UFA-Revue 12/2015

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 12 | 2015

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Networking für Junglandwirte Seite 8

Agritechnica: Blick in die Zukunft Seite 20

Das ungewöhnliche Weinjahr 2015 Seite 28

Polyphenole stärken die Kälber Seite 49


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Richtig gute Arbeit. Traktoren von CLAAS.

Name

Kees van Dun

Geodaten 52째49.880 005째40.500 Land

Niederlande

Betrieb

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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL

Der Fendt 1050 Vario beeindruckte die Wettbewerbs-Jury und weckte bei den Besuchern der Agritechnica Enthusiasmus.

Gaël Monnerat

Bild: Gaël Monnerat

FENACO AKTUELL Neue Umschlags- und Sammelstelle Die fenaco GOF baut am Auhafen

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Auf ein Wort von Heinz Mollet

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MANAGEMENT Agrarpolitk leicht korrigiert Per 1.1.16 werden die SAK-Faktoren gesenkt. Ab Mitte 2016 gibt es einen SAK-Zuschlag für landwirtschaftsnahe Tätigkeiten.

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Junglandwirte sollen sich vernetzen Ypard Schweiz und Junglandwirtekommissionen stellen sich vor Kurzmeldungen Leichte Korrektur der Agrarpolitik Dienstbarkeitsverträge - nicht leichtfertig unterschreiben Ausbau der Strategieberatung — neues Tool Zentrale Auswertung

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LANDTECHNIK Der kleine Allrounder Einsatz eines Elektrofahrzeugs in der Landwirtschaft

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Kurzmeldungen Spitzentechnologie an der Agritechnica Der Massey Fergusson 5613 im Praxistest Produktneuheiten

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Ideal für Frontladerarbeiten Der MF 5613 ist vielseitig einsetzbar. Im Praxistest hat sich der Traktor vor allem bei Arbeiten mit dem Frontlader bewährt.

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PFLANZENBAU Ein aussergewöhnlicher Jahrgang Das Weinjahr 2015 im Rückblick

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Kurzmeldungen Kolbenloser Mais: Die Folgen von Witterungseinflüssen

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NUTZTIERE Schweinemast Mit Phasenfütterung unter die Besten

Mais im Trockenstress Trockenresistenz wird zu einem zusätzlichen Zuchtkriterium bei Mais, da auch zukünftig mit Wassermangel gerechnet wird.

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Merkblatt: Ferkel professionell absetzen Kurzmeldungen Swissgenetics setzt auf «UFA-Kälbermash» Polyphenole senken das Durchfallrisiko bei Kälbern Potenzial in der Milchviehaufzucht ausschöpfen Bio-Seite: Alpung passt zu Weidebeef Pferde: Melasse ist besser als ihr Ruf UFA aktuell: Erfolgreiche Munimast-Strategie

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LANDLEBEN Dekorationsideen für den Advent Mit wenigen Handgriffen eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen 66 Rezept: Geschmortes Rindfleisch Maniokanbau in den Tropen «Alles ist im Wandel» – Technischer Fortschritt

SONDERTHEMA

Kälbergesundheit Der Erfolg in der Rindviehaufzucht ist vergleichbar mit einem Puzzle. «UFA Junior Support» setzt die Teile optimal zusammen.

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Beeren-Anbau Markttrends, Schädlings- und Pilzbekämpfung

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Lokal produziert, aber national organisiert Hummeln contra Grauschimmel Spezialdünger der neuen Generation

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Zum Herbstabschluss konnten auch die letzten Ernte- und Aussaatarbeiten zu Ende geführt werden. In den ruhigen Wintermonaten bleibt somit mehr Zeit, sich über technische Entwicklungen zu informieren und sich über die Betriebsentwicklung oder künftige Investitionen Gedanken zu machen. Obwohl sich die Situation für die Schweizer Landwirtschaft politisch und wirtschaftlich künftig schwieriger gestalten wird, begaben sich an die 10 000 Schweizer nach Hannover an die Agritechnica. Die Ausstellung bietet Landtechnik-Liebhabern Gelegenheit, sich im geselligen Rahmen über die neusten Entwicklungen zu informieren. Die Hersteller ihrerseits haben eine ideale Plattform, um ihr Können zu präsentieren, und dazu gehören selbstverständlich die Vorführungen der leistungsstärksten Modelle. Diese wirken denn auch wie ein Magnet, wie die Menschenmenge beweist, die sich dicht gedrängt um den Fendt 1050 Vario schart. Doch bleiben die Neuheiten vielfach in Elektronik-Gehäusen oder hinter den Touch-Screens verborgen. Während die vernetzten Systeme die verschiedenen Maschinen erobern, nimmt die Sensorenvielfalt geradezu explosionsartig zu und davon sind alle Bereiche betroffen. Zwar stehen Fragen rund um das geistige Eigentum und den Datenschutz gegenwärtig im Fokus, ich hingegen nehme die Folgen für die Landwirte und die der landwirtschaftlichen Produktion vor- und nachgelagerten Märkte genauer unter die Lupe. Mehr dazu auf Seite 20. Erdbeeren und andere kleine Früchte sind die unbestrittenen Stars des Sommers und die einheimische Produktion ist Gewähr für Qualität. Das Spezialdossier (Seite 31 bis 38) ist der Beerenproduktion gewidmet, die seit 2009 einen wahren Boom erlebt. In unserer Dezemberausgabe greifen wir viele aktuelle Themen auf und stellen innovative Produktionstechniken vor. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

info@ufarevue.ch 3


AKTUELL FENACO

Neubau einer Umschlags- und Sammelstelle in Basel AUHAFEN   Bis zum Winter 2017/2018 soll die neue Umschlagsstelle im Auhafen fertig gebaut sein. Es wird Lagerraum für zirka 40 000 t entstehen und die Sammelstelle der LANDI Reba Dreispitz wird integriert.

Barbara Oetiker

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Die fenaco Genossenschaft, beziehungsweise ihre Geschäftseinheit Getreide, Oelsaaten, Futtermittel (GOF), vermarktet einen bedeutenden Teil der Inlandernte. Neben der zielgerichteten Vermarktung von Brotgetreide, Ölsaaten und Futtergetreide besteht die Hauptaufgabe in der Optimierung der Logistik. In diesem Zusammenhang werden alleine während der vier bis fünfwöchigen Ernte ca. 100 000 t aus den Sammelstellen ausgelagert. Im Weiteren ist der GOF für die bedarfsgerechten Ergänzungsimporte von Getreide und Futtermitteln verantwortlich. So stellt er durch seine Tätigkeit einerseits die effiziente Abnahme der Produkte aus dem Inland sicher und andererseits versorgt er die eigenen Mischfutterwerke, mit den Marken UFA und Melior, sowie LANDI und Drittkunden mit Inland- und Importprodukten zu marktfähigen Preisen.

Lärm und Schmutz führen. Ab Juli 2016 steht ausserdem kein Bahnanschluss mehr zur Verfügung. Die LANDI Reba und der GOF sind hier auf der Suche nach einer Überbrückungslösung für die Ernten 2016 und 2017. Durch die Integration der Sammelstelle in den Neubau im Auhafen kann die Ernte der Region Basel dann schlagkräftig und kosteneffizient übernom-

Integration der Sammelstelle Dreispitz  Endlich liegt eine Lösung

für die Sammelstelle in Basel vor: Der heutige Standort der LANDI Reba im Dreispitz ist isoliert von der Geschäftstätigkeit in Aesch. Die vorhandene Lagerraumkapazität ist im Vergleich zu der übernommenen Erntemenge sehr klein und führt zu einem hohen Druck, während der Ernte auszulagern. Eine Auslagerung während der Ernte führt meistens zu zusätzlichen Kosten, vor allem wenn das Getreide aus Platzgründen nicht direkt einem Verarbeiter zugeführt werden kann. Das Silo im Dreispitz ist zudem sanierungsbedürftig, seit Jahren wurde nur noch das Notwendigste investiert. Der Silostandort gilt im Gebiet als Fremdkörper und ist logistisch nur schwierig zu erreichen. Die Christoph-Merian-Stiftung ist Eigentümerin des Areals und entwickelt das Gebiet mit Life Science, Hochschule und Kunst vom einstigen Kohlelagerareal zu einem neuen urbanen Quartier. Dies wird unvermeidlich vermehrt zu Diskussionen bezüglich Emissionen wie Staub,

fenaco Landesprodukte startet neue Saison  Die fenaco Landesproduke haben im Newsletter von Swisscofel, dem Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüseund Kartoffelhandels, erfolgreich auf den Saisonstart der drei beliebten Apfelsorten Jazz, Tentati-

on und Pink Lady geworben. Diese drei Sorten werden auch dieses Jahr wieder in den Regalen liegen. Die Premium-Produkte sind frisch, gesund und von höchster Qualität, was der Kunde vor allem auch den Schweizer Produzentinnen und Produzenten zu verdanken hat, da diese mit ihrer Professionalität die Kultivierung der drei Sorten auf diesem hohen Niveau überhaupt

gewährleisten können. Die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Produktion und Vermarktung im Rahmen des Produzentenrats Kernobst fenaco ermöglicht eine schnelle Reaktion auf neue Trends und künftige Kundenbedürfnisse. Die fenaco vermarktet jährlich 40 000 t Kernobst und gehört damit zu den führenden Schweizer Anbietern. 12 2015 · UFA-REVUE


AKTUELL FENACO men werden. Der Standort ist logistisch gut erreichbar und verfügt über die benötigten Kapazitäten. Bau einer Umschlagstelle mit Lagerraum am Rhein  In den vergangenen Jahren hat der Import, speziell von Futtergetreide, laufend zugenommen. Die Ursachen dafür liegen, gesteuert durch die Agrarpolitik, im bewussten Verzicht auf Produktivitätssteigerung, durch Extensivierungsmass-

nahmen der Schweizer Landwirtschaft sowie dem Rückgang der Getreideanbaufläche. Die Lager und Umschlagskapazitäten im Rheinhafen wurden zwar teilweise erneuert, trotzdem kommt es immer wieder zu Kapazitätsengpässen. Die Massengüter wie Getreide und Futtermittel werden ökologisch am sinnvollsten über die Rheinschiene importiert und dann im Hafen auf Bahn und LKW umgeladen. Dieser Prozessschritt geschieht bereits heute in einem ge-

Die Annahmegosse für die Bauern wird eine Leistung von 150 t/h haben.

AUF EIN WORT EN UN MOT

Fortsetzung Seite 6

Mehr Effizienz und Versorgungssicherheit Mit dem Neubau der Umschlags- und Getreidesammelstelle im Basler Auhafen kann die fenaco zukünftig einen bedeutenden Teil ihrer Logistikkosten selber bewirtschaften. So steigert die fenaco die Effizienz und gleichzeitig leistet sie mit der Investition in der Höhe von Fr. 38 Mio. in Siloanlagen einen wichtigen Beitrag für die Versorgung der Schweiz mit Futtermittelrohwaren. Zum Beispiel für die an Bedeutung gewinnende Pflichtlagerhaltung, für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft sowie die Landwirte in der Region Basel. Die fenaco-LANDI Gruppe hat die Vorleistungskosten in den letzten Jahren, etwa bei Futter- und Düngemittel, bereits markant gesenkt. Dies dank verschiedenen bedeutenden Investitionen in effiziente Anlagen. Dazu gehört unter anderem auch die Erweiterung des Mischfutterwerks Biblis in Herzogenbuchsee, wo die Kapazitäten für rund Fr. 5 Mio. um 55 000 Jahrestonnen erhöht wurde.

IN KÜRZE BRÊVES Neue Auftritte von LANDI Online und LANDI Wetter   Die neue Website landi.ch zeigt sich frisch und bodenständig. Neu können sich die Kunden über mehr als 5 000 Artikel, darunter viele Landwirtschaftsartikel, informieren. Darüber hinaus finden sich zahlreiche wissenswerte Informationen zu den Themen Pflanzenbau, Futtermittel, Landtechnik und vieles mehr. UFA-REVUE · 12 2015

Das LANDI Wetter wurde ebenfalls überarbeitet. Es bietet neue nützliche Wetterparameter wie Niederschlagswahrscheinlichkeit und -menge sowie die Bodentemperatur. Die Gefahrenkarte warnt beispielsweise vor Starkregen oder Hagelgefahr. Die dazugehörende LANDI Wetter-App ist kostenlos und für iOS, Windows und Android erhältlich.

Da und dort hören wir von unseren Mitgliedern, die fenaco sei zu gross. Wir sagen: Damit wir diese eingangs beschriebene Effizienzsteigerung erreichen und die Preise senken können, ist eine gewisse Grösse die wichtigste Voraussetzung. Wir investieren laufend in effiziente Anlagen, um die Prozesse zu vereinfachen und damit zum Beispiel die Futtermittel für die Schweizer Landwirte so kostengünstig wie möglich anbieten zu können. Die erneute Preissenkung beim Mischfutter im Frühjahr 2015 von durchschnittlich Fr. 1.50, haben wir bewusst teilweise auf Kosten unserer Marge vorgenommen. Damit wir trotzdem nachhaltig erfolgreich sein können, sind wir wieder gefordert, unsere Produktionskosten zu senken. Heinz Mollet Leiter Divison Agrar, fenaco

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AKTUELL FENACO Im 70 m hohen Silogebäude am Muttenzer Auhafen werden ab Winter 2017/2018 Futtermittel und Getreide gelagert. Die Annahmegosse für die Bauern wird eine Leistung von 150 t/h haben. (Visualisierung)

wissen Umfang. Leider hat der GOF durch die stetig steigenden Importmengen zunehmend Lagerplatzengpässe im Hafen und muss deshalb oft auf LKW-Transporte zurückgreifen. Ausserdem ist die fenaco durch das Landesversorgungsgesetz verpflichtet, für Krisensituationen Pflichtlager für Eiweiss- und Energieträger zu halten. Durch die gestiegene Abhängigkeit der Schweizer Lebensmittelversorgung von Importen besteht die politische Absicht, die Pflichtlagermengen den aktuellen Gegebenheiten anzupassen und

Fakten zum Auhafen 2013 konnte die fenaco Genossenschaft ein Baurecht im Muttenzer Auhafen sowie die auf dieser Fläche bereits bestehenden Gebäude von der Firma Sibelco kaufen. Nach dem Kauf verhandelte die Geschäftseinheit GOF Landarrondierungen und eine Strassenverlegung, damit die Parzelle effizient genutzt werden kann. Durch die Arrondierung und Integration der Landor-Flächen steht der fenaco Genossenschaft nun ca. 10‘000m2 zur Verfügung. Geplant ist es, die alten Silos von Sibelco weiter zu nutzen und daneben sechseckige Betonssilos mit einer Höhe von 70m zu bauen. Zudem sollen die bestehenden Flachlager mit dem Schwerlastkran weitergenutzt werden. Alle übrigen Gebäude werden abgebrochen. Der geplante Start für den Abbruch bestehender Gebäude ist im Frühjahr 2016, die Anlage soll im Winter 2017/2018 in Betrieb genommen werden.

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die Lagerpflicht deutlich zu erhöhen. Die Ware muss regelmässig ausgetauscht werden, denn nur so kann die einwandfreie Qualität sichergestellt werden. Dies ist am effizientesten abzuwickeln, wenn die Ware auf der normalen Logistikschiene, das heisst auf dem Weg zwischen Lieferant und Verbraucher, liegt. Auch dieses Kriterium erfüllt der Auhafen. Der bereits bestehende Engpass an Infrastruktur wird sich ohne neue Investitionen mit fortschreitender Entwicklung weiter verschärfen. Die Hafenflächen für den Import von Massen­ gütern wie Brennstoffe, Stahl, Getreide sowie den Export von Maschinen und Recyclingprodukten sind in der Schweiz auf wenige Kilometer entlang des Rheins begrenzt. Trotzdem besteht in Basel die Absicht, weitere Hafenflächen in urbane Flächen umzunutzen. Unter diesen geschilderten Umständen hat sich die fenaco entschieden, selbst am Wasser in Infrastruktur zu investieren. In diesem Zusammenhang konnte die fenaco 2013 die Baurechtsparzelle der Firma Sibelco übernehmen. Die Firma hat das Areal in der Vergangenheit zur Quarzvermahlung

genutzt. Sie hat sich aber entschieden, den Produktionsstandort Schweiz zu schliessen. Das Bauvorhaben umfasst ein neues 70 m hohes Silogebäude, welches für die Lagerung von Futtermittel und Getreide geeignet ist. Die bestehenden 55 m hohen ehemaligen Sandsilos werden zu Getreidesilos umgebaut. Mit einem neuen Portalkran werden die Schiffe mit einer Kapazität von 250 t/h gelöscht. Für den Verlad der Ware wird sowohl eine neue Bahnverladeanlage und eine LKW-Verladestrasse eingerichtet. Die Annahmegosse wird mit einer Leistung von 150 t/h installiert. Die fenaco Genossenschaft ist überzeugt, dass sie durch den Bau der Umschlagsstelle und des zusätzlichen Lagerraums einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der wichtigen Wertschöpfungskette Tierproduktion der Schweizer Landwirtschaft leisten kann. m

Autor Barbara Oetiker, Leiterin Ressort Logistik, Lagerhaltung, Bereichsrechnungswesen, fenaco, GOF, 3001 Bern www.ufarevue.ch

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

AUS DEM BUNDESGERICHT

Tierhalter haftet nicht für tödlichen Unfall C besuchte mit seiner Enkelin die Pferdesportanlage der B. Als er die Anlage verlassen wollte und seine Enkelin in seinem Auto auf dem Parkplatz der Anlage sicherte, prallte ein aus seinem Paddock ausgebrochenes Schulpferd mit ihm und dem Auto zusammen. C wurde zwischen dem Pferd und dem Auto eingeklemmt und verstarb noch an der Unfallstelle. Das Pferd war aus einem Bereich des Paddocks ausgebrochen, der mit zwei unter Strom stehenden Spiralfederdrähten mit Plastikgriffen zum Ein- und Aushängen gesichert war. Im Übrigen bestand die Umzäunung aus zwei in weisses Textilband eingewebten Drähten. Die Witwe von C klagte gegen die Tierhalterin. Sie verlangte den Ersatz der Bestattungskosten und Genugtuung.

Die Tierhalterhaftpflicht ist im Obligationenrecht (OR) geregelt: «Für den von einem Tier angerichteten Schaden haftet, wer dasselbe hält, wenn er nicht nachweist, dass er alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt in der Verwahrung und Beaufsichtigung angewendet habe, oder dass der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt eingetreten wäre.» Das Kantonsgericht hatte gestützt auf entsprechende Richtlinien festgehalten, die gebotenen Anforderungen an Umzäunungen für die Haltung von Pferden auf Weiden seien jedenfalls im Bereich des Ein- und Ausgangs, durch den das Pferd ausbrach, nicht erfüllt gewesen. Es wäre eine Zaunhöhe von 140 cm mit Latten oder Elektrobändern auf je 45, 95 und 140 cm Höhe

Genug ist genug

geboten gewesen. Gestützt auf ein Experten-Gutachten stellte das Kantonsgericht aber fest, dass auch ein solcher Zaun den panikartigen Ausbruch des Pferdes nicht verhindert hätte. Pferde in Panik würden durch alle Abschrankungen hindurch versuchen auszubrechen. Das Bundesgericht bestätigte die Schlussfolgerung, wonach der tödliche Unfall auch durch die nach den Richtlinien gebotenen Sicherungsmassnahmen in der Umzäunung nicht hätte verhindert werden können. Er wäre auch bei Anwendung der gebotenen Sorgfalt eingetreten. Die Beschwerde der Witwe wurde abgewiesen (Urteil 4A_321/ 2015 vom 06.10.2015).

Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern,  031 300 37 00

Tagung zum Sachenrecht SBV Agriexpert greift an der jährlichen Fachtagung aktuelle Themen im Bereich der Betriebswirtschaft, des Rechts oder der Bewertung auf. Dieses Jahr referierte unter anderem Rechtsanwalt Christian Munz über die Mängelrüge bei Bautätigkeiten. Er zeigte auf, dass ein festgestellter Mangel unverzüglich (in der Regel maximal innert sieben Tagen) anzuzeigen sei. Dr. Roger Brändli ermahnte die Zuhörer, die Auflösung von Gesamteigentum möglichst konkret vertraglich zu regeln. Bei landwirtschaftlichen Liegenschaften seien zudem die Schranken des Realteilungs- und Zerstückelungsverbots zu beachten. Rund 120 Teilnehmende folgten den praxisnahen Beispielen und erhielten kompetente Antworten auf ihre Fragen. Drei Komponenten entscheiden Die Lebensmittelpreise stagnieren, selbst die Nischenmärkte sind umUFA-REVUE · 12 2015

kämpft und die Ansprüche der Konsumenten an die Qualität und die Herkunft der Produkte steigen. Gemäss Schweizer Bauernverband (SBV) und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) muss sich die Berglandwirtschaft im harten Wettbewerb behaupten. An der Tagung «Wertschöpfung der Berglandwirtschaft stärken» waren sich die rund 100 Teilnehmer einig, dass die Glaubwürdigkeit, die Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette und konsequenter Schutz der Bergprodukte zum Er-

folg der Berglandwirtschaft beiträgt. Neuer Präsident der Agrisano Stiftung Der bisherige Präsident der Agrisano Stiftung Fritz Schober tritt per Ende 2015 altershalber zurück. Er präsidierte die Stiftung seit der Gründung der Agrisano vor 24 Jahren. Sein Nachfolger wird das bisherige Stiftungsratsmitlieg Francis Egger. Er leitet beim Schweizer Bauernverband das Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales.

An der 83. Delegiertenversammlung des Schweizer Bauernverbands (SBV) vom 19. November stand die Manifestation vom 27. November im Mittelpunkt. Die Kernbotschaft ist klar: Genug ist genug, das Fass ist übergelaufen! Die Sparmassnahmen des Bundesrats treiben die Bäuerinnen und Bauern auf die Strasse. Markus Ritter, Präsident des SBV, betont: «Einen Kampf ge-

SBV-Direktor Jacques Bourgeois, Claude Bähler, Fritz Waldvogel, Tohmas Roffler, Pierre-André Geiser sowie SBV-Präsident Markus Ritter

winnt man nicht durch die Bereitschaft zu sterben, sondern durch die Bereitschaft zu kämpfen! Zeigen wir, dass wir dafür bereit sind.» Die Ziele hinter der Initiative für Ernährungssicherheit nehmen Gestalt an. Der SBV will damit auf der wirtschaftlichen Ebene vergleichbare Einkommen mit anderen Berufen, an die Bedürfnisse der Schweizer Konsumenten angepasste Produktionsmengen, kostendeckende Produzentenpreise, tieferer administrativer Aufwand, ein ange­messe­ ner Anteil an der Wertschöpfung, Abgeltung öffentlicher Leistungen und gleichbleibender Grenzschutz erreichen. Weitere Ziele wurden auf ökologischer und ethologischer sowie auf qualitativer und territorialer Ebene definiert. Die Delegierten wählten fünf neue Mitglieder in den Vorstand (siehe Bild). Darunter ist PierreAndré Geiser, Verwaltungspräsident der fenaco. Weitere elf Wechsel gab es in der Landwirtschaftskammer.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 7


MANAGEMENT

Junge Fachkräfte sollen sich vernetzen NETWORKING  Wissensaustausch und Netzwerkpflege sind für junge Berufsleute aus der Agrarwirtschaft besonders wichtig. Verschiedene Organisationen sind genau für diesen Zweck da. Folgend werden zwei solcher Organisationen vorgestellt. 3

Rahel Wyss

Mehr Informationen zu Ypard unter www.ypard.net oder auf Facebook bei Ypard Switzerland.

Ypard (Young Professionals for Agricultural Development) ist ein internationales Netzwerk, das junge Fachleute aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelbranche regional und lokal vernetzt. Ypard, mit Hauptsitz bei der FAO (Food and Agricultural Organisation) in Rom, wurde 2006 aus dem Bewusstsein am Mangel an Fachkräften in der Branche gegründet und wird hauptsächlich von der Deza (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in der Schweiz) unterstützt. Weltweit zählt Ypard mittlerweile mehr als 10 000 Mitglieder. Ypard Schweiz  startete seine Aktivitäten im Jahr 2012 und hat mittlerweile über 80 registrierte Mitglieder.

Rahel Wyss ist Länderkoordinatorin Schweiz «Als Länderkoordinatorin erhoffe ich mir, dass durch unsere Arbeit bei Ypard die Diversität des Berufsfeldes Landwirtschaft für junge Menschen deutlicher wird und dass wir jungen Menschen aus verschiedensten Institutionen und Berufen eine Plattform zum Austausch bieten können. Dieses Jahr haben wir in der Kerngruppe mit Hilfe eines externen Mediateams und der freundlichen Unterstützung der OGG Bern einen Kurzfilm zum Thema «Ein Beruf in der Landwirtschaft? Warum nicht?» produziert. Diese Aktivität gibt uns die Möglichkeit für unsere Interessengruppen sichtbarer zu werden, Diskussionsmaterial zu erarbeiten und persönlich viel Neues zu lernen. In Zukunft möchten wir unseren Ypard-Mitgliedern vermehrt Chancen anbieten, durch unsere Unterstützung selber in ähnlichen oder anderen Projekten aktiv zu werden. Am Jahresevent vom 5. September 2015 am Forschungsinstitut für biologischen Landbau haben wir unsere Mitglieder direkt nach ihren Wünschen und Erwartungen an Ypard Schweiz gefragt. Diese Anregungen nehmen wir jetzt mit in die Zukunftsplanung und freuen uns auf neue spannende Aktivitäten und zahlreiche motivierte Mitglieder im 2016.»

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Ypard Schweiz motiviert seine Mitglieder eigene Ideen einzubringen und umzusetzen, welche den Hauptzielen der Dachorganisation Ypard entsprechen. Diese sind: • den Austausch von Informationen und Wissen unter jungen Berufsleuten über verschiedene Fachgebiete, Altersgruppen und Regionen hinaus fördern • jungen Berufsleuten eine Plattform für Austausch und Diskussion bieten und Informationen zu offenen Stellen und Events vermitteln • den Jungen eine Stimme verleihen und Chancen schaffen, damit sie sich vermehrt in politischen Debatten zum Thema nachhaltige Landwirtschaft einbringen können • das Interesse am Berufsfeld Landwirtschaft bei jungen Leuten wecken und öffentliche Debatten zum Thema Nachwuchs im Berufsfeld Landwirtschaft anregen

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Mitglied werden  Ypard Mitglieder profitieren nicht nur gratis von einer breiten Vernetzung innerhalb der Schweiz zu allen relevanten Institutionen des Berufsfeldes, sondern erhalten mit der globalen Plattform ypard.net auch zahlreiche Vernetzungsmöglichkeiten über die Ländergrenzen hinaus. Bei Ypard Schweiz können Mitglieder aktiv Erfahrungen mit anderen jungen Berufsleuten austauschen an Mitgliederanlässen oder über Onlinekanäle wie Facebook und die Webseite. Sie erhalten Chancen projektbezogen mitzuwirken, wie beispielsweise an einer Filmproduktion (siehe Kasten). Somit können sich die Mitglieder gezielt für eine bessere Integrierung und Wahrnehmung von jungen Berufsleuten in der Schweizer Landwirtschaft und Lebensmittelbranche einsetzen. m 12 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Die Junglandwirtekommission (Jula) ist eine Fachkommission des Schweizer Bauernverbands. Sie hat 14 Mitglieder und bearbeitet agrarpolitische Themen. In den letzten zwei Jahren hat die Jula die regionale Vernetzung stark vorangetrieben. In regionalen Julas können sich die Junglandwirte aus den verschiedenen Regionen engagieren.

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Ansprechpersonen für Interessierte 1 · Junglandwirtinnen und Junglandwirte Bern Rahel Joss, Präsidentin rahel.joss@gmx.ch 2 · Jeunes agriculteurs Fribourg Virginie Pasquier, Secrétaire jafribourg@gmail.com 3 · Jeunes agriculteurs jurassiens Marc Ritter, Präsident marc-ritter@bluewin.ch 4 · Junglandwirte Nordwestschweiz Thomas Portmann, Präsident t.portmann@junglandwirte.ch 5 · Junglandwirte St. Gallen Philipp Schönenberger, Präsident sch_phil@hotmail.ch 6 · Junglandwirte Thurgau Andreas Braun, Vorsitzender a.braun@junglandwirte.ch 7 · Junglandwirte Zentralschweiz Ivo Wolfisberg, Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband ivo.wolfisberg@luzernerbauern.ch 8 · Ypard Schweiz Rahel Wyss, Länderkoordinatorin rahel.wyss@hotmail.com Ypard Schweiz ist ein Ableger vom internationalen Netzwerk Ypard UFA-REVUE · 12 2015

Geschichte  Die Gründungssitzung der Junglandwirtekommission war im Jahre 2006. In den ersten Jahren musste die Jula ihren Weg zuerst noch finden. Mit dem ersten nationalen Junglandwirtekongress 2011, dem Hauptreferenten Otto Ineichen und der Ausstrahlung in der Tagesschauhauptausgabe wurde die Jula auch effektiv wahrgenommen. Seither hat sich die Jula stets weiterentwickelt und arbeitet sehr zielorientiert. Tätigkeiten Jula  Die Jula hat im Jahr rund sechs bis acht Tagessitzungen. An diesen bearbeitet sie unter anderen aktuelle agrarpolitische Themen, die für Junglandwirte von grosser Wichtigkeit sind. Die Jula verfügt nicht über die Ressourcen, sich in allen agrarpolitischen Bereichen einzusetzen. Sie nimmt sich die Freiheit, diejenigen Themen zu bearbeiten, die einerseits für die Junglandwirte essentiell sind und andererseits diejenigen, bei welchen sie am meisten Einfluss ausüben kann. So fokussiert sie sich beispielsweise auf die Bildung und die Agrarpolitik. Die Jula strebt eine qualitativ hochstehende landwirtschaftliche Bildung an. Die Qualität steht klar vor der Quantität. Gut ausgebildete Fachleute, welche die komplexen Zusammenhänge verstehen, und unternehmerisch denkende junge Leute, die ihre Betriebe zukunftsorientiert weiterentwickeln, stehen für die Jula im Fokus. Bei der Agrarpolitik stehen die Märkte im Mittelpunkt. Die Jula ist klar dagegen, dass die Diskussion und die Ausbildung in den landwirtschaftlichen Schulen zu stark auf das Optimieren der Direktzahlungen ausgelegt werden. Die produzierende Landwirtschaft muss gemäss Jula im Zentrum

stehen. Die Betriebe sollen aufgrund neuer Anreizsysteme der Direktzahlungsverordnung nicht alle vier Jahre neu ausgerichtet werden. Dies ist auch die Botschaft der Jula an die zukünftige Agrarpolitik. Investitionen binden Betriebe für 20 Jahre oder länger. Wie soll sich ein junger Betriebsleiter entwickeln, wenn die Weichen der Agrarpolitik alle vier Jahre neu ausgerichtet werden? Selber mitmachen  Mit den regionalen Julas, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind, kann sich auch der einzelne Junglandwirt in den entsprechenden Regionen direkt in einer Jula engagieren. In den Regionen Freiburg, Jura, Bern, NordwestSchweiz, Zentral-Schweiz, St. Gallen und Thurgau wurde jeweils eine regionale Jula (siehe Grafik) gegründet. Jede Region ist durch ein Mitglied in der nationalen Jula vertreten. Somit ist einerseits der Austausch gesichert und andererseits kommen die Ideen und Anliegen der Basis auch effektiv in die nationale Jula. Diese werden dort diskutiert und können dank der Jula-Vertretung im Vorstand des Schweizer Bauernverbands entsprechend platziert werden. Junge sollen sich engagieren  Um bei der Agrarpolitik von Morgen mitdiskutieren zu können, müssen sich die Jungen mit der Agrarpolitik auseinandersetzen. Dies beginnt beim Lesen von Fachzeitschriften und beim Austausch mit Gleichgesinnten. Weiter sollen sich die Jungen in den regionalen Julas engagieren, damit sie ihre Zukunft aktiv mitgestalten können. Die regionalen Julas beschäftigen sich mit ähnlichen Themen wie die nationale Jula. Dazu gehören unter anderem auch das Organisieren von Junglandwirte-Foren, wo es möglich ist, mit kompetenten Referenten und anderen Junglandwirten über ein agrarpolitisches Thema zu diskutieren und sich weiterzubilden. Weiter bieten solche Anlässe eine ideale Plattform, um sich in der Brache zu vernetzen. Ein Engagement in der Jula kann auch ein Sprungbrett für eine spätere Tätigkeit in einem entsprechendem Gremium sein. m

Hansueli Rüegsegger

Mehr Informationen zur Jula unter www.junglandwirte.ch oder auf Facebook bei Schweizer Junglandwirte.

Autoren Rahel Wyss, Länderkoordinatorin Ypard Schweiz, rahel. wyss@hotmail.com Hansueli Rüegsegger, Präsident Junglandwirtekommission, h.rueegsegger@ junglandwirte.ch www.ufarevue.ch 12 · 15

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MANAGEMENT

Leichte Korrektur der Agrarpolitik VERORDNUNGSÄNDERUNG  Der Bundesrat senkt die Faktoren der Standard- arbeitskräfte (SAK) per 1. Januar 2016 und führt einen SAK-Zuschlag für landwirtschaftsnahe Tätigkeiten ein. Die Biodiversitätsbeiträge werden eingeschränkt. Ende Oktober gab der Bundesrat die Änderungen im Rahmen des landwirtschaftlichen Verordnungspakets Herbst 2015 bekannt.

Judith Amgarten

Beim Herbstpaket handelt es sich um eine weitere Korrektur der Agrarpolitik 2014/17 auf Stufe der Verordnungen. Die Anhörung fand von Ende April bis Juni 2015 statt und die definitiven Änderungen wurden am 28. Oktober 2015 vom Bundesrat verabschiedet. Die Verordnungsänderungen treten bereits am 1. Januar 2016 in Kraft. Davon ausgenommen sind die Anpassungen des bäuerlichen Bodenrechts, die erst am 1. Juli 2016 in Kraft treten werden.

Ab dem 01.07.2016 gibt es pro 10 000 Fr. Rohleistung aus der Direktvermarktung einen SAK-Zuschlag von 0.05.

Kommentar Schweizer Bauernverband

«Administrative Vereinfachungen ungenügend berücksichtigt» Der Schweizer Bauernverband (SBV) ist mit den Anpassungen der SAK-Faktoren an den nachweisbaren technischen Fortschritt einverstanden. Der SBV hat die Forderung in die Anhörung eingebracht, dass neben der Direktzahlungs- und Strukturverbesserungsverordnung die Starthilfe ebenfalls angepasst werden muss. Die Junglandwirtinnen und Junglandwirte dürfen im Rahmen der Anpassungen jeweils nicht vergessen gehen. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat ursprünglich keine Korrektur der Starthilfe vorgesehen, erfreulicherweise ist dieses Anliegen nachträglich aufgenommen worden. Die Einschränkung der Attraktivität der Extensivierung ist aus Sicht des SBV angemessen. Hingegen soll zukünftig auf Qualität statt Quantität gesetzt werden, weshalb der SBV sich gegen Restriktionen auf der Qualitätsstufe II eingesetzt hat. Dies wird nun als eine der wenigen in der Anhörung aufgenommenen Forderungen umgesetzt. Die im Verordnungspaket Herbst 2015 integrierten Massnahmen zur administrativen Vereinfachung gehen in die richtige Richtung, jedoch haben diese eine ungenügende Wirkung. Der SBV setzt sich dafür ein, dass im nächsten Verordnungspaket Massnahmen integriert werden, welche eine effektive administrative Vereinfachung in der Praxis bringen. Sorgen bereitet dem SBV die Länge der Konsultationen und Anpassungen der Bundesverwaltung am Herbstpaket. Diese dauerte über acht Monate und ist unverhältnismässig im Vergleich zu der geringen Anpassungszeit von zwei Monaten, in welcher sich die Landwirtschaft nun auf die Änderungen einstellen muss. Die Anhörung der nächsten Verordnungsanpassungen erwartet der SBV im Frühjahr 2016. 10

SAK-Anpassung  Ursprünglich wäre die Anpassung der SAK-Faktoren bei der Einführung der Agrarpolitik 2014/17 geplant gewesen. Sie wurde aber aufgrund des Postulats Leo Müller vom Bundesrat verschoben und einer genaueren Analyse unterzogen. Als Resultat werden die SAK-Faktoren dem technischen Fortschritt angepasst (Tabelle 1 und 2). Es werden aber auch die Eintrittslimits für Direktzahlungen und Strukturverbesserungsmassnahmen entsprechend korrigiert. So werden neu Betriebe mit mindestens 0.2 SAK direktzahlungsberechtigt sein und das Limit für Strukturverbesserungsmassnahmen wurde von 1.25 auf 1 SAK gesenkt. Mit dieser Korrektur können mehr Betriebe einen Investitionskredit (IK) beantragen, als es aktuell der Fall ist. Deshalb sollen bei der IK-Vergabe künftig das wirtschaftliche Potential und nicht die Strukturdaten im Vordergrund stehen. Ebenfalls angepasst wur-

de die Verordnung über Investitionshilfen und soziale Begleitmassnahmen in der Landwirtschaft. Darin wird neu der Beitrag für die Starthilfe für Junglandwirte um 10 000 Franken pro SAK-Stufe erhöht und der Mindestarbeitsbedarf auf 1 SAK gesenkt. Für gefährdete Gebiete beträgt das Limit, um Starthilfe beantragen zu können, sogar neu nur 0.6 SAK. Die Abgrenzung eines landwirtschaftlichen Gewerbes nach Bodenrecht (mindestens 1 SAK) bleibt hingegen bestehen. Dementsprechend muss die Anpassung der SAK-Faktoren in Pacht-, Raumplanungs- Steuerrechtsund Ehegüterrechtsfragen beachtet werden. SAK-Zuschlag  Mit der Einführung eines SAK-Zuschlags für landwirtschaftsnahe Tätigkeiten wird unter anderem die Arbeit der Bäuerinnen besser berücksichtigt und es wird ein umfassenderes Potenzial des Betriebes 12 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Tabelle 1: SAK-Faktoren (Landwirtschaftliche Begriffsverordnung, Auszug) Kriterien landwirtschaftliche Nutzfläche (SAK/ha) Spezialkulturen (SAK/ha) Rebflächen in Hang- und Terrassenlagen* (SAK/ha) Milchkühe, Milchschafe, Milchziegen (SAK/GVE) Mastschweine, Remonten** (SAK/GVE) Zuchtschweine (SAK/GVE) andere Nutztiere (SAK/GVE) * > 30 % Neigung ** > 25 kg und abgesetzte Ferkel

Aktuell 0.028 0.30 1.00 0.043 0.007 0.04 0.03

Ab 2016 0.022 0.323 1.077 0.039 0.008 0.032 0.027

+/– – 21% 8 % 8 % – 9 % 14 % – 20 % – 10 %

Aktuell 0.015 0.010 0.045

Ab 2016 0.016 0.011 0.039

+/6 % 10 % – 13 %

Tabelle 3: Anforderungen an SAK-Zuschlag Art. 6 – 9 Verordnung bäuerliches Bodenrecht, ab 01.07.2016 in Kraft Tätigkeitsbereich Konkrete Tätigkeit Berechnung SAK-Zuschlag Anforderungen um SAK-Zuschlag geltend zu machen Maximaler SAK-Zuschlag

Kernlandwirtschaft Aufbereitung, Lagerung und Verkauf von überwiegend hofeigenen Landwirtschafts- produkten, Seidenraupen- produktion 0.05 SAK pro 10 000 Fr. Rohleistung – Nachweis in der Finanzbuchhaltung Keine Beschränkung

abgebildet. Der SAK-Zuschlag kann dazu beitragen, dass ein Betrieb mit der Anrechnung der landwirtschaftsnahen Tätigkeit die Gewerbegrenze (1 SAK) erreicht. Mit einem Nachweis in der Finanzbuchhaltung können ab Mitte nächsten Jahres 0.05 SAK pro 10 000 Franken Rohleistung angerechnet werden. Voraussetzung dafür ist, dass ein Betrieb mindestens 0.8 SAK aus der Kernlandwirtschaft aufweist (Tabelle 3). Der Zuschlag wird auf maximal 0.4 SAK beschränkt. Das heisst, dass landwirtschaftsnahe Tätigkeiten bis maximal 80 000 Franken Rohleistung angerechnet werden. Neben dem Zuschlag für landwirtschaftsnahe Tätigkeiten werden auch die SAK-Zuschläge für die Aufbereitung, Lagerung und Verkauf von überwiegend hofeigenen Landwirtschaftsprodukten mittels Rohleistung berechnet, jedoch ohne Mindestanforderungen an Kernlandwirtschaftsgrösse und ohne Begrenzung des Zuschlags UFA-REVUE · 12 2015

Kernlandwirtschaft mit SAK-Zuschlag • Aufbereitung, Lagerung und Verkauf von nicht überwiegend betriebsfremden Agrarprodukten aus der Region – Futtermittelherstellung – Lagerung von Obst oder Gemüse umliegender Betriebe – Hofladen • Seidenraupenproduktion (neu). Landwirtschaftsnahe Tätigkeiten nach Art 12b LBV

Tabelle 2: SAK-Faktoren (Verordnung bäuerliches Bodenrecht, Auszug) Kriterien Milchkühe auf Sömmerungsbetrieb (SAK/NS) Andere Nutztiere auf Sömmerungsbetrieb (SAK/NS) Kartoffeln (SAK/ha)

Für welche Tätigkeiten gibt es einen Zuschlag von 0.05 SAK pro 10 000 Franken Rohleistung?

Landwirtschaftsnahe Tätigkeiten Umwelt-, Tourismus-, Gastro- nomie-, Freizeit-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen 0.05 SAK pro 10 000 Fr. Rohleistung Mehr als 0.8 SAK aus Kernlandwirtschaft, Nachweis in der Finanzbuchhaltung 0.4 SAK

nach oben. Bis anhin konnten diese landwirtschaftlichen Tätigkeiten mittels Selbstaufzeichnung der effektiven Stunden angerechnet werden. Änderungen in der Biodiversitätsförderung  Die Beiträge für die Biodiversitätsförderung werden für die Qualitätsstufe I teilweise um 10 Prozent gekürzt und gleichzeitig für die Qualitätsstufe II um 10 Prozent erhöht. (Tabelle 4) Nicht gekürzt wurden die Beiträge für Biodiversitätstypen im Ackerbau und im Sömmerungsgebiet. Zusätzlich können ab 1. Januar 2016 für maximal 50  % der direktzahlungsbeitragsberechtigten Fläche Biodiversitätsbeiträge für die Qualitätsstufe I bezogen werden. Die Qualitätsstufe II wird von dieser 50 %-Regelung ausgenommen. Somit erhalten Betriebe, welche auf ihren Flächen die Qualitätsstufe II erreichen, die Beiträge für Qualitätsstufen I und II unabhängig vom Anteil an der Gesamtfläche. m

• Umweltdienstleistungen: – Biomasseverwertung (Bioenergie, Biogasanlagen, Kleinwärmeverbunde); – Biomasseverwertung (Kompostierung); – Waldpflege und -bewirtschaftung • Tourismus-, Gastronomie- und Freizeitdienstleistungen: – Ferien auf dem Bauernhof; – Schlafen im Stroh; – Bed&Breakfast auf dem Bauernhof; – Gästebewirtung, Besenwirtschaften; – Erlebnisparks, wie zum Beispiel Mais- oder Schilflabyrinth (ohne feste Einrichtungen); – Dienstleistungen im Bereich Pferdehaltung (neu) • Dienstleistungen im Sozial- und Bildungsbereich: – Schule und Kindergarten auf dem Bauernhof; – Sozialtherapeutische Angebote im Bereich der Jugend-, Alten- und Behindertenbetreuung.

Tabelle 4: Änderungen Biodiversiätsbeiträge auf Qualitätsstufe I und II (Ausschnitt, nicht alle Beiträge aufgeführt) Biodiversitätstyp Beitrag Fr./ha und Jahr Qualitätsstufe I Qualitätsstufe II Aktuell ab 1.1.16 Aktuell ab 1.1.16 Extensiv genutzte Wiesen Talzone 1500 1350 1500 1650 Hügelzone 1200 1080 1500 1620 Bergzone I und II 700 630 1500 1570 Bergzone III und IV 350 495 1000 1055 Wenig intensiv genutzte Wiesen Talzone – Bergzone II 450 450 1200 1200 Bergzone III und IV 450 450 1000 1000 Hecken, Feld- und Ufergehölze 3000 Buntbrache 3800 Rotationsbrache 3300 Hochstamm-Feldobstbäume 15 Nussbäume 15

2700 3800 3300 13.50 13.50

2000 – – 30 15

2300 – – 31.50 16.50

Autorin Judith Amgarten, Geschäftsbereich Agrarwirtschaft, Schweizer Bauernverband + 056 462 50 07, judith.amgarten@sbv-usp.ch www.ufarevue.ch

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MANAGEMENT

Nicht leichtfertig unterschreiben DIENSTBARKEITSVERTRÄGE  Die Grundversorgung (Strom, Wasser usw.) kann nicht ausschliesslich über öffentlichen Grund geführt werden, weshalb oft das Grundstück von Landwirten benutzt und entsprechend vergütet wird. Beim Abschluss eines Dienstbarkeitsvertrags gilt es aber einiges zu beachten.

Martin Würsch

Eine Ortsbürgergemeinde im Kanton Bern besitzt Grundstücke, die nicht nur oberirdisch teilweise landwirtschaftlich, sondern auch unterirdisch von der Swisscom für Telefonleitungen genutzt wird. Diese Nutzung des Grundstücks muss natürlich geregelt und entsprechend vergütet werden. Der Jurist spricht hier von einem Dienstbarkeitsvertrag, der die Eingriffe innerhalb eines Grundstückes regelt, die ein Dritter, z.B. die Swisscom, vornehmen darf. Jeder, der ein fremdes Grundstück für seine Zwecke verwenden möchte, benötigt dazu eine Be-

Aufgepasst! Bei Dienstbarkeiten werden zwischen Grunddienstbarkeiten und Personaldienstbarkeiten unterschieden. Eine Grunddienstbarkeit räumt ein Recht gegenüber einem Grundstück und eine Personaldienstbarkeit gegenüber einer Person ein. Seit dem 01.01.2012 müssen neue und geänderte Verträge öffentlich beurkundet werden. Grunddienstbarkeiten müssen im Grundbuch eingetragen werden und bei Dienstbarkeiten, die nur einen Teil eines Grundstücks betreffen, muss ein Geometerplan eingereicht werden. Der Gesetzgeber wollte mit den strengeren Vorschriften unklare Verträge vermeiden und den Grundeigentümer besser in seinen Rechten schützen. Die öffentliche Beurkundung ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Aus diesem Grund bieten viele Werkeigentümer an, den Grund­ eigentümer und sich gleichzeitig zu vertreten. Dazu lassen sie eine Vollmacht unterzeichnen. Der durch den Gesetzgeber gewollte Schutz wird ausgehebelt. Solche Vollmachten zur Doppelvertretung sollten nur mit äusserster Zurückhaltung unterschrieben werden.

rechtigung. Im vorliegenden Fall wurde die Vereinbarung zur Nutzung des Grundstückes vor Jahren unterschrieben und musste deshalb auch erneuert werden. Allerdings trugen die Standardverträge der Swisscom dem Anliegen der Ortsbürgergemeinde zu wenig Rechnung, weshalb die Ortsbürgergemeinde bei Experten von Agriexpert Unterstützung suchte. Lösung gesucht und gefunden  Agriexpert erkannte das Problem und vermittelte zwischen der Swisscom und der Ortsbürgergemeinde. In gemeinsamen Diskussionen bestand Agriexpert auf die Berücksichtigung der wichtigsten Anliegen der Grundeigentümerin (siehe Tabelle), was zu einem neuen Vertrag führte. Der neu ausgearbeitete Dienstbarkeitsvertrag schützt nun die Grundeigentümerin in ihren Rechten. Beispielsweise wird neu ausdrücklich erwähnt, dass die Swisscom sämtliche Haftung für allfällige Schäden übernimmt, die durch die Anlage entstehen könnten. Neue Standardverträge  Der Fall der Ortsbürgergemeinde brachte einen Stein ins Rollen: Die Swisscom hat ihren Standardvertrag überarbeitet und auf die wichtigsten Anliegen der Grundeigentümerin Rücksicht genom-

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men. Agriexpert ist sehr zufrieden mit den neuen Dienstbarkeitsverträgen. Einerseits sichert er dem Anlageeigentümer die Investition und andererseits hat der Grundeigentümer Gewähr, dass er ein überschaubares Risiko eingeht. Was heisst das für Landwirte? Dienstbarkeitsverträge müssen nicht einfach so nach Erhalt unterschrieben werden. Es empfiehlt sich bei unklaren Verträgen entsprechend zu verhandeln, damit eine beidseitige Einigung über alle wesentlichen Punkte zustande kommt. Verträge werden nach der Unterschrift meist erst wieder bei Streitigkeiten hervorgenommen und dann gemäss Wortlaut ausgelegt. Deshalb ist es wichtig, dass alle relevanten Punkte ausführlich und verständlich niedergeschrieben werden. In der Tabelle rechts wurden die wichtigsten Punkte, die für einen Dienstbarkeitsvertrag gelten, zusammengetragen und die Verträge von Agriexpert und Swisscom miteinander verglichen. Die Tabelle soll Anhaltspunkte für den eigenen Dienstbarkeitsvertrag geben. Auf alle Fälle soll vor dem Unterzeichnen eines Vertrages aber ein Fachexperte hinzugezogen werden, denn kleine Fehler können bei Streitigkeiten plötzlich teure Folgen haben. m

Schmid AG | voller Energie

Heizöl ist raffiniert, Holz ist raffinierter. 12

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MANAGEMENT Checkliste: Bewertung von Dienstbarkeitsverträgen Agriexpert analysiert zwei Standardverträge, die sie für gut befindet. In der letzten Spalte kann ein dritter Vertrag verglichen und ein Urteil gebildet werden, ob der Vertrag unterzeichnet werden kann. Werden wesentliche Mängel aufgedeckt, so sind Nachverhandlungen angezeigt. Bei den Vertragsmustern handelt es sich um: A) Mustervertrag von SBV Agriexpert und B) Standardvertrag der Swisscom (ab 2016). Kriterium Begründung A) Mustervertrag SBV-Agriexpert B) Standardvertrag Swisscom 1. Gleich- berechtigung

Weil es immer zwei Partner braucht die unterschreiben.

Der SBV geht davon aus, dass kein Zwang gegenüber dem Grundeigentümer ausgeübt wird.

Der Vertrag sieht keine Erweiterung der Anlage vor und geht von Neuverhandlungen bei Vertragsablauf aus.

2. genaue Definition

Weil nur so auch später jeder weiss was er darf bzw. kann.

Die Anlage wird auch technisch genau definiert.

Die Leitungen dienen ausschliesslich dem Datenverkehr und sind mit Lage, Anzahl Rohre und deren Durchmesser definiert.

3. kein Vorrat an Rechten

Weil eine Erweiterung, Änderung der Anlage die Zustimmung des Grundeigentümers bedarf.

Eine Änderung der Anlage ist ausdrücklich Das Einziehen weiterer Leitungen ist nur untersagt. für eigene Zwecke (nicht für Drittanbieter) und nur innerhalb der bestehenden Rohre zulässig. Alles Weitere bedarf neuer Verhandlungen.

4. keine Haftung für die Anlage

Weil die Haftungsfolgen (z.B. Schaden an Mensch und Tier) nicht abschliessend beurteilt werden kann.

Sorgfaltspflicht wird ausdrücklich erwähnt.

Ausdrücklich und vertraglich erwähnt, übernimmt die Swisscom sämtliche Haftung für allfällige Schäden, die durch die Anlage entstehen könnten.

5. Ausschluss leichte Fahrlässigkeit

Weil ein Betriebsunterbruch rasch hohe Schadenersatzforderungen nach sich ziehen kann.

Haftung wird ausdrücklich wegbedungen.

Der Grundeigentümer haftet gegenüber der Swisscom nur für grobfahrlässige Schädigung der Leitung.

6. Verlegung der Leitung auf Kosten des Werks

Weil sich die Verhältnisse bei lange dauernden Vertragsverhältnissen ändern können und eine Verlegung einer Leitung teuer ist.

Entgegen der neuen gesetzlichen Regelung trägt der Anlageeigentümer die Kosten der Verlegung der Leitung.

Die Swisscom übernimmt die Kosten einer allfälligen Verlegung der Leitung.

7. Sorgsamer Umgang mit Boden und Kultur

Weil es der Anstand und die Achtung vor der Arbeit und Natur gebietet und nicht alles mit Geld zu haben ist.

Vertraglich ausdrücklich geregelt.

Das schonende Betreiben der Anlage und die Rekultivierung in den ursprünglichen Zustand wird vertraglich zugesichert.

8. Faire Abgeltung

Weil jedes eingeräumte Recht dem Berechtigten Vorteile verschafft, die in der Regel wirtschaftlich genutzt werden.

Der SBV empfiehlt mit Merkblatt das fallweise Verhandeln der Entschädigung.

Die Swisscom unterscheidet zwischen «normalen» Datenleitungen und Mobilfunkanlagen. Bei letzteren wird eine jährlich frei ausgehandelte Marktmiete angeboten.

9. Zustimmung zur Übertragung

Weil es dem Grundeigentümer nicht egal ist, mit wem er den Vertrag abschliesst.

Der Vertrag kann nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Grundeigentümers auf Dritte übertragen werden.

Der Vertrag kann nur innerhalb des Swisscom-Konzerns übertragen werden. Die Übertragung auf Dritte bedarf der Zustimmung.

10. Vertrags- dauer

Weil der Grundeigentümer nur für sich und nicht auch noch für alle Generationen, die nach ihm kommen, Verpflichtungen eingehen will.

Der Vertrag sieht beide Möglichkeiten vor. SBV Agriexpert bevorzugt die fixe Vertragsdauer.

Der Vertrag gilt für eine Dauer von 25 Jahren. Einigen sich die Parteien nicht über die Fortsetzung, so kann der Eigentümer zwischen Übernahme oder Entfernung entscheiden.

Gute Vorlage für die Verhandlung mit den Anlageeigentümern.

Sehr gute Vorlage, die durch konstruktive Verhandlungen zwischen der Swisscom mit SBV, Agriexpert zustande gekommen ist.

Empfehlung des SBV, Agriexpert an die Grundeigentümer

Wie jeder Muster-Vertrag ist auch dieser dem Einzelfall anzupassen und schriftlich zu ergänzen.

Ihr Vertrag

Wie jeder Muster-Vertrag ist auch dieser dem Einzelfall anzupassen und schriftlich zu ergänzen.

Autor Martin Würsch, Ing.-Agr. FH, dipl. Treuhandexperte, leitet den SBV-Fachbereich Agriexpert. Laurstrasse 10, 5201 Brugg, + 056 462 51 11. www.ufarevue.ch

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MANAGEMENT

Ausbau der Strategieberatung BERATUNGSTOOL CONSILIUM  Die Betriebsleiter sind gefordert, ihr Unternehmen laufend anzupassen. Da ist die richtige Beratung zentral. Ein neues Tool – im Rahmen einer Bachelorarbeit an der HAFL entwickelt – macht die richtige Strategie fassbar.

David Küng

Emil Steingruber

Bis heute konnte sich kein Beratungstool für den strategischen Bereich durchsetzen. Die Tools waren in der Anwendung aufwändig und somit zu teuer. Die Nachfrage nach Beratungen im strategischen Bereich ist aber gross, wie die Erfahrung der Berater zeigt. In Zusammenarbeit mit Jörg Mühlebach von der Liebegg wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit an der HAFL ein neues Tool entwickelt, basierend auf Umfragen und Interviews mit Landwirten und landwirtschaftlichen Beratern. Zusätzlich wurden bestehende Tools analysiert und ein neues entwickelt. Dieses neue Tool wurde auf acht Testbetrieben unter Begleitung verschiedener Berater angewendet und die Ergebnisse ausgewertet. Umfassendes Tool  Das neu entwickelte Beratungstool Consilium orientiert sich am strategischen Problemlösungsprozess. Es umfasst die vier Beratungsmodule «Standortanalyse», «Strategien entwickeln», «Strategien berechnen» und «Coaching und Controlling». Nebst altbekannten und be-

währten Programmen wie Betvor wurden verschiedene weitere Programme entwickelt, welche die Beratung für beide Seiten vereinfachen. Das Angebot in Modulen und die Auswahl der dazu verfügbaren Programme ermöglichen trotz des standardisierten Vorgehens eine individuelle und nachfrageorientierte Beratungsdienstleistung. Wissen, wo man steht  Das Modul Standortanalyse arbeitet mit dem eigens dafür entwickelten Programm «AdA» (Analyse der Ausgangslage). Darin werden die Buchhaltungsergebnisse des eigenen Betriebes mit den Ergebnissen ausgewählter Vergleichsbetriebe aus dem Grundlagenbericht verglichen. Es können Daten aus bis zu drei Jahren verglichen werden. Durch die Visualisierung der Ergebnisse können die Stärken und Schwächen einfach aufgezeigt werden. In einem zweiten Teil geht die Standortanalyse auf die Werte und Probleme der Bauernfamilie ein. Die richtige Strategie finden  Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Standortanalyse werden im zweiten

Tabelle: Zeitaufwand der Berater für die Module 1 und 2 Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 14

Bemerkungen Vor- bereitung 33 ha LN, Milchvieh, Obst 1.5 39 ha LN, Rindviehmast 3.0 50 ha LN, Milchvieh 1.5 15 ha LN, >500 Mastschweine 1.5 34 ha LN, Milchvieh 1.5 31 ha LN, Spez.-kulturen, Direktvermarkt. 2.0 44 ha LN, Milchvieh, Berggebiet 2.0 22 ha LN, Milchvieh 1.5 Durchschnitt 1.8

Durch- führung 2.0 2.5 3.0 3.0 2.5 2.0 1.8 2.0 2.3

Bericht 1.5 1.5 2.5 2.0 2.0 2.5 2.0 2.0 2.0

Total 5.0 7.0 7.0 6.5 6.0 6.5 5.8 5.5 6.2

Modul passende Strategien für die Zukunft ausgearbeitet. Strategien fassbar machen  Der Betriebsleiter bestimmt, welche Varianten er berechnen lassen möchte. Die Berechnung macht ein geplantes Projekt fassbarer und ist als Entscheidungsgrundlage sehr wertvoll. Dabei wird auf das bewährte Instrument Betvor zurückgegriffen. Langfristige Zusammenarbeit  Das letzte Modul sieht vor, dass sich Betriebsleiter und Berater nach der Beratung regelmässig, beispielsweise einmal jährlich, treffen. Es soll überprüft werden, ob sich der Betrieb noch auf dem richtigen Weg befindet und wo Probleme sind oder entstehen könnten. Die Intensität der Zusammenarbeit kann vom einfachen Controlling bis zum tiefgreifenden Coaching reichen. Bewährter Praxiseinsatz  Die Module «Standortanalyse» und «Strategien entwickeln» wurden auf acht Betrieben getestet. Die übrigen beiden Module konnten aus zeitlichen Gründen nicht im Rahmen der Bachelorarbeit angewendet werden. Sechs der acht Betriebsleiter waren mit der gemachten Beratung sehr zufrieden. Von den übrigen zwei war einer nur bedingt zufrieden, der andere stellte sich für eine Auswertung nicht mehr zur Verfügung. In den durchgeführten Auswertungsgesprächen wurde das Analyseprogramm «AdA» aber einstimmig positiv beurteilt. Vor allem der Vergleich mit Referenzbetrieben, sowie die übersichtliche Darstellung wurden von den Betriebsleitern als sehr hilf12 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Erfahrung ist gefragt  Eine Tachonadel im roten Bereich muss nicht immer eine Schwäche sein. Wichtig ist eine ganzheitliche Beurteilung. Kennzahlen im roten Bereich müssen genauer betrachtet werden. Bei den Tierarztkosten in der Grafik muss zum Beispiel die unterschiedliche Milchleistung zwischen dem Betrieb und der Referenz berücksichtigt werden. Eine objektive Beurteilung der Kennzahlen setzt deshalb eine gewisse Erfahrung voraus. Einfacher Einstieg in die Beratung Die Berater schätzen am Modul «Standortanalyse» den einfachen Einstieg in die Beratung. Durch die mit dem Programm «AdA» aufgearbeiteten Informationen wird eine Diskussionsgrundlage geschaffen, auf der ein tiefgreifendes Gespräch aufgebaut werden kann. Consilium punktete mit der Visualisierung der Ergebnisse. Das Vorgehen erwies sich als sehr effizient. Die Berater beschrieben es ins-

gesamt als zielführender als bisherige Tools. Auch konnte ein Betriebsbesuch eingespart werden. Im Durchschnitt wendeten die Berater für die Standortanalyse und das Ableiten von Strategien inklusive Vorbereitung und Schreiben eines Schlussberichtes rund sechs Stunden auf, ohne Berücksichtigung der Fahrzeit (Tabelle). Davon muss aktuell noch mit rund einer Stunde Arbeitsaufwand für die Dateneingabe gerechnet werden. Potenzial für «Coaching und Controlling»  Da das Modul «Coaching und Controlling» im Rahmen der Bachelorarbeit nicht angewendet werden konnte, beschränken sich die Erfahrungen lediglich auf die Einschätzung der Landwirte und Berater. Beide Seiten sind an einer langfristigen Betreuung interessiert. Für die Berater macht ein jährlich fixer Termin Sinn, während die Betriebsleiter nur alle drei bis vier Jahre ein solches Angebot nutzen würden. Zudem wären die Betriebsleiter an überbetrieblichen Beratungsangeboten interessiert. Vielseitig anwendbar  Betriebsleiter und Berater waren sich einig, dass Consilium nebst der landwirtschaftlichen Beratung vielseitig anwendbar sein könnte. Die Landwirte wünschten sich ein solches Angebot von ihrer Treuhandstelle oder die Möglichkeit, das Programm zur Selbstanwendung zu nutzen. Die Berater sahen nebst dem Treuhandbereich auch Einsatzmöglichkeiten in der landwirtschaftlichen

Auf den ersten Blick sieht man, wo man steht «Da mich Betriebswirtschaft sehr interessiert, habe ich am Testlauf des Beratungstools Consilium teilgenommen. Natürlich auch in der Hoffnung, dass ich für meinen Betrieb etwas mitnehmen kann. Überzeugt hat mich vor allem die grafische Darstellung der Ergebnisse. Durch die Visualisierung mit verschiedenen Farben wird das Ergebnis greifbar und auch Personen ohne Affinität zur Betriebswirtschaft erkennen schnell die Ergebnisse. Was mir auch sehr gefallen hat, ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Betrieb. Der Zeitaufwand war für mich sehr gering. Man benötigt die Buchhaltungsergebnisse und wenn man weiss, wo die benötigten Zahlen stehen, braucht man nicht viel Zeit. Und falls jemand dabei Hilfe brauchen würde, steht einem ein Berater zur Seite». Paul Frey führt im Aargauer Jura einen Betrieb mit 48 Kühen und 40 Aufzuchtrindern. Er bewirtschaftet 50 ha LN mit Triticale (2 ha), Weizen (5 ha), Raps (4 ha), Kunstwiese (8 ha) und 18 % Ökofläche. UFA-REVUE · 12 2015

Grafik: Kosten für Tierarzt und Medikamente Kosten (Fr.)

reich beurteilt. Das Programm zeigt die Stärken und Schwächen des Betriebes einfach und mit verhältnismässig geringem Aufwand auf. Die Grafik zeigt einen Ausschnitt aus dem Programm. Hier wird deutlich aufgezeigt, dass die Tierarztkosten des Milchviehbetriebes pro GVE markant über jenen der Referenz liegen. Der Tacho zeigt an, um wie viel Prozent sich der Betrieb von den Referenzbetrieben unterscheidet und somit, ob sich der Betrieb in einem annehmbaren Bereich befindet oder nicht.

350 300 250 200 150 100 50 0

89 % 2012

2013

2014

Ø Ø Betrieb Referenz

Darstellung der Ergebnisse der Analyse der Ausgangssituation: Jede Kennzahl kann als absoluter Wert, pro ha oder pro GVE verglichen werden. Die Tachonadel zeigt, um wie viel Prozent höher der Betrieb, im Vergleich zu den Referenzbetrieben, liegt.

Ausbildung. Ein Betriebsleiter könnte sich zudem vorstellen, das Programm «AdA» für das Betriebskonzept zu verwenden, das bei landwirtschaftlichen Kreditkassen allgemein verlangt wird. Schwächen des Tools  Aktuell stellen der Detailgrad des Grundlagenberichtes, sowie der Kontenplan die grössten Schwachpunkte dar. So werden beispielsweise im Vergleichsbetrieb «Schweine» die Schweinemast und -zucht zusammengefasst. Beim Kontenrahmen besteht oft das Problem, dass die Direktkosten im Pflanzenbau auf einem Konto zusammengefasst werden. Dies verunmöglicht eine genaue Analyse. In zukünftigen Versionen sollen diese Schwachpunkte soweit als möglich behoben werden. Fazit  Mit Consilium wurde ein vielseitiges Beratungstool entwickelt, das unabhängig von der Betriebsstruktur flexibel angewendet werden kann. Die Einsatzmöglichkeiten des Tools scheinen vielfältig zu sein und gehen über die landwirtschaftliche Beratung hinaus. Consilium hat sich in der Praxisanwendung bewährt und punktet unter anderem mit seinen neu entwickelten Programmen, die vor allem in der Darstellung der Ergebnisse überzeugen. Wie weiter?  Damit das Projekt weiter verfolgt werden kann, müssen interessierte Institutionen gefunden werden, welche die Entwicklung des Tools unterstützen. Aktuell wird eine Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg geprüft. m

Autoren David Küng, BSc Agronomie mit Vertiefung in Agrar­wirtschaft, verfasste die Bachelor-Arbeit an der HAFL Zollikofen und arbeitet zurzeit bei der Agro-Treuhand Aargau AG, Rupperswil. dave.kueng@gmx.ch Emil Steingruber führt neben seiner Lehrtätigkeit an der HAFL eine eigenständige Firma für Unternehmensberatung in Lyss. Seine Dienstleistungen beinhalten Beratung von Landwirten und Milchproduzenten, Coaching von Kooperationsprozessen und von Projekten für die regionale Entwicklung (PRE). www.es-consulting.ch www.ufarevue.ch 12 · 15

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MANAGEMENT

Wirtschaftlichkeit vergleichen ZENTRALE AUSWERTUNG  Welche Betriebe wirtschaften besonders erfolgreich und wie unterscheiden sie sich von den anderen? Dieser Frage geht Agroscope jährlich nach, indem sie Buchhaltungsdaten von unterschiedlichen Betrieben analysiert. Erstaunlich dabei ist, dass gewisse Verkehrsmilchbetriebe aus dem Berggebiet gerade mal 2.– Fr. pro Stunde verdienen.

Swetlana Renner

Daniel Hoop

Die Daten aus der Zentralen Auswertung zeigen die Stärken und Schwächen der teilnehmenden Betriebe auf. Agroscope untersucht Betriebe aus der ganzen Schweiz und allen Produktionsrichtungen. Dieser Artikel beschränkt sich auf Verkehrsmilchbetriebe in den Bergregionen (Bergzonen 2 bis 4). Die Daten wurden zwischen 2011 und 2013 erhoben. Agroscope vergleicht die teilnehmenden Betriebe und stellt Gründe für die unterschiedliche Wirtschaftlichkeit dar. Verdienst  Vollzeit-Familienarbeitskräfte eines durchschnittlichen Verkehrsmilchbetriebs in der Bergregion verdienten im Auswertungszeitraum rund 36 000.– Fr. pro Jahr (siehe Tabelle 1). Dieser Betrag ist deutlich kleiner als der vom Bundesamt für Statistik ermittelte Vergleichslohn aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor. Dieser lag in den untersuchten Jahren zwischen 62 000.– und 64 000.– Fr pro Jahr. Die auf Verkehrsmilchproduktion spezialisierten Betriebe verdienen aber

Zentrale Auswertungsstelle von Buchhaltungsdaten Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope in Tänikon ist auf gesamtschweizerischer Ebene für das Monitoring des Einkommens der landwirtschaftlichen Betriebe verantwortlich. Zu diesem Zweck werden Betriebe zufällig ausgewählt und schriftlich kontaktiert. Danach werden die ausgewählten Betriebe vom Link Institut telefonisch um Teilnahme gebeten und bei ihrer Datenlieferung unterstützt. Die Datenlieferung umfasst Kennzahlen eines Finanzbuchhaltungsabschlusses. Jeder teilnehmende Betrieb erhält für die Datenlieferung eine finanzielle Entschädigung sowie eine schriftliche individuelle Rückmeldung. Auf vier Seiten wird die wirtschaftliche Situation des Betriebes dargestellt und mit ähnlichen Betrieben verglichen. Die Auswertung ermöglicht es dem Betriebsleitenden, Schwächen und Stärken seines Betriebes zu identifizieren. Weiterführende Informationen zu der Erhebung finden Sie unter: www.einkommenssituation.ch.

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Der Arbeitsverdienst von Verkehrsmilchbetrieben im Berggebiet liegt zwischen 2.– und 19.– Franken in der Stunde. auch im Vergleich zu anderen Betriebstypen eher weniger. So betrug der Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft im Mittel aller Bergbetriebe und deren Produktionsrichtungen rund 46 000.– Fr. Unterteilt man die 426 untersuchten Verkehrsmilchbetriebe der Bergregion in vier gleichgrosse Gruppen (je 106 bzw. 107 Betriebe) geordnet nach dem Arbeitsverdienst, ergeben sich deutliche Unterschiede: Das Viertel mit dem geringsten Arbeitsverdienst verdiente weniger als 25 000.– Fr. pro Vollzeit- Familienarbeitskraft im Jahr. 20 dieser Betriebe verzeichneten sogar Verluste (negative Arbeitsverdienste). Auf der anderen Seite realisierte das beste Vier-

tel einen Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft von durchschnittlich 70 000.– Fr. Strukturelle Unterschiede  Wenn man die Betriebe mit dem höchsten und dem tiefsten Arbeitsverdienst miteinander vergleicht, stellt man fest, dass das beste Viertel der Betriebe mit 32 Grossvieheinheiten doppelt so viele Tiere hält, wie das tiefste Viertel. Die erfolgreichen Betriebe befinden sich überwiegend in der Bergzone 2 und bewirtschaften mit 31 ha durchschnittlich 12 ha mehr Grünlandfläche als die Betriebe mit den tiefsten Einkommen. Neben der Betriebsgrösse und den natürlichen Produktionsbedingungen hat 12 2015 · UFA-REVUE


MANAGEMENT auch die Ausbildung des Betriebsleiters einen positiven Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg. Vollkostenanalyse  Um die aufgezeigten Unterschiede besser zu verstehen, reicht die gesamtbetriebliche Sicht nur bedingt, denn die betrachteten Verkehrsmilchbetriebe haben weitere Betriebszweige. So ist es zum Beispiel möglich, dass nebenbei noch Hühner, Schweine oder Schafe gehalten werden. Das gesamtbetriebliche Ergebnis widerspiegelt somit nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung, sondern ist eine Mischrechnung aller Betriebszweige. Um nur die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung alleine zu analysieren, benötigt man die Leistungen und Kosten des Betriebszweigs Milchvieh. Während die Direktkosten und Leistungen in den Buchhaltungen vorhanden sind, stellen die Vollkosten des Betriebszweigs eine grössere Herausforderung dar. Denn die Gemeinkosten wie Arbeit, Maschinen und Gebäude müssen auf die verschiedenen Betriebszweige aufgeteilt werden. Agroscope wendet hierzu das Maximum-Entropie-Modell an, das eine an der Praxis orientierte Zuweisung der Gemeinkosten ermöglicht. Die Kosten für Maschinen und Gebäude umfassen auch die dazugehörenden Kapitalzinsen, sowohl für Eigen- wie auch für Fremdkapital. Für die Arbeit liegt die effektiv eingesetzte Zeit vor, die auf die Betriebszweige aufgeteilt wird. Jede Hektare Land wird mit einem aus der Zentralen Auswertung abgeleiteten, mittleren Pachtzins bewertet. Bei den Erlösen müssen sowohl die Produktverkäufe wie auch die Direktzahlungen berücksichtigt werden. Wirtschaftlichkeit  In Tabelle 2 ist die Kosten-Leistungs-Rechnung für das Milchvieh aufgeführt, wobei die Grossvieheinheit als Bezugsgrösse dient. Die Ergebnisse verdeutlichen die geringe Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung im Berggebiet. Im Mittel wird ein Stundenlohn von 8.62 Franken erzielt (Tabelle 2). Wiederum werden die Betriebe in vier Viertel eingeteilt. Da die Einteilung anhand des Stundenlohns des Betriebszweigs Milchvieh und nicht wie vorhin anhand des ArUFA-REVUE · 12 2015

Tabelle 1: Kennzahlen Verkehrsmilchbetriebe Arbeitsverdienst und weitere Charakteristiken der untersuchten Bergmilchbetriebe 2011 – 2013 nach Arbeitsverwertungsgruppen unterstes bestes Differenz Alle Viertel Viertel der «Viertel» Arbeitsverdienst pro Vollzeit- Familienarbeitskraft (Fr.) 35  979 9 322 69  318 59 996 Anzahl Tiere (GVE) 24 17 32 15 Grünlandfläche (ha) 24 19 31 12 Milchleistung pro Kuh (kg) 6032 5 783 6 338 556 Milchpreis (Rp.) 66 63 68 5 Anteil Betriebe in Bergzone II 68 % 55 % 78 % 23 % Anteil Betriebsleiter mit weiterführender Ausbildung * 21 % 14 % 29 % 15 % * z. B. Meisterprüfung, Technikerschule, Fachhochschul-, Hochschulausbildung

Tabelle 2: Kosten-Leistungs-Rechnung pro Raufutter-GVE für den Betriebszweig Verkehrsmilch der untersuchten Bergmilchbetriebe 2011 – 2013 nach Arbeitsverwertungsgruppen unterstes bestes Alle Viertel Viertel + Leistungen ohne Direktzahlungen 3 958 3 731 4 265 + Direktzahlungen 3 406 3 549 3 092 = Leistungen total 7 365 7 280 7 357 – Direktkosten total (inkl. Pacht) 2 234 2 550 2 058 Gebäude 1 063 1 468 792 Maschinen 1 540 1 970 1 185 sonstige Strukturkosten 539 682 415 – Gemeinkosten ohne Arbeit 3 143 4 121 2 394 = Arbeitsverdienst 1 989 610 2 906 (Gewinn ohne Arbeitsentschädigung) Arbeit in Stunden 231 298 150 = Stundenlohn alle Arbeitskräfte 8.62 2.04 19.44

beitsverdienst für den ganzen Betrieb erfolgt, sind nicht zwingend dieselben Betriebe im untersten bzw. besten Viertel. Die Betriebe mit dem höchsten Stundenlohn («bestes Viertel») erwirtschaften im Betriebszweig über 19.– Fr., während die wenig erfolgreichen Betriebe («unterstes Viertel») lediglich 2.– Fr. pro Stunde erwirtschaften. Die beiden Viertel unterscheiden sich dabei kaum in den Leistungen: Die aufgrund tieferer Milchpreise und -leistungen resultierenden tieferen Erlöse werden mit höheren Direktzahlungen kompensiert. Der Unterschied ergibt sich aus den unterschiedlichen Kosten pro GVE. Bei den Direktkosten spart das obere Viertel knapp 500 Franken. Der wichtigste Unterschied betrifft jedoch die eingesetzte Arbeitszeit pro GVE. Das beste Viertel benötigt pro GVE die Hälfte der Zeit des untersten Viertels. Ähnliches gilt für die Maschinen- und Gebäudekosten. Erklären lässt sich dies vor al-

Differenz der «Viertel» 534 – 457 77 – 492 – 676 – 785 – 267 – 1 728 2 296 – 149 17.39

lem durch die höhere Anzahl Tiere im Betriebszweig und den damit einhergehenden gesteigerten Rationalisierungsgrad. Fazit  Die gesamtbetriebliche Analyse der Verkehrsmilchbetriebe zeigt, dass die Betriebsgrösse und die klimatischen und topographischen Bedingungen (Einfluss der Zonen) die Wirtschaftlichkeit massgeblich beeinflussen. Auf der Ebene Betriebszweig wird klar, dass die Gemeinkosten und der Arbeitseinsatz im untersten Viertel deutlich höher sind. Daraus folgt schliesslich ein tieferer Arbeitsverdienst. Um die eigene Situation zu verbessern, ist es wichtig, die Vollkosten zu kennen. Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten liefert hierzu wertvolle Vergleichszahlen. Ausserdem können Beratungs- und Weiterbildungsangebote helfen, den Betrieb weiterzuentwickeln. m

Autoren Dr. Swetlana Renner und Daniel Hoop, Wissenschaft­ liche Mitarbeitende, Agroscope, Institut für Nachhaltigkeitswissen­ schaften, Tänikon, 8356 Ettenhausen www.ufarevue.ch 12 · 15

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Maschine des Jahres 2016 Im Rahmen der Agritechnica wurden diverse Wettbewerbe ausgetragen, die den Traktor oder die Maschine des Jahres gekürt haben. Erwartungsgemäss erhielt der Fendt 1000 Vario den Preis «Maschine des Jahres», der von 23 Fachredaktoren aus 23 Ländern vergeben wird. Der Publikumspreis ging ebenfalls an den Fendt 1000 Vario. «Traktor des Jahres» in der Kategorie der Traktoren, die mit einem 4-Zylinder Motor und über 70 PS ausgestattet sind und ein Gewicht unter 8500 kg haben, wurde der MF 5713 SL. Der Same Futteto S90.3 ActiveDrive wurde als bester Spezialtraktor ausgezeichnet. Den Preis für das beste Design erhielt der Valtra N174 V. In 14 Kategorien wurde der Preis «Maschi-

ne des Jahres 2016» vergeben. Die Gewinner sind: • Traktor Kategorie XXL (+ 400 PS): Fendt Vario 1050 • Traktor Kategorie XL (280  – 400 PS): John Deere 8R • Traktor Kategorie L: Case IH Optum, New Holland T7 HD und Steyr Terrus

Neue AutoWrap und VariWrap Wickelgeräte von Tanco Ab sofort bietet Tanco die neu entwickelten VariWrap und AutoWrap Rundballen-Wickelsysteme an. Die

Argo Tractors erhält Isobus Zertifizierung Durch die Nutzung neuester Technologien sollen die Ansprüche einer innovativen Landwirtschaft erfüllt werden. Dieses Ziel hat Argo Tractors mit dem Erhalt der Isobus-Zertifizierung durch die AEF (Agricultural Industry Electronics Foundation) erreicht. AEF ist als unabhängige Organisation entstanden, um Richtlinien für die Anwendung elektronischer Standards zu vereinheitlichen, insbesondere in Bezug auf Isobus. Das Isobus-System ist für die Landini und McCormick Baureihen des oberen Leistungssegments erhältlich. Es ermöglicht den Informations- und Datenaustausch zwischen Traktor und Anbaugerät über einen im Traktor installierten Terminal.

S-Serie ist das direkte Upgrade der Tanco 1320 Wickler, die im Dreipunkt oder am Lader angebaut werden und mit zwei Wickelarmen ausgerüstet sind. Das Programm bietet das Einstiegsmodell AutoWrap S100 mit einem Wickelarm sowie die Topmodelle VariWrap S200 mit zwei und VariWrap S300 mit drei Armen an. Mit dem VariWrap S300 ist es gelungen, drei Wickelarme an einem Wickler zu platzieren und mit dreifacher Geschwindigkeit zu arbeiten. Der vollautomatische Wickelprozess erleichtert den Arbeitsvorgang. UFA-REVUE · 12 2015

• Traktor Kategorie M: Deutz-Fahr 6000 C-Shift • Traktor Kategorie S: Valtra N Serie • Mähdrescher: Claas Lexion 700 • Häcksler: Krone BiG X 630 • Hackfruchternte: Holmer Rübenroder Terra Dos T4-30 HR12 • Bestandesführung: Amazone Düngerstreuer ZA-TS mit Argus twin • Logistik: Zunhammer Ultra Light Tankwagen ULT-18 • Bodenbearbeitung: Kverneland Pflug 2500 i-Plough • Drilltechnik: Lemken Solitair 25 • Elektronik: Väderstad Saatgutüberwachung SeedEyes • Sonderpreise: E-3 (Saatgutbehandlung mit Elektronen) von Evonta und AirCell (Reifendruckregelsystem) von Mitas und Fendt

Robert Aebi ist Importeur für John Deere Forstmaschinen Die Robert Aebi Landtechnik AG übernahm per 1. November 2015 den Import und Vertrieb aller Maschinen und Geräte aus dem Pro-

gramm der Division John Deere Forestry. Die Kundenbetreuung erfolge partnerschaftlich und in enger Zusammenarbeit mit den bisherigen Importeuren Bührer & Richter AG und Aggeler AG. Per 1. Januar 2018 wird die Robert Aebi Landtechnik AG den exklusiven Import für die Schweiz und Liechtenstein übernehmen. Das Sortiment der Division John Deere Forestry umfasst schwerpunktmässig die Produkte Forwarder, Harvester und Skidder sowie die damit verbundenen Anbaugeräte und Ersatzteile.

Claas zertifiziert seine Gebrauchtmaschinen

Claas führt international ein neues Zertifizierungsprogramm für ausgesuchte junge Claas Gebrauchtmaschinen ein. Das Zertifizierungsprogramm First Claas Plus beinhaltet automatisch die 12-monatige Garantie Maxi Care First Plus, dank der im Garantiefall alle benötigten Claas Original Ersatzteile, Betriebsstoffe und Reparaturarbeiten vom lokalen Vertriebspartner ersetzt bzw. durchgeführt werden. Das Programm First Claas Plus ist verfügbar für ausgewählte gebrauchte Claas Traktoren, Mähdrescher und Feldhäcksler, die maximal drei Jahre alt sind. Für das Zertifizierungsverfahren werden Gebrauchtmaschinen ausschliesslich von Spezialisten in autorisierten Claas Zentren genau unter die Lupe genommen. An den Erntemaschinen werden dabei bis zu 390 und bei Traktoren bis zu 210 Kontrollpunkte überprüft. Dazu gehören beispielsweise Kühler, Bremsen, Riemen, Türen, Kupplungen, Lager, Kabelbäume, die Kabinenfederung und die Prüfung auf Undichtigkeiten an Motor und Hydraulik. Die First Claas Plus Gebrauchtmaschinen sind auf dem Online-Portal der Claas Gebrauchtmaschinenwelt First Claas Used unter www.first-claas-used.com zu finden. Dort kann der Interessent das komplette Gebrauchtmaschinenangebot aus dem internationalen Claas Netzwerk einsehen – und hat damit eine grössere Auswahl als ihm sein Händler vor Ort bisher anbieten konnte.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 19


LANDTECHNIK

Blick in die Zukunft SPITZENTECHNOLOGIE  Die Fachmesse Agritechnica ist mit einem positiven Ergebnis zu Ende gegangen. Trotz der Milchkrise und einem Absatzrückgang von etwa 10 % bei landwirtschaftlichen Geräten, zieht die Messe auch weiterhin unzählige Menschen an und bietet eine immer noch grössere Auswahl an Ausstellern. Automatisierung und Datensammlung gewinnen an Bedeutung.

Seine Wendigkeit brachte dem Same Frutteto S90.3 ActiveDrive den ersten Preis als Traktor des Jahres in der Kategorie der Spezialtraktoren ein.

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Die Agritechnica 2015 hat ihre Türen geschlossen. 450 000 Personen aus 124 Ländern haben die Hallen des Messeparks in Hannover durchkämmt. Es zeichnet sich auch eine Tendenz aus dieser Ausstellung ab: Für eine höhere Leistung von Landmaschinen reichen eine grössere Arbeitsbreite und ein grösseres Transportvolumen nicht mehr aus. Mit der Einführung angeschlossener Maschinen stellen verschiedene Hersteller fest, dass wenige Anwender das gesamte Potenzial ihrer Maschinen nutzen. Ob es sich dabei um die Dresch- oder Silierleistung oder um die Nutzung der gesamt verfügbaren Arbeitsbreite handelt: Die Anwendung der leistungsstärksten Maschinen erfordert die Beherrschung zahlreicher, von der Fahrerkabine der selbstfahrenden Maschine bzw. des Traktors aus schwer auswertbarer Parameter. Die Regeln haben sich geändert. Die Leistung ist nicht mehr der einschränkende Faktor. Mit der Erhöhung der Leistung in den vergangenen Jahren

stossen die leistungsstärksten Maschinen an ein unüberwindbares Hindernis: das Strassenverkehrsgesetz. Heute ist eine maximale Leistung bei einem Volumen von 3.5 m Breite, einer Höhe von über 4 m und einer Länge von unter 18.75 m, ohne dabei das maximal zulässige Gesamtgewicht von 40 Tonnen auf Strassen zu überschreiten, das Ziel. Die Leistungsverbesserung geht heute somit über eine komplette Auslastung des Potenzials der heutigen Technik, mit der die Maschinen ausgestattet sind, hinaus. Vermehrter Einsatz von Sensoren Mit Hilfe der Elektronik und Informatik können alle Arbeitsparameter der Maschinen für eine höhere Leistung analysiert und verändert werden: Die Vorschubgeschwindigkeit des Traktors wird mit Hilfe der Pick-up-Presse des Ladewagens oder der Presse gesteuert, die Drehzahl jeder Fräse kann individuell eingestellt werden, die Arbeitsbreite eines Pfluges kann wie die eines Düngerstreuers oder Spritzgerätes automatisch angepasst werden. Ein weiterer Parameter ist der Erntefluss, der das Vorankommen von Mähdreschern oder Siliermaschinen bestimmt, bei denen auch diverse Teile je nach Topografie reagieren. In den Medien wird das selbstfahrende Kraftfahrzeug regelmäs- sig erwähnt. In der Landwirtschaft hingegen ist diese Technik bereits im Einsatz. Die Einführung dieser Technik wird lediglich aus rechtlichen Gründen und wegen einer lückenhaften Abdeckung der Internetanschlüsse verhindert. Laut den Ingenieuren wird sich die Arbeitsweise des Fahrers von Landmaschinen in den kommenden Jahr-

zehnten derart verändern, dass dieser nur noch der Bediener einer mobilen Maschine sein wird. Eine Arbeit, die schon fast derjenigen von Piloten einer Verkehrsmaschine ähnelt. Landwirtschaft 4.0  Im Gegensatz zur Industrie, die sich hinter Gebäudemauern verstecken kann, läuft die Pflanzenproduktion öffentlich ab. Alles, was auf den Feldern passiert, ist für jeden sichtbar. Die Vorstellung der traditionellen Landwirtschaft, die in der Werbung immer vermittelt wird, beeinflusst die gesellschaftliche Wahrnehmung der Agrarproduktion. Die Diskussionen um Pflanzenschutzmittel und die immer wiederkehrenden Gesundheitsskandale sind in den Köpfen der Konsumenten so verankert, dass

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LANDTECHNIK

Steyr präsentierte seinen neuen Terrus CVT 6300, der in seiner Leistungsklasse Maschine des Jahres wurde. dadurch die moderne Landwirtschaft mit Umweltkatastrophen und der Gefährdung der Bevölkerung in Verbindung gebracht wird. Einige Verbraucher wünschen sich eine Rückkehr zur alten Technik, die aber vielleicht zu Unrecht Synonym für eine bessere Produktqualität ist. Wie wird man darauf reagieren, wenn Pferde, Menschen und alte Traktoren auf einmal durch vernetzte Roboterarmeen ersetzt werden? Obwohl sie davon überzeugt sind, dass die Automatisierung der Feldarbeit unausweichlich ist, sind die Fachleute der Agrartechnik über die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen besorgt. Offene Fragen  Die Fachmesse Agritechnica geht zu Ende, nachdem dort mehrere Innovationen vorgeführt wur-

Die Hersteller gaben stolz einen Einblick in das Innenleben ihrer neusten Produkte.

den, die eine effizientere und präzisere Arbeitsweise der Landmaschinen ermöglichen. Mit Hilfe einer bisher nie erreichten Präzision weiss man nun genau, was gemacht, verteilt oder geerntet wird. Alle Informationen, die BigData im Agrarbereich sammelt, werden derzeit selten ausgewertet. Aber sie haben bereits den Appetit der grossen Firmen der Industrie 2.0 angeregt. Mit Hilfe einer einfachen Analyse der «Likes» auf Facebook lässt sich ein komplettes Profil einer Person ableiten. Wie werden zuverlässige Informationen über Anbauerträge, den Bedarf an Hilfsstoffen bzw. Kraftstoff, die für die Lebensmittelproduktion notwendig sind, verarbeitet? Welche Folgen wird dies für den internationalen Handel mit landwirtschaftlichen Produkten haben?

Wem gehören diese Daten? Dem Landwirt, dem Gerätehersteller oder dem Unternehmen, das diese auswertet? Wer hat darauf Zugriff? Sollten die Vorteile der Nachverfolgbarkeit nicht mehr zu verleugnen sein, wird diese Entwicklung noch viele offene Fragen aufwerfen. Wie man schon auf der letzten Agritechnica sehen konnte, manifestiert sich die Informations- und Kommunikationstechnik langsam aber sicher in der Landwirtschaft. Wieder einmal ist der technische Fortschritt schneller als die Gesellschaft. Wie wird die Gesellschaft nach der Mechanisierung von Landmaschinen, dem Mineraldünger und dem Pflanzenschutz auf die Automatisierung und Datenverarbeitung in der Landwirtschaft reagieren? m

Der Fendt 1050 Vario konnte einige Preise und die Aufmerksamkeit der Besucher für sich gewinnen.

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon www.ufarevue.ch 12 · 15

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PRAXISTEST LANDTECHNIK

Ideal für Frontladerarbeiten DER MASSEY FERGUSON 5613  Massey Ferguson stimmte den Traktor und die Frontlader der 900er-Reihe für eine optimale Handhabung aufeinander ab. Mit maximaler Sicht, leistungsstarker Hydraulik, ergonomischer und effizienter Bedienung eignet sich dieser vielseitige Traktor sowohl für Zuchtbetriebe als auch für den kommunalen Einsatz.

Die Traktorenreihe Massey Ferguson 5600 wurde für Mischbetriebe und den kommunalen Einsatz konzipiert, die eine hohe Wendigkeit und besondere Eigenschaften bei Frontladerarbeiten verlangen. Die sechs Modelle der Serie sind mit AGCO Power-Motoren mit Common-Rail-Einspritzung ausgerüstet. Während die Modelle 5608, 5609 und 5610 über einen 3-Zylinder-Motor mit 3.3 l Hubraum verfügen, werden die Modelle 5611, 5612 und 5613 von einem 4-Zylinder-Motor mit 4.4 l Hubraum angetrieben. Die neue SCR-Technologie der zweiten Generation mit AdBlue-Einspritzung sorgt für die Einhaltung der Abgasrichtlinien und ist darüber hinaus wartungsfrei. Bei Neutralstellung des Wendegetriebes und angezogener Handbremse wird die Motordrehzahl zur Reduzierung des

Kraftstoffverbrauchs automatisch auf 750 U/min gesenkt. Die Auswertung der Agcommand-Daten ergab, dass viele Traktoren sich zwischen 12 % und 30 % der Betriebszeit im Leerlauf befinden. Der MF 5613 von Thomas Stöckli ist mit einem Dyna-6-Getriebe mit 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgängen ausgerüstet, die ebenso wie das Wendegetriebe ohne Auskuppeln geschaltet werden können. Für eine einfachere Bedienung wird die Kupplung bei Betätigung des Bremspedals automatisch aktiviert. Die Funktion Speedmatching, die bei den Dyna-6-Getrieben serienmässig ist, wählt beim Wechsel einer Gruppe automatisch die optimale Lastschaltstufe. Über den PowerControl-Hebel an der linken Lenkradseite stehen die drei Funktionen Fahrtrichtungswechsel (Vorwärts/Rückwärts), Ein-/Auskuppeln und Lastschaltstufen-

wechsel zur Verfügung. Das Dyna-6-Getriebe bietet 9 Gänge für den Arbeitsbereich Feldarbeit (4 bis 12 km/h). Gute Sicht nach vorn  Kühlsystem und Motor sind äusserst kompakt konstruiert und liegen unter einer abfallenden Motorhaube, die eine optimale Sicht bei Transportarbeiten und dem Einsatz von Frontgeräten bietet. Trotz des langen Radstands wurde der MF5613 für Frontladerarbeiten entwickelt. Neben der Freisichthaube legte der Hersteller besonderen Wert auf das Hydrauliksystem und die ergonomische Einrichtung der Kabine. Load Sensing  Das CCLS-System (Closed Centre Load-Sensing) leistet bis zu 110 l/min bei einem maximalen Druck von 200 bar. Dadurch sind Hub-

Praxisstimme: «Der MF 5613, ein vielseitiger Traktor» Thomas Stöckli ist neben seiner Beschäftigung bei der LANDI Thun auch als Lohnunternehmer im Berner Oberland tätig. Erntearbeiten und Futtermitteltransporte sowie Übersaat machen den wesentlichen Teil dieser Arbeiten aus.

Thomas Stöckli

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Für die Erntearbeit an den steilen Hängen in seiner Region und den Transport zum Kunden benötigt er einen leistungsstarken, wendigen und leichten Traktor. Die Garage Walter Streit AG in Fahrni, der regionale MF-Händler, bot Thomas Stöckli einen MF5613 mit MF946 Frontlader zum Test an. «Es war ganz einfach: Nach der Probefahrt wollte ich den Traktor nicht mehr

zurückgeben», vertraut uns der junge Lohnunternehmer an. Überzeugt hat ihn dessen Wendigkeit und vor allem die ergonomische Steuerung des Frontladers. «Dieser Traktor ist wie geschaffen für die Arbeit mit einem Frontlader. Die Möglichkeit zum Wechsel von Fahrtrichtung und Gängen durch einfachen Tastendruck am Frontlader-Joystick und die Sicht vom Fahrerplatz sind unvergleichlich.» Thomas Stöckli wollte keinen Traktor mit stufenlos arbeitendem Getriebe. Da sein Traktor mitunter von Landwirten aus der Umgebung ausgeliehen wird, benötigte er ein einfach zu bedienendes Fahrzeug.

Stöckli zieht allerdings den manuellen Modus dem automatischen Modus des Dyna-6-Getriebes vor. Einziger Nachteil nach Aussage des Landwirts: das fehlende Getränkekühlfach für lange Arbeitstage. Mit seiner ausgezeichneten Wendigkeit, optimalen Übersicht über den gesamten Arbeitsbereich des Frontladers, einer ge­ räumigen Fahrerkabine mit ergonomischer Ausstattung und dem idealen Verhältnis Leistung/Gewicht hat Thomas Stöckli in dem MF 5613 den optimalen Traktor für seine Bedürfnisse gefunden und profitiert darüber hinaus vom erstklassigen Service der Garage Walter Streit AG. 12 2015 · UFA-REVUE


PRAXISTEST LANDTECHNIK 1 · Der MF 5613 ist für Frontladerarbeiten ideal geeignet. 2 ·Motor und Kühl­ system sind äusserst kompakt verbaut. Der Frontlader gewähr­ leistet ungehinderten Zugang zum Motor. 3 · Über den Joystick zur Steuerung des Frontladers lassen sich gleichzeitig die Fahrtrichtung wechseln und die Gänge schalten.

Steckbrief über den MF 5613 Motor: AGCO Power 4-Zylinder, 4.4 l, SCR

1

Leistung max.: 130 PS bei 2000 U/min Max. Drehmoment: bei 1600 U/min 545

4 · Das Heck verfügt über sämtliche Ausrüstungsdetails eines modernen Traktors.

Getriebe Dyna 6: 24/24 Semi-Powershift Zapfwelle: 540, 540 Eco und 1000 Max. Ölfluss: 110 l/min Max. Druck: 200 bar Hubkraft hinten/vorn: 5200 kg/2500 kg Gewicht: 4800 kg Wendekreis aussen: 8.5 m

3

Radstand: 2.55 m Kraftstofftank: 180 Liter Technische Daten des Frontladers: MF 946 Hubhöhe: 3.75 m Max. Hubkraft: 1900 kg Hubkraft am Drehpunkt auf Bodenhöhe: 2400 kg Ankippwinkel: 43° Auskippwinkel: 60°

2

kräfte von 5200 kg hinten und 2500 kg vorn möglich. Am Heck stehen vier Steuerventile zur Verfügung. Ideal für Frontlader  Der MF 5613 wurde speziell für den Einsatz eines Frontladers entwickelt. Dieses Konzept spiegelt sich auch in der Ausstattung der Fahrerkabine wider, vor allem in dem Multifunktions-Joystick. Mit der rechten Hand kann der Fahrer gleichzeitig Frontlader, Getriebe und HydrauUFA-REVUE · 12 2015

4

lik steuern. Der Joystick verfügt über Tasten zum Hoch- bzw. Herunterschalten der Gänge, zum Auskuppeln und zum Fahrtrichtungswechsel. Die Visioline-Kabine mit integriertem Glasdach, der übersichtliche Anbaurahmen und die abfallende Motorhaube gewährleisten eine exzellente Sicht auf den Frontlader und erleichtern das An- und Abkuppeln. Für noch mehr Komfort sind die MF 900 Frontlader mit dem halbauto-

Schürftiefe: 1.6m

matischen System «Lock & Go» serienmässig ausgestattet. m

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon Händler www.gvs-agrar.ch www.ufarevue.ch

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Der kleine Elektro-Allrounder HDK ELEKTROFAHRZEUG «EXPRESS WORK»  Klein, wendig und mit Elektroantrieb ausgestattet ist das Fahrzeug «Express Work». Kurze Wegstrecken lassen sich mit ihm schnell bewältigen und Arbeitsmaterialen einfach transportieren. Durch das unkomplizierte Handling ist das Fahrzeug ideal für den alltäglichen Einsatz auf dem Hof.

«Express Work» ist das grösste Elektrofahrzeug des US-amerikanischen Herstellers HDK im Bereich Rasenpflege, Golf- und Kommunaltechnik. Durch den Elektromotor ist das Fahrzeug umweltfreundlich und geräuscharm. Daher ist es für verschiedenste Bereiche innerhalb und ausserhalb der Landwirtschaft geeignet. Als Transportmittel oder um kürzere Wegstrecken zurückzulegen, wird das Fahrzeug unter anderem in Baumschulen, auf Friedhöfen, in Hotelanlagen und Industriehallen verwendet. In der Landwirtschaft kommt das kleine wendige Fahrzeug vor allem dort zum Einsatz, wo der Traktor zu unhandlich ist, beispielsweise bei Kontrollfahrten durch Obstanlagen. Das Fahrzeug

kommt mühelos durch die Baumreihen, Arbeitsmaterialen können auf der Ladefläche mit transportiert werden und das Ein- und Aussteigen fällt bei dem kleinen Fahrzeug leicht. Ausstattung  Das Elektrofahrzeug ist mit einer Aluminium Ladebox ausgestattet, die eine Fläche von 114 x 92 cm und 22 cm Höhe bietet. Die Ladebox ist manuell kippbar und kann mit einer Last von maximal 250 kg beladen werden. Das Chassis ist durchgehend feuerverzinkt und dadurch rostfrei. Das Fahrpedal und die Bremsen werden hydraulisch gesteuert, wobei die Vorderräder über Scheibenbremsen und die Hinterräder über Trommelbremsen verfügen. Die Achsen sind vorne Feder-

bein gefedert und hinten mit mehrlagigen Blattfedern. Eine niedrige Sitzhöhe erleichtert das Ein- und Aussteigen. Das Fahrzeug bietet Platz für zwei Personen. Serienmässig ist der «Work Express» mit einer Strassenbereifung ausgestattet. Für den landwirtschaftlichen Einsatz ist eine AS-Bereifung empfehlenswert. Elektroantrieb  Der Gleichstrommotor besitzt eine Leistung von 4 kW und 400 Ampere Stromstärke. Er läuft über 8 Batterien mit jeweils 6 Volt, die in Serie geschalten sind. Der 48-VoltAntrieb erfolgt an der Hinterachse. Die Reichweite beträgt 40 – 50 km, spätestens dann muss der Akku aufgeladen werden. Hierzu wird das Fahr-

Praxisstimme: «Einfaches Handling überzeugt»

Alex Reimann

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Landwirt Alex Reimann bewirtschaftet einen 20 ha grossen Betrieb in Wölflinswil (AG). Intensiv Tafelkirschenanbau (1 ha) und Rindermast sind die Hauptbetriebs- zweige. Die Flächen werden überwiegend futterbaulich genutzt, zwei Hektare sind für den Ackerbau vorgesehen. Auf 30 Aren werden Stein- und Kernobst angebaut für die Produktion diverser Schnapsspezialitäten, die beim Lohnbrenner gebrannt und direkt ab Hof vermarktet werden. Zudem kultiviert Reimann Tannenbäume. Zur Pflege der circa 4000 Weih- nachtsbäume kommen zehn Schafe der Rasse Shropshire zum Einsatz, die den Unterwuchs beweiden. Rund ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Ökoflächen, die Bestandteil des kantonalen Vernetzungsprojektes sind. Des Weiteren sind auf dem Hof einige Pensionspferde eingestellt. Drei Wochen lang hatte Reimann das Fahrzeug im Testeinsatz auf

seinem Betrieb. Vor allem während der Kirschenernte leistet es gute Dienste. Durch die geringe Breite von nur 1.26 m versperrt das Fahrzeug den Weg zwischen den Baumreihen nicht, so können die Kirschen problemlos aus den Reihen befördert werden, ohne dass der Durchgang behindert wird. Zudem ist das Fahrzeug wendig und bewältigt sicher die Hang­ neigung. Für kürzere Strecken und mehrfaches Anfahren, wie es zum Beispiel für Kontrollfahrten durch die Obstanlage der Fall ist, ist das Handling ideal. «Einsteigen, einmal den Schlüssel drehen und abfahren, danach nur noch Gas geben und bremsen», sagt Reimann. Ein Vorteil gegenüber dem Traktor, der vor jedem Anfahren neu gestartet werden muss. Equipment wie Leiter, Schere, etc. können auf der Ladebox bequem mit transportiert werden. Zum Ein- satz kommt das Fahrzeug auch beim Zäune

stecken für die Schafe. Da Reimann die Batterie nachts bei Niederstrom lädt, sind die Unterhaltskosten für das Elektrofahrzeug recht gering. Nachteile des Elektrofahrzeugs sieht Reimann keine. «Höchstens, dass es dazu verleitet, bequemer zu werden und weniger zu Fuss zu gehen.», lacht Reimann. Am Ende des dreiwöchigen Testeinsatzes des «Express Work» auf seinem Betrieb ist Alex Reimann überzeugt: er möchte sich ein Elektrofahrzeug anschaffen. Nach einem Abwägen von Kosten und Nutzen hat er sich jedoch für das kleinere Modell, den «Express Cargo-2» entschieden. Dieses sei für seinen Betrieb ausreichend, da das Fahrzeug vor allem im Obstbereich eingesetzt werden soll und es darauf ankomme, problemlos zwischen den Baumreihen durchfahren zu können. Die kleinere Ladefläche biete trotzdem noch genügend Platz für sein Equipment. 12 2015 · UFA-REVUE


PRAXISTEST KNOW-HOW

Technische Daten HDK Elektrofahrzeug «Express Work» Masse: Länge: 2940 mm; Breite: 1260 mm; Höhe: 1830 mm; Wendekreis aussen: 7.50 m; Maximale Hangneigung: 25 %; maximale Steigfähigkeit: 30 %; Bodenfreiheit: mind. 110 mm Nutzlast: 545 kg; Ladekapazität Alu­ miniumbox: 250 kg Motor: 4 kW DC Elektromotor, 400 Am- ­pere Stromstärke, 8 x 6 Volt Batterien Reichweite: 40 km Zulassung: Strassenverkehrszulassung; mindestens Führerausweis Kategorie F erforderlich (Mindestalter 18 Jahre) Vertrieb: LV-Maschinencenter Wittenbach AG (Generalimporteur der Schweiz) Anschaffungskosten: 13 750 Fr. brutto regulär, derzeit Aktionspreis 11 500 Fr. (Händlerangaben)

zeug an eine haushaltsübliche 230 Volt Steckdose angeschlossen. Aufgeladen wird idealerweise nachts bei Niederstromtarif. Auf einer LED-Anzeige ist der Ladevorgang, bzw. der Ladestand, ersichtlich. Nach 30 Ladezyklen wird die Traktionsbatterie zuerst komplett entladen, bevor sie wieder voll geladen wird. Dieses intelligente Ladesystem erhöht die Langlebigkeit der Batterie.

Die Ladebox aus Aluminium ist manuell kippbar.

Das Chassis ist vollverzinkt, die Vorderachse Federbein gefedert.

Einfache Bedienung  Die Bedien- elemente sind auf das Nötigste beschränkt, was das Fahrzeug übersichtlich macht. Für die Inbetriebnahme müssen Schlüsselschalter und Hauptschalter betätigt werden, Geschwindigkeit und Bremse werden über Fusspedale gesteuert. Über einen Schalter sind zwei Bereiche wählbar: «high» für die maximale und «low» für die halbe Geschwindigkeit. Die Höchstgeschwindigkeit wird vom Händler eingestellt und liegt bei maximal 40 km/h. Auch die Beschleunigung kann einprogrammiert werden, zum Beispiel eine geringere für Fahrzeuge, die vor allem auf Wiesen eingesetzt werden. Beim Rückwärtsfahren ertönt automatisch ein Signalton. Handbremse, Vorder- und Rücklichter, Scheibenwischer, Blinker und eine Geschwindigkeitsanzeige gehören zur weiteren Ausstattung. Über eine LED-Anzeige kann die verbleiben-

de Batterieleistung kontrolliert werden. Neben der einfachen Handhabung zeichnet sich das HDK Elektrofahrzeug gemäss Hersteller durch einen geringen Wartungsaufwand aus. Die Hinterachse sollte zeitweise auf Öl geprüft werden. Eine regelmässige Kontrolle der Bremsbeläge ist ebenfalls erforderlich. Insbesondere bei vielen Bergabfahrten müssen diese gereinigt und gegebenenfalls ersetzt werden. Der «kleine Bruder»  Eine Nummer kleiner als der «Express Work» ist das Modell «Express Cargo-2». Die Funktionen sind bei beiden Modellen weitgehend gleich, der «Express Cargo-2» ist jedoch kleiner und der 4 kW Motor wird mit einer geringeren Stärke (maximal 275 A) betrieben. Die optionale Ladebox, die bei diesem Modell nicht kippbar ist, hat mit 105 x 71 x 24 cm ebenfalls kleinere Masse. m

Unter der Sitzfläche befinden sich die 8 x 6 Volt Batterien.

Das HDK Elektrofahrzeug «Express Work» ist optimal für einen Einsatz zwischen den Kulturreihen.

Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.lvmc.ch www.ufarevue.ch 12 · 15

UFA-REVUE · 12 2015

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Wettbewerb Jeden Monat finden Sie hier eine Verlosung von drei attraktiven Sofortgewinnen. Jede Teilnahme bis zum 31.12.2015 nimmt zusätzlich an der grossen Jahres-Schlussverlosung teil.

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Der Fendt 1000 Vario Agil, kompakt, variabel! Mit der neuen Fendt 1000 Vario Baureihe hat Fendt ein aussergewöhnliches Entwicklungsziel verfolgt: Ein komplett neuer Standardtraktor in einem weltweit bisher noch nicht besetzten Leistungsbereich von 400 – 500 PS. Um dieses Ergebnis erzielen zu können, war eine komplette Neuentwicklung nötig. Der Fendt 1000 Vario ist weltweit der erste Standardtraktor mit dem umfassenden Niedrigdrehzahlkonzept «Fendt iD» und der Antriebstechnologie «Fendt VarioDrive».

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NEUIGKEITEN LANDTECHNIK

Fendt Grip Assistant – für eine ideale Ballastierung und einen optimalen Reifendruck Der richtige Reifendruck ist ein Thema mit dem sich AGCO/Fendt schon lange beschäftigt. Mit VarioGrip bietet Fendt als bisher einziger Hersteller eine voll integrierte Reifendruckregelanlage ab Werk an. Um Landwirte, Lohnunternehmer und Maschinenführer bei der Wahl der richtigen Ballastierung und bei der Einstellung des korrekten Reifendruckes zu unterstützen, hat Fendt für die 1000 Vario Reihe ein neues Assistenzsystem entwickelt. Der Öffentlichkeit wurde der neue Fendt Grip Assistant zum ersten Mal auf der Agritechnica 2015 präsentiert. Untersuchungen in der Praxis zeigen, dass Traktoren tendenziell zu viel ballstiert werden, da Informationen über die dynamischen Achslasten im Feldeinsatz nicht zugänglich sind und man im Zweifelsfall mit viel Ballast auf Nummer sicher geht. Dadurch erhöht sich der Rollwiderstand im Acker, Böden werden verdichtet und auf der Strasse muss viel Gewicht mitbewegt werden. Im Hinblick auf die Reifendruckeinstel-

lung können allgemeine Drucktabellen, Betriebsanleitungen oder Apps nur pauschal auf den konkreten Feldeinsatz und die verschiedenen Geräte eingehen. Auch erfahrene Maschinenführer stossen bei Einstellungen nach Gefühl an Grenzen und schöpfen das Potenzial der Traktoren nicht voll aus. Um in der Praxis flexibel auf die verschiedenen Arbeitsumstände reagieren zu können, wurden zwei unterschiedliche Betriebsmodi entwickelt: SpeedSelect und BallastSelect. GVS Agrar 8207 Schaffhausen + 052 631 19 00 www.gvs-agrar.ch

Wie gemacht für die Schweiz – Claas Arion 400 Der CLAAS Arion 400 ist mit einem Baukastensystem aufgebaut. Die Bedürfnisse der Schweizer Landwirte sind verschieden. Dem wird der Claas Universalschlepper mit vielen unterschiedlichen Ausstattungsvarianten gerecht. Der Claas Arion 400 ist in den Leistungsklassen von 90 bis 140 PS erhältlich. Seit neuem kann der Universalschlepper ab dem Arion 430 mit der neuen 2-Punkte Kabinenfederung ausgestattet werden. In Verbindung mit der Proactiv-Vorderachsfederung werden neue Dimensionen im Fahrkomfort erreichet. Es werden vier verschiedene Kabinentypen mit Hoch- und Niedrigdachversionen angeboten. Der Arion 410 und der Arion 420 erreichen in der Niederdachversion mit einer 34 Zoll Bereifung eine Bauhöhe von nur 252 cm. Die Optionen werden nicht eingeschränkt. Diese tiefe Bauhöhe macht den Traktor zum universellen Hofschlepper. Der Arion 400 weist einen langen Radstand auf und erlaubt Laufruhe und Zugkraft. Die schlanke Wespentaille des

Chassis macht den Arion 400 zu einem sehr wendigen Allrounder – und dies ohne Einschränkungen in Verbindung mit dem Frontlader. Über den Multifunktionsjoystick können mit einer Hand neben dem Getriebe auch die kompletten Hydraulikfunktionen gesteuert werden. Die linke Hand wird nur noch zum Lenken und für den Revershift Hebel für Richtungswechsel benötigt. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp + 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch

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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Goldgelbe Vergilbung nördlich der Alpen angekommen Die Zikadenart Scaphoideus titanus überträgt die Goldgelbe Vergilbung von einem Rebstock zum anderen. Im Jahr 2004 wurde die Krankheit erstmals im Kanton Tessin entdeckt. Nun ist sie auch nördlich der Alpen präsent. Im Kanton Genf wurde die Zikade erstmals im Jahr 1995 am linken Ufer des Genfersees beobachtet und sie kolonisierte danach schrittweise die zahlrei-

chen Rebberge der Kantone rund um den Genfersee (GE, VD, VS). Bislang war sie noch nicht Träger des Phyptoplasmas, welches die Goldgelbe Vergilbung verursacht, aber man musste davon ausgehen, dass es irgendwann auch nördlich der Alpen auftreten würde. Für das Auftreten der Goldgelben Vergilbung besteht eine Meldepflicht. Sobald fünf oder mehr Re-

ben pro Aare betroffen sind, ist es unerlässlich, dass die verantwortlichen Stellen unverzüglich über Rebstöcke mit den entsprechenden Symptomen informiert werden. Dies ist umso wichtiger in Jahren, in denen die Schwarzholzkrankheit vermehrt auftritt, wie dies beispielsweise 2015 der Fall zu sein scheint. Es existiert keine kurative Behandlung gegen die Goldgelbe Vergilbung. Die Krankheit kann nur durch indirekte Methoden bekämpft werden. Dazu gehören Ausreissen und Vernichtung von kranken Rebstöcken, Bekämpfung des Vektors S. titanus in den befallenen Regionen, Heisswasserbehandlung von Stecklingen durch die Rebschulisten, um gesunde Jungreben zu produzieren, und Verbreitung von Pflanzenmaterial der Art Vitis, das über einen konformen Pflanzenpass verfügt, der mit dem Vermerk ZP‑d4 versehen ist.

Bienen doch nicht süchtig nach Neonicotinoiden

Keine Kürzungen beim Anbau von Soja und Sonnenblumen Die ausgeschriebene Sonnenblumen-Menge von 18 000 t wurde trotz einer gesteigerten Anmeldemenge von 14 400 t nicht erreicht, daher können noch Nachmeldungen vorgenommen werden. Durch

BASF investiert in biologische Schädlingsbekämpfung

Im April 2015 wurden in der Presse die Ergebnisse einer Studie der University of Newcastle (UK) veröffentlicht, die zu dem Schluss kam, dass Bienen eine Sucht nach Neonicotinoiden entwickeln. Eine Wiederholung der Tests lieferte nun andere Ergebnisse. Professor Wright, Hauptautor der ersten Studie: «Im Gegensatz zu unseren Prognosen fanden wir, dass keines der eingesetzten Mittel durch ihren Geruch eine Sucht erzeugende oder eine abstossende Wirkung auf Bienen hat.» Die neuen Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift «Genetic Literacy Project» und «Science 2.0» veröffentlicht. UFA-REVUE · 12 2015

die im letzten Jahr eingeführte Extenso-Prämie für Sonnenblumen kann den Anbau für manche Betriebe noch interessanter werden. Für Soja wurden insgesamt 4400 t angemeldet. Die Verträge mit den Abnehmern konnten gegenüber dem Vorjahr erhöht werden und es wurden deshalb keine Kürzungen vorgenommen. Allen Produzenten wurden die gewünschten Mengen zugeteilt.

Der deutsche Konzern BASF verdoppelte seine Produktionskapazität in seinem Werk in Littlehampton (GB). Diese Produktionsstätte ist spezialisiert auf die Erzeugung von entomopathogenen Nematoden, die als biologisches Pflanzenschutzmittel gegen eine Vielzahl von Insekten und Schädlingen im Garten- und Gemüseanbau sowie in Rasenflächen verwendet werden. Das Produktportfolio von BASF beinhaltet sechs verschiedene Arten von nützlichen Nematoden. Produziert werden zudem biologische Beimpfungsmittel mit stickstoffbindenden Rhizobien für Leguminosen-Saatgut.

FrühkartoffelKonzept 2016

Das Anbaukonzept 2016 für Frühkartoffeln bleibt zum Vorjahr unverändert, der Schwerpunkt liegt auf einer möglichst frühen Marktversorgung mit vorwiegend schalenfesten, neuerntigen Kartoffeln. 
Damit der Markt möglichst früh mit Schweizer Frühkartoffeln bedient werden kann, ist es wichtig, dass in den frühen Gebieten auch frühreife Kartoffelsorten angebaut werden. Das Meldesystem mit der mehrmaligen Erhebung der krautvernichteten Frühkartoffelflächen liefert wichtige Informationen über das wöchentlich zu erwartende Angebot an Frühkartoffeln. Die Frühkartoffelproduzenten werden gebeten, auch 2016 ihre Meldungen zuverlässig und fristgerecht einzureichen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag an die Frühkartoffelkampagne. 
Das Konzept bei den Bio-Kartoffeln hat sich ebenfalls bewährt. Die Sortenverteilung, wie auch die Anbaufläche sollen für das kommende Jahr beibehalten werden. 
Eine genaue Absprache zwischen Produzenten und Abnehmern ist die Grundlage für einen auf den Bedarf ausgerichteten Frühkartoffelanbau. Die Sortenverteilung sowie die Anbaufläche soll für 2016 grundsätzlich beibehalten werden. Die Produzenten sind aufgerufen, die Frühkartoffeln nur in Absprache mit dem Abnehmer anzubauen. Über den detaillierten Ablauf der Frühkartoffelkampagne informiert swisspatat wieder vor Kampagnen-Beginn im Frühling 2016.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 27


PFLANZENBAU

Ein aussergewöhnlicher Jahrgang DAS WEINJAHR 2015 IM RÜCKBLICK  Im Jahr 2015 herrschten für den Weinbau ideale Wetterbedingungen. Der Krankheitsdruck war gering und Schäden durch die Kirschessigfliege blieben weitgehend aus. Gemäss Angaben der Waadtländer Winzervereinigung soll dieser Weinjahrgang trotz hitzebedingter Ertragsverluste das Jahr 2009 noch übertreffen.

Unzureichend befruchtete Weintrauben.

Grafik 1: Pully, monatlicher Niederschlag 160

2015

Durchschnitt 1981 – 2014

140 Gesamtniederschlag [mm]

Fabrice Melet

Regenfälle, Trockenheit, Hitze, Nebenwirkungen durch Pflanzenschutzmittel und Krankheitsbefall – das Jahr 2015 war für den Weinbau alles andere als einfach. Zu Jahresbeginn herrschten im Vergleich zu den Vorjahren durchschnittliche, wenngleich leicht erhöhte Lufttemperaturen. Zu extrem heissen Temperaturen kam es in den Monaten Juni, Juli und August. Bei den Niederschlägen wurde von Januar bis April ein kontinuierlicher Rückgang verzeichnet, danach nahmen sie schrittweise wieder zu. Der Februar war vergleichsweise sehr trocken, das gleiche gilt für Juni und Juli. Die Bedingungen im Mai waren für die Reben besonders kritisch. Die Niederschläge lagen über dem Durchschnitt, was einen Befall durch die Schwarzfleckenkrankheit in hohem Masse begünstigte und sich auf den Winterschnitt auswirken wird. Der äusserst heisse und trockene Sommer hat das Beerenwachstum auf nicht bewässerten Rebflächen beeinträchtigt und führte zu teilweise erheblichen Ertragseinbussen. Die Hitze hatte jedoch nicht nur negative Auswirkungen. So hemmte sie die Entwicklung von Falschem und Echtem Mehltau, wodurch der Be-

120 100 80 60 40 20 0

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fall trotz des starken Krankheitsdrucks im Mai ziemlich gering blieb. Rasante Beschleunigung  In der Weinbauforschung bei Agroscope in Pully werden seit 91 Jahren die Daten zu den verschiedenen Entwicklungsstadien der Rebsorte Chasselas aufgezeichnet. Während sie sich 2015 zu Jahresbeginn vorerst durchschnittlich entwickelte, beschleunigte sie ihr Wachstum zwischen Ende Mai und An-

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6

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10

fang Juni erheblich. Die Blühperiode dauerte vom 6. bis 12. Juni, das heisst, sie erfolgte 10 bis 15 Tage früher als normal. Dieses beschleunigte Entwicklungstempo setzte sich auch im Juli fort und bereits am 28. Juli wurde der Anfang der Fruchtreife festgestellt. Damit nimmt das Jahr 2015 bei der frühen Fruchtreife den fünften Platz ein, hinter den Jahren 2011 (22. Juli), 2003 (23. Juli), 1952 (24. Juli) und 1945 (25. Juli), und liegt gleichauf wie die Jahre 2009 und 1976. Seit 1925 wiesen nebst den bereits erwähnten auch die Jahrgänge 1943, 1947, 1953, 1959, 1989 und 2007 ein Fruchtreifedatum im Juli auf. Auf den meisten Rebflächen wurde in diesem Jahr mit der offiziellen Lese zwei Wochen früher begonnen. Moon Privilege  Ab Mai traten bei einigen Reben beunruhigende Symptome auf, die sich mit verformten Blättern, schrumpfenden Blüten und

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PFLANZENBAU

Drosophila suzukii

Grafik 2: Pully, monatliche Durchschnittstemperaturen

Temperatur im Monatsmittel

30 25 20 15 10 5

unbefruchteten Samenkernen äusserten. Am 19. Juni teilte Bayer mit, dass «Winzer in einigen Lokalberichten über atypische Wachstumssymptome bei den Rebenpflanzen die Vermutung geäussert haben, dass dieses Phänomen einen Zusammenhang mit der Verwendung von Moon Privilege in der Weinbausaison 2014 haben könnte». Am 2. Juli riet Bayer vom Einsatz dieses Produkts ab und das BLW suspendierte dessen Zulassung. Am 10. Juli liess das Unternehmen verlauten, ähnliche Fälle seien auch in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien gemeldet worden, betonte jedoch gleichzeitig, dass bei der Herstellung des Fungizids keine Probleme oder Verunreinigungen festgestellt wurden. Die betroffenen Winzer wurden im Anschluss aufgefordert, ihre Reben durch unabhängige Experten von Schweizer Hagel untersuchen zu lassen, die Schäden zu fotografieren und alle Beweise in Zusammenhang UFA-REVUE · 12 2015

Dezember

November

Oktober

August

Juli

Juin

Mai

April

März

30-jähriges Mittel

September

2015

Februar

Januar

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mit diesem Produkt zu sichern und aufzubewahren. Gegenwärtig sind die Untersuchungen und Analysen noch im Gang und bislang konnte noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass diese Schäden auf den Einsatz von Moon Privilege zurückzuführen sind. Der Schweizerische Weinbauerverband schätzt, dass 2000 ha der Rebfläche – bei einer Gesamtfläche von 15‘000 ha – stark bis teilweise betroffen sind. Die Ernteverluste schwanken je nach Fläche zwischen 10 und 100 %. Rund 900 Winzer werden eine Entschädigung bei Bayer einfordern. Die Probleme wurden durch Anwendungen im Jahr 2014 hervorgerufen. Da einige Behandlungen bereits stattgefunden hatten, als die Schwierigkeiten 2015 festgestellt wurden, befürchten die Winzer, dass das Phänomen im nächsten Jahr wiedert auftritt oder dass sie die betroffenen Rebenpflanzen entfernen müssen.

Nach den Schäden im Jahr 2014 und dem nachfolgenden milden Winter deuteten die Fallen im Frühling auf eine starke Verbreitung der Kirschessigfliege in der ganzen Schweiz hin. Dennoch sind Schäden, die 2015 auf die Kirschessigfliege zurückzuführen sind – mit Ausnahme bei einigen Rebflächen mit frühen Rottraubensorten wie Dunkelfelder – praktisch nicht vorhanden. Hier hatte die Hitze einen positiven Einfluss, denn die D. suzukii ist bei Temperaturen über 30 °C in der Tat deutlich weniger aktiv. Agroscope stellte auch fest, dass die Überwachungskampagne ausgezeichnet organisiert war und die in den Merkblättern beschriebene Strategie von den Winzern befolgt wurde. Die Unter­ suchung von 90 000 Beeren von 500 Weinbauflächen aus der ganzen Schweiz zeigte, dass der Befall durch die Kirschessigfliege durchschnittlich unter 0.5 % lag.

Das Jahr 2015 war in mehrfacher Hinsicht ausserordentlich. Aufgrund der hervorragenden Wetterbedingungen in diesem Sommer kann von einem exzellenten Jahrgang ausgegangen werden, was Weinliebhaber besonders freut. Die Moon-Privilege-Affäre wird jedoch tiefe Spuren hinterlassen, und zwar sowohl in den Köpfen als auch im Geldbeutel der Winzer. Zwischen aussergewöhnlichen Wetterbedingungen und problematischer Traubenentwicklung zeigen sich für die Weinjahrbilanz 2015 bei den Winzern enorme Unterschiede. Während sich einige über den gekelterten Jahrgang freuen, befürchten andere durch den Fungizideinsatz Langzeitfolgen und ein langwieriges Entschädigungsverfahren, falls sich herausstellen sollte, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem im Moon Privilege enthaltenem Fluopyram und den in diesem Sommer festgestellten Schäden. m

Der besonders milde Herbst brachte eine qualitativ gute Traubenernte.

Autor Fabrice Melet, fenaco Pflanzenschutz, 1510 Moudon Dieser Beitrag basiert auf verschiedenen Berichten von Agroscope und den Feldbeobachtungen des Autors. www.ufarevue.ch 12 · 15

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S O N D E R T H E M A FOCUS

Dezember 2015

Beeren-Anbau

Lokal produziert, aber national organisiert 32 Hummeln contra Grauschimmel 34 Speziald端nger der neuen Generation 36


BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU

Lokal produziert, aber national organisiert BEEREN-BOOM  Bis 2014 hat die Beerenproduktion erheblich zugenommen. Selbst wenn der Anbau sich nun auf diesem Niveau einpendelt, bleibt dies für einen Markt, bei dem der Pro-Kopf-Konsum unverändert geblieben ist, nicht ohne Folgen.

Erdbeeren und andere Beeren gehören unbestritten zu den Stars des Sommers. Sobald die ersten Schweizer Erdbeeren in den Verkaufsregalen liegen, wird dies regelmässig von den Medien angekündigt. Der Pro-Kopf-Konsum beträgt Jahr für Jahr zwischen 6.5 und 7 kg, und während der Verbrauch stabil bleibt, entwickelt sich die Produktion ständig weiter. Bei der Beerenanbaufläche ist eine jährliche Zunahme zu verzeichnen, so wurde sie von 705.6 ha im Jahr 2009 auf 823.7 ha im 2015 erweitert. Einzig bei den Holunderbeeren (– 2.6 ha, –10.3 %), Stachelbeeren (–1.1 ha, –19.7 %) und Johannisbeeren (– 5.7 ha, –19 %) war bei den Anbauflächen ein Rückgang zu verzeichnen. Diese drei Kulturen befinden sich allerdings auch am Schluss der Rangliste für Beerenproduktion. Die

Die Bekämpfung der D. suzukii Beeren sind bei den Kirschessigfliegen besonders beliebt. In diesem Jahr wurden an den Beerenkulturen teilweise erhebliche Schäden festgestellt, obwohl die grosse Hitze die Aktivität der Schädlinge hemmte. Es ist tatsächlich erwiesen, dass die Drosophila suzukii bei Temperaturen über 30°C weniger aktiv ist. Die Produzenten müssen besonders wachsam sein und konsequent und wirksam Präventivmassnahmen ergreifen. Viele Privatgärten sind aber in dieser Hinsicht problematisch, da ihre Besitzer aus Unwissen oder anderen Gründen untätig bleiben. Eine gute Pflege der Kulturen und das Aufhängen von Fallen sind wirksame Mittel, um eine zu starke Verbreitung der Kirschessigfliege zu unterbinden. Wichtig ist, dass überreife, nicht gepflückte Früchte an Bäumen und Sträuchern und solche, die auf dem Boden liegen, gesammelt und entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen sie kompostiert werden. Agroscope empfiehlt, sie in einem gut verschliessbaren Behälter oder in Seifenwasser, wo die Larven abgetötet werden, aufzubewahren. Danach müssen die Abfälle verbrannt oder in eine Jauchegrube gekippt werden. Die Fallen müssen regelmässig kontrolliert und ausgetauscht werden. Die darin enthaltene Flüssigkeit darf nicht ins Freiland gelangen, sondern muss ins Abwasser geschüttet werden. Die Fallen sind in den LANDILäden erhältlich. 32

Anbaufläche für Erdbeeren beträgt über 500 ha und hat seit 2009 um 20 % zugenommen. Damit gehören sie immer noch zum wichtigsten Beerenproduktionszweig der Schweiz, vor den Himbeeren (158 ha, + 6.6 %) und Heidelbeeren. Letztere haben in den vergangenen sechs Jahren am meisten zugelegt und zwar von 42.3 ha im 2009 auf über 76 ha im 2015, was einer Zunahme von 80 % entspricht. Lokales Produkt  Erdbeeren und andere Beeren sind mittlerweile im Handel das ganze Jahr über erhältlich, aber die Konsumenten legen grossen Wert auf die einheimische Produktion, da diese Produkte qualitativ und geschmacklich besser bewertet werden als Importware. Die Konsumenten sind daher bereit, für inländisch produzierte Produkte tiefer in die Taschen zu greifen. Der Erfolg des Direktverkaufs, der rund 20 % der in der Schweiz produzierten Produkte ausmacht, ist ein Beweis für Kundentreue bei lokalen Produkten. Förderlich wirkt zudem auch der Trend, «lokal zu konsumieren». Für den Erfolg ist es aber mit der lokalen Verwurzelung der Beerenproduktion allein nicht getan. Um den Kundenansprüchen zu genügen, sind eine richtige Preispolitik, das Koordinieren der Produktion und eine schweizweite Planung notwendig. Auch wenn 20 % der Produktion im Direktverkauf angeboten werden, darf man nicht vergessen, dass die restlichen 80 % über den Detailhandel vertrieben werden. Empfindliche Ware  Die Empfindlichkeit der Beeren ist für die Logistik höchst anspruchsvoll, die für möglichst

kurze Wege und eine einwandfreie Kühlkette zwischen Ernte und Verkaufsregal zu sorgen hat. Einheimische Erdbeeren stehen bei den Konsumenten besonders hoch im Kurs. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass die Qualitätskriterien dieser Früchte von Land zu Land verschieden sind. Schweizer Konsumenten schätzen vor allem eher kleinere, hellrote und aromatische Erdbeeren. Diese Ansprüche haben einen direkten Einfluss auf das Zuchtverfahren von neuen Sorten und sind noch wichtiger als Lager- oder Transportfähigkeit. Züchtungsprozess  Jedes Jahr werden von den Züchtern neue Erdbeersorten angeboten. Um den Produzenten die Sortenwahl zu erleichtern, hat Agroscope in Zusammenarbeit mit dem Forum Beeren des Schweizer Obstverbands (SOV) und den zuständigen kantonalen Fachstellen ein Netzwerk von Feldversuchen etabliert, um die neuen Sommererdbeersorten beurteilen zu können. Die Sorten werden auf der Basis von qualitativen (Zuckergehalt, Festigkeit, Fruchtfarbe, Haltbarkeit) und agronomischen Kriterien (Ertrag, Fruchtkaliber, Reifezeit, Resistenz oder Anfälligkeit auf Krankheiten und Schädlinge) beurteilt. Degustationen ergänzend diese Beurteilungen. Die Sortenbeurteilung erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Jahr werden rund zehn neue Sorten unter einem fünf Meter langen Tunnel bei Agroscope in Conthey und im Freiland in Châteauneuf auf dem Gelände des Kantonalen Amts für Obst und Gemüsebau angepflanzt. Die vielversprechendsten Sorten werden von den Mitgliedern vom 12 2015 · UFA-REVUE


BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU

Drosophila suzukii ist immer noch eine Gefahr für die Schweizer Beerenproduktion. Foto: Agroscope

In den letzten fünf Jahren ist die Heidelbeerenproduktion um mehr als 80 % auf 76.5  ha gestiegen.

Forum Beeren nach einer Degustation und aufgrund der Ergebnisse, die man bei einem Besuch auf dem Versuchsgelände im Mai während der Ernte erhalten hat, ausgewählt. Diese werden anschliessend erneut auf dem Gelände von Agroscope und in Châteauneuf sowie bei Produzenten für ein zweites Testjahr angepflanzt (Einführungsnetzwerke). Mit dieser geographischen Verteilung auf die wichtigsten Erdbeerproduktionsregionen soll die Eignung für den Anbau unter verschiedenen klimatischen Bedingungen getestet werden. Weiter kann so abgeklärt werden, für UFA-REVUE · 12 2015

welche Verkaufskanäle (Grossverteiler, Direktvermarktung, Selbstpflückung) sich die neuen Sorten eignen. In den Kantonen liegt die Federführung bei den jeweiligen kantonalen Fachstellen. Im Laufe dieses zweiten Jahres beurteilen die Produzenten die neuen Sorten im Vergleich zu ihrer entsprechenden Referenzsorte. Hierzu wird eine Skala von 1 bis 9 verwendet. Die Note 1 bedeutet wesentlich schlechter, die 3 schlechter, die 5 vergleichbar, die 7 besser und die 9 wesentlich besser als die Referenzsorte. Die beurteilten Kriterien sind Wuchskraft der Pflanze, Rei-

fezeit, Ertragspotential, Ernteleichtigkeit und Qualität der Früchte. Die Beerenproduktion gilt teilweise als interessante Möglichkeit zur Diversifizierung, da auf kleinen Flächen angebaut werden kann. Dennoch ist es aufgrund der Empfindlichkeit der Früchte und der angespannten Marktsituation erforderlich, den Absatz der Produktion sicherzustellen, bevor ein entsprechendes Anbauprojekt in Angriff genommen wird. Die verschiedenen regionalen Organisationen kennen die Märkte und können die Fragen der Produzenten beantworten. m

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon www.ufarevue.ch 12 · 15

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BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU

Hummeln contra Grauschimmel PROBLEM GRAUSCHIMMELFÄULE  Botrytis cinerea verursacht jedes Jahr hohe Verluste sowohl in den Erdbeerkulturen als auch in verpackten Produkten im Handel. Neben den bekannten chemischen Mitteln eröffnen sich nun neue Wege zur Bekämpfung dieses Parasiten.

Auch nach der Ernte bleibt die Gefahr von Grauschimmelfäule.

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Botrytis cinerea, der für die Grauschimmelfäule verantwortliche Pilz, kann die unterschiedlichsten Pflanzenkulturen befallen und hohe Verluste verursachen. Der Befall erfolgt zumeist während der Blüte in Verbindung mit hohen Niederschlägen. Danach breitet sich die Fäulnis in der Kultur durch direkten Kontakt mit befallenen Früchten aus. Trockene Wetterbedin-

gungen während der Reifezeit der Erdbeeren reichen nicht aus, um die Ausbreitung zu stoppen. Sind die Früchte erst einmal befallen, lässt sich diese in der Regel nicht mehr aufhalten. Symptome  Die Grauschimmelfäule kann sowohl während der Ernte als auch an bereits geernteten Erdbeeren auftreten. Die Krankheit zeigt sich am

Ende der Blüte an den natürlich getrockneten Blütenblättern: Diese sterben ab und weisen braune Flecken mit einer grauen Schimmelschicht auf. Die Früchte zeigen daraufhin dieselben Symptome, bevor sie austrocknen und verdorren. Bei günstigen Wachstumsbedingungen verbreiten sich die plötzlich auftretenden Krankheitsherde recht schnell. Der Parasit kann alle

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BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU

Edelfäule Unter bestimmten Bedingungen wie Frühnebel und ausreichend Sonne am Nachmittag überzieht Botrytis cinerea Weinbeeren mit einer leichten Schimmeldecke und perforiert deren Haut. Das führt zu einer Austrocknung der Beeren bei gleichzeitigem Anstieg des Zuckergehalts. Die Folge sind hohe Mostgewichte und ein natürlicher Alkoholgehalt von bis zu 16 % oder gar 17 %. Bei optimalen Bedingungen bringen diese Beeren aussergewöhnliche Aromen von Honig, Aprikose, Kräutern, Tee, weissem Pfeffer, Safran und Caramel mit ausgeprägter Säure oder süssen Noten hervor, die sich in den weltberühmten Weinen aus Sauternes, Monbazillac, Layon und Barsac in Frankreich, im ungarischen Tokaj und in den Trockenbeerenauslesen finden.

oberirdischen Teile der Pflanze befallen, auch wenn die Schäden vor allem an den Früchten und am oberen Teil des Rhizoms auftreten. In letzterem Fall kann der Grauschimmelpilz ein Absterben der Pflanze oder die Ausbildung von Nebenknospen am unteren Teil des Rhizoms bewirken. Zyklus  Botrytis cinerea überwintert auf den abgestorbenen Erdbeerblättern in Form von Sklerotien, die ihre Sporen im Frühling abgeben. Diese Sporen befallen dann Knospen und Blätter und werden vom Wind oder durch verspritzende Wassertropfen verbreitet. Für sein Wachstum benötigt der Pilz eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Die Symptome sind bei der Ernte nicht immer erkennbar. Der Pilz breitet sich dennoch weiter aus und zeigt sich erst später in Form der braunen Flecken und Nekrosen. Eine weitere Ursache für den Befall UFA-REVUE · 12 2015

bilden auch Beschädigungen während der Ernte, die sich nachteilig auf die Haltbarkeit der Früchte auswirken. Vorbeugung  Die verschiedenen Erdbeersorten besitzen eine unterschiedlich hohe Resistenz gegen Botrytis cinerea. Vollständige Immunität liegt bei keiner Sorte vor. Im Allgemeinen gelten Sorten, deren Blüten und Früchte über den Blättern stehen, sowie Sorten, die feste Früchte mit einem langen Stiel ausbilden und deren Kelchblätter nicht auf den Früchten aufliegen, als weniger anfällig. Diese Anfälligkeit ist noch geringer, wenn der Fruchtzapfen erst reift, nachdem sich Fruchtfleisch ausgebildet hat. Es existieren zwei Arten von Vorbeugungsmassnahmen: Schutz gegen Feuchtigkeit und Vermeiden von Kontakt mit befallenen Pflanzen. Das Klima zwischen den Pflanzen wird durch eine lockerere Pflanzdichte und grosszügiges Mulchen begünstigt, das die Früchte trocken hält. Auch das systematische Entfernen von trockenen Blättern und verfaulten Früchten trägt zu einer Reduzierung des Krankheitsbefalls bei. Direkte Bekämpfung  Systemische und nicht-systemische Fungizide wie Cyprondinil, Fludioxonil, Mepanipyrim, Pyrimethanil und Fluopyram erzielen eine gute Wirkung gegen Botrytis cinerea. Je nach Produkt werden sie ein oder zwei Mal während der Blüte eingesetzt. Alle Inhaltsstoffe finden sich in der Liste anerkannter Wirkstoffe im Pflanzenschutz der Arbeitsgruppe für Integrierte Obstproduktion (SAIO-Liste). Eine neue Liste erscheint im Januar nächsten Jahres. Vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müssen sich die Betriebe mit dem Zertifikat «Suisse Garantie» vergewissern, ob diese in der zuletzt veröffentlichten Liste aufgeführt sind. Abweichungen von der SAIO-Liste bedürfen immer der schriftlichen Genehmigung durch die kantonale Zentralstelle für Obstbau oder dem kantonalen Pflanzenschutzdienst. Hummelarmee  Das auf die Zucht und den Verkauf von Hummeln spezialisierte Unternehmen Biobest hat gemeinsam mit Lallemand Plant Care eine ausgesprochen innovative Methode zur Bekämpfung von Botrytis cinerea ent-

Erdbeeren mit Grauschimmelfäule.

wickelt. Die Hummelstöcke werden mit einem Tunnel versehen, der Sporen von Gliocladium catenulatum enthält. Dieser Pilz ist der Gegenspieler des Grauschimmelpilzes und Inhaltsstoff des biologischen Fungizids Prestop, das in der Schweiz zur Behandlung von Gurken, Paprika, Tomaten und Kräutern in Gewächshäusern zugelassen ist. Die Sporen von Gliocladium catenulatum bleiben an den Haaren der Hummeln hängen und werden so zu den bestäubten Blüten getragen. Diese als «Flying Doctors» («Fliegende Ärzte») bezeichneten Hummeln sind in Belgien bereits für Erdbeerkulturen zugelassen. Biobest und Lallemand Plant Care haben die Vermarktung der «Flying Doctors» für 2016 in den Niederlanden, Frankreich und Skandinavien angekündigt. Eine ähnliche Methode wird bereits zur Kreuzbestäubung von Kiwi und Birnen mittels Pollen eingesetzt. Fazit  Botrytis cinerea ist eine sowohl im Weinbau als auch im Obstbau bekannte und verbreitete Krankheit. Die Beobachtung der Wetterverhältnisse, Vorbeugungsmassnahmen wie ausreichendes Mulchen und die Auswahl widerstandsfähiger Sorten stellen erste Massnahmen zu deren Bekämpfung dar. Der für Erdbeerkulturen so verheerende Pilze kann indes Weintrauben veredeln, wenn die entsprechenden richtigen Wetterverhältnisse vorliegen und ermöglicht dann die Produktion der begehrten edelsüssen Weine. Ein Beispiel für die Redewendung «Glück im Unglück». m

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon www.ufarevue.ch 12 · 15

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BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU

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Die gezielte Nährstoffzufuhr einer Pflanze direkt übers Blatt hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Eine Blattdüngung erfolgt meistens dann, wenn eine kurzfristige Nährstoffabdeckung in einem bestimmten Wachstumsstadium notwendig ist oder zur Absicherung der Nährstoffversorgung bei erwartendem Nährstoffmangel. Blattdünger der neuen Generation bieten zusätzliche Vorteile:

Besserer Schutz vor Schadorganismen Dank den guten Versuchsergebnissen unter anderem auch aus Deutschland hat der Absatz dieses Spezialdüngers stark zugenommen. Neben dem Pflanzenschutzdienst Bonn, der über vier Jahre Exaktversuche mit dem Produkt in Erdbeeren durchgeführt hat, haben viele Versuchsanstalten und Praktiker Loker L getestet und beeindruckende Ergebnisse erzielt: Durch den Einsatz von Loker L werden die

Kulturen nicht nur ernährt, auch phytopathogene Schadorgansimen können die Pflanzen weniger stark befallen. Phytoalexine werden aktiviert Die Erklärung hierfür ist, dass bestimmte Substanzen die Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe, sogenannter Phytoalexine, fördern. Phytoalexine sind antibakterielle Stoffe, von denen eine Vielzahl in der Pflanze aktiv werden können. Sie werden immer dann

Kontrolle

Loker L

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BEEREN-ANBAU PFLANZENBAU synthetisiert, wenn die Pflanze Stressfaktoren ausgesetzt ist, wie zum Beispiel durch Pflanzenfrass oder die Einwirkung phytopathogener Keime. Die Bildung von Phytoalexinen gehört zum sogenannten Sekundärstoffwechsel, den die Pflanze bei biotischem Stress zusätzlich aktiviert. Im Primärstoffwechsel hingegen werden unter Einwirkung der Photosynthese alle für die Pflanzen lebenswichtigen Stoffe, wie die Bildung von Aminosäuren, Proteinen, Fett- und Nukleinsäuren, produziert. Zusätzlich mit pflanzlichen Extrakten Loker L enthält neben den Nährstoffen NPK und Magnesium auch Extrakte aus Aloe, Echinacea und Tormentilla. Diese stimulieren und stärken den Primärstoffwechsel und fördern die Biosynthese von Phytoalexinen im Sekundärstoffwechsel. Indirekte Bekämpfung von Schadorganismen Loker L kann pathogene Keime weder ganz noch teilweise

direkt bekämpfen. Es wird vorbeugend eingesetzt und löst lokal an den Stellen, die einem biotischen Stress wie beispielsweise Pilzbefall ausgesetzt sind, Signale aus, die dann weitertransportiert werden und an allen empfindlichen Stellen der Pflanze das Abwehrsystem aktivieren. Anwendung mehrmals vorbeugend Der Spezialdünger wird mehrmals mit 2.5 l/ha im Abstand von acht bis zehn Tagen angewendet und kann sowohl im Freiland als auch unter Glas eingesetzt werden. Neben der Gesunderhaltung der Kulturen leistet Loker L auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Resistenzmanagements. Der Spezialdünger Loker L wird in der Schweiz durch Landor vertrieben.

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MERKBLATT NUTZTIERE

Ferkel professionell absetzen RUND UMS ABSETZEN  Das Absetzen ist ein einschneidendes Ereignis im Leben eines Ferkels. Trennung von der Mutter, neuer Stall, neues Futter und Fütterungstechnik, neue Flüssigkeitsversorgung, neue Gruppe, Verlust der kolostralen Antikörper und neue Krankheitserreger stellen nur einige der zahlreichen Herausforderungen dar.

Das Management beim Absetzen sollte so gestaltet werden, dass die Ferkel gesund bleiben und schnell wachsen. Im folgenden Merkblatt werden die Bereiche Fütterung, Absetzstall, Klima, Umtriebsplanung, Impfung und Behandlungen und Betreuung abgehandelt.

Fütterung Das Absetzen ist eine enorme Umstellung für die Ferkel, da sie nicht mehr regelmässig Muttermilch aufnehmen können. Wichtige Punkte zur Fütterung von Saugferkeln und frisch abgesetzten Ferkeln Säugezeit  Bereits während der Säugezeit mit der Anfütterung beginnen, damit die Ferkel früh an festes Futter gewöhnt werden. • Eisenversorgung sicherstellen • Zufütterung ab der zweiten Lebenswoche • Hochwertiges Prestarter-Futter und Wühlerde anbieten • Zweimal täglich Futter anbieten (Automat oder Bodenfütterung)

• Automaten täglich kontrollieren und wenn nötig reinigen • Bei Bodenfütterung: Futterreste regelmässig entfernen Fütterung der Absetzferkel  Hochwertige Futterkomponenten und langsame Futterumstellungen sind wichtig, damit keine fütterungsbedingten Durchfälle entstehen • Mindestens zweimal täglich frisches, hochwertiges Futter anbieten • Mit kleinen Portionen beginnen (Überfressen verhindern) • Genügend Fressplätze anbieten (1 : 1 bei rationierter Fütterung; Automaten: beim Absetzen zusätzlich Bodenfütterung) • Den Futterwechsel nicht zu abrupt gestalten • 2-Phasen-Fütterung (wenn nicht möglich, in der Anfangsphase das Futter mit 10 % Milchpulver ergänzen) • Hochwertige Futtermittel enthalten hochverdauliche Komponenten (Haferflocken, Milchprotein, Laktose), einwandfreie Rohfasern sowie Säuren und Enzyme (Phytase u.a.)

Das Absetzen ist eine grosse Umstellung für die Saugferkel.

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• Unterstützung durch Probiotika/ Prebiotika Futterhygiene  Ferkel haben jederzeit Zugang zu hygienisch einwandfreiem Futter • Futtermittel müssen hochwertig und frei von Mykotoxinen sein • Futterautomaten täglich kontrollieren und verunreinigtes Futter entfernen • Automaten nach jedem Umtrieb reinigen und trocknen lassen • Bei Flüssigfütterung: Anlage- und Leitungshygiene beachten Wasserversorgung  Ferkel müssen immer frisches Wasser zur Verfügung haben (TSchV Art 45) • Offene Schalen- oder Trogtränken sind für Ferkel besser geeignet als Nippeltränken • Bei Trockenfütterung braucht es eine Tränkestelle pro 12 Ferkel, bei Nassfütterung eine Tränkestelle pro 24 Ferkel • Die Durchflussmenge muss 0.5 – 1 l/ min betragen • Tränken mindestens zweimal täglich kontrollieren und reinigen • Die Durchflussmenge muss wöchentlich kontrolliert werden (Verstopfung durch Schmutz, Rost, Kalk…) • Nach einer Leerzeit Leitungen durchspülen, damit kein abgestandenes Wasser aufgenommen wird • Bei eigener Wasserversorgung: Wasserqualität direkt an der Tränke mindestens einmal im Jahr kontrollieren • Blind endende Wasserleitungen vermeiden (Gefahr der Keimvermehrung)

Automaten müssen regelmässig gereinigt werden.

Genügend Fressplätze müssen vorhanden sein.

Ziel der Anfütterung während der Säugezeit • Angewöhnung an Festfutter • Entwicklung des Verdauungssystems • Futteraufnahme von 100 g pro Tag und Ferkel anstreben 39


MERKBLATT NUTZTIERE

Gestaltung und Vorbereitung des Absetzstalls Der Absetzstall muss so gestaltet und vorbereitet werden, dass sich die Ferkel wohl fühlen und die Betreuung und Kontrolle der Tiere möglichst einfach ist. Die gesetzlichen Anforderungen an die Absetzbuchten können im Tierschutz-Kontrollhandbuch für Schweine nachgeschlagen werden. Gestaltung der Bucht  Die Ferkel müssen sich im Absetzstall von Anfang an wohl fühlen. • Genügend Platz und Einstreu • Gute Isolierung des Bodens • Abtrennung zwischen Liege- und Kotbereich. Auch Schweine haben gerne einen abgetrennten Ort, wo sie ihr Geschäft verrichten können • Kotbereich am besten bei der Kontaktzone zur Nachbarbucht (Schweine markieren mit Kot gerne ihr Revier) oder an einer feuchten Stelle oder kühleren Aussenwand ein­ richten • Abwurfschacht oder breiter Kotschlitz zur einfachen Kotentfernung Absetzbuchten mit Ferkelnest  Der Liegebereich der Ferkel ist idealerweise an der Längsseite der Bucht angeordnet • Grösse/Format: 60 cm tief, langgezogen, alle Ferkel müssen Platz haben Schema einer Bucht für 2 x26 Ferkel.

Futterautomat

ISO-Jagernest

ca. 5.60 m 40

1 – 1.2 m

0.6 m

Gefälle

• Temperatur: gute Isolation, Temperatursensoren in jedem Ferkelnest, im Winter doppelte Streifenvorhänge (sorgen für gleichmässige Temperatur und sparen Heizkosten) • Tierbeobachtung: Deckel einfach zu öffnen, gut einsehbar vom Stallgang aus Stallvorbereitung  Um den Keimdruck in den Buchten tief halten zu können, sollten folgende Punkte vor dem Einstallen berücksichtigt werden: • Reinigung: Nach jedem Umtrieb mit Hochdruckreiniger und Reinigungsschaum oder Heisswasser (80 °C) • Desinfektion: Nicht zwingend, nur wenn Schadflora vorhanden ist, die gezielt bekämpft werden muss • Trocknung: Sehr wichtig! Viele Keime sterben bei Trockenheit ab • Leerzeit; Mindestens 2 Tage, besser 4  – 7 Tage • Aufwärmen des Stalles vor der Neu­ belegung: Nest 28 – 30 °C, Aktivitätsbereich (16)18 – 20 °C

Impfungen und Behandlung von  kranken Tieren  Ferkel haben bei der Geburt ein voll entwickeltes, aber noch untrainiertes Immunsystem. Sie werden ohne Antikörper geboren. Erst mit der Aufnahme der Kolostralmilch nimmt das Ferkel lebenswichtige Antikörper auf und kann Viren, Bakterien und Parasiten abwehren. Ungefähr ab dem 10. Lebenstag beginnt die eigene Antikörperproduktion. Entwicklung und Unterstützung Die Entwicklung der Immunabwehr wird durch gute Fütterung, optimale Haltung und Stressvermeidung gefördert. Durch Impfungen (Muttersau oder Ferkel) kann eine zusätzliche Unterstützung erreicht werden. Die zweimalige Eisengabe an die Saugferkel unterstützt den Aufbau der körpereigenen Immunabwehr ebenfalls.

Impfungen  Die Mutterschutzimpfung gegen Coli und Clostridien ist angebracht, wenn Durchfälle und Todesfälle in den ersten Lebenstagen auftreten und wenn Betriebe Jungsauen zukaufen. Die Impfungen der Ferkel gegen Circoviren oder Lawsonien können zudem eingesetzt werden, um Absetzdurchfälle zu reduzieren und die Ausgeglichenheit der Gruppen zu verbessern (bessere Zunahmen, bessere Futterverwertung). Betriebsspezifische Impfungen werden bei Erregern eingesetzt, gegen die keine kommerziellen Impfstoffe erhältlich sind (z. B. Ferkelruss, Streptokokken, etc.). Ein sinnvolles, auf den Betrieb zugeschnittenes Impfkonzept, kann erst nach der Durchführung der notwendigen Dia­ gnostik (Sek­tionen, Blutproben, Kotproben, etc.) und in enger Zusammenarbeit mit dem Bestandestierarzt ausgearbeitet werden. Antibiotika-Einsatz  Die Behandlung kranker Tiere ermöglicht eine schnellere Überwindung der Krankheit und verringert die Ansteckungs­gefahr. Die Behandlung ist gesetzlich vorgeschrieben. Bei der Behandlung müssen folgende Punkte berücksichtigt werden: • Kranke Tiere separieren • Zuerst Einzeltierbehandlung versuchen, nicht sofort die ganze Gruppe behandeln • Richtige Dosierung und Behandlungsdauer (weniger Rückfälle, geringere Selektion resistenter Bakterien) • Eine Behandlung mit Antibiotika hilft einem gesunden Ferkel nicht, sondern bringt die natürliche Keimflora aus dem Gleichgewicht • Eine Behandlung über das Futter führt bei kranken Tieren sehr häufig zu einer Unterdosierung (kranke Tiere nehmen weniger Futter auf). Besser ist eine Behandlung mit der Spritze Krankenbucht  Eine Krankenbucht gehört in jeden Stall. Es muss die beste Bucht des Stalles sein. • Warm und genügend Platz • Idealerweise in einem separaten Raum 12 2015 · UFA-REVUE


MERKBLATT NUTZTIERE

Klima im   Absetzstall Das Klima im Absetzstall ist ein entscheidender Faktor für gesunde Ferkel. Thermo- und Hygrometer können zur Unterstützung der Überwachung eingesetzt werden, ersetzen aber die regelmässige Beobachtung durch den Tierhalter nicht! Temperatur  Die Temperaturen im Liegebereich des Absetzstalls sind in der Praxis beim Einstallen oft zu tief. Die empfohlenen Temperaturen in den diversen Bereichen des Absetzstalles sind in der Tabelle 1 dargestellt. • Das Ferkelnest sollte gut isoliert (Heizkosten sparen!) und gleichmässig warm sein • Regelmässige Kontrolle der Temperatur mittels Infrarotthermometer • Min-Max-Thermometer (Aktivitätszone) • Sensor in Ferkelnest • Eine gute Beobachtung der Ferkel ist wichtig! • Temperatur zu hoch ➠ Suhlen im eigenen Kot, liegen auf den Rosten, liegen mit viel Distanz von Tier zu Tier • Temperatur zu tief ➠ Haufenbildung, Borsten abstehend, dichtes Borstenkleid Luftqualität Eine optimale Luftführung im Abferkelstall ist zwingend, damit keine Atemwegserkrankungen entstehen und kein Kannibalismus auftritt (Tabelle 2). Bei Gesundheitsproblemen oder schlechter Ordnung in den Buchten lohnt sich eine Messung der Luftqualität mit speziellen Instrumenten. • Relative Luftfeuchtigkeit • Zu trockene Luft ➠ Staubbildung, Husten, gereizte und gerötete Schleimhäute • Zu feuchte Luft ➠ Feuchte Decken und Fenster, Dampfbildung, Keimvermehrung wird gefördert • Luftbewegung • Verteilung der Frischluft sollte möglichst breit und fein sein • Zugluft ➠ Krankheitsanfälligkeit und Gefahr für Schwanzbeissen steigt • Schadgase: Schadgase werden zum Problem bei schlechter Lüftung • Kohlendioxid: geruchlos, hängt von UFA-REVUE · 12 2015

Tabelle 1: Empfohlene Temperaturangaben im Absetzstall Gewicht 7 – 10 kg 10 – 20 kg 20 – 25 kg

Ferkelnest 30 – 28 °C 30 – 25 °C 25 – 20 °C

Aktivitätszone (16)18 – 20 °C (16)18 – 20 °C (16)18 – 20 °C Quelle: Estermann A, 2015

Tabelle 2: Klimaparameter Luft Zu warm: Ferkel liegen ausserhalb des Nestes

Klimaparameter Luft Relative Luftfeuchtigkeit Frischluftzufuhr Luftbewegung CO2 (Kohlendioxid) NH3 (Ammoniak) H2S (Schwefelwasserstoff)

Richtwert 50 – 80 % 35 m³/Ferkel/Stunde 0.1 – 0.25 m/s < 3000 ppm < 10 ppm < 0.5 ppm

Quellen: Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) 2009; Suisag, 2010

Zu kalt: Haufenliegen der Ferkel, um sich gegenseitig zu wärmen.

Aktivität der Tiere und Stallbelegung ab. • Schwefelwasserstoff: lähmt Geruchssinn, senkt sich auf den Boden ab • Ammoniak: stechender Geruch, bildet sich aus Harn und Kot (bakterielle Zersetzung) • Massnahmen zur Ammoniak Reduktion: – Buchten sauber halten – Überbelegung der Buchten vermeiden – Zu hohen Proteingehalt des Futters vermeiden Licht  Nach dem Absetzen in den ersten zwei Nächten ein schwaches Licht brennen lassen, damit sich die Ferkel in der Bucht zurechtfinden. • Gesetzlich sind 15 Lux gefordert ➠ besser sind rund 200 Lux • Tageslicht ist besser als künstliches Licht • Im Winter den Tag verlängern (max. 16 h Licht) Der Schweinegesundheitsdienst (SGD®) bietet eine Überprüfung sämtlicher Klimaparameter an (Anfrage beim regionalen SGD®-Büro).

Ideal: Ferkel liegen in Seitenlage und strecken den Kopf aus dem Ferkelnest heraus.

Staubbelastung reduzieren • Futter pelletieren oder flüssig füttern • Luftfeuchtigkeit erhöhen – Hochdruckvernebler – Stallgang anfeuchten • Einstreuqualität beachten Staub belastet Mensch und Tier!

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MERKBLATT NUTZTIERE

Antibiotika   dürfen nicht eingesetzt werden, um schlechtes Management   und Haltungs­ bedingungen zu überdecken!

Viele Betriebe setzen Ferkel problemlos ab

Umtriebsplanung Abferkeln in Gruppen ist unabdingbar, damit der Absetzstall Rein-Raus bestossen werden kann. Es muss genügend Platz vor­handen sein, damit keine Überbelegungen entstehen. Gruppenbildung • Würfe belassen • Maximal zwei Würfe mischen – Weniger Stress – Krankheitsdruck bleibt tief – Ferkel wachsen weniger auseinander Vorteile Rein-Raus-System • Unterbrechung der Infektionskette dank Reinigung, Desinfektion und Trocknung • Mehrphasenfütterung möglich • Anpassung des Klimas an das Alter der Ferkel • Effizientere Arbeitsabläufe • Grössere Posten beim Verkauf

Bei einem Neubau ist un­bedingt ein Abräumstall einzuplanen! Dank dem Abräumstall: • werden leichte/kranke Tiere nicht zurückgestallt • wird eine Überbelegung verhindert • werden Leerzeiten korrekt ein­ gehalten Achtung: Bedarf an Absetzplätzen nimmt mit steigender Ferkelzahl/Sau/ Jahr weiter zu.

Wenn die Schlüsselpunkte eingehalten werden, ist problemloses Absetzen in jedem Stall möglich, egal ob dieser älter oder moderner ist. Im Folgenden werden zwei Beispiele aus der Praxis beschrieben. Auf beiden Betrieben erfolgt das Absetzen ohne Antibiotika bei sehr hoher Leistung der Ferkel. Beispiel A aus der Praxis Betrieb A: SGD A-Betrieb: 250 Sauen zur Mastferkelproduktion, moderner Stall Anfütterung der Saugferkel • Säugezeit vier Wochen (teilweise Frühabsetzen mit 21 Tagen) • Frühes Anfüttern unter der Sau (ab dem dritten Lebenstag) • Anfüttern (Tag 3 – 9) mit Prestarter, Wühlerde und Maissilage

• Zusätzliche Ansäuerung des Futters mit Maissilage • Wasserversorgung mit Schalen- und Nippeltränken Allgemeines • Zweimal täglich Kontrolle und Beo­ bachtung der Ferkel • Keine Gruppenbehandlungen mit Antibiotika nötig

• Anschliessend (Tag 10-Absetzen) Prestarter, Ferkelaufzuchtfutter und Maissilage

Beispiel B aus der Praxis

Absetzstall

• Frühes Anfüttern der Ferkel unter der Sau (ab Ende der ersten Lebenswoche)

• Rein-Raus-System in allen Bereichen der Ferkelproduktion

Betrieb B: SGD A-R-Betrieb, 40 Sauen, Produktion von Jungsauen und Masttieren

• Säugezeit 30 Tage

• Gründliche Reinigung der Buchten, keine Desinfektion

• Ferkel bleiben nach dem Absetzen der Sau noch eine Woche im Abferkelstall

• Isolierte Ferkelkisten mit Decken­ strahler, Temperaturüberwachung mit Sensoren

• Kleine Gruppen im Absetzstall (10 –15 Tiere)

• Sehr gutes Klima im Sommer dank Einsatz von Hochdruckverneblern (frische Luft und wenig Staub im Stall) Fütterung der abgesetzten Ferkel

• Vermischung von Torfmull, Obstweinessig und Ferkelfutter, um das Futter anzusäuern • Kein Futterwechsel bis zur Einstallung in den Maststall

• Mehrphasenfütterung, mit langen Verschneidungsphasen

• Zweimal täglich frisches Futter und Kontrolle der Ferkel

• Automatische, warme Flüssigfütterung der Absetzferkel zehnmal pro Tag

• Zweimal täglich misten und einstreuen der Buchten

• Restriktive Fütterung in den ersten beiden Wochen nach dem Absetzen

• Keine Gruppenbehandlung mit Anti­ biotika nötig

Top Klima in den Absetzställen, dank der Hochdruckvernebelung und guter Lüftung.

Autorin Sandra Frei, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee Das Merkblatt wurde im Rahmen der Bachelor-Thesis der Autorin, zusammen mit dem FitPig-Projekt der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und dem Schweine­ gesundheitsdienst (SGD), erstellt. www.ufarevue.ch

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Ammate® – Der andere Wirkstoff gegen Rapsglanzkäfer Die Rapsglanzkäferkontrolle 2015 bleibt in positiver Erinnerung. Dank zügigem Wachstum des Rapses war vielerorts nur eine Behandlung erforderlich. Je nach Frühlingsverlauf, können mehrere Behandlungen nötig werden, insbesondere wenn sich die Entwicklung des Rapses verzögert oder die Glanzkäfer mehrmals einfliegen. Die Fragen nach Notwendigkeit und Wirkung, bzw. Nebenwirkung der Behandlungen werden dann wieder aktuell. Ein massvoller Einsatz unter Berücksichtigung verschiedenster Argumente, wie Umwelt oder Resistenz, haben aus diesem Grunde höchste Prio­rität. Mehrere Gründe sprechen deshalb für den Einsatz des neuen Insektizides Ammate® gegen den Rapsglanzkäfer. Neue Wirkstoffgruppe, anderer Wirkungsmechanismus  Ammate wirkt sowohl durch Kontakt wie durch Frass und ermöglicht uns im Sinne einer Anti-Resistenz- Strategie eine gute Alternative um die Wirkstoffgruppe abwechseln zu können. Schneller Frassstopp und gute Dauerwirkung  Die behandelten Käfer werden sofort beeinträchtigt und können nicht mehr fressen. Indoxacarb

hat eine sehr gute Dauerwirkung und wirkt auch bei hohen Temperaturen sehr gut. Der idealste Einsatz von Ammate ist beim Sichtbarwerden der Knospen. Aus Gründen des Bienenschutzes dürfen Insektizide im Raps nur bis vor Beginn Blüte (BBCH 59) eingesetzt werden. Minimalste Wasserabstandsauflagen  Der Feldrand ist am stärksten befallen, da die Glanzkäfer aus den nächstgelegenen Hecken (Gehölz, Wald) einfliegen. Anliegende Gewässer führen oftmals zu Zielkonflikten beim Einsatz von Produkten mit Wasserabstandsauflagen. Ammate hat minimalste Einschränkungen (6 m) und kann deshalb in den meisten Fällen uneingeschränkt bis zum Feldrand ausgebracht werden.

Mit Ammate® ist die Frasstätigkeit nach wenigen Minuten eingestellt.

Insektizide benötigen Körperkontakt  Damit Insektizide in Rapsbeständen eine ausreichende Wirkung erzielen können, müssen die Schadinsekten zwingend mit dem Wirkstoff in Berührung kommen. Aus diesem Grunde, ist ein optimales Tropfenspektrum von hoher Wichtigkeit. Das Additiv Sticker zur besseren Benetzung des Schädlings als auch der Pflanze wird empfohlen. m

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PFLANZENBAU

Kolbenloser Mais MAIS 2015  Mehr noch als die Sorte sind es der Saatzeitpunkt und die Entwicklung der Maiskulturen in den heissesten und trockensten Wetterphasen, die zu den Unterschieden zwischen den Anbauflächen geführt haben. Trockenresistenz gehört zu den Zuchtkriterien der Maissorten von morgen. Die Sortenversuche von UFA-Samen zeigen, dass nicht alle Sorten gleich sind.

Jean-Paul Krattiger

Für die Maiskulturen war 2015 ein aussergewöhnliches Jahr. Durch das warme Wetter im März und April herrschten auf vielen Anbauflächen ausgezeichnete Bedingungen für die Aussaat. In anderen Regionen verzögerte sich die Saat im Mai durch die kühle und regnerische Witterung. Danach folgte im Juli und August die grosse Hitze, die zu irreversiblen Schäden und beträchtlichen Ertragseinbussen führte. Diese extremen Wetterereignisse fanden in für die Entwicklung und den Ertrag der Maiskulturen entscheidenden Phasen statt. Drei verschiedene Phasen  Die erste Entwicklungsphase von Mais, die sogenannte vegetative Phase, dauert von der Keimung bis zur Fahnenbildung. In diesem Zeitraum wird die «Produktionsmaschine» aufgebaut, bestehend aus Wurzeln, Stängel und Blättern. Ziel der generativen und reproduktiven Phasen ist die Produktion von möglichst vielen überlebensfähigen Körnern. Zuwenig Wasser  Ab Schossbeginn bis zur Entwicklung der weiblichen Blüte benötigt die Maispflanze Wasser und Wärme. Während dieser Phase wird auch die Anzahl Körnerreihen und deren Länge sowie die Kolbenanzahl pro Pflanze festgelegt. Somit steht bereits bei Blühbeginn die maximale Körnerzahl pro Quadratmeter fest. Die Anzahl Körner pro Reihe wird bestimmt durch die Anzahl Eizellen pro Reihe. Die Zahl schwankt je nach Sorte zwischen 20 und 45. Dieses genetische Merkmal ist stark von Umwelteinflüssen abhängig: So verringern

44

Durch die Hitze wurde die Befruchtung gestört. In einigen Parzellen waren die Ertragsverluste sehr gross.

starke Temperaturschwankungen kurz vor der Blüte die Anzahl der Eizellen und durch Wassermangel oder starke Hitze nach der Blüte können sie absterben. Folgen der Trockenheit  Trockenheit hat für die Maiskultur unterschiedliche Auswirkungen und hängt vom Entwicklungsstadium der Kultur ab.

Dazu gibt es drei mögliche Szenarien: 1. Trockenheit vor dem 8-Blatt-Stadium: In diesem Stadium können die Folgen einer Trockenheit teilweise noch rückgängig gemacht werden. Zwar wird die Pflanzenlänge etwas reduziert sein, jedoch ist die Ausbildung der Kolben davon nicht betroffen. 2. Lange Trockenheitsphase im 12-14Blatt-Stadium: In diesem Zeitab12 2015 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

Geeignete Züchtung  Klimamodelle prognostizieren einhellig für die nächsten Jahrzehnte mehr Trockenperioden. Diese Prognosen werden von den Züchtern ernst genommen. Sie haben die Trockentoleranz oder -resistenz in die Züchtungsverfahren für neue Sorten aufgenommen. Zwar bestehen Unterschiede zwischen den Sorten, aber die kritischen Stadien während UFA REVUE · 12 2015

60

100

40

50

20

0

0

ES Scorpion

SY Amboss

KWS Kompetens

LG 30.222

TS-Gehalt [%]

150

LG 31.22*

80

CS Spyci*

200

SY Tribore

100

DKc 3333

250

Eclépens, Alle, Herbetswil, Hindelbank, Hohenrain, Kottwil, Engishofen, Strickhof, Realta, Flawil 100 250 80 200

0

0

LG 30.248

KWS Juvento

20 LG 30.215

50 RGT Geoxx

40

SY Pracht

100

KWS Gottardo

60

LG 30.218

150

TS-Gehalt [%]

Grafik 2: Silomais Mittelfrühsorten

Grafik: Silomais Mittelspätsorten 300

100

250

80

200

60

150

40

100

0

0

Legende Mittelwert 2015 Mittelwert 2014

KWS Figaro

KWS Walterinio

20 LG 30.306

50

TS-Gehalt [%]

Eclépens, Hindelbank, Kottwil, Engishofen

RGT Indexx

Fazit  Die Hitzewelle im Sommer 2015 trat für die Maiskulturen im denkbar ungünstigsten Moment auf. Die Hitze und der extreme Wassermangel führten zum Absterben der Kolben und hemmten das Pflanzenwachstum. Die Maissortenversuche erzielten im Vergleich zum Jahr 2014 geringere Erträge. Die Sortenzüchter sind sich durchaus bewusst, dass durch den Klimawandel derartige Wetterextreme gehäuft vorkommen werden und haben als zusätzliches Zuchtkriterium für Mais die Trockenresistenz festgelegt. Bei Redaktionsschluss lagen die Ergebnisse der Körnermais-Sortenversuche noch nicht vor. Diese werden in der Januarausgabe vorgestellt m

Ependes, Freimettigen, Hohenrain, Strickhof

Erträge [dt MS/ha]

Weniger Nachteile für mittelspäte Sorten  UFA-Samen führt im ganzen Land Maissortenversuche durch. 2015 wurden 13 Standorte für Silomaisversuche bestimmt. Ziel ist es, die Leistung der Sorten unter unterschiedlichen klimatischen und standörtlichen Bedingungen zu vergleichen. Mit Hilfe dieser dichten Versuchsnetze können die Produzenten in den verschiedenen Regionen herausfinden, welche Unterschiede die in ihrer Nähe angebauten Sorten aufweisen und für das nächste Anbaujahr eine geeignete Sortenwahl treffen. In diesem Jahr hatte die Hitzeperiode auch Folgen für die Sortenversuche von UFA-Samen. Mit den Frühsorten wurden ohne Ausnahme geringere Erträge erzielt als 2014, doch wurden zwischen den Klassen Unterschiede festgestellt. Offenbar setzt die Hitze und der Wassermangel den Spätsorten weniger zu als Frühsorten. Besonders ausgeprägt waren diese Unterschiede bei der Kolbenentwicklung. Als die Hitzewelle ihren Höhepunkt erreichte, waren die mittelfrühen und mittelspäten Sorten in ihrem Entwicklungsstadium bereits weiter fortgeschritten als die Frühsorten. Bei den ersten beiden Klassen war das kritische Blühstadium bereits abgeschlossen und die für die Befruchtung schädliche Hitze hatte keinen Einfluss mehr.

Grafik 1: Silomais Frühsorten

Erträge [dt MS/ha]

der Blühperiode bleiben gleich. Das Entwicklungsstadium der Maiskultur zum Zeitpunkt grosser Hitzewellen ist schwierig zu kontrollieren.

Erträge [dt MS/ha]

schnitt werden die Anzahl Reihen pro Kolben und die Anzahl Körner pro Reihe angelegt. Die Trockenheit fördert das Absterben der Körner am Kolbenende. 3. Trockenheit während der Milchreife: Bereits jetzt ist die Körneranzahl pro Quadratmeter festgelegt. Eine trockene Witterung beeinflusst die Füllung der Körner. Bedingt durch das geringere Tausendkorngewicht (TKG) kommt es zu Ertragsverlusten.

Ø der Gruppe 2015 TS-Gehalt (%)

Autor Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon www.ufarevue.ch 12 · 15

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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Vom einfachen Hamburger bis zum Chateaubriand Die attraktiv gestaltete App «Schweizer Fleisch Academy» macht es für jeden – noch so ungeübten – Koch möglich, Schweizer Fleisch optimal zuzubereiten. Die App erklärt aber nicht nur in kurzen Videofilmen und Fotostrecken die richtige Zubereitung von Fleisch, sie bietet auch einen digitalen Kochkurs in zehn Lektionen an. In der Rubrik «Gut zu wissen» können wertvolle Tipps abgeholt werden: Bei welcher Temperatur muss das Schweinsnierstück niedergegart werden? Wie lagert man Fleisch und wie mariniert der Profi? – um nur einige aufzuzählen. Und der Film «Gute Gründe» untermauert

eindrücklich, weshalb unbedingt Schweizer Fleisch für die Rezepte verwendet werden soll. Mit der App «Schweizer Fleisch Academy» geht «Schweizer Fleisch» auf die Bedürfnisse der jüngeren Leute ein und leitet sie an, gutes Schweizer Fleisch richtig und schmackhaft zuzubereiten. Technische Highlights sind das Bluetooth-

Gewinner Suisse-Tier-Tickets Im Wettbewerb, der in der Sonderbeilage der UFA-Revue 11/15 erschienen ist, haben folgende fünf Leserinnen und Leser je zwei Eintrittstickets zur «Suisse Tier» gewonnen: Franz Rüdisüli, 8718 Schänis; Ursula Tschumi, 4922 Thunstetten; Silvia Marti, 3257 Ammerzwil; Urs Moser, 3252 Worben; Hans Steffen, 3432 Lützelflüh.

Ödeme und tieferer Verzehr Das heiss diskutierte Thema der Zwischenmelkzeiten an Milchviehausstellungen geht in eine neue Runde: An der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern wurden Untersuchungen zum Thema Wohlbefinden und Gesundheit von Kühen mit langen Zwischenmelkzeiten gemacht. Ergeben hat sich, dass Kühe, die während 24 Stunden nicht gemolken wurden, Verhaltensveränderungen aufwiesen. Bereits nach 18 Stunden hatten alle Versuchstiere Ödeme (Wasseransammlungen) im Euter, die Tiere frassen weniger und hatten deutlich härtere Euter. Nach der langen Melkpause hatten die Kühe erhöhte Zellzahlen. Somit kann gesagt werden, dass eine lange Zwischenmelkzeit negative Folgen auf das Wohlergehen und die Gesundheit der Kühe hat. Welche Konsequenzen diese Studie der Uni Bern für Milchviehausstellungen in Zukunft hat, werden BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen), Kantonstierärzte und beteiligte Organisationen zusammen entscheiden. Ultraschall-, Druck- und Gewichtsverteilungsmessungen wurden als mögliche Massnahmen von den Forschern vorgestellt.

Intensivaufzucht spart Futter Ein tiefes Erstkalbealter (EKA) senkt in der Milchviehaufzucht den Verbrauch an Trockensubstanz (TS), bestätigt eine Studie des Forschungszentrums Raumberg-Gumpenstein. Rinder mit einem EKA von 24 Monaten nahmen pro Kilogramm Zuwachs 300 g weniger TS auf als Rinder mit einem EKA von 28 Monaten. Auf die ganze Aufzuchtdauer gerechnet entspricht dieser Unterschied etwa einer Heu-Rundballe (0.3 kg TS * 600 kg Zuwachs/0.88 TS-Anteil) je Tier.

UFA-REVUE · 12 2015

Fleischthermometer (das gleich in der App bestellt werden kann) und die Rezeptanleitungen, die berührungsfrei umgeblättert werden können, damit Smartphone und Tablet im Kücheneinsatz frei von Fingerspuren bleiben. Seit Anfang November ist die App kostenlos im App Store und im Google Play Store erhältlich.

100 Jahre Raufutter-Verband Der Schweizerische RaufutterVerband (SRV) hat am 19. November in Luzern seine 100. Generalversammlung abgehalten und dabei das 100-jährige Bestehen gefeiert. Die Rahmenbedingungen mögen ändern, aber die Aufgabe der SRV-Mitglieder bleibt. Es gilt, sowohl bei grossen als auch bei schwachen Ernten den Ausgleich zu schaffen und eine sichere Abnahme von Überschüssen sowie die Belieferung mit dem nachgefragten Raufutter zu garantieren. Gerade im Jubiläumsjahr 2015 – mit seinem rekordmässig trockenen Sommer – zeigt sich, wie wichtig der Raufutterhandel ist. Eine weitere Aufgabe des SRV ist es, den Markt kritisch zu beobachten und bei Unstimmigkeiten zu intervenieren. Für eine objektive Erstellung der Marktberichte müssen Produzenten und Verbraucher einbezogen werden. Am Markt liegt die Herausforderung für Mitglieder des SRV darin, sich in Qualität und mit Dienstleistungen abzuheben, schreibt SRV-Präsident Ruedy Zgraggen (Bild) in der Jubiläumsschrift.

Toro-Höck: Antibiotika reduzieren

Eine weitere Reduktion des Anti­ biotika-Einsatzes in der Rindviehhaltung ist sinnvoll und möglich, verdeutlichte der Toro-Höck in Humlikon (ZH), der von UFA-Munimastspezialist Oliver Schmidt (Bildmitte) organisiert wurde. Maren Feldmann (links im Bild) vom Rindergesundheitsdienst betonte, dass Antibiotika sowohl in der Humanmedizin als auch in der Nutztierhaltung künftig noch zielgerichteter und nur dort, wo wirklich nötig, verabreicht werden müssten. Diskutiert wird der Aufbau einer Datenbank, die es erlaubt, Betriebe mit hohem Antibiotika-Verbrauch zu identifizieren und abgestufte Massnahmen einzuleiten. Vorstellbar ist auch die Lancierung des Programms «Pathocalf», ein Monitoring der Krankheitsursachen, Keimspektren und Antibiotika-Resistenzen analog «Pathopig». Zu den wichtigsten Störungen bei Kälbern gehören Atemwegserkrankungen. Deren Auftreten hängt eng mit der Bakterienbelastung der Luft zusammen, zeigte Tierärztin Andrea Rötz (rechts im Bild) anhand eindrücklicher Zahlen auf. Eine Lösung verspricht das Schlauch-Belüftungssystem «Positive Pressure Tubes». Ziel ist eine konstante Frischluftzufuhr und gleichmässige Luftverteilung. In Nordamerika machen Landwirte positive Erfahrungen. Eine Reduktion der Atemwegserkrankungen um 50 bis 75 % scheint möglich. Auch in der Schweiz haben erste Betriebe in eine Schlauchbelüftung investiert. www.vetsmarttubes.com

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 47


GENETIK NUTZTIERE

Stall und Futter erfüllen höchste Ansprüche SWISSGENETICS-AUFZUCHTSTATION  Stierkälber mit genomischen TopResultaten haben einen hohen Wert. Entsprechend investiert Swissgenetics in eine professionelle Aufzucht. Nur das Beste ist gut genug.

Samuel Brunner

Auf der Aufzuchtstation von Swissgenetics in Langnau bei Reiden (LU) finden die künftigen KB-Stiere vorzügliche Bedingungen vor. Kälber mögen «UFA-Kälbermash» Betriebsleiter Hans Wigger erklärt: «Wir wollen das Potenzial dieser wertvollen Tiere bestmöglich nutzen.» Alles muss stimmen, speziell auch die Fütterung. Die Kälber aus gezielter Paarung und unterschiedlicher Haltung werden

Hans Wigger, Betriebsleiter der Swissgenetics-Aufzuchtstation, rühmt das rasche Wachstum der jungen Stierkälber dank «UFA-Kälbermash».

Neuer Laufstall Mitte November hat Swissgenetics in Altental, Langnau bei Reiden (LU), einen neuen Laufstall für Aufzuchtstiere in Betrieb genommen. Für den neuen Stall gelten die gleichen sanitarischen Bedingungen wie für eine Besamungsstation. Alle Tore rund um den Kaltstall sind geschlossen. Betriebsleiter Hans Wigger und seine zwei Mitarbeiter betreten den Stall über eine Eintrittsschleuse. Der Warenverkehr ist kontrolliert und der Aktivitätsradius der Maschinen auf das Stallgebäude beschränkt. Auf den Tierkomfort legt Swissgenetics höchsten Wert. Die Krieger Ruswil AG hat Extra-Einrichtungen konzipiert, um ein Einhängen der Nasenringe zu vermeiden. Die Spaltenböden sind mit Laufmatten ausgestattet. In der Quarantäne umfassen die Gruppenabteile sieben Tiere, ab dem zehnten Monat sind die Stiere in 25 Zweiergruppen eingestallt. Sieben Boxen sind für Tiere mit Spezialbedürfnissen vorgesehen. Für die Klauenpflege, Behandlungen und erste Absamungen steht ein geheizter Raum zur Verfügung. Verantwortung des Geburtsbetriebs Im Maximum kauft Swissgenetics alle zwei Monate 42 abgetränkte, vier Monate alte Stierkälber aus gezielter Paarung aus der ganzen Schweiz zusammen. Die Kälber sollen enthornt, aber nicht geschoren geliefert werden, da sie Swissgenetics in einem Kaltstall hält. «Das Management auf dem Geburtsbetrieb entscheidet, wie gut sich die Kälber bei uns eingliedern lassen», betont Hans Wigger. Beste Voraussetzungen haben Kälber, die nach dem UFA-Aufzuchtplan (siehe Seite 50) ernährt wurden. Beim Einstallen im Swissgenetics-Quarantänestall werden die Kälber gewogen und geimpft. Am folgenden Tag führt die Stationstierärztin eine Eintrittsuntersuchung durch, um allenfalls kranke Tiere zurückweisen zu können. Alles wird dokumentiert. Ab dem zehnten Monat werden die Jungstiere gewaschen, geschoren, regelmässig an die Halfter genommen und so behutsam an ihre spätere Aufgabe als Besamungsstier herangeführt. Mehr auf www.ufarevue.ch 48

vorerst 35 bis 40 Tage in einem Quarantäne-Stall gehalten. Zur freien Verfügung erhalten sie «UFA-Kälbermash» vorgelegt. «Die jungen Kälber fahren total auf diese Trockenmischung ab», staunt Hans Wigger. «UFA-Kälbermash» bringe arbeitswirtschaftliche Vorteile, da es auf Vorrat gemischt und vorgelegt werden könne. Zudem eigne es sich als Alleinfutter für alle Kälber bis zum sechsten Lebensmonat. Gemäss Stefan Buri, Teamleiter Reproduktion bei Swissgenetics, konnten mit dem «Kälbermash» insbesondere bei knapp abgetränkten Stieren die Gesundheit und Zunahmen optimiert werden. «Die hohe Akzeptanz spiegelt sich im guten Fressverhalten.» Der Druck auf Junge steigt  Für die Karriere der einzelnen Kälber ist eine rasche Entwicklung wichtig. «Mit der genomischen Selektion steigt der Druck nach einer raschen und sicheren Samenproduktion in möglichst frühem Alter an», so Hans Wigger.

Vorrat für zwei Monate  Das «Kälbermash»-Rezept basiert bei Swissgenetics auf der Dürrfutteranalyse. Hans Wigger erachtet es als grossen Vorteil, das Mash mit dem eigenen Mischwagen herstellen und flexibel anpassen zu können. Alle zwei Monate werden 4 bis 5 t Vorrat angelegt und in Paloxen gelagert – gedeckt mit einem Vlies, um Fliegen, Vögel und Mäuse abzuhalten. «Der Platzbedarf für die Lagerung ist minimal», rühmt der Betriebsleiter. m

Autor Samuel Brunner, Ressortleiter und Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee, www.ufa.ch UFA-Kälbermash ist an der Suisse Tier 2015 als Neuheit ausgezeichnet worden. Es besteht aus 20 bis 25 % Dürrfutter, 10 bis 20 % Luzerne, 50 bis 60 % UFA 118 F und 5 bis 6 % UFA-Molablend (appetitanregende und stabilisierende Zusatzstoffe). www.ufarevue.ch

12 · 15

12 2015 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Gesunde Kälber leisten mehr PFLANZLICHE WIRKSTOFFE  Polyphenole üben einen positiven Effekt auf die Kälbergesundheit aus. Sie reduzieren das Risiko für Durchfall und Lungen­ entzündungen und sind – zusammen mit weiteren bewährten Wirkstoffen – in der neuen Kälberspezialität «UFA top-paleo» enthalten.

Metabolische Programmierung, leistungsstarke und gesunde Tiere sowie die Reduktion des Antibiotikaverbrauchs sind Themen, die eng miteinander verknüpft sind. Von innen heraus stärken  Immer mehr Milchviehhaltern wird bewusst, dass Kälber, die ad libitum getränkt wurden und eine ideale Versorgung mit Kolostrum, Eisen und anderen Wirkstoffen erfahren haben, deutlich vitaler sind als mager gefütterte Kälber. Nach einem guten Start sind die Kälber auf eine intensive Aufzucht mit tiefem Abkalbealter bestens vorbereitet und prästieren Strapazen erfolgreich. Werden die Kälber als Tränker verkauft, haben sie einen Mehrwert, weil sie deutlich vitaler in die Kälbermast starten. Trotz deutlich verbesserter Energieversorgung und dem Einsatz von Eisen ist es sinnvoll, zusätzliche Wirkstoffe einzusetzen, die die Gesundheit der Kälber von innen heraus stärken. Polyphenole  Neu und in diversen Versuchen sehr erfolgreich eingesetzte Wirkstoffe sind Polyphenole. Polyphenole sind in Pflanzen vorkommende, bioaktive Substanzen wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tannine. Diese sollen die Pflanze vor Frassfeinden (Prädatoren) schützen oder durch ihre Farbe Insekten zur Bestäubung anlocken. Einige Polyphenole wirken wie andere Antioxidantien unter anderem entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Unabhängige Studien  Der Firma Phytaxis SA ist es gelungen, durch ein patentiertes Verfahren komplexe PolyUFA-REVUE · 12 2015

Stephan Roth

Michael Minnig

«UFA top-paleo» kann über den Zudosierer via Tränkeautomat verabreicht werden.

phenole zu gewinnen, die unter anderem schädliche Bakterien hemmen und zu einer ausgewogenen Darmflora beitragen. Dem Verdauungssystem und vor allem dem Darm kommt eine sehr wichtige Funktion in Bezug auf ­die Immunabwehr und die Gesundheit zu. Die Polyphenole, die Phytaxis im Futterzusatz «Digextra» zusammenfasst, unterstützen die Ausbildung grosser Darmzotten und tragen so zu einem gesunden und stabilen Darm bei, der seine Funktionen im Bereich Immunreaktion wahrnehmen kann. Schädliche Keime können weniger an der Darmwand anhaften und die Bildung von Toxinen wird verhindert. In wissenschaftlichen Studien der Universität Utrecht (Tiermedizinische Fakultät, Niederlande) wurde die Wirksamkeit von «Digextra» bewiesen. Anhand der Studien konnten folgende Aussagen gemacht werden: •  Reduzierter Bedarf an medizinischen Behandlungen. •  Behandlungen wirken besser. •  Verbesserte Kotkonsistenz und Festigkeit der Fäkalien.

•  Geringere Häufigkeit von Lungenentzündungen und Atemproblemen. •  Signifikant erhöhte Gewichtszunahme der Kälber. Das Produkt wird von Phytaxis erfolgreich in verschiedenen Ländern der EU eingesetzt und zeigt gegenüber anderen natürlichen Produkten einen höheren Wirkungsgrad. Alles in «UFA top-paleo»  «Digextra» ist in Kombination mit Vitaminen, Spurenelementen und Probiotika im neuen «UFA top-paleo» enthalten. Dieses Wirkstoffkonzentrat wurde für Aufzuchtkälber konzipiert und kann ab dem dritten Lebenstag mit 30 bis 40 g je Tier und Tag via Zudosierer oder Eimer der Tränke beigemischt werden. «UFA top-paleo» eignet sich auch für die ersten zehn bis 14 Tage in der Rinder- und Kälbermast. Der Transportund Einstallstress kann durch den Einsatz von «UFA top-paleo» vermindert werden. Die Tiere saufen mehr und Behandlungen, beispielsweise Impfungen, können besser wirken, weil die Immunantwort optimal ist. m

Autoren Stephan Roth, Leiter Forschung und Entwicklung, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Michael Minnig, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen. www.ufa.ch Einführungsrabatt Fr. 10.– pro 5-kg-Sack «UFA top-paleo», bis 16.1.2016 in Ihrer LANDI. www.ufarevue.ch 12 · 15

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NUTZTIERE

Genetisches Potential ausschöpfen UFA JUNIOR SUPPORT (UJS)  Im Bereich der Kälbergesundheit gibt es auf vielen Betrieben noch Optimierungsmöglichkeiten. Nicht nur Mastbetriebe, auch Aufzuchtbetriebe kämpfen mit Durchfall und Lungenentzündungen. Die Erkenntnisse des Projekts «Colorispotop» zeigen, welches genetische Potenzial die Kälber effektiv haben.

Stephan Studinger

•  Mehr Milch: Ab der zweiten bis zur vierten Lebenswoche wird empfohlen, mindestens 8 l Milch pro Kalb und Tag zu vertränken. Um nicht zu grosse Mengen auf einmal zu verabreichen, sollte die Menge vor allem in den ersten zwei Wochen auf drei Gaben verteilt werden. Durch Ergän-

Lebenstage/ Eimertränke Tränkeautomat -wochen 1. Tag 1 Colostrofitbag (3.8 l Biestmilch) 1) 1 Colostrofitbag (3.8 l Biestmilch) 1) 2. Tag Kolostrum von der Mutter Kolostrum von der Mutter 3. Tag 3 x 3 l Vollmilch UFA-Eisenpaste (4 Pump- 3 x 3 l Vollmilch UFA-Eisenpaste (4 Pumpstösse), stösse), UFA top-paleo 2) UFA top-paleo 2) 4. Tag 3 x 3 l Vollmilch 2) Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus, UFA top-paleo 3) 2) 5. Tag 3 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus 3) 2) 6. Tag 3 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus 3) 2) 7. Tag 3 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus 3) 2) 2. Woche 3 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus 3) 3.  –  4. Woche 2 x 4 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 2) Wasser ad libitum 130 – 160 g/l UFA 207 plus 3) 5. Woche 2 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 8 l Wasser 130 – 160 g/l UFA 207 plus 6.  –  8. Woche 2 x 3 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 6 l Wasser 130 – 160 g/l UFA 207 plus 9. Woche 2 x 2 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 4 l Wasser 130 – 160 g/l UFA 207 plus 10. Woche 2 x 2 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 3 l Wasser 130 – 160 g/l UFA 207 plus 11. Woche 2 x 2 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 2 l Wasser 130 – 160 g/l UFA 207 plus 12. Woche 2 x 1 l Vollmilch 30 g/l UFA 207 instant 1) 10 % des Körpergewichts in ersten vier Stunden (3 –  4 l). 2) 30 – 40 g/Tier/Tag, drei Wochen verabreichen. 3) 3 – 4 g/l Tränke via Zudosierer, drei Wochen verabreichen.

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Hochkonzent Tränke

Tabelle: UFA-Aufzuchtplan

50

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Für eine gesunde, langlebige Kuh

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UFA-Eisenpa

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Metabolische Programmierung – ein Puzzle aus vielen Bausteinen.

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Hansueli Rüegsegger

«Die Kälber haben weniger Durchfall», «sie trinken viel mehr», «die Kolostrum-Messungen sind erstaunlich», «noch nie so schöne Kälber» und «die Kälber sind sehr gesund» – das sind nur einige Rückmeldungen der Pilotbetriebe, die «Colorispotop» anwenden (Tabelle, Kästen). Die «Colorispotop»-Versuchsbetriebe setzen die metabolische Programmierung auch bei den Aufzuchtkälbern um: •  Kolostrum: Ausreichende Versorgung mit hochwertigem (Messung mit ­Kolostro- oder Refraktometer) Kolostrum innerhalb der ersten zwölf ­Lebensstunden (10 % des Geburtsgewichts). Mit dem «Colostrofitbag» kann Kolostrum mit ausreichend Abwehrstoffen bequem eingefroren, gelagert und aufgewärmt werden.

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Biest

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zung einer Kälbermilch lässt sich die Nährstoffkonzentration der Tränke steigern, um den Bedarf der Kälber zu decken und das Wachstumspotenzial zu ­nutzen. Die Tiere gewöhnen sich, viel Nahrung zu verarbeiten. Dies ist später entscheidend, wenn sie in der Laktation stehen. •  Eisen fördert die Blutbildung. Das verabreichte Eisen muss für die Kälber gut verwertbar sein wie dies bei UFA-Eisenpaste der Fall ist. •   «UFA top-paleo» sichert eine bedarfsgerechte Wirkstoffversorgung. Ausgewählte Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Polyphenole wirken sich positiv auf die Krankheitsresistenz und Mastleistung aus. •   Intranasale Impfung: Um Lungenerkrankungen vorzubeugen, bieten sich die Impfungen gegen BRSV und PI3 an. Der Impfstoff stärkt die Immunität und verringert die Virusausscheidungen und Ansteckungsgefahr auf andere Kälber. Das neu entwickelte Management-­ System im «UFA Junior Support» (UJS) ist die ideale Lösung, damit Aufzucht­ kälber optimal in ihr Leben starten und eine lange Karriere als Milchkuh vor sich haben. m 12 2015 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Stets gute Kolostralmilch

«Keine Abgänge»

Weniger Durchfälle, bessere Zunahmen und vitale Kälber – so können die Erfahrungen, die Hans Röthlisberger mit dem Tränkeprogramm «Colorispotop» gemacht hat, zusammengefasst werden. Konsequent wird das Programm seit August bei allen Kälbern angewendet, bei der Umsetzung hilft die ganze Familie motiviert mit. Hans Röthlisberger ist insbesondere vom «Colostrofitbag» und vom dreimaligen Tränken pro Tag stark überzeugt: «Durch die zusätzliche Mahlzeit merke ich früher, wenn ein Kalb nicht Appetit hat und kann schnell reagieren. Dank dem ­Colostrofitbag habe ich immer qualitativ hochwertige Kolostralmilch zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge zur Verfügung.»

«Seit wir die Colorispotop-Massnahmen umsetzen, läuft es in unserem Kälberstall besser», stellt Ueli Lustenberger fest. «Abgänge hat es keine mehr gegeben.» Der Milchviehhalter aus Steinhuserberg (LU) ist erstaunt, wie viel die Kälber in den ersten Lebenswochen saufen. Pro Tag nehmen sie oft über 10 l Tränke, bestehend aus Kuhmilch, Milch­ pulver und «UFA top-paleo», auf. Überzeugt ist Ueli Lustenberger auch von «UFA top-paleo», das er über den Zudosierer seines Förster-Tränkeautomaten verabreicht. Durchfall sei seltener geworden. Neben den üblichen Colorispotop-Massnahmen bietet der Milchviehhalter seinen Kälbern den UFA-Kälberleckstein an, damit die Tiere ihren individuellen Mehrbedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen decken können. Der Betrieb Lustenberger liegt in der Bergzone 2, hält 45 Kühe und bewirtschaftet 33ha. Davon sind 21 ha gepachtet, 13 ha weisen eine Hangneigung über 35 % auf. «Was die Bewirtschaftung solcher Hänge zu tun gibt, wird oft unterschätzt», betont Ueli Lustenberger. In seinem Laufstall legt er deshalb Wert auf effiziente Arbeitsabläufe, unter anderem durch Einsatz eines Tränkeautomaten und eine einfache Fütterung der Kühe. Eine gute Kälbergesundheit trägt das ihre zu einer wirtschaftlichen Milchproduktion im Berggebiet bei.

Hans Röthlisberger, Utzenstorf.

Hans Röthlisberger hat von Anfang an auch die Aufzuchtkälber in das Programm inte­ griert. Bei diesen Kälbern sei ein guter Start für die spätere Leistungsbereitschaft und das Erstkalbealter entscheidend: «Damit die Rinder mit 15 Monaten besamt werden können, muss in der Fütterung, der Betreuung und der Haltung alles rund laufen!» Der Arbeits­ aufwand konnte, trotz der zusätzlichen Tränkung, eher reduziert werden, da weniger Zeit für die Betreuung von kränkelnden Kälbern benötigt wird.

Impfung war erfolgreich Auf der Betriebsgemeinschaft Büttiker-Heim werden alle Kälber mit dem Tränkprogramm «Colorispotop» aufgezogen. Bis 48 Stunden nach der Geburt bleiben die Kälber bei der Mutter in der Abkalbebox. Alle Kälber werden mit dem «Colostrofitbag» getränkt. Meist erhalten sie nicht die Milch von der eigenen Mutter, sondern eine kontrollierte Gabe mit guter Qualität, die im Tiefkühler gelagert wurde. Das Auftauen und Erwärmen übernimmt der «Colostromat», der die empfindliche Kolostralmilch schonend auftaut und auf 40 °C temperiert. Während der Zeit in der Abkalbebox trinken die Kälber beim Muttertier und erhalten ergänzend noch mit der Flasche Milch. Die zwei Tage alten Kälber werden anschliessend in den Aufzuchtstall gebracht, wo sie am Wasser-Pulver-Au-

Ueli Lustenberger, Steinhuserberg.

«Durchfall kennen wir kaum mehr» Wer die Qualität der Kolostralmilch regelmässig überprüft, erkennt ungenügende Milch mit der Zeit auf den ersten Blick. Sie ist dünnflüssiger und häufiger mangelhaft als man denkt. Vor allem bei Erstkalbinnen reicht die Qualität oft nicht aus. Dickflüssig und qualitativ meist gut ist Jersey-Kolostrum. Reto Glauser, Grosswangen (LU) mischt die Biestmilch seiner Brown-Swiss-Kühe deshalb mit Jersey-Kolostrum auf (1 : 0.25). Zusammen mit den anderen «Colorispotop»-Massnahmen wird das dreimalige Tränken pro Tag (Eimer) konsequent umgesetzt. «Durchfall kennen wir seither kaum mehr; auch hinsichtlich Lungenentzündungen stellen wir eine Verbesserung fest», rühmt Reto Glauser und ergänzt: «Milch­rassenKälber sprechen besonders gut auf die Massnahmen an.» Die Tränker könne er jetzt rund eineinhalb Woche früher verkaufen als früher, weshalb der Milch­ verbrauch mit dem vorherigen, herkömmlichen Regime vergleichbar sei. Mitverantwortlich für den Erfolg ist laut Reto Glauser die Optimierung des Stalls. Der Harn läuft im Kälberabteil schneller ab, die Tiefstreue bleibt trockener und die Luft ist besser. Von den Colorispotop-Massnahmen erhofft sich Reto Glauser eine Stabilisierung und nochmals eine leichte Senkung des Erstkalbealters, obwohl er mit 26 bis 28 Monaten bereits unter dem Schnitt der Braunviehrasse liegt.

Reto Glauser Grosswangen.

Die Betriebsgemeinschaft (BG) Glauser-Leupi besamt Zuchtkühe mit gesextem Sperma, den Rest mit Mastrassen. Jersey-­ Kühe werden mit Blaubelgier-Genetik gedeckt und kalben damit noch problemloser ab als mit Limousin-Besamungen. Neben 45 Kühen mit Aufzucht hält die BG auch 50 Muttersauen. Zu den Arbeitskräften zählen die beiden Betriebsleiter Glauser und Leupi (30 %) sowie ein Angestellter.

Pascal Heim und Tobias Büttiker, Neuendorf. UFA-REVUE · 12 2015

tomaten versorgt werden. Zudem steht ihnen «UFA-Kälbermash» zur freien Verfügung. Von der Impfung gegen die Rindergrippe sind die Betriebsleiter sehr überzeugt: «Die älteren Kälber, die nicht im Programm waren, litten diesen Herbst an Lungenentzündungen, die Colorispotop-Kälber zeigten keine Symptome und mussten nicht behandelt werden!»

Autoren Hansueli Rüegsegger, Leiter Milchvieh, 3360 Herzogenbuchsee. Stephan Studinger, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee. www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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BIO-SEITE

«Lungengesundheit verbessert» WEIDEBEEF  Das Alpen ist ein wichtiger Teil der Weidebeef-Philosophie, ist Gion-Franzestg Schaniel überzeugt. Um die Qualitätsanforderungen zu erfüllen, richtet der Bündner Bio-Landwirt das Aufzuchtmanagement und die Ergänzungsfütterung auf den Heimbetrieb entsprechend aus.

Eugen Signer

Hat Freude an den Tieren: ­Gion-Franzestg Schaniel.

Auf dem Betrieb Schaniel, Tinizong (GR), wird jeder freie Raum genutzt, um darin Tiere zu halten. In einem renovierten Altgebäude sind glückliche Mutterziegen und Mutterschafe untergebracht, im 2012/13 neu gebauten Laufstall leben die Milchkühe, Milchvieh-, Weidebeef-Aufzuchttiere und drei Esel. Neu gesellen sich auch Pferde zum vielfältigen Tierbestand. «Ich mag die Tiere», erklärt Betriebsleiter Gion-Franzestg Schaniel. In der tierfreundlichen Haltung und im durchdachten Management kommt seine Tierliebe voll zum Ausdruck. Limousin und Simmental  Einen bedeutenden Teil der Weidebeef-Remonten stellt Gion-Franzestg Schaniel aus der eigenen Kuhherde, ein Teil wird zugekauft – bevorzugt Kreuzungen aus

Limousin und Simmental. Aufs Enthornen wird sowohl in der Mast als auch beim Milchvieh verzichtet. Das Tränken übernimmt ein Förster-Tränkeautomat. Zur Milch erhalten die Kälber die Mischration der Kühe vorgelegt: Heu/ Emd (2. Schnitt), Silogras (1. Schnitt), Luzerne (aus Italien) und Schweizer Maissilage. Mineralisiert wird die Ration mit «Minex 980», «UFA 995 Selen» und Viehsalz sowie einem Leckstein zur freien Verfügung. Nur gesunde Kälber impfen  Die Kälber werden mit einem Lebendimpfstoff vor Atemwegserkankungen geschützt. Nach einem «schlimmen Winter» hat Gion-Franzestg Schaniel gute Erfahrungen mit dieser Massnahme gemacht. Der eingesetzte Impfstoff hat null Tage Absetzfrist und wird den Käl-

Betriebsspiegel Gion-Franzestg Schaniel, 7453 Tinizong Nutzfläche: 87 ha (zirka 30 ha werden alternierend alle zwei Jahre einmal geschnitten), 1150 m über Meer Tiere: 31 bis 36 Kühe (Original ­Braunvieh, Brown Swiss, Holstein, Red Holstein), eigene Jungviehaufzucht, 35 bis 40 Weidebeef, 44 Mutterschafe, 50 Mutterziegen, 3 Esel Pflanzen: Rund 60 % der Nutzfläche wird als wenig intensive oder extensive Wiese genutzt. 30 ha werden zwei bis drei Mal pro Jahr genutzt (Silage, Heu, Weiden/ Eingrasen). 2 ha Ackerbau (zur Wiesenerneuerung) Arbeitskräfte: Gion-Franzestg Schaniel, Florian Schaniel (Bruder), Vater (79 Jahre), Lehrling (oder Hilfskräfte)

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Weidebeef-Fütterungstipps Geburtsbetrieb: •  «UFA 170 F» (Kombi, 6.8 MJ NEL/kg, 18 % Rohprotein RP) oder «UFA 272-4» (Würfel, 7 MJ NEL, 17% RP, sojafrei), bestes Dürrfutter und UFA-Kälberleckstein ab der zweiten Lebenswoche zur freien Verfügung anbieten, um eine frühe, hohe Futteraufnahme zu fördern. •  Remonten spätestens zwei Wochen vor dem Betriebswechsel von Milch absetzen, damit sie gut in Ausmast starten. Ausmastbetrieb: •  Zur Raufutteraufwertung in der Wachstumsphase eignet sich das sojafreie «UFA 272-4». •  In der Endmast gilt es, die Energiezufuhr bei den Ochsen zu erhöhen, beispielsweise mit der Getreidemischung «UFA 275-4» (Würfel, 7 MJ NEL/kg, 12 % RP).

bern ab einem Alter von einer Woche in die Nase gespritzt. «Mit der Impfung konnten wir die Lungengesundheit verbessern und den Antibiotikaverbrauch auf ein Minimum reduzieren», erklärt der Betriebsleiter. Wichtig ist, dass die Tiere gesund sind beim Impfen. Zwei Mal zur Alp  Zwei Mal in ihrem Leben gehen die Weidebeef zur Alp. Gion-Franzestg Schaniel ist wichtig, die Sömmerungsweiden für diesen Zweck nutzen zu können. Dort oben auf den Alpen ist es bestimmt «no food», der für die Fleischproduktion verfüttert wird. Damit die Masttiere als Weidebeef vermarktet werden können, dürfen sie nicht älter als 840 Tage ­werden. Dies bedingt eine angepasste Fütterung und entsprechend gute 12 2015 · UFA-REVUE


BIO-SEITE

KURZMELDUNGEN Fleischigkeit der Ochsen bleibt eine Herausforderung Milchrassentiere können mit betriebseigenem Futter beachtliche Mastresultate erzielen, zeigen die Resultate aus dem Projekt «Extensive Mast von fleischbetonten Milchrassen» (2011-15) unter der Leitung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL). Aufgrund eines hohen Anteils wertvoller Fleischstücke (Entrecôte, Hohrücken, Huft, Filet) und guter Fleischqualität (intramuskuläres Fett, Omega-3 Fettsäuren, Zartheit) erhoffen sich die Beteiligten neue Möglichkeiten für die Vermarktung von Milchrassen. Die fünf Rinder im Versuch erreichten im Schnitt einen Masttageszuwachs von 640 g, die 13 Ochsen knapp 800 g. Die Rinder brachten mit einem Alter von 25 Monaten ein Schlachtgewicht von 290 kg auf die Waage, die Ochsen mit knapp 26 Monaten gut 300 kg. Während alle Rinder eine Taxierung von «T» erreichten, fielen 30% der Ochsen mit einem «T-» aus dem «Bio-Weide-Beef» Programm. FiBL

Ein Teil der Remonten wird zugekauft.

Entwick­lung in der Aufzucht- und Endmastphase auf dem Heimbetrieb. Um die Weidebeef in den Zielbereich von H3 und 280 bis 300 kg Schlachtgewicht zu bringen, legt Gion-Franzestg Schaniel in der Endmast (60 Tage) das sojafreie UFA 272-4 vor (rund 100 kg pro Tier) und nutzt so das Potenzial des kompensatorischen Wachstums. Keine Azeton-Probleme mehr  In einen Mischwagen hat Gion-Franzestg Schaniel investiert, weil eine Teilmischration im Zusammenspiel mit dem Heukran die Arbeit erleichtert, sich positiv auf die Zunahmen der Weidebeef, Milchleistung der Kühe und Tiergesundheit auswirkt und Rangkämpfe vermieden werden. Über die Abrufstation erhalten die Kühe «UFA 175 F» und «UFA 278». «UFA 175 F» wird vor dem Abkalben angefüttert und danach 30 Tage verabreicht. «Seit ich dies so mache, habe ich sozusagen keine Azeton-Probleme mehr. Auch Milchfieber ist selten geworden», hält Gion-Franzestg Schaniel fest. Laufstall für behornte Kühe  Um ein problemloses Zusammenleben der behornten Kühe und Weidebeef zu begünstigen, weist der Laufstall keine Sackgassen auf. Die mit Kalk und Stroh eingestreuten Boxen sind 20 cm länger UFA-REVUE · 12 2015

«Hypona 787» ohne Hafer Problemen die Spitze nehmen Impfen allein löst kein Bestandesproblem, kann jedoch einem Problem zunächst die «Spitze» nehmen, erklärte Maren Feldmann, Rindergesundheitsdienst (siehe auch Seite 47), an der UFA-Toro-Tagung vom 5. November in Humlikon (ZH). Lebendimpfstoffe führen in der Regel zu einer stärkeren Immunreaktion als inaktivierte Impfstoffe. Einsatz Lebendimpfstoff Kälbern ab einem Alter von einer Woche wird mit Hilfe eines intranasalen Applikators eine 2 ml-Einzeldosis «Rispoval» in die Nase gespritzt. Schutzwirkung Der Beginn des Schutzes ist für das Bovine Respiratorische Synzytialvirus (BRSV) nach fünf Tagen und für das Bovine Parainfluenza 3 (PI3)-Virus nach zehn Tagen nach der Impfung zu erwarten. Ausserdem wurde bei befallenen Kälbern eine Reduktion der ausgeschiedenen BRSV-VirusMenge fünf Tage nach der Impfung beobachtet. Die Dauer des Schutzes nach einmaliger Anwendung beträgt mindestens zwölf Wochen. Bei gehäuften Problemen in den ersten 14 Lebenstagen kann sich auch eine Mutterschutzimpfung lohnen.

«Hypona 787 Optimal-Bio» enthält ab sofort keinen Hafer mehr. Das Allrounder-Futter kann somit auch bei haferempfindlichen Pferden eingesetzt werden. Die natürlichen Rohstoffe entsprechen den Richtlinien der Bio-Suisse und sind mit der Bio-Hilfsstoff-Knospe ausgezeichnet.

Gesuchte Bio-Früchte Bio-Kirschen, -Zwetschgen, -Sommerhimbeeren, -Erdbeeren (ausserhalb der Hauptangebotsperiode) und -Verwertungsobst von Hochstammbäumen haben aktuell grosses Absatzpotenzial. Massnahmen wie der Einsatz eines Witterungsschutzes bei Kirschen und Sommerhimbeeren oder von remontierenden Sorten bei den Erdbeeren wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit dieser Spezialkulturen aus. FiBL

Bierhefe gegen Apfelschorf

als es die Vorschriften vorgeben. Nachträglich hat Gion-Franzestg Schaniel die Kraftfutterstation mit zwei Toren ergänzt: eines hinten und eines neben, damit die Kühe zwei Optionen haben, die Station zu verlassen. «Mit diesen Massnahmen lassen sich die Hörner mit einer tierfreundlichen Haltung vereinbaren – ohne grössere Kämpfe und Verletzungen», beobachtet der Betriebsleiter. m

Autor Eugen Signer, Fütterungsspezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil, www.ufa.ch www.ufarevue.ch 12 · 15

Am Fachgespräch «Kupfer als Pflanzenschutzmittel» am Julius Kühn-Institut (JKI) Berlin ist ein vielversprechendes Konzept vorgestellt worden. Der Ansatz der Referentin, Franziska Porsche, JKI, beruht darauf, mithilfe von Bierhefe den Abbau von Falllaub durch Mikroorganismen in Apfelplantagen zu beschleunigen, um das Sporenpotenzial des Apfelschorferregers zu minimieren. In einem einjährigen Versuch konnte die Zahl der Sporen bei zwei bis viermaliger Ausbringung im Winter um bis zu 98 % verringert werden. Bis zur Praxisreife müssten noch viele Fragen geklärt werden, etwa zur Formulierung, Regenfestigkeit und Verfügbarkeit der Hefen. AID 53


NUTZTIERE

Bessere Zunahmen und tiefere Kosten SCHWEINEMAST  Mit der Phasenfütterung kann die Effizienz in der Schweinemast deutlich verbessert werden. Indem das Futter auf die verschiedenen Lebensphasen abgestimmt wird, können die Schweine in der Mast ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Hans-Ueli Baumgartner

Rolf Steffen

Karl Hintermann aus Mühlau (AG) will mit seinem Betrieb zu den besten 5 % der Schweinemäster gehören. Dafür muss er alle Faktoren, die den Ertrag in der Schweinemast beeinflussen, sehr gut erfüllen. Zu seinen wichtigsten Hausaufgaben zählt das genaue Füttern der Mastschweine. Aus gutem Grund   Der Betriebsleiter füttert seine Schweine bereits seit zwei Jahren in drei Phasen (Grafik). Er hat sich während dem Umbau ­seines Remontenaufzuchtstalls in einen Maststall dazu entschieden, in die Phasenfütterung zu investieren. Damit lassen sich Futterprotein, Kalzium und Phosphor effizienter einsetzen. Der Einsatz eines Vormastfutters unterstützt einen problemlosen Mastbeginn und sorgt für hohe Magerfleischanteile und gute Zunahmen. Perfekt eingestallt  «Das Einstallen gehört zu den grössten Herausforderungen in der Schweinemast», so Karl Hintermann. Die Jager benötigen Zeit, ihr Immunsystem auf die neue Umgebung abzustimmen und sind während dieser Phase anfällig für Infektions-

Grafik: Drei-Phasen-Fütterungsstrategie der UFA UFA-Futter, «Performance-Linie» 14 MJ VES UFA 321

Hauptmast UFA 341

54

2

3

4

Karl und Katrin Hintermann mit Kindern Nutzfläche: 27 ha Tiere: 320 Schweinemastplätze, Rindviehhaltung (105 Kühe, 78 Aufzuchtrinder) als Betriebszweiggemeinschaft mit zwei Berufskollegen Pflanzen: 4 ha Winterweizen, 5 ha Silomais, 18 ha Grünland Arbeitskräfte: Betriebsleiterfamilie

krankheiten. Zum Erfolg trägt eine ­t adellose Stallhygiene bei. Es wird streng darauf geachtet, dass alle Schweine immer vom gleichen Züchter stammen. Dadurch bringen sie einheitliche Grundvoraussetzungen mit. Die Jager kommen im Zweiwochenrhythmus auf den Betrieb. Den Transport regeln die beiden Schweinehalter unter sich, abgerechnet wird über die Handelsfirma Anicom. Die Schweine finden bei der Ankunft einen sauberen und warmen Stall vor. Weiter sind das vorsichtige Anfüttern und das aufmerksame Beobachten während den ersten Tagen zentral. Karl Hintermann machte gute Erfahrungen mit dem gleichzeitigen Einstallen von zwei bis drei älteren, erfahrenen Mastsauen. Die jungen Tiere lernen so von den älteren wie man frisst, trinkt oder liegt.

tiert hohe Zunahmen und eine optimale Fleischqualität. Hohe Leistungen in der Endmast  Durch die Phasenfütterung und das gezielte Wägen vor der Schlachtung erreicht der Betrieb Hintermann gute Mast- und Schlachtleistungen. Es gibt praktisch kein Schwein, das länger als 100 Tage auf dem Betrieb bleibt. Die durchschnittlichen Tageszunahmen

Die Anlieferung der drei Phasen­ futter ist durch die Zwischen­ kammern im Last­wagen problem­ los möglich.

Vormast UFA 331

1

Betriebsspiegel

5

6

7

Endmast

8 9 10 11 12 13 14 15 16 Wochen

Genau kalkuliert  Vor allem in der Hauptmast, wenn der Masttageszuwachs am grössten ist, soll der Bedarf optimal gedeckt werden. Für diese Phase eignet sich am besten ein Hauptmastfutter. Dieses Futter wird von den Schweinen ideal verwertet und garan12 2015 · UFA-REVUE


NUTZTIERE liegen bei rund 860 g, mit einer Futterverwertung von 2.6 kg. Das Endmastfutter setzt Karl Hintermann ein, um einen optimalen Magerfleischanteil zu erzielen. Zudem entstehen keine unnötigen Verfettungen und Nährstoffüberschüsse. Gute Fleischqualität   Der Endverbraucher stellt den Anspruch an eine immer bessere Fleischqualität. Bis zu einem Lebendgewicht von rund 70 kg setzen Mastschweine vor allem Protein in Form von Muskelmasse an. Nachher nimmt der Fettansatz mit steigendem Gewicht linear zu. Für die Produktion von 1 kg Körpermasse in Form von Fett braucht das Schwein mehr Energie aus dem Futter als für 1 kg Muskelmasse. Die Futterverwertung verschlechtert sich mit zunehmendem Gewicht. Durch die Veränderung des Körperansatzes sinkt der Bedarf an Rohprotein, Aminosäuren und an für die Knochenbildung benötigten Mineralstoffen. Ab zirka 70 kg Lebendgewicht bleibt der Bedarf

UFA-REVUE · 12 2015

Karl Hintermann und Hans-Ueli Baum­ gartner besprechen die Futterstrategie. stabil. Aus diesen Gründen sollte die Ration dem Wachstumsverlauf der Tiere angepasst werden. Das heisst, der Gehalt des Schweinefutters an Rohprotein, Aminosäuren und Mineralstoffen kann im Laufe der Mast reduziert werden. Mit der Phasenfütterung ist eine Senkung der Ausscheidung von Phosphor und Stickstoff möglich. m

Autoren Hans-Ueli Baumgartner, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 5703 Seon. Rolf Steffen, Verkaufsleiter UFA-Beratungsdienst Zentralschweiz, 6210 Sursee. www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Melasse, besser als ihr Ruf PFERDEFÜTTERUNG  Wie Hafer wird auch Melasse von einem negativen Ruf verfolgt. Das sogenannte «braune Gold» ist aber nicht annähernd so schädlich wie oftmals behauptet wird. Im Gegenteil: Melasse hat viele positive Eigenschaften, wird sie in den richtigen Mengen und zum passenden Zeitpunkt eingesetzt.

Rahel Manser

Hans Huber

Für sensible Pferde gibt es melassefreie Mischfutterprodukte.

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Zuckerrübenmelasse ist ein Nebenprodukt aus der Schweizer Zuckerproduktion. Beim Auskristallisieren des Zuckers aus dem eingedickten Rübensaft fällt ein nicht kristallisierbarer Rückstand an, die Melasse. Melasse ist das sogenannte «braune Gold». Die sirupartige Flüssigkeit enthält rund 50 % Zucker und alle wertvollen Stoffe aus den Rüben, die im Zucker nicht kristallisiert werden können. Dazu gehören hauptsächlich Mineralstoffe und Spurenelemente. Hohe Kalium- und Natriumgehalte sowie Rohprotein aus nichteiweissartigen, stickstoffhaltigen Verbindungen (Amiden) zeichnen die Melasse aus. Kalium und Natrium sind eng verknüpft mit dem Wasserhaushalt des Körpers. Sie werden als Elektrolyte zur Aufrechterhaltung des osmotischen

Druckes im Körpergewebe und im Säuren-Basen-Haushalt benötigt. Elektrolyte  Melasse wirkt vielseitig. Zum einen kann sie bei stark schwitzenden Pferden eingesetzt werden. Die hohen Kalium- und Natriumgehalte helfen, den Bedarf des Pferdes zu decken, der durch starkes Schwitzen (Elektrolyt-Verlust) ansteigt. Schnell verfügbare Energie  Zucker in Form von Glukose ist die einzige direkt verfügbare Energiequelle für das Gehirn und das Nervensystem. Er ist schnell verfügbar und kann vom Pferd sofort als Energiequelle gebraucht werden. In Sportarten, die eine schnelle Reaktion des Pferdes verlangen, ist deshalb die ausreichende Versorgung

mit rasch verfügbarer Energie entscheidend, um die Energiespeicher auffüllen zu können. In Ruhe hingegen wird die Energie hauptsächlich aus der Oxidation von Fettsäuren gewonnen. Damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark schwankt, sollten energiereiche Futtermittel auf mehrere kleine Mahlzeiten während des Tages verteilt werden. Schmackhaft  Melasse wird von den Pferden sehr gerne gefressen. Die Schmackhaftigkeit und Akzeptanz sind enorm hoch, wodurch auch übelschmeckende Produkte (zum Beispiel Medikamente, Wirkstoffkonzentrate) verabreicht werden können. Melasse wird in der Mischfutterproduktion häufig eingesetzt, sei dies zum Pelletieren oder zur Bindung von feinen

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NUTZTIERE

«Pferde lieben   das braune Gold» Markus Christen ist eidgenössisch diplomierter Reitlehrer und hat viele positive Erfahrungen mit Melasse gemacht. Seit 30 Jahren setzt er erfolgreich Melasse ein. «Die Schmackhaftigkeit der Melasse ist ausgezeichnet, die Pferde lieben das braune Gold», beobachtet der Pferdekenner. In seiner selber hergestellten Rationsmischung setzt Markus Christen bis zu 100 g Melasse pro Pferd und Tag ein und erklärt: «In den 30 Jahren, in denen die Melasse ein fester Bestanteil der Ration ist, hatte ich nie Probleme. Die Futterration ist schmackhafter, allfälliger Staub aus dem Futter wird gebunden und die Melasse liefert zusätzlich Energie.» Markus Christen lässt sich von der negativen Meinung über Melasse nicht beeindrucken. Er ist überzeugt von seinem Konzept und ­Melasse bleibt eine wichtige Futterkomponente in seiner Ration.

Futterpartikeln (zum Beispiel Mineralstoffe). Wird Melasse in geringen Mengen eingesetzt, können die positiven Eigenschaften wirken und das Wohlergehen des Pferdes fördern. Gemäss Agroscope kann in Mischfutter für Pferde bis zu 6 % Melasse ohne Bedenken eingesetzt werden. Beispielberechnung Zuckergehalt Ein Pferd (Gewicht 600 kg, mittlere Arbeit), das pro Tag 9 kg Heu mit einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 89 g/kg Zucker in der Frischsubstanz frisst, nimmt grundsätzlich 801 g Zucker pro Tag auf. Frisst das Pferd noch zusätzlich 1 kg Karotten pro Tag, macht dies nochmals 60 g Zucker aus. Erhält dieses Pferd zusätzlich 4 kg Kraftfutter in Form von «Hypona 788» mit einem Anteil von 4 % Melasse, kommen zusätzlich 81 g Zucker aus der Melasse UFA-REVUE · 12 2015

und 111 g Zucker aus dem Getreide dazu. Insgesamt nimmt das Pferd somit 1053 g Zucker pro Tag auf, Leckerlis nicht mit einberechnet. Von diesen 1053 g Zucker stammt lediglich 1⁄13 aus der Melasse, was einem Anteil von 0.6 % an der Gesamtration entspricht. Im Vergleich zum Heu ist dies ein sehr geringer Anteil. Ein Wildpferd, das nur Raufutter frisst, nimmt nicht viel weniger Zucker auf als wenn einem Hauspferd noch Kraftfutter gefüttert wird. Zudem wird ersichtlich, dass das Pferd grundsätzlich gut mit Futterzucker umgehen kann, da Zucker ein normaler Bestandteil seiner Ernährung ist. Risiko für Hufrehe?  Immer wieder diskutiert wird die Auslösung von Hufrehe infolge eines hohen Zuckergehalts im Futter. Allerdings haben neue Forschungsergebnisse gezeigt, dass hauptsächlich Fruktane eine entscheidende Rolle spielen. Bei den Fruktanen handelt es sich um eine langkettige Zuckerart, die hauptsächlich in Gräsern zur Energiespeicherung genutzt wird. In Melasse hingegen besteht der Zucker hauptsächlich aus Saccharose (Disaccharid, bestehend aus Glucose und Fructose) und aus Raffinose (Trisaccharid, bestehend aus Glucose, Galactose und Fructose). Folglich ist bei Rehe gefährdeten Pferden der Weidegang zu überwachen und besonders im Frühling und Herbst die Weidedauer anzupassen. Chronische Hufrehe sind oftmals ein Symptom der hormonell bedingten Erkrankungen wie Equines metabolisches Syndrom (EMS), Equines Cushing Syndrom (ECS) und Diabetes. Infolge einer Insulinresistenz erhöht sich die Reheanfälligkeit enorm. Bei betroffenen Pferden kann bereits eine geringe Aufnahme von Zucker, die bei einem gesunden Pferd kein Problem ist, Hufrehe verursachen. Folglich muss eine Überversorgung unbedingt vermieden werden. Unverträglichkeiten  Besonders sensible Pferde reagieren mit einer Unverträglichkeit auf Melasse. In Absprache mit dem Tierarzt ist hier eine Futterumstellung nötig. Durch den Einsatz eines melassefreien Ergänzungsfuttermittels kann diesen Pferden geholfen werden. Glücklicherweise sind welt-

Tabelle: Gehalte verschiedener Futtermittel Rohprotein Rohfaser Zucker Kali Natrium (g/kg FS) (g/kg FS) (g/kg FS) (g/kg FS) (g/kg FS) Zuckerrübenmelasse 97 0 506 37 4.7 Karotten 12 11 60 3 0.4 Hafer 100 105 13 3.5 0.02 Gras (Mischbestand)* 22 33 24 5 0.03 Heu (Mischbestand)* 93 238 103 26 0.2 Hypona 788 95 95 48 7 2.7 * Schwankungen können sehr gross sein, deshalb empfiehlt sich eine Analyse des Raufutters. Quelle: Agroscope

Grafik: Zuckeranteil und -herkunft in einer Pferderation

92.5 %

7.5%

5.7 %

0.4 % 0.8 % 0.6 % Übrige Nährstoffe Zucker, bestehend aus: Zucker aus dem Heu Zucker aus den Karotten Zucker aus dem Getreide (Hypona 788) Zucker aus der Melasse (Hypona 788)

weit nur sehr wenige Pferde von einer Melasseunverträglichkeit betroffen. Fazit  Melasse ist aufgrund seines hohen Gehaltes an Mineralstoffen ein wertvoller ­Bestandteil in der Pferdefütterung. Sie ist entscheidend für die Mineralstoffbindung und erhöht die Schmackhaftigkeit des Futters. Aufgrund des Zuckergehaltes ist Melasse energiereich und sollte ­nur mit Mass gefüttert werden, wobei bis zu 6 % in Mischfutter möglich sind. Besonders ­sensible Pferde können mit einer Unverträglichkeit auf Melasse reagieren. Für diese Pferde bietet Hypona melassefreie Produkte an. m

Autoren Rahel Manser, BSc Agronomie, Pferdewissenschaften, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Hans Huber, Hypona-Pferdespezialist, 6210 Sursee. www.hypona.ch www.ufarevue.ch

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• Lebendhefen und wirksame Puffersubstanzen unterstützen den Pansen. • Fördert den Appetit und die Vitalität der Kuh nach dem Abkalben. Einsatz: 800 g UFA start-fit in 30 l handwarmes Wasser einrühren und direkt nach dem Abkalben vertränken. Anschliessend handwarmes Wasser ad libitum anbieten.

UFA start-fit ist bis 16. Januar 2016 mit 10 % Rabatt erhältlich. UFA-REVUE · 12 2015

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UNTERWEGS MIT …

… Toro-Spezialist Oliver Schmidt

Zusammenspiel von Betrieb, UFA-Berater und Wägeprogramm Oliver Schmidt, meist Oli genannt, ist seit 3.5 Jahren bei der UFA als ToroSpezialist in der Ostschweiz unterwegs. Seine Herkunft kann man aufgrund seiner Sprache schnell erraten. Oli Schmidt stammt ursprünglich aus Ilmenau (D). Mit seinem Fachwissen hilft er den Betriebsleitern, eine erfolgreiche Grossviehmast zu betreiben. So auch bei Martin und Esther Albrecht. Familie Albrecht bewirtschaftet nahe beim Dorf Stadel einen 26 ha grossen Landwirtschaftsbetrieb mit dem

Schwerpunkt Grossviehmast. Nebst den Munis umfasst der Betrieb verschiedene Kulturen, die während der Ernte sehr zeitintensiv sind. Insbesondere die Erdbeerproduktion für den Handel beansprucht viel Zeit. Martin Albrecht hat den Betrieb 2002 von seinem Vater übernommen. Bereits sein Vater hat den Betrieb auf die Grossviehmast ausgerichtet. Der 1974 ausgesiedelte Munistall wurde 1998 nach BTS/RAUS umgebaut und bietet heute Platz für 34 Grossvieheinheiten (GVE). Produziert wird nach den Richtlinien der IP-Suisse. Die Tiere werden von der Micarna abgenommen und

gelangen in den Vermarktungskanal von Terra-Suisse. Konsequente Einstallstrategie Familie Albrecht verfolgt eine strikte Strategie, die sich vom Einstallen bis zum Ausstallen erstreckt. Martin Albrecht arbeitet meistens mit F1-Mastkreuzungen. «Mit diesen Tieren habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht», erklärt Martin Albrecht. «Zudem muss mir die Arbeit mit den Tieren Freude machen, da will ich keine Munis mit spitzen Rücken sehen.» Eingestallt werden stets zwölf Tiere zusammen. Diese werden während

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Oliver Schmidt, wohnhaft in Hinwil (ZH) Geboren

30. September 1978 in Deutschland

Tätigkeit

Ausbildung als Landwirt, Fachstudium zum Agrarbetriebswirt (Meisterlandwirt), in der Schweiz tätig seit 2006, seit 2012 UFA Toro-Spezialist in Region Ostschweiz

Hobby

Kraftausdauersport, Schweizer Bergtouren, Motorradfahren und Reisen

Motto

«Mit Ehrlichkeit und Klarheit zum Erfolg der Kunden beitragen»

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zwei bis vier Wochen in der sogenannten Einstallbucht gehalten. Die Einstallbucht ist von den Aufzuchtbuchten abgetrennt, wodurch der Krankheitsdruck reduziert werden kann. Anschliessend werden die zwölf Tiere in den Vormaststall verschoben. Dort werden die Kälber bis zur Vollendung des 45. Tages nach Tränkeplan gefüttert. Die Tränke besteht aus Wasser und der Aufzuchtmilch UFA 207 plus. «Mit der Konzentration von 130 g / l habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Tränker entwickeln sich hervorragend und die Ta-

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geszunahmen liegen in einem guten Bereich», erklärt Martin Albrecht. Die eingestallten Kälber bleiben während 2.5 Monaten im Vormaststall und werden langsam an die Mastration angewöhnt. BTS und RAUS für mehr Komfort   Anschliessend kommen die Tiere in den Maststall, der die BTS- und RAUS-Anforderungen erfüllt. Der Maststall besteht aus zweimal vier Buchten. Je schwerer die Tiere, desto grösser die Buchten. Im ursprünglichen Stall, dem Hauptgebäude von 1974, befinden sich die Fressbereiche. Mit dem Umbau im Jahr 1998 entstanden die Aussenställe. Zwischen dem Fressbereich im Hauptgebäude und der Tiefstreue in den Aussenställen ist der ungedeckte Auslauf positioniert. Die Tiere haben genügend Platz, was sich positiv auf die Mastleistungen auswirkt. Der durchschnittliche Tageszuwachs liegt bei zirka 1320g. Grundfutter optimal ergänzen Die eingesetzte Ration besteht aus Maissilage (65 %) und Grassilage (35 %). Die Ergänzungsfutter werden dem Grundfutter angepasst. Je höher der Grassilageanteil ist, desto mehr wird auf ein energiereiches Ergänzungsfutter geachtet. Martin Albrecht setzt aus diesem Grund UFA 231, UFA 232 und UFA 233 ein, je nach Grundfuttersituation. «2015 war die Grassilagequalität eher etwas unterdurch-

schnittlich, weshalb zurzeit UFA 233 im Einsatz ist», erklärt er. Wenn es die Umstände erlauben, siliert Martin Albrecht den Mais als Powermais (Hochschnittmais). Aufgrund der Trockenheit war es dieses Jahr aber nicht möglich, Powermais zu silieren. Der Futterertrag wäre zu tief ausgefallen. Schlachtprognosen  Auf dem Betrieb von Martin Albrecht werden die Munis viermal jährlich vom UFA-Wägedienst gewogen. Die Schlachtprognosen dienen als Entscheidungshilfe, wann die Munis schlachtreif sind. «Manchmal verschätzt sich das Auge; die Wägungen bieten Sicherheit», erklärt der Betriebsleiter die Wichtigkeit des Wägeprogramms und ergänzt: «Ich versuche, die Munis dem Schlachtziel von 300 kg möglichst nahe zu bringen und nehme ein paar schwerere Munis in Kauf.Bei den Tieren rechnen wir mit einer Schlachtausbeute von 55 %, bis heute sind wir damit sehr gut gefahren.» Mit Grossviehmast in die Zukunft Für die Zukunft strebt Martin Albrecht weiterhin die Grossviehmast als Hauptbetriebszweig an. Wichtig ist, dass die Freude an der Arbeit erhalten bleibt und diese mit einem normalen Zeitaufwand erledigt werden kann. Die Zusammenarbeit mit der UFA ist Familie Albrecht wichtig und soll auch weiterhin Bestandteil der Munimast bleiben. m

1 · Der Stall bietet Platz für 34 Grossvieheinheiten. 2 · Die Tiere werden über den Terra-SuisseKanal vermarktet. 3 · Martin Albrecht setzt auf UFA-Futter.

Betriebsspiegel Martin Albrecht bewirtschaftet mit seiner Frau Esther und den beiden Söhnen Jens (10) und Lewin (7) den landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe des Dorfes Stadel. Nutzfläche: 26 ha Tiere: 132 Masttiere (34 GVE) Kulturen: 7.2 ha Silomais, 5 ha Winter­ weizen, 2 ha Wintergerste, 2  ha Sonnenblumen, 1.6 ha Saatkartoffeln, 0.2 ha Erdbeeren, 8 ha Grünland Arbeitskräfte: Martin Albrecht (100 %), Vater von Martin (Vollzeit), zusätzliche Erntehelfer UFA-REVUE · 12 2015

UFA 207 plus – Verbesserte Rezeptur, frischer Geruch  Die beliebte Kälberaufzuchtmilch UFA 207 plus wird nach einer neuen Rezeptur produziert. Aktuelle Erkenntnisse aus diversen Versuchen sind in die Auswahl neuer Zusatzstoffe eingeflossen. Ein Aromastoff verbessert die Aufnahme auch in Stressphasen und ein spezielles Säurekonzept unterstützt das Verdauungssystem. Ziel ist eine gesteigerte Futteraufnahme, eine optimierte

Verdauung und schlussendlich ein besseres Wachstum. Am Einsatz von hochwertigen Grundrohstoffen hat sich nichts geändert. UFA 207 plus eignet sich für ein Wasser-Pulver-Regime am Tränkeautomaten. Betriebsspezifische Tränkepläne erhalten Sie beim UFA-Beratungsdienst. Rabatt Fr. 10.– /100 kg UFA 207 plus, UFA 207 instant und UFA 209 start bis 16. Januar 2016 – in Ihrer LANDI. 61


AUS DER UFA-FORSCHUNG

LESEFUTTER UFA 362-3 Prenatal erhält Spezialpreis

Konstante Schlachtkörperqualität mit UFA-Fibrafit Mit der Verabreichung von Ad-libitum-Heu als Raufutter schwankt die Schlachtkörperqualität in der Kälbermast stärker als beim Einsatz von UFA 215 Fibrafit und Stroh. Dies hat sich in einem Versuch zwischen November 2014 bis März 2015 auf UFA-Bühl bestätigt. Die Futterkosten pro Kilogramm Zuwachs waren mit UFA Fibrafit leicht tiefer als mit Heu (um 13 Rp./ kg). Auch punkto

TS-Verzehr und Tageszuwachs schnitt die Variante UFA 215 und Stroh besser ab (um 3.8 % beziehungsweise 4.7 %). Die Schlachtkörperqualität war bei der Variante Fibrafit (79.5 % ≥ T) deutlich besser als mit Heu (56.4 % ≥ T). Dementsprechend resultierte ein höherer Ertrag bei der Versuchsvariante. Das Raufutter-Angebot schränkte die Milchaufnahme nicht ein. Die Eisenversorgung erfolgte via Zudosierer am Trän-

keautomaten über UFA-Spezialitäten. In der frühen Phase wird von den Kälbern noch sehr wenig Raufutter aufgenommen. Die in den ersten Mastwochen notwendige Eisenversorgung kann über Raufutter nicht sichergestellt werden. Für eine erfolgreiche Mast ist der Einsatz von speziellen Präparaten zwingend. Stephan Roth, Leiter Forschung und Entwicklung UFA AG

HOBBYTIER-ECKE

Lamas und Alpakas • UFA 765 Kombi, 7.6 MJ NEV, 110 g Rohprotein (RP) • UFA 9981 Mineralsalz, 1.4 : 1 Kalzium-Phospor-Verhältnis, mit Biotin

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UFA top-punch noch besser Die Wirkstoffspezialität UFA top-punch enthält neu einen phytogenen Zusatz, um die unkontrollierte Vermehrung von Kokzidien einzudämmen. Eine schmackhafte Mischung aus ätherischen Ölen, die UFA top-punch beigegeben wird, fördert Sauglust und freie Atemwege bei den Kälbern. Der Eisengehalt ist auf 1250 mg/kg erhöht worden.

Danke!

Für jedes Tier das passende Futter Im Profibereich sind die UFAMischfutter, -Mineralsalze, -Spezialitäten und -Milchpulver bestens bekannt. Aber wissen Sie, dass die UFA auch Produkte für Lamas, Alpakas und Rehe herstellt? Hier nur ein paar Beispiele (Gehalte pro kg):

Das Geburtsvorbereitungsfutter UFA 362-3 Prenatal ist an der Suisse Tier als Neuheit und mit dem Spezialpreis ausgezeichnet worden. Dank des hohen Gehalts an bakteriell fermentierbarer Substanz hält UFA 362-3 Prenatal den Dickdarm der Muttersau in Schwung. Es beugt Verstopfungen gegen Ende der Trächtigkeit vor und kann das Risiko für MMA reduzieren. Eine Verkürzung der Geburtsdauer senkt die Anzahl der tot geborenen Ferkel. Das faserreiche Ergänzungsfutter UFA 262-3 Prenatal kann Sauen ab dem 108. Trächtigkeitstag bis drei Tage nach dem Abferkeln mit einem Anteil von 50 % oder 1 kg an der Gesamtration verabreicht werden.

Wildtierfutter • UFA 742 Kombi, 6.5 MJ NEV, 160 g RP • UFA 743 Kombi, 6.4 MJ NEV, 130 g RP • UFA 848 Rehwürfel, 5.6 MJ NEV, 115 g RP

Spezialgeflügel und Fische Ebenfalls für Spezialgeflügel wie Truten oder Gänse sowie Fische bietet die UFA ein Futtersortiment an. Fragen Sie in Ihrer LANDI!

UFA wünscht Ihnen und Ihrer Familie schöne Festtage, einen guten Rutsch ins 2016 und viel Glück in Haus und Stall. Für das entgegengebrachte Vertrauen in Futter und Beratung danken wir vielmals.

UFA-Berater 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 12 2015 · UFA-REVUE


REZEPT LANDLEBEN

Ein Menü zum Vorbereiten GESCHMORTES RINDFLEISCH UND BRÖNNTI CREME  Bei einer Familie mit drei Kindern und einem Bauernhof ist gutes Zeitmanagement gefragt. Daher setzt Christa Strub beim Kochen gerne auf Gerichte, die sich leicht Vorbereiten lassen.

Rindsgeschnetzeltes für 6-8 Personen 3 grosse Rüebli 1 grosse Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 – 2 EL eingekochte Peperoni oder Tomatenpüree 1 kg Rindfleisch geschnetzelt (zum Schmoren) Öl zum Anbraten Pfeffer, Salz, Rosmarin, Paprika ca. 1 l Wasser Bouillon 2 EL Mehl

Deckel aufkochen lassen, dann auf kleinste Stufe zurückschalten und wenn es nicht mehr kocht, bei geschlossenem Deckel mindestens eine Stunde schmoren lassen. Der Schmorbraten kann gut vorbereitet werden. Einfach vor dem Servieren noch einmal kurz aufkochen. Dazu passen Saisonsalat und Reis oder Spätzli. Als Vorspeise eignet sich eine Kürbissuppe, welche ebenfalls vorgekocht werden kann.

Brönnti Creme für 6 bis 8 Personen

Rüebli schälen und in feine Streifen schneiden, Zwiebel würfeln. Öl erhitzen, Fleisch darin anbraten. Mit Salz, Pfeffer, Rosmarin und reichlich Paprika würzen. Das Gemüse dazu geben und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. 1 – 2 EL eingekochte Peperoni hinzufügen. Mit Mehl binden und mit zirka einem Liter Wasser ablöschen, mit Bouillon würzen. Ohne

6 EL Zucker ½ dl heisses Wasser 1 EL Stärkemehl 6 dl Milch 2 Eier 2.5 dl geschlagener Rahm Den Zucker in eine Pfanne geben und auf höchster Stufe rösten, bis er

Zum geschmorten Rindfleisch passen Reis und Saisonsalat.

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Christa Strub Christa Strub (32) lebt mit ihrem Mann Michel (35) und ihren drei Kindern Lee (4), Mila (3) und Phil (1) in Attelwil (AG). Sie bewirtschaften einen Familienbetrieb, der auf Fleischproduktion spezialisiert ist. Die Vielfalt der Tiere auf dem Hof ist gross. Gehalten werden auch vom Aussterben bedrohte Rassen, die von ProSpecieRara gefördert werden. Derzeit weiden um den Hof 12 Mutterkühe der Rasse Charolais plus deren Kälber und Muni. Die Herde Spiegelschafe wird mit einem Texel-Schafbock ergänzt. Des Weiteren gibt es noch einige Walliser Schwarzhalsziegen. Bei der Geflügelhaltung setzen Christa und ihr Mann auf Zweinutzungsrassen. Rund 50 Hühner, vor allem Bressehühner und einige Araucaner, liefern Fleisch und Eier. Hinzu kommen mehrere Perlhühner, Gänse und Enten. Einmal in der Woche fährt Christa auf den Markt und verkauft dort das Frisch- und Trockenfleisch sowie die Eier und Baumnüsse aus eigener Produktion. Christa kocht nicht nur mit viel Freude für ihre eigene Familie, sondern bewirtet auch gerne Gäste. Das bewog sie dazu, Gastgeberin bei «Swiss Tavolata» zu werden. Bei diesem schweizweiten Projekt servieren Bäuerinnen auf dem eigenen Hof für Gäste selbst gekochte Menüs, die vor allem mit regionalen Produkten zubereitet werden.

schäumt, jedoch nicht länger, da der geröstete Zucker sonst bitter wird. Die Pfanne zur Seite stellen, das Wasser dazu giessen (Achtung, kann spritzen!) und sofort den Deckel schliessen. Die Pfanne auf die Platte zurück stellen und das Caramel auflösen. Stärkemehl, Milch und Eier gut verquirlen, zum Caramelsirup geben und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, bis die Creme leicht dicklich wird und Blasen wirft. Achtung: Falls die Eiermilch zu lange auf hoher Hitze gekocht wird, gerinnt die Creme. Die Creme sofort in eine Schüssel geben, auskühlen und über Nacht durchziehen lassen. Vor dem Servieren die Creme nochmals gut verrühren, einen Teil des geschlagenen Rahms darunter ziehen und mit dem restlichen Rahm garnieren. m

Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch 12 · 15

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LANDLEBEN

Maniok – Grundnahrungsmittel in den Tropen WICHTIGER STÄRKELIEFERANT Angebaut und verwertet wird Maniok hauptsächlich in tropischen Ländern. Doch auch in der Schweizer Gastronomie findet die Knolle zunehmend Verwendung.

Heini Hofmann

Maniok-Anbau in Westafrika Bild: Chistoph Heuberger

Heute wird Maniok – auch Mandioka, Cassava, Tapioca oder Yuca genannt – im Tropengürtel rund um den Globus kultiviert. Er ist die viertwichtigste Nahrungspflanze für über 500 Mio. Menschen. Die Weltproduktion beträgt fast 200 Mio. t, erzeugt auf rund 20 Mio. ha Anbaufläche, wobei der Kleinanbau statistisch nicht erfasst ist. Während Maniok früher von Kleinbauern für den Eigenkonsum und den lokalen Markt angebaut wurde, ist er inzwischen zur Plantagenpflanze geworden. Neben der Verwendung als Nahrungsmittel gelangt rund ein Siebtel der Weltproduktion als Viehfutter-Konzentrat für die Fleischproduktion in die Industrienationen, was in den Ursprungsländern zu Monokulturen führt.

Tropische Pflanze Maniokpflanzen sind mehrjährige, zwei bis fünf Meter hohe Sträucher. Die fingerförmigen Blätter sind spiralig angeordnet. Die Pflanzen blühen grünlich-gelb und bilden Kapselfrüchte. Ein bis zehn Kilogramm schwer werden die Wurzelknollen. Maniok ist tolerant gegenüber kargen, sauren Böden und relativ resistent gegen Trockenheit. Aufgrund der Kälteempfindlichkeit kann Maniok nur in tropischen und subtropischen Ländern kultiviert werden. Geerntet wird Maniok meistens nach 12 bis 15 Monaten, da zu diesem Zeitpunkt der Stärkeertrag am höchsten ist. Ganzjährige Ernte Geerntet werden hauptsächlich die Wurzelknollen. In manchen Ländern werden auch die

Einfache Zubereitung Die Zubereitung von Maniok ist einfach: Knollen waschen, schälen, der Länge nach teilen, die harte Mittelvene herauslösen, in Stücke schneiden und in Salzwasser kochen. Servieren kann man ihn mit pikanter Sauce – zum Beispiel aus Olivenöl, Petersilie, Salz und Knoblauch. Zu Fisch empfiehlt sich Maniok mit Butter bestrichen, gesalzen und gepfeffert. Gekochter Maniok, in grosse Stäbchen geschnitten, lässt sich in der Pfanne braten oder frittieren. Gekochte, gedämpfte oder geröstete Knollen können auch zu Brei zerstossen werden und zum Verfeinern von Kartoffelsuppe oder Saucen verwendet werden. Nach Indianerart kann der Brei auch zu Fladen verbacken werden.

eiweissreichen Maniokblätter als gekochtes Gemüse gegessen. Zur Ernte werden die Stängel abgeschnitten und die Wurzeln mit den Knollen aus dem Boden gezogen oder ausgegraben. Die abgeschnittenen Stängel werden als Stecklinge für die nächste Pflanzung verwendet. Die Wurzelknollen können ganzjährig geerntet und somit exportiert werden, da sie auch nach der Erntereife zwei bis drei Jahre im Boden verbleiben können, ohne zu verderben. Damit stellen sie eine wertvolle Reserve für Hungerzeiten dar. Geerntete Knollen jedoch verderben rasch. Schon nach Tagen setzt der Abbau ein. Dabei zeigen sich blauschwarze Streifen im Wurzelgewebe, herrührend von kleinen Rindenverletzungen während der Ernte, die den Mikroorganismen als Eintrittspforte dienen und so den Fäulnisprozess einleiten. Bei 5 bis 7 °C und 64

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LANDLEBEN Verlosung

Schweizer Bäuerinnen kochen Kochbuch mit UFARevueRezepten

85 bis 95 % relativer Luftfeuchtigkeit kann die Haltbarkeit auf ein bis zwei Wochen ausgedehnt werden, eingewickelt in Plastikfolien noch ein paar Tage länger. Im Export kommen auch moderne Methoden zur Anwendung, neben Kühlen vor allem das Überziehen mit einer dünnen Wachsschicht. Viel Stärke, wenig Protein In der Stärkeproduktion pro Fläche übertrifft der Maniok den Mais um das Zehnfa-

che. Doch er enthält nur sehr wenig Eiweiss, weshalb viele Menschen in armen Ländern, deren Hauptnahrungsmittel Maniok ist, an Proteinmangel leiden. Alle Pflanzenteile des Manioks enthalten in ihrem Milchsaft das Glykosid Linamarin, welches zu Blausäure zersetzt werden kann. Durch Erhitzen verflüchtigt sich die Blausäure, daher muss Maniok unbedingt gekocht werden und darf nicht roh verzehrt werden.

Haupternteprodukt der Maniokpflanzen sind die Wurzelknollen. Bild: David Monniaux

Gewinner UFA-Revue 11/15 Je eine Landfrauenagenda 2016 haben gewonnen: Franz Murer aus Allenwinden, Markus Schaffer aus Biembach und Annerös Wenger aus Längenbühl. Die Landfrauenagenda wird jährlich von den Aargauer Landfrauen herausgegeben. Schwepunktthema für das Jahr 2016 ist Getreide.

Maniok-Forschung in der Schweiz Blausäuregehalt: Das Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften der ETH in Zürich engagiert sich bezüglich Maniok in einem Projekt an der Elfenbeinküste im Sinne der Verbesserung der Produktsicherheit durch Reduktion des Blausäuregehaltes der Knollen. Neben der lebensmitteltechnischen hat diese Forschung auch eine medizinische Dimension: Minimierung chronischer Blausäurevergiftungen mit Folgen wie Jodmangel (Kropf, Kretinismus) und Konzo, eine zentralafrikanische Krankheit mit Muskellähmung, die vor allem Frauen und Kinder befällt. Vitamin B6: Pflanzenwissenschaftlern der ETH Zürich und der Universität Genf ist es gelungen, eine genmodifizierte Maniok-

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pflanze zu entwickeln, die mehr Vitamin B6 produziert als herkömmliche Sorten. Damit könnte der Unterversorgung mit Vitamin B6, welche ein grosses Problem in Afrika ist, entgegengewirkt werden. Aufgrund der Gesetzeslage für transgene Nutzpflanzen ist jedoch bisher noch unklar, ob und wie die neue Sorte in den Anbau und den Vertrieb gelangt. Pflanzenviren: Hauptproblem beim Maniokanbau sind Pflanzenviren. Den Pflanzenforschern der ETH Zürich ist es ebenfalls gelungen, eine gentechnisch veränderte Manioksorte zu entwickeln, die gegen das Braunstreifenvirus resistent ist. Nach erfolgreichen Gewächshausversuchen wird sie jetzt in Feldexperimenten in Afrika getestet.

Schweizer Bäuerinnen kochen mit Vergnügen, aber öfters auch unter Zeitdruck. Seit über zehn Jahren kochen sie auch für die UFA-Revue und füllen die Rezeptseite in der jeweiligen Monatsausgabe der UFA-Revue mit regionalen, saisonal-angepassten und raffinierten Rezepten. Die UFA-Revue verlost drei Exemplare des daraus entstandenen Kochbuches. Schreiben Sie eine SMS mit KFL Kochbuch, Name und Adresse an 880 (1Fr.) oder machen Sie mit auf www.ufarevue.ch. Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2015. Das Buch kann auch im Buchhandel gekauft werden. Bestellen können Sie es beim AT Verlag in Aarau, gabi.carvalho@azmedien.ch.

Autor Heini Hofmann, Tierarzt und Wissenschaftspublizist, Rapperswil-Jona (SG).

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 12 · 15

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Dekorationsideen für den Advent FESTLICH PRÄSENTIERT  Dekorationen mit Fundstücken aus der Natur verbreiten ländlichen Charme und sind im Handumdrehen inszeniert. Zum Glück trumpfen jetzt auch einige Blumenschönheiten in fulminanter Farbenpracht auf. Mit Kerzen und hübschem Beiwerk verziert, bringen sie glanzvolle Stimmung ins Haus.

Edith Beckmann

Mysteriöser Blütenzauber: Christrosen haben ihren grossen Auftritt mitten im Winter.

Vorfreude ist die schönste Freude. Das gilt auch für das Sammeln natürlicher Materialien auf einem Streifzug durch Feld und Wald. Zapfen, Hagebutten, Buchennüsschen, Eicheln, Tannengrün und Efeu gibt es in Hülle und Fülle. Im Garten sind Samenstände von Sonnenhut, Jungfer im Grünen, Karde, Sonnenblumen und Fetthenne wunderschön. Die biegsamen Zweige der Clematis lassen sich einfach zu einem Kranz schlingen und auf einen Teller legen. Ein paar Fundstücke, etwa Lampionblumen mit ihren filigranen Ballonhüllen und orangen Beeren sowie Baum- und Haselnüsse in den Ästchen arrangieren. Tipp: Statt brandgefährli-

che Kerzen LED-Lichter in die Mitte stellen. Zurück zur Tradition  Topaktuell sind auch wieder Orangen, die mit Gewürznelken verziert werden. Oder grosse Zapfen auf Tontöpfe gesetzt, mit immergrünen Zweigen garniert und mit Beerchen oder Bonbons bestückt. Äpfel und Birnen waren die Vorläufer der Christbaumkugeln. Zusammen in Schalen arrangiert und mit Bändern und Sternchen geschmückt, verbreiten sie schlichten Glanz. Ein paar Blümchen dürfen für eine festliche Dekoration natürlich nicht fehlen. Wie wäre es mit kleinen Zimmerpflanzen, die unermüdlich blühen?

Etwa Azaleen, Flammendes Käthchen (Kalanchoe), Zyklamen und Usambaraveilchen (St. Pauli): Die Töpfchen mit Alufolie umwickeln und auf ausrangierte CD’s stellen. Sie verleihen einer feierlichen Tafel unaufdringlichen Liebreiz. Dankbare Blumenpracht  Lange haltbare Blüten, die jetzt Saison haben, sind für winterlichen Zauber wie geschaffen. Zu ihnen zählen Weihnachtssterne und Amaryllis. Sie sind auch wunderschöne Schnittblumen. Allerdings muss man die Schönheiten entsprechend präparieren. Für Weihnachtssterne sind rund drei Wochen Haltbarkeit in der Vase oder in

Bild: Margrit/pixelio.de

Gesundes Naschwerk: Bis zur Genussreife sind Löffelbirnen attraktive Schmuckstücke. Bild: Lubera

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • An milden Tagen Obstbäume schneiden. Stämme abbürsten, denn unter loser Rinde finden Schädlinge Unterschlupf.

Feststimmung im Handumdrehen: Naturmaterialien verbreiten ländlichen Charme. Bild: Gartencenter Meier Steckmasse die Norm, wenn die Stängel versiegelt werden. Dazu hält man das Stielende während ein paar Sekunden über eine Kerzenflamme. Die Hitze verschliesst die Poren, aus denen beim Schnitt milchiger Saft austritt. Keine Bange: Die Züchter haben ganze Arbeit geleistet und das Wolfsmilchgewächs von den Giftstoffen befreit! Die imposanten Blüten der Amaryllis bleiben als Schnittblumen rund 14 Tage

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lang frisch. Allerdings rollt sich im Wasser meistens das Stielende auf. Ein Gummiringlein oder ein Stück Klebeband können dies verhindern. Als Stütze für die schweren Blüten dient ein dünner Holzstab, der in den hohlen Stängel geschoben wird. Schneeweisser Rosenzauber  Ein wahres Winterwunder sind Christrosen. Pünktlich im Advent öffnen sie ihre porzellanzarten Blüten. Als Topfpflanze lieben sie einen möglichst kühlen Platz, mindestens über Nacht. In der Vase möchten sie tief im Wasser stehen. Für längere Haltbarkeit das Stielende gut einen Zentimeter lang aufschlitzen. Die winterlichen Schmuckstücke lassen sich mit wenigen Handgriffen in Szene setzen. Stellen Sie eine Christrosenblüte in ein Glas oder einen Zinnbecher. Als Blattgrün dienen Zweige von Efeu, Buchs, Rosmarin, Zierspargel (Asparagus) und Kiefernadeln. Mit Engelshaar, Perlen oder Silberdraht ausgarnieren. Für niedliche Tischdekorationen sind einzelne Blüten von Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis) eine glänzende Idee. Als Vasen dienen Christbaumkugeln: Aufhängung vorsichtig entfernen, Wasser einfüllen und die Kugeln in Schalen mit Vogelsand, künstlichem Schnee oder Meersalz stellen. Man kann sie auch auf Untersätzchen oder

• Zweige von Blütensträuchern und Obstbäumen über Nacht in einen Trog mit handwarmem Wasser legen. Dann schräg anschneiden und in einer Vase im Zimmer zum Blühen bringen. Damit sich die Knospen öffnen, die Zweige täglich mit Wasser besprühen. • Spargeln, Artischocken und Herbsthimbeeren bodeneben abschneiden; Pflanzflächen mit Mulch abdecken. • Beetrosen kniehoch zurückschneiden; der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr. Erde anhäufeln und mit verrottetem Mist oder Kompost abdecken. Erst mit Reisig abdecken, wenn längere Kälteperioden drohen. • Gartengeräte reinigen und gegen Rost einölen; Rasenmäher warten und Messer schleifen (lassen). • Wasseranschluss ins Freie abstellen und die Leitung entleeren!

alte CD’s kleben. Ein paar Teelichter tauchen die hübschen Blumenkinder in ein märchenhaftes Licht. Aparter Beerenschmuck  Einmal abgesehen von Hagebutten, Zieräpfeln und Pfaffenhütchen eignen sich auch Stechpalmen für Adventsschmuck. Besonders lange haltbar sind die knallroten Beeren der Stechpalme Ilex verticillata, die an kahlen Zweigen sitzen. Sie eignen sich prima für gemischte Sträusse oder als Mini-Bouquet. Dazu einige Ilexzweige auseinander schneiden, die Beeren tragenden Stiele zu einem Bündel zusammenfassen und mit Blumendraht umwickeln. Nach Belieben einige Tannenzweige um die Beeren herum drapieren und mit Bändern befestigen. Diese beerenstarke Dekoration kann man für das Festmahl liegend auf dem Tisch verteilen. Sie ist auch ein hübsches Mitbringsel. m

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft. www.ufarevue.ch 12 · 15

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Bereiten Sie ein Jahr lang Freude – schenken Sie die «BauernZeitung» oder «die grüne» Mit der ersten Ausgabe von «die grüne» oder der «BauernZeitung» erhält der Beschenkte in Ihrem Namen ein schönes Überraschungspäckli mit einem Messer als Schlüsselanhänger und einem Jasskartenspiel.

¨ 1 Jahresabonnement (51 Ausgaben, Fr. 100.–) für die «BauernZeitung,» inkl. 1 Messer als Schlüsselanhänger und 1 Jasskartenspiel ¨ 1 Jahresabonnement «die grüne» (26 Ausgaben, Fr. 80.–) inkl. 1 Messer als Schlüsselanhänger und 1 Jasskartenspiel

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Schweizer Agrarmedien GmbH, Postfach 647, 3000 Bern 22

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BÄUERINNEN UND BAUERN ALS BOTSCHAFTER LANDLEBEN

«Alles ist im Wandel» 1 2

buuretv.ch – der Videokanal der Schweizer Bauern

1 · Cyril de Poret erklärt im 3-Minuten Kurzfilm für Konsumenten seinen Melkroboter. 2 · Buure TV, der Videokanal der Edelweiss-Kampagne mit 230 Filmen. Sie geben einen realen Einblick in die Arbeit der Schweizer Bauernfamilien.

Technische Umwälzungen sind nicht aufzuhalten. Davon ist der Bio-Bauer Cyril de Poret überzeugt. Ihm, seiner Familie und seinen ­Tieren haben diese Umwälzungen zu viel mehr Lebensqualität verholfen. Eigentlich konnte es nur schief gehen, damals 1996, als Cyril de Poret anfing zu bauern: Er war Quereinsteiger, der Rinderwahnsinn machte die Konsumenten verrückt und dann stieg der Neo-Bauer auch noch auf Bio um. Und das in Riaz bei Bulle, also in der Westschweiz, die nicht gerade als bio-affin verschrien war. Was ist der Unterschied?  Heute, 20 Jahre später, ist de Poret (45) ein zufriedener Mensch. Er bewirtschaftet mit einem Lehrling und einem Angestellten rund 85 ha Land. Er melkt gut 80 Fleckvieh-Kühe, die im Schnitt 6000 bis 7000 Liter geben. Nein, halt, er melkt nicht selber, das macht der Melkroboter. Der melkt nicht nur, wann immer den Kühen gerade drum ist, er reinigt auch das Euter, misst die Temperatur der Milch, die Zellzahl, das Fett und das Protein. Via Internet könnte de Poret die Daten aus der ganzen Welt abrufen, meistens tut er das nur von unterwegs zu seinem Zweitjob: «Ich arbeite im Zweitjob als Übersetzer», sagt der Bio-Bauer. Das erweitere nicht nur

UFA-REVUE · 12 2015

Die Schweizer Landwirtschaft präsentiert sich seit Jahren mit kurzen Filmen im Internet. Lassen Sie sich von den Videos fesseln und staunen Sie über die Vielfalt und L­ eistungen der Schweizer Bauern. Sie finden auf buuretv.ch Filme über Tiere, Pflanzen, Maschinen, Projekte, Angebote und natürlich über die Bauernfamilien selbst. Internet: buuretv.ch

den Horizont, das ist auch der Preis dafür, dass er nicht mit Stallstiefeln auf die Welt gekommen ist: «Bauern können handwerklich ja fast alles. Mir gehen als Quereinsteiger ein paar handwerkliche Fähigkeiten ab, also bezahl ich mit dem Übersetzerlohn teilweise meinen Angestellten.» Und noch einen hohen Preis hat de Poret bezahlt. Die Sortenorgansiation Gruyere will keine Milch, die von Robotern gemolken wird. Also muss der Bio-Bauer sie in den Industriekanal geben. Doch was ist das Problem eines Melkroboters? Ein unwahres Bild  De Poret hat eine Antwort: «Man will ein Bauernbild aus dem 19. Jahrhundert aufrecht erhalten.» Hochleistungskühe etwa oder Käseschmier-Roboter gehören heute längst zum Alltag. «Nur zeigen will man das nicht.» Dabei sei die Welt einem ständigen Wandel unterworfen: «Bei der Industrie oder den Banken blieb doch in den letzten Jahren kein Stein auf dem anderen. Warum soll das im Agrarbereich anders sein?» Von der Agro-Chemie hat der Bio-Bauer seine Finger gelassen, auch auf Fleischproduktion wollte er seinen Bergbetrieb auf 1000 m ü.M. nie umstellen. «Beides

widerspricht meinem Empfinden», sagt er. «Wir leben in einem Grasland. Meine Kühe machen Gras zu Milch. Diese Milchproduktion ist für mich ein natürlicher Zyklus.» Dankbar  Mit der Technologie im Stall hat sich auch das Leben im Haus stark verändert: «Ich stehe nicht mehr um 5 Uhr auf und melke jeden Tag vier Stunden. Unsere Lebensqualität hat sich um ein x-faches verbessert.» Lebensqualität bedeutet für ihn, dass seine beiden Töchter auf einem Hof aufwachsen dürfen, dass er Zeit für ­seine Tiere und für seine Familie hat. «Für all das bin ich dankbar.», sagt de Poret. Was Cyril de Poret sonst noch zu ­s agen hat und wie das genau mit dem Melkroboter funktioniert, sehen Sie im Buure-TV auf: http://buuretv.ch/wirtschaft-politik/ buuretv-ch/melkroboter m

Autor Franz Bamert, Journalist, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6,  031 359 59 77, www.lid.ch www.ufarevue.ch

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Ladewagen Mengele, mit Schneidwerk, Reihe 33, 28 m3 + 079 888 74 83 Einachsanhänger, mit Trilex-Doppelbereifung, 10 t, Bremsen und Stützfuss hydraulisch, Alu-Riffelblech-Boden, 2.45 x 6.40 m, Fr. 6200; Rübenbröckler Zumbült, mit Vorreinigung, Fr. 500, Kt. SG + 079 273 35 66 oder + 071 994 37 33 Heugebläse mit Teleskopverteiler, Lanker, div. Rohre, mit Steuerung, komplett einsatzbereit, guter Zustand, Preis nach Absprache + 076 365 16 02 Zubringerband Stabag, 2.5 m, mit Lufträder und Zugdeichsel, guter Zustand, VHP Fr. 1200, Kt. SG + 079 273 35 66 diverse Schneeketten und diverse Pneu­ grössen, Netz und Doppelspur + 079 622 45 82 Dieselmotor 11 PS, zu Rapid 505; Dieselmotor 11 PS, zu Aebi AM40 AM41, auch für andere Motormäher geeignet + 079 154 41 97 Elektro-Silogabel, für Grassiloentnahme im Hochsilo + 079 307 35 92 Sämaschine Nodet, 2.5 m, mit Schleppschar und Fahrgassenschaltung, Fr. 600 + 079 323 23 40 oder + 031 755 89 89 Kraftfutterwagen, 200 l, Fr. 200 + 079 323 23 40 Hitch zu Rau Rototiller, guter Zustand, Ostschweiz + 079 319 29 37 Diverse Förderbänder + 079 426 06 35 Tisch-Kippfräse R.G.A., massiv, 400 V, inkl. 12 Ersatzblätter, Fr. 540 + 079 752 87 48 Hebezüge, 250-1000 kg, diverses Zubehör, Lagerräumung, evtl. Pauschal­ gebot + 079 752 87 48 Heurüstmaschine Kranmodell, diverse Ersatzteile + 079 752 87 48

Schnitzelheizung Hargassner, Typ WTH, 55 kW, Jg. 2014, wegen Erweiterung zu verkaufen + 034 402 27 57 oder + 079 396 23 20 Karottenvollernter Asa-Lift, evtl. für Ersatz­ teile, günstig + 079 235 76 94 Doppel-Mittelschwader Fella TS 670 K, Jg. 99, sehr gepflegt + 079 816 28 66 Süssmostflaschen 25 l; Spanplatten Occasion + 052 232 22 69 Autoanhänger, Nutzlast 500 kg; Fäkalpumpe, gross; Mistzetter Gafner, 1.6 m3, guter Zustand, für Aebi, Telefon ab 18.00 Uhr + 079 487 88 93 Mähdrescher DeutzFahr 4065 HTS Balance, sehr gepflegt + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Front-Mähwerke Busatis, 310 m + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Säkombination Maschio-Gaspardo, 24 Scheibenscharen + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Klappschneidwerke Geringhoff + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Maispflücker Geringhoff + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Mähdrescher DeutzFahr, neue und Occasionen + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Ersatzteile für Schneidewerk und Maispflücker Geringhoff + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Traktor Fendt 103 S, mit Doppelrad + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Traktor Fendt GT 380, Jg. 1992, 12'500 Std., 40 km/h, Getriebe 2015 revidiert, ab MFK, Frontladerkonsole, guter Zustand, Fr. 29'500 + 079 446 55 59 Putzmaschine Rapid, Jg. 1991, guter Zustand, Fr. 2100 + 079 446 55 59

LKW Scania 143H, 6 x 4, 450 PS, 543'000 km, Jg. 1991, 3-Seiten Kipper, MFK Okt./2015, evtl. auch zu vermieten, Fr. 19'900 + 079 446 55 59 Futtermischer Barbone, mit liegenden Walzen, Fr. 1300 + 079 446 55 59 Miststreuer Pöttinger, 4.5 m3, mit vier stehenden Streuwalzen, Antrieb vom Streuwerk defekt, sonst sehr guter Zustand + 079 733 06 46 1-Schar Pflug Henriod, gut erhalten; 3-Seitenkipper; 1-Achs LKW, mit Aufsatz, 11.5 m3, hydraulische Bremsen; Pneu für Museumstraktor, 11.25 x 24 Zoll; Lagerboxen, Metall, 5 Stk.; Kultivator, alt, für Hydraulik, leichte Ausführung + 079 634 79 40 1-Achs Anhänger, für Oldtimer Traktor, umgebaut für Schlafwagen + 079 206 12 90 Einhandsäge Efco, 132301, 6 PS, 30 cm Schwert, neu, mit Garantie, Nettopreis Fr. 420 + 055 440 34 64 Motorsäge Jonsered 2156C, Jg. 2010, mit 45 cm Schwert, be­ triebsbereit, mit Aspen 2T betrieben + 055 440 34 64 Schneefräse Husqvarna 5524 ST, Arbeitsbreite 61 cm, mit Basco Motor, neu, mit Garantie, Fr. 1450 anstatt Fr. 1800 + 055 440 34 64 Längskreissäge, Schnittlänge 6.1 m, mit Hartmetallblatt, neuwertig; Stromgenerator, mit Dieselmotor und Elektroanlasser + 075 417 13 46 oder + 041 835 14 05 Traktor John Deere 6320, nur 2600 Std., Fronthydraulik und Zapfwelle, Vorderachse und Kabinenfederung, top Zustand + 079 267 21 67 Karottenvollernter Simon, gut erhalten, frisch revidiert, wegen Betriebsumstellung, Preis nach Absprache + 079 277 30 86 oder + 032 396 13 19

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Tracteur John Deere 6210 SE, 90 CH, 2000 h, bon état + 032 471 13 73 Motorsense Dolmar MS 352.4, 34.5 cm2, 1.6 PS, 4-Takt, Fadenkopf u. 4Z-Messer, Fr. 495; Motorsense Dolmar MS 245.4, 25 cm2, 1 PS, 4-Takt, Fadenkopf, Fr. 470; Motorsäge Dolmar PS 5105, 50 cm2, 3.8 PS, Schwert 45 cm u. E-Kette, Fr. 650; Motorsäge Dolmar PS 5000, 50 cm2, 3.8 PS, Schwert 45 cm u. E-Kette, Fr. 640; Motorsäge Dolmar PS 7900, 79 cm2, 5.9 PS, Schwert 50 cm u. E-Kette, Fr. 950; Motorsäge Dolmar PS 350 C, 34 cm2, 2.2 PS, Schwert 35 cm u. E-Kette, Fr. 340; Hydr. Oberlenker Walterscheid, komplett Kat. 2 mit Fanghaken, neu, Länge 600-830 mm, Kugelhülse 25.4 mm, Kolbenstange 35 mm, Fr. 540; Messing­ schieber MZ, Occasion, ohne Rost, Innengewinde 6" beidseitig m. Mutterteil 6" Bauer u. Flanschteil Lochabstand 150 mm, Fr. 170; Messingschieber MZ, Occasion, ohne Rost, Innengewinde 4" beidseitig m. Hydropneumatikzylinder, mit Mutterteil 4" Bauer, Flansch 4", Lochabstand 150 mm, Fr. 280; Flüsterhäcksler Dolmar, neu, FH 2400, 2400 Watt, Astdurchmesser 45 mm, Fr. 340; Wischmaschine Dolmar, neu, WK 80, Arbeitsbreite 80 cm, 2 Seitenbesen, Doppelwalzensystem, Fr. 395 + 079 627 56 30 Waschmaschine Schulthess, 5 kg, guter Zustand, für Fr. 250, im Seeland abzuholen + 076 525 31 99 Mistrampe Alu, 5 m, guter Zustand; Kunststofftank, 2000 l, mit Wanne, für Diesel oder Heizöl + 079 812 98 66

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Traktor John Deere 6230 Premium, gefederte Forderachse, Breitreifen, Klima, 24 Gang PowerQuad Plus-Getriebe, 1800 Betriebsstunden, top Zustand + 078 705 54 79 Rapid Euro 4, 16 PS, mit Schneepflug und Schneefräse auch einzeln + 079 622 45 82 Rapid Euro 304 mit Schneepflug + 079 622 45 82 diverse Schneeketten Doppelspur diverse Grössen zu Metrac und Traktoren, günstig + 079 245 11 39 Ladewagen Pöttinger Trend 2, mit Kurmann Triebachse + 079 673 24 71 Metzgerhaustock für Hobbymetzger, 84 cm hoch, Buche verleimt Fr. 50; Schiebegewichtswaage, bis max. 250 kg, Fr. 150 + 052 376 11 52 Stande Kunststoff 1.95 x 1.3 x 0.9, ideal für Malz, Fr. 60; VW Kombi mit AHK, 8-fach bereift, Klimaautomat, Jg. 95, Fr. 980; Lampen für alten Fiat Traktor, 2 Stück, Fr. 30 + 079 464 69 61 Traktor John Deere 2520 HST, 25 PS, FH, Frontlader, Jg. 2007, ab Service und MFK, sofort Einsatzbereit; Arbeitsgeräteanhänger Ettinger, 850kg GG., verstellbare Deichsel, reparaturbedürftig; Warmluftheizung mit Raumthermostat, Heizöl + 078 769 14 83 Kleinladewagen D10 Alpina, geeignet für Kleinbauer oder Hobbybauer; Drahtgittersilo; Gartenwolf Schüpbach + 062 751 53 72 Lemkenpflug, 3-Schar, Non-Stop mit Pendelrad, Bauhöhe 1.60 m, sehr guter Zustand + 079 422 30 55 Kartoffelsortiermaschine Kunz/Samro, läuft einwandfrei, bis jetzt im Einsatz gewesen, Fr. 300 + 079 510 49 78 Frontmähwerk Claas Corto 290FN, in sehr gutem Zustand,

Fr. 4900; Mischwagen JF-Stoll, 8 cbm für 25 bis 45 Kühe, mit neuen Messer, mit Waage, ab 45 PS Rundballen auflösen, schöne Maschine, Fr. 17'300, Düngerstreuer Eurospand 273L, wenig gebraucht, Fr. 250; Maishäcksler Mengele MB 300, mechanisch top, Fr. 1900, Region Ostschweiz + 079 254 93 77 2 Kompletträder Original Ford, 18.4/34, LK205, ZL140, Fr. 500 + 079 670 54 51 Dieselöltank 1500 l, mit 100% Auffangwanne und Füllstand-Anzeige + 078 818 94 51 Silofräse-Anlage Stocker, mit 2 Fräsen, Turbozyklon, Fr. 10'000 + 079 356 35 39 Mistkran Griesser, Fr. 1000 + 079 356 35 39 2-Scharpflug Kverneland, gut erhalten, mit Scherschrauben, Verschleissteile fast neu, Preis Fr. 400 + 052 685 26 67 Düngerstreuer Sulky DPX, Typ 1154, 1100 l, sehr guter Zustand, Blachenverdeck, Grenzstreuvorrichtung, 12-24 m stufenlos ein­ stellbar, hydraulische Schieberbetätigung links/rechts, mit Betriebsanleitung, sofort ein­ satzbereit, nach Absprache kann er auch gebracht werden + 079 404 82 57 Schaufelrührwerk, Nr. 4 revidiert, Fr. 2800; Tränkefass mit Schwimmertrog, 2500 l, Fr. 1300 + 041 910 35 73 oder + 079 413 01 61 2er Pferdeanhänger; Leimholzbinder, verschiedene + 032 951 24 23 Silo Huber, 135 m³ + 078 614 73 77 Traktor Case IH 733, Jg. 1985, 8500 Std., MFK Dezember 2014, Fr. 8000 + 079 778 00 56 Mischwagen Frasto, 6 m³ , Boden muss neu gemacht werden, günstig + 079 587 68 87

Kraftfuttersilo Metall, mit Konus und Auslaufklappe, Kt. Thurgau + 079 275 65 71 Wellblech-Kraftfuttersilo Globogal, 8 t, mit Austragschnecke 3 m, Kt. Thurgau + 079 275 65 71 2 Pneu, 7 x 20, 10 Ply, Kt. Thurgau + 079 275 65 71 5 Kartoffelvorkeim­ gestelle, inkl. 6 Steh­ lampen, Fr. 1500; Maisgebläse Gehl mit Zubringerband, Fr. 500; Kippschaufel Bärtschi 170 x 78 cm, Fr. 300; Kippschaufel Bärtschi, mit Hardoxschiene und Accordaufnahme, 190 x 90 cm, Fr. 400; Kartoffelsetzhalbautomat mit Häufelscheiben, Fr. 500; Heckstapler Still, Fr. 550; Milchtank Roka, 1260 l, stecker­ fertig, Fr. 2400; Kompletträder 280/85R24, Good Year 80 %, Fr. 1700: + 076 342 17 77 Mischwagen Gilioli Dessilmix 50, mit Fahr­ siloentnahmefräse, günstig + 079 267 21 67 Wendetraktor Ferrari MT 70, ab Service, mit Doppelräder, Mähwerk und Bandrechen, wegen Betriebsumstellung + 079 267 21 67 Heuverteiler Aebi HG TL 2039, Typ 5/400, mit Steuer für Einbau in Schaltgerätekombination, Fr. 750, Kt. GR + 079 359 18 87 Mischwagen Siloking 8 m³, programmierbare Waage, Querband hinten, top Zustand + 079 695 95 07 oder + 052 337 02 35 4-Radtöff Kawasaki KVF 650 4x4, Jg. 2004, ab MFK und Service, mit Untersetzung, Seilwinde, AHK und Kunststoffbox + 078 812 12 24 Behandlungsstand Supper 80, inkl. Winden, neu, solange Vorrat, Fr. 5300 inkl. MwSt.; Tränkefässer 1000 l, mit TB oder Trog, auch verzinkt, Handbremse, höhenverstellbare Deichsel, Stützfuss und Schwallwand, ab Fr. 1150; Laufhof­

abschrankungen in div. Ausführungen; Weidefutterraufen in div. Ausführungen, 12 Pl. Rundbogen, Fr. 1000 inkl. MwSt.; div. Kälber­ iglus, inkl. Umzäunung mit Tränkevorrichtung; 1er-Iglu mit Umzäunung, neu, Fr. 438 inkl. MwSt; 5er-Iglu mit Um­zäunung, solange Vorrat, Fr. 1900; Futtersilos für draussen, top Aktion, 30% Rabatt; Pferdeboxen in div. Ausführungen; Weidezelt 3.6 x 3.6 m, Montage auf Panels, Dachkonstruktion und Plane bis auf Boden, inkl. 3 Panels, Fr. 1850, neu, optional Rundbogenhallen in div. Grössen; Weideunterstand 6 x 6 m, Fr. 3500 + 079 514 69 87 Kunststofftank Aktion, 1000 l, Fr. 50; Panels Sonderaktion, 3 x 1.6 m, robust; Grossraumlüfter 1400, Occasion, Fr. 1000, auf Fahrwerk; Gummimatten für alle Tiere; Ecoraster 50 mm, ab Fr. 17/m²; Rolltore; Sattelschränke, zwei­ teilig, Fr. 700; Zaun­ pfähle Metall; Wind­ schutznetz, beschichtet, ab Fr. 5/m²; Streifen­ vorhang + 079 514 69 87 Schneeketten für Transporter, für Reifen 70012; Güllepumpe Luna; Kartoffelschnetzler, alles günstig, Auskunft Mittags + 034 493 32 83 Futtermischwagen Strautmann Verti-Mix 900, neue Mischschnecke, ab Service, Band vorne, Austrag links und rechts + 079 409 57 44 Dreischarpflug Kverneland F8, Fr. 3500 + 061 841 13 96 Traktor Steyr 964 Allrad, Kabine mit Heizung, 3300 Std., guter Zustand + 079 622 45 82 Silohäcksler Mengele Blitz 2000; Kleinviehwaage, guter Zustand; Dezimalwaage, max 500 kg; Mostflaschen 2 l; KombiKochherd, alt, wenig gebraucht; Zubringerband 2.5 m, reparaturbedürftig; Silo­

Fendt, FrontladerKonsole Frontlader-Anbauteile für Fendt 200 Vario, inkl. hydraulischem Mehrfachkuppler Schlepperseite und Haubenschutz, Jg 2015, neu/ ungebraucht, CHF 1‘800 Tel. 079 624 59 86 3045 Meikirch www.agropool.ch, Nr. 64346

verteiler reparatur­- bedürftig; Viehschermaschine Heiniger; Röhrenkollektoren, 4-5 m², günstig + 062 878 12 79 Heurüstmaschine Lanker, mit Kunststoffzinken, revidiert, top Zustand, Fr. 1500 + 079 743 76 08 oder + 056 666 01 61 Trommelsieb Beyer K2000, optimal für Kompost, neue Bänder, elektrisch angetrieben, zwei Siebtrommeln 15 + 30 mm, Reinigungs­ bürste + 079 836 39 92 oder + 071 446 86 23 Abladehäcksler Botsch 34 HGS, 25 PS Motor, ca. 10 m Rohr, 25 cm mit Standrohr, ab Platz, Preis nach Vereinbarung + 062 723 23 04 oder + 079 315 99 09 Ladewagen Mengele LW 330 Super, mit Doppelpendelachse Kurmann, 2 Räder 18.4-30 12 Ply, 4 Räder 13-16 12 Ply + 041 910 28 45 Förderschnecke, 4 m + 2 m Verlängerung, 2-Wege-Betr. möglich, wegen Nichtgebrauch neuer Getreide zu verkaufen + 076 818 99 39 oder + 061 961 00 58 Silohäcksler Mengele Blitz-Diamant, 6 Messer; Silohäcksler IBR Botsch, Messer nur 2 Jahre gebraucht + 061 961 00 58 Milchtank Frigomilk, 800 l; Pneu 16.9-26; Silagefrässchaufel MX Typ BCA 240 + 079 441 64 51 12 2015 · UFA-REVUE


2 Kunststoff-Diesel­ tänke 2000 l, inkl. 2 100 % Auffangwannen. gereinigt ohne Bodensatz, optisch alles wie im Neuzustand, Jg. 2007, Waren mit Diesel befüllt. Fr. 1400 oder einzeln Fr. 750 Kt. BE + 079 328 76 63 Mähaufbereiter Kurmann K618X Twin, top Zustand, Fr. 5800 + 079 758 79 65 Viehschermaschine, elektrisch; Liscop Super 3000, für Rinder, im Koffer, mit zusätzlichen Messern, wegen Nichtgebrauchs zu verkaufen, Fr. 250, TG + 052 376 11 52 Duschkabine frei­ stehend, inkl. alle Armaturen, Kunststoff, sehr gut erhalten, Fr. 100 + 033 841 17 19 Tank à lait Serap, 2000 l, stationnaire, 2007, lavage automatique + 079 644 26 51 oder + 026 663 26 08 Notstromgruppe Deutz 3Zyl., Diesel, Jg. 1981, 23 kVA, 414 Betriebsstunden, Ex Zivilschutz, mit Dieseltank und Auspuff, ca. 500 kg, Fr. 3300 + 079 664 18 34 Schaufelrührwerk, revidiert; Güllemixer; alte Güllepumpe + 079 752 87 48 Heurüstmaschine revidiert, Heuschrote S&M, Fr. 780; Heuschrote Lanker, Fr. 490 inkl. Kabelrückzugsrolle + 079 752 87 48 Siloverteiler, Fr. 820; Dezimalwaage 250 kg, Fr. 260; Mostflaschen, Fr. 14 Stück + 079 752 87 48 Ladegerät Lüönd, top Zustand, evtl. mit Transporter + 079 607 09 20 Schneepflug einzeln oder mit Transporter Rapid, betriebsbereit + 079 607 09 20 Kreiselheuer Fella TH 520D, klappbar, 3-Punkt Schwenkbock + 079 439 32 75 Mischwagen Frasto 6 m³, Horizontale Schnecken, Boden muss neu gemacht werden. + 079 587 68 87 UFA-REVUE · 12 2015

2 69 041 g4ru4et8er-w2aagen.ch info@

Klauenstand Berweger, Fr. 1500, 85 Stk.; Heuschrotmesser Lanker, mit Kabel, Fr. 500 + 079 575 25 52 Trutest Fr. 500/Stk.; Heuschrote Schmidt und Mägert, mit Kabelrückzug, Fr. 900 + 079 575 25 52 Silogabel Wigger, für Siloentnahme im Hochsilo, 5-jährig, Fr. 3500; Kreiselheuer Fr. 500; Rundballenzange Fr. 650; Güllebrüggli Hochdorfer, mit Prallteller, Fr. 650; Messerschleifmaschine Rotax, Fr. 500 + 079 575 25 52 Melkmaschine Delaval, 3 Aggregate; Tränke­ automat Förster, Elektronik defekt, mechanisch i.O.; Selbst­halter­pflug + 078 842 88 97 Traktor Hürlimann T6200 Allrad, Jg. 1979, Servolenkung, Sturzkabine Viktor, Doppelrad, Fr. 12'500 + 071 923 13 27 oder + 075 415 20 74 Subaru Legacy 2.2 4WD, Anhängerkupplung, Stationswagen, Jg. 1994, top Zustand, Fr. 1200 + 062 797 50 86 Kombi-Gabel 3 in 1, Siloballenzange, Palettengabeln, Ballenspitze, neu Fr. 860; Hochdruckschlauch 20 m, 200 Bar, 155 Grad für Hochdruckreiniger IG M22, neu, Fr. 150 + 062 299 04 36 Drahtseil Occasion, 130 m, Ø 18 mm, 1960 N/ mm², sehr guter Zustand, Fr. 50 + 079 523 68 29 Ladewagen Pöttinger Top 3, mit hydraulischem Kratzboden und Kurmann-Achse, Fr. 3000 + 041 910 12 30 Inca Maschine; Inca Tischkreissäge; Flaschenzug 1 t; Bohr­ hammer; elektrischer Fuchsschwanz; div. Werkzeuge, Verhand­ lungspreis + 076 597 05 14

Marktplatz Tiefgang-Ladewagen Deutz-Fahr K 340, mit Silierschneidwerk, betriebsbereit; Kreiselmäher Deutz-Fahr KM 24 + 079 563 82 41 Einachs-Dreiseitenkipper 8 m³, guter Zustand, mit Auflaufbremse; Maishäcksler Mengele 280, + 079 563 82 41 Heuschrote Lanker, elektrisch, 380 V, inkl. Kabel und Rückzugrolle + 031 751 08 76 Rübenbröckler elektrisch, neu; Landauer Pneu Originalräder + 081 785 17 53 Elektromotor 7.5 PS, mit Flachriemenpouli auf Karren, mit 24 m Gummikabel und 3 Drehzahlen, Fr. 250 + 052 233 60 18 Motormäher Aebi AM20, einsatzbereit, Vollausstattung, Fr. 4500 + 052 385 40 51 Schneefräse, klein, wenig gebraucht, 5 Vor­- wärts- und 2 Rückwärtsgänge, Fr. 450 + 052 385 40 51 2-Scharpflug Kverneland, mit Scherschrauben, Verschleissteile neuwertig, Fr. 500 + 052 685 26 67 Grassiloballen, gute Qualität + 079 673 24 71 Kraftfutterwagen 200 l, Fr. 150 + 031 755 89 89 oder + 079 323 23 40 Traktor Carraro 620.2, Jg. 1988, 2900 Betriebsstunden, VB Fr. 9000 + 031 981 13 03 Querförderband Blaser, 3 m, VB Fr. 2500 + 031 981 13 03 Kartoffeldämpfer, elektrisch, Chromstahl, VB Fr. 1000 + 031 981 13 03 Most-Packpresse Wälchli/Voran, doppel­ seitig, VB Fr. 3000 + 031 981 13 03 diverse Stahlträger verzinkt + 031 981 13 03 Mistschieber zu Rapid 505, 1.80 m breit + 079 563 82 41 oder + 052 649 40 24

3-Schar Pflug Kuhn, Streifenriester, Stützrad, mechanische Einstellung, Abreissbolzen, Fr. 6500 + 079 346 34 22 oder + 052 657 17 22 Beregnungsautomat Rheitub, Schlauch Ø 125 cm, ca. 400 m lang, mit Aufbaumotor für Einzug + 079 432 59 54 Mähknickzetter Kuhn FC 44; Feld- und Baumspritze Birchmeier Meteor III; komplette Mosterei, Anlage mit Packpresse Bucher, mit viel Zubehör; (Chianti-) flaschen 25 l und 50 l; Bülacher Gläser zum Einmachen, 2 l; verschiedene Landwirtschaftsgeräte, wegen Aufgabe der Landwirtschaft zu verkaufen + 032 351 23 58 verschiedene Geräte, Werkzeuge; Harassen; Fässer; Mosterei komplett; viele antike Sachen und Raritäten, wegen Aufgabe der Landwirtschaft zu verkaufen + 032 351 23 58 Motormäher Bucher Record 27, mit Kubota GS300, 1.6 m Mäh­ balken und Aussen­ schneidwerk, Gitterrad, top Zustand + 055 440 34 64 Strohhäcksler Kranzl Wels, Typ KSTA, top Zustand, wenig gebraucht, Elektromotor 7.5 KW, + 055 440 34 64 Viehschermaschine Liscop Super 3000, für Rinder, mit zusätzlichen Messern, Gerät im Koffer, wegen Nichtgebrauch zu verkaufen, Fr. 250, Kt. TG + 052 376 11 52 LANDTECHNIK gesucht Heurüstmaschine Kranmodell Lanker/Agrar, auch defekt + 079 672 76 25 Heurüstmaschine Normalmodell Lanker mit Kunststoffzinken + 079 672 76 25 Seilwinde zu Aebi TP + 079 429 33 03 Transporter Aebi TP47S + 079 429 33 03 Tandem-3-Seitenkipper oder Eina-

chs-3-Seitenkipper + 079 278 45 31 Obstauflesemaschine Krauss SF 1000, SF 1000/A, guter Zustand + 077 443 58 00 Traktoren Same Dorado; Deutz Agroplus; Hürlimann XA; Lamborghini Sprint, mit Fronthydraulik und Zapfwelle, günstig, auch defekt zum herrichten + 079 267 21 67 Pflugtastrad + 079 210 03 86 Traktor Fendt 275 S, oder Fendt 280 S + 077 443 58 00 Einachs 3-Seitenkipper oder Tandem 3-Seiten­ kipper, kein LKW + 079 278 45 31 Transporter Aebi TP 57, max. 6000 h, evtl. auch rep. bedürftig, Kt. SG + 079 273 35 66 Heuschrote elektrisch, mit Kabel; Klauenstand; Traktor mit Frontlader + 079 408 82 18 Kälbertränkeautomat Förster, top Zustand, günstig + 079 673 24 71 Silogabel Wigger + 079 408 82 18 Sternhackgerät Haruwy + 079 877 94 16 Maishackgerät + 077 492 26 18 Grubber + 079 765 20 26 Maishäcksler, neuwertig, 1-reihig, Ostschweiz + 079 698 89 15 Hackgerät oder Viel­ fachgerät, Müller Maschinen AG in Bättwil, rot oder blau + 079 385 04 46 Strohhäcksler zu Mäh­ drescher Fahr M66, auch andere Marke möglich, Breite ca. 85 cm, auch reparaturbedürftig + 079 516 14 92 Suzuki oder andere 30 oder 40 km/h + 079 429 33 03 Kleinballenpresse und Dreiecks-Kleinballenwägeli + 052 747 12 71 Glocken und Treicheln; Milchmengenmessgerät Tru-Test; Messerschleifapparat; Siloballenspitz; Rundballenzange + 079 408 82 18

Silopresse 3 m; Rohrmelkanlage DeLaval + 079 458 55 74 Tränkeautomat Förster; Güllewerfer an Hydraulik + 079 408 82 18 Geräteträger Fendt + 079 877 94 16 Scheibenscharsämaschine 3 m + 079 530 26 85 Cambridgewalze 2.2 m - max. 3 m + 077 472 26 18 Eisenbahnschwellen + 034 431 27 61 Kartoffelsortier- und Verlesemaschine Samro oder Kunz, mit Zubringerband + 052 659 61 55 oder + 0049 7734 6889 Rad 9.5 24, evtl. Doppelrad; Pneu 16.9 28 ca. 50%; Messerbalken zu Bucher Elite; Turbolader Garrett M27; Front­ scheibenmähwerk Niemeyer 310, evtl. defekt + 079 267 21 67 Schaufelrührwerk, älter + 041 910 35 73 oder + 079 413 01 61 Düngerstreuer, mit 2 Scheiben und hydr. Schieber, ca. 700 l Inhalt + 079 254 93 77 Traktor Bührer 4 x 4 + 079 487 22 60 Kartoffellegegeräte Haruwy, 4 Stück; Einzelkornsämaschine pneumatisch, für Mais, auch Abbruch oder defekt + 079 579 71 54 oder + 061 991 04 97 Stahlraupen für Hutter Bagger + 079 216 61 33 Traktor Zugmaul, Semag, Schlittenbreite 2.9 m + 078 947 43 64 Pflugtastrad-Pendel­ stützrad zu Kverneland Pflug F8, Tel. ab 19 Uhr + 052 763 38 97 LKW-Kipper an Traktor + 079 287 52 89 Kreiselheuer, 3 Punkt, günstig + 079 673 24 71 Maishäcksler, einreihig, günstig; 1-oder 2-Scharpflug + 079 673 24 71

Fortsetzung Seite 74 73


Marktplatz Fortsetzung von Seite 73 LANDTECHNIK gesucht Sägewerk, mobil, klein, zum Laubholz sägen + 079 510 83 51 LANDTECHNIK zu verschenken 3 Hochsilo 80m³, Innenluken, Bucher/ MWB. bez. Fr. 300/Stk. als Prämie bei Abholung ab Platz + 031 755 89 89 oder + 079 323 23 40

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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106.

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung

UFA-REVUE UFA-REVUE ·· 12 12 2015 2015

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Gaël Monnerat, Cyril de Poret (verantwortlich für frz. Sprachausgabe), Matthias Roggli und Verena Säle. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistentin). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Alex Reimann, Fabienne Elmer

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