Galtphase. Es sind dieselben wie gegen Milchfieber: • Kali- und Kalzium-arm füttern. • Verabreichung von anionischen Salzen, um die Kalziummobilisierung auf das Abkalben hin zu fördern. In Milchfieberschutzfutter wie «UFA 261» sind die anionischen Salze schmackhaft verpackt. • Ausreichende Versorgung mit Magnesium und Vitamin D (Einsatz eines Galtphasen-Mineralsalzes).
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
«PathoPig» bis Ende 2015 verlängert Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat zusammen mit diversen Partnern das Projekt «PathoPig» lanciert, um die Früherkennung von Tierseuchen, Krankheiten und Zoonosen mittels Sektionspathologie zu stärken und die Gesundheit der Schweinepopulation zu fördern. Von Januar bis Ende September 2014 wurden laut BLV insgesamt 417 Schweine aus 240 verschiedenen Schweineställen mit Bestandesproblemen eingesandt. Die im Oktober 2014 durchgeführte Zwischenevaluation habe sehr positive Rückmeldungen ergeben. Deshalb soll das «Patho-
Pig»-Projekt um ein weiteres Jahr bis Ende 2015 verlängert werden. Schweineproduzenten haben im Rahmen von «PathoPig» die Möglichkeit, Bestandesprobleme durch subventionierte pathologische Untersuchungen abklären zu lassen. Voraussetzung sind häufig wiederkehrende, therapieresistente Probleme unbekannter Ursache, hohe Erkrankungs- und/oder Abgangsraten, aussergewöhnliche Symptome und ein hoher Arzneimittel-Einsatz. Interessierte Schweinehalter melden sich bei ihrem Bestandestierarzt.
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Futtereffizienz sinkt im Laufe der Laktation In Hochleistungs-Milchviehherden wird die Leerzeit nach dem Abkalben verschiedentlich verlängert, weil die Kühe durch die hohen Milchleistungen stark beansprucht werden und sich der Betriebsleiter bei einer späteren Besamung einen höheren Trächtigkeitserfolg erhofft. Ob sich eine Verlängerung der Laktation finanziell lohnt, muss sorgfältig erwogen werden. «Lange Laktationen gehen auf Kosten der Lebenseffizienz», gibt beispielsweise der deutsche Tierarzt
Joachim Kleen in der «Elite» zu bedenken. Begründung: Kühe setzen das aufgenommene Futter in der Startphase effizienter in Milch um als gegen Ende der Laktation. Zu Laktationsbeginn kann mit 1.6 bis 1.8 kg Milch pro Kilogramm Trockensubstanz gerechnet werden. Später resultieren nur noch 1.3 bis 1.5 kg Milch. Ein allfälliger Verlust durch eine «rechtzeitige», nicht erfolgreiche Besamung wird durch die verringerte Futtereffizienz mehr oder weniger aufgehoben.
Gedeckte Zitzenverletzung erfolgreich therapieren
Silofolien mit Sauerstoffbarriere reduzieren Verluste
Gut funktionierende Zitzen sind für einen effizienten Ablauf der Melkarbeit zwingend nötig, aber mit Blick auf die vielen «Gefahren» keine Selbstverständlichkeit. Von einer gedeckten Zitzenverletzung spricht man, wenn der Zitzenkanal ganz oder teilweise geschlossen und das Viertel entsprechend schlecht melkbar ist. Zur Behandlung wird die Restmilch mit einem sterilen Katheter abgelassen und die Viertelgesundheit einmalig antibiotisch abgesichert. Mittels Einschieben eines Wachsstifts lässt sich die Offenhaltung der Zitze sicherstellen. Zu guter Letzt gilt es, die Zitze zu verbinden. Nach mehrtägigem KatheterMelken, Einsetzen des Stifts und Verbinden erfolgt ein Test, ob die Zitze wieder normal funktioniert und gemolken werden kann. Ist dies nicht der Fall, liegt womöglich eine Narbenbildung vor, was einen chirurgischen Eingriff erfordert.
Verschimmelte Silage am Silorand führt zu einem höheren Arbeitsaufwand für die Sortierung und Entsorgung der schlechten Partien. Ob denn auch wirklich alles schlechte Futter entdeckt wird, ist nicht sicher. Auch nicht, ob die verbleibenden Schimmel- und Mykotoxinreste eventuell die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen. Als Vorbeugemöglichkeit bietet sich die Ergänzung von Standard-Silofolien mit einer sauerstoffdichten Unterziehfolie oder die Verwendung einer Silofolie mit integrierter Sauerstoffbarriere an. Solche Folien verringern die Verluste in den äusseren Schichten des Silos und erhöhen die Stabilität der Silage deutlich, bestätigen Vergleiche an der Universität für Biowissenschaften in Nottingham (UK). Auch bei Folien für Rund- und Quaderballen lohnt es sich, die Sauerstoffdichte eines Produkts beim Kaufentscheid zu berücksichtigen.
ckensubstanz-, Rohprotein-, NDFund Stärke-Werte enthielten, resultierten mit dem «Shredlage» Verfahren um 1.2 kg höhere Tagesmilchleistungen je Kuh. Die längeren Maisstücke wurden beim Fressen nicht aussortiert. Punkto Wiederkautätigkeit gab es keine Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen.
«Shredlage» Mais? In den USA wird für die Silomaisernte das so genannte «Shredlage» Verfahren diskutiert. «Shredlage» bedeutet eine Häcksellänge von 25 bis 29 mm an Stelle der üblichen Kurzhäcksel-Variante. In Versuchen an der Universität Wisconsin mit drei verschiedenen Milchviehrationen, die gleiche Tro-
Schafe benötigen mehr Vitamin D Die Alpung beeinflusst den Vitamin-D-Status und die Knochenstärke von Schafen und Ziegen nicht, ergab eine Studie der Vetsuisse-Fakultät Zürich. Die Kleinwiederkäuer können demnach in der Haut Vitamin D herstellen. Aber Schafe sind mehr auf Vitamin D aus der Nahrung angewiesen, während sich die Ziegen mehr auf die Vitamin-D-Synthese in der Haut stützen.
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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC…
…Geflügelspezialist Pascal Rossier Pouletmastbetriebe gesucht In der Pouletmast ist noch Marktpotenzial vorhanden, sowohl für konventionelle als auch biologisch bewirtschaftete Betriebe. Neben seiner Haupttätigkeit als Fütterungsberater unterstützt Pascal Rossier die Integratoren bei der Suche nach Neueinsteigern und berät interessierte Betriebe. Das Beratungsgebiet des zweisprachigen Geflügelspezialisten umfasst die Westschweiz, das Oberwallis und Deutschfreiburg.
Zusammen geht’s besser Die Betriebszweiggemeinschaft (BZG) JavetGaillet hat sich für eine Zukunft mit Pouletmast entschieden. Im August 2013 konnte ein neuer, 1100 m2 (plus 220 m2 Aussenklimabereich) grosser Krieger-Stall bezogen werden. Durch den Entscheid, als BZG zu bauen, konnten Eigenleistungen und Finanzierung auf zwei Schultern verteilt werden. Der wertvolle Geflügelmist dient grösstenteils zur Düngung der eigenen Flächen. In der Betreuung der Poulets wechseln sich Cyrille Gaillet
und Frédéric Javet wöchentlich ab. Schon seit 2012 arbeiten die beiden in Form einer Fruchtfolgegemeinschaft zusammen. «Wir haben gleiche Vorstellungen bezüglich Intensität im Ackerbau», erklärt Cyrille Gaillet.
Stabilisierung statt Fundament Zur Stabilisierung des Bauuntergrunds kam ein neues System zur Anwendung, mit welchem sich das übliche, 80 cm tiefe Fundament erübrigte. Die Stabilisierung des Bodens erfolgte mit Kalk und Zement. Für die rund 16 000 Mastpoulets wurde ein abgelegener Standort gewählt, damit diese niemanden stören. Dafür mussten Wasser und die Elektrizität über 450 m zum Stall gezogen werden. Geheizt wird mit Gas. Im Vergleich zum Sommer liegt der Gasbedarf im Winter zirka drei Mal höher.
Regelmässiges Einkommen Pouletmast ist ein verlässlicher Betriebszweig mit regelmässigem Einkommen. Der Betriebsleiter kann den Arbeitsverdienst durch eine gute Tierbetreuung positiv beeinflussen (höhere Tageszunahmen, Futterverwertung, tiefere Verlustrate sowie bessere Qualitätssortierung). Kalkulationsgrundlagen sind zu finden unter: www.aviforum.ch/ downloads
20 Helfer für’s Ausstallen Pro Jahr resultieren rund 7.6 Mastumtriebe. Ein Umtrieb dauert 37 Tage und läuft so ab: • Stallvorbereitung: Tränke und Fütterungsanlage einrichten, Stall mit Hobelspänen einstreuen, Halle vor Ankunft der Küken auf 32 bis 34 °C aufheizen. Zum Einstallen der Küken ab Brüterei werden fünf Personen benötigt. • Täglich: Drei Kontrollgänge pro Tag (fünf in Startphase), Einstellhöhe der Tränke/Fütterung anpassen, Klima und Leistungsparameter prüfen, tote Tiere laufend aus dem Stall entfernen. • Woche vor Ausstallung: Tiere wägen und das Gewicht dem Schlachthof melden • Ausstallung: Verladen der Poulets in Transportgitter, Transportgitter stapeln, Lastwagen beladen. Total sind
Betriebsspiegel Betriebszweiggemeinschaft Frédéric Javet und Cyrille Gaillet, 1789 Lugnorre Nutzfläche: 30 ha (Cyrille Gaillet) und 29 ha (Frédéric Javet) Tiere: 1100 m2 Pouletmast; Neben der gemeinsamen Tierhaltung verfügt Cyrille Gaillet noch über einen eigenen Stall für 70 Muni und Frédéric Javet über zusätzliche 275 m2 Pouletmast sowie 8 Pensionspferde-Plätze. Ackerbau: 10 ha Zuckerrüben, 6 ha Raps, 20 ha Weizen, 1.7 ha Gerste, 6 ha Mais, 1.5 ha Soja, 4 ha Zwiebeln, Grünland. Arbeitskräfte: Cyrille Gaillet und Frédéric Javet mit Familienangehörigen und einem Angestellten (20 %).
Pascal Rossier, 1254 Avry-sur-Matran Geboren
3. Juli 1989
Zivilstand
in festen Händen
Ausbildung Landwirt, im UFA-Beratungsdienst seit 2010, zuerst als Kälber- und seit 2013 als Geflügelspezialist Hobbys
Landwirtschaft, Freundeskreis
Motto
«Vier Augen sehen mehr»
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fürs Ausstallen rund 20 Personen erforderlich. • Reinigung/Desinfektion: Sofort nach der Ausstallung ausmisten, Halle und Geräte waschen und desinfizieren. Der Aufwand beläuft sich auf einen Tag für drei Personen. Als Alternative kann ein professioneller Wasch- und beansprucht Desinfektionsdienst werden.
16 000er Stall erreicht der Wasserbedarf Ende Mast bis 12.5 m3 pro Tag.
Hohe Flexibilität Ein Jahr nach der Inbetriebnahme des neuen Pouletstalls ziehen die Betriebsleiter eine positive Bilanz. Die Tierbeobachtung sei beim Geflügel entscheidend, betont
Frédéric Javet, ein wesentlicher Anteil der Managementarbeit wickle sich aber auch über den Computer ab (Fütterung, Belüftung, Heizung). «Ich schätze die Flexibilität, mit welcher die Arbeit eingeteilt werden kann», ergänzt Cyrille, der auf seinem Heimbetrieb noch 70 SQB-Muni hält. 䡵
«Die Zusammenarbeit mit UFA und Bell haben wir als sehr positiv erlebt», sagen Frédéric Javet und Cyrile Gaillet.
Drei Futter Die Fütterung erfolgt bei der BZG Javet-Gaillet mit UFA 636 (250 g pro Tier), UFA 637 und UFA 639. Um von maximalen Mengenrabatten zu profitieren und eine regelmässige Leerung und Reinigung zu ermöglichen, muss eine genügende Silokapazität eingeplant werden. Günstigstes, aber nicht weniger wichtiges Futter ist das Wasser. Bei einem
Voraussetzungen für Neueinsteiger Der Konsum von Schweizer Pouletfleisch entwickelt sich erfreulich. Entsprechend gesucht sind neue Produzenten. Zu den Voraussetzungen für Neueinsteiger gehören: • Raumplanungsgesetz: 70 % des theoretischen Trockensubstanz-Verzehrs der gesamten Tierhaltung kann selber produziert werden. Überwiegt der bodenabhängige Deckungsbeitrag des Betriebs, reichen 50 %. • Mindestabstände und Standort: Zirka 150 m bis zur nächsten Wohnzone. In Mischzonen mit Wohnnutzung kann der Abstand um 30 % reduziert werden, gegenüber fremden Wohngebäuden in der Landwirtschaftszone um 50 %. Im Umkreis von 200 m darf sich kein anderer Geflügelbetrieb befinden. Der Stall soll-
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te möglichst ebenerdig erstellt werden können. Düngerverwertung: Von einer Bell-Normhalle (1100 m2) fällt Hofdünger von mindestens 64 DüngerGrossvieheinheiten (DGVE) an. Zirka 50 % sollten selber verwertbar sein (2.0 bis 2.2 DGVE pro ha Nutzfläche). Micarna baut kleinere Ställe (600 m2). Hygiene: Einwandfreie Wasserqualität. Im Umkreis von 10 m um Masthalle darf nicht geweidet und kein Hofdünger gelagert oder verteilt werden. Arbeitskapazität: Zirka 2050 Stunden (inklusive Ausstallen) pro Jahr für 16 000 Poulets. Finanzierung: Eine 16 000er Halle kostet total rund 1.12 Mio. Fr. (Quelle: Aviforum). Die Finanzie-
rung erfolgt durch eigene Mittel (mindestens zirka 20 %), Investitions- und Bankkredite.
Auch Bio-Poulets sind gesucht. Pro Betrieb werden im Bell-System sechs Mobi-Ställe mit paralleler Kükenaufzucht in einem zusätzlichen Stall vorgesehen. Es resultieren etwa 18 DGVE und ein jährlicher Arbeitsaufwand von 1395 Stunden pro Jahr. Micarna arbeitet sowohl konventionell als auch im Bio-Bereich mit anderen Einheiten als Bell, wobei die Wirtschaftlichkeit ähnlich einzuschätzen ist. Die Produktion der Mastpoulets wird durch einen Vertrag mit dem Mäster abgesichert. Die Produzentenpreise orientieren sich an den Kosten. Interessiert? Melden Sie sich beim UFA-Beratungsdienst!
In der Startphase ist die Tierbeobachtung am wichtigsten.
Bell-Normhalle, gebaut von der Firma Krieger.
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESEFUTTER À LIRE UFA-Wildtierfutter Haben Sie dies gewusst? UFA bietet auch Kombi-Ergänzungsfutter für Rotwild an. UFA 742 (160g Rohprotein, 6.5 MJ NEV/kg) eignet sich zu proteinarmem Heu und Laub sowie für wachsende und säugende Tiere. UFA 743 (130 g Rohprotein, 6.4 MJ NEV/kg) ist für ausgewachsene Tiere konzipiert – zur Ergänzung der natürlichen Äsung (Gras, Laub, Knospen, Heu oder Silage). Ein schmackhaftes Wildfutter ist auch der Rehwürfel UFA 848 (115g Rohprotein, 5.6 MJ NEV/kg).
Isabelle von der Weid mit Noe.
Verdauungsproblem gelöst Der vierjährige Freiberger Noe von Isabelle von der Weid war dem Kotwasser ausgesetzt. Seit Isabelle von der Weid Hypona-Florsana verabreicht, ist Noe von diesem lästigen Verdauungsproblem befreit. Mit 100 g pro Tag und Tier werden hervorragende Ergebnisse erzielt. Hypona-Florsana steigert das Wohlbefinden von Noe und reduziert den Arbeitsaufwand beim Misten. Die ersten positiven
Auswirkungen sind bereits nach einer Woche feststellbar. Isabelle von der Weid füttert eine Ration bestehend aus Heu, Hypona 889 und Hypona 790. Hypona-Florsana setzt die Pferdeliebhaberin nicht nur aufgrund des Kotwassers ein, sondern auch, um die Verdaulichkeit und die Verwertung der Ration zu erhöhen. Ein grosser Pluspunkt ist die einfache Anwendung, rühmt von der Weid. Die
Würfel lassen sich mit der übrigen Ration mischen und werden gerne gefressen. Enthaltende Lebendhefen sorgen für eine stabile Darmflora, Johannisbrot steigert die Schmackhaftigkeit. Die ausgewogene Komponentenwahl sorgt für eine ausgezeichnete pH-Pufferung bei Pferden mit empfindlichem Magen. 10 % Rabatt auf Hypona-Florsana bis 17. Januar 2015 in Ihrer LANDI.
Oregano stärkt das Immunsystem
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In einem neuen Ratgeber sind das UFA-Sortiment und die UFA-Dienstleistungen für BioBetriebe übersichtlich dargestellt. Das vielfältige Bio-Futterangebot deckt sowohl die Profials auch die Hobby-Tierhaltung ab und bietet günstige Möglichkeiten, die Tiergesundheit zu verbessern.
Schöne Weihnachten und ein erfolgreiches 2015! Die Mitarbeitenden der UFA AG wünschen Ihnen und Ihrer Familie schöne Festtage, einen guten Rutsch ins 2015 und viel Glück in Haus und Stall. Für das entgegengebrachte Vertrauen in Futter und Beratung danken wir vielmals.
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Die UFA-Kombifutter für Kaninchen (UFA 855/858) enthalten neu Oregano. Das bekannte Küchenkraut gehört nicht nur auf Pizzas, es zeigt auch in der Tierernährung wichtige Vorteile. Nebst der geschmacklichen Wirkung hat Oregano einen positiven Einfluss auf die Kaninchengesundheit, indem es Schimmelpilze und Bakterien im Wachstum bremst oder sogar abtötet. Ebenfalls wird Oregano eine Stimulierung des Verdauungstraktes und eine Stärkung des Immunsystems zugeschrieben. Die Wirkstoffe in Oregano führen weder zu Resistenzen noch be-
Neuer Bio-Ratgeber
einträchtigen sie die Milchsäurebakterien, welche vor allem in den Darmschleimhäuten vorkommen. Beim Preis und bei der Anwendungsempfehlung des UFA-Kaninchenfutters ändert trotz Zugabe von Oregano nichts.
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NUTZTIERE
Trocken-TMR für Kälber TAGESZUNAHMEN VON ÜBER 1000 GRAMM sind in den ersten sechs Lebensmonaten der Aufzucht durchaus möglich. Gute Zunahmen in dieser Periode wirken sich positiv auf die spätere Entwicklung aus und schaffen die Voraussetzungen für ein frühes Erstkalbealter. Das neue «UFA-Kälbermash» entspricht den hohen Ansprüchen der jungen Wiederkäuer ideal.
Hansueli Rüegsegger
Benjamin Laville
Um wirtschaftliche und langlebige Milchkühe zu erreichen, ist die Aufzucht entscheidend. Mit der metabolischen Programmierung wird der Grundstein in den ersten Lebenswochen gelegt für eine rasche Entwicklung und später eine leistungsfähige Kuh. Der Tränkeplan muss diesen Bedürfnissen unbedingt gerecht werden (siehe auch Artikel «Bei Kälte benötigen Kälber mehr Milch»). Wichtig ist jedoch auch, dass sich die Kälber schnell zum Wiederkäuer entwickeln und dass die Tageszunahmen in den ersten sechs Monaten hoch sind.
Betriebseigene Trockenmischung Es gibt verschiedene Ansätze, wie sich das Kalb möglichst rasch zum Wiederkäuer entwickeln kann. Die traditionelle Methode ist der Einsatz eines Aufzuchtfutters (UFA 116F) und von Belüftungsheu. Für grössere Betriebe mit einem Mischwagen ist eine Trockenmischung für Kälber sehr praktisch. Deshalb hat UFA das «UFA-Kälbermash» Konzept entwickelt. Der Betriebsleiter kann die Mischung aus 20 bis 25 % Dürrfutter (Belüftungsheu), 10 bis 20 % Luzerne, 50 bis 60 % UFA 118F und 5 bis 6 % UFA-Molablend auf dem Betrieb selber herstellen.
Alleinfutter «UFA-Kälbermash» wird den Kälbern vom ersten bis zum sechsten Monat ad libitum als Alleinfutter angeboten. Die Tageszunahmen steigen auf über 1000 g, was zu einer besseren Entwicklung führt und eine frühere Besamung ermöglicht. Nach dem sechsten Lebensmonat muss die Kälbermischung reduziert beziehungsweise abgesetzt werden. Ab dem sieb64
ten Monat wird die Intensität reduziert, um eine Verfettung der Euteranlage und des Fruchtbarkeitsapparats zu unterbinden.
Vorteile UFA-Kälbermash Eine frühe Futteraufnahme ist für die Pansenentwicklung wichtig. «UFA-Kälbermash» ist äusserst schmackhaft und wird von den Kälbern sehr gerne gefressen. Da die Trockenmischung den Kälbern bis zum sechsten Lebensmonat verfüttert wird, gibt es keinen Futterwechsel und somit keinen Wachstumseinbruch beim Absetzen. Die Beigabe von «UFAMolablend» (spezielles Flüssiggemisch) hat mehrere Gründe. «UFA-Molablend» enthält appetitanregende Zusatzstoffe, was den Trockensubstanz-Verzehr erhöht. Weiter ist die Mischung dank den stabilisierenden Säuren über mehrere Wochen lagerfähig. «UFA-Molablend» ist relativ dünnflüssig und verteilt sich in der Mischung homogen. Dies verhindert eine Entmischung von «UFA-Kälbermash». «UFA 118 F» hat die UFA speziell für die Erstellung der Kälbermischung entwickelt. Dieses Kombi-Aufzuchtfutter besteht aus einer Dreifach-Struktur (Flocken, Würfel und Expandat). Die Rezeptur ist auf die Zusammensetzung der Kälbermischung zugeschnitten, um die Ausbildung der Pansenentwicklung zu fördern. Diverse Zusätze runden die Zusammensetzung des neuen Aufzuchtfutters ab und unterstützen das Kalb effektiv. Die pflanzlichen Zusatzstoffe in «UFA 118F» unterstützen die Entwicklung der Lunge. Kokzidien werden gehemmt, was den Durchfalldruck reduziert.
«UFA-Kälbermash» besteht aus 20 bis 25 % Dürrfutter (Belüftungsheu), ...
Zielwerte der intensiven Aufzucht Eine intensive Aufzucht zahlt sich vor allem bei einem frühen Erstkalbealter aus. Wird das Wachstumspotenzial bei einer milchbetonten Rasse genutzt, erreichen die Kälber mit sechs Monaten ein Lebendgewicht von 220 kg. So ist der Grundstein gelegt, damit die Tiere mit 14 bis 15 Monaten ein Gewicht von rund 420 kg erreichen und besamt werden können, sofern das Rind in allen Belangen ausreichend entwickelt ist. Mit einem frühen Erstkalbealter von 22 bis 26 Monaten kann die Aufzuchtdauer verkürzt und eine Reduktion der Aufzuchtkosten erreicht werden.
Sehr positive Erfahrungen Während rund zwei Jahren liefen auf verschiedenen Betrieben Versuche, um die Trockenmischung weiter zu optimieren. Die Versuchsbetriebe haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit «UFA-Kälbermash». Auf vielen Betrieben sind die Tageszunahmen deutlich gestiegen, die 12 2014 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Kälber entwickeln sich besser und können entsprechend früher besamt werden. Der Zielwert von mindestens 220 kg mit sechs Monaten wird auf den Versuchsbetrieben erreicht, sofern die
Aufzucht mit Weitblick
... 5 bis 6 % UFAMolablend.
Dank dem faszinierenden Blick auf den Thunersee und die Berge ist es in Heiligenschwendi (BE) noch ein bisschen schöner als vielerorts in der Schweiz. «Ich bin Bauer aus Leidenschaft», sagt Matthias Sigrist, der an diesem beliebten Ferienort zusammen mit seinen Eltern einen 39 ha grossen Betrieb führt. Für Freude am morgendlichen Aufstehen sorgen auch schöne, milchbetonte Kühe, mit denen an mehreren Ausstellungen, unter anderem an verschiedenen Junior Expo, Erfolge gefeiert werden konnten. Als Jungzüchter und LBE-Experte weiss Matthias Sigrist, dass die Aufzuchtfütterung einen wesentlichen Einfluss auf das Erscheinungsbild und die Wirtschaftlichkeit einer Kuh hat. Entsprechend erfolgt die Aufzucht mit Weitblick. Im ersten Halbjahr werden Zunahmen von 1 kg und mehr angestrebt. Nach der Geburt verbringen die Kälber zirka eine Woche im Einzeliglu. Hier können sie optimal beobachtet werden (Kotkonsistenz) und dank konsequenter Reinigung vor jeder Neubelegung ist ein hoher Hygienestandard gewährleistet. Vom Einzel- geht’s ins Gruppeniglu, wo die Tiere bis zum sechsten Monat bleiben. Die Iglus stehen unter einem Dach auf Rädern, das vor Niederschlägen schützt und nach Belieben verstellt werden kann. Bereits ab der zweiten Lebenswoche wird «UFAKälbermash» zugefüttert. Die Trockenmischung aus eigenem Dürrfutter, «Rumiluz»-Luzerne und «UFA 118 F» wird mit dem Mischwagen selber hergestellt und in Paloxen gelagert. Dank Zugabe des Konservierungsprodukts «UFA-Molablend» bleibt das Futter über mehrere Monate stabil und schmackhaft. Das Angebot eines Alleinfutters vereinfacht den Arbeitsablauf. Der Verdauungsapparat der Kälber muss sich nicht dauernd auf neue Komponenten einstellen. Das Absetzen von der Milch erfolgt tierindividuell in Abhängigkeit von der «Kälbermash»-Aufnahme (mindestens 3kg). Nach dem ersten Halbjahr werden die Tiere in einen älteren Stall gezügelt, wo ihre Ration aus Dürrfutter und UFAKraftfutter besteht. Der Betrieb der Familie Sigrist liegt auf 1100 m über Meer in der Bergzone 2. Ergänzend zum Milchvieh werden noch 80 Mastschweine und 15 Truten gehalten. Zu den Arbeitskräften zählen neben Matthias (Nebenerwerb: 40 % LBE-Experte) und seiner Lebenspartnerin auch Vater Walter (40 % Forstarbeiten), Mutter Sonja und ein Lehrling. Christoph Gurtner, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen
... 10 bis 20 % Luzerne, 50 bis 60 % UFA 118F und ...
Kälber nicht an Durchfall oder Ähnlichem erkrankt sind. Einige Kälber wogen mit sechs Monaten sogar 250 kg, was Tageszunahmen von durchschnittlich mehr als 1100 g ergibt.
Fazit «UFA-Kälbermash» fördert eine frühzeitige Entwicklung zum Wiederkäuer. Das Angebot an strukturiertem UFA-REVUE · 12 2014
Raufutter regt die Pansenmotorik an und führt zu einer Vergrösserung des Pansenvolumens. Die Trockenmischung für Kälber ist eine ideale Lösung für Betriebe, die eine intensive Aufzucht anstreben, aber eine einfache Lösung suchen. «UFA-Kälbermash» kann sowohl in der Milchviehaufzucht als auch in der Rindviehmast eingesetzt werden. 䡵
Matthias Sigrist mit Walson Sid Deluna (Vierte an Junior Expo Bulle). Mehr zum Betrieb Sigrist und zur Herstellung von «UFAKälbermash» erfahren Sie im neuen Film auf www.ufarevue.ch.
Autoren Hansueli Rüegsegger, Leiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Benjamin Laville, Ressortleiter Milchvieh im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen. www.ufa.ch
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50 JAHRE UFA-KÄLBERMILCH NUTZTIERE
Bei Kälte benötigen Kälber mehr Milch AUFZUCHTKÄLBER Der Beginn der kalten Jahreszeit verändert die Anforderungen an die Fütterung von Kälbern. Mit dem Aufzuchtplan des «UFA Junior Support» lässt sich die Tränke automatisiert auf die Temperatur abstimmen.
Werner Baumann
Eine intensive Fütterung junger Kälber wirkt sich positiv auf deren Gesundheit und die Milchlebensleistung aus.
«UJS» Mit einem Tränkeautomaten Werner Mathis
erhalten die Kälber mehrmals täglich frisch zubereitete Tränke mit optimaler Temperatur sowie exakter MilchpulverKonzentration und können das grössere Tränkeangebot adäquat umsetzen. Der Tränkeplan des «UFA Junior Support» (UJS) basiert auf dem «40Fit»-System von Förster-Technik (siehe Kasten) und sorgt für eine optimale Versorgung in den ersten 40 Lebenstagen. Nach dem Start mit Kolostralmilch beginnt eine intensive Tränkeperiode, die altersabhängig in eine Abtränkphase übergeht. In
der «40Fit»-Periode steht dem Kalb die physiologisch optimale Tränkemenge zur Verfügung.
1 % mehr pro 1°C weniger Bei Temperaturen zwischen 10 bis 25 °C (thermoneutrale Zone) fühlen sich junge Kälber am wohlsten. Bei Kälte benötigen sie deutlich mehr Energie, um den Erhaltungsbedarf zu decken. Pro 1 °C weniger (Basis 25 °C) nimmt der Bedarf um 1 % zu. Fehlt es den jungen Tieren an Nährstoffen, reagieren sie anfälliger auf Krankheitserreger. Unter Winterbedingungen ist eine um 1 bis 2 l höhere Milchmenge pro Tag einzustellen. Automatisch genauer Die temperaturgeregelte «UJS»-Fütterung sorgt
dafür, dass der erhöhte Bedarf bei Kälte gedeckt wird. Ein in der Förster-Antenne «MultiReader» eingebauter Sensor misst die Umgebungstemperatur. Liegt diese unter einem definierten Grenzwert, erhält das Kalb automatisch entweder eine höhere Tränkemenge oder eine höhere Tränkekonzentration. Die Details können individuell am Tränkeautomaten eingestellt werden.
Tierindividuell tränken Ebenso wichtig wie die Anpassung an die Temperatur ist, dass die eingestellte Milchpulver-Menge tatsächlich ausdosiert wird. Eine richtige Kalibrierung lässt sich am besten mittels Automatisierung gewährleisten. Als Richtwerte gelten: Die Tränkemenge in der dritten bis fünften
Versuche bestätigen Intensivstrategie Mittlerweile ist das Tränkeautomaten-Aufzuchtprogramm «40Fit» weit verbreitet und auch die ersten entsprechend aufgezogenen Kühe sind in Produktion. Jürgen Plesse, Business Development Manager bei Förster-Technik, gibt Auskunft.
Jürgen Plesse, Förster-Technik.
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UFA-Revue: Welche Rückmeldungen erhalten Sie von den Milchproduzenten zu «40Fit»? Jürgen Plesse: Der erste 40Fit-Versuchsbetrieb war die Agrargenossenschaft Memmendorf in Sachsen mit zirka 1400 Kühen. Von 300 Versuchstieren wurde eine Hälfte intensiv, die andere restriktiv getränkt. Die intensiv getränkte Versuchsgruppe erreichte das Erstbesamungsgewicht im Durchschnitt zwei Monate früher, die Trächtigkeitsraten waren besser und
somit kalbten die Jungkühe auch früher ab. Zu den Einsatzleistungen erwarten wir bald erste Auswertungen. Welchen Einfluss hat «40Fit» mit Winterfütterungsplan auf die Kälbergesundheit in der kalten Jahreszeit? Eine höhere Energieversorgung im Winter unterstützt das Immunsystem und steigert die Vitalität der Kälber. Die Folge sind weniger Durchfälle und Atemwegserkrankungen. Treten doch Erkrankungen auf, sind die Verläufe wesentlich flacher. Das heisst, dass die klinischen Symptome schwächer ausfallen und schneller überwunden sind. Erkrankungsbedingte Wachstumsdepressionen in der so wichtigen Entwicklungsphase bis zum 40. Lebenstag treten nicht auf oder fallen wesentlich geringer aus.
Welche Rolle spielt die Qualität des Milchpulvers für das Funktionieren des «40Fit»-Konzepts? Vor allem in den ersten zwei Wochen kommt es auf eine hohe Qualität des Milchaustauschers an. In dieser Zeit sind die Kälber nicht in der Lage, pflanzliche Proteine zu verdauen. Somit sollten nur Milchaustauscher mit Milchprotein zum Einsatz kommen. In eigenen Versuchen konnten wir feststellen, dass sowohl Milchpulver auf der Basis von Magermilchals auch Molkenprotein geeignet sind, um in der frühen Aufzucht Zunahmen von 800 g und mehr zu erreichen. Gibt es neue Entwicklungen innerhalb der «40Fit»-Technologie? Ab Winter 2014 hat die Firma FörsterTechnik ihr Angebotsspektrum erweitert. 12 2014 · UFA-REVUE
50 JAHRE UFA-KÄLBERMILCH NUTZTIERE
Bei Kälte setzen Kälber einen Teil der aufgenommenen Energie für die Wärmeproduktion ein.
Rasse und Gesundheit der einzelnen Kälber berücksichtigt werden. Die Einzeltierfütterung wird beim Tränkeautomaten durch Integration einer Synchronsteuerung ermöglicht.
Vollmilch ergänzen Immer mehr
Zur bereits in der Praxis bewährten automatischen Einzeltierfütterung CalfRail wurde eine neue Lösung zum Kolostrummanagement entwickelt. Mit dem als ColostroFit bezeichneten System schliesst Förster-Technik die Lücke zur Versorgung der Kälber ab der Geburt. Das System beinhaltet einen Automaten zum Pasteurisieren, Kühlen und Erwärmen von Kolostrum. Es hat sich gezeigt, dass bei dem Pasteurisierungsverfahren mit 60 °C für 60 Minuten kaum Verluste aktiver Immunglobuline zu verzeichnen sind. Die Transferrate von Immunglobulinen über den Darm in das Blut steigt um 10 bis 20 %, wenn das Kolostrum vor der Verabreichung pasteurisiert wurde. Damit wird die Kolostrumversorgung vom Ablauf her einfacher und die passive Immunisierung deutlich verbessert. UFA-REVUE · 12 2014
Milchproduktionsbetriebe füttern ihre Kälber mit «UFA 207 plus» zu Wasser. Bei einem Wasser-Pulver-Regime sinkt der Reinigungsaufwand und die Kuhmilch kann verkauft werden. Wer sein Jungvieh mit Vollmilch tränkt, ergänzt in der dritten bis sechsten Woche pro Liter rund 30 g «UFA 207 instant», um das Wachstumspotenzial zu nutzen und die Tiere metabolisch auf eine hohe Lebenstagleistung zu programmieren. Gegenüber Vollmilch verfügen «UFA 207 plus» und «UFA 207 instant» über zusätzliche Wirkstoffe zur Unterstützung der Kälbergesundheit.
Gleitendes Abtränken Im «UJS» erfolgt das Abtränken gleitend, um Stress und Wachstumsdepressionen zu vermeiden. Der Vormagen der Kälber entwickelt sich mindestens gleichwertig wie bei restriktiver Fütterung. 䡵
Grafik: Temperaturregulierte Fütterung 12 10 Tränkemenge (l)
Lebenswoche von 6 l auf 8 bis 9 l Tränke pro Tag, die MAT-Konzentration von 130 g auf zirka 160 g pro Liter steigern (Grafik). Bei der Detaileinstellung des Automaten müssen Alter, Entwicklung,
8 6 4 2 0
0
10
20
30
40 50 Tränketag
60
70
80
90
䡵 Temperaturgeregelte Fütterung 䡵 Standardplan
Autoren Werner Baumann, Kälberspezialist, und Werner Mathis, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil, www.ufa.ch Gratis-Zubehör für über Fr. 1200.– (automatische Kalibrierung, Edelstahl, Fliegenschutz) bei Kauf eines FörsterTränkeautomaten «Vario+» bei UFA bis 31.12.2014 Aktion UFA-Aufzuchtmilchen Rabatt Fr. 12–/100 kg «UFA 207 instant» und «UFA 207 plus» bis 17.01.2015 in Ihrer LANDI
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NUTZTIERE
Spezial-Mineralfutter für Aufzucht? HOHE ERWARTUNGEN an die zukünftige Milchkuh erfordern bereits in der Aufzucht ein adäquates Management. Für eine gesunde und langlebige Kuh mit einem Abkalbealter von 23 bis 26 Monaten braucht es neben viel Energie und Eiweiss in den ersten zwölf Lebensmonaten auch eine korrekte Versorgung mit Mineralstoffen während der gesamten Aufzuchtphase.
Grafik 1: Verwertbarkeit der Mineralstoffe (Quelle: Grünes Buch)
100 Ca
P
Mg
80 % Verwertbarkeit
Stephan Roth
Entscheidend für den Bedarf eines Rindes ist die Intensität der Aufzucht. Je höher der Tageszuwachs, desto höher ist auch der Bedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Da Rinder mit einem höheren Tageszuwachs nicht zwingend mehr Grundfutter aufnehmen, ist eine Ergänzung über spezielle Zusatzprodukte notwendig.
60 40 20
Neues Aufzuchtmineralfutter Das gewürfelte Mineralfutter «UFA 292» wurde gezielt auf den Bedarf und die Grundration des Aufzuchtrindes abgestimmt. Es eignet sich für den Einsatz ab dem vierten Lebensmonat. Hohe Gehalte an Phosphor und Magnesium ergänzen das Angebot an Kalzium aus dem Grundfutter. Neben den fettlöslichen Vitaminen A, D und E enthält «UFA 292» auch Vitamin B1, das im Kohlenhydratstoffwechsel unentbehrlich ist. Spurenelemente in organischer Form sorgen für eine sichere Versorgung. Hohe Gehalte an Selen und Vitamin E gewährleisten als Antioxidantien, dass anfallende Oxidationsprodukte ausgeschieden werden können. Besonderen Wert wird auf die Versorgung mit Kobalt und Jod gelegt. Kobalt ist als Bestandteil des Vitamin B12 für den Aufbau des Blutfarbstoffes Hämoglobin notwendig. Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Ein Mangel führt zu einem verminderten Geschlechtstrieb. 68
Die Aufnahmefähigkeit von Mineralstoffen nimmt beim Rind mit zunehmendem Alter ab. Magnesium weist die tiefste Verwertbarkeit auf.
wicklung des Skelettes beteiligt. Ein Mangel der drei Elemente führt zu einer schlechten Entwicklung des Rindes und in Extremfällen zu Knochenweiche (Rachitis). Massgeblich am KalziumPhosphor-Stoffwechsel beteiligt ist das Vitamin D. Fehlt Vitamin D, ist der Organismus nicht in der Lage, genügend Mineralstoffe über den Verdauungstrakt (hauptsächlich Dünndarm) aufzunehmen. Weitere wichtige Funktionen übernehmen das Spurenelement Selen und das Vitamin E. Die Selenversorgung der Tiere hängt wesentlich vom Gehalt des Grundfutters und der Verfügbarkeit im Futter ab.
Eine Ergänzung mit 60 bis 120 g eines Mineralfutters und 10 bis 30 g Viehsalz ist erforderlich. Um den spezifischen Bedarf von Aufzuchtrindern ab-
Galtphase
Produktionsphase
Startphase
Lebendgewicht in kg
600
500
400
300
200
150
0 100
allem ab dem zweiten Lebensjahr nehmen die Rinder einen Grossteil der Mineralstoffe über das Grundfutter auf. Die Gehalte im Grundfutter unterliegen aber grossen Schwankungen. Je nach Alter, Zusammensetzung oder Konservierungsmassnahmen sind die Mengen an Kalzium oder Phosphor deutlich unterschiedlich. Neben Kalzium und Phosphor sind Magnesium und Natrium für eine gute Entwicklung notwendig. Magnesium ist wie Kalzium und Phosphor an der Ent-
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Schwankende Gehalte im Grundfutter Nach dem Absetzen und vor
decken zu können, wird mit Vorteil ein Aufzucht-spezifisches Mineralfutter wie das neue «UFA 292» angeboten (siehe Kasten).
Mit gefülltem Speicher in die Laktation Hochträchtige Rinder stehen vor der grössten Umstellung in ihrer Karriere. Nebst dem Muttertier selbst, benötigt vor allem der Fötus Mineralstoffe. Bekanntlich ist Wachstum und Bedarf des Fötus in den letzten zwei Monaten der Trächtigkeit am grössten. Eine Unterversorgung an Selen und Vitamin E in dieser Zeit führt später zu einem «angeborenen» Mangel und lebens- und trinkschwachen Kälbern. Drei bis zwei Wochen vor dem Abkalbetermin muss das Rind lernen, Mineralstoffreserven aus dem Skelett zu mobilisieren. Mit dem Absenken des Ca12 2014 · UFA-REVUE
NUTZTIERE und P-Serumspiegels im Blut bildet der Körper Hormone, die die Mobilisierung dieser Stoffe aus dem Skelett fördern.
Fazit Eine gezielte Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen sichert Wachstum und Gesundheit des Aufzuchtrindes auch im Hinblick auf das spätere Leben als Kuh. Was in der frühen Phase verpasst wurde, kann nicht mehr aufgeholt werden. Daneben gilt es, die gute Entwicklung des ersten Fötus sicherzustellen, damit die Kuh ein gesundes Kalb zur Welt bringt. 䡵
Am besten werden Mineralstoffe über die Futterration sowie einen UFA-Microfeeder oder Leckstein angeboten, damit alle Tiere ihren Bedarf decken können.
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Fortsetzung Seite 95 69
GENETIK NUTZTIERE
Über den Zaun hinausgrasen? DURCH DIE GEZIELTE KREUZUNG von Rassen lässt sich der berühmte HeterosisEffekt erzielen. Während die Kreuzungsstrategie in der Geflügel- und Schweinehaltung durch Aufteilung in Kern-, Vermehrungszucht und Produktion etabliert ist, beschränkt sie sich beim Milchvieh auf Ausnahmen. Und dies scheint sich nicht zu ändern.
Ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche, standardisierte Kreuzungszucht ist das Schweizer Fleckvieh, das seit Ende der 60er Jahre aus Simmentalern und Red Holstein hervorgegangen ist. Durch Kombination der Stärken beider Rassen wird versucht, ein wirtschaftlich optimales Ergebnis zu erzielen. Neuere Untersuchungen bestätigen die Eignung des Fleckviehs für Weidebetriebe, die auch eine gewisse Fleischleistung anstreben. Enge Schranken setzen die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Für die Anerkennung als Herdebuchtier liegt die Grenze laut Tierzuchtverordnung bei sieben Achtel Blutanteil.
Brown Swiss und Original Braunvieh Verschiedentlich zur Anwendung kommen auch Rück-, Verdrängungs- und Rotationskreuzungen. Meist stehen dabei nicht die Milchleistungen, sondern eine Verbesserung der funktionalen Merkmale oder der Fleischleistung im Vordergrund. Mit dem Ziel, die Robustheit ihrer Milchviehherde zu verbessern, steigern diverse Braunviehzüchter den OriginalBraunvieh-Blutanteil (Rückkreuzung). Bewusst wird eine tiefere Milchleistung in Kauf genommen. Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), die 163 000 Brauviehkühe der Schweiz einbezogen hat, lässt jedoch den Schluss zu, dass man statt einzukreuzen genauso gut auf reines Original Braunvieh setzen kann. Die gekreuzten Tiere (Brown Swiss x Original Braunvieh) waren in der Untersuchung bei den Milchleistungsmerkmalen vergleichbar mit Original Braunvieh, also schlechter als Brown Swiss. In den 70
Grafik: Prinzip der Rotationskreuzung Holstein-Rind
Holstein-Kuh
Rotbunt-Stier
MontbéliardStier
MontbéliardStier
Rotbunt-Stier
HolsteinStier
HolsteinStier
funktionalen Merkmalen (Persistenz, Fruchtbarkeit, Eutergesundheit) schnitten die gekreuzten Tiere besser ab als Brown Swiss, aber schlechter oder gleich gut wie Original Braunvieh.
«Kiwi-Cross» Einige Vollweidebetriebe setzen nach neuseeländischem Vorbild auf «Kiwi-Cross». Solche Holstein-Jersey-Kreuzungen sind den Holstein-Kühen mit einer Laktationsleistung von nur 6200 kg zwar unterlegen und auch punkto Fleischleistung gibt es Nachteile. Dafür weisen «Kiwi-Cross»Kühe gute Milcheiweissgehalte (zirka 3.5 %) und ein reduziertes Mastitisrisiko auf. Dank kleiner Körpergrösse ist ihr Erhaltungsbedarf relativ gering.
Holstein und Montbéliard Wissenschaftlich intensiv begleitet wird die Kreuzungsthematik von der Universität Minnesota (USA). Zu bewähren scheint sich die Kombination von Holstein mit Montbéliard und Schwedischen Rotbunten, da diese drei Rassen über ähnliche Körper verfügen. Zur Anwendung kommt ein System der Rotationskreuzung: Holsteinkühe werden mit einem
Montbéliard-Stier, F1-Kühe mit einem Schwedischen Roten und F2-Kühe wieder mit einem Holstein-Stier gedeckt, wonach der Zyklus von vorne beginnt. Erstkalbinnen werden im ersten Schritt mit einem Rotbunten gedeckt, weil diese Rasse für einen guten Geburtsverlauf steht (Grafik). Eine solche Rotationskreuzung ermöglicht es, 86 % der Hybridkraft im Verlauf der Generationen zu erhalten, ohne dass sich die Rassen zu stark vermischen.
Klappt’s über längere Zeit? Die F1-Tiere weisen gemäss Uni Minnesota zwar eine tiefere Milchleistung und tiefere Milchgehalte, dafür eine gute Eutergesundheit (Zellzahl), Fruchtbarkeit, einen besseren Geburtsverlauf und solide Fundamente auf. Insgesamt steigt die Lebensleistung durch die Kreuzungen. Die Rentabilität einer Kuh könne um einen Drittel erhöht werden. Die Resultate in der Tabelle zeigen aber auch, dass sich das Ausgangsmaterial in Bezug auf die funktionellen Merkmale vom Zuchtniveau in der Schweiz unterscheidet. Herausforderung ist, die richtigen Kreuzungskombinationen zu finden, um längerfristig Erfolg zu haben. In Minnesota läuft bis 2015 eine weitere Studie mit 7000 Hochleistungskühen, die Zahlen zu Kreuzungen über mehrere Hybrid-Generationen liefern sollen. Erste Trends bestätigen und erklären die Vorteile. So reduzieren Holstein-Montbéliard-Kreuzungen das Gewicht in der Startphase weniger als reine Holsteins. Potenzial in den Rassen nutzen Einkreuzungen in Milch- und Zweinutzungsrassen können kurzfristig Ver12 2014 · UFA-REVUE
GENETIK NUTZTIERE säumnisse und Mängel im Zuchtprogramm beheben, ohne aber längerfristig ein Prüfprogramm zu ersetzen. Die Kreuzungszucht spielt sich im Normalfall ausserhalb der Herdebuchzucht ab, was die Sicherheit bei der Paarungsplanung reduziert. Je nach Kombinationen werden die Vorteile des F1-HeterosisEffekts später durch eine heterogene Entwicklung der Herde überlagert oder überkompensiert. Oft wären die gesuchten Genetikeigenschaften auch innerhalb der Rasse zu finden. Eine konsequente Rassenzucht gewährleistet in der Schweiz eine gewisse Kontinuität über viele Generationen. Resultat sind ausgeglichenere Herden.
Tabelle: Resultate aus Rotationskreuzung Holstein Lebensleistung Milch (kg) Lebensleistung Fett (kg) Lebensleistung Eiweiss (kg) Abkalben – Trächtigkeit (Tage) Milchzellgehalt (5. Laktation)
28086 996 871 148 203000
Montbéliarde x Holstein 32891 1217 1050 132 133000
Schwedisch Rotbunt x Holstein 31276 1154 1003 134 163000
Quelle: CRV Procross-News 11/2012, Wallonie Tierzucht 1/2012
Rasse der einfachere und sicherere Weg. Als Alternative bietet sich der konsequente Wechsel auf eine Rasse, die sich für einen bestimmten Betrieb besser eignet (z.B. Original Braunvieh für BioBergbetrieb), als Lösung an. 䡵
Kreuzungszucht will gut überlegt sein. Bild: agrarfoto.com
Ändert Spermasexing was? Um die Zucht wie bei Geflügel und Schweinen in Kernzucht, Vermehrung und Produktion aufzuteilen, sind das Generationenintervall und die Vermehrungsrate beim Milchvieh zu gering. «Sobald die Spermientrennung praxisreif ist, wird die Kreuzungszucht schnell an Bedeutung gewinnen», wurde zwar vor zehn Jahren prognostiziert (Swalve, 2004). Heute ist Spermasexing mit einer Sicherheit von über 907 % praxisreif und mit zunehmendem Einsatz immer preisgünstiger. Die vermehrte Anwendung von gesextem Sperma wird den Zuchtfortschritt positiv beeinflussen, da von guten Kühen mehr Kuhkälber resultieren. Von einer Zunahme der Kreuzungszucht gehen die Zuchtverbände aber nicht aus, bestätigt unter anderem Matthias Schelling, Swissherdbook. Ähnlich sieht es Timothée Neuenschwander vom Holsteinzuchtverband: «Ich würde sagen, dass es etwas mehr Leute gibt, die ausprobieren, einige Jahre mit einer Rasse, dann mit einer anderen zu kreuzen. Aber nur vereinzelt, nicht wirklich im Sinne eines Trends.» Fazit Kreuzungszucht ist eine unter mehreren Möglichkeiten, Milchviehherden zu verbessern. Vorteile, auch über mehrere Generationen, scheint beispielsweise die Rotationskreuzung mit Holstein, Montbéliarde und Schwedischen Rotbunten zu bringen, wo bei einzelnen funktionellen Merkmalen echter Handlungsbedarf besteht. Generell ist die Nutzung des vorhandenen Potenzials innerhalb einer etablierten UFA-REVUE · 12 2014
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee
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FUTTER DES MONATS NUTZTIERE
Vorbeugen hilft sparen ÜBERKONDITIONIERTE KÜHE sind besonders gefährdet, an einer Ketose zu erkranken. Oft tritt Ketose schleichend auf und belastet den Stoffwechsel der Kuh stark. Leistungseinbussen und Folgekrankheiten in der Startphase verursachen hohe Kosten. Mit einer gezielten Anfütterung und einer raschen Steigerung des Futterverzehrs kann den Kühen der Start in die Laktation erleichtert werden.
Anna Kreis
Jean-Michel Mercier
Um die negative Energiebilanz in der Startphase auszugleichen, mobilisiert die Kuh Körperfett. Dadurch werden vermehrt Ketonkörper gebildet, die den Stoffwechsel und die Leber belasten. Die Folgen sind je nach Grad der Krankheit Leistungseinbussen, verminderte Fruchtbarkeit, Abmagern und eine Schwächung des Immunsystems. Besonders häufig sind überkonditionierte Tiere betroffen. Diese Kühe haben bereits mehrere Wochen vor der Kalbung einen tieferen Futterverzehr, weil ihr Hungergefühl nicht genügend ausgeprägt ist. Da der Futterverzehr zu wenig schnell steigt, können sie den stark zunehmenden Energiebe-
Laurent Matthey setzt auf eine einfache Fütterungsstrategie.
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darf zu Beginn der Laktation nicht decken. Im Idealfall ändert sich die Kondition der Kühe zwischen dem Beginn der Galtphase und der Kalbung nicht. Ein geeignetes Hilfsmittel zur Beurteilung ist der BCS (Body Condition Score). Er sollte in der Galtzeit zwischen 3 bis 3.5 liegen. Die Nährstoffversorgung muss auch in der Galtphase bedarfsgerecht sein. Mit Rationsgehalten von 5.3 MJ NEL und 120 bis 130 g Rohprotein ist die Kuh ausreichend versorgt.
Frühzeitig reagieren Eine klinische Ketose lässt sich anhand ausgeprägter Symptome wie Futterverweigerung, starkem Milchrückgang oder Teilnahmslosigkeit gut erkennen, tritt jedoch wesentlich weniger häufig auf als die schleichende Form. Oft können aber Symptome wie Appetitlosigkeit (vor allem beim Kraftfutter), fester Kot oder erhöhte Azetonwerte in Milch und Harn beobachtet werden. Ein weiteres Anzeichen für schleichende Ketose ist das veränderte Fett-Eiweiss-Verhältnis
in der Milch. Der Fettgehalt steigt stark an, während der Eiweissgehalt tief ist. Wenn eine Kuh diese Symptome bereits zeigt, erfolgt die Behandlung mit spezifischen Produkten wie «UFA-Ketonex».
Pansen gewöhnen Für einen erfolgreichen Laktationsstart ist es sinnvoll, rund zehn Tage vor der Kalbung mit der Anfütterung zu beginnen. Der Pansen muss sich an die hohen Verzehrsmengen und die Energiedichte der Ration gewöhnen. Dadurch kann die Futteraufnahme nach der Kalbung rasch gesteigert werden und die Energiebilanz verbessert sich. Mit der Zugabe eines Diätergänzungsfutters wie «UFA 262» werden einerseits die propionsäurebildenden Mikroben gefördert. Andererseits kann sich die Kuh an den speziellen Geschmack der glukoseliefernden Substanzen gewöhnen und wird das Futter auch in der Startphase besser fressen. Nach dem Abkalben ist es wichtig, dass viel qualitativ einwandfreies Raufutter zur Verfügung steht. Wenn eine genü-
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FUTTER DES MONATS NUTZTIERE Startphase unterstützen Die in
«UFA 262, eine ideale Lösung»
der Startphase verlangten, hohen Leistungen können von den Kühen nur dann erbracht werden, wenn sie ausreichend versorgt sind und der Stoffwechsel wo möglich entlastet wird. Nebst der Energieversorgung können weitere Zusätze und Eigenschaften unterstützend wirken: • Lebendhefen fördern vor allem die Bakterien grobfutterabbauenden und unterstützen somit die Pansenaktivität. • Niacin wirkt positiv auf den Energiestoffwechsel der Zellen und kann die negativen Folgen einer Ketose mildern. • Kräuter erhöhen die Schmackhaftigkeit des Futters und somit die Fressbarkeit, was in der Startphase besonders wichtig ist. • Erhöhte Vitamingehalte stellen die Versorgung bei höherem Bedarf sicher. • Viele pansenstabile Nährstoffe in den Rohkomponenten der Startphasenfutter entlasten den Pansen zusätzlich.
«Auf unserem Betrieb ist UFA 262 eine ideale und einfache Lösung für den Laktationsstart», erklärt Laurent Matthey. Sein Betrieb liegt in der Gemeinde La Sagne, zwischen La Vue-des-Alpes und La Chaux-de-Fonds – in der Nähe des Skilifts La Roche-aux-Crocs (1073 m über Meer). Die Nutzfläche des Betriebs Matthey umfasst 51 ha. Auf dem Bauernhof helfen auch Ehefrau Marinette und die Kinder Jimmy, Loriane und Naël mit. In einem 1997 gebauten Laufstall werden 40 Kühe der Rasse Red Holstein und das Jungvieh gehalten. Abnehmer der Industriemilch ist die Elsa. Produziert wird nach den «TradiLin»-Richtlinien Die Winterfütterung setzt sich aus Grassilage, Emd und Heu zusammen. Ergänzt wird «UFA 249» (Eiweisskonzentrat) und «UFA 244-8» (Leistungsfutter) an der Abrufstation. Weil die trockengestellten nicht von den laktierenden Kühen getrennt werden können und somit die gleiche Grundration fressen, sind einige Tiere zum Abkalbezeitpunkt überkonditioniert. Um das Ketose-Risiko zu reduzieren, teilt Laurent Matthey im Melkstand entsprechend 2 kg «UFA 262» pro Kuh und Tag in der Vorbereitungs- und Startphase zu. «Dieses Futter weist eine exzellente Schmackhaftigkeit aus und seine Wirkung ist ausgesprochen positiv», rühmt der Neuenburger, der seine Freizeit dazu nutzt, mit dem Motorrad die schöne Region rund um La Sagne zu erkunden und mit der Familie zusammenzusein.
gende Aufnahme von Raufutter gewährleistet ist und der Pansen der Kuh einwandfrei läuft, können auch grössere Mengen Kraftfutter ohne negative Nebenwirkungen für den Pansen verabreicht werden.
Folgekosten Bei einem Ketosefall entstehen nebst dem Behandlungsaufwand weitere Folgekosten. Dafür sind Faktoren wie der Milchverlust oder das geschwächte Immunsystem verantwortlich. Das Risiko, dass Ketose andere Erkrankungen nach sich zieht, ist hoch. Natürlich stellt sich die Frage nach den Mehrausgaben einer Vorbeugungsstrategie gegenüber einer Behandlung. Vergleicht man den Mehraufwand eines Diätergänzungsfutters gegenüber einem
normalen Startphasenfutter, sind die Kosten nur rund ein Fünftel höher wie die Behandlungskosten einer Ketose.
Einfacher Einsatz Das Einschütten von Propylenglykol ist weder für den Landwirt noch die Kuh ein Vergnügen. Zudem erhält die Kuh oft die ganze Tagesration in einer Gabe, was die Belastung der Leber erhöht. Durch den Einsatz eines Diätergänzungsfutters («UFA 262») kann das Leistungsfutter mit dem Propylenglykol kombiniert werden. Auf dem Betrieb reicht somit ein Startphasenfutter und die Verabreichung kann ohne Mehraufwand in mehrere Portionen über den Tag verteilt werden. Vor allem auf kleineren Betrieben vereinfachen sich damit die Abläufe.
Das gewürfelte «UFA 262» ist ein ausgewiesenes Diätergänzungsfutter.
Fazit Mit einer geeigneten Anfütterung vor der Kalbung lässt sich das Ketose-Risiko reduzieren. Ein Diätergänzungsfutter anstelle von Leistungsfutter und Propylenglykol ist einfacher in der Verabreichung. Mit einer gezielten Ketosevorbeugung können hohe Behandlungs- und Folgekosten eingespart werden. Der Einsatz geeigneter Zusätze im Startphasenfutter verhilft der Kuh vor allem bei hohen Leistungen zu einem erfolgreichen Start. 䡵
Autoren Anna Kreis, Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Jean-Michel Mercier, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 1070 Puidoux. www.ufa.ch Diätergänzungsfutter sind Mischfutter, die Verdauungs-, Resorptions- oder Stoffwechselstörungen vorbeugen oder den Heilungsprozess nach Erkrankungen unterstützen. Fr. 10.–/100 kg Rabatt auf dem Diätergänzungsfutter «UFA 262» bis 10.1.2014 in Ihrer LANDI!
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AUS DER TIERARZT-PRAXIS NUTZTIERE
Oft hilft die «Behandlung danach» WIEDERHOLTES UMRINDERN ist entweder auf Befruchtungsstörungen oder auf einen frühembryonalen Fruchttod zurückzuführen. Unter den vielen Vorbeugungsmassnahmen zeigt auch die fast in Vergessenheit geratene AströmBehandlung gute Resultate.
Albert Koller
Eine fruchtbare Brunst (→ Eizelle) und vitale Spermien (→ Befruchtung) sowie das Anwachsen der befruchteten Eizelle an der Gebärmutterwand (→ Einnistung) sind Grundvoraussetzungen für das Zustandekommen einer Trächtigkeit.
Warum nicht trächtig? Wenn beim Rind nach einer Belegung keine Befruchtung zustandekommt, wird es meist auf drei Wochen wieder brünstig. Dafür gibt es folgende Ursachen: • Falscher Belegungszeitpunkt • Fehlfunktionen der Eierstöcke, des Eileiters und/oder der Gebärmutter • Samenqualität (Natursprung)/Besamungsfehler (KB) • Kurze Rastzeit unter 40 Tagen Neben dem Zyklus Kommt ein
Für erfolglose Besamungen gibt es viele mögliche Ursachen. Bild: agrarfoto.com
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Rind entweder auf drei Wochen oder häufig nicht passend auf den üblichen Drei-Wochen-Zyklus wieder in Brunst, ist die im Eileiter befruchtete Eizelle bereits auf dem Weg in die Gebärmutter abgestorben, nach rund vier Wochen nicht an der Gebärmutterwand angewachsen oder der Embryo entwickelt sich trotz Einnistung nicht mehr weiter
(Fruchtresorption respektive frühembryonaler Fruchttod). Dazu können folgende Ursachen führen: • Gestörtes Gebärmuttermilieu bei der Belegung (Keime, Entzündung) • Spätere Infektion der Gebärmutter bzw. des Embryos (inklusive Seuchen) • Fütterungsmängel (Stoffwechselkrankheiten, Vitamin-/Spurenelementversorgung) • Hormonstörung (verminderte Gelbkörperfunktion) • Umweltfaktoren (Haltung, Witterung, Stress)
Verbesserung des Gebärmuttermilieus Die Bedeutung der einzelnen Ursachen ist wegen den vielen Einflussfaktoren kaum abzuschätzen. Einzelne Faktoren können sich überlagern oder komplettieren. Verbesserungen kann vor allem der Tierhalter (Management, Fütterung, Haltung, Genetik), aber auch der Bestandestierarzt vornehmen. Bei wiederholtem Umrindern möchte ich aus der Vielzahl der veterinärmedizinischen Möglichkeiten die bereits 1935 von Riedel und Aström beschriebene «Behandlung danach» propagieren. Beim gynäkologischen Untersuch am Tag nach der Belegung (am besten innert 24 Stunden) kann einerseits eine Eisprungskontrolle und andererseits eine Gebärmutterbehandlung durchgeführt werden. So kann die zeitgemässe Belegung und Zystenbildung überprüft und das Gebärmuttermilieu mit der Aström-Behandlung verbessert werden. Vielfach verhelfen diese Eingriffe zu einer Verbesserung der Trächtigkeitsrate. Wird das Tier drei Wochen später doch nochmals brünstig, wirkt die Behandlung noch positiv nach. 䡵
Fruchtbarkeitsprobleme ab dem Jahreswechsel? Für eine gute Fruchtbarkeit spielt die Fütterung eine wichtige Rolle. Zu den Massnahmen gehören der Einsatz eines Galtphasen-Mineralsalzes wie «Minex 971», um die «Batterien» zu füllen und als Kalzium-Training sowie die Verbesserung der Energiebilanz rund ums Abkalben, beispielsweise mit «UFA topform» (13.2 MJ NEL) oder UFA 262 (siehe Artikel «Vorbeugen hilft sparen»). Ohne Stoffwechselprobleme ist die Kuh früher wieder bereit für eine Trächtigkeit. Ebenso wichtig wie beim Abkalben ist eine ausreichende Energieversorgung ab Brunstbeginn bis Ende der Ei-Einnistung. Mit dem Einsatz eines Leinsamenreichen Futters wie «UFA 269 fertil plus» (Omega-3-Fettsäuren) kann der positive Effekt eines «Flushing»-Energieschubs noch verstärkt werden. Viele Rindviehhalter beobachten, dass sich Fruchtbarkeitsprobleme ab dem Jahreswechsel häufen. Möglicher Grund: In Dürrfutter und Grassilage wird BetaCarotin mit zunehmender Lagerdauer knapp. Maissilage enthält von Natur aus nur wenig Beta-Carotin. Mit 3000 mg Beta-Carotin pro Kilogramm ergänzt «UFA 996 Cyclo Extra» Milchviehrationen ab Januar ideal. Bernhard Uhlmann, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen
Autor Dr. med. vet. Albert Koller, Tierarztpraxis am Gantrisch, 3150 Schwarzenburg
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NUTZTIERE
Getreide super, Mais heikel MYKOTOXIN-GEHALTE 2014 Die von Swiss Granum organisierte MykotoxinEnquete zeigt, dass die Belastung des 2014 geernteten Halmgetreides mit den Fusarientoxinen DON und Zearalenon generell tief ist. Die Mykotoxin-Voraussagen für die diesjährige Maisernte sind jedoch schlecht.
Die Vorhersagen der Pflanzenbauer von Agroscope wurden durch die Analysen von Proben aus der ganzen Schweiz bestätigt: Wegen der niederschlagsarmen Witterung während der Blütezeit ist das an die Getreideannahmestellen gelieferte Halmgetreide nur schwach mit dem Mykotoxin DON belastet (Grafik). Lediglich in zwei Triticaleproben war die DON-Konzentration knapp höher als der Orientierungswert von 1 mg/kg für Schweinefutter. Auch bei der Zearalenon-Analyse überschritt der Gehalt nur in einer einzigen Triticaleprobe den Orientierungswert für Ferkelfutter von 0.05 mg/kg. Das Risiko eines erhöhten Mykotoxingehaltes in Handelsfuttermitteln ist somit gering.
Wie
reagieren
die
suchen lassen. Da Schweine mit DON belastetes Futter schlecht fressen, sollte spätestens bei reduziertem Appetit die Mykotoxinkontamination des eingesetzten Maises abgeklärt werden. Bei den restriktiv gefütterten Galtsauen ist die reduzierte Schmackhaftigkeit der Ration allerdings nicht leicht festzustellen. Da Mastrinder gegenüber DON und Zearalenon viel weniger empfindlich sind als Schweine, kommt unter Umständen eine Verwertung von mykotoxinbelastetem Mais in der Rindermast in Frage.
Mykotoxinbinder ist nur eine Notlösung Die Auswirkungen der Mykotoxine sind oft nur latent, es kann jedoch auch zu akuten Problemen kommen. So verweigerten beispielsweise die Mastschweine auf dem Betrieb Mühlmann plötzlich die Futtersuppe komplett. Als mögliche Ursache wurden Mykotoxine in Betracht gezogen. Analyseresultate und die sofortige Wirkung des Mykotoxinbinders «UFA 71 – 700» bestätigten den Verdacht. Da sich die verschiedenen, zum Teil zugekauften Maisposten im Silo vermischen, wird der Mykotoxinbinder heute präventiv über das Ergänzungsfutter eingesetzt. Die Wirksamkeit dieser Massnahme ist eindrücklich. Auch mit Mykotoxinen aus Stroh, das 2014 geerntet wurde, treten vermehrt Probleme auf. Besonders empfindlich reagieren Ferkel und Jungsauen. Der Einsatz eines Mykotoxinbinders ist nur eine Notlösung. Wo immer möglich gilt es, geeignete Massnahmen in der Sortenwahl, Minimierung der Pilz-Eintrittswege (Maiszünsler) und Saatbeetzubearbeitung (keine Ernterückstände an Oberfläche) zu treffen.
Tiere?
Schlecht ist die Situation hingegen beim diesjährigen Mais, der an sich schon sehr anfällig auf Fusarientoxin-Kontamination ist. Schweinehalter, die ihren Schweinen Mais füttern, müssen sich dieses Risikos bewusst sein und eventuell vor der Fütterung ihren im 2014 geernteten Posten auf Mykotoxine unter-
Gerhard Affolter, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen
% der Proben
Grafik 1: DON-Gehalte 2014 (Anzahl Proben in Klammern) 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
nicht nachweisbar 0.2 – 0.5 mg/kg
Gerste (48)
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Weizen (36)
0.5 – 1.0 mg/kg > 1.0 mg/kg
Triticale (37)
Hafer (15)
Besonders Sauen und Ferkel müssen gut beobachtet werden, wenn ihnen Mais der diesjährigen Ernte verabreicht wird.
Andreas Gutzwiller
Beim Getreide sind die Mykotoxin-Analysen ausgewertet, beim Mais folgen repräsentative Auswertungen bald. Bilder: agrarfoto.com
Autor Andreas Gutzwiller, Agroscope, 1725 Posieux, www.agroscope.ch Mykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Pilzen. Feldpilze wie Fusarium führen bereits vor der Ernte zur Mykotoxinbildung. Nach der Ernte können Mykotoxine durch Lagerpilze wie Penicillium, beispielsweise bei ungenügender Siloreinigung, entstehen. In der Schweiz führen vor allem DON und ZEA zu Problemen. Zwischen dem Mykotoxin-Befall der Körner und des Strohs besteht ein Zusammenhang.
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40 JAHRE UFA 2000 NUTZTIERE
Pflichtbewusste Zuchtarbeit im Dienst der Schweinehalter FAMILIE HÄLLER ist seit 20 Jahren erfolgreich in der Kern- und Vermehrungszucht tätig. Hauptprodukt sind «Primera»-Jungsauen. Die Zusammenarbeit mit UFA und Anicom wird geschätzt.
Simone Herzog
Toni Agner
Die Schweinezucht spielt seit Langem eine Rolle auf dem Betrieb Häller. Schon die Eltern begannen 1964 mit der Umstellung auf Mutterschweine mit Eigenremontierung. Da damals bei der Sauenhaltung mehr Unternehmertum möglich war als in anderen landwirtschaftlichen Bereichen, begeisterte sie diese Produktionsrichtung. Auf verschiedenen Betrieben eignete sich Vater Häller sein Fachwissen über die Schweinehaltung an, bevor er bereits 1967 80 Abferkelbuchten aufs Mal baute! Ab 1981, zur Zeit der Ökologisierung, führten die Söhne Josef und Hansruedi den Betrieb weiter. 2011 verkaufte Hansruedi seine Hälfte an Josef und seine Familie, um die Früchte seines «30-jährigen Schaffens» noch geniessen zu können.
«Primera»-Jungsauen Die jungen Bauersleute waren offen für Neues und versuchten laufend, den Betrieb den vom Markt gewünschten Gegebenheiten anzupassen. 1994 erfolgte die Totalsanierung und der Stall wurde mit sogenannten «Gesundheitsschweinen» ab den Betrieben UFA Spych und Schwizer neu bestossen. Seit diesem Zeitpunkt produziert die Familie Häller in der Kernzucht Edelschwein-Mutterlinientiere und als Hauptprodukt deckfähige oder belegte «Primera»-Jungsauen (Schweizer Landrasse x Schweizer Edelschwein).
Sauenzukauf erleichert die Arbeit Betrieb Pius Scherrer, Rohrmatt Pius Scherrer hält rund 100 Muttersauen im 5-WochenRhythmus und bezieht die Jungsauen ab dem Betrieb Häller. Zum Jungsauenzukauf ist es gekommen, als er vor rund 15 Jahren seinen Betrieb aufstockte. Zuvor hatte er seinen Bestand selber remontiert, merkte jedoch rasch, dass er mit dem Zukauf viel flexibler wurde. In erster Linie stellt der Jungsauenzukauf eine Arbeitserleichterung dar, braucht weniger Stallkapazität und bietet einen schnellen Zuchtfortschritt. Pius Scherrer schätzt die Liefersicherheit und die Möglichkeit, zwischendurch auch Lücken in den Gruppen füllen zu können. Dazu benötigt er etwa 30 bis 40 Remonten pro Jahr. Dass die Familie Häller grossen Wert auf den sorgfältigen Umgang mit dem Tier legt, merkt man bei Scherrers. Wenn Pius eine Bucht betritt, wird er sofort von neugierigen, zutraulichen Jungsauen umringt. Auch für ihn ist es wichtig, ruhig und freundlich mit seinen Sauen umzugehen. Nur so ist die spätere Zusammenarbeit auch gewährleistet. Obwohl es eine grosse Herausforderung sei, mit der heutigen Genetik zu arbeiten, mag der Betriebsleiter seine Arbeit und sieht es gerne, wenn seine Jungsauen im ersten Wurf genügend Ferkel haben, damit alle Zitzen gut angesäugt werden. Erstlingssauen mit nur acht Ferkeln haben in den Folgewürfen viel mehr Probleme, bestätigt er. «Beim Zukauf hat man die Sauen dort, wo man sie will, bei der Eigenremontierung dann, wann man sie hat», sagt Pius Scherrer.
Jahren. Dieser Erfolg lässt sich nur mit äusserst konsequenter und intensiver Selektion erreichen. Ein Hauptziel von Familie Häller besteht darin, die einzelnen Ausreisser ausfindig zu machen. Dazu werden sämtliche zur Verfügung stehenden Tests gemacht. So erfolgt auch bei den «Primera»-Sauen die Ultraschall-Messung zur Bestimmung der Rückenspeckdicke und regelmässig finden Vollgeschwisterprüfungen an der Mast- und Schlachtleistungsprüfungsanstalt (MLP) in Sempach statt.
Manchmal auch hart sein Ihren
im Landwirtschaftsbetrieb. Während Georg primär für die Mutterkühe, die Schafe und den Ackerbau zuständig ist, beschäftigt sich Simon mit gleicher Begeisterung wie die ganze Familie mit der Schweinzucht. Beinahe jeden zweiten Tag werden die Ergebnisse aus Sempach studiert. Die Zuchtauswertungen werden sehr ernst genommen und die Empfehlungen der Suisag nach Möglichkeit berücksichtigt. «Eine unterdurchschnittliche Sau muss eine gute Begründung liefern, damit sie im Bestand bleibt», meint Josef Häller-Huber, «da muss man manchmal auch hart sein».
Ehrgeiz haben Luzia und Josef HällerHuber auch ihrem Nachwuchs weitervererbt. Von den drei Söhnen Lukas, Georg und Simon arbeiten letztere zwei
Kundenzufriedenheit wird bei Hällers gross geschrieben. So wird versucht, im Falle einer Reklamation die
Konsequente Prüfung der Tiere Innert 20 Jahren konnte die Leistung je Muttersau von 21.5 (1995) auf rund 27.7 (2014) abgesetzte Ferkel pro Jahr gesteigert werden, davon über fünf Ferkel pro Sau allein in den letzten zehn 76
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40 JAHRE UFA 2000 NUTZTIERE
Seit 1975 am Markt
Qualität im Abonnement Betrieb Josef Muff, Neuenkirch Auch Josef Muff ist zufrieden mit den zugekauften Jungsauen ab Betrieb Häller. Josef Häller sei ein guter Handelspartner, flexibel, lösungsorientiert und seine Sauen hätten eine gute Kondition und schöne Würfe. Josef Muff bestellt die Jungsauen bereits beim Absetzen der betreffenden Sauengruppe. Er erhält jeweils vier Remonten aufs Mal und schätzt die garantierte Lieferung. Als Gründe für den Zukauf nennt er die bessere Ausnutzung der Abferkelställe, die Konzentration auf das Wesentliche, die einheitliche Genetik der Mastjager und nicht zuletzt die Nährstoffbilanz. Dies ist auch der Grund, warum er bereits tragende Jungsauen in den Bestand nimmt. Seit zehn Jahren werden ausschliesslich Zuchttiere ab Betrieb Häller eingestallt. Durch das Abo geben die eingestallten Jungsauen den Takt an und zwingen den Betriebsleiter zu fortlaufender Selektion der Altsauen. Die Ferkelzahlen können sich sehen lassen. Mit über 30 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr gehört Josef Muff zu den Top 10 der UFA 2000-Betriebe! Josef Muff setzt je Sau und Jahr über 30 Ferkel ab.
Luzia und Josef HällerHuber mit ihren Söhnen Georg, Simon und Lukas.
beste Lösung für den Kunden zu finden. Aber auch die Abnehmer, und das sind verschiedene, sollten ihre Pflichten wahrnehmen und eine Sau, für die der Zuchtwert rückvergütet wurde, anschliessend schlachten. Dankbar sind Hällers, wie ebenfalls andere UFA/Anicom Zuchtbetriebe, um rechtzeitige Bestellung, denn für eine Remonte arbeitet man ein ganzes Jahr im Voraus!
Schweizer Genetik Am besten löst der Käufer ein Jungsauen-Abo bei der Anicom. Familie Häller schätzt die UFA-REVUE · 12 2014
Zusammenarbeit mit der Anicom sehr. «Zwischen Verkäufer und Käufer braucht es manchmal ein Ventil», ist Josef überzeugt, «die Mitarbeiter der Anicom machen ihre Arbeit im Interesse der Sauenhalter pflichtbewusst». Dennoch braucht es ab und zu noch klärende Gespräche. Familie Häller ist froh, dass sich das Schweineproduktionsprogramm «UFA 2000» (UFA/Anicom) zur Schweizer Genetik bekennt, weil dadurch ein grosser Teil der Wertschöpfung bei der Schweinehaltung in der Schweiz bleibt.
Autoren Simone Herzog, Leiterin Auswertungsstelle (AWS) UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee. Toni Agner, Zucht techniker im UFA 2000, 6210 Sursee. www.ufa.ch
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Das Schweineproduktionsprogramm «UFA 2000» von UFA und Anicom wird 40-jährig. Es umfasst vielseitige Angebote und Dienstleistungen für die Schweineproduzenten: • Breites Schweinefutter- und Spezialitätensortiment für alle Fälle • Betriebsspezifische Fütterungsplanung und -beratung • «UFA 2000planer» für das Sauenmanagement auf dem Ferkelproduktionsbetrieb (umfasst rund 25 000 Sauen) • Schweinemastauswertungen (grösste Datensammlung der Schweizer Schweinemast) • Zentrale Auswertungsstelle (AWS), damit jeder Betrieb seine Daten vergleichen kann • Jungsauenhandel («Primera» und Edelschweine) Zur Zeit der Gründung im Jahr 1975 war das «UFA 2000» auch ein Zuchtprogramm. Um die Ressourcen zur Entwicklung hochstehender Schweizer Genetik effizient zu bündeln, wurde der Zuchtbereich sukzessive an die Suisag übertragen. Im Auftrag der Suisag werden die Feldprüfungen durch die «UFA 2000» Zuchttechniker durchgeführt. Diese Feldprüfungen sind mitverantwortlich für die hohe Qualität der «UFA 2000» Genetik. Mit dem Bezug von «UFA 2000» Jungsauen respektive «UFA 2000» Jagern sind Produzenten auf der sicheren Seite. UFA und Anicom bekennen sich klar zur Schweizer Genetik, die für ihr hohes Gesundheitsniveau bekannt ist. Die Kombination von «Premo»-Ebern (Edelschwein-Vaterlinie) und den reproduktiven, mütterlichen «Primera»-Sauen (Edelschwein x Landrasse) zur Produktion von Mastjagern erweist sich für die Schweizer Schlachtschweine-Bezahlungsmaske als wirtschaftlich optimale Lösung. Im Rahmen des 40-Jahre-Jubiläums stellt die UFA-Revue in loser Serie erfolgreiche Betriebe der ganzen Zuchtpyramide vom Kern- und Vermehrungszüchter über den Ferkelproduzenten bis hin zum Schweinemäster vor. Mehr über das Schweineproduktionsprogramm «UFA 2000» erfahren Sie beim UFA-Schweinespezialisten in Ihrer Region: Puidoux 058 434 09 00 Zollikofen 058 434 10 00 Sursee 058 434 12 00 Wil 058 434 13 00
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NUTZTIERE
Kleine Wunden mit grossen Auswirkungen SCHULTERLÄSIONEN BEI DER SAU Bei den Schweinen gibt es Hautveränderungen, die durch die direkte Einwirkung von Stalleinrichtungen hervorgerufen werden, sogenannte Technopathien. Dazu zählen die Schultergeschwüre.
Schulterläsionen können bei Sauen einseitig oder beidseitig auftreten. Riccarda Ursprung
Erste Anzeichen sind meist eine Rötung der Haut und haarlose Stellen im Schulterbereich. In der Folge entstehen Schädigungen an der Hautoberfläche, die sich zu tiefen Wunden entwickeln können. Das Gewebe in diesem Bereich ist oft angeschwollen, warm und bei Druck schmerzhaft. Regelmässig kommt es zu Wundinfektionen mit Eitererregern. Im Verlauf der Säugezeit können sich tiefe Wundhöhlen bilden, die oft von Fliegen besetzt sind. Unter Umständen gelangen die Bakterien, die sich in solchen Wunden prima vermehren, in die Blutbahn und führen zu einer Sepsis. In schweren Fällen liegen Teile des darunter liegenden Knochenkamms frei. Der Knochen reagiert mit Zubildungen auf den Entzündungsreiz. Während der Galtzeit hat die Haut die Möglichkeit zu verheilen. Meist bleiben jedoch Vernarbungen zurück. An diesen Stellen ist die Haut häufig weniger elastisch und derber und bildet somit beste Voraussetzungen für erneute Geschwüre in den folgenden Säugeperioden. Mehr Erdrückverluste Schultergeschwüre wirken sich nicht nur lokal aus, sondern beeinträchtigen das Wohlbefinden der Sau stark. Die schmerzhaften Läsionen führen dazu, dass die Sauen nicht mehr gerne auf der Seite liegen und somit nicht mehr genügend oft und lange säugen. Die unterernährten, hungrigen Ferkel liegen dann näher bei der Sau, um auf die nächste Mahlzeit zu warten. Die Sau selber ist unruhig, da die Seitenlage
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Über das Schulterblatt der Sau zieht sich ein Knochenkamm, an dem die Muskulatur ansetzt. In der Mitte des Knochenkamms erhebt sich ein Fortsatz.
schmerzhaft ist. Als Folge werden mehr Ferkel erdrückt.
Schutz durch Fettpolster Um zu verstehen, wie sich Schultergeschwüre entwickeln können, muss man die Anatomie des Schultergürtels näher betrachten. Im Gegensatz zur Schulter anderer Tiere hat die Schulter von Schweinen einen stark hervorstehenden Schulterknochen. Das Schulterblatt wird längs von einer kompakten Knochenleiste geteilt, die in der Mitte eine Erhebung aufweist. Diese Erhebung kann sich mit zunehmendem Alter auch zum Überbein entwickeln. Im Liegen wird über dem Knochenvorsprung die Haut zusammengepresst. Die Blutzufuhr in der Haut wird unterbrochen und das umliegende Gewebe stirbt ab. Es entwickeln sich Druckstellen (Dekubitus), die Eintrittspforten für Bakterien bilden können. Das Fettkissen auf dem Schulterblatt schützt die Haut vor der Kompression. Je weniger Unterhautfett vorhanden ist, desto höher ist das Risiko für ein Schultergeschwür.
Risikofaktoren Häufiges Liegen ist nebst der Anatomie ein wichtiger Risikofaktor. Am Tag der Geburt und an den beiden nachfolgenden Tagen verbringen Sauen 80 bis 90 % der Zeit liegend, manchmal bis zu zwölf Stunden am Stück. Auch Erkrankungen, die die Sau häufiger liegen lassen wie MMA oder Lahmheiten, erhöhen das Risiko für Schultergeschwüre. Weitere Risikofaktoren sind eine zu geringe Rückenspeckdicke, mangelnde Körperkondition sowie eine harte, einstreulose Liegefläche. Ebenfalls die Art des Bodenbelags und die Feuchtigkeit der Oberfläche spielen eine Rolle. Ist es im Stall zu warm, sulen sich die Sauen vermehrt in Kot und Harn. Vor allem Harn kann die Hautoberfläche angreifen und für mechanische Schädigungen empfindlicher machen. Die Veränderungen nehmen mit dem Alter der Sauen an Häufigkeit zu, eine genetische Prädisposition (Form des Schulterblattes) wird diskutiert. Mit Jodlösung waschen Schultergeschwüre müssen unbedingt be12 2014 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Checkliste zur Vermeidung von Schultergeschwüren • Körperkondition und Fütterung der Sauen kontrollieren und anpassen. Der ideale BCS (Body condition score) liegt bei 3 bis 4. • Böden begutachten: Sie sollen nicht rau sein. Keine Kanten oder Stufen/Übergänge im Liegebereich. • Trockene Liegeflächen. • Gummimatten oder eingestreute Liegeflächen. • Angepasste Stalltemperatur. • Körperstellen während der Säugezeit kontrollieren. Wenn Rötungen auftreten, die oben angesprochenen Punkte kontrollieren und korrigieren. • Stark betroffene Sauen ausmerzen. • Genetische Aspekte beachten, möglichst keine Remonten aus betroffenen Sauen aufziehen.
handelt werden. Der Schweinegesundheitsdienst (SGD) empfiehlt, die Wunden mit Jodlösung zu waschen, dabei Verkrustungen vorsichtig abzulösen und die gereinigte Wunde mit Wundspray zu besprühen. Tiefere Wunden sollten in Absprache mit dem Bestandestierarzt über mehrere Tage antibiotisch versorgt werden, damit es zu keiner Keimverschleppung kommt. Zusätzlich sollte der Liegebereich tiefer eingestreut oder eine Gummimatte angebracht werden. Einstreu hat den Nachteil, dass sie durch die Tierbewegungen weggeschoben wird. Kurze Einstreu wie Strohhäcksel oder Sägemehl
bleiben in den Wunden kleben und reizen das Gewebe zusätzlich. Wenn Matten angebracht werden, sollen diese gegen das Verrutschen gesichert werden. Gummimatten haben den Vorteil, dass auch die Karpalgelenke der Ferkel beim Saugen und die Zitzen der Sauen geschützt werden. In Ausnahmefällen kann es sich lohnen, eine Sau nach dem Einstallen in die Abferkelbucht mit einem Schulterschutz auszustatten. Dies sind Überziehdecken, die jedoch nur angebracht werden können, solange die Haut intakt ist. Im schlimmsten Fall sollten die betroffenen Sauen ausgemerzt werden. 䡵
Sau mit Schultergeschwür. Die Hautoberfläche ist aufgebrochen, das umliegende Gewebe gerötet und entzündet. Strohhäcksel setzen sich in der Wunde ab.
Autorin Dr. med. vet. Riccarda Ursprung, Schweinegesundheitsdienst (SGD), 8057 Zürich, www.suisag.ch
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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE
Kaufpreis gut, alles gut? GEEIGNETE MISCHFUTTER-SILOS erleichtern die Hygiene und reduzieren den Arbeitsaufwand. Eine überlegte Wahl gehört zu den Voraussetzungen für eine optimale Fütterung der Tiere. Neu werden auch Polyethylen-Silos angeboten. Eine Luxus-Lösung?
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Wer die Kapazität der MischfutterSilos gezielt auf seinen Betrieb abstimmen will, berücksichtigt folgende Punkte: Potenzial der Mengenrabatte beim Futterbezug. Das Futter sollte innert zirka drei Monaten aufgebraucht sein. Jedes Silo muss mindestens einmal im Jahr leer werden, so dass es gereinigt werden kann. Das bedingt beispielsweise bei Einsatz eines Vormast- und Endmastfutters in der Schweinemast, noch ein drittes Silo aufzustellen. Genügend Silos bei Phasenfütterung. Faustregel: t pro Lieferung * 2 = erforderlicher Siloraum in m3 (inklusive Reserve).
Kern- oder Massenfluss? Zurückgebliebene Reste und Brücken im Silo können gesundheitliche Probleme bei den Tieren hervorrufen. In Bezug auf den Abfluss des Futters wird unterschieden zwischen Kernfluss- und Massenfluss-Silos. Letztere haben schmalere und steilere Trichterformen und entleeren sich besser. Entscheidend für eine
Grafik: Entleerung hängt von Siloform ab
Massenfluss
Kernfluss mit toten Zonen im unteren Teil des Silos Quelle: Jenike
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Preisgünstige Option: Sacksilos sind in verschiedensten Dimensionen verfügbar.
problemlose Entleerung ist auch die Glätte der Wand. Bei Kernfluss-Silos kann die Entleerung durch den Einbau eines steilen Auslauftrichters verbessert werden.
In oder neben Gebäude? Um Silos vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen beziehungsweise Kondenswasserbildung zu vermeiden, werden diese am besten innerhalb eines Gebäudes oder draussen, zum Beispiel unter einem Baum, platziert. Nachteil einer Montage im Gebäude sind die erhöhten Investitionskosten für die Überdachung. Verzinkte Glattwandsilos werden als flexible Baukastensysteme installiert, um den vorhandenen Raum optimal zu nutzen.
Säcke oder Festmaterial? Sacksilos sind preisgünstig, lassen sich durch gründliches Ausschütteln reinigen, einfach aufstellen und meist auch verstellen. Die Verbindung mit Dosier- und
Tabelle: Kostenschätzung für ein Silo à 10 m3 ab Werk, unmontiert Material Fr. Sack 1) 2400 – 2800 Verzinktes Stahlblech 2) 3600 – 4000 Glasfaser-Kunststoff 2) 3800 – 4200 Polyethylen 2) 8400 1) Inklusive Einfachgestell, Absperrschieber, Übergangsstutzen und Einfüllleitung 2) Inklusive Aufstiegsleiter, Einfüllstutzen und Befestigungsmaterial
Fördergeräten und das sichere Ausfliessen der Futtermittel gewährleisten einen sicheren Alltagseinsatz. Trevira-Silos (Polyester) sind eine Premium-Lösung unter den Sackvarianten. Wichtig ist, Sacksilos an einem trockenen Ort im Gebäude zu positionieren. Weit verbreitet sind, teils kunststoffbeschichtete, Blechsilos. Auch Futtersilos aus glasfaser-verstärktem Kunststoff (GFK) kommen zum Einsatz. Neu sind Silos aus Polyethylen (polyfarm-silo.de), 12 2014 · UFA-REVUE
STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE
Das ideale Silo Zu den Kriterien bei der Anschaffung eines Mischfutter-Silos gehören: • passende Kapazität (hohe Mengenrabatte, regelmässige Reinigung möglich). • Dichtigkeit. • gutes Rutschverhalten des Futters (Massenfluss, glatte Trichter). • keine innenliegenden Metallverbindungen (Vermeidung von Kondenswasser). • UV- und Chemie-beständiges Materia.l • keine Futterkontamination durch Rost, Glasfasern oder Kunststoffausgasungen.
Flexible Variante: Glattwandsilos werden bei der Montage an die Gebäudegegebenheiten angepasst.
• keine Feuchtigkeit im Silo durch gekonnte Durchlüftungstechnik und Wassertropfkante (gegen das Eindringen von Regen). • separate Befüll- und Entlüftungsleitung. • Ausstattung mit Reinigungsöffnung (je nach Reinigungsverfahren), idealerweise im Trichter. • vereinfachte Montage dank Modulbauweise. • Aufstiegsleiter mit Rückenschutz. • problemloses Erkennen des Füllstandes. • gute Integration ins Hofbild. • Rücknahme und Entsorgung bei Rücklieferung (z.B. GFK oder Metall).
Neu: Polyethylen-Silos sind sehr rutschig und chemiebeständig.
Standard-Lösungen aus Blech und GFK: Bewährt, preiswert und zweckmässig.
bei denen laut Hersteller keine Einlagerungen und Absonderungen aus der Silowand (Rost, Glasfasern, eingelagerte Schimmelpilze) erfolgen und die Luke im Trichter integriert ist.
Neu oder Occasion? Silos sollen chemiebeständig sein, damit sie sich problemlos reinigen lassen. Die nötige Materialbeständigkeit hängt aber auch vom eingesetzten Desinfektionsmittel ab. Der Beratungsdienst der Halag Chemie AG empfiehlt für die Silodesinfektion «Halades 01» auf Basis von Peressigsäure. «Dieses FiBL-gelistete Produkt besitzt ein breites Wirkungsspektrum und baut sich zu 100 % in Wasser, Sauerstoff und Spuren von Essig ab», versichert Hygienespezialist Erich Thoma. Ebenso wichtig wie das Material ist die Dichtigkeit. Zu den Problemstellen gehören Nähte, Serviceklappen und Futterabnahmen. Bei Occasions-Modellen muss der Zustand dieser Problemstellen besonders beachtet werden. UFA-REVUE · 12 2014
Standard oder flexibel? Weitere Kriterien sind eine kurze, bogenfreie Förderleitung und ein richtig dimensioniertes Entlüftungsrohr. Durch eine separate Befüll- und Entlüftungsleitung kann erstere bei einer Nutzungsänderung einfach ausgetauscht werden. Bei Systemen, welche die Befülleitung im Traggestell oder in den Füssen integriert haben, ist dies nicht der Fall. Eine elegante Lösung stellt die separate Entlüftungsleitung am Deckel des Befülldoms dar. Bei grösseren Anlagen mit mehreren Silos gleicher Grösse kann die Entlüftung dadurch nur mit einem Rohr zu Boden geführt werden. Bei der Wahl der Schnecke, die das Futter aus dem Silo befördert, muss die Fördermenge mit der Kapazität der Futterleitungen übereinstimmen.
Grau oder blau? Einige Firmen bieten die Möglichkeit, unter allen RALFarben die passende für das Silo auszuwählen. Auch hinsichtlich Beschriftung
(Logo/Label) sind je nach Hersteller individuelle Lösungen machbar. Abgerundet werden die Anforderungen durch die Gewährleistung einer rationellen Futterzulieferung. Die Zufahrt soll für den Futtercamion genügend breit, über 4m hoch und sauber sein.
Verantwortung der Siloanbieter Aus Sicht der amtlichen Futtermittelkontrolle gibt es keine speziellen Vorgaben für Silos. «Es hat nie einen Kontaminationsfall im Zusammenhang mit Silos gegeben», hält Margrit Abel-Kroeker vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen fest. Die Silohersteller und -importeure müssten im Rahmen ihrer Selbstkontrolle die Lebensmitteltauglichkeit der Silos prüfen. Massgebend seien die Kriterien aus Anhang 11 der Futtermittelbuchverordnung wie «geeignete Behälter» oder «keine Kontamination». 䡵
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee Fragen Bei Fragen zur idealen Silokapazität hilft Ihnen der UFA-Beratungsdienst weiter. Vielfach bewährte Tipps rund um die Silohygiene erfahren Sie beim Beratungsdienst der Halag Chemie AG (siehe auch Film «Siloreinigung» unter www.ufarevue.ch > Filme).
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8207 Schaffhausen 寿 052 631 19 00 www.gvs-agrar.ch
2942 Alle 2800 DelĂŠmont 1564 Domdidier 1470 Estavayer-le-Lac 3360 Herzogenbuchsee 1733 Treyvaux 3052 Zollikofen
寿 058 434 04 10 寿 058 434 04 20 寿 026 675 21 41 寿 026 663 93 70 寿 058 434 04 50 寿 026 413 17 44 寿 058 434 07 90
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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN
Hofübergabe – bitte keine Geheimnisse Verlosung «Diskussionen über Ehegüterrecht und Erbrecht gehören zu einer Hofübergabe», erklärte Agriexpert-Leiter Martin Würsch an der Agriexperttagung Mitte November und weiter: «Wo ein Geheimnis ist, ist etwas nicht in Ordnung». Deshalb forderte er, dass bei einer Übergabe eines Gewerbes an einen Nachfolger neben dem Ertrags- auch der Verkehrswert zu schätzen sei. So ist Transparenz gegenüber den Miterben vorhanden und alle sind sich der Konsequenzen eines Erbvertrags bewusst, wenn sie unterzeichnen. Ebenso wichtig sei es, die Rechte der Bäuerin zu berücksichtigten:
Nach Artikel 206 ZGB gelte es nämlich die Ersatzforderung der Bäuerin zu berechnen, das heisst zu berücksichtigen, was die Bäuerin aus ihrem Eigengut und ihrer Errungenschaft in den Betrieb investiert hat. Werde der Betrieb zu Lebzeiten einem Nachkommen verkauft, werden diese Ersatzforderungen fällig. Hofübergaben verlaufen auch heute noch manchmal folgendermassen, erklärte Martin Würsch: «Im Oktober ein Telefon an den Berater. Mitte Oktober Besprechung und Aufnahme vor Ort. Im November folgt der Kaufvertragsentwurf, die Ertragswert- und Nutzwertschätzung.
An Weihnachten wird die Familie über die Hofübergabe informiert. Im Januar erfolgt die öffentliche Beurkundung rückwirkend auf den 31.12. Und Jahre später werden im Erbfall die Geschwister mit Fragen kommen.» Besser werde ca. 8 Jahre vor der Übergabe geklärt, ob in den Betrieb investiert werden soll. Ob ein neuer Stall oder nicht, hängt davon ab, ob ein Nachfolger mit landwirtschaftlicher Ausbildung da ist, und ob der Nachfolger die gleichen Bewirtschaftungskonzepte im Kopf hat wie die vorangehende Generation. Auch gilt es die Wohnsituation zu klären (Stöcklineubau etc.).
Pia’s Tipp Bäuerinnen-Advent online Zitronen-Biskuits mit Lavendel ergibt ca. 30 Biskuits 100 g Butter 50 g Zucker 175 g Mehl 1 TL Backpulver 1 Prise Salz 1 TL geriebene Zitronenschale 2 EL getrocknete Lavendelblätter 1 EL getrocknete Lavendelblüten
Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, Mehl, Backpulver, Salz, Zitronenschale und die fein geschnittenen Lavendelblätter untermischen. Alles zu einem Teig verkneten. Zwischen zwei Backtrennpapieren auf ca. 0.5 cm Dicke auswallen. Nun die Lavendelblüten über den Teig streuen und mit dem Wallholz leicht andrücken. Runde Biskuits ausstechen, auf ein Blech mit Backtrennpapier legen. Im vorgeheizten Ofen bei ca. 230 °C rund 7 – 10 Minuten backen bis die Biskuits schön goldbraun und fest sind. www.inforama.ch Pia Amstutz-Grädel
Wieder online und alle freuts: Der Online-Adventskalender der Luzerner Bäuerinnen veröffentlicht vom 1. bis zum 24. Dezember täglich ein neues Rezept zum Kochen oder Backen, mit dabei ein Porträt der Bäuerin. Ab und zu gibt es einen Wettbewerb und etwas zu gewinnen, beispielsweise LANDI-Gutscheine. www.bäuerinnen-advent.ch
Neuer Auftritt Das bäuerliche Sorgentelefon, welches seit 18 Jahren seine Dienste anbietet, gibt sich ein neues Erscheinungsbild. Ein Ohr im neuen Logo macht deutlich, dass Anrufende am anderen Ende des Telefons ein offenes Ohr und aktive Zuhörer finden. Zudem gibt die neue Webseite Auskunft über weitere Beratungs- und Hilfsangebote. www.baeuerliches-sorgentelefon.ch
Preis für Agrararchiv
Frauen am Land Wie können Frauen auf dem Lande wirksam unterstützt werden? Antworten auf diese Frage liefert die Publikation «Frauen am Land. Potentiale und Perspektiven», erhältlich für Euro 26.90 im StudienVerlag (www.studienverlag.at). Die Beiträge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dokumentieren sowohl die Brisanz als auch die Bedeutung von Frauen sowie den Geschlechterverhältnissen in ländlichen Regionen. Sie weisen auf Problemlagen hin und fordern zu lösungsorientiertem Handeln auf.
Das Archiv für Agrargeschichte erhält den AgrarKulturerbe-Preis der Deutschen Gesellschaft für Agrargeschichte. Was Peter Moser, den Gründer und Leiter des Agrararchivs, sehr freut. Dieser Preis sei auch eine Anerkennung für alle Organisationen im Agrarbereich, die ihre Archive über das Agrararchiv der Nachwelt zugänglich machen.
Weihnachtsaktion Fotokarten Das Fotokarten-Set des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands kostet vom 1. November 2014 bis am 31. Dezember 2014 à 12 Karten (statt 10 Karten) mit Couverts 20 Fr. www.landfrauen.ch
Hotelcard – das Halbtax für Hotels
Die Idee zur Hotelcard basiert auf dem Halbtax-Abo der SBB. Man kann beliebig oft mit 50% Rabatt in einem Hotel übernachten und es gilt keine Mindestaufenthaltszeit. Buchungen sind in mehr als 550 Hotels (www.hotelcard.com) möglich. Zur Auswahl stehen Berg-, Wintersport-, Wellness- und Sporthotels in der Schweiz und im benachbarten Ausland und das Beste: Die Partnerin oder der Partner kann mitkommen, denn um ein Doppelzimmer zu buchen, genügt eine einzige Karte. Die UFA-Revue verlost fünf Hotelcard im Wert von je 95 Fr. (gültig für ein Jahr). Schreiben Sie eine SMS an KFL Hotelcard Name Adresse an 880 (90Rp.). Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2014. Oder beteiligen Sie sich auf www.ufarevue.ch an der Verlosung.
Gewinner UFA-Revue 11/2014 Die Landfrauenagenda 2015 haben Susanna Kleck aus Thayngen, Brigitte Trunz aus Oberuzwil und Felix Zihlmann aus Eschholzmatt gewonnen. Weiterhin erhältlich ist die Agenda beim Aargauer Bäuerinnenverband, Yvonne Heggli, 5707 Seengen, y.heggli@bluewin.ch, 寿 062 777 28 74 oder auf www.ufarevue.ch
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 83
LANDLEBEN
Wer im Stillen Gutes tut PRIX AGRISANO Die Agrisano-Stiftung würdigt soziales und uneigennütziges Wirken mit einem speziellen Preis. Auskunft darüber gibt Christian Scharpf, Geschäftsführer der Agrisano Stiftung.
UFA-Revue: Warum schreibt die Agrisano einen Preis aus? Christian Scharpf: Der Sinn und Zweck des «Prix Agrisano» ist, dass wir alle zwei Jahre eine Person, eine Familie oder eine Organisation auszeichnen, die sich sozial und uneigennützig zum Wohl von benachteiligten, verunfallten, kranken oder betagten Menschen in der Landwirtschaft einsetzen. Das geschieht oft im Stillen und mit dem Prix Agrisano möchten wir dieses Engagement würdigen. Die Ausschreibung läuft bis Ende Januar und am 24. April 2015 wird an der Tagung der Landwirtschaftskammer in Bern der Preis übergeben. Ist dieser Preis speziell auf die Landwirtschaft ausgerichtet und soll vor allem den Bäuerinnen oder Bauern zugutekommen oder geht es auch um ein Engagement ausserhalb der Landwirtschaft? Es soll das Wirken in unserem Zielpublikum der bäuerlichen Bevölkerung ausgezeichnet werden.
Das Agrisano-Versicherungskonzept Die Agrisano gehört zum Schweizer Bauernverband und umfasst die Agrisano Stiftung, die Agrisano Krankenkasse AG, die Agrisano Versicherungen AG, Agrisano Prevos und Agrisano Pencas. Diese fünf Dienstleistungsunternehmen treten gemeinsam auf und bieten den Bauernfamilien und deren Angestellten eine vollumfängliche Beratung und ein umfassendes, bedürfnisgerechtes Versicherungsangebot an: Obligatorische Krankenpflegeversicherung, Zusatz- und Taggeldversicherungen, Globalversicherung für familienfremde Angestellte, berufliche und private Vorsorge, Rechtsschutzversicherung, Haftplicht-, Sach- und Vermögensversicherung. Wo es Sinn ergibt, arbeitet die Agrisano mit Partnern, wie emmental, Swiss Life, Solida, Helsana zusammen. Hauptsitz der Agrisano ist in Brugg. Eng wird mit den kantonalen landwirtschaftlichen Berufsorganisationen zusammengearbeitet, die für die Agrisano regionale Geschäftsstellen betreiben.
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Nach welchen Kriterien wird der Preis verliehen? Jedes Projekt wird einzeln beurteilt. Die Kriterien sind in einem Reglement definiert worden und vom Agrisano-Stiftungsrat abgesegnet. Auch gibt das Anmeldeformular, das man von unserer Homepage herunterladen kann, einen Raster vor. Schlussendlich bestimmt die Jury den Preisträger. Die Uneigennützigkeit und das soziale Engagement zum Wohle kranker, verunfallter, betagter oder benachteiligter Menschen steht im Zentrum.
oder tiefer ansetzen. Durch die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit ist der Spielraum sehr eng. Zudem dürfen in der obligatorischen Grundversicherung keine Gewinne gemacht werden. Letztlich soll das soziale Engagement der Agrisano Stiftung der gesamten Landwirtschaft, nicht nur Agrisano-Versicherten, zugutekommen. Wir haben in diesem Jahr im Rahmen unseres sozialen Engagements beispielsweise rund 20 Raufuttertransporte für vom Unwetter betroffene Bauern im Emmental finanziert.
Personen, die eher im Stillen wirken, treten meistens nicht gerne in die Öffentlichkeit. Ja, das ist so. Deshalb sind Drittpersonen aufgerufen, Kandidaten, selbstverständlich in gegenseitiger Absprache, für den Prix Agrisano zu melden.
Heutzutage ist öfters zu hören, dass Bäuerinnen und Bauern unter Burnout leiden.
Der Preis ist mit maximal 20 000 Fr. hoch dotiert. Manch einer wird denken, lieber tiefere Krankenkassenprämien, die allen zugutekommen, als so ein Preis? Die Preissumme ist hoch und liegt für Einzelpersonen bei 10 000 Fr. und für Familien, Gruppen oder Institutionen bei 20 000 Fr. Der Preis wird aber nicht jährlich, sondern alle zwei Jahre verliehen. Zudem ist der Preis von der Agrisano-Stiftung gespendet. Er wird somit nicht mit Prämiengeldern finanziert. Die Krankenkassenprämien können wir ohnehin nicht einfach von uns aus höher
Christian Scharpf leitet seit dem 1. Juni 2014 die Agrisano Stiftung, die Agrisano Krankenkasse AG und die Agrisano Versicherungen AG. 12 2014 · UFA-REVUE
LANDLEBEN Burnout ist eine schwierige Diagnose, nicht nur für die Betroffenen selber, sondern auch für ihr Umfeld. Gibt es dafür Hilfestellungen von der Agrisano? Burnout muss man ernst nehmen. Es ist im weitesten Sinne eine Depression und in der Regel handelt es sich dabei um eine Krankheit, deren Kosten, je nachdem was beansprucht wird, über die Grundund Zusatzversicherungen abgedeckt sind. Wenn jemand auf dem Betrieb ausfällt, kommen oft die kantonalen Familienund Betriebshelferdienste zum Einsatz. Gibt es eine Zusammenarbeit der Agrisano mit diesen Organisationen? Die kantonalen Familien- und Betriebshelferdienste sind unabhängig von uns und sind meistens den kantonalen Bauernverbänden angegliedert. Wir übernehmen für unsere Agrisano-Versicherten, die sowohl ihre Grund- als auch Taggeldversicherung bei uns abschliessen, einen Teil der Kosten eines Betriebshelfereinsatzes. Zusätzlich haben wir vor zwei Jahren eine nationale Familien- und Betriebshelfertagung ins Leben gerufen, so dass sich die Leiter dieser Organisationen einmal jährlich zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch treffen. Diesen Anlass werden
wir auch im nächsten Jahr wieder durchführen. Wie unterstützen Sie Bauernfamilien in Härtefällen? Wir haben einen Fonds für Härtefälle, womit Agrisano-Versicherte in Notsituationen unterstützt werden. Bei Notsituationen geht es um Schicksalsschläge, wo man den Schaden weder gesetzlich noch vertraglich versichern kann. Es gibt im Leben manchmal so Phasen, wo sich Pechsträhnen und Schicksalsschläge summieren. Wenn man vor lauter Problemen nicht mehr weiter weiss, können sich Agrisano-Versicherte an uns wenden. Wir prüfen die Lebenslage, den Versicherungsschutz und alle finanziellen Aspekte und suchen nach Lösungen.
Prix Agrisano: Jetzt anmelden Der Prix Agrisano zeichnet ein soziales, uneigennütziges, im Stillen wirkendes Engagement, nach Möglichkeit in der Landwirtschaft, zum Wohle kranker, verunfallter, betagter oder benachteiligter Menschen aus. Träger des Prix Agrisano ist die Agrisano Stiftung. Dotiert ist der Prix Agrisano pro Vergabe mit maximal 20 000 Fr. für Institutionen, Familien oder Gruppen beziehungsweise mit maximal 10 000 Fr. für Einzelpersonen. Die Jury (Bild,v.l.) besteht aus Barbara Krucker, Ennetbaden (Geschäftsleitungsmitglied der Agrisano), Ueli Tobler, Müntschemier (Reformierter Pfarrer, Mitbegründer des bäuerlichen Sorgentelefons), Christine Bühler, Tavannes (Präsidentin des Bäuerinnen- und Landfrauenverbands), Andreas Widmer, Mühlrüti (Geschäftsführer St. Galler Bauernverband, Kantonsrat, Vorstand Johanneum) und Agnes Schneider, Ruswil (Mediatorin, Beraterin, Redaktorin «Die Landfrau»). Jurypräsidentin ist Christine Bühler und Vizepräsident ist Ueli Tobler. Anmeldeschluss für den Prix Agrisano ist der 31. Januar 2015. Die Preisverleihung findet am 24. April 2015 im Rahmen der Tagung der SBV-Landwirtschaftskammer statt. www.agrisano.ch
Bei einem Burnout oder in Härtefällen geht man vielleicht nicht gerne zu einer Verbandsorganisation, wo alle einander kennen und man die private und die betriebliche Situation offen legen muss. Wir haben sehr strenge DatenschutzRichtlinien. Jeder Schadensachbearbeiter muss alle Informationen absolut vertraulich behandeln und ist der Schweigepflicht unterstellt. Besonders streng sind die Vorgaben für den sogenannten vertrauensärztlichen Dienst. Sämtliche medizinischen Akten sind absolut vertraulich, auch räumlich sind sie in einem abgeschlossenen Bereich, quasi in einem Tresor, aufbewahrt und Zugang haben nur eine Handvoll Mitarbeiter. Machen Sie auch speziell etwas für die Bäuerinnen? Alle unsere Leistungen gelten nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Bäuerinnen, vor allem der Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung. Ein Betrieb ohne Bäuerin ist relativ schwierig zu führen. Ohne Bäuerinnen geht es nicht. Zudem sind die Bäuerinnen sehr gut vernetzt und haben mit ihren Landfrauensektionen eine wichtige soziale Funktion im ländlichen Raum und in der Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir auch Anlässe des Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, wie beispielsweise deren Delegiertenversammlung oder den Tag der Bäuerinnen. Danke für das Gespräch.
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Interview Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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REZEPT LANDLEBEN
Weihnachten im Tessin TRUTHAHN UND TRAUBENSORBET Tanja Bisacca vertrat das Tessin bei «SRF bi de Lüt. Landfrauen kochen.» Bei ihnen gäbe es zu Weihnachten immer einen Truthahn, erzählt sie der UFA-Revue. Hier ihr Rezept und eine weihnachtliche Variation ihres Traubensorbets.
Gefüllter Truthahn Tacchino 1 Truthahn (2.5 – 3 kg) 3 Luganighe 130 g Baumnüsse 400 g Kastanien, tiefgekühlt. 100 g Amaretti-Guetzli 1 dl Cognac 3 EL Grappa Pouletgewürz
10 Specktranchen 10 Tranchen Pancetta arrottolata 5 – 6 dl Bouillon Bei den Luganighe die Haut wegnehmen und die Füllung in der Pfanne zerkleinern. Dann gemeinsam in wenig Butter zusammen mit den Kastanien, den Nüssen und den zerdrückten Amaretti anbraten. Mit Cognac ablöschen, den Grappa dazu geben und etwa 2 dl Bouillon einkochen, bis keine Flüssigkeit mehr da ist. Den Truthahn inwendig
Die Herbstmonate sind auch beim Schweizer Fernsehen besonders schön, denn dann kochen wieder sieben Bäuerinnen um die Wette. Dieses Jahr war erstmals mit Tanja Bisacca auch eine Bäuerin aus dem Tessin dabei. Es seien sieben intensive Wochen gewesen, erklärt Tanja Bisacca, aber es sei super gewesen. Sie habe sechs sehr interessante Bäuerinnen mit ihren Familien und Bauernbetrieben kennengelernt. Tanja Bisacca (38) wohnt mit Ehemann Andrea und den Kindern Larissa (9) und Sandro (5) in Dongio im Bleniotal (Tessin). Aufgewachsen ist sie in der Stadt St. Gallen. Als Aupair-Mädchen lernte sie Andrea Bisacca kennen und lieben. Seither lebt sie im Bleniotal und ist hauptverantwortlich für die Mutterkuhherde aus Pinzgauern . Auch 700 Rebstöcke der Sorte Merlot gehören zum Betrieb. Im Sommer ist Tanja zudem als Lohnunternehmerin unterwegs und hat auch in diesem Jahr über 1000 Ballen gepresst. Tanja Bisacca engagiert sich für ihre Berufskolleginnen regional und kantonal im Landfrauenverband (Associazione Donne Contadine Ticinesi). Und wird nächstens ihre «Swiss Tavolata» eröffnen. Mehr darüber auf www.stalla.ch.
mit Pancetta auskleiden und die Füllung hineinstopfen. Den Truthahn würzen und mit Specktranchen belegen. Auf ein tiefes Backblech legen und ca. 3-4 dl Bouillon dazugiessen. Backen: Die erste Stunde bei 180 Grad. Dann zwei bis drei Stunden bei 120 bis 130 Grad. Dazu werden am besten ein Kartoffelgratin oder Rosmarinkartoffeln mit Rosenkohl und Kastanien serviert.
Weihnachtliches Traubensorbet 500 g rote, aromatische Weintrauben 300 ml roter Traubensaft 1 – 2 EL Zucker Grappa 2 KL Zimt (oder 2 Anissterne) Den Traubensaft mit Zucker und Zimt (oder den Anissternen) aufkochen und zu einem Sirup reduzieren lassen. Gut auskühlen (die Anissterne herausnehmen). Die Weintrauben entkernen und pürieren. Durch ein Sieb streichen und mit dem Sirup vermischen. Gut umrühren und in der Glacemaschine oder unter regelmässigem Aufrühren im Tiefkühler gefrieren lassen. Das Sorbet in Gläsern anrichten und mit etwas Grappa 䡵 übergiessen.
Rezepte von Tanja Bisacca und den Landfrauenköchinnen auf www.srf.ch, Unterhaltung, KochenBacken, Rezepte Landfrauenküche 2014. Bilder: SRF
Die Tessiner Bäuerinnen sind im Dezember für den kulinarischen Wochenplan auf www.landwirtschaft.ch / Ernährung zuständig. Es gilt nicht nur das Tessin zu entdecken, sondern auch neue kulinarische Erlebnisse, beispielsweise mit Kaki. Kaki wachsen im Tessin und können nach dem ersten Frost geerntet werden. Sie werden vor allem zu feinen Konfitüren verarbeitet. www.landwirtschaft.ch
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Weihnachtsmarkt auf dem Bauernhof STIMMIGES AMBIENTE Weihnachtsmärkte sind schön, sei es in Montreux, Bern oder am Zürcher Hauptbahnhof. Aber ganz besonders schön ist ein Weihnachtsmarkt auf dem Bauernhof.
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Gibt es ein wundervolleres Ambiente für Weihnachtsmärkte als auf dem Bauernhof? Nein, gibt es nicht. So organisieren denn auch viele Bauernfamilien auf ihrem Betrieb einen Weihnachtsmarkt mit allem was dazu gehört: wunderschöner Beleuchtung, Glühwein, Klirren der Glöckchen und Weihnachtsperlen. Das Spezielle aber ist, dass neben traditionellen weihnachtlichen Kunsthandwerksgegenständen hofeigene Spezialitäten angeboten werden. Zudem lassen sich mit hofeigenen Rauchwürsten, Alpkäse,
Winterkonfitüren und bäuerlichen Weihnachtsguetzli individuelle Geschenkkörbe herstellen. Die Bauernfamilien können ihre Weihnachtsmärkte auf www.lid.ch im Eventkalender eintragen und so Bekanntheit über die Region hinaus erlangen. Noch ein Geheimtipp: Bis zum 6. Januar 2015 ist der Ochlenberger Weihnachtsweg geöffnet und auf dem Hof der Familie Jordi steht die Krippe (www.jordihof.ch). Apropos Geschenkkörbe: Viele Bäuerinnen sind in sogenannten Geschenkkorb-Gruppen organisiert und stellen aus regionalen Spezialitäten GeschenkBauernkörbe aus der ReBild: scarnuz-grischun.ch gion her. Sie haben nun in der vorweihnachtlichen Zeit Hochkonjuktur, denn viele Unternehmen greifen gerne auf diese lokalen Spezialitäten zurück und beschenken ihre Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden mit einem feinen BäuerinnenGeschenkkorb aus der Region.
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Dem Thema «Nahrungsmittelproduktion gestern und heute ist eine Ausstellung in der Kartause Ittingen gewidmet. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gehört zur Kartause Ittingen ein Bauernhof, der auch heute noch professionell betrieben wird. Selbstversorgung war zur Zeit der Klostergründung wichtig und ist auch heute noch einer der Grundpfeiler des Kultur- und Seminarzentrums. Grossen Raum nimmt in der Ausstellung der Gutsherr und Landwirtschaftspionier Victor Fehr im 19. Jahrhundert ein. Der Sohn eines St. Galler Kaufmanns und Bankiers trieb mit grosser Tatkraft und Initiative den Ausbau und die Mechanisierung seines Gutsbetriebes voran. Aus England importierte er die erste Mähmaschine und die erste Dampfdreschmaschine der Schweiz. In seiner modernen Zentrifugenmolkerei wurden täglich 2400 Liter Milch zu bester Tafelbutter verarbeitet und an Geschäfte in St. Gallen, Schaffhausen, Zürich, Basel oder auch an private Haushalte geliefert. Stiftung Kartause Ittingen, 8532 Warth (TG). Museumsöffnungszeiten: Montag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr. Samstag, Sonntag und allgemeine Feiertage 11 bis 17 Uhr. Eintrittspreise: 10 Fr./Person, 7 Fr. für Rentner und Studenten. www.kartause.ch
Auflösung «Was ist das»! Bei dem gesuchten Gegenstand (UFARevue 11/2014) handelt es sich um eine Zündholzkiste. Die LANDI-Geschenkkarte im Wert von 50 Fr. hat Margrit Stoffel-Alig aus Hinterrhein gewonnen.
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Festliche Blütenträume AZALEEN bringen mitten im Winter traumhaft schönen Blütenzauber ins Haus. Mit ihren erfrischenden, leuchtenden Farben sind sie wahre Muntermacher. In China und Japan, der Heimat der niedlichen Gehölze, gelten sie als Glücksbringer. Auf jeden Fall sorgen sie prima für ein gutes Raumklima. 1
Edith Beckmann
1 · Hübsch geschmückt: Azaleen bringen festlichen Blütenglanz ins Haus. Bild: CMA
2 · Schneehäubchen und Apfelgrün: Weisse Azaleen verbreiten winterlichen Blütenzauber. Bild: Azerca
3 · Glücksbringer aus Fernost: Azaleen sind wahre Muntermacher. Bild: Sascha D./pixelio.de
Azaleen sind wirkungsvolle Luftreiniger. Gemäss dem amerikanischen NASA-Forscher Dr. Bill Wolverton bauen sie Formaldehyd ab. Dieses Umweltgift, das aus Baumaterialien und Möbeln entweichen kann, verursacht bei einigen Menschen Kopfschmerzen und brennende Augen. Zudem sind Azaleen ideale Luftbefeuchter. Sie geben fast das gesamte Giesswasser an ihre Umgebung ab. Die dankbaren Zimmerpflanzen benötigen denn auch reichlich Wasser. Am liebsten entkalktes Hahnenburger oder Regenwasser. Der Wurzelballen sollte stets leicht feucht sein. Verwöhnen kann man Azaleen mit einem wöchentlichen Tauchbad. Dazu stellt man den Topf in einen Wassereimer, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dünger benötigt das Gewächs erst nach der Blütezeit, wenn man die Azalee weiterkultivieren will.
Auswahl in Hülle und Fülle Azaleen, eine Untergruppe von Rhododen-
dren, sind verwandt mit unseren einheimischen Alpenrosen. Die gezüchteten Glücksbringer fürs Zimmer werden von Jahr zu Jahr spektakulärer. Die Auswahl reicht von niedlichen Miniaturen über stattliche Büsche bis zu kostbaren Hochstämmchen. Es gibt einfach oder gefüllt blühende Sorten in aufregend neuen Farben: Burgunderrot wie schwerer Wein, Rosa in sämtlichen Tönen, strahlendes Weiss oder sogar trendiges Violett, Orange und Knallrot sind vertreten. Meist sind die Blüten gefüllt und uni. Einige sind jedoch auch zweifarbig oder schmücken sich mit einfachen, glockenförmigen Blümchen.
Dankbare
Blüheifer der attraktiven Azaleen während rund zehn Wochen ist legendär. Beim Kauf sollte man auf Pflanzen mit vielen Knospen achten, bei denen etwa die Hälfte bereits deutlich Farbe zeigt. Sind die Knospen noch fest verschlossen, so blühen sie meist nicht auf. Bei
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Blütenpracht Der
Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Für die Vermehrung und Veredelung Steckhölzer und Edelreiser schneiden und in feuchtem Sand an einem frostfreien Platz einschlagen. • Schnittlauch zum Treiben im Winter samt Wurzelballen ausgraben und liegen lassen, damit er vor dem Eintopfen durchfriert. • Wasseranschlüsse im Freien abstellen und Leitungen entleeren. • Amaryllisknollen so eintopfen, dass ein Drittel aus der Erde ragt und durchdringend giessen. Erst wieder wässern, wenn der Blütenschaft deutlich sichtbar ist, andernfalls bleibt er gerne stecken. • Zum Treiben geeignete Hyazinthen auf Gläser setzen und nur so viel Wasser ein- oder nachfüllen, dass es die Zwiebel nicht berührt.
bereits aufgeblühten Azaleen verkürzt sich entsprechend die Haltbarkeit. Oft treiben Azaleen neu aus, bevor sie verblüht sind. Dann kneifen Sie diese Triebe ab, genauso wie verwelkte Blümchen. Mit diesem «Ausputzen» wird das Entfalten frischer Knospen angeregt. 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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UFA-REVUE · 12 2014
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UNO-JAHR DER FAMILIENBETRIEBE 2014 LANDLEBEN
Siegeszug mit Aberdeen Angus
LID-Serie «UnoJahr der Familienbetriebe» 2014 ist das Uno-Jahr der Familienbetriebe. Monatlich stellt die UFA-Revue in einer Kürzestversion gemeinsam mit dem landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) eine Bauernfamilie aus der ganzen Welt vor. Der ausführliche Bericht über die Bauernfamilie ist auf www.lid.ch nachzulesen. 94
Die Watties von der Mains of Tonley Farm in Alford im Nordosten Schottlands kennen vor allem ein Interesse: Aberdeen Angus. Vor etwas mehr als 20 Jahren, im Jahr 1993, gründete Neil Wattie Senior zusammen mit seinem Sohn Neil Wattie Junior die eigene Angus-Zucht. Eigentlich logisch, liegt die Farm doch in unmittelbarer Nachbarschaft der Tillyfour Farm, der ersten Aberdeen Angus-Zucht, bekannt als «Original home of the Aberdeen Angus». Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde dort damit begonnen, eine lokale, seit Jahrhunderten verbreitete Rinderrasse gezielt zu züchten. Der weltweite Siegeszug der AngusRinder aus Schottland begann um die 1870er Jahre, als erste Exporte in die USA getätigt werden konnten. Rund 100 Jahre später kam es allerdings zu einer Krise, als der Markt nach grösseren Tieren verlangte und die Angus auch in Schottland teils von anderen Fleischrinderrassen verdrängt wurden. Doch mit dem Einbezug von nordamerikanischer Angus-Genetik habe dieses Manko behoben werden können, sagt Neil Junior. Als weiteren Grund sieht er die hervorragende Fleischqualität, welche die Rasse populär mache. Mittlerweile halten die Watties auf ihrer Farm eine Herde von 120 Tieren und die ganze Familie ist aktiv mit dabei. Besonders der 18 Jahre alte Enkel
Mark ist sehr engagiert. Bereits zweimal reiste er nach Deutschland, um dort aus Grossbritannien importierte Angus-Rinder für einen grossen, jährlichen Verkauf vorzubereiten. Dass er die Arbeit mit vollem Stolz erledigt, zeigt sich deutlich, als er einen der besten Stiere der Herde vorführt und dessen Vorzüge aufzählt. Doch auch die noch jüngeren Familienmitglieder sind bereits im Angus-Fieber: Der 12-jährige Craig, Cousin von Mark, ist oft auf Shows anzutreffen und hilft tüchtig mit. «Ich denke, es ist für Kinder klüger, sich so zu engagieren, als den ganzen Tag vor der Spielkonsole zu sitzen,» sagt seine Mutter Allison. Seit die Familie vor 20 Jahren mit der Angus-Zucht begonnen hat, hat sich einiges entwickelt. 900 Kilo wogen damals die zweijährigen Stiere. Heutzutage ist das Ziel, dass die Bullen über eine Tonne wiegen. Der grösste bisher in der Herde gezüchtete Bulle wog mit zwei Jahren 1 200 kg. «Unser Grundsatz ist die Züchtung auf Grösse, ohne aber dafür auf ein leichtes Abkalben zu verzichten», erklärt Neil Jr. Die Tiere verbringen das ganze Jahr auf den rund 24 ha Land. Im Winter erhalten sie Heu und Silage. Nur zum Kalben werden die Kühe im März/April in den Stall genommen, um sie danach so rasch als möglich wieder auf die Weide zu lassen.
Supermarktpreise • 1 Liter Vollmilch: ab 45 Pence (0.68 Fr.) • 1 Pack Weissbrot (1 kg): 75 Pence (1.15 Fr.) • 1 Poulet à 1 kg (Freiland): 4 Pfund (6.10 Fr.) • 1 Ei (Freiland): 30 Pence (46 Rp.) (Preise im Supermarkt «Morrisons«, Umrechungskurs 27. Oktober 2014)
Die Watties werden ihre Farm voraussichtlich noch lange erhalten können – der enthusiastische Nachwuchs steht jedenfalls bereit. Die Begeisterung zahlt sich auch für die Zucht aus: Bereits konnte die Farm zahlreiche Champion-Titel an Shows entgegennehmen. Jonas Ingold, LID 12 2014 · UFA-REVUE
LANDI-Medien sind die führende Informationsplattform im Agrarbereich. Zu ihnen gehört die UFA-Revue, die mit einer Gesamtauflage von 73 000 Exemplaren zu den wichtigsten Fachpublikationen für die Schweizer Landwirtschaft zählt. Zur Führung der Redaktion LANDI-Medien suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n
Chefredaktor/in UFA-Revue / LANDI-Medien (100 %) Ihr Aufgabengebiet: In dieser abwechslungsreichen Aufgabe leiten Sie die sechsköpfige Redaktion der UFA-Revue, deren Online-Portal sowie die Mitgliederzeitschrift LANDI Contact. Sie verantworten die Themenplanung, stellen die Erarbeitung von Beiträgen, Bildmaterial sowie Grafiken sicher und schreiben regelmässig eigene Fachtexte für die Ihnen anvertrauten Produkte. Sie koordinieren externe Dienstleister und unterstützen den LANDI-Verlags-leiter beim Kontakt mit Kunden und Besuch von Branchenanlässen und Fachmessen. Ihr Profil: Wir wenden uns an eine unternehmerisch denkende, führungsstarke Persönlichkeit, die sich mit Freude an der Arbeit mit den LANDI-Medien im Bereich Kommunikation der fenaco Genossenschaft zu integrieren weiss. Sie bringen praktische journalistische Erfahrungen mit, idealerweise im Fachjournalismus, haben gute Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien und besitzen ein Auge für die visuelle Gestaltung. Sie verfügen über eine höhere Ausbildung (Fach- oder Hochschule), idealerweise im Agrarbereich (dipl. Ing. Agr. ETH). Ihre Muttersprache ist Deutsch, sehr gute Kenntnisse in Französisch sind von Vorteil. Unser Angebot: Wir bieten Ihnen einen modernen Arbeitsort in der Stadtmitte von Winterthur. Auf Sie wartet ein motiviertes Team, das sich mit viel Einsatz Tag für Tag einem spannenden Themengebiet widmet. Wir offerieren zeitgemässe Anstellungsbedingungen und pflegen eine gute Unternehmenskultur, auf die wir stolz sind. LANDI-Medien sind im Bereich Kommunikation fenaco-LANDI angesiedelt und gehören zum Stammhaus der fenaco Genossenschaft. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bern beschäftigt über 9200 Mitarbeitende und erzielt pro Geschäftsjahr rund 6 Milliarden Franken Umsatz. Die fenaco verarbeitet, veredelt und vermarktet landwirtschaftliche Produkte in ihren eigenen Betrieben der Lebensmittel- und Getränke-Industrie. Zu den bekannten Marken gehören u.a. die Futtermittelherstellerin UFA, VOLG, Ramseier und AGROLA. Sind Sie leistungsbereit, zuverlässig und ein Macher-Typ? Suchen Sie eine neue Herausforderung in einem bewegten Markt? Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Online-Bewerbung via www.fenaco.com (Jobs & Karriere).
Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer
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Galtkühe: Ökoheu ist nicht genug
EDF-Milchproduzenten wollen es wissen und vergleichen sich mit europäischen Betrieben. Sie lernen voneinander und optimieren ihre Betriebe.
Landtechnikhersteller Reform will den Innovationsprozess beschleunigen und startet dazu ein besonderes Programm zur Ideenfindung.
Auf der Sortenliste für die Maisernte 2015 hat sich zwar nicht viel verändert, es gibt aber einige neue Sorten, die für den Anbau interessant sind.
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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106.
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Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler (Chefredaktor), Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de
Poret und Matthias Roggli. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistentin). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 UFA-Revue Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler, Alex Reimann, Fabienne Elmer Annahmeschluss 20 Tage vor Erscheinen
Verlag Tel. 058 433 65 20 Fax 058 433 65 35 Verlag LANDI-Medien, ein Bereich der fenaco, Postfach, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler, Verlagsleiter.
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Druck Print Media Corporation, 8618 Oetwil am See Die Weiterverwendung von Beiträgen und Inseraten, insbesondere für Online-Dienste, ist nur mit Genehmigung gestattet. Beiträge in der Rubrik «Know-how» sind PR oder Publireportagen über Firmen und ihre Produkte. Papier Perlentop Satin 60 g/m2 Papier mit FSC- und PEFC-Zertifizierung
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Die T3-Serie von Valtra Die nächste Generation der Valtra T-Serie wurde so konstruiert, dass sie den Anforderungen moderner Landwirte und Lohnunternehmer entspricht. Die neue T-Serie verbindet die traditionelle Leistungsstärke und Kraft der Valtra-Traktoren mit der unvergleichlichen Flexibilität, die das Bestellsystem «Valtra à la Carte» unseren Kunden bietet. Die T-Serie von 135 bis 225 PS, individuell wie Sie. Valtra is a worldwide brand of AGCO.
GVS Agrar AG Land- und Kommunalmaschinen Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen Tel. +41 (0)52 631 19 00 info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch
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