Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 11 / 2012
Verantwortlichkeit muss geregelt sein Seite 12
Innovative Technik ist notwendig Seite 28
Drahtwurmbekämpfung Seite 44
Zysten: Hormone oder abdrücken? Seite 74
ERLEBEROT LEBEKOMPETENZ
VISION INNOVATION KOMPETENZ QUALITÄT VERTRAUEN VERPFLICHTUNG
Die Traktoren der Baureihe MF 5400 sind die kompakten und wendigen Allroundtraktoren der ersten Wahl. Ausgestattet mit werkseitig montiertem MF Frontlader, eignen sie sich optimal für alle landwirtschaftlichen Mischbetriebe.
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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL
Der Innovationsschub in der Landtechnik ist enorm. Man muss sich damit beschäftigen, beispielsweise beim dem Besuch einer Fachmesse.
Roman Engeler
Bild: Agritechnica
FENACO AKTUELL Neue Energien im Fokus fenaco und AgroCleanTech
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Mitteilungen der fenaco Verwaltung Vom Produkt zur Dienstleistung
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MANAGEMENT So ein Käse
In die Zukunft schauen – aus der Geschichte lernen 10 Jahre Archiv für Agrargeschichte
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Durch die Verkäsungszulage an die industriellen Milchverarbeiter war Schweizer Milch 2011 oft sogar günstiger als in der EU.
Kurzmeldungen Dynamische Betriebsgemeinschaft in Epagny Gut geplant ist halb gebaut Missbrauchte Verkäsungszulage
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LANDTECHNIK
Vielseitig einsetzbar Die Bestellkombination Horsch «Pronto KR 6» ist auf vielen Böden und verschiedenen Saatbeeten einsetzbar.
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Schweizer Landwirtschaft braucht innovative Technik Interview mit dem Präsidenten des Landmaschinenverbands
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Kurzmeldungen Auf allen Böden zuhause: Säkombination Horsch «Pronto KR 6» Melken mit Roboter: Flair für Tier und Technik Frontmähwerk Lely «Splendimo 300 FS» im Test Sicher durch Schnee und Eis Produktneuheiten
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PFLANZENBAU Nährstoffversorgung im Bio-Ackerbau Merkblatt mit wichtigen Hinweisen
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Kurzmeldungen Spritztanks richtig einwintern Drahtwürmer sind hartnäckige Schädlinge Schweizer Weizensorten sind mehr als leistungsstark Clothianidin: Angemessenes Zulassungsverfahren Mykotoxine: Situation bleibt angespannt!
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NUTZTIERE Mykotoxine Die Arbeitsgruppe «Lebensmittelsicherheit» zog Bilanz des MykotoxinMonitorings bei Brot- und Futtergetreide.
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Nebenprodukte im Mischfutter Eine nachhaltige Lösung
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Bio-Seite: Geht es auch ohne Mineralstoffe? UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Kurzmeldungen: Phasenfütterung mit einfachen Mitteln Zukunft der Schweinezucht Ferkel: Durchfallformen voneinander unterscheiden Zysten: Hormone oder abdrücken? Milchviehration: Berechnet, gemischt, gefressen? Eine Kuh, zwei Bewertungen EuroTier: Trend zu Systemlösungen Futtereffizienz in der Rindviehmast Trinkkontrolle bei jungen Gitzi
64 65 69 70 72 74 76 78 80 84 86
LANDLEBEN Frauen in der Landwirtschaft Sozialberichterstattung des Bundesamtes für Landwirtschaft
Alles weggeputzt? Vor selektivem Fressen sind auch Mischrationen nicht gefeit. Lösungsansätze liegen in der Mischtechnik und beim TS-Anteil.
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Kurzmeldungen Rezepte von Astrid Bründler Nostalgie und Raritäten Ran an den Spaten! Generationengespräch mit Vater und Sohn Gähwiler
92 90 95 96 101 102
Geht es um die Sicherstellung der Ernährung, so spielt die Landtechnik schon seit je eine zentrale Rolle. Gerade die Mechanisierung in den letzten Jahrzehnten hat zu einer enormen Produktivitätssteigerung beigetragen, die ihresgleichen sucht und als wesentlicher Grund für den heutigen Wohlstand weiter Teile der Weltbevölkerung genannt wird. Es gibt viele Beispiele, wie diese Produktivitätsverbesserung gezeigt werden kann. Musste man 1950 selbst auf spezialisierten Betrieben noch um die 180 Stunden aufwenden, um eine Hektar Getreidefläche zu bewirtschaften und letztlich eine Menge von rund 25 dt zu ernten, sind es 60 Jahre später weniger als 15 Stunden – bei dreifachem oder höherem Ertrag. Gleichzeitig verringern sich die damit verbundenen Emissionen. Denken wir nur an die Abgasnormen, die heute umgesetzt werden müssen. Ein Traktor mit Baujahr 2000 und einer Leistung von 70 PS weist den gleichen Ausstoss von FeinstaubPartikeln auf wie 56 Maschinen mit gleicher Leistung, die 2012 gebaut wurden. Solche Herausforderungen für die Hersteller von Landtechnik wird es auch künftig geben. Die Ingenieure werden weiter in bewährter Praxis innovative Lösungen auf einem hohen technischen Niveau entwickeln. Dazu ist ein fachlicher Austausch zwischen Hersteller und Handel sowie der landwirtschaftlichen Praxis notwendig. Ein solcher findet beispielsweise an Ausstellungen wie an der Agrama statt.
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AKTUELL FENACO
Neue Energien im Fokus FENACO UND AGROCLEANTECH Die fenaco ist im Agrarbereich ein etabliertes und starkes Unternehmen, das gemeinsam mit AgroCleanTech die Bestrebungen der Landwirtschaft im Bereich der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und des Klimaschutzes vorantreiben will. Auch verfügt die fenaco mit bereits realisierten Projekten über wertvolle Erfahrungen im Bereich Energie.
Anita Schwegler
Die Landwirtschaft leistet schon heute einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung und zum Klimaschutz. So werden rund 40 GWh Strom bereits aus erneuerbaren Quellen produziert, das zeigt eine Studie von
AgroCleanTech (ACT). Der grösste Anteil an dieser von der Landwirtschaft produzierten Energie stammt aus der Nutzung von Biomasse, entweder aus der Vergärung in landwirtschaftlichen Biogasanlagen oder aus der Holzver-
Die Wirtschaftlichkeit der alternativen Energieproduktion ist eine Herausforderung.
brennung. Die Stromproduktion mittels Photovoltaik und Windkraft ist in den letzten 10 Jahren ebenfalls stark gestiegen, stellt aber nur 5 % (PV-Anlagen), respektive 2 % (Wind) dar. Die von ACT initiierte Studie zum Potenzial von Klimaschutzmassnahmen und erneuerbaren Energien zeigt, dass die Landwirtschaft zusätzlich bis zum Jahr 2030 2100GWh/Jahr Strom sowie 1300GWh/ Jahr Wärme produzieren könnte. Das grösste nutzbare Potenzial bestehe bei der Sonnenenergie gefolgt von Biomasse, Wind, Holz und Erdwärme. Zudem könne im Bereich Energieeffizienz mittels Gebäudesanierung am meisten Energie eingespart werden. Auch Massnahmen wie zum Beispiel die Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung seien interessant.
Chancen für die Landwirtschaft Die Studie zeigt Chancen für landwirtschaftliche Betriebe auf. Viele Landwirte
Bild: landpixel.eu
VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION Nachfolgeregelung Auf den 31. Dezember 2013 tritt fenaco-Geschäftsleitungsmitglied Werner Beyer als Leiter der fenaco-Division «Finanzen und Dienste» altersbedingt zurück. Um einen geordneten Übergang sicherzustellen, hat die fenaco Verwaltung bereits die Nachfolge geregelt. Der heutige Leiter des Departementes Informatik und Logistik, Daniel Zurlinden, wird ab dem 1. Januar 2014 die Nachfolge Beyers im Bereich Finanzen antreten. 4
Werner Beyer geht in Pension...
... und Daniel Zurlinden wird sein Nachfolger werden.
Ramseier Suisse AG Die heute an den Standorten Sursee und Hitzkirch im Einsatz stehenden 30-jährigen Aromaund Konzentrieranlagen sind ersatzbedürftig und werden durch eine zentrale Anlage in Sursee ersetzt. Mit der erneuerten Infrastruktur im Bereich Obstsaftkonzentrat-Herstellung wird die Kapazität von heute 30 000 Liter/Stunde auf 35 000 Liter/Stunde erhöht, die Energieeffizienz markant gesteigert sowie Einsparungen auf der Kostenseite realisiert. Die Inbetriebnahme der erneuer11 2012 · UFA-REVUE
AKTUELL
NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO
FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Hochsaison im Leistungszentrum «Léman fruits» in Perroy Letztes Jahr gab es Rekordernten, auch bei Äpfeln und Birnen. Dieses Jahr ist es eine mittlere Ernte, die im vollständig modernisierten Leistungszentrum der fenaco in Perroy am Genfersee verarbeitet wird. Die Äpfel werden in der neuen Verarbeitungshalle sortiert und abgepackt. Neu und somit technisch auf dem neuesten Stand sind auch die Kühllager.
sind startklar und wollen das Marktpotenzial ausschöpfen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen mitgestalten. AgroCleanTech will die Bauern darin unterstützen. Als wichtige Grundlage entwickelte ACT einen Energieund Klimacheck, mit dem die Landwirtschaftsbetriebe systematisch ihr Poten-
ten Anlage ist auf die Mostobstsaison 2014 geplant.
zial bestimmen können. Der Check zeigt, welche Massnahmen in den Bereichen Energieproduktion, Energieeffizienz und Klimaschutz für die einzelnen Betriebe Sinn machen. Ziel von ACT ist, auf breiter Front die Energiewende auf den Landwirtschaftsbetrieben einzuläuten. Um dieses Ziel rasch zu erreichen, arbeitet AgroCleanTech eng mit Partnern aus der Landwirtschaft und landwirtschaftsnahen Bereichen zusammen. Hinter ACT steckt eine einfache Gesellschaft, die Ende 2011 vom Schweizerische Bauernverband, Ökostrom Schweiz, Ernst Basler und Partner sowie der Agridea gegründet wurde. Seit August 2012 arbeitet auch die fenaco im Sinn einer strategischen Partnerschaft mit AgroCleanTech zusammen.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien Die fenaco ist im Agrarbereich ein etabliertes und starkes Unternehmen, die gemeinsam mit AgroCleanTech die Bestrebungen der Landwirtschaft im Bereich der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz UFA-REVUE · 11 2012
Fortsetzung Seite 6
Die Bauern haben viele Möglichkeiten, sei es mit Biogas- oder Photovoltaikanlagen, Energie zu produzieren. Momentan ist es schwierig, wirtschaftlich tragbare Anlagen zu realisieren. Die staatliche Unterstützung im Rahmen der KEV (kostendeckenden Einspeisevergütung) ist plafoniert und es gibt eine lange Warteliste. Es braucht in absehbarer Zukunft angemessene Rahmenbedingungen, damit eine wirtschaftliche Nutzung der Alternativenergien funktioniert. AgroCleanTech unterstützt die Bauern punkto erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Diese Plattform des Schweizerischen Bauernverbands, Agridea, Ökostrom Schweiz und Ernst Basler+Partner will mit Beratung, spannenden Projektideen und kompetenten Partnern den erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und dem Klimaschutz in der Landwirtschaft zum Durchbruch verhelfen. Die fenaco-LANDI Gruppe verfügt über sehr gute Strukturen und wertvolle Erfahrungen, um direkt vor Ort gemeinsam mit AgroCleanTech und den Bauern neue Projekte im Bereich Energie zu lancieren. Aus diesem Grund engagiert sich die fenaco seit August 2012 als strategischer Partner der AgroCleanTech. Zu ihren Entstehungszeiten haben die landwirtschaftlichen Genossenschaften Hafer verkauft und mit der Einführung der Mechanisierung Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts Brenn- und Treibstoffe. Die fenaco-LANDI Gruppe will auch der kommenden Generation von Bauern im «Nach-Erdölzeitalter» im Bereich Energie zu Dienste sein.
Josef Sommer Mitglied der Geschäftsleitung fenaco
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AKTUELL FENACO
Im Bereich Biogas verfügen die Bauern heute über viel Know-how.
und des Klimaschutzes vorantreiben will. Auch verfügt die fenaco mit bereits realisierten Projekten über wertvolle Erfahrungen im Bereich Energie, beispielsweise mit der Realisierung der Biogasanlagen SwissFarmPower in Inwil (LU) und in Bätterkinden (BE). Auch wurden 2011 und 2012 mehrere Photovoltaikanlagen auf einer Dachfläche von insgesamt 21 000 m2 installiert, was eine Energieproduktion pro Jahr von rund 950 000 kWh ergibt. Photovoltaikanlagen sind beispielsweise auf den Dachflächen der Ernst Sutter AG (Bazenheid, SG), der Landor (Auhafen, BL), der LANDI Reba (Aesch, BL) und der Volg Konsumwaren AG (Winterthur ZH) realisiert. Zudem vertreibt die fenaco über die Tochtergesellschaft Agrola Bioethanol E85 aus Abfällen der Papierindustrie. Über die LANDI und Agrola werden Holzpellets verkauft, die aus Reststoffen der schweizerischen Holzverarbeitung hergestellt werden.
Fazit Mit dem Ziel, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu steigern, engagiert sich die fenaco verstärkt für die Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Deshalb ist aus Sicht der fenaco AgroCleanTech ein idealer Partner um Know-how zu bündeln und 6
zielgerichtet für die Landwirtschaft einzusetzen. Die fenaco-LANDI Gruppe ist mit ihren dezentralen Strukturen und der gesunden wirtschaftlichen Lage prädestiniert, um gemeinsam mit AgroCleanTech den Bauern neue Geschäftsfelder und regionale Wertschöpfung im Bereich Energie zu erschliessen. Ein wichtiges Anliegen der fenaco ist, dass erneuerbare Energien nach wirtschaftlichen Kriterien gefördert werden. Das gilt für Biogasanlagen, aber vor allem auch für Photovoltaikanlagen. So entstehen wirtschaftliche, effiziente und nachhaltige Lösungen, die längerfristig Bestand haben, was ein erklärtes Anliegen der fenaco ist. Durch die Begrenztheit der Ölressourcen, den Klimawandel, die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen, Umweltverschmutzungen und das wachsende Konsumentenbewusstsein gewinnen die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit an Bedeutung. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen betrifft die fenaco-LANDI Gruppe in allen Organisationsbereichen. Massnahmen zu Energieeffizienz, Nachhaltigkeit oder erneuerbare Energien werden deshalb im gesamten Unternehmen integriert. 䡵
AgroCleanTech vereinigt Wissen, Erfahrung und vernetztes Denken im Bereich erneuerbare Energien. Hier an der gemeinsamen Pressekonferenz: Stefan Mutzner (Ökostrom), Martin Rufer (Bauernverband), Ulrich Ryser (Agridea), Hans-Christian Angele (Ernst Basler&Partner) sowie Anita Schwegler und Urs Vollmer von der fenaco. (v.l.)
Autorin Anita Schwegler, Bachelor of Science (BSc) in Umweltingenieurwesen mit Vertiefung Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien, leitet in Sursee den fenaco-Fachbereich «Energie und Umwelt».
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AKTUELL FENACO
Vom Produkt zur Dienstleistung ALS IMPORTEURIN DER WELTMARKE «CLAAS» sowie weiteren Land- und Spezialmaschinen bietet Serco Landtechnik AG ein komplettes Produktsortiment für die professionelle Landwirtschaft an. Nebst dem eigentlichen Verkauf von Maschinen stehe heute mehr und mehr die erbrachte Dienstleistung im Fokus des Kunden, meint deren Geschäftsführer Werner Berger. ufa
Die Serco Landtechnik AG ist vor drei Jahren nach der Übernahme der damaligen Serco durch die fenaco entstanden. In der fenaco ist sie heute das Kompetenzzentrum für Agrartechnik. Zusammen mit eigenen und privaten Landmaschinenhändlern soll ein möglichst flächendeckendes Netz gespannt werden, damit die höchstmögliche Einsatzbereitschaft der Maschinen erreicht wird. Auf diesen Punkt legt Werner Berger, Geschäftsführer der Serco Landtechnik und bei der fenaco zuständig für den Be-
Serco Landtechnik an der Agrama Die Serco Landtechnik AG präsentiert sich an der Agrama mit einem völlig neuen Standkonzept. Im Zentrum wird ein Querschnitt der Maschinen von Claas stehen. So werden erstmals die Traktoren der Baureihen «Axion 900» und «Arion 600/500» an der Agrama gezeigt und mit einem «Lexion 670» auch ein Vertreter der neusten Mähdreschergeneration zugegen sein. In einer Art Pavillon soll auf das komplexe Gebiet des Precision Farmings, bei Claas unter dem Begriff «EASY» (Efficient Agricultural Systems) zusammengefasst, eingegangen werden. Als Überraschung wird dort eine futuristische Projektstudie präsentiert. Dann wird von Trioliet mit dem «Smarttrac» ein selbstfahrender Futtermischwagen ausgestellt (Bild unten), der durchaus für Schweizer Verhältnisse geeignet ist. Aus eigenem Hause wird ein grösseres Modell des «Jumbolino» Dosierwagens (Bild oben) gezeigt und zudem ein auf Schweizer Anregung entstandener Miststreuer mit Tandemachse von Gilibert präsentiert. Stand 2.2, Halle A002
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reich Agrartechnik, besonderen Wert. «Es geht heute nicht mehr nur um den Verkauf, wichtiger werden die damit erbrachten Dienstleistungen». Insbesondere bei den Spezialgeräten – Berger spricht in diesem Zusammenhang von Erntemaschinen für Bohnen, Erbsen oder Beeren, aber auch von Mähdreschern, Selbstfahrhäckslern und Ballenpressen – sei der Anteil von Dienstleistungen schon jetzt sehr hoch. Was ist darunter zu verstehen? Für Berger fängt dies bei der normalen Wartung an, führt weiter über die Generalrevision und endet beim sogenannten «Contracting», wo sich dann die Frage stellt, wem die Maschine letztlich gehört. «Ich kann mir vorstellen, dass diese Grenzen künftig fliessend sein werden», meint Berger.
Zwei strategische Kunden Im Kundenfokus der Serco Landtechnik steht eindeutig die Landwirtschaft. «Wir haben zwei strategische Kunden, dies ist einerseits der Landwirt, anderseits der Lohnunternehmer», hält Berger fest. Auf diese beiden Segmente sei auch das Produktportfolio ausgerichtet. Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern «Unser Ziel ist ein flächendeckendes Vertriebsnetz», führt Berger aus. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie engmaschig ein solches Netz sein muss. «Je nach Produkt oder Maschine fällt die Antwort auf diese Frage anders aus». Eine einfache Futtererntemaschine verlange einen anderen technischen Background als ein Traktor oder eine komplexe Erntemaschine, bei der heute schon ein Viertel ihres Wertes aus ITKomponenten bestehe. «Wir legen bei
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Bodenbearbeitung «Vogel&Noot» Mit einer grossen Roadshow startete Serco Landtechnik im August in die Verkaufssaison für die Bodenbearbeitungstechnik von Vogel&Noot. Dies sei nötig gewesen, da Vogel&Noot über einen noch zu tiefen Bekanntheitsgrad verfüge, betont Werner Berger. Zwar kenne man den Pflug, aber das restliche, umfangreiche und optimal auf die Schweizer Verhältnisse angepasste Sortiment sei in der Praxis noch zu wenig bekannt. «Diese Roadshow hat ein positives Echo ausgelöst, viele Landwirte waren überrascht, welche Palette von Produkten Vogel&Noot heute im Angebot hat».
unseren Vertriebspartnern Wert darauf, dass eine hohe Affinität zur Marke ‹Claas› gelegt wird», betont Berger. «Dieses Engagement soll sich langfristig für beide Seiten positiv auswirken – wie eine echte Partnerschaft eben». Punktuell sieht Berger im Vertriebsnetz noch Optimierungspotenzial. «Bei den Grossernte- und Futterbaumaschinen sind wir generell gut aufgestellt, bei den Traktoren einerseits und in einigen Regionen der Deutschweiz anderseits wollen wir aber noch besser werden.
Umatec auf Kurs Die eigenen Umatec-Werkstätten haben im vergangenen Jahr eine Phase der Veränderungen durchgemacht. «Wir haben in den Betrieben einen Wechsel hin zur Marke Claas vollzogen». Es sei klar gewesen, so Berger, dass diese Veränderungen nicht ohne Nebengeräusche ablaufen würden. «Wir stehen jetzt in der Konsolidierungsphase und sind auf gutem Weg». Berger räumt aber ein, dass man bezüg11 2012 · UFA-REVUE
AKTUELL FENACO lich der Stückzahlen, namentlich bei den Traktoren, noch nicht überall dort sei, wo man hin wolle. Aber: «Was auf den ersten Blick vielleicht dramatisch war, hat sich da und dort als reelle Chance entpuppt». So hätten an einigen Standorten, junge und überaus motivierte Mitarbeitende die sich bietende Gelegenheit gepackt und Verantwortung übernommen. «Die machen einen super Job », hält Berger lobend fest.
Innenmechanisierung Mit der Fütterungstechnik von Trioliet ist Serco Landtechnik auch in der Innenmechanisierung, quasi im Zentrum der Milchpro-
AUF EIN WORT EN UN MOT
Werner Berger: «Es wird weitere Veränderungen im Schweizer Landmaschinenmarkt geben».
duktion, mit einer stets breiter werdenden Produktpalette aktiv. «Dies ist ein ganz anderes Feld als jenes der übrigen Landtechnik», betont Berger. Da gehe es mehr um Projekt- und Planungsgeschäfte. Nebst Futtermischwagen in allen Grössen ist bei professionellen Milchviehbetrieben ein Trend hin zu automatischen Fütterungssystemen festzustellen. «Triomatic» heisst bei Trioliet ein entsprechendes Konzept und die erste Installation in der Schweiz stehe, so Berger, unmittelbar vor der Realisierung.
Der Innovationsprozess wird anhalten. Zum Jubiläumsjahr 2013 wird Claas ein Feuerwerk von Neuheiten zünden.
Ausblick Im nächsten Jahr kann Claas gleich zwei Jubiläen feiern. 1913 wurde das Unternehmen gegründet, vor zehn Jahren stieg man nach der Übernahme der Traktorensparte von Renault in die Produktion und den Vertrieb von Traktoren ein. «Claas wird 2013 mit einem Feuerwerk von Neuheiten aufwarten», verrät Berger, ohne jedoch auf Details eingehen zu wollen. Was den Landmaschinenhandel in der Schweiz angeht, so ist es für Berger klar: «Es wird weitere Veränderungen geben». Die Ansprüche der Lieferanten, aber auch jene der Kunden an die Servicepartner würden zunehmen. «Und für den Importeur wird die Exklusivität seines Produktportfolios beim Händler zu einem wichtigeren Thema», betont Berger. Die Landtechnikhersteller hätten in den letzten zwei Jahrzenten Veränderungen wie nie zuvor durchgemacht. «Und dies wird sich über kurz oder lang auch im Vertrieb und Einzelhandel auswirken», prophezeit Berger. 䡵 UFA-REVUE · 11 2012
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Die Agrama – die grösste und wichtigste Messe für die Schweizer Landtechnik – ist auch für die fenaco das ideale Schaufenster, ihr Sortiment an Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Agrartechnik zu präsentieren. Es braucht heutzutage wohl niemand mehr den Beweis zu erbringen, dass der moderne Landwirt über Maschinen verfügen muss, die einen hohen Qualitätsstandard erfüllen und die über die notwendige Betriebssicherheit verfügen. Denn nur jene Betriebe, die ihre Produktivität verbessern können, werden langfristig auch überleben können. Eine passende Agrartechnik hilft ihnen auf diesem Weg. Es gehört zu den zentralen Aufgaben der fenaco-LANDI Gruppe, die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Das Departement «Agrartechnik» arbeitet an dieser strategischen Aufgabe aktiv mit, indem es innovative Landtechnik für Landwirte und Lohnunternehmen vertreibt. So ist die Serco Landtechnik AG als exklusive Importeurin des klassischen «Long-Liner»-Programms von Claas, aber auch von anderen bekannten Marken tätig. Anderseits werden über ein leistungsstarkes und fachkompetentes Netz von privaten Händlern und eigenen Umatec-Werkstätten Vertrieb und Kundendienst sichergestellt. Als Partner der Landwirte und Lohnunternehmen in Sachen Agrartechnik will die fenaco ihre Position auf dem Schweizer Landtechnikmarkt festigen. Dabei wird der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden zu hochqualifizierten Fachspezialisten allerhöchste Bedeutung zugemessen. Einen wichtigen Beitrag dazu wird auch die Modernisierung unserer Infrastrukturen leisten. Dominique Romanens Mitglied der Geschäftsleitung fenaco
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Zoneneinteilung liegt in der Verantwortung der Behörde
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Bei der Agrardatenerhebung 2010 stellte Landwirt C den Antrag, das Grundstück D und das Teilgrundstück E als der Bergzone IV zugehörig zu erfassen. In den offiziellen Agrardatenerhebungsformularen der Jahre 1999 bis 2009 sei das Grundstück D fälschlicherweise als der Bergzone III zugehörig und das Teilgrundstück E zum Sömmerungs-
Unter der Lupe Zu den Betriebshilfemassnahmen des Bundes gehören die Überbrückung einer unverschuldeten Notlage und die Ablösung von verzinslichen Darlehen (Umschuldung). Eine Evaluation des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigt, dass Betriebshilfedarlehen auch wirklich zum Überleben der Betriebe beitrugen. 2002 wurde bei den Umschuldungsmassnahmen die Spitze erreicht (33.9 Mio. Fr.). Dies korreliert mit der Entwicklung auf dem Hypothekarmarkt. 2005 waren es noch 12.3 Mio. Fr. Die Anzahl Fälle sank seit 2002, hingegen hat sich die durchschnittliche Beitragshöhe verdoppelt (2010: 182 380 Fr.). Betriebshilfedarlehen sind nicht ganz ohne, denn sie müssen in einem Zeitraum von acht bis 20 Jahren zurückgezahlt werden. Die Amortisationspflicht strapaziert die Betriebsleiter und die jährlichen Rückzahlungen belastet die Liquidität. Auch ist ein Teil der Betriebe mit strukturellen und sozialen Problemen von diesen Massnahmen ausgeschlossen. www.blw.admin.ch UFA-REVUE · 11 2012
gebiet gezählt worden. Das Landwirtschaftsamt stellte mit Entscheid vom 19. Mai 2010 fest, dass das Grundstück D und das Teilgrundstück E effektiv zur Bergzone IV gehören. Die kantonalen Instanzen verweigerten eine rückwirkende Berücksichtigung dieser Tatsache. Sie machten geltend, C hätte mit zumutbarem Aufwand in Erfahrung bringen können, dass die beiden Parzellen in der Bergzone IV liegen. Die Karten mit den eingezeichneten Zonengrenzen seien in den örtlichen Gemeinden einsehbar und seit 2003 digitalisiert im Internet auf der Seite des BLW’s für jedermann abrufbar. Die für den Vollzug der agrarpolitischen Massnahmen notwendigen Daten wür-
Agridea mit neuem Präsidenten Mitglieder der Agridea sind die Kantone sowie landwirtschaftliche und im ländlichen Raum tätige Organisationen. Agridea stellt Broschüren und Hilfsmittel her und organisiert Weiterbildungs- und Ausbildungskurse. Zum neuen Präsidenten wurde an der Delegiertenversammlung Lorenz Koller (Bild), Landeshauptmann und Vorsteher des Land- und Forstwirtschaftsdepartements Appenzell, gewählt. Rund die Hälfte des Agridea-Budgets wird mit öffentlichen Geldern finanziert. Mit der Agrarpolitik 20142017 wird der Beitrag des Bundes an die Agridea um 10 % gekürzt.
Leserreaktion UFA Revue 9/12 Erstaunt nehmen wir die für uns unverständlich schlechte Bewertung des Buchhaltungsprogramm Agris® quattro bezüglich der Benutzerfreundlichkeit in der Tabellenübersicht (UR 9/12, Seite 12f) zur Kennt-
den mittels Fragebogen direkt bei den Bewirtschaftern erhoben, unter anderem die Daten zur Betriebsfläche. C sei in der Wegleitung explizit auf die Pflicht aufmerksam gemacht worden, die vorgedruckten Daten zu überprüfen. Das Bundesverwaltungsgericht folgte dieser Ansicht nicht. Es hielt fest, dass die Beschaffung der Daten betreffend die Zonenzugehörigkeit und deren Eintragung im Formular nach Gesetz und Verordnung klarerweise im primären Verantwortungsbereich der Behörden liege und nicht in jenem des Bewirtschafters. C wurde deshalb ein Anspruch auf nachträgliche Anpassung der Beitragsverfügungen 2005 bis 2009 zu seinen Gunsten zugestanden (Urteil B-788/2011 vom 28.12.2011). Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern 031 300 37 00.
nis, insbesondere da Agris®quattro im Lauftext sehr gelobt wird. Wir bearbeiten alle unsere MandantenBuchhaltungen mit Agris®quattro, zudem erfassen über 1000 Bauern ihre Daten selber damit. Die Mandanten schätzen das überdurchschnittliche Preis-Leistungsverhältnis. Agris®quattro gehört zu den komplettesten Programmen und kann bei uns im Direktverkauf günstig erworben werden. Gemäss der Herstellerfirma CBT werden die Abschlussarbeiten im «agris» sogar von diversen Steuerverwaltungen als vorbildlich gelobt. Heinrich Schäublin, Rolf Stauffer, Nebiker Treuhand AG, Sissach
Aktueller Grundlagenbericht Der neu erschienene Grundlagenbericht enthält die Ergebnisse der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten und zeigt die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft. Die Publikation kann gratis heruntergeladen werden. Der Bezug der Printausgabe kostet 40 Fr. plus Versandspesen. www.grundlagenbericht.ch
Arbeitszeit für Biogasanlagenbetreuung Eine Biogasanlage zu betreiben, bedeutet mehr als die tägliche Fütterung der Anlage. Aufgrund von Zeitmessungen und Modellrechnungen von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) wurde für die Betreuung einer 75 kWAnlage, die zu 80 % mit Gülle und zu 20 % mit Silomais (3700 m3 Rindergülle, 186 GVE; 850 t Maissilage) beschickt wird, ein Zeitbedarf von insgesamt 679 ArbeitskraftStunden (AKh) je Anlage und Jahr errechnet. Dabei binden die Betriebsführungsarbeiten mit 45% den grössten Teil der Arbeitszeit (Kontrollrundgang, Beprobungen, Aufzeichnungspflichten, Planungen, Organisation). Die Beschickung als direkt produktionsbezogene Arbeit erfordert 31 %, die Wartungs- und Reparaturarbeiten als Sonderarbeit 24 % des Zeitbe-
darfs. Ein milchviehhaltender Betrieb kann durch den Betriebszweig Biogaserzeugung an arbeitswirtschaftliche Grenzen stossen, insbesondere bei jahreszeitlich bedingten hohen Arbeitsbelastungen im Futter- und Ackerbau. Zur Betreuung der Biogasanlage ist ähnlich wie in der Tierhaltung nur ein begrenztes Mass an Flexibilität gegeben. Eine Unaufmerksamkeit kann Störzeiten und unerwünschte Biogasverluste zur Folge haben und dadurch den regulären Betreuungsaufwand deutlich übersteigen. Einsparpotenziale liegen in der Automatisierung bei der Beschickung sowie bei der Prozessüberwachung der Biogasanlage. Andrea Wagner, PD Dr. agr., www.art.admin.ch
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 11
KOOPERATION MANAGEMENT
Verantwortlichkeiten und Abläufe klar geregelt DIE BETRIEBSGEMEINSCHAFT der Gebrüder Kolly und Cédric Pharisa ruht auf den Standbeinen Milchwirtschaft, Ackerbau, Alpwirtschaft, Käseproduktion und -vermarktung.
Steckbrief Gemeinschaft «Ferme des Grands Bois» Gesellschafter: François Kolly, Olivier Kolly und Cédric Pharisa Gründung: 2004 Betriebszentrum: Epagny (FR) Milchproduktion: 730 000 kg pro Jahr
Maschinengemeinschaft «Cauma» Am Herzen liegt Olivier Kolly auch die «Cauma», wovon auch die Aufschrift an seinem Overall zeugt. Cauma steht für eine rund 25-jährige Maschinengemeinschaft mit neun beteiligten Betrieben. Kolly ist der Geschäftsführer. «Wir kaufen gemeinsam Produktionsmittel ein, übernehmen Spritzdienste, Dünger streuen und Ernte- und Nacherntearbeiten.
23 Jahre alt war Olivier Kolly als er mit seinem rund zwölf Jahre älteren Bruder François und dem Nachbarn Cédric Pharisa 2004 eine Betriebsgemeinschaft gründete. Olivier hatte die Lehre als Landmaschinenmechaniker und Landwirt abgeschlossen und einen Pachtbetrieb in Albeuve (FR) übernommen. Rund zehn Kilometer entfernt, in Epagny (FR), bewirtschaftete sein Bruder den elterlichen Hof. Sie wollten gemeinsam einen Stall bauen. Als der Nachbar davon hörte, fragte er, ob er mitmachen könne. «Wir haben uns ein Jahr Zeit genommen und gegen 20 Sitzungen gemacht. Dabei haben wir alles ausdiskutiert und auch andere Betriebsgemeinschaften und ihre Stallbaulösungen besichtigt. Wir klärten dabei die Verantwortlichkeiten und legten die Abläufe fest», erzählt Olivier. Entstanden ist quasi ein internes Reglement, das noch heute, acht Jahre nach der Gründung, gültig ist. «Mein Bruder ist für die Aufzucht und Alpwirtschaft zuständig. Cédric hat die Verantwortung
Teilhaber Cédric Pharisa und Olivier Kolly der Gemeinschaft «Ferme des Grands Bois» in Eparny (FR). Auf dem Bild oben fehlt François Kolly, der im Sommer die Alp bewirtschaftet.
für Milchwirtschaft, Zucht und Ausstellungen. In mein Ressort fallen Ackerbau, Landtechnik und Käsevermarktung. Jeder agiert in seinem Ressort selbstständig.», fügt Olivier an. Jeder sei Stellvertreter des anderen und mache Ablösungen, aber man mische sich nicht ein. Jeder wisse um die Kompetenzen des anderen. «Wir sind verschieden und haben unterschiedliche Stärken, deshalb ergänzen wir uns ideal. Wir haben aber die gleiche Arbeitshaltung und sind von Grund auf leidenschaftliche Bauern.» Der Vorteil sei, dass er so keinen Gedanken an die anderen Bereiche verschwenden müsse und «sein Kopf klar sei» für die eigenen Aufgaben. «Anfangs haben wir die Arbeitsstunden aufgeschrieben, aber das ist bald nicht mehr nötig gewesen. Alle Einnahmen aus auswärtigen Engagements fliessen in die Gemeinschaft ein. So arbeitet jeder 100 %.», und es entstand ein Lohnsystem, mit dem jeder zufrieden ist. Das Kapital, das jeder beim Start der Gemeinschaft, vor allem für den Stall-
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 110 ha LN (Mais, Getreide, Wiesen und Weiden) Viehbestand: 90 Kühe (Holstein und Red-Holstein), 140 Aufzuchtrinder Alpwirtschaft: Region Moléson und Haut-Intyamon mit Schaukäserei (total 270 ha) Käseproduktion: eigene Käseproduktion und Reifung, 14 t pro Jahr (Vacherin Fribourgois AOC und Hofspezialität «Le petit Moléson»). www.fermedesgrandsbois.ch
neubau aufbrachte, wird jährlich verzinst. «Diesbezüglich ist mein Anteil klein, meine Ersparnisse als 23jähriger waren eher gering,» erklärt Kolly freimütig. «Eine Betriebsgemeinschaft ist keine Lösung für alle Betriebe. Jeder Betriebsleiter muss selbst seinen Weg finden. Vielleicht war es für uns einfacher, weil wir nicht in alten Strukturen und Abläufen festgefahren waren, sondern gemeinsam mit dem neuen Stall begonnen haben», meint Kolly. Ideal sei zudem, dass ihre BG «Ferme des Grands Bois», was auf deutsch soviel wie Waldhof heisst, auf verschiedenen Standbeinen, wie Milchwirtschaft, Käseproduktion und -vermarktung, Alpwirtschaft, Ackerbau und einem Teil Lohnunternehmen, ruht. Das gäbe ihnen Sicherheit, auch für die weitere Betriebsentwicklung unter der Agrarpolitik 2014 – 2017. 䡵
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Bauen für die Zukunft - mit Schweizer Holz 14
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MANAGEMENT
Gut geplant ist halb gebaut INVESTITIONEN IN GEBÄUDE UND BETRIEBSEINRICHTUNGEN wirken sich langfristig auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes aus. Unliebsame Überraschungen lassen sich nur mit seriöser Vorbereitung und hoher Selbstdisziplin während dem Bau vermeiden. Fingerspitzengefühl ist bereits im Vorfeld gefragt, weil landwirtschaftliche Bauprojekte immer mehr auf Widerstand stossen.
Jährlich werden in der Landwirtschaft über 800 Mio. Fr. in Gebäude und Betriebseinrichtungen investiert. Im Durchschnitt aller in der zentralen Auswertung der Forschungsanstalt Agroscope (ART) erfassten Buchhaltungen betragen die Kosten für Reparatur, Abschreibungen und Versicherungen bei Wohn- und Ökonomiegebäuden zwischen 3 bis 4 Rp. pro kg produzierte Milch. Werden die Zinskosten mitberücksichtigt, verdoppeln sich die Kosten praktisch.
Planung Vergessene oder bewusst ausgelassene Planungsprozesse können Fehlinvestitionen, Bauschäden oder Spannungen in der Familie, mit Nachbarn, bis hin zur Nichtrealisierung von Bauprojekten zur Folge haben. Am Anfang steht deshalb zwingend eine strategische Betriebsanalyse und nicht das eigentliche Bauprojekt. Ohne Klarheit über die beabsichtigte Strategie ist das Risiko, Kompromisse einzugehen, die den Betrieb später vor ungewollte Tatsachen stellen kann, hoch. Bereits vermeintlich einfache Anpassungen und Umbauten haben gebundenes Kapital zur Folge. Folgt aus dem Strategieentscheid ein positiver Bauentscheid, kommt es zur eigentlichen Bauplanung, aufgeteilt in Bauvorbereitung, Bauphase und Inbetriebnahme (Grafik).
dementsprechend über Fachwissen im baulichen Bereich verfügen. Nur dann können Fremdkosten eingespart werden. Bei Vorhaben von hoher Komplexität lohnt es sich, auf eine unabhängige Beratung zurückzugreifen, die auf die einzelbetrieblichen Gegebenheiten ausgerichtete Entscheidungsgrundlagen liefert. Im baulichen Bereich ist das Zurückgreifen auf fachliche Unterstützung zumindest zu Beginn empfehlenswert.
Standortabklärung
Zunehmend geraten Bauprojekte bereits bei der Standortfrage ins Stocken, weil das Hofgelände über die Jahre immer näher an Wohnquartiere geraten ist. Bei Ausbauten an solchen Standorten festzuhalten,
kann zu Bauverzögerungen und später zu Kosten in Form von Sanierungsmassnahmen führen. Entwicklungsmöglichkeiten werden ausgeschlossen. Das Obligationenrecht sieht bei übermässigen Emissionen keine Besitzstandwahrung vor, was zu Sanierungsmassnahmen bis hin zu Stilllegungen von Anlagen führt. Letztendlich beinhaltet eine umfassende Standortabklärung immer auch die Berücksichtigung künftiger Zonenentwicklungen in unmittelbarer Umgebung. Mindestabstände sollten möglichst grosszügig eingehalten werden.
Christian Guler
Öffentlichkeitsarbeit Eine Baubewilligung hängt von einspracheberechtigten Nachbarn, Verbänden, Orga-
Beratung
Bei einem Bauprojekt muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Oft wird deshalb die Betriebsberatung nur zur Tragbarkeitsberechnung beigezogen und Ausgabeposten wie die Bauleitung als Eigenleistung vorgesehen. Wer so handelt, übernimmt eine grosse Verantwortung und muss
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Bei einem Bauprojekt muss meistens an allen Ecken und Enden gespart werden, weshalb soviel Eigenleistungen wie möglich eingeplant werden müssen. Letztendlich muss aber abgewogen werden, wie viel auch wirklich realistisch und wirtschaftlich ist. Bild: Agridea 15
MANAGEMENT
Zusammenarbeit und Eigenleistung Zu Konflikten führen Unklarheiten und Missverständnisse bezüglich Arbeitsteilung und Kompetenzen. Zuständigkeitsbereiche müssen schriftlich festgehalten werden. Ein Thema bei der Bauausführung ist die Bauleitung. Einerseits können mit Übernahme der Bauleitung Kosten eingespart werden. Anderseits sind die Anforderungen an die Fachkenntnisse, das Durchsetzungsvermögen und die Selbstdisziplin hoch. Ist die Arbeitsbelastung auf dem Betrieb bereits hoch oder fehlt das notwendige Fachwissen, lohnt sich die Übernahme der Bauleitung kaum. Eine teilweise oder arbeitsteilige Übernahme der Bauleitung bietet aber Zwischenlösungen, mit denen sich Einsparungen erzielen lassen. 16
Grafik: Phasen in einem Bauprojekt
Zeitlicher Ablauf
Bauvorbereitung
Landwirt Beratung Architekt (Planer) Betriebsanalyse —> Bedarf Raum- und Funktionsprogramm Vorprojekt, Kostenschätzung Finanzierung abklären
Bauphase
Bauprojekt, Baueingabe, Kostenvoranschlag Baubewilligung Detailplanung, Offerten, Arbeitsvergabe Bauausführung Bauabnahme, Bezug Betrieb
nisationen und den örtlichen Behörden ab. Je nach Grösse des Projekts lohnt es sich deshalb, mit einem Kommunikationskonzept festzulegen, welche Botschaften an welche Zielgruppen mit welchen Medien vermittelt werden sollen. Besteht bereits ein offenes und positives Verhältnis zwischen dem Betrieb und der Bevölkerung ist das Wohlwollen gegenüber einem Bauprojekt um einiges günstiger. Viele Betriebe kennen regelmässige Aktionen wie Hoffeste, Tage des offenen Stalls, Betriebsführungen für Schulen oder sie haben einen Hofladen und sind so täglich mit den Nachbarn in Kontakt. Solche Öffentlichkeitsarbeit ebnet den Weg für Bauprojekte. Unglaubwürdig wird Öffentlichkeitsarbeit, wenn sie rein als Mittel zum Zweck für das geplante Projekt eingesetzt oder wenn nicht ehrlich kommuniziert wird. Kritiker eines Bauvorhabens erkennen Schwachstellen rasch und verwenden ungenaue Informationen für eigene Zwecke. Projekte um jeden Preis über das Genehmigungsverfahren rechtlich durchzusetzen, ist in der Regel kontraproduktiv. Hinzu kommt, dass das Zusammenleben mit den Nachbarn nach solchen Auseinandersetzungen oft über Jahre hinweg gestört ist und es immer wieder zu Konflikten kommt. Weichen die Ansichten zwischen den Parteien stark voneinander ab, kann auch bei Bauprojekten eine öffentliche Mediation angestrebt werden.
Abrechnung Garantie- und Mängelbehebung «Bauen in der Landwirtschaft», 2007, LmZ, Agroscope ART Tänikon
Wichtig ist, Eigenleistungen frühzeitig zu berücksichtigen, um die Arbeit zwischen Betrieb und Baustelle zu planen und fristgerecht erledigen zu können. Mit Eigenleistungen darf nicht einfach Restfinanzierung zur Sicherung der Tragbarkeit betrieben werden. Eine realistische Planung vermeidet Terminverzögerungen und Baufehler. Verfügt der Betrieb über genügend Arbeitskapazitäten und handwerkliches Geschick, lassen sich die Kosten durch Eigenleistungen im Durchschnitt um 5 bis 10% senken. Je grösser der Lohnanteil an den Arbeitspositionen ist, desto grösser ist das Einsparpotenzial. Ebenso steigt der Einspareffekt bei Arbeiten, die keine Spezialwerkzeuge und Maschinen benötigen.
Kostentransparenz Bei der Arbeitsvergabe für ein Bauwerk bestellt die Bauherrschaft Planungs- und Bauleistungen, welche die von ihr definierten Anforderungen an Tierplätzen, Stallsystem, Raumprogramm und Innenmechanisierung erfüllen müssen. Hier muss die Bauherrschaft klar kommunizieren, was sie für Anforderungen an die Planung und an das Bauwerk hat und welcher Kostenrahmen dazu zur Verfügung steht. Mehrkosten entstehen, wenn die Bauherrschaft während der Bauausführung ohne Rücksprache und Kostenabklärungen Anweisungen für Änderungen oder zusätzliche Arbeiten an Unternehmen gibt. Nebst einer rigorosen Budgetkontrolle beinhaltet die Kostenkontrolle die genaue Ausarbeitung der Devis, eine Bonitätsprüfung
der Unternehmen, Nachofferten für Änderungen, die Kontrolle von Rechnungen vor der Zahlungsfreigabe sowie das Unterschreiben nur von abgesprochenen und genehmigten Regierapporten.
Fazit Ausserhalb der Bauzonen realisierte Bauprojekte stehen im öffentlichen Interesse. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit allen betroffenen Kreisen zeigt die reellen Möglichkeiten eines Bauprojekts auf. Sich ausreichend Zeit für alle notwendigen Abklärungs-, Planungs- und Kommunikationsprozesse zu nehmen, gehört zu den Erfolgsfaktoren beim Bauen: Gut geplant ist halb gebaut. In der Bauausführung sollten nur Aufgaben übernommen werden, für die eine fachliche Qualifikation besteht und die termingerecht ausgeführt werden können. Zuständigkeiten und Abmachungen müssen schriftlich festgehalten werden. Anpassungen dürfen nur im gegenseitigen Einvernehmen und nie eigenmächtig erfolgen.
Autor Christian Guler ist in der Agridea für die Fachbereiche Bau-, Hof- und Landtechnik verantwortlich und ist Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für landwirtschaftliches Bauen und Hoftechnik (ALB-CH). Agridea, 8315 Lindau, www.agridea.ch Merkblatt «Zusammenarbeit ohne Risiko» zu bestellen unter: www.agridea-lindau.ch > Publikationen > Fachgebiete > Bauen.
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MANAGEMENT
In die Zukunft schauen – aus der Geschichte lernen ARCHIV FÜR AGRARGESCHICHTE Die Geschichte prägt das Verhalten aller Menschen. Es ist wichtig, sich kritisch damit auseinanderzusetzen. Wer sich mit Geschichte beschäftigt, erweitert seinen Horizont und ermächtigt sich zum eigenständigen Denken.
Peter Moser
Kann man aus der Geschichte lernen? Als die UFA-Revue im Jahr 2004 diese Frage ihren Lesern stellte, antwortete mehr als die Hälfte der antwortenden Bauern und Bäuerinnen mit Ja. Zu Recht dachten vermutlich viele dabei: Aus was denn sonst? Denn in die Zukunft kann man zwar schauen, aber lernen kann man nur aus der Vergangenheit. Diese wiederholt sich zwar
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Getreidezüchter bei der Beurteilung von Dinkel Anfang des 20. Jahrhunderts. Bild: AfA
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Viele landwirtschaftliche Genossenschaften feiern heute ihr 100-jähriges Jubiläum. Gegründet worden waren sie von dynamischen Bauern, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern wollten. Im Laufe der Zeit haben diese Genossenschaften die Schweizer Landwirtschaft wesentlich mitgeprägt. Diese Leistungen werden durch das Agrararchiv auch den kommenden Generationen sichtbar gemacht.
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Willy Gehriger, Vorstand Archiv für Agrargeschichte (war bis Juni 2012 Geschäftsleitungsvorsitzender der fenaco).
nie, aber sie ist ein gewaltiger Erfahrungsschatz, der schier unerschöpfliches Wissen über das Verhalten der Menschen beinhaltet.
Quellen Um sich mit Geschichte, auch mit der eigenen, auseinandersetzen zu können, braucht man Quellen. Also beispielsweise Briefe, Protokolle, Bilder, Plakate oder Filme. Nur mit Hilfe dieser Informationsträger ist unser Gedächtnis in der Lage, vergangene Ereignisse einigermassen präzis zu rekonstruieren und so verlässliche Grundlagen zum Nachdenken über das Verhalten in der Gegenwart zu schaffen. Zwar kann jeder und jede seine Vergangenheit selber rekonstruieren – aber alle brauchen Quellen dazu. Unsere Erinnerung allein reicht in der Regel nicht aus. Denn diese passt sich laufend den neu gemachten Erfahrungen an und verstellt so paradoxerweise oft den Blick auf das Vergan-
Archiv für Agrargeschichte Die Pionierarbeit des AfA ist nur möglich geworden, weil viele Organisationen aus dem Agrarbereich ihre Archivalien vom AfA erschliessen liessen. An der Jubiläumsveranstaltung vom 15. November 2012 schauen diese Aktenbildner und das AfA nicht nur zurück, sondern schmieden auch Pläne für die Zukunft. Mehr zu den Jubiläumsveranstaltungen des AfA im Jahr 2012 auf www.agrararchiv.ch.
gene. Schriftliche und audiovisuelle Quellen sind deshalb eine unerlässliche Ergänzung und ein notwendiges Korrektiv des Gedächtnisses zur Rekonstruktion der Vergangenheit.
Ein Selbsthilfeprojekt Der Landwirtschaft wird nicht selten der Vorwurf gemacht, sie rufe bei Schwierigkeiten schnell nach Hilfe des Staates, statt selber nach Lösungen zu suchen. Zumindest im Bereich der Sicherstellung, Erschliessung und Archivierung ihrer historisch relevanten Unterlagen trifft das aber alles andere als zu. Im Gegenteil, hier hat die schweizerische Landwirtschaft im letzten Jahrzehnt ohne staatliche Unterstützung eine europaweit einzigartige Pionierleistung erbracht. Das im September 2002 von Historikern und Akteuren aus dem Agrarbereich gegründete Archiv für Agrargeschichte (AfA) hat in diesen zehn Jahren Quellen von mehr als 160 landwirtschaftlichen Organisationen, Behörden, Firmen und Privaten im Umfang von rund 1400 Laufmetern Akten (Protokolle, Korrespondenz, Fotos, Plakate, Fil11 2012 · UFA-REVUE
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Als Fachjournalistin und Rechtsanwältin bin ich daran interessiert, aktuelle Ereignisse in einen historischen Kontext stellen zu können – damit ich sie besser verstehen kann. Die Grundlagen dazu liefert seit zehn Jahren das ohne staatliche Unterstützung funktionierende Archiv für Agrargeschichte. Damit das auch weiterhin geschieht, engagiere ich mich im Förderverein für das Archiv für Agrargeschichte.
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Claudia Schreiber, dipl. Ing.-Agr. ETH und Rechtsanwältin, Bern.
me) ausfindig gemacht, strukturiert, in Findmitteln verzeichnet, verpackt und für die Zukunft sicher gelagert. Dabei wurde lange nicht alles, was noch vorhanden war, auch aufbewahrt. Was doppelt überliefert wurde, was anderenorts bereits archiviert worden war oder was von wenig historischer Bedeutung war, wurde nicht archiviert.
Virtuelles Archiv Das Archiv für Agrargeschichte ist ein virtuelles Archiv. Virtuell heisst, dass die vom AfA erschlossenen Archivalien nicht am AfAStandort in Bern aufbewahrt werden, sondern von staatlichen Archiven – oder von den Aktenbildnern (oder ihren Rechtsnachfolgern) selbst. So bewahrt beispielsweise die fenaco die Archive der ehemaligen Genossenschaftsverbände auf. Im AfA selber bleiben nur die Findmittel, also die gedruckten Ver-
zeichnisse der Archivalien. Diese werden laufend in das Online-Portal «Quellen zur Agrargeschichte» integriert, wo sie via Website des AfA (www.agrararchiv.ch) eingesehen und ausgedruckt werden können. Im Online-Portal «Bildund Tondokumente» können Bilder, Töne und Filmausschnitte aus den erschlossenen Archivbeständen eingesehen werden. Diese Ausschnitte geben einen Hinweis darauf, welche audiovisuellen Schätze in den Archivbeständen vorhanden sind. Vom November an ist zudem das dritte Online-Portal des AfA, das Auskunft über das Leben und Wirken von Personen der ländlichen Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert gibt, zugänglich. Das Online-Portal basiert auf der Mediawiki-Software, die es möglich macht, eine grosse Menge an Daten zu Akteuren aufzunehmen und zu verarbeiten. Diese Informationen wer-
Generell wird in der heutigen Informationsflut zu viel aufbewahrt. Mit Hilfe des Agrararchivs organisierten wir unsere Daten- und Aktenablage neu: Es gibt nun eine Aufbewahrungsliste (Positivliste) und eine Wegwerfliste (Negativliste). Systematisiert wird nach einer klaren Dezimalstruktur. Im Alltag bewährt sich diese Geschäftsablage und auch im Rückblick wird vieles nachvollziehbarer sein. Stefan Heller, Geschäftsführer Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband, Sursee (LU).
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Schülerinnen der Land- und Hauswirtshaftlichen Schule Schwand in Münsingen (BE) in den 1940er Jahren. Bild: AfA
den über Verweise miteinander verlinkt. Dadurch werden Zusammenhänge (etwa zwischen Personen und Institutionen) sichtbar, die sonst im Verborgenen bleiben würden. Das Online-Portal ist eine interaktive, mehrsprachige Plattform, die kontinuierlich ausgebaut wird. So kann sichergestellt werden, dass aus anfänglich bruchstückhaften Informationen im Verlauf der Zeit substantielle Einträge entstehen. 䡵
Autor Peter Moser, Historiker, Gründer und Leiter des Archivs für Agrargeschichte, Villettemattstrasse 9, 3007 Bern, www.agrararchiv.ch
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Huser Landmaschinen AG A. Gerster AG Wildhaber H. AG Seitz Alex Bachmann Franz AG P. Rechsteiner GmbH Heim J. Landtechnik GmbH Martin Alther Forst- u. Landm. AG Wildhaber Erich Matra M. Looser Landmaschinen GmbH Fritsche Landmaschinen AG Schwitter Landmaschinen Schönenberger Landmaschinen AG Dezlhofer AG Forrer Landmaschinen GmbH Gebr. Huser AG Rotach Landmaschinen
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Bossert Landtechnik GmbH Stoll Technik GmbH
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Lüthi Niklaus LMK Technik AG Koller Landmaschinen AG Bürge Franz Sonderer AG Forrer Landtechnik AG Maier Technik GmbH Egger Landmaschinen GmbH Keller Technik AG Hablützel Thomas
071/917 13 93 071/695 23 65 071/971 30 41 071/977 31 11 071/648 19 48 071/446 36 71 052/763 27 57 071/633 15 55 052/744 00 11 052/657 37 50
Wyrsch R. Land-&Kommunalmasch. GmbH 041/870 45 40 Urilandtechnik AG 041/880 08 85 Ammeter AG
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Iten Landmaschinen Elsener Herbert Merz Karl
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Nicollier Landmaschinen Schläfli Hans Landmaschinenstation Eglisau AG Basler Markus Staub AG Eberhard Felix Ritter Technik AG Trachsel Landmaschinen Sturzenegger Agrotech GmbH Müller Landtechnik GmbH Kleiner Ueli Spörri Ueli Schärer
044/761 41 11 052/336 11 86 044/867 05 24 052/375 12 06 052/364 27 64 055/244 28 80 052/319 11 56 044/764 14 34 052/383 30 24 044/853 01 92 044/683 12 00 055/246 33 62 044/932 12 30
MANAGEMENT
So ein Käse MISSBRAUCHTE VERKÄSUNGSZULAGE Der Nationalrat will, dass die Verkäsungszulage künftig mit einem fixen Betrag im Gesetz verankert werden soll. Letztes Jahr ging rund jeder dritte Franken Verkäsungszulage an die industriellen Milchverarbeiter, oft war die Schweizer Milch dadurch sogar billiger als in der EU.
Eveline Dudda
Sie beschäftigt in regelmässigen Abständen die Politik und ist inzwischen gut 10 Jahre alt: Die Verkäsungszulage. Sie wurde als Kernelement der «neuen Milchmarktordnung» mit der Agrarpolitik 2002 eingeführt. Damals hiess es, man wolle damit den Rohstoff Milch soweit verbilligen, dass «Käse ohne Beihilfe in die EU exportiert werden kann». Das wurde in den letzten Jahren auch gemacht. Der EU-Milchpreis lag letztes Jahr bei rund 42 Rp. Zusammen mit der Verkäsungszulage (15 Rp.) und der Siloverzichtszulage (3 Rp.) hätten die silofreien Milchproduzenten also mindestens 60 Rp. für ihre Milch erhalten müssen. In Tat und Wahrheit zahlten aber die meisten Emmentaler- und einige andere Käsereien lediglich 55 Rp. oder weniger aus. Noch krasser wird die Rechnung, wenn man von verkäster Industriemilch, zum Beispiel für die Mozzarellaproduktion, ausgeht. Wird diese zum B-Preis eingekauft, bekommt der Verarbeiter die Schweizer Milch billiger als seine
Grafik: Vergleich mit Deutschland und Österreich Quelle: BLW Marktbeobachtung, BMELV Deutschland, AMA Österreich 90 80
in CHF je 100 kg
70 60 50 40 30 20 10 0 01.06 08.06 03.07 10.07 05.08 12.08 07.09 02.10 09.10 04.11 11.11 06.12
Schweiz Deutschland Österreich Wechselkursbereinigte Produzentenmilchpreise (von 2006 – 2012). 22
Kollegen in der EU (55 Rp. B-Milchpreis, minus 15Rp. Verkäsungszulage = 40Rp.). Zu allem Überfluss finanzieren die Bauern auch noch den anfallenden Rahm über den Marktentlastungsfonds mit. Kauft der Verarbeiter die Milch als gestützte C-Milch ein (z.B. für 37 Rp.) und kassiert zusätzlich die Beiträge aus dem Fonds Marktentlastung (ca. 12Rp.), dann kann er die Milch sogar für 20Rp. haben. Das erklärt, warum man in der Schweizer Exportstatistik Frischkäse findet, der für Fr. 3.20 pro Kilo exportiert wurde. Ganz schlaue Käser zahlen für die Milch nur einen C-Preis von 30Rp., stellen Magerkäse daraus her, lassen sich die anfallende Butter aus dem Marktentlastungsfonds bezahlen und haben so die Milch praktisch zum Nulltarif. Von dieser Möglichkeit machen die Verarbeiter kräftig Gebrauch: Letztes Jahr wurde fünfmal so viel Magerkäse hergestellt wie im Jahr 2006, beinahe 5000t.
Missbrauchspotenzial Dass die Verkäsungszulage nicht immer vollumfänglich bei den Bauern landet, hat auch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erkannt. Ein Missbrauch liegt aus dessen Sicht jedoch erst vor, wenn die Bauern weniger für ihre Milch erhalten, als der Bund an Zulagen zahlt, also weniger als 15 beziehungsweise 18 Rappen. Auch das ist schon vorkommen: Käser Wick aus Benken zahlte seinen Milchlieferanten lange Zeit überhaupt kein Milchgeld aus. Wick ist zwar eine Ausnahme, der Missbrauch der Zulage ist es jedoch nicht. Das Problem liegt in der Umsetzung der Segmentierung. Als die Branchenorganisation Milch (BOMilch) die Segmentierung vor zwei Jahren einführte, ging man davon aus, dass
Produkte mit Grenzschutz und Rohstoffausgleich (Verkäsungszulage, Schoggigesetz) primär aus A-Milch hergestellt werden. Doch dann gab es Widerstand, wie Daniel Gerber, der Geschäftsführer der BO-Milch, erklärt: «Die Verarbeiter wiesen darauf hin, dass in spezifischen Fällen der A-Preis nicht bezahlt werden kann.» Die Branchenorganisation erlaubte deshalb, dass auch B-Milch verkäst werden kann, wenn dies zur «Importabwehr» oder für «Exportprojekte» nötig ist. Trotz mehrerer Anläufe ist es BO-Milch nicht gelungen, diese Ausnahmetatbestände genauer zu definieren. Gerber ist darüber nicht glücklich, denn er weiss: «Insbesondere der Begriff ‹Importabwehr› lässt einen zu grossen Interpretationsfreiraum offen.» Er hofft jedoch, dass die BO-Milch an der Delegiertenversammlung vom 12. November 2012 griffige Definitionen vorlegen kann. Bis dahin steht nur fest, dass silofreie Milch nicht als B-Milch eingekauft werden darf und dass C-Milch grundsätzlich nicht zum Verkäsen vorgesehen ist. Kontrolliert wird allerdings nicht. Gesamthaft wurden letztes Jahr 1.73 Mio. t Milch verkäst. 1.08 Mio. t stammten dabei aus silofreier Produktion – vor vier Jahren waren es noch 1.14 Mio. t. Letztes Jahr ging jeder dritte Franken Verkäsungszulage an die industriellen Milchverarbeiter (Tabelle). Als industriell werden Betriebe bezeichnet, die entweder mehr als 10 Mio. kg Milch verkäsen oder zu einem grossen Milchverarbeiter gehören.
Mehr B-Milch verkäst Im November 2010 ging die BO-Milch noch von gut 3 Mio. t Milch im A-Segment aus. Das entsprach rund 90 % der dama11 2012 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
Letztes Jahr wurde aus 650 000 t SiloMilch Käse hergestellt.
Tabelle: Die grössten Bezüger der Verkäsungszulage 2011
Verkäsungszulage + Siloverzichtszulage Emmi 41.0 Mio. Fr. Züger Frischkäse 13.7 Mio. Fr. Cremo SA 7.1 Mio. Fr. Imlig Käserei 5.5 Mio. Fr. Strähl Käse AG 4.0 Mio. Fr. Baer AG 2.4 Mio. Fr. ELSA 1.6 Mio. Fr. Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft, BLW
Verkäsungszulage nur noch für Käse aus Milch Im Paket über die Agrarpolitik 2014 – 17 sind einige Änderungen bei der Verkäsungszulage vorgesehen. So soll es Verkäsungszulage künftig nur noch für Käse geben, der aus Milch gemacht wird. Das klingt zwar logisch, ist es aber nicht, wie der Bundesrat schreibt: «Damit wird implizit ausgeschlossen, dass die Herstellung von Käse aus Magermilchpulver, Vollmilchpulver und Proteinkonzentraten eine Zulage auslöst.» Von der Neuregelung ist auch Mascarpone betroffen, da dieser Käse nicht aus Milch, sondern aus Rahm hergestellt wird.
ligen Milchmenge und würde auch heute noch 85 % der Milch umfassen. Doch inzwischen kauft selbst der grösste Milchverarbeiter der Schweiz, Emmi, nur noch 65 % A-Milch ein. Rund 30 % von den 935 Mio. kg Milch, die Emmi pro Jahr verarbeitet, wird verkäst. 35 Mio. kg sind laut Emmi davon silofreie Käsereimilch, die zum A-Milchpreis eingekauft wird. Auch der neu lancierte Scheibenkäse soll laut EmmiMediensprecherin Sibylle Umiker nur aus A-Milch hergestellt werden. Daneben verkäst Emmi aber auch B-Milch. Umiker: «Emmi beschafft die Milchmenge gemäss den Segmentierungsvorgaben der BO Milch.» Und die sind, wie oben beschrieben, ziemlich vage. Die UFA-REVUE · 11 2012
Industriemilch wird bei Emmi mittels Baktofuge zur Herstellung von Rohmilchkäse aufbereitet. Dass der Grenzwert für Sporen nur deshalb vor zwei Jahren von 2500 auf 1000 reduziert wurde, verneint Umiker: «Damals wurde auch die Messmethode geändert. Die Anforderungen blieben damit unverändert.» Verkäsungszulage gibt es übrigens auch für Schmelzkäse-Rohware, nicht jedoch für klassischen Schmelzkäse. Den produziert Emmi weiterhin im Veredelungsverkehr. Nur dass die Butter dafür inzwischen aus Deutschland, statt aus Holland importiert wird.
Sündenbock Wechselkurs
Das liegt angeblich am Preis und am Wech-
selkurs. Letzteres widerlegen die Zahlen der Marktbeobachtung vom BLW jedoch: Die Differenz bei den Produzentenpreisen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sind seit zwei Jahren konstant. Der Abstand hat sich seit dem Ausstieg aus der Milchkontingentierung im 2006 um zehn Rappen verringert. Wenn man die Verkäsungszulage abzieht, beträgt der Unterschied zwischen hüben und drüben gerade mal fünf Rappen. Wenn es den Verarbeitern nicht gelingt, diese kleine Preisdifferenz als Swissness-Prämie in Wert zu setzen, dann kann das eigentlich nur eines bedeuten: Die Schweizer Milchverarbeiter sind nicht wettbewerbsfähig.
Autorin Eveline Dudda, Agrarjournalistin und Dipl. Ing. Agr., 9452 Hinterforst, www.dudda.ch
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«Megadryll 6000» – Sätechnik der Marke «Eigenbau» Schonend, kraftvoll und wendig: Mit diesen Worten beschreibt das Schweizer Lohnunternehmen Ryser die Eigenkonstruktion «Megadryll 6000», die das Unternehmen aus Richenthal (LU) aufgrund der langjährigen Erfahrung in Bodenbearbeitung und Saat gebaut hat. Das rund 18 t schwere Gefährt besteht aus einem robusten Chassis, das den V6-Motor (450 PS) von Deutz trägt und in dem platzsparend ein 800 l fassender Dieseltank integriert ist. Die Kabine (aus einem «FX»Feldhäcksler von New Holland) kann auf einer Schiene von vorne (Transportstellung) nach der Mitte (Arbeitsstellung) verschoben wer-
den. In der Transportstellung fährt die Maschine auf drei Rädern und hochgeklappten Arbeitsgeräten. Die Breite beträgt dann zulässige 3.20 m. Das Vorderrad weist einen Lenkeinschlag von 70° auf. Der Fahrantrieb erfolgt hydrostatisch, besteht aus zwei Verstellpumpen und insgesamt fünf Radmotoren. Jedes Rad wird von einem Ölmotor angetrieben, somit sind optimale Antischlupfregelungen und Drehmomentverteilungen möglich. Die mit Breitreifen (1000/50 – 25) bestückten Felgen sind mit Regeldruckanlagen ausgestattet. Auf der Strasse wird mit 2.5 bar, im Feld mit 0.5 bar gefahren.
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Speziell für den Schweizer Ackerbau hat Krummenacher Saattechnik die wohl leichteste, kompakteste und günstigste Säkombination mit einer Arbeitsbreite von 3 m entwickelt. Die Kreiselegge mit angebautem Scharbalken und Pneupacker mit integriertem Saatstriegel sowie der pneumatischen Säeinheit mit 410 oder 660 l Tank und elektronischer Fahrgassenschaltung wiegen komplett (mit Kreiselegge) nur rund 1200 kg. Mit dieser leichten und kompakten Säkombination (ideal für Traktoren ab 80 PS) werden Weizen, Gerste, Raps, Rübsen, Sonnenblumen oder Grasmischungen in 24 Reihen oder über die Fläche gesät und zusätzlich leicht angewalzt (Agrama Stand A 001, Halle 1.2).
UFA-REVUE · 11 2012
Im vorderen Bereich der Maschine befindet sich ein selbstgebauter Grubber, in der Mitte sind zwei Kreiseleggen vom Typ Lemken «Zirkon 10/300» verbaut, deren Antrieb vollmechanisch erfolgt. Die Funktion der Rückverfestigung übernehmen die vier breiten Räder. Im hinteren Bereich befindet sich die Sätechnik, ebenfalls von Lemken («Solitair 9» mit Doppelscheiben und hydraulischer Schardruckführung). Bei der Saat von Grassamen wird zusätzlich eine Walze angebaut. «Die Maschine weist einen Bodendruck auf, der rund der Hälfte einer vergleichbaren, mit einem Traktor gezogenen Kombination entspricht», betont Hanspeter Ryser. Auch am Vorgewende seien die Vorteile frappant: «Die Wendung erfolgt in einem Zug». Dank einer Standbreite von 5.90 m sei die Maschine auch im Hang gut einzusetzen und weil die Antriebsräder über nahezu die gesamte Breite verteilt seien, gebe es keine Fahrspuren. Die Maschine ist auch in der Lage, Vorauflaufherbizide und Granulate zu applizieren, so dass viele Arbeiten in einer einzigen Überfahrt erledigt werden können.
Modernstes Traktorenwerk Rund 300 Mio. Euro investierte Agco für den Ausbau der Kapazitäten von Fendt in Marktoberdorf (Endmontage Traktoren) und AsbachBäumenheim (Kabinenfertigung). Seit anfangs September wird nun in den neuen Stätten produziert, Ende September fand die offizielle Eröffnung statt. Fendt habe eine grosse Geschichte, aber vor allem eine noch bessere Zukunft, wurde betont. Künftig soll es möglich sein, jährlich bis zu 20 000 Fendt Traktoren bauen zu können.
Lindner mit 144 PS Der neue «Geotrac 134 ep» ist nach dem «Geotrac 84 ep» das zweite Modell, das Lindner im Rahmen seines Programms «efficient power» auf den Markt bringt. Mit diesem
Programm will man eine maximale Leistung bei höchster Wirtschaftlichkeit anstreben. Beim «Geotrac 134 ep», er wird 2013 den «Geotrac 124» ablösen, ist ein neuer 4.4 l Turbodieselmotor mit Commonrail Einspritzung von Perkins verbaut. Die Nennleistung beträgt 133 PS, maximal bringt es das Aggregat auf 144 PS (nach ISO). Das Drehmoment beträgt 560 Nm bei 1400 Umin. Durch das selbstregelnde Partikelfiltersystem und die gekühlte Abgasrückführung erfüllt der Motor die Abgasstufe 3b. Das Getriebe mit Vierfach-Lastschaltung und Powershuttle verfügt über 32 Vor- sowie 32 Rückwärtsgänge und ist auf Wunsch mit zusätzlichen Kriechgängen erhältlich. Die Lastschaltstufen können manuell oder über das «APS»-System automatisch geschaltet werden. Standardmässig ist auch eine Vierfach-Zapfwelle mit den Geschwindigkeiten 540, 540E, 1000 und 1000E. Beim «Geotrac 134 ep» hat Lindner zahlreiche Innovationen umgesetzt. So arbeitet die Hochleistungshydraulik von Bosch-Rexroth mit einer Axialkolbenpumpe. Die maximale Förderleistung von 121 l/min wird laufend an den Bedarf angepasst. Darüber hinaus hat Lindner das Lichtkonzept weiterentwickelt und insbesondere LED-Tagfahrleuchten eingebaut. Neu ist der IBC-Innenspiegel, der das Bild der serienmässig eingebauten Rückfahrkamera zeigt.
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
Schweizer Premiere für den «MLT 840» von Manitou «Experience-Center» und Neuheiten Das neue «Experience-Center» von Steyr in St. Valentin besteht aus einem Informations-, Trainings- und Besucherzentrum. Auf einer Fläche von 1200 m2 stehen modernste Präsentationsmöglichkeiten zur Verfügung. Steyr nutzte diese Gelegenheit, um die neuen Baureihen «Kompakt ecotech» und «Multi» vorzustellen. Die Baureihe «Kompakt ecotech» besteht aus drei Modellen mit 85, 95 und 103 PS, die alle von einem 3.4 l Turbo-Motor angetrieben werden. Für schadstoffarme Abluft sorgen aktive Abgasrückführung, Katalysator und Dieselpartikelfilter. Als Getriebe gibt es eine 12x12 mecha-
nische Version, optional ein solches mit Powershuttle oder ein 24x24 mit 2-facher Lastschaltung, Powerclutch und Powershuttle. Mit einem Wendekreis von 4 m, einem Gesamtgewicht von 3700 kg und einer Bauhöhe von weniger als 2.60 m sind die Traktoren flexibel einsetzbar. Überzeugend ist die gute Sicht aus der Kabine mit ebenem Boden. Ein Dachfenster wird Frontladerarbeiten erleichtern und sorgt zudem für einen hellen, freundlichen Arbeitsplatz. Als Nachfolger des Steyr «9000 MT» wird es ab Dezember dieses Jahres den Steyr «Multi» (Bild) in drei Modellen mit 99, 107 oder 114 PS geben. Angetrieben werden diese Modelle ebenfalls von einem 3.4 Liter Common-Rail Motor mit EGR und Dieselpartikelfilter (DPF).
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Mit dem «MLT 840» erweitert Manitou die Produktpalette der Teleskoplader für den landwirtschaftlichen Einsatz. Mit der maximalen Tragkraft von 4 Tonnen und einer Hubhöhe von 7.55 m ist die Maschine ein wertvoller Helfer, wenn es um die Produktivitätssteigerung beim landwirtschaftlichen Güterumschlag geht. Mit vielen Anbaugeräten für die verschiedensten Zwecke kann die Maschine effizient für unterschiedliche Arbeiten eingesetzt werden. Ein einfaches Anbausystem sorgt dafür, dass ein Gerätewechsel mit wenigen Handgriffen und in kurzer Zeit erledigt ist. Der «MLT 840» verfügt über einen 115 oder 137 PS starken 4.5 l Motor von John Deere, der die Abgasnorm der Stufe 3b mit einem Dieselpartikelfilter-System erfüllt. Passend zur Leistung des Motors gibt es zwei Grössen von Hydraulikpumpen: Beim 115-PS-Modell ist eine mit der Leistung von 150 l/min verbaut, beim 137-PS-Modell findet man eine solche mit 180 l/min. Auch beim «MLT 840» kommt der patent-
rechtlich geschützte JSM-Joystick mit seiner ergonomischen Griffform zum Einsatz. Er ist in der rechten Armlehne integriert und kann wie die Verlängerung des eigenen Arms betrachtet werden. Mit diesem Hebel können alle Ausleger- und Fahrbewegungen ausgeführt werden, so dass der Fahrer die linke Hand stets frei für das Lenken des Laders hat. Mit einem Wendekreis von 3.98 m kommt der «MLT 840» auch in engen Verhältnissen gut zurecht. Der Fahrer kann mit Tastendruck zwischen den Lenkungsarten Allrad, Front, Hundegang und der sogenannten Manitou-Lenkung wählen,
bei der die hinteren Räder leicht eingeschlagen sind und mit den vorderen gelenkt werden kann. Zur Serienausstattung gehört ebenfalls das neue «M-Shift»-Automatikgetriebe, ein Powershift-Getriebe mit 5 Gängen. Diese werden feinfühlig geschaltet, entweder automatisch oder manuell über Tasten am «JSM»-Hebel. Mit der WandlerÜberbrückungskupplung («Lockup») wird eine durchgängige, feste Verbindung zwischen Motor und Getriebe hergestellt. Dadurch werden Fahrgeschwindigkeiten von über 23 km/h im 4. Gang und über 38 km/h im 5. Gang ermöglicht.
Neu: Rapid «Orbito»
Kverneland übernimmt
«Comprima» mit Weltrekord
Rapid erweitert sein Sortiment. Auf der Agrama 2012 in Bern wird das neue Modell Rapid «Orbito» erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die neue Maschine ist vor allem für schwere Anbaugeräte konzipiert. Punkto Funktionen, Bedienerfreundlichkeit und Arbeitseffizienz soll das Gerät in neue Dimensionen vorstossen. Die Ingenieure von Rapid stellten während der Entwicklung die Bedürfnisse der Bedienperson ins Zentrum. Unter Berücksichtigung ergonomischer Aspekte wurde ein Prioritätenmanagement umgesetzt. Entstanden ist daraus nun eine moderne Maschine, die auch mit schweren Anbaugeräten wie beispielsweise den Schlegelmulchern, Breitspurmähwerken, Schneefräsen, Kreiseleggen oder Umkehrfräsen intuitiv, leicht und sicher zu bedienen sein soll.
Kverneland will das Werk von Gallignani im italienischen Ravenna jetzt komplett übernehmen, nachdem man sich vor zwei Jahren im Rahmen eines Joint Ventures beteiligt hatte. Die vollständige Integration soll Synergien im operativen Betrieb, im Qualitätsmanagement sowie in Forschung und Entwicklung freisetzen. Die Kverneland Gruppe wird den Vertrieb von Rundballenpressen und Wicklern unter der eigenen Marke, aber auch für die Partner wie Fendt und Massey Ferguson fortführen. Die Produktion und der Vertrieb von konventionellen Pressen, die gegenwärtig in der Türkei produziert werden, bleiben dagegen im Besitz von Gallignani. Ebenso soll das Familienunternehmen das Frontladergeschäft vorderhand unter der Marke «Sigma 4» unverändert unter eigener Regie fortführen.
Mit 149 Ballen in der Stunde hat eine Krone «Comprima F 125 XC» einen neuen Weltrekord aufgestellt. Realisiert wurde dieser Rekord im August auf einem 35 ha Weizenschlag in Klein Oschersleben (Sachsen-Anhalt).
Säen und Düngen Pöttinger ergänzt seine Linie der Mulchsaatmaschinen «Terrasem» mit einer Unterfussdüngung. Diese Technik ermöglicht zeitgleich zur Aussaat das Ausbringen von Mikround Makronährstoffen, um optimale Wachstumsbedingungen bereits in der Jugendphase des Korns zu schaffen. 11 2012 · UFA-REVUE
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LANDTECHNIK
Produzierende Landwirtschaft braucht innovative Technik JÜRG MINGER äussert sich zur bevorstehenden Agrama und zum Schweizer Landmaschinenhandel. Der Präsident des Landmaschinenverbands (SLV) ist überzeugt, dass die Schweizer Bauern auch künftig in innovative Landtechnik investieren werden.
UFA-Revue: Am 22. November öffnen die Tore zur Agrama 2012. Was erwartet die Besucher bei der Ausgabe 2012? Jürg Minger: Bei 250 Ausstellern – 20 mehr als vor zwei Jahren – erwartet die Besucher eine neue Rekordbeteiligung. Wie man bereits jetzt weiss, werden heuer ausserordentlich viele Neuheiten und Innovationen zu sehen sein.
Jürg Minger, Geschäftsführer von Bucher Landtechnik AG in Niederweningen und Präsident des schweizerischen Landmaschinenverbands (SLV).
Welche Neuerungen gibt es für die Besucher? Die Messeleitung hält grundsätzlich am erfolgreichen Konzept fest. Es gibt daher keine grundlegenden Veränderungen. Erwähnenswert ist die Ergänzung des Produktverzeichnisses mit dem Segment der «Energiegewinnung», erstmals werden Firmen zu diesem Thema ausstellen.
Weiter kann man zwei neue Hallen und den neuen Empfangspavillon nutzen. So stehen zusätzlich 7700 m2 Ausstellungsflächen in Hallen zur Verfügung, die wir
«Maschinen sind heute 20 % günstiger als vor zwei Jahren».
aufgrund der Nachfrage auch brauchen. Trotzdem werden auch dieses Jahr zusätzlich drei Zelthallen aufgestellt. Die Landtechnik fasziniert – auch über den landwirtschaftlichen Sektor hinaus. Stellen Sie Veränderungen beim Profil der Besucher fest? Die Agrama ist und bleibt eine Fachausstellung für die Bauern, angepasst an die Bedürf-
nisse der Schweizer Landwirtschaft. Die Landtechnik fasziniert über die Branche hinaus, dies spüren wir übers Wochenende beim grossen Besucheraufkommen. Da leistet der SLV eine Art Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft. Man stellt fest, dass sich das Besucherprofil in den vergangenen Jahren bezüglich des technischen Wissens stark verändert hat. Die Landwirte sind heute sehr gut über die Technik und über die verschiedenen Anbieter informiert. Wie positioniert sich die Agrama im Vergleich zu anderen Messen? Lohnunternehmer und grosse Betriebe besuchen natürlich auch die bekannten Landtechnikmessen im Ausland. Wir spüren aber ein Bedürfnis, dass es eine professionelle Landtechnikmesse für den durchschnittlichen Schweizer Betrieb braucht. Die Agrama geniesst im Ausland, vor allem in grenznahen Gebieten, ein hohes Ansehen. So kommen auch viele Besucher aus diesen Gegenden. Was heisst das für die Aussteller? Es ist wichtig, dass die Standbetreuer professionell auftreten und ihre Produkte qualitativ entsprechend positionieren. Der Besucher will heute hoch professionell informiert werden. Was bieten Sie als Veranstalter, damit diese Professionalität gewährleistet wird? Wie bieten den Ausstellern alle neuzeitlichen Mittel für einen professionellen Auftritt. Ich erwähne da die neuen Hallen, die man auf unseren Druck erstellt hat, dann auch die Möglichkeit, Eintrittskarten via Internet zu bestellen und den Newsletter, der regelmässig über den Stand der Arbeiten informiert.
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11 2012 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK
Agrama im Überblick • 22. – 26. November 2012 auf dem Gelände der Bernexpo. • Geöffnet jeweils von 9 bis 17 Uhr. • Eintrittspreise: 15 Fr., 10 Fr. für Jugendliche (bis 20 Jahre) und Studenten, Kinder gratis. Bezug von Tickets im Vorfeld über www.agrama.ch • Anreise: Mit ÖV bis Hauptbahnhof Bern, dann mit Tram Nr. 9 (bis Endstation «Guisanplatz») oder Bus Nr. 20 (bis «Wankdorf Bahnhof»). S-Bahn Bern bis Station« Wankdorf Bahnhof». Mit dem Auto (A1, A6, A12) beim Autobahnkreuz «Wankdorf» Ausfahrt «expo».
Werden heute an der Agrama noch Geschäfte abgeschlossen? Es gibt sicher das eine oder andere Geschäft, das spontan abgeschlossen wird. In der Regel sind sie aber im Vorfeld vorbereitet worden, der Kunde vergewissert sich an der Agrama nochmals und unterschreibt an der Messe den Kaufvertrag. Aber er informiert sich bereits weiter und bekommt an der Messe entsprechende Impulse für künftige Investitionen. Die Produktion bei den Landtechnikherstellern läuft auf Hochtouren? Spüren Sie das auch in der Schweiz – wenn ja wie? Ja, die Hersteller sind auf hohem Niveau sehr gut ausgelastet. Wir spüren das, in dem die Lieferfristen wieder länger werden und die Preise (in Euro gerechnet) tendenziell ansteigen. Wie ist die Branche mit dem Euro-Einbruch umgegangen? Die Preissenkungen sind in Form von Aktionen und Währungsrabatten weitergegeben worden. Wir mussten dies auch machen, ansonsten die Direktimporte zugenommen hätten. Viele Importeure haben generell die Preislisten angepasst. In der Zwischenzeit sind auch die Preise für Occasionen zurückgegangen. Die Landwirte haben davon profitiert und entsprechend Landtechnik eingekauft. Direktimport: Kaufen die Schweizer im grossen Stil Technik im Ausland? UFA-REVUE · 11 2012
Wie bereits gesagt, die Schweizer Importeure haben den Kursverlust des Euro in Form von Preissenkungen weitergegeben. Es wird jedoch immer Auslandkäufe geben. Vergleicht man Gleiches mit Gleichem, so dürften die Preise im Ausland aber nicht billiger sein. Im Gegenteil, betrachtet man auch die Dienstleistungen zum jeweiligen Produkt, so behaupte ich, dass man in der Schweiz günstiger einkauft und mehr für sein Geld bekommt. Der Schweizer Landtechnik-Markt hat sich auch im ersten Halbjahr 2012 gut gehalten. Wie werden die Zahlen Ende Jahr aussehen? Nach einem sehr guten Vorjahr wird auch das 2012 auf gutem Niveau abschliessen, denn man profitiert immer noch vom tiefen Euro-Kurs. Zudem verleihen die neuen Abgasnormen dem Traktorenmarkt zusätzlichen Schub, in dem die letzten Tier-3-Traktoren mit Aktionen verkauft werden. Dieses grössere Volumen bei den Traktoren wirkt sich auf den Verkauf von Futterernte- und Ackerbau-Technik aus. Es wird auch in diesen Segmenten mehr verkauft. Gibt die Agrama diesbezüglich Schwung? Ich bin überzeugt, dass die kommenden Quartale dank der Agrama und anhaltend tiefem Eurokurs auf hohem Niveau abschliessen werden. Man muss bedenken: Die Maschinen sind heute rund 20 % günstiger als noch vor zwei Jahren. Wie beurteilen Sie Zukunft des Schweizer Landtechnikmarkts? Ich bin überzeugt, dass in der Schweiz auch künftig ein breiter (politischer) Konsens besteht, dass man eine aktive Landwirtschaft betreibt, die Qualitätsprodukte herstellt. Dazu braucht es innovative Landtechnik, und die Landwirte werden in diese investieren. Der Traktorenmarkt dürfte sich zwischen 2000 bis 2500 Einheiten bewegen, mit Tendenz zu mehr Leistung und besserer Ausrüstung. Vor welchen Herausforderungen steht der Landmaschinenhandel? Die Technik wird heute immer komplexer, denken wir nur an das Motorenmanagement mit den elektronischen und hydraulischen Komponenten, an die
GPS-Fahrsysteme oder die aufkommenden Telematik-Systeme. Das muss vom Handel verstanden, repariert oder gewartet werden. Dies ist nur möglich, wenn der Händler die nötige Infrastruktur und die Fachspezialisten zur Verfügung hat. Die Hersteller sind gefordert, mit Schulungen die Händler auf das nötige Niveau zu bringen, damit diese den Aufgaben gewachsen sind. Sind allenfalls Veränderungen in Ausbildung oder im Auftritt beim Handel angesagt? Wir haben heute in der Schweizer Landtechnik ein ausgezeichnetes Ausbildungssystem. Bereits beim Lehrling wird in seiner Grundausbildung auf die erwähnten Techniken eingegangen. Das Ganze wird in Weiterbildungen durch die Hersteller und Importeure noch gefestigt. Selbstverständlich sind die Händler gefordert, ihre Infrastruktur und das Fachwissen laufend den Anforderungen der Kunden anzupassen. Wir wollen vom «Schmitten»-Image weg, hin zur Landtechnik-Werkstätte.
«Wer bei der Produktqualität Spitze sein will, braucht innovative Landtechnik».
Das ruft nach Strukturbereinigungen? Die Strukturbereinigung läuft, vielleicht nicht in jenem Tempo, wie die Importeure das wünschen. Es schliessen sich mehr und mehr Händler zusammen, um diese Anforderungen noch besser erfüllen zu können. Ist die Schweizer Landwirtschaft heute übermechanisiert? Überhaupt nicht! Wer bei der Produktqualität Spitze sein will, braucht entsprechend innovative Landtechnik. Man stellt auch fest, dass immer mehr Arbeiten durch Lohnunternehmer ausgeführt werden, die wirtschaftlich und effizient arbeiten. Wie lauten Ihre persönlichen Ziele für die Agrama 2012? Da die Zahl der landw. Betriebe stetig zurückgeht – Ende 2011 waren es noch rund 57 600 Betriebe – wäre es ein Riesenerfolg, wenn wir an der diesjährigen Agrama 45 000 Besucher oder mehr begrüssen könnten. Ich bin zuversichtlich, dass es eine der besten Agrama geben wird. Ich selbst hoffe auf einen reibungslosen, unfallfreien Verlauf und natürlich auf volle Auftragsbücher. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Auf schwierigen Böden zuhause DIE BESTELLKOMBINATION HORSCH «PRONTO KR 6» ist eine gezogene, mit einer Kreiselegge kombinierte, pneumatische Sämaschine, die auf schweren Böden nach dem Pflug oder auch als Mulchsaatmaschine eingesetzt werden kann. Bearbeiten, Rückverfestigen, Säen und Andrücken: Alles wird in einem Arbeitsgang erledigt.
Der Name «Horsch» ist den Branchenkennern als Pionier der reduzierten Bodenbearbeitung schon lange bekannt. Vielleicht nicht so bei uns, aber der neue Schweizer Importeur GVS-Agrar setzt mit seinem in diesem Jahr geschaffenen «Terra Profi»Vertriebsnetz alles daran, die Produkte einem grösseren Kreis geläufiger zu machen. «Wir arbeiten für das, was wir selbst als richtig erachten», sagte Firmenchef Michael Horsch unlängst in einem Interview. Deshalb stehen für den gelernten Landwirt bei seinen Maschinenentwicklungen stets die Endkunden und als wichtige Punkte Ertragssteigerungen, Kostensenkungen oder das Vereinfachen von Prozessen im Vordergrund.
So auch bei der Bestellkombination «Pronto KR 6», die 2009 – zum 25-JahrJubiläum des Unternehmens – auf den Markt kam. Die «Pronto KR 6» ist eine 6m breite, beim Zugfahrzeug an den Unterlenkern angehängte Bestellkombination mit separatem Fahrwerk und weit vorne liegendem Sätank mit einem Volumen von 2800 l. Bei der Arbeit wird dieses Fahrgewerk gehoben, der Sätank belastet die Hinterachse des Traktors, was die Traktion verbessert und keine Fahrspuren auf dem Feld hinterlässt.
Bodenbearbeitung In der «Pronto KR 6» ist eine klappbare Kreiselegge mit Zinkenschnellwechsel integriert. Die Drehzahl kann durch Umstecken der Zahnräder im Getriebe verändert wer-
den. Die Rückverfestigung erfolgt über eine ebenfalls zweigeteilte Cracker-Packerwalze (auf Wunsch bietet Horsch auch andere Walzenmodelle an), deren Tiefe in vier Positionen über eine sogenannte Lochkulisse verstellbar ist. Während der Arbeit übernimmt diese Walze die Tiefenführung der Kreiselegge.
Doppelscheibenschar Vom Tank wird das Saatgut per Luftstrom über das Dosiergerät in die Fallschleuse gefördert, die sich in zwei Injektoren aufteilt. Diese bedienen je einen Verteilkopf, die ausserhalb der Tanks, nahe an den Säscharen platziert sind. Eine halbseitige Abschaltung (elektrisch oder manuell) ist möglich. Dabei verschliesst eine Klappe den Zugang zum Verteiler und
Praxisstimme zur Säkombination Horsch «Pronto KR 6»
Werner Rüttimann
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Das Lohnunternehmen Thomas Estermann AG in Eschenbach (LU) setzt bereits in der dritten Saison eine Säkombination vom Typ «Pronto KR 6» ein. Als Zugfahrzeug wird ein 280 PS starker Traktor verwendet. Früher arbeitete man bei Estermann mit einer 3-m-Maschine. «Wir brauchten aber mehr Leistung, haben aus diesem Grund verschiedene Produkte im Ausland angeschaut und uns dann für diese Maschine von Horsch entschieden», sagt Werner Rüttimann, Teilhaber bei Thomas Estermann AG. Damit werde man mit den unterschiedlichsten Anforderungen – Felder mit Vorbearbeitung durch Pflug, Grubber, Scheibenegge oder Mulchsaat – gerecht. 6m Arbeitsbreite passe zudem auch besser zu den verschiedenen Breiten der Pflanzenschutzspritzen. Wie bei vielen Lohnunternehmern üblich, wurde auch diese Sämaschine für die
eigenen Bedürfnisse etwas modifiziert. So wurde eine Förderschnecke angebaut, damit das Befüllen des Tanks komfortabler geht. Zudem wurde das Fahrwerk mit einer breiteren Bereifung (750er) bestückt und mit einer Lenkachse versehen. Beides soll am Vorgewende zur Bodenschonung beitragen. Dann wurde auch eine grössere, etwas besser drehende Packerwalze eingebaut. Dies vor allem auch deswegen, weil man einen Abstand der Säschare von 12.5 cm gewählt hat. «So passen die Ringe der Walze optimal zum Säaggregat», sagt Werner Rüttimann. Die Resultate liessen sich sehen. «Bei guten Verhältnissen säen wir bis 3 ha/Std.», hält Werner Rüttimann fest. Pro Jahr sind es dann um die 450 ha, vorwiegend Getreide, Raps und Futterbaumischungen. Ja, anfänglich seien die Kunden etwas skeptisch gewesen ob der Grösse der Maschine.
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Aber: «Je grösser die Arbeitsbreite ist, desto ebener sind die Flächen, was dann Vorteile beim Mähdrusch, vor allem aber bei der Futterernte bei angesäten Kunstwiesen bringt», bilanziert Werner Rüttimann. Zudem seien im Vergleich zu einem 3-mModell nur die halbe Zahl der Durchfahrten und Wendemanöver nötig. Die Maschine habe sich bewährt, auch wenn deren Bedienung eine gewisse Einführungszeit brauche, sagt Werner Rüttimann abschliessend. «Eine kompakte Maschine mit idealem Gewicht, guter Übersicht und optimaler Sätechnik, mit der man das Saatgut auch bei schwierigen Verhältnissen sicher in den Boden bringt», so sein Fazit.
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Säkombination Horsch «Pronto KR 6» Arbeitsbreite: 6.00 m. Transportbreite: 2.95 m. Transporthöhe: 3.50 m. Länge: 7.05 m. Gewicht: 7500 kg. Saattankinhalt: 2800 l. Anzahl der Schare: 40 oder 48 mit 5 – 120 kg Schardruck. Reihenabstand: 15 oder 12.5 m Arbeitsgeschwindigkeit: 6 – 13 km/h. Leistungsbedarf: 220 – 330 PS.
das Dosieraggregat verringert die Aussaatmenge (bei der elektrischen Variante automatisch – dies übrigens auch bei aktivierter Fahrgassenschaltung). Ein Sensor überwacht den Saatgutfluss und schlägt Alarm, wenn kein oder unregelmässig Saatgut fliesst. Als Säschare sind bei der «Pronto KR 6» Druckrollen geführte «TurboDisc»-Doppelscheiben mit 34cm Durchmesser mit 15 cm (auf Wunsch auf 12.5 cm) Reihenabstand verbaut. Die Säschiene ist in der Mitte geteilt. Die Tiefeneinstellung der beiden Segmente kann man über ein Zahnrad verändern und dann mit einem Bolzen sichern. Der gewünschte Schardruck wird über eine Spindel eingestellt. Optional gibt es eine hydraulische Schardruckverstellung, mit welcher der über die Spindel festgelegte Druck bei besonderen Bedingungen punktuell erhöht werden kann.
Dosierung Für die verschiedenen Arten von Saatgut und Ausbringmengen gibt es bei Horsch eine Fülle von Dosierrädern, was das Einsatzspektrum der Maschine erhöht. Hat man das passende Dosierrad gewählt, geht es an das Abdrehen. Zu diesem Zweck stellt man einen Auffangbehälter unter den Dosierer und startet diesen per Schalter. Der elektrische Abdrehvorgang läuft dann UFA-REVUE · 11 2012
Das Fahrwerk wurde nachträglich mit einer Lenkachse versehen.
Ebenfalls eine Anpassung ist die Möglichkeit, den Tank mit einem Schneckenförderer zu füllen.
Optional kann die punktuelle Nachregulierung des Schardrucks über einen Hydraulikzylinder erfolgen.
Die Dosierräder können mit einfachen Handgriffen ausgetauscht und für das jeweilige Saatgut angepasst werden.
Die Säschiene ist mit «TurboDisc»-Doppelscheiben (34 cm Durchmesser) bei Reihenabstand 15 cm (auf Wunsch 12.5 cm) ausgestattet. Bild: M. Gehrig
Geeignet für alle Saatgutarten von Mais über Getreide und Gras bis hin zu Feinsämereien. (Herstellerangaben)
solange, bis er von Hand gestoppt wird. Anschliessend wird die ausgewogene Menge am Terminal eingegeben. Der Computer kalibriert und berechnet dann jenen Geschwindigkeitsbereich, in dem die eingestellte Menge auszubringen ist. Die Überwachung der Fahrgeschwindigkeit erfolgt über einen Radarsensor. Der Rechner steuert aufgrund dieser Werte die Drehzahl der Dosierräder. Fällt der Radarsensor aus, muss mit einer konstanten, vorgegebenen Geschwindigkeit gefahren werden. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8491 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs_agrar.ch
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ERFOLGSTORY KNOW-HOW
Leidenschaft für Tier und Technik DER MELKROBOTER LELY «ASTRONAUT A4» kam 2010 auf den Markt und hat seither vor allem wegen dem «I-Flow»-Konzept, bei dem die Kuh nun in einer geraden Linie in die Melkbox geht und diese verlässt, für Furore gesorgt. Mit den Optionen «Manager» und «Operator» kann man zwischen zwei verschiedenen Ausrüstungsvarianten auswählen.
Die beiden Cousins Andrea Bizzozero und Alessio Benzoni – sie betreiben mit der Firma «Agri Bi & Be» einen Milchviehbetrieb mit Viehhandel und Lohnunternehmen – haben vor eineinhalb Jahren in einen Melkroboter des Typs «Astronaut A4» von Lely investiert. «Wir standen damals vor der Frage, mit der Milchproduktion aufzuhören oder in diesem Segment eine klare Vorwärtsstrategie einzuschlagen». Da der Betrieb, wie erwähnt, auch Lohnarbeiten ausführt, stellten die mehr oder weniger starren Melkzeiten im Laufstall mit Melkstand in hektischen Zeiten oft einen Engpass dar. «Mit dem Melkroboter können wir heute viel flexibler unsere Lohnarbeiten ausführen», betont Alessio Benzoni. Nach einer kurzen Evaluationsphase fiel der Entscheid schnell auf das Produkt «Astronaut» von Lely. «Da diese Investition für die Zukunft ausgerichtet ist, wollten wir nicht nur das neuste Modell, sondern auch jenes mit der besten Ausrüstung», hält Alessio Benzoni fest. So wählte man den Typ «A4» in der Ausrüstungsvariante «Manager».
Geradeaus Mit dem «A4» erhielt der «Astronaut» eine Fülle neuer Technik: So eine Milch schonende Pumpe, welche die Milch mit Druckluft anstelle rotierender Räder in den Tank befördert. Zudem wurde bei den Verschleissteilen darauf geachtet, dass diese nun leichter auszubauen sind. Vor allem aber wurde beim «A4» der Ein- und Austritt aus der Melkbox verändert. Diese Durchgangskonstruktion – für Lely das revolutionärste Element beim Roboter der neuen Generation – nennt sich «I-Flow»-Konzept: Eine Kuh 32
Alessio Benzoni: Leidenschaft für Tier und Technik.
kann nun geradeaus in die und aus der Box gehen. Da einige Hindernisse beseitigt wurden, soll die Hemmschwelle für die Tiere nun gering sein, damit sie die Box nach ihren eigenen Rhythmen aufsuchen können. Alessio Benzoni kann dies nur bestätigen: «Dank diesem Konzept war die Angewöhnungszeit für die Tiere äusserst kurz». Bereits nach dem zweiten Tag habe der Roboter bei freiem Tierverkehr reibungslos funktioniert. Beim bestehenden Stall mussten Andrea Bizzozero und Alessio Benzoni zuvor einen 2 x 3-Fischgräten-Melkstand abbrechen, um Platz für den «Astronaut» Roboter und für ein Büro schaffen zu können. Während dieser Umbauzeit stand der Melkroboter in einem Laufhof ausserhalb des Stalls.
Separate Zentraleinheit Neu ist beim «A4» auch, dass – angefangen von
der Vakuumpumpe über den Milchabscheider bis hin zur Reinigung – nun wesentliche Teile der Technik in eine separate Zentraleinheit umgezogen sind. Da die Zentraleinheit bis zu 30 m entfernt von der Melkbox stehen darf und bis zu zwei Melkboxen versorgen kann, spart dieser modulare Aufbau Kosten bei einer späteren Erweiterung der Anlage. Der «Astronaut A4» verfügt optional über ein 12"-Display mit Touchpad am Melkroboter. Dort können nun sämtliche Daten des HerdenmanagementProgramms «T4C» abgerufen werden, die aber auch weiterhin beim Stall-PC zur Verfügung stehen.
Erfahrungen «Eine um 10 % höhere Milchleistung bei gleichgebliebener Qualität, weniger Mastitis und mehr Ruhe in der Herde»: So lautet das Fazit nach eineinhalb Jahren Roboter-Melken 11 2012 · UFA-REVUE
KNOW-HOW ne weitere Ausdehnung der Produktion auf», sagt Alessio Benzoni. Sollte der Milchpreis wieder in eine andere Richtung zeigen, sei eine Erweiterung sicher denkbar.
Service
Der regelmässige Service ist wichtig: Tom Feitknecht und Christoph Brunner bei ihrer Arbeit.
von Alessio Benzoni. Aber auch für ihn selbst habe sich die Arbeit verändert. Obwohl er immer gerne gemolken habe, schätze er heute den vermehrten Umgang mit der Technik und die Überwachung der Herde am Computer. «Meine Leidenschaft gilt heute gleichermassen dem Tier wie der Technik», gibt Alessio Benzoni zu Protokoll. Heute sind es etwas über 50 Kühe, die pro Tag durchschnittlich 2.7 mal die Box des Melkroboters aufsuchen. Demnächst soll ein zweiter Stall in Betrieb genommen werden, in dem dann Galtkühe und Jungtiere gehalten werden. Unser Ziel ist, einen Bestand zwischen 60 und 65 Kühe mit dem Roboter melken zu können. «Aufgrund der aktuellen Situation drängt sich für uns vorerst kei-
Entscheidend für einen erfolgreichen Roboter-Betrieb ist das Funktionieren der Anlage. «Bis jetzt hatten wir keine grösseren Pannen, die bisher aufgetretenen Fehler konnten wir grösstenteils selbst oder nach telefonischer Hilfe durch das Lely Center beheben», sagt Alessio Benzoni. Mit dem abgeschlossenen ServiceVertrag melden sich die Lely Techniker, bevor ein Service ansteht, der jeweils spätestens nach sechs Monaten oder nach 20 000 Melkvorgängen durchgeführt wird. Da die Lely Techniker via Internet mit der Maschine verbunden sind, können sie zuvor alle wichtigen Daten abrufen und sich so optimal auf den Service vorbereiten. Denn die Zeit drängt jeweils, sollte der Roboter doch nur kurze Zeit ausser Betrieb sein. In rund zwei Stunden sind die Arbeiten wie Ersetzen der Verschleissteile und Prüfen von Aggregaten wie Vakuumpumpe oder Pulsation in der Regel erledigt – und der Roboter für die nächsten 20 000 Melkungen wieder bereit. 䡵
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Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.lely.com
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Kompakt mit tiefem Schwerpunkt DAS FRONTMÄHWERK «SPLENDIMO 300 FS» präsentierte Lely erstmals 2011 und untermauerte damit seine Ambitionen, auch im Hügelgebiet mit adäquater Technik präsent zu sein. Das Scheibenmähwerk besticht mit niedrigem Schwerpunkt sowie Kraftbedarf und eignet sich aufgrund der schmalen Schwaden und seinen kompakten Abmessungen für das tägliche Eingrasen.
Das Frontmähwerk Lely «Splendimo 300 FS» ist mit einem neu entwickelten, pendelnden Anbaubock ausgestattet. Der sorgt dafür, dass die Maschine ausreichend Platz hat, um sich in der Horizontalebene zu bewegen und sich den Bodenkonturen anzupassen. In der vertikalen Richtung wird die Pendelung über zwei grosse Federn mit verstellbarer Spannung gewährleistet, so dass der Bodendruck der Maschine einfach verändert werden kann. Die Schnitthöhe ist stufenlos zwischen 3 und 8 cm verstellbar.
Modularer Mähbalken Das Mähwerk mit einer Arbeitsbreite von 3.00 m besitzt einen modular aufgebauten Mähbalken in einer 7-Scheiben-Konfiguration. Alle Scheiben drehen nach innen zur Mitte hin. So wird der Schwad schmaler und von daher stammt auch der Buchstabe «S» in der Bezeichnung des Mähwerks. Zwischen den Mäheinheiten wurden längere Abstandhalter eingebaut, damit die Scheiben mit den 120 mm Standardmähklingen (pro
Das Scheibenmähwerk Lely «Splendimo 300 FS» weist einen niedrigen Schwerpunkt auf, benötigt wenig Kraftbedarf und eignet sich aufgrund der schmalen Schwaden sowie den kompakten Abmessungen für das tägliche Eingrasen wie für das Heumähen.
Scheibe zwei Klingen) bestückt werden können. Auf den beiden äusseren Mäh-
scheiben sitzen Trommeln. Die sorgen ihrerseits für eine schmale Schwade.
Praxisstimme zum Frontmähwerk Lely «300 FS»
Martin Ernst (l.) zusammen mit seinem Vater Heinrich (r.).
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Das neue Frontmähwerk Lely «Splendimo 300 FS» ist seit Mai 2012 auf dem Hof von Martin Ernst im aaragauischen Widen in Betrieb. «Landmaschinenhändler Ruedi Bachmann wollte uns eigentlich einen Traktor vorführen und nahm dabei dieses Frontmähwerk mit», berichtet Martin Ernst. Dieses Mähwerk hinterliess bei der Demonstration unter schwierigen Ver hältnissen mit nassem, liegendem Gras einen derart guten Eindruck, dass es gleich gekauft wurde. Auf dem hügeligen Betrieb
wurde (und wird) zwar auch noch mit einem Zweiachsmäher gemäht, doch stösst diese Mechanisierung vor allem bei grossen Flächen an die Grenzen, weshalb Martin Ernst schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer neuen Lösung war. Pro Jahr werden auf dem Betrieb rund 50 ha mit dieser Maschine gemäht. «Das Mähwerk ist leicht, baut nahe am Traktor an und überzeugt von der Konstruktion mit dem Antrieb der Scheiben und der Messerhalterung», gibt Martin Ernst zu
Protokoll. «Wir haben es an einem 100-PSTraktor angebaut». Als Vorteil erwähnt er die Tatsache, dass man das Mähwerk mit wenigen Handgriffen öffnen kann. «So ist jene Zugänglichkeit gegeben, die es braucht, damit man es auch regelmässig reinigt und wartet». In dieser Saison wurde das Frontmähwerk auf Herz und Nieren geprüft, bei viel verholztem Gras. Fazit: «Wir können nichts Negatives sagen, es hat sehr schön gemäht». 11 2012 · UFA-REVUE
PRAXISTEST KNOW-HOW
-ĂšCHTEN 3IE )HREN !RBEITSAUFWAND REDUZIEREN 0OLYESTERFASS
Steckbrief Frontmähwert Lely Splendimo 300 FS
-IT DER +OMBINATION 0OLYESTERTANK UND 0ENDEL ,ENKACHSE LADEN 3IE BEI GLEICHER :UGKRAFT ENTSCHEIDEND MEHR 'Ă LLE ALS MIT HERKĂšMMLICHEN &Ă‹SSERN
Arbeitsbreite: 3.00 m Anzahl Scheiben: 7 Scheiben mit je 2 Klingen. 2 Schwadtrommeln (links und rechts) und 2 Schwadscheiben. Gewicht: 590 kg Antrieb: 1000er Frontzapfwelle
Mit wenigen Handgriffen kann die Schutzhaube nach vorne weggeschwenkt werden.
Das Scheibenmähwerk besitzt einen modular konstruierten Mähbalken mit sieben Einheiten. Der Balken ist aus links- und rechtsdrehenden Einheiten sowie Zwischenelementen zusammengesetzt. Eine durchgehende Welle sorgt fßr den entsprechenden Antrieb, der bei jeder Mäheinheit ßber eine spezielle Sechskantwelle auf die einzelnen Scheiben abgezweigt wird. Jede Mäheinheit ist mit Schmierfett gefßllt und permanent versiegelt, so dass selbst bei extremen Arbeitswinkeln das Fett im Modul bleibt und nicht auf eine Seite des Balkens iesst. Da der Grundantrieb also nicht wie bei andern Mähwerken ßber Zahnräder erfolgt, entstehen auch weniger Reibungsverluste und es resultiert letztlich ein geringerer Leistungsbedarf. Lely beziffert diesen geringeren Leistungsbedarf zwischen 15 und 20 %.
7Ă RDEN 3IE GERNE MEHR &UTTER PRODUZIEREN 3CHLEPPSCHLAUCH VERTEILER 5NSERE +UNDEN BESTĂ‹TIGEN DASS SIE SEIT DEM %INSATZ DES 3CHLEPPSCHLAUCH VERTEILERS MESSBAR MEHR &UTTER ERHALTEN
Zwei grosse Federn mit verstellbarer Spannung: Der Bodendruck der Maschine kann so einfach verändert werden.
fen die Schutzhaube nach vorne weggeschwenkt werden kann. So entsteht ein direkter Zugang zum Mähbalken, was dem Anwender vor allem bei Wartungs- und Reinigungsarbeiten zugute kommt.
Klingenwechsel Ist das Wechseln der Klingen einfach, so werden diese bei erfolgter Abnßtzung auch eher ausgetauscht. Diese einfache Logik war die Grundlage fßr den Schnellverschluss Clip. Die Messer sind durch einen Bolzen befestigt, der unter der Mähscheibe einen maximalen Freiraum offen lässt. Stumpfe Messer kÜnnen mit einem speziellen Werkzeug schnell aus dieser Verankerung gelÜst und durch neue ersetzt werden.
Autor Dr. Roman Engeler, UFARevue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFARevue unter dem Titel ÂŤPraxistestÂť Berichte Ăźber landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive EigentĂźmer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht.
-ĂšCHTEN 3IE )HRE 'Ă LLE EFlZIENTER AUFBEREITEN (OFEINRICHTUNGEN +OMPROMISSLOSE 0LA NUNG BEI 2Ă HRWERKEN UND 5MSPĂ LANLAGEN WIRKEN SICH POSITIV AUF DIE TĂ‹GLICHE !RBEITS BELASTUNG AUS
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Pferdekummet; Eggen für Pferde; leichter Pneu-Wagen körnerdicht; Schaf-Unterstand fahrbar; MostFlaschen, 25 l, mit Filter; Buchen-Holz, 2-3 jährig gelagert, gesägt, Hauslieferung möglich 寿 032 351 23 58
pflug, 1.6 m, Fr. 1500 寿 079 578 73 50
2 Kunstofftränken mit Wanne 2000 l, neuwertig; fahrbare Heugabel 寿 079 363 06 60
Siloballen unkrautfrei. Fr. 70/Stk.; Maiswürfel ganze Pflanze in Bigbag, Fr. 48/100 kg, ab Platz Gams SG 寿 078 685 45 25
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Rundballenabroller Fliegl, neuwertig, benutzbar für Frontlader oder 3-Punktsystem, Fr. 2000 寿 079 321 54 64 Milchwaage, wenig gebraucht, 25 kg, Fr. 50 寿 031 879 20 10
Traktor Allrad Agrifull 60 dt, guter Zustand Fr. 6950 寿 079 470 02 49 Aebi AM 53, guter Zustand Fr. 950 寿 079 470 02 49
Bioquell Agrar, guter Zustand, günstig 寿 079 470 02 49 Auto Seat Alhambra, 7Pl., Jg. 97, 140 000 km, Klima, rot met., ab Service, Fr. 4000 寿 076 525 31 99 oder 032 338 23 59 Stalltüre, 2-teilig, mit Metallrahmen und Kunststoffblatt, H. 2.55 m, B. 1.20 m; Stallgummimatten, diverse Grössen; Erntekisten, aus Hartkunststoff, grössere Anzahl, L. 60 cm, B. 40 cm, H. 27 cm, stapelbar; Rebenschutznetze, 4500 Stk., für Jungreben 寿 041 980 62 65 3 Kompletträder 11.5x15; Werkbank,
fahrbar, mit Schraubstock und drei Schubladen; Luftkompressor, 70 l 寿 041 910 28 45 2-Scharpflug Althaus Non Stop, Fr. 950; Roller Honda, 45 km, 50 cm3, ab MFK, Fr. 980; Passat Kombi, 159000 km, guter Zustand, nur Fr. 2800 寿 079 464 69 61 Vieh-Anhänger Alu Daltec, für 2-3 Stk. Grossvieh, wie neu, ab MFK, preisgünstig abzugeben; Mistrampe Alu 5 m 寿 079 511 88 20 Caisse Alu pour subaru Légacy 2.2 4WD, Break + 1 paire Roue jumelée 12.4. R36. 寿 032 936 11 95
Tiergehege, L 2.50 m, B 2.10 m, H 1.10 m, Rahmen CNS Stahl Wände 50 mm Kunststoffplatten, transportabel und zerlegbar 寿 079 625 82 92 Futtersilo 1.5 x 1.5 x 6 m, Fr. 400 寿 079 450 65 67 2x Komplettrad 10/7515.3 AW, Vredestein Pneu neuwertig, Fr. 250; Tränkefass Goetschmann, 700 l, neue Achse und Bremse, Fr. 1600 寿 079 676 34 50 Kartoffeldosierbunker, Inhalt ca. 1200 kg 寿 079 628 83 80 Fortsetzung Seite 46 11 2012 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK
Eisfrei, sicher und umweltschonend WINTERDIENST Seit mehr als 20 Jahren führen Landor und die LANDI neben Pflanzennahrung auch verschiedene Winterdienst-Artikel im Sortiment und sorgen so bei Schnee und Eis für sichere Strassen, Treppen und Plätze.
In Winter ist es wichtig, jede Glätte von Strassen und Wegen zu beseitigen, bevor es zu Unfällen kommt. Die Räumung erfolgt am besten mit einem schnellwirkenden Tausalz. Streumaterialien mit Kalziumchlorid schmelzen das Eis bis zu Temperaturen von –20 °C, während es für reines Salz maximal –5 °C sein darf. Blähschiefer kommt zum Einsatz, um die Wege dort trittsicherer zu machen, wo reduzierter Winterdienst verlangt wird.
Hochwirksames Taumittel Kalziumchlorid wird wegen seiner natürlichen Eigenschaften seit über 60 Jahren im Winterdienst als Streusalz eingesetzt. Es ist das stärkste Auftaumittel, das auf dem Markt erhältlich ist und weltweit auch unter dem Name «Caso» vertrieben wird. Da Kalziumchlorid auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft durch Wasserdampf-Aufnahme oder -Abgabe reagiert, haftet es sofort und lange am Eis. In den ersten 15 Minuten schmelzen die Kalziumchlorid-Flocken viermal soviel Eis wie die gleiche Menge Salz. Dadurch
resultieren weniger Streueinsätze und geringere Streumengen. Flora und Fauna werden durch den Einsatz von «Caso» nicht gefährdet. «Caso» wird vielerorts auch zur Staubbekämpfung eingesetzt.
«Di-Mix»-Mischung Neben Produkten wie «Caso», das bis 80 % aus Kalziumchlorid besteht, gibt es beispielsweise das «Di-Mix», das zusätzlich 65 – 7 0% Natriumchlorid als Taumittelreserve enthält. Es beseitigt nach der Arbeit von Kalziumchlorid die verbleibende Glätte. Das Zusammenspiel von Kalzium und Natrium wirkt sich positiv auf die Struktur des Bodens und das Verhalten der Flora aus. Anti-Gliss-Blähschiefer mit Vorteilen Während Tauprodukte Schnee und Eis schmelzen können, dienen andere Materialien vorwiegend dazu, den Boden rutschsicherer zu machen. Ein Beispiel dafür ist das «Anti-Gliss», das ohne chemische Zusätze aus natürlichem Schiefer hergestellt wird. Der Vorteil von Schiefer gegenüber Splitt ist das
geringe Gewicht, was den Transport des dreifachen Volumens bei gleichem Ladegewicht erlaubt. Dadurch können grössere Flächen pro Fahrt versorgt und Zeit, Treibstoff sowie Personal gespart werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass «Anti-Gliss» im Frühling fast völlig zersetzt ist. Somit entstehen im Vergleich zum Sondermüll «Splitt» weniger Entsorgungskosten. Durch seine grobe Körnung und das leichte spezifische Gewicht liegt der Schiefer auch bei viel Schnee immer obenauf und gewährleistet jederzeit einen sicheren Tritt.
Umweltfreundliche
Roger Bärtsch
René Simon
Enteiser
Diese Produkte wurden ursprünglich für die Enteisung von Flugzeuglandepisten entwickelt und sind nun auch für den privaten Winterdienst in Parkanlagen, auf Betriebsgeländen, Baustellen, Sportstätten und landwirtschaftlichen Betrieben erhältlich. «Viaform» ist ungiftig für Tiere, Pflanzen und Wasserorganismen, biologisch abbaubar und frei von Stickstoff und Chlor. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Korrosionsinhibitoren können Schäden an den meisten Metallen, Bodenbelägen und Betonkonstruktionen vermieden werden. «Viaform» gibt es flüssig zum Sprühen und als Granulat zum Streuen. 䡵
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Autoren Roger Bärtsch und René Simon, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden Gratis-Beratungstelefon: 0800 80 99 60 info@landor.ch, www.landor.ch
INF BOX INFO
www.ufarevue.ch
UFA-REVUE · 11 2012
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NEUHEITEN KNOW-HOW
«Be a Farmer – Win a Tractor»
Neue Dimension an Schlagkraft
Zweifel Pomy-Chips AG und das New Holland Traktoren Center Schweiz lancieren eine gemeinsame Promotion: «Be a Farmer – Win a Tractor». Das New Holland Traktoren Center Schweiz feiert dieses Jahr 50 Jahre Import von Fiat und New Holland Traktoren. Dieses Jubiläum wird mit speziellen Aktionen und Aktivitäten gefeiert. Speziell ist die gemeinsame Promotion mit Zweifel Pomy-Chips AG, denn ein wichtiges Bindeglied ist der Traktor des Kartoffelbauers. Tatsächlich gibt es als
Pöttinger bringt mit dem «Novacat 352» eine Innovation bei Heckmähern. Bei diesem Modell mit 3.46 m Arbeitsbreite ist das zentrale Element die hydraulische Unterlenkerwippe, die einfaches Anhängen garantiert, ohne lästiges Verdrehen der Hubwerksstreben. Mit der hydraulischen Unterlenkerwippe lässt sich der Anbaubock immer in die richtige, waagrechte Position bringen – unabhängig von der Geometrie des Traktorhubwerks. Dadurch erfolgt einerseits immer die richtige Entlastung und andererseits ist eine
Hauptpreis einen echten New Holland «T4.55» und als weitere Preise 99 attraktive Kinder Trettraktoren mit Anhänger zu gewinnen (Teilnahmebedingungen demnächst auf allen Chips-Packungen). Das New Holland Traktoren Center Schweiz lanciert in diesen Tagen die neuen Traktorenserien «T4», «T5» und «T6». New Holland ist ein weltweit agierender Anbieter, beheimatet im Fiat Konzern, mit eigenen Produktionsstätten für Motoren, Getriebe und Achsen. Die Voraussetzung, dass alle Komponenten aus einem Haus kommen, ist die Basis für perfektes Design, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. New Holland Traktoren Center, 8166 Niederweningen 寿 044 857 26 00 www.new-holland-traktorencenter-schweiz.ch
hohe Bodenfreiheit am Vorgewende (50 cm innen) und im Straßentransport möglich. Für den Transport wird das Mähwerk um 90° nach hinten geschwenkt. Das ermöglicht eine geringe Transporthöhe. Der doppelt wirkende Zylinder der Rückschwenkung dient zugleich auch als Anfahrsicherung. Das «Novacat 352»-Mähwerk lässt sich hydraulisch entlasten. Ein gleichmässiger Auflagendruck ist garantiert und Grundvoraussetzung für optimale Futter- und Bodenschonung. Die Mäheinheit wird über einen kleinen Zylinder stabilisiert, so dass kein Auspendeln erfolgt. Das erleichtert das Wenden und sorgt für Sicherheit und Stabilität im Vorgewende und Transport. Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf 寿 056 201 41 60 www.poettinger.ch
Kuherkennung – Man hat die Wahl
Malwettbewerb für Kinder bis 12 Jahre
SCR entwickelte für Lely die Beobachtungssysteme «Qwes-H» und «Qwes-HR», welche die Kühe identifizieren und ihre Aktivität messen. Die Messung der Aktivität beruht auf einem Beschleunigungssensor, statt auf den allgemein verwendeten Quecksilbermodellen. Quecksilber ist in vielen Ländern bereits verboten. Als Zusatzfunktion bietet das «Qwes-HR»-System die Möglichkeit zur Messung des Wiederkauens einer Kuh, sodass Auskünfte zur Gesundheit des Tiers zur Verfügung stehen. In Kombination mit der Erfassung der Körpertemperatur kann die Tiergesundheit so effizient und zuverlässig sichergestellt werden. Mit dieser Technologie zur Überwachung der Wiederkau-Zeit werden Informationen zur Gesundheit jedes einzelnen Tiers geboten. Eine plötzliche Abnahme des Wiederkauens zeigt möglicherweise an, dass die Kuh unter Appetitverlust leidet, über eine zu wenig strukturreiche
Serco Landtechnik AG veranstaltet in diesem Jahr an der Agrama einen Malwettbewerb für Kinder von 3-12 Jahren. Die zehn schönsten Bilder werden prämiert. Als Hauptpreise gibt es drei Gutscheine für Fan-Shop im Wert von 250, 150 und 100 Fr. zu gewinnen. Jedes Kind bekommt als Dankeschön für die Teilnahme ein kleines Geschenk. Gewünscht sind selbstgemalte Bilder im A4-Format, die eine landwirtschaftliche Maschine aus dem Sortiment von Serco Landtechnik zeigen (z.B. Claas Traktor, Trioliet Futtermischwagen). Die Kinder dürfen frei wählen, welches Motiv sie zeichnen möchten. Die Produktpalette kann auf der Homepage nachgeschlagen werden. Die Bilder können während der Agrama, vom 22.–26.11.2012 zwischen 9 und 17 Uhr am Stand von Serco Landtechnik (A 002 in der Halle 2.2) abgegeben werden und bleiben dort ausgestellt. Nach der Messe stehen sie als Collage zum Herunter-
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Ration verfügt oder aber brünstig oder krank ist. Ein dauerhafter Appetitverlust kann ein Anzeichen einer subklinischen Ketose oder Azidose sein. Der Milchviehzüchter erhält so frühzeitig ein Signal, dass er die Futterration verändern und anpassen muss. Die beiden Beobachtungssysteme Lely «Qwes-H» und Lely «Qwes-HR» sind übrigens mit dem Melkroboter «Astronaut A3» von Lely kompatibel.
Lely Center Dairy Solution GmbH 4614 Hägendorf SO 寿 0848 11 33 77 www.lely.com
laden zur Verfügung. Teilnahmeberechtigt sind alle Kinder/Jugendliche im Alter von 3-12 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Der Korrespondenz- und Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wettbewerbspreise werden nicht bar ausbezahlt. Änderungen der Teilnahmegeschenke sind vorbehalten. Die Teilnehmenden sind einverstanden, dass die Bilder/Zeichnungen mit Namen- und Altersangaben veröffentlicht werden können. Eine Weitergabe an Dritte ist ausgeschlossen. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp, 寿 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch 11 2012 · UFA-REVUE
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NEUHEITEN KNOW-HOW
«Kompakt ecotech» – Kompakter Allrounder Agromont zeigt Neues
Bei der neuen Kompaktklasse von Serie 4085/4095/4105 bietet Steyr nun die zukunftsweisende Motoren- und die hocheffiziente Getriebetechnik der Grosstraktoren auch im unteren Leistungssegment an. Die neu entwickelten 3.4 l Common-Rail TurboDieselmotoren mit 86, 99 oder 107 PS bringen die Ökonomie der Grossen erstmals in die Kompaktklasse. Dank der Abgasrückführung (CEGR) gibt es deutlich mehr Leistung bei reduziertem Treibstoffverbrauch und 90 % weniger Feinstaubbelastung. Mit der Abgasnorm
der Stufe 3b erfüllt die Serie «Kompakt ecotech» auf Jahre hinaus alle Umweltstandards. Das antriebsstarke 12x12 BasisGetriebe (optional mit Powershuttle) und das 24x24 Getriebe mit zweifacher Lastschaltung, «Powerclutch» und dem «Powershuttle» sowie Kriechgangoptionen (20x12 und 20x20 mit «Powershuttle») bringen die Leistung über einen zuschaltbaren Allradantrieb mit elektrohydraulischer Differentialsperre höchst effizient auf den Boden.
Case Steyr Center 8166 Niederweningen 寿 044 857 22 00 www.case-steyr-center.ch
109 PS, 5050 kg Nutzlast bei einem Gesamtgewicht von 8000 kg und erhöhte Achslasten sprechen beim neuen «Muli T10 X» für sich. Das Neigen der Kippkabine erfolgt werkzeuglos und bietet perfekte Zugänglichkeit in den Motor- und Getrieberaum. Durch den innovativen Aufbau der Kippkabine kann die exakte Schaltmechanik des bewährten Getriebes beibehalten werden. Das mittig angeordnete Zentralinformationsboard verfügt über eine optimale Ausleuchtung der Schaltinformationen mit gut ablesbarem Display. Komfortable Arbeitsposition, höhen- und neigungsverstellbare Lenksäule, elektrohydraulische Betätigungen aller Differenzialsperren und der Zapfwellenkupplung sowie ein durchdachtes Innenbeleuchtungssystem machen lange Arbeitstage zum Vergnügen. Mit dem neuen «Metrac H7 SX» ist Re-
form erneut der Spagat zwischen kompakten Abmessungen und überdurchschnittlicher Motorleistung gelungen. Angelehnt an das Chassis des «H5 X» in Verbindung mit einem durchzugsstarken 70 PS Turbomotor, erhöhten Hubkräften und Achslasten, ist der «H7 SX» das Top-Modell seiner Klasse. Das kompakte Kraftpaket bewährt sich in unterschiedlichsten Anwendungen und punktet mit noch mehr Power und Wendigkeit. Agromont AG, Reform Schweiz, 6331 Hünenberg, www.agromont.ch
Das erste soziale Netzwerk der Schweizer Bauern für Stadt und Land:
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Auswuchs bei Triticale wird erforscht Agroscope belegte weltweit eine Spitzenposition in der Züchtung von Triticale-Sorten. Trotz des strategischen Entscheids, die Forschung und Entwicklung an dieser Getreideart einzustellen, werden die laufenden Kernprojekte bis zu ihrem Abschluss weitergeführt. Die Verbesserung der Auswuchsresistenz ist dabei ein unerlässlicher Beitrag, den die Forschung zum Erfolg dieser Futtersorte leistet. Diese Arbeiten sollen zu praxisrelevanten Sorten für unsere Landwirtschaft und ElternSorten mit verbesserten Eigenschaften für die internationale Forschung führen. Die neuen Triticale-Sorten, die aus dieser Forschung hervorgegangen sind, werden nächstes Jahr im Freiland gesät, um die agronomi-
schen Eigenschaften und die Verbesserung der Auswuchsresistenz zu testen. Eine ähnliche Forschungsarbeit läuft zur Zeit, um die Resistenz des Triticales gegen die Ährenfusariosen zu verbessern. Der Triticale ist eine junge Getreideart, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts aus der Kreuzung von Hartweizen und Roggen entstand. Er wird in der Schweiz seit 1980 an-
gebaut. Dank den von 1976 bis heute durchgeführte Arbeiten konnten neue Sorten gezüchtet werden, die leicht anzubauen und produktiv sind. Zudem schneidet Triticale aus agronomischer Sicht im Vergleich mit anderen Futtergetreiden ähnlich gut oder sogar besser ab. Leider erbte der Triticale vom Hartweizen die Auswuchsanfälligkeit. Diese Schwäche kann selbst bei Getreide, das für Futterzwecke bestimmt ist, die Erntequalität beeinträchtigen. Die Genetik des Triticale ist noch wenig erforscht. Für dieses Forschungsprojekt stammt die Auswuchsresistenz des Triticale aus chromosomalen Regionen (QTLs) des Weizens. www.agroscope.admin.ch
Katastrophale Weinernte in Europa
Wechsel an der Syngenta-Spitze
Neue Weinernteschätzungen 2012 für die EU-27 weisen einen starken Rückgang der Produktion aus. Die diesjährige Ernte wird auf 144 Mio. hl geschätzt, was einem Rückgang um 10 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Italien und Frankreich hat es derart geringe Ernten seit 40 – 50 Jahren nicht mehr gegeben. Diese Entwicklung geht auf die Dürre in den südlichen Ländern sowie auf die kalte, feuchte Witterung in anderen Mitgliedstaaten zurück. www.proplanta.ch
Michel Demaré wird ab Ende April 2013 das Verwaltungsratspräsidium von Syngenta übernehmen. Er wird Martin Taylor ersetzen. Der 56-jährige Demaré ist seit 2005 Finanzchef und Mitglied der Konzernleitung von ABB. Er werde seine Tätigkeit beim Technologiekonzern aufgeben, um sich auf das Verwaltungsratsmandat zu konzentrieren.
gehalt (bei 0 Minuten) der vier analysierten Sorten liegt bei 31.3 %. Die Sorten Arina (35.6 %), Runal (35.5 %) und Siala (34.6 %) bestätigen ihre hohen Feuchtglutengehalte. Hingegen zeichnet sich CH Claro durch einen mittelmässigen Feuchtglutengehalt (30.3 %) aus. Forel und Zinal weisen tiefere Werte (28.9 und 28.0 %) auf. www.swissgranum.ch
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Alexandra in Sortenliste Brotweizenernte 2012: Gute Backqualität Die Backqualität der Brotweizenernte zeichnet sich durch gute Feuchtglutengehalte und eine durchschnittliche Wasseraufnahmefähigkeit aus. Die Extensogrammflächen und die Ergebnisse des Amylogramm-Tests sind hoch. Vollständige Laboranalysen wurden bei vier Hauptsorten pro Region durchgeführt, die bei einem Versuchsnetz von 21 Sammelstellen erhoben wurden. Die Proteinmenge liegt bei den mit dem Jahr 2011 vergleichbaren Sorten wie bei den Schnellanalysen im Durchschnitt knapp 0.5 % höher. Der durchschnittliche Feuchtgluten-
Die Sortenliste für Kartoffeln wird von der Interprofession gepflegt, deren Vertreter die «Sorten-Arbeitsgruppe» von Swisspatat bilden. Am 18. September entschied die Arbeitsgruppe, welche Sorten in der Liste 2013 stehen sollen: Neu aufgenommen wird die Kartoffelsorte Alexandra (festkochend). Lady Jo, eine Sorte, die in der Schweiz fast nicht mehr angebaut wurde, wird aus der Liste gelöscht.
Standardmischung mit Knaulgras Die Standardmischung 325 ist für dreijährigen Anbau in mässig trockenen bis trockenen Lagen für eher intensive Nutzung vorgesehen. Luzerne, feinblättriger Rohrschwingel und neu Knaulgras anstelle von Futtertrespe bilden die ertragsbildenden Arten dieser Mischung. Alle ertragen trockene Bedingungen gut. Zudem verbessert die Verwendung des Knaulgrases die Ertragssicherheit. Die unter intensiver Nutzung nicht sehr langlebige Luzerne wird mit zunehmender Nutzungsdauer von Weissklee abgelöst. Dadurch soll im dritten Anbaujahr auch bei in-
tensiver Nutzung ein ausgewogenes Klee-Gras-Verhältnis erreicht werden. Im Gegensatz zu den anderen Luzerne-Gras-Mischungen kann die SM 325 beweidet werden. In regelmässigen Abständen aktualisiert Agroscope das Angebot der Mischungen des bewährten Standardmischungssystems für den Futterbau. Dabei fliessen die Ergebnisse der Pflanzenzüchtung und Mischungsversuche im Feld ein. Die neue Revision 2013 – 2016 der Standardmischungen ist soeben erschienen. In deren Rezepturen verwendet man nur Sorten, die in mehrjährigen Versuchen von Agroscope ihre Anbaueignung unter Schweizer Bedingungen durch Spitzenergebnisse beweisen können. Diese Sorten sind in der «Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen» aufgeführt.
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PFLANZENBAU
Fachgerecht Unterhalten BEI SPRITZGERÄTEN ist die Einwinterung wichtig. Gemäss ÖLN sind Spritzgänge bis zum 1. November zulässig, danach beginnt üblicherweise die Winterpause. Für eine korrekte Wintereinlagerung ist es mit Frostschutz allein aber nicht getan. Zusätzliche Unterhaltsarbeiten sind notwendig, damit die Geräte im Frühjahr ohne Verzögerung und sicher wieder einsatzbereit sind.
Mit dem ersten Frost geht die Spritzsaison zu Ende, ideale Zeit, um die notwendigen Vorkehrungen für die Einwinterung der Spritzgeräte zu treffen. Frostschäden am Material bilden zwar das grösste Risiko, sind aber nicht die einzigen. Mit der Einwinterung soll nicht nur der Frostschutz sichergestellt werden, sondern auch ein rascher Einsatz im folgenden Frühjahr sowie eine lange Lebensdauer des Geräts. Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Wintereinlagerung setzen sich aus mehreren notwendigen Schritte zusammen.
reinigt werden, um alle Rückstände der Spritzbrühen zu entfernen, weiter sollten die Spül-, Spritz- und Befüllbehälter geleert werden. Soweit möglich, gilt dies auch für die Schläuche unterhalb der Ablasszapfen. Zudem müssen die Zuleitungsrohre der Pumpe und der Spritzbalken demontiert werden, damit die Restmengen des Reinigungswassers abfliessen können. Weiter sind die Zapfen an den Enden der Gestänge zu öffnen, um möglichst viel Reinigungswasser zu eliminieren und eine Verdünnung des Frostschutzes zu vermeiden.
Gesamtes System spülen Vorerst müssen Spritztank und Gestänge mit den entsprechenden Produkten ge-
Die Düsen erfordern ebenfalls einen fachgerechten Unterhalt. Sie sollten demontiert und mit klarem Wasser gespült
werden. Die Düsenfilter müssen abgenommen und mit einer Zahnbürste gereinigt werden, damit Verunreinigungen keine Schäden an den Düsen verursachen. Nach erfolgter Reinigung werden die Düsen sowie alle weiteren Zuleitungen wieder festgemacht, um Restmengen des Reinigungswassers zu eliminieren, und die Zapfen an den Enden des Gestänges wieder eingesetzt.
Der Frostschutz schützt nicht allein vor Frostschäden, sondern verhindert Korrosionsschäden an der Pumpe und ein Austrocknen der Dichtungen. Weiter beugt er gegen Verstopfungen der Düsen vor und sorgt dafür, dass der Mechanismus zur Nachtropfverhinde-
Wie beim Spritzen muss bei Unterhaltsarbeiten am Spritzgerät die persönliche Schutzbekleidung getragen werden. Bild: Hardy-Evrard
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PFLANZENBAU
Weshalb platzen die Zuleitungen? Wasser gehört zu den wenigen Stoffen, die im festen Aggregatszustand ein grösseres Volumen aufweisen. Wenn sich aus Wasser Eis bildet, nimmt die Dichte des Wassers, das heisst sein Gewicht entsprechend zu seinem Volumen, ab. Die gleiche Menge Wasser benötigt also mehr Raum. Diese Volumenerweiterung erfolgt aufgrund der Veränderung bei der Anordnung der Wassermoleküle. Im flüssigen Zustand sind sie „frei“ und reiben sich aneinander, während sie im gefrorenen Zustand sechseckig angeordnet und die Abstände zwischen den Molekülen somit grösser sind. Aus diesem Grund ist das Volumen von gefrorenem Wasser grösser als in flüssigem Zustand.
rung, die Membranen und die Elektroventile reibungslos funktionieren. Üblicherweise wird empfohlen, pro Laufmeter Gestänge einen Liter Frostschutz zu verwenden. Da alle Teile der Sprühvorrichtung geschützt werden müssen, sollte das Frostschutzmittel durch den Spülwasserbehälter sowie die Füllschleuse eingefüllt werden. Zudem müssen alle Funktionen in Gang gesetzt werden, damit das Mittel in alle Teile des Spritzgeräts gelangen kann. Vorerst verteilt man den Frostschutz im Spülwasser und in der Füllschleuse, danach wird das Innere des Spritzgeräts damit ausgespült. Nach diesem Arbeitsgang wird das in der Füllschleuse enthaltene Frostschutzmittel in den Brühetank geführt und dann der Spritzvorgang eingeleitet. Dabei müssen alle Bereiche geschlossen sein, damit das Frostmittel richtig in den Rücklaufleitungen des Gestänges zirkulieren kann. Erst im Anschluss daran werden alle Teile des Gestänges geöffnet, um den Spritzvorgang fortzusetzen, bis das Frostschutzmittel in die Düsen des Gestänges gelangt ist. Bei Geräten mit einer Sprühlanze muss die Frostschutzlösung solange in den Brühetank gespritzt werden, bis der gesamte Wasserinhalt im Rohr durch den Frostschutz ersetzt ist.
Bei der Reinigung des Sprühgeräts kann das Fahrgestell und das Spritzgestänge auf allfälligen Rostbefall untersucht werden. Da einige Pflanzenschutzmittel Korrosionsschäden begünstigen, ist es empfehlenswert, die UFA-REVUE · 11 2012
Rostflecken zu entfernen und diese Stellen mit einem Anstrich zu versehen. Dadurch erhöht sich nicht nur die Lebensdauer des Spritzgeräts, sondern erleichtert auch die Reinigung der Maschine. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Schweissnähte des Fahrgestells und das Gestänge gelegt werden. Am besten werden alle beweglichen Teile, Pumpen, Scharniere am Gestänge, die Achse, die Zapfwelle, die Gestängeaufhängung usw. geschmiert.
Wichtige Details Die Hersteller empfehlen zudem, die Luft aus dem Druckausgleichsbehälter entweichen zu lassen, dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Membrane. Die Manometer sind empfindliche Instrumente und es ist äusserst schwierig, sie wirksam gegen Kälte zu schützen. Es wird daher empfohlen, sie auszubauen und während der kalten Jahreszeit in einem beheizten Raum aufzubewahren. Das gleiche gilt für die elektronische Steuerung. Und schliesslich ist der Winter auch der richtige Zeitpunkt, um beschädigte Signalisationsschilder zu reparieren und sicherzustellen, dass die Beleuchtung und weitere Sicherheitseinrichtungen am Gerät tadellos funktionieren.
Zusammenfassung Der Pflanzenschutz ist anspruchsvoll, die Vorschriften müssen eingehalten werden. Heutige Spritzgeräte sind High-Tech-Geräte, die einen sorgfältigen Unterhalt erfordern, damit die Erwartungen der Nutzer nicht enttäuscht werden. Die Vorbereitungen für die Einwinterung erfolgen bei Saisonende, wenn Ernte eingebracht und Aussaaten abgeschlossen sind. Es ist sinnvoll, genügend Zeit für den Unterhalt dieser Maschine einzuplanen. Dies umso mehr, als eine sorgfältig vorbereitete Einwinterung den Arbeitsaufwand für den ersten Spritzeinsatz im Frühjahr merklich verringert und zu einer längeren Lebensdauer des Spritzgeräts beiträgt. 䡵
Zum Entfernen aller Schmutzablagerungen müssen die Filter abmontiert und mit einer Bürste gereinigt werden. Bild: Hardy-Evrard
Bei modernen Spritzgeräten ist es nicht möglich, das gesamte Restwasser zu eliminieren. Es ist daher wichtig, bei den Vorbereitungsarbeiten für die Einwinterung alle Geräteteile mit Frostschutzmittel durchzuspülen. Bild: Lemken GmbH & Co KG
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Die elektronische Steuerung und das Manometer müssen vor dem Winter ausgebaut und in einem beheizten Raum aufbewahrt werden. Bild: Vogel & Noot GmbH & Co KG 43
PFLANZENBAU
Ein hartnäckiger Schädling DER DRAHTWURM gehört zu einer ganz speziellen Sorte von Schädlingen. Ähnlich wie die Fritfliege oder der Getreidekäfer lebt er im Larvenstadium im Boden, als erwachsener Schnellkäfer an der Oberfläche und ist für die Kulturen unproblematisch. In den letzten Jahren wurden europaweit vermehrt Probleme sowie Schäden in Kulturen festgestellt, die normalerweise kaum von Schädlingen befallen werden.
Der Schnellkäfer ist ein kleiner schwarzer Käfer mit einer typisch schlanken Körperform. Die Eiablage erfolgt im Mai in feuchten Böden, da die Eier und die Larven im ersten Larvenstadium besonders empfindlich auf Trockenheit reagieren. Die Larven entwickeln sich bis zur Verpuppung, die je nach Sorte nach zwei bis sechs Jahren stattfindet, im Boden. Trotz des langen Entwicklungszyklus von der Eiablage bis zum Erwachsenenstadium gibt es bei den Schnellkäferarten keine typischen Flugjahre, sie treten regelmässig jedes Jahr auf. Die Larven befinden sich 5 bis 6 cm unter der Bodenoberfläche, sofern genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei Trockenheit wandern sie in eine Bodentiefe von 50 bis 60 cm. Der Abstand zu den unterirdischen Pflanzenteilen wird dadurch erhöht und es entstehen weniger Schäden als im Frühjahr oder Herbst, wenn die Larven sich in oberen Bodenschichten aufhalten.
Ein altes Problem Das vielfältige Nahrungsverhalten des Drahtwurms und seine Entwicklung im Boden bilden die Hauptschwierigkeiten bei der Bekämpfung. Tatsächlich ist ein Aushungern der Drahtwürmer durch das Entfernen der Wirtspflanzen praktisch unmöglich, und da die Raupe ihren Lebensraum unter der Bodenoberfläche hat, ist eine chemische Bekämpfung kompliziert. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Bekämpfungsstrategie weiterentwickelt, begonnen bei der Behandlung der Bodenoberfläche in den 1970-er Jahren bis hin zum Einsatz von gebeiztem Saatgut. Vier Bekämpfungsmöglichkeiten Die biologischen Bekämpfungsmetho44
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den mit Pheromon-Köderfallen für Käfer, eine Behandlung mit Parasiten (Pilzen oder Nematoden) oder das Einarbeiten von Rapsschrot in den Boden (mehrere Tonnen pro Hektar), was eine Biofumigation bewirkt, werden gegenwärtig untersucht und wirken sehr unterschiedlich. Der Entwicklungszyklus des endogenen Lebens (unter der Bodenoberfläche) des Drahtwurms und seine Fähigkeit, sich von verschiedenen Pflanzen zu ernähren, erschwert seine Bekämpfung erheblich. Die Forschung verfolgt bei der Entwicklung von Bekämpfungsmethoden eine Strategie, bei der Käferpopulationen auf einem erträglichen Niveau gehalten werden. Mittelfristig streben die Forscher eine teilweise Bodensanierung an, indem Eier und Larvenpopulationen eingedämmt werden. Die Strategie bedingt
hervorragende Kenntnisse über die Biologie des Drahtwurms und insbesondere über seine Entwicklung im Larvenstadium. Die Grösse von Larvenpopulationen im Boden kann, auch wenn sie nahe beieinander liegen, grosse Unterschiede aufweisen und nicht direkt abgeschätzt werden. Mit den laufenden Untersuchungen will man die Grösse dieser Populationen abschätzen, indem man die Zahl der Käfer in den Pheromon-Köderfallen ermittelt.
Die Mobilität der Käfer ist sehr hoch und macht die chemische Bekämpfung auf der Parzelle wenig effizient. Eine Intervention eliminiert nur einen kleinen Teil der Käferpopulation, die auf der Parzelle Eier legen wird, da Käfer aus direkt angrenzenden Gebieten sie innert Kürze wieder neu besiedeln 11 2012 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU können. Ein weiteres Problem bildet das lange Larvenstadium, wodurch die Wirksamkeit der Käferbekämpfung nur schwierig abzuschätzen ist. Das heisst, wenn mit der Bekämpfung die Eiablage ein Jahr lang verhindert werden kann, befinden sich die in den Vorjahren geschlüpften Larven immer noch im Boden der Parzelle.
Für eine langfristige Bekämpfung des Drahtwurms sind geeignete Massnahmen bei den Anbautechniken
Diese Situation ist aber je nach Produktionsregion unterschiedlich und hängt von den Anpassungsmassnahmen ab. Die Entwicklung von Anbausorten beeinflusst das Auftreten von Drahtwürmern ebenfalls. Während die Züchter hauptsächlich eine bessere Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge erzielen wollen, begünstigen Neusorten gerade ihr Auftreten. Dies ist ganz besonders beim Raps der Fall. Um den bitteren und scharfen Geschmack von Raps zu mildern, haben die Züchter den Glu-
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und den Fruchtfolgen unerlässlich. Diese umfassen eine genaue Kenntnis der Risikofaktoren für einen Befall. Aufgrund des gegenwärtigen Wissensstandes wird das Einhalten sowie die Ausgewogenheit der Fruchtfolge dringend empfohlen. Als wichtigste Massnahme müssen die Anbauintervalle bei Kulturen, welche das Auftreten von Drahtwürmern begünstigen – also Kunstwiesen und anfällige Kulturen wie Kartoffeln – befolgt werden.
Weltweite Entwicklung Global betrachtet werden die durch Drahtwürmer verursachten Schäden als beträchtlich eingestuft. Bei Getreide und Sonnenblumen sind sie erheblich, bei Raps, Lein, Soja und Körnerleguminosen gering. Bei den Kartoffeln kommt es hauptsächlich zu Qualitätseinbussen. UFA-REVUE · 11 2012
1 Drahtwürmer sind für die Bauern alte Bekannte, aber durch den Druck auf die Insektizide, die für die Saatgutbeizung eingesetzt werden, steigt das Schadensrisiko. Bild: Agrarfoto.com
2 Befallssymptome an der Maispflanze. Bild: Bayer MaterialScience AG
3 Lückenhaftes Auflaufen und kümmerliche Pflanzen sind typische Merkmale für einen Drahtwurmbefall. Bild: Agrarfoto.com
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kosinolatgehalt der Pflanze reduziert. Glukosinolate haben aber auch giftige Eigenschaften für zahlreiche Schädlinge und besonders für Insekten. Mit der Reduktion der Glukosinolatgehalte in Raps ist die Pflanze für die Drahtwürmer weniger gefährlich und es treten jetzt tendenziell häufiger und schwerwiegendere Schäden auf.
Zusammenfassung Die Drahtwürmer sind spezielle Feinde. Durch ihr vielfältiges Nahrungsspektrum und langes Larvenstadium unter der Bodenoberfläche, verbunden mit der grossen Mobilität der ausgewachsenen Käfer, sind sie besonders schwierig zu bekämpfende Schädlinge. Da sich immer mehr Betriebe spezialisieren und die Fruchtfolgen vereinfachen, hat sich in einigen Regionen der Schädlingsdruck
durch Drahtwürmer erhöht. Zurzeit ist das Beizen von Saatgut mit Neonicotinoid (z. B. Poncho) die einzige Massnahme zur chemischen Bekämpfung, um direkt und wirksam Schäden zu reduzieren. Diese Produkte sind jedoch sehr umstritten, da sie möglicherweise für das Sterben von Bienenvölkern verantwortlich sind (siehe Seite 58). Um bei der Bekämpfung des Drahtwurms langfristig Erfolg zu haben, sind das Einhalten der Grundregeln bei der Fruchtfolge sowie Präventionsmassnahmen unerlässlich. 䡵
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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PFLANZENBAU
Mehr als nur leistungsstark SCHWEIZER WEIZENSORTEN In der Schweiz und im Ausland ist das Ansehen der Weizenzüchtungen von Agroscope gross. Das Züchtungsprogramm befasst sich insbesondere mit der Mehlqualität und den Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge und legt darüber hinaus auch Wert auf die Zusammenarbeit mit dem Ausland und den Erhalt der Biodiversität.
Durch das Züchtungsprogramm des Bundes, das Agroscope in enger Zusammenarbeit mit der Firma DSP betreibt, wurden 2011 in der Schweiz zehn und im Ausland zwei Weizensorten registriert. Seit 2001 wurden in der Schweiz und in achtzehn Ländern rund um den Globus fast hundert Sorten registriert. Alle Weizensorten, die aktuell von swiss granum mit der Klasse Top und 1 empfohlen werden, stammen aus diesem Programm. Obschon in der Schweiz auch alle anderen Sorten des europäischen Katalogs angebaut werden können, werden auf rund 75 % der Weizenflächen Sorten von «Agroscope/DSP» angebaut. Die Spezialisierung dieses Züchtungsprogramms auf Weizen mit hervorragender Backqualität ist sicher einer der Hauptgründe für diesen Erfolg und erklärt vermutlich, weshalb einige der Sorten auch in der biologischen Landwirtschaft Anklang finden
Sortenzüchtung
und
mehr…
Die Sortenzüchtung ist ein unerlässliches Element, um die Brotweizenproduktion in der Schweiz zu erhalten. Ohne eine grosse Anzahl eigener inländischer Sorten bestünde das Risiko, dass der kooperativ organisierte Saatgut-Bereich der Schweizer Produktion entgleitet. Doch neben der Marktversorgung mit Weizensorten hat das Zuchtprogramm auch noch andere Funktionen. Es leistet einen Beitrag zur Ausbildung im Bereich der Züchtung oder der Pathologie an Fachhochschulen, Universitäten oder an der ETHZ. Es bietet einen Rahmen für Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten. Es wird Forschung im Bereich der Züchtung betrieben, oft in Zusammenarbeit mit Hochschulen. Dank ihrem fundierten UFA-REVUE · 11 2012
Fachwissen warnen die Züchter in erster Linie die Branche, aber auch die Gesellschaft vor möglichen Problemen. So warnten die Züchtenden in der Schweiz als Erste vor der Gefahr von Ug99, einer neuen Virulenz von Schwarzrost, welche die Weizenproduktion weltweit bedroht. Sie beobachteten als erste den Wirkungsverlust der Lr37-Resistenz, einer häufig bei europäischem Weizen auftretende Braunrost-Resistenz, oder den Immunitätsverlust von Triticale gegen echten Mehltau. Sie warnten vor einer möglichen erneuten Ausbreitung der Orangen-Weizengallmücke, eines Ähren-Schädlings. Je nach Situation wurden Überwachungsmassnahmen, eine Beschreibung des Sortenstatus oder eine spezifische Züchtung eingeleitet.
Anerkannte
Fachkenntnisse
Auch das BLW und die Politik können im Zusammenhang mit oft brennenden Themen wie genetischen Ressourcen, Saatgutregelungen oder GVO auf die Fachkenntnisse der Agroscope-Experten zurückgreifen. Weiter steht das Know-how der Züchtenden auch den verschiedenen Akteuren der Branche zur Verfügung. Dies kann in Form von Beratung, einer Präsentation der Sorten anlässlich einer Feldbegehung oder von Referaten sein – beispielsweise anlässlich der Qualitätstagung Weizen, die jährlich von swiss granum organisiert wird, sowie an Versammlungen von Getreidesammelstellen oder Berufsverbänden. Andere Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls auf detaillierte Informationen über die gezüchteten Sorten angewiesen, um zum Beispiel die Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Kulturen zu erforschen. Teilweise grei-
fen Schweizer oder ausländische Mühlen, KMU oder Start-up-Unternehmen für innovative Projekte, die oft auf den Eigenschaften der Sorten basieren, auf diese Kenntnisse zurück. Ausserdem werden neben der Backqualität oft auch der ausgezeichnete Geschmack, die Farben des Mehls oder der Körner geschätzt. Agroscope hat beispielsweise als erste in der Schweiz eine Sorte mit gelbem Mehl (Toronit) registrieren lassen. Demnächst soll eine Sorte mit purpurroten Körnern und einem sehr hohen Gehalt an Antioxidantien eingetragen werden. In Belgien sind die Schweizer Sorten wegen ihres Geschmacks beliebt.
Dario Fossati
Stève Breitenmoser
Weltweite Vernetzung Nicht nur werden mit Züchtern weltweit Genressourcen ausgetauscht, das Züchtungsprogramm des Bundes ist auch an internationalen Zuchtanstrengungen beteiligt und stellt den internationalen Züchtungsprogrammen und Versuchsnetzen wie dem CIMMYT und dem ICARDA eigene Sorten zur Verfügung. Die Züchter benötigen nämlich eine hohe Vielfalt. Durch das Züchtungsprogramm wird die Verwaltung der genetischen Ressourcen erst ermöglicht, und dies seit seiner Entstehung vor über
Orangen-Weizengallmücke (Sitodiplosis mosellana) Ein grosser Schädlingsbefall wurde im Jahr 2012 festgestellt. Bei den am stärksten betroffenen Sorten wurden bis zu 3.3 Larven pro Ähre (Durchschnitt von 20 Ähren) festgestellt. 2013 wird schweizweit an fünf Orten ein Versuch durchgeführt, um die Situation zu überprüfen. 47
PFLANZENBAU Eine Sorte mit purpurroten Körnern, die einen hohen Gehalt an Antioxidantien aufweisen, wird demnächst in der Schweiz erwartet.
sourcen – dank molekularen Markern und gezieltem Aussetzen an Stress-Bedingungen werden Züchtungen selektioniert, die erwünschte Gene besitzen. Die Sortenzüchtung für Backqualität hat sich den neuen Bedürfnissen der verarbeitenden Branche (Müller, Bäcker), aber auch der Konsumentinnen und Konsumenten angepasst und orientiert sich dazu an laufenden Studien über den Geschmack des Brotes oder über den Nährwerte der Sorten.
Schwarzrost gehört zu den potenziell gefährlichen Krankheiten, gegen die mit den Züchtungsprogrammen Gegenmassnahmen gesucht werden.
Das WeizenZüchtungsprogramm von Agroscope umfasst mehrere Ziele wie Mehlqualität, Schädlings- und Krankheitsresistenz sowie Ertragsverbesserung.
hundert Jahren. Diese Ressourcen wurden seither zugunsten der Züchtung aber auch der Allgemeinheit vermehrt und charakterisiert.
Ein öffentliches Züchtungsprogramm verfolgt besondere und häufig längerfristige Züchtungsziele, die den verschiedenen Branchenbereichen dienen und stehen eher im Interesse der Allgemeinheit als des Einzelnen. Die Resistenzzüchtung gegen Krankheiten erfordert fast die Hälfte unserer Züchtungs- und Forschungsmittel. Sie dient selbstverständlich den Landwirtinnen und Landwirten, ermöglicht aber auch, dass in der Produktion so wenig Mykotoxine und Pestizide wie möglich eingesetzt werden können. Dies kommt schliesslich dem Wohle der Konsumentinnen und Konsumenten und der Umwelt zu Gute. Die Bereitstellung von resistenten Sorten hat sicher zum Erfolg der «Extenso»-Produktion des Schweizer Weizens beigetragen.
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Künftige Schwierigkeiten erkennen Der Fokus liegt nicht nur auf aktuellen Krankheiten, es sind auch Bestrebungen im Gange, potenziell gefährliche Krankheiten zu bekämpfen, etwa Schwarzrost, Viruskrankheiten oder Krankheiten, die vor allem die BioProduktion betreffen, etwa Stinkbrand bei Weizen. Andere Ziele wie die Auswuchs-, Kälte- oder Trockenheitsresistenz stehen im Zusammenhang mit der Klimaanpassung. Obschon diese Ziele schwierig zu erreichen sind, ist ihr Nutzen für die Landwirtinnen und Landwirte, aber vor allem für die Produktionsstabilität gross. Diese Ziele werden von kommerziellen Züchtern häufig vernachlässigt, da der Vorteil einer diesbezüglich verbesserten Sorte gegenwärtig weder in einem normalen, problemlosen Jahr noch in einem extremen Jahr, wenn keine Sorte überlebt, bemerkbar würde. Man nimmt sich dieser Ziele an und erweitert die Diversifikation der genetischen Res-
Um Weizensorten für einen bestimmten Zweck zu züchten, müssen die Bedürfnisse aller Akteure berücksichtigt werden – von den Saatgutzüchtenden bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Da die Zucht ein langfristiger Prozess ist, muss man mögliche künftige Veränderungen bedenken und diesen zuvorkommen, ohne sich von zu kurzfristigen Zuchtzielen verleiten zu lassen. Wie die Ergebnisse aus über einem Jahrhundert Weizenzucht zeigen, ist ein Züchtungsprogramm des Bundes die beste Lösung, um dies zu erreichen.
Autoren Dario Fossati, Stève Breitenmoser, Station de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Route de Duillier 50, Case postale 1012, 1260 Nyon. dario.fossati@acw.admin.ch, 022 363 47 29, www.agroscope.ch
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11 2012 · UFA-REVUE
ORGANISCHE DÜNGUNG PFLANZENBAU
Nährstoffversorgung im Bio-Ackerbau STICKSTOFF STEHT IM ZENTRUM Auch im Bio-Landbau ist der klassische Gemischtbetrieb die dominierende Betriebsform. Doch die Anzahl spezialisierter Bio-Ackerbaubetriebe mit knappen eigenen Nährstoffressourcen nimmt zu.
Die bedarfsgerechte Versorgung der Ackerkulturen mit Stickstoff stellt für spezialisierte Bio-Betriebe eine grosse Herausforderung dar. Vor allem eine gezielte Leguminosenwirtschaft trägt zur betriebseigenen Stickstoffversorgung bei.
Zugekaufter Stickstoff bleibt zweite Wahl Viehhaltende Bioackerbaubetriebe bauen in der Regel auf einoder zweijährige Kunstwiese, um die nachfolgenden Kulturen zu ernähren und die Bodenfruchtbarkeit in der Fruchtfolge zu erhalten. Untersuchun-
Stickstoff darf dem Bio-Betrieb nur in organischer Form zugeführt werden. Auch der Stickstoff aus dem Betriebskreislauf und der mikrobiellen Fixierung liegt grösstenteils in organischer Form vor. Für die Mineralisierung des Stickstoffs kommt deshalb den Mikroorganismen im Boden eine entscheidende Rolle zu. Ein mikrobiologisch aktiver Boden mit guter Struktur bildet somit die wichtigste Voraussetzung für ausreichend ernährte und gesunde Pflanzen. Durch regelmässig durchgeführte Spatenproben lässt sich der Zustand des Bodens überprüfen.
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gen zum viehlosen Bio-Ackerbau haben gezeigt, dass ein zu geringer Kunstwiesenanteil in der Fruchtfolge langfristig zu Problemen mit der Stickstoffverfügbarkeit, zu einer Abnahme des Humusgehaltes und zu einer schlechteren Bodenstruktur führt. Vielfach geht mit dieser Entwicklung auch eine Zunahme der Unkrautbelastung einher. Daher sind auch vieharme Betriebe auf einen ausreichend hohen Kunstwiesenanteil in der Fruchtfolge angewiesen.
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MERKBLATT PFLANZENBAU Grundsätze für eine effiziente Stickstoffversorgung Biologisch aktiven Boden fördern
Verluste minimieren
Mikroorganismen helfen, festgelegte Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor in Wurzel- und Pflanzenrückständen aufzuschliessen. Je grösser, häufiger und artenreicher das Nahrungsangebot, desto vielfältiger und leistungsfähiger die Organismengesellschaften im Boden.
Durch Verlagerung in tiefere Bodenschichten und gasförmige Verluste können erhebliche Mengen Stickstoff verloren gehen.
Massnahmen: • Vielfältige Gründüngungsgemenge mit Pflanzenarten unterschiedlicher Durchwurzelungstiefe anbauen. • Bodenverdichtungen und Erosion durch eine schonende Bewirtschaftung vermeiden.
Stickstofffixierung optimieren Um die erforderliche N-Menge bereitzustellen, ist ein Anbau von Leguminosen in aller Regel unabdingbar. Wieviel Stickstoff gewonnen und für die Folgekulturen bereitgestellt werden kann, hängt stark von der Art, der botanischen Zusammensetzung, dem Zeitpunkt der Einarbeitung, sowie von den Bodeneigenschaften und den klimatischen Bedingungen ab. Massnahmen: • Eine ausreichende P, K und Ca Versorgung wirkt sich positiv auf die N-Fixierungsleistung von Leguminosen aus. Bei langjähriger vieharmer Bewirtschaftung sollte auch die Schwefelversorgung im Blick behalten werden • Idealerweise einen Anteil von 33% Leguminosen in der Fruchtfolge einplanen, davon 2⁄3 Hauptfutterleguminosen. 50
Massnahmen: • Standortangepassten Zwischenkulturenanbau mit abfrierenden oder winterharten Arten praktizieren. • Bodenbearbeitung auf Bodenart und Klima abstimmen.
Mineralisierung steuern Leichte Böden: sie mineralisieren schnell und neigen zur Stickstoffauswaschung im Herbst. Schwere Lehm- und Tonböden hingegen erwärmen sich nur langsam, sind wesentlich umsatzträger und zudem unflexibel, was die Zeitpunkte von Bodenbearbeitung und Unkrautregulierung angeht. Massnahmen: • Auf leichten Böden konservierend (weniger tief, weniger oft), auf schweren mobilisierend arbeiten. • Bei der Fruchtfolgeplanung, Unkrautregulierung und Bodenbearbeitung die Standortverhältnisse mit berücksichtigen.
11 2012 · UFA-REVUE
ORGANISCHE DÜNGUNG PFLANZENBAU Woher den Stickstoff nehmen? Das Fehlen eigener Wirtschaftsdünger und der Ausschluss mineralischer Stickstoffdüngung rückt die Frage nach der Tabelle:
wirtschaftlichsten und für die termingerechte Versorgung der Kulturen am besten geeigneten Stickstoffquelle in den Mittelpunkt.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Stickstoffquellen und liefert Anhaltspunkte zu deren Einschätzung.
Stickstoffquellen im Bio-Ackerbaubetrieb
Fruchtfolge Die Verfügbarkeit des Stickstoffs wird vor allem über die Gestaltung der Fruchtfolge und die gezielte Bodenbearbeitung gesteuert
Kleegras Die Kunstwiese in Form von Kleegras ist die «Batterie» der Fruchtfolge
Körnerleguminosen Kein vollwertiger Ersatz für Kleegras, da mit dem Drusch der Kultur viel Stickstoff in Form von Eiweiss das Feld wieder verlässt.
Untersaaten Können dazu beitragen, zusätzlichen Stickstoff zu fixieren und haben eine Unkrautunterdrückende Wirkung
Gründüngungen und Zwischenkulturen Grosses Potenzial zur N-Versorgung und zur Unkrautunterdrückung
UFA-REVUE · 11 2012
Wichtig zu wissen: Die Fruchtfolge ist so vielseitig und ausgewogen zu gestalten, dass sie folgende Funktionen erfüllt: • Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit • Das Hervorbringen gesunder Pflanzen • Die Unterdrückung von Unkräutern • Die Ernährung der Tiere mit hofeigenen Futtermitteln • Das Erzielen von wirtschaftlich sinnvollen Erträgen ohne Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenbehandlungsmitteln Einschränkungen: • Um diese Funktionen zu erfüllen, müssen Fruchtfolgen Feldfutterleguminosen als Haupt- oder Zwischenkultur enthalten, auch wenn vieharme Betriebe den Aufwuchs nicht direkt verwerten können Wichtig zu wissen: • Humusaufbauend, die Bodenstruktur verbessernd, erosionsmindernd • Steigert die biologische Aktivität des Bodens • Wirksamste Massnahme zur Unterdrückung von Wurzelunkräutern • Erschliesst Nährstoffe im Unterboden und lockert die Fruchtfolge auf • Je höher der Grasanteil (Futternutzung), desto geringer die N-Fixierungsleistung des Bestandes • Grosse Mengen an verfügbarem N im Boden senken die Fixierungsleistung der Knöllchenbakterien • Mulchen des Kleegrasbestandes verursacht gasförmige N-Verluste Einschränkungen: • Vermehrung von Nematoden, Drahtwurmproblematik in Folgekulturen (Kartoffeln) Wichtig zu wissen: • Die N-Fixierungsleistung von Körnerleguminosen wird häufig überschätzt. Gute Vorfruchtwirkung aber dort, wo der Stickstoff festgehalten werden kann (schwere Böden) • Gute Vorfrucht vor Kartoffeln (z.B. als Winter-GD) • Gutes Aufschlussvermögen für Phosphate im späten Stadium • Zum Teil schlechte Unkrautunterdrückung (v.a. Erbsen); optimales Unkrautmanagement erforderlich! • Als Eiweisskomponenten im Tierfutter sehr gefragt • Lange Anbaupausen einhalten (Erbsen–Erbsen 6 Jahre, Ackerbohnen-Ackerbohnen 4 Jahre). Körnerleguminosenmüdigkeit ist eine latente Gefahr! Interaktionen mit Zwischenfrüchten (z.B. Wicken) beachten! Einschränkungen: • Vermehrung von bodenbürtigen Krankheitserregern Wichtig zu wissen: • Stickstoff- und Humussammlung, die der Folgefrucht als «Startkapital» zur Verfügung steht • Niedrigwachsende Kleearten wählen (Gelbklee, Weissklee, Serradella) • Einsaat am besten zwischen Bestockung und Schossen des Getreides, evtl. in Kombination mit dem letzten Striegelgang • Zeit- und Kostenersparnis, wenn eine geplante Zwischenfrucht oder Feldfutterfrucht als Untersaat bereits im Frühjahr ins Getreide bestellt wird • Ansaatrisiko von Zwischenfrüchten wird umgangen (in Trockenlagen) • Erosionsminderung/lückenlose Bodenbedeckung • Erleichterter Maschineneinsatz durch bessere Tragfähigkeit des Bodens • Liefert zusätzliches Futter für Bienen in der trachtarmen Zeit Einschränkungen: • Eventuell Konkurrenz mit der Hauptfrucht um Wasser und Nährstoffe • Nach der Hauptfruchternte keine Stoppelbearbeitung möglich Wichtig zu wissen: • Hafer, Roggen und auch Ölrettich können im Herbst wertvollen Stickstoff vor der Auswaschung bewahren. • Im Biolandbau gehören (Körner-) Leguminosen in die Zwischenkulturmischung • Kreuzblütler, wie Ackersenf, bilden keine Mykorrhiza aus!! • Überwinternde Gras-Leguminosen-Mischungen (z.B. Landsberger Gemenge) bei spätem Umbruch (Ende April) für gute N-Ausnutzung vorher einmal schneiden/mulchen. • Unter opt. Bedingungen sind bei Gründüngungen N-Fixierungsleistungen >100 kg N/ha möglich (abhängig von Saatzeitpunkt und Wasserverfügbarkeit) • Überwinternde Gründüngungen (z.B. Wickroggen) nur vor starkzehrenden Kulturen, die eine Frühjahrsfurche zulassen Einschränkungen: • Auf stark verunkrauteten Flächen intensive Stoppelbearbeitung anstatt Gründüngung • Bei der Aussaat gilt: je früher desto besser 51
MERKBLATT PFLANZENBAU Tabelle:
Stickstoffquellen im Bio-Ackerbaubetrieb
(Fortsetzung)
Organische Bodensubstanz Humus – wichtigster Stickstoffspeicher im Boden
Wichtig zu wissen: • Humusreiche Böden (Humusgehalt 3 – 4 %) enthalten bis zu 5000 kg organisch gebundenen Gesamt-N pro ha. Jährlich werden etwa 2 – 3 % des gebundenen N mineralisiert • Mineralisierung abhängig von der Temperatur, der Bodendurchlüftung und -feuchtigkeit, dem pH-Wert und dem C/N-Verhältnis • Ackerbauliche Massnahmen wie Bodenbearbeitung oder das Einarbeiten junger Gründüngungsbestände können die Mineralisierung ankurbeln • Neben der Zufuhr von Kohlenstoff wirkt auch die Zufuhr von Eiweiss, z.B. in Form von Rindermist in hohem Masse humusmehrend, da Humus zu einem grossen Teil aus Eiweiss besteht
Kompost
Wichtig zu wissen: • Guter Grunddünger für P, K und Mg. Als alleinige Nährstoffquelle ungünstiges Verhältnis von P, K zu N Gute Nährstoffwirkung bei Kombination mit Leguminosenanbau • Dank stabilen Humusstoffen, die langsamer abgebaut werden, positive Wirkung auf den Humusgehalt und den pH-Wert des Bodens. Besonders wirkungsvoll in Kombination mit der Einarbeitung von Ernterückständen • N-Freisetzung sehr langsam und schwierig einzuschätzen Übersteigt kaum den Gehalt an mineralischem Stickstoff • Mobilisierung von P, K und Mg im 2. Jahr am höchsten. Kann bei höheren Gaben den im Boden verfügbaren Stickstoff festlegen • Idealerweise im Spätsommer oder Herbst ausbringen, leicht einarbeiten und (Leguminosen-) Gründüngung säen. Bei Gabe direkt zu einer Marktfrucht ist eine Güllegabe nötig Einschränkungen: • Transportdistanz und jährliche Ausbringmenge pro Fläche begrenzt
Kompost eignet sich in erster Linie für den langfristigen Ausgleich von Defiziten in der Nährstoffbilanz und den Aufbau der Bodenfruchtbarkeit.
Gülle Für eine effiziente Stickstoffwirkung sind Bodenart und Klima mit zu berücksichtigen.
Wichtig zu wissen: • Gülle hat einen hohen Gehalt an leicht verfügbarem Stickstoff • Ist ideal zum Abbau von Stroh, zum Kleegrasumbruch, zum Kleegrasschnitt oder als Kopfdüngung zwischen die Reihen und nicht später als 6 Wochen vor der Ernte Einschränkungen: • Richtlinienvorgaben der Bio-Suisse beachten
Je höher der Rottegrad, desto langfristiger die Stickstoffwirkung.
Wichtig zu wissen: • Aerob verrotteter Mist hat eine bessere N-Wirkung als anaerob gelagerter Mist • Trägt langfristig zu einer besseren Bodenfruchtbarkeit bei • Über die Ackerfurche ausbringen und oberflächlich einarbeiten Einschränkungen: • Richtlinienvorgaben der Bio-Suisse beachten.
Mist
Organische N-reiche Handelsdünger In erster Linie als kurzfristige Steuerungsmassnahme zur bedarfsgerechten Stickstoffernährung anspruchsvoller Kulturen sinnvoll. Biogasgülle / Kompogaspresswasser Biogasgülle sollte nur angewendet werden, wenn der Stickstoff verwertet werden kann. Mehrere kleinere Gaben sind grösseren Gaben vorzuziehen
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Wichtig zu wissen: • Je nach Substrat und Bodenart unterschiedlich hohe N-Freisetzung • Die Kombination von Düngern mit unterschiedlicher Wirkungsgeschwindigkeit ist möglich • Bis zur Hälfte der Kulturzeit ausbringen und oberflächlich einarbeiten • Die Wirtschaftlichkeit hängt stark vom Preis pro kg N und dem zu erwartenden Mehrertrag ab Einschränkungen: • Zugelassene Handelsdünger gemäss Hilfsstoffliste des FiBL
Wichtig zu wissen: • Ammoniakreiche Gülle: schnell verfügbarer Stickstoff, aber auch hohes Risiko von N-Verlusten! • Wassergelöste Stoffe hochkonzentriert • Stark versauernd • Verschlechtert die Aggregatstabilität auf leichten Böden mit geringer Pufferwirkung Einschränkungen: • Zugelassene Bezugsquellen für Kompogaspresswasser gemäss Hilfsstoffliste des FiBL
11 2012 · UFA-REVUE
ORGANISCHE DÜNGUNG PFLANZENBAU
Die wichtigsten Fruchtfolgeregeln: • mindestens 20 % Hauptfutterleguminosen in Form von Klee-/Luzernereicher Kunstwiese • max. 15 % Körnerleguminosen • max. 60 % Getreide • max. 25 % einer Kulturart • Wechsel von Blatt- und Halmfrucht • Wechsel von Winter- und Sommerkulturen • Integration von Zwischenkulturen
Die Leguminosen haben eine Schlüsselrolle im Biolandbau, da sie hauptsächlich für die Stickstoffversorgung direkt (Vorfruchtwert) oder indirekt (Tierhaltung und Wirtschaftsdünger) verantwortlich sind. Die Bodenfruchtbarkeit hängt in hohem Masse von Stickstoff und Humus ab. Da Humus der Motor der Bodenfruchtbarkeit ist und Stickstoff, bzw. stickstoffhaltige Stoffe der wichtigste Pflanzentreibstoff. Beides hängt unmittelbar zusammen, auch in vielen Wechselwirkungen. Denn nur mit einem ausreichend hohen Angebot an Stickstoff im Verhältnis zum Kohlenstoff läst sich überhaupt Humus aufbauen.
schliesslichem Anbau von Winterformen zu verstärktem Auftreten von Ackerfuchsschwanz kommen. 2. Körnerleguminosenanbau einschränken Nach heutigem Kenntnisstand sind Anbaupausen von mindestens 6 Jahren bei Hauptfruchtkörnerleguminosen erforderlich, wenn keine «Leguminosenmüdigkeit» in Form von Ertragsdepression, sowie Schädlings- und Krankheitsbefall auftreten sollen. Werden Körnerleguminosen als Mischungspartner in Gründüngungs- und Zwischenfuttermischungen angebaut, sollten Arten gewählt werden, die keinen engen Verwandtschaftsgrad zur Hauptfruchtkörnerleguminose aufweisen. 3. Getreideanteil einschränken Aus phytosanitären Gründen sollte der Anteil des Getreides bei maximal 60 % liegen, da sonst der Ertrag und die Pflanzengesundheit, sowie die Qualität der
angebauten Kulturen leiden. Das Auftreten von Fusarien, Schwarzbeinigkeit und Halmbruch sind Anzeichen für zu enge Getreidefruchtfolgen. Auch der Verwandtschaftsgrad einzelner Kulturarten ist zu berücksichtigen. Besonders Weizen, Dinkel, Einkorn und Emmer haben eine hohe genetische Verwandtschaft. Diese Kulturarten sollten nicht direkt aufeinander folgen. Hafer hingegen stellt unter den stärker verwandten Arten eine Gesundungsfrucht dar. Roggen hat unter den Getreidearten die höchste Selbstverträglichkeit.
Im Biolandbau steht nicht die Wirtschaftlichkeit einer einzelnen Kultur im Vordergrund, sondern der Erfolg mit der ganzen Fruchtfolge.
Beispielfruchtfolgen Kunstwiese (2-jährig) ➜ Winterweizen ➜ Gründünung/Zwischenfutter ➜ Körnermais ➜ Dinkel ➜ Gründüngung/Zwischenfutter ➜ Sonnenblumen ➜ Roggen Kunstwiese (2-jährig) ➜ Winterweizen ➜ Gründüngung/Zwischenfutter ➜ Hafer ➜ Wintereiweisserbsen/Winterackerbohnen Kunstwiese (2-jährig) ➜ Weizen ➜ Roggen ➜ Gründüngung/Zwischenfutter ➜ Erbsen ➜ Dinkel
Fruchtfolgeplanung Die Fruchtfolge spielt eine Schlüsselrolle im Biobetrieb. Von ihrer Gestaltung hängt ab, ob die einzelnen Fruchtfolgekomponenten ausreichend ernährt und Wurzelunkräuter in Schach gehalten werden können. Sie ist die sinnvolle Ableitung aus: 1. den Bedürfnissen des Standortes und des Bodens 2. den (Nährstoff-) Bedürfnissen der Kulturart 3. den betrieblichen Notwendigkeiten mit Fokus auf den Zielen der Betriebsleitung (Marktlage, Preissituation, Präferenzen für bestimmte Kulturarten). Grundregeln der Fruchtfolgeplanung 1. Wechsel von Sommer- und Winterform Durch den konsequenten Wechsel von Sommer- und Winterkulturen werden deutlich weniger bestimmte Unkrautarten selektiert. Beispiel: häufiger Anbau von Mais und Sommereiweisserbsen führt zur Selektion von weissem Gänsefuss (Melde) oder auf schweren Böden kann es bei ausUFA-REVUE · 11 2012
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MERBLATT PFLANZENBAU
Tabelle: Wurzeltiefe und Wurzelmasse einiger Gründüngungsarten Pflanzenarten Gräser Italienisches Raygras Englisches Raygras Roggen Kreuzblütler Ölrettich Raps Rübsen Senf Leguminosen Ackerbohne Alexandrinerklee Inkarnatklee Perserklee Esparsette Sommerwicke Weitere Sonnenblumen Phacelia
Wurzeltiefe
Wurzelmasse
flach flach flach
viel viel viel – sehr viel
tief – sehr tief tief tief tief
viel viel viel viel
tief tief mittel tief sehr tief tief
mittel – viel gering gering gering mittel – viel gering – mittel
tief mittel
mittel – viel sehr gering – gering
Nach Kahnt, 1981
«Gründüngung mit Zwischenfrüchten ist die Futterbrücke der Kleinlebewesen zwischen den Hauptfrüchten.» (Sekera, 1984)
4. Kunstwiese = Batterie der Fruchtfolge Die Kunstwiese stellt den Motor oder die Batterie der Fruchtfolge dar. Hier muss sich der Boden mit Humus und Stickstoff auftanken, um für die Fruchtfolge möglichst gute Erträge zu erzielen. Auch vieharme Betriebe, die den Kunstwiesenaufwuchs nicht direkt verwerten können, müssen mindestens 20 % Kunstwiese (mit hohem Kleeanteil von bis zu 70 %) in der Fruchtfolge anstreben. Ist der Anteil zu gering, kann die N-Bilanz über die Fruchtfolge ins Negative abrutschen. Humusverlust und Abnahme der Bodenfruchtbarkeit sind die Folge. Ein weiterer negativer Effekt ist die Zunahme von Problemunkräutern wie der Ackerkratzdistel, die durch die Bodenruhe der Kunstwiesenperiode und das regelmässige Schneiden des Aufwuchses in Schach gehalten wird. 5. Maximal 25 % einer Kulturart Diese Grenze gilt insbesondere für Hackfrüchte. Deren Anteil ist aus arbeitswirtschaftlichen Gründen, sowie aus phytosanitären Gründen (Schädlingsbefall: Drahtwurm, Nematoden) limitiert. Ausserdem belasten intensive Hackkulturen die Stickstoff- und Humusbilanz der Gesamtfruchtfolge negativ. Oftmals sind besonders die Wasserund auch die Nährstoffversorgung die limitierenden Faktoren bei der Zusam-
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menstellung der Kulturen. Wenn beide Einflussgrössen günstig sind kann jedoch auch ein mässiger Ackerboden hohe Erträge liefern. Gleichzeitig kann ein zuviel an Niederschlag auf schweren Böden mit hohem Tongehalt zu deutlichen Ertragsverlusten führen.
• Neigung für gewisse Problemunkräuter • Marktsituation Im Biolandbau sollte nicht zu sehr die Vorzüglichkeit einzelner Kulturen, sondern insgesamt die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Fruchtfolge beachtet werden.
Fazit: Der Entscheidung für eine Kultur liegt zugrunde:
Zwischenkulturen – im Gemenge mehr wert Zwischenkulturen brin-
• Bodenart (Tongehalt) • Niederschlagsmenge und Verteilung • N-Versorgung bzw. die Frage, wie der Stickstoff im Boden gehalten wird
gen eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Sie reichern organische Substanz an, lockern die Fruchtfolge auf, stabilisieren die Krümelstruktur und bieten Erosions11 2012 · UFA-REVUE
ORGANISCHE DÜNGUNG PFLANZENBAU schutz. Darüber hinaus werden Unkräuter unterdrückt und Stickstoff für die Folgekulturen gesammelt. Im Bereich des Nährstoff- und Humushaushaltes vermindert der Anbau von Zwischenkulturen die Nährstoffauswaschung und sorgt über die Bodendurchwurzelung für Nährstoff- und Bodenaufschluss. Für die Bodenfruchtbarkeit und die Ernährung von Bodenlebewesen sind Zwischenfrüchte essentiell. Zwischenkulturen benötigen allerdings mindestens 30 – 40 Wachstumstage unter unseren Klimabedingungen für eine positive Wirkung auf das Bodengefüge bzw. das Bodenleben. Jeder Tag verspäteter Saat nach der Ernte der Hauptfrucht kosten 1– 2% Aufwuchsleistung. Hier reagieren Leguminosen, aber auch Raigräser besonders empfindlich. Neben den genannten Vorteilen sind aber auch gewisse Risiken mit dem Anbau von Zwischenfrüchten verbunden. Die verbleibende Vegetationszeit und die Wasserversorgung sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
Mischungsbeispiele (winterhart) Name
Saatmengenanteile
Bemerkungen
Wickroggen
10 – 15 kg Winterwicke 120 kg Grünroggen
Tief wurzelnde, futterbaulich nutzbare Zwischenkultur. Hinterlässt eine sehr gute Bodenstruktur. Aussaat nicht vor Ende September, da die Winterwicke sonst auswintert.
Landsberger Gemenge
21 kg Winterwicke Wertvolle, bewährte Winterzwi9 kg Inkarnatklee schenfrucht mit überragender 30 kg Italienisches Raygras Wurzelleistung und Stickstofffixierung. Nutzbar zur Grünfütterung, meist aber Silagenutzung. Aussaat Ende September.
Mischungsbeispiele (abfrierend) Name
Saatmengenanteile
Bemerkungen
Erbs-Wicke-Hafergemenge 90 – 110 kg Erbsen 30 – 40 kg Sommerwicken 60 – 80 kg Hafer
Aussaat Mitte August, im Herbst kann noch ein Futterschnitt geerntet werden. Sehr gute Durchwurzelung, hohe N-Sammelleistung, gute Unkrautunterdrückung
Sommerwicke Ölrettich
Reine Gründüngung, kann ins Ausfallgetreide gesät werden. Kostengünstige Mischung mit hohem Stickstoffaneignungsvermögen
60 kg Sommerwicke 10 kg Ölrettich
«Zwischenfrüchte sind keine Zwischenkultur, sondern stehen als Schlüsselkultur in heutigen Ackerbausystemen zwischen den Früchten.» Dietmar Näser, Pflanzebauberater
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Gründüngung wenn möglich in Gemengen anbauen, zum Beispiel Phacelia, Buchweizen und Alexandrinerklee.
Reinsaat oder Mischung? Mischungen zeichnen sich durch ein geringeres Anbaurisiko und eine höhere Artenvielfalt aus. Unter der Oberfläche können vielfältige Gemenge, bestehend aus Flach-, Mittel- und Tiefwurzlern, den durchwurzelbaren Raum viel effizienter nutzen und so Futter für das Bodenleben anbieten. Die Wurzelexudate, die das Bodenleben ernähren, können eine hohe Pflanzenspezifität aufweisen. Jede Pflanzenart füttert im Prinzip ihr «eigenes» Bodenleben. Je mehr Wurzeln, desto mehr Bodenleben – je vielfältiger die Wurzelarten, desto vielfältiger die Organismengesellschaft, die sich von diesen Wurzeln ernährt. Je vielfältiger die Organismengesellschaft, desto kleiner die Gefahr eines Wechsels von der Symbiose zum Parasitismus. Der Samenhandel bietet heute ein 56
reichhaltiges Angebot an gut erprobten Zwischenfutter- und Gründüngungsgemengen an. Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Zwischenkulturmischung selber zusammenzustellen.
Einige Grundsätze für die Wahl der Zwischenkultur • In Fruchtfolgen mit Eiweisserbsen sollten nach Möglichkeit weder Wicken noch Ackerbohnen als Zwischenfrucht angebaut werden. Wegen der engen Verwandtschaft von Wicken, Erbsen und Ackerbohnen können Unverträglichkeiten, Auflauferkrankungen und allgemeine Verschlechterung des Wachstums auftreten. • Als Zwischenkultur vor Kartoffeln sollten Phacelia, Raps und Perserklee vermieden werden. Diese Arten fördern die Vermehrung von Nematoden,
welche Überträger der Eisenfleckigkeit (Viruserkrankung) sind. Empfehlenswert ist dagegen der Anbau von nematodenresistenten Ölrettich und Senfsorten, da diese die Verbreitung verringern können. • Gräser haben den Vorteil, dass keine Unverträglichkeiten wie bei Leguminosen bestehen. Darüber hinaus haben sie ein hohes Nährstoff- und Wasseraneignungsvermögen. Raigräser benötigen ein gut abgesetztes Saatbett. Zur Futtergewinnung sollte man sie möglichst früh säen. • Gräser und andere winterharte NichtLeguminosen binden den Stickstoff in ihrer Trockenmasse und verhindern ein Auswaschen in tiefere Bodenschichten über den Winter. Auf trockenen Standorten können durch den hohen Wasserbedarf Probleme für die Folgekultur entstehen. • Pflanzen mit kriechendem Wuchs (Futtererbsen, Wicken) ergänzen sich sehr gut mit Stützpflanzen (Ackerbohnen, Ölrettich, Raps). • Pflanzen mit schneller Jugendentwicklung (Phacelia, Buchweizen) unterdrücken Pflanzen, die eher langsam starten (Lupinen, Inkarnatklee, Raigräser). • Kruziferen stehen günstig vor Getreide, Erbsen und Ackerbohnen und binden den Reststickstoff im Boden. • Leguminosen steigern die Phosphatverfügbarkeit für die Folgefrucht. • Kreuzblütler wie Senf oder Ölrettich bilden keine Mykorrhiza aus!
Impressum Autorin Mareike Jäger, AGRIDEA, 8315 Lindau (unter Mitarbeit von Maurice Clerc und Hansueli Dierauer, FiBL; Josy Taramarcaz, AGRIDEA). Fotos Mareike Jäger, AGRIDEA; Thomas Stephan, BLE, Bonn. Herausgeber AGRIDEA, 8315 Lindau, AGRIDEA, 1000 Lausanne 6. Die UFA-Revue publiziert in loser Folge Merkblätter, die in Zusammenarbeit mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen entstanden sind.
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Angemessene Zulassungsverfahren CLOTHIANIDIN ist ein Insektizid, das zum Beizen von Saatgut verwendet wird und im Frühjahr 2008 in Süddeutschland das Sterben zahlreicher Bienenvölker verursachte. Der Bundesrat beantwortete die Motion der Basler Nationalrätin Maya Graf bezüglich Beurteilung der Zulassung dieses Wirkstoffes.
Im Frühling 2008 mussten die Bienenvölker in Süddeutschland für das schlecht gebeizte Maissaatgut teuer bezahlen. Seither wurden die Saatmaschinen baulich angepasst und die Anforderungen an die Beizqualität erhöht.
Clothianidin ist ein systemisches Insektizid aus der Familie der in der Schweiz zugelassenen Neonicotinoide, die zur Saatgutbeizung von Weizen, Mais, Raps, Rüben, Zwiebeln, Kohl, Lauch und Salat verwendet werden. Diese Insektizidgruppe stand im Frühling 2008 unter Beschuss, als mit Beizmittel durchsetzter Staub, der von pneumatischen Saatmaschinen verursacht wurde, im süddeutschen Raum ein grosses Bienensterben verursachte. Aufgrund dieses Vorfalls müssen heute alle pneumatischen Saatgutmaschinen mit Deflektoren ausgerüstet sein, die den Staub gegen den Boden lenken.
Die Beizung von Saatgut ist eine wirtschaftliche und zielgerichtete Bekämpfungsmassnahme, da das Produkt nur auf dem Saatgut und ausschliesslich unter kontrollierten Bedingungen und in geschlossenen Systemen appliziert wird. Durch die systemische Wirkung verteilt sich das Clothianidin in alle Pflanzenteile, wodurch sich ein zusätzliches Ausbringen eines Insektizids erübrigt. Bei dieser Applikationstechnik ausschliesslich auf das Saatgut wird eine
Die Situation bei unseren Nachbarn In Frankreich ist Thiamethoxam als Überzugsmittel bei Maissaatgut zugelassen. Die Verwendung von Deflektoren ist obligatorisch, der Grenzwert beim Abriebstaub liegt bei 3 g Staub pro 100 kg Saatgut. Die Zulassung für Raps wurde vor kurzem zurückgezogen. In Deutschland sind die Nicotinoide für die Behandlung von Mais seit 2009 verboten, aber weiterhin für die Raps- und Zuckerrübenbehandlung zugelassen. Der Einsatz von Insektizid-Granulaten, von denen eines Clothianidin enthält, ist zum Schutz der Maiskulturen zugelassen. In Österreich sind Clothianidin, lmidacloprid und Thiamethoxam als Überzugsmittel für Maissaatgut zugelassen. Der Grenzwert für Abriebstaub beträgt 75 g/100 000 Maiskörner.
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geringere Menge des Wirkstoffs benötigt, wodurch die benachbarten Ökosysteme weniger in belastet werden. In der Schweiz werden 5 bis 10 % des Maissaatguts, 95 % des Rübensaatguts, das gesamte Rapssaatgut und weniger als 5 % des Getreidesaatguts mit Neonicotinoiden behandelt.
Die Risikobeurteilung ist Bestandteil des Zulassungsverfahrens, dessen Tests international vereinheitlicht sind. Die Auswirkungen der Produkte auf die Bienen werden aufgrund ihrer Überlebensrate, der Entwicklung des Volkes und der Bienenbrut sowie des Verhaltens der Bienen ausgewertet. Ist ein Produkt für die Bienen potentiell to-
xisch, wird untersucht, in welchem Masse sie mit dem Produkt in Kontakt kommen könnten, wenn es in der Praxis eingesetzt wird. Dabei werden der Zeitpunkt der Applikation, der Anreiz der Kultur für die Bienen, die phänologische Entwicklung der Kultur, die Applikationstechnik und die Menge des eingesetzten Pflanzenschutzproduktes berücksichtigt. Ein Produkt wird nur dann zugelassen, wenn mit Einsatzbeschränkungen sichergestellt ist, dass für die Bienenstöcke in der Nähe der behandelten Parzelle keine Gefahr besteht. Seit 1957 werden in der Schweiz Fälle von aussergewöhnlichem Bienensterben untersucht. Seit diesem Jahr konnte noch nie das Sterben eines Bienenvolkes mit 11 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU
Die Anwendungsbedingungen garantieren eine akzeptable Grenze. Clothianidin ist als Beizmittel für Mais weiterhin erlaubt.
einem Neonicotinoid-Einsatz für Saatgutbeizung in Verbindung gebracht werden.
Bauern respektieren die Vorschriften Alljährlich werden 324 Tonnen Insektizidwirkstoffe (davon rund 4.8 Tonnen Neonicotinoide) in der Schweiz verkauft. Die geringe Anzahl vergifteter Bienen, auch wenn möglicherweise nicht alle Fälle gemeldet werden, beweisen, dass die Zulassungsverfahren zuverlässig und die Applikationsvorschriften von den Bauern eingehalten werden. Zurzeit ist Clothianidin als Überzugsmittel zugelassen. Es ist als Wirkstoff in Poncho zur Bekämpfung des Drahtwurmes und der Fritfliege enthalten, ausserdem in Poncho Pro gegen Blattläuse, Drahtwürmer, Erdflöhe,
Bienenvergiftungen in der Schweiz: ein Überblick Von 1957 bis 1973 wurden noch bis zu 50 Fälle von Bienenvergiftungen gemeldet. Seit den 1990-er Jahren ist diese Zahl auf 10 bis 15 Fälle gesunken (mit Ausnahme von 1995, als für den Obstbau ein Insektizid zugelassen, dann aber wieder zurückgezogen wurde). Frühjahr 2009 und 2010: Zweimal wurde an toten Bienen Chlorpyriphos und Dimethoat festgestellt. Mai 2009: Carbaryl, ein in der Schweiz nicht zugelassener Wirkstoff, wird in einer Bienenprobe festgestellt. Juni 2009: Cypermethrin, Lambda-Cyhalothrin und Deltamethrin führten zu Vergiftungen. Es wurde nicht berücksichtigt, dass das Spritzen dieser Stoffe während der Blüte von Honigpflanzen verboten ist. Juli 2009 und Februar 2011: Es wurden mehrere Vergiftungsfälle mit Fipronil gemeldet. Marz und Juli 2011: Zwei Vergiftungsfälle durch Applikationsfehler mit einem Produkt, das Thiamethoxam enthält. 60
Das Respektieren der Vorschriften bei den Applikationstechniken ist notwendig, um zu verhindern, dass die Wirkstoffe in die Umwelt gelangen.
Moosknopfkäfer und Rübenfliegen an Futter- und Zuckerrüben. Dieses Produkt wirkt teilweise auch gegen Schnaken. Elado und Modesto sind zur Behandlung von Rapssaatgut gegen Rübenblattwespen und Rapserdflöhe zugelassen. Smaragd schützt das Getreidesaatgut vor Drahtwürmern und Blattläusen.
Folgen des Problems in Deutschland Seit dem Herbst 2008 gelten für gebeiztes Maissaatgut strengere Richtlinien. So darf die Staubmenge von behandeltem Saatgut 4 g/100 kg Saatgut nicht übersteigen und der Einsatz von Deflektoren ist obligatorisch. Letzteres gilt nicht für Raps- und Rübensaatgut, da hier das Risiko der Staubbildung gering ist. Gemäss den vom BLW durchgeführten Kontrollen wurde der Grenzwert von 4 g/100 kg bei den Saatgutmustern nie überschritten. Im Jahr 2010 lagen die Werte zwischen 0 und 2.19 g/100 kg Saatgut. Seit Januar 2012 liegt die Norm bei 0.75 g Abriebstaub pro 100 000 Körner (d. h. 2.5 g/100 kg Maissaatgut).
Überwachung der Bienen Im Jahr 2009 führte das BLW eine Studie über die Wirksamkeit von Massnahmen für den Bienenschutz durch. Ziel der Studie war, die Ergebnisse aus den Untersuchungen in Deutschland und Italien zu überprüfen, die zeigten, dass die Bienen kritischen Dosen von Neonicotinoiden durch Abriebstaub und Gutta-
tionswasser ausgesetzt sein könnten. Während der zweieinhalbmonatigen BLW-Untersuchung wurde kein erhöhtes nicht natürliches Bienensterben festgestellt, und zwar weder direkt nach der Aussaat noch während der Guttation der jungen Maispflanzen. Es wurden auch keine Rückstände in den Bienen oder im Honig festgestellt. Diese Studie bestätigt, dass die geforderten Massnahmen, die bei der Verwendung von mit Clothianidin behandeltem Saatgut angewendet werden, zum Schutz der Bienen genügen.
Fazit Die bestehenden Zulassungen werden laufend auf der Grundlage neuer Erkenntnisse angepasst. Wenn nötig können die Anwendungsbedingungen geändert werden, wie dies nach den Bienenvergiftungen von 2008 in Deutschland der Fall war, oder die Zulassung kann in Extremfällen zurückgezogen werden. Die relativ geringe Anzahl von Bienenvergiftungen in der Schweiz ist ein Hinweis darauf, dass das Zulassungssystem für Pflanzenschutzmittel wirksam ist und dass sich die grosse Mehrheit der Bauern an die Vorschriften hält. 䡵
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Fortsetzung von Seite 46
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PFLANZENBAU
Situation bleibt angespannt MYKOTOXINE Die Arbeitsgruppe «Lebensmittelsicherheit» des Branchenverbands «swiss granum» zog eine Bilanz des Mykotoxin-Monitorings bei Brot- und Futtergetreide. In gewissen Regionen wurde das verstärkte Auftreten von Deoxynivalenol (DON) auf Stufe der Produktion bestätigt. Doch konnten dank den Kontrollen der Sammelstellen bei der Übernahme die Probleme für die Verarbeiter vermieden werden.
«swiss granum» führte zwei Monitorings bei Getreide durch: Eines für Brotgetreide bei einem Netz von 50 Sammelstellen, und das zweite bei Gerste, Futterweizen, Triticale und Hafer bei einem Netz von 29 Sammelstellen. Die Arbeitsgruppe «Nahrungsmittelsicherheit» zog Bilanz dieser zwei Monitorings, die durch Einschätzungen und Informationen der Branchenpartner ergänzt wurden.
1 Die Ernten von 2012 waren gekennzeichnet durch eine Häufung von Mykotoxinkontaminationen. 2 Typische Symptome für Fusarienbefall auf einer Ähre. Bild: Bayer CropSciences
3 Klein und verschrumpelt – die möglicherweise befallenen Körner (rechts) sind leicht zu erkennen.
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Das Belastungsniveau war in diesem Jahr deutlich höher als 2011 und es wurden häufiger Brotweizenproben mit erhöhtem DON-Gehalten festgestellt. Die Niederschläge während und nach der Weizenblüte sowie das warme und feuchte Wetter vor der Pflanzenreife förderten die Infektion und die anschliessende Entwicklung des Pilzes Fusarium graminearum auf den Ähren.
Brotweizen Von insgesamt 132
Futterweizen, Gerste, Triticale und Hafer Das Belastungsniveau
analysierten Mustern der Ernte 2012 wiesen 32 % keine DON-Belastung auf (DON < 0.2 ppm bzw. mg/kg). 62 % wiesen Spuren oder einen tieferen Gehalt als den geltenden Grenzwert im Lebensmittelsektor (nicht verarbeitetes Getreide: 1.25 mg/kg) auf, und bei 6 % lag die Belastung über dem Grenzwert. Das diesjährige Befallsniveau ist demzufolge das höchste seit 2007. Einzelne Posten mussten als Futterweizen deklassiert werden und in den extremsten Fällen sogar vernichtet werden, was für die Produzenten mit grossen Einkommensverlusten verbunden ist.
war beim Futtergetreide dieses Jahr ebenfalls höher als 2011. Gerste war am wenigsten betroffen, lagen doch 39 % der Muster unter dem Ermittlungsgrenzwert von 0.2 mg/kg DON. Die höchste DON-Konzentration wurde beim Hafer gemessen: 25 % der Muster wiesen einen Gehalt von über 1 mg/kg auf. Bei Triticale und Futterweizen wies die Mehrheit der Muster Gehalte zwischen 0.2 und 0.5 mg/kg DON auf (51 bzw. 62%). Die von der europäischen Kommission und Agroscope LiebefeldPosieux (ALP) empfohlenen DONRichtwerte für Gesamtrationen bei 88 % Trockensubstanz betragen: Für Schwei-
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Welches sind die Risiken, die zu einer Belastung der Ernte durch Mykotoxine führen? Brotgetreide: Übernahme der Ware als Futtergetreide bis hin zur vollständigen Vernichtung von zu stark belasteten Posten. Futtergetreide: Vernichtung der Ware bei zu hoher Belastung. Fruchtbarkeitsprobleme insbesondere bei Vieh, das mit verschmutztem Getreide gefüttert wird oder dessen Einstreu mit Mykotoxinen belastet ist. Sammelstellen: Schwierigkeiten bei der Übernahme. Im Zweifelsfall Posten analysieren, intensiv reinigen und getrennt lagern.
ne 0.9 mg DON/kg, für Rinder je nach Alter 2 bis 5 mg DON/kg und für Geflügel 5 mg DON/kg.
Empfehlungen unbedingt einhalten Das vor und nach der Ernte prognostizierte Befallsrisiko wurde bestätigt. Obwohl gewisse Posten bei der
3 11 2012 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
UFA-Revue: Wie reagieren die Sammelstellen bei einem Fusarienbefall? Fortunat Schmid: Als erstes gilt es, den Posten als solchen bei der Annahme visuell zu begutachten und bei Verdacht auf Fusarienbefall mittels eines Schnelltestes zu verifizieren. Sind dafür Zellen vorhanden, kann die Sammelstelle den Posten unter Vorbehalt annehmen. Nach entsprechender ausgiebiger Reinigung und einer repräsentativen Bemusterung sowie Analyse im Labor kann danach der Posten, oder eine Zelle mit mehreren solchen Posten, zur Weiterverwendung beurteilt werden. Bei Mahlweizen gilt der Grenzwert von 1.25 mg pro kg DON für unverarbeitetes Getreide. Für Ware die darüber liegt, muss ein Abnehmer gefunden werden, welcher bereit ist, diesen Posten in einer gezielten Verwertung im Futterkanal (innerhalb der Richtwerte der Futtermittelbehörden) abzunehmen. Bei Gehalten an DON in Futtergetreide über 5 mg/kg besteht wenig Chance, noch eine Verwertung zu finden. Der Posten muss zum Beispiel in einer Biogasanlage entsorgt werden. Nicht alle Sammelstellen sind während der Annahmesaison betriebstechnisch in der Lage, diese Prozeduren wie separate Annahme, Reinigung und Analyse durchzuführen und müssen belastete Posten konsequent abweisen. Inwiefern beeinflusst das Auftreten von Mykotoxinen die Getreidevermarktung? Einerseits führt das vermehrte Vorhandensein von Mykotoxinen wie dieses Jahr zu deutlich mehr Kontrollaufwand auf allen Stufen, letztendlich zulasten der Wirtschaftlichkeit der Wertschöpfungskette Getreide. Hauptsächlich führen solche Posten aber zur Störung effizienter Abläufe und können, sofern nicht rechtzeitig entdeckt und aussortiert, bis zur Abklassierung einer ganzen Zelle oder Lieferung führen. Die Verantwortung dafür trägt nicht nur die Sammelstelle, sondern auch der einzelne Landwirt mit seiner guten Anbaupraxis. Über die Rückstellmuster kann notfalls auf die einzelnen Anlieferungen von Produzenten zurückgegriffen werden, mit der Konsequenz einer ursächlichen Kostenüberwälzung – diese kann je nach Umfang der verunreinigten Partie sehr gross sein. Was empfiehlt fenaco GOF, um das Risiko einer Verunreinigung herabzusetzen? Die Stufe Produzent ist diejenige Stufe, welche am direktesten und wirkungsvollsten Massnahmen gegen einen Fusarienbefall und damit mögliche Mykotoxinkontamination einleiten kann. Die dabei zu beachtenden Vorbeugemassnahmen sind in diesem Bericht erwähnt. Wer diese Massnahmen nicht berücksichtigt und mit einem hoch belasteten Posten bewusst in die Vermarktung geht, handelt fahrlässig und läuft Gefahr, für Schäden in der nachfolgenden Kette haftbar gemacht zu werden. Sind die Futtermittel, welche aus belastetem Getreide hergestellt werden, sicher für die Tiere? Sofern der Futterhersteller die Richtwerte der ALP einhält und seine Prozesse von der Annahme (Prüfung der Gehalte an DON der Anlieferungschargen) über die Verarbeitung (separate Lagerung und Tiergattung bezogener Einbezug in die Rezeptur) bis zur Auslieferung (Mykotoxinmonitoring der Mischfutter) im Griff hat – und davon gehe ich bei Abnehmern belasteter Posten aus – ist kein negativer Einfluss auf das Tierwohl zu befürchten. Die Vorsichtsmassnahmen gelten aber nicht nur für kommerzielles Mischfutter sondern auch für Hofmischungen und eingestreutes Stroh. Dort ist der Landwirt selber dafür verantwortlich, das nötige Know-how aufzubringen, um ein gesundes Futter herzustellen.
Lieferung zum Teil einen starken Befall aufwiesen, konnte jegliche Verunreinigung in den nachgelagerten Stufen dank des Verfahrens auf Stufe der Sammelstellen verhindert werden (Kontrollen, Analysen, Sortierung usw.). Somit steht den Lebensmittelherstellern, Mühlen und Bäckereien auch in der diesjährigen Kampagne Brotgetreide von einwandfreier Qualität zur Verfügung.
Präventionsmassnahmen Die Branche möchte trotzdem die Wichtigkeit von Präventivmassnahmen betoUFA-REVUE · 11 2012
nen, insbesondere auf Stufe der Produktion. Es wird vor allem empfohlen, eine zu stark mit Getreide und Mais beladene Fruchtfolge zu vermeiden. Getreide nach Körner- oder Silomais ist zu unterlassen. Die Ernterückstände müssen fein gemulcht und allenfalls in den Boden eingearbeitet werden (Pflug vorziehen, jedoch nicht zu tief). Ausserdem sollten wenig anfällige Getreidesorten gewählt werden. Diese Kriterien sind bei der Aussaat unbedingt zu berücksichtigen. 䡵
Der Getreideproduzentenverband nimmt das Problem ernst UFA-Revue: Wie sollen Mykotoxine bekämpft werden? Pierre-Yves Perrin: Mykotoxine treten nach einem Befall der Pflanzen durch Fusarium-Pilze auf. Obschon der Infektionsgrad in grossem Masse von den klimatischen Bedingungen abhängt (insbesondere von Regen während der Weizenblüte), sind Bekämpfungsmassnahmen notwendig. Für die meisten Krankheiten und Schädlinge existieren Pflanzenschutzprodukte, die erwiesenermassen wirksam sind. Ein Fusariosebefall ist leider eine jener Krankheiten, die nicht direkt bekämpft werden können, da die Fungizide nur beschränkt wirken. Daher sind indirekte Bekämpfungsmassnahmen – nämlich eine geeignete Fruchtfolge und die richtige Sortenwahl – zu ergreifen. Wie gestaltet sich ganz allgemein die Situation für die Produktion in der Schweiz? Man muss sich drei wichtige Punkte vor Augen halten: Erstens sind die bei der Ernte von 2012 festgestellten Probleme relativ gering im Vergleich zur gesamten Erntemenge. Zweitens haben die Sammelzentren ausgezeichnete Arbeit geleistet und es gibt auf den nachfolgenden Stufen der Branche keine Probleme. Und drittens ist jedes Jahr anders und man verzeichnet bei den Verunreinigungen keinen allgemeinen Aufwärtstrend. Welche Folgen hat dies für die Produzenten? Produzenten, die von Mykotoxin-Verunreinigungen betroffen sind, müssen grosse finanzielle Einbussen in Kauf nehmen. Im schlimmsten Fall muss die Ware vernichtet werden, was für die betroffenen Bauern Totalverlust bedeutet! Wie ist die Situation gegenwärtig in der Schweiz? Im Grossen und Ganzen ist die Situation in der Schweiz nicht problematisch. Um finanzielle Verluste zu vermeiden, müssen die Empfehlungen zur Bekämpfung von Fusariosen jedoch genau befolgt werden.
Wie kann die Belastung durch Mykotoxine verhindert werden? 1. Bodenbearbeitung: Vorhandene Reste von Getreideoder Maisstroh einarbeiten, Ernterückstände auf dem Feld unbedingt vermeiden.
Wirksamkeit der Massnahme für die Risikoverminderung
Mykotoxine beeinträchtigen den Markterlös
2. Kein Anbau von Weizen oder Triticale nach Mais. 3. Bei der Sortenwahl die Anfälligkeit auf Fusarien beachten.
Die Probleme sind ausgeprägt und können für eine Getreidekultur nach Mais mit konservierender Bodenbearbeitung und Direktsaat sehr schwerwiegend sein. Die Pflanzenschutzbehandlungen an den Ähren (Direktbekämpfung) ist nur beschränkt wirksam und bei starkem Befall ungenügend. Es ist unerlässlich, die beschriebenen Präventionsempfehlungen zu befolgen.
Autor Gaël Monnerat, Revue UFA, Rte de Siviriez 3, 1510 Moudon.
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DF_Bio_1112 ok_2012 30.10.12 16:50 Seite 64
BIO-SEITE
Geht es auch ohne? MINERAL- UND WIRKSTOFFVERSORGUNG BEIM MILCHVIEH Immer wieder trifft man Bauern, die ihren Tieren gar keine Mineralstoffe mehr oder unausgewogene Mischungen füttern. Ihnen sollte man die Frage stellen, wie lange sie denn schon dieses Fütterungsregime fahren.
Christophe Notz
Um den Bedarf jederzeit decken zu können, müssen die Mineralstoffprodukte an die Situation angepasst werden.
Milchkühe können Mängel in der Mineralstoffversorgung kurzfristig durch körpereigene Regulationsmechanismen ausgleichen. Dauert jedoch die Mangelversorgung länger an, reichen diese Regulationsmechanismen nicht mehr und die Symptome der Unterversorgung zeigen sich offen oder auch oft versteckt. • Offen heisst, die Tiere zeigen äusserlich an, beispielsweise durch ihr Haarkleid, dass sie einen Mangel haben oder sie erkranken offensichtlich, et-
wa an Milchfieber oder an Weidetetanie. • Versteckt zeigen sich die Mangelsymptome in einem Leistungsabfall, verminderter Futteraufnahme oder Fruchtbarkeitsstörungen.
Bedarf variiert
Um einschätzen zu können, wie viel Mineralstoff seinen Tieren zugeführt werden muss, ist es von Vorteil, die ungefähre Mineralstoffversorgung aus dem Grundfutter zu kennen. Diese hängt jedoch von vielen Faktoren ab wie Bodenbeschaffenheit, Erntezeitpunkt und Konservierungsart. Eine Rolle spielt auch das Tier selber in seiner spezifischen Situation und mit seinem Verzehrverhalten und Absorptionsvermögen. So variiert der Bedarf an Mineralstoffen von Tier zu Tier je nach Laktationszeitpunkt und Gesundheitszustand.
Blut- oder Haarproben Wenn gravierende Tiergesundheitsprobleme auftauchen, kann es unter Umständen nötig sein, neben einer Analyse des Grundfutters auch stichprobenmässig Blut- oder Haarproben von den Milchkühen untersuchen zu lassen. Dieses Vorgehen sollte aber mit dem Hoftierarzt besprochen werden.
werden oder Mischfutter, die meistens auch noch mit Mineral- und Spurenelementen und Vitaminen ergänzt sind.
Viehsalz ist unabdingbar
Nicht zu vergessen ist, dass das Mineralfutter nur etwa 25 % des Salzbedarfs der Kühe decken. Deshalb ist die zusätzliche tägliche Verabreichung von 30 bis 50 g Salz pro Kuh unabdingbar. 䡵 Tabelle 1: Störungen bei einem Mangel Kalzium
Milchfieber, chronische Lahmheiten, Knochenweiche Phosphor Appetitverlust, Lecksucht, Knochenweiche Magnesium Weide- und Stalltetanie Natrium Appetitverlust, Lecksucht, tiefer Milchfettgehalt Iod Verwerfen, lebensschwache Kälber, Fruchtbarkeitsstörungen Mangan Unkorrekte Gliedmassenstellungen, Fruchtbarkeitsstörungen Kupfer Haarkleid, Lahmen, Durchfall, Fruchtbarkeitsstörungen Zink Hautveränderungen, Gelenk- und Klauenprobleme Kobalt Starke Abmagerung, Lecksucht, struppiges Haarkleid Selen Nachgeburtsverhalten, Muskelschwäche, Immunschwäche
Höchstgehalte der Ration
Die im Bio-Landbau zugelassenen Mineralfuttermittel sind auf der Betriebsmittelliste der Bio Suisse aufgelistet. Es sollte immer beachtet werden, dass die Höchstgehalte pro Kilogramm der Ration gemäss der Futtermittelliste der Bio Suisse/ALP/FiBL nicht überschritten werden. Das gilt vor allem, wenn verschiedenen Mineralfutter eingesetzt
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Autor Dr. Christophe Notz, Milchviehberatung Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick, christophe.notz@fibl.org, www.fibl.org
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Weniger Aufwand und Risiko dank UFA 250 Speciflor Jonathan Martin ist auf einem Landwirtschaftsbetrieb im französischen Jura aufgewachsen. Nach der Ausbildung zum Ingenieur Agronom in Clermont-Ferrand (Frankreich) hat er im Januar 2009 seine Tätigkeit beim UFA-Beratungsdienst aufgenommen. Als Milchviehspezialist berät Jonathan Martin die Betriebe im nördlichen Teil des Kantons Waadt. Darüber hinaus verfügt er auch über viel Kompetenz in der Jungviehaufzucht und der Rindviehmast. Heute stellt uns der Fütterungsspezialist den Betrieb der Familie Lehmann in La Sarraz auf einer Höhe von 600 m über Meer vor.
Ein ausdauernder Betrieb Jean-Pierre und sein
men hatte, erhöhte Jean-Pierre das Milchkontingent Schritt für Schritt. Heute melkt er ein Lieferrecht von 335 000 kg pro Jahr. Das 1965 gebaute Ökonomiegebäude wurde 1980 in einen Anbindestall umfunktioniert. Die Kuhplätze wurden von 15 auf 40 erweitert. Auch die Aufzucht kam im vergrösserten Gebäude unter.
Einkreuzung mit Fleckvieh Mit der erhöhten Milchproduktion ist die Stallgrösse heute erneut knapp. Daher streben Lehmanns eine hohe Milchleistung pro Kuh an, um das Lieferrecht ausschöpfen zu können. Die Genetik der 45 Red-Holstein-Kühe wurde während den letzten zehn Jahren kontinuierlich verbessert. Die Laktationsleistungen liegen im Schnitt bei 9200 kg Milch mit 4.0 % Fett und 3.4 % Eiweiss. Momentan mischt Jean-Pierre Lehmann das Red-Holstein-Blut eines Teils der Herde mit der Einkreuzung von Fleck-
vieh auf. Die Kühe sollen dadurch robuster werden und ein höheres Schlachtgewicht erreichen.
Das Grundfutter basiert allein auf Wiesengras: Dürrfutter, Eingrasen und Weide in der Vegetationsperiode. Während der Stallfütterungsperiode erhielt eine Kuh bisher neben Dürrfutter noch 1 bis 2 kg Luzerne (Langhalm) sowie anfangs Winter 15 kg Futterrüben und Ende Winter UFA 250 Speciflor. Im kommenden Winter wollen Jean-Pierre und François auf Rüben verzichten und allein Speciflor einsetzen. Das Handling der Rüben ist aufwändig und die Lagerung hat Tücken. Schlechte Erfahrungen im vergangenen Jahr haben Lehmanns zur Aufgabe dieses Saftfutters bewogen.
Ein Teil der Red-Holstein-Kühe wird mit Fleckviehblut eingekreuzt, um die Widerstandskraft der Tiere zu erhöhen.
Vater Fritz Lehmann haben den Betrieb im Jahr 1980 gekauft und bis 1991 in Form einer Generationengemeinschaft bewirtschaftet. Gemolken wurde ein Kontingent von 100 000 kg Milch für die Käserei La Sarraz. Nachdem er den Betrieb von seinem Vater übernom-
Blick auf den Betrieb La Sarraz, der demnächst erweitert werden soll.
Jonathan Martin, 25160 Malbuisson (Frankreich) Geburtsdatum
2. Mai 1986
Zivilstand
Verheiratet mit Laëtitia
Ausbildung
Ingenieur Agronom mit Fachrichtung Tierhaltung, seit Januar 2009 im UFA-Beratungsdienst
Hobbys
Badminton, Squash, Wandern, Lesen, Snowboard
Motto
«Die Dinge aus Sicht des Betriebs sehen und dazu beitragen, dass der Tierhalter seine Ziele erreicht.»
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Einfach und effizient UFA 250 eignet sich für den Einsatz zu faserigem Futter. Neben Futterrüben kann es auch Zuckerrübenschnitzel oder Kartoffeln ersetzen. Zur Ergänzung von jungem Weidegras verfüttert der Betrieb Lehmann UFA 256 Fibralor, das reich an ADF ist und die Passagerate im Pansen senkt. Gezielt eingesetzt, erhöhen die Raufutterwürfel UFA 250 und UFA 256 die Verdaulichkeit und Verwertung der Gesamtration. Um die Ration auszugleichen, verabreichen Lehmanns zudem das Eiweisskonzentrat UFA 248. UFA 263 kommt als Leistungsfutter zum Einsatz. Die Ration wird mineralisiert mit Minex 976 Biotin, bekannt für seine hervorragende Schmackhaftigkeit.
Galtkühe erhalten
das gleiche Grundfutter wie laktierende Tiere. 15 Tage vor der Geburt wird das Starterfutter UFA 260-1 schrittweise angefüttert. Unmittelbar nach dem Abkalben wird UFA start-fit vertränkt. Jean-Pierre Lehmann beobachtet, dass die Kühe dank diesem Abkalbetrank vitaler sind, besser absäubern und erfolgreicher in die Laktation starten. UFA start-fit beugt Labmagenverlagerung vor. Bei Verdacht auf erste Ketosesymptome wird UFA-Ketonex verabreicht. Das PropylenglykolWürfelpräparat minimiert das Energiedefizit hochleistender Tiere.
Konservierung mit Salz Gemäss UFA-Konzept konserviert Jean-Pierre Lehmann das Dürrfutter bei der Einlagerung mit Meersalz. Die Vorteile:
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• Die Trocknungszeit reduziert sich um fast einen Tag. • Weniger Kreiseldurchgänge. • Bessere Konservierung der Rundballen, Vermeidung von Schimmel. • Leguminosenblätter bleiben intakt. • Die Schmackhaftigkeit stimmt.
BLICKPUNKT POINT DE VUE
Zukunftsperspektiven Da François jetzt auf dem Betrieb mitarbeitet und Christophe demnächst ebenfalls, sobald er die Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen hat, wollen Lehmanns die gewonnene Arbeitskapazität für die Erweiterung des Milchviehstalls nutzen. Geplant ist, einen Laufstall zu bauen, die Anzahl Kuhplätze zu erhöhen und die Liegeboxen im bestehenden Ökonomiegebäude zu integrieren. Der Arbeitsaufwand soll gesenkt, der Kuhkomfort erhöht werden. 䡵
Jean-Pierre Lehmann mit seinen Söhnen François und Didier.
«Die kompetente Fütterungsberatung der UFA schätzen wir sehr.»
Endspurt der Minex-Aktion Betriebsspiegel Familie Jean-Pierre und Chantal Lehmann, 1315 La Sarraz Nutzfläche: 45 ha (Talzone) Tierhaltung: 45 Milchkühe der Rasse Red-Holstein, rund 40 Aufzuchttiere Lieferrecht: 335 000 kg Milch Gruyère AOC (für Käserei Vaulion) Pflanzenbau: 8 ha Kunstwiese (UFA Queen Gold und UFA 330), 14 ha Naturwiese, 10 ha Weizen, 3 ha Gerste, 3 ha Raps, 3 ha Zuckerrüben, 4 ha Mais Arbeitskräfte: Jean-Pierre und François (Sohn) zu 100 %, Unterstützung durch Fritz (Grossvater) und Didier (Sohn, in Ausbildung zum Buchhalter)
Der grosse Vorteil von Minex-Mineralsalzen ist ihre ausgezeichnete Fressbarkeit, die vor allem auf die einzigartige Struktur zurückzuführen ist. Das Expandieren steigert die Futtermittelhygiene, weil unerwünschte Keime reduziert werden, und führt zu einer guten Dosierbarkeit. Der Feinanteil sinkt durch das Verkleben der Partikel. Auch Aromastoffe und Melasse sorgen dafür, dass Minex-Produkte deutlich besser gefressen werden als herkömmliche Mineralsalze. Die Minex-Linie bietet für jeden Laktationsabschnitt eine passende Lösung. Minex 976, das auf dem Betrieb Lehmann eingesetzt wird, enthält 100 mg Biotin pro Kilogramm. Biotin festigt das Ballenhorn und hemmt Zwischenklauen-Entzündungen. Auch auf die Eutergesundheit hat Biotin einen positiven Einfluss.
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESE-FUTTER À LIRE Gesündere Kälber mit UFA top-start
Albert Rüdisüli, Rüti (ZH).
UFA-Antifex, «eine grosse Hilfe» Den Infektionsdruck tief zu halten, gehört zu den wichtigsten Managementaufgaben in der Geflügelhaltung. Albert Rüdisüli verabreicht seinen Bio-Legehennen in der Startphase (10 Tage) prophylaktisch UFA-Antifex Bio, um den Umstallstress zu reduzieren. «UFA-Antifex ist ein natürliches Produkt, das den Magen optimal zum Laufen bringt», begründet der Betriebsleiter. Es sei «eine grosse Hilfe,
um die Einnistung von Bakterien und Erregern zu minimieren». Auch während der Legeperiode kommt UFAAntifex Bio auf dem Betrieb Rüdisüli zum Einsatz, wenn die Hennen erschöpft scheinen. Das Pulverpräparat enthält Milchsäurebakterien, die verdauungsregulierende Milchsäure produzieren, nützliche Darmbakterien fördern und schädliche konkurrenzieren. Am besten entfaltet UFA-Antifex
seine Wirkung, wenn es bei ersten Anzeichen von Verdauungsstörungen verabreicht wird – bis sich der Kot normalisiert hat. Nach Medizinierungen trägt UFA-Antifex zur raschen Regeneration der Darmflora bei. UFA-Antifex ist auch für Kälber und Ferkel geeignet, wasserlöslich, zudosierertauglich, ohne Absetzfristen einsetzbar und vom 12. bis 24.11.2012 mit 10 % Rabatt erhältlich.
Stress wegen Stall- oder Futterwechsel erhöht den Mineralund Wirkstoffbedarf von Kälbern. UFA top-start ist ein Konzentrat mit Eisen und weiteren wichtigen Elementen zur Ergänzung der Milch bei Mast- und Aufzuchtkälbern. Natürliche Pflanzenwirkstoffe unterstützen die Abwehrkräfte und fördern die Sauglust.
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Welche Struktur für Hennen? Für die Legehennenfütterung stehen Mehl, Pellets (Würfel) oder Krümel (Crumbs) zur Auswahl. Zu feines Mehl hat Futterverluste und einen reduzierten Verzehr zur Fol-
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ge. Bei einer zu groben Struktur führt das Herauslesen einzelner Partikel zu einer einseitigen Nährstoffversorgung. Beim Pelletieren werden die Feinanteile integriert, alle Nährstoffe sind gleichmässig enthalten. Die mikrobielle Belastung des Futters sinkt und die Verdaulichkeit des Futters wird verbessert. Krümel entstehen in einem zusätzlichen Produktionsschritt durch das gezielte Brechen der Pellets. Sie sind für Legehennen besser geeignet als Pellets. Pellets und Krümel sind staubfrei, entmischen sich nicht und garantieren eine sichere Aufnahme aller wichtigen Nährstoffe.
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Phasenfütterung mit einfachen Mitteln
Was der Markt will
Aufgrund technischer oder baulicher Gegebenheiten können viele Schweinezüchter ihre Sauen nicht mehrphasig füttern. Doch es gibt Lösungen, den wechselnden Ansprüchen der Tiere auch auf Basis eines Universalfutters gerecht zu werden. Während der Säugezeit steigt der Energiebedarf der Zuchtsau um ein Vielfaches an. Bis sich der Verdauungstrakt an neue Futter gewöhnt hat, dauert es rund eine Woche. Damit zum Geburtsstress nicht noch der Futterstress hinzukommt, müssen Umstellungen frühzeitig erfolgen. Ist dies nicht möglich, sollte bis nach dem Abferkeln mit der gewohnten Galtration weitergefahren werden. Gleichzeitig benötigt die
Sau aber mehr Energie für die Geburt. Dieser Widerspruch lässt sich beheben mit einem energiereichen, hochverdaulichen Top-Dressing, beispielsweise mit UFA top-pig (Expandat), das auf das rohfaserreiche Galtfutter gegeben wird. Die Verdauung der Sau wird durch das Durchfüttern des gewohnten Fut-
ters aufrechterhalten, der Darm bleibt in Bewegung. Gleichzeitig wird das Energiedefizit aus dem Galt- oder Universalfutter ausgeglichen. Die Sauen danken den Einsatz eines Energiekonzentrats mit einer kürzeren Geburtsdauer und weniger tot geborenen Ferkeln. Toni Agner, UFA 2000
Energiemangel?
Silomais aufkonzentrieren?
Tankmilch korrekt beprobt
In den ersten Lebenswochen sind 15 bis 25 °C für Kälber ideal. Ist es kälter, benötigen die Tiere zusätzli-
Wird die Energiedichte von Maissilage durch spezifische Ernteverfahren erhöht, geht TrockensubstanzErtrag «verloren» und die verfütterte Ration ist ärmer an Fasern, die für eine optimale Pansenfunktion wichtig sind. In einer zweijährigen Studie hat Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) drei Ernteverfahren verglichen: 1) Schnitt 70 cm oberhalb des Bodens, 2) zwei Reihen ganz geerntet, bei der dritten Reihe nur die Kolben, 3) zwei Reihen ganz, in der dritten und vierten Reihe nur die Kolben. Der auf dem Feld verbleibende Teil der Pflanzen wird gemäss ALP durch die Kraftfuttereinsparung nicht kompensiert. Zu einer solchen Negativbilanz komme es sowohl in der Milch- als auch in der Fleischproduktion.
Ob gefährliche Mastitiserreger vorkommen und welche Bakteriengruppe in einer Herde dominiert, lässt sich mittels einer Tankmilchprobe nachweisen. Vor der Probenahme sollte Tankmilch mindestens zehn Minuten gerührt werden. Die Probe wird an der Oberfläche mit sterilen Geräten oder via Ablauf entnommen, wobei bei letzterer Variante zuerst 2l Milch weglaufen sollten, um ein repräsentatives Resultat zu erhalten. Die Probe wird umgehend gekühlt und ans Labor geschickt. Je häufiger die Probenahme, desto besser die Aussagekraft. Vor Euterbehandlungen sollten jedoch auch Viertelgemelksproben entnommen werden.
che Energie, um die Körpertemperatur halten zu können (1 % pro 1 °C). Tendenziell nehmen Gesundheitsstörungen bei Kälbern im Winter zu. Das kann auch mit einem Energiemangel aufgrund einer allzu rationierten Tränke zusammenhängen, wie Versuche zeigen. Die Lösung liegt im Angebot von mehr oder konzentrierterer Milch, wobei höhere Mengen auf mehrere Gaben zu verteilen sind.
Mortellaro: Gel statt Spray Gel-Produkte auf der Basis von Mineralien, Alkohol und Aloe-Vera wirken gegen die Klauenerkrankung Mortellaro deutlich besser als herkömmliche Antibiotika-Sprays, zeigt eine Untersuchungen des holländischen Tiergesundheitsdienstes. UFA-REVUE · 11 2012
Kontrolle des Mineralstatus Durch Beobachtung ist es schwierig, beim Milchvieh ein chronisches Manko an Wirkstoffen zu erkennen. Besser eignet sich – im Verdachtsfall – die Beprobung von Harn oder Speichel (Mineralstoffe) respektive Blut (Spurenelemente) fünf gesunder Kühe der Herde. Die Dateninterpretation erfolgt am besten mit einer Fachperson (Berater, Tierarzt).
Schmallenberg: Selten akut Obwohl die meisten Rinderbestände in der Schweiz mit dem Schmallenberg-Virus infiziert sind, erkrankt nur ein kleiner Teil der Tiere akut. Es wird aber damit gerechnet, dass in der aktuellen Abkalbe- und Ablammsaison vermehrt missgebildete Tiere zur Welt kommen. Totgeborene oder lebensschwache Kälber, Lämmer und Zicklein sowie solche mit den typischen Missbildungen sollen untersucht werden. BVET
Gemäss Tierschutzverordnung muss zwei Wochen alten Kälbern ab September 2013 neben Stroh ein weiteres Raufutter angeboten werden. An der Kälbermasttagung vom 20. September in Wangs (SG) ging es um die Konsequenzen für die Praxis. Die Tagung wurde vom UFA-Beratungsdienst und den LANDI Buchs, Flums, Mels und Wartau organisiert. Marcel Allemann, Leiter Verkauf und Logistik bei der Anicom, erklärte, wie die Branche das Kalbfleisch künftig definieren will. Im Alter von maximal 160 Tagen soll die Schlachtung stattfinden. Kalbfleisch soll zart sein mit rosa bis rötlicher Farbe. Die Fleischver-
werter wünschen gut gedeckte Kälber, welche tierfreundlich und natürlich produziert werden. Gemäss Yvan Meuwly bietet die bäuerliche Kälbermast hierbei Chancen. Der Bereichsleiter Rindvieh bei der Anicom empfiehlt, auf Kälber aus Zweinutzungsrassen zu setzen, weil diese beste Mast- und Schlachteigenschaften aufweisen. Heinrich Ehmann zeigte auf, wie wichtig aufmerksames Beobachten und frühes Intervenieren in Absprache mit dem Tierarzt ist, um die Kosten tief zu halten. Das vielfältige Know-how hinter der Produktion der UFA-Milchergänzer und -Wirkstoffkonzentrate im Werk Sursee beleuchtete Stephan Roth, Ressortleiter Forschung und Entwicklung. Massgeblich zur Einsatzsicherheit der Kälberfutter und zur Kompetenz der UFA-Kälbermastspezialisten trage der UFA-eigene Versuchsstall Bühl in Hendschiken bei.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 69
NUTZTIERE
Zukunft der Schweinezucht DIE GENOMISCHE SELEKTION hat die Rinderzucht in den letzten Jahren durchgreifend verändert. Erste Zuchtunternehmen wenden genomische Selektion nun in der Schweinezucht an. Was ist genomische Selektion, welche Auswirkungen wird sie in der Schweinezucht haben und was plant die Suisag?
Henning Luther
An der UFA 2000 Züchtertagung vom 6. September wurden neben der genomischen Selektion (siehe Haupttext) auch Marktaktualitäten und Fütterungsfragen behandelt (siehe Kasten).
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Die genetisch bedingte Leistungsfähigkeit eines Tiers ist in seinem Erbgut (DNA) verankert. Mit der klassischen Zuchtwertschätzung schätzt man indirekt ab, ob ein Tier eher günstige oder eher ungünstige Genvarianten in sich trägt. Hat ein Tier einen hohen Zuchtwert, geht man davon aus, dass es eher günstige Genvarianten besitzt. Mit diesen Tieren wird dann die nächste Generation erzeugt und es entsteht Zuchtfortschritt.
Genauere Zuchtwerte Bei jungen Tieren ohne geprüfte Nachkommen können die Zuchtwerte auf diese Weise bisher nur unsicher geschätzt werden. In der Schweinezucht muss der Entscheid, ein Tier züchterisch zu nutzen oder zu schlachten, aber bereits bei etwa 100 kg fallen. Was liegt also näher als direkt auf der DNA eines Tiers nachzuschauen, welche Genvarianten es in sich trägt? In die genomisch basierte Zuchtwertschätzung fliessen neben den üblichen Leistungsdaten zusätzlich die DNA-Informationen eines Einzeltiers ein. Hierdurch steigt die Genauigkeit der geschätzten Zuchtwerte insbesondere bei jungen Tieren. Mit genaueren Zuchtwerten können bessere Selektionsentscheide getroffen werden und der Zuchtfortschritt wird etwas ansteigen.
Für gut 100 Fr. kann die DNA eines Tiers heute an 60 000 Stellen mittels Genotypisierung abgelesen werden. Dazu sind lediglich Haarwurzeln des Tiers erforderlich.
Internationale Schweinezuchtunternehmen haben begonnen, die genomische Selektion aufzubauen und zum Teil schon anzuwenden. Die Suisag wird nächstes Jahr mit dem Aufbau einer genomischen Zuchtwertschätzung starten. Zunächst steht die Edelschwein-Mutterlinie im Fokus. Dieses Projekt wird zwei Jahre dauern und direkt in die Routineanwendung münden. Beim Aufbau einer genomischen Selektion muss zuerst die DNA von weit über tausend (je mehr, desto besser) Tieren an 60 000 Stellen abgelesen werden. Diese Tiere müssen schon möglichst genau geschätzte Zuchtwerte haben. Deshalb sind die Anfangsinvestitionen sehr hoch. Die Mutterlinie KB-Eber der Suisag sind bereits im Rahmen anderer Forschungsprojekte typisiert worden. Ab diesem Winter werden zusätzlich Haarproben von Edelschweinsauen in Kernzuchtbetrieben gesammelt.
Schweizer Genetik: Sicher und gesund «Wir stehen zu Schweizer Genetik, Schweizer Gesundheit und Schweizer Wertschöpfung», versicherte AnicomGeschäftsleitungsmitglied Paul Steiner an der UFA 2000 Kern- und Vermehrungszüchter-Tagung. Mit dem Abschluss eines UFA 2000 Jungsauenabos remontieren Ferkelproduzenten ihren Sauenbestand zu besten Preisen und mit optimal auf die Schweizer Bezahlungsmaske abgestimmter Genetik («Premo» x «Primera»). Zudem lässt sich der Tierverkehr für Lieferant und Abnehmer planen. Um über die neuesten Marktentwicklungen und die Arbeit der Anicom auf dem Laufenden zu sein, werden Anicom-Kunden künftig mit einem Newsletter bedient. Wendelin Strebel, Vorsitzender der UFA-Geschäftsleitung, stellte die UFALeistungen zu Gunsten der Schweineproduktion vor. Dazu gehört der Versuchsbetrieb UFA-Bühl, Hendschiken, wo Futterzusätze und Fütterungsstrategien unter Schweizer Bedingungen und mit Schweizer Genetik getestet werden. Die Erkenntnisse fliessen laufend in die Beratung und Futterrezepturen ein. Mit «Proforest» setzt die UFA AG auf das Netzwerk für nachhaltige Soja (www. sojanetz.ch). «Ziel ist, den Anteil nachhaltig produzierte Soja auf 90 % zu steigern», erklärt Wendelin Strebel. Damit sind Mehrkosten verbunden. Dafür kann man sich in einem weiteren Bereich vom preisgünstigen Fleisch aus dem Ausland abheben. UFA-Revue
Fazit Wie gross der Nutzen der genomischen Selektion in der Schweinezucht praktisch sein wird, ist derzeit nicht sicher zu beantworten. Potenzial hat das Verfahren zumindest. Deshalb begibt sich auch die Suisag auf den Weg. Denn: «Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben». 䡵
Autor Dr. Henning Luther, Leiter Abteilung Zuchtprogramm & Export, stellvertretender Geschäftsleiter, Suisag, 6204 Sempach. www.suisag.ch
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Durchfall, aber welcher genau? IN SCHWEINESTÄLLEN gehört Durchfall zu den häufigsten Problemen. Wichtig ist eine genaue Abklärung der Ursachen, um die Tiere gezielt therapieren und prophylaktische Massnahmen ergreifen zu können. Welche Krankheitserreger am Werk sind, zeigen die Farbe und Konsistenz des Kotes sowie das Alter der betroffenen Schweine.
Anna Müller
An Durchfall können Schweine in jedem Alter erkranken, am häufigsten sind jedoch Ferkel und Absetzjager betroffen. Indem die Tiere, deren Verschmutzungsgrad, Kotkonsistenz und Kotfarbe sowie die Anzahl der Kotabsatzstellen in der Bucht genau beobachtet werden, lassen sich Durchfallsymptome und -ursachen rasch erkennen. Je früher die Behandlung eingeleitet werden kann, desto erfolgreicher ist die Therapie und umso kleiner der wirtschaftliche Verlust.
Saugferkeldurchfälle Abgänge im Saugferkelalter sind oft auf Durchfallerkrankungen zurückzuführen. Denn eine gesteigerte Flüssigkeitsausscheidung und/oder eine Störung der Nährstoffaufnahme führen zu einer raschen Schwächung. Ohne Behandlung folgt oft der Tod. Welche Erreger im Spiel sein können, zeigt die Tabelle.
Colibakterien Vor allem in den ersten Lebenstagen verursachen Colibakterien, die Giftstoffe (Endotoxine) bilden, im Dünndarm der Saugferkel eine Se-
kretionsstörung, was einen wässriggelblichen Durchfall mit Austrocknung der Tiere zur Folge hat. Die Ansteckung erfolgt oral über ungenügend desinfizierte Abferkelbuchten, ältere Ferkel oder das Mutterschwein als Keimträger. Der Erreger kann am besten in einem frisch getöteten, unbehandelten Ferkel nachgewiesen werden. Eine Typisierung der Escherichia coli und eine Resistenzprüfung wird in jedem Fall empfohlen. Es gibt auch die Möglichkeit, frische Kottupfer von drei bis vier unbehandelten Ferkeln bakteriologisch untersuchen zu lassen. Eine Therapie des ganzen Wurfes mit Antibiotika über mindestens drei Tage wird durch eine optimale Versorgung mit einwandfreiem Wasser und Elektrolytlösungen sowie eine Temperatur von 32 bis 36 °C im Ferkelnest unterstützt. Eine Schutzimpfung der Muttersau, ein verbessertes Hygienemanagement sowie eine Einstallung nach dem ReinRaus-Verfahren mit Waschen der Sauen sind wichtige prophylaktische Massnahmen. Ebenfalls sollte die Kolostrumaufnahme der Ferkel sichergestellt werden.
Tabelle: Erreger von Saugferkeldurchfällen Colidurchfall Alter der Ferkel Kot Infektionsquelle Vorbeugung
Behandlung
Erste Lebenstage, 3. Lebenswoche Wässrig, gelblich Sau, kontaminierte Abferkelbuchten Mutterschutzimpfung, Stall und Tierhygiene, Immunglobuline Antibiotika
Clostridium perfringens Typ C 1. – 14. Lebenstag
Kokzidiose
Rotaviren
Ab 7. Lebenstag
7. – 20. Lebenstag
Wässrig, braun-rot, blutig Sau, kontaminierte Abferkelbuchten Mutterschutzimpfung, Stall und Tierhygiene
Gelblich, cremig bis grau-wässrig Kontaminierte Abferkelbuchten Baycox oral, Stallhygiene
Hellgelb, breiig Kontaminierte Abferkelbuchten Stallhygiene, Immunglobuline
Baycox oral
keine
Keine, übergangsweise Antibiotikabehandlung Quelle: SGD-Merkblatt für Schweineprofis «Saugferkeldurchfälle»
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Clostridiendurchfall – nekrotisierende hämorrhagische Enteritis. Ein blutig-wässriger, stinkender, zum Teil schaumiger Kot ist typisch für den durch Bakterien hervorgerufen Durchfall. Die Toxinbildung setzt bereits wenige Stunden nach einer Infektion ein, wodurch die Dünndarmschleimhaut stark geschädigt wird. Teilweise sterben die Ferkel, bevor sie klinische Symptome zeigen. Erkrankte und tote Tiere sind sofort in ein Labor einzuschicken, damit der Erreger mittels bakteriologischer Untersuchung und Typisierung des Toxins nachgewiesen werden kann. Eine Behandlung aller Ferkel unmittelbar nach der Geburt und an den darauf folgenden zwei Tagen mit Antibiotika kann versucht werden, die Erfolgschancen sind aber eher klein. Eine Prophylaxe durch die Impfung der Muttersauen hat sich bewährt und bietet auch Schutz gegen den von Escherichia coli ausgelösten Frühdurchfall. Eine gründliche Reinigung und Desinfektion mit clostridienwirksamen Desinfektionsmitteln ist zur Senkung des Infektionsdruckes dringend zu empfehlen, auch wenn die Sporen während Jahren überleben können. Eine Typisierung des Toxins ist wichtig, da in letzter Zeit neben Clostridien des Typ C auch der Typ A eine klinisch relevante Rolle spielen kann. Auch für diesen Typ gibt es einen Impfstoff, der jedoch in der Schweiz bis jetzt nicht zugelassen ist.
Kokzidiose (Isospora suis) Ab dem siebten Tag kann dieser Parasit mit seinen resistenten Oozysten einen gelblich-pastösen, später wässrig gelb-grauen Durchfall verursachen. Die Tiere ster11 2012 · UFA-REVUE
Saugferkeldurchfälle können das Wachstum entscheidend hemmen. Bild: Suisag
ben selten, bleiben in der Entwicklung aber zurück. Mittels einer Sammelkotprobe können die Erreger nachgewiesen werden. Eine einmalige Gabe von Baycox 5%® am dritten Lebenstag hat sich bewährt und unterdrückt vor allem die Ausscheidung der Parasiten. Die Optimierung der Hygienemassnahmen senkt den Infektionsdruck.
Rotaviren Hellgelb-breiiger Durchfall zwischen dem siebten und 20. Lebenstag kann durch Rotaviren verursacht werden, welche die Dünndarmzellen befallen. Das Absterben der Zellen und die anschliessende Verkürzung der Darmzotten führen zu grossen Flüssigkeitsverlusten. Die Diagnose erfolgt über den Erregernachweis im Kot oder histologisch. Elektrolytlösung als Tränke und Antibiotikagabe um Sekundärerreger zu unterdrücken sind Therapieansätze. Prophylaktisch können ImmunglobulinPräparate so früh wie möglich verabreicht und mit einem optimierten Hygienemanagement der Keimdruck gesenkt werden. Durchfall bei Absetzjagern kann den Wachstumsknick in dieser ohnehin stressigen Phase zusätzlich verstärken. Auch hier gilt es, rasch zu reagieren, sobald erste Symptome auftreten. Coli-Durchfall Enterotoxinbildende Stämme von Escherichia coli sind noch immer die häufigsten Durchfallverursacher bei Absetzferkeln, besonders in den ersten zwei Wochen nach dem Absetzen oder nach dem Einstallen in die Mast. Die Ansteckung erfolgt oral UFA-REVUE · 11 2012
und führt wegen den Giftstoffen im Dünndarm zu einer gesteigerten Absonderung von Wasser und Elektrolyten schnell zu einer Austrocknung, Gewichtsverlust und Kümmern. Es sollen Kottupfer von drei bis vier unbehandelten Tieren untersucht und anschliessend ein Resistenztest gemacht werden. Eine Therapie mit Antibiotika lässt sich unterstützen mit zusätzlich anzubietenden Elektrolytlösungen, eine Reduktion des Futters, Einsatz von mit Cola oder Essig angesäuerter Wühlerde oder zerkleinerter Holzkohle (nicht zusammen mit Fütterungsarzneimittel) und einer optimalen Stallhygiene.
Lawsonien Besonders bei Stresssituationen wie Überbelegung, Kälte, Umgruppierung, Hygienemängel bricht die Krankheit aus. Nach einer oralen Aufnahme einer kleinen Erregermenge zeigen die Schweine einen breiigen, zementfarbenen bis blutigen Durchfall, wachsen auseinander und kümmern. Es gibt eine sichtbare Verdickung der Darmwand des Ileums und daraus resultierende Resorptionsstörungen. Die Diagnose erfolgt beim umgestandenen Tier mit dem Nachweis der Lawsonien im Darm mittels Histologie oder PCR (Polymerase Chain Reaction). Empfohlene Massnahmen sind eine optimale Hygiene und die Schluckimpfung der Saugferkel. Um den Bestandes-
druck zu vermindern, kann eine erkrankte Tiergruppe zeitlich limitiert mediziniert werden.
Brachyspiren Immer mehr an Bedeutung bei Tieren ab 30 kg gewinnt der durch die spiralförmigen BrachyspirenBakterien verursachte Durchfall. Die Übertragung erfolgt via Kot von infizierten Tieren oder kontaminierter Gülle, aber auch Mäuse und Ratten spielen eine wichtige Rolle als Vektoren. Infektionen durch Brachyspira hyodysenteriae verursachen akut bis chronischen, blutig bis schleimigen Durchfall (Dysenterie), schlechte Tageszunahmen, eingefallene Flanken, Abmagern, Kümmern und plötzliche Todesfälle. Infektionen mit Brachyspira pilosicoli verlaufen hingegen in der Regel milder (SpriochchätenDurchfall). Nachgewiesen werden die Erreger via rektale Kotentnahme bei drei bis fünf Tieren mit typischem Durchfall. Blutiger und schleimiger Durchfall von mehreren Tieren im Bestand muss dem Schweinegesundheitsdienst (SGD) gemeldet werden, um eine Verschleppung zu verhindern. Bei einem Nachweis von Brachyspira hyodysenteriae wird in Zusammenarbeit mit dem SGD eine Sanierung des Bestandes angestrebt. Als Sofortmassnahme werden betroffene Tiergruppen mindestens drei Wochen mediziniert. 䡵
Eine genaue Beobachtung der Tiere in jeder Altersklasse und eine genaue Abklärung der Durchfallursache sind sehr wichtig, um ein Problem rechtzeitig zu entdecken und zielorientiert zu beheben. Bild: agrarfoto.com
Autorin Dr. Anna Müller, Schweinegesundheitsdienst (SGD) Sempach-Zentralschweiz, 6204 Sempach. www.suisag.ch
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NUTZTIERE
Hormone oder abdrücken? EIERSTOCKSZYSTEN sind eines der häufigsten Probleme, wenn Landwirte über die Fruchtbarkeitslage ihrer Herde klagen. Was steckt hinter diesen Problemen und wie bekommt man sie wieder in den Griff?
Jutta Berger
Endstation Schlachthof wegen Zysten? Wie wichtig diese als Abgangsursache von Milchkühen sind, zeigen Untersuchungen, die bei 4 bis 15 % der Schlachtkühe zystische Veränderungen an den Eierstöcken fanden. Zystenkühe sind Problemtiere, die jeder milchviehhaltende Betrieb kennt. Sie sind länger güst, da sie schlechter aufnehmen als ihre Herdengenossinnen, ihre Trächtigkeitsrate ist vermindert. Schwierig und unwirtschaftlich wird die Situation, wenn Eierstockszysten nicht mehr auf Einzeltiere beschränkt sind, sondern sich zum Bestandsproblem ausweiten.
Ultraschall sichert die Diagnose Tierärzte unterscheiden verschiedene Arten von Eierstockszysten anhand ihres Wandaufbaus. Alleine durch eine manuelle Untersuchung der Eierstöcke ist die Unterscheidung des Zystentyps oft schwierig. Ein Verdacht kann mittels Ultraschalluntersuchung abgesichert werden. Je nachdem, welches Hormon vom Zystengewebe vorherrschend produziert wird, unterscheiden sich die äusserlich sichtbaren Anzeichen. Die dünnwandigen «Follikelzysten» sind die häufigste Zystenform. Produzieren sie Östrogen (Brunsthormon) machen sie eine «klassische Zystenkuh» in Dauer-
Eierstockszysten sind über ihre Normalgrösse hinausgewachsene, nichtgesprungene Eiblasen. Bild: Swissgenetics
brunst, die nach einiger Zeit durch eingefallene Beckenbänder, Hohlschwanzbildung, im Extremfall durch einen Scheidenvorfall auffällt. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Vorstellung blockieren sie aber weit häufiger ganz unauffällig den Zyklus. Auch die dickwandigen, gelbkörpergewebe-enthaltenden Zysten («Thekazysten») stoppen durch das von ihnen produzierte Progesteron (Gelbkörperhormon) unbemerkt den Zyklus. Egal, welche Zystenart zugrunde liegt: Kühe mit solchen «stillen Zysten» kommen nicht mehr in Brunst, fallen ansonsten aber nicht auf. Die Zyste wird schliesslich durch eine tierärztliche Untersuchung der Eierstöcke entdeckt.
Negative Energiebilanz Die hormonellen Entgleisungen, die zu Eierstockszysten führen, sind vielschichtig. In wissenschaftlichen Arbeiten kristallisiert sich immer mehr heraus, dass eine negative Energiebilanz und eine Ketose nach dem Kalben die wichtigsten Ursachen sind. Kühe, die sich in einem Ener-
Die manuelle Untersuchung, um welche Zystenart es sich handelt, ist nicht einfach. Mit dem Ultraschall kann die Diagnose abgesichert werden. Bild: M. Tischer, Vet-Consult
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NUTZTIERE giedefizit befinden, bilden nur noch zirka ein Drittel der normalen Menge des Eisprungshormon LH – häufig zu wenig, um damit den Eisprung auszulösen. Wie schnell eine Kuh auf einen entgleisten Stoffwechsel mit Zysten reagiert, ist individuell verschieden. Die Veranlagung hierzu ist allerdings erblich: Es gibt Kuhfamilien, in denen Zysten gehäuft vorkommen. Einen Energiemangel vor und nach dem Abkalben zu vermeiden, frühzeitig zu erkennen und im Erkrankungsfall schnell einzugreifen, ist daher (nicht nur) für die Zystenprophylaxe entscheidend. Da insbesondere verfettete Kühe, die zu Laktationsbeginn Körperfett mobilisieren, Risikotiere für Stoffwechselschieflagen, Ketosen und somit Zysten sind, beginnt die Zystenvorsorge bereits in der vorausgehenden Laktation. Sobald die Tiere beginnen, Fettdepots anzulegen und an Körperkondition zunehmen, muss die Energiedichte reduziert werden. Die Futteraufnahme soll während der Galtzeit hoch bleiben, aber energiearm sein. Wichtig ist weiter die schrittweise Gewöhnung der Pansenmikroben an die Startphasen-Ration zwei Wochen vor dem Abkalben.
Früherkennung Zu Laktationsbeginn ist die Früherkennung von Zysten der Schlüssel zum Erfolg. Der Milchfettund Eiweissgehalt in den ersten 100 Laktationstagen sowie das Fett-EiweissVerhältnis können auf Problemkühe hinweisen (Tabelle 1). Ein Ketontest zur Durchführung im eigenen Stall (egal ob Milch- oder Harntest) gehört zur Überwachung von Risikotieren. Einfach in der Anwendung liefert er rasch ein Ergebnis, bevor andere Ketosesymptome bemerkt werden können. Neben den fetten Kühen gehören auch Mütter von Zwillingen und Kühe mit einer gestörten Nachgeburtsphase, sprich mit Nachgeburtsverhaltung, Milchfieber, Lahmheiten, Gebärmutteroder Euterentzündungen zu den Risikotieren, weil sie rund ums Abkalben zu wenig fressen. Eine ungenügende Wirkstoffversorgung und ungünstige Verhältnisse im Stall verschärfen diese Problematik. Überbelegung, eine hohe Luftfeuchtigkeit, ein zu geringer Luftaustausch und eine ungenügende Wasserversorgung sind Faktoren, welche UFA-REVUE · 11 2012
die Futteraufnahme jeder Kuh reduzieren können.
In der integrierten Bestandsbetreuung durch den Tierarzt wird die Eierstocksfunktion der frischlaktierenden Kühe routinemässig untersucht. Zysten, die hierbei innerhalb der ersten 60 Tage nach dem Abkalben festgestellt werden, müssen notiert und nachkontrolliert werden. Sie bilden sich zu diesem Zeitpunkt häufig noch von selbst zurück. Tritt keine Selbstheilung ein oder werden Zysten im späteren Laktationsverlauf festgestellt, müssen sie behandelt werden. Betriebe, die ohne tierärztliche Bestandsbetreuung arbeiten, sollten alle Kühe untersuchen lassen, die in den ersten 80 Tagen nach dem Abkalben nicht von selbst in Brunst kommen. Nur so werden «stille Zysten» rechtzeitig entdeckt. Da Zysten durch ihre zum Teil enorme Grösse stark auf das umgebende Eierstocksgewebe drücken, kann es leicht geschädigt werden. Je schneller nach der Zystenentstehung eingegriffen wird, desto besser ist der Behandlungserfolg und umso geringer fällt die Schädigung des umliegenden Eierstocksgewebes durch die Zyste aus. Welche Therapie angewandt wird, richtet sich beim Einzeltier nach der Konsistenz beziehungsweise Zusammensetzung des Zystengewebes.
Verklebung des Eierstocks Das Abdrücken von Eierstockszysten mit der Hand wird kritisch gesehen. Dickwandige Zysten unter Umständen mit viel Kraftaufwand zu sprengen, heisst, Verklebungen des Eierstocks mit dem Eileiter zu riskieren, die häufig in Unfruchtbarkeit der Kuh enden. Eleganter ist, Eierstockszysten so früh wie möglich hormonell zu behandeln. Welche Hormonbehandlung zur Zystentherapie eingesetzt wird, ist Entscheidung des Tierarztes. Eine Methode ist beispielsweise das Einsetzen progesteronhaltiger Präparate in die Scheide der Kuh, die dort für sieben bis maximal zwölf Tage stetig Gelbkörperhormon an die Scheidenschleimhaut abgeben und dadurch den Zyklus blockieren. Wird der Progesteronträger wieder entnommen, läuft ein neuer Zyklus an, Brunst und Eisprung folgen. Das mechanische Entfernen der Zyste ist überflüssig! Da-
Tabelle 1: Risiken und Signale Erhöhtes Zystenrisiko Abbau von Körperkondition Energiemangel/Ketose
Rohfasermangel/Azidose
Eiweissüberversorgung Mineralstoffdefizit Vitaminmangel Pilzgifte Ungünstige Stallverhältnisse
Warnsignale > 1 Konditionspunkt abgebaut Milcheiweiss < 3.2 % Fett-Eiweiss-Quotient zu Laktationsbeginn > 1.5 Azetontest + Milchfett < 3.6 % Fett-Eiweiss-Quotient < 1 Eingeschränkte Pansentätigkeit: Kieferbewegungen < 55 pro Bissen Harnstoffwerte > 300 mg/l Mangel an Selen, Mangan, Kupfer, Zink Mangel an Vitamin E und ß-Carotin Hohe Mykotoxingehalte Hefebefall in der Silage Überbelegung Hitze Hohe Luftfeuchtigkeit Wassermangel
gegen verbessert eine Prostaglandininjektion 48 Stunden vor der Entnahme des Progesteronpräparats den Behandlungserfolg. Zeigen sich die Kühe in der nachfolgenden Brunst deutlich, werden sie wie üblich zwölf bis 24 Stunden nach Beginn des Duldungsreflexes besamt. Verläuft die Brunst still, sollten sie für einen guten Trächtigkeitserfolg 56 Stunden nach der Entnahme blind besamt werden. Der häufig beobachtete eitrige Ausfluss nach einer vaginalen Progesteronbehandlung ist die Folge der gereizten Scheidenschleimhaut und hat keine negativen Auswirkungen auf den Besamungserfolg. In den letzten Jahren wurde das sogenannte OvSynch-Verfahren zur Zystenbehandlung erfolgreich eingeführt. Durch Modifikationen konnte der Behandlungserfolg immer wieder verbessert werden.
Fazit Durch die hohe Bedeutung der Zystenkühe ist ein schnelles Erkennen und Abstellen der Risikofaktoren nach einer kompletten Analyse der Fütterungs-, Haltungs- und Managementfehler, die im Betrieb gemacht werden, unerlässlich. Der Hauptansatz liegt in • der Optimierung der Energieversorgung vor und nach dem Abkalben, • der Verbesserung der Futterqualität, • der bedarfsgerechten Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen sowie • dem Abschaffen von Faktoren, die die Futteraufnahme bremsen. 䡵
Autorin Dr. Jutta Berger, Swissgenetics, Team Reproduktion, 3052 Zollikofen. www.swissgenetics.ch
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NUTZTIERE
Berechnet, gemischt, gefressen? KÜHE FRESSEN SELEKTIV – je länger die Ration auf dem Futtertisch verbleibt, desto mehr. Eine Rolle spielt dabei die Häcksellänge der Raufutter. Insbesondere Erstkalbinnen müssen in ihrem Verzehrsverhalten beobachtet werden. Auf dem Betrieb Bühlmann, dessen Kühe heute über 10 000kg Milch pro Laktation produzieren, wurden beste Erfahrungen mit dem automatisierten Futternachschub gemacht.
Hansruedi Wicki
Zu den wirkungsvollsten Massnahmen für eine hohe Leistung und eine gute Gesundheit der Milchkuh gehört die Förderung eines hohen Verzehrs. Dabei müssen das Management, das Tier, das Futter und die Haltung betrachtet werden. Bekanntlich ist die berechnete, gemischte, gefressene und effektiv verwertete Ration nicht dieselbe. Je nach Entwicklung dieser Parameter müsste der Futterplan an die Einzelkuh angepasst werden. In der Praxis läuft es umgekehrt. Aufgrund der Milchleistung und -gehalte sowie der Kuhgesundheit wird auf Optimierungsbedarf in der Ration geschlossen («UFA Herd Support»).
Erstlingskühe verzehren im Vergleich zu ausgewachsenen Kühen bei gleicher Leistung um die 2 bis 3 kg weniger Grundfutter in der Trockensubstanz (TS). Die Milchleistung steigt in den ersten Laktationswochen stark an. Das geringere Pansenvolumen erschwert eine genügende Futteraufnahme, zumal auch ausgewachsene Kühe in der Startphase nicht immer genug fressen können, um ihren Bedarf zu decken. Zahlreiche Untersuchungen haben erge-
ben, dass die Verzehrssteigerung pro Kilogramm Mehrmilch nur 300 bis 400 g beträgt. Eine möglichst hohe Nährstoffkonzentration in der Ration lässt sich durch den Einsatz von Konzentraten wie UFA top-form und qualitativ hochstehende Grundfutter erreichen. Mit steigendem Lebendgewicht nimmt das Pansenvolumen pro 100 kg um rund 1 kg TS zu. Eine 590 kg schwere Erstlingskuh steigert ihr Gewicht je nach Rasse noch um 150 kg.
Genetik und Programmierung Die Grundlage für ein hohes Futteraufnahmevermögen wird bei der Selektion und Stierauswahl gelegt. Nächster Meilenstein ist die metabolische Programmierung des Kalbes in der Hochträchtigkeit und innerhalb der ersten sechs Lebensmonate (UFA-Revue 10/2012). Hohe Tageszunahmen bei jungen Kälbern zahlen sich mit höheren Lebensleistungen und längerer Nutzungsdauer bei der späteren Milchkuh aus. Auch das Management ums Abkalben beeinflusst das Verzehrsverhalten massgeblich. Die Erfolgsfaktoren sind bekannt: keine Verfettung Ende Laktation, hoher Verzehr in der Galtzeit, schrittweise Anfütterung «neuer» Futter, rechtzeitige Eingliederung in die Gruppe der laktierenden Tiere.
Eine der wichtigsten Massnahmen zur Verzehrsförderung ist die Ad-libitum-Fütterung und die mehrmalige Vorlage von frischem Futter. 76
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NUTZTIERE Die Verdaulichkeit und Struktur des Futters beeinflussen die Passagerate im Pansen. Mit gut abbaubarem Futter wird das begrenzte Pansenvolumen bald wieder frei. Doch zu schnell darf es nicht gehen. Zu wenig Fasern oder zu grosse Mengen an leicht verdaulichen Kohlenhydraten lassen den pH-Wert im Pansen (ohne entsprechende Proteinergänzung) fallen, was zu tiefen Milchfettgehalten, Klauen- und Fruchtbarkeitsproblemen führen kann. Energie-, proteinund stickstoffhaltige, schwer- und leichtverdauliche Futtermittel sollen ausgewogen über die ganze Fütterungszeit zur Verfügung stehen. Bestimmte Zusätze (z.B. Kräuter) können den Verzehr, auch unbeliebter Stoffe (z.B. Phosphor), zusätzlich fördern.
Viel Wasser im Futter verringert den Gesamtverzehr. Von kurzgeschnittener, angewelkter Silage wird 1 bis 1.5 kg TS mehr gefressen als von nasser, ungeschnittener. Der Verzehr sinkt aber auch, wenn die Kühe übers Futter und die Tränke zu wenig Wasser erhalten. In der
«Blache brachte 1000 kg mehr Milch» Mit einem Laktationsschnitt von 10 000 kg Milch (4.25 % Fett, 3.34 % Eiweiss) und Einzelkühen, die über 12 000 kg geben, stellt die Fütterung auf dem Betrieb von Xaver und Patricia Bühlmann, Römerswil (LU), höchste Anforderungen. Bemerkenswert ist die durchschnittliche Lebensdauer von zehn Jahren pro Kuh. Beste Erfahrungen haben Bühlmanns mit dem automatischen Futternachschub mittels einer elektrisch regulierbaren Blache gemacht. «Um rund 1000 kg pro Laktation nahmen die Milchleistungen dadurch zu», erinnern sie sich. Die Kühe können 24 Stunden fressen pro Tag und weniger beliebte Futterbestandteile nicht ungehindert wegschieben. Die Mischration aus Mais-, Grassilage, Luzerne, Rübenschnitzel und Mineralstoffen verteilt Xaver Bühlmann drei Mal täglich. Frühlings- und Herbstgras werden gemischt, um keine zu hohen Zuckergehalte zu riskieren. Über die Abrufstation erhalten die Kühe UFA 262 und 164F in der Startphase, das Proteinkonzentrat UFA 248 in der Produktionsphase sowie Emd (2. oder 3. Schnitt) zur freien Verfügung. UFA 262 enthält Propylenglykol, Kräuter und – wie auch UFA 164F – Lebendhefen
Startphase säuft eine Kuh etwa 150 l Wasser pro Tag. Bei Dürrfutter-Rationen muss die Flüssigkeit vorwiegend via Tränke aufgenommen werden können.
Lange Fresszeiten und mehrmaliges Vorlegen frischer Futter animieren die Tiere zum Fressen. Je besser das Grundfutter und je günstiger die Haltung der Kühe, desto geringer fällt die Grundfutter-Verdrängung durch Kraftfutter aus. Qualitätsmängel, etwa durch Buttersäuregärung oder Verschmutzung, verringern den Appetit. Nicht zuletzt wird die Futteraufnahme auch die Fressplatzgestaltung beeinflusst. Ideal ist eine glatte, säurefeste, eckenlose und saubere Oberfläche der Krippe. Ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 erleichtert rangniederen Kühen den Zugang zum Futtertisch. So kommt alles weg Jetzt frisst die Kuh viel. Aber nimmt sie alle Komponenten so auf, wie sie es gemäss Futterplan sollte? Je länger die Ration auf dem Futtertisch verweilt, desto häufiger tritt selektives Fressen auf. Das bestätigen Erhebungen der VersuchszenUFA-REVUE · 11 2012
zur Förderung der Pansenaktivität. In den Futteranalysen nach UFA W-FOS werden die Mineralstoffe berücksichtigt, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Alle 14 Monate ein Kalb Gute Kühe decken Bühlmanns mit gesextem Samen, so dass mit 90 % Sicherheit ein Kuhkalb resultiert, den Rest mit Fleischrassen, um hohe Kälberpreise zu lösen. Das Ziel «ein Kalb pro Kuh und Jahr» relativiert sich bei Hochleistungstieren mit guter Persistenz. «Zu lange, aber auch zu kurze Leerzeiten wirken sich nachteilig aus; alle 14 Monate ein Kalb genügt», findet Xaver Bühlmann.
tren Futterkamp und Triesdorf, wo Rationen mittels Schüttelbox analysiert wurden (gemäss «Elite»). Kühe bevorzugen die Feinanteile der Ration, während lange Partikel zurückbleiben. Aus den Versuchen wurden für Mischrationen einige Tipps formuliert: • Weniger beliebte Futter wie Stroh kurz häckseln und gut untermischen. (Luzerne eignet sich wegen höheren Gehalten grundsätzlich besser). • Bei homogenen HorizontalmischerRationen ist die Selektionsgefahr tiefer als mit Haspelmischern. Freifallmischer haben ein Problem, wenn beispielsweise lange Grassilage mit Mischfutter gemixt werden muss. • 38 bis 45 % TS in der Ration.
Fazit Kurzfristig lässt sich ein hoher Verzehr aller nötigen Futterkomponenten durch eine ausgeglichene, sorgfältig zubereitete, qualitativ hochstehende Ration fördern, die auf kuhgerechte, hygienische Krippen mehrmals pro Tag frisch vorgelegt wird. Mittel- und längerfristig spielen auch das Management der Aufzucht, rund ums Abkalben sowie die Zuchtstrategie eine Rolle. 䡵
Neben der Futterzubereitung kümmert sich Xaver Bühlmann vorwiegend um die 320 Mastschweine und das betriebseigene Lohnunternehmen, während seine Frau Patricia die 90 Milchkühe betreut.
Autor Hansruedi Wicki, UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee, berät Kunden der LANDI Oberseetal, Nidund Obwalden. Neue UFA-Ratgeber zeigen die Kriterien für pansensynchrone Milchviehrationen auf. Fragen Sie in Ihrer LANDI oder beim UFABeratungsdienst. www.ufa.ch
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GENETIK NUTZTIERE
Eine Kuh, zwei Bewertungen DIE ZUKUNFT REGIONALER VIEHSCHAUEN ist ungewiss. Ernst Thomet nutzt Ausstellungen, um seine Red-Holstein-Genetik für den Verkauf zu positionieren und sich mit Züchtern auszutauschen. Nicht optimal findet er, dass die Kuhgrösse bei der Linearen Beschreibung und der Punktierung unterschiedlich beurteilt wird. Differenzen gibt es auch in der Bewertung des Milchcharakters und der Substanz.
Gudrun, die über 108 000 kg Milch auf dem Buckel hat, kalbt jeden Moment. Das Kleine kommt in Hinterendslage. «Geht ruhig in die Stube für das Gespräch, ich schaue zu Gudrun», meint Sohn Gerhard Thomet, der den Betrieb leitet, sich die Arbeiten im Milchviehstall mit Vater Ernst teilt und – mit Unterstützung seiner Mutter Therese – die Legehennen betreut.
Mit Simmentaler begonnen Sogleich fällt die Diskussion auf die Genetik. Ernst Thomet ist ein begeisterter Züchter. Im 1972 hatte er den Betrieb übernommen und mit Simmentalern begonnen. Im Lauf der Zeit erhöhte er den Holstein-Blutanteil. Heute stehen noch drei Fleckviehkühe im Stall, der Rest gehört der Red-Holstein-Rasse an. «Stadel hat mir viel gebracht»,
Das Beste für Top-Kühe Der Futterplan auf dem Betrieb Thomet wird nach UFA W-FOS berechnet. Dieses Fütterungssystem berücksichtigt die Fermentationsgeschwindigkeiten und –anteile der eingesetzten Futter im Pansen. Die Ergänzungsfutter können dadurch gezielt ausgewählt werden. Anhand der Resultate aus den Milchkontrollen wird die Ration überprüft und bei Bedarf optimiert. Die Winterration setzt sich auf dem Betrieb Thomet aus Gras-, Maiissilage, Zuckerrübenschnitzel und Dürrfutter zusammen. Ausgeglichen wird mit dem Eiweisskonzentrat UFA 248, ergänzt mit dem Milchleistungsfutter UFA 242. Während der Vegetationsperiode gehen die Kühe halbtags auf die Weide. Die Mineralstoffergänzung erfolgt – neben Viehsalz – mit dem Vitamin-Spurenelement-Konzentrat UFA 990 und während der Laktation mit Minex 976. Minex 976 enthält organische Spurenelemente (besser verfügbar) und Biotin (Klauen-, Eutergesundheit). Dank spezifischem Rezept und Expanderstruktur ist es besonders schmackhaft und wird also nicht nur verabreicht, sondern auch gefressen. Mit seinem tiefen Kalziumgehalt eignet sich UFA 990 für die Galtzeit. Es füllt den Speicher mit wertvollen Spurenelementen (Jod, Kobalt, Kupfer, Mangan, Selen, Zink) und reduziert die Gefahr eines Mankos nach dem Abkalben. Die wichtigen Vitamine A und E stärken das Immunsystem. Vitamin D wirkt Milchfieber entgegen. Um Ketose (Azeton) zu vermeiden, füttert der Betrieb Thomet vor und nach dem Abkalben UFA-Ketonex. UFA-Ketonex enthält 30% Propylenglykol und ist in Würfelform verfügbar. Dadurch entfällt das mühsame Einschütten von Propylenglykol. Martin Ruchti, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen 78
sagt Ernst Thomet. Weniger überzeugt hat ihn Rubens. Dieser Stier vererbe zwar aussenordentlich starke Euter, aber auch suboptimale Becken. Dennoch: Miss Mittelland 2012 (Zollikofen und Worben), Erlanda, hat Rubens zum Grossvater. Rekordkuh des Betriebs ist Esmeralda mit einer Lebensleistung von 120 000 kg. Der Herdenschnitt beläuft sich auf 9555 kg Milch pro Laktation. Aktuell favorisiert Ernst Thomet Stiere wie Acme, Bental, Ralstorm, Red-Boy oder Savard. Angestrebt wird eine ausgeglichene Kuh, die sowohl exterieurals auch leistungsmässig überzeugt.
Vorteil für Verkauf Seit der Betriebsübernahme 1972 ist Ernst Thomet an Viehschauen dabei. Nachdem der Viehzuchtverein Wangental 2010 mit der Schaudurchführung aufgehört hatte, präsentiert er seine Kühe im Frühling und Herbst als Gast beim Zuchtverein Niederbottigen. Als Zuchtbetrieb könne man so die Bekanntheit steigern, was für den Tierverkauf von Vorteil sei. Darüber hinaus schätzt Ernst Thomet den Austausch unter Züchtern und den traditionellen Charakter der Schauen. Pro Jahr werden rund sechs Kühe an Auktionen verkauft. Dazu ist unter anderem das Scheren der Kühe (inklusive
Betriebsspiegel Thomet Gerhard und Claudia, Yannick und Michelle, 3176 Neuenegg Nutzfläche: 17.5 ha, Talzone Tiere: rund 22 Milchkühe (Red Holstein, Swiss Fleckvieh), Jungvieh; 2200 Legehennen (Freiland) Pflanzenbau: Wintergerste und -weizen, Silomais, Zuckerrüben, Kunst- und Naturwiesen Arbeitskräfte: Gerhard, Ernst und Therese Thomet
Ernst, Therese, Michelle, Claudia, Gerhard und Yannick Thomet (v.l.).
Kopf und Ohren) sowie eine Auffuhrgebühr von 50 Fr. pro Tier erforderlich.
Unterschiedliche Systeme Nicht ganz glücklich ist Ernst Thomet über die unterschiedliche Beurteilung bei der Punktierung (Viehschau) und der Linearen Beschreibung: «Mir scheint, die Linear AG bevorzugt grössere Red-Holstein-Kühe ein bisschen». Zudem würden scharfe Milchtypen tendenziell besser beurteilt (siehe Kasten).
Die Revision der Tierzuchtverordnung bringt die Finanzierung von Viehschauen in Gefahr. Gemäss Bundes11 2012 · UFA-REVUE
GENETIK NUTZTIERE
Erlanda ist Miss Mittelland 2012 geworden. Die Blitz-Tochter hat in der ersten Laktation 8144 kg Milch bei 4.38 % Fett und 3.52 % Eiweiss gegeben.
Erna ist die Mutter von Erlanda. Die Rubens-Tochter erreichte in der dritten Laktation eine Milchleistung von 11 771 kg.
Milchcharakter und Substanz
amt für Landwirtschaft (BLW) sind in der Vernehmlassung rund 100 Stellungnahmen eingegangen. Viele würden die Erhaltung bisheriger Massnahmen oder neue Beiträge, etwa für eine Leistungsprüfung «Gesundheit» im Rindviehbereich oder «Ebergeruch» im Schweinebereich fordern. Das BLW hat den Zuchtorganisationen signalisiert, dass für alle Betragsänderungen Übergangsfristen vorgesehen werden, damit genügend Zeit für die Vorbereitung bleibt. Den definitiven Beschluss fällt der Bundesrat.
«Vergisst das Essen»
Manche Züchter möchten Viehschauen nicht missen. Aber lohnt sich der damit verbundene Aufwand? Freude an der Sache sei schon wichtig, räumt Ernst Thomet ein, der gern Zeit mit den Kühen verbringt. «Manchmal vergisst er sogar das Essen», ergänzt seine Frau Therese. Aus der Präsenz im Stall ergibt sich eine gute Tierbeobachtung. Störungen werden rasch erkannt, Behandlungen rechtzeitig eingeleitet. Das wirkt sich positiv auf die Herdengesundheit aus.
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In der Linearen Beschreibung (LBE) von (Red-)Holstein-Kühen fliesst der Milchcharakter in den Block «Format und Kapazität» ein. «Milchtypen haben mehr Volumen bei gleicher Grösse, Tiefe und Breite und zeigen oft höhere Leistungen», erklärt Timothée Neuenschwander von der Linear AG, welche die LBE durchführt. Der Milchcharakter sei eine Beschreibung der Rippen in vier Dimensionen: Winkel (Schräge, seitlich gesehen), Öffnung (Wölbung, von hinten gesehen), Abstand (zwischen den Rippen) und Qualität (flache Knochen). Bei der Punktierung an Schauen wird der Milchcharakter nicht erfasst, kann jedoch in der Beurteilung der Körperpartien, ein Kriterium für die Position «Rahmen», eine Rolle spielen. Die Substanz einer Kuh wird bei der LBE als BCS (Body condition score) gemessen, um die Stoffwechselstabilität zu beurteilen. Das Resultat fliesst in die Zuchtwertschätzung ein, beeinflusst aber die Einstufung nicht. Bei der Schaupunktierung wird die Bemuskelung innerhalb der Position «Rahmen» bewertet.
«Milchfieber und Azidose sind bei uns kaum ein Thema», stellt Ernst Thomet fest. Ketose komme ebenfalls nur selten vor. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Empfehlungen der Fütterungsberatung genau umgesetzt wer-
den (siehe Kasten). Auf eine korrekte Klauenpflege zwei Mal pro Jahr wird hoher Wert gelegt, auch bei Rindern.
Zukunftsfragen Gerhard Thomet mag Kühe ebenfalls, ist aber je nach Milchpreisentwicklung auch für andere Betriebszweige offen. Seine Frau Claudia arbeitet 60 % als Krankenschwester. Mit den kleinen Kindern, der Milchviehzucht und der Legehennenhaltung fällt viel Arbeit an, wenn die Eltern mal nicht mehr wie heute mitarbeiten können. «Zur Abweidung der Hügel macht die Rindviehhaltung auf unserem Betrieb aber sicher Sinn», hält Gerhard fest. «Glück ist nötig» Nach dem Interview verrät ein Blick in den Stall sogleich: Die Geburt ist erfolgreich verlaufen. Gudrun hat zum elften Mal gekalbt. Es ist ein gesundes Ralstorm-Kuhkalb zur Welt gekommen. Sei es bezüglich Zucht oder Tiergesundheit – «etwas Glück ist nötig», sagt Ernst Thomet zufrieden, während er Gudrun eine Portion frisches Futter verabreicht. 䡵
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee.
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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE
Trend zu Systemlösungen AN DER EUROTIER 2012 gibt es zahlreiche Neuigkeiten zu bewundern. Mit Gold ausgezeichnet wurden ein innovatives Melkmodul, ein Kuhaktivitäts-Erfassungssystem sowie ein automatisches Verfahren zur Messung von Tiergewichten und der Körperkondition.
Vom 13. bis 16. November findet in Hannover die EuroTier statt. Mit über 2300 Ausstellern aus 51 Ländern – davon 20 aus der Schweiz – meldet die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) einen Anmelderekord. Die Veranstalter führen dies darauf zurück, dass der Agrarwirtschaft langfristig gute Perspektiven prognostiziert werden. Auf der gewachsenen Ausstellungsfläche der EuroTier (24 ha) werden rund 160 000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
Weitere Neuheiten Um bei Aufzuchtkälbern die Gewebeentwicklung (Leber, Euter usw.) in den ersten 40 Lebenstagen mit einer intensiven Fütterung zu unterstützen, hat Förster-Technik das «CalfRail»-System entwickelt, welches die vollautomatische Ernährung von Kälbern in Einzelhaltung ermöglicht. Eine servounterstützte Schlauchpumpe fördert die Tränke vom Vario-Automat bis in den Nuckel. Bis zu 32 Einzelhaltungskälber können mit einer Saugstelle versorgt werden. Ein in der Antenne eingebauter Sensor misst die Umgebungstemperatur. Liegt die gemessene Temperatur unter dem im Kälbertränkeautomaten eingegebenen Sollwert, wird dem Kalb entweder eine höhere Tränkemenge oder eine höhere Tränkekonzentration verabreicht. Trioliet hat die Strohgebläse an den Futtermischwagen «Solomix P» optional mit einem Wassersprinkler ausgestattet. Der Sprinkler reduziert die Staubbelastung beim Einstreuen. Bei der Innovation «Flexible Green Feeding» von Cow-welfare handelt es sich um biegsame Abtrennungsrohre am Futtertisch. Das Risiko für Druckstellen und Verletzungen sinkt. Schon länger wird das flexible, aber – wie die Hersteller betonen – «stabile» Material auch für Liegeboxenabtrennungen angeboten. Die Heiniger AG lanciert auf den Saisonstart 2012 die Rinderschermaschine «Xperience», die mit einem Permanentmagnetmotor der neuesten Generation ausgestattet ist. Die 1.2 kg leichte Maschine mit Soft-Grip-Oberfläche sei kräftig, leise, passe dank spezieller Ergonomie gut in die Hand und weise dank glasfaserverstärktem Gehäuse eine hohe Langlebigkeit auf.
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300 Erfindungen Für den Innovationswettbewerb sind 300 Erfindungen eingereicht worden. Laut Eberhard Hartung, dem Vorsitzenden der EuroTierNeuheitenkommission, ist ein Trend zu Systemlösungen erkennbar. Produkte und Verfahren werden miteinander verknüpft, Prozesse nachvollziehbar dargestellt – mit dem Ziel, das Tiermanagement zu verbessern und Energie zu sparen. Im Folgenden wird eine Auswahl aus den fünf gold- und 19 silberprämierten Innovationen präsentiert. Erfahrungsgemäss setzen sich etwa 80% der prämierten Neuheiten am Markt durch.
Das Melkplatzmodul «DairyProQ» (Gold) von GEA Farm Technologies übernimmt alle Schritte des Melkprozesses vollautomatisch: vom Ansetzen über die Zitzenreinigung, die Vormelkprobe, das Melken bis hin zum Zitzendippen und zur Abnahme der Melkbecher. Grössere Milchviehanlagen können diese Technik als Schritt in die Automatisierung der schweren Melkarbeit nutzen, ohne die geregelten Arbeitsprozesse und sonstigen Verfahren umstellen zu müssen.
Zur schnellen Mastitisdiagnose hat die Frim Tec GmbH den «eProCheck 2.0» (Silber) entwickelt. Mit dem neuen Elisa-Test kann der Landwirt selbst die Rohmilch analysieren. Das Protein Haptoglobin reagiert schon zu Beginn von entzündlichen Reaktionen. Der Schnelltest liefert wertvolle Zusatzinformationen für die Gesundheitsüberwachung, zum Beispiel bei frischmelkenden Kühen.
Das «RumiWatchSystem» (Gold) dient zur Gesundheitsüberwachung bei
Der «DairyProQ» passt in verschiedenste Melkstandtypen.
Milchkühen. Es zeigt Veränderungen der Wiederkau-, Fress- und Wasseraufnahmeaktivität sowie der Lokomotion und des Ruheverhaltens schnell und verständlich auf. Beispielsweise kann durch Erkennen einer reduzierten Anzahl Kauschläge auf Verdauungsstörungen oder Fehler in der Ration geschlossen werden. Die gemeinsame Entwicklung von Agroscope und Itin & Hoch besteht aus einer Halfter mit Nasenbandsensor, einem Pedometer am Bein und einem Sender- und Empfängercomputer. Der geringe Energieverbrauch ermöglicht eine Einsatzdauer von bis zu zwei Jahren mit einem Batteriesatz.
Automatisches Body condition scoring «optiCOW» (Gold) ist ein vollautomatisches Modul zur 3D-Vermessung von Milchkühen. Mit dieser bildverarbeitenden Technik der Firma Hölscher + Leuschner kann die Fettbildung und -mobilisierung jeder einzelnen Kuh über die gesamte Laktation objektiv dargestellt werden.
Bei der iVET-Geburtsüberwachung für Rinder (Silber) wird zu Beginn der Geburt ein Sensor in der Scheide durch die Fruchtblase und das darin befindliche Kalb nach aussen gedrückt. Die Lageänderung des Systems wird durch den Licht- und Temperatursensor 11 2012 · UFA-REVUE
STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE registriert. Anschliessend geht ein Signal per Sprachnachricht und SMS an bis zu zwei vorprogrammierte Mobilfunknummern.
Prozess- und Energieffizienz Mit «DairyProView» (Silber) hat GEA eine Software entwickelt, die alle Bereiche und Arbeitsprozesse des Michviehbetriebs (Stall-, Treibe- und Melkbereiche) in Echtzeit visualisiert, um das Herdenmanagement zu erleichtern. Beim «Barn System Controller» (Silber) von DeLaval handelt es sich um eine Systemlösung zur Steuerung elektrisch angetriebener Aggregate, wie zum Beispiel für Windschutznetze, Ventilatoren, Befeuchtungskühlung, Entmistung und Beleuchtung. Zur Optimierung der Verfahrensabläufe lassen sich die Aggregate aufeinander abstimmen, so dass zum Beispiel bei starker Querlüftung die Befeuchtungskühlung automatisch deaktiviert wird. Der «Farm Power Manager» (Silber) ist eine Software zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs. Leistungsdaten elektrischer Geräte werden von einem zentralen Computer anschaulich dargestellt.
Bequeme Bugschwelle Die Elastizität von Gummi und die Geschmeidigkeit von Wasser sind im «Aqua Board» (Silber) kombiniert. Die wassergefüllte Bugschwelle gestattet es der Kuh, das Vorderbein in der Liegebox zu strecken. Die
SowCheck-Detektion
(Silber) von Big Dutchman erkennt rauschige Sauen in Gruppenhaltung.
Das «RumiWatchSystem» ist ein wertvolle Entscheidungsgrundlage für Tierhalter, Berater und Bestandstierärzte.
Weltweit das Top-Event für Tierhaltungs-Profis
Die neue Silofolie «Polydress O2 Barrier 2» (Silber) kombiniert erstmals die zur Abdeckung von Fahrsilos üblicherweise eingesetzte Unterziehfolie mit der darauf abgelegten Silofolie. Beide Folien sind miteinander verbunden und trennen sich erst nach der Aufbringung durch die Feuchtigkeit des Siliergutes.
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Innovative Ideen – ausgezeichnete Technik
Die selbstfahrenden Mischwagen «Verti-Mix» (Silber) von Strautmann verfügen über ein neuartiges Entnahmekonzept. Während die Silage strukturschonend mit einem Schneidschild aus dem Silo gelöst und ohne mechanische Belastung über eine stumpfe, mit Schneckensegmenten bestückte Förderwalze zum Elevatorband befördert wird, können durch Abklappen des Schneidschilds lose Schüttgüter mit der Förderwalze direkt aufgenommen werden. UFA-REVUE · 11 2012
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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE Das «OptiScan»-Gerät ermöglicht eine genaue gewichtsbezogene Vermarktung und einen schnellen und tierschonenden Wiegevorgang.
Der Düsser Wühlturm (Silber) ist ein Beschäftigungsautomat für Schweinegruppen, mit dem beispielsweise Stroh, Heu oder Silage verabreicht werden können. Durch eine einfache Einstellmöglichkeit am Automaten ist eine gezielte Mengensteuerung möglich.
Zu belegende Tiere werden über die Futterstation ausselektiert. Das Softwaretool «BigFarmNet» (Silber) unterstützt die Gesundheitskontrolle in Sauengruppen. Die Software dokumentiert die Besuchsreihenfolge und Fresszeitpunkte einzelner Tiere an der Abrufstation.
Um ein mobiles Wägesystem mittels 3D-Kameratechnik für Mastschweine handelt es sich beim «optiScan» (Gold). Das Handgerät wird zirka drei Sekunden über das Mastschwein gehalten. Eine 3D-Kamera misst die Konturen des Schweinekörpers und berechnet das Tiergewicht.
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Verschiedene Mischungen pro Abteil Weda hat für Flüssigfütterungen, die mit Stichleitungen arbeiten, eine neue Steuerung entwickelt. Ab einem Tiergewicht von 55 kg können hiermit nacheinander verschiedene Mischungen verfüttert werden. Für Einrohr-Trockenfütterungsanlagen bietet auch die Firma Lührs ein System an, das die Verabreichung unterschiedlicher Mischungen in einem Abteil ermöglicht. Beide Neuheiten (Silber) sind kostengünstig nachzurüsten. Bei Seilscheiben- und Kettenförderern darf das Transportrohr nur zu zirka 50 % gefüllt sein, da sonst der Antriebswiderstand der Anlage zu hoch wird und allenfalls die Anlage zum Stillstand
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kommt. Mit dem Futteraufnahmetrichter «Batch» (Silber) von Schauer Agrotronic entnimmt eine Schnecke nur dann Futter aus dem Silo, wenn kein Futter aus dem Rücklauf zurückkommt.
Kotbandkorrektur Bei ungleichmässiger Beladung ist bei Kotbändern im Geflügelstall eine Korrektur der Vorspannung erforderlich, da beim Reiben der Bänder an den Führungen Schäden entstehen. Mit einem neuen Verfahren von Big Dutchman (Silber) werden Unregelmässigkeiten automatisch korrigiert, was die Gefahr der Kotbandbeschädigung deutlich reduziert.
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Mehr zur EuroTier www.eurotier.ch
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NUTZTIERE
Effizienz in der Grossviehmast TORO W-FOS Hohe Qualitätsanforderungen und das wirtschaftliche Umfeld führen dazu, dass die Munimast immer spezialisierter und professioneller wird. Moderne Managementinstrumente wie das neue Fütterungssystem Toro W-FOS helfen, die Futterkosten zu senken und die Verkaufsmargen zu erhöhen.
Alex Barenco
Michel Dromard
Seit Jahren werden die UFA-Milchviehrationen mit Hilfe des Fütterungssystems W-FOS (wahr fermentierbare organische Substanz) berechnet. Aktuell testen einige Grossviehmast-Betriebe den Toro W-FOS Rationenplan. Neben bekannten Werten wie NEV, RP, APDE, APDN und RP/NEV, welche die Basis für die Berechnung und den Ausgleich der Ration bilden, werden dabei auch die Fermentationsprozesse berücksichtigt.
Die Fermentationsprozesse im Pansen spielen in der Bereitstellung der Nährstoffe für die Tiere eine sehr bedeutende Rolle. Ein Grossteil des Energieund Proteinbedarfs wird durch Substanzen aus der Pansenfermentation ge-
Drei Stunden für 110 Muni Der alljährlich stattfindende Swiss Beef Anlass gibt Rindviehmästern fachliche Impulse, vermittelt neue Ideen und fördert den Austausch unter Branchenkennern. Dieses Jahr wurde diese Veranstaltung in der Romandie durch die UFA Puidoux organisiert. Rund 200 Personen fanden sich anfangs September in Nuvilly auf dem Betrieb «Au Coutset» von Nicole und Sepp Rupper ein. Die Familie Rupper hat in der Munimast einen Erfahrungsschatz von 40 Jahren. Der Betrieb «Au Coutset» umfasst diverse Aktivitäten: • 110 Munimastplätze, Terra Suisse (Abtränken, Mast und einige Remonten) • Pouletmast-Halle mit 850 m2 • Arbeiten für Dritte im Rahmen einer Maschinengemeinschaft (= Hauptaktivität bezüglich Zeitaufwand) • Pflanzenbau: Brotweizen, Gerste, Zuckerrüben, Silomais, Zwischenkulturen, Ökofläche Die Familie Rupper strebt eine hohe Arbeitsproduktivität an. Eine Person setzt pro Tag ein limitiertes Zeitfenster von drei Stunden für die Kälberaufzucht und die Mastmuni ein. Dazu ist ein zielgerichtetes Management unerlässlich. Das UFA-Toro-Programm, welches Futteranalysen, Fütterungspläne, einen Wägedienst sowie jährliche Betriebsauswertungen umfasst, bietet hierbei eine willkommene Hilfestellung.
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deckt. Flüchtige Fettsäuren und Mikrobenmasse, die im Pansen produziert werden, stellen wichtige Energie- und Proteinquellen dar.
Verhältnisses wird die Synchronität und Stabilität des Pansens beurteilt.
Die
tionen führen zu einer verbesserten Fut-
Rationszusammensetzung
Gut für Mast- und Schlachtleistung Nach W-FOS ausgeglichene Ra-
beeinflusst die Fermentierung entscheidend. Anhand des W-FOS-Systems werden diese Einflüsse beschrieben und können in der Rationsberechnung einbezogen werden. Von jedem Futtermittel werden die Fermentationsdynamiken von Kohlenhydraten und Proteinen im Detail dargestellt:
Was wird fermentiert? • Wahre fermentierbare organische Substanz (WFOS) – Wahr fermentierbares Rohprotein (WFRP) – Wahre fermentierbare Kohlenhydrate (WFKH).
Wie schnell wird fermentiert? • Schnell fermentierbar (< 1 Stunde) (SFKH, SFRP) • Mittelschnell fermentierbar (1 – 12 Stunden) (MFKH, MFRP) • Langsam fermentierbar (> 12 Stunden) (LFKH, LFRP)
Damit der Pansen korrekt funktioniert, sind insbesondere die Werte SFKH und SFRP bedeutend. Bei zu hohen SFKH-Gehalten besteht die Gefahr einer Pansenübersäuerung. Enthält die Ration dagegen zu viel SFRP, steigen die Harnstoffwerte im Blut. Ein Teil des gefütterten Stickstoffs wird ausgeschieden statt verwertet. Das ist ökonomisch und physiologisch ungünstig. Wichtig ist auch das Verhältnis zwischen SFRP und SFKH. Anhand dieses 11 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERE terverwertung. Die Produktion von flüchtigen Fettsäuren und mikrobiellem Protein wird erhöht, Nährstoffverluste (Stickstoff) nehmen ab. Von der höheren Fütterungseffizienz profitieren die Mastleistung und die Schlachtqualität. Gegenüber tiefer klassierten Tieren sind C- und H-Muni deutlich wirtschaftlicher, wie die Auswertungen auf dem Betrieb Rupper (Kasten, Grafik) verdeutlichen: • Plus 60 g Tageszuwachs • 16 Tage kürzere Umtriebsdauer, was die Marge pro Mastplatz und Jahr um 9 Fr. erhöht
Remonten oder Tränker zukaufen? Auf dem Betrieb Rupper wird die beste Bruttomarge pro Platz und Jahr mit abzutränkenden Kälbern erzielt, wie die Auswertung zeigt. Allerdings ist der unterschiedliche Zeitaufwand zwischen Ausmast und Abtränken zu berücksichtigen. Remonten erreichen in der Regel gute Zunahmen, kurze Umtriebszeiten und hohe Differenzen zwischen Verkauf- und Kaufpreis pro Masttag. Mit Blick auf diese Kriterien sind Remonten wirtschaftlicher. Noch genauer lässt sich die Rentabilität beurteilen, indem der Tagesverzehr und die Futtereffizienz hinzugezogen werden. Remonten mit hohem Ankunftsgewicht fressen viel. Wenn sie das Futter aber dank W-FOS effizient in Zuwachs umwandeln, hat das keinen negativen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit.
Grafik: CH-Tax 106 Muni des Betriebs Rupper T+
Tabelle: Wirtschaftlichkeit pro Bucht
T
H
T– C A
Sepp Rupper, Nuvilly, strebt in der Munimast eine hohe Arbeitsproduktivität an.
Gewichte: ≤ 280 – 300 kg = 54 %, 300 – 310 kg = 21 % > 310 kg = 25 % Deckungsgrad: 3 = 70.8 %, 2 = 27.4 %
Kälber fürs Abtränken
Mastmuni bei Tränkerzukauf
bei Remontenzukauf
Differenz «Verkauf – Kauf» pro Tier (Abgänge einkalkuliert) 408 Fr. 1381 Fr. 962 Fr. Differenz «Verkauf – Kauf» pro Tag 5.59 Fr 4.62 Fr 4.74 Fr Grund- und Kraftfutterkosten (Abgänge einkalkuliert) 3.10 Fr 3.39 Fr 3.72 Fr Bruttomarge pro Tier 1 138 Fr 450 Fr 264 Fr Bruttomarge pro Platz und Jahr 692 Fr 549 Fr 475 Fr 1 Bruttomarge = Verkaufserlös – Direktkosten (Futter, Tierarzt, Stroh, Diverses)
• Plus 11 kg Schlachtgewicht pro Muni • Plus 0.57 Fr. pro Masttag, also plus 214 Fr. pro Muni
Fazit Anhand des W-FOS Systems können Grossviehmast-Rationen wie folgt verbessert werden: • Finanzielle Optimierung der Mischungen = bessere Nutzung der Ressourcen • Vollständigere Verwertung von Kraftund Raufutter = Senkung der Futterkosten • Reduzierter N-Verlust = Senkung der Futterkosten, Steigerung der Düngewirkung • Weniger Pansenazidose = bessere Futterverwertung und Tiergesundheit • Höhere Mast- und Schlachtleistungen = mehr Arbeitsproduktivität und Wirtschaftlichkeit. 䡵
Autoren Alex Barenco, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee. Michel Dromard, Ressortleiter Rindviehfütterung im UFA-Beratungsdienst, 1070 Puidoux. www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Ist jedes satt? DAS MANAGEMENT DER GITZI gehört zu den wichtigsten Schrauben, mit denen die Wirtschaftlichkeit in der Ziegenhaltung verbessert werden kann. Viel über den Gesundheitszustand der Einzeltiere sagt ihr Appetit aus. Beim Tränken mit der Flasche oder auch bei Tränkeautomaten mit Einzeltiererkennung lässt sich die Milchaufnahme einfach kontrollieren.
Martin Baumeler
Alfred Erni
Ziegenmilch ist eine wachsende Nische. Auch Gitzifleisch hat Potenzial, enthält es doch nur wenig Fett und ist cholesterinarm. Zu den Herausforderungen in der Ziegenzucht gehört das Management der Jungtiere.
Eine erfolgreiche Aufzucht und Mast beginnt bei der bedarfsgerechten Fütterung der Mütter. Stresssituationen um die Geburt sind zu minimieren durch das rechtzeitige Umstallen in eine Bucht ohne Zugluft, wenn möglich mit Blickkontakt zur bekannten Umgebung, und eine schrittweise Anfütterung der Startphasenration. Zu beachten ist auch die Selen- und VitaminE-Versorgung.
Kontrolle der Tränkeaufnahme Am besten erhält das Gitzi bereits innerhalb der ersten Lebensstunde eine Kolostrumgabe. Am ersten Lebenstag wird
das dreimalige Vertränken von je 50ml Kolostrum empfohlen. Die Kontrolle der Tränkeaufnahme gehört zu den wichtigsten Massnahmen. Eine ungenügende Mineralstoffversorgung der Mutter, Sauerstoffmangel während der Geburt oder Verletzungen können den Saugreflex beeinträchtigen. Wo die Gitzi nach der Geburt beim Muttertier verbleiben, sollte das Euter kurz angemolken werden, um eingedickte Biestmilch zu entfernen und eine Verstopfung der Zitzen zu vermeiden. Mit Vorteil werden Gitzi früh von ihren Müttern getrennt, um Zitzenverletzungen vorzubeugen.
Wie einfrieren? Für den Fall, dass es an Kolostralmilch fehlt, soll auf eingefrorene Reserven zurückgegriffen werden können. Für das Einfrieren eignet sich Kolostralmilch aus gesunden Eutern von älteren Tieren. Die Biestmilch wird in Joghurtbecher à 150 ml abgefüllt und
in einem verschlossenen Gefrierbeutel (gegen Gefrierbrand) eingefroren. Das Auftauen erfolgt im Wasserbad (maximal 40 °C) und keinesfalls mittels Mikrowellenherd, weil Teile der Milch dadurch zu stark erhitzt und zerstört werden können. Zur Not bieten Tierärzte auch Kolostrum-Ersatzprodukte an.
Unterkühlungsalarm Eine zu späte Kolostrumgabe wirkt sich auf das Immunsystem und die Darmtätigkeit negativ aus und es kann ein Energiedefizit entstehen. Fehlt es den Gitzi an Energie, kühlt sich ihr Körper ab. Vorbeugen kann das Ansetzen ans Muttertier oder das Schöppeln von Kolostrum sowie eine gut eingestreute, zugluftfreie Bucht mit Ferkellampe. Haben sie kalt, liegen die Gitzi aufeinander und es besteht Erdrückungsgefahr. In schlimmeren Fällen (Körpertemperatur unter 37.5°C) muss ein Gitzi langsam aufgewärmt und vom Tierarzt mit Glukose versorgt werden.
Kuhmilch und Pulver Ab dem zweiten Lebenstag erfolgt der schrittweise Wechsel von Ziegen- auf Kuhmilch und Milchpulver oder Wasser und Milchpulver. Für Milchpulver sprechen Kostengründe. Mit der Ablieferung der Ziegenmilch resultiert eine höhere Wirtschaftlichkeit. Ein Drittel der Schweizer Ziegenmilchproduzenten ziehen Gitzi mit Milchpulver auf. Je nachdem, ob und wie viel Kuhmilch eingesetzt wird, erfolgt die Wahl einer entsprechend rezeptierten Ergänzungsmilch. Vital und gesund dank einer angepassten Fütterung und Haltung. 86
Exakt dosiert Der Einsatz von Milchpulver muss fachgerecht erfolgen. Insbesondere ist auf die richtige Dosierung zu achten (Tabelle), um Durchfall 11 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERE und Blähungen zu vermeiden. Soll die Tränke der Ziegenmilch entsprechen, muss sie 11 bis 13 % Trockensubstanz enthalten. «130 g/l Wasser» bedeutet 130 g Pulver plus ein Liter Wasser. Durch Verdünnen kann keine Milch gespart werden. Die Gitzi kompensieren den tieferen Trockensubstanz-Gehalt, indem sie mehr saufen. Bei Schoppen-/Eimertränke wird das Pulver in 60 °C heissem Wasser gut umgerührt, vollständig aufgelöst und mit Wasser und / oder Vollmilch so ergänzt, dass eine Tränketemperatur von 41 °C erreicht wird. Zu hohe Tränkemengen, knollige Tränke und Luftsaugen erhöhen das Bläh- und Durchfallrisiko. Milch oder Milchpulver sollten nicht länger als eine Stunde im Stall stehen bleiben und übriggebliebene Milch nicht mehr verwendet werden.
Schoppen, Bar und Automat Wird die Milch mit einer Flasche verabreicht, ist darauf zu achten, dass das Saugloch klein und der Nuggi ausreichend lang ist, um den Saugreflex auszulösen. An einer Tränkebar mit drei bis sechs Nuggi können mehrere Gitzi trinken. Allerdings besteht das Risiko, dass einzelne Tiere zu viel, andere zu wenig Milch aufnehmen. Ab zehn Gitzi rechnet sich der Einsatz eines Tränkeautomaten mit verlässlichem 365-Tage-Service und im Idealfall mit Einzeltiererkennung, um den Konsum jedes Gitzis analysieren zu können. Am Tränkeautomat verteilen die Gitzi die Milchaufnahme über den ganzen Tag, was das Durchfallrisiko senkt (siehe Kasten) und die Zunahmen erhöht. Ausserdem lässt sich viel Arbeit sparen. Bei allen Systemen ist auf maximale Hygiene zu achten. Tränkeeimer, Flaschen, Milchbecher, Schläuche und Nuggi müssen täglich gereinigt, wöchentlich desinfiziert und regelmässig auf ihre Beschaffenheit geprüft werden.
Fazit Der Erfolg in der Gitzihaltung lässt sich wie folgt steuern: • Bedarfsgerechte Fütterung, Mineralund Wirkstoffversorgung der Muttertiere • Kolostrumgabe, früh und reichlich • Sorgfältiges Umsetzen der Tränkpläne • Kontrolle der tierindividuellen Tränkeaufnahme UFA-REVUE · 11 2012
Automat macht Durchfall und Blähungen zur Seltenheit
Betriebsspiegel
«Mit einer fachgerechten Automatenfütterung treten in der Regel weder Durchfall noch Blähungen auf», stellt Bruno Huber fest. Dank permanentem Zugang zum Automat verteilen die Gitzi ihre Milchaufnahme auf den ganzen Tag – so wie sie es auch in der freien Wildbahn tun würden. Die optimale Tränketemperatur von 41 °C ist garantiert. Voraussetzung ist ein funktionierender Automat. «Hierbei hat sich die Zusammenarbeit mit dem UFA-Automatenservice bestens bewährt», rühmt Bruno Huber. Um die Vitalität und Widerstandskraft neugeborener Gitzi zu beeinflussen, legt der Ziegenzüchter besonderen Wert auf eine bedarfsgerechte Mineral- und Wirkstoffversorgung der Galtziegen über Lecksteine und Mineralstoffwürfel. Zusätzlich erhalten die Gitzi in der ersten Lebenswoche eine Extra-Dosis Selen, Spurenelemente und Vitamine. Die Kolostralmilch wird erst via Flasche verabreicht, bevor später eine Tränkebar mit mehreren Nuggi zum Einsatz kommt. «Die erste Woche ist entscheidend», betont Bruno Huber. Für den Fall, dass eine Ziege keine oder zu wenig Kolostralmilch gibt, friert er Kolostralmilch ein. Bewährt habe sich auch Kolostralmilch von Kühen, die jedoch mit rund 10 % Wasser ergänzt werden müsse.
Bruno und Jacqueline Huber, Grosswangen (LU) Nutzfläche: 6.5 ha Tiere: 75 – 80 Toggenburger, Gemsfarbige Ziegen und Saanenzigen plus ein Bock pro Rasse, Gitzimast und -aufzucht Leistungen: Toggenburger geben 800 – 850 kg, Gemsfarbige Ziegen 850 – 900 kg und Saanenziegen bis 1200 kg Milch pro Laktation. Dafür verfügt die Milch der ersten beiden Rassen über höhere Fettund Eiweissgehalte (total rund 6 bzw. 7.6 %). Pflanzenbau: 1.5 ha Silomais und Gerste, Kunst- und Naturwiesen Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar. Bruno arbeitet zusätzlich 80 % im Metallbau.
Hungrige Gitzi lernen schneller Ab fünf Lebenstagen wird eine erste Gruppe mit 50 % Kuh- und 50 % Ziegenmilch am Automat angetränkt. «Damit die Gitzi den Automat rasch nutzen lernen, sollen sie beim Wechsel hungrig sein», erklärt Jacqueline Huber. Über den Zudosierer wird UFA top-start ergänzt (2 g/Gitzi und Tag). Damit und weil die Mast auf dem eigenen Betrieb erfolgt, kann auf eine Medizinierung verzichtet werden. Ab der dritten Lebenswoche besteht die Ration aus 80 % Kuhmilch und UFA 201. Der Milchpulveranteil wird in Abhängigkeit von der Flüssigkeitsaufnahme langsam von 20 auf 40 g pro Liter angerührte Milch gesteigert. Mit fünf bis sechseinhalb Wochen werden die Gitzi zur Schlachtung geführt. Die besten Preise resultieren vor Ostern oder Weihnachten. «Manchmal ersetze ich die Nuggi täglich» Im Alter von fünf bis sechs Wochen haben Gitzi bereits spitze Zähne, mit denen sie die Nuggi beschädigen. «Manchmal müssen die Nuggi täglich ersetzt werden», stellt Bruno Huber fest. Wird zu lange gewartet, droht Durchfall, weil die Gitzi zu viel auf einmal saufen. Separater Plan für Aufzuchttiere Die Aufzuchtgitzi verfügen über einen eigenen Tränkeplan (siehe Tabelle). Ab der zweiten Lebenswoche erhalten sie Heu und Aufzuchtfutter zur freien Verfügung. Je nach Gewicht erfolgt das schrittweise Absetzen von der Milch mit drei bis dreieinhalb Monaten. Bei einem Gewicht von 28 bis 32 kg und einem Alter zirka acht Monaten können die Jungziegen belegt werden.
Tabelle: Tränkeplan Wasser-Pulver Pro Aufzuchtgitzi Tage Flüssigkeitsaufnahme (l) 1. 1.5 2. – 7. 1.6 8. – 14. 1.7 15. – 42. 1.8 43. – 49. 1 50. – 60. 0.5
UFA 200 od. UFA 207 plus (g/l) Kolostrum 130 130 130 130 130
Pro Mastgitzi Tage Flüssigkeitsaufnahme (l) 1. 1.5 2. – 7. 1.6 8. – 14. 1.7 15. – 21. 1.8 ab 22. 2
UFA 200 (g/l) Kolostrum 130 140 150 150
• Kolostrum, 3x täglich. • 2 bis 3x tränken pro Tag. Automatentränke ad libitum in der Mast. • Mengen schrittweise anpassen. • Ab der 2. Lebenswoche: Dürrfutter, Wasser und in der Aufzucht auch UFA 763/864 Bio zur freien Aufnahme.
Bruno und Jacqueline Huber mit ihren Milchziegen.
• Einsatz eines Tränkeautomaten bei grösseren Tierzahlen • Vertränkung von Kuhmilch und Milchpulver aus Kostengründen • Mineral- und Wirkstoffergänzung ab dem fünften Tag • Bei schwächelnden Gitzi den Tierarzt frühzeitig beziehen 䡵
Autoren Martin Baumeler, UFA-Beratungsdienst, 6120 Sursee. Alfred Erni, Bereichsleiter, UFA AG, 9501 Wil. Neue UFA-Ratgeber informieren über die erfolgreiche Haltung und Fütterung von Ziegen, Schafen, Gitzi und Lämmern. Fragen Sie in Ihrer LANDI oder beim UFA-Beratungsdienst. www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Eine nachhaltige Lösung NEBENPRODUKTE IM MISCHFUTTER In der Lebensmittelherstellung fallen Produkte an, die in Nahrungsmitteln keine Verwendung finden. Eine Veredlung via Mischfutter macht Sinn. Einzelne Nachteile der Nebenprodukte, beispielsweise unerwünschte Effekte oder ein ungünstiges Aminosäuren-Muster, lassen sich mit einer gezielten Rezeptur und über das Mischfutter-Produktionsverfahren korrigieren.
Elleen Berger
Jacques Emmenegger
Im Vordergrund der Nutztierhaltung steht die Produktion gesunder und nahrhafter tierischer Lebensmittel. Daneben besitzt das Nutztier, vor allem der Wiederkäuer, die Fähigkeit, Rohstoffe zu nutzen, die der Mensch schlecht verwerten kann oder als Nahrung ablehnt. Im Kontext der Nachhaltigkeit und des Ressourcenschutzes ist es sinnvoll, Nebenprodukte der Lebensmittelerzeugung über das Nutztier zu veredeln und dadurch wieder der menschlichen Nahrung zuzuführen. Nebenprodukte nennt man alles, was bei der Herstellung eines Hauptproduktes zusätzlich anfällt. Es handelt sich nicht um Abfall, sondern oftmals um hochwertige, nährstoffreiche Komponenten.
Aus der Brotmühle Nach der Annahme von Getreideposten in einer Mühle wird das Getreide gereinigt und gegebenenfalls geschält oder entspelzt. Die Schalen und Spelzen, die dabei anfallen, lassen sich als Rohfaser-liefernde Komponenten für alle Tierarten einsetzen. Durch das Mahlen und Sieben des Getreides entsteht nicht nur das Brotmehl, sondern auch Futtermehl und Kleie. Futtermehle enthalten überwiegend Teile des Mehlkörpers sowie feine Schalenteile. Damit sind sie energetisch vergleichbar mit dem Ausgangsgetreide, weisen aber einen höheren Proteingehalt auf. Kleie, auch bekannt als Krüsch, setzt sich vor allem aus Schalenteilen, einem Teil der Keimlinge und anderen, vom Mehlkörper befreiten Kornbestandteilen zusammen und weist einen höheren Rohfaser- und Rohproteingehalt als Futtermehl auf. Einzelne Mühlen mischen die anfallen88
den Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Brotgetreide zusammen und bieten das Ganze als Mühlennachprodukte-Gemisch (MNG) an. Zum Grossteil aus Krüsch bestehend, ist der Nährstoffgehalt des MNG mit dieser Komponente vergleichbar, aber energetisch hochwertiger, da es Teile des Mehlkörpers und damit Stärke enthält. Der Nährstoffgehalt variiert in Abhängigkeit vom Anteil der einzelnen Nebenproduktfraktionen und der Getreideart, aus der sie stammen.
Schrote und Kuchen Ein anderer Industriezweig, aus dem hochwertige Nebenprodukte stammen, ist die Herstellung von Pflanzenölen. Es gibt zwei Verfahren, die unterschiedliche Nebenprodukte hervorbringen: Das Extraktionsschrot, ein Produkt mit 1 bis 3 % Restfett, entsteht durch die Ölgewinnung mit Hilfe der Extraktion. Dabei wird dem Produkt nach dem Abpressen mit einem Lösungsmittel zusätzlich Fett entzogen. Im Bio-Sektor ist das Extraktionsverfahren nicht zugelassen. Kuchen beziehungsweise Expeller fällt beim Pressen der Ölsaaten an. Da bei diesem Prozess weniger Öl gelöst wird als beim Extrahieren, ist das Nebenprodukt entsprechend fett-und energiehaltiger. Je nach Pressverfahren kann ein solches Produkt Restfettgehalte zwischen 5 und 15 % enthalten. Dies muss bei der Bewertung des Produkts berücksichtigt werden. Besonders bekannt ist das Sojaextraktionsschrot. Es entstammt dem Extraktionsverfahren, bei dem Sojaöl aus Sojabohnen gewonnen wird. Sojaextraktionsschrot stellt in der Nutztierfütterung, aufgrund seines hohen
Proteingehalts und des günstigen Aminosäure-Musters, eine wichtige Eiweissquelle dar. Weitere bedeutende Komponenten, die in der Ölmühle anfallen, sind Rapsextraktionsschrot beziehungsweise –kuchen sowie Sonnenblumenschrot/-kuchen. Der Einsatz von Rapsprodukten wird begrenzt durch antinutritive Substanzen, wie Glucosinolate (Senfölverbindungen), die auch bei 00-Sorten in geringem Masse vorhanden sind. Senföle und Senfölverbindungen können je nach Gehalt die Schmackhaftigkeit und die Leistung der Tiere beeinträchtigen (= antinutritiv).
Maiskleber Für die Tierernährung nutzbare Nebenprodukte entstehen zudem bei der Stärkeherstellung. Hier ist der bekannteste Rohstoff der Maiskleber. Er entsteht durch das Separieren von Stärke und Protein, das nach der vollständigen Entfernung der Keime stattfindet. Aufgrund seines hohen Anteils an Bypass-Protein eignet sich Maiskleber für die Milchviehfütterung, wobei das Aminosäuen-Muster eines Ausgleichs bedarf. DDGS – ein neues Produkt? Ein anderer wichtiger, proteinliefernder Rohstoff ist Getreideschlempe, auch Protigrain oder DDGS genannt. Die heute häufig verwendete Abkürzung DDGS, Dried Distillers Grains with Solubles, steht für «getrocknete Schlempelösung». Getreideschlempe entsteht bei der Gewinnung von Alkohol aus Getreide. Mit zunehmender Verbreitung grosser Bioethanolanlagen gewinnt dieses Produkt mengenmässig immer mehr an Bedeutung. Da bei der alkoholischen Gärung die Kohlenhydrate des Getrei11 2012 · UFA-REVUE
NUTZTIERE des zu Alkohol und CO2 umgesetzt werden, weist Protigrain einen höheren Faser-, Protein- und Fettgehalt auf als das Ausgangsgetreide und enthält zudem einen Anteil der bei der Vergärung gebildeten Hefebiomasse. Die Qualität hängt stark vom verwendeten Ausgangssubstrat ab. Zudem können sich auch unerwünschte Stoffe wie Fusarientoxine in der Schlempe akkumulieren. Weitere Nebenprodukte der Brauereien und Brennereien sind Malzkeime, Biertreber und Bierhefe.
Vielseitige Rübe Auch aus dem Bereich der Zuckerherstellung stammen Nebenprodukte, die sich in der Nutztierfütterung gut einsetzen lassen. Aus 100 kg Zuckerrüben erhält man etwa 13.5 kg Zucker, 50 kg Zuckerrübenschnitzel (nass) und 2.5 kg Melasse; der Rest ist Wasser. Getrocknet lassen sich Zuckerrübenschnitzel im Mischfutter als faserliefernde, fermentierbare Komponenten einsetzen. Da die Rohfaser der Trockenschnitzel zum Hauptteil aus Pektinen und Hemizellulosen besteht, ist sie gut verdaulich und unterstützt bei Rohfaser-reichen Rationen die Ent-
wicklung zellulotischer Bakterien im Pansen. Insgesamt wird also die Faserverdaulichkeit im Pansen erhöht. Melasse hingegen ist eine zuckerhaltige Komponente, die sich bei allen Tierarten mit geringem Anteil einsetzen lässt und die Schmackhaftigkeit des Mischfutters erhöht. Begrenzend wirkt der Mineralstoffgehalt. Andere Zweige der Nahrungsmittelindustrie, wie beispielsweise Molkereien, liefern auch wertvolle Nebenprodukte, die aber aufgrund ihres tiefen Trockensubstanz-Gehaltes nicht für die Mischfutterproduktion geeignet sind.
Fazit Die aufgeführten Nebenprodukte lassen sich gut im Mischfutter einsetzen und kombinieren. Im Gegensatz zum Einsatz von Einzelfuttermitteln lässt sich die Wirkung antinutritiver Substanzen einzelner Rohkomponenten im Mischfutter gezielt minimieren und die Schmackhaftigkeit erhöhen. Mischfuttermittel haben zudem den Vorteil, dass sie, neben der Hygienisierung im Herstellungsprozess, garantierte Gehalte aufweisen und mit Mi-
Grafik: Kreislauf Lebens- und Futtermittelproduktion
neralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen angereichert sind. Der Einsatz von Nebenprodukten erhöht die Rohkomponenten-Auswahl für Mischfutterrezepturen und reduziert den Anteil lebensmitteltauglicher Rohkomponenten. Durch die Nutzung im Tierfutter, deren Alternative oftmals die Vernichtung dieser wertvollen Nährstoffe wäre, schliesst sich der landwirtschaftliche Kreislauf. 䡵
Die Mischfutterindustrie veredelt wertvolle Produkte, die in der Lebensmittelherstellung nicht verwendet werden können.
Autoren Elleen Berger und Jacques Emmenegger, Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch
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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN
Foodwaste soll im Herzen weh tun LID-Verlosung
Geschenkband zu gewinnen
Selbstgemachtes vom Bauernhof auf Weihnachten hin zu verschenken, bereitet Freude. Nun können mit dem Edelweiss-Geschenkband auch Cellophansäckchen mit Guetzli, Konfitüren, Sirup und Honig passend verschnürt werden. Eine Rolle (25 m × 1.5 cm) des in der Schweiz hergestellten Geschenkbandes kostet 25 Fr. Darin inbegriffen ist eine Rolle mit 50 Klebeetiketten «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern», in deutscher, französischer oder italienischer Sprache. Zum Jubiläumsjahr «75 Jahre LID» verlost die UFA-Revue fünf mal ein Geschenkband im Edelweisslook. Schreiben Sie eine SMS an 880 (90 Rp.) mit KFL Band Name Adresse und gewinnen Sie ein Geschenkband. Einsendeschluss ist der 15. November 2012.
Gewinner UFA-Revue 10/2012 Caroline Charmillot aus Montmelon, Monika John aus Plons, Maja Lisser aus Oberentfelden, Maria Rohrer-Omlin aus Sachseln und Wilhelm Signer aus Gonten gewannen einen Farmer Cap im Sennenlook. Wer Pech gehabt hat, kann diese orginelle Kopfbedeckung auch beim LID bestellen. Preis 12 Fr. plus Versandkosten. LID, Weststrasse 10, 3000 Bern, 寿 031 359 59 77, www.lid.ch.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 90
Auf dem Land werden weniger Lebensmittel verschwendet als in der Stadt, berichtete der Regisseur und Autor Valentin Thurn (Bild) an einer Tagung zum Welternährungstag der Fachhochschule Nordwestschweiz und er fuhr fort, das komme daher, weil auf dem Land der Bezug zur Produktion enger sei. Valentin Thurn hatte mit seinen Dokumentarfilmen «Frisch auf den Müll» und «Taste the Waste» sowie dem Buch «Die Essensvernichter» wesentlich dazu beigetragen, Lebensmittelverschwendung aufzudecken. Laut FAO gelangen weltweit ein Drittel aller Lebensmittel zwischen Acker und Gabel in den Müll. Der Geschäftsführer des Konsumentenfo-
Karins Kräutertipps Gemüsesalz-Bouillon «Angeschlagenes» oder aus einem anderen Grund nicht mehr zum Verkauf geeignetes Gemüse, kann wie folgt verwertet werden: Rüebli, Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel, getrocknete Tomaten und Wild- oder Gartenkräuter durch den Fleischwolf drehen (oder im Cutter hacken) und mit der gleichen Menge Salz mischen. In Gläser füllen und gut verschliessen. Bis zum Verbrauch kühl aufbewahren. Bleibt mehrere Monate frisch. Die Menge der einzelnen Zutaten richtet sich nach dem Angebot, so unterscheidet sich jede Bouillon im Geschmack. Eignet sich zum Salzen und Aromatisieren von Teigwarenwasser oder kann wie Gemüsebouillon (eher salzig!) verwendet werden. Karin Näf www.kraeuterkurse.ch
rums (KF), Michel Rudin, sieht als Ursache der Verschwendungssucht, die mangelnde Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln. Der Wert der Lebensmittel dürfe aber nicht über die Finanzen (höhere Lebensmittelpreise) aufgebaut werden, sondern es brauche Bewusstseinsund Verhaltensänderungen. Das KF will mit Kampagnen und Merkblättern dazu beitragen. Wichtig sei vor allem bei Jugendlichen die Stärkung der Alltagskompetenzen - ein Thema, dem sich intensiv auch der schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband widmet. Jeder Privathaushalt kann dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Eine
WWF-Studie zeigte nämlich auf, dass in der Schweiz rund 45 % aller weggeworfenen Lebensmittel aus Privathaushalten stammen. «Das muss einem im Herzen weh tun», brachte es der Wissenschafter Joao Almeida auf den Punkt.
Zibelemärt und Adventszeit
Hofpfosten heissen Willkommen
Am 26.11.2012 ist in Bern Zibelemärit. Das sei der Auftakt zur Adventszeit schreibt Ueli Tobler. Der Seeländer Pfarrer brachte in berndeutscher Mundart Weihnachtsgeschichten aufs Papier, darunter jene vom Zibelemärit, wo sogar am Weihnachtsbaum ein Zwiebelzopf hängt. Buch «Füfefüfzg mal Zibelemärit u witeri bärndütschi Wienachts-Gschichte», 14 Fr. Blaukreuz-Verlag, Lindenrain 5a, 3012 Bern, 寿 031 300 58 66, www.blaukreuzverlag.ch
Kostenloser Online-Marktplatz Seit kurzem ist die neue Version von swissfarm online, darin steht den Nutzern ein kostenloser OnlineMarktplatz zur Verfügung. swissfarm-Nutzer können nun Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Der Marktplatz ist für alle swissfarm-Nutzer kostenlos. www.swissfarm.ch
Bauernfamilien können sich bis 15. Dezember 2012 über www.lockpfosten.ch anmelden und sich einen Hofpfosten sichern. Der Preis beträgt 250 Fr. Der Schweizerische Bauernverband finanziert die darüber hinaus gehenden Kosten im Rahmen der Imagekampagne «Gut gibt’s die Schweizer Bauern». Gerne nimmt der landwirtschaftliche Informationsdienst die Anmeldung auch per Mail oder Telefon entgegen. LID, Ingrid Flückiger, 3000 Bern 6, 寿 031 359 59 77, www.lid.ch, ingrid.flueckiger@lid.ch
Copyright: SRF/Merly Knörle
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LANDLEBEN
Frauen in der Landwirtschaft SOZIALBERICHTERSTATTUNG DES BUNDESAMTES FÜR LANDWIRTSCHAFT Die Frauen in der Landwirtschaft sehen sich heute mehrheitlich als gleichwertige Partnerinnen in der Betriebsleitung. Insgesamt schätzen sie ihre Lage positiver ein als noch vor zehn Jahren, auch wenn die Agrarpolitik, die allgemeine Wirtschaftslage, der Zeitdruck und die Arbeitsbeanspruchung als arge Belastung erfahren werden.
Ruth Rossier
Im Rahmen der Sozialberichterstattung hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) 2012 nach zehn Jahren zum zweiten Mal die aktuelle Situation der Frauen in der Landwirtschaft untersucht. Im Zentrum standen Fragen zu Rollen und Status auf dem Betrieb, zu Einkommen und sozialer Absicherung sowie zur allgemeinen Befindlichkeit und Belastung der Frauen. Die repräsentative schriftliche Umfrage anfangs 2012 sowie die Gruppendiskussionen zeigen ein allgemein positives Bild der Frauen in der Landwirtschaft, decken aber auch Mängel auf und weisen auf offene Fragen hin.
Erwerbstätigkeit
steigt Das Rollenverständnis der Frauen in der Landwirtschaft hat sich in den letzten zehn Jahren verändert. Die Rolle der Hausfrau und Mutter betrachten die Frauen zwar nach wie vor als ihre wichtigste Rolle, doch auch die Erwerbstätigkeit innerhalb und ausserhalb der Landwirtschaft hat an Bedeutung gewonnen. Beinahe die Hälfte der Frauen ist inzwischen ausserbetrieblich erwerbstätig. Die Motivation für die Erwerbstätigkeit ist primär das zusätzliche Einkommen. Fast ebenso wichtig sind den Frauen aber auch Kontakte ausserhalb der Landwirtschaft und die Freude am Beruf. Die Frauen wollen zudem über eigenes Geld verfügen und den Anschluss im erlernten Beruf nicht verlieren.
Gemeinsame
Betriebsleitung
Dreiviertel der Frauen geben an, dass 92
sie den landwirtschaftlichen Betrieb gemeinsam mit ihrem Partner leiten. Dabei sind für die Frauen die Erfahrung und das gemeinsame Arbeiten auf dem
Das Rollenverständnis hat sich geändert. Hof massgebend, weniger das reine landwirtschaftliche Fachwissen oder die konkreten Arbeiten auf dem Hof. Als Mit-Betriebsleiterin fühlen sie sich insbesondere dann, wenn sie mit ihrem Partner den Betrieb aufgebaut und jahrelang mitgearbeitet haben. In der Agrarstatistik werden allerdings nur 4 % Betriebsleiterinnen ausgewiesen. Eine gemeinsame Betriebsleitung wird nicht festgehalten, sondern in der Regel den Männern zugeschrieben. Der Begriff «Betriebsleiterin» dient in der Statistik lediglich der Abgrenzung von Angestellten und Familienmitgliedern auf dem Betrieb, während in der Praxis die gemeinsame Arbeit und der Aufbau des Betriebes im Zentrum stehen.
Bewirtschafterinnen Als Synonym für Betriebsleiterin wird in der Praxis oft auch der Begriff Bewirtschafterin verwendet. Den Status der Bewirtschafterin hat jedoch nur jene Frau, die den Betrieb auf eigene Rechnung und Gefahr führt und in der Steuererklärung ein Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit deklariert. Der Status der Frauen auf dem Betrieb hat weitreichende Konsequenzen. So berechtigt der Sta-
tus Bewirtschafterin zum Bezug von Direktzahlungen.
Eigentümerinnen Einschränkungen gibt es auch bei der Kreditvergabe: Nur ins Grundbuch eingetragene Eigentümerinnen können Investitionskredite erhalten. Tatsächlich sind aber nur wenige Frauen tatsächlich als Eigentümerin oder Miteigentümerin im Grundbuch registriert. Trotzdem geben knapp zwei Drittel der Frauen in der Umfrage an, dass sie Miteigentümerin oder alleinige Eigentümerin des Hofes seien. Viele gehen davon aus, dass der normale Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung automatisch zu Eigentum oder Miteigentum am Betrieb führt, was aber nicht der Fall ist. Es ist deshalb wichtig, dass sich die Frauen über ihre Position auf dem Betrieb und deren Konsequenzen im Klaren sind.
Verantwortung
Wenn auch meist nicht als offizielle Bewirtschafterin, so trägt doch beinahe ein Viertel der Frauen die Verantwortung für einzelne Betriebszweige, am häufigsten für die Direktvermarktung. Je jünger die Frauen sind, desto häufiger ist dies der Fall. War 2002 erst ein Fünftel der Frauen für eine landwirtschaftsnahe Aktivität verantwortlich, so sind es heute bereits doppelt so viele. Ohne diese Frauen ständen wohl viele Angebote im landwirtschaftsnahen Produktionsbereich der nichtbäuerlichen Bevölkerung nicht zur Verfügung. Das Einkommen der Frauen aus diesen Betriebszweigen fliesst meist auf das Betriebskonto.
Soziale Absicherung Die befragten Frauen haben häufig eine private 11 2012 · UFA-REVUE
LANDLEBEN Vorsorge (42 %), eine eigene AHV-Abrechnung (38 %), und/oder sind als Selbständige bei der AHV angemeldet (23 %). 20 % haben eine zweite Säule aus der unselbständigen Erwerbstätigkeit. Frauen ohne ausserbetriebliche Erwerbstätigkeit und mit einem bäuerlichen familiären Hintergrund sind häufiger ohne soziale Absicherung als die übrigen. Alarmierend ist, dass jede neunte Frau in der Landwirtschaft sich nicht im Klaren darüber ist, wie sie sozial abgesichert ist. Die Mehrheit der Frauen arbeitet als mitarbeitendes Familienmitglied auf dem Betrieb und gilt daher als nichterwerbstätig. Verheiratete Frauen, die als mitarbeitendes Familienmitglied auf dem Betrieb arbeiten, sind ebenso wie nichterwerbstätige nichtbäuerliche Hausfrauen durch ihren Ehemann versichert. So haben diese Frauen zumindest eine minimale soziale Absicherung.
zwei Drittel der Frauen sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben. Belastend finden die Frauen in der derzeitigen Situation jedoch die Agrarpolitik, die allgemeine Wirtschaftslage, den Zeitdruck und die Arbeitsbeanspruchung. Laut Umfrage sind es die Arbeiten im Haushalt, in Stall und Feld, welche die Frauen am meisten belasten. Für gut einen Viertel der Frauen (28 %) stellt der Haushalt eine eher starke bis äusserst starke Belastung dar und für knapp einen Viertel (24 %) sind die Arbeiten im Stall und Feld belastend, gefolgt von den administrativen Arbeiten auf dem Betrieb (18 %). Am wenigsten belastend erfahren die Frauen die Freiwilligenarbeit und die Pflege von Familienangehörigen. Je nach Alter und Familienphase der Frauen können sich die Arbeitsbelastungen jedoch stark unterscheiden – wie zum Beispiel bei der Kinderbetreuung.
Belastung und Befindlichkeit Die Frauen schätzen ihre Lage besser ein als noch vor zehn Jahren. Sie bewerten ihre Gesundheit als gut und
Fazit Die Frauen in der Landwirtschaft schätzen ihre Lage positiver ein als noch vor zehn Jahren. Dennoch
zeigt die Umfrage, dass die Frauen beträchtliche Belastungen erfahren. Gerade das zunehmende berufliche Engagement innerhalb und ausserhalb des
Die Hälfte der Bäuerinnen arbeiten auswärts. Betriebs kann sich neben Haushalt, Kinderbetreuung und den Arbeiten auf dem Betrieb in einer verstärkten Belastung niederschlagen, die oft von Frauen aus mehr als einer Generation aufgefangen wird. Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse, dass vertiefte Abklärungen zu Eigentumsverhältnissen und zur Versicherungslage der Frauen in der Landwirtschaft unbedingt notwendig sind. Obwohl die meisten Frauen mit ihrer Lage zufrieden sind und sich als gleichwertige Partnerinnen in der Betriebsleitung sehen, haben nur wenige Frauen den Status einer Bewirtschafterin und damit Zugang zu Direktzahlungen. Im Hinblick auf schwierige Situationen wie beispielsweise Ausfall des Bewirtschafters, Krankheit oder Trennung ist es für die Frauen äusserst wichtig, Klarheit über ihre Rechte und Pflichten zu haben. 䡵
Fast ein Viertel der Frauen trägt die Verantwortung für einzelne Betriebszweige. Je jünger die Frauen sind, desto häufiger ist dies der Fall. Bilder: Manuela Brand, Gempenach
Autorin Ruth Rossier ist Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Sozioökonomie an der Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon in Ettenhausen und war Co-Projektleiterin der BLW-Studie. www.agroscope. admin.ch Quelle Agrarbericht des Bundesamts für Landwirtschaft BLW 2012, Bern, S. 50 ff.
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11 2012 · UFA-REVUE
REZEPT LANDLEBEN
Helle Sauce – heller Essig. Dunkle Sauce – dunkler Essig. BRÜNDLERS FRUCHTESSIG peppt die Gerichte auf, bringt Aroma und Geschmack in die Bauernküche. Astrid Bründler weiss, wie feiner Essig hergestellt wird, wie er verwendet wird und wie damit Lebensmittel haltbar gemacht werden.
Kartoffelcremesuppe 400 g Kartoffeln (Agria, Charlotte) 1 EL Butter 1 Zwiebel, fein gehackt ½ Lauch, in Streifen 7.5 dl Gemüsebouillon 3 dl Rahm oder Halbrahm Pfeffer, wenig Muskat 1 EL Williamsessig Die Kartoffeln in Würfel schneiden. Butter in einer Pfanne warm werden lassen. Zwiebeln und Lauch leicht andämpfen und die Kartoffeln beifügen. Gemüsebouillon dazu giessen, weich kochen, pürieren (Kochzeit ca. 30 Minuten). Rahm und Gewürze dazu geben und nochmals aufkochen. Williamsessig beifügen, aber nicht mehr aufkochen lassen. Garnieren mit Schnittlauch oder sonstigen Gartenkräutern.
UFA-REVUE · 11 2012
Randen Carpaccio 2 kleine, rohe Randen (300 g) 2 KL Rohzucker 1 EL Kirschenessig 0.5 dl Gemüsebouillon Zwiebelringli, roh Schnittlauch 2 EL Raps- oder Nussöl 1 KL Kirschenessig Frischkäse Die Randen rüsten, in 2 bis 3 mm dünne Scheiben direkt in Pfanne hobeln. Rohzucker über die Randen streuen. Kirschenessig und Bouillon dazugeben. 10 Minuten knackig garen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Randenscheiben auf einem vorgewärmten Teller verteilen, mit Öl und Kirschenessig beträufeln, mit Schnittlauch und rohen Zwiebelringli sowie Frischkäsebrösel garnieren. 䡵
Astrid Bründler verfeinert die Kartoffelcremesuppe mit Williamsessig. Der Carpaccio wird mit Kirschenessig beträufelt. Dafür verwendet Astrid einen Zerstäuber. Bild links
Die Rezeptbäuerin Astrid Bründler (47) bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann Joe und den Söhnen Lukas (18) und Philipp (15) einen Betrieb in Wittnau (AG). Bründlers haben sich auf Obstbau spezialisiert. Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Aprikosen werden regional und im Hofladen verkauft. Einzigartig ist die Essigproduktion der Bründlers: Sie verarbeiten Fruchtweine zu wertvollem Fruchtessig und verkaufen ihn unter dem Label «Jurapark». Zudem werden Hofläden und Gastrobetriebe beliefert. Wie Apfel-, Kirschen-, Williams- und Quittenessig produziert werden, ist auf Bründlers Homepage zu sehen. www.bruendler-obstbau.ch
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RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN
Appenzell – China «LANDLEBEN, GEMALT» Die Ernst Hohl-Kulturstiftung zeigt im Haus Appenzell an der Bahnhofstrasse 43 in Zürich eine einzigartige Ausstellung, die Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen der Volkskunst verschiedener Provinzen Chinas und derjenigen der Säntisregion aufzeigen.
Was ist das? Bügeleisen oder Maronibrater?
Schreiben Sie die Antwort an: info@ufarevue.ch oder per Post: UFA-Revue, Theaterstr. 15a, 8401 Winterthur. Verlost wird ein LANDIGutschein im Wert von 20 Fr. Einsendeschluss 14. 11. 2012.
Winterlandschaften von Albert Manser (l.) und von Ma ZengFu.
Auf dem Land werden Brauchtum und Tradition noch grossgeschrieben und es gibt unzählige Sujets, die gemalt werden wollen. Das gilt sowohl für die ländlichen Gegenden Chinas wie auch für das Appenzellerland. Die Landbevölkerung, die lange Zeit fast ausschliesslich aus Bauern bestand, malte und malt noch heute ihr Leben, ihre Welt. Ernst Hohl, Stiftungspräsident der Kulturstiftung Haus Appenzell, und Yu Hao, chinesische Autorin und Filmemacherin und Kuratorin der Ausstellung, haben mit «Landleben, gemalt» eine Bauernmalerei-Ausstellung mit rund 170 Werken aus China und der Säntisregion geschaffen. Obwohl zwischen den gemalten Szenerien tausende Kilometer liegen, sind in den Werken aus einem der grössten und einem der kleinsten Ländern dieser
Welt verblüffende Parallelen auszumachen. Die Ausstellung «Landleben, gemalt» ist vom 26. Oktober 2012 bis zum 2. März 2013 im Haus Appenzell an der Zürcher Bahnhofstrasse zu sehen. Der Eintritt ist frei. Führungen werden auf Anfrage angeboten. Das Haus Appenzell hat sich in den vergangenen Jahren mit hochkarätigen und gleichzeitig unkonventionellen Kunstausstellungen, die weder in eine Galerie noch in ein Museum passen, einen Namen gemacht. Zu erinnern ist an das archaische Lebenswerk des Wildhauser Bauern Niklaus Wenk, aber auch die Scherenschnittausstellung «Wenn Ost und West sich begegnen», die Freunde des chinesischen Scherenschnittes aus halb Europa ins Haus Appenzell pilgern liessen. www.hausappenzell.ch
Metzgete in der Ajoie
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Früher mästeten viele Leute den Sommer über eine Sau und schlachteten sie im Herbst. Daraus entstand eine deftige Fleischplatte mit Wädli, Hamme, Gnagi, Haxen, Speck, Rippli, Blut- und Leberwürsten mit Sauerkraut und Kartoffeln. Heute findet diese kulinarische Tradition in Landgasthöfen statt. Meistens sind die Restaurants voll ausgebucht und man muss sich weit zum Voraus anmelden. Speziell bekannt für die Metzgete ist die Ajoie. In diesem nördlichen Teil des Kanton Juras rund um das Städtchen Porrentruy heisst die Metzgete «Cochonnaille». Aufgetischt wird das «Schweinische» zu Hause, aber auch in den Restaurants. Zur Verdauung der opulenten Tafel ist der lokale Damassinenschnaps zu empfehlen. Mit der «Cochonaille» verbunden sind in der Ajoie die St. Martin-Festivitäten mit zahlreichen Unterhaltungsangeboten und Marktständen. www.porrentruy.ch Martins Markt in Porrentruy am 17. und 18. November 2012.
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Edith Beckmann
Im Herbst gepflanzt, haben Rosen wie die «Pomponella» einen perfekten Frühstart in die neue Saison. Bild: Hauenstein
Ein weit verbreiteter Irrtum: Wenn im Herbst das Laub von den Bäumen fällt, macht die Natur eine Wachstumspause und beginnt den Winterschlaf. Richtig ist: Die Pflanzen schliessen zum Saisonausklang ihr oberirdisches Wachstum ab; unter der Erde sind sie jedoch umso aktiver. Das Wurzelwachstum steht erst still, wenn die Bodentemperatur – nicht zu verwechseln mit der Lufttemperatur! – unter 4 Grad Celsius fällt. Ein im Herbst gesetztes Gewächs hat also reichlich Zeit, richtig «Fuss zu fassen», bevor im Frühling der Austrieb erfolgt. Auch die herbstlichen Temperaturen, die hohe Luftfeuchtigkeit und die häufigen Niederschläge begünstigen den Wachstumsstart.
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Trockenes Laub auf Wegen und Treppen in Säcken sammeln und damit im Laufe des Winters matschige Küchenabfälle auf dem Komposthaufen abdecken. • Schnittlauch zum Treiben im Winter samt Wurzelballen ausgraben und liegen lassen, damit er vor dem Eintopfen durchfriert. • Nistkästen säubern, mit einer Fackel aus Zeitungspapier ausbrennen und als Schlafplatz für Vögel erneut aufhängen. • Blumenzwiebeln von Begonien, Dahlien und Canna ausgraben, wenn das Laub abgefroren ist. Knollen gut abtrocknen lassen, dann frostfrei einlagern. • Gartengeräte und -werkzeuge vor dem Einräumen gründlich reinigen, vorbeugend gegen Rost mit Maschinenöl behandeln. • Sind die Wasseranschlüsse im Freien abgestellt, die Leitungen entleert?
Aus dem Vollen schöpfen: Im Herbst ist die Auswahl bei langlebigen Gewächsen am grössten. Bild: PdM
Regel für Rosen Ausserdem sind die Eindrücke im Herbst noch frisch. Etwa die serbelnde Rose, die ersetzt werden soll. Aber aufgepasst: Neue Rose, neuer Boden! heisst eine wichtige Regel. In diesem Fall muss die Erde einen halben Meter tief und in gleichem Umfang durch frischen Humus ausgetauscht werden. Gehölze sind nicht so anspruchsvoll, solange man ihre Vorliebe für sauren oder neutralen Boden sowie sonnigen oder halbschattigen Standort berücksichtigt. Wesentlich ist jedoch, den vorgeschriebenen Abstand zum Nachbargrundstück und zur Strasse einzuhalten! Erkundigen Sie sich bei Ihrer Wohngemeinde, um späteren Ärger zu vermeiden. So wird gepflanzt Für alle Gewächse gilt: Die Pflanzgrube grosszügig ausheben, den Untergrund gut lockern. Für Bäumchen zuerst einen Pfahl als
Stütze einschlagen. Aushuberde mit verrottetem Kompost oder neuem Substrat anreichern und ins Loch schaufeln. Den Wurzelballen auflockern, oder falls er kompakt ist, mit einem Messer mehrmals einritzen. Diese Massnahme regt neues Wurzelwachstum an. Den Wurzelballen nicht verlochen, sondern bündig zur Erde setzen. Bei Rosen muss die Veredelungsstelle, erkennbar an der Verdickung beim Wurzelhals, fünf Zentimeter tief im Boden sitzen. Nach dem Pflanzen tüchtig giessen, damit sich die Erde satt um die Wurzeln schliesst. 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN? LANDLEBEN
Generationengespräche in der Landwirtschaft
Immer eine gute Lösung gefunden Ernst und Cornel Gähwiler bewirtschaften den Eichenhof in Zihlschlacht (TG). Bis am 1. Mai 2010 hatte dabei Ernst Gähwiler das Sagen, seitdem sein Sohn Cornel. 1996 gab es in der Schweiz die Geflügelmast bereits seit vielen Jahren. Doch von der Massenproduktion im heutigen Stil war sie weit entfernt. Vater Ernst Gähwiler interessierte sich dafür und als ihn ein Futtermittelvertreter fragte, ob er nicht damit anfange wolle, liess er kurzerhand die Berater auf seinen Hof kommen. «Sie überzeugten mich und wir bauten einen Stall für 6000 Hühner», erzählt er. Sie hätten 1996 als erste im weiten Umkreis mit der Geflügelmast
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angefangen, fügt der innovative Landwirt an. Das war auch der Zeitpunkt, an dem Gähwilers Sohn Cornel mitreden durfte. Er war damals zwölf Jahre alt. Heute sind Vater und Sohn ein harmonierendes Team. «Wir sind nicht immer gleicher Meinung», sagen sie. «Doch wir stritten uns bis jetzt noch nie, sondern redeten miteinander und fanden immer eine gute Lösung. Das hat mit gegenseitigem Vertrauen zu tun.» Ernst Gähwiler hat auf dem Eichenhof eine lange Reihe an Veränderungen erlebt: Neben den baulichen gehören jene im Umgang mit den Hühnern zu den grössten. «Es gab keine Betonböden», erinnert er sich. «Ausgemistet und ge-
waschen wurde der Stall vielleicht nach jeder dritten Mast. Ausgestallt wurden die Hühner in Kisten wie heute. Allerdings bekamen wir diese an einem Tag. Am nächsten wurden sie gefüllt wieder geholt.» Heute ist es anders: So verlässt zum Beispiel kein Tier den Hof ohne ein Protokoll und die Rückverfolgbarkeit ist über einen Strichcode gewährleistet. Die Geflügelmast macht Freude. Vater und Sohn sind überzeugt, dass auch in Zukunft die produzierende Landwirtschaft im Vordergrund stehen müsse. «Wir hoffen, dass der Konsument auch in Zukunft bereit ist, für Schweizer Geflügel einen etwas höheren Preis zu bezahlen.» Martin Brunner
Der Landwirtschaftliche Informationsdienst LID ist inzwischen 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass tauschen sich jeden Monat zwei Bauerngenerationen aus, blicken zurück und in die Zukunft. Was war besser, was schwieriger und wohin steuert die Landwirtschaft? Einen umfassenden Bericht dieses Generationengesprächs finden Sie auch auf der Website www.lid.ch.
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30 000 «Jaguar»Kunden
Sortenwahl bei Zuckerrüben
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Ordnung in der Hinterlassenschaft
Regionalprodukte sind beliebt und Chancen der Vermarktung können genutzt werden, wenn Produkt, Qualität, Preis und Logisitik stimmen.
Vor rund einem Jahr wurde das 30 000. Modell des Feldhäckslers «Jaguar» produziert. Ein Blick auf die Entwicklung dieses Maschinentyps von Claas.
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Mit dem Tod eines Angehörigen müssen die Hinterbliebenen rechtliche und organisatorische Fragen regeln und entscheiden, wie es weiter geht.
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