DF_TS_UR_0512 ok_2012 24.04.12 17:42 Seite 1
Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 5 / 2012
Merkblatt «Regenwürmer»
Milchpreis: Mit dem ABC rechnen Seite 14
Mit über 500 PS im Jura unterwegs Seite 25
Getreidehähnchen wird jetzt aktiv Seite 36
Maissilage verändert sich Seite 62
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5 2012 · UFA-REVUE
DF_Inhalt_0512 ok_2012 24.04.12 17:36 Seite 3
INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Ein gezielter Aufbau des Körperfettanteils bei Jungsauen verbessert die Fruchtbarkeit und Langlebigkeit.
Roman Engeler
Bild: Matthias Roggli
FENACO AKTUELL Für ein gutes Stück Fleisch Wertschöpfung und Qualitätssicherung
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Verwaltung fenaco Auf ein Wort von Daniel Härter
4 5
MANAGEMENT Fruchtfolgegemeinschaft Mit gemeinsamer Fruchtfolge die Vorteile der Spezialisierung nutzen 16
Photovoltaikanlagen Beim Bau von Photovoltaikanlagen sind neben betriebswirtschaftlichen auch steuerliche Fragen von entscheidender Bedeutung.
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Kurzmeldungen Steuern beachten Alpkäseproduktion Milchpreissegmentierung: Mit dem ABC rechnen
9 10 12 14
LANDTECHNIK Sparsamer 6-Zylinder-Kraftprotz Praxistest zum Deutz-Fahr «Agrotron TTV 630»
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Kurzmeldungen Sauber und kraftvoll: Steyr «CVT 6130» im Praxistest Mit über 500 PS im Jura unterwegs Produktnews
19 22 25 28
PFLANZENBAU Sauber und kräftig Im Steyr «CVT 6130 eco-tech» schlagen sich über 12 Jahre Erfahrung mit stufenlosen Getrieben nieder.
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Getreidehähnchen-Larven Parzellen genau beobachten und Schäden abklären
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Kurzmeldungen Verteilzentrale Pflanzenschutz in Moudon Maxi-Event: Vor neuen Herausforderungen Sorghum - eine Alternative zu Mais Mit ausgewogener Düngung Qualitätsfutter anstreben
30 32 34 38 46
NUTZTIERE
Sorghum-Versuche Die Sorghumhirsen sind relativ trockenheitsresistenz. Versuche im Jura zeigen die Anbaumöglichkeiten in der Schweiz
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Gülle als Krankheitsquelle? Bei Brachyspiren & Co.
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Kurzmeldungen Hocheffiziente Energienutzung im UFA-Werk Puidoux UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Giftpflanzen: Bei TMR-Fütterung besonders heikel Wertvolles Eiweiss aus Malz- und Biertreber Maissilage verändert sich während der Lagerung Ferkelproduktion: Vom Preisanstieg in Grillsaison profitieren Besserer Getreideerlös mit UFA-Lohnmischfutter Schweinemast beginnt beim Belegen Kleinwiederkäuer: Mineralstoffergänzung ganzjährig nötig Fischzucht als Betriebszweig?
50 51 53 58 60 62 64 65 68 71 72
LANDLEBEN
Weniger Arbeit, mehr Qualität Hans Röthlisberger bezieht heute UFA-Lohnmischfutter – an Stelle des Selbermischens.
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UFA-REVUE · 5 2012
Filmen ist wie Stricken Die Bauernfilmer Markus Gehrig und Rebekka Mathys
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Kurzmeldungen Erinnerungen an die UFA-Revue-Lesereise nach Mittelamerika Alpkäserezepte von Ester Monaco Nationalsport und Nostalgie Garten: Kraftpakete aus der Erde Generationengespräche von Gemüsegärtnern
73 74 77 78 84 86
MERKBLATT Regenwürmer – Gratisarbeiter im Untergrund
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In den letzten Jahren waren die Entwicklungsabteilungen der Traktorhersteller vor allem damit beschäftigt, die gesetzlich vorgeschriebenen Abgasnormen zu erfüllen und rechtzeitig umzusetzen. Dabei waren nicht nur die Motoren-Ingenieure gefordert, meistens musste das gesamte Konzept eines Traktors neu überdacht und gestaltet werden. Die Hürden der Stufe 3a und 3b sind mittlerweile von den meisten Herstellern geschafft und auch die nächste, jene der Stufe 4, ist bereits in greifbare Nähe gerückt. Doch der (europäische) Gesetzgeber lässt nicht locker. Bereits sind Signale spürbar, wonach die Schraube noch mehr angezogen werden soll, obwohl schon heute die Abgase moderner Traktoren sauberer sind, als die Umgebungsluft in gewissen Gebieten. Im Fokus steht scheinbar der CO2-Ausstoss. Dabei sollen nicht mehr nur die Abgaswerte der Traktoren isoliert betrachtet werden, sondern jene des gesamten landwirtschaftlichen Arbeitsprozesses sollen zum Massstab der CO2-Reduktion gemacht werden – will heissen, dass auch Rahmenbedingungen wie Fruchtfolge oder gewählte Anbaumethoden plötzlich eine Rolle spielen. Die Folge ist, sollten diese Gedankenspiele jemals auch in die Tat umgesetzt werden, dass die Landtechnik sicher nicht günstiger und die Produktion sich generell verteuern wird. Tröstlich wird wohl sein, dass zumindest auf unserm Kontinent alle Landwirte gleichermassen davon betroffen sein werden.
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DF_FEN_Aktuell_0512 ok2_2012 24.04.12 14:56 Seite 4
AKTUELL FENACO
Für ein gutes Stück Fleisch WERTSCHÖPFUNG UND QUALITÄTSSICHERUNG Die Ernst Sutter AG ist ein Tochterunternehmen der fenaco und hat sich der Verarbeitung und Vermarktung von Frischfleisch und Fleischwaren verschrieben. Je nach Gattung wird bis zu 95 % Schweizer Fleisch von hiesigen Bauern verarbeitet. In keiner anderen Branche sind das Qualitätsbewusstsein und die Hygienebestimmungen strenger als beim Fleisch.
Die Wertschöpfungskette von Fleisch beginnt bei den Produzenten. 2011 betrug der Produktionswert aus der Fleischproduktion 2.45 Mia. Fr., was rund ein Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes ausmachte. Auch hat sich die inländische Fleischproduktion je
nach Tiergattung in den letzten 20 Jahren unterschiedlich entwickelt. Sinkende Schlachtzahlen bei Rindern und bei den Schweinen seien aber durch höhere Schlachtgewichte teilweise kompensiert worden, was zu einer leichten Zunahme der inländischen Fleischproduktion geführt habe, ist in den aktuellen landwirt-
schaftlichen Monatszahlen nachzulesen. Gemessen an der Zahl der Firmen und Beschäftigten, aber auch am Umsatz, ist die Fleischwirtschaft ein bedeutender Zweig der schweizerischen Nahrungsmittelbranche. Sie beschäftigt rund 25 000 Personen und ist nach der Milchwirtschaft die bedeutendste Produzen-
Die Ernst Sutter AG verarbeitet je nach Gattung 95 % Schweizer Fleisch. Der Standort in Bazenheid (hier im Bild) wurde 2011 fertiggestellt.
VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION Kapazitätserweiterung des Mischfutterwerks Biblis in Herzogenbuchsee Die Verwaltung der fenaco hat an ihrer April-Sitzung beschlossen, in eine Produktionskapazitätserweiterung des Mischfutterwerks Biblis der UFA AG in Herzogenbuchsee (BE) 3.8 Millionen Franken zu investieren. Durch die erfreuliche Entwicklung des Mischfutterverkaufes der letzten Jahre wird der Ausbau am Standort Herzogenbuchsee nötig. Gebaut wird eine 4
Das UFA-Mischfutterwerk Biblis ist erfolgreich und innovativ.
fünfte Expanderlinie und eine dritte Vermahlungslinie im Werk Biblis. Damit wird die heutige Jahresproduktionsmenge um 60 000 t gesteigert werden. Diese Investition erfolgt im Jahr 2012 und steht klar im Zeichen einer Leistungssteigerung mit gleichbleibenden bis sinkenden Produktionskosten. 5 2012 · UFA-REVUE
DF_FEN_Aktuell_0512 ok2_2012 24.04.12 14:56 Seite 5
AKTUELL
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FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Wertschöpfung Fleisch – unser gemeinsames Standbein
Mäusebekämpfung Das Winterwetter war den Mäusen günstig gesinnt gewesen und in vielen Regionen der Schweiz gab es grössere Schäden durch Mäuse, so auch im Kanton Freiburg. Dort organisierte die LANDI Moléson SA gemeinsam mit UFA Samen in Semsales und in Grandvillard Tagungen zur Behebung der Mäuseschäden in Wiesen und Weiden.
tin von Nahrungsmitteln aus einheimischen Rohstoffen. Einer der wichtigsten fleischverarbeitenden Betriebe ist die zur fenaco gehörende Ernst Sutter AG mit Sitz in Gossau. Mit sieben Produktions-Betrieben und drei regionalen Auslieferplattformen generiert sie durch die Produktion von Frischfleisch und Fleischwaren für Metzgerei-Fach-
TERMINE AGENDA
Regionalversammlungen • Zentralschweiz: 3. Mai 2012 • Westschweiz: 10. Mai 2012 • Ostschweiz: 11. Mai 2012 • Mittelland: 15. Mai 2012
Jahresmedienkonferenz
fenaco
23. Mai 2012
geschäfte, Detail- und Grosshandel einen Umsatz von 583 Mio. Fr. (2011).
Qualitätssicherung Kein Bereich der Lebensmittelproduktion ist so umfassend geregelt wie die Fleischproduktion und Schlachtung – durch Tierschutz, Tiergesundheit und Fleischhygiene, schreibt die Branchenorganisation Proviande. Es fängt an mit der Geburt des Kalbes, welches an die Tierverkehrsdatenbank gemeldet werden muss, was die Rückverfolgbarkeit bis zurück in den Geburtsbetrieb ermöglicht. Die Tiere müssen gesund sein, sauber gehalten und kranke Tiere müssen fachgerecht gepflegt und behandelt werden, was dokumentiert werden muss. Der Tiertransport hat schonend und ohne unnötige Verzögerung zu erfolgen. Meistens ist es die Tierhandelsorganisation Anicom, welche die Tiere an die Ernst Sutter AG liefert. Geschlachtet
Delegiertenversammlung fenaco 27. Juni 2012 UFA-REVUE · 5 2012
Fortsetzung Seite 6
Im Jahr 2011 hat die Inlandproduktion an verkaufsfertigem Fleisch im Vorjahresvergleich wiederum zugenommen. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir leider auch im 2011 eine weiter angestiegene Kaufkraftabwanderung ins benachbarte Ausland verkraften mussten, ist dies sicher ein respektabler Leistungsnachweis der Schweizer Bauern und aller in die Wertschöpfungskette integrierten Bereiche und Betriebe. Der Inlandanteil an Fleisch von Schweizer Schlachttieren liegt bei ca. 90 % und der Pro-Kopf-Konsum befindet sich leicht im Plus. Dies zeigt doch, dass trotz verlockenden Angeboten aus dem benachbarten Ausland und einer Zunahme von kritischen Stimmen rund um den Fleischkonsum, vieles für das Schweizer Fleisch spricht. Wir dürfen somit davon ausgehen, dass viele Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten eine hohe, ja sogar eine steigende Affinität zum Schweizer Fleisch haben. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, auf welcher wir uns zufrieden ausruhen dürfen. Vielmehr sind wir – von der bäuerlichen Urproduktion bis hin zum Detailhandel – angehalten, innerhalb der Wertschöpfungskette Fleisch alles daran zu setzen, damit wir das grosse Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten täglich neu festigen und ausbauen können, damit wir weiterhin auf einen intakten Konsum bauen dürfen. Alles daran zu setzen heisst, dass wir in den Bereichen Fütterung, Haltung, Transport, Schlachtung sowie bei der Fleischveredelung und dem Fleischverkauf immer den Fokus auf die ethische und sensorische Qualität und eben auch auf alle der Qualitätssicherung dienenden Instrumente und Massnahmen richten, so dass wir gemeinsam mit Stolz hinter einem Produkt stehen können, welches oft auch Königin der Küche genannt wird. Daniel Härter Leiter Marketing / Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung der Ernst Sutter AG
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AKTUELL FENACO
Schweizer Konsumenten verzehrten 2011 über 62 kg Fleisch pro Jahr. Damit sie ihr Grillsteak auch in der kommenden Saison in hervorragender Qualität verzehren können, geben die Schweizer Bauern und die Ernst Sutter AG ihr Bestes.
wird in den Schlachthöfen Reber Ernst Sutter AG in Langnau (BE) und in der SBAG in Bazenheid (SG) und St. Gallen (SG). Bereits an den Bau und die Einrichtung eines Schlachthofes bestehen hohe Anforderungen, ebenso an die Betäubung der Tiere. Die Übertragung von Seuchen und eine Verunreinigung des Fleisches müssen verhindert werden. Deshalb wird vorgeschrieben, welche Teile des Tieres wie zu untersuchen sind. Im Zweifelsfall werden sie chemisch oder mikrobiologisch untersucht. Die Lebendtierschau und die Fleischschau erfolgt durch Veterinäre. Jedes Fleischstück wird durch den Betrieb, der den letzten Fertigungsschritt gemacht hat mit dessen Identitätskennzeichen versehen, einem «CH» und einer drei oder achtstelligen Betriebsnummer in ovalem Feld. Die Hersteller von Le-
Die Ernst Sutter AG in Zahlen • Anzahl Mitarbeiter: rund 1100 • Gesamtausstoss an Fleisch und Fleischwaren: 50 600 t • Umsatz: 583 Mio. Fr. (2011) • Schlachtungen: Schweine: 341 000 Kälber: 30 000 Grossvieh: 32 000 Lämmer: 22 000 • Hauptlieferant für Schlachtvieh: Anicom • Inlandanteil an verarbeitetem Fleisch je nach Gattung: bis zu 95 % • Logistik: 75 Kühlfahrzeuge • Bestell-Lieferrhythmus: 24 h pro Tag, 6 Tage pro Woche
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bensmitteln müssen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Landwirt über den Verarbeiter bis hin zur Kühltheke garantiert. Die Bezahlung der Produzenten von Schweinefleisch erfolgt entsprechend dem elektronisch mit dem AutoFomGerät ermittelten Magerfleischanteil. Die Preise für Rinder und Kälber werden auf der Basis der CH-Tax-Klassifizierung festgelegt. Diese wird durch einen Experten der Proviande, das ist die Branchenorganisation Fleisch, ermittelt.
Standards Auch die weitere Verarbeitung erfolgt nach festgelegten Qualitätsstandards und wird laufend kontrolliert. «Das schweizerische Lebensmittelrecht ist gleichwertig wie das EU-Lebensmittelrecht», erklärt Julius Grüter. Er ist Leiter Qualitätsmanagement der Ernst Sutter AG. Die Vorschriften haben zum Zweck, die Konsumenten vor Gesundheitsgefährdung und vor Täuschung zu schützen sowie den hygienischen Umgang mit Lebensmitteln sicherzustellen. «Wir legen Wert darauf, dass alle Betriebe der Ernst Sutter AG nicht nur die gesetzlichen Vorschriften, sondern darüber hinaus auch Qualitätskriterien nach internationalen Standards erfüllen. Dazu kommen unsere gruppeninternen Richtlinien, die auf unserem Qualitäts-Management basieren.» Alle Betriebe der Ernst Sutter AG sind durch die SQS nach der Norm EN ISO 9001:2000 zertifiziert und erfüllen den
international anerkannten Standard BRC (British Retail Consortium). Der BRCStandard stuft die Betriebe in 4 Klassen von A bis D ein. Wobei die Klasse A für keine oder nur geringfügige Abweichungen steht. Alle Betriebe der Ernst Sutter AG sind in dieser A-Klasse zu finden. Die Überprüfung (Audits) erfolgt jährlich und der Auditorenbericht wird den Abnehmern zur Verfügung gestellt. «Diese Standards dienen dazu, unsere Abläufe gemäss Qualitätsmanagement perfekt zu organisieren», erklärt Grüter. Zusätzlich hat das Unternehmen die Bewilligung (Lizenz) zur Produktion verschiedener Markenfleischprogramme wie zum Beispiel Bio-Knospe, Culinarium Ostschweiz, aus der Region (AdR), Suisse Garantie, QM Schweizer Fleisch, Terra Suisse, Terra Suisse regional und Agri Natura.
Verarbeitungsstufen Gemäss Julius Grüter lässt sich der Qualitätssicherungsprozess in der Fleischverarbeitung in acht Prozess-Linien einteilen: 1. Schlachten. 2. Zerlegen. 3. Brühwurstwaren-Herstellung (Cervelat oder Aufschnitt, Olma-Bratwurst). 4. Rohwurstwaren-Produktion (z. B. Salami). 5. Kochpökelware (z. B. Kochschinken). 6. Rohpökelwaren (z. B. Rohschinken oder Mostbröckli, Speck sowie Bündnerfleisch und andere Bündner Spezialitäten). 5 2012 · UFA-REVUE
DF_FEN_Aktuell_0512 ok2_2012 25.04.12 08:50 Seite 7
AKTUELL FENACO Grafik: Standorte der Ernst Sutter AG
Depot Rothrist
Bazenheid Suttero Regensdorf Gastro Metzg AG
Konstanz, DE Suttero GmbH Gossau, St. Gallen F&W Suttero/Gemperli Schlachthof St. Gallen Beteilung Kühe, Rinder, Kälber Schlachthof Bazenheid Beteiligung Schweine
Geuensee Viaca Freienbach Gattiker Depot Prilly Lausanne
Gossau Tiefkühlhaus Beteiligung
Langnau i.E. Reber Churwalden Sulai AG
Depot Tessin
Die Ernst Sutter AG besteht aus sieben Produktions-Betrieben und drei regionalen Auslieferplattformen.
Reinraum: Unter sterilen Bedingungen werden Charcuterieartikel verarbeitet und verpackt.
7. Convenience (Hackfleisch, marinierte Grillstücke). 8. Kochwürste (Blut- und Leberwürste).
Logistik Für die national tätige Un-
Jeder angelieferte Schlachtkörper wird nach verschiedensten Kriterien kontrolliert (Temperatur, Hygiene, visuelle Kontrolle, bakteriologische Proben) und bekommt eine Chargennummer. Während der Verarbeitungsschritte gibt es eine so genannte «In-Prozess-Kontrolle» und ist die Verarbeitung inklusive Verpackung abgeschlossen, erfolgt eine Warenausgangsprüfung. Es gelte das Hürdenprinzip, präzisiert Julius Grüter. Durch Prozessschritte wie Kühlung, Erhitzung (Pasteurisation), Trocknung, Zugabe von Starterkulturen oder die Verwendung von Konservierungsstoffen wird eine Gefährdung des Konsumenten
durch pathogene Mikroorganismen wie Salmonellen-, Listerien- oder Streptokokken verhindert. Neben der «In-Prozess-Kontrolle», die zu jedem Erzeugnis und zu jeder Produktionscharge gehört, gibt es noch weitere Prüfprozesse, die laufend stichprobenweise durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem das Hygienemonitoring, also die Überwachung der Reinigungsprozesse und der Personalhygiene. Jährlich findet eine Mitarbeiterschulung statt. Keiner betritt den Fleischverarbeitungsbetrieb ohne den Gang durch eine Hygieneschleuse. Zudem ist einmal jährlich eine ärztliche Untersuchung zu absolvieren.
ternehmensgruppe ist eine moderne und effiziente Logistik unabdingbar. Die regionalen Auslieferdepots befinden sich in Rothrist (AG), in Prilly/Lausanne (VD) und in Bedano (TI). Sauberkeit und die kompromisslose Einhaltung der Kühlkette stehen beim Transport im Mittelpunkt. Alle 75 Transporter sind mit einem Dual-Kühlsystem ausgerüstet, mit je einer Tiefkühl- und einer Kühlzone. 䡵
Gute Rohware – und diese liefert der Landwirt – ist die Grundlage für Schweizer Qualitätsprodukte. UFA-REVUE · 5 2012
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5 2012 · UFA-REVUE
DF_MA0_Kurznews_0512 ok_2012 24.04.12 16:15 Seite 9
KURZMELDUNGEN MANAGEMENT Fundstück aus den fenaco Archiven:
Ernährungssouveränität Der Begriff Ernährungssouveränität ist noch relativ jung, aber die Frage, ob und wieweit sich ein Land selber ernähren kann und soll, wird schon so lange diskutiert, wie es (National)staaten gibt. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts spielen dabei auch die Genossenschaften eine wichtige Rolle, wie aus den Dokumenten in den Archiven der Genossenschaftsverbände deutlich wird. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts schlossen sich immer mehr Produzenten und Konsumenten in
Genossenschaften zusammen. Und zwar nicht nur, um billiger einzukaufen. Es ging auch um die Überwindung der mit der Industrialisierung und Verstädterung grösser werdenden Distanzen zwischen der Produktion auf dem Land und dem Konsum in der Stadt. Bei der Überwindung der räumlichen und sozialen Distanz zwischen Produzenten und Konsumenten spielten die in den Genossenschaftsverbänden zusammengeschlossenen landwirtschaftlichen Genossenschaften und die im Verband Schweizerischer Konsumvereine organisierten lokalen Konsumvereine eine bedeuten-
Erfreuliches Geschäftsjahr
de aushelfen. Was ist, wenn es dabei zu einem Unfall kommt? Froh ist dabei jener, welcher über eine Aushilfsversicherung verfügt. Die Prämie zum Beispiel bei der Agrisano beträgt 1 Fr. pro Monat. Damit sind Aushilfen und Taglöhner jeden Alters versichert (sofern sie nicht der obligatorischen Unfallversicherung gemäss Bundesgesetz über die Unfallversicherung unterstellt sind). Auskunft: Regionalstellen der Agrisano. Ursula Meier, SBV Versicherungen
Der Genossenschaftsverband Schaffhausen (GVS) konnte im 100. Geschäftsjahr einen Umsatz von 193.7 Mio. Fr. ausweisen. Das Jubiläumsjahr 2011 wurde dazu genutzt, das Unternehmen auf den drei Pfeilern GVS LANDI, GVS Agrar und GVS Schachenmann neu zu positionieren. Für die Zukunft sieht sich der GVS gut aufgestellt. 2012 stünden einige Projekte an, betonte Geschäftsführer Ugo Tosoni (Bild).
Förderung überdenken
So wolle man über 1 Mio. Fr. in die Erneuerung der Getreideannahmestelle und -lagerung investieren. Der Umbau der Tankstelle, Waschanlage und Topshop im Herblingertal werde Mitte Jahr fertig erstellt und GVS Agrar plane einen Neubau bei der Tochtergesellschaft Kohler in Landquart. Auch sei für 2013 ein Neubau der Etrama in Lausanne vorgesehen.
Aushilfeversicherung In der arbeitsreichen Saison sind Bauernfamilien froh, wenn Verwandte, Berufskollegen oder FreunUFA-REVUE · 5 2012
Im Auftrag des Kantons Graubünden untersuchte das Unternehmen BHP Hanser und Partner AG Chancen und Potenziale der Bündner Landwirtschaft. Gemäss der Studie führt der Weg zum Erfolg über eine dynamisch und innovativ agierende Branche, die laufend nach Marktnischen Ausschau hält. Aufgabe des Kantons sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Produktion und das Erfüllen der gemeinwirtschaftlichen Leistungen durch unternehmerisches Handeln begünstigen. Dies werde durch die Bundespolitik erschwert, schreibt BHP. So schliesse der Bund Betriebsformen, welche vom bäuerlichen Familienbetrieb abweichen, von den Direktzahlungen und Investitionshilfen aus. Um Kundenkontakt
de Rolle. Trotz Konflikten und Interessengegensätzen zwischen den Konsum- und Produzentengenossenschaften trug deren Zusammenarbeit viel zur Sicherstellung einer zunehmend für fast alle Bevölkerungsschichten erschwinglichen Ernährung bei. Organisatorisch sichtbar wurde diese Zusammenarbeit, die im Alltag unspektakulär aber wirksam erfolgte, im 1898 gegründeten Genossenschaftsbund und dann im 1934 gegründeten Ausschuss für zwischengenossenschaftliche Beziehungen. Peter Moser, Archiv für Agrargeschichte (AfA)
zu pflegen, seien die Akteure der Landwirtschaft aber gezwungen, sich vertikal zu integrieren. Entsprechend müsse der Bund seine Strategie überdenken. BHP, Newsletter inSicht Nr. 20
Dorfentwicklung Am 22. März führte die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA) in Spiez ihre Generalversammlung durch. Im Vorstand wurden Robert Finger, Bruno Durgiai, Heidrun Moschitz und Anders Gautschi durch Simon Briner, Sandra Contzen, Christian Schader sowie Leslie Berger ersetzt. Die Fachtagung widmete sich dem Thema «Zukunft der Berglandwirtschaft». Peter Rieder (Bild), emeritierter Professor für Agrarökonomie, lieferte einen Einblick in die agrarökonomische Forschung mit den Dorfmodellen und verglich die Bündner Dörfer Vals und Vrin. Warum blieb in den letzten 40 Jahren die Einkommensentwicklung von Vals stabil (rund 1000 Einwohner) und warum verliert im gleichen Zeitraum Vrin kontinuierlich an Einwoh-
Spenden sind abziehbar Wer im vergangenen Steuerjahr für einen guten Zweck gespendet hat, darf den Betrag in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen. Wie hoch die Spende mindestens sein muss, hängt vom Wohnort ab. Im Kanton Zürich müssen die Zuwendungen insgesamt mindestens 100 Fr. betragen. Der maximale Abzug liegt bei 20 % vom Nettoeinkommen. Auch Sachspenden (bewegliches Vermögen, Liegenschaften, Fahrzeuge, Beteiligungen, Markenrechte oder Patente) können zum Abzug gebracht werden. Die Bewertung von Sachspenden ist vom Steuerkommissär unter Mitwirkung der steuerpflichtigen Person vorzunehmen. Ausserdem sind auch Spenden an Bund, Kantone und Gemeinden abziehbar. Nicht abzugsfähig sind Schulgelder, Mitgliederbeiträge, auf die eine Organisation einen statutarischen Anspruch hat, Spenden an Organisationen ohne Steuerbefreiung, Spenden zu Kultuszwecken von religiösen Gemeinschaften oder Zeitspenden (unentgeltlich geleistete Arbeitszeit). Die gemeinnützigen Zuwendungen sind zum Beispiel mit einer Spendenbescheinigung nachzuweisen. Verzeichnisse der juristischen Personen, die steuerbefreit sind, sind bei den kantonalen Steuerämter verfügbar. Annamaria Sebök, Agro Treuhand, Region Zürich AG, www.atzuerich.ch
nern (2011: 254 Einwohner). An der Architektur kann es nicht liegen, denn beide Dörfer sind mit Gebäuden von Stararchitekten beehrt: Vals mit Peter Zumthor (Therme) und Vrin mit Gion A. Caminada (Wakkerpreis, Dorferneuerungspreis). Aber in Vals wurde in Objekte (Vals Wasser, Thermen etc.) investiert, die eine grössere Wertschöpfung und Arbeitsplätze bringen. Esther Bravin
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9
DF_MA1_Etter_0512 ok_2012 24.04.12 16:54 Seite 10
AGRO-TREUHAND MANAGEMENT
Steuern beachten BAU UND BETRIEB VON PHOTOVOLTAIKANLAGEN Die von der Bevölkerung und Politik verlangte Energiewende hin zu erneuerbaren Energien stossen im Bereich von Photovoltaikanlagen auf grosses Interesse in der Landwirtschaftsbranche. Nebst betriebswirtschaftlichen Aspekten sollten aber auch steuerliche Konsequenzen bei derartigen Investitionen überdacht werden.
Christian Etter
Seitens des Vermögens bewirkt die Installation einer Photovoltaikanlage in der Regel eine Erhöhung des Steuerwerts (amtlicher Wert) einer Liegenschaft. Bild: ipix.com
Betrachtet man die steuerliche Handhabung von Photovoltaikanlagen, so ist in erster Linie zwischen Anlagen des Geschäfts- und des Privatvermögens zu unterscheiden. Die entsprechende Qualifikation richtet sich nach der von der Steuerverwaltung angewandten Präponderanzmethode. Wird die Anlage auf einer Liegenschaft des Geschäftsvermögens gebaut, so gehört auch die Anlage zum Geschäftsvermögen. Dasselbe gilt für Anlagen auf Liegenschaften des Privatvermögens. Die Zuteilung einer Liegenschaft zum Privat- oder Geschäftsvermögen wird von der Steuerverwaltung gemäss der überwiegenden Nutzung vorgenommen. Befindet sich die Anlage neben einem Gebäude, so gilt die Zuteilung gemäss der Zuteilung des Grundstücks.
Erstbilanzierung Nach der Investition gilt es, die Anlage korrekt zu bilanzieren. Dabei sind die gesamten Gestehungskosten ohne Verrechnung allfälliger Subventionen oder anderer finanziellen Beihilfen zu aktivieren. Das Bruttoprinzip muss eingehalten werden. Kosten für den ordentlichen Unterhalt wie auch für allfälligen Ersatz wie beispielsweise von Wechselrichtern sind der Erfolgsrechnung zu belasten.
Abschreibungen Bei den Abschreibungen der Anlage sind kantonale Unterschiede zu berücksichtigen. In der Regel sind Sofortabschreibungen in der Höhe von allfälligen Subventionen im Jahr der Erstellung zulässig. Beim restlichen Buchwert sind von der Steuerverwaltung Abschreibungsquoten von bis zu 50 % vom Buchwert in den ersten zwei Jahren zugelassen. Somit besteht 10
die Möglichkeit, in grösserem Umfang stille Reserven auf dem Anlagevermögen erfolgswirksam zu bilden. Die getätigten Abschreibungen auf einer Photovoltaikanlage führen zu kumulierten Abschreibungen. Wird die Liegenschaft zu einem späteren Zeitpunkt veräussert oder ins Privatvermögen überführt, was seitens der Steuerverwaltung gleich einer Veräusserung angesehen wird, so führen die kumulierten Abschreibungen zu einem höheren Liquidationsgewinn. Darauf gilt es AHVBeiträge abzurechnen. Je nach Situation der Betriebsleiterfamilie sind erhebliche Steuern zu bezahlen.
Einnahmen Die Einkünfte aufgrund der Photovoltaikanlage des Geschäftsvermögens stellen betrieblichen Ertrag dar. Sie sind der Erfolgsrechnung gutzuschreiben. Als Einkünfte gelten sowohl Vergütungen aus dem produzierten Strom wie auch allfällige Subventionen (Einmalzahlungen oder laufende Beiträge). Wird die Liegenschaft Dritten ohne eigene Beteiligung an den Anlagekosten zur Installation zur Verfügung gestellt, werden diese Einkünfte als Mieteinnahmen verbucht.
Arbeiten für Dritte, Agrotourismus oder Wiederverkauf von zugekauften Produkten kann aber durch die Realisierung einer Photovoltaikanlage die Mehrwertsteuerpflicht unter Umständen ausgelöst werden. Genaue Abklärungen lohnen sich in diesem Falle, zumal eine rechtzeitige Anmeldung bei der Steuerverwaltung nötig würde. In Betracht der hohen Investitionssumme einer Photovoltaikanlage, können in diesem Falle hohe Vorsteuern geltend gemacht werden. Allerdings sind dann alle Einkünfte aus der Anlage zum Normalsatz zu versteuern. Nicht mehrwertsteuerpflichtig sind Einkünfte von Dritten für eine zur Verfügung gestellte Liegenschaft. Da der Betrieb in diesem Falle selber nicht an
Mehrwertsteuer Hinsichtlich Mehrwertsteuer stellen sämtliche Einkünfte aus dem Verkauf von Energie Umsätze dar, auf welchen Mehrwertsteuer abgerechnet werden muss. Da aber auch bei grösseren Anlagen die Umsatzgrenze von 100 000 Fr. kaum erreicht wird, bewirkt der Bau einer Anlage nicht automatisch, dass der Betrieb mehrwertsteuerpflichtig wird. Bei Betrieben mit anderen mehrwertsteuerpflichtigen Umsätzen wie beispielsweise 5 2012 · UFA-REVUE
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AGRO-TREUHAND MANAGEMENT der Anlage beteiligt ist, werden die Einnahmen als Mieteinnahmen angesehen.
Anlagen des Privatvermögens Grundsätzlich sind die Investitionen in neue Anlagen wertvermehrend und deshalb nicht als Unterhalt auf der Steuererklärung abziehbar. Steuerrechtliche Bestimmungen sehen aber je nach Kanton bei Investitionen zur Nutzung erneuerbarer Energien einen Abzug als Unterhaltskosten vor. Diese Sonderregelung gilt nur für bereits bestehende Bauten, bei komplettem Neubau kann kein Abzug vorgenommen werden, jedoch dürfen die entsprechenden Investitionen bei einem späteren Verkauf als Anlagekosten von der Grundstückgewinnsteuer abgezogen werden. Die Ausscheidung ist aber teilweise schwierig und die Rechtsprechung bei der Abgrenzung zwischen einem Neubau und einem Unterhalt uneinheitlich. Eine
vorzeitige Abklärung mit der Steuerverwaltung ist aus steuerplanerischer Sicht sinnvoll. Sämtliche Einnahmen aus den Einspeisevergütungen sind bei den Liegenschaftserträgen auf dem Formular der entsprechenden Liegenschaft zu deklarieren. Wird ein Teil des produzierten Stroms selbst genutzt und entsprechend mit der Einspeisevergütung verrechnet, so muss der Bruttoertrag ohne Abzug des Eigenverbrauchs deklariert werden. Subventionen von Dritten sind nur bei Investitionen an bestehenden Bauten als steuerbare Einkünfte zu deklarieren, bei kompletten Neubauten hingegen werden lediglich die Anlagekosten vermindert. Seitens des Vermögens bewirkt die Installation einer Photovoltaikanlage in der Regel eine Erhöhung des Steuerwerts (amtlicher Wert) einer Liegenschaft, der Eigenmietwert bleibt aber unverändert. 䡵
Tabelle: Steuerlicher Überblick Privatvermögen Abgrenzung von Neubauten Investitionen bei bestehenden Liegenzu bestehenden Bauten schaften sind abzugsfähig, kein Abzug bei Neubau und neubauähnlichen Umbauten. Zeitliche Bemessung Periodizitätsprinzip, massgebend ist der zu bestehenden Bauten Zeitpunkt der Fälligkeit des Aufwandes. Bemessung des Einkommens Einspeisevergütungen stellen Einkünfte aus unbeweglichem Vermögen dar. Verzicht auf Besteuerung eines Ertrages bei Eigenbedarfsanlagen. Subventionen Bei bestehenden Gebäuden: Minderung der abzugsfähigen Liegenschaftskosten. Bei Neubauten und neubauähnlichen Umbauten: Minderung der Anlagekosten. Geschäftsvermögen Aktivierungspflicht Nach handelsrechtlichen Grundsätzen. Bruttoprinzip beachten bei einmaligen Subventionszahlungen. Abschreibungen Gemäss Merkblatt ESTV A-2001. Sofortabschreibungen in der Höhe allfälliger Subventionsleistungen möglich. Einkommen aus Einspeise- Einkommen aus selbstständiger Erwerbsvergütung usw. tätigkeit oder Teil des Unternehmensergebnisses juristischer Personen. Subventionen Periodische wie auch einmalige Leistungen werden als Einkommen oder Ertrag qualifiziert. Präponderanz Übliche Grundsätze. Die Installation einer PV-Anlage sollte nicht zu einer gegenüber der bisherigen Qualifikation abweichenden Beurteilung führen. Gemäss Analyse der schweizerischen Steuerkonferenz vom 15.02.2011.
Autor Christian Etter, Agro-Treuhand Seeland AG, Herrenhalde 80, 3232 Ins, www.treuhand-seeland.ch Adressen der Agro-Treuhandfirmen: www.satv-asaf.ch.
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MANAGEMENT
Die Kunst des Käsens ALPKÄSEPRODUKTION Eine solide Sennen-Ausbildung ist den Bündnern einiges wert, wissen sie doch, die Qualität des Alpkäses kommt von Können, ist altes Handwerk verbunden mit neuesten Technologien, wobei peinlich sauber gearbeitet werden muss.
Es ist der letzte Tag des einwöchigen Wiederholungskurses für Alpsennen im März 2012. Um 5.30 Uhr standen die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer startbereit und machten sich in Zweierteams an die Käseproduktion. Holzkessi, Dampfkessi, Gaskessi und der Pasteur werden in Funktion genommen. Im Labor stehen die Kulturen bereit, in der Butterproduktion die Mödeli und im Käsekeller wartet der Käse auf die Schmiere. Kurz vor halb zwölf stecken die Käse in der Presse, schön verpackt werden die Buttermödeli gekühlt und im Keller reift der Käse. Längst nicht jeder kann diesen Kurs besuchen. Nur nach mehrjähriger Alperfahrung und mit einem Alpvertrag für eine Bündner Alp wird man zugelassen. Älpler, die den Grundkurs besucht haben und eine fünfjährige Sennenerfahrung vorweisen, profitieren zudem vom Alpfonds, über den die Ausbildungskosten der einwöchigen Kurswoche inklusive Kost und Logis am Plantahof finanziert werden.
Qualität Heutzutage steht Qualität nicht nur für Gourmet-Ansprüche, sondern vor allem für Rückverfolgbarkeit. Älpler und Sennen müssen zuverlässig Aufzeichnungen und Rapporte führen – und auch das will gelernt sein. So findet nach dem vormittäglichen Praxisteil in der Sennerei am Nachmittag die Theorie statt. Auch sind die Gourmet-Alpkäse-
Käse macht man zweimal: Einmal in der Käserei und einmal im Keller.
produzenten im Sommer nicht allein auf sich angewiesen: Die beiden Milchwirtschaftsberater Bruno Beerli und Stefan Bless besuchen ihre Schützlinge auf der Alp und stehen für Rat und Tat zur Verfügung.
Grundkurs Für die «Frischlinge» findet der Sennenkurs im April statt. Dieser Grundkurs dauert drei Wochen und zugelassen ist, wer einen Anstellungsvertrag für den Sommer auf einer Bündner Alp vorweist. Verlangt sind zudem
Spruch im Käsekeller des Plantahofs.
Das Käser-Lehrerteam: Stefan Bless, Jan Walder, Sonia Luck und Bruno Beerli.
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MANAGEMENT
40 20 0 Alpkäse
Frischkäse
Joghurt, Quark, Butter Rahm
Ziegenkäse, Schafkäse, ZiegenSchafFrischkäse Frischkäse
Die gelben Balken zeigen die Ja-Antworten auf die Frage: Welche Alpprodukte und -dienstleistungen kaufen Sie? Die grünen Balken zeigen die Kaufbereitschaft der Konsumenten (würde ich neu oder wieder kaufen), die bisher die benannten Alpprodukte nicht gekauft haben. Eindeutig zeigt sich ein Potenzial für den Absatz weiterer Alpkäsespezialitäten und Alpmilchprodukte. Es wurden 537 Konsumentinnen und Konsumenten befragt. Quelle: Verbundprojekt AlpFutur, WSL.
Grafik 2: Gründe für die Produktion von Alpprodukten 60 40
Gäste auf der Alp haben
andere Gründe
0
Vorhandene Infrastruktur
20
Aufgrund Tierbesatz
Melkkenntnisse und dass man mindestens einen Sommer auf einer Kuhalp mit Milchverarbeitung verbracht hat. Es ist ein kunterbuntes Völkchen, das diese Kurse besucht. Das Alter liegt zwischen 25 und 60, vertreten sind verschiedenste Berufe (auch diplomierte Milchtechnologen) und viele Nationalitäten. Die Kosten für den dreiwöchigen Kurs betragen inklusive Vollpension
Gemäss TSM Treuhand hat zwischen 2000 und 2010 die Zahl der milchverarbeitenden Alpbetriebe um 18 % abgenommen. Aber die Produktivität der verbleibenden Alpbetriebe ist gestiegen, denn die Alpkäseproduktion hat zwischen 2003 und 2010 um 18 % zugenommen. Rosa Böni und Irmi Seidl untersuchten im Rahmen des wissenschaftlichen Projektes AlpFutur den Absatz und das Potenzial von Alpprodukten. Sie befragten
60
aus Traditionsgründen
Alpprodukte im Trend
80
Absatzmöglichkeiten
dem Kursangebot «Ziegenmilchverarbeitung». Auch in diesem Bereich ist das jeweils zweitägige Kursangebot für Anfänger und Fortgeschrittene aufgesplittet. Ziegenmilchprodukte wie Halbhartund Weichkäse oder Ziger sind im Trend. Die Kurse werden sogar doppelt ausgeschrieben und sind jeweils voll ausgebucht, am besten lässt man sich auf die Warteliste setzen.
Erfolgter Kauf in % der Antwortenden Kaufabsicht in % bisheriger Nicht-Käufer
100
Es ist rentabel
«Bezüglich der Alpung stimmt mich die AP 2014-2017 zuversichtlich, denn es ist eine Erhöhung der Sömmerungsbeiträge und die Einführung eines tierbezogenen Alpungsbeitrages vorgesehen. Zudem sind neu auch Biodiversitäts- und Landschaftsqualitätsbeiträge für die Alpen möglich», erklärt Curdin Foppa vom Plantahof.
Neue Wege geht der Plantahof mit
Grafik 1: Potenzielle Nachfrage nach Alpmilchprodukten
Prozent
Alpkäse ist beliebt und kennt keine Absatzschwierigkeiten. Im Gegenteil die Nachfrage ist gross und wird noch steigen, da es tendenziell immer weniger Kuhalpen geben wird, erklärt Curdin Foppa. Er ist Hauptverantwortlicher für Beratung und Weiterbildung im Kanton Graubünden am Plantahof.
540 Fr., wobei die reinen Kurskosten von 440 Fr. der Alpgenossenschaft in Rechnung gestellt werden.
Prozent
Allseits beliebt – Alpkäse
Die Balken zeigen die Gründe der Produzenten, Alpprodukte herzustellen. In der Kategorie «andere Gründe» nannten die Befragten: Selbstversorgung, ideelle Gründe, Freude an der Alpprodukteproduktion, keine Möglichkeit die Milch abzuliefern, personelle und organisatorische Gründe. Es wurden 262 Alpbewirtschaftende befragt. Quelle: Verbundprojekt AlpFutur, WSL.
Alpmeister, Bauern, Älpler aber auch Konsumenten. Die Konsumenten charakterisieren Alpkäse als einzigartiges, rares und natürliches Produkt, raufutterbasiert und gut rückverfolgbar. Generell sei eine höhere Zahlungsbereitschaft für Alpkäse als für Talkäse vorhanden. Gefragt seien nicht nur traditionelle Alpprodukte, sondern auch Innovationen mit verschiedenen Käsesorten aus Schaf- oder Geissenmilch (Grafik 1). Wichtig sei auch die Verfügbarkeit der Alpprodukte, bisher vor allem in alpnahen Gebieten, das beeinflusse die Kaufhäufigkeit positiv. Die Alpkäseproduktion wird aber nicht nur dank Absatzpotenzial und Rentabilität aufrechterhalten, sonder auch durch eine gehörige Portion Traditionsbewusstsein und Leidenschaft (Grafik 2). 䡵 UFA-REVUE · 5 2012
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Das Kursprogramm des Plantahofs ist abrufbar unter ww.plantahof.ch. Käserkurse gibt es auch am Inforama Berner Oberland, in Glarus, im landwirtschaftlichen Zentrum Châteauneuf (VS), Grangeneuve (FR), Mezzana (TI), Salez, Seedorf (UR) und Visp (VS). Die Studie «Alpprodukte und Alpdienstleistungen in ausgewählten Regionen der Schweiz.» von Rosa Böni und Irmi Seidl. www.wsl.ch, www.alpfutur.ch
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Milchpreissegmentierung: Mit dem ABC rechnen
DIE «MILCHBÜECHLI-RECHNUNG» wird kompliziert. Bei einer konsequenten Durchsetzung der geplanten Milchpreis-Segmentierung muss der Betrieb gleich drei Milchpreise durchrechnen, ob sich eine Produktionsausdehnung lohnt.
Christian Gazzarin
Seit diesem Jahr hat Emmi bei ihren Direktlieferanten die Milchsegmentierung konsequent umgesetzt. Die Milchmenge wird dabei nach dem Verhältnis 65:25:10 den drei unterschiedlichen Preisniveaus A, B und C zugeteilt. Unter Abzug der Transportkosten und Berücksichtigung eines Marktentlastungsbeitrages für die CMilch ergaben sich im Januar 2012 folgende Milchpreise: A-Milch: 59 Rp.; BMilch: 50.2 Rp. und C-Milch: 39.4 Rp. inklusive Marktentlastungsbeitrag (gewichteter Milchpreis = 54.84 Rp.). Wird weniger Milch produziert, steigt der gewichtete Milchpreis, indem der Anteil der C-Milch entsprechend verringert wird. Umgekehrt sinkt der gewichtete Milchpreis, wenn mehr Milch produziert wird (der C-Anteil steigt dementsprechend). Das Rechnungsbeispiel (Tabelle 1) zeigt den betriebswirtschaftlichen Effekt dieses A-B-C-Modells, speziell bei Betrieben mit Überkapazitäten.
Betriebe mit Überkapazitäten Nicht wenige Betriebe haben in letzter Zeit ihre Milchmenge ausgedehnt und vor allem mit Stallumbauten (Laufstall)
in CHF
Grafik: Jahreseinkommen mit den Varianten ABC-Milch 80 000
Weniger Einkommen, weniger Arbeit Bei der Variante 1 reduziert
60 000
der Betrieb seine Herde um fünf Kühe. Unter Annahme von konstanten Preisen für das A, B und C Segment steigt der Milchpreis durch die Mengenreduktion immerhin von 54.8 um 2.1 auf 56.9 Rp. Doch der Einkommensverlust liegt bei jährlich 12 993 Fr. und die Arbeitsverwertung sinkt auf Fr. 8.80 je Stunde.
40 000 20 000 0
14
auch ihre Kapazitäten erweitert. Dabei dürfte ein beträchtlicher Anteil der Betriebe eher etwas grosszügiger als der aktuelle Bedarf gebaut haben. Das macht aus betriebswirtschaftlicher Sicht grundsätzlich nur Sinn, wenn diese freien Kuhplätze auch innert nützlicher Frist ausgelastet werden, ansonsten wird die Milch mit unnötigen Fixkosten belastet. Allenfalls kann man den Raum noch anderweitig nutzen (z. B. Lager, Kälbermast). Ausgehend von dieser Annahme ist die Situation eines fiktiven Milchwirtschaftsbetriebs mit 35 Kühen, der jedoch noch Platz für weitere fünf Kühe hätte, rechnerisch dargestellt. Der Betrieb befindet sich in der Talregion, seine Kühe haben einen Stalldurchschnitt von jährlich 7700 kg Milch und im Sommer wird die Weidefütterung mit Grasund Maissilage ergänzt. Die Aufzucht ist über einen Aufzuchtsvertrag ausgelagert. Die Arbeitsverwertung liegt in der Referenzsituation bei Fr. 11.30 je Stunde. Ausgehend von dieser Referenzsituation werden unter Anwendung des ABC-Systems vier Varianten berechnet und deren betriebswirtschaftliche Auswirkung dargestellt (Grafik). Hierfür wurde das Vollkosten-Simulationsmodell der ART angepasst.
Referenz Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4
A-B-C-Milch produzieren: Besonders in der Klemme sind Betriebe, die ihren Stall noch nicht ausgelastet haben.
Zwar hat der Betrieb mit diesen Massnahmen um 408 Stunden mehr Arbeitszeit und um 2.45 ha mehr Fläche zur Verfügung, die Drosselung der Produktion ist jedoch nur lohnend, wenn er auf der zusätzlichen Fläche oder mit der zusätzlichen Arbeitszeit mittels alternativen Erwerbsquellen mindestens den Einkommensverlust wettmachen kann. Dies ist bei einem Abbau von fünf Kühen erst der Fall, wenn mit einer anderen Tätigkeit mindestens 32 Fr. je Arbeitsstunde (12 993 Fr. dividiert durch 408 Stunden) beziehungsweise 5300 Fr. Einkommen je ha (12 993 Fr. dividiert durch 2.45 ha) erwirtschaftet werden können.
Auslastung lohnt sich Variante 2 geht davon aus, dass der Betrieb seinen Stall voll auslastet und die Herde auf 40 Kühe aufstockt (5 zusätzliche Kühe). Das Einkommen steigt trotz Milchpreissenkung von 1.9 Rp. (52.9 Rp.) um 13 172 Fr. Der Arbeitsanfall steigt ebenfalls auf 386 Stunden jährlich und für das Futter wird 2.45 ha mehr Land benötigt. Die zusätzlich benötigte Arbeits5 2012 · UFA-REVUE
DF_MA4_ProfiLait_0512ok_2012 24.04.12 16:57 Seite 15
PROFILAIT MANAGEMENT zeit ist mit der Produktionsausdehnung immerhin mit 34 Fr. je Stunde entschädigt (13 172 Fr. dividiert durch 386 Stunden). Und eine Alternativkultur muss ein Einkommen von mindestens 5400 Fr. je ha abwerfen um gleichzuziehen. Demnach dürfte sich die Produktionsmengenausdehnung trotz Milchpreissenkung lohnen.
Extensivieren Varianten 3 und 4 zeigen, was bei einer Extensivierung passiert, kann doch die Milchmenge auch über eine einfachere Fütterung und tiefere Milchleistungen reduziert werden. Dementsprechend wird in der Berechnung der Stalldurchschnitt der Milchkühe um 1000 kg pro Kuh und Jahr zurück genommen (6700 kg). In der Sommerfütterung wird kein konserviertes Futter mehr verfüttert, sondern nur noch Frischgras in Form von Weide und Eingrasen. Unter diesen Vorgaben resultiert bei 35 Kühen (Variante 3) im Vergleich zur Ausgangsvariante nur noch ein leichter Verlust doch bei voll ausgelastetem Stall (Variante 4) ergibt sich eine Einkommenssteigerung von jährlich 11 593 Fr., wobei der zusätzliche Mehraufwand gar mit 45 Fr. je Stunde abgegolten ist (11 593 Fr. dividiert durch 255 Stunden). Die Arbeitsverwertung erzielt mit Fr. 13.55 je Stunde das beste Ergebnis aller Varianten. Die Produktionsmenge fällt dabei leicht geringer aus als bei der Ausgangsvariante und der Milchpreis ist entsprechend um 0.4 Rp. höher. Bei einer Steigerung des Weideanteils wird das Ergebnis entsprechend noch besser (nicht in Tabelle). Was kostet eine zusätzliche Kuh? Über all diesen Berechnungen steht immer die Frage: Was kostet mich eine zusätzliche Kuh bei vorhandenen Überkapazitäten (Tabelle2)? Ausgehend von einem Bestand von 35 Kühen stehen jährliche Mehrkosten von 2863 Fr. (ohne Arbeit) einem Mehrerlös von 5093 Fr. gegenüber (inklusive Nebenerlöse und Direktzahlungen). Dies entspricht damit einem zusätzlichen Einkommen von 2230 Fr. je Kuh, mit dem ich unter anderem die Mehrarbeit entschädigen kann. Bei 96 Stunden Mehrarbeit ergibt dies immerhin rund 23 Fr. je Arbeitsstunde, wenn der Landwirt keinen zusätzlichen Zinsanspruch für UFA-REVUE · 5 2012
Tabelle 1: Varianten mit ABC-Milch Varianten Hauptfutterfläche (intensiv) Stallkapazität Kühe Milchleistung Milchpreis Einkommen Arbeitsverwertung Arbeitszeit Veränderung: – Einkommen – Arbeitszeit – Flächenveränderung
Einheit ha Anzahl Plätze Anzahl kg / Jahr Rp. / kg Fr. / Jahr Fr. / h Akh / Jahr
Referenz 17.16 40 35 7700sw 54.8 53 878 11.29 3454
1 14.71 40 30 7700sw 56.9 40 885 8.84 3046
2 19.61 40 40 7700sw 52.9 67 050 13.35 3839
3 16.15 40 35 6700ew 56.9 52 588 11.63 3291
4 18.46 40 40 6700ew 55.2 65 471 13.55 3709
– 12 993 – 408 – 2.45
13 172 386 2.45
– 1290 – 163 – 1.01
11 593 255 1.30
Tabelle 2: Kosten einer zusätzlichen Kuh Postion Aufzucht, Besamung, Gesundheit Zukauf Futter, Hilfsstoffe variable Maschinenkosten Landkosten (Pacht) Diverses Total Mehrkosten
Mehrkosten 1041 759 626 369 68 2863
Milcherlös Fleisch-/Zuchterlöse Direktzahlungen Total Mehrerlös
Mehrerlös (Fr.) DZ bisher 2979 834 1280 5093
Mehreinkommen in Fr. Mehraufwand (Akh / Jahr) Mehreinkommen je Stunde (Fr.)
2230 96 23.23
neue DZ (WDZ)
990 4803 1940 96 20.21
Beispiel Referenzsystem: 40 Plätze, Anstieg von 35 auf 36 Kühe. Bremsender Effekt durch AP 2014-2017 (WDZ) und C-Preis.
das Eigenkapital geltend macht. Eine wesentliche Einkommenswirkung haben die Direktzahlungen (Mehrerlös: 1280 Fr.). Eine Berechnung nach den bisher bekannten Ansätzen in der Botschaft für das neue Direktzahlungssystem AP 2014 – 2017 (Grünland-, Acker-, Raus- und BTS-Beiträge, Rest = Anpassungsbeiträge) zeigt in der zweiten Spalte der Tabelle wie aufgrund der wegfallenden RGVE-Beiträge der Intensivierungsanreiz (Vergrösserung der Herde) tatsächlich etwas reduziert wird, indem pro Kuh der Mehrerlös um 290 Fr. gesenkt wird.
ausfallen. Allerdings ist auch festzuhalten, dass beim aktuellen Preisverhältnis zwischen Milch und Kraftfutter tiefere Milchleistungen und damit verbundene Kostensenkungen nicht nur zu tieferen Produktionsmengen, sondern auch zu einem höheren Einkommen führen können. Milchleistungssteigerungen sind deshalb im gegenwärtigen Umfeld aus wirtschaftlicher Sicht sehr kritisch zu beurteilen. Klar ist auch, dass Neuinvestitionen nicht rentabel sein können, sofern die zusätzlichen Produktionskapazitäten auf dem C-Preis basieren. 䡵
Fazit Der für die Berechnung unterstellte C-Milchpreis (39.4 Rp.) wird unternehmerisch denkende Betriebe mit Überkapazitäten kaum davon abhalten, die leeren Kuhplätze zu füllen. Dies betrifft vor allem Betriebe mit mangelnden Alternativen zur Milchproduktion. Hierzu müsste die Differenz der Preise höher
Autor Christian Gazzarin, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen
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KOOPERATION MANAGEMENT
Gemeinsame Fruchtfolge DIE VORTEILE DER SPEZIALISIERUNG voll ausschöpfen ohne die Fruchtfolgeregeln zu vernachlässigen, ist seit 20 Jahren das Motto der Fruchtfolgegemeinschaft von Joël Terrin, Stefan Hugi, Eliane Schnyder und Valentin Crausaz im waadtländischen Granges-Marnand.
Die Kulturen werden auf den jeweils am besten geeigneten Böden angebaut. Durch die Spezialisierung widmet sich jeder Teilhaber jenen Betriebszweigen, für die er am besten fähig ist. Dadurch kann sich jeder auch bezüglich der Investitionen spezialisieren. Die Investitionen haben eine hohe Auslastung und können rascher abgeschrieben werden, was ein rechtzeitiges Investieren in leistungsfähigere, moderne Technologie ermöglicht.
Maurice und Joël Terrin – Kartoffeln und Zuckerrüben Der Betrieb der Familie Terrin hat sich auf die Kartoffel- und Zuckerrübenproduktion spezialisiert. Mit je 30 % Fruchtfolgeanteilen würde er den ÖLN nicht erfüllen. Der Flächenabtausch ermöglicht es ihm, diese Flächenanteile aufrechtzuerhalten. Die gewünschte Anbaupause von mindestens 5 Jahren kann er gut einhalten. Auch ermöglicht ihm die Gemeinschaft frühestens nach 3 Jahren Kunstwiese Kartoffeln anzubauen, um das Drahtwurmrisiko tief zu halten. Und innerhalb der Fruchtfolgegemeinschaft kann er sich auf die am besten geeigneten Böden konzentrieren.
Stefan Hugi – Milchkühe und Kartoffeln Der Betrieb der Familie Hugi produziert als einziger in der Gemeinschaft Milch. Mit seinen 50 Kühen produziert er Milch für die Herstellung von «Le Marechal»-Käse. Im Rahmen der Spezialisierung hat er Zuckerrübenkontingente abgegeben und dafür Milchlieferrechte übernommen. Mit seinem hohen Kunstwiesenanteil hätte er ohne Gemeinschaft Probleme mit den Drahtwürmern in den Kartoffeln. 16
Tabelle: Fruchtfolgeprobleme und deren Lösung dank Gemeinschaft Kultur
Anteile Einzelbetrieblich Betrieb Terrin Kartoffeln 32 % Zuckerrüben 30 % Betrieb Hugi Kartoffeln *17 % Betrieb Schnyder Winterweizen 64 % Zuckerrüben 35 % Betrieb Crausaz Weizen 50 % *Drahtwurmprobleme wegen 64 % Kunstwiese
Eliane Schnyder – Weizen und Zuckerrüben Die Bäuerin hat sich dem Verein «vivre la ferme» verschrieben. Es richtet sich vor allem an Schulen und soll den Kindern das Zusammenleben von Mensch und Natur in praxisnahem Umfeld nahe bringen. Dieser Verein, 1996 gegründet, beanspruchte sehr viel Zeit und Energie. So übertrug sie das Milchlieferrecht an Stefan Hugi und übernahmen im Gegenzug ein Zuckerrübenkontingent. Das Futter aus dem Grünland geht zu Stefan Hugi. Ohne Gemeinschaft könnte sie keine Fruchtfolge mit 65 % Winterweizen und 35 % Zuckerrüben betreiben.
Valentin Crausaz – Tabak und Getreide Der Betrieb der Familie Crausaz setzt auf den arbeitsintensiven Tabakanbau. Über 6 ha beträgt die Anbaufläche. Die übrigen Betriebszweige sind arbeitsextensiv (Getreide und Munimast). Ohne Gemeinschaft würde be-
ÖLN Anforderung
Anteile Gemeinschaft
25 % 25 % 25 % 50 % 25 % 50 %
15 % 13 % 32 % 13 % 32 %
Joël Terrin mit Sohn Yann hat sich auf Zuckerrüben und Kartoffeln spezialisiert.
sonders beim Weizenanbau die Fruchtfolge an Grenzen stossen.
Organisation
und
Vertrauen
Joël Terrin plant die Fruchtfolge über alle Betriebe, also insgesamt über rund 146 ha. Davon sind rund 121 ha Ackerfläche. Er versucht, die Fruchtfolge so zu organisieren, dass die Fruchtfolgeregeln eingehalten werden, die Kulturen auf die jeweils am besten geeigneten Böden kommen und die Bewirtschaftungsparzellen arbeitswirtschaftlich optimal gestaltet werden. Es ist eine Aufgabe, die ein hohes planerisches und organisatorisches Talent benötigt. Aber ohne diese Zusammenarbeit wäre die gewünschte Spezialisierung nicht machbar. Und ganz speziell ist, dass die Zusammenarbeit seit über 20 Jahren ohne schriftlichen Vertrag funktioniert. Es ist nicht die empfohlene Praxis, aber sehr erfreulich. 䡵
Autor Beat Gügler, Dr. Dipl. Ing. Agr. ETH, Warth (TG)
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Massey Ferguson ergänzt Baureihe «7600» Im letzten Herbst präsentierte Massey Ferguson die neue Traktorenbaureihe «7600» mit vier Modellen. Nun wird diese Serie ebenfalls mit vier neuen Modellen nach unten erweitert. Die mit 6-Zylinder Motoren von Sisu ausgerüsteten Modelle «7614», «7615», «7616» und «7618» weisen Leistungen im Bereich von 140 bis 175 PS (maximale Leistung nach ISO) auf, können mit drei verschiedenen Getrieben («Dyna-4», «Dyna-6» und «Dyna-VT») ausgerüstet werden und sind in drei verschiedenen Ausrüstungsklassen («essential», «efficient» und «exclusiv») verfügbar. Sie werden die bestehenden 6-Zylinder-Modelle der Baureihen «5400», «6400» und «7400» mittelfristig ablösen. Mit dem
Modell «7618» kommt zudem ein neues Element in diese Leistungsklasse. Gemäss Aussagen von Massey Ferguson soll dieses 175-PSModell mehr als eine Tonne leichter sein als vergleichbare Modelle auf dem Markt und somit insbesondere bei Transport- und Feldarbeiten, wo die Bodenschonung oberste Priorität hat, seine Stärken ausspielen.
Wie die grossen Brüder der Serie «7600», so verfügen auch die neuen Modelle dieser Baureihe über die erneuerte, geräumigere Kabine mit den neu gestalteten Bedienpanels. Um die Abgasnormen der Stufe 3b einzuhalten, setzt Massey Ferguson auch bei diesen Modellen auf die SCR-Technik mit integriertem Dieseloxidationsfilter.
Viel Eigenregie bei Merlo
Mehr als nur Normen erfüllen
Flexibler Pflugpacker
Auf Einladung der Firma Mahler besuchten 30 Merlo-Kunden die Produktionsstätten und das Forschungszentrum mit Versuchsgelände in der Provinz Cuneo im Nordosten Italiens. Auf dem Rundgang konnte man feststellen, dass in einem Teleskopstapler von Merlo sich über 92 % in Eigenregie entwickelte, konstruierte und produzierte Teile finden. Ein wichtiger Anteil und
Effiziente Lösungen und gleichzeitig die Umwelt schonen, das waren die Ziele, welche sich die Verantwortlichen von Case bei der Lancierung von «Efficient Power System» gesetzt haben. Damit diese Ziele auch erreicht werden, sind in den 29 Forschungs- und Entwicklungszentren, verteilt über verschiedene Kontinente, hunderte von Ingenieuren an der Arbeit. Alleine in der Zentrale in Illinois (USA) arbeiten über 600 Personen an der Weiterentwicklung von Traktoren, Mähdreschern, Baumaschinen und Motoren. Dabei kommen modernste Laboratorien zum Einsatz, in denen sich die Maschinen bei verschiedenen Belastungsstufen, Aussentemperaturen und weiteren wechselnden Rahmenbedingungen beweisen müssen.
Im Gegensatz zu bisherigen Packern mit fixer Arbeitsbreite passt sich der neue «FlexPack» von Lemken auto-
die Garantie für ein erfolgreiches Bestehen ist aus Sicht der Verantwortlichen die Investition in Forschung und Entwicklung. Rund 10 % des erwirtschafteten Gewinnes werden in diesen Bereich reinvestiert. Heute sind rund 40 Entwicklungen von Merlo patentiert und rechtlich geschützt. UFA-REVUE · 5 2012
matisch der Arbeitsbreite des Pfluges an, da der Packerrahmen parallel zum Pflugrahmen läuft. So ist ausgeschlossen, dass Ackerstreifen doppelt gepackt werden, falls der Pflug seine maximale Arbeitsbreite nicht ausnutzt und es erfolgt eine gleichmässige Rückverfestigung des Bodens. Ein weiterer Vorteil ist, dass der «FlexPack» schon beim Pflügen der ersten Furche zum Einsatz kommt und sowohl am Vorgewende als auch beim Grenzpflügen verwendet werden kann. Für eine gute Rückverfestigung lässt sich die Druckbelastung des «FlexPack» hydraulisch einstellen.
Subaru «Legacy» geht in den Kanton Baselland Als Hauptgewinnerin des Knowhow-Wettbewerbs 2011 der UFARevue wurde Mirjam Thommen aus Wintersingen (BL) gezogen. Sie gewinnt einen Subaru «Legacy 2.0i AWD Swiss» und durfte den Schlüssel dazu zusammen mit ihrem Mann Christian aus den Händen von Bruno Spicher, Verkaufsleiter von Lely, und von Emil Strub, Chef und Inhaber der gleichnamigen Garage in Buckten (BL), entgegennehmen. Die Familie Thommen bewirtschaftet in Wintersingen einen Betrieb mit Milchwirtschaft, Ackerbau und Pferdehaltung. Als regelmässige und intensive Leserin der UFA-Revue hat Mirjam Thommen das Rätsel rund um die neue PressWickel-Kombination «Tornado» von Lely in der Oktober-Ausgabe 2011 richtig gelöst und das entsprechende Lösungswort per E-Mail der Redaktion zugeschickt. Die UFA-Revue gratuliert ihr und ihrem Mann Christian zu ihrem stolzen Hauptpreis, dankt Subaru Schweiz, Agromont, New Holland Center, Kuhn Center, Case-Steyr Center, GVSAgrar, Pöttinger, Althaus, Lely und Serco Landtechnik für die Partnerschaft bei diesem Wettbewerb. Das Bild zeigt die Gewinnerin Mirjam Thommen zusammen mit ihrem Mann Christian, umrahmt von Emil Strub, der das Auto ausliefern konnte, Jan Wernli, ProjectManager Subaru, und Bruno Spicher, Verkaufsleiter bei Lely.
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Zulassungsstatistik nach PS-Klassen
bietet der grössere Durchmesser genug Platz, um auch 5-fach Düsenkörper und Injektordüsen sowie alle Leitungen inklusive Ringleitung, damit sofort nach dem Einschalten Spritzbrühe an den Düsen ansteht, darin geschützt unterzubringen. Die neuartige Federung, bei der beide Gestängeseiten durch eine mittige Drehachse entkoppelt sind, dämpft Schwingungen. Ein Knopfdruck genügt zur Betätigung der neuen Klappautomatik, die das Alurohrgestänge ein- und ausklappt. Erstmals bringt Lemken bei der «Sirius 10» die Einzeldüsenschaltung.
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328 Traktoren (Vorjahr 187). Anzumerken bleibt, dass bei der Einteilung in die PS-Klassen nicht unterschieden wurde, ob die PS-Angabe nach «ISO 14396», «ECE R24» oder einer anderen Norm ermittelt wur-
Allrounder für Biogasanlage
40 Jahre «Hoftrac»
Das Anbaugerät erledigt das Aufnehmen der Rüben, das Transportieren und Zerkleinern sowie die Beschickung der Biogasanlage in nur einem Arbeitsgang: Die Zuckerrüben werden direkt in der Schaufel fein gehäckselt und können von dort ohne Umweg in die Vorgrube
«Wie kann man die schwere, tägliche Handarbeit in engen Ställen durch eine Maschine ersetzen?» – darüber haben im Laufe der letzten Jahrzehnte viele Landtechnikunternehmen nachgedacht und zur Beantwortung dieser Frage Entwicklungsteams beauftragt. Eine der wichtigsten Lösungen für die Erleichterung der Stallarbeit war dann die Entwicklung des «Hoftrac» durch die Gebrüder Weidemann im Jahre 1972. Der vor nunmehr 40 Jahren erstmals vorgestellte wendige Helfer wurde zum Vorreiter für eine ganz neue Maschinengeneration. Weidemann hat sich dank dieser Innovation zu einem führenden Hersteller in diesem Segment entwickeln können und feiert in diesem Jahr gebührend dieses Jubiläum.
oder den Feststoffdosierer geschüttet werden. In der Rübenmasse befindliche Steine können dabei am Gerät keinen Schaden anrichten. «Ruby 2000» lässt sich sowohl an Rad- als auch Teleskopladern anbringen (Euronorm-Verbindung serienmässig). Bei einer Breite von 2500 mm und einer Höhe von 1200 mm kommt er auf ein Fassungsvermögen von 2.3 m3 und hebt 2400 kg. Mit dem Fliegl-Rübenschnitzler arbeiten Energiewirte einfacher und wirtschaftlicher, denn einen separaten Zerkleinerer für Zuckerrüben macht er überflüssig.
de. Die Werte basieren zudem auf Angaben der jeweiligen Hersteller. Meist verkaufte Modelle waren 2011 die John Deere «6430» und «5100R» mit je 90 vor dem Fendt «211 Vario» mit 89 Einheiten.
Grafik: Traktorenzulassungen nach PS-Klassen in der Schweiz 2011
ab 301
251 – 300
2010
201 – 250
181 – 200
161 – 180
141 – 160
121 – 140
101 – 120
81 – 100
PS-Klassen
2009
61 – 80
900 800 700 600 500 400 300 200 100 0
bis 60
Lemken stellte kürzlich die überarbeitete Anbaufeldspritze «Sirius» Baureihen «8» und «10» vor. Rein optisch fällt auf, dass die Bauhöhe durch eine neu angeordnete Energiekette verringert wurde, so dass Schwerpunkt und niedrigeres Gewicht zu einer geringeren Vorderachsentlastung des Traktors führen. Ein neuartiger Injektor erhöht die Saugleistung im Einspülbereich und vereinfacht das Befüllen und das Einspülen von Pflanzenschutzmitteln. Ein zusätzliches zuschaltbares Druckrührwerk trägt zur besseren Mischung der Spritzbrühe bei und optimiert die Rührleistung. Augenfällig ist das neu Alurohrgestänge (Bild, das jetzt mit Arbeitsbreiten bis 30m für die Baureihe «Sirius 10» angeboten wird. Dank des nun ovalen Querschnitts ist das Gestänge leichter und stabiler. Zudem
Nach wie vor werden in der Schweiz die meisten Traktoren im Leistungssegment von 81 bis 100 PS in Verkehr gebracht. Dies zeigt die detaillierte Analyse der UFA-Revue auf Basis der Zulassungsstatistik für das Jahr 2011. Demzufolge wurden von total 2510 wirklich als Traktoren zugelassenen Maschinen 826 Traktoren (Vorjahr 798) in diesem Bereich neu immatrikuliert. Zweitstärkste Kategorie ist ebenfalls wie im Vorjahr, aber stark gewachsen, das Segment von 101-120 PS mit 700 Traktoren (Vorjahr 589). Moderat gesteigert hat sich die Kategorie von 61-80 PS mit 369 Einheiten (Vorjahr 357). Den grössten Zuwachs erreichte der Bereich 121-140 PS mit
Anzahl Traktoren
Lemken mit neuer Feldspritze
Neue Frontlader Frontlader-Spezialist Stoll ergänzt mit dem «FZ 45» die «Profiline»-Serie. Dieses neue Modell für Traktoren bis 140PS wurde speziell den Anforderungen dieser PS-Klasse angepasst. Dazu verfügt der «FZ 45» (Bild) über die bekannten Merkmale der Baureihe, wie die Z-Kinematik (mit innenliegender Spurstange für die Parallelführung), was einen noch näheren Anbau an der Kabine ermöglicht und somit die Vorderachsbelastung minimiert. Die elektrische Bedienung wird mit einem neuen Joystick bestückt – neu können alle Knöpfe individuell nach Wunsch und Handgrösse belegt werden. Ergänzt wird auch die «Compact»-Baureihe «FC» mit dem Modell «550», das nun das grösste Modell der kleinen ist und die Lücke zwischen der «Ecoline» und der «Compactline» für Schmalspurtraktoren im Bereich von 40-60 PS schliesst. 5 2012 · UFA-REVUE
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PRAXISTEST LANDTECHNIK
Sauber und kraftvoll BEIM STEYR «CVT 6130 ECO TECH» schlagen sich über zwölf Jahre Erfahrung im Bau stufenloser Traktoren nieder. Der mit dem hauseigenen (von CNH) leistungsverzweigten Getriebe ausgestattete «CVT 6130» ist bei Steyr zwar der kleinste Stufenlose, doch mit Boost bringt er es auch auf satte 171PS Maximalleistung.
Nachdem 2009 bereits die stärkeren stufenlosen Modelle (mit längerem Radstand) lanciert wurden, dehnte Steyr seine «CVT eco-tech»-Familie vor knapp zwei Jahren um weitere drei Traktoren im unteren Bereich mit Nennleistungen zwischen 131 und 160 PS aus. Beim «CVT 6130» wird ein konzerneigener FPT-Motor mit 6.7 l Hubraum, Ladeluftkühlung und Commonrail-Einspritzung verbaut, der bei einer Nenndrehzahl von 2200 Umin 131 PS leistet. Das 6-Zylinder-Aggregat bringt es dann aber mit Power-Boost, das Steyr «Power Plus» nennt, auf bis zu 171 PS Maximal-
Beim Steyr «CVT 6130» kommt ein konzerneigener Motor mit 6.7 l Hubraum und 131 PS Nennleistung zum Einsatz.
leistung (nach ECE R120). Damit die Abgasnorm der Stufe 3b erreicht wird, tankt der «CVT 6130» neben Diesel auch den Zusatzstoff «AdBlue», der in zerstäubter Form je nach Bedarf in die Abgase eingespritzt wird. Zwischen jedem zweiten oder dritten Tankvorgang muss auch der 48 l grosse «AdBlue»-Tank nachgefüllt werden, ansonsten reklamiert das System mit entsprechenden Signalen und die Leistung des Motors wird in der Folge schrittweise reduziert.
Das stufenlose Getriebe, das Steyr in den kleineren CVT-Traktoren
verbaut, verfügt über zwei mechanische Fahrbereiche, die geschwindigkeitsabhängig automatisch geschaltet werden. Im Innern kommt dabei die verschleissarme Doppel-Kupplungs-Technologie zum Einsatz. Die Motorleistung wird zum Teil hydraulisch, überwiegend jedoch mechanisch übertragen. Bei etwa 6km/h und dann wieder bei 30 km/h beträgt der mechanische Anteil beinahe 100 %. Das Getriebe besitzt eine aktive Stillstandsregelung zum sicheren Anhalten und Anfahren an Steigungen. Das Motor-Getriebe-Management «S-Tronic» erkennt die Fahrstrategie und
Steckbrief Steyr «CVT 6130 eco-tech» Motor: 6.7 l wassergekühlter 6-ZylinderMotor von FPT mit Commonrail und SCR-Abgastechnik. 131 PS Nennleistung, 171 PS Maximalleistung (mit Boost, nach ECE R120). 330 l Tankinhalt, 48 l «AdBlue»-Tank. Getriebe: Stufenloses Getriebe mit Doppelkupplungstechnik. Zapfwelle: 540, 540E, 1000 oder 540E , 1000 , 1000E. Frontzapfwelle: 1000. Hydraulik: EHR mit dynamischer Schwingungstilgung. Pumpenleistung 125 l/min (optional 140 l/min). Maximal 5 elektrische Steuerventile am Heck, 3 elektrische Steuerventile seitlich. Masse: Zulässiges Gesamtgewicht: 11 000 kg. Radstand: 2789 mm. Wendekreisradius: 5450 mm. Höhe: 3070 mm. Breite: 2470 mm. Länge: 4719 mm. (Herstellerangaben)
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PRAXISTEST LANDTECHNIK steuert Motor- sowie Getriebeübersetzung nach wirtschaftlichen Kriterien. So wird etwa durch die Wahl der effizientesten Motordrehzahl bei Feld- und Transportarbeiten oder einer konstanten Drehzahl bei Zapfwellenarbeiten die Produktivität optimiert.
Bedienung Der «CVT 6130» kann
Aufgeräumte Bedienung mit intuitivem Bedienfeld (oben). Der Motor mit SCR-Technik weist gute Verbrauchswerte auf.
zwar wie gewohnt mit dem Fahrpedal gefahren werden, doch die neue Armlehnen-Bedienung mit beweglichem Fahrhebel und Display bietet umfangreichere Möglichkeiten. Der Wechsel der Fahrtrichtung kann entweder mit dem Hebel am Lenkrad oder über Drucktasten am Fahrhebel erfolgen. Über weitere Drucktasten am Fahrhebel können die Fahrbereiche gewechselt werden, deren Endgeschwindigkeit lässt sich zudem mit einem Scroll-Rädchen stufenlos verstellen. Interessant ist der zweigeteilte Handgashebel, kann damit doch eine untere obere Drehzahlbegrenzung definiert werden. Im Zapfwellenbetrieb wird anstelle der oberen Drehzahlbegrenzung dann eine Art Grenzlastregelung aktiviert, die entscheidet, wie weit die Zapfwellendrehzahl sinken darf, bevor das Getriebe reagieren muss.
Auf dem intuitiven Bedienfeld sieht der Fahrer eine visuelle Darstellung des Traktors mit allen Bedienelementen an der richtigen Stelle. Der optional ebenfalls in der Armlehne integrierte «STech»-Monitor (Touchscreen) liefert die Kontrolle über die Traktorfunktionen, über die allenfalls Isobus gesteuerten Anbaugeräte oder den Autopiloten «SGuide» und gibt einen aktuellen Überblick über weitere Funktionen der Maschine wie Schlupf, bearbeitete Fläche oder Wartungsintervalle. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.case-steyr-center.ch
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Praxisstimme zum Steyr «CVT 6130 eco-tech» Auf dem Gemüsebetrieb Gerber in Felben (TG) laufen bereits einige Traktoren der Marke «Steyr», doch vor jeder Investition macht Geschäftsführer Guido Sommer eine sorgfältige Abklärung. Vor allem Funktionalität der Maschine und Service des Händlers spielen wichtige Rollen. «Diesbezüglich sind wir mit der Firma Hilzinger jedoch gut bedient», betont Sommer. Der Steyr «CVT 6130» ist seit Herbst 2011 und seit knapp 400 Stunden im Einsatz – gegen 90 % mit einer Anbauspritze (1600 l Tank mit 24 m Gestänge, später soll dazu noch ein Fronttank kommen). Das zulässige Gesamtgewicht von 11 t gab letztlich den Ausschlag für den vergleichsweise gross gebauten 130-Pferder. Vorher musste der Händler aber noch den speziellen und Boden schonenden Bereifungswunsch von Guido Sommer, nämlich 710/70-38 hinten und 600/65-26 vorne, erfüllen. Als Vorzüge des Traktors nennt Guido Sommer, dies in Übereinstimmung mit UFA-REVUE · 5 2012
dem Fahrer Hannes Zellweger, natürlich das stufenlose Getriebe. Da zuvor diese Spritzarbeiten mit einem Geräteträger ausgeführt wurden, gleicht der Wechsel auf den stufenlosen Steyr einem Quantensprung. «Heute möchten wir diesen Bedien- und Fahrkomfort nicht mehr missen». Getriebe und Motor erlauben zudem, die Feldspritze mit einer niedrigen Drehzahl von 1500 Umin zu betreiben, was doch eine rechte Treibstoffersparnis mit sich bringt. Auch die auf den ersten Blick zwar etwas komplex wirkende Bedienung mit Multicontroller und ICP-Panel in der rechten Armlehne wird eigentlich als recht einfach eingestuft. «90 % des Funktionsumfangs hat man rasch erfasst, für die restlichen 10 % braucht es dann schon noch was», wie beispielsweise eine Nachschulung durch Hilzinger nach den ersten rund 100 Betriebsstunden.
rung am Vorgewende wird kritisiert, dies soll aber mit dem nächsten Update eingeführt werden. Mit der gewählten Bereifung verzichtete Sommer auf eine gefederte Vorderachse, wählte dafür jedoch die optionale Kabinenfederung. Die Kabine selbst ist mit einer Klimaautomatik ausgestattet.
Guido Sommer
Im Vergleich zum Geräteträger sei der Einschlag am Vorgewende etwas geringer. Auch die fehlende Motordrehzahlspeiche-
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_Inserate UR 0512 D_2012 24.04.12 14:11 Seite 24
Die LANDI Tannzapfenland ist ein Handels- und Dienstleistungsbetrieb mit Sitz in Dussnang TG. Der Handel mit Hilfsstoffen für die Landwirtschaft ist seit jeher unser Kerngeschäft. Zudem betreiben wir in Eschlikon eine Getreidesammelstelle und die Mischfutterproduktion. Zwei LANDI Läden in Eschlikon und Dussnang, ein Volg-Laden in Dussnang, der Handel mit Brenn- und Treibstoffen und drei Tankstellen gehören ebenso zu unserem Tätigkeitsfeld. Wir beschäftigen 28 Mitarbeitende und erzielen einen Umsatz von 29 Millionen Franken. Infolge baldiger Pensionierung unseres langjährigen Stelleninhabers suchen wir für die Leitung der LANDI Tannzapfenland eine Führungspersönlichkeit als
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LANDTECHNIK
Ein wahrer Gigant DER CLAAS «XERION 5000» ist der leistungsstärkste Traktor, der aktuell in der Schweiz unterwegs ist. In der Ajoie (JU) ist dieses 524-PS-Gefährt im Einsatz, weniger auf Landwirtschaftsbetrieben, obwohl diese dort «par excellence» sehr gross sind, dafür mehr auf Baustellen.
Der Familienbetrieb Michel Guttly arbeitet vorwiegend im Tiefbaubereich und beschäftigt 20 Mitarbeiter. Die Firma wird vom ihrem Gründer, Michel Guttly, geleitet. Dieser wird dabei zusätzlich noch von seinen Söhnen John und David unterstützt. Guttly erledigt vor allem Aushubarbeiten. Zusätzlich
hat sich die Firma in den Bereichen Bodenstabilisierung, Steinbrechung und Instandstellen von Landwirtschafts- und Forstwegen spezialisiert. Die Sanierung solcher Wege beansprucht viel Leistung. Zuerst wird ein solcher Weg aufgeweicht, dann die oberste Schicht vermalen und mit einer Glorit-Lösung (gegen das Eindringen von Wasser) vermischt. Dieser Vorgang hat einen po-
sitiven Einfluss auf die Stabilität des Belags und erhöht seinen Frostwiderstand. Das Brechen der Steine ist jener Vorgang, der am meisten Leistung benötigt. Guttly verfügte bereits vorher über einen sehr leistungsfähigen Traktor mit weit über 300 PS. Doch diese Leistung war nicht ausreichend, um das enorme Steinbrecher-Gerät zu betreiben. Als man vernahm, dass ein neuer Claas «Xerion 5000» auf den Markt kommen wird, war das Unternehmen sofort daran interessiert. Michel Guttly und seinen beiden Söhnen haben das ClaasWerk in Le Mans (F) besucht, um das neue Modell zu besichtigen. Die Besichtigung der Werke und die Testfahrten mit dem neuen «Xerion» haben sie dazu bewogen, einen Claas «Xerion 5000» bei der Umatec zu bestellen. Seit Februar 2012 hat der Traktor bei der Firma Guttly rund 300 Stunden absolviert. 䡵
David Guttly: Er fährt am häufigsten mit dem Claas «Xerion 5000» und hat der UFA-Revue seine ersten Fahreindrücke vermittelt.
«Diese Leistung wird benötigt» Revue UFA: Für welche Arbeiten setzen Sie den Claas «Xerion 5000» vor allem ein? David Guttly: Er kommt vor allem mit dem Steinbrecher zum Einsatz, wird aber auch für die Vermischungsarbeiten und in Verbindung mit der Stockfräse und dem Ripper gebraucht. Wir benützen diesen Traktor zudem für verschiedene Transportarbeiten.
voraus. Er kann nämlich bis zu einer Arbeitstiefe von 55 cm arbeiten. Seine mehr als 500 PS sind nicht übertrieben. Der stufenlose Antrieb erlaubt es uns mit sehr geringen Geschwindigkeiten zu arbeiten. Bei Transportarbeiten garantieren die vier gleich dimensionierten Räder und das zusätzliche Gewicht auf der Vorderachse (56 %) eine optimale Antriebsleistung.
Wie verhält sich der Traktor mit dem Steinbrechergerät? Unser Steinbrecher gehört zu den grössten Modellen, die in Europa in Betrieb sind. Wegen seinen 7 t und 3 m Arbeitsbreite setzt er eine gewaltige Traktorenleistung
Sie sind also generell zufrieden? Ja, wir sind sehr zufrieden mit den Erfahrungen, die wir bis jetzt gemacht haben. Der «Xerion 5000» ist genau das, was uns gefehlt hat. Die Bedienung ist komfortabel und bis anhin waren wir mit
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keinen nennenswerten Problemen konfrontiert. Wir haben die Kabine mit einer zusätzlichen Sonnenschutzblende sowie mit Kameras vorne und hinten ausgerüstet, um das Anhängen von Geräten zu vereinfachen.
Autor Christian Hirschi, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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PRAXISTEST LANDTECHNIK
Sparsamer 6-Zylinder-Kraftprotz DEUTZ-FAHR «AGROTRON TTV 630» Vor zweieinhalb Jahren brachte Same Deutz-Fahr mit dem «Agrotron TTV 630» erstmals einen mit stufenlosem Getriebe ausgerüsteten Traktor über 200 PS auf den Markt. Gleichzeitig mit dem «Agrotron TTV 630» führte Same Deutz-Fahr damals auch den «iMonitor» als neues Bedienterminal ein.
Mehr Leistung und Komfort bei geringerem Dieselverbrauch: Das waren die Ziele, die sich die Ingenieure bei der Entwicklung des Deutz-Fahr «Agrotron TTV 630» setzten. Dass die stufenlose Getriebetechnik vor allem im höheren PS-Segment nachgefragt wird, ist kein Geheimnis. Mit dem leistungsverzweigten «S-Matic 180»-Getriebe von ZF setzt Deutz-Fahr ein System, das mittels Klauenkupplungen die vier Fahrbereiche (mechanischer Teil) wechselt. Der hydrostatische Anteil wird damit auf ein Minimum reduziert.
schwindigkeit eingestellt wird. Eine aktive Stillstandsregelung sorgt dafür, dass der Traktor ohne Betätigen der Betriebsbremse unabhängig vom Gefälle im Stand gehalten wird. Eine Parksperre aktiviert sich zudem, wenn der Fahrersitz verlassen oder der Traktor länger als 30 Sekunden still steht.
Deutz-Fahr ist damit erstmals über 200 PS mit stufenlosem Getriebe präsent: «Agrotron TTV 630»-
Fahrstrategien Gefahren wer-
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den kann der «Agrotron TTV 630» im Automatik-Modus (Geschwindigkeit wird vorgegeben, die notwendige Drehzahl bestimmt die Motor-Elektronik), im ZapfwellenModus, der sich automatisch beim Einschalten der Zapfwelle aktiviert (konstante Motordrehzahl) oder im Manual-Modus, bei dem mit dem Gaspedal die Motordrehzahl und mit dem «PowerComV»-Hebel die Ge-
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PRAXISTEST LANDTECHNIK
Praxisstimme zum Deutz-Fahr «Agrotron TTV 630» René Hug aus Kesswil (TG) hat seinen Deutz-Fahr «Agrotron TTV 630» seit Anfang Februar 2012 in Betrieb und seither bereits mehr als 700 Stunden eingesetzt, vor allem für Transportarbeiten, aber auch für schwere Ackerbautätigkeiten wie Pflügen und Eggen. Bereits ein Jahr zuvor hat er mit dem «Agrotron TTV 620» einen stufenlosen Traktor gekauft. Dass die Wahl auf einen «Agrotron TTV 630» fiel, war eher zufällig. Hug brauchte, da sich die Auftragslage stetig verbesserte, einfach schnell einen zusätzlichen Traktor und das Modell «Agrotron 630» war als Vorführtraktor bei Same Deutz-Fahr gerade verfügbar. Demzufolge konnte Hug auch wenig bei den Zusatzausrüstungen entscheiden: Fronthydraulik und zapfwellen («hätte ich nicht gebraucht»), luftgefederte Kabine («steigert Komfort»), Vorderachsfederung («sollte in dieser Kategorie sowieso Standard sein»), Zusatztank («wertvoll für lange Arbeitstage») und die maximal sieben elektrischen Steuergeräte waren gegeben. Hug setzt bei seinen Transportarbeiten auf Traktoren: «Damit bin ich viel flexibler, im Einsatz und bei der Wahl von Chauffeuren, zudem brauche ich die Traktoren auch auf dem Betrieb für die
Ackerbauarbeiten». Mit den stufenlosen «Agrotron» hat er gute Erfahrungen gemacht. «Wer einmal einen stufenlosen Traktor gefahren hat, der schätzt den Komfort». Es bleibe einfach mehr Zeit und Konzentration für die übrigen Tätigkeiten, wenn das Schalten wegfällt. Als positiven Punkt setzt Hug den Treibstoffverbrauch ins Zentrum (pro Stunden zwischen 11 und 12 l). Obwohl die Bedienung über den «iMonitor» auf den ersten Blick vielleicht etwas komplex wirke, sei dies im Prinzip einfach. Voraussetzung sei jedoch, dass man regelmässig mit dem Traktor fahre. Weitere Pluspunkte sind für Hug die komfortable, grosse und übersichtliche Kabine mit gutem Blick auf den Heckbereich und den Ausstiegsmöglichkeiten nach links und rechts. Als Negativpunkt erwähnt Hug, dass die Kabinentüren nur mühsam zu schliessen seien. «Der Druckausgleich ist nicht optimal». Zudem stört er sich, dass wohl wegen gesetzlicher Anforderungen die Entriegelung der externen Zapfwellenbedienung über zwei Stufen erfolgt.
305 l kann mit einem 130-l-Zusatztank ergänzt werden.
Die Kabine präsentiert sich komfortabel geräumig und ist vor allem übersichtlich. Schon beinahe legendär ist die farbliche Anordnung sämtlicher Hebel und Knöpfe. Im Bedienhebel «PowerComV» sind die wichtigsten Funktionen zusammengefasst: Die Beschleunigung
Deutz-Fahr «Agrotron TTV 630» Motor: 6.06 l wassergekühlter 6-ZylinderMotor von Deutz mit Commonrail und externer Abgasrückführung. 203 PS Nennleistung, 224 PS Maximalleistung (mit Boost, nach 2000/25EC). 305 l Tankinhalt. Optional 130 l Zusatztank. Getriebe: Stufenloses Getriebe mit lastschaltbarer Wendeschaltung. Zapfwelle: 540, 540E, 1000, 1000E. Frontzapfwelle 1000 oder 1000E auf Wunsch.
Neues Bedienelement bei Deutz-Fahr: der «iMonitor».
Hydraulik: EHR mit Unterlenkerregelung und Schwingungstilgung. Pumpenleistung 160 l/min (Axialkolbenpumpe). Maximal 7 elektrische Steuerventile. Hubkraft: 10 000 kg (Heck), 4500 kg (Front). Masse: Leergewicht: 7225 kg. Radstand: 2817 mm. Wenderadius: 5800 mm. Höhe: 3157 mm. Breite: 2720 mm. Länge: 4807 mm. (Herstellerangaben)
oder Verzögerung des Traktors, die Bedienung des Heckhubwerks und der hydraulischen Steuerventile sowie die Betätigung des Wendegetriebes.
«iMonitor» Neu mit der Lancierung des «Agrotron TTV 630» brachte DeutzFahr ein neues Bedienterminal als Sonderausstattung auf den Markt. Der 8.4 Zoll grosse «iMonitor» soll dem Fahrer die Einstellung und Bedienung des Fahrzeugs erleichtern und visuell verständlich darstellen. Mit integrierter Bluetooth-Freisprecheinrichtung, MP3Player mit Radio und einer Rückfahrkamera. Auf dem Monitor lassen sich auch 16 Funktionen anzeigen, die man über das Bedienmanagement programmieren und per Knopfdruck als Bedienfolge wieder abrufen kann. 䡵
Der Motor weist eine Nennleistung von 203 PS auf.
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.samedeutz-fahr.ch
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Beim Motor handelt es sich um ein 6-Zylinder Aggregat von Deutz mit 6 l Hubraum, Commonrail-Einspritzung, Vierventil-Technik und externer Abgasrückführung. Die Nennleistung gemäss Prospekt liegt bei 203 PS (bei 2100 Umin nach 2000/25EC), die Maximalleistung bei 224 PS (inklusive Boost ab 20 km/h oder bei Zapfwellenarbeiten). Der serienmässige Dieseltank von
René Hug mit Familie.
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NEUHEITEN KNOW-HOW
Kreiselzettwender mit Transportfahrwerk
Neue Dosiercomputer
Für grosse Arbeitsbreiten und kleine Schlepper eignet sich insbesondere der gezogene Kreiselzettwender «KWT 11.22» von Krone. Dank des speziellen Transportfahrwerks und der Unterlenkeranhängung zeigt der «KWT 11.22» schon ab gut 50 PS Traktorleistung beste Wende- und Streuqualität, bei über 11 m Arbeitsbreite. 10 Kreisel mit kleinen Durchmessern sorgen für ein gleichmässiges Streubild, sowohl in feuchtem als auch in angetrocknetem Erntegut. Ein weiteres Highlight des «KWT 11.22» ist der gesamte Prozess der Umstellung von Transport-
Ab sofort sind die anerkannten Dosiercomputer von Müller-Elektronik auf allen «IS» und «IN»-Feldspritzenbaureihen von Vogel & Noot verfügbar. Sie vereinfachen die Bedienung der Feldspritze und bieten für jeden Einsatzbereich die nötige Steuerung. «Spraylight» ist ein einfaches Terminal mit logischem Bedienungsablauf, das 7 Teilbreitenschaltungen mit Hauptabschaltung, 4 Hydraulikfunktionen und 3 Hydraulikfunktionen bei Umlauföl erlaubt. Die Ausbringmenge kann manuell oder automatisch geregelt werden. Angezeigt werden zudem Druck, Geschwindigkeit, Ausbringmenge, Tankinhalt, Teilbreitenstatus, Durchflussmenge und Flächenleistung. Die beiden Terminals «BasicPro» und «ComfortPro» sind Isobusfähig, entsprechen der Norm 11783 und sind mit einem 5.7 Zoll oder 10.4
in die Arbeitsstellung. Dazu ist lediglich ein doppelt wirkendes Steuergerät am Schlepper notwendig, da Krone eine automatische Folgesteuerung zum Klappen in die Maschine integriert hat. Das heisst, nachdem der Wender in Arbeitsposition geklappt ist, schwenkt das Transportfahrwerk automatisch nach oben in die Parkposition. GVS Agrar AG 8207 Schaffhausen 寿 052 631 19 00 info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch
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KURZEMELDUNGEN PFLANZENBAU
Zwei Typen von Nicotinoiden! Die Wirkstoffe der Klasse der Neonicotinoide wirken nicht bei allen Insekten gleich. Die Wirkstoffe vom Typ A (Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin) sind erwiesenermassen für Bienen und verschiedene Nützlinge giftig. Es wird empfohlen, diese Substanzen für die Behandlung von Samen zu verwenden, wodurch die schädlichen Nebeneffekte für die Nützlinge eingedämmt werden können. Die Blattbehandlungen sind durch strenge Anwendungsvorschriften stark eingeschränk. Die Wirkstoffe vom Typ B (Acetamipride, Thiaclopride) sind für Bienen ungiftig. Alle Bewilligungsinstanzen weltweit bestätigten, dass das Ausbringen einer bewilligten Dosis unbedenklich ist. In gewissen Kulturen ist der Einsatz von Insektiziden sogar während der Blüte erlaubt, beispielsweise bei Raps. Diese Wirkstoffe sind bei vielen Nützlingen weniger aggressiv und haben langfristig keine negativen Folgen auf ihre Entwicklung. Im Vergleich zu Pyrethroiden fällt die Bilanz für Alanto, Biscaya und Gazelle positiver aus. Häufig wird nicht deutlich auf diese Differenzierung bei den Neonicotinioden hingewiesen und es ist gut möglich, dass Acetamiprid und Thiacloprid gleich eingestuft werden wie die Neonicotinoide vom Typ A, obschon ihre Toxizität für Bienen und Nützlinge nur schwach ist. Es ist wichtig, dass diese Produkte zur Bekämpfung verschiedener Schädlinge (Rapskäfer, Kartoffelkäfer, Getreidehähnchen, Blattläuse) wirksam bleiben. Sie bilden eine zusätzliche Möglichkeit zum Wechseln von Wirkstoffgruppen und tragen zu einer Antiresistenz-Strategie bei.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 30
Bayer und KWS wollen herbizidtolerante Zuckerrübe entwickeln Bayer CropScience und KWS wollen gemeinsamen ein innovatives System zur Unkrautregulierung in Zuckerrüben entwickeln und vermarkten. Die Technologie basiert auf der Züchtung von Zuckerrübensorten, die gegenüber Herbiziden der Klasse der ALS-Hemmer mit einer breit wirksamen Unkrautkontrolle tolerant sind. Landwirte werden damit künftig eine neue Möglichkeit haben, den Zuckerrübenanbau einfacher, zeitlich flexibler und umweltverträglicher zu gestalten. Das System soll den Landwirten in einigen Jahren zur Verfügung stehen. Die gemeinsame Forschung zur Entwicklung des Systems begann be-
reits im Jahr 2001. Das Erbgut der neuen Zuckerrübenpflanzen enthält eine natürliche Veränderung an einem Enzym, das an der Biosynthese von essentiellen Aminosäuren beteiligt ist. Bei der Entwicklung wurden Zuckerrüben mit dieser spontanen Veränderung im Erbgut gezielt ausgewählt und weitergezüchtet. Dabei handelt es sich nicht um ein gentechnisches Verfahren. Seit Jahren ist kein grundsätzlich neuer Wirkstoff zur Unkrautkontrolle bei Zuckerrüben auf den Markt gekommen – anders als bei Kulturen wie Weizen oder Mais. Das neue System ermöglicht es, künftig neue Wirkstoffe auch in Zuckerrüben ein-
Schutz von Obstbäumen übers Netz
Möglichkeit, verschiedene Sorten kennenzulernen, können sich die Besucher über die aktuellsten Neuheiten in den Bereichen Getreideproduktion, Markterwartungen und Auswertung von Kriterien für die Getreidequalität informieren. Wie gewohnt wird die Firma Sol Conseil ein Bodenprofil der Parzelle erstellen und kommentieren.
Die rote Spinne und die Larven des Pflaumenwicklers sind grosse Schädlinge für Zwetschgen und Pflaumen. Die zwei Arten wurden in die Modelle für Online-Prognosen von Agroscope aufgenommen. Mit diesen Informationen können die Schweizer Produzenten Zeit und Geld sparen, gleichzeitig die Umwelt schonen und Früchte von bester Qualität anbieten. Agroscope liefert über www.sopra.info. den Obstbauern die notwendigen Informationen in Deutsch, Französisch und Italienisch.
zusetzen und wichtige Unkräuter mit geringen Aufwandmengen und wenigen Anwendungen kontrollieren zu können.
Gegen Rapsschädlinge
GVO-Kartoffeln
Mit Biscaya lassen sich Kohlschotenrüssler, Schotengallmücke sowie der Rapsglanzkäfer effizient bekämpfen. Insbesondere haben sich bei letzterem die Populationen zunehmend als resistent gegen Phyrethroide erwiesen. Biscaya gehört zu den Neonicotinoiden. Das systemische Insektizid ist ein Kontaktund Fressgift mit anderer Wirkung als bei herkömmlichen Insektiziden.
«BASF Plant Science» wird Feldversuche mit GVO-Kartoffeln in Deutschland, Schweden und Holland durchführen. Bei diesen Versuchen wird die Sorte Modena zur Stärkeproduktion und die mehltauresistente Sorte Fortunal angebaut. Gemäss Angaben von BASF besteht das Ziel dieser Versuche darin, die Leistungsfähigkeit der Kartoffelsorten unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu überprüfen und zu dokumentieren.
Sortenversuche
Neuer AGFF-Präsident
Am 13. Juni 2012 werden die Weizen- und Gersten-Sortenversuche von fenaco Pflanzenbau in der Westschweiz präsentiert. Die diesjährige Versuchsparzelle liegt in der Gemeinde Orny (VD) zwischen La Sarraz und Chavornay. Nebst der
An der Generalversammlung der AGFF trat Peter Thomet nach vierzehnjähriger Amtszeit als AGFF-Präsident zurück. Als Nachfolger wurde Pierre Aebi gewählt, der am landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve in Posieux (FR) tätig ist. 5 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU
Sicher und leistungsstark PFLANZENSCHUTZMITTEL UND SAATGUT tragen zu einer leistungsfähigen Schweizer Landwirtschaft bei. Das Lagern dieser Produkte auf den Betrieben ist mit hohen Anforderungen verbunden, um Risiken für die Anwender und die Umwelt zu minimieren. Eine noch grössere Herausforderung ist jedoch der Bau einer Logistikzentrale, wie die Ersteller der Verteilzentrale in Moudon feststellen mussten.
Die von der fenaco vertriebenen Pflanzenschutzmittel werden in einer der vier fenaco Zentralen in Lyssach, Winterthur, Sursee oder Moudon gelagert. Letztere ersetzt die ehemalige Zentrale für Pflanzenschutz und Saatgut in Yverdon und hat ihren Betrieb in diesem Frühjahr aufgenommen. Sie befindet sich auf dem Gelände der vormaligen Kartoffelzentrale von Moudon. Durch die geographische Nähe zur LANDI Moudon und vor allem durch den Zusammenschluss von UFA-Samen, Landor-Pflanzennahrung und fenaco-Pflanzenschutz unter einem Dach, ist in Zukunft eine noch effizientere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Partnern der Schweizer Landwirtschaft möglich. Mit dem Bau der Verteilzentrale wurde für Moudon eine ideale Basis für landwirtschaftliche Aktivitäten geschaffen.
Das Tragwerk des Gebäudes wurde vollständig aus Schweizer Holz hergestellt.
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Saatgut, Spezialdünger und Pflanzenschutz In das Projekt flossen über 8 Mio. Franken. In der neuen Halle mit einer Fläche von 6000 m2 befinden sich Saatgut, Spezialdünger und
Pflanzenschutzprodukte, die in der ganzen Westschweiz vertrieben werden, ausser dem Jura (Jura wird von der Zentrale in Lyssach bedient). Einige dieser Produkte sind für die Umwelt gefährlich, weshalb bei der Bauplanung und der Bauausführung die Sicherheitsaspekte besonders wichtig waren. Bei einem unvorhergesehenen Ereignis darf keinesfalls eine Substanz aus dem Innern des Gebäudes nach draussen in die Umwelt gelangen.
Sicherheit Die äusserst strengen Si-
Saatgut ausgesetzt ist. Die Auflagen für das Sammeln von Löschwasser im Fall eines Brandes, für den Überschwemmungsschutz und das Austreten von Rauch und Dämpfen sind besonders hoch.
Raumaufteilung Das Gebäude ist in vier Bereiche unterteilt. Zwei dienen der Lagerung von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, der dritte ist das eigentlich Herzstück, wo die Produkte entladen und Lieferungen vorbereitet werden. Im vierten Teil sind die Büros
cherheitsauflagen, die beim Bau berücksichtigt wurden, hat der Umweltdienst des Kantons Waadt auf der Grundlage eines Berichts zur Störfallverordnung (StFV) ausgewertet. Diese Behördenstelle beschäftigt sich vorwiegend mit der Prävention von Risiken, denen die Bevölkerung durch die Lagerung von Pflanzenschutzmitteln und Der mittlere Gebäudeteil ist für das Entladen der Lastwagen und zum Vorbereiten der Bestellungen bestimmt und bildet das Herzstück der Verteilzentrale.
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PFLANZENBAU der Mitarbeiter von UFA-Samen, Landor-Pflanzennahrung und fenacoPflanzenschutz für die Westschweiz untergebracht.
Brandmelder Der Brandschutz ist in der neuen Zentrale nicht zu übersehen. Neben zahlreichen Brandmeldern und Sprinkleranlagen ist der Bereich zur Lagerung von Pflanzenschutzmitteln durch wasserdichte Schleusen in drei Zonen unterteilt, welche die Flüssigkeiten zurückhalten können. Alle Regale sind ebenfalls mit Sprinklern ausgerüstet und ein Raum, in dem feuergefährliche Stoffe gelagert werden, ist mit einer Löschschaumanlage verbunden. Schweizer Holz Das neue Verteilzentrum in Moudon trägt nicht nur dem Umweltschutz Rechnung, sondern dient auch der Förderung von Holz aus einheimischer Produktion. Mit der Verwendung von Schweizer Holz setzt die
Sicher, hell und gut belüftet präsentiert sich das Verteilzentrum von Moudon, das damit einen Beitrag zur Effizienz der Westschweizer Landwirtschaft leistet.
Tragwerk aus Holz Obschon Holz häufig für das Tragwerk von landwirtschaftlichen Gebäuden oder Sporthallen verwendet wird, kommt es bei Industriebauten eher selten zum Einsatz. «Eine Holzkonstruktion in der Grösse des Verteilzentrums von Moudon bietet eine vorzügliche Gelegenheit, Qualität und Möglichkeiten von Schweizer Holz aufzuzeigen», erklärt Jean-Marc Ducret, Geschäftsleiter der Firma Ducret-Orges SA.
fenaco ihre Philosophie, einheimische Produkte zu fördern und Transportdistanzen zu verringern, in die Tat um. Die Firma Ducret in Orges ist spezialisiert auf die Herstellung von Brettschichtholz und hat das Tragwerk des Gebäudes ausschliesslich mit Schweizer Holz erstellt. Das Gebäude in Moudon dient dem Waadtländer Unternehmen auch als Aushängeschild (Box). Mit diesem Bauprojekt könne bewiesen werden, dass Holz auch bei Industriebauten vorzüglich eingesetzt werden könne. Die Ducret SA, die vor allem beim Bau des Rolex Learning Center der ETH Lausanne beteiligt war, weist darauf hin, dass bislang nur wenige Unternehmen Holz für die Erstellung ihrer Industriegebäude verwendeten. Es gäbe aber zahlreiche Gebäude, die für die Landwirtschaft oder den Sport genutzt werden, wo sich zeigt, dass Brettschichtholz auch für das Tragwerk grossflächiger Gebäude geeignet ist. Moudon als Standort positioniert nicht nur das Verteilzentrum in einer für die Landwirtschaft wichtigen Region, sondern ist auch für LKWs problemlos zu erreichen. Zwar gibt es nur in Lausan-
ne und Payerne eine Autobahnzufahrt, aber die Kantonsstrasse Lausanne-Bern, die nur wenige Ortschaften durchquert, ist eine geeignete Verkehrsachse für den Schwerverkehr.
Die Investition ist es wert Mit dem Bau des neuen Verteilzentrums für Saatgut, Sämereien und Pflanzenschutz in Moudon wurde konsequent in eine Einrichtung investiert, bei der die Einhaltung der aktuellen Sicherheitsnormen gewährleistet wurde und die gleichzeitig die Möglichkeit bietet, von neuen Synergien innerhalb des Departements «Pflanzenbau» in der Westschweiz zu profitieren. Der Standort Moudon bietet für das Bestellwesen und die Kommunikation zwischen den betreffenden Sektoren, den LANDI und den Bauern Vorteile. Der Pflanzenbau in der Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen die Bauern Unterstützung in Form einer leistungsfähigen und zuverlässigen Infrastruktur. Die fenaco-Gruppe bekräftigt durch den Bau dieser Zentrale ihre Rolle als Partner der Schweizer Landwirtschaft. 䡵
Die Löschschaumreserve ist ein wichtiges Element des Sicherheitskonzepts.
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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BILDBERICHT PFLANZENBAU
Vor neuen Herausforderungen ANLÄSSLICH DES «MAXI»-EVENTS 2012 legte die fenaco Rechenschaft über ihre Vermarktungskampagne der Ernte 2011 ab. Die fast lückenlos anwesenden Vertretungen der LANDI und Sammelstellen konnten von einer durch schwierige Marktverhältnisse, sinkenden Weltmarktpreisen und Importdruck geprägten, letztlich aber doch erfolgreich abgeschlossen Kampagne Kenntnis nehmen.
Die Branche unterschätzte die Ertragsmengen im Vorfeld der Getreideernte. Die schwierigen Wetterverhältnisse während des Mähdruschs führten zu hohen Anteilen feuchter Ware. Nicht einfache Marktverhältnisse mit sinkenden Weltmarktpreisen und tiefem Euro führten zu einem grossen Preisdruck. Trotzdem konnten die Verantwortlichen von fenaco GOF (Getreide, Ölsaaten, Futtermittel) von einer gelungenen Vermarktungskampagne von Brot- und Futtergetreide sowie Ölsaaten anlässlich des jährlichen «Maxi»-Events berichten (siehe auch UFA-Revue 4/2012).
4 · Heinz Mollet gibt die Geschäftsleitung bei GOF ab und wird neuer Verantwortlicher der Agrar-Division der fenaco.
Beim Futtergetreide lagen die Schlussabrechnungspreise leicht unter jenen des Vorjahrs. Die längere Vermarktungsdauer führte zu höheren Lagergeldern für die Sammelstellen. Das als innerlandwirtschaftlicher Kompromiss etablierte Schwellenpreissystem wirkte auch in der vergangenen Vermarktungskampagne als stabilisierendes Element. Da 70 % des angebauten Getreides in irgendeiner Form im Futtertrog landen, übt die Situation in der Tierhaltung einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Vermarktung aus. Zudem heizten die steigenden Importe und der auch im Mischfutterbereich festzustellende Einkaufstourismus das Spannungsfeld «Grenzschutz-Mischfutter» zusätzlich an.
5 · Für Eugen Brühlmeier, Leiter der AgrarDivision der fenaco, wurden die gesetzten Ziele in der Vermarktung von Getreide und Ölsaaten erreicht.
Qualitätsstrategie Die guten und langjährigen Beziehungen zu den Kunden sowie die in den letzten Jahren aufgebaute Qualitätsstrategie mit «Suisse Premium» und «Suisse Garantie» haben die nicht einfache Vermarktung positiv
1 · fenaco-Präsident Lienhard Marschall (l) unterhält sich mit Albert Gysin, Leiter UFA-Samen. 2 · Olivier Sonderegger, Präsident der Branchenorganisation «Swiss granum». 3 · Rücken in die GOFGeschäftsleitung nach: Hansjörg Reiss (l) und Joseph von Rotz (m).
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beeinflusst. Diese Strategie – mit oder ohne politische «Swissness»-Lösung – verfolgt die fenaco auch weiterhin. Zudem gilt es, die steigenden Ansprüche der Mühlen hinsichtlich ihres Bedarfs (mehr «Top»-Weizen, backtechnische Qualität der Rohware) ernst zu nehmen und in der Anbauplanung zu berücksichtigen. Man wird sich auch Gedanken darüber machen müssen, ob die Einführung eines Qualitätskriteriums «Protein» Sinn macht. In dieser Fragestellung will die fenaco proaktiv mitwirken, aber nichts überstürzen. Weiter will die fenaco den Aspekt der Nachhaltigkeit des Schweizer Brotgetreides künftig noch stärker hervorheben.
im innerschweizerischen Güterverkehr einen weiteren Leistungsabbau vorzunehmen. Dieser stetige, im 5-JahresRhythmus stattfindende Abbau erweckt wenig Vertrauen und führt dazu, dass die Sammelstellen angehalten werden, keine Investitionen mehr in die Bahninfrastruktur ohne Rücksprache mit fenaco vorzunehmen. Dies obwohl die Verarbeiter den Bahntransport schätzen und die ganze Annahme-Logistik über die
Herausforderungen für Sammelstellen Verärgert ist man bei fenacoGOF über die Absichten von SBB Cargo, 3
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BILDBERICHT PFLANZENBAU Bahn eigentlich effizienter ist. Anhand von 548 Proben versuchte man, die Einflüsse auf den Proteingehalt von Getreide zu eruieren. Als grösster Einflussfaktor nebst dem Wetter und der Bodenbeschaffenheit resultierte die Sorte. Weiter spielen die Anbauregion, die Anbaumethode, Hofdüngergaben und Düngezeitpunkt, Saattermin sowie die Vorkultur eine wichtige Rolle. Diese Erkenntnisse sollen nun durch wissenschaftliche Anbauversuche noch erhärtet werden.
Ziele erreicht Der zwölfte «Maxi»Event gab Anlass, um auf elf Jahre Ge-
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treidevermarktung in einem liberalisierten Umfeld zurückzublicken. Wurden die damals gestellten Ziele wie die Mengenlogistik im Griff haben, eine genossenschaftliche Vermarktung aus einer Hand mit entsprechender Preisführerschaft anzustreben, ein faires und offenes Abrechnungssystem mit teilweiser Vorfinanzierung durch fenaco einzuführen oder eine Vertrauensbasis mit Kunden, Produzenten und Branchenorganisationen aufzubauen, auch erreicht? Ja, die meisten Ziele wurden erreicht. Das System «Maxi» mit dem Mitwirkungsrecht der LANDI und Sam-
melstellen hat sich als dynamisches Vermarktungskonzept bewährt, die Zusammenarbeit in der Branche klappt und dank der eigenen, stets weiter entwickelten Qualitätsstrategie mit «Suisse Premium» in Verbindung mit «Suisse Garantie» ist das Schweizer Getreide heute bei den Abnehmern gut positioniert. Der Wunsch nach einer parallelen Vermarktung des Label-Getreides bleibt bestehen, um insgesamt die Vermarktungskosten weiter zu senken. Die fenaco ist bestrebt, den inländischen Anbau zu halten, den Selbstversorgungsgrad zu steigern und die Qualitäten flexibel nach den Forderungen des Markts zu gestalten. Zudem setzt man sich ein, dass die einheimischen Verarbeiter mit ihren Ölwerken sowie den Getreide- und Mischfuttermühlen erhalten bleiben. Damit dies gelingt, müssen die Strukturen in der Getreideübernahme gezielt verbessert und die Zusammenarbeit mit dem «Maxi-Beirat» sowie den Branchenorganisationen auf hohem Niveau weiterentwickelt werden. 䡵
6 · Andreas Rohner (m), zuständig für das Bio-Getreide bei GOF, und fenaco-Geschäftsleitungsmitglied Christian Ochsenbein (l) in angeregter Diskussion. 7 · Fortunat Schmid organisierte und führte durch die Tagung. 8 · Christian Lutz, Präsident der LANDIGeschäftsführervereinigung, bedankte sich im Namen seiner Kollegen für die reibungslose Vermarktung der Ernte 2011. 9 · Fritz Glauser, Präsident der Schweizer Getreideproduzenten, fordert kein Vorpreschen in Sachen Qualitätsbezahlung. 10 · Viel Gesprächsstoff zwischen Sammelstellenleitern und Getreidebauern.
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11 · Pius Eberhard, neuer Leiter der Geschäftsbereichsgruppe GOF der fenaco.
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12 · Getreidezüchter unter sich: Hans Winzeler (l), Dellay Samen und Pflanzen AG, und Dario Fossati (r), Agroscope ACW. 13 · Auch heuer wurde die «Maxi»-Tagung der fenaco überaus gut besucht.
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Autoren Dr. Roman Engeler und Gaël Monnerat, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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PFLANZENBAU
Schäden genau abklären GETREIDEHÄHNCHEN-LARVEN Die Blattschäden, die die Larven der Getreidehähnchen anrichten, sehen oft schlimm aus. Dennoch gibt es nur selten Ertragseinbussen an den Getreidekulturen. Vor einem Einsatz mit Pflanzenschutzmitteln sind deshalb genaue Abklärungen über die gesamte Parzelle und die Wetterbedingungen nötig.
In den letzten beiden Jahren war das Wetter günstig für die Entwicklung von Insekten. Die hohen Temperaturen und die Trockenperioden liessen einerseits den Pilzbefall stark zurückgehen und kamen aber andererseits den Getreidehähnchen und weiteren Schädlingen entgegen. 2011 gingen bei den kantonalen Fachstellen für Pflanzenschutz markant mehr Gesuche für Bewilligungen zur Bekämpfung der Larven dieser Insekten ein. Bei der Berner Fachstelle zum Beispiel betrafen die Gesuche über 1770 ha, verglichen mit dem Vorjahr, wo es lediglich 145 ha betraf.
Getreidehähnchen Zwei Arten Getreidehähnchen befallen die Schweizer Getreidekulturen: Es sind dies das rothalsige und das blaue Getreidehähnchen. Sie verursachen die gleiche Art Schäden und unterscheiden sich lediglich in der Verpuppung der Larven. Die rothalsigen Getreidehähnchen verpuppen sich im Boden, während die blauen kleine Schaumkokons auf den Ähren bilden. Die erwachsenen Tiere fressen charakteristische kleine Löcher in die Blätter. Die gut sichtbaren Schäden gehen auf das Konto der Larven: Sie ernähren sich von der oberen Schicht der Blätter und hinterlassen weissliche Streifen zwischen den Blattrippen. Obwohl diese Schäden gut sichtbar sind, haben sie nur selten Ertragseinbussen von höchstens 10 % zur Folge.
Befall Die Bekämpfungsschwelle liegt bei einer Larve oder einem Ei pro Pflanze. Die Kontrollen müssen zwischen dem Entwicklungsstadium 37, dem Erscheinen des letzten Blattes, und dem Stadium 55, der Mitte des Ährenschie36
bens, erfolgen. Normalerweise ist die Parzelle an den Rändern stärker von Getreidehähnchen befallen als in der Mitte. Aus diesem Grund muss die Parzelle in der Diagonalen kontrolliert werden.
Bewilligung im ÖLN Die Bekämpfung der Getreidehähnchen ist im ÖLN erlaubt, so lange Häutungshemmer verwendet werden, das heisst auf Teflubenzuron und Diflubenzuron basierende Produkte wie Nomolt oder Dimilin SC. Die Produkte, die oral aufgenommen werden, wirken nur bei jungen Larven (< 3 mm lang). Sie haben den Vorteil, dass die natürlichen Feinde der Getreidehähnchen-Larven und -Eier wie Marienkäfer, Kurzflügler, Florfliegenlarven und Raubwanzen verschont werden. Die Häutung ist eine entscheidende Phase in der Entwicklung eines Insekts. Häutungshemmer töten die Larven nicht sofort, ihre Auswirkungen sind nicht direkt sichtbar, aber sie sind effizient. Über 3 mm grosse Larven können nicht mehr mit Häutungshemmern bekämpft werden. Andere Insektizide wie Spinosad (Dimilin SC) oder Thiacloprid (Biscaya) müssen dann verwendet werden. Für das Ausbringen dieser Insektizide ist im ÖLN eine Sonderbewilligung nötig.
Strategie macht jedoch einen Kompromiss zwischen der Wirksamkeit des Insektizids und des Fungizids nötig. Zwar können die Insektizide und das Fungizid gleichzeitig angewendet werden, was das Stadium der Kultur anbelangt, für die Bekämpfung der Getreidehähnchen ist dieser Zeitpunkt jedoch oftmals nicht optimal.
Ausbringung 300 l pro ha werden für das Ausbringen des Insektizids empfohlen. Der Trend zur Reduktion der Wassermenge bringt keine besonderen Probleme mit sich, aber das Wetter
Zeitpunkt Die Bekämpfung der Getreidehähnchen bedingt eine genaue Beobachtung der Parzelle. Werden Häutungshemmer eingesetzt, müssen die Larven frühzeitig aufgespürt werden. Um die Kosten der Behandlung zu senken, können die Insektizide und das Fungizid zum Schutz des Fahnenblatts oder der Ähre gemischt werden. Diese 5 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU verhindert oft, dass das Produkt mit weniger als 300 l Gemisch optimal angewendet werden kann. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit zu Beginn des Sommers führen dazu, dass durch die Verdunstung die Wirkung des Produkts beeinträchtigt und langfristig das Risiko von Resistenzen erhöht wird. Besonders wichtig ist es, die Wetterprognosen für die nachfolgenden Tage zu berücksichtigen. Ein starker Regenguss spült einen Grossteil der Larven von den Blättern auf den Boden. Am Boden gefährden sie den Ertrag der Getreidekultur nicht mehr.
Das Wetter Heisses und trockenes Wetter kommt der Entwicklung von Schädlingspopulationen entgegen. Aus diesem Grund, und weil die Ertragsein-
Die Getreidehähnchen-Larve bedeckt sich mit einer Exkrementen-Schicht, um wie eine Schnecke auszusehen.
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Praktische Tipps • Jede Parzelle als Ganzes sorgfältig untersuchen. Der Schädlingsbefall variiert stark sowohl zwischen den einzelnen Parzellen als auch innerhalb einer Parzelle. • Die Bekämpfungsschwelle von einer Larve oder einem Ei pro Pflanze beachten. • Häutungshemmer (Nomolt oder Dimilin SC) verwenden, bevor die Larven 3 mm lang sind. • Nicht weniger als 300 l/ha Insektizid ausbringen, da einiges davon durch Verdunstung verloren geht. • Im ÖLN ist die Verwendung weiterer Insektizide bewilligungspflichtig.
bussen selten mehr als 10 % betragen, ist eine systematische Bekämpfung der Getreidehähnchen nicht angezeigt. Zahlreiche Beobachtungen zeigen, dass der Befall von verschiedenen Parzellen und innerhalb der einzelnen Parzelle stark variiert. Eine genaue Untersuchung der Parzellen ist vor der Bekämpfung notwendig. Entgegen gewisser Gerüchte haben Versuche nicht ergeben, dass verschiedene Getreidesorten un-
terschiedlich stark von Getreidehähnchen befallen werden.
Fazit Obwohl die Blattschäden durch Getreidehähnchen gut sichtbar sind, haben sie nur selten grosse finanzielle Verluste zur Folge. Für die Regulierung der Schädlinge ist die Bekämpfungsschwelle von einer Larve oder Ei pro Pflanze zu berücksichtigen. Eine genaue Beobachtung der Parzellen sollte es ermöglichen, die Entwicklung der Schädlingspopulation zu verfolgen und zu handeln, bevor die Larven länger als 3 mm sind und keine Häutungshemmer mehr eingesetzt werden können. Für die Bekämpfung von Larven, die über 3 mm lang sind, braucht es im ÖLN eine Sonderbewilligung. Nicht zu vergessen ist, dass natürliche Feinde die Getreidehähnchen ebenfalls stark dezimieren. Die Fachleute, die die Klimaveränderungen beobachten, rechnen für die Zukunft mit trockeneren Sommern, was die Entwicklung grosser Schädlingspopulationen fördert. Auch wenn Resistenzen von Getreideschädlingen gegen Insektizide derzeit kein Thema sind, müssen beim Getreide dieselben Massnahmen gegen die Entstehung solcher Resistenzen vorgesehen werden wie bei sensiblen Kulturen wie Raps und Kartoffeln. Dafür sind eine korrekte Dosierung und Ausbringungstechnik äusserst wichtig. 䡵
Das rothalsige Getreidehähnchen überwintert in Wiesenböden oder unter Pflanzenresten. Die Eiablage erfolgt zwischen Ende April und Ende Juni.
Die GetreidehähnchenLarven verursachen die typischen weissen Streifen. Fotos: Bayer CropScience
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Sorghum – eine Alternative zu Mais DER KLIMAWANDEL führt auch beim Ackerbau zu Veränderungen. In unseren Breitengraden dürften die Trockenperioden im Sommer noch ausgeprägter auftreten, weshalb Kulturen mit einem geringen Wasserbedarf gute Karten haben, beispielsweise die Hirseart Sorghum. Die Fondation Rurale Interjurassienne (FRI) hat die Erträge und die Futterwerte von verschiedenen Sorghum-Sorten verglichen.
Emmanuel Brandt
Zuckerhirse (Sorghum bicolor) gehört zur Familie der Süssgrässer (Poaceae) und stammt ursprünglich aus Ostafrika. Sie wird zwei bis drei Meter hoch, hat wie die Maispflanze längliche Blätter und bildet ein dichtes Wurzelwerk. Weltweit gehört Sorghum zu der am vierthäufigsten angebauten Getreidesorte (40 Mio. ha). Sie wird auf allen Kontinenten, in tropischen und gemässigten Zonen (in Europa: Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland und Benelux-Staaten) angebaut.
Trockenheitsresistenz Sorghum gedeiht in den unterschiedlichsten Gebieten. In Frankreich wird es südlich der Loire bis ins nördliche Elsass angebaut. In Gegenden mit beschränkten Wasserressourcen ist die Futterversorgung dank Sorghum gewährleistet. Der Sorghum-Anbau ist in der Schweiz kaum von Bedeutung, könnte aber aufgrund der
Klimaerwärmung gerade in trockenen Regionen zu einer guten Anbaualternative werden.
Juraböden Lockere und sandige Böden sind für den Sorghum-Anbau ideal. Die Aussaat muss bei Bodentemperaturen von mindestens 12 °C erfolgen. Im Jura sind diese Voraussetzungen ab Mai erfüllt. Das Saatbett erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und sollte ein gutes Auflaufen der Kultur gewährleisten. Oberflächenverdichtungen und kompakte Böden sind zu vermeiden. Sorghum kann mit einer pneumatischen Sämaschine oder mittels Drillsaat angebaut werden, dabei sollte eine Saattiefe von 4 cm nicht überschritten werden (empfohlen werden 2 cm). Da Sorghum einen grossen Teil der vorhandenen Nährstoffe problemlos aus dem Boden ziehen kann, muss nur wenig gedüngt werden.
Tabelle 1: Sorghum-Sorten und ihre Verwendung Typ Körner-Sorghum Silo-Sorghum Zucker-Sorghum Futter-Sorghum
Merkmale Reduzierte Grösse (1.5 m) wegen der Körner gezüchtet Höhe (2 bis 3 m) Pflanze wird ganz geerntet Stängel sehr zuckerreich Höhe 2 bis 3 m Ausdauernde und krautige Pflanze (Sudangras) Höhe 2 bis 3 m
Verwendung Nahrungsmittel für Mensch und Tier, Bio-Treibstoff Tierfutter, Biomasse Tierfutter, Biomasse Tierfutter (gemäht, Wiese Silage)
Anbau Aussaat im Mai, Ernte im September Aussaat im Mai, Ernte im Oktober Aussatt im Mai, Ernte im Oktober Aussaat im Mai, mehrere Ernten möglich und Verwendung als Zwischenkultur
Tabelle 2: Präsentation der Futterwerte aus verschiedenen Silagen (Ergebnisse berechnet) SiloZucker-Sorghum Futter-Sorghum Silomais, hart, Gräserreiche Sorghum BMR1 (Sudangras)2 reifes Stadium Wiesen NEL MJ/kg TS 5.4 5.2 5.2 6.38 6.2 APDE g/kg TS 67 67 87 69.6 101 APDN g/kg TS 27 34 81 48 98.5 1 BMR-Sorten: Sorten mit geringem Ligningehalt, besserer Verdaulichkeit und besseren Energiewerten, Durchschnitt von 4 getesteten Sorten 2 nur eine Futtersorghum-Sorte wurde analysiert 38
Unkraut Die Sorghumkultur ist besonders im Frühstadium sehr unkrautempfindlich und deshalb nimmt die Unkrautbekämpfung eine wichtige Stellung ein. Die Aussaat muss auf Böden erfolgen, auf denen die Sommerunkräuter entfernt wurden. Mit einem raschen und gleichmässigen Auflaufen ist eine Unkrautunterdrückung vor dem Reihenschluss möglich. Die erste Wurzelbehandlung kann ab dem 3-BlattStadium vorgenommen werden. Vorher ist eine Unkrautbehandlung nicht zu empfehlen, da Sorghum vor dem 3-Blatt-Stadium sehr empfindlich reagiert (mechanische Unkrautregulierung ist vorher möglich). Es ist jedoch Vorsicht geboten, da in der Schweiz keine Pflanzenschutzmittel für den Sorghumanbau erhältlich sind. Ist eine Behandlung geplant, muss bei der kantonalen Pflanzenschutzbehörde eine Spezialbewilligung eingeholt werden.
Drusch Die Sorghum-Ernte erfolgt im November mit einem Mähdrescher, wenn die Körner einen Feuchtigkeitsgehalt von 18 % aufweisen. Die Erträge belaufen sich auf 70 bis 80 dt/ha. Silage Die Silosorghum- und Zuckersorghum-Sorten werden von Mitte September bis Mitte Oktober geerntet, wenn das Korn hart teigreif ist. Die Ernte wird mit einem Maishäcksler bei einem optimalen Stadium von 30 % TM durchgeführt. Abhängig von Sorte und Wachstumsbedingungen liegen die Erträge der Sorghumkultur zwischen 150 und 200 dtTM/ha. Die FuttersorghumSorten (Sudangras) werden geerntet, sobald die Rispen erscheinen (15 % TM). Dieser Sorghum-Typ kann mehrmals pro 5 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU Saison gemäht werden, und der Ertrag kann sich bis auf total 100 dt TS/ha belaufen.
«On-farm-Versuche» Seit zehn Jahren führt die Fondation Rural Interjurassienne (FRI) Sorghum-Versuche unter juratypischen Bedingungen durch. Da in dieser Region vorwiegend Futterbau betrieben wird, wurde der Schwerpunkt bei den Versuchen auf Silo-, Zucker- und Futtersorghum-Sorten gelegt. Bei den letzten beiden Versuchen wurden auf zwei Betrieben vier BMR-Zuckersorghum-Sorten (Sorten mit einem geringen Ligningehalt, einer besseren Verdaulichkeit und einem besseren Energiewert) sowie eine SilosorghumSorte und drei Futtersorghum-Sorten untersucht. Die Versuche wurden auf 3 Meter breiten Streifen angelegt. Das Ziel der Versuche bestand darin, die Zuckersorghum- und Silosorghum-Kultur mit der Silomais-Kultur zu vergleichen (Ertrag und Futterwerte). Zudem sollte die Futtersorghum-Kultur mit einer gräserreichen Wiese verglichen werden (Ertrag und Futterwerte).
Sorghumrispe – ein seltener Anblick, was sich aber aufgrund der Klimaveränderung in gewissen Regionen ändern könnte.
Im Oktober 2011 wurden die vier BMR-Zuckersorghum-Sorten und die Silosorghum-Sorte bei einem durchschnittlichen TS-Gehalt von 28 % gemäht. Die erzielten Erträge belaufen sich auf rund 126 dt TS/ha für die am wenigsten produktive Sorte und auf 170 dt TS/ha für die produktivste. Die Futtersorghum-Sorten wurden Ende Juli und Mitte September gemäht. Beide Male wurde ein mittlerer Ertrag von 50 dt TS/ha ermittelt. Die Schnitte erfolgten bei einem TS-Gehalt von rund 15 %. Vor der Ernte wurden bei jeder Sorte Proben entnommen und im Labor von Agroscope analysiert. Die Ergebnisse dazu sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Geringerer Gehalt Zucker-, Silound Futtersorghum ist weniger energiereich als das traditionelle Schweizer Futter. Ein Sorghumtyp mit interessanten Erträgen kann für die Milchkuhfütterung oder die Biogasproduktion eingesetzt werden. Bei den BMR-Sorten müssen die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden, denn die für Silomais angewendete Analysemethode kann nicht auf BMR-Zuckersorghum übertragen werden. Französische Viehzüchter, die der Futterration 30 bis 40 %
Sorghumsilage ist ähnlich wie Maissilage.
BMR-Zuckersorghum beimischten, konnten keinen Rückgang bei der Milchproduktion feststellen (in Frankreich: NEL-Werte von 6.9 MJ/kg TS).
Fazit Noch hat sich der Sorghum-Anbau nicht etabliert, aber gewisse Fortschritte konnten erzielt werden. Angesichts der Entwicklung in der landwirtschaftlichen Produktion und unter Berücksichtigung der Umweltproblematik bietet der Sorghum-Anbau in vielerlei Hinsicht Vorteile, die nicht wegzudiskutieren sind. 䡵
Die Struktur der Sorghumpflanze ist jener von Mais ähnlich.
Autor Emmanuel Brandt ist Berater für Pflanzenbau und Experte für Bodenschutz auf Baustellen, Fondation Rurale Interjurassienne FRI, 2852 Courtételle Zusätzliche Informationen auf der Website des jurasisschen Weiterbildungszentrums. www.frij.ch
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Gratisarbeiter im Untergrund REGENWÜRMER WÜHLEN SICH DURCH DEN BODEN und durchmischen ihn. Sie bilden eine stabile Bodenstruktur mit Hohlräumen für optimale Durchlüftung und Wasserhaushalt und erhalten den Boden gesund und ertragreich. Mit einer bodenschonenden Bearbeitung, vielfältiger Fruchtfolge mit mehrjährigen Kunstwiesen und Zwischenbegrünungen fördert der Landwirt diese nützlichen Feldarbeiter.
Gut genährt sind die Regenwürmer fleissige Arbeiter:
In einem Wiesenboden kann die Regenwurm-Biomasse pro Hektare dem Gewicht von 6 Kühen entsprechen. Wie die Kühe auf der Wiese, wollen auch die Regenwürmer im Boden gefüttert werden. Sie ernähren sich fast ausschliesslich von abgestorbenen Pflanzenteilen. Eine ständige Mulchschicht aus Ernterückständen, Zwischenbegrünungen oder verrottetem Mist versorgt die Regenwürmer bei Ackernutzung nachhaltig mit Futter. Tief untergepflügtes Pflanzenmaterial verfault wegen Sauerstoffmangel und ist als Regenwurmnahrung nicht mehr geeignet.
• Abbau der Ernterückstände: Nachts ziehen die Tiere Pflanzenteile von der Bodenoberfläche als Nahrungsvorräte in ihre Röhren, wo sie mit Hilfe von Bodenorganismen verrotten und erst danach von den Würmern gefressen werden. Während ihrer Hauptaktivitätszeit im Frühjahr und Herbst nehmen die Regenwürmer viel Nahrung zu sich. In einem regenwurmaktiven Boden können bis zu 60 dt/ha gehäckseltes Getreidestroh vom Dreschzeitpunkt bis zur Maisansaat im folgenden Frühjahr von den Regenwürmern abgebaut werden. • Nährstoffnachlieferung: Als Erstzersetzer durchmischen die Regenwürmer organische und mineralische Bodenbestandteile. Ihr nährstoffreicher Kot enthält 5x mehr N, 7x mehr P und 11x mehr K als die umgebende Erde. So werden die Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln verfügbar gemacht und der Nährstoffkreislauf sichergestellt.
• Stabilisieren der Bodenstruktur: Regenwürmer deponieren ihren Kot im Boden oder an der Erdoberfläche. Dank Schleimabsonderungen und unter Mithilfe anderer Bodenorganismen bilden sich stabile Bodenkrümel, welche die Grundlage einer stabilen Bodenstruktur und die Tragfähigkeit und Bearbeitbarkeit der Böden fördern. • Schutz vor Erosion: Tiefgrabende Regenwürmer legen mit Kot ausgekleidete Röhren an. Diese verbinden den Ober- mit dem Unterboden und verbessern den Wasser- und Lufttransport. Durch die senkrechten Röhren versickern grosse Regenwassermengen, was sich bei Starkniederschlägen erosionsmindernd auswirkt. In einem intakten Boden finden sich bis zu 500 Regenwurmröhren pro m2. • Fördern der Durchwurzelung: Die Wurmgänge werden von zahlreichen anderen Bodentieren bewohnt. Auch Pflanzenwurzeln nutzen diese Röhren als Leitbahnen und finden so leichter Anschluss an die Wasser- und Nährstoffreserven in grossen Bodentiefen.
Nachts wird die Bodenoberfläche nach Futter abgesucht.
Von Regenwürmern zusammengezogene Strohhalme.
Auch unbewohnte Regenwurmgänge bleiben längere Zeit erhalten (bis 500 Gänge pro m2 möglich).
Der Boden wird von einer riesigen Anzahl von Organismen belebt. Ihre Tätigkeit beeinflusst die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. Zu den wichtigsten Akteuren zählen die Regenwürmer. Mit ihrer kräftigen Muskulatur schaffen sie ein Hohlraumsystem, das als Lebensraum für Pflanzenwurzeln und viele andere nützliche Bodenlebewesen dient.
Regenwürmer brauchen Futter
Schwarzkopfregenwurm bei der Kotabgabe. Kothaufen an Bodenoberfläche (oben).
Tauwürmer (Lumbricus terrestris) ziehen als Nahrungsvorrat Pflanzenreste von der Bodenoberfläche in ihre Gänge. UFA-REVUE · 5 2012
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Dies fördert die Regenwürmer Tiefgründiger Boden Tiefgründige, lehmige und schluffreiche, neutrale bis alkalische Böden, die selten austrocknen oder vernässen.
Mildes Klima Ausgeglichene feuchtmilde Witterung während der regenwurmaktiven Zeit im April/Mai und September/Oktober. Fruchtfolge
mit
Pflügen und Saatbettbereitung mit ausschliesslich gezogenen Bodenbearbeitungsgeräten. Befahren von genügend abgetrockneten Böden mit leichten, gut bereiften Maschinen und Geräten. Praxistipp: Bearbeitungspause von mindestens einem Tag zwischen Pflügen und Saatbettbereitung, Regenwürmer können sich so in tiefere Bodenschichten zurückziehen.
Bodenruhe
Vielfältige Fruchtfolgen mit Zwischenbegrünungen und mehrjährigen Kunstwiesen. Praxistipp: Mit einer zwei- bis dreijährigen Kunstwiese können sich durch Bodenbearbeitung geschädigte Wurmbestände erholen.
Ständige Bodenbedeckung Ernterückstände auf der Bodenoberfläche, Restverunkrautungen und Zwischenbegrünungen (Methode «Immergrün»). Praxistipp: Winterbegrünungen anlegen, da die Würmer bei milder Witterung schnell aktiv werden.
Reduzierte Bodenbearbeitung
Mässige Produktionsintensität
Konservierende oder nicht-wendende Bodenbearbeitungssysteme wie Direktsaat, Mulchsaat, Streifenfrässaat und Strip-till. Praxistipp: Agridea bietet mehrere Merkblätter zu bodenschonenden Anbausystemen an.
Handelsdünger und Pflanzenschutzmittel massvoll einsetzen. Wenn möglich organische Düngung mit verrottetem Mist, schwach abgebautem Kompost in Ergänzung zu Ernterückständen und Zwischenbegrünungen. Kalkdüngung, wenn pH-Wert(H2O) < 6.2. Praxistipp: Gülle 1:2 verdünnen und massvoll einsetzen (max. 30 m3/ha), nicht auf wassergesättigten Boden ausbringen.
Rücksichtsvolle Bewirtschaftung Während der regenwurmaktivsten Zeit höchstens flaches (On-Land)-
Regenwurmarten Regenwurmarten In der Schweiz leben rund 40 Regenwurmarten, die nicht überall vertreten sind. Die Artenvielfalt wird neben der Bodenbeschaffenheit auch durch das Nahrungsangebot und die Art und Intensität der Bodennutzung beeinflusst. In Ackerund Wiesenböden findet man zumeist vier bis elf Arten. Durchschnittlich leben 42
in einem intakten Ackerboden 100 bis 200 Würmer pro m2. In mehrjährigen Naturwiesen sind es oft doppelt so viele, nämlich 200 bis 400 Individuen. Praxistipp: Ein 10 x 20 cm grosser und 20 cm tiefer Spatenstich sollte zwischen zwei bis vier (Ackerböden) und vier bis acht (Naturwiesen) Würmer enthalten. 5 2012 · UFA-REVUE
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Dies hemmt die Regenwürmer Flachgründiger
Boden Flachgründige, sand- oder kiesreiche Böden, die oft austrocknen sowie saure oder zu Staunässe neigende Böden.
Raues Klima Heisse, extrem trockene oder anhaltend nasse und kühle Witterung während der regenwurmaktiven Zeit.
Fruchtfolge
ohne
Hohe Produktionsintensität Ertragsintensive Produktion mit rein mineralischer Düngung und hohem Pflanzenschutzmitteleinsatz, vollständige Unkrautbekämpfung, wenig Ernterückstände. Unverdünnte, ammoniakreiche Gülle und/oder zu hohe Güllegaben von mehr als 40 m3/ha auf zu nasse Böden.
Bodenruhe
Reine Acker-Fruchtfolge ohne Kunstwiese und ohne Zwischenbegrünungen.
Intensive
Bodenbearbeitung
Häufiger und tief wendender Pflugeinsatz und unmittelbar folgende Saatbettbereitung mit zapfwellengetriebenen Geräten.
Unangepasste Bewirtschaftung Befahren von nassen Böden mit schlecht bereiften, schweren Maschinen und Geräten. Praxistipp: Tragfähigkeit und Bearbeitbarkeit können leicht durch einen Spatenstich bis in Bearbeitungstiefe geprüft werden: Der abgetrocknete Boden lässt sich nicht kneten, sondern zerfällt an den natürlichen Bruchstellen.
Fehlende Bodenbedeckung Unbewachsene, über längere Zeit brach liegende Äcker (z. B. Winterbrache).
Schwarzkopfregenwurm (Nicodrilus nocturnus): Tiefgräber, oben rechts eingerollt im Sommerschlaf.
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Brauner Laubfresser (Lumbricus castaneus): Streubewohner.
Tauwurm (Lumbricus terrestris): Tiefgräber.
Kleiner Wiesenwurm (Lumbricus caliginosus): Flachgräber.
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Lebensweise der Regenwürmer
Geschlechtsreife Tiere sind am Gürtel (Clitellum) erkennbar.
Kokon (3 – 6 mm), die Eigelege der Regenwürmer.
Lebensweise Regenwürmer
und tauschen ihren Samen aus. Die Geschlechtsreife erkennt man am Gürtel (Clitellum). An diesem Gürtel werden 3 bis 6 mm grosse Kokons mit einem oder mehreren Eiern gebildet. Die Ablage ist im Frühjahr und Herbst, zur Hauptaktivitätszeit der Regenwürmer. Daraus schlüpfen nach einigen Wochen die Nachkommen. Mit Ausnahme der Kompostwürmer entwickeln sich Regenwürmer eher langsam. Sie werden erst im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahren geschlechtsreif. Je nach Art und Grösse leben sie 1 bis 8 Jahre. Regenwürmer halten Winter- und Sommerruhe. Sehr kalte oder heisse, trockene Jahreszeiten überbrücken sie inaktiv in tieferen Bodenschichten.
sind Zwitter. Zwei Tiere legen sich zur Fortpflanzung entgegengesetzt aneinander
Bodenprofil mit tiefen Regenwurmgängen. Wurzelbewachsene Röhre (rechts).
Tabelle: Auf Grund ihres Verhaltens, ihrer Grösse und Färbung können die Regenwürmer in vier Lebensform-Typen eingeteilt werden: Lebensform-Typen Streubewohner (Epigäische Arten)
Flachgräber (Endogäische Arten)
wichtige Arten in Ackerböden Roter Laubfresser (Lumbricus rubellus) Brauner Laubfresser (Lumbricus castaneus) Kleiner Wiesenwurm (*Nicodrilus caliginosus) Kleiner Ackerwurm (Allolobophora chlorotica)
Erkennungsmerkmale Grösse, Färbung meist klein (3 bis 10 cm) rote Farbe
Lebensraum Verhalten Streu- und Mulchschichten (Direktsaat), auch im Kompost, hauptsächlich im Wiesland
klein bis mittelgross (3 bis 14 cm) bleich, rosa bis graublaue Farbe
Oberboden bis 40 cm Tiefe, Aufnahme von organischer Substanz und mineralischem Boden, meist horizontale, nicht dauerhafte Gänge Bevorzugt tiefgründige Böden, baut senkrechte, über 1 m tiefe, dauerhafte Wohnröhren, tapeziert sie mit Kotausscheidungen und zieht Pflanzenteile als Nahrungsvorrat in die Gänge Baut senkrechte, über 1 m tiefe dauerhafte Wohnröhren, Kot wird an Bodenoberfläche ausgestossen (Wurmkothaufen), junge Tiere leben oft im Wurzelbereich
Tiefgräber Tauwurm (Anözische Lumbricus-Arten) (Lumbricus terrestris)
gross (13 bis 25 cm) rotbraun, abgeflachtes, helles Hinterende
Tiefgräber Schwarzkopfregenwurm (Anözische Nicodrilus-Arten) (*Nicodrilus nocturnus) Grosser Wiesenwurm (*Nicodrilus longus)
gross (13 bis 17 cm) braunschwarz, dunkler Kopf
*Nicodrilus: Synonym von Aporrectodea 44
Regenwürmer sind Zwitter und paaren sich meistens im Frühjahr.
Regenwurmschäden? Der nützliche Schwarzkopfregenwurm wurde ins höher gelegene, niederschlagsreiche Graslandgebiet der Ostschweiz eingeschleppt und vermehrt sich dort gelegentlich übermässig. Er beeinträchtigt mit seinen enormen, oberflächlichen Kotausscheidungen vor allem im Frühjahr und Herbst die Wiesennutzung (Trittschäden, Rutschgefahr) und Futterqualität (Verschmutzung).
Impressum In Zusammenarbeit mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen publiziert die UFA-Revue in loser Reihenfolge Merkblätter. Herausgeber: Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau; Agridea, Av. des Jordils 1, 1000 Lausanne 6, www.agridea.ch Informationskonzept und Redaktion: B. Arnold, Agridea Lindau; A. Chassot, Agridea Lausanne Autoren: W. Jossi, U. Zihlmann, H.-R. Oberholzer, Agroscope Reckenholz-Tänikon ART; C. Maurer, A. Chervet, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern Fachliche Beratung: G. Cuendet, Zoocontrol Cuendet, Vauderens Literatur: J. Bauchhenss, München, Deutschland Fotos: T. Anken, G. Brändle, W. Jäggi, W. Jossi, H.-R. Oberholzer, U. Zihlmann, ART; W.G. Sturny, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern; B. Arnold, Agridea; O. Ehrmann, Bodenmikromorphologie und Bodenbiologie, Creglingen, Deutschland Layout und Publikation: UFA-Revue
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PFLANZENBAU
Hohe Futterqualität anstreben GRÜNLAND-NUTZUNG Werden Grünlandflächen unterversorgt, verändert sich die Bestandeszusammensetzung. Das ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn die Futterqualität und der Ertrag lassen dann zu wünschen übrig. Ein ausgewogener Pflanzenbestand beinhaltet bei Naturwiesen 50 % Gras, 20 % Klee, 30 % Kräuter und bei Kunstwiesen 40 % Klee und 60 % Gras.
Hansruedi Lusti
Futterwirtschaftlich hochwertiges Grünland ist das Ergebnis einer Bewirtschaftung, die auf Standort, Pflanzenbestand und Nutzungsintensität abgestimmt ist. Hierzu gehört auch eine ausgewogene Düngung.
Hofdünger gezielt mit Mineraldünger ergänzen Die Hauptnähr-
Eine angepasste Düngung optimitiert die Qualität und den Ertrag des Grünlands.
stoffe P, K sowie Magnesium und Schwefel sind wichtig für die Wurzelentwicklung, die Zusammensetzung der Pflanzenbestände und damit für deren Leistungsfähigkeit. Ohne ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen ist es den Pflanzen nicht möglich, den Stickstoff effizient zu nützen. Im Boden sit-
zen grosse Reserven an diesen Nährstoffen, jedoch sind nur Bruchteile davon für die Pflanzen verfügbar. Um hohe Erträge zu erreichen. braucht es daher eine zusätzliche Düngung. Hofdünger können gezielt mit Mineraldünger ergänzt werden.
Hohe Milchleistung nur mit hoher Futterqualität Ausreichende Gehalte an Mineral- und Mikronährstoffen in den Pflanzen werden nur erreicht, wenn die Futterpflanzen die Möglichkeit haben, diese aus dem Boden aufzunehmen. Ein ausgewogener Pflanzenbestand beinhaltet bei Naturwiesen 50 % Gras, 20 % Klee, 30 %
Kräuter und bei Kunstwiesen 40 % Klee und 60 % Gras. Ein solcher Bestand hilft die Tiergesundheit zu erhalten.
Phosphor fördert Leguminosen Mit der P-Düngung werden die Leguminosen bei ausreichender K-Versorgung stark gefördert. Die Ursache liegt im schlechten Aneignungsvermögen dieser Pflanzengruppe für Phosphor und Kali, besonders in Mangelsituationen. Da Leguminosen auf längere Sicht erhebliche Stickstoffmengen sammeln, kann sich eine P-Düngung wie eine Meliorationsmassnahme auswirken.
Kali-Überschüsse mit Nitrophos Rapide ausgleichen Die Kali-Versorgung muss sorgfältiger kontrolliert werden als jene mit Phosphor. Gräser neigen bei hohem K-Angebot zum Luxuskonsum. Daher sollte die Gesamtdüngermenge in Einzelgaben von 100 bis 150 kg K2O/ha aufgeteilt werden. Während Schweinegülle eher einen niedrigen Kali-Gehalt aufweist, ist er bei der Rindviehgülle im Verhältnis zum Nund P-Gehalt eher zu hoch. Diese Missverhältnisse können mit Landor Nitrophos 20.10.0 + Mg + S (beim Einsatz von Rindergülle) oder Kornkali 40 % respektive Kali 60% (beim Einsatz von Schweinegülle) ausgeglichen werden.
Kali-Magnesium-Verhältnis Überhöhte Kali-Vorräte oder –Gaben haben keine Vorteile, sondern beeinträchtigen die Aufnahme von Magnesium und Natrium aus dem Boden und tragen so vor allem bei Weidegang zu erhöhtem Tetanierisiko bei. Das optimale Verhältnis von K : Mg im Boden beträgt ca. 1 : 2. Mg-haltige Stickstoff46
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PFLANZENBAU
Nitrophos Rapide zur Ergänzung von Rindergülle Walter Bösch bewirtschaftet mit seiner Frau Anuschka und den 4 Kindern in Wattwil (SG) eine Fläche von rund 25 ha auf 750 m ü. Meer. Der Viehbestand liegt bei ca 55 Stück, wovon die Hälfte Milchkühe sind. Warum setzen Sie Nitrophos Rapide ein? Nitrophos Rapide ist für uns eine ideale Ergänzung zur Rindergülle. Nach den Boden-und Dürrfutteranalysen sind wir in Parzellen mit dem Kali zu hoch. Bei solchen Nährstoffverhältnissen im Boden und im Heustock ist es nicht empfehlenswert, über einen Mineraldünger noch zusätzlich Kali auszubringen.
Wo sehen Sie die Hauptvorteile von Nitrophos Rapide? Nitrophos Rapide eignet sich besonders gut für Betriebe mit hohen Kali-Werten im Hofdünger und Boden. Zusätzlich wird wichtiger Phosphor und Schwefel zugeführt. Wenn es Trockenperioden gibt und dadurch das Gülleausbringen nicht passt, eignet sich der Nitrophos Rapide sehr gut. Dadurch haben wir nach dem Mähen und nach dem Weiden innert nützlicher Frist wieder einen angemessenen grossen Bestand. Werden Sie auch in Zukunft Nitrophos Rapide einsetzen?
In welchen Kulturen setzen Sie Nitrophos Rapide ein? Unsere Gegend ist eine reine GrünlandRegion. Schwefelmangel im Boden ist auch ein Thema. Mit dem Nitrophos bringen wir genügend Schwefel und wirken diesem Mangel entgegen.
Auf jeden Fall. Wer längerfristig denkt, der weiss, dem Boden müssen auch Nährstoffe zugeführt werden, um regelmässig hohe Erträge zu erhalten. Den Düngereinkauf können wir planen, den kostspieligen Futterzukauf wie in der Vergangenheit nicht.
dünger (Mg-Ammonsalpeter, Nitroplus, Nitrophos Rapide etc.) oder Magnesiumdünger mit Schwefel (Kieserit 15 Mg, 20S) liefern verfügbares Magnesium und brechen den Antagonismus bei zu hohen K-Werten.
trium fördert die Schmackhaftigkeit des Futters und bewirkt einen höheren Raufutterverzehr.
Schwefel nicht vernachlässigen Bisher wurde im Grünland dem Schwefel wenig Aufmerksamkeit gewidmet, da die Meinung verbreitet war, dass über die Gülle die Schwefelversorgung gewährleistet sei. Schwefelmangel führt besonders beim ersten Schnitt zu einer verminderten Stickstoffeffizienz und damit zu einem reduzierten Proteingehalt. Grund dafür ist, dass die Schwefel-Mineralisierung später einsetzt als jene des Stickstoffes. Gras benötigt 30 bis 60 kg S/ha (je nach Nutzungsintensität). Hofdünger allein enthält nicht genug Schwefel, um diesen Bedarf zu decken.
Volldünger Nitroplus für Weiden Der Wirkungsgrad von Exkrementen, die während dem Beweiden anfallen, ist aufgrund der ungleichen Verteilung relativ gering. Auf solchen Flächen kann die Nährstoffversorgung mit einem Volldünger abgedeckt werden. Landor Nitroplus 20.5.8 beinhaltet neben den Hauptnährstoffen N, P und K zusätzlich Magnesium, Schwefel und Natrium. NaUFA-REVUE · 5 2012
Kalk als Grundlage Zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit darf auch der Kalk nicht vergessen werden. Bei abnehmendem Kalkgehalt im Boden sinkt der pH-Wert. Ein niedriger pH-Wert führt zur Festlegung von Bodennährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Magnesium und behindert die Nährstoffaufnahme. Dies führt zu sinkendem Ertrag und abnehmenden Futterwert. Auch verminderte Bodentätigkeit, eingeschränkte Durchlüftung und schlechte Wasserführung können die Folge von niedrigen pH-Werten sein und zu reduziertem Wurzelwachstum führen. Alle Wirkungen zusammen verursachen mittelfristig Veränderungen im Pflanzenbestand. Somit wirkt sich Kalkmangel indirekt nachhaltig auf Ertragshöhe und Futterwert aus. Mit einer Kalkdüngung kann der pHWert erhöht werden. Es stehen etliche Produkte zur Verfügung: Granulierte Kalke (Dolomit-Mg-Kalk, Düngkalk, Hasolit Kombi, Agrokalk) zum selber ausbringen oder Feuchtkalk zum Ausbringen mit dem Grossstreuer. Zu beachten gilt auch die Qualitätseigenschaften der Kalke. Bei Kohlensauren
Walter Bösch
Tabelle: Landor-Dünger für den Futterbau Ammonsalpeter 27 N +2.5 Mg Mg-Ammonsalpeter 24 N + 5 Mg + 7 S Nitrophos Rapide 20.10.0 + 3 Mg + 8 S * Nitroplus 20.5.8 + 2 Mg + 3 Na + 3 S * Kieserit 15 Mg + 20 S Kornkali 40 % + 3.6 Mg + 4 S + 3 Na Kali 60 % Dolomit-Mg-Kalk 55 % CaO (11 Mg) Düngkalk 52 % CaO (3 Mg) Hasolit Kombi (Meeresalgen) 58 % CaO (4 Mg) Feuchtkalk 48 % CaO Mg-Feuchtkalk 43 % CaO (4 Mg) * Aktion: 1 Sack pro Palette gratis (gültig bis Ende Juli 2012)
Kalken zum Beispiel gilt der Grundsatz: Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto grösser ist seine umsetzungsaktive Oberfläche und damit seine Wirkung im Boden. Oft bleiben solche wesentlichen Qualitätsparameter bei der Kaufentscheidung unberücksichtigt. 䡵
Autor Hansruedi Lusti, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden. Gratis-Beratungstelefon: 0800 80 99 60
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DF_PhytoNews_0512 ok_2012 24.04.12 17:41 Seite 48
phyto-news Getreidehähnchen bekämpfen: soll ich oder soll ich nicht?
Stimulierung der ertragsrelevanten Pflanzenzellen
Das verregnete April-Wetter war den Getreidehähnchen nicht freundlich gesinnt. Eine 14-tägige Schön-Wetterperiode kann jedoch alles rasch ändern, bzw. ist für die Getreidehähnchen ideal für eine intensive Eiablage. Es ist sinnvoll, diese Behandlung mit dem «letzten» Fungizid ins Fahnenblatt zu kombinieren. Deshalb sollten die Felder kurz vorher auf Befall kontrolliert werden.
Je weniger Vegetationszeit man zur Verfügung hat umso wichtiger ist es die Pflanzen in der verbleibenden Zeit richtig zu versorgen. Jede Ackerkultur verhält sich dabei anders. Im Raps braucht es eine hohe Anzahl fruchtbarer Schoten und eine genügende Anzahl Körner je Schotte die aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr beeinflussbar sind. Im Getreide ist das Stadium für der Ährchenbildung vorbei was noch beeinflusst werden kann sind die Anzahl Körner je Ährchen. In den Frühjahrskulturen Kartoffel, Mais und Zuckerrüben kommt die wichtigste Zeit der Ertragsbildung erst noch. In den Kartoffeln ist die Zeit während des Knollenansatzes die ertragswirksamste. Bei den früh gepflanzten ging während der Kältephase Ertragsenergie (Aminosäuren) verloren und bei den spät gepflanzten wird die Zeit fehlen, um genügend schnell viel zu bilden. Eine Spritzung mit einem Algenfiltrat-Produkt kann den Gehalt an Aminosäuren und Cytokinin merklich steigern und damit den Knollenansatz positiv beeinflussen. Von der Praxis wird gesagt, dass frühe Spritzungen ab 10 – 20 cm hohe Stauden bis Reihenschluss die besten Resultate bringen. In den Zuckerrüben verhält sich der Ertragsaufbau ähnlich. Frühe Saaten mit zügiger Jugendentwicklung bringen die
Larven und (gelbe) Eier des Getreidehähnchens
Es lohnt sich bei der Erfassung der Schadschwelle genau hinzuschauen, die Eier der Getreidehähnchen sind klein und die Schadschwelle relativ rasch erreicht (1 Eier oder 1 Larve pro Halm). Der frühe vorbeugende Einsatz des «letzten» Fungizides ins noch gesunde Fahnenblatt ist ideal kombinierbar mit dem Häutungshemmer Nomolt 0.4 l/ha gegen die Eier und jungen Larven des Getreidehähnchens. Nomolt ist im ÖELN erlaubt nach Erreichen der Schadschwelle (1 Ei oder 1 Larve pro Halm). Empfehlung «letztes» Fungizid ins Fahnenblatt in Weizen und Korn: Opus 1.0 l/ha oder Fandango 1.25 l/ha + Daconil 500 2.0 l/ha + Nomolt 0.4 l/ha (nach Schadschwelle) 062 746 80 00
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grössten Rübenkörper. Kommt das Wachstum während einer gewissen Zeit zum Stillstand, braucht es mehr Energie, um die Rüben wieder in Fahrt zu bringen. Ein Pflanzenstärkungsmittel im richtigen Zeitpunkt bringt mehr als nur eine reine Bor-Spritzung. Dieses Jahr konnten beim Mais keine Frühsaaten gemacht werden. Der Verlust an Vegetationstagen ist eine Tatsache, welche nicht rückgängig gemacht werden kann. Es gilt jetzt aus den verbleibenden Tagen das Optimum rauszuholen und die Ertragssicherung über eine erhöhte Anzahl Körner je Kolben zu machen. Mit einer Spritzung von einem Phytohormon im 8 – 10 Blatt wurden im Körnermaisanbau die besten Erfahrungen gemacht. Der Einsatz dieser Pflanzenstimulatoren und Phytohormonen wird in der Wissenschaft und Beratung unterschiedlich interpretiert. Tatsache ist aber, das es in der Praxis zahlreiche erfolgreiche Betriebe gibt, welche diese Produkte als unerlässliches Instrument zur Ertragsabsicherung einsetzen.
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Einsatz von Pflanzenaktivatoren Kultur Winter-/Sommergetreide im 2-Knoten-Stadium Körner- und Silomais im 10-Blattstadium des Maises Zuckerrüben Zum Reihenschluss Kartoffeln. Ab 10 cm Pflanzenhöhe bis Reihenschluss
Mai Goëmar Opti 2,5 l / ha
Juni
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Was wird stimuliert Erhöhung der Kornzahl je Ährchen. Spätester Einsatz im Fahnenblatt Zur optimalen Versorgung und Stimulierung der Korn- und Kolbenanlage Stimuliert die Bildung des Rübenkörpers sorgt für optimales Verhältnis von Blatt und Rübe Aktiviert den Knollenansatz. Bei Sorten mit geringem Ansatz genügt früher Einsatz 5 2012 · UFA-REVUE
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Sömmerung und Eutergesundheit – ein Widerspruch? Geimpft oder nicht? Mit einer geschätzten Rate von bis 85 % ist die Circoviren (PCV2)Impfung aus den Schweizer Schweinebetrieben nicht mehr wegzudenken. Ob Ferkel geimpft wurden oder nicht, lässt sich mit dem «BacuCheck™-ELISA» testen. Schweine, in deren Blut sowohl Antikörper gegen Circoviren- als auch gegen den Baculo-Marker nachzuweisen sind, wurden eindeutig mit dem Impfstoff der entsprechenden Firma geimpft.
Der Test kann bei Schweinen im Alter von fünf bis zwölf Wochen angewendet werden – vorausgesetzt die Tiere wurden mit drei Lebenswochen geimpft. Früher geht nicht, weil die Impfantikörper erst zwei Wochen nach der PCV2-Impfung nachweisbar sind. Da es sich um eine Herden- und nicht Einzeltierdiagnostik handelt, wird empfohlen, zehn Blutproben der gleichen Altersgruppe und Ferkelpartie zu nehmen. Die Proben werden vom Tierarzt an das Labor Synlab.vet in Leipzig geschickt und dort analysiert. Natürlich ist es nicht nötig, den Impfnachweis bei jeder Ferkelpartie durchzuführen. Es reicht aus, den Impfstatus stichprobenartig alle drei bis sechs Monate zu überprüfen. Die Kosten für die Untersuchung von zehn Blutproben belaufen sich auf rund 100 Fr. Im Jahr 2012 ist die Analyse gratis.
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Während der Sömmerung sind hohe Zellzahlen in der Milch häufig. Zu den begünstigenden Faktoren gehören der Futter- und Klimawechsel, das Zusammenführen von Tieren und Keimen aus verschiedenen Betrieben, vermehrte Bewegung, Stress durch Rangkämpfe sowie die unterschiedlichen Melktechniken und Hygienemassnahmen. Damit auch während der Sömmerungszeit gute Verkehrsmilch und Käsequalität produziert werden kann, ist es wichtig, nur Schalmtestnegative Tiere (Zellzahlgehalt unter 150 000/ml Milch) zur Sömmerung zuzulassen. Denn gesunde Euter steigern den Zellzahlgehalt in der Milch bis Ende Sömmerung nur geringfügig.
Ansonsten gelten auf der Alp die üblichen Regeln zur Melkhygiene und zum Melktechnik-Service: • Funktionierende Mechanik und intakte Gummi beim Melkgeschirr. • Melkanlage sofort nach dem Gebrauch mit lauwarmem Wasser vorspülen und aussen mit der Bürste reinigen. • Hauptreinigung mit Endtemperatur von mindestens 50°C und während zehn Minuten. • Alle milchführenden Teile mit Trinkwasser nachspülen. • Reinigungsmittelkonzentration laut Hersteller einhalten (0.5 – 1 %), alternierend reinigen (Lauge morgens, Säure abends oder umgekehrt).
• Milchgeschirr trocken lagern. • Zuerst gesunde, dann verdächtige und zuletzt kranke Kühe melken. • Regelmässige Überwachung der Eutergesundheit mittels Schalmtest und Laborkontrolle. ALT Graubünden, Bild: Plantahof
Tiertransport mit Rega
Luzerne- statt Grassilage?
Wie viele Fressplätze?
Jährlich werden rund 1000 Tiere per Helikopter aus unwegsamen Gebieten in den Bergen herausgeflogen. Sofern die Tiereigentümer natürliche Personen und Familiengönner der Rega sind (Jahresbeitrag von 70 Fr.), werden die Kosten zur Bergung von verletztem, erkranktem oder totem Rindvieh von der Rega erlassen, falls die Versicherungen dafür nicht aufkommen. Voraussetzung: Der Tiertransport muss durch die Einsatzzentrale der Rega organisiert worden sein (Tel. 044 654 32 70). Lebend geflogen wird nur leicht verletztes/erkranktes, noch stehendes Vieh. In Notfällen, wenn ein Tier voraussichtlich auf der Alp bleibt sowie zur fachgerechten Tötung eines Tieres, wird ausnahmsweise auch die Tierärztin oder der Tierarzt von der Rega eingeflogen.
Milchkühe fressen mehr, wenn sie Luzerne- statt Grassilage erhalten. Das zeigt ein Versuch der Bayerischen Landesanstalt für Landwirt-
Auch bei einem Tier-Fressplatz-Verhältnis von 12 : 1 am Rohr-Breifutterautomat haben alle Schweine einer zehn- bis zwölfer Mastgruppe gleiche Chancen, zu Futter zu kommen. Entsprechend gibt es punkto Zunahmen keine Unterschiede. Das zeigt eine Untersuchung der Universität Giessen. Rangniedere Tiere besuchen den Automat demnach häufiger, um genug Futter aufnehmen zu können.
schaft mit 32 Fleckviehkühen. Neben Gras- beziehungsweise Luzernesilage bestanden die verglichenen Teilmischrationen unter anderem aus Maissilage, Eiweissprodukten, Gerstenstroh, Mineralsalz und Kohlensaurem Kalk. Im Mittel erreichte die tägliche Trockensubstanzaufnahme beim Einsatz von Luzerne rund 22 kg, das sind 2 kg mehr als beim Grassilageeinsatz. Trotz der niedrigeren Energiekonzentration der Luzerneration resultierte eine tägliche Energieaufnahme, die höher lag als bei den Tieren der Grassilagegruppe.
Hohe Mykotoxingehalte in Silomais Die Mykotoxingehalte in Schweizer Silomais übersteigen die empfohlenen Richtwerte für Nutztiere teils deutlich. Das meldet die Forschungsanstalt Agroscope, die erstmals Proben von Silomais auf diese Gifte untersucht hat. Die Proben stammen aus den Kantonen Bern und Aargau. 5 2012 · UFA-REVUE
DF_NT1_HoferReboul_0512 ok_2012 24.04.12 17:03 Seite 51
NUTZTIERE
Hocheffiziente Energienutzung im UFA-Werk Puidoux MISCHFUTTERPRODUKTION Die UFA hat ihr Mischfutterwerk Puidoux erneuert und erweitert und gleichzeitig mit dem Einbau einer Mikrogasturbine mit Wärme-KraftKopplung ein innovatives, effizientes Energiekonzept umgesetzt. PUIDOUX 2012 Dimanche 10 juin Mischfutter produzieren heisst nicht nur mahlen und mischen von Rohkomponenten, sondern auch hygienisieren. Im UFA Werk Puidoux werden sämtliche Mischfutter in einem thermischen Prozess mittels Dampfeindüsung in Dampfkonditioneuren hygienisiert. Anschliessend wird das warme und feuchte Produkt getrocknet und auf einem Fliessbett gekühlt.
Peter Hofer
David Reboul
Hygienerisiko Kondensation In den nachgeschalteten Filtern wird der Staub in der Abluft abgeschieden. Da die Abluft viel Feuchte enthält, muss sie soweit aufgeheizt werden, dass keine Kondensation entsteht. Denn jede Kondensation bedeutet ein Hygienerisiko, Verklebung und Energieverschleiss. Heissluft wird nicht nur im Prozess zur Abluftkonditionierung gebraucht, sondern auch zum Austrocken der Förder-
Grafik: Prinzip der Mikrogasturbine in Puidoux Aussenluft
Komfort und Prozesswärme
Aussenluft Ventilator 6000 m3/h
MikroGasturbine Capstone C65
MischKammer
300 °C
Turbinen-Kühlluft Heizwarmwasser
Erdgas
Strom
Kühler 1 Kühler 2 Kühler 3 Presse 1 HighSys Presse 2
Steckbrief Mikrogasturbine Elektrische Leistung: Netto-Abgabe ins Netz bei Volllast 60 kW Jährlich Stromproduktion:
280 Mwh
Jährliche Heisswasserproduktion: 500 Mwh (Vorlauf 80 °C Rücklauf 60 °C) Jährliche Warmlufterzeugung:
500 Mwh (maximal 120 °C min 80 °C)
Jährlicher Gasverbrauch:
1300 Mwh
UFA-REVUE · 5 2012
wege, damit allfällige Reste von Feuchte, welche das Schimmelpilz- oder Bakterienwachstum begünstigen, getrocknet und hygienisiert werden.
In der Mikrogasturbinen-Anlage des UFA-Werks Puidoux wird durch die Verbrennung von Erdgas ein Generator angetrieben, der zirka 25 % des eingesetzten Erdgases in hochwertigen Strom umwandelt. Da der Strom direkt vor Ort verwendet wird, entfallen rund 8 % Übertragungsverluste, die sonst bei der Stromverwendung ab Netz anfallen.
C’est la fête …
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Willkommen am 10. Juni! Am Sonntag, 10. Juni 2012 von 10 bis 17 Uhr, steht das UFA-Werk Puidoux am Chemin du Verney allen Interessierten offen. Der Tag bietet: • Besichtigung der Futtermühle • Diskussionen mit den UFA-Fütterungsspezialisten • Degustation von Wein aus dem Lavaux-Gebiet • Attraktionen für Kinder und Erwachsene • Wettbewerb • Restaurationsbetrieb
Die rund 300 °C warmen Abgase werden in einem ersten Schritt in einem Wärmetauscher auf rund 160 °C abgekühlt und zur Heisswassererzeugung von zirka 75 °C verwendet. Anschliessend werden die heissen Abgase mit Aussenluft und der Kühlluft der Turbine gemischt und mit einer Temperatur von – je nach Anforderung – 80 °C bis 120 °C im Hygienisierungsprozess (zur Verhinderung der Kondensation) eingesetzt. Die Kühlluft der Turbine wird ebenfalls zu 100 % zur Heisslufterzeugung eingesetzt, was etwa 14 kW Leistungsverbesserung ergibt.
Fazit Die Mikrogasturbine mit Wärme-Kraft-Kopplung ist ökologisch und ökonomisch. Zuerst wird ein möglichst hoher Anteil elektrischer Strom erzeugt, anschliessend die erzeugte Wärme auf einem tieferen Temperaturniveau genutzt. Der Energie-Nutzungsgrad beträgt gegen 100 % und ist wesentlich höher als bei konventioneller Stromund Wärmeerzeugung. Es entstehen keine Übertragungsverluste, weil die Energie dort erzeugt wird, wo sie verbraucht wird. 䡵
Fast 100 % Energieausnützung Mit dieser Auslegung wird der Brennstoff zu nahezu 100 % ausgenutzt. Dies im Gegensatz zu einer konventionellen Anlage, wo 10 bis 15 % des eingesetzten Primärbrennstoffes als Kamin- und Abstrahlungsverluste verloren gehen. Der einzige Verlust ist die Abstrahlungswärme aus dem Turbinenraum. Diese wird indirekt zur Erwärmung des Fabrikationsraumes verwendet.
Autoren Peter Hofer, UFA AG, Mitglied der Geschäftsleitung, 3360 Herzogenbuchsee. David Reboul, UFA AG, Produktionsleiter, 1070 Puidoux. www.ufa.ch
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Marktplatz Fortsetzung von Seite 45
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DF_UFA-Aktuell_0512 ok_2012 24.04.12 17:48 Seite 53
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UFA-REVUE · 5 2012
keln mit Energie, Aufbau- und Schutzstoffen. Zudem wird die Darmflora stimuliert. Die Resultate überzeugen: • Höhere Ferkel- und Wurfgewichte. • Mehr Ferkel pro Sau und Jahr.
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Das Problem
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Die Symptome
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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC…
Unterwegs mit Rindviehspezialist Gabriel Kolly Die Ausbildung zum Meisterlandwirt und die praktische Erfahrung in der Landwirtschaft helfen Gabriel Kolly in seiner täglichen Zusammenarbeit mit den Tierhaltern der Region Glâne im Kanton Freiburg. Seine vielseitigen Kompetenzen, ergänzt mit der fachspezifischen Weiterbildung im UFA-Beratungsdienst, nutzt Gabriel auch auf dem Betrieb von Christophe Chofflon, um fütterungstechnische Fragen zu diskutieren und zu lösen. Der Weg zur Familie Chofflon führt ins Dorf Berlens, wenige Kilometer neben Romont.
AOC-Käse Christophe Chofflon führt die Arbeit weiter, welche sein Onkel begonnen hat. Produziert wird Milch für die Fabrikation von AOC-Gruyère und -Vacherin in der Käserei Mézières. Die 25 Kühe produzieren jährlich 175 000 kg Milch in einem Anbindestall mitten im Dorf Berlens. Das Jungvieh ist in einem Laufstall untergebracht, der 1992 zusammen mit dem neuen Wohnhaus ausserhalb des Dorfes gebaut wurde.
UFA 219 und 157 Sobald sie von der Milch abgesetzt sind, werden die Kälber in den Laufstall verstellt und dort in Gruppen à sechs Tiere auf Tiefstreue gehalten. Ihre Ration besteht aus Dürrfutter und UFA 219 bis zu einem Alter von einem Jahr. Danach wird das Grundfutter mit dem Eiweisskonzentrat UFA 157 ergänzt. Lineare Beschreibung stark gewichtet Ohne es übertreiben zu wollen, steckt sich der Betrieb Chofflon hohe Zuchtziele, um den Kuhbestand kontinuierlich vorwärts zu entwickeln. Angestrebt werden Kühe mit grossem Futteraufnahmevermögen, schönem Euter und korrekt geformten Zitzen, so dass Laktationsleistungen von über 9000 kg erreicht werden können. «Nur robuste Kühe bringen die nötigen Voraussetzungen für eine lange Nutzungsdauer und hohe Wirtschaftlichkeit mit
sich», stellt der Betriebsleiter fest. Daher legt Christophe Chofflon hohen Wert auf die lineare Beschreibung seiner Tiere. Mit vier «Excellent» und vier «VG 89» auf 20 Beschreibungen sind die Weichen für eine langlebige Herde gestellt.
BLICKPUNKT POINT DE VUE
Christophe Chofflon
«Die Unterstützung durch den UFABeratungsdienst ist konstruktiv und sehr angenehm.»
Blick auf das historische Städtchen Romont.
Gabriel Kolly, 1647 Corbières Geboren:
20. April 1982
Zivilstand:
ledig
Werdegang: Meisterlandwirt, Mitarbeit auf Familienbetrieb, im UFA-Beratungsdienst seit 2007 als Rindviehspezialist und Verkaufsberater Hobbys:
Politik (Vizepräsident der SVP Freiburg); Kommandant der Feuerwehr Corbières, Hauteville und Villarvolard; Landjugend
Motto:
«Die Tierhalter durch eine enge Zusammenarbeit mit der LANDI Romont und durch die Umsetzung von UFA W-FOS optimal unterstützen.»
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Kälbermast bei Hitze Das Minimieren von Tierverlusten gehört in der Kälbermast zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Auch im Sommer, wenn grosse Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht auftreten, kann es zu einer deutlichen Erhöhung der Windgeschwindigkeiten im Stall kommen. Liegt die Lufttemperatur zwischen 5 und 20°C, ist dies für Käl-
ber optimal. Wärmere Temperaturen lösen Stress aus. Die Kälber saufen bis zu 25% mehr Flüssigkeit (Wasser und Vollmilch). Es gilt, die laufende Lufterneuerung zu gewährleisten. Wichtig ist zudem, frisches Wasser zur freien Verfügung anzubieten. Automatenfütterung bei Hitze: • Komponenten jede Woche einmal kalibrieren. 5 2012 · UFA-REVUE
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Mit einer durchschnittlichen Laktationsleistung von 9300 kg bei 3.9 % Fett und 3.4 % Eiweiss stimmen die Kennzahlen.
Gezielte Weideergänzung Zu Beginn der Vegetationsperiode dienen vier Parzellen von je einer Hektare als Umtriebsweide, bevor die Koppeln im Sommer vergrössert werden. Die Kühe weiden halbtäglich – je nach Temperatur tags oder nachts – und erhalten im Stall noch Heu sowie Kraftfutter. Letzteres besteht aus einer Getreidemischung und dem Eiweisskonzentrat UFA 258. Im Herbst wird Grünmais zur Weide zugefüttert, um das Grasmanko etwas zu kompensieren. Viel Milch mit UFA top-form Nach dem Abkalben erhalten die Kühe das Startphasenfutter UFA 263 während 100 Tagen. Jene mit den besten Milchleistungen bekommen täglich 1 kg UFA
top-form (Energiekonzentrat mit 13.2 MJ NEL/kg). Um Ketose zu Laktationsbeginn zu vermeiden, wird den Galtkühen in den letzten zehn Tagen vor der Geburt ungefähr 400 g UFA-Ketonex pro Tag verabreicht.
Fütterung nach Einzeltier Der Betrieb Chofflon profitiert vom UFA Herd Support (UHS), zu dem auch das Fütterungssystem UFA W-FOS gehört. Die Resultate aus den Milchkontrollen werden dem UFA-Berater vom Zuchtverband mitgeteilt. Der Milchviehspezialist importiert die Daten ins UHS Extra, um darauf die Ergänzungsfütterung auf jede Kuh einzeln abstimmen zu können. Dem Kunden werden die Ergebnisse elektronisch zugestellt. Zeigt sich grösserer Handlungsbedarf, besucht Gabriel Kolly den Betrieb und diskutiert mögliche Lösungen mit dem Tierhalter.
Betriebsspiegel Christophe und Chantal mit den Kindern Aurélie (19 Jahre), Dylan (17) und Yohan (14) Chofflon, 1680 Berlens
Willkommenes Nebeneinkommen Neben den Milchkühen mästet Christophe Chofflon drei Umtriebe an 50 Mastkälbern pro Jahr mit Schotte aus der Käserei. Dieses Nebenprodukt wird ergänzt mit dem Milchpulver UFA 209 und Pumix. Die Kälbermast bringt ein willkommenes Nebeneinkommen. Für eine maximale Wertschöpfung sind eine gute Tierbeobachtung und -betreuung unverzichtbar.
Laufstall als Vision Nach seiner Ausbildung will Dylan den Betrieb seines Vaters übernehmen. Für die Zukunft bestehen bereits Visionen. Geplant wird der Bau eines Laufstalls für 30 Kühe neben dem bestehenden Jungviehstall. Der alte Milchviehstall ist punkto Tierschutz am Limit. Das neue Gebäude soll den Tieren mehr Komfort ermöglichen und die Ergänzungsfütterung mittels Abrufstation erleichtern.
Christophe Chofflon (r.) und Gabriel Kolly.
Nutzfläche: 22 ha (Hügelzone) Tierhaltung: 25 Holsteinkühe, 25 Aufzuchtrinder und 10 Aufzuchtkälber, 50 Kälbermastplätze Lieferrecht: 175 000 kg Milch zur Produktion von AOC-Gruyère und -Vacherin Pflanzenbau: 1 ha Gerste, 1 ha Weizen, 1 ha Grünmais, Kunst- und Naturwiesen
Wagenschopf und Stall fürs Jungvieh.
Arbeitskräfte: Christophe Chofflon und Mithilfe seines Vaters
• Fütterungseinstellung und Dosierung von Milchpulver und Vollmilch (Milchnebenprodukte) regelmässig kontrollieren. • Trockensubstanz (TS) -Versorgung nach Lebendgewicht und Mastwoche (Fütterungsplan beachten), mit der Gesamt-TS rund 10 % tiefer fahren. • Vollmilch gekühlt verfüttern (bei Hitze weniger lange haltbar). UFA-REVUE · 5 2012
• Tägliche Reinigung von Automat und Zubehör. • Milchpulver im Trockenen und vor der Sonne geschützt lagern. • Produkte wie UFA top-punch oder UFA top-fit entsprechend dem erhöhten Wirkstoffbedarf (Schwitzen) dosieren. • Informieren Sie sich bei Ihrem UFA-Kälbermastspezialisten!
Die Futterration der Aufzuchtrinder besteht aus wenigen Komponenten, um den Arbeitsaufwand zu minimieren.
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESE-FUTTER À LIRE Hohe Azetonwerte im Sommer
Ruedi Barmettler, Ennetmoos (NW).
Bessere Mastresultate dank UFA 395 Ruedi Barmettler ist des Lobes voll. «Nachdem wir festgestellt hatten, dass unsere Mastjager sich nach dem Einstallen etwas zögerlich entwickelten, suchten wir nach Verbesserungsmöglichkeiten», erinnert sich der Betriebsleiter, der auf seinem schön gelegenen Betrieb in Ennetmoos neben Mastschweinen auch Mutterkühe hält und das Natura-Beef-Fleisch direkt vermarktet. «Wir pröbelten mit verschiedenen Produkten und fanden
mit UFA 395 schliesslich die Lösung.» Seither werden in den ersten vier bis fünf Mastwochen pro Tier und Tag rund 20 g dieses UFA Mineral- und Wirkstoffkonzentrats via Breiautomat verabreicht. Resultat: «Mehr Vitalität und Aktivität, weniger Gelenksprobleme und Aggressionen», fasst Ruedi Barmettler seine Beobachtungen zusammen. Die bessere Entwicklung zu Mastbeginn wirke sich insbesondere auch
auf die Zunahmen in der Endmast positiv aus. Für Mastjager verursacht der Stallwechsel, verbunden mit Rangkämpfen, oftmals Stress. Die Zugabe spezieller Stoffe erleichtert den Start. UFA 395 enthält unter anderem Magnesium und Natrium, die Aggressionen mindern, sowie Biotin, welches die Klauengesundheit fördert. Vitamine und Spurenelemente in organisch gebundener Form stärken das Immunsystem der Tiere.
Im Sommer steigen die Azetongehalte in der Milch an. Das lässt sich auf einen verringerten Verzehr in Folge von Hitze und ein dadurch entstehendes Energiemanko zurückführen. Neben haltungstechnischen Massnahmen (viel Wasser, Dusche, Luftzirkulation) gibt es Handlungsbedarf in der Fütterung. Mit pansenstabilem Fett (UFA top-form) und/oder glukoplastischen Substanzen (UFA-Ketonex) lässt sich die Energiekonzentration in der Ration gezielt erhöhen.
Irma mit Rekord Stardust Irma von Bernhard Ryser, Vielbringen (BE), hat in 16 Lebensjahren 157844 kg Milch gegeben und damit bei Swissherdbook einen neuen Rekord aufgestellt. Seit der Lancierung der MINEX-Linie vor elf Jahren frisst Irma von diesem Mineralsalz. Bernhard Ryser schätzt die Schmackhaftigkeit von MINEX und die bessere Verfügbarkeit der Stoffe.
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DF_NT2_Hengartner_0512 ok_2012 24.04.12 17:04 Seite 58
NUTZTIERE
Wieder vermehrt anzutreffen GIFTPFLANZEN haben in den hiesigen Wiesen zugenommen. Dies vor allem, weil Flächen mit der ökologischen Bewirtschaftung extensiviert werden. Nicht alle Giftstoffe werden durch Trocknung oder Silierung abgebaut. Um die genaue Ursache für Vergiftungssymptome bei Tieren zu finden, bedarf es einer pathologischen Untersuchung. Zur Vorbeugung ist unter anderem das Ausreissen der Herbstzeitlosen jetzt aktuell.
Werner Hengartner
Späte Schnittzeitpunkte und der Verzicht auf Düngung führen zu einem nährstoffarmen Boden. Mit der späten Nutzung können verschiedene Pflanzen versamen. Unerwünschte Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut und Herbstzeitlose treten wieder vermehrt auf. Dazu tragen unter anderem vernachlässigte und ungepflegte Wiesen und Weiden bei, wie sie im Rahmen der Hobbytierhaltung gelegentlich vorkommen. Unerwünschte Arten werden nicht durch einen Säuberungsschnitt oder andere Pflegemassnahmen am Versamen gehindert. Die Nährstoffversorgung ist in vielen Fällen ungenügend.
Konservierung «entgiftet» nicht immer Giftpflanzen wirken nicht auf alle Tierarten gleich stark. Die giftige Herbstzeitlose schadet den Ziegen und Schafen nicht. Rinder und Pferde werden dagegen stark geschädigt. Viele pflanzlichen Gifte werden der Gruppe der «Alkaloide» zugeordnet. Alkaloide sind organische, stickstoffhaltige und basische Verbindungen. Mit diesen schützen sich die Pflanzen hauptsächlich vor dem «Frass». Alkaloide dienen auch als Stickstoffreserve. Zu ihnen zählen die bekannten Giftstoffe Nikotin, Koffein sowie das Gift des Mutterkorns
Von dieser stark mit dem Scharfen Hahnenfuss verunkrauteten Wiese sollte nicht eingegrast werden.
beim Roggen. Eine Pflanze enthält oft mehrere Alkaloide. Zahlreiche Alkaloide wie jene im Jakobskreuzkraut werden durch die Herstellung von Dürrfutter oder Silage nicht abgebaut. Dagegen unterliegen Pflanzengiftstoffe aus der Gruppe der Glycoside und Gerbstoffe durch die Silage- und Heuproduktion in der Regel einem Abbau.
Der Scharfe Hahnenfuss ist eine mehrjährige Pflanze und steht vorwie-
Tabelle: Bekämpfungsmassnahmen Giftpflanzen Scharfer Hahnenfuss
Vorkommen Wiesen und Weiden
Herbstzeitlose Jakobskreuzkraut
extensive Wiesen und Weiden extensive Flächen
Scharbockskraut Sumpfdotterblume
Waldränder, Hecken feuchte, nasse Standorte
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gend auf Weideflächen sowie auf Parzellen mit später Schnittnutzung. Bei frühem Schnitt wird eine Versamung verhindert. Weidegang hingegen fördert die Verbreitung, da die Pflanze wegen des scharfen Geschmacks kaum gefressen wird. Der Scharfe Hahnenfuss bevorzugt schwere, nährstoffreiche, leicht verdichtete Böden, er enthält von den im Grünland vorkommenden Hahnenfussarten den höchsten Giftanteil. Am giftigsten ist die Pflanze zur Zeit der Blüte. Vergiftungserscheinungen können bei grösserer Aufnahme in frischem Zustand auftreten (Durchfall, Störungen des Nervensystems, Entzündungen der Mundschleimhäute), beispielsweise wenn Gras an Rinder, Pferde oder Ziegen im Stall verfüttert wird. In Heu wirkt der Hahnenfuss nicht mehr toxisch. Auch in der Silage wird das Gift nach zwei Monaten zur unschädlichen Konzentration abgebaut. Zurückdrängen lässt sich der Scharfe Hahnenfuss durch rechtzeitiges Mähen nach einem Weidegang, wiederholt frühen Schnitt oder durch den Einsatz MCPA-haltiger Wuchsstoffherbizide im Frühjahr kurz vor Blühbeginn.
Bekämpfung früher Schnittzeitpunkt, Weiden säubern, Herbizide mit Wuchsstoff (MCPA) ausreissen im Mai, frühe Beweidung frühe Nutzung, intensivere Bewirtschaftung lückige Bestände vermeiden, Glyphosate Drainage, früher Schnitt
Die Herbstzeitlose steht vor allem auf feuchten oder wechselfeuchten Standorten des Extensivgrünlandes. Wie der Name schon sagt, bringt die Pflanze erst im Herbst, ausserhalb der Blütezeit anderer Pflanzen, ihre krokusähnlichen Blüten hervor (Giftkrokus). Blätter hat die Pflanze zu diesem Zeitpunkt keine mehr. Die Samen sind zum ersten Schnitt reif, dienen der Verbreitung und können im Herbst desselben Jahres keimen. 5 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE
Besonders problematisch bei TMR-Fütterung UFA-Revue: Wie häufig sind Störungen wegen Giftpflanzen beim Rindvieh? Dirk Strabel: In meiner Praxiszeit war ich mit einigen Fällen konfrontiert. Durch Aufnahme von Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut kommt es zur Giftanhäufung in der Leber, die Leberzellen gehen zu Grunde. Es folgen immer stärkere Symptome bis hin zum Tod. Allerdings gibt es verschiedene Pflanzengifte. Die einen wirken schnell, andere mit grosser Verzögerung, so dass sich zwischen Aufnahme und Symptomen kein Zusammenhang mehr herstellen lässt. Hauptproblem sind TMR-Fütterungen, weil die Kühe nicht selektiv fressen können und es schwierig ist, die problematische Komponente zu finden. An welchen Symptomen erkennt man solche Vergiftungen? Giftpflanzen-Symptome können unter der Website www.giftpflanzen.ch der Vetsuisse Zürich nachgesehen werden, die im ganzen deutschsprachigen Raum genutzt wird. Was ist im Verdachtsfall zu tun? Den Tierarzt benachrichtigen, damit dieser den Fall untersucht. Im Zweifelsfall geht das Tier nach dem Tod in die Pathologie und vor dem nächsten Weideauftrieb erfolgt eine botanische Begehung mit einem Spezialisten. In Notfällen hilft auch die Wahl der 24Stunden-Telefonnummer 145. Interview: Matthias Roggli
Dirk Strabel vom Rindergesundheitsdienst (RGD) Lindau.
Die Bekämpfung erfordert vielfältige Massnahmen sowie eine gewisse Ausdauer. Durch Ausreissen der Pflanzen anfangs Mai lässt sich der Besatz stark verringern. Die Massnahme soll zwei bis drei Jahre in Folge durchgeführt werden. Die ausgerissenen Pflanzen müssen von der Fläche entfernt werden. Befall reduzierend wirkt auch eine frühe Beweidung der trittempfindlichen Pflanze mit hoher Besatzdichte, am besten mit weideerfahrenen Rindern und Pferden oder Ziegen und Schafen.
Das Jakobskreuzkraut steht vor allem auf mageren, extensiv genutzten Grünlandflächen sowie an Strassenrändern und Böschungen. Die zwei- bis mehrjährige, 30 bis 100 cm hohe Pflanze blüht goldgelb von Juni bis August. Zur Blütezeit sind die Blätter mit den fast rechtwinklig abstehenden Zipfeln schon vertrocknet. Eine Verwechslung mit Johanniskraut oder Wiesenpipau ist möglich, beide sind aber ungiftig. Mit dem Jakobskreuzkraut vergiftete Tiere verhalten sich träge, leiden eventuell an Durchfall, verlieren Gewicht, haben keinen Appetit und trinken viel. Schafe und Ziegen ertragen die Giftstoffe aus dem Jakobskreuzkraut besser als Pferde und Rinder.
Das Scharbockskraut
Alle Pflanzenteile sind stark giftig und enthalten über 20 Alkaloide. Vergiftungssymptome wie Erbrechen, blutiger Durchfall, Atemlähmung und Tod treten erst bis zu sechs Stunden nach dem Verzehr der Pflanzen auf. Die Giftwirkung wird durch Heu- und Silagebereitung nicht gemindert. Giftstoffe sind auch in der Milch von erkrankten Tieren enthalten. Die Herbstzeitlose schadet Ziegen und Schafen kaum. Pferde, Rinder und Schweine reagieren sehr empfindlich. Ältere Tiere meiden die Pflanzen auf der Weide sowie im Futtertrog, unerfahrene hingegen selektieren kaum. UFA-REVUE · 5 2012
gehört ebenfalls zu den Hahnenfussgewächsen. Im Grünland ist es vor allem an Waldrändern, Gehölzstreifen oder unter Laubbäumen heimisch. Die nur 10 bis 30 cm grosse, mehrjährige Pflanze zeigt sich im Frühjahr früh. Mit der Blüte in den Monaten März bis April ist sie eine der ersten Frühlingsboten. Bald nach der Blüte (Mai) zieht das Scharbockskraut ähnlich dem Schneeglöckchen alle oberirdischen Pflanzenteile unter die Erde zurück. Der Name Scharbockskraut geht auf die früher übliche Verwendung als Heilmittel gegen die Vitamin-C-Mangelkrankheit (Skorbut) zurück. Die Blätter enthalten einen hohen Anteil dieses Vitamins.
Der Genuss des Scharbockskrautes ist nur vor der Blüte unbedenklich. Nachdem die ersten Blüten erscheinen, bildet sich das Gift Protoanemonin. Somit wird das Kraut, in grösseren Mengen verzehrt, zur Giftpflanze. Ähnlich den erwähnten Hahnenfussgewächsen soll das Gift durch Trocknung und Silagebereitung abgebaut werden. Die Ausbreitung lässt sich durch Vermeidung lückiger Bestände minimieren. Eine chemische Bekämpfung ist möglich.
Die Sumpfdotterblume gehört ebenfalls zur Familie der Hahnenfussgewächse. Sie gedeiht nur an grundwasserfeuchten Standorten, in Sumpfwiesen, an Quellen, Bächen und Gräben. Die Pflanze ist krautig, mehrjährig und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 60 cm. Bis zu 15cm breit werden die dunkelgrünen, 1 herz- bis nierenförmigen Blätter. Die sehr früh im Jahr erscheinende Blüte (März-April) leuchtet goldgelb. Die Sumpfdotterblume 2 wird als schwachgiftig bis giftig eingestuft. Der Verzehr grüner Pflanzen kann zu Vergiftungserscheinungen führen, in der Regel 3 meidet Weidevieh diese Blume jedoch. Zum Abbau der Giftstoffe durch Heuoder Silagebereitung werden gegenteilige Meinungen vertreten. Da es sich 4 um ein Hahnenfussgewächs handelt, ist zu vermuten, dass der Abbau wie beim Scharfen Hahnenfuss erfolgt. Zurückdrängen lässt sich die Sumpfdotterblume durch Regulierung der Wasserverhältnisse sowie frühe Schnittnutzung und angepasste Düngung. Fazit Die Probleme mit der Ausbreitung von Giftpflanzen können durch einen frühen Schnitt, Ausreissen, Weidesäuberung, das Vermeiden lückiger Bestände und/oder eine der Nutzung angepassten Düngung reduziert werden (siehe Tabelle). Damit lassen sich wirtschaftliche Schäden durch eine Vergiftung der Tiere verhindern. 䡵
Weitere Giftpflanzen In Wiesen: • Alpenkreuzkraut • Wasserkreuzkraut • Raukenblättriges Kreuzkraut • Weisser Germer In Weiden: • Robinien • Eiben • Buchs • Goldregen • Besenginster • Stechpalme • Pfaffenhütchen
1 · Die Sumpfdotterblume wird zwar kaum gefressen, ist aber insbesondere für Schafe und Ziegen giftig. Bild: agrarfoto.com
2 · Das Scharbockskraut ist in allen Teilen giftig, besonders aber im Wurzelstock und den Knospen. Bild: agrarfoto.com
3 · Die toxischen Alkaloide im Jakobskreuzkraut sind auch in Dürrfutter und Silagen vorhanden. Bild: Agroscope
4 · Die Herbstzeitlose stellt für unerfahrene Weidetiere und bei Konservierung eine Gefahr dar. Deshalb sollte sie anfangs Mai ausgerissen werden. Bild: DLR Eifel
Autor Werner Hengartner, Bildungszentrum Strickhof, Fachbereich Futterbau, 8315 Lindau. www.strickhof.ch Notfallnummer In Vergiftungsnotfällen kann die Telefonnummer 145 des Toxikologie-Infozentrums angerufen werden.
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Wertvolles Eiweissfutter BIER- UND MALZTREBER sind qualitativ hochwertige Nebenprodukte der Bier- und Ovomaltineherstellung, die sich als pflanzliches Eiweissfutter gut in die Rationengestaltung landwirtschaftlicher Nutztiere integrieren lassen. Ob frisch, siliert oder getrocknet – Bier-und Malztreber werden gern gefressen.
Als Nebenprodukt der Bier- und Ovomaltineherstellung ist der Trebereinsatz in der Nutztierfütterung aus ökonomischer und ökologischer Sicht sinnvoll und kostengünstig.
Monika Germann
Pansenbeständig Insbesondere im silierten Zustand sind Treber ein geeignetes Eiweissfutter in energiereichen Rationen für Milch- und Mastrinder. Hervorzuheben sind der hohe Anteil an pansenbeständigem Eiweiss und eine
positive Wirkung auf den Verdauungsprozess. In zahlreichen Versuchsmitteilungen werden Bier- und Malztreber als milchtreibend beschrieben. Sie passen gut in maisanbauende Betriebe mit hoher tierischer Leistung und in Mischrationen. Ihre Verwendung ermöglicht oftmals einen reduzierten Einsatz von Kraftfutter. In kleineren Mengen lassen sich Bier- und Malztreber auch problemlos an Schafe, Ziegen, Pferde und Schweine verabreichen.
Erfolgreich silieren Das Silieren von Bier- und Malztreber gelingt wie folgt: • Auf sauberem Transportfahrzeug rasch zum Silo transportieren. Noch warm silieren und auf dem Transport nicht verregnen lassen. • Silobehälter in einem Mal füllen und für einen ausreichenden Abfluss des Sickersaftes sorgen (Silo-Drainage). • Um eine rasche Auskühlung im Silo zu erreichen (geringere Gärverluste), keine zu grossen Silos verwenden (Hochsilo-Durchmesser unter 3.5 m, Schichthöhe im Flachsilo unter 2 m). • Zügig arbeiten, eingefüllte Treber luftdicht abdecken (Plastikfolie) und gleichmässig beschweren (z. B. Sandsäcke). Luftzutritt führt zu Schimmelbesatz und Verderb der Silage. • Mindestens drei Wochen gären lassen. Bei langer Lagerdauer (über sechs Monate) bereits beim Einsilieren wirksame Siliermittel (siehe Siliermittelliste ALP) einsetzen. Vom Zusatz von Viehsalz ist abzuraten. • Tägliche Entnahme, gleichmässig glatt von der Oberfläche. Tiefere Schichten nicht auflockern (Gefahr von Nachgärungen).
Für eine optimale Futterqualität steht die korrekte Silierung von Bier- und Malztreber im Vordergrund.
• Nacherwärmte Partien entnehmen und entsorgen. Darunter liegende Schichten zur Vorbeugung mit geeignetem Siliermittel (z. B. Propionsäureprodukt) behandeln.
Tabelle: Empfohlene Einsatzmengen von Bier-/Malztreber Tierart Milchkühe
Empfohlene Tagesmengen* 5 – 8 kg
Maximale Tagesmengen* 12 kg
Übliche Einsatzart frisch/siliert
Mastvieh Schafe Ziegen Pferde
0.5 – 1.5 kg/100 kg 0.5 – 1 kg 1 kg 1 – 3 kg
3 kg/100 kg 1.5 – 2 kg 2 kg 3 kg 1)
frisch/siliert frisch frisch/siliert frisch/getrocknet
Schweine 1 – 2 kg 3 kg 1) getrocknet maximal 0.5 kg | * in Frischsubstanz 60
frisch
Hauptsächliche Restriktionen Proteingehalt, Fettgehalt, mangelnde Strukturwirksamkeit Proteingehalt Kupfergehalt Proteingehalt Proteingehalt, mangelnde Strukturwirksamkeit geringe Verdaulichkeit, Fettgehalt
Nur kurz haltbar Für eine erfolgreiche Fütterung gehören eine optimale Futterqualität, sauberes Arbeiten und korrekte Konservierung zu den Voraussetzungen. Frische Bier- und Malztreber sind je nach Umgebungstemperatur nur wenige Tage haltbar und müssen rasch verfüttert werden. Aus Transportkos5 2012 · UFA-REVUE
DF_NT3_Germann_0512 ok_2012 24.04.12 17:05 Seite 61
NUTZTIERE
Bezug und Vertrieb von Bier-/Malztreber Es ist schweizweit möglich, Treber franko Hof zu beziehen. Die Feinverteilung erfolgt mittels Spezialfahrzeugen, welche die Ware direkt in die Silos, Schläuche und Kleingebinde pumpen. Vermehrt wird Treber mit Kipp- oder Schubbodenfahrzeugen auch in Fahrsilos siliert. Mengen und Logistik
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• zirka 20 t: mit Pumpfahrzeug (maximal 15 m Schlauch), Möglichkeit zur Herstellung eines Siloschlauchs • zirka 20 t: mit Anhängerzug (auf Anfrage mit Kranablad) • zirka 26 t: mit Kipp- oder Schubbodenfahrzeug Qualitäten und Herkunft • zirka 20 % TS: diverse Brauereien (z.B. Feldschlösschen, Eichhof) • zirka 28 % TS: Brauerei Calanda in Chur
2
• zirka 30 % TS: Wander AG in Neuenegg (Malztreber) Silosäcke, -ballen und Trockenwürfel • Silosäcke (System Stock-Roth) • Siloballen, foliengewickelt und hochdruckgepresst (Malztreber gemischt mit Mais oder Luzerne) • Trockentreberwürfel (lose, in Paloxen, in Big Bag und gesackt) Günstigste Bezugstermine • Frühjahr und Sommer (direkt ab Produktion, solange Vorrat)
3
Infos Gratis-Infoline 0800 808 850 (siehe auch Info-Box)
1 · Treber frisch ab Produktion – Verlad bei der Firma Wander AG in Neuenegg. 4
2 · Dank einem Spezialfahrzeug können auch Kleinmengen auf einem geeigneten Platz umgeschlagen werden. 3 · Die Befüllung von Kleingebinden wie Paloxen oder Fässern ist ebenso möglich wie die Einfüllung in ein Hoch- oder Fahrsilo. 4 · Lieferung franko Hof – mit maximal 15 m Schlauchlänge ist fast jedes Silo erreichbar.
5
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5 · Der Treberschlauch, bei fehlendem Siloraum eine interessante und preisgünstige Alternative. Einfache und saubere Herstellung garantiert. 6 · Bernhard Möckli, seit 25 Jahren als freundlicher, zuverlässiger Chauffeur bekannt. 7 · Trockentreber, die gute Wahl für Kleinverbraucher und Betriebe in der Siloverbotszone.
ten-Gründen ist die Frischverfütterung vor allem in der Nähe von Produktionsstandorten (beispielsweise Wander AG in Neuenegg oder Calanda in Chur) wirtschaftlich sinnvoll. Für viele Betriebe steht das Silieren von Bier- und Malztrebern im Vordergrund. Bei sorgfältiger Silierung können sie über Monate als Zusatzfutter eingesetzt werden.
Viel Sickersaft Zur Einlagerung eignen sich stabile Hoch-, Beton- oder Tiefsilos sowie Flach- und Fahrsilos und neu auch der Siloschlauch. Da beim Silieren viel Sickersaft anfällt, benötigen Silos eine Drainage (ausser Siloschlauch). Das Einmischen von Trockenschnitzel, Mais oder Luzerne reduziert den Saftanfall. Zunehmend werden solche Silagen als Rund- oder Quaderballen konserviert oder in luftdichte Säcke (System Stock-Roth) gepresst.
Siloschlauch
beliebt Voll im Trend liegt der Siloschlauch: • Kostengünstige Lagerung (Alternative bei Umstellung von Käserei- auf Industriemilch). • Kleine Anschnittfläche – fast kein Silierverlust. • Maschinelle Entnahme möglich. • Nach dem Treberablad keine Nacharbeit mit Zu- oder Abdecken.
Bei der Lieferung werden zirka 20 t direkt mit dem Pumpfahrzeug in den Schlauch eingefüllt. Es kann Biertreber (ca. 20 % oder ca. 28 % TS) oder Malztreber (ca. 30 % TS) verwendet werden. Bei fehlendem Siloraum lässt sich der Siloschlauch an jedem für eine saubere Futterentnahme geeigneten Platz (Beton-, Schotter- sowie Wiesenflächen mit befestigter Zufahrt) ablegen. So besteht die Möglichkeit, einen Wintervorrat an Treber einzulagern, wenn er am preisgünstigsten ist. Das ist im Frühjahr oder Sommer der Fall. In dieser Zeit wird der Siloraum meist schon für Maisund Grassilage verwendet. Der Schlauch wird zirka 2 m breit und 20 bis 22 m lang. Seitlich vom Siloschlauch muss genügend Platz vorhanden sein (mindestens 0.5 bis 1 m). Der Schlauch besteht aus einer neuartigen Stretchfolie, die sehr dehnbar und stabil ist.
Trockenwürfel Zur Konservierung werden aus Treber teilweise auch Trockenwürfel künstlich hergestellt. Treberwürfel weisen die geringsten Konservierungsverluste und damit die höchsten Gehalte an darmverwertbarem Protein auf. Würfel (Pellets) sind lose, in Paloxen, Big Bag oder gesackt zu beziehen, gut halt- und lagerbar, aber preismässig nicht die günstigste Futterkonserve. Fazit Neben dem Preis spielen für die Bevorzugung von Malz- oder Biertreber in der Praxis auch Kriterien wie das Einsparpotenzial an Eiweiss-Kraftfutter, der teilweise Ersatz von Raufutter, die gute Ergänzungswirkung in proteinarmen Grundfutterrationen sowie der positive Einfluss auf die tierische Leistung eine Rolle. 䡵
Autorin Monika Germann, fenaco Raufutter, 3001 Bern. Unter www.raufutter.ch finden Sie das ganze Sortiment von fenaco Raufutter, das in den LANDI angeboten wird. Gratis-Infoline 0800 808 850 Quellen www.alp.admin.ch | www.laborveritas.ch | www.silovereinigung.ch | www.lbl.ch | www.biertreber.ch | www.biertreber.de
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DF_NT4_Rueegsegger_0512 ok_2012 24.04.12 17:06 Seite 62
NUTZTIERE
Maissilage verändert sich BYPASS-STÄRKE Lange glaubte man, dass die Maissilage nach abgeschlossenem Gärprozess stabil bleibt. Dem ist jedoch nicht so. Auch in einem ungeöffneten Maissilo verändern sich im Laufe der Lagerung die Anteile der Bypass-Stärke und damit auch die Fermentationsgeschwindigkeit im Pansen.
Hansueli Rüegsegger
Maisprodukte sind in der Milchviehfütterung meist ein preisgünstiger Energielieferant und kaum mehr wegzudenken. Auf Ganzjahres-Silobetrieben nimmt Maissilage oft den grössten Rationsanteil ein. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie sich die Silage während dem Gärprozess verändert.
fahr, dass die Kühe vor allem gegen Ende Laktation verfetten, was zu Problemen in der Folgelaktation führen kann. Daher ist es besonders bei hohem Maissilageanteil wichtig, die Zusammensetzung der Stärke genau zu kennen.
Schnellerer Abbau Gemäss Forschungsergebnissen aus den Nieder-
Gut für Leistung und Pansen
landen steigt die Abbaugeschwindigkeit von Stärke in fast allen untersuchten Maissilagen während der Lagerung
Wer die veränderte Abbaubarkeit der Stärke in der Fütterungsplanung berücksichtigt, beugt Azidose vor.
Beständige Stärke (auch «Bypass-Stärke») hat eine effizientere Absorption als unbeständige Stärke und deshalb vor allem bei Hochleistungskühen eine wichtige Funktion. Ist der Anteil beständiger Stärke tief, lässt sich einerseits das Potenzial der Milchproduktion und des Milcheiweiss-Gehaltes nicht ausschöpfen, andererseits steigt die Pansenfermentation mit viel unbeständiger (pansenlastiger) Stärke an. Das bedeutet, dass auch das Risiko einer Pansenazidose ansteigen kann. Bei frischmelkenden Kühen ist ein hoher Anteil beständiger Stärke erwünscht, um die Pansenfermentation nicht zusätzlich zu belasten.
Zucker und Stärke unterschiedlich verwertet Bei einem hohen Anteil schnell fermentierbarer Kohlenhydrate (SFKH) steigt die Gefahr der Übersäuerung. Kohlenhydrate aus Grasbeziehungsweise Maissilage haben nicht den gleichen Einfluss auf die Mikroorganismen im Pansen. Neuere Versuche aus den Niederlanden zeigen, dass viel SFKH aus Stärke eher zu Pansenazidose führen als viel SFKH aus Zucker. Gegen Laktationsende darf der Anteil beständige Stärke nicht zu hoch sein, da den Pansenmikroorganismen sonst zu wenig Nährstoffe zur Verfügung stehen. Es besteht die Ge62
5 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE
Der
Reifegrad der
geernteten Pflanze beeinflusst die Zugänglichkeit der Stärke ebenfalls. Eine längere Lage-
rungsdauer hat zur Folge, dass die Fermentationssäuren länger auf die Eiweissverbindungen einwirken können. Nicht zuletzt gibt es unter den Sorten grosse Unterschiede, wobei die Gründe noch nicht alle geklärt sind. Eine Ursache ist sicher der unterschiedliche Aufbau des Maiskorns.
Jahr 2011/2012 Kohlenhydrate (g/kg TS) schnell mittel langsam total fermentierbar Anteil Bypass-Stärke (%) TS = Trockensubstanz
Winter
Frühjahr
Sommer
118 121 122 126 140 146 219 218 217 463 478 484 28 23 21 Quelle: UFAG Maissilage-Manager
Verlauf der Veränderung? Dass sich die Stärke verändert, ist somit bekannt. Wie die Veränderung genau verläuft, jedoch noch nicht. Ob die Stärkebeständigkeit linear abnimmt oder ob die Veränderung am Anfang gering ist und im Laufe der Lagerung ansteigt, muss die Forschung noch klären.
Silagemanager Eine praktische Hilfe zur Beurteilung des Stärkeabbaus bietet der Silagemanager der UFAG-Laboratorien, der seit letztem Herbst auch für Maissilage verfügbar ist. Der Manager liefert frühestens fünf Wochen nach dem Einsilieren – wenn die Silage stabil ist – aussagekräftige Resultate. Die Messung dieser Parameter ist auf den Zeitraum von anfangs Oktober bis Ende Dezember begrenzt. Später hat sich die Stärke bereits zu stark verändert, um aus den Analyseergebnissen noch nützliche Hinweise ziehen zu können. Drei Werte Der Verlauf der Stärkebeständigkeit ist auf dem Analysenbericht der UFAG-Laboratorien ersichtlich. Aufgezeigt werden drei Werte, welche die Veränderung der Stärke aufzeigen. Mit dem Anfangswert wird der Anteil der beständigen Stärke im Winter (Monat 0) ausgewiesen. Weiter wird ein Wert im Frühjahr (Monat 6) und im Sommer (Monat 8) angegeben (Tabelle). Darüber hinaus ist auch die Gesamtabnahme ersichtlich. Zusätzlich zu den neuen Kennzahlen für beständige Stärke werden Werte wie Milchsäure und Ammoniak (NH3) angegeben. Ration neu zusammenstellen Im Frühjahr und Sommer können die aktuellen Werte aus dem MaissilageManager eingelesen und neue Futterpläne berechnet werden. So ist es möglich, auf eine Abnahme der beständigen Stärke – insbesondere bei einem Maisanteil ab 40 % in der Ration – zu reagieren. Die Gesamtration sollte überprüft
UFA-REVUE · 5 2012
Tabelle: Fermentationsgeschwindigkeit bei Maissilage
Grafik: Stärkeabbau der Maissilage im Pansen 100 80 Prozent
an. Die Abnahme der Stärkebeständigkeit kann aber von Silage zu Silage stark variieren. Es zeigt sich auch, dass mit abnehmender Menge an beständiger Stärke die Abbaugeschwindigkeit immer «schneller» wird. Ursachen für die Veränderung der Stärkebeständigkeit gibt es mehrere. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Alterungsprozess. Weiter hat die Umgebungstemperatur ihren Einfluss. Je wärmer die Umgebung ist, desto aktiver werden die Mikroben. Dies hat zur Folge, dass die Stärke bereits im ungeöffneten Silo umgebaut und dadurch «schneller» wird. Auch der Reifegrad der Pflanze hat Auswirkungen auf den Umbau der Stärke. Trockene Silagen sind für die Mikroben schwieriger zugänglich und somit besser «geschützt».
䡵 Stärkeabbau im November 䡵 Stärkeabbau im Juni
60 40 20 0
0
10 20 30 Verweildauer im Pansen (Stunden)
40
Gegen Sommer wird die Stärke «schneller».
und allenfalls anders zusammengestellt werden, indem der Bypass-Anteil erhöht wird. Dies lässt sich mit getrockneten Maisprodukten oder mit Flockenfutter wie UFA 164F erreichen. Weiter sollte der Anteil schnell und mittelschnell fermentierbarer Kohlenhydrate in der Ration eher reduziert werden. Zu «schneller» Silage sollte nicht noch zusätzlich junge Grassilage oder junges Dürrfutter in die Krippe kommen, sondern Graskonserven eines späteren Schnittes. Wird bei einem hohen Maissilage-Anteil nicht auf die Veränderung der Stärke reagiert, steigt die Gefahr einer Pansenazidose, was sich unter anderem in sinkenden Fettgehalten bemerkbar macht.
Fazit Der Anteil beständiger Stärke nimmt in Maissilage im Laufe der Lagerdauer ab und es wird mehr Stärke im Pansen abgebaut. In Rationen mit einem Anteil von mehr als 40 % Maissilage macht es Sinn, die Veränderung der Stärke im Fütterungsplan zu berücksichtigen, da die Gefahr der Pansenazidose sonst zunimmt. Der Maissilage-Manager der UFAG-Laboratorien bietet ein praktisches Hilfsmittel zur Beurteilung der Stärkeveränderung. 䡵
Autor Hansueli Rüegsegger, Ressortleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch
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Leistungsstark übers ganze Jahr MIT EINEM JUNGSAUEN-ABO lässt sich der Muttersauenbestand gezielt erneuern. Der Überalterung und Perioden mit Bestandeslücken wird so entgegengewirkt. Zusätzlich motivierend wirken höhere Jagerpreise zu Beginn der Grillsaison. Damit die Vorteile einer arbeitsteiligen Ferkelproduktion zum Tragen kommen, bedarf es einer guten Kommunikation unter den Marktpartnern.
Peter Guggisberg
Beat Stucki
Hannes Bichsel hält sich an einen strikten Umtriebsplan, um seine drei Partnerbetriebe bedarfsgerecht beliefern zu können. Seit 2004 führt er innerhalb eines AFP-Rings in Rüegsbach einen Deck-/Wartebetrieb mit 150 Galtsauenplätzen, davon 30 Remonten. Letztere werden über ein Abo im UFA 2000 bezogen.
Knackpunkt ist die Eingliederung der Remonten, die je nach Produktionsrhythmus und Bestandesgrösse zu anderen Zeitpunkten in die Sauenherde kommen. Hannes Bichsel hält Ankömmlinge des Vermehrungszuchtbetriebs Spych-GEN fünf bis sechs Wochen in einem separaten Stall. Optimales Fett-Lysin-Verhältnis
Mehr Verkäufe in Grillsaison Auf einigen Zuchtbetrieben tritt das Phänomen saisonaler Fruchtbarkeitsstörungen («Sommerloch») regelmässig auf. Wenn die Jagerpreise im folgenden Frühjahr steigen (Beginn der Grillsaison), steht nicht die «volle Anzahl» Ferkel für den Verkauf zur Verfügung. Eine gute Gelegenheit, die Einnahmen zu verbessern, wird verpasst. Durch den regelmässigen Bezug einer passenden Anzahl Jungsauen halten die Ferkelproduzenten eine optimale Herdenstruktur aufrecht – eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Abferkelquote (% Belegungen, die einen Wurf zur Folge haben) und bessere Wirtschaftlichkeit.
Top-Genetik Für den Jungsauen-Zukauf spricht gegenüber der eigenen Remontierung, dass die Ferkelproduzenten die beste und wirtschaftlichste Genetik (Primera) beziehen und sich auf Erfolgsfaktoren wie das Abferkelmanagement konzentrieren können.
Hannes Bichsel bewirtschaftet in Rüegsbach (BE) einen 11.4 ha Betrieb und hält neben den Sauen noch 20 Mutterschafe. 64
Ein gezielter Aufbau des Körperfettanteils bei Jungsauen verbessert die Fruchtbar- und Langlebigkeit. Konditionierungsfutter wie UFA 467 sind mit ihrem Lysin-VES-Verhältnis optimal für die Zeit zwischen Eigenleistungsprüfung und Belegen konzipiert. Jeden Vormittag erhalten die Jungsauen auf dem Betrieb Bichsel das Mineral- und Wirkstoffpräparat UFA 395. «Unter anderem das darin enthaltene Biotin wirkt sich positiv auf die Klauengesundheit aus», stellt der Betriebsleiter fest. Belegt werden die Primera-Jungsauen mit einem Gewicht von 130 bis 150 kg beziehungsweise 220 bis 250 Lebenstagen mit einem Premo-Eber. Dieser produziert Mastjager, die dem ProviandeBezahlungssystem am idealsten entsprechen (siehe Artikel «Die Mast beginnt beim Belegen» S. 68).
Weniger Büroarbeit Bei Hannes Bichsel reduziert das Jungsauen-Abo den administrativen Aufwand. Die bestellten Remonten erhält er auf sicher, da der Lieferant sich auf die Nachfrage ausrichten kann. Der Lieferungsumfang wird halbjährlich festgelegt, wobei je nach Bestandesentwicklung durchaus Abweichungen möglich sind. Wichtig – insbesondere auch in einem AFP-Ring – ist die Kommunikation
Tiefstmöglicher Jungsauen-Preis Jungsauen aus dem UFA 2000 sind und bleiben schweizweit am günstigsten. Dies trotz einer Preisanpassung per 1. Mai 2012. Diese erfolgte vor dem Hintergrund, dass die heutige Genetik pro Wurf durchschnittlich 1.5 lebend geborenes Ferkel mehr zur Welt bringt als noch vor einigen Jahren. Damit ist ein nicht zu unterschätzender Selektionsaufwand verbunden. Wer die Kosten möglichst tief halten will, schliesst ein Jungsauen-Abo bei der Anicom ab und profitiert neu von 25 Fr. Rabatt pro bezogenem Tier.
unter den Beteiligten. Sofortige Information reduziert Lücken in der Sauennachlieferung. Abgesehen vom erforderlichen Willen zur Zusammenarbeit und zusätzlichen Transporten sieht Hannes Bichsel im AFP-Ring viele Vorteile wie die Spezialisierung (= Professionalisierung) sowie die Chance für kleine Betriebe, wettbewerbsfähige Strukturen zu errichten. Für den Mäster resultieren grössere, gesündere und einheitlichere Jagerpartien.
Fazit Unregelmässige oder ausbleibende Bestandeserneuerung rächt sich in einer Herdenüberalterung und Leistungsdepressionen. Die Lösung heisst: UFA 2000 Jungsauen-Abo. Auch bei tiefen Ferkelpreisen lohnt sich eine konsequente Remontierung. 䡵 Autoren Peter Guggisberg, UFA 2000 Zuchttechniker, Beat Stucki, UFASchweinespezialist, 3052 Zollikofen.
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NUTZTIERE
Bis 10 % höherer Getreideerlös MIT UFA-LOHNMISCHFUTTER fällt für den Landwirtschaftsbetrieb weniger Arbeit und Risiko an als bei der Herstellung von Hofmischungen oder beim Einsatz von Einzelkomponenten. Dafür gibt es gegenüber dem Marktpreis für Getreide und Körnermais einen wesentlich höheren Erlös und das bezogene Futter entspricht modernsten Anforderungen. Vom System überzeugt ist auch Hans Röthlisberger, Utzenstorf (BE).
Mit dem Bau eines neuen Laufstalls fragte sich Familie Röthlisberger: Wie weiter mit den Hofmischungen? Das Gebäude, wo die Mühle untergebracht war, musste weichen. Für eine rationelle Speisung der Abrufstation hätte der Bau vergrössert oder in teure Leitungsinfrastruktur investiert werden müssen. Mit UFA-Lohnmischfutter fand man eine lohnende Alternative.
Bernhard Fischer
Betriebsspiegel Höhere Futterqualität «Es gibt weniger Arbeit, Verlustrisiko und die Qualität der bezogenen UFA-Futter ist höher», fasst Hans Röthlisberger die Vorteile zusammen und erinnert sich: «Ich staunte nicht schlecht, wie die Mastschweine dank UFA 431-4 plötzlich viel bessere Leistungen auswiesen.» Ein Grund liegt in der Expandertechnologie, die eine bessere Futterverwertung ermöglicht. Auch die bedarfsgerechte Mineralisierung, Vitaminierung und Aminosäuren-Ausstattung spielen eine wichtige Rolle. Gegenüber Mischfutter werden proteinreiche Einzelkompontenten teils schlecht gefressen. Dienstleistungen Nicht
zuletzt entschied sich Hans Röthlisberger für Lohnmischfutter, «weil dieses in letzter Zeit preislich interessanter wurde». Fürs Futtergetreide resultiert ein Erlös, der rund 10 % über dem Marktpreis liegt. Geschätzt werden ausserdem Dienst-
Hans & Ruth Röthlisberger, Utzenstorf Nutzfläche: 22 ha Pflanzenbau: Kartoffeln, Zuckerrüben, Winterweizen, Kunst- und Naturwiesen Tiere: 40 Kühe, Jungvieh (bis zirka sechs Monate), 167 Schweinemastplätze Fütterung Kühe: Eingrasen und Weide; Heu und Emd (belüftet); Teilmischration aus Kartoffeln, Dürrfutter, Ausgleichsfutter, Mineralstoffen und Salz; Startphasenfutter UFA 173F (während sechs Wochen nach Abkalben) und Leistungsfutter UFA 242 über Abrufstation Fütterung Mastschweine: UFA 431-4
leistungen wie Raufutteranalysen, Futterpläne nach UFA W-FOS, Milchkontrollanalysen sowie Schweinemastauswertungen, die mit dem Bezug von UFA-Futter verbunden sind.
Das Lohnmischfutter-System ist auch für Bio-Betriebe attraktiv und funktioniert so: Der Tierhalter liefert sein Futtergetreide der Sammelstelle ab
und meldet es als Lohnposten beim UFA-Beratungsdienst. Beim Bezug von UFA-Lohnmischfutter wird ein fixer Anteil eigenes Getreide verrechnet und die Kalkulation des Lagersaldos auf der Rechnung übersichtlich ausgewiesen. Für UFA-Lohnmischfutter fallen keine zusätzlichen Transporte an. Die Traveco liefert das Getreide von der Sammelstelle zum regionalen UFA-Werk und das Futter auf dem Rückweg zur LANDI oder zum Betrieb.
Fazit UFA-Lohnmischfutter bringt: • • • •
10 % Mehrpreis fürs Getreide. Leicht nachvollziehbare Abrechnung. Keine Lager-, Transport-, Zinskosten. UFA-Mischfutter/-Eiweisskonzentrat mit garantiertem Gehalt, Mineralisierung, Vitaminierung, Aminosäuren, Fett, gewürfelt, gemahlen, Kombiund /oder Expanderfutter usw. • Umfassendes Dienstleistungspaket des UFA-Beratungsdienstes. 䡵
Hans Röthlisberger produziert Käsereimilch.
Autor Bernhard Fischer, UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen. www.ufa.ch An Lohnmischfutter interessiert? Melden Sie Ihr Futtergetreide jetzt beim UFA-Beratungsdienst an: • Zollikofen 058 434 10 00 • Sursee 058 434 12 10 • Wil 058 434 13 00 • Puidoux 058 434 09 00
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Risiko für die Übertragung von Krankheitserregern? SCHWEINEGÜLLE ist ein wertvolles Düngemittel, verursacht aber auch Lager- und Ausbringungskosten, Geruchsbelästigungen und kann Träger von Krankheitserregern sein.
Friederike Zeeh
Eine Muttersau produziert jährlich zwischen 1.6 und 8.8 m3 Gülle, ein Mastschwein 0.5 bis 2.1 m3. Grob geschätzt fallen so in der Schweiz jährlich über zwei Millionen Kubikmeter Schweinegülle an.
Um Schadensfällen vorzubeugen, sollte der Einsatz fremder Gülle auf den eigenen Nutzflächen sehr gut überlegt sein.
Zu Lasten des Abgebers Rechtlich ist der Umgang mit Gülle in mehreren Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien geregelt. Die Höchstmenge, die auf einen Hektar Nutzfläche ausgebracht werden darf (Düngebilanz), ist ebenso reglementiert wie die Lagerung und die Ausbringzeiten. Wenn ein Landwirtschaftsbetrieb nicht über die geforderten Lager- oder Ausbringkapazitäten verfügt, kann er bewilligungspflichtige Abnahmeverträge schliessen. Im Abnahmevertrag für Hofdünger der Baudirektion Zürich beispielsweise ist klar geregelt, dass Krankheiten durch in der Gülle enthaltene Erreger, die den Bestand des Abnehmers
oder Dritter schädigen, zu Lasten des Abgebers gehen. Der Abgeber sollte den Empfänger über allfällige Krankheiten in seinem Stall (z.B. Brachyspiren) vor der Güllelieferung informieren.
Überbetrieblicher Einsatz Gülleausbringsysteme werden zunehmend und in bestimmten Gebieten häufig überbetrieblich eingesetzt. Besonders das kostenintensive Schleppschlauchsystem wird von Lohnunternehmen angeboten. In Berggebieten sind es Verschlauchungen, die von mehreren Betrieben gemeinsam genutzt werden. Die Reinigung der Gerätschaften erfolgt in der Regel auf betriebseigenen, befes-
Schweinerelevante Erreger und ihr Ansteckungspotenzial in der Gülle Fast alle schweinerelevanten Krankheitserreger können in die Gülle gelangen. Die Überlebenszeit, eventuelle Vermehrung und das daraus resultierende Ansteckungspotenzial sind aber sehr unterschiedlich. Viren • Parvoviren (Erreger von SMEDI) wurden zwischen fünf Tagen (55 °C) bis mehr als 40 Wochen (5 °C) in Schweinegülle nachgewiesen. Diese Viren werden mit Kot ausgeschieden und überleben in verschmutzen Buchten bis vier Monate. • Das Schweineinfluenza-Virus wird in Gülle nach einer Stunde (55 °C) bis neun Wochen (5 °C) inaktiviert. Allerdings ist der Übertragungsweg über die Luft wesentlich häufiger. • Rotaviren überleben in Kot bei Raumtemperatur sieben bis neun und bei 10 °C 32 Monate. 66
Bakterien • Brachyspira hyodysenteriae (Dysenterie) oder B. pilosicoli (Spirochätose) werden mit dem Kot ausgeschieden. B. pilosicoli bleibt in Kot bei 10 °C während sieben Monaten infektiös, Brachyspira hyodysenteriae knapp vier Monate. Bei höheren Temperaturen sind die Überlebenszeiten kürzer. In der Gülle überleben sie bis zu neun Monaten. • Salmonellen haben in der Umwelt ein hohes Überlebensvermögen. S. choleraesuis wurde in Gülle zehn Wochen lang nachgewiesen. Clostridium perfringens Typ C kommt ausserhalb des Tieres als vegetative Form oder als Sporen vor. Diese sind äusserst resistent und können in der Gülle jahrelang überleben. • Escherichia coli ist in der krankmachenden Form empfindlich und überlebt in der Gülle maximal zwei
Wochen. Lawsonia intracellularis bleibt in Kot bei 5 bis 15 °C bis zu zwei Wochen lebensfähig. Erregerhaltiger Kot wird als Hauptübertragungsmedium angesehen. • Steptococcus suis Typ 2 wurde in Kot in Abhängigkeit von der Temperatur (0 – 25 °C) zwischen 104 und 8 Tage lang nachgewiesen. • Der Erreger von Rotlauf (Erysipelothrix rhusiopathiae) kann im Kot bei < 12 °C ein bis sechs Monate überleben. Da er ein Keim ist, der in der Umwelt weit verbreitet ist, erhöht kontaminierte Gülle das Infektionsrisiko wahrscheinlich nicht. Brucella suis kann in der Schweinegülle 25 bis 40 Tage überleben, Listeria monocytogenes temperaturabhängig bis zu acht Wochen. • Leptospira interrogans werden mit dem Harn ausgeschieden. Sie überstehen in Gülle nur einen Tag. 5 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE tigten Waschplätzen mit Wasser, das ins Güllelager geleitet wird.
Selbsthygienisierung und Verdünnung Während der Lagerung separiert sich die Gülle. Es bildet sich eine Schwemm- und eine Senkschicht. Güllegase, insbesondere Schwefelwasserstoff, scheiden sich ab. Je nach Sauerstoffzufuhr laufen bestimmte chemische Prozesse ab. Der pH-Wert liegt im leicht sauren Bereich von 6 bis 6.5. Mit der sogenannten Selbsthygienisierung der Gülle sind nach einem Monat 90 % eventuell vorhandener Salmonellen, E. coli oder Staphylokokken eliminiert. Die Verdünnung mit Wasser senkt die Konzentration verbleibender Erreger nochmals. Durch das Ausbringen der Gülle werden weitere Erreger abgetötet (UVStrahlen, Trockenheit, Wärme). Dennoch kann Gülle sowohl für Tiere relevante Erreger enthalten (siehe Kasten) als auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Daher sind hygienische Mindestanforderungen einzuhalten. In der EU gibt es «Interim Minimum Guidelines».
Überlebenszeit? Die Überlebenszeiten der Erreger auf Gewächsen ist sehr unterschiedlich und von vielen Fak-
• Die Erreger der Schnüffelkrankheit können in flüssigen Medien überleben. Da sie aber hauptsächlich durch TierTier-Kontakt übertragen werden, ist eine Infektion durch Gülle sehr unwahrscheinlich. Parasiten • Die Eier von Ascaris suum, dem Schweinespulwurm, können bis zu sieben Jahre in der Aussenwelt überleben, die des Peitschenwurms (T. suis) sechs Jahre und die Larven von Oesophagostomum spp. (Magen-DarmStrongyliden) bis zu zwölf Monate. Kokkzidien-Oozysten sind ebenfalls sehr resistent. • Taenia solium, der Schweinefinnenbandwurm, verursacht die gefürchtete Zystizerkose. Durch menschlichen Kot können Schweine infiziert werden. In der Schweiz ist der Erreger nicht verbreitet, aber in Teilen Süd- und UFA-REVUE · 5 2012
toren (Erregermenge, Ausbringtechnik, Pflanzenart, Witterung usw.) abhängig. Eine verbindliche Aussage zu Überlebenszeiten lässt sich daher nicht machen. Gülle, die auf Weideland verbracht werden soll, muss im Sommer mindestens 60, im Winter mindestens 90 Tage gelagert worden sein. Nach der Ausbringung der Gülle muss die Weide 30 Tage ruhen.
Gülledesinfektion Es gibt verschiedene Methoden, Gülle zu desinfizieren. Diese sind jedoch schwierig, aufwändig und nicht als Routinemassnahme geeignet. Biochemische Methoden umfassen aerobe thermophile Stabilisation (Flüssigkompostierung), anaerobe Vergärung und Kompostierung von Festmaterial aus einer Separierung. Chemische Methoden sind die am häufigsten eingesetzten Techniken. In der Regel werden Chemikalien in Seuchenfällen oder zur Desinfektion von Restgülle (Dysenterie) verwendet. Da chemische Mittel teilweise giftig sind, sollten sie nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
tragungsrisiko auf Nutztiere zu minimieren, gilt es, Folgendes zu beachten: • Die Gefahr einer Kontamination beim überbetrieblichen Einsatz von Gülletechnik im Auge behalten. • Auf das Einleiten betriebsfremder Gülle in Jauchekeller belegter Ställe möglichst verzichten. Im Fall eines Krankheitsausbruchs ist der Abgeber für den Schaden verantwortlich. • Die Gülleverdünnung mit Wasser senkt die Erregerkonzentration. • Gülle vor dem Ausbringen auf Weiden im Sommer 60, im Winter 90 Tage lagern. Danach 30 Tage warten mit der Beweidung. • Im Notfall: Gülledesinfektion. 䡵
Es gibt viele Quellen schädlicher Keime. An die Gülle wird oft zuletzt gedacht.
Fazit Neben vielen positiven Eigenschaften kann Gülle auch Trägerin von Krankheitserregern sein. Um das Über-
Osteuropas oder Lateinamerika. Mitarbeiter aus diesen Ländern können möglicherweise den Erreger mitbringen. Hunde können Eier von Toxocara canis ausscheiden. Dieser Parasit verursacht beim Schwein die sogenannten «milk spots» in der Leber. Mit Toxoplasma gondii verseuchter Katzenkot kann ebenfalls zur Infektion von Schlachtschweinen führen. In Gülle betragen die Überlebenszeiten der Parasitenstadien abhängig von der Temperatur zwischen zwei bis vier Monaten im Winter und 0.5 bis 2.5 Monaten im Sommer. Temperaturen über 45 °C zerstören sie nach drei bis fünf Tagen. Fliegen sind zwar keine eigentlichen Parasiten, aber bedeutende Lästlinge und Überträger von Krankheitserregern. Ihr Hauptbrutmedium ist die Schwimmschicht der Gülle.
Autorin Dr. Friederike Zeeh, Beratungstierärztin beim Schweinegesundheitsdienst (SGD) Bern-Westschweiz, 3001 Bern. www.suisag.ch
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Die Mast beginnt beim Belegen IM ZEITALTER ZUNEHMENDER SPEZIALISIERUNG und Arbeitsteilung werden Betriebe mit verschiedenen Zielen getrennt voneinander betrachtet. Gerade Mäster und Züchter sind voneinander abhängig. Wie Zuchtsauenhalter den Grundstein für eine erfolgreiche Mast legen, zeigt der erste Beitrag dieser Serie.
Ralf Bley
Alois Gämperli
Seit 30 Jahren existieren Hybridzuchtprogramme für alle Haustierarten. Die natürliche Streuung der Individuen, die durch die Neukombination der Gene bei jeder Befruchtung entsteht, ist für den Kernzüchter normal und auch von Nutzen zur Selektion. Er nutzt diese Unterschiede, um seine Tiere in einem Merkmal zu verbessern. Der Mäster hat durch die grosse Streuung Nachteile. Am Schlachthaken werden zu grosse Abweichungen von der Maske bestraft, mit Abzügen für Übergewicht oder zu wenig Magerfleisch.
Unterschiedliche Ziele Ferkelerzeuger wünschen fruchtbare Sauen, die viele ausgeglichene Ferkel bringen und langlebig sind. Mäster wollen hohe Zunahmen, eine gute Futterverwertung, homogene Tiere mit optimalem MFA (Magerfleischanteil), also mit hohen Zuschlägen. Es stehen sich somit Fruchtbarkeit und Fleischigkeit im Zuchtziel gegenüber, zwei Parameter, die sich umgekehrt proportional verhalten. Eine Rasse, die beides kann gibt es nicht! Daher haben sich weltweit vor 30 Jahren Kreuzungsprogramme mit speziellen Mutterlinien und Endstufenebern etabliert. In der Schweiz geschah das erst vor gut zehn Jahren mit der Trennung von
Mutter- und Vaterlinien beim Schweizer Edelschwein. Mit der Primera®- Sau für Mastferkelerzeuger und dem Premo®Eber, der als Vater der Mastferkel die Wünsche der Mäster erfüllt.
Was bringt’s dem Mäster? Die Zuchtwertschätzung ist die Basis für die Selektion der Zuchttiere. Sie wird mit Daten aus drei Prüfungen gefüttert: Im Rahmen der Eigenleistungsprüfung erheben Zuchttechniker die Daten aus dem Feld am einzelnen Zuchttier. Weitere Daten stammen aus der Mastleistungsprüfung von verwandten Tieren der Zuchtkandidaten, die der Züchter als Nachkommen oder Vollgeschwister nach Sempach liefert. Sechs Mastschweine pro Vater werden an Automaten gemästet, die über einen Transponder den individuellen Futterverzehr aufzeichnen. Nur auf der Station können die genaue Futterverwertung und die Fleischqualitätsmerkmale festgestellt werden. Die Prüfung von Nachkommen auf der Station sparen sich viele Zuchtorganisationen, weil sie hohe Kosten verursacht. Seit relativ kurzer Zeit wurde die so genannte Endprodukteprüfung (EPP) als dritte Datenquelle bei der Suisag eingeführt. Wie der Name schon sagt, werden
Tabelle: Resultate aus MLP und EPP Prüfanstalt Sempach Schlachthof n MTZ FV IMF DL n LTZ MFA MFAEL Premo® 333 964 2.40 1.9 4.8 2979 640 57.0 3.32 Duroc 52 969 2.47 2.1 4.8 484 647 56.2 2.90 Pietrain 87 908 2.43 1.7 5.3 824 617 58.5 2.24 MLP = Mast- und Schlachtleistungsprüfung, EPP = Endprodukteprüfung, n = Anzahl geprüfte Tiere, MTZ = Masttageszuwachs, FV = Futterverwertung, IMF = intramuskuläres Fett, DL = Tropfsaftverlust, LTZ = Lebendtageszunahme, MFA = Magerfleischanteil, MFAEL = MFA-Erlös Quelle: SUISAG 68
hier die Endprodukte, genauer 50 Mastschweine pro Endprodukteber, bis in den Schlachthof verfolgt. Diese Schlachthofdaten stammen also von Betrieben aus der Praxis und fliessen in die Zuchtwertschätzung ein.
1000 g sind möglich! Die Mastschweine aller Endstufeneber wachsen heute deutlich schneller als vor fünf Jahren. Das ist sehr gut für die Schweizer Schweineproduktion. Mastplätze sind knapp und werden so effizienter genutzt! Die Mastschweine von Premo® und Duroc sind heute bei gleichem Schlachtgewicht etwa drei Wochen jünger als vor fünf Jahren. Premo®-Mastschweine holen zum Duroc auf, das heisst, der Vorsprung der Duroc-Nachkommen wird immer geringer. Die reinrassigen Premo®-Prüftiere in Sempach wachsen mit 1000 g/Tag Masttageszuwachs (MTZ) in der Vollgeschwisterprüfung schon deutlich schneller als Duroc. Die Mastschweine von Piétrain-Ebern haben sich 2011 in den Zunahmen klar verbessert, liegen aber immer noch unter dem Niveau von Premo® als Enprodukteber. Die Fleischfülle der Mastschweine aller Endstufeneber ist in den letzten fünf Jahren merklich gestiegen. Duroc und Premo® liegen bei etwa plus 1 % MFA. Piétrain haben eher um 1.5 % Magerfleisch zugelegt. Sie sind für die Proviante-Maske zu fleischreich, weil dort das Optimum zwischen 56 % bis 58.5 % MFA liegt und der höchste Preis bezahlt wird. Piétrain-Mastschweine bringen häufiger Abzüge wegen zu hohen MFA %. Nachkommen von Premo®Ebern haben die beste Futterverwertung. Für jedes Kilo Zuwachs wird rund 5 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE
Maximaler
MFA-Zuschlag Im hinteren Teil der Tabelle stammen die Daten von Schweinen, die auf Praxisbetrieben gemästet und in den üblichen Schlachthöfen geschlachtet wurden. Auch in den Lebendtageszunahmen bis zum Schlachthof zeigt sich die bekannte Rangierung. Mastschweine von Duroc wachsen am schnellsten, Premo® auf Platz 2 und Piétrain am langsamsten. Allerdings holt Premo® immer mehr zum Duroc auf. Piétrain brauchen gut eine Woche mehr, um das übliche Schlachtgewicht zu erreichen. Wie zu erwarten, erreicht diese Rasse die MFA-reichsten Schweine, wobei der Unterschied früher grösser war. Jedoch nützt die hohe Fleischigkeit ökonomisch nur wenig, weil viele Piétrain oben aus dem maximalen Zuschlagsbereich herausfallen. Es darf kein Cocktail sein Ungefähr 55 % der Schweizer Ferkelerzeuger kaufen regelmässig Jungsauen zu und besamen nur mit Endstufenebern. Viele Betriebe remontieren ihre Herden aber auch selbst. Ein Eigenremontierer besamt seine besten Sauen mit Mutterlinien-Ebern. 10 bis 15 % aller Würfe stammen von diesen Vätern ab. In Sempach werden auch reinrassige Prüftiere der Mutterlinien getestet, also Schweizer Edelschwein und Schweizer Landrasse. Diese werden geprüft, um den Zuchtfortschritt der Kernzuchtbetriebe in den reinen Rassen schnell voran zu bringen. Zum Beispiel benötigt UFA-REVUE · 5 2012
Grafik 1: Schweizer Zuchtprogramm Quelle: SUISAG Landrasse
Edelschwein
Premo®
Besamung, Natursprung
Mastferkel
Primera® Grafik 2: Premo® holt Duroc beim Zuwachs ein 675 Lebendtagszunahmen
50 g weniger Futter benötigt (Tabelle) als bei den Mitbewerbern. Bei etwa 85 kg Zunahmen während der Mast sind das gut 4 kg weniger Futter pro Schwein und das bedeutet mindestens 2 Fr. weniger Futterkosten. Beim intramuskulären Fett sind 2 % optimal. Mehr bringt keinen besseren Geschmack. In diesem Merkmal gibt es nur geringe Unterschiede, selbst Mastschweine von Piétrain bringen inzwischen fast zufriedenstellende Werte, da die bei der Suisag eingesetzten Piétrain-Eber speziell für den Schweizer Anspruch an die Fleischqualität ausgewählt wurden. Beim Tropfsaftverlust führen Premo® und Duroc vor Piétrain: Die Schweizer Hausfrau bekommt mit diesen Schweinen also mehr Fleisch und weniger Wasser.
650
Quelle: SUISAG
Duroc Premo® Pietrain
Empfehlung für Mäster
625
• ein Lieferant
600
• eine Genetik • nur Mastferkel (Premo® x Primera®) einstallen
575 550
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2007
2008
ein Betrieb mit 100 Sauen etwa 40 Jungsauen pro Jahr, um seine Altersstruktur in der Herde zu halten. Aus den 230 Würfen sind 200 von Premo®Ebern, also ungefähr 2100 Mastferkel. 30 Würfe haben Mutterlinien-Eber als Väter, was zirka 300 reine Mutterlinien-Ferkel ergibt. Davon zieht der Sauenhalter etwa 80 weibliche bei sich selbst auf. Mäster erhalten rund 220 (10 %) reine Mutterlinien-Ferkel, wovon ungefähr 150 Kastraten sind (68 %). Diese sollten getrennt von den Masthybriden aufgezogen werden, da sie eine andere Fütterungsstrategie benötigen, um wirtschaftlich zur Schlachtreife zu gelangen.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss man seine biologischen und ökonomischen Kennzahlen wissen und sich mit den Kollegen vergleichen. Die UFA 2000 Mastauswertung bietet dazu die grösste Datensammlung der Schweizer Schweinemast. Sie zeigt Stärken, Schwächen und Entwicklungen im Laufe der Jahre auf. Es ist sinnvoll, gemeinsam mit UFA und Anicom feste Ferkellieferanten zu su-
2009
2010
2011
• Rein-Raus
chen, die Ferkel mit einheitlicher Genetik liefern können. Durch den gleichbleibenden Tierfluss nimmt die Erregervermischung ab und die Schweine bleiben gesünder. Der Einsatz von Antibiotika zu Mastbeginn kann auf die Fütterung in Ferkelaufzucht abgestimmt werden. Ohne Futterwechsel auf dem neuen Standort haben die Tiere den geringstmöglichen Einstallstress. Der gemeinsame Tierarzt rundet die Zusammenarbeit ab. Er erkennt allfällige Probleme schneller und kann umgehend handeln.
UFA 2000 Mäster fahren besser Aus all den erwähnten Gründen setzt das Zuchtprogramm UFA 2000 auf Schweizer Genetik. Zum einen ist die Herkunft gesund und sicher. Zum anderen sind Premo® und Primera® auf die Schweizer Bezahlungsmaske wirtschaftlich optimiert. Mäster, welche ihre Mastjager aus diesem Programm beziehen, sind bei der Genetik auf der sicheren Seite. Durch die UFA 2000 Mastauswertung wird jeder Durchgang auf Herz und Nieren geprüft. Wer in der Mast erfolgreich sein will, muss an allen Schrauben drehen.
Autoren Ralf Bley, Leiter UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee; Alois Gämperli, UFA 2000 Zuchttechniker, 9501 Wil. Serie Mit diesem Beitrag startet eine Serie über den Weg zu den Besten in der Schweinemast. Jeden Monat werden Betriebsleiter vorgestellt, die in der UFA 2000 Mastauswertung zu den Besten gehören.
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Kartoffelerntemaschine Grimme; Zubringerförderband, 8 m; Heuverteiler Aebi, teleskopisch, 18 m; Heugebläse, 15 PS 079 380 35 42
Feldhäcksler Gehl CB 600, gezogen, mit Sieb zum Stroh mahlen, hydraulische Bedienung 056 634 15 43 oder 079 679 10 22
Winkelpflug Althaus, Fr. 600; Schweissanlage, 380 Volt, Fr. 200; Blache, 4 x 5 m, Fr. 200; Steckschlüssel, 10 - 32 mm, Fr. 50; Schraubstock, Fr. 25; Kastrationszange, Gummiring, Fr. 20 062 891 42 26 Hoflader Kramer 312 SE, Schaufel mit Krokodilzange und Palettgabel, Fr. 9200 079 325 93 19 Frontscheibenmähwerk, mit Bärtschidreieck, B. 2.9 m; Obstbauspritze, mit Bärtschidreieckanbau, mit Honda Motor, mit Schlauchpistole, Inhalt 300 l 034 431 27 61 Kreiselheuer Niemeyer HR-401 DL, B. 4 m, Fr. 800 031 701 01 49 Milchkühltank, hoffahrbar, steckerfertig, Nutzinhalt ca. 640 l, sehr guter Zustand, Fr. 3900 079 457 31 37 Druckfass Sutter, 3000 l, guter Zustand, neuwertige Pumpe, Fr. 2900 079 229 23 64 Heckgewicht, zu Traktor Castrol, Fass mit Anhängervorrichtung, ca. 500 kg, Fr. 300; Dieseltank, 2000 l, mit Wanne, Fr. 150; Obstharasse, 25 Stk. à Fr. 4; Pneu, 2 Stk., 750 x 16 052 745 12 08 Melkmaschinenpumpe Alfa Laval, Fr. 500 031 701 01 49 Motormäher HC 44, neuer Balken 079 665 24 56 Milchfolle, aus Edelstahl, Chromstahl, Siebeinlage 170 mm, neuwertig; Grasbähre,
Kreiselheuer Fella Hydro 520; Rapstisch, 4.20 m, zu Deutz-Fahr Mähdrescher 079 365 20 25 BPW Anhängerachse, 9 t, 10 Radbolzen; Absackwaage, mechanisch, für Würfel; Werktisch, auf Räder; Frontpacker Holzer, Durchmesser 50 cm; Einzug, zu Kemper Champion 3000 079 653 96 35 Karottenvollernter Simon, kleineres Model, wenig gebraucht, Fr. 7800; Eu-Palette, 20 stk., Fr. 100 079 259 56 80 Region Seeland Traktor Steyr 9155, 2600 h, 180 PS, top Zustand, Fr. 45'555; Kleinballenladewagen, für Hanglagen, Fr. 888; Trommelmähwerk 260 F, Marangon rechts/links, drehend, wie neu, Fr. 7777 079 653 64 77 Traktor Fiat 450, mit Doppelrad 062 721 27 57 Kartoffelsetzgerät; 4Setzkörper, zu Haruwy 079 468 99 86 Messerschleifer Göweil, neu, Fr. 1555; Schleifsteine, Fr. 112 078 639 54 55 Milchkühltank, hoffahrbar, steckerfertig, 220V, Nutzinhalt ca. 240 l, Fr. 2900 079 457 31 37 Schlegelmulchgerät Kuhn KM280, mit hydraulischem Seitenschub, Fr. 4800 052 318 14 54 Melkstand Boumatic, 3 x 1 Fischgräte, auf 2 x 3 ausbaubar, Milchmegenmessung, Abnahme, Komplette Anlage, top Zustand, günstig 041 448 29 26
Heurüstmaschine Lanker, guter Zustand, Kranmodell 076 261 21 07 Reihendüngerstreuer, zu Haruwy Sternhack 079 468 99 86 Einscharpflug Menzi, Nr. 8, Verschleissteile fast neu; Pferderechen, Traktorenzug, antiker Leiterwagen, L. 4 m, 079 646 33 58 Gartenhacke MTD, 60 cm Arbeitsbreite, 5.5 PS Motor, Fr. 490, neu 078 835 33 68 Elektr. Aufzug 380V, 500 kg, Kette 6 m, Fr. 500; Rennvelo PR 4000, Simano 105, V 52/3, H 30/11, 8 fach, GR 54, Fr. 100 071 944 13 60 Teleskopverteiler Wild, 30 m; Heugebläse Wild, 18.5 KW; Pavatexplatten, gebraucht, Freiamt 079 787 06 20 Frontmähwerk Vicon CM295E, Messerhalter neu, top Zustand, Fr. 4900 055 440 34 64 Pferdeanhänger, Jg. 2000, Leergewicht 737 kg, Gesamtgewicht 2000 kg, Stützlast 100 kg, Polyesterdach, ungeprüft, Fr. 2300 079 772 12 60 Heugebläse Himel, 10 PS Motor, inkl. Rohre 40 cm Durchmesser, top Zustand, Fr. 400 079 249 00 84 Kratzbodenwagen JF 5000, Tandem, günstg 079 778 10 87 Motorsäge Jonsered 2152, Profisäge, Neumaschine, Fr. 700 079 319 58 47 Seilwinde Rentsch, 5 t; Motormäher Aebi AM40, mit Gabeleingrasung; Kartoffelschüttelgraber, für Rapid 079 748 30 57 Cambridgewalze, 5 teilig, B. 5 m, inkl. Transportanhänger, Fr. 6500 079 670 81 65 Kunststofftanke, 1000 l, Fr. 30/Stk. 079 653 96 35
Kurzfutterverteilwagen, 5 m3, Austrag vorne; Rübenbröckler BVL, günstig 079 378 56 74 Forstseilwinde Tajfun, 8.5 t, mit Seilausstoss, breites Schild, Gelenkwelle, Profifunk B&B, Jg. 2012, sehr gepflegt, Fr. 11'600 079 319 58 47 Selbsthalterpflug; Kunstoffrohre, 25 Stk., à 4 m, Durchmesser 8 cm 052 232 53 71 Rundballengestütze, für Ballenwagen, Brückenbreite 2.40 m, Fr. 450 079 218 62 02 Rasant Kombitrac 1904, 1500 h, Jg. 1999, 42 PS, mit BCS Mähwerk und Snopex Bandheuer 2,3 m, betriebsbereit, Fr. 22'000 079 654 04 42 Traktor Case CX90A, Jg. 98, 2000 h, MFK, Klima, FH, FZ, sehr gepflegter und schöner Traktor, Fr. 38'500 079 249 00 84 Melkstand, 2 x 3 Fischgerät, Milchmengenmessgerät, autom. Abnahme, Vakumpumpe, Waschanlage, 079 663 81 15 Kt. Lu Ladewagen Agrar TL219, top Zustand, Fr. 2200 079 579 71 54 Rapid 505, mit Bandeingrasung, in sehr gutem Zustand, Fr. 2600, kann gerne unverbindlich besichtigt werden 071 364 20 70 Fischgerätemelkstand, 1 x 4, Alfa Laval 041 980 12 78 Milchkannen, ca. 50 Stk., 20 l + 30 l 40 l, sind Milch tauglich, fast wie neu, Fr. 200/Stk. 079 575 25 52 Lieferwagen Renault B90, mit Brücke, 4 x 2 m, Jg. 1989, Pneus und Brückenboden neu, ohne Rost, braucht Öl, gleicher Motor wie Iveco, ab Platz Fr. 1300 079 408 08 42 Fortsetzung Seite 76 5 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE
Ganzjährige Verabreichung nötig SELEN UND VITAMIN E beschäftigen viele Halter von kleinen Wiederkäuern. Effektivste Vorbeugemassnahme gegen Mangelerkrankungen ist die ganzjährige Versorgung mit Wirkstoffprodukten. Auf Problembetrieben kommen Injektionen oder Pasten zum Einsatz. Dabei muss die empfohlene Dosierung unbedingt eingehalten werden.
Selen ist ein Spurenelement und hat auch im Körper von Kleinwiederkäuern zusammen mit Vitamin E eine wichtige Funktion zum Schutz der Zellen. Besonders für die Muskelzellen ist dieser Schutz von grosser Bedeutung. Zudem spielt Selen bei der Fruchtbarkeit und der Infektionsabwehr eine Rolle. Da Selen und Vitamin E sehr eng zusammenspielen, wird meist von der Selen-Vitamin-E-Versorgung gesprochen. Für eine korrekte Bedarfsdeckung muss die Ration mindestens 0.1 mg Selen pro Kilogramm Futtertrockensubstanz enthalten. Vitamin E muss dem Schaf in Mengen von 20 bis 40 mg pro Tag zugeführt werden, Ziegen benötigen 5 bis 100 mg.
Selenmangel in ganzer Schweiz Gras, Grassilage und Dürrfutter sind im Allgemeinen arm an Selen. Getreide ist grundsätzlich Selen-reicher, der Gehalt wird jedoch wesentlich von der Herkunft bestimmt. Aufgrund der ausgedehnten Selen-Mangelgebiete in der Schweiz weist zum Beispiel Gerste aus der Schweiz weniger Selen auf als gewisse importierte Gerste. Wahrscheinlich gibt es regionale Unterschiede, jedoch muss in der ganzen Schweiz generell mit Selenmangel gerechnet werden.
Lähmungen und fehlender Saugreflex Hinweise auf Selen- und Vitamin E-Mangel sind lebensschwache, teilweise festliegende Lämmer und Gitzi. Häufig beobachtet der Tierhalter schlaffe Lähmungen und fehlenden Saugreflex bei wenigen Tagen bis Wochen alten Tieren. Ein Mangel an Vitamin E und Selen im Futter beziehungsweise in der UFA-REVUE · 5 2012
Muttermilch führt bei Lämmern und Gitzi zur Weissmuskelkrankheit. Bei erwachsenen Tieren ist das Krankheitsbild weniger deutlich. Beschrieben werden Leistungsrückgang, Fruchtbarkeitsstörungen sowie erhöhte Zellzahlen in der Milch. Nicht immer ist ein Mangel in der Futterration die Ursache der Krankheit. Es kann auch sein, dass die Ration bedarfsdeckende Mengen enthält, diese jedoch nicht korrekt verwertet werden. So können zahlreiche Futterinhaltsstoffe die Verwertung negativ beeinflussen und damit den Bedarf erhöhen. Jegliche Form von Stress (Transport, neue Herdenzusammensetzung, lange Märsche) kann die Mangelsituation verschärfen.
Vorbeugung Grundsätzlich ist eine Behandlung nur erfolgreich, wenn Anzeichen der Krankheit frühzeitig erkannt werden. Deshalb sind vorbeugende Massnahmen wichtig. Die ganzjährige Verabreichung einer handelsüblichen Mineralstoffmischung für Schafe und Ziegen, welche ausreichend Selen enthält, verhindert in vielen Betrieben das Auftreten von Selen- und Vitamin-E-Mangel. Sind die Mutter-
tiere ausreichend versorgt, sollten die Lämmer und Gitzi auch über genügend Selen und Vitamin E verfügen.
Anja Wyder
In Problembetrieben werden die Neugeborenen mit einem Selen-Vitamin E-Kombinationspräparat mittels Injektion oder Paste versorgt. Bei Bedarf können Injektionen nach fünf bis zehn Tagen einmalig wiederholt werden. Die korrekte Dosierung ist jedoch sehr wichtig, da eine Überdosierung zu einer Selenvergiftung führen kann. In Versuchen wurde gezeigt, dass die Wirkung von Injektion und Paste vergleichbar ist. Jedoch scheint es, dass mit der Injektion bessere Erfolge erzielt werden können. Eine Alternative bildet die Behandlung der Muttertiere in der Mitte der Trächtigkeit mit einem Kombinationspräparat aus Vitamin E und Selen.
Fazit Der Selen- und Vitamin-E-Gehalt in Grund- und Kraftfutter vermag den Bedarf von Kleinwiederkäuern nicht zu decken. Sowohl im Stall als auch auf der Weide sollte den Tieren deshalb eine ergänzende Mineralsoffmischung zur Verfügung gestellt werden. 䡵
Können die Muttertiere genügend Selen und Vitamin E aufnehmen, wirkt sich dies positiv auf den Versorgungsstatus der Jungen aus.
Autorin Anja Wyder, Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK, 3360 Herzogenbuchsee. www.caprovis.ch
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NUTZTIERE
Fischzucht als Betriebszweig? DAS HOCHWERTIGE PROTEIN und ein hoher Anteil gesundheitsfördernder Omega-3-Fettsäuren machen den Fisch zu einem wertvollen Lebensmittel. Immer häufiger greifen Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten nach einem der vielen Fischprodukte.
Guido Emmenegger
Der steigende Fischkonsum geht einher mit Berichten, wonach die Weltmeere überfischt sind. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Fischhaltung derzeit auf zahlreichen Schweizer Bauernhöfen ernsthaft diskutiert wird. Während traditionelle Bereiche wie Milch oder Schweinefleisch über eine zu hohe Produktion klagen, scheinen bei der Fischzucht noch Nischen vorhanden zu sein.
Zwei Einstiegshürden Bevor die ersten Fische im eigenen Becken eingesetzt werden, müssen Abnehmerschaft und Bedingungen (Schlachterlös) bekannt sein. Das für eine professionelle Produktion notwendige Investitionsvolumen darf nicht unterschätzt werden und setzt eine langjährige Absatzmöglichkeit voraus (Beratungskontakte siehe Infobox). Im Vordergrund steht die Mast von Forellen oder Lachsen. Es gibt einerseits die eher extensive Karpfenhaltung, anderseits bestehen Projekte zur intensiven Produktion von Salzwasserfischen. Bild: agrarfoto.com
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Erfolgsfaktor Wasser Für die erfolgreiche Fischzucht sind mehrere Faktoren entscheidend. Zentral sind die Wasserqualität und die Fütterung. Das Wasser muss frei sein von Fremdstoffen und in Bezug auf die Temperatur und den Sauerstoffgehalt optimal. Das
grösste Wachstumspotenzial haben Bachforellen bei 12 bis 16 °C. Der ideale Temperaturbereich der Regenbogenforelle liegt 2 bis 3 °C höher. Wird das Wasser zu warm, muss die Futtermenge im Interesse einer guten Fischgesundheit reduziert werden. Auch der Sauerstoffgehalt des Wassers ist von grosser Bedeutung. Er sollte nie unter 5 mg pro Liter sinken.
Mundgerechte Futter Richtig gefüttert, erreichen Fische als Kaltblüter eine ausserordentlich gute Futterverwertung. Da der Verdauungstrakt der Fische kurz ist, benötigen sie nährstoffreiche und leichtverdauliche Nahrung. Der Nährstoffbedarf hängt mit der Fischgrösse zusammen. Kleinere Fische erhalten gehaltsreichere Futter als grössere. Bis Forellen rund 10 cm lang sind wird ihnen Brutfutter verabreicht, zuerst als Griess und danach in Krümelform. Ab zirka 10 cm Länge fressen die Fische Pellets von 2 bis 7 mm Durchmesser. Hohe Anforderungen ans Protein Zentraler Baustein des Forellenfutters ist das Protein. Der richtige Gehalt an Aminosäuren ermöglicht ein optimales Wachstum und die erwünschte Schlachtkörper-Zusammensetzung. Eine besonders gute Proteinquelle für Fische ist Fischmehl. Es spielt bei der Proteinversorgung eine Hauptrolle. Daneben wird pflanzliches Protein eingesetzt, das möglichst wenig antinutritive Faktoren enthalten soll, also Stoffe, welche die Verdaulichkeit des Proteins vermindern. Die ideale Aminosäurenkombination kann durch Zulage synthetischer Aminosäuren erreicht werden (ausser in BioFutter). 䡵
«Fisch vom Buur» Das Projekt «Fisch vom Buur» verfolgt das Ziel, Zander auf Bauernbetrieben zu mästen. Nebst mehreren Landwirten ist auch die Micarna SA beteiligt. Auf Zander fiel die Wahl, weil dieser Fisch im Konsum beliebt und weltweit knapp ist. Der Schweizer Markt für Zanderfilet beläuft sich auf 300 bis 400 t pro Jahr. Im Vordergrund stehen grössere Kreislaufanlagen von 100 t Jahresproduktion (zirka 42 t Filet), die Investitionen von je 2.5 bis 3 Mio. Fr. erfordern. Der Platzbedarf liegt bei 1700 bis 2000 m2. Mit diesen Dimensionen ist klar, dass Anlagen nur im Rahmen der inneren Aufstockung – unter Erfüllung der raumplanerischen Kriterien – möglich sind. Mehr dazu unter www.ufa.ch (weitere Tierarten, Fische, Fachartikel). Urs Brücker, ITZ
Autor Guido Emmenegger, UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee. Die LANDI bietet Fischfutter aus Schweizer Produktion an. Für Fische ab 9 cm eignet sich die UFA-Fishtop-Linie. Eine speziell hohe Effizienz weisen die energiereichen, extrudierten Fishtop 827 und 828 auf. Sie sinken im Wasser langsamer ab, was den Verzehr und die Wasserqualität steigert. Auch für kleine Fische, Eltern- und Biotiere hat die LANDI das passende Futter. www.ufa.ch Kontakte Fischforum, ZHAW, 8820 Wädenswil, 寿 058 934 59 25, Beurteilung des eigenen Standortes: www.iunr.zhaw.ch/fischforum Projektplanung: IG Fisch vom Buur, c/o InnovationsTransfer Zentralschweiz, 6048 Horw, 寿 041 349 50 60, www.itz.ch
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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN
Hilfe für überlastete Bergbauernfamilien Im überdurchschnittlich arbeitsreichen Alltag einer Bergbauernfamilie führen unvorhersehbare Ereignisse schnell zu übermässig belastenden und ausweglos erscheinenden Situationen. Wenn die Bäuerin oder der Bauer verunfallt oder wenn ein Kind während der Erntezeit unverhofft ins Spital muss, dann bleibt die Arbeit liegen und Bergbauernfamilien geraten schnell in eine Notlage. Auch die Folgen von auftretenden Naturereignissen, einer Krankheit oder einer Schwangerschaft können die Familien derart mit zusätzlichen Arbeiten belasten, dass sie ohne fremde Hilfe nicht weiterkommen. Caritas-Bergeinsatz hilft in solchen Fällen schnell und unkompliziert mit dem Einsatz von engagierten freiwilligen Helferinnen und Helfern. Im vergangenen Jahr vermittelte Caritas rund 900 Freiwillige an 120 Bergbauernfamilien in Notla-
Karins Kräutertipps Es beglückt oder verärgert so manche Gärtnerin: Das Vielstänglige oder Garten-Schaumkraut (Cardamine hirsuta L) produziert auf mageren Böden je Pflanze bis zu 100 Samen, auf gut gedüngtem Grund schafft sie hingegen gut 50 000 Stück. Also ist auf jeden Fall für Nachwuchs gesorgt! Positiv ist, wenn sich die Pflanze erst einmal im Garten angesiedelt hat, gibt es immer etwas Vitamin-C-reiches zu ernten! Vor der Blüte, frisch als Gewürzkraut, Salatbeigabe, zu Suppen, in Quark oder als essbare Garnitur, schmeckt der kleine Kreuzblütler kresseartig. Beim Trocknen verliert das Vielstänglige Schaumkraut einen Grossteil seiner Würzkraft.
Karin Näf www.kraeuterkurse.ch
gen im ganzen Schweizer Berggebiet. Für solche Noteinsätze hat Caritas-Bergeinsatz einen speziellen Freiwilligen-Pool eingerichtet. Dieser umfasst über hundert Einsatzleistende. Die Freiwilligen werden gezielt und vorübergehend eingesetzt, bis sich die Situation entspannt hat oder eine anderweitige Lösung organisiert werden kann. Die Freiwilligen sind zwischen 18 und 70 Jahre alt und bringen die unterschiedlichsten
beruflichen Hintergründe mit. Sie leisten ihren Einsatz während einer oder mehreren Wochen, mindestens jedoch während fünf Tage von Montag bis Freitag. Die Freiwilligen arbeiten unentgeltlich und übernehmen die Reiseorganisation und Reisespesen. Die Bauernfamilien stellen während des Einsatzes Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung. Der Einsatz ersetzt keine gesetzlichen Leistungen wie Taggelder von Versicherungen. Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind auf unserer Homepage zu finden. Daniel Grossenbacher Caritas-Bergeinsatz Löwenstrasse 3, Postfach 6002 Luzern Telefon 041 419 22 77 bergeinsatz@caritas.ch www.bergeinsatz.ch
Mondphasen zum Putzen Mondphasen beeinflussen nicht nur die Gartenarbeit, sondern auch das Putzen, was man bei abnehmendem Mond machen sollte. Der Staub setze sich weniger fest und beim Fensterputzen gäbe es keine Streifen. Auch die Wäsche soll bei abnehmendem Mond sauberer werden.
das iPhone kann gegen eine bescheidene Monats- oder Jahresgebühr eine postleitzahlgenaue Pollenvorhersage abonniert werden, die täglich aktualisiert wird. Die Abogebühr kostet monatlich 2 Fr. oder jährlich 7 Fr.
Alte Flimrollen
Kulinarische Porträts
Der Landwirt Hans Duppenthaler hat einen lange verschollenen Film über die Güterzusammenlegung Melchnau ausfindig gemacht und dafür gesorgt, dass er restauriert wurde. Premiere des Films war im Saal des Gasthof Löwen in Melchnau. Mit dabei war auch Bauernfilmer Markus Gerig, der dieses Ereignis filmisch festhielt. www.bauernfilme.ch
Im «Landfrauen Kochbuch» des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands werden 120 Gerichte aus regionalen und saisonalen Produkten vorgestellt und in sieben Porträts erzählen Bäuerinnen von ihrem Alltag. «Das Landfrauen Kochbuch» ist zum Sonderpreis von Fr. 39.90 im Volg erhältlich oder für 44 Fr. im Buchhandel.
Pollen-App Für Allergiker lanciert LANDI in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz eine detaillierte Prognose des aktuellen Pollenfluges in der Schweiz. Im bekannten Gratis-Wetter-App für
LID-Wettbewerb
Bistroschürzen zu gewinnen! Zum 75-Jahr-Jubiläum des landwirtschaftlichen Informationsdienstes verlost die UFA-Revue fünf Bistroschürzen im Edelweisslook im Wert von 35 Franken. Sie macht sich sowohl an der Frau wie auch am Mann gut. Auf der Bordüre des Bändels ist die Schürze mit dem Slogan «Gut, gibt's die Schweizer Bauern» dekoriert. Schicken Sie eine SMS an 880 (90 Rp) mit KFL Bistro Name Adresse. Einsendeschluss ist der 21. Mai 2012.
Gewinner 04/2012 Eine Rolle Edelweiss-Tischtuchfolie im Wert von 50 Fr. haben gewonnen: Denise Koller aus Grossdietwil, Daniel Steiger au Gossau, Veronika Spichtig aus Kerns, Heidi Hofer aus Gerzensee und Margrit Meuter aus Vinelz. Die Edelweiss-Tischtuchfolie ist 100 m lang und 98 cm breit und verbreitet das ideale Ambiente für Gäste auf dem Bauernhof. Erhältlich ist sie im LID-Shop: LID, Weststr. 10, 3000 Bern, Telefon 031 359 59 77. www.lid.ch/Shop
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LANDLEBEN
Qualitätsbestrebungen und Ökotourismus UFA-REVUE-LESERREISE NICARAGUA UND COSTA RICA Während den zweiwöchigen agrotouristischen UFA-Revue-Leserreisen durch Costa Rica und Nicaragua gab es Gelegenheit auch Schweizer Pioniere zu besuchen.
Jacob Rüegg
Kaffeepionier in Costa-Rica Roland Zbinden im Gespräch mit Schweizer Bauern. Bild: Jacob Rüegg
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«Die vergangenen zwei Jahre haben wir auf unserer Kaffeefarm gute Erträge und Verkaufserlöse erzielt. Mit 55 Säcken à 46 kg Rohkaffee pro ha und einem erzielten Verkaufspreis von 300 US$ pro Sack können wir zufrieden sein, denn der Landesdurchschnitt liegt unter 30 Säcken pro ha und der übliche Verkaufspreis an der New Yorker Kaffeebörse liegt gegenwärtig bei 225 US$ pro Sack Rohkaffee.» Gespannt lauschen die Besucher aus der Schweiz den Ausführungen von Roland Zbinden, der bei Alajuela auf 1300 m ü. M. eine 17 ha grosse Kaffeefarm samt moderner Verarbeitungseinrichtung besitzt. Hohe Qualitätsansprüche sowohl bei den Pflanzungen wie bei der Verarbeitung einhalten sei wichtig, denn nur so könne man mit den billiger produzierenden Ländern wie Brasilien, Kolumbien und Vietnam konkurrenzfähig bleiben. Roland Zbinden kennt das Kaffeegeschäft seit Jahrzehnten. Seine Ausführungen über Sortenwahl, Rückschnitt, Ernte und Verarbeitung der Kaffeekirschen bis zu den getrockneten Rohkaf-
feebohnen machen den Schweizer Bauern deutlich, dass auch in den Tropen nicht einfach alles automatisch wächst, sondern Professionalität in allen Bereichen erforderlich ist. Als saisonales Zusatzgeschäft werden auf der Farm jährlich 600 Besucher, vorwiegend aus der Schweiz, empfangen und mit einem feinen Mittagessen sowie einer herrlichen Aussicht auf das zentrale Hochtal Costa Ricas verwöhnt.
Schweizer Pioniere Während der zweiwöchigen agrotouristischen Reise durch Costa Rica und Nicaragua gab es nochmals Gelegenheit einen Schweizer Pionier zu besuchen. Franz Ulrich und seine Frau Silena haben vor Jahrzehnten beim Stausee Arenal eine Milchfarm aufgebaut. Die Qualitätsmilch wird auch heute noch jeden zweiten Tag von der grossen Milchverarbeitungskooperative «Dos Pinos» aus der Hauptstadt San José per Kühllastwagen abgeholt und mit einem guten Preis von 52 Rp./l entschädigt. Franz und Silena haben früh erkannt, dass die schöne Landschaft in der Region des noch aktiven Vulkanes Arenal und des gleichnamigen, langen Stausees touristisches Potenzial aufweist. Einem ersten Restaurant und Hotel bei der Farm folgte vor einigen Jahren das erste Drehrestaurant Costa Ricas auf einem nahe gelegenen Hügel. Erwartungsvoll besteigt man eine pionierhaft importierte und kunstvoll ins Gelände gelegte Bergbahn. Keuchend zieht die Diesellok den kleinen Schmalspurzug den Berg hinauf. Beim Drehrestaurant angekommen erwartet uns bei sonnigem Wetter eine tolle Aussicht auf Vulkan und See, sowie ein vorzügliches schweizerisch
gefärbtes Mittagessen. Obwohl in den Tropen gelegen erinnert die Gegend ein wenig an die Schweiz und wurde von Franz denn auch «La Pequeña Helvecia» (die kleine Schweiz) getauft.
Vielfältig und unternehmerisch Weitere Fachbesuche auf Farmen die sich mit der Produktion von Ananas, Bananen, Zierblumen oder Mastrindern beschäftigen, zeigten die vielfältig entwickelte und unternehmerisch geprägte Landwirtschaft Costa Ricas. Exotisch, aber nicht minder interessant war auch ein Besuch bei der international tätigen Firma Precious Woods. In nachhaltiger, zertifizierter Weise wird tropisches Hartholz, in Costa Rica und Nicaragua vor al-
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LANDLEBEN lem Teak, erzeugt und exportiert. Bei der Ernte und der Verarbeitung 16-jähriger Teakbäume, die aufgesägt in Containern nach China, Indien und Vietnam verschifft werden, konnten die Teilnehmer der Leserreise direkt dabei sein.
Ökotourismus Land- und forstwirtschaftliche Exporte sind für Costa Rica immer noch wichtig, doch der Tourismus hat sich seit einigen Jahren als wichtigstes Standbein der nationalen Ökonomie etabliert. Dass für die Ökonomie die Ökologie von grosser Bedeutung ist, hat man in Costa Rica früh erkannt. Ökotourismus wird hierzulande grossgeschrieben und professionell angeboten. Auf einer zweistündigen Bootsfahrt auf dem Río Frío im Norden des Landes an der Grenze zu Nicaragua gleitet eine reichhaltige tropische Flussufervegetation am Beobachter vorbei. Die Ruhe wird zuweilen unterbrochen durch die unüberhörbaren Brüllaffen, die wir mit Glück auch durch die Bäume turnen sehen konnten. Kaimane, Leguane, Fledermäuse, Schlangenhalsvögel und viele weitere tropische Tierarten liessen sich beobachten. Genussreich waren auch die Warmwasserbäder beim Vulkan Rincón de la Vieja oder die weitläufigen, schönen Sandstrände an der Pazifikküste Costa Ricas bei Tamarindo.
Ungenutztes
Potenzial Dieser Kurzaufenthalt in Nicaragua machte deutlich, dass dieses Entwicklungsland noch mit zahlreichen grundlegenden Problemen der Armutsbekämpfung, des Umweltschutzes sowie der Verbesserung des Ausbildungswesens und des Investitionsklimas kämpft. Das grosse touristische Potenzial Nicaraguas wird ansatzweise genutzt, doch muss der Umweltschutz und die Infrastruktur noch bedeutende Fortschritte erzielen, damit ein nachhaltiger Ökotourismus nach dem Vorbild des benachbarten Schwellenlandes Costa Rica möglich wird. 䡵
Von der Terrasse des Drehrestaurants des Betriebes Ulrich geniesst die Reisegruppe mit Reiseleiter Jakob Rüegg eine herrliche Rundsicht auf den Arenalsee und den Vulkan Arenal. Bild: Jacob Rüegg
Diese Reisegruppe war mit Hansruedi Henggeler unterwegs. Bild: Hansruedi Henggeler
Die dritte Reisegruppe begleitete Catherine Marguerat. Bild: Catherine Marguerat
Brasilianische Rasse von Mastrindern in Costa Rica, die innert 24 bis 26 Monaten ein Lebendgewicht von 600 kg erreichen. Bild: Jacob Rüegg
Autor Dr. Jacob Rüegg begleitete eine der drei UFA-RevueReisegruppen.
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Marktplatz Fortsetzung von Seite 70
LANDTECHNIK zu verkaufen Ladewagen Mengele 250T Economy, Jg. 97, top Zustand Fr. 4500 079 674 98 57 Distanzringe Schad, 33/44 x 200 zu 18.4 R 34, mit Schnellverschluss; Roller Honda, sehr gut erhalten, 40 km/h 077 252 11 93 Rohre und Schüttler, zu Heugebläse 077 447 06 69 Ladewagen Pöttinger Boss, 29 m3, Kurmannachse 30 km, hydr. Bremsen, Jg. 1988, revidiert, Fr. 8000 079 543 71 63 Melkstand De Laval, 1x 4, Recorder, Duo-Vac; Waschautomat Hygenius; Milchcontainer, 1200 l, mit Wärmerückgewinnung; Fütterungsautomat Itin + Hoch, alles günstig 052 657 20 86 Druckfasspumpe, Grundfass, CR4-80, 4 Kubikmeter, 6 bar, mit 400 l Kessel, guter Zustand, Fr. 700 079 721 52 89
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Fortsetzung Seite 83 5 2012 · UFA-REVUE
DF_LL3_Rezept_0512 ok_2012 24.04.12 16:00 Seite 77
REZEPT LANDLEBEN
Käse – immer gut REGIONALITÄT IST TRUMPF Polenta wird bei Ester Monaco im Kupferkessi über einem Herdfeuer gekocht. Mortadella kommt von den eigenen Alpschweinen und der Käse stammt aus Eigenproduktion. Rezepte mit Käse oder anderen Milchprodukten, wie zum Beispiel Ricotta (immer selbst gemacht), kennt sie viele. Alpkäse-Soufflé 40 g Butter 4 EL Mehl 4 dl Milch 1 Prise Salz Muskat, Pfeffer, Paprika 4 Eigelb 4 Eiweiss 150 g Alpkäse, gerieben Die Butter schmelzen, das Mehl beifügen und unter ständigem Rühren dünsten. Mit Milch ablöschen und aufkochen. Eigelb und den geriebenen Alpkäse dazugeben und den Eischnee darunterziehen. Die Masse in eine eingefettete Auflaufform füllen. Backen in der untersten Rille bei 180 Grad Celsius ca. 45 Minuten. Ofen während des Backens nicht öffnen.
Torta di Ricotta Teig 300 g Mehl 150 g kalte Butter 1 KL Salz Wasser Füllung 900 g Ricotta (Ziger) 1½ KL Salz 100 g Käse, gerieben Kräuter (Mayoran, Basilikum, Salbei, Thymian) Gemüse (Zucchini, Tomaten etc.)
2 Knoblauchzehen 1 Zwiebel 2 Eier Für den Teig das Mehl in eine Schüssel geben. Die kalte Butter direkt mit der Röstiraffel zum Mehl reiben. Salz und Wasser beigeben und rasch zu einem Teig zusammenfügen (nicht kneten). 30 Minuten kühl stellen. Ricotta mit Salz, Käse und den gehackten Kräutern verrühren. Gemüse, Zwiebel und Knoblauch fein geschnitten dazugeben. Die Eier verrühren und gut untermischen. Den Teig auswallen und ihn auf dem mit Backfolie ausgelegten Kuchenblech (ansonsten das Kuchenblech einfetten und bemehlen) glatt streichen. Den Teigboden mit der Gabel mehrmals einstechen. Die Ricottamasse darauf verteilen. Backen im vorgeheiztem Ofen bei 180 Grad Celsius, ca. 45 Minuten. Die Torta die Ricotta ist auch im Kochbuch «Tessiner Landfrauen kochen» abgedruckt. Alle Rezepte sind zweisprachig, italienisch und deutsch. Erschienen ist das Kochbuch in der Redaktion Landfrauenkochen und kostet 27 Franken. www.landfrauenkochen.ch 䡵
UFA-REVUE · 5 2012
Ein Abnehmer des Alpkäses (30 % Geissenmilch, 70 % Kuhmilch) ist der Käsehändler und Affineur Rolf Beeler, was ja einiges über die Top-Qualität des Käses aussagt.
Die Bäuerin Ester Monaco (38) ist Landwirtin mit Meisterdiplom und bewirtschaftet mit ihrem Mann Christian, den Kindern (Tiziano 11, Nicola 9, Simona 4) einen 17 ha Betrieb in Gerra Gambarogno (TI). Gelegen ist der Betrieb 7 km vom Dorf entfernt den Berg hinauf mit Sicht über den Lago Maggiore. Die Familie Monaco hält 84 Ziegen und 7 Kühe. Im Sommer gehen sie auf die Alp Mügaia im Verzascatal und stellen Käse her. Die Käsespezialitäten, aber auch das Fleisch, vermarkten sie selber. Ester engagiert sich im Tessiner Landfrauenverband und ist vielseitig interessiert, schreibt unter anderem Mundart-Gedichte auf Schweizerdeutsch, denn aufgewachsen ist sie im Zürcher Oberland.
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DF_LL2_Nostalgie_0512 ok_2012 25.04.12 10:55 Seite 78
RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN
Sport nach alter Väter Sitte und Tradition SPORTANLÄSSE DER SCHWINGER oder der Hornusser, das Feldschiessen, Handmähwettkämpfe oder auch Eringer-Kuhkämpfe sind Volksfeste für Jung und Alt.
Was ist das?
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Das Feldschiessen diente ursprünglich der Erhaltung der Wehrfähigkeit. Vom Bund anerkannte Schützenvereine führen die Anlässe durch. Es ist noch immer eine Bundesübung mit grossem Volksfestcharakter. Die Teilnahme ist kostenlos und auch Nicht-Vereinsmitglieder von Schützenvereinen sind zugelassen und erhalten für ihre Schüsse Gewehr und Munition zur Verfügung gestellt. Die Termine sind auf www.swissshooting.ch unter der Rubrik Breitensport zu finden. Handmäh-Meisterschaften erhalten vermehrt Zulauf. Die Wettkämpfe finden kantonal, national, aber auch international mit Teilnehmern von der Schweiz, Österreich, Bayern, Slowenien, Südtirol oder auch dem Baskenland statt. Termine auf www.handmaehen.ch. Eringer-Kuhkämpfe: Geheimtipp der Eringer-Kuhkämpfe sind die Alpmeisterschaften, wo beim Alpaufzug die Kühe erstmals gegeneinander kämpfen. Die Königen der Alp steht erst am Schluss der Alpsaison fest und hat sich den ganzen Sommer über ihren Rang erkämpft. Termine der Ausscheidungskämpfe und Alpaufzüge auf www.eringer.ch oder www.raceherens.ch.
Der Nationalsport Schwingen wird immer populärer.
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Auflösung «Was ist das»! Das Rätsel der Aprilausgabe löste Claudia Zürrer aus Bürglen (TG). Der gesuchte Gegenstand war eine Haspel, um Wolle aufzuwickeln.
5 2012 · UFA-REVUE
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GARTENSEITE LANDLEBEN
Kraftpakete aus der Erde RANDEN verdienen einen Stammplatz im Hausgarten. Sie sind längst nicht mehr nur rund und dunkelrot: Bunte Varianten schmecken delikat und bereichern die Rohkost. Als klassisches Lagergemüse bringen sie Abwechslung und Genuss in den winterlichen Speiseplan. Saattermin ist ab Mai bis Anfang Juni.
Edith Beckmann
Im Gegensatz zu anderem Gemüse bilden Randen während der Lagerung zusätzliches Vitamin C. Sie enthalten aber auch reichlich Kalium, Phosphor, Calcium und hochwertiges Eiweiss. Ihre Inhaltstoffe wirken blutbildend und -reinigend, regen die Tätigkeit von Magen, Darm, Leber und Galle an und gelten als krebshemmend. Gut zu wissen: Nach dem Genuss von Randen färben sich Stuhl und Urin blutrot!
Farbenprächtige Varianten Die Eigenheit der Knolle, ringartig zu wachsen, ist bei der alten Sorte «Chioggia» aus dem gleichnamigen italienischen Ort augenscheinlich: Sie präsentiert sich ausgesprochen dekorativ mit weissem Fleisch, durchsetzt mit roten Ringen. Wer das typische, erdige Randenaroma nicht mag, hat mit «Burpees Golden» eine prima Alternative: Das goldgelbe Fleisch unter der orangen Schale ist saftig, schmackhaft und aromatischRanden sind rundum ein gesunder Genuss und verdienen einen Stammplatz im Hausgarten. Bild: Günter Havlena/pixelio.de
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Ringelmuster: Die alte Randensorte «Chioggia» ist dekorativ gezeichnet und wie Radieschen roh zu essen. Bild: Holger Beckmann
Aromatische Rohkost: Das goldgelbe Fleisch der Rande «Burpees Golden» schmeckt süsslich. Bild: Select Samen
süss! Die neue Select-Samenmischung «Pop-up» vereint kunterbunte, alte Sorten – sogar in Weiss. Etwas grösser als Radieschen geerntet, eignen sich Randen prima zum Rohverzehr. Lecker schmecken sie auch frisch in dünne Scheiben gehobelt und mit Salatsauce überträufelt. Die jungen Blätter bereichern Salat oder können als Gemüse zubereitet werden.
Problemlose Kultur Ob Dunkelrot oder fröhlich bunt: Randen sind robust und kennen kaum Schädlinge oder Krankheiten. Auf stark kalkhaltigem Boden bilden sich zwar manchmal schwarze, eingesunkene Flecken auf den Knollen. Sie sind auf Bormangel in der Erde zurückzuführen. Kalkreicher Boden ist deshalb mit borhaltigem Dünger zu versorgen. Aber Vorsicht mit Stickstoff! Bei Überdüngung reichern sich Randen mit Nitrat an. Bei Trockenheit giessen, andernfalls reagieren die Knollen mit Wachstumsstockungen. Randen sind Gänsefussgewächse wie Spinat, Mangold, Krautstiel und Futterrüben. Sie dürfen nicht zusammen auf dem gleichen Beet angebaut werden, auch nicht als Folgekultur im zweiten Jahr. Gute Partner in Mischkultur sind Buschbohnen, Zwiebeln, Erdbeeren, Kohlrabi und Knoblauch; schlechte Nachbarn Kartoffeln, Lauch und Mais. Geerntet wird ab August; für die Einlagerung möglichst spät, aber vor starken Frösten. Für die Lagerung das Kraut
Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Zur kräftigen Wurzelbildung Tomatensetzlinge nach den Eisheiligen möglichst waagrecht in die Erde pflanzen. Ins Pflanzloch reifen Kompost und frische oder getrocknete Brennnesselblätter geben. • Mischen Sie ein paar Körner Dill unter Gemüsesaaten wie Karotten, Kohl, Randen und Salat: Das Gewürzkraut stimuliert die Keimung. • Saatrillen jeweils tüchtig giessen, dann säen; bei nachträglichem Wässern werden die Sämchen meist weggeschwemmt. • Für alle Saaten gilt: Bis die Keimlinge erscheinen, die Erde nie austrocknen lassen! • Nach Mitte Mai Kistchen und Töpfe für Balkon, Terrasse und Fenstersimsen bepflanzen. • Kübelpflanzen an einem Schattenplatz an ihren Sommeraufenthalt im Freien gewöhnen. • Verblühte Polsterstauden können zur Vermehrung geteilt werden.
nicht abschneiden, sondern lediglich abdrehen und die Knollen nicht verletzen. Im kühlen Keller, eingebettet in feuchten Sand in Kisten oder in Fässern mit feuchtem Moos, halten sich Randen bis im Frühjahr. 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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5 2012 · UFA-REVUE
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LANDLEBEN
Filmen wie Stricken DIE BAUERNFILMER Markus Gehrig und Rebekka Mathys filmen Bauernfamilien, die Traditionen pflegen und unternehmerisch neue Wege gehen. Ihre Filme stehen für Professionalität verbunden mit Youtube-Leichtigkeit.
Es ist ein ziemlich ungleiches Team, das an diesem sonnigen Frühlingsmorgen je in ein Auto steigt und auf einen Bauernhof fährt: Rebekka Mathys (34), drei Minuten vom Bahnhof Aarau entfernt wohnend, war dreifache Schweizer Karatemeisterin und Lehrerin und Markus Gehrig (46) ist gelernter Landwirt mit anschliessender KV-Lehre in der LANDI und wohnt etwas ausserhalb des Dorfes Ammerswil (AG), wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Sie bilden das Team von bauernfilme.ch. «Rebekka bringt mehr die Konsumentensicht ein», erklärt Markus Gehrig. Eine Sichtweise, die zum Beispiel in den Filmbeiträgen über Direktvermarktung (Oberfreiämter Buurechuchi) zum Tragen kommt. «Filme sind universell einsetzbar», erklärt Gehrig. So können sie
auf Hof-Homepages eingebunden werden oder auch als Endlos-Band im Hofladen auf einem Monitor laufen. «Alle lieben bewegte Bilder, die Geschichten erzählen von Menschen, Tieren, grossen Maschinen und schönen Landschaften.» Die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Leute sei aber kurz und liege bei ein bis zwei Minuten, länger schaue man am Internet oder in einem Hofladen kaum ein Video an. Der Vorteil vom Film sei, dass die Menschen mit allen Sinnen angesprochen werden. Bei grossen Motoren schlägt das Herz des Bauern höher, bei feinen Gemüsen und Backwaren bekommt man Hunger und Lust hineinzubeissen. Emotional bleibt deshalb ein Film länger in Erinnerung haften als Geschriebenes. «Nein, es seien keine um-
Landwirtschaftsfilme von
Rebekka Mathys und Markus Gehrig haben sich auf filmische Reportagen über Bauernfamilien spezialisiert. www.bauernfilme.ch
fangreichen Vorbereitungen nötig», ergänzt Rebekka. Sie hätte zweimal mit der Bäuerin telefoniert. «Ich bin früh da und beim Kaffee besprechen wir das Vorgehen. Alle Beteiligten müssen sich über die Hauptbotschaft des Films und den Ablauf einig sein.» Zurück vom Dreh, schneidet Markus Gehrig das filmische Rohmaterial und erklärt: «Filmen ist wie Stricken». Es brauche einen roten Faden in der Erzählstruktur. Dann bekommt die Bauernfamilie eine erste Version zu sehen, wo noch Korrekturen angebracht werden können. Aber grundsätzlich müsse vorher abgesprochen werden, wie der Film auszusehen habe. Wenn eine Sequenz falsch «gestrickt» sei, müsse der ganze «Pullover» oder eben Film nochmals aufgetrennt werden. Daniela Clemenz
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UFA-REVUE · 5 2012
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DF_LL5_Generationen_0512 ok_2012 24.04.12 16:01 Seite 86
SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN? LANDLEBEN
Gemüsegärtner seit fünf Generationen Der Besuch in Füllinsdorf (BL) startet mit einem Streichkonzert: Andreas Eschbach bereinigt die aus dem Internet ausgedruckte Liste mit den angebauten Gemüsekulturen. Seit der letzten Aktualisierung der Homepage sind ein Drittel der Kulturen weggefallen. Und das ist typisch für die Gemüsebranche, die sich immer mehr spezialisiert. Trotzdem ist das Angebot mit rund 15 verschiedenen Gemüsen bei den Eschbachs immer noch bemerkenswert. Die Breite des Produktesortiments war bereits ein Thema als Hans Eschbach (Jahrgang 1936) zusammen mit seinem Vater vor 50 Jahren von Birsfelden nach Füllinsdorf aussiedelte. Früher habe es weniger Büro-
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kratie und Vorschriften gegeben, sagt Hans Eschbach. «In den 60er Jahren schrieb man nicht auf, was auf den Feldern gespritzt oder gedüngt wurde». Fruchtfolgepläne habe man aus eigenem Interesse aber bereits vor Jahrzehnten erstellt. «Der Büschel Radieschen kostete vor 40 Jahren etwa einen Franken wie heute», erklärt der Senior. «Dank rationellerer Produktion verdienen wir heute aber bei den Radieschen trotzdem nicht weniger als damals», fügt Sohn Andreas Eschbach an. Mit 1.6 ha Gewächshaus- und den rund 18 ha Freilandflächen gehört der Betrieb zu den mittelgrossen Gemüsebaubetrieben. Chancen sehen Vater und Sohn in
Schweizer Bauern woher – wohin? der Rationalisierung der Produktion und im Anbau von Spezialitäten wie beispielsweise dem in der Region traditionellen «Ostergruss», dabei handelte es sich um einen roten Rettich, den man schon zu Ostern ernten kann. Mit der Kresse pflegt Andreas Eschbach zudem ein Produkt, bei dem er schweizweit zu den Pionieren gehört. Sorgen bereiten dem Vater und dem Sohn die Grenzöffnungs- und Freihandelsdiskussionen. Ob dieser Übergang in einen offenen Markt in sechster Generation erfolgen wird, ist noch offen: «Von den drei Kindern hat sich noch niemand definitiv entschieden», erklärt Andreas Eschbach. David Eppenberger
Seit 75 Jahren schlägt der LID Brücken zwischen Stadt und Land. In einer Artikelserie mit Bauern verschiedener Generationen sucht der LID 2012 Perspektiven für die Schweizer Landund Ernährungswirtschaft.
75 Jahre Kommunikation zwischen Stadt und Land
5 2012 · UFA-REVUE
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Spreu in Quaderballen pressen
Erbsen: Kampf gegen Schädlinge
Zuwachsleistung ist programmierbar
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Vom gross angelegten SHL-Versuch zum Handling von Spreu liegen nun die Resultate über das Pressen von Spreu in Quaderballen vor.
Erbsen sind anfällig auf Insekten wie Blattläuse. Eine stetige Überwachung des Befalls ist nötig, will man die gewünschten Erträge erreichen.
Übersteigt der Nährstoffbedarf von Embryonen die Uteruskapazität bei der Sau, so leidet die momentane und spätere Entwicklung der Ferkel.
Wie Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz, in Frankreich und Kanada mit der Agrarpolitik zurechtkommen, beschreibt eine interessante Studie.
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