UFA-Revue 01/2013

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 1 / 2013

AP 2014-2017: Vieles noch offen Seite 14

Wo und wie wird investiert Seite 22

Auf dem Vormarsch: Weizenrost Seite 32

Effizienz in der Milchviehhaltung Seite 52


Inserate UR 0113 De_2013 27.12.12 14:15 Seite 2

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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Schaffte es in einigen Auswertungen fast auf 30 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr: Martin Berger, Unterlangenegg.

Roman Engeler

Bild: Matthias Roggli

FENACO AKTUELL UFA erweitert seine Infrastrukturen Mischfutterherstellung im Werk «Biblis»

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Verwaltungsentscheide Auf ein Wort von Martin Keller Im Zentrum steht der Nutzen für die Bauern

4 5 7

MANAGEMENT Der Hakentrick Lely rüstet seine Zettwender mit Hakenzinken aus und verspricht sich davon eine schonendere Behandlung des Futters.

26

UFA-Revue mit neuem Internetauftritt Modern, interaktiv und informativ

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Kurzmeldungen Die Politik geht voran Direktkosten im Berggebiet Photovoltaik-Anlagen: Verbuchen und abschreiben. Synergien durch Fusion

11 14 16 18 19

LANDTECHNIK Studie zum Investitionsverhalten der Schweizer Landwirte 44 % der Landwirte wollen in den nächsten drei Jahren investieren 22 Kurzmeldungen Sima 2013: Schaufenster der Innovationen Lely mit dem Hakentrick für schonenderes Zetten Produktneuheiten

21 24 26 28

Weniger Handarbeit Mit dem Einsatz von Multikoptern soll die Verteilung von Trichogramma-Eiern künftig erleichtert werden.

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PFLANZENBAU Getreiderost Eine permanente Bedrohung

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Kurzmeldungen Holzschädlinge im Auge behalten Die Ernte vereinfachen Weiches Wasser für Pflanzenschutzbehandlungen? Multikoptereinsatz im Maisbestand Neue Maissorten für 2013

29 30 34 36 38 40

NUTZTIERE Mehr Power Lernen Ferkel früh fressen, sinkt der Absetzstress deutlich. Doch die modernen Starter-Futter können noch mehr.

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Holsteinspitze Am 1. – 2. März 2013 in Freiburg

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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter BG reduziert Betriebsführungsarbeiten deutlich Hohe Milchleistungen sind effizienter Kälberdurchfall: Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen Anicom-Regionalversammlungen im Bild Tierschutz 2018: Verschmutzung mit 5 % Perforation Keimhemmer im Ferkelfutter Schweinegesundheitsdienste im Vergleich Zukunft für Schweine

43 45 49 52 54 56 59 60 62 64

LANDLEBEN

Caritas Bergeinsatz Landwirt Laurent Ecoeur im Val d’Illiez war froh, sprangen freiwillige Helfer ein, als er sich den Fuss verletzte.

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Melken und um die Zukunft bangen Landwirtschaft in Schweden

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Kurzmeldungen Blütenpracht im Winter Rezepte von Dorli Just Pferdestark mit «Habertraktor» Bäuerin – Traumberuf von Sibylle Hartmann Caritas Bergeinsatz: Froh um jede Hilfe

67 70 71 72 77 78

Die Bevölkerung will bekanntlich gesunde Nahrungsmittel, diese in ausreichender Menge und zu günstigen Preisen. Dazu braucht es jedoch eine gut funktionierende, effizient arbeitende und letztlich ökonomisch auch wettbewerbsfähige Landwirtschaft, die auf neue und innovative Produktionsmethoden setzt. Die Gesellschaft wiederum fordert eine nachhaltige Produktion und verbindet dies mit stetig steigenden Anforderungen in Sachen Umwelt- und Tierschutz. Dieses zunehmende Spannungsfeld ist von aussen betrachtet ziemlich interessant. Für jenen aber, der im Zentrum sitzt – und in der Regel ist dies der Landwirt – kann die Situation fallweise oft ungemütlich sein. Die unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüche können nämlich den Nährboden für allerlei Konflikte schaffen, deren Bewältigung in der Folge Zeit, Geld und vor allem Nerven kosten. Als probates Mittel zur Prävention dient der Dialog mit eben dieser Gesellschaft. Man spricht auch von Brücken bauen oder davon, für seine Anliegen die gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Der Schweizer Landwirtschaft gelingt dies eigentlich ziemlich gut. Die Öffentlichkeitsarbeit ist aktiv, funktioniert und wird auch wahrgenommen. Zu hoffen bleibt, dass dies auch im neuen Jahr so bleibt und mögliche Konflikte die Ausnahme bleiben. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser der UFA-Revue, zum neuen Jahr alles Gute und viel Erfolg bei Ihrem täglichen Engagement in Haus, Hof und Stall.

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AKTUELL FENACO

UFA erweitert Biblis MISCHFUTTERHERSTELLUNG Vor zehn Jahren hat die UFA AG das Mischfutterwerk Biblis in Betrieb genommen. Der Mischfuttermarkt entwickelt sich unaufhörlich weiter. Mit einem Werkausbau und dem Einsatz modernster Technik erhöht UFA die Kapazität in Herzogenbuchsee und setzt neue Massstäbe bezüglich Qualitätssicherung und Energieeffizienz.

Wendelin Strebel

In Herzogenbuchsee betreibt die UFA ihr grösstes Mischfutterwerk. Biblis ging Ende 2002 in Produktion. Aufgrund einer erfreulichen

Umsatzentwicklung sind verschiedene Investitionen in Umsetzung. Die Kapazität wird für 5 Mio. Fr. um 55 000 Jahrestonnen erhöht.

Fünfte Linie mit Expander Neu verfügt das Werk Biblis über eine fünfte thermische Produktionslinie. Auch das UFA-Futter mit Würfelstruktur durchläuft vorerst das Kernstück, den Expander. Während rund fünf Sekunden wird das Futter auf 90 bis 110 °C erhitzt, verdichtet und dann schlagartig entspannt (Dampfkochtopf-Effekt), was einerseits die krümelige Struktur erzeugt und sich andrerseits positiv auf den Hygienisierungsgrad und die Nährstoffverfügbarkeit auswirkt.

Die «Kubex T9» gehört zur neuesten Generation der Pelletpressen. Der Motor weist eine Energieeffizienz von über 95 % auf und ist wassergekühlt. Dank einem Direktantriebssystem ohne Riemen und Getriebe sind die Energieverluste minimal. Damit wird gegenüber herkömmlichen Pelletpressen 20 bis 30 % elektrische Energie eingespart. Alle Elektromotoren der neuen Anlage weisen die Effizienzklasse IE3 auf. Ebenso wird die Abwärme des pneumatischen Transportes zur Vorwärmung der Trocknungsluft in der Flockenherstellung verwendet. Die Abstrahlungswärme des Expanders dient dazu, Heissluft zur Trocknung der Produktionswege vorzuwärmen.

Moderne Online-Messmethoden, die in alle Produktionslinien inBiblis festigt seinen Ruf als modernstes Mischfutterwerk.

tegriert sind, ermöglichen eine exakte Umsetzung der Rezepturen und eine angepasste, homogene Futterstruktur. Ra-

VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION Langzeit-Kartoffellager in Herzogenbuchsee Die Verwaltung fenaco hat an ihrer Dezember-Sitzung beschlossen, in ein modernes Langzeitlager für Veredelungskartoffeln in Herzogenbuchsee zu investieren. Der Neubau auf der angrenzenden Parzelle des Mischfutterwerks «Biblis» wird auf eigener Landreserve realisiert und ersetzt die alten Lager beim Bahnhof und in Thörigen. Die LANDI Buchsi-Thörigen wird wie bisher den Lager4

betrieb sicherstellen. Gebaut wird ab April 2013. Die Inbetriebnahme wird im September erfolgen.

LANDI Moléson: Neubau LANDI Bulle Die Verwaltung fenaco hat für den geplanten mehrstöckigen LANDINeubau in Bulle (FR) den Kredit bewilligt. Die Landfläche von 5600 m2 für den Neubau in der Nähe der Autobahnausfahrt wurde bereits mit dem Verkauf des alten Standortes am Bahnhof gesichert. Mit dem Bau sind Auflagen von Kanton

und Stadt verbunden, so werden die Parkplätze unterirdisch oder ins Gebäude integriert, zudem müssen den Verkaufs- und Lagerflächen entsprechend Wohnungs- oder Büroflächen erstellt werden. Demzufolge werden im Untergeschoss ein Parking mit 120 Plätzen, im Erdgeschoss der LANDI-Laden und das Agrolager (320 m2) und in den darüber liegenden fünf Stockwerken Büroräume und Wohnungen gebaut. Der nichtbetriebsnotwendige Gebäudeteil wird als Stockwerkeigentum veräussert. 1 2013 · UFA-REVUE


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AKTUELL

ATS S MON IS E D D L BI DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Seit 20 Jahren zum Nutzen der Bauern Die fenaco feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen. Sechs Genossenschaftsverbände schlossen sich angesichts der sich abzeichnenden Liberalisierung der Agrarpolitik 1993 zu diesem genossenschaftlichen Agrarunternehmen zusammen. Man wollte die Effizienz in der Beschaffung und Vermarktung von Produktionsmitteln und Agrarprodukten optimieren, mit den Mitglied-LANDI enger zusammenrücken und dadurch den wirtschaftlichen Nutzen für die Landwirte steigern.

Vom Korn zum Brot … … braucht es auch im Winter einen sorgfältigen und fachmännischen Umgang mit Getreide, das weiss Betriebsmitarbeiter Franz Burkard beim Getreideverlad an der LANDI Zola in Illnau (ZH). Es ist einer der letzten Getreidegüterwagen, die gefüllt werden, denn diese Bedienstelle wird von SBB Cargo im 2013 geschlossen. Dann wird der Lastwagen weiter fahren müssen.

sche und schnelle Aussagen über Partikelgrösse und –form (eine sogenannte Siebkurve der Partikelgrössenverteilung) liefert der Camsizer mittels digitaler Stereo-Bildverarbeitung (100 Bilder pro Sekunde). Ein Würfeltester misst den Abrieb bei den Pellets. Wird der Grenzwert in einer Probe überschritten,

TERMINE AGENDA LANDI-Tagungen • Präsidenten- und Verwaltungstagung Mittelland: 15. Januar 2013 • Waldstätten-Tagung in der Zentralschweiz: 17. und 18. Januar 2013 • Ostschweizer Tagung: 21. und 22. Januar 2013 • Präsidenten- und Verwaltungstagung Westschweiz: 22. Januar 2013

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sieht dies der Verantwortliche an der Produktionslinie sofort und die Maschineneinstellungen werden überprüft und korrigiert.

Der Tierhalter profitiert Die Investitionen ins Werk Biblis sind ein Bekenntnis zu Ackerbau und Nutztierhaltung in der Schweiz. Die energieeffiziente Futterproduktion in den UFAWerken ermöglicht ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und verbessert die Ökobilanz der Tierproduktion. Den eingeschlagenen Weg bestätigt die wachsende Nachfrage nach UFA-Futter, das bezüglich Rezeptur, Hygiene und Struktur höchste Anforderungen erfüllt. Eine besondere UFA-Exklusivität ist das vorteilhafte Angebot von expandiertem Futter: • Damit können in der Schweinehaltung (gegenüber Mehl) höhere Tageszunahmen erzielt werden, wie mehrere Versuche auf UFA-Bühl bestätigt haben. Erklären lässt sich dies mit der verbesserten Verfügbarkeit der Nährstoffe. Schweinehalter mit Flüssigfüt-

Fortsetzung Seite 6

Wurden diese Ziele erreicht? Vergleichen wir unsere heutigen Produktionskosten und Handelsmargen mit 1993 stellen wir Verbesserung der Kosteneffizienz um durchschnittlich 30 bis 40% fest. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg, weil wir dadurch Preissenkungen auf den Produktionsmitteln an die Landwirte weitergegeben konnten. Zudem trugen wir durch Effizienzsteigerungen in der Lebensmittelindustrie zur Vergünstigung von Schweizer Lebensmitteln bei, indem wir – in verbindlicher Partnerschaft und klarer Rollenteilung mit den LANDI – bei der Anbauplanung, Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung schlagkräftiger und kostengünstiger wurden. Parallel zu den Geschäftsfeldern Agrar und Lebensmittelindustrie sind auch unsere Detailhandelsformate LANDI, Volg und TopShop sowie unsere Energiemarke Agrola erfolgreich gewachsen. Der Strukturwandel wurde aktiv vorangetrieben. Die Anzahl MitgliedLANDI ging seit 1993 von nahezu 600 auf rund 260 zurück. Ihre regionale Schlagkraft und Professionalität erhöhte sich markant. Die Partnerschaft zwischen den LANDI und ihrer fenaco wurde verbindlicher und enger. fenaco und LANDI sind in 20 Jahren zu einem körperschaftlichen Konzern mit gemeinsamen Visionen und Werten zusammengewachsen. Geben wir uns zufrieden? Die zukünftigen Herausforderungen sind gross, so dass wir uns mit dem Erreichten nicht zufrieden geben wollen. Wir werden unseren genossenschaftlichen Weg weitergehen, uns engagieren, um Mitgliedernutzen und Rentabilität des Unternehmens in einer gesunden Balance zu halten mit dem Ziel, die Schweizer Landwirte auch weiterhin bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Martin Keller Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco

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AKTUELL FENACO

Aktiver Klimaschutz

Pelletpresse Kubex T9: Energieeinsparung von bis zu 30 % dank neuer Antriebstechnologie.

Der Expander, das Kernstück der neuen Linie.

terung bevorzugen Expanderfutter, weil eine besonders homogene Suppe entsteht. • Mit Expanderfutter wird in der Geflügelhaltung das Herauspicken einzelner Bestandteile verhindert, da die feinen Produkte agglomeriert sind. • Beim Rindvieh weist die Proteinfraktion im Expanderfutter eine bessere Pansenstabilität auf und dem Dünndarm steht mehr Protein zur Verfügung. Die Expandertechnologie führt zu hervorragender Schmackhaftigkeit, guter Futterverwertung und hoher Effizienz in der Fütterung. Expanderfutter weist eine krümelige Struktur mit geringem Feinanteil auf. Die Staubbildung ist gegenüber Mehl minimal.

Bereits beim Bau des UFA-Werks Biblis in den Jahren 2001/02 war Energieeffizienz ein wichtiges Kriterium. So reduziert eine Stufenvermahlung mit 2-Passagen-Schrotwalzwerken und Vertikal-Rotorhammermühlen den Energieaufwand um rund 30 % im Vergleich zu einer Direktvermahlung mit Horizontal-Schlagmühle. Während der letzten zehn Jahre konnten über alle UFA-Werke weitere 5 % elektrische Energie und 17 % thermische Energie pro Tonne Mischfutter eingespart werden. Dies unter anderem mit der so genannten Wärme-Kraft-Koppelung, mit der die Energie aus den fossilen Brennstoffen (Heizöl oder Erdgas) qualitativ rund dreimal besser als bei reiner Dampf- oder einfacher Warmwassererzeugung genutzt werden kann. Zuerst wird Strom erzeugt, anschliessend die Restwärme zur Dampf-, Heizwasser- und Warmwasserproduktion verwendet. Heute werden von den UFA-Werken pro Jahr rund 3100 t CO2 weniger ausgestossen als dies ohne Einsparungsmassnahmen im Bereich der thermischen Energie der Fall wäre. Die Leistungen der UFA für den Klimaschutz werden auch von der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) gewürdigt, wie der entsprechende EnAW-Bericht zeigt. Peter Hofer, Mitglied der UFA-Geschäftsleitung

Die Entwicklung geht weiter.

Besucher aus aller Welt

Die Herstellung von UFA-Futter wird laufend den neusten Erkenntnissen, auch aus dem firmeneigenen Versuchsbetrieb UFA-Bühl, angepasst. Durch die Bedeutung am Mischfuttermarkt hat das Unternehmen eine besondere Verantwortung. Feedbacks von Tierhaltern, Fütterungsberatern und LANDI werden aktiv eingeholt und fliessen in die Rezepturen ein. 䡵

Mit dem Einsatz von UFA-Futter unterstützen Tierhalter auch den Export moderner Mühlentechnik aus der Schweiz. Die UFA-Werke stehen technologisch auf dem neusten Stand. Fast wöchentlich kommen Besucher aus aller Welt, um die UFA-Werke zu besichtigen. Kürzlich waren Vertreter eines chinesischen Mischfutterherstellers, der 27 Mio. t pro Jahr produziert (newhopegroup.com), in Biblis.

Aktuell stösst die neue Kubex T9 auf grosses Interesse. Am Beispiel der UFA kann die Bühler Group, Uzwil (SG), die moderne Würfelpresse dem internationalen Fachpublikum im Praxiseinsatz präsentieren. Die UFA-Futterkunden ermöglichen somit einem grossen Maschinen-Exporteur, sich in aller Welt zu profilieren.

Autor Wendelin Strebel, UFA AG, Vorsitzender der Geschäftsleitung, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch «Futtermittelproduktion heute» Mehr zur Qualitätsproduktion und Energieeffizienz in den UFA-Werken erfahren Sie im Sonderheft «Futtermittelproduktion heute», das mit der UFA-Revue vom Februar erscheint.

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AKTUELL FENACO

Im Zentrum steht der Nutzen für die Bauern MIT DEN AGRO-HANDELSPLATTFORMEN reagieren die LANDI auf den Strukturwandel der Schweizer Landwirtschaft. Sie modernisieren und rationalisieren die früheren Agrar-Abhollager nach den Bedürfnissen der Bauern

Die Agro-Handelsplattform ist das bäuerlich-professionelle und leistungsfähige Kompetenzzentrum der LANDI für die Bauern. Von allen Tätigkeiten und Massnahmen, welche die LANDI für ihre Bauern umsetzen, ist die Agro-Handelsplattform der sichtbarste Bereich. Dort sind die LANDI am Puls der Landwirtschaft und die Agrarverkäufer arbeiten täglich im Dienst produzierender Bauern.

Wandel in der LANDI Die durch Spezialisierungen und durch stetig grösser werdende Betriebe geprägte Landwirtschaft stellt das Kerngeschäft der LANDI – das Agrargeschäft – vor neue Herausforderungen. Die früher von den LANDI geführten Agrar-Abhollager decken die veränderten Bedürfnisse nicht mehr. Damit der Versorgungsauftrag der LANDI ihren Besitzern gegenüber umgesetzt werden

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kann, braucht es neue Strukturen, die sich auch in der Infrastruktur der LANDI manifestieren. So sind in den letzten

Jahren aus Agrar-Abhollagern moderne Agro-Handelsplattformen entstanden. Sie sind der «Laden für den Bauern», sie sind Logistikzentrum, Lager- und Umschlagplatz in einem. Dabei stehen nicht bauliche «Luxuslösungen» im Zentrum, sondern funktionale Einheiten, die sich nach den Bedürfnissen der Bauern und der regionalen LANDI richten. Deshalb sind schweizweit die einzelnen Agro- Handelsplattformen keine zentral geplanten Einheitsgebäude, sondern entsprechen den Anforderungen der LANDI vor Ort.

Stefan Stettler

Funktional und regional Bezüglich Infrastruktur schöpfen die LANDI ihre Möglichkeiten optimal aus – sei es, dass die Agro-Handelsplattform in ein bestehendes Gebäude eingebaut oder dass ein ehemaliger LANDI-Laden dafür umgebaut wird, so wie in Matzingen (TG) oder Dürrenroth (BE). Agro-Handelsplattformen werden auch in neue LANDI-Märkte integriert, wo es gleichzeitig auch eine Tankstelle mit TopShop gibt. So ist es in Zollbrück (BE), Höri (ZH) und vielen weiteren Standorten. Einige LANDI konzipieren für ihre Agro-Handelsplattform sogar einen Neubau, wie es in Oberkulm (AG) oder Gelterkinden (BL) der Fall ist. In den letzten fünf Jahren wurden schweizweit über 60 betriebswirtschaftlich sinnvolle und kundenfreundliche Agro-Handelsplattformen realisiert, bei welchen der Nutzen für die Bauern im Zentrum aller Überlegungen steht. Baulich teilen sich die Agro-Handelsplattformen folgendermassen auf: • Ein Drittel wurde in neu gebaute LANDI Marktplätze integriert.

In Agro-Handelsplattformen finden Landwirte Produktionshilfsmittel und kompetente Mitarbeiter.

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AKTUELL FENACO • Ein Drittel der Agro-Handelsplattformen befindet sich in eigens für den Agrarbereich neu gebauten Gebäuden. • In bestehende Gebäuden, ehemaligen Läden oder Hallen fanden ebenfalls ein Drittel der Agro-Handelsplatzformen ihren Platz.

Die modernen und funktional eingerichteten Agro-Handelsplattformen haben ein vielfältiges Sortiment und entsprechen bezüglich den Lagervorschriften, beispielsweise für Pflanzenschutzmittel, den neuesten Vorschriften.

Zudem wurden im gleichen Zeitraum rund 30 bestehende Agro-Handelsplattformen modernisiert und kundenfreundlicher gestaltet. Insgesamt investierten die LANDI in den letzten fünf Jahren rund 40 Mio. Fr. in neue moderne Agro-Handelsplattformen. Das hat sich gelohnt, denn Vorteile gibt es viele, beispielsweise: • Bündelung des Hilfsstoffangebotes auf professionelle Standorte. • Auf regionale Bedürfnisse und die Saison abgestimmte Sortimente. • Kompetente Beratung durch geschulte Mitarbeiter – von Profi zu Profi. • Kundenfreundliche Warenpräsentation – schnelle Bedienung. • Hohe Warenverfügbarkeit auch in saisonalen Spitzenzeiten. Die modernen Agro-Handelsplattformen sind zu einem Treffpunkt für die

Agro-Handelsplattform – wo die Bauern daheim sind. Idealerweise verfügen Agro-Handelsplattformen über einen grosszügigen Umschlagplatz mit Auf- und Ablademöglichkeiten damit der Landwirt seine landwirtschaftlichen Hilfsstoffe unkompliziert aufladen kann. Auf der Agro-Handelsplattform trifft der Landwirt auf geschulte Agrarverkäufer. Auf Wunsch kann der Kunde jederzeit einen Termin mit dem Geschäftsführer oder einem Mitarbeiter eines Geschäftsbereichs der fenaco-LANDI Gruppe vereinbaren. Einige LANDI organisieren auch LANDI-Brunch oder einen Bauernhöck mit Fachvorträgen auf ihrer Agro-Handelsplattform.

Bauern geworden. Hier tauschen sie sich mit Kollegen aus, informieren sich an Veranstaltungen und Weiterbildungsanlässen und profitieren von neuen Produkten und aktuellen Angeboten. Viele LANDI machen zudem einen regelmässigen Newsletter, das so genannte AGRO aktuell. So sind die Bauern über die Aktivitäten und Angebote auf ihrer Agro-Handelsplattform direkt auf dem Laufenden. 䡵

Autor Stefan Stettler arbeitet in der LANDI Arena der Division Agrar der fenaco. Er unterstützt die regionalen LANDI bei der Konzipierung ihrer Agro-Handelsplattformen und ist für die Weiterbildung der LANDI-Mitarbeiter im Agrarbereich engagiert.

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Fortsetzung Seite 20 1 2013 · UFA-REVUE


D_MA0_Kurznews_0113 ok_2012 27.12.12 14:42 Seite 11

KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Kein Pächtervorkaufsrecht wegen zu kleinem Betrieb Landwirt Y schloss Ende 2005 mit Z einen Kaufvertrag ab über eine gut 2 ha grosse, landwirtschaftliche Parzelle. Darauf erklärte X, der diese Parzelle seit Jahrzehnten in Pacht hatte, er übe das ihm zustehende Pächtervorkaufsrecht aus. Die Streitigkeit darüber, ob die Voraussetzungen für die Geltendmachung des Pächtervorkaufsrechts erfüllt sind, wurde erst im September 2012 mit einem Urteil des Bundesgerichts abgeschlossen. Gemäss dem bäuerlichen Bodenrecht (BGBB) steht dem Pächter eines landwirtschaftlichen Grundstücks ein gesetzliches Vorkaufsrecht zu, wenn er das Grundstück mindestens 6 Jahre in Pacht hatte und er selber Eigentümer eines landwirtschaftlichen Gewerbes ist. X verfügt über 9.53 ha Eigenland. Der Wohnteil seines Bauernhauses ist in einem mittleren Zu-

stand, der Ökonomieteil mit Stallungen hingegen baufällig. Ohne Berücksichtigung der SAK-Faktoren für die Tierhaltung erreicht er mit seinem Betrieb die vom BGBB für ein Gewerbe geforderten Mindestarbeitskraftbedarf nicht. X verlangte vor dem Bundesgericht, seine Arbeitsleistungen und seine Futtergewinnung für die Tiere zweier benachbarter Bauern seien zum Faktor für Nutztiere hinzuzurechnen. Entscheidend sei, was sein Betrieb hergebe. Das Bundesgericht hielt jedoch fest, es spiele keine Rolle, ob das von X gewonnene Futter tatsächlich von Grossvieh gefressen werde oder nicht. Bei einem viehlosen Betrieb, auf dem keine nutzbaren Ställe vorhanden seien, müsse bei der SAK-Berechnung allein auf die Fläche abge-

stellt werden. Gemäss BGBB ist bei der Gewerbebeurteilung auch die Möglichkeit, fehlende betriebsnotwendige Gebäude zu erstellen oder vorhandene umzubauen, instand zu stellen oder zu ersetzen, zu berücksichtigen. Dies allerdings nur dann, wenn die entsprechenden Aufwendungen für den Betrieb tragbar sind. X hatte zwar geltend gemacht, er könne umbauen und auf die Haltung von Mutterkühen umstellen. Er hatte aber nicht nachgewiesen, dass die mit einer solchen Umstellung verbundenen Investitionen für seinen Betrieb tragbar wären. Das Bundesgericht wies seine Beschwerde ab (Urteil 5A_345/2012 vom 20.09.2012).

Neuer Geschäftsführer der bäuerlichen Pensionskasse

Hofübergabe und Steuern

Richtlöhne 2013

Aus steuerlichen Gründen ist es am besten die Hofübergabe mit Überführung von Aktiven vom Geschäftsins Privatvermögen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren vorzunehmen. Nach dem 55. Altersjahr kann für Liquidationsgewinne die mildere Besteuerung gemäss der USTR II beantragt werden. Damit kann einmalig eine günstigere Steuer auf dem allfälligen Buchgewinn aus Inventarverkäufen und bei der Abrechnung von kumulierten Abschreibungen geltend gemacht werden. Dies gilt auch für Gewinne aus Wertberichtigungen bei Liegenschaften in der Bauzone in den Kantonen mit dualistischem Steuersystem. Einkommen aus Liquidationsgewinnen oder Wertzuwachs unterstehen der AHVBeitragspflicht (9.7%), sind aber rentenbildend, sofern das 64. Altersjahr nicht überschritten ist. Nach 64 wird der AHV/IV/EO-Beitrag gleichwohl erhoben. Er führt aber nicht zu einer höheren AHV-Rente, sondern fliesst in den allgemeinen Fond der AHV. Heinrich Schäublin, Nebiker Treuhand, Sissach

Die Lohnrichtlinien für familienfremde Arbeitnehmende in der Landwirtschaft inklusive landwirtschaftlicher Hauswirtschaft sind ausgehandelt. Der Minimallohn für Angestellte aus dem Ausland (Rumänien und Bulgarien) sowie der Lohnklasse 4 beträgt 3170 Fr. (gleich wie 2012). Die Erhöhung für Lohnklasse 5 bis 8 wurde bei 1 % angesetzt. Die Praktikantenlöhne (Agroimpulspraktikanten) bleiben unverändert. www.agroimpuls.ch

Der Stiftungsrat der Pensionskassenstiftung für die Schweizer Landwirtschaft (PKSL) hat Christian Kohli per 1. Mai 2013 einstimmig zum Geschäftsführer gewählt. Christian Kohli wurde bereits vor einiger Zeit per 1. Mai 2013 auch als Geschäftsführer der Vorsorgestiftung der Schweizerischen Landwirtschaft (VSTL) gewählt. Damit ist die Kontinuität bei der VSTL mit ca. 25 000 Versicherten und der PKSL mit ca. 12 000 Betrieben und ca. 23 000 Versicherten gesichert.

UFA-REVUE · 1 2013

Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern, 寿 031 300 37 00

Baugarantie und Honorarabrechnung Baugarantieleistungen müssen vertraglich geregelt sein. Gemäss SIA gelten für Handwerkerarbeiten folgende Rügefristen ab Werksabnahme: zwei Jahre für offene, fünf Jahre für verdeckte und 10 Jahre für absichtlich verschwiegene Mängel. Bei Eigenleistungen ist der Bauherr für einwandfreie Arbeit verantwortlich. Er muss der Bauleitung festgestellte Mängel vor Ablauf der Garantie melden. Die Bauleitung veranlasst und überwacht die Massnahmen. Übt der Planer die Bauleitung aus, gehört diese Arbeit zu seinen Leistungen. Architekten- und Bauleiterhonorare werden nach der SIA-Honorarabrechnung (SIA-Norm 102) aufgrund eines Prozentsatzes der Bausumme festgelegt. Sie sind abhängig vom Schwierigkeitsgrad und den Teilleistungen. Bei landwirtschaftlichen Bauten werden die Planungshonorare meistens als Pauschale festgelegt mit dem Vorteil, dass der Architekt an tiefen Baukosten interessiert ist und keine Diskussionen bezüglich Eigenleistungen und honorarberechtigter Bausumme entstehen. Die dafür zu erbringenden Leistungen sind genau zu definieren. Auch können Architekten- und Bauleiterhonorare nach geleisteten Stunden zu einem festgelegten Stundenansatz abgerechnet werden. Auch Eigenleistungen bei der Planung sind im Vertrag mit dem Planer zu regeln. Christian Guler, Agridea

Start gelungen Der Mitgliederzuwachs 2013 bei der Agrisano beträgt 10 %. Zulegen konnte die bäuerliche Krankenkasse auch bei den landwirtschaftlichen Spezialversicherungen. So haben sich im letzten Jahr weitere 3000 Bauern und Bäuerinnen von den Vorteilen von Agri-spezial überzeugen lassen. Der Zuwachs bei der bäuerlichen Rechtsschutzversicherung Agri-protect beträgt 5 % und umfasst im Jahr 2013 über 17 000 Versicherte. www.agrisano.ch

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 11


D_MA1_Engeler_Internet_0113 ok_2012 27.12.12 14:43 Seite 12

MANAGEMENT

Neuer Internet-Auftritt

www.ufarevue.ch

MODERN, INTERAKTIV UND INFORMATIV: So präsentiert sich der neue Internet-Auftritt der UFA-Revue. Mit tagesaktuellem Newsticker, der vermehrten Einbindung von bewegten Bildern wird die Site www.ufarevue.ch in Verbindung zum Printmedium zu einem unverzichtbaren Informationsportal für die Schweizer Landwirtschaft.

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Das Internet hat sich zu einem kaum mehr wegzudenkenden Medium entwickelt. Die Abdeckung erreicht heute nahezu alle Haushalte, wer nicht über einen entsprechenden Anschluss verfügt, ist nicht nur elektronisch gesehen «offline». Auch in der Schweizer Landwirtschaft hat die Abdeckung einen hohen Stand. Es dürften Schätzungen zufolge wohl mehr als 90 % sein, die heute zumindest über einen solchen Anschluss verfügen. Eine kürzlich in unserem nördlichen Nachbarland publizierte Studie kommt zum Schluss, dass sich 55 % der Deutschen ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen können. Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sagen dies sogar 84 %. Jeder zweite Nutzer von Internet-Plattformen findet neue Freunde vor allem online. Jeder sechste, der solche Plattformen nutzt, lernt über das Netz Geschäftspartner kennen, 8% sogar ihre Lebenspartner.

Breiter

Nutzen Charakteristisch für das Internet ist sein breiter Nutzen in vielen Lebensbereichen. So berichten gemäss der erwähnte Studie 61 % der Internetnutzer, sie hätten ihre Allgemeinbildung oder generell ihren Informationsstand verbessert. Bei diesem Punkt möchte auch die UFA-Revue, die auflagenstärkste und meist gelesene Agrarfachzeitschrift der Schweiz, ansetzen. Bis anhin war der Internet-Auftritt der UFA-Revue Teil von www.landi.ch, eines der meistbesuchten Informationsportale der Schweiz mit täglichen Zugriffen von bis 30 000.

Eigenständiger Auftritt Mit dem neuen und eigenständigen Internetauf-

tritt www.ufarevue.ch konnte die UFARevue nun Folgendes umsetzen: • Es wurde ein dem Renommee der Zeitschrift entsprechender, moderner und durchgehend zweisprachiger Auftritt erreicht. • Das Layout und generell das Erscheinungsbild der gedruckten Ausgabe wurde zu einem grossen Teil nun auch in den Internetauftritt integriert. • Die Integration von Bild- und FilmElementen wurde entscheidend verbessert. • Der Leser- und Inserenten-Service auf elektronischem Weg wurde weiter entwickelt (z.B. Schnittstelle zu externer Adressverwaltung). • Für Recherchen aller Art steht ein elektronisches Archiv mit den kompletten Ausgaben der UFA-Revue als sogenannte «Blätterkataloge» zur Verfügung.

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Responsives Webdesign bedeutet ein reaktionsfähiges Webdesign, bezeichnet eine heute gängige Praxis im grafischen Aufbau von Homepages und wird auch auf www.ufarevue.ch entsprechend verwendet. Die Seiten, insbesondere die Strukturierung der einzelnen Elemente wie Navigationen und Texte, werden dynamisch und unter Berücksichtigung der Anforderungen des betrachtenden Gerätes (PC-Bildschirm, Smartphone oder Tablet-Gerät) angezeigt. Newsticker News sind auf der neuen UFA-Revue Website eine zentrale Informationsquelle für die Besucher. Sie sind in die verschiedenen Themenbereiche unterteilt, die angelehnt an die Printausgabe auch farblich unterschiedlich 1 2013 · UFA-REVUE


D_MA1_Engeler_Internet_0113 ok_2012 27.12.12 14:43 Seite 13

Ein regelmässig erscheinender Newsletter informiert Sie kurz und bündig über die neusten Entwicklungen und Trends sowie allerlei Wissenswertes rund um die Landwirtschaft. Abonnieren Sie auf www.ufarevue.ch diesen Newsletter. Unter allen Neuanmeldungen bis Ende Januar verlosen wir einen LANDI-Einkaufsgutschein im Wert von 500 Fr.

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dargestellt werden. Die News werden mit Bildern oder ganzen Bildergalerien – neu auch mit Filmsequenzen – ergänzt.

LANDI Wetter Nicht fehlen darf natürlich der ganze Themenbereich rund um das Wetter. Auf der neuen Website ist das bekannte «LANDI Wetter» integrierter Bestandteil. Es infor-

miert rund um die Uhr über die aktuelle Situation und orientiert mit hoher Trefferquote über die mögliche Entwicklung. Neben dem moderierten «LANDI Wetter TV» ist vor allem der animierte Niederschlagsradar ein Highlight. Je nach Saison sind Tools wie Vegetationsstand und Pollenprognose von hohem Informationsgehalt.

h c . ue Modern, innovativ und informativ: So präsentiert sich der neue Internet-Auftritt der UFA-Revue auf www.ufarevue.ch

Rezept Ein wahre Fundgrube ist der Navigationspunkt «Rezepte». Hier finden die Freunde des guten Geschmacks eine Fülle von authentischen und exklusiven Rezepten aus der Bauernküche. Sukzessive werden alle bisher in der UFA-Revue publizierten Rezepte aufgeschaltet und mit verschiedenen Suchbegriffen hinterlegt, damit entsprechende Recherchen effizient durchgeführt werden können. Bannerwerbung Für die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Branchen von Interesse dürfte die Tatsache sein, dass der neuen Homepage nun Bannerwerbung aufgeschaltet werden kann. Das Angebot umfasst verschiedene Formate, entweder mit fixen Laufzeiten oder mit einer Verrechnung je Kontakt. 䡵

Autor Dr. Roman Engeler, Martina Bernet, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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UFA-REVUE · 1 2013

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D_MA2_Clemenz_0112 ok_2013 27.12.12 14:44 Seite 14

MANAGEMENT

Die Politik geht voran AGRARDEBATTE Mit der neuen AP 2014-2017 werden die heutigen Tierbeiträge in flächenbezogene Versorgungssicherheitsbeiträge umgelagert. Wichtige Entscheide, so beispielsweise bezüglich der finanziellen Mittel für die Landwirtschaft, werden aber erst in der Frühjahrssession 2013 gefällt.

Simon Lanz

Der Nationalrat will den vom Bundesrat vorgeschlagenen Zahlungsrahmen von 13.67 Mrd. Fr. um 160 Mio. Fr. erhöhen. Der Ständerat hat sich dagegen ausgesprochen. Mit dem konstanten Direktzahlungsbudget und der weitergehenden Strukturentwicklung werde die Direktzahlungssumme im Durchschnitt pro Betrieb steigen, sagen Vertreter des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW). Das BLW informierte an der AgrideaWeiterbildungstagung über den Stand der AP 2014-2017. Die Zuhörer waren landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater, die wissen wollen, wo es ab 2014 lang geht. Die Berater haben die

Aufgabe, die Bauernfamilien bei strategischen Entscheidungen, beispielsweise mit Tragbarkeitsberechnungen, zu unterstützen.

Parlamentsdebatte: Einiges ist noch offen. Das Parlament ist in den wesentlichen Punkten den Vorschlägen des Bundesrates und des BLW gefolgt und hat das neue Direktzahlungskonzept insgesamt gutgeheissen. Die Landschaftsqualitäts- und die Versorgungssicherheitsbeiträge sind beschlossene Sache. Beide Räten lehnten es ab, die Versorgungssicherheitsbeiträge stärker an die Zahl der gehaltenen Tiere zu binden,

woran insbesondere tierintensive Betriebe wenig Freude haben. Weiter soll die Ernährungssouveränität im Landwirtschaftsgesetz verankert und das Gentechmoratorium um vier Jahre verlängert werden. Differenzen gibt es zwischen der kleinen und grossen Kammer unter anderem bezüglich der Regelung der Milchkaufverträge, der Versteigerung der Fleischimportkontingente, der Einzelkulturbeiträge für Futtergetreide, der Direktzahlungen in Bauzonen, der Einkommens- und Vermögensgrenzen, der Abstufung der Direktzahlungen nach Fläche, der Plafonierung des Rückgangs für Übergangsbeiträge sowie der erleichterten Pachtlandarrondierung. So

Anpacken, statt abwarten.

Dietrich Bögli ist Co-Leiter Inforama (BE) und verantwortlich für den Fachbereich Beratung.

Für die Bauern werden mit der AP 14 – 17 wichtige Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung ihrer Betriebe gesetzt. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen muss jeder Betriebsleiter nach «optimierten» Lösungen suchen. Grundsätzlich gibt es mit der AP 14 – 17 mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Bundesprogrammen (Landschaftsqualität, Ressourceneffizenz, graslandbasierte Pro-

duktion). Mehr Auswahl heisst auch mehr Entscheidungen. Diese müssen gefällt werden und zur Gesamtstrategie des Betriebes passen. Die Strategiewahl wird für den Landwirt noch entscheidender als bisher. Entscheidet er sich für die «Produktion im öffentlichen Interesse» (Ökologie, Biodiversität, Landschaftsqualität) muss dies als Betriebszweig angesehen werden. Auch dieser Betriebszweig verlangt Professionalität und zudem muss der Entscheid auf wirtschaftlichen Überlegungen basieren. Beispiele von Optimierungsmöglichkeiten im Rahmen der AP 14 – 17: 1. Angebot von «öffentlichen Gütern» erhält hohe Priorität. Andere Betriebszweige werden diesbezüglich angepasst. Der Landwirt entscheidet sich gegen eine «Mengenstrategie». 2. Produktion von Schweinefleisch steht im Zentrum, Effizienzsteigerung und Mengenwachstum stehen im Vorder-

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grund. Der Landwirt nimmt in Kauf, dass wenig «öffentliche Güter» angeboten werden und daher die Direktzahlungen nicht so hoch sind. 3. Wichtiges Standbein ist Agrotourismus. Dort, wo es für die Kundschaft nützt, erbringt die Bauernfamilie auch ökologische Leistungen. Die AP14 – 17 ist die einschneidendste Veränderung in der Agrarpolitik seit 20 Jahren. Daher ist es wichtig, sich zu fragen «Wohin will ich mit meinem Betrieb?» Es gibt unter der neuen Agrarpolitik Spielraum, der genutzt werden muss. Wer den Spielraum nicht konsequent nutzt, verliert auf der Seite der Direktzahlungen. Die landwirtschaftlichen Beratungs- und Weiterbildungszentren stehen den Bauernfamilien diesbezüglich zur Seite. So bieten beispielsweise die Inforamas den «AP 14Check» an. Anhand von einzelbetrieblichen Berechnungen zur Entwicklung der Direktzahlungen und zur Betriebsentwicklung 1 2013 · UFA-REVUE


D_MA2_Clemenz_0112 ok_2013 27.12.12 14:44 Seite 15

MANAGEMENT

ist noch einiges offen. In einem Jahr gilt die AP 2014-2017. Es bleibt, den Landwirten wenig Zeit sich betrieblich anzupassen und auf das neue Direktzahlungssystem einzustellen.

Übergang abfedern Zur Abfederung der Veränderungen stellt der Bund Übergangsbeiträge zu Verfügung, womit den Bauern die Differenz zur heutigen Direktzahlungssumme zu einem grossen Teil ausgeglichen werden soll.

analysieren Landwirt und Berater die Ausgangslage für den Betrieb und leiten daraus eine Zukunftsstrategie ab. Für den Vollzug vieler Gesetze und Verordnungen im Bereich Landwirtschaft ist der Kanton verantwortlich. Im Landwirtschaftsgesetz Art. 136 steht, dass der Kanton auch für die Beratung zuständig ist. Es ist wichtig, dass wir als Berater diese Aufgabe ernst nehmen und die Bauern bei der Anpassung an die AP 2014 – 2017 unterstützen. Die Direktzahlungen seiner Bauern zu sichern ist, volkswirtschaftlich gesehen, eine sinnvolle Strategie der kantonalen Beratungsstellen. Die Direktzahlungen helfen Einkommen zu sichern. Wenn beispielsweise im Kanton Bern 12 000 Landwirte im Durchschnitt 5000 bis 10 000 Fr. weniger Direktzahlungen erhalten, entsteht für die Berner Landwirtschaft ein Verlust zwischen 60 und 120 Mio. Fr. UFA-REVUE · 1 2013

Sukzessive werden die Übergangsbeiträge reduziert – und zwar in dem Umfang, wie der Mittelbedarf für die neuen leistungsbezogenen Massnahmen wie graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion, Landschaftsqualitäts- oder Ressourceneffizienzbeiträge steigt.

Konkretisierung auf Verordnungsebene Angelehnt an die politische Debatte bereitet die Verwaltung schon das Verordnungspaket 20142017 vor. Dazu diskutiert das BLW die relevanten Fragestellungen in themenspezifischen Arbeitsgruppen mit Experten aus Forschung, Vollzug, Beratung und Fachorganisationen. Die Anhörung zu den Verordnungen wird voraussichtlich im April 2013 eröffnet. Das BLW hat an der Agridea-Tagung bereits einige Eckpunkte des Verordnungspakets kommuniziert: So soll die Exportförderung ausgebaut und sollen in diesem Rahmen auch an Einzelfirmen Absatzförderungsbeiträge ausgerichtet werden. Qualität und Nachhaltigkeit der Schweizer Agrarprodukte sollen durch die Unterstützung von innovativen Projekten gestärkt werden. Im Rahmen der Kulturlandschaftsbeiträge soll der Hangbeitrag zusätzlich erhöht werden, sofern der Anteil Mähwiesen in Steillagen mindestens 30% der beitragsberechtigten Fläche beträgt. Versorgungssicherheitsbeiträge gibt es nur für Flächen, wo Lebensmittel pro-

duziert werden, also nicht für nachwachsende Rohstoffe. Der Basisbeitrag soll mit einem Zonenbeitrag für Produktionserschwernisse ergänzt werden. Damit die Beiträge ausgerichtet werden, muss auf Dauergrünland ein Mindesttierbesatz erreicht werden. Dieser Beträgt 1.2 RGVE pro Hektare in der Talzone und wird in den höheren Zonen entsprechend dem geringeren Ertragspotenzial reduziert (entspricht 60% der heutigen Förderlimite). Auf Biodiversitätsflächen und auf Kunstwiesen ist kein Mindesttierbesatz notwendig. Im Gegenzug gibt es auf Biodiversitätsflächen nur die Hälfte des Basisbeitrags. Die Landschaftsqualitätsbeiträge sollen nur für Dienstleistungen mit Bezug zur Produktion gefördert werden. Picknickplätze oder Geranien sollen also keine Beiträge erhalten. Im Rahmen der Produktionssystembeiträge soll neu die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion mit einem Beitrag pro Hektare Grünland gefördert werden. Dazu sind bei der Fütterung der Raufutterverzehrer folgende Kriterien einzuhalten: • Talgebiet: mindestens 90 % Grundfutter (gemäss Suisse-Bilanz), davon mindestens 80 % Gras (frisch, siliert, getrocknet). • Berggebiet: mindestens 90 % Gras (frisch, siliert, getrocknet). Weiter ist vorgesehen, die Extensobeiträge auf Sonnenblumen und Leguminosen zu erweitern. 䡵

Mit der Agrarpolitik werden die Direktzahlungen auf die Ziele von Artikel 104 der Bundesverfassung ausgerichtet.

Autoren Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur. Simon Lanz, Dipl. Ing. Agr. ETH, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesamt für Landwirt, Bern.

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D_MA3_ProfiLait_0113 ok_2013 27.12.12 14:45 Seite 16

Direktkosten im Berggebiet

www.profi-lait.ch

KÄLBERMAST Betriebe in der Bergregion weisen im Vergleich zu jenen in den Hügel- und Talgebieten tiefe landwirtschaftliche Einkommen und Arbeitsverdienste auf. Gleichzeitig bestehen innerhalb der Bergregion grosse Unterschiede.

Dierk Schmid

Christian Flury

Die Einkommensunterschiede in der Bergregion lassen sich neben der Lage und Grösse der Betriebe auch durch deren Ausrichtung oder die Landbauform erklären. Speziell die Betriebsgruppe «Andere Rindviehhaltungsbetriebe» weist gemäss der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten sehr tiefe Einkommen und Arbeitsverdienste aus. Zudem sind die landwirtschaftlichen Einkommen von 2007 bis 2010 um rund 10 000 Fr. zurückgegangen. Beispielsweise die Kälbermastbetriebe, eine in den höheren Bergzonen und in peripheren Gebieten wichtige Betriebsgruppe, verzeichnet tiefe landwirtschaftliche Einkommen. Pro Familienarbeitskraft erzielten die Betriebe im Mittel der Jahre 2009/11 einen Arbeitsverdienst von 18 360 Fr. Mit Blick auf diese ungünstige Einkommenssituation wird im vorliegenden Beitrag die Wirtschaftlichkeit

Einkommen und Arbeitsverdienst Fr. pro Betrieb

Grafik: Landwirtschaftliches Einkommen und Arbeitsverdienst nach Betriebstypen 2009/11 in der Bergregion 60 000

40 000

20 000

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Andere Rindviehbetriebe

Kälberbetriebe

Aufzuchtbetriebe

Landwirtschaftliches Einkommen Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 16

Milch- Mutterkuhbetriebe betriebe

der spezialisierten Kälbermast im Berggebiet untersucht.

sundheitlichen Risiken wie beispielsweise Durchfall verbunden, was sich in höheren Tierarztkosten widerspiegelt.

Leistungen und Kosten Die spezialisierten Kälbermastbetriebe erzielen im Vergleich zu den Verkehrsmilchbetrieben geringere tägliche Zuwächse in der Kälbermast, was trotz höherem Einstallgewicht zu einer etwas längeren Mastdauer führt (Tabelle 1). Aus dem etwas niedrigeren Verkaufspreis kann zudem abgeleitet werden, dass die Qualität der Kälber etwas schlechter sein dürfte. Der Preisunterschied schlägt sich kombiniert mit dem Verkaufsgewicht bei den Leistungen pro Tier nieder. Während die Kälbermastbetriebe pro Tier eine Leistung von 1589 Fr. erzielen, sind es bei den Verkehrsmilchbetrieben 1577 Fr. Im Gegensatz zu den Leistungen zeigen sich bei den Direktkosten deutliche Unterschiede. Die Kosten für verfütterte Milch und für Mastfutter sind bei den Kälbermastbetrieben vor allem aufgrund des höheren Inputs an Milch (10 kg Milch pro Kilogramm Zuwachs anstelle von 9 kg Milch) um 135 Fr. pro Tier höher als bei den Verkehrsmilchbetrieben. Die verfütterte Milch wird zum Marktpreis von rund 60 Rp. bewertet. Bei den Kälbermastbetrieben werden vor allem von ausserhalb des Betriebs zugekaufte Kälber gemästet, da zum einen die Anzahl der Kühe und damit der eigenen Kälber auf dem Betrieb beschränkt ist und zum anderen die anfallende Milch verwertet werden muss. Gegenüber der überwiegend betriebseigenen Remontierung bei den Verkehrsmilchbetrieben resultieren zusätzliche Kosten von 28 Fr. pro Tier. Zudem ist der Zukauf von Kälbern mit ge1 2013 · UFA-REVUE


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PROFILAIT MANAGEMENT Insgesamt führt dies in der Kälbermast bei den spezialisierten Kälbermastbetrieben zu Direktkosten von 1680 Fr. und zu einem negativen Deckungsbeitrag von 91 Fr. pro Tier. Die Verkehrsmilchbetriebe weisen dagegen tiefere Direktkosten und einen positiven Deckungsbeitrag von 75 Fr. pro Tier auf.

Fazit Die Wirtschaftlichkeit der Kälbermast hängt kostenseitig im Wesentlichen von den Futterkosten und den Kosten für Tierzukäufe ab. Tiefere Zuwachse pro Tag führen zu einer längeren Mastdauer als bei den Verkehrsmilchbetrieben, was sich in höheren Kosten niederschlägt. Leistungsseitig ist der von der Qualität der geschlachteten Tiere

Tabelle 1: Wirtschaftliche Situation der Betriebe in der Bergregion 2009/2011 Einheit Anzahl Betriebe Rindviehbestand des Betriebszweiges Masteinheiten (Zuwachs/120 kg) Durchschnittliches Verkaufsgewicht Durchschnittliches Einstallgewicht Durchschnittlicher Zuwachs pro Tier Verkaufspreis Zuwachs je Tag Mastdauer

GVE Anzahl kg / Kalb kg / Kalb kg / Kalb Fr./kg g/Tag Tage

Kälbermast 33 1.11 39 206 59 147 7.71 1161 124

Leistungen total Milch ohne Milchpulver Mastfutter ohne Milch Tierzukäufe – davon: Zukauf – davon: intern geliefert Tierarzt und Medikamente Andere Direktkosten Direktkosten total Vergleichbarer Deckungsbeitrag

Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb Fr./ Kalb

1589 939 283 421 334 86 22 15 1680 – 91

Verkehrsmilch 13 0.54 21 199 48 151 7.92 1255 120 1577 864 223 393 135 259 14 7 1502 75

Quelle: Betriebe der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten

Für Kälbermäster heisst es, ihre Strukturen und Kosten zu optimieren.

abhängige Verkaufspreis und das Verkaufsgewicht entscheidend. Die Unterschiede zwischen den beiden Betriebsgruppen sind insofern erstaunlich, als der Betriebszweig bei den Kälbermastbetrieben fast doppelt so gross ist wie bei den Verkehrsmilchbetrieben (1.11 vs. 0.54 GVE). Aufgrund einer damit verbundenen professionelleren Mast wären höhere Zuwächse wie auch eine bessere Qualität der geschlachteten Kälber denkbar. Kostenseitig weisen die spezialisierten Kälbermastbetriebe im Berggebiet im Vergleich zu den Verkehrsmilchbetrieben höhere Direktkosten von 178 Fr. auf. Die Mehrkosten verteilen sich zu 42 % auf die Kosten für die vertränkte Milch, zu 34 % auf die Kosten für Mastfutter, zu 16 % auf höhere Tierzukäufe und zu jeweils 4 % auf die Kostenpositionen Tierarzt und Medikamente sowie andere Direktkosten. Unter den Kälbermastbetrieben finden sich auch Betriebe, die einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften. Um dies zu erreichen, gilt es den Betriebszweig detailliert aus produktionstechnischer und wirtschaftlicher Sicht zu UFA-REVUE · 1 2013

analysieren, um anschliessend entsprechende Massnahmen umzusetzen. Der negative Deckungsbeitrag bedeutet, dass alle übrigen Kosten mit Direktzahlungen gedeckt werden müssen. Je höher die fixen Kosten sind, desto weniger Direktzahlungen verbleiben für das landwirtschaftliche Einkommen. Kann das landwirtschaftliche Einkommen den Lebensunterhalt nicht decken, braucht es Einkommen aus ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeiten. 䡵

Autoren Dierk Schmid ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART. Christian Flury leitet das Agroscope Forschungsprogramm AgriMontana. Die in das Forschungsprogramm «AgriMontana» eingebettete Analyse beruht auf den zentralen Buchhaltungsauswertungen der Jahre 2009 bis 2011.

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D_MA4_Sturzenegger_0113 ok_2012 27.12.12 14:46 Seite 18

TREUHAND MANAGEMENT

Verbuchen und abschreiben PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN Befindet sich die Liegenschaft mit der Solaranlage im Geschäftsvermögen – was für die meisten Landwirtschaftsbetriebe zutrifft – so gehört die Photovoltaikanlage zum Geschäftsvermögen mit entsprechenden Abschreibungen in der Buchhaltung. Anders sieht es aber aus, wenn die Solaranlage zum Privatvermögen gezählt wird.

Hans Ulrich Sturzenegger

Photovoltaikanlagen werden meistens auf den Dächern aufgesetzt, daher sind die grossen Dachflächen der landwirtschaftlichen Bauten begehrt. Auch Landwirte installieren vermehrt Solaranlagen auf den Dächern ihrer Wohnhäuser und Hofbauten. Was bedeutet dies steuerlich? Zuerst muss geklärt werden, ob die Photovoltaik Privat- oder Geschäftsvermögen darstellt. Der Betrieb einer Photovoltaikanlage bei einer selbst bewohnten oder selbst genutzten Liegenschaft ist keine selbstständige Erwerbstätigkeit. Grundlegend ist die Qualifikation der Liegenschaft (ohne Photovoltaikanlage). Befindet sich die Liegenschaft im Geschäftsvermögen – was für die meisten Landwirtschaftsbetriebe zutrifft – so gehört die Photovoltaikanlage ebenfalls zum Geschäftsvermögen.

25 % vom Anschaffungswert beziehungsweise 50 % vom Buchwert abgeschrieben werden. In den folgenden Jahren sind die zutreffenden Sätze für das Gebäude anzuwenden (Ziffer 2 im Merkblatt), auf welchem sich die Anlage befindet. Werden einmalige Subventionen ausgerichtet, können diese mit Sofortabschreibungen einkommensneutral verbucht werden. Die Vergütungen aus der Einspeisung, egal ob Direktvermarktung oder Einnahmen aus den kostendeckenden Einspeisevergütungen KEV, sind bei Photovoltaikanlagen im Geschäftsvermögen als Einkünfte aus selbstständiger Erwerbstätigkeit zu versteuern. Zu den Einkünften zählen auch Subventionszahlungen, unabhängig davon, ob es sich um einmalige Investitionsbeiträge oder laufende Beiträge für die Stromproduktion handelt.

Im Geschäftsvermögen Bei Lie-

Im Privatvermögen Bei Liegen-

genschaften im Geschäftsvermögen stellen Photovoltaikanlagen Geschäftsvermögen dar. Die Investitionen sind zu aktivieren und zählen zu den Anlagekosten. Dafür dürfen ordentliche Abschreibungen, gemäss Merkblatt A 2001 Landwirtschaft/Forstwirtschaft Ziffer 3 der Eidgenössischen Steuerverwaltung, vorgenommen werden. Im ersten und zweiten Jahr können bis zu

schaften im Privatvermögen sieht es ein bisschen anders aus. Damit bei einer Privatliegenschaft eine Investition als Liegenschaftsunterhalt abziehbar ist, ist ausschliesslich der Errichtungszeitpunkt massgeblich. Wird die Photovoltaikanlage mit dem Gebäude zusammen errichtet oder nur kurze Zeit später – weniger als 21 Monate – so können den Einkünften die Erstellungskosten nicht als Liegenschaftsunterhaltskosten in Abzug gebracht werden. Diese gelten als Anlagekosten und können erst bei einem allfälligen Verkauf bei den Grundstückgewinnsteuern in Abzug gebracht werden. Bei Projekten auf bestehende Gebäude sind die bezahlten Kosten in der Steuerperiode abzugsfähig, in welcher sie bezahlt wurden. Eine Verteilung auf zwei Jahre ist unzulässig. Eine Etap-

pierung des Bauvorhabens mit anfallenden Kosten in mehreren Bemessungsperioden ist jedoch erlaubt. Erhält der Ersteller eine einmalige Subvention, werden diese in der Regel als Minderung der entstanden Auslagen berücksichtigt. Bei Neubauten kann es aber sein, dass diese Subventionen als Einkommen qualifiziert werden und die Baukosten als nicht abzugsfähige Anlagekosten. Hier gibt es noch keine gefestigte Rechtspraxis. Entschädigungen aus kostendeckender Einspeisevergütung (KEV) respektive aus der Direktvermarktung des Stroms stellen steuerbares Einkommen aus unbeweglichem Vermögen dar. Auch das Überlassen von Liegenschaftsteilen für den Betrieb einer Solaranlage wird als steuerbares Einkommen qualifiziert.

Eigenbedarf Dient die Anlage zur

Wird das Dach einer Liegenschaft vermietet, ist der Ertrag daraus steuerbares Einkommen.

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Deckung des Eigenbedarfs, kann auf die Aufrechnung eines Ertrags (Eigenverbrauch) wie bei anderen Umweltschutzmassnahmen (Solarkollektoranlage, Wärmeisolation, Wärmepumpenheizung) verzichtet werden. Wenn die Erzeugung der Energie den Verbrauch nicht übersteigt, kann von Eigenverbrauch gesprochen werden. Eine allfällige Einspeisung der Überschussenergie ins lokale Netz zu den gültigen Tarifen ist daher nicht als steuerbares Einkommen zu taxieren. 䡵

Autor Hans Ulrich Sturzenegger, diplomierter Treuhandexperte, ist Geschäftsführer der Agro Treuhand Region Zürich, www.atzuerich.ch

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D_MA4_Sturzenegger_0113 ok_2012 27.12.12 14:46 Seite 19

Synergien durch Fusion Der private Treuhänderverband (SLTV) besteht seit 1994. Als die Buchführungspflicht für die Bauern aufkam, entstanden, meistens in Nähe der landwirtschaftlichen Bildungszentren, so genannte Agro-Treuhandstellen, die sich vor zehn Jahren zu einem Verband (SATV) zusammenschlossen. Nun haben die beiden Verbände fusio-

niert und packen in Zukunft die Interessensvertretung gemeinsam an. Rückwirkend auf den 1. Juli 2012 wurde die Fusion der beiden Treuhand-Verbände SLTV und SATV einstimmig an der Gründungsversammlung vom 6. Dezember 2012 beschlossen. Der Zusammenschluss sei die logische Folge der engen Zusammenarbeit der beiden Verbände in den letzten Jahren und es ergäben sich dadurch zahlreiche Synergien, betonte Beat Lüönd, Kindlimann & Partner AG, der zum neuen Präsidenten gewählt wurde. 65 Mitglieder zählt der neue Verband. Die Mitgliederbeiträge bewegen sich je nach Firmengrösse zwischen 700 und 2000 Fr. Der neue geeinte und dadurch erstarkte Verband gibt sich mit «treuland» auch einen neuen Namen. «treuland» setzt sich zusammen aus Treuhand und Landwirtschaft. Die französische Version heisst fidagri, zusammengesetzt aus Association fiduciaire agricole suisse. dc UFA-REVUE · 1 2013

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DF_Branchenverz_0113 ok_2012 27.12.12 15:06 Seite 20

Branchen

Nutzen Sie diese aktuellen Adressen im neuen Branchenverzeichnis der UFA-Revue.

BAUEN

LANDMASCHINEN

TIERHALTUNG

BURGMER Geflßgelzucht AG 8570 Weinfelden 寿 071 622 15 22, www.burgmer-ag.ch

8207 Schaffhausen 寿 052 631 19 00 www.gvs-agrar.ch

寿 058 434 04 10 寿 058 434 04 20 寿 026 675 21 41 寿 026 663 93 70 寿 062 956 62 25 寿 058 434 07 90 寿 026 413 17 44

2942 Alle 2800 DelĂŠmont 1564 Domdidier 1470 Estavayer-le-Lac 3360 Herzogenbuchsee 3052 Zollikofen 1733 Treyvaux

TARITRAL

www.umatec.ch

026 913 79 84

www.lgc-sa.ch

ONLINE

SHOP

HAYLAGE Schweizer Qualitätsfutter fßr Pferde, die gerne frei atmen

gĂźnstig-schnell-gut: Comet Alpha 079 282 71 87

HALLEN NACH MASS HOFTECHNIK

FUTTERMITTEL

Gratis-Infoline 0800 808 850 www.raufutter.ch

MELKTECHNIK Nutzen Sie den Marktplatz in der UFA-Revue. Geben Sie Ihr Inserat per Telefon: 058 433 65 20, per Fax 058 433 65 35 oder per Mail: info@ufarevue.ch auf!

Die EntstĂśrung von

Wasseradern und Erdstrahlen wie auch die Wasserbelebung fßr Ihre Gesundheit: Vitaltron ¡ Huobstrasse 15 ¡ CH-8808 Pfäffikon SZ 寿 055 420 34 74 oder 079 436 36 04 ¡ www.vitaltron.ch

EIDE

R

Eugen-KolbEntmistungsanlagen SCHN

Beratung Verkauf Service Reparaturen

grosses Ersatzteillager Telefon 052 376 16 95

SCHNEIDER www.schneider-landmaschinen.ch LANDMASCHINEN AG 9548 MATZINGEN

INFORMATIK

EDV-KomplettlĂśsungen fĂźr Produktion und Handel

Wollen Sie immer auf dem Laufenden sein? Dann klicken sie sich in die Agro-News hinein: www.ufarevue.ch

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PFLANZENBAU

www.cbt.ch 061 981 25 33

Stähler Suisse SA 4800 Zofingen 寿 062 746 80 00

www.staehler.ch

Marktplatz Fortsetzung von Seite 10

LANDTECHNIK zu verkaufen Rapid Spezial, guter Zustand, gßnstig 寿 079 245 11 39 20

2 GĂźllenmixer, 4 und 3 m, mit Untersetzungsgetriebe; SchaufelrĂźhrwerk, fĂźr ca. 50 – 200 m3; Antrieb fĂźr FlĂźgelrĂźhrwerk, 12 PS, bis ca. 400 m3 寿 079 678 81 49

Drehkolbenpumpe Vogelsang 寿 031 755 67 44 LKW, 45 kmh; Sattelzugmaschine Mercedes Axor 1840, 400 PS, 374000 km, Kipphydraulik 寿 079 446 55 59

Reform Metrac 2003 mit Doppelrad vorne und hinten, 3290 Stunden Fr. 14800 寿 079 746 43 80 Absauganlage De Laval, guter Zustand, VP neuwertig;

Milchtank Griesser, 1040 l, 12-Jährig 寿 044 929 21 51 Ladewagen TL219 mit Breitreiten Boden, wurde vor 2 Jahren erneuert Fr. 2000 寿 071 311 18 65

Paloxenfßlltrichter fßr Samro Offset, kaum gebraucht, wie neu mit zusätzlichen Polsterungen, Neupreis

Fortsetzung Seite 37 1 2013 ¡ UFA-REVUE


D_LT0_Kurznews_0113 ok_2012 27.12.12 14:38 Seite 21

KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Traumberuf «Landtechniker» Viele Bauernsöhne lieben Traktoren, ihnen macht es Spass, bereits im Kindesalter mit Trettraktoren herumzukurven und als Jugendliche die Traktorprüfung zu absolvieren. So ist denn auch der Berufswunsch, Landmaschinenmechaniker zu werden, nicht allzu weit entfernt. Der Fachverband Landtechnik der schweizerischen Metall-Union (SMU) bietet die drei Berufsausbildungen zum Landmaschinen-, Baumaschinen- und zum Motorgerätemechaniker an. Insgesamt absolvieren zurzeit rund 1800 Jugendliche eine solche Lehre in der Landtechnik – fast 90 % stammen aus der Landwirtschaft. Anlässlich eines Informationstags im Kanton Bern haben rund 800 Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die gewerblich-industriellen Berufe erhalten – auch bei Studer in Lyssach und Kerzes, einer FamilienAktiengesellschaft mit 37 Mitarbeitern und sieben Auszubildenden. Diese konnten den interessierten Jugendlichen zeigen, wie vielfältig und anspruchsvoll ihr Beruf ist. Trotz viel Elektronik und Hydraulik ist auch heute noch das handwerkliche Geschick gefragt, will man eine

Trend zum Selbstfahrer

Gute Berufsaussichten bestehen für Lehrlinge im Bereich «Landtechnik».

Landmaschine wieder auf Vordermann bringen. Entsprechend sorgfältig werden denn auch die Schnupperkandidaten geprüft, dazu gehört auch ein betriebsspezifischer Eignungstest. Die Berufsaussichten in dieser Branche sind rosig. «Den Landtechnikern steht die ganze Welt offen», meint Jörg Studer. Die Stellensuche nach dem Lehrabschluss sei nicht

schwierig, denn permanent seien rund 100 offene Stellen ausgeschrieben. Trotz diesen positiven Aussichten wird in Zukunft die Suche nach Lernenden schwieriger werden: Geburtenschwache Jahrgänge, verbunden mit dem Konkurrenzkampf um geeignete Jugendliche in handwerklichen Berufen verschärfen die Situation.

Biomasse aufbereiten

Claas steigert Umsatz

10 000ster Ladewagen

Mit dem neuen Nachzerkleinerer «BA 715» hat Jenz einen BiomasseAufbereiter speziell für den Einsatz bei Biogasanlagen-Betreibern entwickelt. Die Maschine beruht auf dem für die Kompostierung entwickelten Zerkleinerer mit gleicher Modellbezeichnung.

Das per 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr war für Claas erfolgreich, konnte man doch den

Bei Pöttinger wurde im Dezember 2012 ein spezieller Ladewagen seinem neuen Besitzer übergeben: Es war die Nr. 10 000 auf dem modernen Montageband, das in Grieskirchen vor einigen Jahren in Betrieb genommen wurde. Graham Rae, ein Lohnunternehmer aus Schottland nahm den «Torro 5100 L» persönlich im Produktionswerk in Empfang. Der Ladewagen des zukunftsorientierten Lohnunternehmers ist mit der automatischen Messerschleifeinrichtung «Autocut» ausgerüstet.

Gute Nachfrage Die Nachfrage nach Feldhäckslern ist in Deutschland mit 687 verkauften Einheiten 2012 nach wie vor hoch. UFA-REVUE · 1 2013

Umsatz von 3.3 auf über 3.4 Mrd. Euro steigern. Bereinigt um die Umsätze aus der Fertigungstechnik, die 2012 verkauft wurde, konnte Claas seinen Umsatz in der Landtechnik um rund 10 % erhöhen. Bei den Traktoren konnte Claas mehr als 12 000 zugelassene Einheiten absetzen. Das sind 1200 Stück oder knapp 11 % mehr als im Geschäftsjahr 2010/2011.

Challenger sieht in der professionellen Landwirtschaft einen zunehmenden Trend zum Selbstfahrer, sieht deshalb in den Produkten «Rogator» (selbstfahrende Feldspritze) und «Terragator» (Selbstfahrer zum Ausbringen von Gülle und Mist) einiges Potenzial. Der neue «Terragator 845», gebaut in der Europa-Zentrale im holländischen Grubbenvorst, steht vor der Markteinführung. Es ist ein Fahrzeug mit vier Rädern (den Typ «Terragator» gibt es auch mit drei Rädern), einem zweiteiligen Rahmen mit Knickgelenk und einer 50:50 Gewichtsverteilung auf beide Achsen. Der Antriebsstrang mit stufenlosem Getriebe («ML260» anlog der Baureihe Fendt «900 Vario») wurde komplett neu entwickelt. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 6-Zylinder Agco-Power-Mo-

tor mit 8.4 l Hubraum und 400 PS Leistung. Für die Ausbringung von Gülle wird der «Terragator 845» wahlweise mit einem 15 oder 18 m3 fassenden Kunststoff-Behälter ausgestattet. Mit drei Modellen erneuert Challenger seine Baureihe «MT700». Die sich im Leistungsbereich von 306 bis 350 PS bewegenden Raupentraktoren verfügen wie der «Terragator 845» über den 8.4 l AgcoPower-Motor mit 6 Zylindern und SCR-Abgasreinigung. Geblieben ist das «Mobil-Trac»-System, das für gute Traktion und geringe Bodenverdichtung sorgt. Die Laufrollen sind mit neuen Lagern ausgerüstet und haben grössere Lagerdeckel mit umfangreicherem Schmierölinhalt.

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UMFRAGE: TEIL 1 LANDTECHNIK

44 % wollen investieren STUDIE ZUM INVESTITIONSVERHALTEN Mit einer breit angelegten Befragung hat die UFA-Revue versucht, das künftige Investitionsverhalten der Schweizer Landwirte in Erfahrung zu bringen. Die Resultate zeigen, dass zwar knapp die Hälfte grössere Investitionen plant, dass aber auch ebenso viele Betriebe aus wirtschaftlichen und anderen Gründen Investitionen zurückstellen, obwohl sie eigentlich notwendig wären.

«Hat der Bauer Geld, hat’s die ganze Welt», lautet eine alte Redensart aus einer Zeit, in der die Landwirtschaft noch Wirtschaftszweig Nummer eins war und alle vom Erntesegen der Bauern profitieren konnten. Nun, mittlerweile wird in anderen Bereichen der Wirtschaft wohl (viel) mehr Geld verdient. Trotzdem bleibt es für die gesamte Agrarbranche nicht uninteressant zu wissen, wie die Landwirte heute ihre Mittel verwenden, respektive zu investieren gedenken. Anhand einer Studie wollte die UFARevue Erkenntnisse zum Investitionsverhalten der Bauern in den Bereichen Land- und Hoftechnik sowie Gebäude erhalten (siehe Kasten). Im Rahmen dieser Studie wurden zudem auch Fragen rund um die zu erwartende Entwicklung

des Betriebs, über die künftige Einkommenslage und zur allgemeinen Zufriedenheit gestellt.

23 % glauben an Wachstum Auf die Frage, ob ihr Betrieb in den nächsten drei Jahren eher wachsen wird, gaben 23 % eine entsprechend positive Antwort, während 66 % davon ausgehen, dass ihr Betrieb sich in der Grösse kaum verändern wird. 9 % befürchten eher eine Reduktion (Grafik 3). In der Westschweiz werden die Entwicklungserwartungen generell positiver engeschätzt als in der Deutschschweiz, und grössere Betriebe vermuten eher ein Wachstum als kleinere. Zwischen den Landwirtschaftszweigen besteht kein signifikanter Unterschied. Hingegen gehen Lohnunternehmer überdurch-

Wichtige Agrartechnik Im Rahmen der Studie wurde auch nach dem Stellenwert der Agrartechnik auf den Betrieben gefragt (Grafik 2). 91 % der Befragten erachten die Landtechnik als wichtig oder sehr wichtig. Nur gerade 8 % weisen der Agrartechnik eine eher oder sehr unwichtige Bedeutung zu. Betriebe mit mehr als 20 ha liegen bei dieser Frage etwas über (93 %), die Lohnunternehmer signifikant über dem Schnitt (98 %).

schnittlich häufig von Wachstumsmöglichkeiten aus. 14 % der Befragten sind der Ansicht, dass sie ihr Einkommen eher steigern können, 44 % vermuten eine Stagnation und 40 % prognostizieren eher eine Reduktion ihrer Einkünfte aus der Land-

44% der Schweizer Landwirte planen gemäss einer Studie in den nächsten drei Jahren Investitionen im Bereich der Agrartechnik.

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1 2013 · UFA-REVUE


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UMFRAGE: TEIL 1 LANDTECHNIK wirtschaft. Auch hier beurteilen die Deutschschweizer Bauern die Aussichten pessimistischer als die Westschweizer. Betriebe mit über 20 ha Fläche sehen der Einkommensentwicklung tendenziell ebenfalls etwas positiver entgegen als kleinere Betriebe.

Überraschend hohe Zufriedenheit Nur gerade 6 % der befragten Landwirte gaben an, mit ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation unzufrieden zu sein. 8 % sind sehr und 58 % eher zufrieden, was eine vielleicht eher überraschende «Zufriedenheit» von 66 % ergibt (Grafik 4). Bauern, die auf Spezialkulturen setzen, äussern zudem eine überdurchschnittliche Zufriedenheit mit ihrer Situation, ebenfalls sind Lohnunternehmer generell zufriedener mit dem Geschäftsgang als Landwirte, die keine Arbeiten für Dritte ausführen. Im Weiteren äusserten sich 24 % der Bauern dahingehend, dass sie mit ihrer persönlichen Arbeitssituation auf dem Betrieb sehr zufrieden, 61 % eher zufrieden, 14 % eher unzufrieden und 1 % sehr unzufrieden sind.

Grafik 1: Geplante Investitionen in den nächsten drei Jahren

Studiendesign Die UFA-Revue wollte mit dieser Studie das Investitionsverhalten der Schweizer Landwirte im Segment der Agrartechnik in Erfahrung bringen. Die im Beitrag präsentierten Resultate stammen aus einer telefonischen Befragung von total 510 Betriebsleitern – davon 355 in der deutschsprachigen Schweiz und 155 in der Westschweiz. 315 Betriebsleiter gaben an, eine Nutzfläche von unter 20 ha zu haben. 363 Betriebe betreiben Milchwirtschaft, 262 Ackerbau, 114 Schweinezucht/-haltung und 117 bewirtschaften Spezialkulturen. 435 der Befragten führen ihren Betrieb im Vollerwerb, 157 gaben an, auch Arbeiten für Dritte auszuführen. Der Befragungszeitraum dauerte vom 17. Oktober bis zum 2. November 2012. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut Transferplus in Stansstad erarbeitet.

Bauten für die Innenwirtschaft Traktoren und Transportgeräte Anbaugeräte für den Futterbau Anbaugeräte für den Ackerbau Ernte-Technik Hofdünge-Technik Melk-Technik Andere Investitionen Agrartechnik Sonstige Investitionen Planen Investitionen Agrartechnik Planen keine Investitionen 0%

Bauern planen in den nächsten drei Jahren Investitionen im Bereich der Agrartechnik», lautet ein erstes Fazit aus dieser Studie (Grafik 1). An vorderster Stelle stehen dabei Investitionen in Bauten für die Innenwirtschaft (Stallbauten und -einrichtungen), planen doch 25 % der Bauern solche Projekte. Deutlich weniger Landwirte äussern sich zu Investitionen in Traktoren und Transportgeräte (8 %), Maschinen für den Futterbau (7 %) oder für den Ackerbau (6 %). In Ernte-Technik wollen 3 %, in Hofdünge-Technik 2 % und in neue Melk-Technik 1 % der Befragten investieren. Generell äussern Westschweizer Bauern eine grössere Investitionsbereitschaft als ihre Deutschschweizer Kollegen. Grössere Differenzen bestehen insbesondere bei Ackerbaumaschinen, Stallbauten sowie bei der Ernte-Technik. Grössere Betriebe (grösser als 20 ha) äussern entsprechend mehr Investitionsbedarf als kleinere Betriebe. Hier ist das Verhältnis zwischen investieren und nicht investieren exakt 50 : 50. Bauern, die in Zukunft ein Wachstum ihres BeUFA-REVUE · 1 2013

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

Grafik 2: Stellenwert der Agrartechnik sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig sehr unwichtig

triebs erwarten, fallen im Vergleich zur Restgruppe durch besonders hohe Investitionsabsichten bei Stallbauten auf. Insgesamt wollen 65 % der wachsenden Betriebe in Agrartechnik investieren.

keine Angabe sehr/eher wichtig sehr/eher unwichtig 0%

Neu oder gebraucht? Nicht jedes Hohe Investitionsbereitschaft bei Bauten «44 % der Schweizer

10 %

Investitionsvorhaben bedeutet auch den Kauf von fabrikneuer Technik. Eine Mehrheit jedoch tendiert zum Kauf neuer Maschinen oder Einrichtungen. Von jenen, die in Traktoren und Transportgeräte investieren wollen, werden 60 % eher neue Geräte kaufen, 35 % Occasionen (5 % sind in dieser Frage unschlüssig). Jene Bauern, die in Futterbaumaschinen investieren, möchten zu 79 % neue Geräte und zu 21 % eher Occasionen erstehen. Bei den Maschinen und Geräten für den Ackerbau sind es 56 %, die eher Neugeräte bevorzugen, und 34 % wollen eher Ausschau nach Occasionen halten. 䡵

20 %

40 %

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80 %

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100 %

Grafik 3: Erwartete Entwicklung des Betriebs eher wachsen

in etwa gleich bleiben

eher reduzieren

weiss nicht/k. Angaben

0%

20 %

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60 %

Grafik 4: Zufriedenheit mit wirtschaftlicher Situation sehr zufrieden

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In der nächsten Ausgabe der UFA-Revue werden weitere Resultate der Studie publiziert. So wird auf den Zeitrahmen und das Volumen der geplanten Investitionen eingegangen. Zudem werden die zurückgestellten Investitionen analysiert.

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eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden keine Angabe (eher) zufrieden (eher) unzufrieden 0%

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LANDTECHNIK

Schaufenster der Innovationen SIMA 2013 Ende Februar findet in Paris die 75. Ausgabe der Sima, der internationalen Messe für Landtechnik statt. Die Ausstellung findet gemäss den Organisatoren vor einem besonders günstigen wirtschaftlichen Hintergrund statt, befindet sich doch der Landmaschinenmarkt in einer ausgesprochenen Wachstumsphase.

Obwohl im Vergleich zur Agritechnica in Hannover etwas kleiner – dafür überschaubarer – und hinsichtlich der präsentierten Neuheiten vielleicht etwas weniger innovativ, hat die Sima im grössten europäischen Landtechnik-Markt, nämlich in Frankreich, nach wie vor eine grosse Bedeutung. Vor allem in der Westschweiz übt die Messe eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft aus.

Landmaschinen – Magnete für den Fachbesucher an Ausstellungen.

Technik-Trends Aufgrund der Eingaben, die Hersteller für den Innovationspreis «Palmarès des Innovations» an-

gemeldet haben, lassen sich drei wichtige Technik-Trends ableiten: • Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist weiter auf dem Vormarsch. Die Maschinen werden in ihrer Funktionsweise grundsätzlich komplexer, doch mit dem Einsatz der Informatik soll für den Anwender eine Vereinfachung angestrebt werden. • Der Ressourcen sparende und generell nachhaltige Einsatz von Landmaschinen wird weiter verbessert. Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel können zielgerichteter ausgebracht

Sima im Überblick • 24. – 28. Februar 2013 • Messegelände Paris-Nord Villepinte • 1350 Austeller aus 40 Ländern • Integrierte Messe «Simagena», internationaler Treffpunkt für die Tierhalter www.simaonline.ch

Spezialisiert auf landwirtschaftliche Fachreisen AGRAR-Reisen Rohrerstrasse 100, Postfach, CH-5001 Aarau, 寿 062 834 71 51

Reiseangebot an die Sima Agrar-Reisen, ein auf landwirtschaftliche Fachreisen spezialisiertes Reisebüro, bietet individuelle und Gruppen-Reisen zur Sima an: www.agrar-reisen.ch

werden, die Energieeffizienz der Fahrzeuge steigt und mit dem Boden gehen die heutigen Maschinen schonender um. • Die Sicherheitsforderungen an die Agrartechnik steigen weiter. Den Herstellern gelingt es, diese in die Neukonzeption ihrer Maschinen einzubauen und gleichzeitig deren Bedienung doch noch einigermassen praktikabel zu gestalten.

Zahlreiche Anlässe Wie heute bei Messen üblich, wird die eigentliche Ausstellung durch zahlreiche Sonderschauen, Vortragszyklen und sonstige 24

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LANDTECHNIK

Prämierte Innovationen an der Sima 2013 ÂŤGoldÂť Claas ÂŤCemos automaticÂť: Automatische Einstellung von Mähdreschern Eine Revolution im Mähdrusch verspricht das System ÂŤCemos automaticÂť, das Claas in den neuen ÂŤLexionÂť verbaut: Die erste vollautomatische Mähdreschereinstellung fĂźr Abscheidung und Reinigung. In Kombination mit der automatischen Lenkung und dem Durchsatzregler wird so die nahezu vollautomatische Getreideernte mit Bestwerten in Sachen Durchsatz, Kornqualität, Kornsauberkeit und minimalem Kraftstoffverbrauch sowie Fahrerentlastung erreicht. Claas ÂŤUT AppÂť: Universelles Terminal fĂźr Tablet-PC Mit diesem Projekt, das bei Claas allerdings noch in der Entwicklungsphase steckt, soll es kĂźnftig mĂśglich sein, das Ăźbliche maschinen- oder hersteller-speziďŹ sche Terminal durch einen handelsĂźblichen Tablet-Computer (iPad oder Android) ersetzen zu kĂśnnen. Die neue Technologie kann auch zum sicheren Datenaustausch und fĂźr die Erstellung von Karten genutzt werden.

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ERFOLGSTORY LANDTECHNIK

Der Hakentrick DIE ZETTWENDER «LOTUS» von Lely sind mit sogenannten Hakenzinken ausgerüstet. Die Entwickler versprachen sich von dieser Konstruktion, dass man damit nicht nur mehr Gras mit geringerem Aufwand bewegen kann, sondern dass das Futter darüber hinaus schonender bearbeitet wird.

1965 brachte Lely den hakenförmigen Zinken für seine Zettwender des Typs «Lotus» auf den Markt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die bei ihren Geräten in der Regel gerade verlaufende Zinken einsetzen, sind die Lely-Doppelzinken am Ende gebogen und ungleich lang. Durch diese spezielle Form kann der Zinken eine erhebliche Mehrmenge an Futter aufnehmen. Zudem lässt sich die Maschine mit einer höheren Geschwindigkeit fahren und der Verschmutzungsgrad des Futters wird reduziert. Diese hakenförmigen Zinken verbaut Lely heute bei all seinen Zettwendern.

Wie ein Rechen arbeitet ein gebo-

Die Lely-Doppelzinken sind am Ende gebogen und ungleich lang, das Futter wird dadurch geschoben.

gener Zinken, und zwar ziehend und mitnehmend, während herkömmliche Zinken das Futter schiebend befördern. Das ist kurz zusammengefasst der eigentliche, konzeptionelle Unterschied in der Wirkungsweise. Auffallend ist zudem, dass sich beim konventionellen Zinken die Farbe immer zuerst am Zinkenende abnutzt, wo dieser das meiste

Futter und auch den Boden berührt. Beim Lely-Zinken hingegen verschleisst der Anstrich zuerst an der Innenseite des Hakens, also an jener Stelle, die nur mit dem Futter, nicht aber mit dem Boden in Kontakt kommt. Ein deutliches Indiz für eine geringere Futterverschmutzung und einen positiven Effekt hinsichtlich Schonung des Ernteguts und der Grasnarbe.

DLG-Test Das

Prüfzentrum der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) untersuchte den Zettwender von Lely und kommt in seinem Prüfbericht Nr. 4633 zum Ergebnis, dass die Zinken vergleichsweise weiter über dem Boden geführt werden können. Zudem bescheinigt der DLG-Prüfbericht dem «Lotus»-Zettwender eine gleichmässige Futterverteilung, besser als bei Zettwendern mit herkömmlichen Zinken. Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat der Hakenzinken der «Lotus»-Zettwender von Lely in seiner Beweglichkeit. Wegen seines Arbeitswinkels von rund 48° braucht er nur gerade den hal-

ben Weg, um einem möglichen Hindernis auf dem Boden auszuweichen. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Zinken erheblich. 䡵

Praxisstimme zum Lely Hakenzinken Ein anfänglich eher skeptischer, heute aber umso überzeugter Anwender eines Lely Zwettwenders mit Hakenzinken ist Erich Müller aus Schupart (AG). Der Mutterkuhhalter kreiselt pro Jahr eine Fläche von rund 100 ha – seit zwei Jahren mit dem gezogenen Lely «Lotus 770 P». Die Maschine mit einer Arbeitsbreite von 7.70 m benötigt keine grosse Leistung beim Zugfahrzeug (60 PS sind ausreichend), sie kann aber doch in kurzer Zeit eine grosse Fläche bearbeiten. Für die Steuerung (Ein- und Ausklappen der Arme) ist gerade mal ein doppelt wirkendes Steuergerät notwendig.

Erich Müller 26

«Das Futter wird schonend bewegt, die Zinken berühren den Boden kaum», bringt es Müller auf den Punkt. Folge davon ist, dass noch keine Zinkenverluste aufgetreten sind, die Futterverschmutzung und auch die Bröckelverluste massiv reduziert werden konnten. Einen weiteren Vorteil ortet Müller in der Tatsache, dass bei einem zweiten Kreiseldurchgang das unten liegende, feuchtere Futter schön nach oben kommt: «Es findet ein richtiges Wenden statt». Müller stellte auch fest, dass Futterreste in der Futterkrippe zurückgegangen sind, seit auf dem Betrieb mit dem Lely Zettwender gearbeitet wird.

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8491 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Erfolgstory» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.lely.de

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NEUHEITEN KNOW-HOW

In neuen Dimensionen Die Claas Pressen vom Typ «Quadrant 3200» und «Quadrant 3300» sind mit einer neuen, auf 2.35 m verbreiterten Pick-Up mit «Power Feeding System» (PFS) und Doppelrollenniederhaltern ausstattet. Die Schnecke des PFS arbeitet mit gross dimensionierten Windungen und fördert das Erntegut tief in den Rotor ein. Der Gutstrom wird dadurch homogenisiert, beschleunigt und folglich erhöht sich der Durchsatz. In Kombination mit den Doppelrollenniederhaltern garantiert dies eine saubere Gutaufnahme selbst bei breiten Schwaden und hohen Geschwindigkeiten. Die saubere Auf-

Neuer Trommelhacker von Jensen nahme, auch unter schwierigen Erntebedingungen, gewährleisten die vom Feldhäcksler «Jaguar» bekannte Kurvenbahn und Steuerlaufrolle, die neu in beide Pressen integriert wurden. Die Drehmomente der Pick-Up Nockenschaltkupplung und der Rotorkupplung wurden um 20% angehoben und sorgen zusammen mit einer optimierten Drehzahl des PFS und des Rotors für eine gesteigerte Durchsatzleistung. Zudem arbeiten beide Maschinen mit einem neuen Spiralmotor mit 52 Doppelzinken, die das Erntegut besser und schneller in die Vorkammer befördern. Neu ist auch die beidseitig ausziehbare Schublade. Sie ermöglicht einen bequemeren Zugang zu den Messern bei Wartungsarbeiten.

Mit dem neu entwickelten «JT 600» hat Jensen sein Hackerprogramm um eine interessante Maschine erweitert. Der Trommelhacker mit Zapfwellenantrieb und Keilriemenvorgelege ist für Traktoren mit einer Leistung von 70 – 200 PS geeignet. Durch die grosse Einzugsöffnung von 560 mm in der Breite und 400 mm in der Höhe können Stamm-, Ast- und Buschhölzer zu hochwertigen Hackschnitzeln verarbeitet werden. Der Hackrotor mit sechs paarweise und versetzt eingebauten Hackmessern sowie grosser

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D_PB0_Kurznews_0113 ok_2012 27.12.12 14:54 Seite 29

KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Eine Datenbank für alle Schädlinge Bakterien, Pilze, Viren, Phytoplasmen, Fadenwürmer und Insekten reisen wie wir Menschen um die Welt, und zwar ebenfalls oft per Flugzeug. Fast täglich werden deshalb in europäischen Flughäfen bei Routineuntersuchungen von Importware Organismen gefunden, die es zu identifizieren gilt, um die Ausbreitung von schädlichen Lebewesen in neue Gebiete zu verhindern (Quarantäne-Organismen). Aus wirtschaftlichen Gründen muss dies schnell und zuverlässig funktionieren, um Lieferungen nicht unnötig aufzuhalten oder gar fälschlicherweise zurückzuweisen. Deshalb haben Agroscope-Forscher im Rahmen des EU-Forschungsprojekts «QBOL» (Quarantine Barcoding of Life) DNA-Barcodes

Mit dem Zielsortiment gezielt anwenden Das Zielsortiment unterstützt die Bauern bei der richtigen Wahl des Pflanzenschutzprodukts. Man findet übersichtlich gestaltete Informationen über geeignete Pflanzenschutzmittel für die verschiedenen Kulturen. Die Ausgaben «Zielsortiment Pflanzenbehandlungsmittel im Ackerund Futterbau», «Obst- und Weinbau» und «Gemüsebau» sind ab Februar in den LANDI erhältlich.

entwickelt. Das sind Gen-Abschnitte, die eindeutig einem bestimmten Schaderreger zugeordnet werden können. So lassen sich Quarantäneorganismen und ihre nahen Verwandten schnell und sicher identifizieren. Die Projektbeteiligten haben dazu eine Datenbank (www.qbank.eu) aufgebaut und mit mehr als 16 300 DNA-Barcodesequenzen gefüttert. Damit konnte «QBOL» erfolgreich abgeschlossen werden. Agroscope-Experten haben 1600 Barcodes entwickelt, um 120 Fadenwurmarten eindeutig voneinander zu unterscheiden. Dieses Resultat ist von vierzehn Instituten in

zen und Blattwachs, wodurch ein langanhaltender Schutz vor Krankheiten sichergestellt wird. Syngenta wird eine Reihe von Produkten auf Basis von Isopyrazam in EU-Ländern registrieren, unter anderem bei Getreide, Raps, Gemüse und Kernobst.

Mykotoxine verbreitet «swiss granum» hat in Zusammenarbeit mit Agroscope Liebefeld-

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nem des Jahres 2010. Die DONRichtwerte der europäischen Kommission für Gesamtrationen betragen bei 8 % Trockensubstanz: Für Schweine 0.9 mg DON/kg, für Rinder je nach Alter 2 bis 5 mg DON/kg und für Geflügel 5 mg DON/kg. Bei Verdacht empfehlen «swiss granum» und Agroscope die fraglichen Chargen analysieren zu lassen.

Mehr Hochstammbäume Für 2 235 827 Hochstammbäume hat der Bund im 2011 Direktzahlungen entrichtet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von fast 22 000 Bäumen. Der Bestand hat in den meisten Kantonen zugenommen. Ausnahmen bilden die Kantone Aargau und Baselland. www.agrarbericht.ch

Fungizid der nächsten Generation Syngenta hat die EU-Zulassung für Isopyrazam bekanntgegeben. Die Zulassung ermöglicht Fortschritte bei der Kontrolle von ertragsmindernden Pilzkrankheiten und einen hervorragenden Schutz insbesondere bei Gelbrost. Die «Doppelbindungstechnologie» von Isopyrazam sorgt für eine starke Haftung an Pil-

Europa, Südamerika, Südafrika, China und Neuseeland bestätigt worden. Agroscope leistete damit einen wertvollen Beitrag im «QBOL»-Projekt und trägt dazu bei, dass das eingangs erwähnte Szenario bald Realität wird und Schaderreger rasch und zuverlässig identifiziert werden können. Die Datenbank wird nun von Kuratoren gepflegt, indem sie dafür sorgen, dass die Informationen stets auf dem neuesten Stand gehalten und nur Barcodes von Material aus internationalen Referenzsammlungen hinzugefügt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch in Zukunft DNA-Barcodes zur sicheren Identifikation von Quarantäneorganismen in Europa genutzt werden können. www.acroscope.ch

Posieux ALP-Haras die Mykotoxinbelastung im Körnermais überprüft. Die DON-Belastung von Körnermais ist deutlich verbreiteter als im Vorjahr, als nur 11 % der KörnermaisChargen mit mehr als 1.0 mg DON/kg belastet war. Das Belastungsniveau ist vergleichbar mit je-

Mit Dampf gegen Problem-Unkräuter Bei verschiedenen Salaten und Kräutern wie Rucola, Asia Green, Baby Leaf und Blattspinat sind die Qualitätsanforderungen der Konsumenten hoch. Unkräuter im Salat werden nicht toleriert. Dies stellt die Gemüseproduzenten vor grosse Herausforderungen, da meistens sowohl Herbizide als auch mechanische Unkrautbekämpfungsmethoden fehlen. Deshalb ist viel teure Handarbeit nötig. Dampf würde Unkrautsamen abtöten. Doch die Bodendämpfung, wie sie im Gewächshausanbau zur Anwendung kommt, ist mit hohen Energiekosten verbun-

den und für den Freilandanbau zu teuer. Agroscope-Experten haben aus diesem Grund ein neues Gerät unter Praxisbedingungen geprüft: den Combimixer der Firma «Mobildampf.de» (Bild). Damit kann man im Freiland eine nur wenige Zentimeter dicke Schicht Boden dämpfen und so den Energieaufwand minimieren. Das Gerät ermöglicht mittels Dampf, Kräuter und Salate unkrautfrei anzubauen – ohne Einsatz von Herbiziden oder teurer Handarbeit. Die ersten Versuche zeigten, dass man mit dem Gerät das Unkraut je nach Samenvorrat im Boden gut in Schach halten kann. Auf Flächen, die mit Pflanzenkrankheiten belastet sind, die aus dem Boden kommen, werden zudem Ertragssteigerungen erreicht. Nun gilt es, die Maschine unter schwierigeren Bodenbedingungen zu optimieren. www.agroscope.ch

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D_PB1_Guenter_0113 ok_2013 27.12.12 14:55 Seite 30

PFLANZENBAU

Schädlinge im Auge behalten HOLZWURM-BEKÄMPFUNG Oft zeigen sich an Holzkonstruktionen Spuren von Holzschädlingen, die im Volksmund als Holzwürmer bezeichnet werden. Prävention lohnt sich in diesen Fällen, denn die Bekämpfung ist aufwändig und oft braucht es dazu Spezialisten. Es gilt einige Grundsätze zu berücksichtigen.

Daniel Günter

Wolfram Selter

Holz gehört neben Stein zu den ältesten und wichtigsten Werkstoffen der Menschheit. Holz hat sich über Jahrtausende immer wieder neu bewährt und in allen Kulturen eine bemerkenswerte Rolle gespielt. Zahlreiche Holzbauten und -konstruktionen beweisen, dass Holz unter fachgerechter Verwendung eine sehr lange Lebensdauer besitzt. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Holz als organisches Produkt den Gesetzen der Zersetzung der Natur unterworfen ist und von lebenden Organismen in seine natürlichen Ausgangsstoffe zurückgeführt werden kann.

Holzschutz Wird über Holzschutz gesprochen, sind üblicherweise der konstruktive bauliche, der physikali-

Larven sind regelrechte Fressmaschinen

Die holzzerstörenden Insekten machen unterschiedliche Entwicklungsstadien durch. Die Larven sind die eigentlichen Holzzerstörer. Insekten werden nach ihrem Aussehen, ihrer Grösse, ihren Fühlern, ihrer Färbung und die Larven vor allem nach ihren Fresswerkzeugen, den Bohrgängen, Kotresten und Frassspuren identifiziert. Die Grösse und die Form des Ausflugloches gibt ebenfalls einen wichtigen Hinweis auf die Insektenart.

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sche, der chemische Holz- oder Oberflächenschutz gemeint. Der konstruktive Holzschutz ist allgemein akzeptiert, da als absolute Notwendigkeit angesehen. Der Oberflächenschutz durch Beschichtungsstoffe hat sich ebenfalls bestens bewährt. Hier scheiden sich die Meinungen höchstens an den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Beschichtungstechnologien. Beim chemischen Holzschutz gehen die Meinungen allerdings weit auseinander, jedoch spricht die aktuelle Gesetzgebung eine unmissverständliche Sprache.

Holzschutz: Grundsätze, die zu beachten sind. • Baulicher vor chemischem Holzschutz. • Kein vorbeugender Schutz gegen Insekten und Pilze in bewohnten Räumen. • Bekämpfende Massnahmen nur bei aktivem, spezifischem Befall. • Holzschutzmittel erst anwenden, wenn alle anderen technischen Massnahmen ausgeschöpft sind. • Bekämpfende Massnahmen nur durch anerkannte Holzschutzspezialisten ausführen lassen.

Ursachen

Hervorgerufen werden Holzschäden häufig durch pflanzliche und tierische Schädlinge. Die Kenntnisse der Schädlingsarten sowie ihre Lebensbedingungen, helfen einerseits einem Befall vorzubeugen, andererseits ermöglichen sie die Beurteilung eingetretener Schäden und die daraus folgenden fachgerechten Bekämpfungs- und Sanierungsmassnahmen.

Chemischer Holzschutz Unter chemischem Holzschutz wird der Einsatz von Holzschutzmitteln verstanden. Es versteht sich heute von selbst, dass zunächst alle baulich konstruktiven Massnahmen zur Anwendung kommen, bevor Holzschutzmittel angewendet werden sollen. Chemischer Holzschutz ist dann erforderlich, wenn trotz Anwendung aller baulich konstruktiven Massnahmen Schäden durch holzzerstörende Insekten und Pilze zu erwarten sind. Holzschutzmittel sind Zubereitungen mit bioziden Wirkstoffen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten sowie gegen holzverfärbende Organismen

(Bläuepilze). Beim chemischen Holzschutz übernehmen verschiedenste Wirkstoffe den Holzschutz.

Aufwändige Holzschutzbekämpfung Um einen Schädlingsbefall zu beheben, braucht es ungleich mehr Aufwand, als für die vorbeugende Behandlung notwendig gewesen wäre. Dies gilt insbesondere für die erforderliche Einbringmenge von Wirkstoffen. Verfahren ohne Schutzmittel, wie zum Beispiel die Heissluftbehandlung, sind nur beschränkt einsetzbar. Ein grosser Nachteil besteht zudem darin, dass Verfahren ohne Schutzmittel keinen Dauerschutz gewährleisten. Mit der Durchführung bekämpfender Massnahmen sollen dafür ausgebildete Spezialisten betraut werden. Dies gilt vor allem für den Echten Hausschwamm (Serpulalacrymans), dessen Bekämpfung ganz spezielle Kenntnisse erfordert. Diese Personen besitzen eine Fachbewilligung für die Verwendung von Holzschutzmitteln und kennen sich mit dem Ausbau und der Entsorgung des befallenen Holzes aus. 1 2013 · UFA-REVUE


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PFLANZENBAU

Der Splintholzkäfer

Holz ist ein organisches Produkt und wird leicht zum Zielobjekt von Schädlingen.

Der gemeine Nagekäfer

Bekannt als Holzwurm, findet man ihn in Innenausbauteilen, Parkettböden, aber auch in Möbeln und feucht gelagerten Kunstobjekten. Grösse: 3 – 5 mm. Flugzeit: April – August Entwicklung: 8 – 36 Monate. Ausflugloch: 1 – 3 mm.

Holzzerstörende Insekten Die holzzerstörenden Insekten gehören alle zum Tierstamm der Gliederfüsser. Man unterscheidet Frischholzinsekten, die Bäume oder frisch geschlagenes Holz befallen und Trockenholzinsekten, zu denen als wichtigster der Hausbock, verschiedene Poch- und Nagekäfer (Anobien) und Splintholzkäfer gehören. Es sind nicht die Käfer, sondern die im Holz bohrenden und fressenden Larven, die Zerstörungen verursachen. Die Käfer legen ihre Eier in Risse und bevorzugen dabei meist nährstoffreiches Splintholz sowie Orte mit ausreichender Feuchtigkeit und Temperaturen über 7 °C. Frischholzinsekten werden häufig durch Brennholz eingeschleppt. Da sie aber nicht an das verbaute Holz gehen, ist eine Bekämpfung nicht nötig.

Lästige Vorratsschädlinge

In Holzspänen, Zwischendecken oder SpalUFA-REVUE · 1 2013

ten leben häufig die so genannten Vorratsschädlinge, welche manchmal mit den echten Holzzerstörern verwechselt werden. Diese Schädlinge ernähren sich vorzugsweise von Getreide oder Mehlprodukten (zum Beispiel Kornkäfer, Mehlkäfer, Brotkäfer) oder von tierischen Produkten wie Räucher- und Wurstwaren oder Wolle (Speckkäfer, Pelzkäfer). Einige dieser Käfer bohren ebenfalls Löcher in Balken und Dielen, schädigen das Holz aber nicht im grossen Stil.

Holzschutzmittel Wird ein Befall durch Holzschädlinge festgestellt, so können diese mit Arbezol Spezial (ehemals Xylosan forte) bekämpft werden. Es ist ein geruchloses, farbloses, gebrauchsfertiges und lösemittelhaltiges Holzschutzmittel für die vorbeugende und bekämpfende Behandlung gegen holzzerstörende Insekten. Das den Wirkstoff Permethrin enthaltende Produkt wirkt als Frass-, Atmungs- und Kontaktgift. Sein Wirkungsspektrum erfasst alle tierischen Holzschädlinge wie Hausbock, «Holzwürmer» (Anobien), Splintholzkäfer (Lyctus), Holzwespen, Holzameisen und andere mehr. Nebst der direkten Bekämpfung, schützt es vor Neubefall und ist zugelassen für die Behandlung von landwirtschaftlichen Bauten, Lebens- und Futtermittelräumen. Auch Möbel, Täfer und Treppen schützen Bei Holzwurmschäden in Möbeln, Täfer oder Treppen kann das Holzschutzprodukt mittels eines Sprays angewendet werden. Diese Behandlung muss drei- bis viermal in einem Abstand von etwa einer Stunde wiederholt werden. Bei einem starken Befall von dicken

Ursprünglich auf tropische Regionen beschränkt, ist der Braune Splintholzkäfer durch Verschleppung weltweit verbreitet. Befallen werden Abachi, Limba etc. sowie das Splintholz von einheimischen Laubholzarten. Das ausgestossene Bohrmehl ist ausserordentlich fein und puderartig. Länge: 4 – 5 mm. Eiablage: In winzige Ritzen des Holzes. Entwicklungszeit: 1 – 2 Jahr. Ausflugloch: kreisrund 1 – 2 mm.

Der Hausbock

Der Hausbock gehört zu den Trockenholzinsekten. Er ist einer der gefährlichsten und lästigsten Schädlinge. So greift er beispielsweise Dachkonstruktionen an, ohne dass seine Anwesenheit bemerkt wird. Es wird nämlich kein Bohrmehl ausgestossen. Grösse: 10 – 25 mm. Flugzeit: Juni – August Eiablage in Spalten: 50 – 150 Eier. Entwicklung: 3– 12 Jahre. Breites ovales Ausflugloch von: 4 x 7 mm.

Holzkonstruktionen müssen die zerfressenen äusseren Holzpartien soweit wie möglich entfernt werden. Die freigelegten Frassgänge müssen gründlich ausgebürstet werden. Auch das übrige Holzwerk ist zu reinigen. Anschliessend kann das Holz zweimal gespritzt werden. Bei grossen Querschnitten, wie es zum Beispiel bei Riegelbauten der Fall ist, muss das Holzschutzprodukt durch ausgewiesene Fachleute mit einem Hochdruckgerät tief ins Holz injiziert werden. 䡵

Autoren Daniel Günter, fenaco Pflanzenschutz, 3421 Lyssach; Wolfram Selter, Bosshard + Co. AG, 8153 Rümlang

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PFLANZENBAU

Eine ständige Bedrohung SCHWARZ- UND GELBROST verursachen in Entwicklungsländern beträchtliche Schäden. Gemäss Schätzungen von Fachleuten könnten 85 % der Weizenproduktion anfällig auf Schwarzrost sein. Während in Europa das Risiko einer Epidemie eher gering ist, ist das Gebiet von Nordafrika bis Zentralasien ganz besonders gefährdet.

Bereits in der Antike war Schwarzrost bekannt. Die Pflanzenseuche wird durch den Pilz Puccinia graminis verursacht, der weltweit zahlreiche Weizensorten befällt. 1999 rückte die Pilzkrankheit erneut ins Zentrum des Interesses, als ein neuer Stamm auftauchte, der die seit 50 Jahren wirksamen Resistenzen auszuschalten vermochte. Der neue Pilzstamm führte in Uganda zu einer Epidemie und vernichtete Tausende Hektar Getreide. Die neue Variante des Pilzes wird Ug99 genannt und wenn all seine Variationen berücksichtigt werden, sind weltweit 85% der heutigen Weizensorten anfällig darauf. Ug99 wurde seither auch in Südafrika, im Jemen und Iran festgestellt. Die Verbreitung des Pilzes erfolgt über

den Wind und es ist durchaus denkbar, dass die Pilzsporen die wichtigen Weizenproduktionsgebiete wie Pakistan, Indien und China (drittgrösster Produzent weltweit) erreichen. Ug99 ist für die globalen Nahrungsreserven eine grosse Bedrohung.

Beobachten, um besser reagieren zu können Die Borlaug Global Rust Initiative (BGRI) ist ein 2005 gegründetes Konsoritium, dem unter anderem das International Maize and Wheat Improvement Center (CIMMYT), das Internationale Zentrum für landwirtschaftliche Forschung in Dürregebieten (ICARDA) und die Welternährungsorganisation FAO angehören. Ihr Ziel besteht darin, die Anfälligkeit des

Sorten-«Update» Die Rückkreuzung wurde von ACW angewendet, um die anfälligen Sommerweizensorten CH Campala und CH Rubli (2009 bzw. 2007 in die Sortenliste aufgenommen) in resistente Sorten umzuwandeln, indem das BraunrostResistenzgen Lr22a verwendet wurde. Lr22a kommt in einer kanadischen Weizensorte vor, die in der Schweiz nur schwache Erträge liefert. Seit 2008 wurden nicht weniger als sechs Kreuzungsgenerationen und zwei Vermehrungsstufen realisiert, um resistente Linien zu erhalten, deren Phänotyp identisch ist mit den Ausganslinien (mehr als 98 % des Genoms von CH Campala oder von CH Rubli). Sämtliche Generationen wurden im Gewächshaus gezogen, um die Rückkreuzungen möglichst rasch zu erhalten.

Weizens auf Schwarzrost systematisch zu senken. Die BGRI hat in diesem Jahr ein Rost-Monitoring lanciert. Mit diesem Instrument werden die Informationen bearbeitet, die von Landwirten und wissenschaftlichen Beobachtern auf den Feldern und in den Labors gesammelt wurden. Dieses System ermöglicht es, die Entwicklung der Krankheit auf einer Fläche von 42 Millionen Hektar in 27 Entwicklungsländern zu verfolgen.

Bekämpfung durch Züchtung Es

Der von Dave Hodson (Mitte) entwickelte Rost-Tracker verfolgt die Verbreitung des Getreiderosts vorwiegend in besonders entlegenen Gebieten. 32

besteht die Möglichkeit, Schwarzrost chemisch zu bekämpfen. Doch verfügen die Bauern in den betroffenen Regionen vielfach nicht über die notwendigen Geldmittel, um derartige Massnahmen zu bezahlen, weshalb als Bekämpfungsstrategie vorwiegend die Züchtung neuer resistenter Sorten eingesetzt wird. Mit den in den letzten Jahren unternommenen Anstrengungen konnten 20 1 2013 · UFA-REVUE


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PFLANZENBAU Grafik: Weltweite Verteilung der Risikogebiete

Rostpilze sind in vielen Regionen eine Bedrohung für die Getreideproduktion. Noch hat das Klima in der Schweiz eine gewisse Schutzfunktion, was sich aber aufgrund der Klimaerwärmung ändern könnte. Foto : Bayer MaterialScience AG

neue Sorten entwickelt werden. Angeblich besteht zwischen dem Vorhandensein von Sauerdorn und dem Auftreten von Pilzsporen ein Zusammenhang, was jedoch bislang noch nicht nachgewiesen werden konnte. In einigen Studien wird dennoch darauf hingewiesen, dass das Ausrotten gewisser Sauerdornsorten in Europa und den USA Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Senkung des Infektionsrisikos bei Getreide beigetragen habe. Dieser Umstand ist möglicherweise auch der Grund, weshalb die Schwarzrostresistenz bei Weizensorten so lange aufrecht erhalten werden konnte. Im Gegensatz dazu ist ein Ausrotten des Sauerdorns in anfälligen Regionen ausserhalb Europas aufgrund seiner Bedeutung als Heilmittel und seiner kulturellen Rolle kein gangbarer Weg.

Zurückhaltung bei den Produzenten Die Züchtung neuer resistenter Sorten führt zu keiner Verbesserung, wenn die anfälligen Sorten auf den Feldern nicht durch diese neuen ersetzt werden. Die Weizenbauern in afrikanischen Ländern sind eher konservativ und stehen einem Sortenwechsel tendenziell ablehnend gegenüber. Weiter kommt hinzu, dass die nationalen Einrichtungen, wenn überhaupt, nur dürftige Angaben über die Eigenschaften und die Vorteile neuer Sorten machen. Sogar wenn die neuen Sorten – nebst Rostresistenz – ertragsreicher sind, muss UFA-REVUE · 1 2013

vielfach auf die Parzelle eines Nachbars hingewiesen werden, wo die Resistenz bereits konkret sichtbar ist, bevor die Getreidebauern sich von den neuen Sorten überzeugen lassen. Eine gesunde Parzelle in einem von Schwarzrost befallenen Gebiet dient ihnen immer als willkommenes Argument, um nicht Sorte wechseln zu müssen. Äthiopien hat 2010 zwei neue resistente Sorten zugelassen, die höhere Erträge liefern als die vorwiegend angebaute Sorte. Solche Zulassungen bedeuten auch für die Saatgutvermehrer eine Herausforderung, die gemäss den Evaluationen von Experten 2013 genügend Saatgut liefern müssen, damit 8% der Weizenanbaufläche des Landes angesät werden können.

Und in der Schweiz? Das Thema Schwarzrost weckt in der Schweiz eher die Neugierde, als dass es Ängste vor hohen finanziellen Verlusten hervorruft. Studien zeigen aber, dass die Klimaveränderung eine Ausdehnung des Pilzes auf ganz Europa bis zum Jahr 2050 begünstigen könnte. Agroscope Changins Wädenswil ist sich dieser Gefahr bewusst und führt Untersuchungen über die Aggressivität der in der Schweiz vorhandenen Schwarzrostsporen durch. Diese Arbeiten werden mit Bestimmtheit das Zuchtverfahren der kommenden Jahre beeinflussen. Die Züchter von ACW bedienen sich der Rückkreuzung (back-cross) um eine oder mehrere interessante Merkmale einer Pflanze in

Länder, in denen Gelbrost auftritt Länder, die von Gelb- und Schwarzrost betroffen sind Länder, in denen Schwarzrost auftritt

handelsübliche Sorten zu übertragen. Die Nachkommen werden über mehrere Generationen mit der Elite-Linie rückgekreuzt. Durch dieses Verfahren kann der Anteil des Genoms der EliteLinie bei den Nachkommen erhöht werden. Mit Hilfe von molekularen Markern kann die Präsenz des interessanten Merkmals kontrolliert werden. Das Ergebnis einer Rückkreuzung ist eine Linie, die weitestgehend identisch ist mit der ursprünglichen Elite-Linie, aber zusätzlich das gewünschte Merkmal besitzt.

Zusammenfassung Der Schwarzrost ist eine Krankheit, die in unseren Regionen selten auftritt, durch ihr zerstörerisches Potential und ihre Fähigkeit, sich explosionsartig auszubreiten, jedoch zu einer der am meisten gefürchteten Bedrohungen für die Weizenproduktion wird, insbesondere in Regionen, die bereits über wenig Nahrungsreserven verfügen. Die Experten rechnen aufgrund des Klimawandels bis zum Jahr 2050 mit einem steigenden Risiko für einen Schwarzrostbefall in unserer Region. Die Züchtung resistenter Sorten ist die Bekämpfungsmethode, die am ökologischsten ist. Die Züchter arbeiten bereits jetzt daran, neue Resistenzgene in die Sorten zu übertragen, die den qualitativen Kriterien entsprechen und über ein Potential verfügen, das zu einer interessanten Produktion führt. 䡵

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon Dieser Beitrag basiert auf den Communiqués, die im vergangenen November im Rahmen eines Meetings mit Weizenexperten in Peking durch die BGRI verbreitet wurden, sowie auf den offiziellen Mitteilungen von Agroscope ChanginsWädenswil.

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PFLANZENBAU

Die Ernte vereinfachen DER EINSATZ VON BRANNTKALK bietet etwa beim Kartoffel- oder Karottenanbau zahlreiche Vorteile. Durch seine Wirkung auf die Bodenstruktur ist eine bessere Belüftung sowie ein erhöhtes Wasserbindungsvermögen gewährleistet, was die Ernte erleichtert. Wenn Produkte eine ideale Form aufweisen und wenig Erde an ihnen haftet, sind zwei entscheidende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Anbau erfüllt.

Walter von Flüe

Samuel Kramer

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Branntkalk erhält man durch die so genannte Kalzination, bei der Kalkblöcke auf sehr hohe Temperaturen erhitzt werden. Branntkalk ist die einzige Kalkform, die mit Wasser reagiert. Bei der Auflösung werden Kalzium-Ionen (Ca+) und Hydroxyde (OH-) im Boden freigesetzt. Hydroxyd-Ionen neutralisieren die Säuren im Boden, wodurch sich dessen pH-Wert erhöht, während die Kalzium-Ionen Tonpartikel mit Huminsäuren zu Flocken verbinden. Durch diese chemische Reaktion kommt die Kalkwirkung des Branntkalks zum Tragen und die Bodenstruktur wird verbessert. Mit den Gaben von Branntkalk wird jedoch nicht beabsichtig, langfristig den pH-Wert des Bodens zu erhöhen. Auch wenn seine Kalkwirkung erwiesen ist, sind die pro Hektare ausgebrachten Mengen zu gering, als dass damit eine bedeutende und nachhaltige Wirkung erzielt wird. Eine Verbesserung der Bodenstruktur wird durch die Ausflockung des TonHumus-Komplexes erreicht. Das im Branntkalk enthaltene Kalzium und Magnesium stabilisiert die Ausflockung nachhaltig und somit auch das Krümelgefüge, das die Bodenstruktur bildet. Es ist genau diese Wirkung auf die Bodenstruktur, die nebst dem Düngeeffekt erzielt werden soll. Durch die gute Krümelstruktur bleibt an den Kartoffeln und Karotten weniger Erde haften, wodurch sich die Erntegeschwindigkeit erhöht. Diese beiden Faktoren genügen oftmals bereits, um die durch die Branntkalkdüngung entstandenen Kosten zu amortisieren. Auch andere Kulturen profitieren von ei-

Verbesserungen in der Bodenstruktur Martin Hulmann ist Mitglied der Fruchtfolgegemeinschaft «FFG Lehr», in Seedorf (BE), in der Region Aarberg. Die Gemeinschaft bewirtschaftet 72 ha, auf denen Weizen, Mais, Gerste, Zuckerrüben, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Bohnen angebaut werden. Ein Mitglied der Gemeinschaft ist als Milchproduzent tätig und betreibt eine Munimast. Die auf dem Hof produzierten Dünger werden auf den Anbauflächen der Fruchtfolgegemeinschaft ausgebracht. UFA-Revue: Weshalb verwenden sie Branntkalk? Martin Hulmann: Wir bringen seit nunmher sechs Jahren Branntkalk auf unseren Feldern aus. Unser Hauptziel ist, die Magnesiumgaben mit einer leichten Kalkwirkung zu kombinieren. Dies war insbesondere für die Kartoffeln und Karotten wichtig. Was konnten Sie nach dem Ausbringen feststellen? Ich habe eine deutliche Verbesserung der Bodenstruktur sowie direkte Auswirkungen auf die Kulturen festgestellt. Die Probleme mit der Krustenbildung sind stark zurückgegangen. Noch wichtiger ist aber, dass sich die Ernte in grossem Masse verbessert hat. An den Kartoffeln und Karotten haften weniger Erdrückstände, wodurch sich das Arbeitstempo erhöht. Wie gehen Sie beim Ausbringen vor? Wir legen die auszubringende Menge aufgrund des Tongehalts im Boden fest. Auf leichten Böden wird 1 t Branntkalk pro Hektare ausgebracht, auf schwereren Böden sind es bis 2 t pro Hektare. Die Kalkgaben erfolgen vor der Aussaat oder der Bepflanzung mit einer Düngermaschine. Sie ist der grösste Nachteil dieser Methode: Das Ausbringen mit einem Zentrifugal-Düngerstreuer verursacht nämlich beträchtliche Staubmengen. Sie versorgen Ihre Kartoffeln mit Kalkdünger. Widerspricht diese Methode nicht den Empfehlungen? Es stimmt, dass Kalkgaben vor der Kartoffelkultur nicht empfohlen werden, aber die Wirkung, die der Kalk bei einer ausgebrachten Tonne Branntkalk pro Hektare entwickelt, ist nicht sehr gross und nur kurzfristig. Ziel dieser Anwendung ist vor allem, eine Verbesserung der Bodenstruktur zu erzielen, und die Versorgung der Kultur mit Kalzium. Es scheint sogar, dass ein leichter pH-Anstieg das Schorfrisiko senkt. Würden Sie Ihren Berufskollegen den Einsatz von Branntkalk empfehlen? Im Rahmen der Arbeiten für Dritte, die wir für die Pflanzung und Ernte von Kartoffeln ausführen, empfehle ich bereits meinen Kunden, Branntkalk auszubringen. Auch wenn es ein teures Produkt ist, können die Investitionskosten aufgrund des Zeitgewinns bei der Ernte und dem geringeren Erdanhang an den Knollen rasch wieder amortisiert werden.

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PFLANZENBAU ner gezielten Vorsaatkalkung mit Branntkalk. Bei Zwiebelkulturen wird der Boden durch Regen und Sonne häufig verdichtet und verkrustet. Diese Kruste beeinträchtigt die Belüftung und die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und erhöht ausserdem das Erosionsrisiko. Die Stabilisierung der Bodenstruktur wirkt sich positiv auf eine gesunde Kulturentwicklung aus.

Sanierende Wirkung Branntkalk führt zu starken Reaktionen im Boden und hat zudem eine ätzende Wirkung, was zur Sanierung des Bodens beiträgt. Gerade Schnecken und insbesondere ihre Schleimhäute reagieren sehr empfindlich auf Branntkalk und werden bei direktem Kontakt durch eine chemische Reaktion zerstört. Branntkalk kann auch zur erfolgreichen Bekämpfung von Wurzelkrankheiten wie Kohlhernie, Rübenfäule (Rhizoctonia) und Wurzelbrand eingesetzt werden. Ein Befall mit diesen Krankheiten ist in grossem Masse von der Struktur und dem pH-Wert des Bodens abhängig. Aus diesem Grund sollte

Was ist Branntkalk? Magnesium-Branntkalk enthält Kalzium sowie Magnesium in Form von Magnesiumoxyd. Er wird durch das Brennen von Kalk- und Dolomitgestein bei Temperaturen von 1000° bis 1200° gewonnen. Wirkung Eine Kalkung verbessert die Bodenstruktur, die Nährstoffversorgung und die biologische Bodenaktivität. Mit einem erhöhten pH-Wert kann der Befallsdruck durch Kohlhernie, Rübenfäule und Schnecken gesenkt werden. Branntkalk zeichnet sich durch seine rasche Wirkungskraft aus. Magnesium-Branntkalk mit einem MgO-Gehalt von über 15% sticht durch die hohe Wirksamkeit seines Magnesiums besonders hervor. In Böden mit einem pH-Wert von über 6.0 kann er als Kalk- und Magnesiumdünger eingesetzt werden. Die Verfügbarkeit von Magnesium ist praktisch gleich hoch wie jene in löslicher Form in anderen Düngern. Verwendung Raps, Rüben, Karotten: 1 – 2 Tonnen pro Hektare, 10 Tage vor Saatbeginn, 3 bis 10 cm tief in den Boden einarbeiten. Kartoffeln: beim Pflanzen oder vor dem Anlegen der Dämme.

das Ausbringen von Branntkalk vor der Aussaat von Raps, Karotten, Zuckerrüben und Kartoffeln erfolgen. Nebst Wurzelgemüse ist die Branntkalkanwendung auch für den Zwiebelanbau geeignet, wie positive Rückmeldungen regelmässig bestätigen.

Fazit Dass der Einsatz von Branntkalk bei Kulturen, die sensibel auf die Bodenbeschaffenheit reagieren, Vorteile bringt, ist unbestritten. Die Verbesserung der Flockenstabilität führt zu einer direkten Verbesserung des Gasaustausches und der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, was sich sowohl auf die Entwicklung der Kulturen als auch auf die geernteten Produkte auswirkt. Eine Branntkalkgabe ist eine Investition in die angebauten Feldfrüchte und zahlt sich bei der Ernte aus. Dank einer stabileren Bodenstruktur weist das Erntegut geringere Erdrückstände auf, wodurch die Ernteproduktivität der Erntemaschine erhöht und die Maschinenkosten und die Erntezeit gesenkt werden können. 䡵 Auto Walter von Flüe, Samuel Kramer, Beratungsdienst Landor, 4127 Birsfelden

Die Vorteile einer besseren Bodenstruktur zeigen sich von der Aussaat bis zur Ernte.

Je weniger Erdrückstände, desto leistungsfähiger ist die Erntemaschine und desto besser ist die Qualität der Produkte. Foto: Ropa

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D_PB4_Monnerat_0113 ok_2012 28.12.12 08:40 Seite 36

PFLANZENBAU

Weiches Wasser für Pflanzenschutz WASSERQUALITÄT Die Bauern müssen Pflanzenschutzmittel mit Sorgfalt und vorschriftsgemäss ausbringen. Die Wirksamkeit der Produkte hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere vom Wetter. Weitere Aspekte sind das Kulturstadium. In bestimmten Fällen kann aber auch die Wasserqualität die Wirkung beim Sprühen beeinträchtigen.

Tabelle: Wasserhärte Härte (ºfH ) 0–7 7 – 15 15 – 25 25 – 32 32 – 42 > 42

Skala Sehr weich Weich Mittelhart Ziemlich hart Hart Sehr hart

Einrichtungen zum Sammeln von Regenwasser werden beim Bau von neuen landwirtschaftlichen Gebäuden immer häufiger angelegt. Dieses Wasser wird zumeist zur Reinigung der Böden und zum Tränken des Viehs verwendet. Teilweise wird es auch für das Mischen von Spritzbrühen eingesetzt. Es ist jedoch unvernünftig, beim Pflanzenschutz das Regenwasser nur aus Kostengründen einzusetzen. Es ist zwar gratis, die Sammelanlage hingegen nicht. Damit diese Anlagen rentieren, muss ein grosses Regenwasservolumen gesammelt und während des ganzen Jahres eingesetzt werden. Pflanzenschutzapplikationen erfolgen aber oft saisonal und sind abhängig von der Betriebsproduktion.

Wasserhärtekarte der Schweiz Quelle: Sunlight AG, Olten/Zurich

0 – 15° °fH (weich) 15 – 25° °fH (mittelhart) > 25° °fH(hart)

Die Wasserhärte wird durch den Kalzium- und Magnesiumgehalt bestimmt. Sie wird häufig als Kenngrösse angegeben, welche die Entfaltung der Wirkstoffe negativ beeinflusst. Dies trifft bei Glyphosat zu, da es sich mit dem im Wasser vorhandenen Calcium und Magnesium verbindet und seine Wirksamkeit verliert. Bei anderen Wirkstoffen hingegen ist dies weniger offenkundig. Aufgrund von Versuchen schätzt Arvalis Institut du végétal, dass bei einer Wasserhärte von 20 °fH die Wirkstoffgruppen der FOP’s nicht beeinträchtig werden, und dass für DIM’s-Wirkstoffgruppen und Sulfonylharnstoffe die Wasserhärte sogar 40 °fH betragen darf. Einzig Glyphosate und Sulfosate haben mit weichem Wasser eine höhere Wirksamkeit. Die tatsächlichen Vorteile von Regenwasser bezüglich Wirksamkeit der Wirkstoffe muss daher sehr differenziert betrachtet werden. 36

Lagerung und Behandlung Obschon Regen vom Himmel fällt, gelangt er nicht völlig sauber in die Lagerbehälter. Beim Sammeln auf den Dächern gelangen organische Abfälle (Blätter, Reisig, Moos usw.), Sand und Staub ins Wasser. Zudem kann sich das Wasser bei ungünstigen Lagerungsbedingungen in eine regelrechte Keimbrühe verwandeln, in der sich Algen, Insekten und Bakterien vermehren. Die vermeintlichen Vorteile von weichem Wasser kippen rasch ins Gegenteil und die Filter der Sprühmaschine werden verstopft. Um derartige Unannehmlichkeiten und Zeitverluste während des Sprühens zu vermeiden, ist es unerlässlich, das Regenwasser zu filtern, bevor es in den Sammelbehälter gelangt. Der Wasserpreis

ist ein emotionales Thema und wird bei den Pflanzen-

schutzbehandlungen oftmals überschätzt. Laut dem Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) beträgt der durchschnittliche Leitungswasserpreis in der Schweiz 1.80 Fr./m3, wobei von Ort zu Ort grosse Unterschiede bestehen. Auf der Grundlage dieses Durchschnittspreises beträgt der Wasserpreis in einem Pflanzenschutzprogramm rund 0.60 Fr. pro Behandlung mit 300 Litern pro Hektar. Die Investitionen für eine Sammeleinrichtung, die ausschliesslich für Pflanzenschutzmassnahmen genutzt werden soll, zahlen sich somit kaum aus, da Amortisation und Unterhalt ebenfalls Kosten verursachen. 䡵

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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Fortsetzung von Seite 20

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PFLANZENBAU

Multikopter im Mais TRICHOGRAMMA-EIER LERNEN FLIEGEN In der nachhaltigen Schädlingsbekämpfung wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Geschah bis anhin die Freilassung der nützlichen Winzlinge weitgehend von Hand, so soll künftig der Einsatz von Multikoptern den Landwirten die Verteilung der Trichogramma-Eier erleichtern.

Nicole Berger

Regina Burger

Mais ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen im europäischen Raum. Die Anbaufläche in der Schweiz beträgt rund 65 000 ha. Bei standortgerechten Sorten, angemessener Düngung und idealer Vorfrucht sind die Qualität und Erträge hervorragend und der Anbau vergleichsweise unproblematisch. Eingesetzt wird die Pflanze überwiegend als Tierfutter in Form von Maissilage, Maiswürfeln oder Maisflocken. Aber auch in der menschlichen Ernährung spielt Mais in Form von Polenta, Popcorn und Maiskörnern sowie -kolben eine wichtige Rolle. Neuerdings wird der Wert auch in Biogasanlagen geschätzt.

Gefrässigen Larven Einzig der Maiszünsler (Pyralidae), ein Schmetterling mit gefrässigen Larven, vermag grosse Schäden an der Kultur anzurichten. Daher muss er konsequent überwacht und bekämpft werden. Spritzmittel sind in der Schweiz nicht erlaubt und so werden die Falterlarven biologisch mit Schlupfwespen bekämpft. Die sogenannten Trichogrammen werden seit 35

...kopter Der Multikopter ist ein Modellfluggerät, das wie ein Helikopter senkrecht starten und landen, in der Luft stehen bleiben, aber auch zügig vorwärts, seitwärts oder rückwärts fliegen kann. Im Unterschied zum Helikopter wird beim Multikopter die Fluglage rein elektronisch per Drehzahländerung der einzelnen Propeller erreicht. Je nachdem mit wie vielen Motoren er angetrieben wird, spricht man von einem Quadro-, Hexa- oder Oktokopter. Die Leistungsfähigkeit ist abhängig von den eingesetzten Elektromotoren und den dazu passenden Propellern und der Leistungsfähigkeit der Lithium Polymer Akkus. Die ersten Modell-Multikopter wurden um 1990 gebaut, der eigentliche Boom begann im 2005. Von der vergleichsweise jungen Technik darf man sich noch Grosses erhoffen.

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Maiszünslerlarve im gebrochenen Maisstengel.

Jahren in der Schweiz und Europa zur Bekämpfung des Maiszünslers eingesetzt und weisen bei richtiger Anwendung eine gute Wirkung auf.

Stabilere Kugeln Zu diesem Zweck werden die Schlupfwespen im neuen fenaco Labor in Aesch gezüchtet und in neuartige Kugeln geklebt. Diese bestehen aus biologisch abbaubarer Maisstärke und wurden von der deutschen Partnerfirma AMW entwickelt. Aufgrund der stabilen Kugelform ist diese besser maschinengängig im Vergleich zu anderen Wurfsystemen aus Karton. Zweimal, im Abstand von etwa zwei Wochen, auf dem Feld ausgebracht, kriechen die Insekten in mehreren Schlupfwellen, über einen Zeitraum von rund 4 Wochen aus den Kugeln. Kaum

Bild: Mertens (2010)

ausgeschlüpft, suchen sie auf dem Feld die Maiszünslereier auf, um ihre eigenen Eier darin abzulegen. Hierin entwi-

Der Kugelblitz wird mit Optikugeln befüllt. 1 2013 · UFA-REVUE


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PFLANZENBAU

Welches Freilassungssystem verwenden? Standorte mit schwachem bis mittlerem Befall (kontinuierlicher, flächendeckender Einsatz): Trichocap plus, 1-Mal-Ausbringung, System zum Aufhängen, arbeitssparend.

ckeln sich nun die Trichogrammen, um dann nach kurzer Zeit aus den abgestorbenen Zünslereiern zu schlüpfen. Anschliessend vermehren sich die Nützlinge weiter.

Standorte mit mittlerem bis hohen Befall: Optibox, 2-Mal-Ausbringung, System zum Aufhängen, hoher Wirkungsgrad Standorte mit mittlerem bis hohen Befall: Optikugel, 2-Mal-Ausbringung, System zum Werfen auf den Boden, arbeitssparend. Ausbringung auch per Multikopter möglich (Auskünfte über UFA-Samen Nützlinge).

Einsatz von Quadrokoptern Die Freilassung der Nützlinge geschieht bis anhin weitgehend durch Handarbeit. In Ein Multikopter ist gestartet und verteilt die Optikugeln über einem Maisbestand.

Optikugeln, nachhaltig gefertigt aus Maisstärke.

Der Durchbruch mit der Verteilung aus der Luft gelang, als Andreas Keiser, Dozent an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) die Brücke zwischen der fenaco und dem Team Agrartechnik der HAFL schlug. Diese setzte im Rahmen eines anderen Projekts einen Multikopter (siehe Kasten) ein. In der Folge wurde ein geeigneter Kopter gebaut und der Prototyp einer Abwurfvorrichtung (Kugelblitz) entwickelt. Die ersten Testflüge waren vielversprechend und so konnte der Kopter bereits im Juni und Juli 2012 zu Demonstrationszwecken den ersten Praxiseinsatz fliegen.

Bis 5 ha pro Flug behandelt Die wenigen Fällen werden Kugeln auch mit Stelzentraktoren über Abwurfvorrichtungen auf dem Feld ausgebracht. Der Einsatz von Quadrokoptern soll den Landwirten die Verteilung der Trichogrammen mit dem Ziel erleichtern, die Schlupfwespen möglichst überregional, flächendeckend ausbringen zu können. Dies senkt, Jahr für Jahr angewendet, den Maiszünslerdruck und hält diesen nachhaltig auf einem tiefen Niveau. Erste Versuche, die Kugeln mit einem Luftschiff auszuwerfen scheiterten an dessen Windanfälligkeit. Bei dem Versuch einer Freisetzung aus einem Flugzeug heraus, war es die Gleichmässigkeit der Verteilung, die zu wünschen übrig liess. So sollten die Kugeln im Idealfall schön in einem Raster mit 10 m Abstand zu liegen kommen. UFA-REVUE · 1 2013

200 Kugeln für die 1.7 ha grosse Fläche wurden in den Behälter am Kopter geladen. Dieser bekam gleichzeitig Wegpunkte einprogrammiert, so dass er 10 m hoch in der Luft via Autopilot seine Flugroute genau abarbeiten und die Kugeln in regelmässigen Abständen abwerfen konnte. Die Verteilung der Trichogramma-Kugeln war regelmässig und der Einsatz des Kopters erfolgreich. Der Kopter ist so ausgelegt, dass er fünf Hektar am Stück, ohne zu landen, behandeln kann und dafür 15 Minuten benötigt. Bei aller Euphorie darf aber die Zeit der An- und Abfahrt, dem Aus- und Einladen, des Bestückens mit den Kugeln und das Generieren der Wegpunkte nicht vergessen werden. Zufriedenstellende Ausbringzeiten wären nur durch nahe beieinander liegende Felder und eine kluge Streckenwahl dazwi-

schen realisierbar. Im Vergleich mit dem Ausbringen von Hand war die Arbeit aber wesentlich weniger schweisstreibend und ermüdend. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die erhöhte Konzentrationsleistung beim Starten und Landen sowie dem Beobachten des Fluggeräts. Der Kopter darf nicht an allen Orten ohne Bewilligung eingesetzt werden. Es braucht im Umkreis von fünf Kilometern eines Flugplatzes eine Aufstiegsbewilligung. Da die Flughöhe aber vergleichsweise niedrig ist, sollte dies keine ernsthafte Hürde darstellen.

Ziel: 200 ha im 2013 In diesem Sinne gibt es noch etwas Arbeit zu erledigen, bevor im 2013 in der Schweiz die ersten 200 ha abgeflogen und die ersten Piloten angelernt werden können. 䡵

Autorinnen Regina Burger, UFA-Samen Nützlinge, 4147 Aesch; Nicole Berger, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften, 3052 Zollikofen; Bestellen Sie die Trichogrammen möglichst bis 31. März 2013 bei Ihrer LANDI oder direkt bei UFA-Samen Nützlinge, Nordring 2, 4147 Aesch oder unter www.nuetzlinge.ch 寿 058 434 32 82

Ein Multikopter beim «Take Off».

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Neuheiten für den Frühling VERMEHRT SILOMAIS Aus den offiziellen Statistiken geht hervor, dass die Maisanbaufläche zwischen 2006 und 2011 um rund 1200 Hektaren auf 63 200 Hektaren zugenommen hat. Der Anstieg ging hauptsächlich zugunsten des Silomais. Weiter wurde in die empfohlene Sortenliste (ESL) eine Frühlingserbsen-, eine Soja- sowie eine Sonnenblumensorte aufgenommen.

Jean-Paul Krattiger

Silomais wird vermehrt für die Tierfütterung eingesetzt, dies nicht zuletzt deshalb, weil der Maisanteil in den Rationen laufend gesteigert wird. Zur Vereinfachung der Sortenauswahl testet Agroscope Changins und Reckenholz regelmässig neue, von den Saatgutzüchtern entwickelte Sorten. Auf der Basis der Versuchsergebnisse der beiden letzten Jahre hat die Branchenorganisation «swiss granum» die Aufgabe, die für die Maisanbauer besten Sorten auszuwählen. Bekanntlich sind die Kriterien und Anforderungen der Forschungsanstalt hoch, was für die Schweizer Landwirte eine Qualitätsgarantie bedeutet. Die Liste der empfohlene Sorten von «swiss granum» ist ein gutes Hilfsmittel zur gezielten Sortenwahl (www.swissgranum.ch).

ESL Silomais 2013 Insgesamt wurden sieben Sorten in die Liste Silomais neu eingetragen (Tabelle).

ESL Körnermais 2013 Auf der Liste der eingetragenen Körnermaissorten gab es nur geringfügige Veränderungen: «Sixxtus», eine mittelspäte Sorte, die Tabelle: Neue Silomais-Sorten Früh

P8057

Mittelfrüh

LG 30.224

Messago Colisee Mittelspät

P8488 Indexx Kandis

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Sorte mit hohem Potential und guten Nährwerten. Bestes Ergebnis bei Agroscope in zwei Jahren Gesamtindex +8.6, für anspruchsvolle Landwirte Sorte mit guten Nährwerten, aber mit variablen Erträgen. Mit einem Gesamtindex von +0.8 bestätigt diese Sorte die Erwartungen nicht. Sorte mit dem besten Ertragspotential der Gruppe. Sticht durch ausgezeichneten Ertrag hervor Tests knapp bestanden (Gesamtindex +1.3)

Der Anbau von Silomais nahm zwischen 2006 und 2011 um 13 % zu.

sich durch ein sehr hohes Ertragsniveau auszeichnet, sowie «Kanssandra», «Obiss» und «P0725», die sich für den Anbau auf der Alpensüdseite eignen, wurden neu eingetragen.

ESL Sommer-Eiweisserbsen 2013 Für die neue Kampagne und bis zur Wiederaufnahme der offiziellen Sortenversuche umfasst die empfohlene Sortenliste die bewährten Sorten «Hardy», «Starter», «Alvesta» sowie die neue Sorte «Audit». «Gregor» wurde aus der ESL gestrichen.

ESL Soja 2013 Die Branchenorganisation «swissgranum» hat die neue Sorte «Lissabon» für das Jahr 2013 aufgenommen. Die Sorten «Amphor», «Gallec» und «Opaline» sind weiterhin erhältlich.

ESL Sonnenblumen 2013 Die Kommunikationsanstrengungen haben im vergangenen Jahr zu einer leichten Zunahme der Anbauflächen für Sonnenblumen geführt. Auf der Basis der positiven Versuchsergebnisse mit der Sorte «PR 64H42» hat «swiss granum» provisorisch diese Sorte für die Aussaat 2013 aufgenommen. «PR64H42 ist die einzige Sorte, die im Nachauflauf nur mit dem Herbizid Express SX behandelt werden kann. Damit sollte eine bessere Unkrautregulierung möglich sein. Um Missverständnisse zu vermeiden, wurde die normalverträgliche Sorte «PR64H41» zurückgezogen. Da es sich bei «PR64H42» um eine spätreife Sorte handelt, ist sie nur für Gebiete geeignet,

die günstige Voraussetzungen für den Sonnenblumenanbau bieten. Mit «Sanluca» (sehr früh), «LG 53.80», «LG 55.25» (früh) und «ES Biba» (mittelspät) für den konventionellen Anbau sowie «Aurasol», «LG 54.50HO» und «SY Valeo» als Früh- und Ölsorten sollte man die Anbauflächen für diese interessante Produktion beibehalten, wenn nicht gar erhöhen. 䡵

Autor Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon Die Beratungsdienste von UFA-Samen und UFA Futtermitteln beantworten gerne ausführlicher Ihre Fragen zu Ihrem Betrieb an der «Swiss Expo» vom 17. bis 20. Januar 2013 (Stand 05, Halle 15) in Lausanne oder an der Tier & Technik in St. Gallen vom 21. bis 24. Februar 2013

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Produktneuheiten und Serviceleistungen für Ihre Kulturen – auch im 2013 ist Syngenta wieder für Sie da! Ein herzliches Dankeschön für Ihr Vertrauen im 2012: in unsere Produkte ebenso wie in unsere Kompetenz als Ihr Partner vom Saatgut bis zur erfolgreichen Ernte. Mit unseren Neuheiten helfen wir Ihnen, auch 2013 Ihren Ernteerfolg spürbar zu optimieren. SY Leoo – die neue Hybride mit hoher Vitalität und hohem Erfolgspotenzial Im Bereich Saatgut präsentieren wir Ihnen mit SY Leoo eine neue Gersten-Hybridsorte mit hohem Ertragspotenzial. Wie die bereits bekannten Hyvido-Hybridgersten Hobbit und Zzoom, zeichnet sich auch SY Leoo durch ein besonders leistungsstarkes Wurzelsystem aus, was zu einer besseren Wüchsigkeit, Vitalität und Ertragsstabilität führt. SY Leoo zeichnet sich zudem durch ein sehr hohes Hektoliter-Gewicht aus, welches mit zweizeiligen Gerstensorten vergleichbar ist.

Unsere PflanzenschutzNeuheiten im Ackerbau Beim Pflanzenschutz hilft Ihnen das neue Mais-Herbizid Elumis, breitblättrige Unkräuter, Hirsen und Quecken nachhaltig zu bekämpfen. Der Vorteil von Elumis liegt im breiten Wirkungsspektrum und der einfachen Anwendung dank einer modernen OD-Formulierung. Als komplette und sehr nachhaltige Lösung empfehlen wir die Mischung Elumis (1.3 l/ha) und Gardo Gold (4 l/ha). Mit dem neuen DuoPack-Getreide lassen sich die wichtigen Krankheiten in Weizen und Gerste bekämpfen. Das DuoPack besteht aus den beiden Produkten Tolara, bestehend aus den Wirkstoffen Boscalid und Epoxiconazol, sowie Bravo 500 (Chlorothalonil). Die Produkte haben ein breites Wirkungsspektrum mit einer besonders starken Wirkung gegen Blatt- und Ährenseptoria. Drei verUFA-REVUE · 1 2013

schiedene Wirkungsmechanismen gewährleisten zudem ein optimiertes Resistenz-Management. Im Raps bieten wir Ihnen mit dem Fungizid Magnello ein Produkt an, das eine hervorragende Wirkung gegen Wurzelhals- und Stengelfäule (Phoma) aufweist. Magnello besteht aus den beiden Wirkstoffen Tebuconazol und Difenoconazol.

Neues auch für den Gemüse-, Obst- und Weinbau Das neue Gemüse-Fungizid Ortiva Opti ist das erste bewilligte Produkt mit dem Wirkstoff Chlorothalonil in Kohlarten. Durch den zusätzlichen Wirkstoff Azoxystrobin ist Ortiva Opti breit wirksam und zeichnet sich durch langandauernden Schutz aus. Für Obstkulturen haben wir mit Tega Plus (Trifloxystrobin und Captan) ein neues Fungizid als Fertigformulierung im Sortiment. Tega Plus wirkt gegen Schorf und Echten Mehltau sowie gegen weitere Krankheiten im Kern- und Steinobst. Das neue Rebbau-Fungizid Amaline Flow (Zoxamid und Kupfer) bietet dem Produzenten einen zusätzlichen Wirkstoff mit alternativem Wirkungsmechanismus gegen den Falschen Mehltau. Das Produkt lässt sich optimal in eine Syngenta-Bekämpfungsstrategie integrieren.

Erweiterte Serviceleistung – die Syngenta Demofelder Zu den besonderen Leistungen für Sie gehören neu auch unsere sechs

Demofelder verteilt in der ganzen Schweiz. Hier haben Sie Gelegenheit, eine Auswahl unserer Saatgutsorten kombiniert mit unseren Pflanzenschutz-Produkten im Anbau kennenzulernen. Wo sich unsere Demofelder genau befinden, sehen Sie auf unserer Website www.syngenta.ch. Wir freuen uns, Sie auf unseren Feldern begrüssen zu dürfen und wünschen allen eine erfolgreiche Saison 2013. 41


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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Energiedefizit minimieren – es lohnt sich! Ist es sinnvoll, Kühe in der Startphase intensiver zu füttern und so die Milchleistung zusätzlich anzutreiben? Am Institut für Nutztierforschung der Höheren Bundeslehrund Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein wurde dieser Frage eine Studie gewidmet. In einem Zeitraum von zwölf Wochen vor bis 15 Wochen nach der Abkalbung wurden Gruppen à 27 Tieren unterschiedlich gefüttert. Bei der ersten Gruppe wurde der Energiebedarf zu 75 %, bei der zweiten zu 100 % gedeckt. Die unterschiedliche Energieversorgung wurde durch verschiedene Anteile an Maissilage und Heuqualitäten, vor allem jedoch durch variierende Kraftfutteranteile erreicht. Es zeigte sich, dass das Risiko von Stoffwechselstörungen deutlich zu-

nimmt, wenn das Energiedefizit anfangs Laktation durch Unterversorgung zusätzlich verstärkt wird. Die Regelmechanismen im Kuhkörper versagen und es besteht akute Ketosegefahr. Ketose (auch «Azeton») führt zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Milchproduktion. Bei der Gruppe «100 %» begann der Blutglukosespiegel direkt nach der Abkalbung zu steigen, während dies in der EnergiemangelGruppe «75 %» erst ab der siebten Laktationswoche geschah. Die Bildung von Ketonkörpern erreichte in der Mangelgruppe zwischen der vierten und sechsten Laktationswoche ein Maximum. Keinen dramatischen Einfluss hatte die unterschiedliche Versorgung vor dem Abkalben. Die Stoffwechselparameter in der Folgelaktation

bewegten sich in ähnlichen Bereichen. Bestätigt wurde jedoch, dass eine über den Bedarf hinausgehende Energieversorgung in der Trockenstehzeit das Risiko eines Fettlebersyndroms und von Ketose erhöht. Eine Energiemangelversorgung sowohl vor als auch nach der Abkalbung führte zu einer signifikant tieferen Milchleistung.

Zucht auf Immunität

Galtzeit verkürzen?

Neues gegen Moderhinke

Unter der Marke «Immunity+» vertreibt das Rinderzuchtunternehmen Semex jetzt Sperma von Stieren mit

Bei einer Galtzeit von 35 an Stelle von 60 Tagen haben Ketosefälle in einer Untersuchung der Versuchsanstalt Quebec (Kanada) mit 850 Holstein-Kühen abgenommen. Bei den später trockengestellten Kühen wurde direkt mit der Vorbereitungsfütterung begonnen, währenddessen kam bei der anderen Gruppe in den ersten 40 Tagen der Galtzeit eine verdünnte Ration zum Einsatz. In der Gruppe, die nur 35 Tage galt war, trat leichte Ketose um rund 10 (Zweikalbige) beziehungsweise 5 % seltener auf.

Trotz Sanierung kommt es während der Alpsaison immer wieder zu Moderhinke. Aufgrund einer Masterarbeit an der ETH Zürich wird eine Impfung als eine unter mehreren Bekämpfungsmassnahmen empfohlen. Bei Einhaltung der Anwendungsratschläge sei die Gefahr von Nebenwirkungen und Verlusten aufgrund der Impfung minim. Besonders auf gemeinschaftlich betriebenen Alpen, wo keine Vorkehrungen gegen Moderhinke getroffen werden, könne ein Klauenbad und der Einsatz des Impfstoffs «Footvax» die Klauengesundheit verbessern. Ganz ausrotten lässt sich Moderhinke aber auch so nicht.

besonders hoher Widerstandkraft. Etwa 10 % der Stiere verfügen über eine erhöhte Immunität, zeigt die neue «High Immune Response Technologie» (HIR). Kühe, die bei der HIR-Messung gut abschneiden, erkranken zwei- bis viermal seltener an Mastitis, Milchfieber, Ketose, Nachgeburtsverhalten und weiteren Krankheiten als Tiere mit durchschnittlicher Immunität, heisst es. Die HIR-Technologie wurde an der Uni Guelph (Kanada) entwickelt. Ähnlich wie bei der Milchleistung liegt die Erblichkeit des Merkmals Immunität bei rund 25 %. «Wir werden diesem Kriterium die nötige Beachtung schenken», versichert Hansjörg Bigler von Swissgenetics. UFA-REVUE · 1 2013

Tolles Audit für Anicom Die Anicom ist nach ISO 9001 zertifiziert. Dieses Jahr fand das ordentliche Rezertifizierungsaudit statt. Dem Bericht ist zu entnehmen: «Der anlässlich des Aufrechterhaltungsaudits 2012 gewonnene Eindruck war sehr gut.» Auch ein Bericht eines der grössten Tierabnehmers stellt der Anicom ein sehr gutes Zeugnis aus und lobt insbesondere das interne Kontrollsystem. Als Vorstufe der Lebensmittelproduktion leistet die Anicom einen Beitrag zur Qualitätssicherung.

Fallspezifische Coli-Impfung? Das Interesse an stallspezifischen Impfungen steigt. Einige EU-Firmen, die Vakzine gegen Escherichia coli produzieren, verfügen über Bewilligungen für den Export in die Schweiz. Will ein Eierproduzent seine Junghennen mit einem stallspezifischen Stoff impfen lassen, nimmt er Kontakt mit dem Tierarzt auf, der dann eine entsprechende Importgenehmigung einholen kann.

Wohin mit dem Futter? Bei trockener, kühler Lagerung ist Mischfutter während vier bis sechs Monaten ohne wesentliche Qualitätsminderung haltbar. Um nicht Stallgeruch anzunehmen und dadurch an Schmackhaftigkeit zu verlieren, sollte offen gelagertes Futter nicht zu nahe bei den Tieren platziert sein. Werden die Säcke direkt auf Beton oder Naturboden, anstatt auf Holz deponiert, gelangt mit der Zeit Feuchtigkeit in das Futter. Bewährt hat es sich, Futtersäcke in verschliessbare Behälter zu stellen oder das Futter dort hineinzufüllen. Allerdings muss ein gewisser Luftaustausch gewährleistet bleiben.

Die bedeutendsten Schädlinge in kleinen Futterlager sind Mäuse und Ratten. Sie verunreinigen das Futter durch die Ausscheidung infektiöser Keime. Erfolgt die Futterlagerung in Silos oder Behältern, können Schäden auch durch Käfer, Läuse, Motten und Milben entstehen oder durch Kondensationsfeuchte, die das mikrobiologische Wachstum (Schimmel, Hefen) begünstigt. Gegen Motten & Co. hilft es, Restanhaftungen in den Futterbehältern vor jeder Neubefüllung zu lösen und hartnäckige Verschmutzungen mit heissem Wasser und Reinigungsmittel zu entfernen. Vor der Neubefüllung muss der Behälter frei von Reinigungsmittelrückständen und trocken sein. Futter mit muffigem Geruch oder Verklumpungen darf nicht mehr verfüttert werden. Daniel Wieland, Leiter Qualitätsmanagement und Sicherheit, UFA

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 43


DF_Kleinmarkt_0113 ok_2012 27.12.12 16:43 Seite 44

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Futtertage in Ihrer LANDI 31. Januar bis 2. Februar 2013 Dieses Jahr finden die Futtertage in den LANDI vom 31. Januar bis 2. Februar 2013 statt. Aktuell erhalten Sie 10 % Rabatt auf folgende Hobbytierfutter: Kaninchenfutter: UFA 850 Bio, 853, 854, 855, 856, 857, 858 Geflügelfutter: UFA 505, 605, 506, 525, 625, 503 Bio, 603 Bio, 504 Bio. Schaf- und Ziegenfutter: UFA 763, 772, 864 Bio Pferdefutter: HYPONA 791 Wellness und HYPONA 899 Mash (nur 25 kg Säcke)

Grosser Wettbewerb In den LANDI liegt während der Futtertage ein Bilderbogen mit den besten Fotos auf, die im Rahmen des Kaninchen-Fotowettbe-

werbs eingeschickt wurden. Wählen Sie das beste Foto und füllen Sie den Wettbewerbstalon aus. Unter den Wettbewerbsteilnehmern zieht jede LANDI drei Gewinner, welche einen HobbytierFuttersack nach Wahl geschenkt bekommen. 10 % Rabatt auf dem UFA-Hobbytiersortiment! Zwischen dem 31. Januar und 2. Februar 2013 in Ihrer LANDI!

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Probleme mit der Fruchtbarkeit? Vor allem in Dürrfutter, aber auch in Grassilage wird das «Fruchtbarkeitsvitamin» Beta-Carotin mit zunehmender Lagerdauer knapp. Maissilage enthält von Natur aus nur wenig Beta-Carotin. Mit 3000 mg Beta-Carotin je Kilogramm ergänzt UFA 996 CYCLO EXTRA Milchviehrationen ab Januar ideal. Auf Betrieben, die das ganze Jahr Silage füttern, empfiehlt sich eine permanente Beta-Carotin-Ergänzung.

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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC…

…Kälberspezialist Werner Baumann

«Auf der sicheren Seite mit mehr Milch» Die Kälberhaltung ist ein anspruchsvolles Metier. Insbesondere wo viele Tiere aus mehreren Betrieben und unterschiedlichen Keimmilieus zusammenkommen, muss deren Immunsystem bestmöglich gestärkt werden. Wirtschaftlicher und nachhaltiger als der Medizineinsatz ist eine optimale Haltung und Fütterung. Auf diesem Gebiet kennt sich Werner Baumann aus. Seit genau zehn Jahren ist er als Kälberspezialist im UFA-Beratungsdienst Wil tätig, berät Kunden in Fütterungsfragen und stellt den Tränkeautomaten-Service sicher. Heute besucht er den Munimastbetrieb Bachmann in Oberstammheim.

Vorwiegend AA-Tränker Aus Prinzip und «weil schöne Muni mehr Freude machen» stallt Stefan Bachmann vorwiegend AA-Tränker ein. 12 mal 26 Tiere pro Jahr im Rein-Raus-Verfahren. Damit die Tiere im neuen Stall gut starten, werden sie je nach Bedarf drei Mal pro Tag zum Automaten geführt

und ans Saufen gewöhnt. Zu Wasser wird das Aufzuchtpulver UFA 207 plus zudosiert. Gleich neben dem Tränkesteht der Kraftfutterautomat. Kraftfutter fördert das Wachstum der Pansenzotten, so dass die Kälber bald zu Fressern werden. Ab der 5. Woche werden kleine Mengen Totalmischration, die auch die grösseren Muni erhalten, angeboten. Die TMR besteht aus 1⁄3 Gras-, 2⁄3 Maissilage und Kraftfutter.

Tag in fünf Tränkeperioden): 3 Tage: 5 – 6 l; 7 Tage: 6 – 8 l; 18 Tage: 8 l; 10 Tage: 8 – 4 l; 15 Tage: 4 – 0 l. Insgesamt erhalten die Kälber rund 53 Tage Milch, was einem Pulvereinsatz von zirka 30 kg pro Tier entspricht. Wohlverstanden muss das Regime ans Einstallgewicht angepasst sein. Ein Kalb, das mit 60 kg auf den Betrieb kommt, benötigt länger Milch als eines, das mit 70 kg eingestallt wird.

Für ungehindertes Wachstum

Eisenpaste – einfach und tierfreundlich Versuche auf UFA-Bühl

Stefan Bachmann erachtet eine frühe Gewöhnung an Festfutter als wichtig, ist aber ebenso überzeugt, dass Kälber, die viel Milch aufnehmen, bessere Mastleistungen erzielen. Das bestätigen aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft: Mit 6 l Milch pro Tag ist der Energiebedarf junger Kälber oftmals nicht gedeckt, insbesondere wenn es kalt und der Erhaltungsbedarf dadurch erhöht ist. Kommt hinzu, dass Tränker nach der Ankunft auf dem Mastbetrieb oft etwas Gewicht verlieren. Mit höheren Tränkemengen und/oder -dosierungen wird versucht, eine Wachstumseinbusse zu vermeiden.

zeigen, dass vor allem Tränker aus Milchrassen häufig ungenügend mit Eisen versorgt sind. Deshalb verabreicht Stefan Bachmann gleich beim Einstallen 8 bis 10 ml Eisenpaste (ca. 1000mg Eisen pro Tier). «Das ist einfacher und tierfreundlicher als die Injektion», begründet er. Nach der einmaligen Pastengabe

Betriebsspiegel Stefan Bachmann, 8477 Oberstammheim

Bis 8 l pro Tag Werner Baumann

Nutzfläche: 26 ha (11 ha Pacht)

hat für die Munimastkälber auf dem Betrieb Bachmann das folgende Regime programmiert (Mengen pro Kalb und

Tierhaltung: Munimast (IP-Suisse) Pflanzenbau: Zuckerrüben, Wintergerste, -triticale, Silomais, Kunstwiese Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar

2011/12 hat Stefan Bachmann in einen neuen Stall für die kleinen Kälber investiert und die Munimast erweitert.

Werner Baumann, 8523 Hagenbuch Geboren

24. Februar 1964

Zivilstand

verheiratet mit Cornelia, 3 Kinder (Angelina, Natalie, Fabrice)

Tätigkeiten Ausbildung zum Landwirt, Betriebshelfer, im UFA-Beratungsdienst Wil seit 2003 Hobbies

Tanzen, jassen, Turnverein

Motto

«Wenn der Betriebsleiter zufrieden ist und die Tiere gesund sind, stimmt das Resultat meiner Tätigkeit.»

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erfolgt die Eisenversorgung via Tränkeautomat mit UFA top-start.

Automatische Kalibrierung Im 2011/12 hat Stefan Bachmann für die kleinen Kälber mit viel Eigenleistung einen neuen 3-Flächen-Offenfrontstall (Tiefstreue, befestigter Fressplatz, Auslauf) gebaut und den Betriebszweig Munimast ausgebaut. Im bestehenden Stall sind die Ausmastgruppen untergebracht. Investiert wurde neulich auch in einen Tränkeautomaten Vario+. Dieser ist mit einer automatischen Kalibrierung ausgerüstet, was sich laut Stefan Bachmann «sehr bewährt». Mit diesem System wird die Dosierung jeden Tag automatisch überprüft und angepasst, um die Futterverwertung zu optimieren. Als praktisch erweist sich auch der Handheld, den man bei der Tierkontrolle mitnehmen und Modifikationen sogleich eintippen kann. Wägezeitraum in Vergleich einbeziehen Alle zwei Monate werden die Tiergewichte bei Bachmanns vom

Toro-Wägedienst erhoben, um die Fütterung entsprechend anzupassen und die Muni bei optimalem Gewicht vermarkten zu können. Voraussetzung für einen aussagekräftigen Vergleich der Tageszunahmen zwischen verschiedenen Betrieben ist, dass vom gleichen Bemessungszeitraum ausgegangen wird. Mit der grossen Mehrheit der Schlachtmuni erreicht Stefan Bachmann eine CH-TAX-Einstufung über T+. Manchmal liegen gar über 50 % der Tiere im C.

Vier Augen Das Tränkeregime von Kälberspezialist Werner Baumann bewährt sich. Aber: «Für jeden Betrieb und jede Situation kann eine andere Lösung optimal sein», redet Werner aus Erfahrung. Kälber lassen sich nicht in ein Schema pressen. Es sind immer viele Faktoren, die zum Erfolg führen. Genau diese Komplexität macht das Metier des Kälberspezialisten so spannend. Kälberhalter profitieren, wenn sie Fachleute wie Werner Baumann beiziehen. Vier Augen sehen mehr.

Die Muni werden am Tränke- und Kraftfutterautomat intensiv aufgezogen.

UFA-Aufzuchtmilch mit OptiCell Die Aufzuchtmilchen UFA 207 instant und UFA 207 plus enthalten den Zusatz «OptiCell». Diese natürliche Lignocellulose verbessert die Kotkonsistenz und hat einen stressmindernden Effekt.

Aktionsrabatt Bis am 19. Januar 2013 erhalten Sie folgende Aufzuchtmilchen mit einem Rabatt von Fr. 12.–/100 kg: • UFA 209 start – zu Vollmilch am Start • UFA 207 instant – zu Vollmilch, mindestens 50 % an der Gesamttränke, mit OptiCell • UFA 207 plus – zu Wasser, mit OptiCell Automaten mit Top-Service UFA vermietet und verkauft Förster-Automaten mit diversen Ausstattungsoptionen wie automatischer Kalibrierung, Fliegen- oder Besaugschutz (CalfProtect). Der zuverlässige Wartungs- und Reparaturservice durch die UFA-Kälberspezialisten wird von Automatenkunden besonders geschätzt.

BLICKPUNKT POINT DE VUE

Stefan Bachmann, Oberstammheim

«Die automatische Kalibrierung ist sehr praktisch.» UFA-REVUE · 1 2013

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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Alles für Hennen

Ueli Müller, Rudolfingen (ZH).

UFA 269 hat Fruchtbarkeit verbessert «Seit ich UFA 269 einsetze, sind Umrindern, Stillbrünstigkeit und Zysten eindeutig seltener geworden», stellt Ueli Müller fest. In Rudolfingen führt der Milchproduzent einen Betrieb mit 30 ha Nutzfläche und 28 Red Holstein Kühen (9000 kg Laktationsleistung). Gefüttert wird eine Teilmischration aus Gras-, Maissilage und Zuckerrü-

benschnitzel. Hinzu kommen UFA 149 Eiweisskonzentrat, UFA 242 sowie UFA 163 in der Startphase. MINEX 976 (mit Biotin) ist für die Mineralisierung zuständig. UFA 269 fertil plus wird ab Brunstbeginn während rund 20 Tagen eingesetzt, um der Kuh über die Besamung bis zur Einnistung des Eis in der Gebär-

mutter einen Energieschub zu geben. UFA 269 enthält zudem Leinsaat, deren Omega-3-Säuren sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken, sowie Beta-Carotin (Fruchtbarkeitsvitamin) und eine extra hohe Mineralisierung und Vitaminierung. Und noch etwas schätzt Ueli Müller an diesem Futter: «Es wird extrem gut gefressen.»

HOBBYTIER-ECKE SERVICE UFA

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Wellness fürs Pferd HYPONA 791 Wellness wertet das Nahrungsangebot für Pferde auf. Sonnenblumenkerne, Leinsaat, Kräuter, Johannisbrot und Apfeltrester sorgen für Wohlbefinden und Fellglanz. HYPONA 791 Wellness und HYPONA 899 Mash sind an den Futtertagen vom 31.1. bis 2.2.2013 in Ihrer LANDI mit 10 % Rabatt erhältlich!

HYPONA auf Facebook

Beste Erfahrungen mit UFA 853 und 857 Seit seiner Schulzeit ist Roland Frank aus Flumenthal begeisterter Weisswiener-Züchter. An Ausstellungen schwingen seine Zuchttiere regelmässig obenaus. So gab es 2012 beispielsweise an der Rammlerschau Freiburg oder in Ittigen Gold. Auch Kollektionssiege kann das Mitglied des KTZV Wiler ausweisen. «Mich faszinieren schöne Genetik und die gezielte Paarung», erklärt Roland Frank. Eines habe er gelernt: Von einem schönen Wurf immer mehrere Zibben aufzuziehen, um mit Sicherheit mehrere Nachkommen zu erhalten. Tipps für seine

Bei Legehennen können kleine Mängel an Protein, Aminosäuren oder Vitaminen bereits ein Absacken der Legeleistung und Probleme wie Federpicken zur Folge haben. Limitierend sind insbesondere auch die Aminosäuren Methionin und Cystin, von welchen das Schwefelelement zur Federnbildung beiträgt. UFA-Hobbyfutter sind optimal auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt und an den Futtertagen vom 31.1. bis 2.2.2013 in Ihrer LANDI mit 10 % Rabatt erhältlich.

Zuchtarbeit erhält Roland Frank unter anderem von seinem Freund und dem ehemaligen Zuchtexperte Hans-Ulrich Schmid, Brenzikofen. Haben seine 22 bis 29 Kaninchen das Heu aufgefressen, verteilt Roland Frank die zurückgebliebenen Blattteile den Jungen ums Nest. Brot wird wegen seinem Salzgehalt nur alle drei Wochen verfüttert. Tragende Zibben erhalten 30 bis 50 g UFA 857 pro kg Gewicht. UFA 857 enthält wertvolle OligosacchariRoland Frank mit Rammler Böbbeli (3-jährig, 5 x 96.5 Punkte).

de, Lebendhefe und Milchsäurebakterien zur Förderung der Gesundheit und Milchleistung. Den Aufzuchttieren wird ab der 8. Woche das Starterfutter UFA 853 verabreicht. Spezifische Komponenten in UFA 853 beeinflussen das Darmmilieu günstig und hemmen schädliche Bakterien. «Mit dem UFA-Futter mache ich beste Erfahrungen – sonst hätte ich längst gewechselt», sagt Roland Frank. Die Geburten terminiert er soweit möglich auf März/April. Kommen die Jungen bereits im Januar zur Welt, besteht die Gefahr, dass sie während der Ausstellungssaison haaren. 10% Rabatt auf UFA 853 und UFA 857 (u.a.) an den Futtertagen vom 31.1. bis 2.2.2013 in Ihrer LANDI!

Die neue Facebook-Seite mit dem Namen «HYPONA-Pferdefutter» besteht aus Informationen zu HYPONA-Aktionen, HYPONA-Produkten, Fachartikeln und Pferdebildern. Ein Besuch lohnt sich! Klicken Sie auf «Gefällt mir», um auf dem Laufenden zu bleiben!

UFA-Berater Conseiller UFA 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 1 2013 · UFA-REVUE


D_NT2_0113_Wagner ok_2013 28.12.12 08:39 Seite 49

NUTZTIERE

80 bis 90 % Zeitgewinn DIE GRÜNDUNG EINER BETRIEBSGEMEINSCHAFT kann den Aufwand für Betriebsführungsarbeiten im Vergleich zu einem Einzelbetrieb deutlich reduzieren, wie eine Untersuchung von Agroscope auf Milchviehbetrieben eindrücklich aufzeigt.

Andrea Wagner

Je grösser die Herde, desto grösser das Zeiteinsparpotenzial mit einer BG-Gründung. Bild: agrarfoto.com

In der Schweizer Milchviehhaltung wird die effiziente Arbeitsorganisation immer wichtiger. Ziel einer an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) gemeinsam mit der ETH durchgeführten Untersuchung war es, das Einsparpotenzial im Bereich der Betriebsführungsarbeiten durch die Gründung einer Betriebsgemeinschaft (BG) zu untersuchen. Betriebsführungsarbeiten beinhalten die Führung, Verwaltung und Kontrolle von Betrieben. Im Talgebiet setzen sich die untersuchten Betriebsgemeinschaften aus durchschnittlich drei Mitgliedern zusammen mit einem gemeinsamen Tierbestand von 93 Kühen. Im Berggebiet sind es zwei Mitglieder, die insgesamt 35 Kühe in einer Betriebsgemeinschaft halten.

Die Ergebnisse stellen einen jährlichen Arbeitszeitbedarf von 504 AKh pro Bestand im Talgebiet und 778 AKh pro Bestand im Berggebiet für Betriebsführungsarbeiten heraus. Auf das Einzeltier bezogen liegt der Zeitbedarf bei 7.8

Grafik: Betriebsführungsarbeiten in einer BG Arbeitszeitbedarf je Kuh/Jahr (AKh)

12 10 8 6 4 2 0

Talgebiet 93 Kühe

UFA-REVUE · 1 2013

Berggebiet 35 Kühe

Farben von oben nach unten: • Beratung • Information und Weiterbildung • Buchführung • Geldverkehr und Finanzen • Verkauf • Einkauf • Antragswesen • Aufzeichnungen • Kontrolle • Planung und Organisation

beziehungsweise 11.5 AKh pro Kuh und Jahr. Über die Hälfte dieses Zeitbedarfs (50 bis 55 %) entfällt auf die Tätigkeiten Planung, Organisation und Kontrollen. Information und Weiterbildung des Betriebsleiters erfordern 28 % des Zeitbedarfs. Dazu gehört der Besuch von Informationsveranstaltungen, die Mitarbeit in Arbeitskreisen, die Informationsbeschaffung über Fachzeitschriften Fachbücher oder das Internet, sowie Informationsgespräche mit Firmenvertretern und Berufskollegen.

Grosser Einspareffekt Im Vergleich zur Summe des Zeitbedarfs der Einzelbetriebe können durch die Kooperation 80 bis 90 % des Zeitbedarfs pro Tier und Jahr eingespart werden. Der Einspareffekt für Tätigkeiten im Rahmen der Planung und Organisation ist am geringsten. Gründe liegen in den zwingend erforderlichen Betriebsbesprechungen, Arbeits- und auch Ferienplanungen. Ein Mehr an Arbeitszeit für diese Tätigkeiten infolge eines höheren organisatorischen Aufwands konnte jedoch nicht festgestellt werden. Grösse

ist massgebend Eine Analyse des Einsparpotenzials zeigt deutlich die Abhängigkeit des Arbeits-

zeitbedarfs von der Bestandesgrösse. Durch die Vergrösserung der Bestände infolge der Gründung der Betriebsgemeinschaft reduziert sich der Aufwand pro Tier.

Durch Auslagerung von Tätigkeiten wie der Futterplanung oder Rationsberechnungen an Berater können auch in einer Betriebsgemeinschaft zusätzlich zeitliche Kapazitäten frei werden. Im Bereich der Kontrolle liegen Möglichkeiten für weitere Zeiteinsparungen in der elektronischen Tierüberwachung, wie aktuell dem Einsatz eines Wiederkausensors (RumiWatch, ART). Der Zeitbedarf für Information und Weiterbildung lässt sich aufgrund der Managementfunktion des Betriebsleiters kaum reduzieren, jedoch in einer Betriebsgemeinschaft im Gegensatz zum Einzelbetrieb auf mehrere Schultern verteilen. 䡵

Autorin Andrea Wagner, PD Dr. agr., Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen, www.art.admin.ch

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GENETIK NUTZTIERE

Holsteinspitze in Freiburg PEPITA gehört zur weltweiten Elite in der Milchviehzucht. Doch selbst im Vorfeld des europäischen Holsteinwettbewerbs werden die anderen Kühe von der Betriebsgemeinschaft Everdes Holstein genauso bevorzugt behandelt.

Aline Bapst

Der europäische Holsteinwettbewerb 2013 findet erstmals in der Schweiz statt. Am 1. und 2. März ist es so weit. Für den Holsteinzuchtverband, Swissherdbock und alle leidenschaftlichen Züchter bietet sich die Gelegenheit, die vorzügliche Schweizer Genetik in Freiburg einem internationalen Publikum zu präsentieren. Im Vorfeld dieses Grossanlasses hat die UFA-Revue die Eigentümer der Europa-Championne und Weltmeisterin Pepita besucht.

UFA ist Goldpartner Die schönsten schwarzen und roten Holsteinkühe aus ganz Europa sind am 1. und 2. März 2013 im Forum Freiburg zu bewundern. Zum ersten Mal hat der europäische Holstein- und Red Holstein-Verband die Schweiz mit der Durchführung des europäischen Holsteinwettbewerbs betraut. Der Event wird organisiert vom schweizerischen Holsteinzuchtverband und Swissherdbook. UFA ist Goldpartner. An den letzten Austragungen gewann die Schweiz zahlreiche Titel und erste Ränge, sowohl in der Einzel- als auch in der Länderwertung, insbesondere 2010 in Cremona (I) und 2006 in Oldenburg (D). Für 2013 haben sich bisher 17 Delegationen mit 176 Kühen angemeldet. Die Organisatoren rechnen mit über 5000 Besucherinnen und Besuchern. www.eurholstein2013.ch

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Die Betriebsgemeinschaft Henri und Jean-Philippe Yerly bewirtschaften den Gutsbetrieb Champotey in Echarlens und besitzen seit langer Zeit eine renomierte Red-Holstein-Herde. Auf der anderen Seite des Hügels befindet sich der Betrieb «Chantemerle» von Jean-Charles Philipona und Christophe Pittet, die in Vuippens Holsteinkühe züchten. 2009 haben sich die drei Parteien zusammengeschlossen und die Betriebsgemeinschaft Everdes Holstein gegründet, basierend auf dem Namen des dortigen Hügels. Die Freude an der Milchviehzucht ist in diesen Familien seit mehreren Generationen verankert, der Wille, das Herdenniveau jeden Tag ein Stück voranzubringen, omnipräsent. Angestrebt werden komplette Kühe, die viel Milch mit hohen Gehalten produzieren, und langlebig sind. Im Schnitt erreicht Everdes Holstein aktuell eine Laktationsleistung von 8800 kg Milch bei 3.8 % Fett und 3.25 % Eiweiss.

ne. Daher basiert die Nährstoffversorgung auf einer Mischung aus Heu, Luzerne, Emd, UFA 250 Spéciflor und Kartoffeln. Die Ergänzung erfolgt mit dem Eiweisskonzentrat UFA 248 und Mineralstoffen. An der Abrufstation wird das Leistungsfutter UFA 244-1 in Abstimmung auf die Milchleistung verabreicht. Die Betriebsleiter haben sich zum Ziel gesetzt, im Herdenmanagement alle Kühe wie Ausstellungstiere zu behandeln.

Ausstellungen erachten die Betriebsleiter als sehr wichtig. Sie dienen dazu, die eigene Genetik bekannt zu machen, für den Verkauf zu positionieren, sich mit den besten Herden in der Schweiz und im Ausland zu befassen und das Zuchtniveau noch zu steigern. Everdes Holstein nimmt an den meisten nationalen Ausstellungen teil, darunter auch an der Expo Bulle, Junior Bulle Expo und Swiss Expo.

Die Fütterung von Elitekühen unterscheidet sich nicht von der Fütterung anderer Tiere. Der porträtierte Zuchtbetrieb liegt in der Nicht-Silo-Zo1 2013 · UFA-REVUE


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GENETIK NUTZTIERE

Betriebsspiegel Everdes Holstein, 1646 Echarlens Betriebsgemeinschafter: Jean-Philippe Yerly, Christophe Pittet, Jean-Charles Philipona Nutzfläche: 90 ha Pflanzenbau: 12 ha Ackerbau (Mais und Brotweizen), 46 ha Kunstwiese, 32 ha Naturwiesen und Weiden Tiere: 100 Milchkühe und 150 Aufzuchttiere (2⁄3 Holstein und 1⁄3 Red Holstein) Lieferrecht: 800 000 kg Milch (Gruyère AOC und Vacherin fribourgeois AOC), geliefert an die Käsereien Echarlens und Marsens

www.ufa

revue.ch

Arbeitskräfte: Jean-Philippe und Christophe zu 100 % , zwei Lehrlinge, JeanCharles teilzeitlich, Unterstützung durch Jean-Pierre (Vater von Jean-Philippe)

Pepita, Championne in der Schweiz, Europa und der Welt.

Scheren, waschen und Gehtraining Die Vorbereitungen für die Viehschauen finden hauptsächlich auf dem Hof von Christophe Pittet statt, der die Tiere schert, wäscht und sie das korrekte Gehen im Ring trainiert. Während der Ausstellung wird Christophe von seinen Kollegen aus der Region unterstützt, die bei der Fütterung, Überwachung und beim Schönmachen der Tiere helfen.

Das Aushängeschild der Betriebsgemeinschaft Everdes Holstein ist Pepita, die im Jahr 2010 zur Championne Europas gewählt wurde. Im vergangenen Jahr gewann die Spitzenkuh sogar den Weltmeistertitel. Pepita macht Freude, motiviert und bringt den Eigentümern dank ihrer internationalen Bekanntheit auch etwas Nebeneinkommen durch den Verkauf qualitativ hochstehender Genetik ein. 䡵

Die Betriebsgemeinschaft Everdes Holstein ist nach diesem Hügel benannt.

Autorin Aline Bapst, UFA-Marketing, 1070 Puidoux, www.ufa.ch

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D_NT3_Sutter_0113 ok_2013 27.12.12 14:49 Seite 52

NUTZTIERE

Effizienzsteigerung in der Milchviehhaltung IN ZUKUNFT muss die Ressourceneffizienz in der landwirtschaftlichen Produktion gesteigert werden. Dafür sprechen ökonomische wie auch ökologische Gründe. In der Milchviehhaltung spielt die Fütterung in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle.

Franz Sutter

Die Effizienz der Energie- und Nährstoffausnutzung in der Milchproduktion wird von der Milchleistung der Kühe, vom Erstkalbealter und von der Nutzungsdauer wesentlich beeinflusst.

Milchleistung Der Futterbedarf (Nährstoffbedarf) einer Milchkuh setzt sich grundsätzlich aus dem Erhaltungsbedarf und dem Bedarf für jedes produzierte Kilogramm Milch zusammen. Während der Erhaltungsbedarf vom Körpergewicht bestimmt wird, steigt der Leistungsbedarf linear mit zunehmender Milchleistung. Der Gesamtnährstoffbedarf je erzeugtes Kilogramm Milch sinkt somit bei zunehmender Leistung wie dies Grafik 1 deutlich zeigt. Eine Leistungssteigerung von 6000 kg auf 9000 kg Milch pro Kuh und Jahr senkt den Energieverbrauch je Kilogramm Milch um 14 %. Dies gilt in ähnlicher Weise auch für Protein und andere Nährstoffe. Futterkonvertierungseffizienz Ein einfacher und wichtiger Parameter in diesem Zusammenhang ist die Futter-

Tabelle 1: Zielwerte Futtereffizienz Tiergruppe Laktationsstadium Laktationsbeginn < 21 Laktationstage 1. Laktationsdrittel < 90 Laktationstage Ende Produktionsphase > 200 Laktationstage gesamte Herde 150 bis 225 Laktationstage * kg Milch / kg Trockensubstanz

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Futter (kg TS) 3685 5263

Energie (MJ NEL) 23130 29500

Erstkalbealter Bereits die Aufzucht der Rinder hat einen grossen Einfluss auf die Effizienz des Gesamtsystems Milchproduktion. Erweitert man die Betrachtungsweise um den Futterverbrauch für die Aufzuchtrinder, die zur Remontierung der abgehenden Milchkühe notwendig sind, spielt das Erstkalbealter eine zentrale Rolle. So verbrauchen Rinder mit einem Erstkalbealter von 30 Monaten rund 42 % mehr Futter als Rinder, die mit einem Alter von 24 Monaten abkalben wie die Tabelle 2 zeigt.

Zielwert* 1.3 bis 1.6 1.6 bis 1.8 1.3 bis 1.5 1.5

Nutzungsdauer, Lebensleistung, Lebenstagesleistung Eine lange

Rohprotein (kg) 443 565

Nutzungsdauer verbunden mit einer guten Milchleistung führt zu einer hohen Lebensleistung. In der Grafik 2 wird die erzeugte Milchmenge pro Kilogramm Futterverbrauch in Abhängigkeit von der aufsum-

Tabelle 2: Futterverbrauch in der Aufzucht Erstkalbealter 24 Monate 30 Monate

konvertierungseffizienz (FKE): Kilogramm produzierte Milch je Kilogramm eingesetztes Futter (Trockensubstanz). Dieser Wert ändert im Verlauf der Laktation. Bei Kühen im ersten Laktationsdrittel beträgt der Wert 1.6 bis 1.8 und fällt dann auf 1.3 bis 1.5 im letzten Laktationsdrittel. Der durchschnittliche Zielwert einer laktierenden Herde beträgt 1.5. Werden die Galtkühe in diese Betrachtung einbezogen, so fällt die FKE auf 1.3. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine möglichst kurze Zwischenkalbezeit, die wiederum einen direkten positiven Einfluss auf die Lebensleistung hat. Der FKE-Wert sollte vermehrt in der Fütterungsberatung für die Rationsgestaltung und -kontrolle eingesetzt werden (Tabelle 1).

mierten Milchleistung für die Erstkalbealter 24 Monate und 30 Monate dargestellt. Das tiefere Erstkalbealter verbessert die FKE je nach Anzahl Laktationen um 4 bis 12 %. Einen viel grösseren Einfluss hat die Lebensleistung. Kühe mit zwei Laktationen haben eine um 25 bis 30 % höhere FKE. Mit zunehmender Lebensleistung flacht die Steigerung der FKE ab. Betrachtet man den Energiebedarf pro Kilogramm produzierte Milch, so variiert dieser je nach Nutzungsdauer und Erstkalbealter zwischen 5.7 und 9.5 MJ NEL. Eine relativ neue Kennzahl ist die Lebenstagesleistung. Sie ist die rechnerische Milchleistung der Abgangskühe je Lebenstag, nicht je Nutzungstag. Dieser Wert berücksichtigt damit die Lebensleistung der Kühe, bezieht sich aber auf die gesamten Lebenstage der Tiere und schliesst somit auch die Dauer der Aufzucht bis zur ersten Abkalbung mit ein. Folglich sind Betriebe mit einem tiefen Erstkalbealter, mit guten Laktationsleistungen und einer langen Nutzungsdauer im Vorteil. Sie haben eine wesentlich effizientere Ausnutzung des Futters.

Nährstoffausnutzung Je höher die Nährstoff- und Energieausnutzung im Produktionssystem ist, desto tiefer sind die Verluste respektiv Ausscheidungen von umweltrelevanten Stoffen. So bedeutet die Abgabe von Methangas beim «Rülpsen» der Kühe direkt einen Energieverlust. Ebenso wird der mit dem Futter aufgenommene Stickstoff (N) nur teilweise in das Produkt Milch eingelagert. Der grössere Teil wird wieder mit den Exkrementen ausgeschieden und kann dann in Form von Ammoniak in die Atmosphäre entweichen. Die 1 2013 · UFA-REVUE


D_NT3_Sutter_0113 ok_2013 27.12.12 14:50 Seite 53

NUTZTIERE Grafik 1: Energiebedarf pro Liter Milch

MJ NEL/kg Milch

Erhaltung und Leistung in Abhängigkeit Quelle: Jilg (2010) der Herdenleistung 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 4000 6000 8000 10 000 12 000 Milchleistung pro Jahr (kg)

Grafik 2: Futterkonvertierungseffizienz inkl. Aufzucht Quelle: Jilg (2010)

48 000

2

39 250

1

22 500

14 500

0.60

30 750

30 Monate Erstkalbealter

0.80

5

6

Lebensleistung (kg Milch)

24 Monate Erstkalbealter

1.00

7000

kg Milch/kg Futter-TS

1.20

0.40 0

3 4 Anzahl Laktationen

7

Grafik 3: Methangas- und Stickstoffausscheidung Quelle: Flachowsky (1995) / Jilg

30

(2010)

g/kg Milch und Tag

25

Methanausscheidung

20 15 10

N-Ausscheidung

5 0 3000

5000 7000 9000 Milchleistung pro Kuh und Jahr (kg)

11 000

Je ausgeglichener die Ration, desto geringer die Nährstoffverluste.

Ausscheidung dieser beiden klimaschädlichen Stoffe wird von der Futtermenge, aber auch von der Futterzusammensetzung beeinflusst. In der Grafik 3 ist die Methangas- und Stickstoff(N)-Ausscheidung in Abhängigkeit von der Milchleistung aufgezeigt. Es ist deutlich ersichtlich, dass Kühe mit höheren Milchleistungen weniger Methan und Stickstoff mit jedem produzierten Kilogramm Milch abgeben. Eine Verdoppelung der Milchleistung bewirkt nahezu eine Halbierung der Methangasausscheidung und eine Reduktion der N-Ausscheidungen um einen Drittel. UFA-REVUE · 1 2013

Futterverluste Bei der Betrachtung der Effizienz im Milchproduktionssystem dürfen auch die immer vorkommenden Futterverluste nicht vergessen werden. Futterverluste setzen sich zusammen aus Feldverlusten, Konservierungsverlusten, Futterverderb und Futterresten. Sie reduzieren einerseits die Flächenproduktivität und somit natürlich auch die Gesamteffizienz. Andererseits verteuern verdorbene Futtermittel, die nicht mehr gefüttert werden können, die Futterkosten, da bereits Geld für diese ausgegeben wurde und allenfalls Ersatz beschafft werden muss. Das Ziel in der Futterproduktion, der Lage-

rung und der Fütterung ist, die Verluste auf das unvermeidliche Ausmass zu reduzieren.

Fazit Verschiedene Faktoren beeinflussen die Effizienz in Milchproduktionssystemen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Fütterung im Zusammenhang mit dem Milchleistungspotenzial, dem Erstkalbealter und der Nutzungsdauer der Kühe. Grundziel muss es sein, den Futter- und Nährstoffbedarf je Kilogramm produzierte Milch zu minimieren. Dies unterstützt auch die Forderung nach einer ökonomischen und ökologischen Milchproduktion. 䡵

Autor Dr. Franz Sutter, Agridea, 8315 Lindau, www.agridea.ch

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D_NT4_WillenerSchlaeppi_0113 ok_2013 27.12.12 14:50 Seite 54

NUTZTIERE

Flüssigkeit und Elektrolyte ersetzen BEI DURCHFALL benötigen Kälber nach wie vor Milch, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Darüber hinaus sind sie auf die Kompensation der ausgeschiedenen Flüssigkeit und Elektrolyte angewiesen.

Lukas Willener

Nicht nur die Darminfektion, auch der Flüssigkeitsverlust ist ein Problem, wenn ein Kalb an Durchfall erkrankt.

Flüssigkeit aus. Mit der Flüssigkeit werden auch Elektrolyte ausgeschieden. Für eine rasche Genesung ist das Kalb auf ein erhöhtes Wasser- und Elektrolytangebot angewiesen.

Volle Ration Vollmilch Solange an Isabel Schläppi

Elektrolyte können auch via Zudosierer am Tränkeautomat verabreicht werden.

Durchfall erkrankte Kälber einen Saugreflex haben, sollte weiterhin die volle Ration Vollmilch vertränkt werden und zwar dreimal über den Tag verteilt. Ein Milchentzug lässt die Kälber verhungern. Zu empfehlen ist die Einhaltung des Tränkeplans in der Tabelle. Er ist aufwändig führt aber zur Genesung, weil das Kalb weiterhin Energie und Eiweisse aufnehmen kann. Er zeigt auch auf, welche Menge Flüssigkeit ein Kalb pro Tag benötigt. Für ein 50 kg schweres Kalb liegt der Milchbedarf bei zirka 6 l (10 bis 12% des Körpergewichts).

Flüssigkeitsverlust Durchfallkälber verlieren bis zu 20 % des Körpergewichtes pro Tag. Ein 40 kg schweres Kalb scheidet somit pro Tag bis zu 8 l

Elektrolyte sind Mineralstoffe und Spurenelemente, die der Körper für lebenswichtige Aufgaben benötigt. Da der Körper die Elektrolyte nicht selber herstellen kann, müssen sie über die Nahrung zugeführt werden. Wichtige Elektrolyte sind Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Der Verlust an Elektrolyten muss dem Kalb ersetzt werden, solange es noch saufen kann. Elektrolyte dürfen nicht mit der Milch vertränkt werden, da sie ansonsten im Labmagen zu Gerinnungsstörungen führen können. Bei Automatenfütterung können Elektrolytprodukte (z.B. UFAHydrostop) via Zudosierer verabreicht werden. Ein absolutes Muss sind auch das Angebot eines Kälberlecksteins (mit Viehsalz) und Wasser.

Fütterungsmässig auf der sicheren Seite Das Risiko für infektiösen Durchfall lässt sich reduzieren, aber wohl nie vollständig ausschliessen. Einfluss nehmen kann der Tierhalter in der Fütterung. UFA-Kälbermastspezialist Ueli Schütz sagt wie. UFA-Revue: Was ist beim Tränken junger Kälber wichtig, um Durchfall vorzubeugen? Ueli Schütz: Im Allgemeinen ist auf eine regelmässige Tränkezeit und eine Milchtemperatur von 41° Celsius zu achten. Die Tiere sollen sich nicht übersaufen und die Tränkeeinrichtungen müssen sauber sein. 54

Welchen Einfluss hat der Einsatz eines Tränkeautomaten? Er bietet ideale Voraussetzungen: richtige Tränketemperatur, exakte Pulverdosierung, tierindividuelle Zuteilung der Mengen und die Kälber können ihren Milchkonsum über den ganzen Tag verteilen. Was, wenn es trotzdem zu Durchfall kommt? Häufig passiert der Fehler, dass die Milch abgesetzt wird. Das darf nicht geschehen, da das Kalb viel Flüssigkeit verliert. Die mit der Flüssigkeit ausgeschiedenen Elektrolyte müssen

ersetzt werden, solange das Kalb noch saufen kann.

Ueli Schütz, UFA-Kälbermastspezialist. 1 2013 · UFA-REVUE


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NUTZTIERE Drenchen? Kann der Flüssigkeitsund Elektrolytverlust nicht mehr mittels Tränke ersetzt werden (Saugschwäche), ist ein Flüssigkeitsersatz mittels Infusion durch den Tierarzt nötig. Die Elektrolytlösung wird mittels Venenkatheter in eine Hals- oder Ohrenvene zunächst schnell (Sturzinfusion) und anschliessend über einen Dauertropf zugeführt. Auch Drenchen ist möglich. Dazu muss das Kalb aber noch stehen können.

Auf die Austrocknung von Durchfallkälbern weisen folgende Symptome hin: • Aufgezogene Hautfalte verstreicht nur langsam oder bleibt stehen. • Augäpfel sinken ein. • Körperoberfläche wird kühler. • Schleimhäute wirken kalt und trocken.

Infektiös oder fütterungsbedingt? Zwischen fütterungsbedingtem und infektiösem Durchfall zu unterscheiden, ist bei Kälbern nicht immer einfach. Bei fütterungsbedingtem Durchfall verändern sich die Körpertemperatur, der Appetit, das Verhalten sowie die Kotfarbe und der Kotgeruch im Gegensatz zu infektiösem Durchfall vorerst kaum.

• Beeinträchtigung des Stehvermögens. • Festliegen. Solche Tiere brauchen rasch tierärztliche Hilfe.

Das Fieber messen Bei Durchfallerkrankungen sollte immer auch das Fieber gemessen werden. Erhöht sich die Temperatur auf über 39.5 °C, so hat das Kalb Fieber und ein Tierarzt sollte beigezogen werden. 䡵

Tabelle: Idealer Tränkeplan für Durchfallkalb (50 kg) Tränkezeitpunkt Tränkemenge (l) Tränke Morgens 1.5 – 2 Vollmilch Vormittags (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Mittags 1.5 – 2 Vollmilch Nachmittags (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Abends 1.5 – 2 Vollmilch Spät abends (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Quelle: «Kälberkrankheiten», Günter Rademacher, 3. Auflage, 2007

Autoren Lukas Willener und Isabel Schläppi absolvieren die Ausbildung zum Agro-Techniker und haben sich während einem Praktikum bei der UFA AG mit der Fütterung bei Kälberdurchfall beschäftigt, 3360 Herzogenbuchsee.

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Die Aufstallung in Iglus reduziert die Infektionsgefahr in den ersten Lebenswochen.

Fütterungsbedingter Durchfall entsteht durch Überfütterung oder den Einsatz von Milchen, die nicht aufs Stadium des Kalbes abgestimmt sind. Das Vertränken von hemmstoffhaltiger, keimbelasteter Milch von euterkranken Tieren stört den natürlichen Verdauungsvorgang im Darm und leistet Erkrankungen Vorschub. Auch ein abrupter Wechsel in der Milchzusammensetzung kann die Verdauung stören. Infektiöser Durchfall ist braungelb und stinkt. Zu den häufigsten Erregern gehören Kryptosporidien. Diese einzelligen Parasiten zerstören bei massivem Befall die Darmwand, was die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Kryptosporidien treten typischerweise bei Kälbern auf, die jünger als einen Monat sind. Viele Tiere verlieren trotz Infektion nie den Appetit und erholen sich nach einer Woche wieder. Häufigste Ursache eines Bestandesproblems sind Managementprobleme (zu viele Kälber oder verschiedene Altersklassen in der Box, fehlende Absonderung kranker Tiere). UFA-REVUE · 1 2013

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NUTZTIERE

Veränderungen als Chancen nutzen AN DEN ANICOM REGIONALVERSAMMLUNGEN liess sich eine Rekordbeteiligung von Tierhaltern über die aktuelle Marktlage und die künftige Ausrichtung der Agrarpolitik informieren. Auch mit der neuen Agrarpolitik soll eine produzierende Landwirtschaft erhalten und gefördert werden. Nicht mehr umzustossende Veränderungen soll man als Chance betrachten.

1 · Rolf Büttiker, Präsident des Fachverbands Schweizer Fleisch, bei seinem Vortrag in Uzwil. 2 · Ralf Bley (l.), Leiter UFA 2000, mit Cédric Roch, Ressortleiter Schweine Anicom Payerne. 3 · Oskar Brunner, Präsident Anicom Regionalausschuss Zentralschweiz, konnte zahlreiche Produzenten begrüssen. 4 · Stefan Schwab, Vorsitzender der Anicom Geschäftsleitung, im Gespräch. 5 · Nationalrat Andreas Aebi berichtete von der Debatte über die Agrarpolitik.

Schweizer Fleischproduktion keine Marktanteile verlieren. So unterstützt die Anicom Schweinemäster bei Neubauten von Ställen oder bietet für Aussteiger aus der Milchproduktion mit den Programmen «QM Munimast» oder «HQ Rindermast», der Produktion von Mastremoten oder dem KälbermastProgramm «Q+» interessante Alternativen im Rindviehsektor an.

Gute Wachstumschancen prognostiziert die Anicom dem «QM Schweizer Fleisch» war an den Regionalversammlungen zu vermehmen. Generell wird das Vertrauen der Konsumenten in Schweizer Fleisch als gut eingestuft und gerade mit den Zuchtprodukten «Premo» und «Primera» ist die Anicom bezüglich der Genetik bei den Schweinen auf dem richtigen Weg. Positives konnte die Anicom vom Programm «Swiss Quality Beef» (SQB) berichten. Seit der Einführung 2003 erzielte man beim SQB-Fleisch Jahr für Jahr eine Steigerung. «Die enge Partnerschaft zwischen Produzenten, Verwertern und Endkunden ist die Grundlage für diesen Erfolg», zeigte man sich bei der Anicom überzeugt.

Kosten weiter senken In den nächsten Wochen wird die Anicom ei-

nige Neuerungen einführen. So hilft das Tierhandelsunternehmen der fenaco, mit automatisierten Mengenmeldungen etwas Transparenz in den Jagermarkt zu bringen. Zusammen mit den Mästern soll zudem die Disposition der Transporte weiter verbessert, vor allem aber flexibilisiert werden. Weiter wird ein neues Abrechnungsprogramm eingeführt, so dass die entsprechenden Auszahlungen noch schneller und sicherer vollzogen werden können. Zu diesem Zweck werden die

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Neue Tierschutzvorschriften für Stallbauten Es wurde nochmals in Erinnerung gerufen, dass ab 2013 neue Vorgaben für Längenmasse in der Milchviehhaltung in Kraft treten und ab 2018 die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenböden verboten ist. Diese Veränderungen sollten als Chance betrachtet werden, insbesondere darf die

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6 · Die Regionalversammlungen der Anicom haben sich als Treffpunkt für die professionellen Tierhalter etabliert. 7 · Einladend geschmückte Tische. 56

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NUTZTIERE Chauffeure mit einem Tablet-Computer ausgestattet. Im Interesse der Kälbermäster hat die Anicom das Projekt «Anvesa» gestartet. «Anvesa»-Kälber bleiben während rund vier Wochen bis zu einem Lebendgewicht von 90 kg auf dem Geburtsbetrieb, erhalten dort eine Grippeimpfung, aber insbesondere eine natürliche Immunisierung, auf dass der Antibiotika-Einsatz reduziert werden kann. Ob sich dieses Konzept bewährt, müssen die Versuchsresultate zeigen.

Direkt aus dem Bundeshaus Über die «AP 2014-17» informierte Nationalrat Andreas Aebi, der direkt von der Wintersession zur Tagung in Kirchberg (BE) anreiste. Zur «AP 2014-17» meinte er treffend: «Es ist wie beim Heuen, zuerst wird gemäht, dann mehrmals gewendet, in der Folge gewalmt und am Schluss geladen». Bis jetzt sei erst gemäht worden, stellte er fest. Es bleibe also durchaus noch Hoffnung, dass im Laufe der Beratungen gewisse Korrekturen vorgenommen würden. Der Berner Bundespolitiker ging in seinen Ausführungen auch auf die Revi-

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9 12

sion des Raumplanungsgesetzes ein. Für Aebi ein sinnvoller Gegenvorschlag zur starren Landschaftsinitiative und ein probates Mittel, die Zersiedelung zu stoppen. «Allerdings werden wir da gegen eine Millionen-schwere Kampagne antreten müssen», prophezeite Aebi. Generell sei es seit den Wahlen 2011 schwieriger geworden, bäuerlichen Anliegen in Bern zum Durchbruch zu verhelfen, resümierte Aebi. «Die ökologische Schiene ging gestärkt aus diesen Wahlen hervor». Und als eine Art Dunkelkammer bezeichnete Aebi die Bundesverwaltung, speziell bei der Ausarbeitung von Verordnungen, bei der das praktische Denken oftmals zu kurz komme.

Einkaufstourismus Jeder zehnte Franken für Fleisch wird im nahen Ausland ausgegeben, sagt Philipp Allemann, Leiter Einkaufspool Fleischwaren, Convenience und Fisch bei Coop, an der Tagung in Schenkon (LU). Total sind es eine Milliarde Franken pro Jahr, wobei der Einkaufstourismus in letzter Zeit leicht zurückging. Gemäss Umfra-

gen erachten die Konsumenten eine tiergerechte Haltung als besonders wichtig. Das gilt es im Marketing für Schweizer Fleisch vermehrt zu betonen. Ein hoher Kochsalzkonsum erhöhe das Risiko für Herzkrankheiten, meinte Allemann. Fleischwaren seien oft salzreich. Aufgrund einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO reduzieren deshalb Lebensmittelhersteller den Salzgehalt, soweit das aus geschmacklicher Sicht möglich ist.

Versteigerung der Importkontingente Höhepunkt der AnicomTagung in Uzwil (SG) war das Referat von Alt-Ständerat Rolf Büttiker, Präsident des Fachverbands Schweizer Fleisch, in dem er die wirtschaftliche Bedeutung der Fleischbranche streifte, auf den Aussenhandel einging und die Herausforderungen des Fachkräftemangels thematisierte. Im Bereich Aussenhandel verbuchte Büttiker, wie er selber sagte, mit der Umstellung der Fleischimporte von der Inlandleistung auf das heutige Versteigerungssystem (ab 2007), seine wohl grösste Niederlage im Ständerat. Die Versteigerung der Importkontingente sei quasi eine Fleischsteuer, führe zu grosser Planungsunsicherheit und beschleunige den Konzentrationsprozess in der Fleischbranche. Die Versteigerung der Importkontingente wird im Rahmen der AP 2014-2017 in der Frühjahrssession 2013 erneut im Parlament diskutiert. Rund 300 Lernende gibt es in der Metzgereibranche. Zuwenig, denn gemäss Büttiker sollten es 600 sein. «Dies gilt es zu ändern, Metzger haben Karrierechancen», erklärte er.

fenaco im Dienst der Landwirtschaft «fenaco hat die Aufgabe, sei-

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nen Mitgliedern und Eigentümern, den Landwirten, zu dienen», stellte Lienhard Marschall, Präsident der fenaco Verwaltung, an der Tagung in Payerne klar. Das erwirtschaftete Kapital bleibt in der Genossenschaft. Dabei gilt es, einen gesunden Kompromiss zwischen dem Profit der Mitglieder und der gezielten Weiterentwicklung des Unternehmens zu finden. Mit über 8700 Mitarbeitenden in mehr als 100 Berufen hat fenaco auch eine wichtige Bedeutung als Arbeitgeber. 䡵

8 · Josef Schmid (Präsident) und Roland Lienhard (Niederlassungsleiter) führten durch die Ostschweizer Tagung. 9 · Ueli Kocher, Präsident Regionalausschuss Westschweiz, schätzt die Partnerschaft zwischen Anicom und Tierhaltern. 10 · Engagierter Meinungsaustausch zwischen Rudolf Bigler (Präsident Regionalausschuss Mittelland, l.) und Heinz Mollet (Mitglied Geschäftsleitung fenaco). 11 · Philipp Allemann, Coop: «Mit tierfreundlicher Haltung lässt sich das Image von Schweinefleisch verbessern.» 12 · Unterhalten sich über die Zukunft der Tierproduktion: Suisseporcs Präsident Ulrico Feitknecht (l.) und Marcel Allemann, Leiter Schlachtviehverkauf und Logistik bei der Anicom. 13 · Peter Althaus, Projektleiter bei IP-Suisse, diskutiert mit Tierhaltern.

Autoren Dr. Roman Engeler, Matthias Roggli und Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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Marktplatz Fortsetzung von Seite 44

LANDTECHNIK zu verkaufen Melkstand Boumatic Side By Side 1x8 mit Afikim; Milchmengenmessgerät, automatische Abnahme, Orbiter 350, Sammelstück 寿 079 243 75 25 Kartoffelvollernter Samro SC, mit Noppenband und Kippbunker, fahrbereit, läuft gut, Fr 1000 寿 079 675 40 39 Pöttinger Euroboss 330 T, Modelljahr 2012, Breitreifen, 31 Messer, 4 Schwingen, Comfort - Steuerung, Kt. SZ, Fr 33000 寿 079 434 69 74 Viehanhänger, Daltec, allu, 3 x 1.7 m, Jg. 2011, ab MFK, Gesammtgewicht 2500 kg, Verkaufpspreis Fr. 6900, Neupreis Fr. 10000 寿 079 516 02 22 Milchkühltank 800 l, rechteckige kompakte Anlage, passt durch 90cm Türe; Milchtransporttank 450 l fahrbar mit Pumpe und Reinigungsdüse; Vakuumpumpe 700 l Markant 700; 4er FG-Melkstand Happel mit div. Zubehör; DiselGenerator Hatz-Diesel/Geko, 220/380V 6.5kW Elektrostarter, 850 Betriebsstunden, alles in gutem Zustand, Preis nach Absprache 寿 052 746 14 69 oder 079 449 53 06 Sandstrahlanlage mit grosser Leistung 寿 079 243 75 25 Muldenförderband Blaser, 10 m, mit Fahrgestell Fr. 2500 寿 079 517 11 90 58

Feuchtmaismühle Gruber, Zapfwellenantrieb Fr. 800 寿 079 517 11 90 2-Scharplug Menzi, Fr.800, Zürcher Weinland 寿 079 517 11 90 Zinkenrotor Howard, 3 m, Zürcher Weinland 寿 079 517 11 90 Elektrogeriebemotor zu Güllemixer Vakumat, Zürcher Weinland 寿 079 517 11 90 Motormäher Rapid 505 mit altem Bandeingraser Fr. 1600, Zürcher Weinland 寿 079 517 11 90 Brennholz, Buche und Esche, zirka 30-40 Steer, 4-5 jährig, trocken, Fr. 75/Steer 寿 079 765 20 26 Turbozyklon Huber; Tränkebecken Suevia; Aufsatz zu Düngerstreuer Rauch MDS Typ M 423 + 400 l 寿 079 243 75 25 Gülletransportfass, 2 Achs, 12 m3 mit Dodapumpe und Rührwerk 寿 079 243 75 25 Kreiselmäher Fella 1.90 m mit Knicker; Kreiselheuer Fella 4tlg., 5.40 m hydr. klappbar und schrägstellung, neuwertig; Druckfass Kaiser 2800 l, Pumpe und Fass in gutem Zustand; Obstwagen Dechenreiter und «Brüggli» an Dreipunkt, beides günstig; Kippschaufel/Frontladerschaufel 1.70 m mit Euro 8 und Dreipunktaufnahme; Heuraupe Pöttinger, Motor revidiert, mit Ersatzzinken, Gitterrad und anhängevorr. an Traktor, Fr. 550; Förderband 6 m mit Elektromotor Fr. 700 寿 071/951 45 94

Heurüstmaschine Lanker, Kranmodell betriebsbereit 寿 076 261 21 07 Milchkühltank, stationär, rund, 800 l, Fr. 1400 寿 056 634 1543 Dieseltank mit Wanne, 1000 l, gereinigt, Fr. 250 寿 031 859 41 63 Dachbox Polar 700, neuwertig, Neupreis Fr. 649, Verkaufspreis Fr. 250 寿 079 848 15 70 Marktstand Fehr, 3 m mit neuer Blache, Farbe weissgrau, Fr. 1200 寿 079 848 15 70 Smart Fencezäune, neu und Occasion 寿 079 225 40 59 Mischwagen,Gillioli 5m3 mit Waage; Silofräse Taurus für Mais; Rapid 606; Mistkrahn mit Zapfwelle und Elektromotor; Strohmühle für Kleinballen 寿 077 440 36 91 Mixerbottich 600 l mit Futterpumpe 寿 079 723 61 25 Kehrmaschine Taski balimat 140T, Benzinmotor, gepflegt, sehr guter Zustand, Masse: H 1.3 m, B 1.2 m, L 1.8 m, Motor Briggs+Stratton (BASCO) Vanguard 16 HP V-Twin, Betriebsstunden 181 h Fr. 6500; 200 l Fass, HDX Motoröl SAE 30 für ältere Motoren mit Baujahr vor 1970, für Benzin- und Dieselmotoren, auch für Turbo Motoren Kt. LU Fr. 700 寿 078 744 30 32 Grosses Hydraulikaggregat Aebi an 3-Punkt mit Zapfwellenantrieb, 540U/min, Tank 80 l, Tandem-Zahnrad-Pumpen, 2x40l/min, 180bar, inkl. Hydr. Schläuche 3 m und 2 Steuerventil für Forstkräne, Holzspalter, Mähwerk usw. VP Fr. 2400 寿 078 744 30 32

Kehrmaschine Hako Hamster 800 V, Benzinmotor, Fahrantrieb Vor.- und Rückwärts, Arbeitsbreite 81cm, ab Service, Fr. 2100; Wischmaschine Hako Hamster 700E, Arbeitsbreite 75 cm, Batterie-elektroantrieb mit Ladegerät NP Fr. 6500, VP Fr. 1050 Kt. LU 寿 078 744 30 32 Grosser Laubbläser zu Traktor, Zapfwellen Antrieb, zum Strassen und Wiesen vom Laub zu befreien oder zum Heuen in Bergregionen geringe lärm Belastung, mit Luftstromverstellung NP Fr. 12500 VP Fr. 3999 寿 078 744 30 32 Fahrsiloverteilgerät, defekt, eigenbau, Preis ab Platz, Fr. 400 寿 079 466 73 60 Heubelüftung kompl. Mit Gebläse 12 KW, Heuverteiler, Lüfter, Holzroste Fr. 2000 寿 076 525 31 99

LANDTECHNIK gesucht Klauenstand; Traktor bis Fr. 5000; Glocken und Treicheln; Amboss; Silokarren; Elektro-Silogabel, Wiger, für Entnahme im Hochsilo 寿 079 575 25 52 3-Seiten-Kipper LKW, Anhänger für landwirtschaftlichen Einsatz, 30 oder 40 km/h, TandemAchser oder Zwei-Achser, Gesamtgewicht 16

t, Achslast 7-8 t, länge Laderaum innen min. 4.5 m, guter Zustand, mit oder ohne Bordwand-Erhöhung 寿 079 459 83 06

Hochsilo Huber, Ø 3 m 17m³, Kt. LU 寿 079 483 60 90

Schneeketten für Traktor, hinten 30 Zoll, vorne 20 Zoll 寿 041 480 28 36

günstiger Traktor und Motormäher 寿 044 935 19 70

Heuentnahmekran, Nutzlast ca. 400-500 kg, Seilzug, Schienenlänge min. 22 m; Bührertraktor-Tractos peed., ab 19 Uhr 寿 052 763 38 97 Transporter oder kleinerer Traktor, Marke egal, Preis bis ca. Fr. 2000, je nach Zustand auch zum Restaurieren; Rapid 505 Motormäher 寿 062 299 04 36 Porsche-Traktor; oder Hürlimann-Allrad zum restaurieren 寿 062 299 14 30 Heubelüftungsroste, Raum Ostschweiz 寿 079 764 97 87 Bandeingraser zu Rapid 505, guter Zustand 寿 079 612 34 78 Krokodilzange an Frontlader, Traktor 1.5 m - 1.6 m breit, Euro 8 寿 079 505 68 44 Schriftzug für Hürlimann; Zierleisten 寿 062 299 14 30 Asthalter für Baumstützen 寿 079 523 68 29 Holzrückezange, mechanisch 寿 079 723 61 25

Düngerstreuer Vicon 200-300 l 寿 079 483 60 90

Tandemkipper, ab 10 t, oben oder Untenanhängung, Kt. BE 寿 079 328 76 63 4 Rad Körnerwagen, 5 - 10 m3 寿 079 655 24 52 Kulturegge «Haruwy» mit Doppelkrümler 寿 079 579 71 54 Tandem 3 Seitenkipper oder Einachs 3 Seitenkipper 寿 079 278 45 31 Stollenräder für Rapid 505, günstig 寿 077 403 18 13 Seiten-Scheibenmähwerk mit 2.5 - 3 m Arbeitsbreite, gut erhalten, ohne Aufbereiter, zum Mähen von Böschungen 寿 079 255 07 15 Ein Paar Occasionsschneeketten, Grösse 16.9 – R28 寿 079 356 88 13 Sternhackgerät Haruwy 寿 077 472 26 18 Busatis Mähwerk, Heckanbau 寿 077 492 51 10

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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE

Akzeptable Verschmutzungsgrade GEMÄSS TIERSCHUTZGESETZGEBUNG 2008 darf der Perforationsanteil in bestehenden Mastschweineställen maximal 5 % betragen. Eine von Agroscope in Zusammenarbeit mit der Suisseporcs durchgeführte Untersuchung hat aufgezeigt, ob solche Böden in Bezug auf die Verschmutzung geeignet sind.

Gemäss Nutz- und Haustierverordnung darf der Perforationsanteil für am 1. September 2008 bestehende Mastschweineställe 5 % und für alle übrigen Ställe 2 % betragen. Für bestehende Schweineställe gilt eine Übergangsfrist von zehn Jahren.

Roland Weber

Untersuchung auf vier Betrieben Das Zentrum für tiergerechte Haltung von Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) hat die grundsätzliche Eignung von Liegeflächen mit geringem Perforationsanteil in Zusammenarbeit mit der Grafik 1: Mittelwerte der Verschmutzungsgrade stark verschmutzt

wenig verschmutzt

sauber Vollspalten Gummi- Beton 8 % Optifloor Gummi- Beton 6 % Beton 5 % matte 10 % 6.4 % matte 5 % Betriebsleiter Boden Betriebsleiter Tiere

Mitarbeiter ART Boden Mitarbeiter ART Tiere

Mittelwert

Grafik 2: Eignung aus Sicht Betriebsleiter 6 5 4 3 2 1 0 Gummi- Beton 6 % Gummi- Optifloor Beton 5 % matte 10 % matte 5 % 6.4 %

Betrieb 1 Betrieb 2

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Betrieb 3 Betrieb 4

Mittelwert

Suisseporcs abgeklärt. Dazu wurden auf vier Schweinemastbetrieben mit Vollspaltenbuchten verschiedene Liegeflächen mit unterschiedlichen Perforationsanteilen und Materialien eingebaut: Betonroste mit 5, 6, 6.4 und 8 %, Gummimatten mit 5 und 10 % sowie «Click in» (Kunststoffelemente zum Verschliessen von bestehenden Spalten) mit 5 % Perforationsanteil. Die Betriebsleitenden selbst und ein Mitarbeiter der ART beurteilten die Sauberkeit der Böden und Tiere in periodischen Abständen während eines Jahres.

Je mehr Perforation, desto sauberer Die Untersuchung zeigt, dass

7

Beton 8 %

Gummimatten, Betonroste und «Click in» mit einem Perforationsanteil von 5 %, wie es die Tierschutzgesetzgebung vorschreibt.

Click in

1 = sehr geeignet, 7 = gar nicht geeignet

die Liegeflächen und die Tiere umso stärker verschmutzt waren, je tiefer der Perforationsanteil war. In Buchten mit dem Bodentyp «Gummimatte 10 %» war die Verschmutzung der Liegeflächen und der Tiere auf einem ähnlichen Niveau wie in Buchten mit Vollspaltenboden. Auf Böden mit einem Perforationsanteil von 5 % lag die Verschmutzung zwischen «sauber» und «wenig verschmutzt» (Grafik 1).

Temperatur und Maststadium Beeinflusst wurde die Verschmutzung nicht nur durch den Bodentyp, sondern auch durch die Temperatur. Gemäss den Beobachtungen der Betriebsleiter war die Verschmutzung der Liegefläche bei kalten Temperaturen höher als bei warmen. Dennoch blieben die Tiere bei kalten Temperaturen sauberer. Mit steigendem Tieralter nahm die Verschmutzung der Liegeflächen und Schweine zu.

Fazit Der vorgegebene maximale Perforationsanteil von 5 % führte nicht zu einer Verschmutzung, die aus Sicht des Tierwohls inakzeptabel ist. 䡵

Autor Roland Weber, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zentrum für tiergerechte Haltung, 8356 Ettenhausen. Der vollständige Schlussbericht ist unter www.bvet.ch als PDF abrufbar.

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PREMIUM NUTZTIERE

Mehr Power mit dem richtigen Starter DIE ZUFÜTTERUNG DER SAUGFERKEL reduziert den Stress rund ums Absetzen und entlastet die Sau. Gekonnt konzipierte Starterfutter enthalten Zusätze, welche die Gesundheit der Ferkel positiv beeinflussen.

Daniel Schmied

Barbara Eichenberger

Das finanzielle Ergebnis eines Ferkelproduktionsbetriebs wird durch die Anzahl und das Gewicht der verkauften Ferkel pro Sau und Jahr bestimmt. Entscheidend ist es, Wachstumseinbrüche und Kümmern zu vermeiden.

Für hohe Absetzgewichte Das gelingt durch eine frühzeitige Aufnahme von viel Kolostralmilch. Sie liefert wertvolle Energie, stärkt die Immunabwehr und unterstützt das Wachstum des Magen-Darm-Traktes.

Mit der Zufütterung geeigneter (Pre)Starterfutter ab der ersten Lebenswoche können die Zunahmen und die Widerstandskraft zusätzlich gefördert werden. Die Ferkel gewöhnen sich ans Festfutter, der Stress beim Absetzen nimmt ab. Futter wie UFA 304 enthalten nebst Milchbestandteilen auch hochwertige Protein- und Stärkequellen. Dadurch wird die Produktion von Verdauungsenzymen angeregt.

Auch Sau profitiert Lernen Ferkel früh fressen, profitiert auch die Sau. Vor allem Erstlingssauen stehen in Gefahr, zu stark abgesäugt zu werden. Die für die folgenden Würfe nötigen Körperreserven können schlecht wieder aufgebaut werden. Zu den möglichen Folgen gehören eine schwierige Wiederbelegung, kleine Würfe und Probleme übers Abferkeln (beispielsweise MMA).

Der Entwicklung angepasst Das

Ferkelproduktion und Weidebeef sind die Standbeine des Betriebs Berger.

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Starterfutter muss gut aufgenommen werden und zum Entwicklungsstadium der Saugferkel passen. Die Akzeptanz hängt von der Futterstruktur und Schmackhaftigkeit ab. Ausgeklügelte Futterproduktionstechnologien (beispielsweise Expander) führen zu einer besseren Verwertbarkeit der Nährstoffe und beeinflussen die Schmackhaftigkeit

10 JAHRE BIBLIS QUALITÄT

UFA 304 piccolo und 304-2 Mit UFA-Starterfutter werden wichtige Ziele erreicht: • weniger Probleme beim Absetzen, weil der Verdauungstrakt optimal vorbereitet ist • Entlastung der Muttersau • positive Wirkung auf die Verdauung, weil Säuren den Darm stabilisieren • höhere Tageszunahmen und dadurch höheres Absetzgewicht Einsatz: Ab 2. Lebenstag bis zwei Wochen nach dem Absetzen mehrmals täglich frisch. Anschliessend stufenweise Umstellung auf Standard-Ferkelfutter. UFA 304-2 für mehr Immunsicherheit: Fast 70 % der körperlichen Immunabwehr befinden sich im Verdauungssystem. In UFA 304-2 sind zusätzliche Sicherheiten eingebaut, die dieses Potenzial gezielt aktivieren. Rabatt auf UFA 304/304-2/404 (Würfel) 10 Fr./100 kg , bis 26.1.2013 in Ihrer LANDI

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PREMIUM positiv. Süssstoffe und Kräuter steigern die Akzeptanz zusätzlich. Bei grossen Würfen ist sogar eine mehrphasige Fütterung zu empfehlen (siehe Kasten rechts). Starter- und Prestarterfutter enthalten höher verdauliche Komponenten und weisen in der Regel einen höheren Energiegehalt auf als Standard-Ferkelfutter. Des Weiteren ist die Zusammensetzung des Proteins speziell auf den noch nicht vollständig entwickelten Darm konzipiert. Durch den Zusatz von organischen Säuren wird der pH-Wert im Verdauungstrakt niedrig gehalten. Dies ist vor allem für die Zeit nach dem Absetzen entscheidend.

Immer frisch «Frisches» Futter wird von den Ferkeln am besten gefressen. Idealerweise werden Prestarter- und Starterfutter im Ferkelnest drei Mal pro Tag verteilt – im Gemisch mit Wühlerde. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Futtertypen muss schrittweise erfolgen, weil sich der Magen der Ferkel erst an die neue Nahrung gewöhnen muss und ansonsten eine Verzehrsdepression oder Durchfall droht. Daher wird UFA 304 piccolo am besten über das Absetzen hinaus eingesetzt. 䡵

Erhöht die Effizienz seiner 115 Muttersauen durch die frühe Zufütterung der Saugferkel: Martin Berger, Unterlangenegg (BE).

Wichtiger Puzzlestein auf dem Weg zu 30 Ferkeln «30 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr sind ein grosses Ziel», gibt Martin Berger zu, «aber man muss solche Visionen haben, um vorwärts zu kommen». Auf 29.4 hat er’s in einzelnen Auswertungen bereits geschafft, wie der UFA 2000planer zeigt. Für solche Leistungen ist ein konsequentes Management unabdingbar. Martin Berger arbeitet im 3Wochen-Rhythmus. Jede Tätigkeit ist einem bestimmten Tag zugeteilt. «Erdrückverluste konnte ich reduzieren, indem ich die Ferkel während der Fütterung in den ersten drei Tagen im Nest einsperre bis die Mutter liegt», erklärt der Ferkelproduzent. Nach festem Plan erfolgt auch die Zufütterung der Saugferkel. Zur UFA-Wühlerde wird bereits ab dem zweiten Lebenstag etwas UFA 302 Prestarter gemischt. Ab dem 10. Tag erfolgt der schrittweise Wechsel auf UFA 304 piccolo. Die Wühlerde feuchtet Martin Berger leicht an, damit das Starterfutter daran haften bleibt. Das Gemisch wird auf den trockenen Boden im Ferkelnest verteilt und «gut gefressen». Pro Wurf kommen 1 bis 2 kg UFA 302 und 7 bis 10 kg UFA 304 zum Einsatz. Einige Tage nach dem Absetzen ist die stufenweise Ablösung von UFA 304 mit UFA 312-6 angesagt. Grosse Ferkel setzt Martin Berger bereits am 22. Tag ab, um die Sau zu entlasten und schwachen Ferkeln den Zugang zur Milch zu erleichtern. Mit seiner Strategie erreicht Martin Berger ansprechende Absetz- und Jagergewichte. Die Sauen bleiben gesund und fruchtbar, wie Abferkelquoten von über 95 % bestätigen.

Autoren Daniel Schmied, Schweinespezialist und Ressortleiter im UFABeratungsdienst, 3052 Zollikofen. Dr. Barbara Eichenberger, Ressortleiterin technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee.

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NUTZTIERE

Gesundheitsdienste im Vergleich IN DER SCHWEIZ existiert der Schweinegesundheitsdienst seit vielen Jahren und ist in der Branche gut etabliert. Durch die spezialisierten Tierärzte wird eine breite Palette von Dienstleistungen angeboten. Aber wie sieht es damit in den angrenzenden Nachbarländern aus? Wie sind die Gesundheitsdienste dort aufgebaut und welche Dienstleistungen bieten sie an?

Riccarda Ursprung

Unter anderem werden von den Mitarbeitern des Schweizerischen SGD auch Stallklimamessungen angeboten.

Als im Jahr 1965 in der Schweiz die Bildung eines Schweinegesundheitsdienstes angestrebt wurde, hatten viele Zucht- und Mastbetriebe vor allem Probleme mit Atemwegserkrankungen und Räude. Ursprünglich bildeten sich vier regionale Genossenschaften (Zürich, Bern, Ostschweiz und Lausanne). Seit die Verordnung über die Unterstützung des Beratungs- und Gesundheitsdienstes in der Schweinehaltung (SGDV) 1984 in Kraft getreten ist, unterstützt der Bund den Aufbau und die Erhaltung gesunder, wirtschaftlicher Schweinebestände und leistet dem Beratungs- und Gesundheitsdienst in der Schweinehaltung jährlich einen Beitrag. Nach dem Zusammenschluss der vier Genossenschaften im Verband «Schweinegesundheitsdienst Schweiz» (SGD) im Jahr 2002 folgte 2005 die Integration des SGD in die Suisag (Dienstleistungszentrum für Schweineproduktion).

Mehrheit ist dabei Im Jahr 2011 waren 2439 Zuchtbetriebe (mit 113049 Muttersauen) und 1403 Mastbetriebe (mit 449173 Mastplätzen) dem SGD angeschlossen. Dies entspricht zirka 85 % aller Zucht- und 60 % aller Mastbetriebe in der Schweiz. Wer eine Dienstleistungsvereinbarung mit dem SGD unterschreibt, eröffnet sich zahlreiche Möglichkeiten, seinen Betrieb zu optimieren. Nebst einem Beratungsbesuch durch einen Fachtierarzt mit Dokumentation der Betriebserhebung kann auch ein Spezialbesuch angefordert werden, wenn Probleme auftreten. Die SGD-Besuche erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Bestandestierärzten. Für die Beratung werden

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Probenentnahmen und Laboruntersuchungen sowie Stallklimamessungen (auch mit Wärmebildkamera) und Datenlogger zu Hilfe genommen. Es wird ein Massnahmenkatalog erarbeitet, wonach sich der Betrieb richten kann, um vorhandene Probleme anzugehen. Jährlich werden Vorträge zu interessanten Themen angeboten und die Kunden haben Zugang zu Merkblättern, die hilfreiche Informationen zu Gesundheits- und Managementthemen enthalten. Fragen aller Art beantworten die Tierärztinnen und Tierärzte auch per Telefon und E-Mail. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Vermarktern, Futtermühlen, kantonalen Veterinärämtern, Universitäten und gelegentlich mit ausländischen Gesundheitsdiensten.

Die häufigsten Probleme Der SGD ist in der ganzen Schweiz aktiv und hat dank der umfassenden Datenbank einen guten Überblick über die aktuelle Situation der Schweinegesundheit. Die Auswertung der während der Betriebsbesuche gesammelten Daten ergibt für die Schweiz folgendes Bild: Die Gesundheit der säugenden Sauen wird hauptsächlich durch Milchfieber beeinträchtigt. Bei den Galtsauen stehen Lahmheit und Fruchtbarkeitsprobleme im Vordergrund, gefolgt von Mängeln im Nährzustand. Saugferkel erkranken am häufigsten an Durchfall oder Kümmern. Die gleiche Situation zeigt sich bei den Absetzjagern. In der Vor- und Ausmast sind die Jager am häufigsten von Kannibalismus und Lahmheiten betroffen, ansteigend sind auch Durchfallerkrankungen, während Fälle von Kümmern eher abnehmen. Wahrscheinlich sind diese Tatsachen auf die Circoviren-Impfung

(PCV2) und das neue Auftreten von Brachyspiren-Infektionen zurückzuführen. Dies stimmt auch mit den Daten zu den Impfungen überein, die zeigen, dass gut 70% der Zuchtbetriebe ihre Ferkel gegen PCV2 impfen. Eine Veränderung dieser Schwerpunkte wird beim SGD rasch bemerkt, was der Früherkennung neuer Krankheiten zu Gute kommt.

Ähnliche Ziele wie der Schweizer Gesundheitsdienst verfolgt der österreichische Tiergesundheitsdienst (ÖTGD). Sie umfassen: • Verbesserung der Tiergesundheit • Seuchenprophylaxe • bestmögliche Diagnostik • Weiterbildung und Beratung der Teilnehmer • Verbesserung und Sicherung der Qualität tierischer Lebensmittel • Erhöhung der Produktivität der landwirtschaftlichen Betriebe

Fast 90% der Schweine sind in Österreich einem TGD angeschlossen. Im Jahr 2003 begann man, nach der bundesweiten TGD-Verordnung zu arbeiten. Auf der Basis dieser gesetzlichen Grundlage gibt es in allen Bundesländern (Ausnahme Wien) sogenannte Länder Tiergesundheitsdienste (Vereine). Über diesen acht Länder TGD steht ein TGD-Beirat, der die Tätigkeit koordiniert. Es gibt keinen SGD, der über ganz Österreich agiert. Die Geschäftstellen haben grossteils Verwaltungsaufgaben zu erledigen. Die Umsetzung der Vorgaben erfolgt über den Betreuungstierarzt (Hoftierarzt) vor Ort. Landwirt und Tierarzt sind über einen Betreuungsvertrag gebunden. Durch die Betreuungstierärzte werden während des 1 2013 · UFA-REVUE


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NUTZTIERE Besuchs Protokolle ausgefüllt, in denen Arzneimitteldokumentation und -anwendung, Tiergesundheitsstatus sowie Tierschutz beurteilt werden. Die TGD bieten verschiedene Programme an, an denen die Betriebe teilnehmen können. • Programm «Tiergesundheit und Management beim Schwein»: Beratung zum Umgang mit Managementmassnahmen betreffend Fruchtbarkeit. • Programm zur Überwachung und Bekämpfung der progressiven Rhinitis atrophicans bei Zuchtschweinen:

Konflikte unter Tierärzten Auch in Deutschland existiert pro Bundesland ein eigener Tiergesundheitsdienst, der je nach Bundesland anders organisiert und finanziert ist. Eine Angliederung erfolgt je nachdem bei der Tierseuchenkasse, den Landwirtschaftskammern, den Universitäten oder dem staatlichen Untersuchungsamt. In Deutschland werden Herdebuchbetriebe alle vier Monate besucht, während die Ferkelerzeuger alle sechs Monate überprüft werden. Der Schweinehalter hat die freie Tierarzt-

Vorteile für Schweizer SGD-Betriebe Sieht man sich den Aufbau der Gesundheitsdienste im Ausland an, so fallen doch einige Vorteile der Schweiz auf: • Die grösste Stärke ist wohl, dass es einen Schweinegesundheitsdienst (SGD) mit einer Datenbank gibt. So können akute Probleme schnell erkannt werden und die Zusammenarbeit und Kommunikation reibungslos ablaufen. • Wer den SGD A Status hat, braucht nicht alle sechs Monate eine Zertifizierung mitzumachen. Proben müssen nur im Verdachtsfall entnommen werden, was Tierwohl und Portemonnaie schont. • Ausser Dänemark und Schweden hat noch kein Land versucht, die Brachyspiren-Problematik nicht nur auf Betriebsebene zu bekämpfen. Die bisherigen Sanierungen, die in der Schweiz durchgeführt wurden, scheinen nachhaltig gewirkt zu haben. • Dank der Durchführung der Flächensanierung gilt die Schweiz heute als frei von EP. Diese Erkrankung ist sonst nur in Finnland als Seuche kategorisiert, in den übrigen europäischen Ländern bleibt den Produzenten als einzige Möglichkeit die Impfung aller Masttiere gegen M. hyopneumoniae. • Generell herrscht in den schweizerischen Schweinebetrieben dank stetiger Bemühungen der Tierhalter und des SGD eine sehr gute Tiergesundheit.

Dieses Programm gliedert sich in drei Abschnitte. Die Statuserhebung, die Überwachung und die Zertifizierung. • PRRS-Programm: Auch dieses Programm gliedert sich in drei Abschnitte. Erhebung des Betriebes und Probennahmen, Entscheidung, ob ein Eradikationsprogramm sinnvoll ist, Sanierung, Erfolgsüberprüfung. • Circovirus-Impfung Ferkel: Statusabklärung klinisch und via Blutproben, Bestimmung von Impfzeitpunkt und Managementmassnahmen. • Räudeprogramm Ferkel: Dieses Programm gliedert sich in zwei Teile. Behandlung aller Schweine auf dem Betrieb und Überwachung. Die einzelnen TGD finanzieren sich vorwiegend über Fördermittel des jeweiligen Landes. Daneben werden von den einzelnen TGD auch Mitgliederbeiträge bei Tierärzten und Landwirten erhoben. UFA-REVUE · 1 2013

wahl. In Bayern werden zirka 1 bis 2 % der Betriebe durch Tierärzte des SGD direkt betreut, die Tierarzneimittelabgabe eingeschlossen. Dies führt immer wieder zu Konflikten mit den praktizierenden Tierärzten im Feld. Auch in Deutschland können sich die Schweinehalter für verschiedene Programme entscheiden und sich entsprechend zertifizieren lassen. Im Abstand von sechs Monaten kontrolliert ein SGDTierarzt den Bestand. Die Kontrolle der Tiergesundheit, die Einhaltung der vereinbarten Biosicherheitsmassnahmen und die lückenlose Dokumentation der Untersuchungsergebnisse sind Voraussetzung für die Bescheinigung als «zertifiziert unverdächtiger Schweinebestand». Das Zertifikat ist ein halbes Jahr gültig und kann für verschiedene Erkrankungen (PRRS, Räude, Rhinitis) ausgestellt werden.

Holland und Frankreich Der in Deventer ansässige Gesundheitsdienst von Holland ist eine privat organisierte kommerzielle Gesellschaft, die sich über die Beiträge der Mitglieder finanziert. Die Mitglieder sind Landwirte, Pharmaunternehmen, Futtermühlen und Labors. Die Dienstleistungen werden auch von der Landwirtschaftskammer genutzt. In Deventer werden sowohl die Laboruntersuchungen durchgeführt, als auch Daten analysiert und verarbeitet sowie Beratungen durchgeführt. In Frankreich existiert kein Schweinegesundheitsdienst. Eine punktuelle Betreuung und Beprobung für Seuchenabklärung wird durch Betriebstierärzte vorgenommen.

Bezüger der SGDDienstleistungen können sich immer wieder in Vorträgen und Workshops weiterbilden.

Auf Meldungen angewiesen Bei all den Unterschieden muss bedacht werden, dass jeder SGD wohl nur so effizient ist, wie seine Mitglieder. Werden Erkrankungsausbrüche oder Symptome wie Husten, Durchfall oder Juckreiz nicht unverzüglich gemeldet, damit entsprechende Abklärungen getroffen werden können, funktioniert auch der beste SGD nur schleppend! 䡵

Autorin Riccarda Ursprung, SGD, 8057 Zürich, www.suisag.ch

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NUTZTIERE

Zukunft für Schweine MIT WACHSENDER WELTBEVÖLKERUNG und steigendem Wohlstand nimmt der Fleischkonsum zu. Schweinefleisch umfasst heute 42 % des Weltfleischkonsums. Wie und wo werden heute und morgen Schweine produziert? Was sind die Erfolgsfaktoren? Wohin verlagert sich die Produktion morgen? Und was wollen wir in der Schweiz?

Samuel Geissbühler

Die weltweite Schweinefleischproduktion umfasst 84 Mio. Tonnen und hat damit den Löwenanteil am Weltfleischkonsum. Experten rechnen damit, dass der Weltkonsum von Schweinefleisch jährlich um 5 % zunimmt. Daran ändert auch die Hungerproblematik nichts. Obschon 870 Mio. Menschen an chronischer Unterernährung leiden, fordert die Welternährungsorganisation FAO einen Ausbau der intensiven Tierhaltung, um die 9 Mia. Menschen im Jahr 2050 ernähren zu können. Bis dann werden 73 % mehr Fleisch und 58 % mehr Milchprodukte benötigt. Eine grosse Herausforderung für die Produzenten in allen Ländern!

China an der Spitze An der Spitze der Produzenten steht China mit einem Bestand von 467 Mio. Schweinen. Weil von der Produktionsmenge in China we-

Tabelle: Vollkosten in der nordwestdeutschen Schweinemast Südoldenburg, Stand 2012 Ferkelkosten Futterkosten Veterinär/Medikamente Energie/Wasser/Sonstiges Gebäudekosten

Verzinsung Umlaufkapital Entlohnung

Futterkosten 29 kg brutto 31 Euro/dt netto bei 2.9 Futterverwertung

(450 Euro/Platz; 10 % Abschreibung, Zinsen, Unterhalt) pro 2.8 Umtriebe 0.25 AKh/Schwein* 17 Euro/AKh 7 Euro x 0.5 m3 pro Schwein

Güllekosten Abluftreinigung Summe Kosten pro 96 kg SG brutto Summe Kosten pro kg SG brutto SG = Schlachtgewicht, AKh = Arbeitskraftstunde 64

Euro 60 85 2 7

16 2.4 4.25 3.5 3.5 183.65 1.91

niger als 2 % importiert und weniger als 1% exportiert werden, ist ihr Anteil am Welthandel gering. Viel wichtiger für den Welthandel ist die Nummer 2, die USA, mit 60 Mio. Schweinen. Sie sind zwar achtmal kleiner als China in der Produktion, aber mit 2.26 Mio. Tonnen Schweinefleisch im Export der Leader! Dahinter folgt das aufstrebende Brasilien (Grafik 1). Dank günstigem Futter wächst hier die Produktion massiv, aber der Mehrkonsum im eigenen Land absorbiert diese Mengen vorläufig.

Deutschland hat um 50 % zugelegt Eine sehr eindrückliche Entwicklung hat die Schweineproduktion in Deutschland durchlebt. Wurde 1997 mit 38 Mio. Schlachtschweinen ein Tiefpunkt erreicht, so stieg die Zahl bis 2011 um über 50 % auf nahezu 60 Mio. und auch 2012 werden wieder 59.3 Mio.

Produktion wird effizienter Die technischen Resultate in der Schweineproduktion sind in den vergangenen Jahren eindrücklich gesteigert worden. Der amerikanische Schweinespezialist Michael Brumm formuliert es für die USA so: Brauchte es zur Erzeugung eines Kilos Schweinefleisch vor 20 Jahren noch 3.5 kg Futter, so sind es heute weniger als 3 kg. Dazu kommt, dass die Schweine damals Getreide und Mais gefressen haben. Heute sind es immer mehr Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion und aus der Energieproduktion wie Maisschlempe oder Ölkuchen. Zur effizienten Verwertung dieser Futterkomponenten ist die Mischfuttertechnologie ein Schlüsselfaktor: Zum Beispiel mit dem Expander können die Waren hygenisiert und besser verdaulich aufgeschlossen werden. Tageszuwachs und Futterverwertung wurden in allen Ländern verbessert und werden weiter gesteigert. In den Vereinigten Staaten verbraucht die Produktion von Schweinfleisch heute 41 % weniger Wasser, 78 % weniger Land und stösst 35 % weniger CO2 aus als vor 50 Jahren (Grafik 2). 1 2013 · UFA-REVUE


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NUTZTIERE Schlachtschweine produziert. Damit liegt der Selbstversorgungsgrad auf 118 % und im Oktober 2012 erreichten die Preise mit 1.93 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht einen Rekordwert. Die Exporte gehen nach Asien und vor allem nach Russland. Der entscheidende Treiber für die Produktionsausdehnung war die Bereinigung in der Schlachtszene. Die deutschen Schlachtbetriebe haben ihre Kosten so gesenkt, dass sie den Dänen den Rang ablaufen konnten und dadurch einen Sog nach Schlachtschweinen verursachten. Aus Dänemark werden deshalb mittlerweile 4.5 Mio. Schlachtschweine in Deutschland geschlachtet und 10.5 Mio. Ferkel importiert. Die Ferkel der dänischen Produ-

Können sich auch in Zukunft einen Anteil am Kuchen sichern: Schweizer Schweineproduzenten.

zenten sind vor allem deshalb gesucht, weil diese homogene Posten liefern und Grossbetriebe aus einer Herkunft bestossen können.

China (477 Mio. Schweine) Rest Welt

Mit Grösse Kosten senken Die Vollkosten pro Kilogramm Schweinefleisch betragen im norddeutschen Durchschnittsbetrieb heute 1.91 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (Tabelle). Demgegenüber kostet die Produktion in Brasilien mit 1 Euro gerade mal die Hälfte. In der Ferkelproduktion schlagen die Arbeitskosten zu Buche. Hier hinken die Deutschen beispielsweise den Holländern hinterher. Betriebe mit 250 Sauen benötigen 12 Arbeitskraftstunden (AKh) pro Sau gegenüber 6 AKh im 750 Sauen-Bestand. Die Uni Vechta formuliert deshalb die Zielmarken für international wettbewerbsfähige Betriebe im Jahr 2020 wie folgt: • Spezialisierte Sauenhalter: 1000 Zuchtsauen mit 29.7 Ferkeln/Sau/Jahr. • Geschlossene Betriebe: 450 Zuchtsauen und 3700 Mastplätze. • Mastbetriebe: 6300 Mastplätze mit 850 g Tageszunahmen und einer Futterverwertung von 2.8 kg.

Verbraucherschutz, Politrisiko Die Marktaussichten für deutsche und europäische Schweineproduzenten sind gut und mit optimalen Leistungen ist auch in Zukunft Geld zu verdienen. Klar bestehen Risiken wie Futterkosten oder Seucheneinfälle. Schwerer wiegen aber die Politrisiken. Die Auflagen nehmen auch in Europa zu: Ab 2013 müssen Galtsauen in Gruppen gehalten werden. Man redet von einer generellen Pflicht zur Abluftreinigung. Zu Tierwohl, Hygienerichtlinien, Energieversorgung und Nährstoffbilanzen stehen zusätzliche Regelungen an. Immer strengere Auflagen zwingen einzelne Produzenten in die Knie, können anderseits auch zu einem Vorsprung für zukunftsgerichtete Betriebe führen, denn sie haben die Hausaufgaben gemacht, wenn andere Länder in Zukunft nachziehen müssen.

Die Schweiz hat Stärken Dieser Gedanke führt zur Betrachtung der Schweineproduktion in der Schweiz. Mit unseren Höchstbestandesgrenzen, unserem Tierschutzniveau, unserem Gesundheitsstatus, der Gentechfreiheit, UFA-REVUE · 1 2013

Grafik 1: Verteilung der Schweinebestände im 2011

USA

Rest EU Niederlanden Frankreich Dänemark

Brasilien Deutschland Spanien

Grafik 2: Effizienzsteigerung in den USA Wasserverbrauch

Landverbrauch

KohlenstoffFussabdruck

Minus

Minus

Minus

41%

78 %

35 %

pro Pfund Schlachtgewicht

pro 1000 Pfundvolumen Schlachtgewicht

pro Pfund Schlachtgewicht

In den USA wurde der Ressourcenverbrauch pro Kilogramm Schweinefleisch von 1959 bis 2009 massiv gesenkt.

Feedsafety und den Umweltschutzauflagen verteuern wir zwar unsere Produktion enorm und können nur mit massivem Grenzschutz gegen ausländische Billigware bestehen. Anderseits haben wir damit Stärken aufgebaut, die auch in andern Ländern in Zukunft gefragt sein werden. Es tut not, unsere Stärken selbstbewusster zu kommunizieren. In welchem Land haben die Schweine soviel Platz und tierfreundliche Ställe und wo ist die Genetik bereits auf diese Ställe ausgerichtet? Wo ist das Gesundheitsniveau trotz Offenställen so hoch und ermöglicht dadurch einen sparsamen Antibiotikaeinsatz? Wo wird die Fleischqualität so intensiv bearbeitet und laufend verbessert? Wo ist die Fütterung dank hoher Technologie in der Michfutterproduktion besser und sicherer? Besinnen wir uns auf unsere Stärken und halten wir angesichts des steigenden Weltbedarfs die Produktion von 2,7 Mio. Schlachtschweinen in der Schweiz. Es sind 2.2 Promille der Weltproduktion, hinter der wir mit gutem Gewissen stehen können und die für unsere Landwirtschaft gegen 10 % des Endrohertrages generiert.

Autor Samuel Geissbühler, UFA-Geschäftsleitung, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch Die vorliegenden Infos wurden an der Eurotier 2012 in Hannover präsentiert von Michael Brumm und Steve Malakovsky, USA, Mike Varley, Grossbritannien, und Albert HortmannScholten, Deutschland.

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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN

Tagung im Januar und Jahresrückblick Die Vorbereitungen für den Junglandwirtekongress am 25. Januar 2013 laufen auf Hochtouren. Anmelden kann man sich noch bis zum 13. Januar 2013 via Homepage www.junglandwirte.ch. Unter dem Thema «Wachstum – Möglichkeiten, Risiken, Alternativen» hat das Vorbereitungsteam einen gehaltvollen und lehrreichen Anlass organisiert. Alles spricht dafür, dass der Kongress im Januar eine gut besuchte Plattform für den Ideenaustausch und zur Vernetzung der Junglandwirtinnen und Junglandwirte wird. Organisiert wird der Kongress von der top motivierten Junglandwirtekommission (JULA), die eine Fachkommission des schweizerischen Bauernverbandes (SBV) ist.

Karins Kräutertipps 4-Winde-Likör Mit diesem feinen Likör sollen die «Winde» in alle vier Himmelsrichtungen vertrieben werden. Dafür braucht es je einen Esslöffel Fenchel-, Kümmel-, Anis- und Koriander-Samen. Die Samen-Mischung in ein Glas mit Schraubverschluss füllen und mit 1 Liter ca. 40 %igem KernobstSchnaps auffüllen. Unter gelegentlichem Schütteln ein bis zwei Wochen ziehen lassen. Die Gewürze absieben und mit 200 g Zucker in 2 dl Wasser aufkochen. Abkühlen lassen und mit dem Alkoholauszug verrühren. In kleine, hübsche Fläschchen abfüllen und zwei Wochen nachreifen lassen. Gilt, likörgläschenweise getrunken, als beliebtes «Verdauungsschnäpschen». Karin Näf www.kraeuterkurse.ch

Bewegtes Jahr Der JULA gehören 15 Mitglieder aus der ganzen Schweiz an. Das Jahr 2012 war geprägt von den Erneuerungswahlen. Vier Mitglieder verliessen die Kommission aufgrund der Alterslimite von 35 Jahren, darunter die amtierende Präsidentin, Evelin Matzinger. Präsident der JULA ist Hansueli Rüegsegger aus Rosshäusern (BE). Ein besonderer Meilenstein war 2012 die Wahl von Oli-

vier Kolly aus Albeuve (FR) in den Vorstand des SBV. 2012 fand zum zweiten Mal ein Strategieseminar statt, wo die Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre festgelegt wurden. So soll die Zusammenarbeit mit anderen Jugendorganisationen verstärkt werden. Zudem wurden die wichtigsten Themen identifiziert: die SwissnessVorlage, der Schutz des Kulturlandes, die Berufsbildung und die Agrarpolitik. Die JULA ist beim SBV in der agrarpolitischen Diskussion mit Christian Galliker und Joël Allemann vertreten. Die JULA wird zudem auch zur Verordnungsebene der AP 2014 – 2017 Stellung beziehen. www.junglandwirte.ch

Verlosung

nius, Riga und Tallin) haben ihre eigene Identität mit charaktervollen Eigenheiten. Die vielseitige baltische Landwirtschaft ist auf guten Wegen, sich von schwierigen Phasen nach der Wende zu erholen. Die detaillierte Reiseausschreibung erfolgt in der Februar-Ausgabe der UFARevue. Voranmeldungen: Agrar Reisen, Aarau: 寿 062 834 71 51.

Gewinner UFA-Revue 12-2012

Frauentagung in Wien Die vielfältigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse, Rollen und Leistungen von Frauen in ländlichen Regionen stehen selten im Blickpunkt der Öffentlichkeit – deshalb veranstaltet die Universität für Bodenkultur Wien eine Frauentagung. In den wissenschaftlichen Vorträgen, Praxisforen und Podiumsdiskussionen sollen die Potenziale von Frauen in ländlichen Regionen im Mittelpunkt stehen und der Austausch zwischen Forschung und Praxis angeregt werden. Tagungsdaten: 7. bis 9. Februar 2013. frauentagung 2013@boku.ac.at

Leserreise ins Baltikum Die UFA-Revue organisiert vom 16. bis 23. Juni 2013 eine Leserreise in die drei kleinen baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Jedes Land und auch jede Hauptstadt (Vil-

Vorbereitungen für das Jahr der Familienbetriebe Zusammen mit der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet hat der schweizerische Bauernverband die Initiative ergriffen, um die Aktivitäten im Uno-Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe 2014 zu koordinieren. Gemeinsame Vision ist es, die Bedeutung der bäuerlichen Familienbetriebe bewusst zu machen und diese zukunftsfähig weiterzuentwickeln.

SWISS-Expo-Tickets zu gewinnen!

Vom 17. bis zum 20. Januar 2013 findet die Swiss Expo im Messezentrum Expo Beaulieu Lausanne statt. Mit dem internationalen Rinderwettbewerb gilt die Swiss Expo als traditioneller Treffpunkt im Januar, den Züchterinnen und Züchter auf keinen Fall verpassen wollen. Der Zeitplan der Wettbewerbe ist auf www.swiss-expo.ch aufgeschaltet. Die UFA-Revue verlost fünfmal zwei Tickets, offeriert zum Jubiläum 10 Jahre Biblis von der UFA AG. Lesen Sie dazu auch unsere Sonder-Beilage. Um an der Verlosung der Tickets teilzunehmen, schreiben Sie eine SMS an 880 (90 Rp.) mit KfL Swissexpo Name Adresse. Einsendeschluss ist der 13. Januar 2013.

Einen Kalender «Faszination Landwirtschaft 2013» haben gewonnen: Therese Appoloni aus Oeschenbach (BE), Yvan Cherbuin aus Corcelles (NE), Franz Erdin aus Gansingen (AG), Madeleine Gisiger aus Bassecourt (JU), Marilyse Godel aus Grattavache (FR), Gaby Hofstetter aus Aesch (BL), Annelis Schumacher aus Hergiswil (NW), Karina Steiner aus Kaltbrunn (SG), Serge Vienny aus St. Martin (VS) und Anna Werder aus Müselbach (SG). Produkte aus der Kampagne «Gut gibt’s die Schweizer Bauern» gibt es beim landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID). www.lid.ch/Shop

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 67


D_LL2_Rediger_0113 ok_2013 27.12.12 14:36 Seite 68

LANDLEBEN

Melken und um die Zukunft bangen LANDWIRTSCHAFT IN SCHWEDEN Agrarjournalisten aus aller Welt lernten an ihrem Jahres-Kongress in Schweden Bauern kennen, die wachsen und dennoch um Perspektiven ringen. Käse in der regionalen Nische bringt mehr als Milch aus dem Grossbetrieb.

Markus Rediger

Bauern im Laden schaffen Vertrauen und bringen Kunden, findet Käser Marcus Jansson.

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Inmitten von Wäldern, Seen und Wiesen, liegt der Bauernhof Torp bei Manstad in Mittelschweden, wie eine kleine Idylle. Die Familien Johansson bebauen den Hof seit fünf Generationen. Heute bewirtschaften Patrik und Elin Johansson 370 ha Fläche und melken mit vier Robotern ihre rund 350 Kühe. Dank der Automatisierung der Melkerei hat die Bauernfamilie mehr Lebensqualität und muss den Tagesablauf nicht mehr auf die Melkzeiten ausrichten. Vor vier Jahren wurde ein offener Laufstall gebaut und die Herde von 70 auf über 350 Tiere ausgebaut. Dank den Melkrobotern fällt nicht mehr Arbeit an. Die Kühe lassen sich im Schnitt 2.4 Mal melken und geben rund 31 kg Milch am Tag mit einem Fettgehalt von 4.3 % und einem Proteingehalt von 3.5 %. Alle zwei Tage kommt ein Lastwagen

des Molkereimulti Arla und holt die Milch auf dem Hof ab.

Mit 500 Kühen drauflegen? Neben der Milchproduktion betreiben die Johanssons Lohnunternehmerei und Forstwirtschaft, was mehr einbringt, als die Melkerei, da der Milchpreis mit 41 Rp. nicht kostendeckend ist. Bei der Finanzierung der rund vier Mio. SFr. teuren Ställe und Einrichtungen wurde davon ausgegangen, dass der Milchpreis nicht unter 39 Rp. fallen darf, um über die Runden zu kommen. Elin Johansson, die ehemalige Polizistin, nun Mutter zweier kleiner Kinder und verantwortlich für Betreuung der Kuhherde sagt, dass sie zur Zeit ihr Geld nicht mit der Milchproduktion verdiene, aber trotzdem weitermache und auf bessere Zeiten hoffe. Denn die Melkroboter wollen in 12 Jahren abgeschrieben sein und die Scheune in 25 Jahren. Die Johanssons sind kein Einzelfall. Die Geschichte der Familien Löwenborg und Svensson auf dem Hof Odensviholm bei Gamleby, die mit modernster Technik 500 Kühe auf einem 470 ha

Landwirtschaft in Schweden Die schwedische Landwirtschaft ist durch die nördliche Lage und das Klima geprägt. 10 % der Staatsfläche werden landwirtschaftlich genutzt. 90 % der Anbaufläche befinden sich in Süd- und Mittelschweden. Die meisten Landwirtschaftsbetriebe sind in Familienbesitz, auch wenn es kein bäuerliches Erbrecht gibt. Angebaut werden vor allem Getreide, Kartoffeln und Ölpflanzen. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Einnahmen (58 %) werden durch die Tierhaltung erwirtschaftet, rund 20 % durch die Milchproduktion. Die Direktzahlungen für die Bauern belaufen sich auf rund 25 % der Einkommen. Drei Viertel der Bauernhöfe verfügen über Wald und verbinden Landwirtschaft mit Forstwirtschaft. Die Forstwirtschaft ist von grosser Bedeutung, da Schweden eines der waldreichsten Länder der Erde ist: 56 % der Fläche des Landes ist von Wald bedeckt.

grossen Hof melken, tönt ähnlich. Die Produktionskosten der Milch belaufen sich auf 45 Rp. pro Liter, ausbezahlt erhalten sie aber bloss 40 Rp. Karin Löwenborg sagt, sie verliere jeden Tag

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LANDLEBEN über 400 Fr., hauptsächlich wegen der gestiegenen Futterkosten und wegen den tiefen Milchpreisen.

Betriebe suchen Perspektiven Von den 72 000 Bauernhöfen in Schweden wird noch auf deren 5000 Milch produziert. Milch ist das wichtigste Produkt der schwedischen Agrarwirtschaft mit rund 20 %-Anteil am Endrohertrag. Unter den 1.5 Mio. Rindern, die in Schweden gehalten werden, sind 276 000 Milchkühe. Sie produzieren rund 3 Mio. t pro Jahr. Damit schöpft Schweden das EU-Milchkontingent bloss zu 82 % aus. Der Druck auf den Milchpreis hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, auch durch den steigenden Import von Milchprodukten aus der EU. Laufend geben Milchbauern auf. Seit 2007 ging die Anzahl der gehaltenen Kühe um 14 % zurück. Die durchschnittliche Herdengrösse umfasst 62 Kühe, Tendenz steigend. Im Jahr 2010 wurden 8300 kg pro Kuh und Jahr gemolken. Neun von zehn Kühen gehören einheimischen, schwedischen Rassen an. In den letzten Jahren bewegte sich der Milchpreis im fünftgrössten Land Europas zwischen 40 und 50 Rp. Bei diesem Preis hören Milchproduzenten reihenweise auf und satteln auf Fleischproduktion um. Aber auch zahlreiche ältere Milchproduzenten steigen um, weil sie so weniger Arbeit haben. Trotzdem ist auch die Rindfleischproduktion rückläufig, auch weil die Fördergelder der EU abgebaut werden.

kaum jemand kommt neu dazu. Gute Ideen sind gesucht, um das Leben in der Region zu behalten. Auf diesem Hintergrund haben sich die Milchproduzenten zusammengerauft und einen innovativen Käser gesucht – und gefunden. Vor fünf Jahren haben sie Marcus Jansson angestellt. Heute hat der Käser von der Molkerei Gäsene 31 Milchproduzenten

Die internationale Vereinigung der Agrarjournalisten (IFAJ) organisiert jedes Jahr einen Fachkongress, um die Land- und Ernährungswirtschaft der Länder kennenzulernen. 2012 fand dieser Kongress unter dem Motto «Solutions for a green future» in Schweden statt. Über 150 Journalisten aus aller Welt nahmen daran teil. Der nächste Kongress findet im September 2013 in Argentinien statt. Zur Rolle der Agrarpresse sagte Benoît Passard, Kommunikationschef der Firma Delaval gegenüber dem LID: «Wie es für das Funktionieren der Demokratie eine unabhängige Presse braucht, benötigen wir auch für die Land- und Ernährungswirtschaft eine professionelle Agrarpresse.»

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unter Vertrag und verarbeitet die Milch zu rund 10 lokalen Käsesorten. 90 % des Käses wird in Schweden verkauft für 8 bis 12 Euro pro Kilogramm, der Rest exportiert in die EU und nach Russland. Jansson sagt gegenüber Journalisten, dass die Qualität der Milch der zentrale Faktor für guten Käse sei. 5 % der verarbeiteten Milch wird durch Roboter gemolken, die Qualität derselben stellt keine Probleme. Auf die Qualität angesprochen sagt Marcus Jansson, dass nicht das Melksystem die Qualität bestimme, sondern der Milchproduzent. Ein guter Bauer könne mit jedem System Top-Qualität produzieren. Den Milchpreis will er nicht bekannt geben, denn Handelspartner in der Wirtschaft würden ihre Rohstoffpreise auch nicht kommunizieren.

Bauern kurbeln Verkauf an Die

Milchpreis bleibt geheim Die Region Gäsene liegt im ländlichen Mittelschweden und ist von der Abwanderung bedroht. Junge Leute ziehen weg,

Landwirtschaft braucht Agrarjournalisten

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Konsumenten kaufen den Käse, auch wenn er ein bisschen teurer ist, weil sie ihn lieben. Um den Käse besser zu verkaufen, engagiert der umtriebige Käser Milchproduzenten in den Läden, das schaffe Vertrauen und bringe Umsatz. Rund 30 Bauern stehen an 250 Tagen in den Läden und sagen: «Kaufen Sie meinen Käse.» Erklärtes Ziel ist es, in den nächsten Jahren 30 % zu wachsen. 䡵

1 • Elin Johansson im Gespräch mit Journalisten, sie hat Perspektiven trotz tiefem Milchpreis. 2 • Wird die 6. Generation noch ein Auskommen haben auf dem Bauernhof Torp? 3 • 90 % des GäseneKäses wird in Schweden verkauft für 8 bis 12 Euro pro Kilogramm, der Rest exportiert in die EU und nach Russland. 4 • Die Familie Johansson bewirtschaftet den Hof Torp seit fünf Generationen, heute mit vier Melkrobotern und 300 Kühen – der Milchpreis ist derzeit so tief wie noch nie.

Autor Markus Rediger ist Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Informationsdiensts (LID), Bern und Präsident der internationalen Vereinigung der Agrarjournalisten (IFAJ). www.ifaj.org

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Berauschender Blütenzauber DIE KAMELIE ist eine wunderschöne, extravagante Diva und genauso kapriziös. Viele Pflanzenfreunde winken deshalb dankend ab. Erfüllt man jedoch ihre kühlen Allüren, so bezaubert der immergrüne Teestrauch aus dem Fernen Osten mit überwältigender Blütenpracht mitten im Winter.

Edith Beckmann

1 • Kunstwerk der Natur: Kamelien brillieren mit virtuos aufgebauten Blüten. Bild: Daniel Stricker/pixelio.de

2 • Kamelien sind die traumhaft schönen «Rosen» aus dem Fernen Osten. Bild: Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de

Höchstens 16 Grad Celsius: wärmere Temperaturen sind der kühlen Schönheit ein Graus. Deshalb sind Kamelien als Zimmerpflanze kaum geeignet. An einem geschützten Platz auf Balkon, Terrasse und im Garten öffnen sie jedoch ihre traumhaft schönen Blüten jedes Jahr ab Januar. Aber Vorsicht: Die jetzt erhältlichen Pflanzen stammen aus temperierten Gewächshäusern. Den abrupten Wechsel in frostige Nächte würden sie nicht überleben. Prima aufgehoben sind sie hingegen an einem hellen Fensterplatz im unbeheizten Wintergarten oder Treppenhaus.

Sauertöpfisches Gewächs Leider muss man mit Knospenfall rechnen,

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Allfälligen Schnee von immergrünen Gehölzen schütteln, damit keine Zweige unter der Last abbrechen. Bei Trockenheit giessen, wenn der Boden nicht gefroren ist. • Rasen bei Frost nicht betreten, andernfalls brechen die gefrorenen Halme ab und die Grünfläche vergilbt! • Frühbeetkasten vorbereiten und wo möglich mit einer Schicht Pferdemist als natürliche Heizung versehen. • Puffbohnen in Töpfchen säen, dann wachsen sie zügiger, wenn man sie ab Mitte März ins Freie setzt. • Wehret den Anfängen: Kübel- und Zimmerpflanzen regelmässig auf Schädlingsbefall kontrollieren und notfalls bekämpfen. • Eingelagertes Gemüse, Kartoffeln und Obst laufend überprüfen, angefaulte Exemplare entfernen. Den Keller an milden Tagen lüften!

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Romantisch in Rosa: Gefüllte Kamelien betören mit hübsch gerüschten Blüten. Bild: Heyni/pixeliio.de

denn einen Standortwechsel sowie Temperaturen über 16 Grad Celsius vertragen Kamelien mehr schlecht als recht. Sind die Knospen bereits deutlich am Aufblühen, so kann man sie in einer Schale mit Wasser als wunderschöne Tischdekoration geniessen. Das extravagante Teegewächs mit den lederartigen Blättern liebt ein saures Milieu. Kalk im Giesswasser neutralisiert jedoch die Säure in der Erde. Deshalb Regenwasser oder abgestandenes Hahnenburger verwenden. Den Wurzelballen stets leicht feucht halten, aber stauende Nässe unbedingt vermeiden.

Kamelien im Garten

Nach der Blüte stellt man Kamelien an milden Frühlingstagen zur Angewöhnung ins

Freie. Aber nicht an die pralle Sonne, sonst erleiden die sattgrünen Blätter einen Sonnenbrand! Im Topf gekaufte Pflanzen benötigen vor dem Neuaustrieb ein grösseres Gefäss und Moorbeeterde als Substrat. Sind die Ziersträucher erst einmal rund fünf Jahre alt, so können sie an einen vor Biese geschützten, eher sonnigen Platz ausgepflanzt werden. Es gibt Züchtungen, die sibirische Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius schadlos überstehen. Hie und da ein bisschen Kaffeesatz als Dünger auf die Erde gestreut, kann nie schaden. Im Topf ist von März bis im Juli wöchentlich ein sauer wirkender Flüssigdünger willkommen – aber nur die halbe Dosis der auf der Flasche vermerkten Menge! 䡵

Kühle Schönheit: Das immergrüne Teegewächs trägt zum Winterausklang Gala. Bild: Thomas Max Müller/pixelio.de

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.

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REZEPT LANDLEBEN

Währschaft und gastfreundlich AUFLAUF NACH BÜNDNER ART Rahm verfeinert jedes Menü, auch den feinen Knöpfli-Auflauf, der am besten mit einem Wintersalat verzehrt wird. Die Rezepte stammen von Dorli Just aus Maienfeld. Auf ihre Menütipps kann man sich verlassen.

Grischuns Knöpfli 200 g Mehl 1 KL Salz 2 Eier 1 dl Wasser 150 g Roh- oder Kochschinken Das Mehl mit der Flüssigkeit von der Mitte aus rühren. Den Teig klopfen bis er Blasen wirft und in Fetzen von der Kelle reisst. 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen. 2 l Salzwasser aufkochen und den Teig durch das Knöpflisieb streichen. 3 – 5 Minuten kochen. Die Knöpfli gut abtropfen und schichtenweise mit dem fein geschnittenen Schinken in eine Gratinform geben. Rahmsauce: 1 EL Butter 1 EL Mehl 1 dl Wasser ½ KL Bouillon, Pfeffer, Paprika, Muskat 2 dl Rahm 3 EL Reibkäse Mehl im Butter auf kleinem Feuer unter ständigem Rühren dünsten. Mit Wasser ablöschen. 10 Minuten kochen. Ständig rühren. Würzen. Rahm und Reibkäse dazugeben. Die Sauce über die Knöpfli giessen. Bei 200 Grad Celsius ca. 20 Minuten überbacken.

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Rotkabissalat 400 – 500 g Rotkabis 2 säuerliche Äpfel 1 ⁄2 Zwiebel, fein gehackt Sauce: ¼ KL weisser Pfeffer 1 KL Senf ½ KL Salz 3 EL Rotweinessig 5 EL Öl

Den Rotkabis rüsten, halbieren und fein hobeln. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in feine Scheiben hobeln. Die Saucenzutaten gut verrühren und sofort mit dem Salat mischen. Ein bis zwei Stunden ziehen lassen. Zwischendurch vermischen. 䡵

Dorli Just hat einen tollen Fundus an Rezepten, die fein schmecken.

Die Rezeptbäuerin Dorli Just (55) bewirtschaftet mit ihrem Max einen 22-haMilchwirtschaftsbetrieb in Maienfeld. Zum Betrieb gehören auch 52 Aren Rebland. Dorli Just ist Präsidentin des Bäuerinnen- und Landfrauenvereins Maienfeld und findet die agrotouristischen Weiterbildungen als sehr bereichernd. «Man profitiert enorm vom Erfahrungsaustausch», sagt sie. Im Winter also die Theorie, während im Sommer «Schlaf im Stroh-Saison» ist. Seit 18 Jahren pflegen sie diesen Erwerbszweig (www.hofjust.ch). Die Gäste kommen gerne ins Heididorf Maienfeld und geniessen neben Schlafen im Stroh, auch die währschafte Kost der Bäuerin. Für Abwechslung im Alltag sorgen die vier erwachsenen Kinder und die vier Enkelkinder.

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D_LL6_Raritaeten_0113 ok_2012 27.12.12 14:38 Seite 72

RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN

Pferdestark mit «Habertraktor» ARBEITEN MIT PFERDEN Das Interesse am Kurs «Land- und forstwirtschaftliche Arbeiten mit Pferden» ist ungebrochen. Schon zum fünften Mal in Folge wird vom landwirtschaftlichen Weiterbildungszentrum Liebegg, Gränichen (AG), dieser schweizweit einzigartige Kurs angeboten. Etwas von Pferden muss man aber schon verstehen, will man das Kursmodul absolvieren.

Was ist das? Eine Farbschleuder oder eine Butterschleuder?

Schreiben Sie die Antwort an: info@ufarevue.ch oder per Post: UFA-Revue, Theaterstr. 15a, 8401 Winterthur. Verlost wird ein LANDIGutschein im Wert von 20 Fr. Einsendeschluss 18.01.2013.

Der Kurs ist offen für Leute mit Freude an der Arbeitspferdehaltung. Zugelassen sind Landwirte und Landwirtinnen mit abgeschlossener Lehrabschlussprüfung, Absolventinnen und Absolventen eines verwandten Berufs sowie Personen, welche sich für die land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten mit Pferden interessieren und über praktische Erfahrung in der Arbeit mit Pferden verfügen. Dieses Kursmodul ist anrechenbar an die Berufsprüfung. Die 5 Kurstage sind übers Jahr verteilt: Holzrücken am 4. und 5. März, Transport nach Absprache im März oder April, Futterbau am 20. oder 27. Juni, Ackerbau am 29. August oder 5. Sep-

Fondue-Tradition Man schmilzt typischen Schweizer Käse in einem Caquelon, stellt den Topf auf ein Rechaud in der Mitte des Tischs, spiesst Brot- oder Kartoffelstücke auf eine Gabel, taucht diese in die Käsemasse und schon geniesst man zusammen mit Freunden oder in der Familie dieses Schweizer Nationalgericht.

tember 2013. Am 25. Oktober kann eine Prüfung abgelegt werden (freiwillig). Der Kurs kostet 600 Fr. pro Person exklusiv Verpflegung und freiwillige Prüfung (120 Fr.) Paul Müri

Informationen IG Arbeitspferde, Ernst Rytz, Chloster 5, 4305 Olsberg, 寿 079 522 34 84, me.rytz@teleport.ch www.igarbeitspferde.ch

Fondue ist seit 1699 nachweislich bekannt und vom 18. Jahrhundert an als Rezept in den Kochbüchern gang und gäbe zu finden. Die geeigneten Kochutensilien wurden hingegen erst im Lauf des 20. Jahrhunderts zur Standardausrüstung der meisten Haushalte. Heutzutage ist das Fondue ein Wahrzeichen der touristischen Schweiz und sowohl im Kanton Freiburg als auch in anderen Regionen in verschiedensten Varianten zu finden. Zu den bekanntesten Fonduearten gehört das «MoitiéMoitié», eine Mischung aus Greyerzer Käse und Freiburger Vacherin, Weisswein, Kirsch und Maisstärke. Ein weiterer Klassiker ist das Fondue mit Freiburger Vacherin, das als leichter verdaulich gilt. www.lebendige-traditionen.ch

Anmeldung Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Sarah Vock, Gränichen (AG), 寿 062 855 86 12, Fax 062 855 86 90, sarah.vock@ag.ch, Anmeldeschluss: 5. Februar 2013. www.liebegg.ch RARITÄTEN zu verkaufen Leiterwägeli, original, neuwertig, Fr. 350 寿 041 937 13 87 Schönes Ponywägeli, guter Zustand, Fr. 250 寿 041 937 13 87 72

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Auflösung «Was ist das»! Das Rätsel der letzten UFA-Revue löste Elisabeth Hofer aus Zäziwil (BE). Bei den gesuchten Gegenständen handelte es sich um Klöppelspulen. www.vss-fds.ch

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5. Tag: Bratislava – Wien Entdecken Sie die Stadt auf einer Stadtführung (*) und lernen Sie die beeindruckenden Bauten und die interessante Geschichte kennen. Am Nachmittag Fahrt durch die Auen nach Wien.

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6. Tag: Wien Wien stellt sich vor – erfahren Sie mehr über die charmante Hauptstadt, Ihre lokale Führung zeigt Ihnen die Höhepunkte (*). Am Nachmittag haben Sie Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Die Orangerie von Schloss Schönbrunn erwartet Sie am Abend zu einem Konzert mit vielen bekannten Melodien, begleitet von Tänzern (nur im Voraus buchbar).

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ICH BIN GERNE BÄUERIN LANDLEBEN

Mein Traumberuf Sibylle Hartmann ist in Neuenhof (AG) aufgewachsen, weit entfernt von einer bäuerlichen Verwandtschaft und von der Landwirtschaft. «Ich wollte aber immer schon Bäuerin werden», erzählt sie. Nachdem sie Servicefachangestellte, Koch und Diätkoch gelernt hatte, beschloss sie mit 27 Jahren ihren langgehegten Traum zu verwirklichen und besuchte im landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg (AG) die Bäuerinnenschule. «Es war eine der schönsten Zeiten in meinem Leben», gesteht die Bäuerin. Ihr gefiel die Vielseitigkeit der praxisorientierten Ausbildung. Konsequent ging sie diesen Berufsweg weiter bis zum Abschluss der höheren Fachprüfung zur eidgenössisch diplomierten Bäuerin. Letztes Jahr bekam sie ihr Diplom überreicht. «Eigentlich gefällt mir die Selbstversorgung in der Landwirtschaft am besten», erklärt die Meisterbäuerin. Der Weg des Lebensmittels vom Saatkorn bis zur Verarbeitung und Endzubereitung ist in der Bauernküche von Knowhow und Kreativität geprägt. Verwirklichen tut Sibylle Hartmann dies auch im Hofladen, wo Sirups und Konfitüren, Eingemachtes und Getrocknetes zum Verkauf angeboten werden. Der Hofladen gehört zum Gutsbetrieb der landwirtschaftlichen Schule Schluechthof, wo die Bäuerin und ihr Mann René als Betriebsleiterpaar angestellt sind. Die Lebensmittel haben hier einen grossen Stellenwert. «Ich kann keine Lebensmittel wegwerfen. Oft koche ich aus übrig gebliebenen Mahlzeitenresten neue Menükreationen», sagt die Bäuerin und präsentiert ein Beispiel, wo sie von einem Fondueessen übrig gebliebene Brotwürfel, eingemachte Birnen und Gschwellti zu einem Auflauf verarbeitete. Der Auflauf wurde mit Süssmost getränkt und mit Käse überbacken. Geschmeckt hat es allen – und das sind bei Hartmanns 12 Personen am Mittagstisch. Mit dabei sind die vier Kinder Andrea (11), Adrian (9), Melanie (7) und Florian (5), die Lehrtochter und die landwirtschaftlichen Angestellten des Betriebs. Daniela Clemenz UFA-REVUE · 1 2013

Sibylle Hartmann (40) aus Cham (ZG)

«Ich habe mich für den Berufsweg Bäuerin entschieden und machte diesen bis zum Abschluss der höheren Fachprüfung.» 77


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LANDLEBEN

Froh um jede Hilfe CARITAS-BERGEINSATZ Weil er sich den Fuss bös verstauchte, konnte Bergbauer Laurent Ecoeur nicht mehr «überall gleichzeitig sein». Er ist froh, vermittelte ihm Caritas Bergeinsatz während neun Wochen freiwillige Helfer. Einer von ihnen ist Raphaël Coquoz, Biochemiker aus Neuenburg. Beruflich stossen Welten aufeinander – aber Solidarität und Hilfsbereitschaft schlagen Brücken.

Laurent Ecoeur lässt Céline Pernet von seinem feinen Alpkäse probieren.

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Der 15. August ist ein Feiertag im Wallis, gefeiert wird Maria Himmelfahrt. Auch die Bauern versuchen trotz der arbeitsintensiven Sommerzeit diesen Feiertag einzuhalten. Laurent Ecoeur (41) nahm sich Zeit, um mit seinen Kindern auf dem SchulhausSportplatz in Val d’Illiez Fussball zu spielen. Es ist wahrscheinlich die einzige topfebene Fläche im Val d’Illiez. «Den ganzen Sommer über bewirtschaftete ich die steilen Hänge, halte das Vieh auf den beiden Alpen beieinander, gehe über Stock und Stein. Aber just beim Fussballspielen ziehe ich mir eine schwere Verstauchung zu», erklärt der Meisterlandwirt. Der 30-ha-Betrieb «Les Lisats» befindet sich auf 1200 m ü.M., vier Ställe gehören dazu. Mit 40 Kühen und 25 Rindern werden zwei Alpen bewirtschaftet. Ehefrau Magaly und die Eltern helfen mit. Der verstauchte und geschwollene Knöchel von Laurent Ecoeur passt nicht ins Konzept. Er schafft es nicht mehr überall «gleichzeitig zu sein». Was nun? Laurent Ecoeur wandte sich an Caritas-Montagnard in Lausanne. In der Deutschschweiz heisst die zuständige Stelle «Caritas-Bergeinsatz» und ist in

Luzern stationiert. Seit über 35 Jahren unterstützt Caritas-Bergeinsatz Bergbauernfamilien wie die Familie Ecoeur in Notsituationen. Über die Internetplattform www.bergeinsatz.ch werden engagierte Freiwillige rasch und unbürokratisch vermittelt.

Einsatz und Motivation So konnte auch Laurent Ecoeur die arbeitsintensive Zeit überbrücken. Während neun Wochen lebten abwechslungsweise Freiwillige bei der Familie und halfen aus. «Die meisten hatten nicht soviel Ahnung von Landwirtschaft, was sie aber wetttaten mit Motivation. Bei uns ist zudem viel Handarbeit notwendig. Aber klar, Maschinen- und Traktorarbeit sowie das Melken, schliesslich kennen die freiwilligen Helfer auch die Kühe nicht, machten wir weiterhin selber», erzählt der Bergbauer. Sofern es möglich ist, besucht auch die Westschweizer-Caritas-Koordinatorin Céline Pernet die Bauernfamilie und schaut, wie es läuft. Sie trifft auf dem Hof den freiwilligen Helfer Raphaël Coquoz an. Der 54-jährige Biochemiker aus Neuenburg arbeitet in einem medizinisch-analytischen Unternehmen. Einen Namen hat er sich als Kriminalist mit einem Lehrauftrag an der Universität Lausanne gemacht. «Ich bin nicht so der Dolce-far-niente-Typ», erklärt er. In den Ferien mache er gerne etwas Sinnvolles. «Ich finde die Gesellschaft bewegt sich in die falsche Richtung», präzisiert er. Die Konsumhaltung und Ressourcenverschleuderung liessen ihn innehalten und im Rahmen eines zweiwöchigen Freiwilligeneinsatzes bei der Familie Ecoeur eine konkrete und ursprüngliche, eine solidarische und konservative Welt erleben. «Das Leben

in den Bergen ist rau und streng», erklärt er. Die Komplexität, das Fachwissen und die Spezialisierung der Bauern beeindrucken ihn. Eigentlich sei diese Freiwilligenarbeit, die er und auch die anderen leisten, zum Teil auch von begrenztem Nutzen für die Bauern, sagt er. Im Gegenteil, erklärt Laurent Ecoeur. Beim Heuen, Alp räumen und Maschinen einwintern seien sie froh um jede Hilfe. Eigentlich mache es auch keinen Unterschied, ob sich Frauen oder Männer melden. Freilich würden sich sein Vater und er eher scheuen, einer Frau schwere Arbeiten aufzubürden.

Helfer Céline Pernet erzählt von anderen Freiwilligen, beispielsweise von Frührentnern und Pensionierten, die gerne einer Bergbauernfamilie helfen. «Sie wissen, auf was sie sich einlassen», erklärt sie. Auf der Homepage www.bergeinsatz.ch ist die Bauernfamilie beschrieben und die Freiwilligen können sich anmelden. «Wir versuchen in unserer Arbeit vor allem auch den Bäuerinnen gerecht zu werden», ergänzt Céline Pernet. Oft seien die Einsätze so geplant, dass die arbeitsüberhäuften Bäuerinnen eine Entlastung, zum Beispiel auch im Haushalt, erfahren.

Voraussetzungen Die Bauern finden Gesuchformulare auf der Homepage. Nutzen können das Caritas-Angebot Bergbauern (Bergzonen, Sömmerungsgebiete). Vorausgesetzt sind in der Regel 0.8 Standardsarbeitskräfte (SAK), auch soll das landwirtschaftliche Einkommen mindestens 50 % des Gesamteinkommens ausmachen. Caritas verlangt für diese Dienstleistung eine Bearbeitungsgebühr von 190 Fr. pro Jahr. Maximal 1 2013 · UFA-REVUE


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LANDLEBEN Landwirt Laurent Ecoeur und Biochemiker Raphaël Coquoz verstehen sich gut. Die Hilfe beim Alpabräumen und Maschineneinwintern war willkommen.

Arbeitseinsatz für Bergbauernfamilien Caritas-Bergeinsatz vermittelt Freiwillige auf Bergbauernhöfe, wo die Bäuerin oder der Bauer aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr wie gewohnt im Betrieb arbeiten kann. 2012 halfen rund 700 Freiwillige vor allem in den arbeitsintensiven Sommermonaten auf den Betrieben mit. Insgesamt wurden rund 5000 Tage Freiwilligenarbeit bis zum Herbstbeginn geleistet. Die Freiwilligen packen als Allrounder dort mit an, wo die Hilfe am nötigsten ist und wofür sie am meisten Fähigkeiten mitbringen: Im Stall, beim Heuen, im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder beim Käsen. Und dies nicht nur während des arbeitsintensiven Sommers, sondern auch in den Wintermonaten. Caritas-Bergeinsatz, Löwenstrasse 3, 6002 Luzern, 寿 041 419 22 77, bergeinsatz@caritas.ch, www.bergeinsatz.ch

kann die Familie während 16 Wochen von einem Freiwilligeneinsatz profitieren. Die Kosten der An- und Rückreise übernehmen die freiwilligen Helfer. Umgekehrt gelten Unterkunft und Verpflegung als Gegenleistung für den Einsatz. 䡵 Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer

Kulinarisches Erbe mit AOC und IGP

Investitionsabsichten: Teil 2

Bodenbearbeitung für Zuckerrüben

Fruchtbar – trotz Hochleistung?

Betriebsleiterinnen auf Kurs

Zum «Kulinarischen Erbe» der Schweiz gehören Produkte mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung (AOC) und geografischen Angabe (IGP).

In der nächsten Ausgabe wird auf weitere Resultate der Studie zu den Investitionvorhaben wie Zeitrahmen und Volumen eingegangen.

Je besser und optimaler der Boden durch den Landwirt bearbeitet wird, desto besser kann die Zuckerrübenpflanze ihre Ertragskraft entfalten.

Gekonnt konzipierte Konzentrate verbessern die Nährstoffversorgung bei Kühen wesentlich und verdrängen nur wenig Grundfutter.

Priska Dittrich und Selina Droz haben im Jura einen Betrieb gepachtet. Sie erzählen von ihrem ersten ereignisreichen Jahr als Pächterinnen. info@ufarevue.ch

Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106. Diese Ausgabe erscheint mit der Sonderbeilage «Swiss-Expo». Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung

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Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler (Chefredaktor), Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de

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