UFA-Revue 12/2010

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 12/ 2010

Sonderbeilage: Heizen und Energie

Wer meisterte die Milchkrise am besten? Seite 12

Produktvielfalt bei Motorsägen Seite 26

Schädlinge im Getreidelager Seite 40

beiliegend

Wieso kümmern Kälber? Seite 56


FENDT 300 Vario macht nicht nur Spass sondern kann...

FS 20.6.09

...einfach alles besser!

Das stufenlose Vario-Getriebe ist das Maß aller Dinge, jetzt auch in der kompakten Leistungsklasse von 95 PS bis 125 PS. Mit seinem günstigen Leistungsgewicht ab 4,2 Tonnen, dem kraftvollen und extrem sparsamen Vierventil-Motor und dem Vario-Getriebe vermittelt der 300 Vario Dynamik und Flexibilität. Das macht nicht nur richtig Spass. Sie erledigen fast alles schneller und meist sparen Sie auch noch jede Menge Krafstoff.

35 kg/PS 42 kg/PS Wettbewerber 2 45 kg/PS

Fendt 312

Wettbewerber 1

FENDT 309 Vario

95 PS

70 kW

FENDT 310 Vario

105 PS

77 kW

FENDT 311 Vario

115 PS

84 kW

FENDT 312 Vario

125 PS

92 kW

Maximalleistung nach ECE R24

4147 9249 3315 9470 3664 9606 6130 8193 5324 8214 3365 4624 3615 6016 3360 3324 5502 3232 8722 5054 8934 3179 6403 7302 3148 4415 9562 9548 3860 8308 5630 8587 9445 3647 9494 8834 6170 1713 3555 8476 9303 5064 3052

Aesch, Brunner Landmaschinen Algetshausen, Schedler Landtechnik AG Bätterkinden, Wyss Landtechnik Buchs SG, A. Stricker Landmaschinen Burgistein, Sterchi Landtechnik AG Bütschwil, Franz Bachmann AG Daiwil-Willisau, Hans Kronenberg Eglisau, Landmaschinenstation Eglisau AG Full, Kämpf Heinz Landmaschinen Gächlingen, GVS Agrar Agrowerkstätte Grasswil, LMG Landmaschinen AG Härkingen, Studer & Krähenbühl AG Heimenschwand, Garage Roth Hellbühl, Gustav Amrhyn AG Herzogenbuchsee, Umatec Hindelbank, Käser Agrotechnik AG Hunzenschwil, Odermatt Landmaschinen AG Ins, Umatec Kaltbrunn, Steiner Berchtold AG Kirchleerau, Roos Peter AG Knonau, Hausheer & Sidler AG Kriechenwil, Hämmerli AgroTech AG Küssnacht a.R., Sepp Knüsel Landmaschinen Landquart, Kohler Landmaschinen AG Lanzenhäusern, Staudenmann AG Lausen BL, Hugo Furrer AG Märwil, Märla AG Matzingen, Schneider Landmaschinen AG Meiringen, Streich Landmaschinen Mesikon-Illnau, Gujer Landmaschinen AG Muri, Gerber Muri AG Oberaach / Opfershofen, Jakob Hofer AG Rebstein, LV-Maschinencenter Rebstein AG Reutigen, Burger Reutigen AG Schaan, Wohlwend Damian Anstalt Schindellegi, Albert Schuler Schüpfheim, Franz Zihlmann St. Antoni, GABAG Landmaschinen AG Trubschachen, Alfred Wingeier Unterstammheim, Brack Landmaschinen AG Wittenbach, LV-Maschinencenter Wittenbach AG Wittnau, Patrik Jehle GmbH Zollikofen, Landtechnik

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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Die Milch verzeichnet von allen Agrarprodukten in den letzten zehn Jahren die stärksten Preisschwankungen. Bild: agrarfoto.com

Roman Engeler

FENACO AKTUELL Verantwortungsvolles Marktgeschehen dank Branchenorganisationen Bio-Produkte

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Die fenaco-LANDI Gruppe engagiert sich Verwaltungsbeschlüsse Auf ein Wort In Gedenken an Urs Schöb

4 4 5 7

MANAGEMENT Vorsteuerabzug Lohnt sich, zum Beispiel bei einem Stallneubau, die freiwillige Unterstellung bei der Mehrwertsteuer?

20

Der Weg zur Hofmolkerei Kunden, Know-how und Kapital

10

Kurzmeldungen Wer meisterte die Milchkrise am besten? Beratung aktuell: Rendite und Strukturentwicklung Freiwillig Mehrwertsteuer abrechnen kann sich lohnen Frage des Monats

9 12 16 20 22

LANDTECHNIK

Weniger Arbeit Mehr Flexibilität und weniger Arbeit – das erreicht man mit dem automatischen Futterschieber «Juno».

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Interessante Neuentwicklungen bei den Motorsägen Neben den Benzinsägen drängen nun Akku-Geräte auf den Markt

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Kurzmeldungen Praxistest: Automatischer Futterschieber «Juno» von Lely Wettbewerb über die Traktorenstrategie von New Holland Produktneuheiten Zusammenschluss der Occasionsbörsen

24 28 30 31 33

PFLANZENBAU Den Schädlingen auf der Spur Mit Stickstoff das Problem umweltgerecht lösen

40

Kurzmeldungen Eine Vision: Ackerbau im Wolkenkratzer Schwefeldüngung: Einsatz jetzt planen Bio-Getreide: Auszahlung über den Richtpreisen

35 36 38 43

NUTZTIERE

Einsatz jetzt planen «Landor Schwefel» ist eine einfache Möglichkeit, den von den Kulturen benötigten Schwefel über die Hofdünger zu decken.

38

Streptokokkus uberis Verursacht 80 % der akuten Mastitiden

54

Kurzmeldungen Milchproduktion in Bayern UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Selenversorgung: Norm nach oben anpassen? Wann kommen die Euro-Tier-Highlights in die Schweiz? Warum kümmern Kälber? Milchviehaufzucht: Das entscheidende erste Jahr «High Quality Beef» ist gesucht Mastschweine und Schlachthofbefunde

45 46 47 51 52 56 58 60 62

LANDLEBEN

Bessere Schlachtresultate Eine Kraftfutterstation ermöglicht die tierindividuelle Ergänzungsfütterung und damit homogenere Tiere.

62

UFA-REVUE · 12 2010

Ansprüche allenthalben Moderne Väter auf dem Lande

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Kurzmeldungen Lebkuchenrezept von Jolanda Roth Symbolpflanzen DVD-Weihnachtsaktion: Liebevolle Landfrauenküche Thomas Vetsch ist gerne Bauer

83 86 91 93 94

SONDERTHEMA Ferkelproduktion Heute und morgen

ab Seite 65

Etwa neun Milliarden Menschen werden 2050 auf unserer Erde leben. Sie alle müssen ernährt werden. Doch die weltweiten Ackerflächen sind nicht nur begrenzt, sie sind aus Gründen von Überbauungen oder Erosionen zunehmend gefährdet. Die Steigerung des Ertrags auf den vorhandenen Flächen ist deshalb eine der wesentlichen Herausforderungen für die Menschheit. Waldbrände, extreme Trockenheiten und Überschwemmungen, aber auch die kaum bekannten Lagerverluste machen uns immer wieder bewusst, wie schnell auch unsere Nahrungsmittelversorgung betroffen sein kann. Forscher, Agrarexperten und Architekten entwickeln bereits verschiedene Szenarien: In einigen ihrer Modelle wandert die Landwirtschaft in die Stadt. Visionäre Agrartürme, in denen sich effiziente Treibhäuser in luftige Höhen stapeln, könnten das Bild in Zukunft prägen. Ausgerüstet sind die urbanen Bauernhöfe mit umweltfreundlichen Windrädern und Solarzellen und neben freilaufenden Hühnern stehen Wassertanks, in denen Garnelen und Fische gezüchtet werden. Die Pflanzen der Zukunft wurzeln in Substraten wie Steinwolle oder Kokosfasern, Reispflänzchen reisen mit IndoorTerrassen auf Fliessbändern durch das Gebäude, während sie langsam zu erntefähigen Pflanzen heranreifen (siehe auch Beitrag auf Seite 36). Vorerst handelt es sich dabei erst um Phantasien mit entsprechend geringem Praxisbezug. Doch, wer weiss heute schon, was die Zukunft uns noch alles bringen wird.

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AKTUELL FENACO

Verantwortungsvolles Marktgeschehen BRANCHENORGANISATIONEN sind Gremien mit Bauern, Verarbeitern und Vertreter des Handels, die sich gemeinsam für stabile Agrarmärkte und qualitativ hochstehende Agrarprodukte einsetzen. Mit dabei ist auch die fenaco-LANDI Gruppe.

Die Branchenorganisation für Getreide heisst Swissgranum.

Niemand soll hungern, nach dieser Devise engagierte sich der Bund seit dem 2. Weltkrieg bis in die 90er Jahre für die Landwirtschaft und übernahm die Koordination zwischen der landwirtschaftlichen Produktion (Angebot) und dem Konsum (Nachfrage). Mit der Liberalisierung der Agrarmärkte übertrug der Bund die

Bild: brot.ch

Marktkoordination von den früheren «parastaatlichen Organisationen» an die neu ins Leben gerufenen Branchenorganisationen. Im Landwirtschaftsgesetz heisst es, dass die Förderung der Qualität und des Absatzes sowie die Anpassung der Produktion und des Angebotes an die Erfordernisse des Marktes Sache der Organisationen der Produzenten oder der entsprechenden Branchen sind. Alle Akteure im Marktgeschehen (Produzenten, Konsumenten, Verarbeitung und Handel) waren sich bewusst,

wie wichtig stabile Marktverhältnisse sind und gemeinsam trugen sie das ihre zum Entstehen von Swissgranum für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, von Swisspatat für die Kartoffeln oder von Proviande bei.

Die fenaco-LANDI Gruppe bewegt sich auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Wertschöpfung. Ihre Eigentümer sind die Bauern, die LANDI-Mitglied sind. Diese Interessen bestimmen den Kurs des Unternehmens und in ihrem Auftrag engagiert sich die fenaco in der Verarbeitung und im Handel. Die fenaco ist in den Branchenorganisationen der Landesprodukte (Kartof-

Stabile Agrarmärkte mit kalkulierbaren Faktoren, dienen der gesamten Branche.

VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION GVS LANDI AG: Zum Nutzen der Schaffhauser Landwirte Im Sommer 2010 hat die Verwaltung fenaco die Weichen für eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlichem Genossenschaftsverband Schaffhausen (GVS) gestellt, welcher auch die Delegierten des GVS am 26.Oktober 2010 zugestimmt haben. In die gemeinsame Betriebsgesellschaft, die GVS LANDI AG, wird per 1. Januar 2011 von Seite GVS seine ge4

samte Geschäftstätigkeit der Bereiche AGRO, Detailhandel sowie AGROLA eingebracht. Die fenaco bringt die Geschäftstätigkeit der LANDI Klettgau AG (Bild) ein und beteiligt sich zu mindestens 35 % an der GVS LANDI AG. Der GVS als Mehrheitsaktionär ist bestrebt künftig die Mitgliedgenossenschaften sowie Landwirte des Kantons Schaffhausen als Aktionäre an der GVS LANDI AG zu beteiligen. Diese Zusammenarbeit dient der Geschäftsleitung und

Verwaltung fenaco zur effizienten Erfüllung ihres Grundauftrags, nämlich als oberstes Ziel die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Interesse der Schaffhauser Landwirte nachhaltig zu fördern. 12 2010 · UFA-REVUE


AKTUELL

NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Stabilität, Transparenz und Berechenbarkeit

Minergie-Frischfleischzentrum in Bazenheid Am 11.11.2010 nahm die Ernst Sutter AG in Bazenheid (SG) die grösste DünnschichtPhotovoltaikanlage der Schweiz per Schalter umlegen in Betrieb. Neben dem Einsatz von klimaneutralem Kältemittel, der Nutzung modernster Regeltechnik und Fernwärme aus der nahegelegenen Kehrichtverbrennungsanlage, stellt die Solaranlage einen weiteren Meilenstein zur Vollendung des Minergie-Frischfleischzentrums dar. Das gesamte Investitionsvolumen des Neubaus beträgt über 90 Mio. Fr. Der Gesamtenergiebedarf kann ohne fossile Brennstoffe durch Fernwärme und sauberen Strom vom eigenen Dach gedeckt werden.

feln, Obst, Gemüse), Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen sowie in der Proviande (siehe Box über Jakob Signer Anicom) vertreten. Das umfangreiche Fachwissen der fenaco steht den Branchenorganisationen ohne Einschränkung zur Verfügung.

Aufgaben Die heterogen aus Produzenten-, Konsumenten-, Verarbeitungsund Handelsorganisationen zusammengesetzten Branchenorganisationen eint das Interesse an einem Produkt, zum Beispiel ist es bei der Branchenorganisation «Swisspatat» die Kartoffel. GemeinFortsetzung Seite 6

TERMINE AGENDA Regionaltagungen der fenaco-LANDI Gruppe • Zentralschweiz, Waldstätter-Tagung 13. und 14. Januar 2011 • Mittelland: 20. Januar 2011 • Westschweiz: 27. Januar 2011

Züchtertagungen UFA 2000 • • • •

Zentralschweiz: Schenkon (LU), 18. Januar 2011 Ostschweiz: Kirchberg (SG), 19. Januar 2011 Mittelland: Kirchberg (BE), 11. Januar 2011 Tier und Technik: St. Gallen, 24. – 27. Februar 2011

Seit Ende der 90er Jahre wird die schweizerische Agrarpolitik umgebaut: Marktstützungsinstrumente und Exportsubventionen werden durch Direktzahlungen und Marketingbeiträge für Schweizer Produkte abgelöst. Damit wurden die Branchenorganisationen zu einem zentralen Element der Wertschöpfungsketten. Die fenaco hat sich von Anfang an in Branchenorganisationen, die ihre Geschäftsbereiche abdecken, engagiert. Sie stellt Arbeitsgruppenpräsidenten, liefert Marktinformationen und sucht aktiv das Gespräch als Vermittlerin zwischen Produzenten, Industrie und Detailhandel. Der Hauptgrund liegt im Grundauftrag der fenaco-LANDI Gruppe: Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Schweizer Landwirte zu verbessern. Branchenorganisationen sorgen für Markttransparenz und Stabilität. Die fenaco ist an beidem interessiert, weil sie am Markt zu jedem Zeitpunkt berechenbar operieren will. Dies gilt in Richtung der Eigentümer der fenaco, den Landwirten, sowie in Richtung ihrer wichtigsten Kunden, dem Schweizer Detailhandel. Die Branchenorganisationen konnten nicht verhindern, dass das Preisniveau für Schweizer Lebensmittel – und damit auch die Produzentenpreise – kontinuierlich gesunken sind und sich der Preisunterschied auf Stufe Detailhandel zu den umliegenden EU-Ländern innerhalb von wenigen Jahren halbiert hat. Sie haben aber einen Beitrag geleistet, diesen schmerzhaften Weg in vielen Fällen in geordnete Bahnen zu lenken. Im Wissen, dass der Wettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt zunehmend härter wird und die Tendenz zur Liberalisierung anhält, wird die fenaco auch weiterhin in den Branchenorganisationen eine führende Rolle spielen. Martin Keller Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung

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AKTUELL FENACO

Jakob Signer vertritt die Anicom in verschiedenen Branchenorganisationen.

Einsatz für einen funktionierenden Schlachttier-Markt Jakob Signer leitet den Schlachtviehverkauf bei der Anicom AG und ist Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung dieses Tierhandelsunternehmens. Die Anicom hat Einsitz in verschiedenen marktrelevanten Organisationen der Fleischbranche. Dazu gehören unter anderem:

Die Proviande engagiert sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette «Fleisch».

• Suisseporcs: Die Anicom nimmt an der Mastjagerbörse in Wil teil, zur Beurteilung des Mastjagermarktes sowie um Markt- und Preistendenzen im Schlachtschweine- und Sauenmarkt abzuschätzen. • Bio-Pool: Mitglied, wobei der Markt beurteilt und Preise festgelegt werden. • Fachkommission Schweinfleischqualität der Suisseporcs: Mitglied, wobei aktuelle Themen rund um die Schweinefleischqualität behandelt werden. • Proviande: Mitglied, wobei man sich bei diversen Umfragen betreffend des Marktes, der Preise und allfälliger Importfreigaben beteiligt. UFA-Revue: Wie sehen Sie Ihre Aufgabe in den Marktorganisationen? Jakob Signer: Uns geht es darum, möglichst genaue Markteinschätzungen zu schildern und aus diesen heraus zu einer gerechten Preisbildung beizutragen. Was die Importfreigaben betrifft, setzen wir uns dafür ein, dass diese nur dann erfolgen, wenn bestimmte Produkte in der Schweiz wirklich fehlen. Als Tierhandelsunternehmen sind wir grundsätzlich an hohen Produzentenpreisen interessiert. Allerdings müssen wir auch den Bedürfnissen der Abnehmer entgegenkommen. Das heisst, wir nehmen eine «Mitteposition» ein, um den Tierabsatz gewährleisten zu können. Nennen Sie ein konkretes Beispiel Ihres Engagements. Jakob Signer: In der Fachkommission Schweinefleischqualität der Suisseporcs sind momentan die Fettqualität, destrukturierte Schinken, Bezahlungsmaske für den Magerfleisch-Anteil sowie die sogenannt braunen Hälse aktuell. Hier liefern wir von der Anicom wichtige Datengrundlagen, die für die Entscheidungsfindung von grosser Bedeutung sind. Wir arbeiten Bezahlungsmasken aus, liefern Informationen aus Parallelmessungen zum Magerfleisch-Anteil oder zu Fettzahlen und decken Defizite im System auf. Aktuell sind besonders die Schweinepreise rekordmässig tief. Inwiefern können Sie da Gegensteuer geben? Jakob Signer: In einer Tiefpreisphase hat der Produzent primär Interesse am Abfluss der Schlachtschweine. Noch nie hat die Anicom in ihrer über vierzigjährigen Geschichte so viele Schlachtschweine verkauft wie im Oktober 2010. Wir versuchen, in dieser schwierigen Phase gegenüber unseren Kunden in der Produktion den fristgerechten Absatz zu sichern. Das ist uns die letzen Wochen mehrheitlich gelungen. Sobald wir Anzeichen einer Trendwende in der Marktsituation erkennen, werden wir uns mit aller Kraft für eine Preiserhöhung einsetzen. 6

Das zur fenaco gehörende Tierhandelsunternehmen Anicom engagiert sich in der Branchenorganisation Proviande.

Fortsetzung von Seite 5 sam beschliessen alle Mitglieder der Branchenorganisation, entlang der Wertschöpfungskette «Kartoffeln» Massnahmen, die der Qualitätsförderung dienen. Das beinhaltet Anforderungen an die Produktion und Verarbeitung, Richtlinien für Kontrollen, aber auch Weiterbildungs-Tagungen bis hin zu Aufträgen an Forschungsanstalten. Über Werbemassnahmen und Vermarktungsaktionen wird der Absatz gefördert (sehr erfolgreich im Kartoffelbereich, denn www.kartoffel.ch und die «tolle Knolle» kennt jedes Kind und jeder Bahnreisende).

Stabilität Jährlich einigen sich die Branchenorganisationen auf Richtpreise und sorgen mit Marktentlastungsmassnahmen für ausgeglichene Agrarmärkte. Sie tragen damit zur Einkommenssicherung der Bauern bei und sorgen bei der Schweizer Bevölkerung für eine genügende Versorgung mit einheimischen Lebensmitteln. Branchenorganisationen sind transparent, auf den jeweiligen Websites sind Richtlinien, Werbemate-

rialien, Mitglieder und Stellungnahmen aufgeschaltet. Diese Gremien mit verantwortungsvollen Marktpartnern von der Scholle bis hin zum Verkaufsregal, sorgen in einem dynamischen Umfeld für stabile Agrarmärkte und qualitativ hochstehende Agrarprodukte. Sie sichern damit Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen. Fehlt diese Einsicht in Marktzusammenhänge und macht sich ein so genanntes Trittbrettfahrertum breit, werden in erster Linie Produzenten und Konsumenten zu den Verlierern gehören.

Zukunftsorientiert «Gut, gibt es die fenaco-LANDI Gruppe», wird allenthalben im Getreidemarkt gesagt, gemeint ist damit, dass nach der Liberalisierung des Brot- und Futtergetreides 2001, die fenaco-LANDI Gruppe sich stark machte für geordnete und stabile Marktverhältnisse, unter anderem auch mit ihrem Engagement für die Branchenorganisation Swiss Granum. Swiss granum bildet die gemeinsame Plattform der inländischen Getreidewirtschaft und Ölsaatenproduktion, vertreten sind die Produktion, Sammelstellen, Handel, Mühlen und weitere Verarbeiter. Gemeinsam setzt man sich für Rahmenbedingungen ein, die in der Schweiz eine sinnvolle wirtschaftliche Tätigkeit mit Getreide und Ölsaaten er12 2010 · UFA-REVUE


AKTUELL FENACO

Branchenorganisation sichern Arbeitsplätze in der Urproduktion, in der Verarbeitung und im Handel.

lauben. Was sich angesichts der agrarpolitischen Tendenzen zu einer Herausforderung entwickelt. Trotz diesen Schwierigkeiten werde Swiss Granum seine Tätigkeiten für die Getreide-, Ölsaaten- und Eiweissträgerbranche fortführen, um in der Schweiz die Primärproduktion sowie die Verarbeitungsindustrie zu erhalten, welche insgesamt 40 000 Arbeitsplätze stellt, ist im Jahresbericht 2009 von Swiss Granum nachzulesen. Mit der gleichen

Swisspatat, mit ihrer Website www.kartoffel.ch, vertritt die Interessen der Branche gegen innen und aussen. Bild: Swisspatat

«Mission» sind auch die Branchenorganisation «Swisspatat» und die «Proviande» unterwegs. Die Branchenorganisation Swiss Granum hat ihren Sitz in

Bern, genau gleich wie dort auch die Branchenorganisation der Kartoffeln Swisspatat und die Proviande zu finden sind. 䡵

Urs Schöb 30.11.1960 – 14.11.2010

Völlig unerwartet und viel zu früh ist Urs Schöb am 14. November 2010 aus dem Leben gerissen worden. Dies ist für uns alle unfassbar. Sehr traurig müssen wir uns mit dem schmerzvollen Verlust abfinden. Urs Schöb hinterlässt privat und im Unternehmen eine grosse Lücke.

Urs Schöb trat vor zehn Jahren als Leiter der Niederlassung Ostschweiz in die Anicom ein. Im Jahr 2003 übernahm er als Vorsitzender der Geschäftsleitung die Führung des Unternehmens. Er hat seine Kraft, sein Wissen und Können weitsichtig für die Anicom eingesetzt und die Firma erfolgreich geführt. Urs Schöb wurde von seinen Geschäftspartnern für seine offene, kritische und konUFA-REVUE · 12 2010

struktive Einstellung sehr geschätzt. Er hat sich mit seinem Engagement für die Schweine- und Grossviehproduktion in der Schweiz verdient gemacht. Er war der Leader und Mitdenker, seine «Packen wir das an»-Mentalität hat alle motiviert und mitgerissen. Im Oktober konnte er als eines seiner letzten Projekte die Übernahme der Schweinevermarktung der Topig AG verkünden. Trotz dieses grossen beruflichen Engagements war Urs Schöb auch der Familienmensch, der besonderen Wert auf ein harmonisches Zusammensein mit seinen drei Kindern und seiner Ehefrau

legte. Mit Begeisterung spielte er Trompete und andere Instrumente in der Stadtmusik Bischofszell und war Gründungsmitglied der Guggenmusik «Chesselflicker» von Halden. Der Tod von Urs Schöb ist für alle ein grosser Verlust. Seine vorbildliche Haltung als Vorgesetzter, seine Zuvorkommenheit und seine Kameradschaft werden unvergesslich bleiben. Das Team der Anicom wird trotz der tiefen Trauer mit aussergewöhnlichem Einsatz das Unternehmen im Sinne von Urs Schöb weiterführen. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung bewahren.

Eugen Brühlmeier, Geschäftsleitung fenaco 7


Ein beweglicher Kraftprotz.

ARION 400. Einer für alle.

Der ARION 400 ist in 6 Motor- und 2 Ausstattungsvarianten verfügbar. Dank seiner kompakten Abmessungen, die ihn besonders für Frontladerarbeiten geeignet machen und seiner maximalen Leistung von bis zu 125 PS entspricht er sowohl den Erwartungen von Viehzuchtbetrieben als auch den Anforderungen bei der Bodenbearbeitung. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. Mittelland, Zentralschweiz: Roger Fuchs 079 652 14 12 Ostschweiz: Andreas Scherrer 079 266 46 72 Hausgebiet Oberbipp: Andreas Thöni 032 636 66 71

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Mildere Besteuerung bei Betriebsaufgabe im Alter

Nebenbetrieb Unter bestimmten Bedingungen kann nach Artikel 24b des Raumplanungsgesetzes auf einem landwirtschaftlichen Gewerbe ein nichtlandwirtschaftlicher Nebenbetrieb eingerichtet werden. Der Nebenbetrieb bildet Bestandteil des landwirtschaftlichen Gewerbes, darf nicht davon abgetrennt werden und kann innerhalb der Familie zusammen mit dem landwirtschaftlichen Gewerbe zum Ertragswert übernommen werden. Dr. Eduard Hofer, Heimberg

nen Grafiken (Grafik) und Tabellen hilfreich für das Verständnis sind. Neben den Steuerfolgen sind in jedem Fall auch die Abgaben für die Sozialversicherungen zu beachten, welche keine Entlastung vorsehen. Sollte der Liquidationsgewinn noch für die

Lohnrichtlinie 2011 Die Lohnrichtlinien 2011 sehen für die Minimallöhne der ausländischen Arbeitnehmer aus den EU-Staaten eine Erhöhung um 1 Prozent vor, von 3110 auf 3140 Fr. Ausschlaggebend dafür war die Teuerung der beiden letzten Jahre. Aufgeschaltet sind die Lohnrichtlinien auf den Websites von ABLA, SBV und dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV). Ab 1. Mai 2011 tritt, mit Ausnahme von Rumänien und Bulgarien, für alle EU-Staaten die volle Personenfreizügigkeit in Kraft. Dies vereinfacht die Anstellung von ausländischen Arbeitskräften in der Schweiz.

Im Merkblatt «Ertragswerts- und Verkehrswert» hat sich auf Seite 48, Fall 3 Inventar, ein Fehler eingeschlichen. Richtig muss es heissen: Im Weiteren können mit Einzahlungen in die private Vorsorge Säule 2a in der Regel grosse steuerliche Gewinne mit Einmal-Einkäufen neutralisiert werden. Redaktion UFA-Revue UFA-REVUE · 12 2010

Die Koordinationskonferenz für die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten hat die Richtzahlen für die landwirtschaftlichen Buchhaltungen 2010 festgelegt. Die Richtzahlen sind massgebend für die Bewertung des Inventars und des Naturalverkehrs. Zum Teil dienen sie auch der Berechnung kalkulierter Grössen. Die Richtzahlen stehen auf www.agroscope.admin.ch/zentrale-

Restlicher steuerbarer Liq’gewinn Getrennt besteuerter fiktiver Einkauf

separat besteuerter Liq’Gew. nach Abzug echter Einkauf

übriges Einkommen (ordentlich)

Ordentliche Besteuerung

davon 1⁄5 satzbestimmend

Besteuerung zu 1⁄5 des Satzes

echter Einkauf in Pensionskasse

Liquidationsgewinn

Mildere Besteuerung 37 b DBG

Richtzahlen für die Buchhaltung Korrigenda UFA-Revue 11/2010

Rente wirksam werden, ist eine Abrechnung vor dem 65 Altersjahr in Betracht zu ziehen. Die neue Bestimmung tritt am 1. Januar 2011 in Kraft. Martin Würsch, Leiter SBV Treuhand und Schätzungen, 寿 056 462 52 71

Grafik: Schema der Besteuerung

Gesamteinkommen

Im Rahmen der Unternehmenssteuerreform II wurde Art. 37b DBG eingeführt. Trotz oder gerade wegen des umständlich formulierten Gesetzestexts sollten auch die Bauern die wichtigsten Bestimmungen daraus kennen. Von einer milderen Besteuerung können sie profitieren, wenn sie das Alter 55 Jahre erreicht haben oder den Betrieb infolge Invalidität aufgeben müssen. Im Kreisschreiben der eidgenössische Steuerverwaltung vom 03.11.2010 zur Besteuerung der Liquidationsgewinne nach Art. 37b DBG wird detailliert die mildere Besteuerung im Rahmen der altersoder invaliditätsbedingten Liquidation von Einzelunternehmen ausgeführt. Die Handhabung in der Praxis dürfte nicht immer einfach sein, weshalb die im Kreisschreiben enthalte-

auswertung unter Publikationen zur Verfügung oder können gegen Einsendung von zwei Franken in Marken sowie eines frankierten und adressierten C5-Couverts bezogen werden bei Agridea Lindau, 8315 Lindau.

Hofpfosten Ein Hofpfosten ist ein vierkantiger, leuchtend weiss gestrichener Pfosten von 2.6m Länge. Das Willkommschild heisst Passanten und Besucher von Weitem willkommen und stellt den Betrieb und die Bauernfamilie vor. Bezug: Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID, Bern. Ingrid Flückiger, flueckiger@lid.ch, 寿 031 359 59 77. Preis: 250 Fr.

Entschädigung für Skipisten Die Wintersaison steht kurz bevor. Über das ganze Land verteilt locken rund 7300 km Skipisten, die auch über landwirtschaftliche Flächen führen, was zu Einschränkungen in der Bewirtschaftung und Mehraufwand führt. Das muss den Bauern entschädigt werden. Für die Entschädigung von Skipisten gibt es keine Richtwerte. Es ist auf die realen Einschränkungen der Eigentümer und den Bewirtschaftern abzustützen. Zum Vergleich können Entschädigungssysteme herangezogen werden, wie sie beispielsweise für elektrische Freileitungen und Masten üblich sind. Die Landeigen-

tümer dulden Skipisten und Infrastrukturen wie Gebäude, Masten und Leitungen der Bergbahnen, erdverlegte Leitungen, Schächte und Installationen für die künstliche Beschneiung auf ihrem Land. Diese Anlagen sind mittels Baurechten und Dienstbarkeiten zu regeln. Dem Bewirtschafter sind Ertrags- und Qualitätsminderungen, unter Berücksichtigung der künstlichen Beschneiung, und der entstehende Mehraufwand zu entschädigen. Dieser kann bei der Erschwernis der Hofzufahrt, beim eingeschränkten Holzschlag, beim Wegräumen von Abfall und beim zusätzlichen Unterhalt von Weidezäunen entstehen. Anzustreben ist eine faire Lösung. Gerhard Ryf SBV Treuhand und Schätzungen Brugg 寿 056 462 51 11

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9


MANAGEMENT

Der Weg zur Hofmolkerei KUNDEN, KNOW-HOW UND KAPITAL Untersuchungen zeigen, dass viele Schweizer bereit sind, für lokal produzierte, qualitativ ausgezeichnete Produkte einen Mehrpreis zu bezahlen. Das ist eine Möglichkeit für Landwirte, sich einen neuen Betriebszweig aufzubauen und so den steigenden Marktdruck zu kompensieren. Wichtig für den Erfolg einer Hofmolkerei ist eine gut abgestützte Planung vor dem Start.

Irene Bösch

Matteo Aepli

Unter einer Hofmolkerei wird die Verarbeitung der selbst produzierten Milch (und allenfalls der Milch von weiteren Betrieben) auf dem eigenen Betrieb verstanden. Es können unterschiedliche Produkte wie zum Beispiel Joghurt, Käse oder Frischkäse hergestellt werden.

Abnehmer Als erstes müssen Kunden gefunden werden, die die Produkte kaufen (Tabelle 1). Oft werden Kunden aus der Region angesprochen, um nicht direkt am Anfang eine grosse Logistik aufbauen zu müssen. Zudem sind viele Schweizer bereit, für Produkte aus der Region einen etwas höheren Preis zu bezahlen. Bei privaten Kunden sind es vor allem Familien mit mittleren und höheren Einkommen, die Produkte direkt ab Hof kaufen. Gleichzeitig sind Familien auch vergleichsweise loyale Kunden. Loyale Kunden zu haben, ist

Herr und Frau Schweizer essen pro Kopf und Jahr über 20 Kilo Käse.

wichtig, da das Finden von neuen Kunden schwieriger ist, als bereits bestehende Kunden zu behalten.

Produktion und Sortiment Die Erfahrung zeigt, dass es erfolgsverspre-

Tabelle 1: Kunden und Abnehmer Verkaufsort / Abnehmer Direkt ab Hof

Vorteile Wenig logistischer Aufwand Aufbau einer Stammkundschaft möglich.

Auf dem Markt (Wochenmarkt)

Absatzmengen planbar Aufbau einer Stammkundschaft möglich

Gewerbe (Altersheim, Restaurant) Lieferdienst zu Privatkunden

Verkauf über das Internet 10

Fixe Mengen Klare Abmachungen Allenfalls mehr Kunden, da für diese weniger Aufwand entsteht (Wegfall des Weges). Mehr Service bedeutet in der Regel auch höhere Preise und somit mehr Einkommen. Kunden sind ortsunabhängig und können jederzeit bestellen.

Nachteile Kunden haben einen weiteren Weg und idealerweise liegt der Hofladen an einer Durchgangsstrasse. Lange Öffnungszeiten bedingen hohen Anwesenheitsgrad. Die Konkurrenz ist direkt vor Ort und der Absatz schwankt aufgrund von Wetter oder Ferien. Auch wird ein Lieferwagen benötigt. Diese Kunden wünschen in der Regel ein möglichst vollständiges Sortiment. Personal und Fahrzeug sind notwendig.

Kein persönlicher Kontakt Versand komplex/teuer

chender ist, Produkte herzustellen, die eine gute Verwertung der Milch darstellen, d.h. Weichkäse oder Joghurt. Produkte aus Schaf- und Ziegenmilch sind immer mehr gefragt und werden noch (zu) wenig hergestellt. Auch müssen die Lagermöglichkeiten und Hygienevorschriften beachtet werden. Viele Kunden schätzen es, wenn sie nicht «nur» ein Produkt, sondern ein breites Sortiment kaufen können. Allenfalls gibt es die Möglichkeit, mit weiteren Betrieben zusammenzuarbeiten und so neben Milchprodukten auch Gebäck oder Blumen anzubieten.

Preise Die Produktionskosten, die Detailhandelspreise und die Konkurrenz bestimmen die Preise. Wichtig ist, die Preise nicht zu tief anzusetzen und nur wenn nötig anzupassen. Für Kunden, die bei Hofmolkereien einkaufen, ist die Qualität des Produkts und nicht der «günstigste» Preis wichtig. Beispielsweise hat eine befragte Hofmolkerei die Preise bei der Milchpreisbaisse im Som12 2010 · UFA-REVUE


MANAGEMENT mer 2009 nicht gesenkt. Der Umsatz ging kaum zurück, da die Kunden mit den Produkten zufrieden waren.

Finanzen Für Investitionen muss Eigenkapital zur Verfügung stehen. Falls das nicht reicht, kommen als Fremdkapital-Geldgeber die Agrarkreditkassen, die Bank oder eine gemeinnützige Organisation in Frage (Tabelle 2). Ohne eine gute Tragfähigkeit, ist jedes Projekt zum Scheitern verurteilt. Subventionen in Form von à-fondsperdu-Beiträgen für Hofmolkereien können von der öffentlichen Hand nicht erwartet werden. Im Vordergrund stehen deshalb Investitionskredite. Aber auch hier wird die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung von den befragten Agrarkreditkassen als gering eingeschätzt. Die Chancen für ein Gesuch steigen, wenn deutlich auf die Diversifizierung des Betriebes durch die geplante Hofmolkerei hingewiesen und die Stärken des Projekts aufgezeigt wird. Zu beachten ist, dass die Agrarkreditkassen oft eine Nadelöhrfunktion haben. Bei einer vorangehenden Ablehnung eines Gesuchs durch die Kreditkasse, hat man kaum Chancen auf einen Kredit bei anderen Finanzinstituten.

Tabelle 2: Finanzierungsmöglichkeiten Institution Landwirtschaftliche Kreditkassen und öffentliche Hand (kantonale Unterschiede)

➠ Investitionskredit

Zinssatz/Absicherung ➠ zinslos (Rückzahlung in Raten, Laufzeit 10 bis 15 Jahre) ➠ Grundpfandverschreibung

Kantonal- und Regionalbanken

➠ Investitionskredit ➠ Betriebskredit

➠ ~ 4.5 %, Rückzahlung in Raten ➠ Grundpfandverschreibung, allenfalls Zusatzsicherheiten (2. und 3. Säule, Pensionskasse und private Vorsorge)

Gemeinnützige Organisationen und Stiftungen

à fonds perdu Beiträge

Beispiel der Schweizer Berghilfe

Höhe des Beitrags ist projektabhängig

Ein Gesuch für finanzielle Unterstützung bei gemeinnützigen Organisationen (z. B. Schweizer Berghilfe oder anderen Stiftungen) hat den Vorteil, dass diese ihren Beitrag nicht à priori von Entscheiden der öffentlichen Hand abhängig machen. Es empfiehlt sich, die Produktion in der Startphase vorerst auf tiefem Niveau laufen zu lassen und sich dann schritt-

Die Hygieneanforderungen an eine Hofmolkerei sind gross und müssen eingehalten werden.

Anforderungen ➠ Businessplan ➠ Buchhaltungen (ca. letzte 3 Jahre) ➠ Weitere Angaben entsprechend den Antragsformularen ➠ Businessplan ➠ Buchhaltungen (ca. letzte 3 Jahre) ➠ Investitionsrechnung

Schwierigkeiten Konkurrenziert eine Hofmolkerei bestehende Verarbeitungsbetriebe, so gibt es keine Unterstützung.

➠ Angaben gemäss Antragsformular ➠ Ausführlicher Projektbericht eines Experten

Oft nur lokal / regional oder nur in den Bergregionen tätig

Kreditvergabe an landwirtschaftliche Betriebe nur beschränkt, da die Landwirtschaft in der Regel einer hohen Risikokategorie zugeordnet wird.

weise den Herausforderungen zu stellen. Liquiditätswirksame Erträge aus der Hofmolkerei werden sich erst nach einigen Monaten erzielen lassen, wenn sich Produktion und Absatz erfolgreich eingespielt haben. Der bisherige starke Betriebszweig sollte weiterhin als wichtiges Standbein bestehen bleiben und so das Einkommen aus dem Landwirtschaftsbetrieb sicherstellen. 䡵

Autoren Irene Bösch und Matteo Aepli forschen in der Gruppe Agrar-, Lebensmittel- und Umweltökonomie des Instituts für Umweltentscheidungen an der ETH Zürich, www.agrl.ethz.ch. Dieser Artikel basiert auf einer Forschungsarbeit, in welcher in Interviews mit Vertretern von Hofmolkereien und Abnehmern herauskristallisiert wurde, welche Faktoren wichtig für den Erfolg sind. In der nächsten Ausgabe der UFARevue werden Fragen des Marketings und der Arbeitsorganisation diskutiert.

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Wer meisterte die Milchkrise am besten?

EIN VERGLEICH MIT DEN NACHBARN Milch verzeichnet von allen Agrarprodukten in den letzten zehn Jahren die stärksten Preisschwankungen. Milchwirtschaftsbetriebe, grosse und kleine, müssen ihre Ausgaben so budgetieren, dass die Risiken gedeckt sind.

Christian Gazzarin

Das International Farm Comparison Network (IFCN) ist ein weltumspannendes Netzwerk von Wissenschaftlern und Beratern aus 86 Ländern, die Daten von landestypischen Milchwirtschaftsbetrieben austauschen, vergleichen und publizieren. In der über zehnjährigen Geschichte des IFCN ist der nüchterne Wirtschaftlichkeitsvergleich auf Vollkostenbasis mittlerweile einer differenzierteren Betrachtung der Situation in den einzelnen Ländern gewichen. Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus dem Rechnungsjahr 2009 – einem eigentlichen Krisenjahr in der Milchproduktion. Für die Schweiz werden ein 22-Kuh-Betrieb aus der Hügelregion und ein 64-Kuh-Betrieb aus der Talregion mit den Betrieben aus Österreich (AT) (Berggebiet), Bayern (DE), Zentral- und Westfrankreich (FR) sowie Holland (NL) und Dänemark (DK) verglichen.

Grosse in Schräglage Bei der klassischen Vollkostenbetrachtung (Grafik 1) werden die Milchproduktionskosten direkt dem Milchpreis (roter Punkt) gegenübergestellt. Das Ende der Säule markiert den Kostendeckungspunkt.

Liegt der Milchpreis innerhalb der Säule, werden die Kosten nicht voll gedeckt. Innerhalb des gelben Säulenabschnitts wird ein Einkommen erwirtschaftet, das zwar positiv ist, jedoch die Arbeit nicht mit dem kalkulatorischen

Vergleichslohn von 28 Fr. (Opportunitätskosten) entschädigen kann. Liegt der Milchpreis innerhalb des braunen Säulenabschnitts können nicht einmal die Fremdkosten gedeckt werden. Ein solcher Betrieb kann allenfalls noch kur-

Tabelle: Interessante Betriebsunterschiede verschiedener Kennzahlen der Milchproduktion Einheit Arbeitsproduktivität Arbeitsverwertung Kapitalinput pro Kuh Pachtpreise Kraftfuttereinsatz Kraftfutterpreis Milchkeimgehalt Milchzellgehalt 12

kg Milch (ECM) / Std. Fr. / Arbeitsstunde 1000 Fr. / Kuh Fr. / ha Tonnen / Kuh u. Jahr Fr. / Tonne 1000 Zellen / ml 1000 Zellen / ml

AT 14 38 7.6 10 226 1.4 390 35 250

CH 22 39 8 14 570 0.7 649 6 100

AT 22 50 -0.8 9.6 240 1.7 397 17.4 206

DE 31 69 1.6 8.7 362 2.1 297 32 165

FR 50 104 15.9 7.2 219 1.7 300 20 250

FR 60 132 17.6 7.5 180 1.7 305 20 250

CH 64 97 5 16.3 880 0.9 649 6 100

NL 70 256 – 15 8.7 1057 2.2 279 13.3 214

DE 80 161 9.1 7.9 385 2.2 297 29 180

DK 240 339 – 11 10.1 823 2.2 252 10 210

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PROFILAIT MANAGEMENT

In Europa erholt sich der Milchmarkt allmählich. Bild: agrarfoto.com

100 80 60 40

Quotenkosten (Pacht und Opportunitätskosten) Opportunitätskosten Fremdkosten – abzüglich Nebenerlése Milchpreis

DK-240

DE-80

NL-70

CH-64

FR-60

FR-50

DE-31S

AT-22

CH-22

0

AT-14

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Quelle: Dairy Report 2010

Grafik 2: Deckung der Auszahlungsströme durch den Milchpreis (2009) 80 60 40

DK-240

DE-80

NL-70

CH-64

FR-60

FR-50

DE-31

0

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20

CH-22

marktpreis – und bei zunehmend offenen Grenzen auch der Schweizer Milchpreis – ist starken Schwankungen unterworfen. Eine statistische Auswertung für die Zeitperiode von 1998 bis 2009 legt offen, dass Milch von allen Agrarprodukten die stärksten Preisschwankungen verzeichnete. Kleinste Veränderungen in Angebot und Nachfrage können bereits grosse Preisänderungen nach sich ziehen, wobei das Verhalten Chinas dabei eine der wichtigsten Einflussgrössen darstellt. Für den Milchwirtschaftsbetrieb heisst das nichts anderes als Vorsorgen und die Ausgaben budgetieren, um für das Risiko besser gewappnet zu sein.

120

AT-14

Weiter schwankend Der Welt-

Grafik 1: Kosten nur für die Milchproduktion (2009)

CHF / 100 kg ECM

dauen, wobei wohl die einen oder anderen im Jahre 2007/2008 etwas zu euphorisch agiert hatten. Auch der Schweizer Betrieb CH-64 musste neben der Stallinvestition grössere Abschreibungen von zugekauften Milchkontingenten verbuchen und hat damit pro Arbeitsstunde mit rund 5 Fr. gar weniger verdient als der Hügelbetrieb mit 22 Kühen (8 Fr.). Je grösser die Betriebe sind, desto stärker hängt das Einkommen von der Entwicklung des Milchpreises ab. Umgekehrt gilt das auch bei höheren Milchpreisen. Dann realisieren grössere Betriebe schneller Gewinn als die kleineren Familienbetriebe.

CHF / 100 kg ECM

ze Zeit vom Kapital oder von den Abschreibungen zehren, ist aber mittelfristig unter diesem Milchpreis nicht überlebensfähig. Die Arbeitsverwertung sinkt bei diesen Betrieben auf null oder wird gar negativ. In dieser Situation befanden sich 2009 viele EU-Betriebe, die nur noch dank den entkoppelten Direktzahlungen eine positive Arbeitsverwertung erreichten (Tabelle 1). Beim dänischen und holländischen Betrieb war die Situation besonders prekär. So konnte nicht einmal mit den entkoppelten Direktzahlungen ein positives Ein-

Investitionen Steuern Tilgung Opportunitätskosten (Privatausgaben Familie) Fremdkosten abzüglich Abschreibungen und Nebenerlöse Quelle: Dairy Report 2010 Milchpreis

Familienbetrieb Kleinere kommen erwirtschaftet werden. In Dänemark mussten rund 10 % der Milchbetriebe gar Konkurs anmelden – ohne die Hilfe der Banken wären es noch mehr gewesen. Auf den übrigen Betrieben konnte noch etwas verdient werden, wenn auch auf tiefem Niveau. Am günstigsten wurde die Milch auf den beiden französischen Betrieben mit 50 und 60 Kühen produziert. Bei rund 50 Rappen wird hier bereits eine volle Kostendeckung erreicht.

Wachstumsbetriebe kalt erwischt Allgemein lässt sich sagen, dass vor allem die Wachstumsbetriebe von der Milchpreisbaisse kalt erwischt wurden. Die grösseren Betriebe hatten noch erhebliche Investitionen zu verUFA-REVUE · 12 2010

und durchschnittliche Familienbetriebe in Europa schaffen es zwar auch in normalen Zeiten kaum, eine Kostendeckung zu erreichen. Den Vollkostenrechnungen zum Trotz sind diese Betriebe aber nicht untergegangen, sondern werden weiter an ihre Nachfolger übergeben. Methodisch werden damit die Grenzen der Vollkosten-Betrachtungsweise aufgedeckt. Das IFCN entwickelte nun eine neue Methode, die erklärt, warum sich durchschnittliche Familienbetriebe trotzdem am Markt behaupten (Grafik 2). Kerngedanke ist die Annahme, dass ein Familienbetrieb nicht auf eine Gewinnmaximierung fokussiert ist, sondern in erster Linie die Lebenshaltungskosten decken und den Betrieb à jour halten möchte. Statt eines Stundenlohnes werden somit die Privatausgaben

dargestellt. Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen und entsprechende Schuldtilgungen sowie Steuern müssen ebenfalls vom Einkommen finanziert werden können. Basierend auf dieser Annahme ergibt sich mit Grafik 2 ein etwas anderes Bild. Werden die Säulen als Ganzes betrachtet, gilt auch hier: Liegt der Milchpreis über der Säule, erzeugt ein Betrieb Reserven oder Ersparnisse (so genannter Free Cash-flow). Das Ende der Säule gibt dann an, bei welchem Milchpreis die realen Auszahlungsströme (Privatausgaben der Familie, Tilgungen, Steuern, Investitionen sowie die Fremdkosten ohne Abschreibungen) gedeckt wären. Die Grafik 2 zeigt in der Tendenz, dass die kleineren Familienbetriebe eine 13


PROFILAIT MANAGEMENT leicht tiefere oder gleiche Säulenhöhe aufweisen und damit mindestens so wettbewerbsfähig erscheinen wie die grösseren Betriebe. Auf den Schweizer Betrieben konnten die Ausgaben für Haushalt und Betrieb von der Milchproduktion sowie von den damit verbundenen Direktzahlungen weit besser gedeckt werden als auf den ausländischen Betrieben. Ob man die eine oder andere Methode anwenden will, ist auch immer eine Frage der Fristigkeit. So schneiden gerade Auslaufbetriebe mit der zweiten Methode sehr gut ab, da ihre Investitionstätigkeit nahe bei Null liegt – im Gegensatz zu Wachstumsbetrieben, die dafür in der Regel eine Hofnachfolge finden.

Kapitalinput pro Kuh Schweizer Milchproduzenten gehören weltweit eher zu den Exoten, was weitere Kenngrössen in Tabelle 1 aufzeigen. Diese zeigen auf, wo die Stärken der Schweizer Milchproduktion liegen, erklären aber auch die hohen Kostenunterschiede. Da ist einmal der hohe Kapitalinput je Kuh

(vor allem Maschinen und Gebäude) zu erwähnen, der sich mit dem hohen Kostenumfeld, aber allenfalls auch durch eine hohe Investitionstätigkeit, erklären lässt. Das wirkt sich jedoch nicht in einer besseren Arbeitsproduktivität aus. Diese ist deutlich tiefer als bei den vergleichbaren europäischen Betrieben. So liegt sogar der österreichische Bergbetrieb mit 22 Kühen fast 30 % über dem entsprechenden Schweizer Betrieb.

Schweizer Milch ist top Zu den Stärken gehört dafür das Produkt an sich – die Milch. Keine Milch weist hinsichtlich Keim- und Zellzahlen eine bessere Qualität auf als jene von Schweizer Bauern. Hinzu kommt ein deutlich tieferer Kraftfuttereinsatz, das heisst die Milch wird eher aus dem Raufutter produziert als anderswo. Fazit Kleinere Familienbetriebe zeigen sich in Krisenjahren recht stabil, erreichen jedoch auch in guten Milchpreisphasen kaum eine Kostendeckung.

Wachstumsbetriebe leben mit erhöhtem Risiko und müssen dieses auch in der Betriebsführung einkalkulieren, das heisst in guten Jahren muss vorgesorgt werden. Die Schweiz fällt auf durch das hohe Kostenumfeld, tiefe Arbeitsproduktivität und durch eine hohe Qualität der Milch. Das Halten der Qualitätsführerschaft dürfte unter diesen Rahmenbedingungen der richtige Weg sein. 䡵

Autor Christian Gazzarin ist Mitarbeiter Betriebswirtschaft an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, 8356 Ettenhausen und vertritt die Schweiz am International Farm Comparison Network (IFCN). www.ifcnnetwork.org

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MANAGEMENT

Rendite und Strukturentwicklung BERATUNG AKTUELL In Deutschland geht der Trend hin zu immer grösseren Betrieben, wobei der Bau von Biogas-Anlagen mit entsprechender Maisproduktion die Veredlungs- und Futterbaubetriebe zunehmend konkurrenziert. In Österreich ist das Feld Agro-Tourismus und Direktvermarktung ausgeschöpft. Im Zentrum stehen, wie in der Schweiz auch, eine vielseitige auf die Lebensqualität beruhende Betriebsentwicklung.

Arbeitskreise gibt es nicht nur für Bauern, sondern auch für landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater. So ein BeraterArbeitskreis trifft sich seit über 17 Jahren einmal jährlich. 2010 war es in Niedersachsen. Drei Berater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, beantworten dabei die Fragen der UFA-Revue.

UFA-Revue: Warum kommen die Bauern in die Beratung? Ruth Beverborg: Eines der Hauptanliegen der Bauern in unserer betriebswirtschaftlichen Beratung ist, Perspektiven und Entwicklungskonzepte zu finden und diese für die finanzierenden Banken vorzubereiten. Dabei steht oftmals die Frage im Raum: Sollen die Landwirte weiter auf die traditionelle landwirtschaftliche Produktion setzen oder diversifizieren und sich zum Beispiel den erneuerbaren Energien zuwenden? Die niedersächsischen Landwirte haben das «Erneuerbare Energien Gesetz» (EEG) sehr gut angenommen und setzen dabei neben Photovoltaik auf Biogasanlagen, denn Anlagen bis zu 500 kW sind baurechtlich privilegiert und erhalten nach dem derzeitigen EEG bis Ende 2011 eine vergleichsweise hohe Förderung. Johann Tober: Wir unterstützen die Bauern in der Abwicklung ihrer EU-Förderanträge. Zweimal im Jahr haben wir deshalb engen Kontakt zu den Bauern und Hand-in-Hand werden weitere anstehende Beratungsfragen geregelt. Eine wichtige Aufgabenstellung ergibt sich aus der Betriebsübergabe, denn die jungen Hofübernehmer benötigen ein zukunftsgerichtetes Betriebskonzept, um Investitionsförderung zu erhalten. In welche Richtung gehen die Betriebskonzepte? Johann Tober: Erwerbskombinationen oder Direktvermarktung sind keine Schwerpunkte mehr. Das ist im Prinzip ein gesättigter Markt. Heute geht die Nachfrage eher Richtung Nutzung der Ressourcen im Wald. Den Wald nutzt man bei uns bisher eher als die Sparkas-

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se des Betriebs und dort sehen wir noch ein wichtiges Wachstumspotenzial. Peter Weber: Die Entwicklung der Betriebe ist auch bei uns ein grosses Thema, vor allem im Generationenwechsel. Hier werden Weichen für die Zukunft gestellt. Momentan haben vor allem Betriebsleiter von Milchwirtschaftsbetrieben mit einem Milchlieferrecht um die 100 000 kg oder weniger einen grossen Beratungsbedarf. Sie sind aufgrund der tiefen Milchpreise tief verunsichert. Johann Tober: Schwierig sind die sprunghaften Preisschwankungen, nicht nur bei der Milch, sondern auch beim Getreide. Deshalb sind die Prämien oder Direktzahlungen wichtig. Diese Zuschüsse machen bei uns in den benachteiligten Gebieten 50 bis 80 % des Gesamteinkommens aus. Auch wenn diese Zuschüsse mit bürokratischem Aufwand verbunden sind – Auflagen und Kontrollen freuen niemanden – sind sie ein sicheres und kalkulierbares Einkommen. Schwer zu ertragen ist dann jeweils der Spardruck der öffentlichen Hand. Ruth Beverborg: Auch bei uns ist der Milchpreis in den Wirtschaftsjahren 2008 / 2009 und 2009 / 2010 eingebrochen. Das hatte erhebliche Einkommensverluste zur Folge. Betriebsleiter, die damit nicht zu Recht kamen, haben zunehmend die sozioökonomische Beratung in Anspruch genommen. Die sozioökonomische Beratung hat sich auf finanzgefährdete Betriebe spezialisiert. Momentan hat sich der Milchpreis erholt, dann wird die «nach-vorne-Beratung» beziehungsweise Unternehmens-

beratung wieder mehr nachgefragt. Im Zentrum steht «Wie wachse ich weiter?» Es gibt riesige Entwicklungsschritte und ein Ende ist nicht abzusehen. Zunehmend gibt es Betriebe mit 400 bis 600 Kühen und mehr. Der Investitionsbedarf übersteigt schnell einmal 1 Million Euro, was zum gössten Teil über die Banken finanziert wird. Wenn in diesem Umfang investiert wird, sind Unternehmereigenschaften und starke Nerven gefragt. 12 2010 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Drei-Länder-Beratungsgespräch mit: Peter Weber ist Lehrer und Berater Agrar- und Betriebswirtschaft am landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen (AG). Im Aargau bewirtschaften 3500 Betriebe rund 60 000 ha LN. Der Aargau ist einer der dicht besiedelten Kantone des Mittellandes und der Kulturlandverlust ist bedeutend. www.liebegg.ch Johann Tober leitet die Bezirksbauernkammer, bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich in Perg. Der Bezirk Perg umfasst 2041 eher klein strukturierte Betriebe, die rund 30 000 ha LN bewirtschaften. Die Durchschnittsfläche beträgt 15 ha je Betrieb. www.lk-ooe.at Ruth Beverborg leitet das Sachgebiet Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung der niedersächsischen Landwirtschaftskammer in Oldenburg. Jedes zweite Hähnchen, jedes dritte Ei und jedes dritte Schwein stammt in Deutschland aus Niedersachsen. Auch werden über 1000 Biogasanlagen betrieben. www.lwk-niedersachsen.de

Wertschöpfung pro ha erreicht werden, abgesehen von den Spezialkulturen. Ruth Beverborg: Die klassischen Betriebszweige wie Ackerbau, Schweinehaltung, Milchwirtschaft rechnen sich schon, aber um einiges weniger als momentan der Betriebszweig Biogas. Beim Pachtland steht der Milchviehhalter in Konkurrenz zum Biogasbetreiber. Bei unseren Vergleichsrechnungen schneidet derzeit die Legehennenhaltung für Freiland- und Bio-Eier aufgrund des Verbots der Käfighaltung am besten ab.

Welche Bedeutung haben die Direktzahlungen bei Ihnen? Ruth Beverborg: Die Abhängigkeit von den Direktzahlungen haben wir auch. Als Begleitmassnahme zum Ausstieg aus der Quotenregelung wurde bei uns eine Milchprämie eingeführt. Diese sowie die Prämien aus den Bullen-, Muterkuh- und Mutterschafprämien werden jetzt sukzessive bis 2013 auf eine einheitliche Flächenprämie in Höhe von 366 Euro je Hektar abgeschmolzen. UFA-REVUE · 12 2010

Peter Weber: Eine finanzielle Schieflage aufzuholen, ist schwierig. Es gibt Betriebe, die wirtschaften in älteren Gebäuden und Produktionsanlagen und sind fast bis unters Dach verschuldet. Einige überschätzen sich bei Landkäufen. Mit was kann der Landwirt noch sein Einkommen verdienen? Peter Weber: Mit der Milch kann, auch bei den gegenwärtigen tiefen Milchpreisen, gleichwohl eine hohe

Im Zentrum steht: «Wie wachse ich weiter?» Es gibt riesige Entwicklungsschritte und ein Ende ist nicht abzusehen. Zunehmend gibt es Betriebe mit 400 bis 600 Kühen und mehr. Ruth Beverborg

Niedersachsen ist die Schweinehochburg in Deutschland. Wo liegen die Probleme? Ruth Beverborg: Die Kosten der Schweinehaltung sind hoch. Die Futterkosten sind in den letzten zwei Monaten um 5 Euro pro dt gestiegen, weil die Getreidepreise zurzeit hoch sind. Ein wichtiger Faktor ist die Einstufung, ob ein Betrieb landwirtschaftlich oder gewerblich ist. Betriebe erreichen zum Beispiel bei 80 ha und 1500 Mastplätzen eine Grenze, wo sie steuerlich als gewerblich betrachtet werden, was insbesondere umsatzsteuerlich mit grossen Nachteilen verbunden ist. Die Negativfaktoren wie Biofilter oder kostenpflichtige, überbetriebliche Nährstoffverbringung bei einem Stallneubau in einer Veredlungsregion sind enorm, so dass die Schweinehaltung gegenüber den 17


MANAGEMENT anderen Produktionsrichtungen, vor allem gegenüber den Biogasanlagen, zurzeit stark abfällt. Johann Tober: Biogas wird bei uns nicht so bevorzugt gefördert und rechnet sich nur, wenn die Abwärme gut verkauft werden kann. Das bremst die Weiterentwicklung der Biogasanlagen. Peter Weber: In der Schweiz sind die Schweinepreise momentan im Keller. Der Tiefpunkt ist erreicht. Die Futterkosten schwanken nicht gross, weil das Importsystem mit dem Schwellenpreis einen ausgleichenden Effekt hat. Schwierig sind Investitionen in Schweineställe. Wir haben eine Höchsttierbegrenzung auf die Stallplätze und aufgrund der Immissionen sind im Mittelland neue Ställe kaum mehr zu realisieren, weil es Einsprachen hagelt.

Vermittelt wird, wie Betriebsleiter ihre Situation meistern. Es steht nicht nur das Grösserwerden und Wachsen im Zentrum, sondern auch die Verringerung der Arbeitsbelastung und die Steigerung der Lebensqualität. Johann Tober

Wie reagiert in Niedersachsen die Bevölkerung auf grosse Veredlungsbetriebe? Ruth Beverborg: In den Landkreisen Vechta und Cloppenburg, die seit eh her grosse Tierhaltungsbetriebe haben, ist das Genehmigungsverfahren noch vergleichsweise einfach. In anderen Landkreisen entstehen bei vielen Bauvorhaben in den Bereichen Geflügel, Schwein oder Biogas zunehmend Bürgerinitiativen. Es kommt auch nicht auf die Grösse an. Auch ein 500er-Maststall wird schon als Agrarfabrik bezeichnet. Militante Tierschützer schrecken vor nichts zurück, auch nicht vor Brandanschlägen. Johann Tober: Die Interessenskonflikte nehmen zu, das lässt sich leicht beobachten. Überall dort, wo es Wachstums- und Entwicklungsschritte gibt, dort gibt es Widerstand der Bevölkerung. Ich habe das hautnah miterlebt in einer Hochwasserschutzzone. Dort können die ausgesiedelten Bauern keinen Schweinemaststall bauen. Wenn sie einen Stall bauen wollen, müssen sie das weit weg von den landwirtschaftlichen Flächen tun und das ist arbeitswirtschaftlich nicht mehr zu machen. In Holland gibt es die so genannte Typenberatung, wo die Bauern eingeteilt werden in den Wachstumstyp, den Leistungstyp, Allroundtyp, den Kostenoptimierer oder Einkommensoptimiertyp. Geht die Beratung bei Ihnen auch in diese Richtung?

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Bei der Betriebsübergabe werden die Weichen für die Zukunft gestellt.

sondern mehrere. Zum Peter Weber: Der Beispiel einen für die Bioholländische Ansatz ist ingasanlage, einen oder teressant, aber ich kann mehrere Abschlüsse für die mir das bei uns kaum vorgewerbliche Tierhaltung stellen. Wir setzen auf reetc. Diese müssen zu eigionale Arbeitskreise, die nem konsolidierten Absich auf Milchwirtschaft schluss zusammengeführt und Mutterkuhhaltung Die Entwicklung der werden. spezialisieren. Betriebe ist bei uns Johann Tober: Bei uns Johann Tober: Diese ein grosses Thema, vor allem im Generatiomachen die wenigsten BeTypenberatung kann ich nenwechsel. triebe die Buchhaltung mir bei uns auch nicht Peter Weber und haben dadurch keine vorstellen. Wir versuchen Aufzeichnungen für eine Vollkostenstark die betrieblichen Möglichkeiten rechnung, in den Arbeitskreisen werden und Optimierungen von Bauer zu Bauer diese Aufzeichnungen aber auch gezu vermitteln. Dabei werden eine Reihe macht. von Exkursionsbetrieben gemeinsam besucht. Vermittelt wird, wie BetriebsBesteht von den Steuern her keine Buchleiter ihre Situation meistern. Es steht führungspflicht? nicht nur das Grösserwerden und WachJohann Tober: Nein, wir haben eine sen im Zentrum, sondern auch die VerVollpauschalierung. Unser Werkzeug für ringerung der Arbeitsbelastung und die Betriebsplanungen sind StandarddeSteigerung der Lebensqualität. ckungsbeiträge, die auf Basis der ErgebRuth Beverborg: Ich höre zum ersnisse von freiwillig buchführenden Beten Mal von solch einer strukturierten trieben beruhen. Dies stellt grosse Typen-Beratung. Unbewusst machen Anforderungen sowohl an die Berater wir das wahrscheinlich gleichwohl. als auch an die Betriebsführer, vor allem Denn einerseits haben wir eine Unterbei betrieblichen Investitionen und dem nehmensberatung für Landwirte, die damit verbundenen notwendigen Eivorwärts gehen und andererseits die sogenkapitaleinsatz bei gleichzeitig mögzioökonomische Beratung für finanzgelichst geringer Neuverschuldung. fährdete Betriebe. Auch haben sich die Ruth Beverborg: Ich warne vor der Unternehmensberater spezialisiert, der Nutzung von Standarddaten, dabei eine auf Rind, Schwein, Geflügel oder kann man ganz falsch liegen. Grosse InErneuerbare Energien, und zwar kombivestitionen um ein Million Euro sind in niert mit der Betriebswirtschaft. der Regel mit 70 % fremdfinanziert und die Banken verlangen, dass mit realen Machen Sie in den Arbeitskreisen VollDaten gerechnet wird. kostenauswertungen? 䡵 Ruth Beverborg: Ja, das ist Standard in den unternehmerischen Arbeitskreisen. Aber man muss nicht jedes Jahr eine Vollkostenauswertung machen. Mit den Vollkosten wird neben den Direktkosten auch der Block der GemeinAutor Daniela Clemenz, UFA-Revue, kosten abgebildet, letztere ändern sich 8401 Winterthur von Jahr zu Jahr eher wenig. Jährlich Die internationale Akademie land- und hauswirtschaftlicher Beraterinnen und wichtig sind die Teilkostenrechnungen, Berater (IALB) ist ein Zusammenschluss wo auf Stufe Betriebszweig die direktvon Beratungskräften ost- und kostenfreie Leistung ermittelt wird. westeuropäischer Staaten. Fachleute aus Peter Weber: Ich teile diese Ein17 verschiedenen Nationen sind darin vertreten. Im Zentrum steht die schätzung. Der Aufwand für die VollkosFörderung von Beratung und Bildung tenauswertung ist zudem enorm, oft durch Tagungen, Seminare, Erfahrungsmacht der Berater über 50 % der Arbeit, austausch sowie Projektarbeit. manchmal bis zu 100 %. www.ialb.org Ruth Beverborg: Ja, die Bauern sind damit überfordert. Viele Bauern hawww.ufarevue.ch 12 · 10 ben ja nicht nur einen Jahresabschluss,

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MANAGEMENT

Kann sein, kann aber auch nicht sein VORSTEUERABZUG Immer wieder werden Agro-Treuhandstellen von Landwirten gefragt, ob sich eine freiwillige Unterstellung bei der Mehrwertsteuer lohne. Die Antwort darauf ist: «Es kommt darauf an!» Es empfiehlt sich, die Beurteilung gemeinsam mit einem Experten vorzunehmen.

Hans Ulrich Sturzenegger

Die Frage, ob sich eine freiwillige Unterstellung bei der Mehrwertsteuer lohne, wenn auf dem Betrieb gross investiert wird, muss von Fall zu Fall abgeklärt werden. Auf was es ankommt, lässt sich am besten mit einem Beispiel darstellen. Ein Milchproduzent will einen neuen Milchviehstall bauen. Er muss sich zwischen drei Varianten entscheiden mit Kosten zwischen 0.8 und 1.2 Mio. Fr. Zum Beratungsgespräch bringt der Landwirt sein Budget, gerechnet nach dem Neubau, mit. Gemeinsam mit dem Agro-Treuhänder wird das Budget um die zu erwartenden Umsatz- oder Vorsteuern ergänzt. Berechnet wird zudem die zu bezahlende Mehrwertsteuer ohne Vorsteuerguthaben aus dem Bau.

Auch sind zusätzlich jährliche Investitionen in den Maschinen und Zugkräftepark zu berücksichtigen, woraus sich weitere Vorsteuern ergeben. Anhand der detaillierten Projektofferten lässt sich die zu bezahlende MWST aus dem Stallneubau ableiten.

Öffentliche Gelder Da der Landwirt Direktzahlungen erhält, welche bei der MWST als Nicht-Entgelte gelten (MWST-Branchen-Info 01, Ziffer 8.1), ist die Vorsteuer gemäss Mehrwertsteuergesetz verhältnismässig zu kürzen. Zinslose Investitionskredite sind bei der Vorsteuerkürzung zu berücksichtigen, da der nicht zu bezahlende Zins als Subvention gilt. Buchführung Nach dem MWST-

Freiwillig unterstellt Hans Willi (Bild) bewirtschaftet in Weiach (ZH) einen gemischtwirtschaftlichen 24-ha-Betrieb mit Ackerbau, Milchvieh und Grossviehmast. Zurzeit baut er einen Pensionspferdestall für 20 Pferde. Bei der Planung des neuen Pensionspferde-Stalls, besprach er mit dem Treuhänder die Vor- und Nachteile einer Unterstellung unter die Mehrwertsteuer (Option). Ins Gewicht fielen neben den reinen Bau- auch die Maschinenkosten. Zudem würde der Betrieb Willi nächstens oder übernächstes Jahr mit den Pensionspferden sowieso Mehrwertsteuerpflichtig. So entschied man sich für die Option. Mit dem Vorsteuerabzug können über 50 000 Fr. wieder hereingeholt werden. Negativ ins Gewicht fällt der buchhalterische Aufwand. Die Mehrwertsteuer muss nämlich detailliert verbucht und vierteljährlich abgerechnet werden. 20

Gesetz muss der Landwirt während 20 Jahren die MWST abrechnen, will er die zurückgeforderte MWST nicht wieder zurückbezahlen. So hat der Landwirt während 20 Jahren jährlich rund 400 Fr. an die Steuerverwaltung zu bezahlen, gemäss unserem Beispiel. Im Weiteren sind die höheren Anforderungen an die Buchführung zu berücksichtigen. Zu rechnen ist mit jährlichen Mehrkosten für die Buchhaltung inklusive MWST-Abrechnungen von 2000Fr. Mit Unsicherheiten ist zudem die Zukunft behaftet. Eine allfällige MWSTSatzerhöhung oder ein allfälliger Einheitssatz kann die zukünftige MWSTZahllast markant verändern.

Fazit aus den Berechnungen Durch die freiwillige Unterstellung bei der Mehrwertsteuer resultiert bei der

Variante 1 ein zusätzlicher Aufwand von über 7600 Fr. Bei der Variante 2 wird ein kleiner Gewinn von 2500 Fr. erzielt und es gilt abzuwägen: Alle Argumente dafür und dagegen sollten unter Einbezug von längerfristigen Zukunftsaussichten nochmals diskutiert werden. Rein rechnerisch wird sich die Unterstellung unter die Mehrwertsteuer in der Variante 3 lohnen. Bei einer Investitionssumme von über 1.2 Mio. Fr. resultiert ein Vorsteuervorteil von über 12 000 Fr. und das über eine Länge von 20 Jahren gerechnet. Generelle Aussagen für Einzelprojekte lassen sich daraus aber nicht ziehen. Jedes Projekt muss detailliert nachgerechnet werden. Die Schritt für Schritt-Berechnung der drei Beispielvarianten kann übrigens detailliert auf www.atlindau.ch heruntergeladen werden. 12 2010 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Abklären muss man es Kurt Bösch (Bild) in Ottikon (ZH) bewirtschaftet 45 ha. Ackerbau und Milchwirtschaft sind die Hauptbetriebszweige. In einer ersten Bauetappe 2001 wurde das Ökonomiegebäude gebaut, in einer zweiten Etappe das Wohnhaus und die Remise. Für diese zweite Investitionsetappe überlegte sich Kurt Bösch, ob sich eine freiwillige Unterstellung unter die Mehrwertsteuer lohnen würde. Das hätte nämlich durch den Vorsteuerabzug massive Kostenreduktionen zur Folge gehabt. Diese vorteilhafte Wirkung hätte sich aber wieder aufgehoben, wenn man nach Fertigstellung der Bauten von der Mehrwertssteuer zurückgetreten wäre. Dann hätte man alles nachzahlen müssen. Reuig sei er, dass er nicht schon beim Bau des Ökonomiegebäude 2001 dieser Frage nachgegangen sei, erklärt Kurt Bösch.

Tabelle: Variantenbeurteilung (Fr.) Baukosten Rückforderung Bau MWST aus Umsatz Total Guthaben Baujahr Zahllast 1. bis 20. Jahr Steuerschuld (400 Fr. pro Jahr) Zusätzliche Buchhaltungskosten (20 Jahre à 2000 Fr.) Gewinn aus MWST Verlust aus MWST

Variante 1 800 000 – 40 720 400 – 40 320

Variante 2 1 000 000 – 50 880 400 – 50 480

Variante 3 1 200 000 – 61 040 400 – 60 640

8000

8000

8000

40 000

40 000 2480

40 000 12 640

7680

Ist ein Betrieb Mehrwertsteuerpflichtig, muss er Ein- und Ausgaben sorgfältig verbuchen, Belege richtig beschriften und vierteljährlich die Buchhaltung nachführen, die Mehrwertsteuerabrechnung erstellen und bezahlen.

Konsequenzen Die MWST ist eine Selbstdeklarationssteuer, das heisst der Leistungserbringer muss sich selber melden, sobald er sich freiwillig unterstellen will. Die Anmeldung hat mittels eines Fragebogens zu erfolgen. Dieser Fragenbogen kann auf der Homepage der ESTV (www.admin.estv.ch) online erfolgen oder telefonisch bestellt werden (031 322 71 06). Folgende Angaben werden bei einem Einzelunternehmen verlangt: • Rechtsform: Einzelunternehmen, allfällige Handelsregisternummer. UFA-REVUE · 12 2010

• Unternehmensdaten: Firmenname, Adresse, Name und Adresse sowie Telefonnummer, Geburtsdatum und Heimatort des Inhabers. • Geschäftstätigkeit: Tätigkeit, Geschäftsaufnahmedatum. Bilanzdatum, steuerpflichtige Umsätze. • Modalitäten und Abschluss: Entscheid über vereinfachte Abrechnung (Saldosatz), Auskunft über Betriebsübernahmen, Bank- oder Postverbindung. Der Fragebogen muss rechtsgültig unterzeichnet der ESTV eingereicht wer-

den. Freiwilligkeit besteht bezüglich der Mehrwertsteuer nur in der landwirtschaftlichen Urproduktion. Wenn die Bauernfamilie ihr landwirtschaftliches Einkommen mit dem Verkauf von zugekauften Produkten oder von Dienstleistungen, welche nur noch am Rande mit Landwirtschaft zu tun haben, ergänzt und eine Umsatzgrenze von 100 000 Franken erreicht, dann muss auf jeden Fall die Mehrwertsteuer abgerechnet werden. Tut sie dies nicht, muss sie sich auf unliebsame Überraschungen gefasst machen. 䡵

Autor Hans Ulrich Sturzenegger ist Leiter der Agro Treuhand Lindau und hat sich auf Mehrwertsteuer spezialisiert. Download der Schritt für SchrittBerechnung der drei Varianten auf: www.atzuerich.ch

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www.ufarevue.ch

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UMFRAGE MANAGEMENT

Häufig von zu Hause abwesend In einer repräsentativen Umfrage wollte die UFA-Revue von den Bauern wissen, wie häufig sie normalerweise an Abenden ausser Haus seien, sei es, weil sie an beruflichen Versammlungen oder einem Vereinsanlass teilnehmen oder sich privat mit Kollegen treffen. Es zeigte sich, dass die Bauern oft abends ausser Haus sind. Knapp zwei Drittel (64 %) der befragten Landwirte sind es mindestens einmal wöchentlich, davon 4 % praktisch täglich, rund ein Drittel (34 %) mehrmals pro Woche und rund ein Viertel (26 %) etwa einmal wöchentlich. Von den anderen Landwirten

geben 17 % an, mehrmals monatlich am Abend unterwegs zu sein, je 7 % einmal monatlich oder seltener und 3 % nie. Vergleicht man die beiden Landesteile, zeigt sich, dass in der Westschweiz die Landwirte häufiger ausser Haus sind. Die Bauern vereinsamen nicht auf ihren Betrieben, sondern nehmen rege am gesellschaftlichen Leben teil, interpretiert Esther Grossenbacher die Umfrage. «Die Arbeitsbelastung auf den Bauernbetrieben ist gross, aber viele Bauern können ihre Arbeitszeit so gestalten, dass sie am Abend noch weitere Interessen, sei es beruflicher, politischer oder

privater Natur, verfolgen können», erklärt Esther Grossenbacher. Sie ist beim Bundesamt für Landwirtschaft verantwortlich für die Sozialberichterstattung im Agrarbericht, wo nachzulesen ist, dass die Bauern häufiger an Vereinsanlässen teilnehmen als Männer ausserhalb der Landwirtschaft. «Das Familienleben der Bauern findet nicht nur am Abend statt, wie es oft in den übrigen Berufen vorkommt. Der Betriebsleiter arbeitet mit seiner Ehefrau zusammen und sieht seine Kinder den ganzen Tag über», fügt sie an. Lesen Sie dazu auch den Bericht Seite 84. 䡵

Wie oft sind Sie abends ausser Haus?

Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im November 2010 durchgeführt. Wollen Sie sich auch zur Monatsfrage äussern? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet.

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praktisch täglich

4 2 9

mehrmals pro Woche

34 29 46

etwa einmal wöchentlich

26 28 19

mehrmals monatlich

17 17 15

etwa einmal monatlich

7 9 4

seltener

7 7 5

䡵 Total (Basis: 300)

nie

3 3 2

䡵 Deutschschweiz (Basis: 220)

keine Angabe

3 5 0

0%

䡵 Westschweiz (Basis: 80) 10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Neue Selbstfahrspritze von Amazone

Mit «Pantera 4001» bringt Amazone eine neue selbstfahrende Feldspritze auf den Markt, bei der nicht nur die Pflanzenschutztechnik, sondern auch das Trägerfahrzeug aus eigener Produktion stammt. Eine Lizenzvereinbarung mit Agrifac machte es für Amazone möglich, auf Basis einer bestehenden Maschine dieses holländischen Herstellers für «Pantera» ein neues Trägerfahrzeug zu konstruieren und dieses mit einer Kabine von Claas (Feldhäcksler «Jaguar»), einem 6Zylinder-Motor von Deutz (200 PS) sowie mit Hydraulikkomponenten von Linde und natürlich Spritzentechnik von Amazone zu bestücken. Mit 8.40 m Länge, 3.80 m Höhe und 2.75 m Breite – im nächsten Jahr soll auch noch eine 2.55 m breite Maschine gebaut werden – kommt das 200 PS starke neue Flaggschiff der Amazone Feldspritzen imposant daher. Das Leeregewicht liegt bei rund 10 t. Vorne ist eine neue Komfortkabine platziert, hinten befinden sich der 4000-Liter-Brühebehälter und ein «Super-L»-Gestänge mit möglichen Arbeitsbreiten von 24 bis 40 m. Ausgerüstet für «Speed spraying bis zu 20 km/h» kann der «Pantera» schnell auf dem Feld arbeiten, mit 40 km/h Maximalgeschwindigkeit ist er auf der Strasse zügig unterwegs. Die Maschine hat ein hydropneumatisch gefedertes Tandemfahrwerk, eine 4-Rad-Lenkung mit einem inneren Wendekreis von 4.50 m und 1.10 m Bodenfreiheit.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 24

Lely mit neuer Generation des «Astronaut» Der neue «Astronaut A4»-Melkroboter ist modular aufgebaut. Eine eigenständige Zentraleinheit beinhaltet ein Absaug- sowie Reinigungssystem und kann zwei Melkboxen bedienen. Neu gibt es den «Astronaut A4» zudem in zwei Ausführungen, in den Versionen «Manager» und «Operator», um den individuellen Bedürfnissen der Anwender besser Rechnung tragen zu können. Revolutionär am neuen Roboter ist das «I-Flow»-Durchgangskonzept. Die Kuh kann auf einer geraden Linie hinten in die Melkbox eintreten und diese nach vorne wieder verlassen. So wird eine der letzten Hemmschwellen für die Kuh beseitigt, die Melkbox nach ihrem eigenen Rhythmus zu betreten. Daneben enthält der «Astronaut A4» eine Fülle neuer Techniken, wie

eine milchschonende Pumpe, welche die Milch mit Druckluft anstelle rotierender Räder in den Tank befördert. Bei den Verschleissteilen wurde darauf geachtet, dass diese durch leicht auszutauschende und preiswertere Systeme ersetzt werden können. Beim HerdenmanagementProgramm «T4C» gibt es ein Modul für dynamische Fütterung, das bis zu vier Kraftfuttersorten verwalten und

die Futterration pro Kuh automatisch auf ein optimales Kosten-/Nutzen-Verhältnis anpassen kann. Und letztlich gibt es auch eine Neuerung beim Service-Vertrag, den man künftig auf Basis der gemolkenen Milchmenge abschliessen kann. «So bezahlt der Kunde für diesen Vertrag nur, wenn die Maschine auch wirklich arbeitet», argumentiert man bei Lely.

Joskin: Neue Verzinkerei in Polen

Agco will Laverda übernehmen

Positive Grundstimmung an der Agrama 2010

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des polnischen Werks in Trzcianka eröffnete Joskin eine neue Verzinkerei. In diesem Betrieb wird man die «Durozinq»-Technik anwenden, die urheberrechtlich geschützt ist. Das Verfahren besteht darin, verschiedene Elemente in genauen Dosierungen dem Zinkbad hinzuzufügen, um die Reaktion Eisen-Zink zu kontrollieren. Durch dieses Verfahren werden gleich di-

Agco gab kürzlich bekannt, dass man mit der italienischen ArgoGruppe vereinbart habe, den verbliebenen Anteil von 50 % an Laverda zu erwerben. Für Agco ist dies ein weiterer Schritt zum Ausbau des Erntemaschinengeschäfts, der durch die Wettbewerbsbehörden aber noch genehmigt werden muss. Bereits 2007 hat sich Agco mit 50 % an Laverda beteiligt. In diese Beteiligung waren auch die Fella-Werke, ein in Deutschland ansässiger Hersteller von Futtererntemaschinen, mit eingeschlossen. Laverda ist im norditalienischen Breganze ansässig und baut seit 2004 Mähdrescher für die Agco-Marken «Challenger», «Fendt» und «Massey Ferguson». Ausserdem werden die Mähdrescher unter dem Markennamen «Laverda» gefertigt.

In seiner Eröffnungsrede zur Agrama bezeichnete SLV-Präsident Jürg Minger die Landtechnik als Innovationstreiber der Nahrungsmittelproduktion. Minger ging in seiner Rede auf die Megatrends der Landwirtschaf ein (Bevölkerungswachstum, steigender Energiebedarf und Wohlstand, höherwertige Ernährung, sinkende Nutzfläche je Kopf, Klimawandel) und meinte, dass diese Trends für die Landwirtschaft eine herausfordernde Chance böten. Der Strukturwandel werde wohl auch in Zukunft weitergehen. Weniger, aber grössere Betriebe würden mit noch leistungsfähigeren Maschinen und Geräten künftig noch mehr produzieren (müssen). Minger setzte aber gleichzeitig ein klares Bekenntnis zur einheimischen Landwirtschaft und zu einer möglichst hohen Selbstversorgung. «Wir hatten die Finanzkrise, haben erlebt, dass ein Vulkan den Flugverkehr lahmlegen kann, was passiert mit unserer Versorgung, wenn es einen Super-GAU in der Logistik gibt?», fragte sich Minger.

cke Zinkschichten erreicht, eine genauere Präzision für die Montage und das Zusammenbauen der verzinkten Teile, ein homogeneres Aussehen, eine gute Eigenschaft hinsichtlich Färbung und eine Einsparung an Rohstoffen sind die weiteren Folgen.

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'à LLESEPARATOREN In der Mulchsaat setze ich auf Qualität und Vielseitigkeit.

KUHN, das ist meine Stärke!

0827-GAM-GC-EU-CH-DE – Foto: D. Rousselot

-OBILER 3EPARATOR PUMPEN SEPARIEREN FĂšRDERN

( 5 +OHLI !' !N DER 2EUSS 'ISIKON 4EL &AX WWW KOHLIAG CH INFO KOHLIAG CH Wir sind Importeur von gut eingefĂźhrten Ernte- und Landmaschinen. Per sofort oder nach Ăœbereinkunft suchen wir einen

Aussendienstmitarbeiter Grosserntemaschinen Sie betreuen und beraten einen bestehenden Kundenstamm von Privatkunden und Händlern. Sie akquirieren Neukunden fßr die Produkte Fendt, Massey Ferguson, Laverda. Sie sind zuständig fßr die Angebotserstellung, die Verkaufsverhandlungen bis zum erfolgreichen Vertragsabschluss, inklusive Vorfßhrung der Maschinen vor Ort beim Kunden. Sie wirken bei verkaufsfÜrdernden Massnahmen mit. LÜsungsorientiert bearbeiten Sie individuelle Kundenbedßrfnisse und pflegen die Zusammenarbeit mit den Herstellern. Sie sind eine engagierte, verkaufsorientierte PersÜnlichkeit und verfßgen ßber: Eine mechanische Grundausbildung, vorzugsweise in der Landwirtschaftsbranche Hohes Mass an kommunikativen und organisatorischen Fähigkeiten Eigeninitiative, Begeisterungsfähigkeit und ausgeprägte Verhandlungskompetenz Flexible und hohe Einsatzbereitschaft Verkaufserfahrung Kommunikation in D und F Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Herausforderung in einem interessanten Verkaufsgebiet mit Potenzial. Eine professionelle Einfßhrung und WeiterbildungsmÜglichkeiten sind die Basis fßr Ihren Erfolg. Interessiert? Dann freuen wir uns, Sie kennen zu lernen. Ihre vollständigen Unterlagen senden Sie an Frau Susanne Gysel (s.gysel@gvs.ch). Fßr weitere Fragen steht Ihnen Herr Werner Mßller gerne zur Verfßgung. (Tel. 052 631 19 10, w.mueller@gvs-agrar.ch)

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LANDTECHNIK

Interessante Neuentwicklungen MOTORSÄGEN Kaum ein Gerät ist in der Forstwirtschaft so verbreitet wie die Motorsäge. Nach Jahren der eher stillen Weiterentwicklung entstand durch neue Abgas- und Schallschutzbestimmungen eine neue Dynamik bei den benzinbetriebenen Geräten. Mit den neu auf den Markt gekommenen Akku-Sägen nimmt die Produktvielfalt weiter zu.

Die Motorsäge ist das in der Forstwirtschaft am meisten verbreitete Gerät. Die Hersteller konnten in den vergangenen Jahren über die eigentliche Zielgruppe «Forst» hinaus weitere Kundengruppen erschliessen, was die Vielfalt der Produkte enorm gesteigert hat. Nach wie vor dominieren die benzinbetriebenen Maschinen. Deren Einsatz ist flexibel und in Sachen Leistung dominieren sie die Produktpalette. Im kommunalen Bereich oder im Hobbysektor sind jedoch auch Elektrogeräte verbreitet, die vor allem im Detail- und weniger im Fachhandel verkauft werden. Sowohl die Leistung wie auch der Aktionsradius solcher Maschinen sind in der Regel aber eng begrenzt. Zudem besteht die ständige Gefahr, dass das Stromkabel in den Aktionsbereich der Sägekette gelangt.

Gerätebenzin Kleingeräte wie Motorsägen (2-Takter) oder Einachser und Rasenmäher (4-Takter) stossen grosse Mengen an aromatischen Kohlenwasserstoffen und an weiteren Schadstoffen aus. Insbesondere spielt dabei Benzol, ein hoch toxischer und krebserregender Luftschadstoff, eine zentrale Rolle. So kann eine Motorsäge mit herkömmlichem Benzin pro Stunde die gleiche Menge an Benzol ausstossen wie etwa 100 Autos. Abhilfe kann mit Gerätebenzin (Alkylatbenzin) geschaffen werden. Dieser Treibstoff enthält auf synthetischem Wege gewonnene Bestandteile von Benzin. Dabei werden Raffineriegase zu einem reinen Treibstoff veredelt. Gerätebenzin ist chemisch stabil, weist einen geringen Anteil an aromatischen Kohlenwasserstoffen auf, kann wesentlich länger als normales Benzin gelagert werden und verbrennt nahezu rauch- und russfrei, ist aber rund doppelt so teuer wie normales Benzin. Gerätebenzin gibt es für 2-Takt- und 4-Takt-Motoren. Es kann in der Regel ohne Eingriffe im Motor eingesetzt werden, wirkt schonender auf das Gerät, da «Weichteile» der Treibstoffversorgung des Motors wie Membrane, Dichtungen, Saugschläuche weniger angegriffen werden. 26

Akku-Sägen versuchen, die Vorteile

Zweitakter dominiert weiterhin

der umweltfreundlichen Elektrosäge mit jenen der flexibel einsetzbaren Benzinsäge zu verbinden. Die ersten Produkte aus diesem Segment waren allerdings leistungs- und ausdauermässig im untersten Bereich angesiedelt, so dass ihr Einsatz nicht über Anwendungen in Haus und Garten hinaus kam. Mit Stihl ist nun aber ein bekannter Maschinenhersteller in dieses Marktsegment eingestiegen. Die Säge «MSA 160 C-BQ» soll gemäss Firmenaussagen die hohen Ansprüche an Leistung sowie Arbeitskomfort der Profis erfüllen und ideal für die Aufbereitung von Brennholz, für die Grundstückspflege, für den Gartenbau und auch für Sägearbeiten in geschlossenen Räumen sein. Da die Akku-Sägen keinen Verbrennungsmotor haben, bekunden sie auch keine Probleme, die Abgas- und Schallschutzbestimmungen (siehe auch Kasten) zu erfüllen. Solche Sägen werden zudem dort interessant, wo gerade den Emissionskriterien wie Abgas und Lärm besondere Bedeutung zugemessen wird, beispielsweise bei Arbeiten für Kommunen oder generell bei Arbeiten in Siedlungsgebieten. Analysten gehen davon aus, dass der Markt für Akku-Sägen zunächst moderat wachsen wird und sich dann später schnell positiv entwickeln dürfte. Langfristig werden wohl nur Anbieter eine Chance haben, deren Produkte hinsichtlich Leistung, Ladezeit sowie Gewicht des Akkus überzeugen und der Akku selbst auch bei weiteren Maschinen einsetzbar ist. Hersteller Pellenc hat diesbezüglich mit dem Rucksack-Akku eine ergonomische interessante Lösung entwickelt.

Dominiert wird der benzinbetriebene Motorsägenmarkt weiterhin vom Zweitaktmotor, der aber aufgrund neuer Vorschriften deutlich weniger Abgase produzieren darf. Mit der Technik der Direkteinspritzung versuchen die Hersteller, diese Vorschriften bei den Zweitaktern zu erreichen. Die Ersparnis an Kraftstoff und die Reduktion der entsprechenden Abgase (bis 75 % weniger) lässt sich zum grossen Teil durch die Vermeidung von Spülungsverlusten erklären, da mit fast reiner Frischluft gespült wird. Im Vergaser wird im Zweitakt-Ablauf nicht wie bisher die komplette Menge an Kraftstoffgemisch der Frischluft hinzugefügt, sondern lediglich die Menge, die zur Schmierung benötigt werden. Hinzu kommen noch eine Verbesserung der Strömungsverhältnisse im Motor und eine Zündspule mit variablem Zündzeitpunkt. Eine andere Methode versucht, die Spülverluste mit einem Frischluftpolster zu reduzieren, das sich in der Ausströmphase des Zweitakters zwischen Abgase und Benzin-Luft-Gemisch legt. Die Frischluft verhindert, dass unverbranntes Kraftstoff-Gemisch in den Auspuff gelangt, bislang eine der Ursachen für die hohen Kohlenwasserstoff- und Stickoxid-Emmissionen von Zweitaktern. Mit dieser Technologie soll es möglich sein, Emissionen um bis zu 60 % und den Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 % zu reduzieren.

Viertakter sind im Kommen Verschiedene Hersteller arbeiten daran, auch Viertakt-Motoren in Kleingeräten einbauen zu können. Üblicherweise sind herkömmliche Viertakt-Motoren 12 2010 · UFA-REVUE


LANDTECHNIK

Abgasnormen Der Bundesrat hat beschlossen, die Anforderungen der EU-Abgasrichtlinie 2002/88/EG in die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) aufzunehmen. Damit werden auch in der Schweiz Abgasvorschriften für benzinbetriebene Arbeitsgeräte (mobile Geräte mit Benzinmotoren mit einer Leistung unter 19 kW/25.8 PS, wie zum Beispiel Rasenmäher, Motorsägen oder Laubbläser) eingeführt. Die Regelung soll sicherstellen, dass die in der Schweiz neu in Verkehr gesetzten Arbeitsgeräte künftig deutlich weniger Kohlenwasserstoff-Emissionen (VOC-Emissionen) verursachen. Die Massnahme ist auch ein Beitrag zur Senkung der übermässigen Ozon- und Benzolbelastung in der Schweiz. Die geänderte Luftreinhalteverordnung trat am 15. Juli 2010 in Kraft. Für neue Arbeitsgeräte gilt eine Übergangsfrist bis 1. Januar 2011. Arbeitsgeräte, die bis am 31. Dezember 2010 zum Gebrauch in der Schweiz importiert werden, gelten am 1. Januar 2011 als bereits in Verkehr gebracht. Diese Geräte dürfen auch nach dem 31. Dezember 2010 verkauft werden.

wegen ihrer Grösse, der zusätzlichen Ölschmierung und der weitgehend nur horizontalen Einsatzmöglichkeit sowie dem ungenügenden Startdrehmoment gegenüber den Zweitaktern unterlegen. Nun scheinen aber Lösungen gefunden, respektive sind bereits in serienreife Produkte eingeflossen. Diese Motoren UFA-REVUE · 12 2010

weisen, wie die Zweitakter, keine getrennten Systeme für Treibstoff und Motorschmierung auf. Sie werden also mit einem Benzin-Öl-Gemisch betankt. Zum einfachen Starten wurde ein Dekompressionssystem in den Motor eingebaut, das die Öffnungszeiten der Ventile verlängert.

Komfort wird wichtiger Weitere Entwicklungen bei Motorsägen gehen in Richtung auf eine noch benutzerfreundlichere Anwendung: So werden heute immer mehr Lösungen angeboten, um das Starten der Maschinen zu vereinfachen. Diese Leichtstart-Einrichtungen arbeiten mit Federn oder elastischen Seilen, um die heute schon standardmässigen Dekompressionseinrichtungen noch besser wirksam werden zu lassen. Durch immer effizienter arbeitende Motoren und das Verwenden leichterer Werkstoffe wird das Leistungsgewicht (kg/PS) immer weiter gesenkt. Bei gleichbleibendem Gewicht erreichen die Sägen damit immer höhere Leistungswerte. Auch der Einsatz von zusätzlicher Steuerungselektronik ermöglicht das Steigern der Leistung. Ein Beispiel ist die elektronische Steuerung des Kraftstoff-Luft-Gemisches, dank der die Sägen dadurch permanent optimal eingestellt sind. In den Bereich «Komfort» fallen auch die weiter vereinfachten KettenspannVorrichtungen, die heute schon werkzeuglos zu bedienen sind. Ein anderes wichtiges Thema ist auch die Vibration: Mit immer aufwendigeren Abschirmungen zwischen Handgriffen und Motor werden die unangenehmen Schwingungen ständig reduziert. Auch das Problem «Start» eines Zweitaktmotors wird von den Technikern angegangen. Heute lassen sich die Motoren einfach und unkompliziert über Einhebelsteuerungen starten, das leidige «Absaufen» des kalten Motors gehört schon fast der Vergangenheit an. 䡵

Kaum ein Gerät ist in der Forstwirtschaft so verbreitet wie die Motorsäge, deren weitere Entwicklung durch neue Normen angekurbelt wird. Bild: agrarfoto.com

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Weniger Arbeit – mehr Flexibilität FUTTERSCHIEBER LELY «JUNO» Das regelmässige Futtervorschieben am Fressgitter ist eine wichtige Arbeit, die jedoch ebenso regelmässig eine Arbeitskraft absorbiert. Der Futterschieber «Juno» erledigt dies automatisch, indem er von allein durch den Futtergang fährt und so oft wie nötig Futter an das Gitter schiebt, ohne dabei die Kühe zu stören.

Der Futterschieber «Juno» in drei Positionen bei der Arbeit.

Häufiges Füttern fördert die Futteraufnahme und steigert letztlich die Milchleistung. Problem dabei ist, dass diese Arbeit auf vielen Betrieben wegen des Aufwands oft nicht in der notwendigen Intensität gemacht werden kann. Nach dem Vorbild des automatischen Stallreinigers «Discovery» hat Lely vor zwei Jahren den automatischen Futterschieber «Juno» auf den Markt gebracht und so eine Lösung für das eingangs beschriebene Problem präsentiert.

Funktionsprinzip

Beim «Juno» handelt es sich um ein akubetriebenes Fahrzeug, das einen tonnenförmigen, drehbaren «Blechmantel» mit 156 cm Breite besitzt. Der untere Teil dieses Mantels ist mit Gummi bestückt. Durch die Reibung mit dem Futter wird der Mantel in eine Rotation versetzt und schiebt so das Futter auf die Seite. Damit das Fahrzeug nicht abdriftet, drückt ein Gewicht (Beton) von rund 500 kg auf die beiden Antriebsräder. Nach jeder Runde kehrt das Gerät selbstständig zur Ladestation zurück, die an einer geeigneten Stelle im Futtergang installiert ist. Die Route, die der

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«Juno» befährt, wird über ein Bediengerät programmiert. Ein eingebauter Ultraschall-Sensor sorgt dafür, dass der Futterschieber dem Fressgitter parallel in einem festgelegten Abstand folgt. Der Landwirt programmiert diesen Abstand, indem er mit einer grossen Distanz zum Gitter beginnt und diese nach und nach

verringert (16 mögliche Routen). Dieser Arbeitsschritt wird in der Regel einmal, das heisst, bei der Installation des Schiebers gemacht. Flexible Routenoptionen erlauben eine gleichmässige Verteilung der Fütterung rund um die Uhr, so dass den Kühen am Tag und in der Nacht stets Futter zur Verfügung steht.

Praxisstimme zum Futterschieber Lely «Juno» Vater und Sohn Fritz und Christoph Maeder führen im freiburgischen Courlevon einen Betrieb, den sie in den letzten Jahren konsequent in Richtung Milchviehhaltung spezialisiert und auf über 50 Kühe aufgestockt haben. Da beide zweitweise auch auswärts tätig sind, war die fehlende Präsenz auf dem Hof oftmals ein Problem. «Für uns stellte sich die Frage, wo und wie können wir rationalisieren», erläutert Fritz Maeder die Ausgangslage. Bei der täglichen Futtervorlage orteten die beiden dann Optimierungspotenzial. Sie probierten es zuerst mit einem Schiebeschild Marke «Eigenbau» («funktionierte mit Gras aber nicht») und besichtigten bei Berufskollegen Systeme mit rotierenden Bürsten oder Pneus. «Nachteilig bei all diesen Lösungen war die Tatsache, dass für diese Arbeit neben einer Person immer

auch ein motorisiertes Fahrzeug notwendig war», äussert sich Christoph Maeder. Als man an einer Ausstellung den automatischen Futterschieber «Juno» sah, fanden die beiden darin die Lösung ihres Problems. Die entscheidende Frage jedoch war: «Funktioniert dieses Gerät auch bei schwerem, nassem Gras?» Seit Ende September 2010 fährt der «Juno» auf dem Betrieb Maeder nun seine Runden. «Wir können heute sagen, dass die Maschine einwandfrei – auch bei Gras – funktioniert», hält Fritz Maeder fest. Der «Juno» bewegt, nachdem rund die Hälfte einer Tagesration gefressen ist, die vom Ladewagen über ein Dosiersystem mit Querförderband abgelegt wurde, die restliche Hälfte in drei Stufen zum Fressgitter. Maeders stellten fest, dass der Futterverzehr gestiegen ist und die 12 2010 · UFA-REVUE


PRAXISTEST KNOW-HOW Notwendige

Installationen

Der «Juno» benötigt kaum zusätzliche Installationen im Stall. Wichtig ist, dass der Boden einigermassen eben und frei von Hindernissen ist. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, dann braucht es nur noch einen Stromanschluss für die Ladestation, die einerseits den 55-Ah-Akku auflädt und gleichzeitig Ausgangs- wie Zielpunkt des Geräts ist. Beide Enden des Futtergangs sind durch eine kleine Metallschiene zu kennzeichnen. Solche Metallstreifen sind auch in der Nähe der Ladestation anzubringen, damit der induktive Sensor des «Juno» seine Route und insbesondere den Weg zurück findet. Während der Fahrt orientiert sich der Futterschieber mittels Ultraschallsensor am Fressgitter.

was die Kühe zu einem höheren Verzehr (2 – 5 kg höhere Aufnahme von Trockensubstanz) animiert. Zudem werden die Kühe mobiler, insbesondere nachts, wenn normalerweise kein Futter an das Fressgitter geschoben wird, und rangniedrigere Kühe kommen eher an frisches Futter, nachdem die höherrangigen Tiere ihre Ration gefressen haben. Neben dem Tierwohl wird auch der persönliche Arbeitskomfort gesteigert. Da der «Juno» sowohl mit Heu, Maissilage und Gras funktioniert, entfällt das oft kräftezehrende Futterschieben, der Landwirt wird in seiner Tagesgestaltung flexibler. Selbst wenn jeder der beispielsweise drei täglichen Vorgänge nur fünf Minuten dauert, werden im Jahr knapp 100 Arbeitsstunden eingespart. 䡵

Sicherheit Da der Futterschieber «Juno» automatisch seine Runden fährt, sind Sicherheitsmassnahmen nötig. Das Gerät ist mit einem Detektor ausgestattet, der den Antrieb stoppt, wenn man auf ein Hindernis stösst. Anschliessend probiert der «Juno» zweimal, ob eine Weiterfahrt möglich ist. Ist dies nicht der Fall, bleibt er stehen. Vorteile Lely sieht die Vorteile des Futterschiebers «Juno» in der ständigen Verfügbarkeit von Futter,

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bessere Stallhygiene Lely Discovery Stallreiniger

KONSTANTE FÜTTERUNG gesteigerte Futteraufnahme Lely Juno Futterschieber

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFARevue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht.

INTELLIGENTES MELKEN höhere Milchleistung und gesunde Kühe NEU: Lely Astronaut A4 mit dem I-Flow Konzept

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Milchleistung der Tiere sich verbessert hat. «Generell ist die Herde ruhiger geworden, weil vermehrt in der Nacht gefressen wird und Kämpfe am Fressgitter ausbleiben.» Hinsichtlich des technischen Funktionierens der Maschine haben die beiden keine Bedenken. «Die Basis dieses Geräts stammt vom Stallreiniger ‹Discovery›, der ja wesentlich härteren Bedingungen ausgesetzt ist». Für Maeders hat sich die Anschaffung bisher gelohnt. Das Einsparen von kurzen Präsenzzeiten auf dem Hof ist für sie fast wichtiger als die reine Einsparung der Arbeitszeit, die sie auf rund eine Stunde pro Tag schätzen. Bei den Kosten rechnet Fritz Maeder mit unter 10 Fr. pro Tag, Abschreibung, Verschleiss und Stromkosten inklusive.

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KNOW-HOW

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New Holland «T7.SWB» und «T7.LWB»: Umwelt und Geldbeutel schonen Mit den neuen, stufenlosen New Holland Traktoren (ab 125 PS) haben Sie die Nase vorn! Erstens erfüllen diese Traktoren bereits die zukünftige Abgasnorm TIER IV, die ab 2014 gilt. Das heisst, sie stossen 100 Mal weniger Abgase aus, als ein Traktor, der im Jahr 1997 produziert wurde. Ganz nach dem Motto: «New Holland the clean energy leader». Dank der externen Abgasnachbehandlung SCR können die Motoren wieder optimal betrieben werden, auch keine Abgasrückführung ist nötig. Das Resultat spüren Sie im Geldbeutel. Die neuen Traktoren der Serie T7. konsumieren weniger Diesel, entfalten eine grössere Leistung und die Serviceintervalle konnten dank dem, dass die Motoren nur noch saubere Luft einatmen, auf 600 Stunden verlängert werden. Wussten Sie, dass das stufenlose «AutoCommand»-Getriebe im Hauptarbeitsbereich und bei schneller Strassenfahrt und sogar bei zunehmender Rückwärtsgeschwindigkeit 100 % mechanisch kraftschlüssig ist? Wussten Sie, dass die blauen umweltfreundlichen Powerpakete die Acker- und Strassengruppe völlig automatisch wechseln, ohne dass Sie davon etwas spüren? Einfach genial, das «AutoCommand»-Getriebe denkt mit, damit Sie jederzeit mit maximaler Effizienz im Einsatz sind. Spätestens jetzt sollten Sie in einen New Holland T7. steigen und den Komfort mit «Sidewinder II»-Armlehne erfahren. Mit welcher Fahrstrategie fahren Sie am liebsten? Per Fahrpedal, mittels 3-stufigem Tempomat oder mit dem Fahrhebel, wo auch das Drehrädchen ist, wo Sie den Speed einfach hoch und runterscrollen können? Wir freuen uns auf Ihre Probefahrt! New Holland Traktoren Center Schweiz Bucher Landtechnik AG, 8166 Niederweningen 寿 044 857 26 00, Fax 044 857 24 12 info@bucherlandtechnik.ch, www.new-holland-schweiz.ch

Beantworten Sie diese Kreuzworträtsel-Fragen: Der nebenstehende Text hilft Ihnen dabei. 1 Wie heisst das Abgasnachbehandlungssystem bei der Serie T7? 2 Die neuen New Holland Traktoren schonen Umwelt und … 3 Die neuen New Holland Traktoren konsumieren weniger … 4 Was produzieren die neuen Traktoren 100 Mal weniger als jene von 1997? 5 Welche Komponente wird «SideWinder II» genannt? 1 2 3 4

5 Schreiben Sie das Lösungswort (dunkler Raster senkrecht) auf eine Postkarte und senden Sie diese bis Ende Monat an UFA-Revue «Know-how Wettbewerb», Postfach, 8401 Winterthur oder senden Sie das Lösungswort via Internet über www.ufarevue.ch Name, Adresse und Telefon-Nummer nicht vergessen!

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Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende der fenaco-Gruppe sowie der beteiligten Landtechnik-Firmen (siehe unten) sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Wettbewerb wird ermöglicht durch: Agromont AG, Hünenberg; Bucher Landtechnik AG, Niederweningen; Case Steyr Center, Niederweningen; GVS-Agrar AG, Schaffhausen; Matra, Zweigniederlassung Robert Aebi AG, Lyss; Serco Landtechnik AG, Oberbipp; Althaus AG, Ersigen; Pöttinger AG, Birmenstorf; Lely Center, Hägendorf; Lely Schweiz, Düdingen.

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NEUHEITEN KNOW-HOW

Kilian Wenger: Partnerschaft mit Matra Kraft, Dynamik und Zuverlässigkeit haben sich gefunden. Für Schwingerkönig Kilian Wenger, der bereits seit dem Kindesalter für John Deere Traktoren schwärmt, geht mit dem Sponsoring von Matra, dem Importeur von John Deere ein Traum in Erfüllung. Die Partnerschaft zwischen Kilian Wenger und Matra ist für beide Parteien ein Glücksfall. «Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit John Deere, da mich die grün-gelben Traktoren schon als Kind extrem faszinierten», erklärt

Kilian Wenger mit leuchtenden Augen, nachdem er zum ersten Mal mit dem «8345R», dem Flaggschiff der John Deere Traktoren gefahren ist. «Kilian Wenger vereint mit seinem Auftreten Kraft, Dynamik und Zuverlässigkeit, alles Attribute, die mit unseren Produkten übereinstimmen», erläutert Martin Weber, Leiter Marketing der Matra, Zweigniederlassung der Robert Aebi AG, die als Importeur von John Deere Landmaschinen und Geräten zur Rasenund Grundstückspflege für die Schweiz auftritt. John Deere wird während den nächsten Jahren als Sponsor an der Seite des amtierenden Schwingerkönigs auftreten. Kilian Wenger ist mit seinem grossen Bezug zur Schweizer Landwirtschaft der ideale Partner für Matra. Matra, 3250 Lyss, 032 387 28 28 www.matra.ch, www.johndeere.ch

Vogel&Noot: Neue Gestängetechnik Der neue vollhydraulische Spritzbalken für Vogel&Noot-Feldspritzen der «IS»-Baureihe zeichnet sich durch das einfache Handling und die geringe Transportbreite aus. Alle MasterSpray-Geräte der Baureihe «IS» (3-Punkt-Anbau) sind ab sofort auch mit einem X-förmig vollhydraulischen geklappten Spritzgestänge verfügbar. Dieses Klappkonzept ergibt eine Transportbreite von 2.50 m, die das Handling der Feldspritze vereinfacht. Das «XFH-600»-Spritzgestänge ist in den Arbeitsbreiten 12 und 15 m mit jeweils 5 Teilbreiten erhältlich und ist in einseitig klappbarer Version mit hydraulischem Hangausgleich ausgeführt. Die «XFH-600»-Gestänge sind robust aufgebaut, stabile La-

gerungen bei Gestängeaufnahme und Klappung erhöhen die Lebensdauer und verbessern die Gestängeführung. Die Bedienung der «XFH»Gestänge erfolgt komfortabel durch die Integration der Funktion in die «Dosiscontrol»-Armatur. Alle Klappfunktionen sind über dieses Bedienteil an der übersichtlichen Armatur vorwählbar. Für die Pflanzenschutzspritze wird nur ein einfachwirkendes (hydraulische Höhenverstellung) sowie ein doppelwirkendes Steuerventil am Traktor benötigt. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp, 032 636 66 40 www.sercolandtechnik.ch

New Holland Family

Mistzetter «Mistral» von Agrar

New Holland hat mit Programmenwie «Clean energy leader» und «New Holland Menschen» eine zukunftsweisende Strategie eingeschlagen und lanciert eine Palette an umweltfreundlichen Traktoren, welche die Abgasvoschriften ab 2014 erfüllen. Zudem bietet New Holland das breitgefächertste Traktorenangebot an. Auch Bucher Landtechnik AG hat sich auf die neuen Bedürfnisse ausgelegt und die verschiedenen Bereiche in unabhängige Kompetenzzentren aufgeteilt. Das New Holland Traktoren Center Schweiz fokussiert

Agrar hat seine Mistzetterbaureihe «Mistral» komplett überarbeitet. Neu verfügen alle Modelle nebst dem verzinkten Fahrrahmen auch über verzinkte Seitenwände. Das bewährte Agrar Feinstreuwerk wurde optimiert und der gesamte Antriebsstrang für höhere Antriebsleistungen angepasst. Agrar-Mistzetter sind auf ein langes Leben getrimmt. Das feuerverzinkte Chassis und die feuerverzinkten Seitenwände bieten besten Korrosionsschutz. Das Streuwerk ist an einer festen, stabilen Konsole befestigt. Das Vierwalzen-Streuwerk garantiert ein breites, feines Streubild und höchste Genauigkeit bei der Querverteilung. Die Seitenwände können jederzeit geöffnet werden, was die Reinigung sehr erleichtert. Alle Maschinen sind mit einem hydraulischen Kratz-

sich auf den unabhängigen Import, Verkauf, Marketing und Kundendienst von New Holland Traktoren. Nebst den innovativen Neuheiten und der unübertroffenen Produktvielfalt fokussieren wir uns zukünftig noch vermehrt auf unsere Kundschaft. New Holland Traktoren Center Schweiz, 8166 Niederweningen

Tabelle: Das New Holland Traktoren-Angebot im Überblick Serie T3000 Serie T4000V/N/F Serie TD4000F Serie T4000D Serie TD5000 Serie T5000

Kleiner, kompakter Traktor (35–54 PS) Schmalspurversionen für Wein- und Obstbau (65–97 PS) Einfacher, kompakter Traktor für Budgetbewusste (65–88 PS Meistverkaufter Kompakttraktor (65–97 PS) Alleskönner für traditionelle Kunden, robuste Technik (72–94PS) Universaltraktor, beste Motor- und Gangabstufung (76–113PS) Serie T6000 Erfolgsmodell, Delta-, Plus-, Elite*-Ausführung (101–132 PS) Serie T7.SWB Wahl zwischen Powershift oder stufenlos (125–165 PS*) Serie T7.LWB Grösserer Bruder mit längerem Radstand (167–228 PS*) Serie T8. Flaggschiff mit längstem Radstand (256–339 PS*) * Modelle mit CommonRail Motoren und EPM (engine power management) UFA-REVUE · 12 2010

bodenantrieb mit robustem Untersetzungsgetriebe ausgerüstet. Die stufenlose Geschwindigkeitsregelung des Kratzbodens sowie der Vor-und Rücklauf gehören ebenfalls zur Serienausrüstung. Die Bedienelemente sind auf einer verstellbaren Konsole montiert und bieten höchsten Bedienkomfort. GVS Agrar AG, 8207 Schaffhausen, 052 631 19 00 info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch

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NEUHEITEN KNOW-HOW

Stabilität und beste Zettqualität: «Hit 910» Pöttinger bietet eine breite Palette an Zettkreiseln, die für saubere und schonende Futtergewinnung stehen: Bestmögliche Bodenanpassung, geringe Bröckelverluste und Arbeitspräzision ohne zeitaufwendiges Bedienen. Einen grossen Pluspunkt sammelt Pöttinger durch die breiten Räder, in Verbindung mit dem Multitast-Rad am Anbaubock, welche die Hangtauglichkeit stark verbessern. Der «Hit 910» ist die Profi-Maschine für gehobene Ansprüche. Mit der komfortablen Bedienung wird die Arbeit zur Freude. Die Power-Kupplung mit extra starken Fingern hält auch extremen Einsatzbedingungen Stand. Mit den Modellen «Hit 910 A/AZ» bietet Pöttinger einen gezogenen Zettkreisel mit 8 Kreiseln und einer Ar-

beitsbreite von 8.60 m. Das Fahrwerk wird im Einsatz hydraulisch über die Kreisel geklappt und somit die Schwerpunktlage begünstigt. Breit bei der Arbeit, schmal und niedrig beim Transport. Die hochgeschwenkten Kreiseleinheiten verriegeln automatisch. Der «Hit

910 N/NZ» bietet dieselben Vorzüge als 3-Punkte-Anbaumaschine. Die Zinken tragen mit ihren ungleich langen Schenkeln wesentlich zur Verbesserung der Streuqualität und leisten einen wesentlichen Beitrag für sauberes Futter. Zinkenverluste beim Zetten sind nicht nur är-

Die neue 5er-Serie; einfach praktisch

Einfach praktisch, die Traktoren der brandneuen 5er-Serie von John Deere. Sie bieten ein einzigartiges Preis-Leistungs-Verhältnis im Bereich zwischen 55 und 100 PS. 5R, der komfortabelste in seiner Klasse 5M, der kräftige Frontladertraktor für Hof und Feld 5G, der leichteste 4 Zylinder Traktor von John Deere 5E, der praktische Traktor für simple Arbeiten Überzeugen Sie sich am besten noch heute von unseren «Kleinen» der neuen 5er-Serie und besuchen Sie den John Deere Händler in Ihrer Region. www.JohnDeere.ch

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3250 Lyss, Industriering 19, Tel. 032 387 28 28 l 1400 Yverdon, Le Bey, Tel. 024 445 21 30 6517 Arbedo, Via Cerinasca 6, Tel. 091 820 11 20 l 7302 Landquart, Weststr. 5, Tel. 081 300 05 80

gerlich, sie können auch zur Gefahr für das Tier und die nachfolgenden Erntemaschinen werden. Die Pöttinger «Heavy duty»-Zinken verleihen Sicherheit durch die integrierte Zinkenverlustsicherung. Die gewölbte Halterung unterstützt die Zinken in derer Funktion und macht sie widerstandsfähiger. Der Landwirt kann aus einem großen Angebot an verschiedenen Modellen und Arbeitsbreiten wählen: maßgeschneiderte Lösungen für die gehobenen Ansprüche der Landwirte und Lohnunternehmer. Pöttinger AG 5413 Birmenstorf 056 201 41 60 info@poettinger.ch www.poettinger.ch


LANDTECHNIK

Zusammenschluss der Börsen SCHWEIZER LANDMASCHINENMARKT Die beiden Internetbörsen «agropool.ch» und «agrarmaschinen.ch» schliessen sich zu einem grossen Schweizer Onlineportal für den Handel mit gebrauchten Landmaschinen zusammen. Ab Januar 2011 werden auf der neuen Plattform, die unter dem Namen «agropool.ch» weitergeführt wird, über 10 000 Agrarmaschinen und Geräte im Netz stehen.

Die bestehende Internet-Plattform «agropool.ch» ist die älteste Online-Landmaschinenbörse der Schweiz. Sie besteht seit 1999 und hat von Beginn weg ihre Position als Branchenleader erfolgreich verteidigt und ausgebaut. So wurde sie in den letzten Jahren auch um die Bereiche

Bauwirtschaft, Gemeinde- und Kommunalwesen erweitert. «agropool.ch» ist eine Plattform, die von den Schweizer Agrarmedien GmbH betrieben wird. Agrarmedien zeichnet als Herausgeberin der Zeitschriften «BauernZeitung», «Die Grüne» und «Frauenland». Das Portal agrarmaschinen.ch entstand

2005. Betreiberin ist die UFA-Revue, meistgelesene Agrarfachzeitschrift der Schweiz. «agrarmaschinen.ch» erreichte innert kurzer Zeit eine hohe Akzeptanz bei Importeuren und Landwirten, weil bei der Implementierung dieser Online-Börse die einfache Handhabung und die schnelle Zielerreichung für die Benützer im Vordergrund stand.

Marktanalysen im Vorfeld von Erneuerungsprojekten haben ergeben, dass die Hauptzielgruppen der OnlinePortale grundsätzlich eine Vereinfachung der Situation begrüssen. Importeure, Landmaschinenhändler und Landwirte versprechen sich von nur einem relevanten Occasionsportal mehr Besucherfrequenz und damit erhöhte Verkaufschancen für ihre gebrauchten Maschinen. Diesem Anliegen entsprechend haben die beiden Marktakteure das Gespräch und gemeinsam verschiedene Lösungsmöglichkeiten gesucht. Aufgrund des anstehenden technischen Erneuerungsbedarfs hat sich die UFA-Revue schliesslich entschlossen, «agrarmaschinen.ch» den Schweizer Agrarmedien GmbH zu verkaufen, damit nun unter dem bestehenden Namen «agropool.ch» eine noch attraktivere Online-Börse entstehen kann.

Per 1. Januar 2011 wird die neue Onlinebörse ihren Betrieb aufnehmen. Inserate, die im Online-Portal «agrarmaschinen.ch» aufgegeben wurden, werden während ihrer Laufzeit auf agropool.ch weiterlaufen. Nutzer, welche die alte Webadresse eingeben, werden ab Ende Jahr automatisch auf das neue Portal umgeleitet. 䡵 UFA-REVUE · 12 2010

Ab Januar 2011 wird «agropool.ch» für die Schweizer Landwirte eine noch attraktivere Online-Börse für Gebrauchtmaschinen sein.

Autor Hans Peter Kurzen, Verlagsleiter UFA-Revue, 8401 Winterthur www.agrarmaschinen.ch www.agropool.ch

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Nutzen Sie die Kontaktchancen mit allen Schweizer Landwirten

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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Getreideproduzenten fordern spezifische Anbauprämie novative Varianten der Getreideübernahme mit Börsenkotierungen (Matif) anbiete. Weil es dazu aber grosse Chargen von mindestens 50 t brauche, die aus Risikogründen nicht mehr als 20 % der Ernte ausmachen sollten, sei dies nichts für kleine und mittlere Betriebe. Tobias Merath, Leiter Rohstoffanalyse bei der Grossbank Credit Suisse, glaubt, dass der Getreidehandel über die Börsen auch in der Schweiz an Bedeutung gewinnen werde. Weiter meinte er, dass die Börse Gradmesser und nicht Ursache für Preisschwankungen sei. Nicht einig mit

dieser Sichtweise war Pius Eberhard von der fenaco. Er verfolgt intensiv das Börsengeschehen und ist der Überzeugung, dass Missernten die täglich mehrmals schwankenden Kursausschläge bei den Getreidepreisen nicht erklären könnten. Vielmehr seien branchenfremde Spekulanten am Werk, die agronomische und ökonomische Faktoren der Preisbildung um ein Mehrfaches überlagern würden. SGPV-Präsident Fritz Glauser forderte weltweite Richtlinien, um die Spekulationsauswirkungen einzudämmen.

Strategisch wichtige Kultur

Enge Grenzen für GVO

Weinbauforum gegründet

Die Kartoffel-Branchenorganisation «Swisspatat» will sich für die Anerkennung des Kartoffelbaus als strategische wichtige Kultur im Rahmen der Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems einsetzen. Damit soll der Kartoffelanbau bei der Mittelverteilung vorteilhafter berücksichtigt werden. «Swisspatat» zeigte sich an der 71. Delegiertenversammlung erfreut darüber, dass die Kartoffelbranche an die Zukunft glaube, was durch getätigte Investitionen in Lagerräume, Abpackstationen und Produktionsanlagen bewiesen werde. www.swisspatat.ch

Gemäss einer Mitteilung des landwirtschaftlichen Informationsdienstes hat das deutsche Bundeverfassungsgericht in einem Entscheid das geltende Gentechnikgesetz gestützt. Dieses setzt dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft enge Grenzen. Mit dem Entscheid ist ein Vorstoss der Landesregierung von Sachsen-Anhalt gescheitert, die den GVO-Anbau erleichtern wollte.

Das neue Weinbauforum vereinigt die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil, die Agridea, die Ingenieurschule Changins, Bio Suisse, die Schweizer Oenologen sowie Vitiswiss.

Der Getreideproduzentenverband (SGPV) wies an seiner Delegiertenversammlung anfangs November auf die schwierige Situation des einheimischen Getreide-Anbaus hin. Mittels einer Postkartenaktion an das Bundesamt für Landwirtschaft und dessen Noch-Direktor Manfred Bötsch fordert der SGPV die Einführung einer spezifischen Anbauprämie für Futtergetreide. In einer Podiumsdiskussion wurden Fragen rund um Terminmärkte und Preisschwankungen erörtert. Anton Rief von der ZG RaiffeisenGruppe, ein genossenschaftlich ausgerichtetes Handelsunternehmen, betonte, dass sein Unternehmen inEngagiertes Podiumsgespräch mit Tobias Merath, Pius Eberhard, Fritz Glauser und Anton Rief (v.l.n.r.)

Pflanzen gegen Arsen Zwei Gene, welche die Akkumulation und Entgiftung von Arsen in pflanzlichen Zellen kontrollieren, sind identifiziert worden. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen internationalen Zusammenarbeit, an der auch die Schweiz beteiligt ist. Diese Entdeckung eröffne vielversprechende Perspektiven hinsichtlich der Sanierung von durch Arsen und andere Schwermetalle verschmutzten Böden. UFA-REVUE · 12 2010

Ökobilanz und Rentabilität Es ist möglich, umweltfreundlich zu produzieren und gleichzeitig ein gutes Einkommen zu erwirtschaften, beweist eine Analyse der Ökobilanz von hundert Schweizer Landwirtschaftsbetrieben. Gemäss der Studie der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, gebe 1 Liter Milch durchschnittlich 1.3 kg CO2Äquivalente Treibhausgase in die Atmosphäre ab. Die Umweltbelastung, die in einem Glas Milch steckt, hängt stark vom jeweiligen Betrieb ab. Nicht entscheidend sei aber, ob die Milch nach Bio-Richtlinien oder nach ÖLN-Kriterien, im Tal, Hügel oder Berg produziert wurde.

Sehr gute Kartoffel-Ernte 70337t Kartoffeln für den Frischkonsum liegen am Lager (Stand 20. Oktober 2010), davon 35159t festkochende Kartoffeln. Die eingelagerte Menge festkochender Speisekartoffeln ist überraschend hoch. Die Kartoffelbranche ist sich aber einig, dass die eingelagerte Menge von sehr guter Qualität ist und deshalb den Weg zum Konsumenten finden wird. Bei den mehligkochenden Kartoffeln liegen mit 30138t Kartoffeln gleich viele Kartoffeln an Lager wie im Vorjahr. Mit 111476t ist die Lagermenge an Veredelungskartoffeln so hoch wie noch nie zuvor. Allerdings ist man sich noch nicht sicher, ob die ganze Menge sich als Frites-

Dein Bauer bringts »Ja, unsere Lebensmittel kosten mehr. Aber sie sind auch mehr wert!» Das sagte der oberste Schweizer Bauer, Hansjörg Walter, an der Delegiertenversammlung des Bauernverbands und startete die Aktion Milch, Fleisch, Getreide, Obst, Gemüse – Dein Bauer bringts. www. facebook.com/deinbauerbringts

Kartoffeln eignet, da sich die Sorte «Agria» beim Frittieren farblich verändern kann. Die fenaco hat ihre Anbauempfehlungen für den Anbau 2011 bekannt gemacht. Die Saatkartoffel-Verkäufe zeigen, dass sich die Produzenten an diese Empfehlungen halten und somit dazu beitragen, marktkonform zu produzieren. Insbesondere setzen sie die Empfehlung in die Tat um, mehr Chips-Sorten anzubauen. Gut wäre es, wenn sich einige Produzenten noch zum Anbau zusätzlicher Flächen der Sorte «Innovator» entscheiden könnten. Fritz Stucki, Leiter Geschäftsbereich Kartoffeln, fenaco.

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PFLANZENBAU

Ackerbau im Wolkenkratzer FELDARBEIT WIRD VERTIKAL Die Zahl der Menschen wächst rasant. Die Ernährungssicherung wird schwieriger, die Ackerflächen sind begrenzt. Agrarwissenschaftler arbeiten bereits an Konzepten für die Landwirtschaft von morgen. Ihre Szenarien machen deutlich: Die Feldarbeit soll in die Stadt wandern – und dabei vertikal werden.

In Zukunft sollen hinter den Fenstern der Wolkenkratzer auch Salat, Tomaten oder Reispflanzen gedeihen. Als futuristische grüne Hochhäuser ragen die Stadtfarmen neben mehrstöckigen Bürogebäuden in den Himmel. Unter dem Schlagwort «Vertical Farming» skizzieren Architekten visionäre Agrartürme, in denen sich effiziente Treibhäuser in luftige Höhen stapeln. Ausgerüstet sind die urbanen Bauernhöfe mit umweltfreundlichen Windrädern und Solarzellen.

Nahrung für Grossstädter Die Skizzen der Städte und Ideen der Landwirtschaft von morgen sind derzeit noch phantasievolle Designstudien. Doch wenn in 40 Jahren über 9 Mrd. Menschen auf der Erde leben, sind bereits heute innovative Ideen gefragt, um die Ernährung zu sichern. Vor allem in den Metropolen wächst die Bevölkerung rasant: Bis 2025 soll die Stadtbevölkerung von heute 3.5 Mrd. auf 4.5 Mrd. zunehmen, während die Landbevölkerung lediglich von 3.4 Mrd. auf rund 3.5 Mrd. ansteigt.

Zusätzliches

Agrarland

nötig

Aber auf der Erde lassen sich kaum neue Flächen erschliessen. Im Gegenteil: Die Ackerfläche pro Mensch schrumpft seit Jahrzehnten stetig. Bis zum Jahr 2050 sollen pro Kopf nur noch etwa 0.19 hat für den Ackerbau taugliche Flächen zur Verfügung stehen – im Jahr 1950 waren es fast dreimal so viel. Durch Hitzestress und Dürre gehen immer mehr landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Eine städtische Landwirtschaft könnte helfen, die Probleme der Zukunft in den Griff zu bekommen. Mikrobiologen 36

an der Columbia University in New York City gelten als Urväter der HochhausBauernhöfe. In diesem Konzept sieht man nicht nur einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Nahrungssicherung. Die Treibhäuser im Etagenformat könnten durch ihre Stadtnähe auch Energie- und Transportkosten einsparen. Die aufwändige Reise, verbunden mit der Emission klimaschädlicher Treibhausgase, die unser Obst und Gemüse heute zurücklegt, liesse sich deutlich reduzieren.

dann für ein Gebäude mit entsprechenden Ausstattung massgebend ist.

Reis vom Fliessband Als Modellpflanze haben sich verschiedene Wissenschaftler Reis ausgesucht. Weltweit wird die Reispflanze auf einer Fläche von 157 Mio ha kultiviert. Das entspricht 22 % der globalen Getreideproduktionsfläche. Der Reisanbau verbraucht grosse Mengen an Wasser – bis zu 30 % der weltweiten Frischwasserressourcen. Zudem entsteht durch Gär-

Effiziente Indoor-Farmen Das Innenleben der visionären Etagen-Bauernhöfe soll möglichst nachhaltig gestaltet werden: Wasser zirkuliert in geschlossenen Kreisläufen, Tierfutter kann durch Pflanzenabfälle bereitgestellt werden und Düngemittel stammen aus dem Stallmist des Kleinviehs oder der Kanalisation. Die Pflanzen wurzeln in Substraten wie Steinwolle oder Kokosfasern, denn ohne Erde sind auch Schädlinge ein geringeres Problem. Die modernen Gewächshausanlagen bilden so ein eigenes Ökosystem mitten in den Metropolen – abkoppelt von Wetterund Klimaschwankungen. Dadurch sind mehrere Ernten pro Jahr möglich, die Stadtbewohner können jederzeit frische Nahrungsmittel vom Farmhochhaus um die Ecke kaufen. Bislang konzentrieren sich die Entwürfe für vertikale Farmen vor allem auf futuristische Architekturen. Die notwendigen Anbautechnologien im Gebäude werden meist weniger beachtet. Zudem stehen eher hochpreisige Kulturen wie Gemüse und Obst, teils in Kombination mit Fisch- und Kleinviehzucht, im Fokus. Andere Konzepte gehen dagegen vom Bedarf der Pflanze aus, der 12 2010 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

Treibhäuser für alle Fälle

prozesse auf den überfluteten Reisfeldern Methan, das um ein Vielfaches klimaschädlicher ist als CO2. Auf einem ersten Experten-Workshop Anfang Juli 2010 zum Skyfarming-Projekt haben sich aber nicht nur Agrarwissenschaftler versammelt. Auch Ingenieure, Architekten, Logistikexperten und Ökonomen diskutierten über die Vision des «Hochhauses voller Reisfelder». Nach den Vorstellungen der Forscher sollen die Reispflänzchen nicht auf statischen Etagen-Feldern gezüchtet

werden, sondern auf Indoor-Terrassen, die ständig in Bewegung sind. Auf einem Fliessband reisen die einzelnen Reis-Saaten etappenweise voran und legen eine 120-tägige Tour durch das Gebäude zurück, während sie langsam zu erntefähigen Pflanzen heranreifen. Nährstoffe bekommen die wachsenden Keimlinge über ihre Wurzeln: Im Sekundentakt befeuchtet sie ein feiner Sprühnebel mit dem optimalen Nährstoffmix. Die Pflanzenwurzeln hängen bei diesen sogenannten aeroponischen Systemen in speziellen Kunststoffbeuteln und damit buchstäblich in der Luft. Am Ende der rund viermonatigen Fliessbandfahrt können die Reispflanzen geerntet und die leeren Plätze gleich wieder mit neuem Saatgut auf die Reise geschickt werden. Bis zu drei Ernten pro Jahr liessen sich laut Sauerborn in einem solchen Gewächshaus produzieren.

Fitnesstraining für Kulturpflanzen Bis sich Reiskulturen in Gewächshäusern anbauen lassen, werden mindestens noch 15 bis 20 Jahre vergehen. Um bis dahin die wachsende Weltbevölkerung mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, müssen die Nutzpflanzen vor allem fit gemacht werden für die sich ändernden klimatischen Bedingungen. Am Innovationszentrum von Bayer CropScience im belgischen Gent forscht man daran, Nutzpflanzen resistenter gegen Klimastress zu machen. Man möchte die Pflanzen in die Lage versetzen, trotz schwankender Umweltbedingungen langfristig stabile Erträge auf einem hohen Niveau zu liefern. Zwar haben Nutzpflanzen verschiedene Abwehrmechanismen, um auf Kurzzeitstress zu reagieren. Aber die verbrauchen viel UFA-REVUE · 12 2010

Futuristische Beispiele von Wolkenkratzern mit landwirtschaftlichen Kulturen. Bilder: The Vertical Farm Project, Columbia University, New York.

Ob in der Wüste oder am Südpol: Effiziente Gewächshäuser gibt es bereits an extremen Orten. In Arizona beispielsweise produziert eine Farm in Treibhäusern frische Tomaten, Gurken und Paprika. Auf einer Fläche von rund 128 ha wachsen Hydrokulturen, deren Früchte sich zu jeder Jahreszeit ernten lassen. Und dabei verbraucht die Farm 70 % weniger Wasser als beim Freilandanbau. Ein anderer extremer Ort für Gewächshäuser ist der Südpol. Dort entstand ein Treibhaus, das Antarktisforscher mit Obst und Gemüse versorgt. Zwar sind diese Hightech-Farmen noch in der Horizontalen gebaut, aber sie sind ein wichtiger Schritt zum städtischen Agrarturm. Der Paignton Zoo im Südwesten Englands wagte bereits den vertikalen Futteranbau: In einem Treibhaus wachsen Salate, Karotten und Kräuter für die Zootiere auf Schubkästen im Etagenformat.

Energie, die dann für das Wachstum fehlt. Die Folge: Enorme Ernteverluste – vor allem durch Trockenheit und Dauerhitze. Mit Hilfe der modernen Genomforschung können die Bayer-Forscher tief ins Erbgut der Nutzpflanzen blicken, Stressmechanismen aufklären und gezielter beeinflussen.

Fazit Um die Landwirtschaft für die künftigen Herausforderungen zu wappnen und nachhaltig zu gestalten, ist noch viel zu tun – auch wenn viele Technologien für sich bereits existieren. Sie müssen für das System «Vertikale Farm» neu gedacht und optimiert werden: Zum Beispiel stabile Kunststoffe für die Treibhausfassaden und LED-Leuchten, die das richtige Licht für die pflanzliche Photosynthese produzieren. Aber auch Konzepte zur Wasseraufbereitung und -führung sowie zur Nährstoffversorgung der Gewächse stehen auf der Wunschliste der Agrarforscher. 䡵

Redaktion Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Die Grundlagen zu diesem Beitrag stammen von einer Recherche der Unternehmenskommunikation von Bayer CropScience, 40789 Monheim am Rhein (Deutschland). www.bayercropscience.com

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Einsatz jetzt planen SCHWEFELDÜNGUNG Eine frühe Planung der Düngung im Acker und Futterbau ist der Grundstein für einen erfolgreichen Start in die neue Saison. Speziell zu beachten ist die Synergie von Stickstoff und Schwefel. «Landor Schwefel» ist eine einfache Möglichkeit, den von den Kulturen benötigten Schwefel über die Hofdünger zu decken.

Urs Hodel

Die Schwefel-Bilanz im Boden ist negativ. Im Kampf gegen den sauren Regen musste die Industrie die Emissionen von Schwefeloxiden reduzieren. Das führt dazu, dass weniger Schwefel aus der Luft durch Niederschläge auf das Kulturland gelangt. Hinzu kommt, dass die geringen Sulfat-Einträge durch die Winterregen ausgewaschen werden.

Tabelle 1: Landor-Produkte mit hohem Schwefelgehalt

«Landor Schwefel» ist eine einfache Möglichkeit, den von den Kulturen benötigten Schwefel über die Hofdünger zu decken. (Bild: agrafoto.com)

N-Dünger Mg-Ammonsalpeter Bor-Ammonsalpeter Ammonsulfat Sulfamid

24 + 5 Mg + 7 S 26 + B + 14 S 21 + 24 S 30 + 3 Mg + 10 S

Einzeldünger Novaphos Granuphos Kalimagnesia Kalisulfat Kieserit Bittersalz

18 + Mg + Ca + 9 S 18 + Mg + Ca + 5.5 S 30 + 6 Mg + 19 S 50 + 18 S 16 + 20 S 9.8 + 13 S

Auf flachgründigen oder verdichteten Böden ist der Wurzelraum eingeschränkt und der Bodenschwefel kann schlechter genutzt werden. Verkrustungen und Verschlämmungen der Oberfläche behindern zusätzlich die Mineralisation von Schwefel. Weitere Gründe für eine schlechte Schwefelversorgung sind im Kasten zusammengestellt. Schwefel ist also in der Düngerplanung unbedingt zu berücksichtigen.

Tabelle 2: Richtwerte für die Schwefeldüngung

Mangelerscheinungen immer häufiger Allgemein kann festgestellt

Blättern auf, da der Schwefel in der Pflanze nicht sehr mobil ist und deswegen nicht aus den alten Blättern resorbiert wird. Für eine optimale Schwefelversorgung kann unterschieden werden zwischen sehr bedürftigen und weniger bedürftigen Kulturen. Tabelle 2 zeigt die Richtwerte der Schwefeldüngung verschiedener Kulturen.

werden, dass Pflanzen auf den Schwefelmangel durch den Verlust des grünen Farbstoffs Chlorophyll mit einer Gelbverfärbung der Blätter reagieren. Dies kann leicht mit Stickstoff- oder Magnesiummangel verwechselt werden. Im Unterschied zu diesen tritt jedoch Schwefelmangel an den jüngeren

Kultur Raps Zuckerrüben Mais Getreide Kartoffeln Futterbau

kg/ ha 80 kg / ha 35 kg / ha 30 kg / ha 0 –25 kg / ha 25 –30 kg / ha 30 –60 kg / ha

PK Dünger Alle Landor PK Dünger mit wasserlöslichem Phosphat NPK Dünger Alle Landor NPK Dünger mit wasserlöslichem Phosphat, Kali- oder Magnesiumsulfat Landor Schwefel 80, elementarer Schwefel zum Einrühren in die Gülle Flüssigdünger Azos Photrel Bittersalz

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340 g/l 15 12

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PFLANZENBAU

Nach kurzer Dauer wird der Erfolg sichtbar Hansueli Zurlinden bewirtschaftet im solothurnischen Holderbank einen Milchwirtschaftsbetrieb mit Futterbau, 18 Milchkühen (Stalldurchschnitt: 8000 kg) und Aufzuchtrindern. Der 18 ha grosse Betrieb wird seit 15 Jahren biologisch bewirtschaftet. UFA-Revue: Was hat Sie bewogen, «Landor Schwefel» einzusetzen? Hansueli Zurlinden: Tiefe Gehalte, sinkender Grundfutterertrag und Mangelsymptome im Grundfutter und ein Beitrag in der UFA-Revue über Schwefel haben mich auf den Schwefel aufmerksam gemacht. Der Agrarverantwortliche der LANDI Bipp-Gäu-Thal riet mir, «Landor Schwefel» (1 kg pro m3 Gülle) einzusetzen. Nach kurzer Dauer war der Erfolg sichtbar, die Weiden, Naturwiesen und Kunstwiesen erstrahlten in dunkelgrüner Farbe, die Mangelsymptome waren kaum mehr sichtbar, nach der ersten Vegetationsperiode erreiche ich einen satten grünen Rasen auf meiner Futterbaufläche. Wie und wann setzen Sie den Landor Schwefel ein? Kurz vor dem Ausbringen der Gülle rühre ich den Schwefel in der Vorgrube ein. Welche Erfahrungen haben sie bezüglich Wirksamkeit gemacht? Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Nach dem Einsatz von «Landor Schwefel» wurde der Grasbestand (Gräser wurden begünstigt) dichter und von besserer Qualität. Auch die Erträge stiegen. Die Farbe der Gräser änderte sich von hell auf dunkelgrün. Werden Sie in Zukunft weiter «Landor Schwefel» einsetzen? Ja sicher. Der Erfolg ist offensichtlich.

Verschiedene Schwefelformen Der Schwefel kann in ver-

schiedenen Formen in Düngemitteln und im Boden vorliegen. Die Pflanze kann Schwefel jedoch nur in Sulfatform (SO4) über die Wurzeln aufnehmen. Alle anderen Schwefelformen müssen zuerst in pflanzenverfügbares Sulfat umgewandelt werden. Die Handelsdünger von Landor enthalten Schwefel in Sulfatform. (Tabelle 1). «Landor Schwefel» zum Einrühren in die Gülle ist elementarer Schwefel. Dieser Schwefel wird erst im Boden in Sulfat umgewandelt. «Landor Schwefel» ist ein hoch-

Beeinflussungen der Schwefelversorgung

wertiger, elementarer Schwefel zum Einrühren in die Gülle. Er ist gut wasserlöslich und leicht zu handhaben. «Landor Schwefel» wird im Frühling dem Hofdünger kurz vor dem Ausbringen beigemischt. Empfohlen wird eine Beigabe von 1– 2 kg / m3 Gülle.

Fazit Schwefel und Stickstoff sind die Hauptbestandteile des pflanzlichen Eiweisses. Um den Ertrag und den Gehalt an Proteinen in den Kulturpflanzen und im Grünland zu erhöhen und um den sinkenden Schwefeleintrag aus der Luft zu kompensieren, wird heute gezielt Schwefel gedüngt. Schwefeldüngung macht sich bezahlt. 䡵

GK 14.10

Auch im Futterbau darf die Schwefeldüngung nicht fehlen. Geizt man im Futterbau mit Schwefel sinkt der Ertrag, die StickstoffWirkung wird herabgesetzt und die Eiweissbildung ist mangelhaft. Je nach Nutzungsintensität werden 30 – 60 kg Schwefel pro ha empfohlen. Hofdünger alleine enthält nicht genug Schwefel um diesen Bedarf zu decken.

Hansueli Zurlinden

LANDOR Schwefel Hochwertiger Schwefel zum Einrühren in die Gülle oder Streuen über den Mist • sichert den Schwefelbedarf Ihrer Kultur • steigert die N-Effizienz • ist hochkonzentriert • ist gut wasserlöslich und leicht zu handhaben

Welche Bedingungen beeinflussen die Schwefelversorgung im Frühjahr negativ? • Leichte, humusarme, flachgründige Böden • Strukturgeschädigte Böden • Saure oder sehr kalkreiche Böden • Hohe Niederschlagsmengen während der Wintermonate • Frühjahrstrockenheit • Niedrige Temperaturen • Düngungssysteme ohne Zufuhr organischer Dünger • Fruchtfolgen mit anspruchsvollen Kulturen (Kreuzblütler, Leguminosen)

Autor Urs Hodel, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden. Gratis-Beratungstelefon: 寿 0800 80 99 60, www.landor.ch, info@landor.ch In der neuen Düngerliste 2011 finden Sie das gesamte LandorSortiment in übersichtlicher Form nach Nährstoff- und Produktgruppen aufgelistet.

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PFLANZENBAU

Den Schädlingen auf der Spur GETREIDELAGERUNG Zwischen dem potenziellen Ertrag einer Nutzpflanze und dem, was von einer Ernte tatsächlich genutzt wird, klafft eine Lücke. Die Ursachen dafür sind vielfältig, beginnen auf dem Feld und hören in der Lagerung auf. Mit ausgefeilter Technik – beispielsweise einer Stickstoff-Begasung – können diese Verluste weiter verringert werden.

Getreide wird einmal im Jahr geerntet, aber als Brötchen oder Kuchen jeden Tag gegessen und muss demzufolge über einen längeren Zeitraum gelagert werden. Diese Lagerung ruft viele Interessenten auf den Plan: Kornkäfer, Mehlmotten und Pilze haben es auf die Vorräte abgesehen. Damit die Ware möglichst ohne Verluste und in hoher Qualität an die Mühlen und schliesslich bis zum Verbraucher gelangt, müssen Lagerprofis wie beispielsweise die Silo und Umschlag AG in Buchs (SG) zu ausgeklügelten Massnahmen greifen.

Innovative Anlage Die Silo und

Walter Scheiwiller, Geschäftsleiter von Silo und Umschlag Buchs AG, prüft eine Weizenprobe auf Schädlinge und kann dabei feststellen, dass die neue Begasungsanlage ihren Dienst erfüllt. 40

Umschlag AG ist eines der ersten Getreidelager in der Schweiz, die mittels Stickstoff-Begasung die Lagerverluste vermeiden wollen. Geschäftsleiter Walter Scheiwiller zur Investition: «Wir lagern in unseren Silos viel Bio-Getreide, das auch während der Lagerung möglichst nicht mit Chemie in Berührung kommen soll. Wir müssen deshalb stets auf der Hut sein, damit unsere Lagerzellen nicht mit Schädlingen befallen werden. Wir waren gefordert, etwas in diese Richtung zu unternehmen und haben uns für diese innovative Begasungsanlage mit Stickstoff entschieden.» Zu den von Bio-Suisse zugelassenen Bekämpfungsmitteln gehört neben einigen chemischen Mitteln zwar auch das nicht ganz unproblematische Kohlendioxid. Doch bei einer Kohlendioxid-Begasung müssen die Betonsilos zusätzlich abgedichtet werden, ansonsten die Wirkung verpufft.

«N2 Grain Conserver» heisst die Anlage, die von Horst Qualmann, Inha-

ber eines deutschen Ingenieurbüros für Umwelttechnik, entwickelt wurde und in der Schweiz künftig von fenaco Anlagenbau vertrieben wird. Der Clou dieser Anlage besteht darin, dass der für die Begasung notwendige Stickstoff aus der Luft – knapp 78% der Luft ist gasförmiger Stickstoff – entnommen wird. Die von einem Kompressor angesaugte Luft wird verdichtet, über einen Kältetrockener gekühlt, um sie zu trocknen, und gelangt in der Folge mit einer Temperatur von rund 20 bis 25 °C über verschiedene Filter auf eine sogenannte Stickstoffmembrane. Dort wird der Sauerstoff abgeschieden und aus der Membrane tritt je nach Einstellung 99 %-iger Stickstoff aus. Der Stickstoff wird nochmals auf den Restsauerstoff-

gehalt untersucht und wird dann über ein Rohrleitungsnetz zu den einzelnen Lagerzellen der Siloanlage geleitet. Da Stickstoff leichter ist als normale Luft, wird er von unten in die Lagerzellen gedrückt. In der Zelle selbst «wandert» der gasförmige Stickstoff nach oben und verdrängt dabei die vorhandene Normalluft. Eine Sonde am oberen Ende der Lagerzelle misst die Zu-


PFLANZENBAU

Weltweit jährlich ßber 60 Mio. Tonnen Lagerverluste

Kornkäfer kÜnnen in Getreidelagern fßr beträchtliche Schäden verantwortlich sein. (Bild: Bayer CropScience)

sammensetzung der austretenden Luft und gibt dem Betreiber Auskunft darĂźber, wie lange die Begasung noch anhalten sollte. Gefordert ist nämlich ein Restsauerstoffgehalt der austretenden Luft von unter 2 %. So wird das Lagergut in eine Art Tiefschlaf versetzt, die vorhandenen Schädlinge sterben und werden bei den mechanischen Reinigungsvorgängen beim Auslagern des Getreides ausgesiebt. Die notwendige Einwirkzeit zur Bekämpfung aller aeroben Schädlinge, inklusive der ersten und zweiten Brut liegt bei zirka vier bis fĂźnf Wochen – je nach GrĂśsse des zu begasenden Silos. Die Anlage selbst hat in einem mobilen Container Platz und ist von der Konzeption her modular erweiterbar.

Fazit FĂźr Horst Qualmann liegt der wesentliche Vorteil in der Tatsache, dass sein Verfahren ausschliesslich Stickstoff aus der Atemluft verwendet – und dies rund um die Uhr. Im Vergleich zu anderen KĂźhl- und BelĂźftungsvarianten benĂśtige seine Anlage bis zu 60 % weniger Energie. Als positiver Nebeneffekt ist zu erwähnen, dass Stickstoff auch eine Wirkung als Feuer- und Explosionsschutz aufweist. FĂźr Daniel Jungo von fenaco Anlagenbau ist diese Art der Getreidelagerung Zukunft. ÂŤVor allem im Bio-Segment dĂźrfte sich diese Stickstoff-Begasung durchsetzen.Âť Momentan bewertet Jungo das Potenzial bei konventionellem Getreide zwar noch als gering. ÂŤAber auch an diese Anlagen werden kĂźnftig hĂśhere Anforderungen gestellt werdenÂť, glaubt Jungo: ÂŤDer ‚N2 Grain Conserver› stellt diesbezĂźglich eine ideale Alternative dar.Âť 䥾 UFA-REVUE ¡ 12 2010

In Westeuropa werden die Lagerverluste von Getreide auf rund 2 % geschätzt. FĂźr andere Länder liegen die Zahlen weit darĂźber. Weltweit werden die Lagerverluste auf rund 10 % beziffert – 80 % davon gehen auf das Konto von Insekten, 10 % auf das von VĂśgeln und Nagetieren und fĂźr die restlichen 10 % sind Pilze verantwortlich. Bezogen auf eine Weizenernte von 600 Mio. t gehen also rund 60 Mio. t verloren. Zu den wichtigsten Lagerschädlingen gehĂśrt der Kornkäfer. Ein Kornkäfer-Weibchen legt zwischen 200 und 300 Eier. Dazu frisst es einen kurzen Kanal in das Korn, wo je ein Ei abgelegt wird. Die Larve frisst im Inneren, hĂśhlt so das Getreidekorn aus, verpuppt sich im Korn und der Käfer frisst sich später frei. Die gesamte Entwicklung dauert zwischen 30 und 40 Tage.

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Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Silo und Umschlag Buchs AG ist ein privates Unternehmen und lagert neben konventionellem Getreide vor allem auch Getreide aus biologischem Anbau. Die Lagerkapazität liegt bei 18 000 t. Jährlich werden im direkt beim Bahnhof gelegenen Silo rund 20 000 t Getreide in den 88 Zellen umgeschlagen. fenaco Anlagenbau ist das Kompetenzzentrum fßr Verfahrenstechnik in Getreidesammelstellen und Lagersiloanlagen der fenacoLANDI Gruppe und stellt hochstehende, moderne Technik fßr die Annahme, Aufbereitung, Lagerung und fßr den Transport von Getreide zur Verfßgung.

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Bayer (Schweiz) AG ¡ CropScience ¡ 3052 Zollikofen Telefon: 031 / 869 16 66 ¡ www.bayercropscience.ch 0/.-/,+*-)/+('$+-#$"*!, *$, )-"/ - *! * - ) ( )/ -"/ - , () (),+ (,/ 41 ), )- " - )/- "/ )/- ) (+)/


phyto-news Beeinflusst Wetter die Wahl der Getreidefungizide? Seit einigen Jahren wird beobachtet, dass schnelle Wetterwechsel einen sehr grossen Einfluss auf die Blattgesundheit des Getreides haben können. Bisher war vor allem die Wintergerste mit den sogenannten Sprenkelnekrosen betroffen. Letzten Sommer waren aber auch etliche Winterweizen-, Triticale- und Roggenfelder sehr schnell todkrank. Was genau zum sehr schnellen Absterben der Blätter geführt hatte, konnte meist nicht eindeutigen Krankheiten zugeordnet werden. Sicher ist aber, dass der Wetterwechsel von kalt/nass auf heiss/trocken in der Deutschschweiz heftiger war und die Getreidebestände ohne Witterungsschutz innert Kürze zusammengebrochen sind. Die Ertragsunterschiede zwischen Extenso und behandelten Parzellen waren daher sehr klein und die Erträge enttäuschend. In der Praxis zeigt sich jedes Jahr stärker, dass Getreidebestände welche mit Fungizidstrategien behandelt wurden, welche auch genügend Kontaktmittel beinhalten, die Witterungseinflüsse viel besser auffangen. Das Kontaktfungizid Daconil 500 überzeugt jedes Jahr immer mehr Getreidebauern. Unsere Empfehlung für 2011: In Winterweizen im 1 – 2 Blattstadium mit Fandango 1,25 l/ha gegen Halmbruch und Blattkrankheiten gefolgt beim Aehrenschieben Opus 1 l/ha + Daconil 500 2 l/ha. In Wintergerste Fandango 1,25/ ha + Daconil 500 1,5 l/ha auf das Fahnenblatt. 062 746 80 00

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Versuchswesen Stähler Suisse – Der lange Weg der Pflanzenschutzmittel Die Stähler Gruppe hat den Anspruch, ihren Kunden heute wie morgen die besten und sichersten Pflanzenschutzmittel anzubieten. Dafür investiert Stähler viel Zeit und Geld in die Marktbeobachtung, die Forschung, Entwicklung und Registrierung von Produkten. Eine der Hauptaktivitäten von Stähler Suisse ist das weltweite Beobachten (Monitoring) der Pflanzenschutzmittelforschung und der entsprechenden neuen Wirkstoffen, die diese hervorbringt. Unter dem Leitsatz «Das Beste der Welt für die Schweizer Landwirtschaft» pflegt Stähler Suisse gute Kontakte zu international forschenden Herstellern und arbeitet eng mit den anderen Länderorganisationen der Stähler Gruppe zusammen. So setzt sich das aktuelle Vollsortiment aus Produkten von 27 Lieferanten zusammen. Jedes Land – so auch die Schweiz – weist Unterschiede punkto Klima, Boden, Vegetation und Fauna auf. Deshalb verlangt der Staat, dass neue Produkte umfassend und eingehend getestet werden, bevor sie für den Verkauf bewilligt und dem Handel und den Kunden angeboten werden dürfen. In ihren Entwicklungszentren in Hessigkofen (SO) und Forel (VD) prüft Stähler Suisse die weltweit akquirierten Wirkstoffe, Formulierungen und Mi-

Stähler Suisse führt jährlich viele Parzellenversuche durch.

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Labor, Gewächshaus Parzellen- und Feldversuche, amtl. Prüfung

Toxikologie

Warmblütler

Abbau

Metabolismus Rückstände

akute, subchronische, chronische Toxität Mutagenität, Cancerogenität, Teratogenität Nützlinge, Vögel, Fische, Mikroorganismen Pflanzen, Tiere, Boden, Wasser

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schungen in Feldversuchen an geeigneten Standorten. Diese umfangreichen Tests sind nötig, um bei der Registrierung den Nachweis erbringen zu können, dass die Anwender ein qualitativ einwandfreies, kultur- und umweltverträgliches Produkt erhalten, welches die strengen Zulassungskriterien erfüllt. Pflanzenschutzmittel sind die am besten untersuchten chemischen Substanzen überhaupt, da sie auf vielfältige weise mit Pflanzen, Boden, Luft, Wasser, Erntegut, Menschen, Tieren und der Umwelt in Berührung kommen können. In zahlreichen Studien werden diese Wirkungsmechanismen abgeklärt und mögliche Risiken untersucht. Diese Abklärungen sind zeitintensiv und nehmen in der Produktentwicklung sehr viele Ressourcen in Anspruch, wie folgende Darstellung zeigt.

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BIO-SEITE

Auszahlungspreis über den Richtpreisen BIO-MAHLGETREIDE Ende Oktober hat die fenaco das Bio-Mahlgetreide der Ernte 2010 an die Sammelstellen ausgezahlt. Der Preis liegt zwei Franken über dem Richtpreis. Gute Nachrichten für die Bio-Getreideproduzenten im Jahr der grossen BioSuisse- Offensive: Wer sein Bio-Mahlgetreide der fenaco zur Vermarktung anvertraut hat, darf einen attraktiven Produzentenpreis erwarten. fenaco GOF bildet eine Vermarktungsplattform von über 30 bio-zertifizierten Sammelstellen in der ganzen Schweiz und hat Ende Oktober den Sammelstellen einen Mahlweizenpreis von 106 Fr. pro 100 kg ausgezahlt. Damit wurde der von der Branche festgelegte Richtpreis von 104 Fr./100 kg – wie bereits im Vorjahr – um 2 Fr. übertroffen. Die Preissteigerungen im Bereich des konventionellen Marktgetreides begünstigten auch die Vermarktung im Bio-Segment. Für den Mahlroggen zahlt fenaco GOF den Sammelstellen 95 Fr./100 kg aus (Richtpreis 93 Fr.) und für Dinkel 116 Fr. (Richtpreis 114 Fr.). Gleichzeitig mit der Auszahlung hat fenaco GOF die Sammelstellen aufgefordert, im Sinne einer aktiven Förderung des inländischen Bio-Getreidebaus bestmögliche Auszahlungspreise an die Produzenten weiterzugeben.

Tiefe Vermarktungskosten Ohne absatzseitig als Preistreiber zu agieren, ist die Auszahlung eines hohen Produzentenpreises nur möglich, indem vermarktungsseitig die Kosten konsequent tief gehalten werden. So hat sich fenaco GOF denn auch die Kostenführerschaft in der Vermarktung auf die Fahne geschrieben. Sie gelingt durch eine klare Rollenverteilung zwischen fenaco GOF und einem schweizweiten Netz von rationellen Getreidesammelstellen, kombiniert mit einer engen Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Verarbeitern im Schweizer Markt. Weitere wichtige Faktoren sind zudem die unUFA-REVUE · 12 2010

KURZMELDUNGEN

Risikobasierte Kontrollen Die Bio-Verordnung erlaubt es neu, dass die jährlichen Kontrolle von Unternehmen zwar beibehalten werden, aber risikobasiert erfolgen dürfen. Dies hat zur Folge, dass nicht in jedem Fall eine vollständige Betriebskontrolle durchgeführt werden muss. Ausserdem sind neu unangemeldete Stichprobenkontrollen zulässig.

14 % erwägen Ausstieg 14 % der derzeitigen Bio-Bauern denken laut einer Umfrage der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon über einen Ausstieg aus dem Bio-Landbau nach. Davon ist knapp die Hälfte in der Milchproduktion tätig. Als Hauptgründe werden zu geringe Produzentenpreise und Direktzahlungen sowie zu teure Hilfsstoffe und häufig ändernde Vorschriften angegeben. Vor einem Ausstieg lohnt es sich, vorerst die Chancen in anderen Betriebszweigen zu prüfen. Denn sowohl in der Bio-Tierhaltung (z.B. Geflügel) als auch im Bio-Pflanzenbau (z.B. Weizen) gibt es interessante Alternativen.

Poulets im Trend ternehmenseigene Transportinfrastruktur und ein effizientes Transportkonzept mit der SBB.

Ziele im Bio-Segment Als genossenschaftlich organisiertes Unternehmen mit bäuerlicher Basis steht der Erfolg der Produzenten ganz klar im Vordergrund. Permanent gilt es im Zielmarkt Schweiz zu bestehen und diesen weiter zu entwickeln. Im konventionellen Getreidebau ist dies mit einem grossen Meilenstein gelungen, nämlich mit der kürzlich erfolgten «Suisse GarantieAnerkennung» des fenaco eigenen Qualitätsstandards «Suisse Premium». Auch im Bio-Getreidebau möchte fenaco GOF massgebliche Akzente setzen und als verlässlicher Partner wahrgenommen werden. Was liegt näher, als mit einer starken Vermarktungsleistung sowie einer kompetenten Beratung aktive Anbauförderung im Schweizer Bio-Landbau zu betreiben, um längerfristig auch im Bio-Segment die Inlandversorgung merklich zu steigern? fenaco GOF sucht weiterhin neue Vertragsproduzenten von Bio-Getreide sowie Bio-Ölsaaten. Für Auskünfte steht Ulrich Zürcher, 寿 058 434 06 66 zur Verfügung. 䡵

Die fenaco setzt auf gute Auszahlungspreise an die Sammelstellen und fördert damit die Attraktivität des Bio-Getreidebaus.

Nachdem sich bei Coop die Verkäufe von Knospe-Pouletfleisch in den letzten drei Jahren verdreifacht haben, geht der Grossverteiler auch fürs nächste Jahr von einem Wachstum aus. Für Beratungen und den Abschluss von ProduzentenVerträgen wenden Sie sich an den UFAGeflügelspezialisten.

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Autor Andreas Rohner leitet das Ressort BioRohprodukte in der fenaco-Bereichsgruppe Getreide, Ölsaaten und Futtermittel (GOF), 8401 Winterthur www.fenaco-gof.ch

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In dem dreijährigen Feldversuch auf den Versuchsflächen der Universität Kassel (D) wurde das Mulchsaatverfahren nach Getreide mit zwei verschiedenen Bearbeitungstiefen (5–7cm und 13–15 cm) zur Zwischenfrucht Ölrettich mit dem Pflugeinsatz (25 cm) verglichen. Dabei wurden insbesondere der Bodenbedeckungsgrad nach der Bearbeitung und der Feldaufgang des Ölrettichs untersucht. Bereits bei einer Bearbeitungstiefe von 15 cm wurde der für einen nennenswerten Erosionsschutz notwendige Bedeckungsgrad von 30 % auch bei grossen Strohmengen nicht zuverlässig erreicht. Die Trockensubstanz-Erträge lagen in allen drei Versuchsjahren mit der Pflugvariante am höchsten. Geringe Unterschiede zwischen der flachen und tiefen Grubbervariante im Feldaufgang und in den Trockensubstanz-Erträgen sprechen für eine flachere Bearbeitung in konservierenden Verfahren.

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KURZMELDUNGEN

Bessere Milch und Gesundheit dank neuer Melkrhythmen? Milcheiweiss ist besonders wertvoll. Es enthält Phosphor, Kalzium, viele lebensnotwendige Aminosäuren und ermöglicht bei hohem Vorkommen einen höheren Milchpreis für die Milchproduzenten. Wissenschaftler der Technischen Universität Mün-

chen (TUM) haben jetzt nachgewiesen, dass man den Proteingehalt durch eine kleine Änderung im Melkrhythmus erhöhen kann. 36 Kühe der TUM-Versuchsstation Veitshof wurden in eine zweijährige Studie einbezogen. Die traditionell zwei Monate vor dem Kalben galt gelassenen Kühe (Gruppe 1) gaben zwar auf die gesamte Melkdauer bezogen am meisten Milch, verloren aber während der Startphase am meisten Gewicht. Die Gruppe 2 wurde ebenfalls trocken gestellt, jedoch in den ersten vier Wochen nach der Geburt nur einmal und erst danach zweimal pro Tag gemolken. Bei der Gruppe 3 wurden die Kühe durchgehend zwei-

mal pro Tag gemolken. Gegenüber der Kontrollgruppe produzierte Gruppe 2 im Schnitt 0.3 % und Gruppe 3 sogar 0.5 % mehr Milchprotein. Dieses Resultat lässt laut den TUMForschern vermuten, dass Belastungsspitzen durch die neu getesteten Melkrhythmen vermieden werden und den Kühen mehr Energie für die Herstellung von guter Qualität zur Verfügung steht. Allerdings müssten diese Methoden noch weiter untersucht werden. So sei zum Beispiel noch nicht klar, wie oft hintereinander die Melkpause ohne eine Regeneration des Drüsengewebes im Euter ausgelassen werden könne.

Angebot von Tierkontakten als Betriebszweig?

Schonendes Auftauen von Biestmilch

Listeriose: Nur gute Silage verfüttern

Gezielte Kontakte mit Tieren werden heute etwa bei psychischen Erkrankungen oder für Menschen mit Behinderungen auch therapeutisch eingesetzt. Das neue Internetportal www.greencare.ch bringt Akteure in diesem schnell wachsenden Feld zusammen und gibt einen Überblick über mögliche Aktivitäten.

Biestmilch im Mikrowellenherd auftauen? Ja, das ist möglich. Eine Untersuchung der Fachhochschule Südwestfalen (D) zeigt, dass sich die Wirkung der Schutzstoffe (Immunglobuline) in der Milch – gleich wie beim konventionellen Auftauen in heissem Wasser – zwar um etwa 45 % reduziert. Dennoch wird die Konzentration im Blutserum der Kälber als genügend erachtet. Das Einfrieren von Biestmilch (– 18 °C) empfiehlt sich, damit frisch geborene Kälber in jedem Fall mit den wichtigen Abwehrstoffen versorgt werden können.

2010 sind bisher fast doppelt so viele Schweizerinnen und Schweizer an Listeriose erkrankt wie im Vorjahr. Listeriose ist vor allem für alte, kranke, schwangere oder neugeborene Leute gefährlich und kann via nicht erhitzte Nahrungsmittel tierischen Ursprungs auf den Menschen übertragen werden. Bei den unter den Tieren meistbetroffenen Schafen, Ziegen und Rindern zeigt sich Listeriose an hohem Fieber, Bindehautentzündungen, an Zähneknirschen, Lähmungen, Festliegen oder Aborten. Bei Verdacht ist eine Meldung ans kantonale Veterinäramt Pflicht. Die Infektion erfolgt auch beim Tier übers Futter, vorwiegend durch ungenügend angesäuerte, mit Erde verschmutzter, verdorbener oder verschimmelter Silage.

Hoffen auf Impfstoff gegen Campylobacter 2010 haben sich über 5500 Menschen mit dem Durchfallerreger Campylobacter angesteckt. Umfangreiche Studien zeigen, dass rohes Pouletfleisch für rund einen Viertel der Ansteckungen verantwortlich ist. Aber auch über Kontakte zu Hunden und Katzen stecken sich viele an. In der Produktion von Mastpoulets gibt es für Schweizer Verhältnisse noch keine taugliche Methode. Fortschritte erhofft man sich von einem neuen Impfstoff, der sich aktuell in Prüfung befindet.

UFA-REVUE · 12 2010

«Rindvieh Schweiz» erweitert In die erweiterte Datenschnittstelle «Rindvieh Schweiz» ist nun auch die Herdenmanagement-Software der Melkstände eingebunden. Daten können somit ohne manuellen Zwischenschritt weitergegeben werden. Die Vereinfachung vermindert Fehleingaben am Computer und spart Zeit. Die neuen Funktionalitäten stehen vorerst Kunden des Braunvieh- und Holsteinzuchtverbandes zur Verfügung und ab Sommer 2011 auch den Mitgliedern von Swissherdbook.

Korrigenda: Belege an Proviande Schweinezüchter, welche die Narkose zur Ferkelkastration nicht selber ausführen, müssen bis Februar 2011 einen Beleg des Tierarztes an die Administration des Kastrationsfonds, c/o Proviande, 3001 Bern einreichen und nicht an die Suisseporcs, wie in der UFA-Revue vom November fälschlicherweise stand.

NUTZTIERE

Neues BGK-Buch als Geschenk? Das Buch «Krankheiten von Schafen, Ziegen und Hirschen. Erkennen, behandeln, vorbeugen» richtet sich nicht nur an interessierte Tierhalter und Züchter, sondern an alle, die sich um das Wohlergehen von Schafen, Ziegen und Hirschen sorgen. Die 93 Krankheiten aus der Beratungspraxis des BGK (Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer) von A wie Abort bis Z wie Zyklus und Trächtigkeit werden verständlich erklärt und illustriert mit vielen Farbfotos. Hinweise zu Diagnosestellung und Behandlung ermöglichen eine erste Prognose bezüglich Heilungschancen. Ein hoher Stellenwert wird der Krankheitsvor-

beugung beigemessen. Das über 300 Seiten umfassende Buch ist für 92 Fr. inklusive Mehrwertsteuer, aber zuzüglich Porto erhältlich. BGK-Mitglieder zahlen nur 75 Fr. Wer nicht Mitglied des BGK ist, profitiert von einem Sonderpreis von total 102 statt 122 Fr., wenn sie/er sich zusätzlich für das Neuweltkamelidenbuch entscheidet (Praxisinfos zur Haltung von Neuweltkameliden; Autoren: Patrik Zanolari, Marietta Schönmann). Kontakt: BGK, Postfach 399, 3360 Herzogenbuchsee, 寿 062 956 68 58, www.caprovis.ch

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 45


NUTZTIERE

Automatisierung bestimmt Kosten DIE MILCHPRODUKTIONSBETRIEBE IN BAYERN haben mit der Schweiz topographisch und strukturell viel gemeinsam. Unterschiede gibt es bezüglich Milchpreis, Investitionshilfen und Energiewirtschaft. Die Teilnehmenden der milchwirtschaftlichen UFA-Revue-Exkursion nahmen im Oktober die Gelegenheit wahr, die Besonderheiten des süddeutschen Bundeslandes zu entdecken.

Systemställe sind in Bayern im Trend.

Die Milchproduktion ist der wichtigste Betriebszweig der bayerischen Landwirtschaft. Rund 40 000 Milchwirtschaftsbetriebe halten total 1.24 Millionen Kühe. Das sind 30 % der Kühe von ganz Deutschland. Mit insgesamt 7.18 Millionen Tonnen pro Jahr liegt das produzierte Milchvolumen über jenem der Schweiz. Aktuell beläuft sich der Milchpreis in Bayern auf zirka 33 Euro-Cent.

Familienbetriebe Im Spitalhof, einem Betrieb des Milchwirtschaftlichen Vereins Allgäu Schwaben, folgten die Reisenden einer Präsentation des deutschen Milchmarktes und des dortigen Ausbildungssystems in der Landwirtschaft. Auf besonderes Interesse stiess der Vergleich verschiedener Melksysteme auf mehreren Familienbetrieben mit durchschnittlich 60 Kühen. Die Palette der Melksysteme umfasste verschiedene Marken und reichte vom TandemMelkstand über das Fischgerät und den «Swing over» bis hin zum Melkroboter.

Neigungen des Betriebsleiters Bayerische Betriebe setzen wegen seinem hohen Raumbedarf selten auf den Tandem-Melkstand. Zwischen Fischgerät, dem Melken von hinten (Swing over) oder Melkroboter bleibt das Rennen offen. Der Entscheid hängt von den Prioritäten des Betriebsleiters ab: der verfügbaren Arbeitszeit beziehungsweise der verfügbaren Arbeitskräfte fürs Melken sowie von den Vorlieben für die Zucht und Informatik.

Roboter erfordert weniger Platz Unter dem Strich scheinen zwischen den Kosten für die verschiedenen Melkstände keine grossen Differenzen zu bestehen. Der Preis für die Melktechnik hängt in erster Linie vom gewählten Automatisierungsgrad ab. Wird die erforderliche Gebäudehülle einbezogen, scheinen die Kosten für einen Melkroboter nicht viel höher zu liegen als jene für Melkstände. Der Roboter kompensiert seinen hohen Anschaffungspreis durch ein kleineres benötigtes Gebäudevolumen. 46

Die Wahl des Melksystems hängt hauptsächlich von den Vorzügen des Betriebsleiters ab.

Hohe Investitionsbeihilfen Was die Beihilfen des Staates anbelangt, war man als Schweizer erstaunt, dass die Bayern bei Stallneubauten von einem à-fonds-perdu Beitrag des Staates von 180 000 Fr. profitieren. Im Schnitt liegen die Baukosten pro Kuhplatz in Bayern bei 15 000 Fr. Bei der Mehrheit der besuchten Stallgebäude handelte es sich um Systemställe, unter anderem von Hörmann oder Wolf. Speziell wunderten sich die Schweizer Besucherinnen und Besucher über die Solarzellen, die fast alle neuen Stallbauten in Bayern bedecken. Sie helfen den Betrieben, die Baukosten zu amortisieren, indem die Elektrizität an Elektrounternehmen verkauft wird. 䡵

Autor Cyril de Poret, UFA-Revue, 1632 Riaz. Die milchwirtschaftlichen Exkursionen organisiert die UFA-Revue jeweils in Zusammenarbeit mit Nosal-Reiseveranstaltungen, 8357 Guntershausen b. Aadorf.

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12 2010 · UFA-REVUE


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Ketosegefahr bei Kalberkühen

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Kühe in der Startphase weisen oft eine negative Energiebilanz auf. Glucose ist wegen dem hohen Bedarf für die Milchproduktion knapp. Die Folge ist eine Anreicherung von Ketonkörpern im Blut. Ketose führt zur Belastung von Stoffwechsel und Leber und mindert die Fresslust. Zur Verminderung der Ketosegefahr bei Kalberkühen wurde UFA-Ketonex entwickelt. Es enthält 30 % Propylenglykol, liefert

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mühsame und gefährliche Einschütten fällt weg. UFA-Ketonex EXTRA enthält zusätzlich Beta-Carotin, Biotin, Spurenelemente (teilweise organisch gebunden) und die Vitamine A, D3, E.

Das Problem

Negative Energiebilanz in der Startphase, Körperfettabbau.

Die Symptome

Ketonkörper im Blut belasten Stoffwechsel und Leber und mindern die Fresslust.

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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …

HYPONA-Berater Simon Lepori Durch seine berufliche Ausbildung und die damit verbundenen Kontakte ist Simon Lepori ein Pferdespezialist par excellence. Er betreut als HYPONA-Berater das Einzugsgebiet des Beratungsdienstes Zollikofen. Dieses reicht vom Mittelland über die Nordwestschweiz bis an die angrenzende Romandie. Beat Schenk ist in der Pferdesportszene eine bekannte Persönlichkeit. Der gelernte Schmied und Wagenschmied bewirtschaftet seit 5 Jahren zusammen mit seiner Partnerin Isabel Weyermann

einen Pachtbetrieb im neuenburgischen Wavre.

Ein Futter für alle Von den 28 eingestallten Pferden sind 16 Pensionäre. Vom Jungpferd in Ausbildung, über bereits ausgebildete Verkaufspferde, Turnierpferde und pensionierte Gnadenbrötler ist bei Beat Schenk alles vertreten. Gerade deshalb schätzt er, dass er mit HYPONA 788 ein Futter gefunden hat, welches für alle Kategorien mit entsprechend angepasster Ration eingesetzt werden kann. Die Pferde erhalten das ganze Jahr Heu, im Winter am Abend zusätzlich qualitativ gute Si-

lage. Etwa ¹/3 des Heus kann von den eigenen Grünflächen gewonnen werden, der Rest wird zugekauft. Nebst täglichem Weidegang erhalten die Sportpferde zwischen 8 und 11 kg Kraftfutter, die übrigen bis zu 6 kg. Ergänzt wird die Ration mit HYPONA 895, dem Mineralstoff mit Vitaminen und Spurenelementen. Das Kraftfutter wird lose in 2 t pro Lieferung über die LANDI Seeland bezogen. Beat Schenk schätzt die gute Zusammenarbeit mit der LANDI sehr. So erhält er dort neben HYPONA 788 auch seine HYPONA-Spezialitäten, Futterrüebli oder andere Artikel für den täglichen Bedarf.

Profis kommen weiter «Wer unter den besten Zwanzig mitrangieren will, muss Profi sein», ist Beat Schenk überzeugt. Deshalb werden die Pferde minutiös auf ihren Einsatz an nationalen und internationalen Turnieren vorbereitet. Nach einer kurzen Winterpause, in der mit den Pferden weniger intensiv gearbeitet wird, beginnt ab Dezember die zweimonatige Aufbauphase. Ab Februar wird bis zu vier Stunden täglich trainiert. So beginnt ein typischer Morgen mit Bewegen im Karussell, Longieren oder Reiten. Am Nachmittag wird im Gelände oder auf dem Viereck am Wagen gearbeitet. Anschliessend dürfen die Turnierpferde für zwei Stunden auf die Weide.

Zuchtmaterial ist entscheidend Seine Sportpferde wählt Beat Schenk am liebsten in Deutschland oder Holland aus. Optimal wäre ein Pferd mit ½ Vollblutanteil. Geeignete Exemplare seien aber schwer zu finden. Nicht nur Leistung und Abstammung sind entscheidend, für seinen Zweispänner braucht Beat Schenk Pferde, die auch in Grösse, Farbe und Gang zusammenpassen. Ein ebensolches Gespann, das während 10 Jahren erfolgreich war, verbringt jetzt seinen Ruhestand in zwei geräumigen Auslaufboxen hinter der Halle. Es sind dies die Eidgenossen Oslaf CH (23 Jahre) und Paletino CH (20 Jahre), welche dem Fahrteam Schenk zu seinen ersten grossen Erfolgen verholfen haben. Aktuell stehen im Stall Schenk vier Pferde, die auch international einge-

Betriebsspiegel Beat Schenk und Isabel Weyermann Les Pacots 12 2075 Wavre NE LN: 2 ha Paddock und Springgarten, 3 ha Weideland Tierhaltung: 28 Pferde, davon 16 Pensionspferde Arbeitskräfte: Betriebsleiter mit Partnerin Isabel, 1 Angestellter, 1 Praktikant Erwerbszweige: Fahrsport, Fahrausbildungsstall, Verkaufspferde

Der Pachtbetrieb mit Wohnhaus, Stallungen, Reitplatz und viel Umschwung.

Simon Lepori, Steyenfeld 1, 3152 Mamishaus Familie:

Frau Anita, Sohn Mike (4 Jahre)

Geboren

12.10.1977

Ausbildung eidg. dipl. Reitlehrer Hobbies

Reiten, Pferdezucht, Skifahren, Schafhaltung

Motto

«Durch meine Ausbildung als Reitlehrer dem Kunden jederzeit eine kompetente Beratung in Fütterungs- und Haltungsfragen bieten.»

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setzt werden. Es ist dies das Hauptgespann Nero IX, ein 15-jähriger Holländer von Balzflug, zusammen mit Warlok, dem 13-jährigen Brandenburger von Wanderluust und Lancina, einer 12-jährigen bayrischen Stute von Lanciano. Das Multitalent ist übrigens die Einzige im Stall, die in allen drei Disziplinen (Dressur, Marathon und Hindernisfahren) startet. Der Vierte im Bunde ist Zandeman, der 6-jährige Holländer von Pentenblack, welcher als «Greenhorn» schon mal ein bisschen Turnierluft schnuppern darf.

Vom Erfolg gekrönt Das Fahrteam Schenk konnte in den letzten Jahren unzählige Erfolge feiern. Bereits acht Schweizermeistertitel bei den Zweispännern wurden seit 2002 erzielt, davon 2010 das 6. Mal in Folge! Weiter

kann Beat Schenk zwei Vize-Europameistertitel und, als Krönung, den VizeWeltmeistertitel von 2009 auf sein Konto verbuchen. In Windsor, einem grossen, internationalen Turnier, welches anlässlich der von der Königsfamilie gesponserten Windsor’s Horse Show stattfindet, wurde in den Jahren 2007 und 2009 sogar die Goldmedaille errungen. Sein Wissen und seine Erfahrung behält der sympathische Berner aber nicht für sich, sondern trainiert nebenbei noch das Kader der Einspänner bei den Pferden und Ein-, Zwei- und Vierspänner bei den Ponies. Auch für Fahrlektionen oder Wochenendkurse für Fahrvereine kann Beat Schenk engagiert werden. Auf die Frage nach seinen Hobbies meint er lachend: «Viel bleibt da nicht, aber eine Woche Skifahren pro Jahr gönnen wir uns trotzdem.» 䡵

BLICKPUNKT POINT DE VUE

Beat Schenk

Das erfolgreiche Fahrteam auf Goldkurs.

Ein Universalfutter HYPONA 788 kann dank seiner optimalen Zusammensetzung überall eingesetzt werden, von der Jungremonte bis zum internationalen Spitzenpferd. Voraussetzung ist eine gute Raufutterqualität auf dem Betrieb. Auch schwerfuttrige Pferde lassen sich mit HYPONA 788 leichter wieder auffüttern. Bei heiklen Sportpferden, die unter dem Turnierstress weniger gut fressen, wurden dank der ausgezeichneten Fressbarkeit mit HYPONA 788 gute Erfahrungen gemacht. Die im HYPONAUFA-REVUE · 12 2010

Kombifutter enthaltenen Sonnenblumenkerne sowie die zusätzliche Beimischung von pflanzlichem Öl verhelfen zu einem beneidenswerten Fellglanz.

Auch ohne Hafer oder als Würfel HYPONA 788 überzeugt weiter durch ein sehr interessantes Preis-Leistungsverhältnis. Es ist auch in den Varianten ohne Hafer (HYPONA 788-2), als Würfel (HYPONA 888) oder in Bio-Qualität (HYPONA 787) erhältlich. Durch seine hohe Qualität trägt es einen wesentli-

«Die Fressbarkeit von HYPONA-Futter ist einzigartig!»

chen Teil zum Erfolg in der Pferdehaltung und im Pferdesport bei.

Beat Schenk mit dem ehemaligen Zuchthengst und aktuellen Turnierpferd Nero IX.

Haben Sie Fragen zur Pferdefütterung oder Rationenplanung? Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie den HYPONA-Berater in Ihrer Region. HYPONA-Beratungsdienst Zollikofen 058 434 10 00 Sursee 058 434 12 00 Wil 058 434 13 00 hypona.ch 49


ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Frohe Festtage UFA bedankt sich bei allen Kunden für das Vertrauen und wünscht besinnliche Festtage, viel Glück in Haus und Stall.

Anteil Milchprotein entscheidend Familie Cadalbert, Lantsch/Lenz GR

Hochleistungsbetrieb Cadalbert setzt auf UFA top-form «Da wir in der Startphase möglichst wenig Grundfutter durch Kraftfutter verdrängen wollen, setzen wir seit drei Jahren auf UFA top-form. Durch die hohe Energiekonzentration und der guten Wirkstoffversorgung von UFA top-form können wir auch ohne Mais den Bedürfnissen unserer Kühe gerecht werden», ist Beni Cadalbert überzeugt. Mit der beeindruckenden

Herdenleistung im vergangenen Jahr (20 Kühe) von 10 505 kg mit 4 % Fett und 3.6 % Eiweiss schaffte es der Bergbetrieb auf den 6. Rang in der Betriebsliste des Braunviehzuchtverbandes. UFA top-form ist ein Mix aus erprobten und neuen Futterzusätzen, gepaart mit höchster Energie- und Proteinkonzentration. Es reduziert den Stress der Kalberkuh bei Laktationsbe-

ginn und mindert die Gefahr von Stoffwechselstörungen. • 13.2 MJ NEL • MPP 4.2 kg • Pansenstabiles Methionin • 6000 mg Niacin • 12 500 mg pansenstabiles Cholin • Pflanzenextrakte • Vitamine A, D3, E • Spurenelemente

UFA-SPEZIALITÄTEN SPECIALITÉS UFA

Weiterbildung im Internet Die Internet-Seite der UFA AG erscheint in neuem Kleid. www.ufa.ch ist reich an Wissen zu Fütterung und Management in der Nutz- und Hobbytierhaltung. Unter den verschiedenen Tierkategorien finden Sie neben dem UFA-Sortiment mit Gehalten und Einsatzempfehlungen unter anderem Filme über Dienstleistungen der UFA wie der modernen Fütterungsberatung im Milchviehbetrieb oder die Muttersauendusche im Schweinestall. Haben Sie Probleme mit der Schalenqualität der Eier im Hühnerstall – auf der GeflügelSeite unter Management profitieren 50

Sie von Tipps, wie dies verbessert werden kann. Die Lämmer- oder auch die Gitziaufzucht ist anspruchsvoll. Auf den Seiten «Schafe» oder «Ziegen» erfahren Sie mehr zur Haltung und Betreuung der Kleinwiederkäuer. Sind Sie an der Kaninchenhaltung interessiert, informieren Sie sich auf dieser Seite. Weitere Informationen finden Sie über Pferde, Neuweltkameliden, Fische oder Wildtiere. Auf der BIOSeite zeigen wir Ihnen auf, wie wichtig uns diese Produktionsform ist. Im UFA-Online-Shop bestellen bereits heute über 1000 zufriedene UFA-Kun-

Für die Qualitätsbeurteilung und den Preisvergleich von Kälbermilch ist nicht der Anteil an Magermilchpulver (Anteil MMP) entscheidend, sondern der Anteil an hochwertigem Milchprotein am Gesamtprotein. Um die Qualität einer Kälbermilch besser beurteilen zu können, hat die UFA das System der Qualitätssterne eingeführt. Je mehr Sterne eine UFA-Kälbermilch hat, desto höher ist der Anteil Milchprotein am Gesamtprotein.

Sammelkarten abgeben Auf jedem 25 kg Sack UFAKaninchenfutter finden Sie einen UFA-Sammelpunkt. Dieser wird auf eine Sammelkarte, welche in Ihrer LANDI erhältlich ist, aufgeklebt. Für jede gefüllte Karte erhalten Sie einen Sack (25 kg) UFA-Kaninchenfutter nach Wahl. Ende Jahr haben Sie zudem eine Gewinnchance von Fr. 100.– an der grossen Jahresverlosung.

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NUTZTIERE

Zwischen zu viel und zu wenig WAS DAS SELEN BETRIFFT, gibt es zur Versorgung von Milchkühen immer wieder Diskussionen. Welche Bedeutung hat Selen? Wann muss dieses Spurenelement zugefüttert werden? Ist die Empfehlung von 0.1 mg pro Kilogramm Trockensubstanz noch gültig? Patrick Schlegel von der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux kennt sich rund um solche Fragen aus.

Mangelt es Milchkühen an Selen, gehören Fruchtbarkeits- und Geburtsprobleme sowie Sprunggelenks-Entzündungen oder die Weissmuskelkrankheit bei den Kälbern zu den Folgen. Das Spurenelement Selen und das Vitamin E können sich gegenseitig ergänzen und in einem gewissen Umfang ersetzen. Im Vergleich zum empfohlenen Angebot enthalten übliche Milchviehrationen in Einzelfällen zu wenig Selen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn • es zusätzlich auch an Vitamin E mangelt. • das Raufutter von selenarmen Parzellen stammt.

Vitamin E Je nach Milchleistung hat eine Kuh einen Vitamin-E-Bedarf von 300 bis 600 IE pro Tag. Wiesenfutter ist reich an Vitamin E, während Heu, Emd, Getreide und Extraktionsschrote aus Ölsaaten einen geringen Gehalt aufweisen. Winterrationen für Milchkühe sind daher meist mit diesem Wirkstoff zu er-

Verschiedene Selenformen Im Futter liegt Selen in anorganischer (unbelebt) oder organisch gebundener Form (belebt) vor. Selen in organisch gebundener Form findet man vor allem in Hefen, welche mit Selen angereichert werden. Aber auch das Selen in pflanzlichen Futtermitteln liegt meist in organisch gebundener Form vor. Hefen bilden Aminosäuren wie Methionin oder Cystein, in denen das Schwefelatom mit einem Selenatom ersetzt ist. Der wesentliche Unterschied zwischen verschiedenen Selenhefen bezieht sich auf die benutzten Hefestämme. UFA-REVUE · 12 2010

gänzen. Eine Zugabe kann auch dann nötig sein, wenn die Ration viel ungesättigte Fettsäuren enthält (z.B. Frühlingsgras, Lebertran), Ackerzwischenfrüchte mit hohem Nitratgehalt verfüttert werden oder wenn die Tiere unter Stress stehen (z. B. rund um Geburt).

Im Raufutter befinden sich die Selenwerte laut Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) meist unter der Nachweisgrenze von 0.025 mg pro Kilogramm Trockensubstanz. Gehalte von über 0.1 mg pro Kilogramm Trockensubstanz kämen in Futtern wie Gras, Heu oder Mais selten vor. Um eine minimale Konzentration in der Ration zu erreichen, ist gemäss der Forschungsanstalt die Zugabe von Selen über Mineralsalze oder Mischfutter zwingend. In einzelnen Ländern werden höhere Selenversorgungen empfohlen, während die Norm in Frankreich und der Schweiz bei 0.1 mg liegt. «Diese Selenempfehlung ist nach wie vor gültig», erklärt Patrick Schlegel, der sich bei ALP mit der Mineralstoff- und Vitaminversorgung der Tiere befasst, differenziert jedoch: «Studien haben gezeigt, dass höhere Futtergehalte zu mehr Glutathionperoxidase-Aktivität führen.» Glu-

tathionperoxidasen sind Bestandteil der zellulären Abwehr von stoffwechselbedingten Stresseinflüssen.

Der maximal erlaubte Gehalt an Selen in der Ration ist 0.5 mg pro Kilogramm Futter mit 88 % Trockensubstanz. Toxisch wirkt Selen im Wiederkäuerbereich bei Mengen ab 5 mg pro Kilogramm Trockensubstanz. Die Toleranzgrenze – das ist der Wert, ab dem ein Gesundheitsrisiko besteht – beträgt 3 mg. Die Unterschiede bezüglich Selengehalt der Böden können zwischen verschiedenen Ländern und Gebieten bedeutend ausfallen. Für eine Erhöhung der 0.1 mg müssten umfassende Forschungsresultate unter Schweizer Bedingungen vorliegen. Solche Versuche sind aber gemäss Patrick Schlegel keine geplant.

Fazit Selen ist zweifelsohne ein wichtiges Element im Mosaik der Milchviehfütterung. Da Raufutter den Bedarf oft nicht deckt, ist die Ergänzung der Ration über Mineralstoffe und Mischfutter nötig. Die Empfehlung von 0.1 mg pro Kilogramm Trockensubstanz ist nach wie vor gültig, solange sich aufgrund neuerer Forschungen nicht ein anderer Normwert aufdrängt. 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Für eine gezielte Ergänzung der Ration mit Selen erkundigen Sie sich bei Ihrem UFABerater oder unter www.ufa.ch.

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Die Selengehalte variieren von Boden zu Boden. Eine Ergänzung der Grundfutter mit diesem Spurenelement ist nötig, damit die Tiere sicher genügend versorgt sind. 51


NUTZTIERE

Arbeitsreduktion im Fokus AN DER EURO-TIER 2010 sind wieder eine Menge interessante Neuheiten präsentiert worden. Die UFA-Revue fragte nach, wie das Potenzial der Innovationen auf dem Schweizer Markt einzuschätzen ist. Viele Produkte eignen sich speziell für Grossbetriebe, andere können auch hier zu Lande die Arbeit reduzieren oder den Energieverbrauch vermindern helfen.

Vom 16. bis 19. November konnten Nutztierhalter in Hannover allerlei interessante Neuigkeiten bewundern. Im Vorfeld der Euro-Tier 2010, welche im Tierbereich weltweit zu den grössten Ausstellungen gehört, wurden drei Neuheiten mit Gold- und achtzehn mit Silbermedaillen honoriert. Zuerst zu den mit Gold prämierten Produkten.

betriebe in Dänemark, Holland, Ostdeutschland, aber auch Australien, Neuseeland und Nordamerika. Urs Schmid, Produktmanager von DeLaval Schweiz, dazu: «Ich denke, man müsste mindestens 500 Kühe haben, damit sich die Kosten auf eine möglichst hohe Anzahl Liter Milch verteilen lassen.» In Zukunft werde man den AMR auch auf bestehende Karusselle aufbauen können.

Automatisiertes Melkkarussell

Mit dem «Galactor»Melktaxi können selbst Personen mit körperlichen Behinderungen melken.

Erstmals ermöglicht das «Automatic Milking Rotary System» (AMR) von DeLaval eine komplette Automatisierung des Melkvorgangs im Karussell (Eutervorbereitung, Ansetzen der Melkbecher, viertelindividuelles Melken sowie Zitzendippen am Melkende). Neben dem Einsparen von Arbeitszeit erlaubt die Automatisierung des Melkvorgangs auch eine erhöhte Auslastung des Karussells. Laut DeLaval hat dieses Produkt in erster Linie Potenzial für Gross-

Melktaxi Ein

Autotandem-Melkstand, bei dem der Melker via Schienen von Kuh zu Kuh transportiert wird – das ist das «Galactor»-Melktaxi von Siliconform, Türkheim (D). Geführt wird das Taxi anhand eines Rechners, der melkrelevante Informationen kontinuierlich erfasst und auswertet. Der Melker kann sitzen oder stehen, alles in einer ergonomisch optimierten Position. Integriert ist ebenfalls eine automatische Melkstandreinigung nach dem Melken.

Ein Melktaxi rechtfertigt sich vor allem in grossen Melkständen. Praktisch an dieser Siliconform-Innovation ist, dass sie es erleichtert, im Melkstand zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. «Wir befinden uns im Aufbau eines Händlernetzes in die Schweiz», erklärt Engelbert Nägele von Siliconform. Der «Galactor» könne in bestehenden Melkständen nachgerüstet werden, soweit die baulichen Gegebenheiten passen würden (Grubenbreite usw.). Ein Prototyp des «Galactors» werde im Lauf des nächsten Jahres im Allgäu (D) gebaut.

Trächtigkeitsuntersuchung Beim «SonoCheck» der Firma Big Dutchman handelt es sich um ein automatisiertes System zur Trächtigkeitsuntersuchung in der Gruppenhaltung von Sauen. Die Untersuchung erfolgt, während die Sau an der Futterstation frisst, mittels eines automatisierten Arms mit Schallkopf. Dieser Arm kann von Station zu Station

Neben der Reduktion der Arbeitszeit vermindert der «SonoCheck» von Big Dutchman auch den Stress für die Tiere während der Trächtigkeitsuntersuchung. 52

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NUTZTIERE

Maschinelle Boxenpflege mit dem Kristen «Stallknecht».

ummontiert werden, wodurch es pro Betrieb nur ein Gerät braucht. Neben der Arbeitsersparnis sieht Patrik Huber von der R. Inauen AG, welche die Produkte von Big Dutchman in der Schweiz vertreibt, die hohe Diagnosesicherheit als besonderen Vorteil des «SonoCheck». Die Trächtigkeitsuntersuchung wird mehrmals durchgeführt und bei fraglichen Ergebnissen können die Ultraschallbilder übers Internet an weitere Fachleute versandt werden.

Durchflussregulator für Tränkenippel Nun zu einer Auswahl an Neuheiten, die an der Euro-Tier mit Silber ausgezeichnet wurden. Der «Impex Flow Regulator» ist ein Durchflussregulator für Tränkenippel im Schweinestall, der Druckunterschiede und -schwankungen ausgleicht und so eine konstante Wassermenge am Nippel anbietet. Praktisch am Produkt ist, dass die meisten Tränkenippel auf dem Markt mit dem neuen System ergänzt werden können, ohne dass der gesamte Nippel gewechselt werden muss. Laut Remco Heijmen von der holländischen Herstellerfirma Impex Barneveld werden Kontakte zu Stallbaufirmen in die Schweiz gesucht, sobald erste Anfragen von interessierten Landwirten vorliegen. Zurzeit gibt es drei Modelle an Durchflussregulatoren: einen für Ferkel (0.5 l / Minute), einen für Mastschweine (1 l) und einen für Sauen (2.5 l).

Energiesparende

Güllepumpe

Die «Power-Tauch-Jet» Güllepumpe der Brand Gülletechnik GmbH, Eppendorf (D), ist ein kombiniertes Rührwerk mit Pumpfunktion und zwei RührstrahldüUFA-REVUE · 12 2010

sen. Durch ein speziell geformtes Flügelrad wird die Gülle in das Rührgehäuse gesogen und durch zwei starre Austrittsöffnungen wieder herausgeschleudert. Die so erzeugten Strahlen geben in zwei Richtungen Schub auf die Schwimmdecke. Die Aufrührzeit wird bis 50 % reduziert und der Energiebedarf gesenkt. Gemäss Brand befindet sich die Vertriebsinfrastruktur in der Schweiz noch im Aufbau. «Wir haben zur Zeit einige kleinere Händler in der Schweiz, wollen das Händlernetz jedoch zukünftig ausweiten», heisst es aus Deutschland. Der Preis der Neuentwicklung liegt je nach Motorgrösse und damit einhergehend auch je nach Grösse des Rührgehäuses zwischen 5000 und 8000 Euro (ohne Zubehör).

Das AMR von DeLaval entlastet das Melkpersonal von der schweren körperlichen Arbeit. Der «KW1» erlaubt es, das Kalb in einem Arbeitsgang zu transportieren und zu wägen.

Lässt sich an den meisten Tränkenippeln ergänzen: der Durchflussregulator von Impex Barneveld.

Kälberwaage und mechanische Boxenpflege Eher in Ausnahmefällen auf Interesse stossen dürften in der Schweiz die Neuigkeiten «Stallknecht» und «KW1». Der «Stallknecht» ist ein Anbaugerät für Traktoren zur Pflege von Tiefboxen. Die Wilhelm Kirsten Gmbh, Rettenbach (D), ermöglicht es mit diesem Gerät, die Liegeflächen in einem Arbeitsgang einzuebnen und das Einstreumaterial aufzulockern, wodurch der Liegekomfort für die Kühe erhöht werden soll. Bequem vom Abkalbestall zur Jungtierhütte lassen sich neu geborene Kälber mit dem Kälberwagen «KW1» transportieren. Das Produkt der Firma Oswin Haase, Bieberbach (D), verfügt über eine Wiegeeinrichtung, mit der das Geburtsgewicht erhoben und wichtige Informationen für die frühe Aufzuchtphase gezogen werden können. 䡵

Durch erzeugte Strahlen in zwei Richtungen verkürzt der «Power-TauchJet» die Rührzeit der Gülle.

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Mehr zu den Highlights der Euro-Tier finden sie unter www.eurotier.de

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NUTZTIERE

Mastitis durch Streptokokken, was nun? MILCHPROBEN von euterkranken Kühen können im Labor auf die spezifischen Erreger untersucht werden. Das ermöglicht einen zielgerichteten Antibiotikaeinsatz und erlaubt Rückschlüsse auf die Melktechnik und die Haltungsbedingungen.

Monika Guélat

Streptokokken gehören zu den bedeutendsten Mastitiserregern beim Milchvieh und verursachen klinische, aber auch subklinische Euterentzündungen (Infobox). Um die Krankheitssituation in der Schweiz abzuklären, führte die Wiederkäuerklinik Bern eine Studie durch. Dazu wurden im Kanton Bern 47 Milchviehbetriebe ausgewählt, wobei verschiedene Betriebsgrössen und geographische Regionen gleichmässig vertreten waren. Total wurden von 638 laktierenden Kühen 2538 Viertelsgemelks-Proben untersucht.

Knapp 6 % der untersuchten Viertel waren mit Streptokokken angesteckt. Rund 18 % der Kühe waren infiziert. In der Tabelle 1 ist dargestellt, welche Streptokokken für die Infektionen verantwortlich waren. Da im Kanton Bern

etwa 20 % aller Milchkühe der Schweiz gehalten werden und alle wichtigen geographischen Regionen (Jura, Mittelland, Alpen) vertreten sind, dürften die Ergebnisse schweizweit sehr ähnlich ausfallen. Der geringe Anteil von 22 % S. uberis innerhalb aller Streptokokken lässt sich damit erklären, dass Milch von klinisch unauffälligen Vierteln untersucht wurde. Labors, die Milch von klinischen Mastitiden untersuchen, finden mit rund 70 % einen deutlich höheren Anteil an S. uberis.

Keime wurden zu selten nachgewiesen, um klare Resultate zu erhalten. Wenn ein Euterviertel infiziert war, hatten alle anderen Viertel dieser Kuh ein erhöhtes Risiko, mit demselben Keim angesteckt zu sein. Falls S. uberis oder S. dysgalactiae das Viertel infiziert hatten, wurde ein positiver Schalmtest oder eine Zellzahl mit mehr als 100 000 Zellen/ml festgestellt. S. dysgalactiae kam häufiger in Vierteln vor, wenn die Zitze verletzt oder vernarbt war oder wenn es Knoten im Euter hatte.

Von Viertel zu Viertel In derselben Studie wurde ausgewertet, welche Faktoren einen Einfluss auf eine Infektion mit bestimmten Streptokokken hatten. Die Analyse konnte für S. uberis, S. dysgalactiae und «andere Streptokokken» durchgeführt werden. Die anderen

Hinten rechts häufiger Von «anderen Streptokokken» waren mehrheitlich Kühe ab der dritten Laktation und am Ende der Laktation betroffen. Da diese «anderen Streptokokken» nur eine leichte Entzündung verursachen, wird die Milch aus angesteckten Vierteln oft

Untersuchte Risikofaktoren • Betriebsart (konventionell, Bio) • Mitgliedschaft in einer Zuchtorganisation • Topographie (Tal-/Hügelzone, Bergzone) • Stalltyp (Laufstall, Anbindehaltung) • Melkmaschine (hoch verlegt, tief verlegt, Eimer) • Zitzen tauchen, sprayen • Trockensteller-Einsatz • Laktationsnummer der Kuh • Anzahl Laktationstage • Anormale Befunde beim Abtasten des Euters • Zitzenkuppen-Form (rund, flach, trichterförmig) • Zitzenverletzungen oder –narben • Strichkanalöffnung (Ringe, Verhornungsgrad) • Lokalisation des Viertels am Euter (vorne, hinten, links, rechts) • Schalmtest-Resultat • Zellzahl • Infektion in einem andern Viertel am Euter 54

Je nach Streptokokken-Art empfiehlt sich ein anderes Bekämpfungsrezept.

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NUTZTIERE

Milchproben beschriften: Besitzer der Kuh, Namen der Kuh, Viertel, Datum.

nicht untersucht und das Viertel auch nicht mit Antibiotika behandelt. So können die Bakterien während Monaten im Euter schlummern und sich vermehren, bevor sie nachgewiesen werden. Erstaunlicherweise stellte sich heraus, dass der Viertel hinten rechts häufiger mit «anderen Streptokokken» infiziert war als alle anderen Viertel. Da der hintere Teil der Läger immer mehr verschmutzt ist, kommen die hinteren Zitzen auch eher mit Kot in Kontakt, was zu einer Infektion führen kann. Warum der rechte Viertel häufiger betroffen war, ist unklar, da nie untersucht wurde, ob Kühe mehr auf der linken oder rechten Seite liegen.

Besser mit flacher Zitzenkuppe? Ausserdem konnte gezeigt werden, dass Zitzen mit einer flachen Zitzenkuppe und Viertel mit einem schwach positiven Schalmtest-Resultat weniger häufig mit «anderen Streptokokken» angesteckt waren. Eine Begründung für diese Resultate liess sich nicht finden. Die anderen abgeklärten Faktoren, die im Kasten aufgeführt sind, hatten keinen relevanten Einfluss auf eine Infektion mit den untersuchten Streptokokken.

es müssen langwirkende Antibiotika mit entsprechend langen Absetzfristen gewählt werden. Trotzdem gibt es Fälle, bei denen keine Heilung erreicht wird. Das Reservoir von S. dysgalactiae befindet sich in der Umgebung (Läger, Kot, Mist, usw.). Dieser Keim lässt sich in der Regel gut therapieren.

Die «anderen Streptokokken» erzeugen oft nur eine leichte Entzündung im Euter. Kühe mit einem guten Immunsystem sind in der Lage, die Bakterien aus dem Euter zu eliminieren. Eine Behandlung mit Antibiotika wird nur nötig, wenn die Infektion über Wochen besteht.

S. agalactiae, S. uberis und S. dysgalactiae sowie Enterokokken gehören zu den sogenannt «starken» Erregern, die sofort behandelt werden sollten. S. agalactiae ist der Erreger vom «gelben Galt», verursacht überwiegend subklinische Mastitis, ist ansteckend und kann als Bestandesproblem vorkommen. Diese Bakterien brauchen das Euter zum Überleben, können einfach nachgewiesen und gut behandelt werden. Da der «gelbe Galt» in der Schweiz schon seit den 1950er Jahren bekämpft wird, kommt er nur noch selten vor.

Schwierig zu behandeln sind S. uberis und Enterokokken. Über S. uberis ist bekannt, dass sie in Euterzellen eindringen und sich so über einige Zeit vor den Antibiotika schützen können. So ist oft eine längere Behandlung nötig oder UFA-REVUE · 12 2010

Streptokokken S. agalactiae S. uberis S. dysgalactiae Enterokokken «andere Streptokokken» (Aerokokken, Laktokokken, seltene Streptokokken-Arten)

rung der Streptokokken können Euterbehandlungen reduziert werden, was zur Verminderung des Antibiotikaverbrauchs beiträgt. Wichtiger als jede Behandlung ist jedoch, dass einer Ansteckung vorgebeugt wird. Durch eine gute Lägerhygiene sowie das Vormelken und die korrekte Zitzenreinigung können viele Streptokokken-Infektionen vermieden werden. Wenn eine Infektion vorliegt, oder der Verdacht besteht, sollte daran gedacht werden, diese Kuh am Schluss oder mit einem separaten Aggregat zu melken.

nig Milch auf einer Blutplatte ausgestrichen. Die Platte wird anschliessend in einen Brutkasten gelegt. Nach 48 Stunden wird beurteilt, ob Bakterien gewachsen sind. Anhand des Aussehens der Bakterienkolonien und durch chemische Tests können die Erreger unterschieden werden. Viele Tierarztpraxen bieten diese Milchuntersuchung (inklusive Differenzierung von S. agalactiae) an. Um die Streptokokken weiter zu differenzieren, muss das Wachstum auf weiteren Nährböden beurteilt werden, was einen zusätzlichen Tag in Anspruch nimmt. Wegen des benötigten Materials wird dies nur in grösseren Labors angeboten. Bei der Einsendung an ein Labor wird die Probe in der Regel einen Tag nach der Entnahme angesetzt (Tabelle 2).

Wann untersuchen? Generell sollte man die Milch aus verdächtigen Vier-

Häufigkeit (%) Viertel Kuh 5.8 18.2 0.2 0.5 1.3 3.9 1.3 4.4 0.1 0.3 2.9 9.1

Tabelle 2: Analyse von Milchproben Beim Tierarzt + Schnell: zwei Tage + In der Regel günstiger – Differenzierung nur von S. agalactiae – Alle Streptokokken (auch «andere Streptokokken») werden gleich behandelt.

Im Labor – Dauert länger: drei bis vier Tage – Teurer. + Vollständige Differenzierung + Gezieltere Behandlung möglich

+ Geringerer Antibiotikaverbrauch

Weniger Antibiotika dank Differenzierung Durch die Differenzie-

Labormethoden Im Labor wird weSofort zu behandelnde Erreger

Tabelle 1: Streptokokken auf Viertel- und Kuhebene

teln untersuchen und gezielt behandeln. Bei akuten Euterentzündungen handelt es sich erfahrungsgemäss oft um E. coli oder Streptokokken (S. uberis). Aus Kosten- und Zeitgründen kann auf eine Milchprobenuntersuchung verzichtet werden und gleich mit der Behandlung begonnen werden. Vor der Behandlung sollte aber eine Milchprobe in den Kühlschrank gelegt und bei einem Behandlungsmisserfolg zur Untersuchung gegeben werden. Bei subklinischen Euterentzündungen empfiehlt sich, erst die Milch zu untersuchen und anschliessend je nach Resultat gezielt zu behandeln. Sowohl Entzündungsdauer als auch Anzahl betroffener Kühe sind wichtige Faktoren für den Entscheid, wie weit die Streptokokken differenziert werden sollen. 䡵

Blutplatte, auf welcher Bakterien gewachsen sind.

Autorin Dr. med. vet. ECBHM Monika Guélat-Brechbühl ist Fachtierärztin für Rindermedizin und arbeitet als Nutztierpraktikerin in 3537 Eggiwil. ECBHM steht für «European College of Bovine Health Management». Klinische Mastitis Veränderungen am Euter oder in der Milch sind offensichtlich. Subklinische Mastitis Die Entzündung im Euter ist nur mit Hilfsmitteln wie dem Schalmtest oder der Bestimmung der Zellzahl nachweisbar.

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NUTZTIERE

Warum kümmern Kälber? VORAUSSETZUNG FÜR EINE WIRTSCHAFTLICHE JUNGVIEHAUFZUCHT sind hohe Tageszunahmen. Oft wird zwar eine intensive Aufzuchtstrategie verfolgt, jedoch zeigen einzelne Tiere in der Gruppe nicht die gewünschte Leistung. Kümmerer fallen durch einen verminderten Tränke- und Futterkonsum, durch eine geringere Körperkondition und -grösse sowie häufig durch ein struppiges Haarkleid auf.

Markus Rösch

Wenn Kälber kümmern, kann entweder ein aktuelles Krankheitsgeschehen oder eine Spätfolge einer überstandenen Krankheit die Ursache sein. Diese lassen sich in infektiöse und nicht infektiöse Krankheiten einteilen. Zu den infektiösen Jungtiererkrankungen des Rindviehs gehören: Kryptosporidiose, Kokkzidiose, chronische Pneumonie, Bovine Virus Diarrhoe (BVD) und Nabelentzündungen. Als wichtigste nichtinfektiöse Probleme kommen Mangelernährung, Pansentrinker, Labmagengeschwüre und Bezoare in Frage.

Kryptosporidiose ist eine Durchfallerkrankung im Alter von zwei bis 30 Tagen, die durch die orale Aufnahme von Cryptosporidium parvum, eines Darmparasiten, entsteht. Kälber erkranken vor allem dann, wenn andere bakterielle Erreger (Rota-/Coronaviren oder E. coli) an der Infektion beteiligt sind. Zu den Symptomen gehören massiver

An Pneumonie erkrankte Kälber zeigen eine hochfrequente Atmung. Bild: Wiederkäuerklinik Bern

Durchfall wegen dem Darmparasiten Cryptosporidium parvum. Bild: LMU München

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Durchfall, teils mit blutigen Bestandteilen, mitunter stark gestörtem Allgemeinbefinden und Abmagerung. Dabei werden massenhaft Erreger ausgeschieden. Therapeutisch kann mit einem Medikament versucht werden, die Symptome zu mildern. Wichtigste Massnahmen sind die Einhaltung einer guten Abkalbe- und Kälberstallhygiene. Darunter fällt auch eine gründliche Reinigung und Desinfektion der Kälberboxen und iglus nach jedem Kalb.

Kokkzidiose ist ebenfalls eine Durchfallerkrankung, die vor allem im Alter von drei Monaten bis zu zwei Jahren auftritt, wobei vereinzelt jüngere Tiere betroffen sein können. Diese Krankheit wird wie die Kryptosporidiose durch die orale Aufnahme von Darmparasiten, sogenannten Eimerien, verursacht, welche sich in der Darmschleimhaut vermehren und diese zerstören. Die Kälber zeigen dünnbreiigen, bei längerer Krankheitsdauer blutigen Durchfall, einen aufgekrümmten Rücken, reduzierte Futteraufnahme und Abmagerung. Je nach Schwere der Krankheit sind unterschiedliche therapeutische Ansätze notwendig, die im Einzelfall mit dem Tierarzt besprochen werden müssen. Als wichtigste Massnahme zur Verhinderung von Kokkzidiose gilt die Verbesserung der hygienischen Bedingungen bezüglich Haltung, Fütterung und Tränkeeinrichtungen im Stall wie auch auf der Weide. Bei nachgewiesenem Befall ist eine intensive Stalldesinfektion zu empfehlen. Chronische Pneumonie Pneumonien sind nach wie vor die häufigsten schwerwiegenden Infektionskrankhei-

ten bei Jungtieren. Viele verschiedene Viren, Bakterien und auch Parasiten können als Ursachen identifiziert werden. Eine immens wichtige Bedeutung kommt dem Stallklima zu, da hohe Schadgaskonzentrationen und Zugluft die Abwehr der Kälber stark schwächen. Erkrankte Kälber zeigen im Anfangsstadium in der Regel eine deutliche Temperaturerhöhung auf oft über 40 °C, eine hochfrequente Atmung, Nasenausfluss, Mattigkeit und einen Rückgang der Tränke- und/oder Futteraufnahme. Nur durch schnelles und spezifisches tierärztliches Handeln lassen sich grössere Verluste verhindern. Werden die notwendigen Therapien zu spät ergriffen, können die Entzündungsprozesse in der Kälberlunge und in den luftleitenden Wegen bereits weit fortgeschritten und häufig irreversibel sein. Je nach Ausmass der Schädigung zeigen diese Tiere oft eine reduzierte Vitalität und Futteraufnahme, weshalb sie in ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum zurückbleiben.

BVD Persistent mit BVD infizierte (PI) Kälber zeigen häufig dem Namen entsprechend therapieresistenten Durchfall und fallen meist durch eine deutliche Wachstumsretardierung auf. Als Folge des nationalen BVD-Eradikationsprogramms sollte die BVD in der Schweiz bald ausgerottet sein, wodurch den Tierhaltungen ein enormer, oft unbemerkter Schaden erspart bleibt. Nabelentzündungen Seltener als die oben beschriebenen Krankheiten können auch chronische Nabelentzündungen zu einer verminderten Entwicklung beitragen. Je nach Ausmass und betroffenen anatomischen Strukturen 12 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE (Nabelstrukturen selbst, Harnblase, Leber) resultieren mehr oder weniger grosse Beeinträchtigungen bis hin zum Totalverlust. Die wichtigste vorbeugende Massnahme ist die Einhaltung einer guten Geburts- und Kälberstallhygiene. Zu vermeiden gilt es die manuelle Kontrolle des Nabels bei Neugeborenen, ausser es liegt ein konkreter Verdacht auf eine Veränderung vor. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass der noch nicht abgetrocknete Nabel nur mit sauberen Händen oder besser nur mit Handschuhen betastet werden darf.

Mangelernährung umfasst alle Zustände, in denen das Tier nicht genug Nähr-, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine oder Wasser aufnimmt. Für eine sichere Versorgung sollen, neben ständigem Zugang zu frischem Wasser, täglich rund 12 % des Körpergewichts in Form von Milch oder Milchaustauscher zur Verfügung stehen. Um bei tiefen Temperaturen den erhöhten Energiebedarf der Kälber in Igluhaltung zu decken, muss die Tränkemenge gesteigert werden. Dies sollte über eine Erhöhung der Anzahl Mahlzeiten erfolgen, damit das empfohlene Maximum von 2.5 bis 3 l pro Gabe nicht überschritten wird. Oft werden übers Absetzen längere Phasen der Mangelernährung beobachtet. Diese Phasen sind umso dramatischer, je weniger die Tiere an energieund proteinreiches Konzentratfutter gewöhnt wurden und je abrupter das Absetzen erfolgt. Der Rindergesundheitsdienst empfiehlt daher, den Kälbern schon ab der zweiten Woche neben frischem Heu auch Starterfutter anzubieten und sie erst dann sukzessive über mehrere Tage abzusetzen, sobald täglich 1 bis 1.5 kg des Kälberkraftfutters aufgenommen werden. Nur so lassen sich Wachstumsdepressionen, deren Effekte sich über längere Zeit erstrecken können, verhindern. Zur Vermeidung eines Mineralstoffmangels sollten geeignete Lecksteine zur Verfügung stehen. Besteht der Verdacht auf einen Mangel an Spurenelementen, so kann dies via Laboranalysen eruiert werden. Bestätigt sich der Verdacht, ist meist bereits die Galtkuhfütterung zu verbessern.

üblich durch Schluss der Schlundrinne direkt in den Labmagen, sondern in den Vormagen, den sogenannten Pansen. Dort setzt eine Gärung ein, was zu hohen Milchsäuregehalten führt. Die Pansenschleimhaut wird zunehmend zerstört mit negativen Folgen für die Vormagenverdauung und -resorption. Systemisch führen die hohen Säurekonzentrationen zu einer reduzierten Tränke- und Futteraufnahme. Ursächlich kommen zwei Umstände in Frage: Entweder findet der Schluss der Schlundrinnen nicht statt oder aber es kommt zu einem Überlaufen des Labmagens zurück in den Pansen. Ersteres kann im Rahmen von anderen schweren Erkrankungen wie Durchfall oder Lungenentzündung oder als Folge von Mangelernährungen auftreten. Natürlich gelangt auch Milch, die per Drench gegeben wird, immer in den Pansen. Das Drenchen von (Kolostrum-)Milch darf daher nur ausnahmsweise und zwar nur für die erste Kolostrummahlzeit durchgeführt werden. Dies ist angezeigt, wenn innerhalb der ersten sechs Stunden kein Kolostrum freiwillig aufgenommen wurde. Läuft hingegen der Labmageninhalt zurück in den Pansen, so wurde dessen Fassungsvolumen überschritten. Daher dürfen nicht mehr als 2.5 bis 3 l Milch pro Mahlzeit vertränkt werden. Therapeutisch muss bei einem Pansentrinker immer zuerst die Primärerkrankung angegangen beziehungsweise der Fehler im Management behoben werden. Stellt sich dadurch noch keine Besserung ein, führt häufig nur noch das auf einige Mahlzeiten begrenzte, vollständige Absetzen von der Milch zum Erfolg. Dies setzt allerdings bei jun-

gen Kälbern ohne ausreichende Kraftfutteraufnahme zwingend eine parenterale Energieversorgung durch den Tierarzt voraus (Glukoseinfusion).

Labmagengeschwüre kommen bei Kälbern häufig vor. Da diese meist ohne klinische Symptomatik einhergehen, sind sie meist nur ein Zufallsbefund. Je nach Ausprägung und Lokalisation können sie die Entwicklung des Kalbes aber beeinträchtigen. Die genaue Ursache ist nicht geklärt. Diskutiert werden Labmagenüberdehnung durch zu grosse Tränkemengen, mechanische Reizung durch sehr hartes Futter, Stress, Vitamin- und Mineralstoffmangel sowie bakterielle Infektionen. Bezoare sind runde, teilweise bis Tennisball-grosse, derbe Gebilde, die meist aus Haaren bestehen und in der Regel im Pansen vorkommen können. Je nach Grösse verlangsamen sie die Passagegeschwindigkeit des Futterbreis, indem sie den Magenausgang zeitweise verlegen. Zu den Folgen gehören eine geringere Futteraufnahme und reduziertes Wachstum. Als Ursache für Bezoare kommen ein ungenügendes Angebot an Raufutter, Hautparasiten (Juckreiz) oder auch Mineralstoffmangel in Frage. Fazit Kümmern, verursacht durch die aufgeführten Krankheiten, lässt sich weitgehend durch Optimierung der Immunabwehr der Kälber (Galtkuhfütterung, Kolostrumgabe), durch eine bedarfsgerechte Fütterung, gute Hygieneund Klimabedingungen im Abkalbeund Kälberstall sowie durch ein angepasstes Management vermeiden. 䡵

Eine Erkrankung an Kokkzidiose hat blutigen Durchfall zur Folge.

Autor Dr. med. vet. Markus Rösch ist Fachtierarzt beim Rindergesundheitsdienst (RGD), 8315 Lindau. Seine Schwerpunkte liegen in der Bestandesmedizin. www.rgd.ch

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Stimmen Klima- und Hygienebedingungen im Kälberstall, haben es Krankheiten schwieriger.

Pansentrinker Bei

«Pansentrinkern» gelangt die Tränkemilch nicht wie

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NUTZTIERE

Das entscheidende erste Jahr IN DER KÄLBERAUFZUCHT wird das Fundament für eine erfolgreiche Milch- und Fleischproduktion gelegt. Angestrebt wird eine rasche Entwicklung des jungen Kalbes zum Wiederkäuer, denn Wachstumsverzögerungen in den ersten sechs Lebensmonaten lassen sich nicht mehr kompensieren.

Urs Spescha

Ueli Staub

Eine intensive Fütterung im ersten Aufzuchtjahr ist für eine spätere hohe Leistungsbereitschaft entscheidend.

Ein ungehindertes Organwachstum (Vormägen, Geschlechtsorgane, Eutergewebe usw.) in den ersten Wochen beeinflusst das spätere Leistungspotenzial wesentlich, denn in dieser Zeit werden entscheidende Stoffwechselfunktionen festgelegt (metabolische Programmierung). Eine frühe und hohe Aufnahme an Kraftfutter und später Raufutter sowie Wasser gewährleistet eine zügige Entwicklung des Vormagensystems und reduziert die Tränkekosten.

sich lustlos. Sie sind anfälliger für Infektions- und Herz-Kreislauf-Störungen, erkranken in Belastungssituationen häufiger und der Krankheitsverlauf ist langwieriger. Da Kuhmilch nur 4 mg Eisen pro Kilogramm Trockensubstanz (TS) mitbringt, ist eine zusätzliche Eisengabe

in den ersten Lebenstagen in Form von Eisenpaste oder Milchzusätzen wie UFA top-start sehr zu empfehlen.

Welche Proteinqualität brauchen Kälber? Wird in der Aufzucht ein Milchaustauscher eingesetzt, ist bei

Start nicht verpassen Schon lange ist bekannt, dass Kolostrum umso besser schützt, je früher nach der Geburt das Kalb davon aufnimmt. Die Immunglobuline von später verabreichter Biestmilch werden nicht mehr vollständig resorbiert. Zirka 36 Stunden nach der Geburt ist die Resorptionsphase für grossvolumige Gamma-Globuline abgeschlossen. Neben dem Zeitpunkt der ersten Tränkeverabreichung ist die Qualität der Biestmilch von entscheidender Bedeutung. Messungen ergeben eine Streubreite von 40 bis 140g Immunglobuline pro Liter Biestmilch. Idealerweise wird Biestmilch beziehungsweise Milch von frischlaktierenden Kühen mindestens zehn Tage vertränkt, da die erhöhte Antikörperkonzentration das Risiko von Durchfallerkrankungen mindert. Gleich nach der Geburt Verschiedenste Studien zeigen, dass über die Hälfte der Kälber bei der Geburt einen Eisenmangel aufweisen. Ein Eisenmangel zeigt sich an der blassen Farbe der Schleimhäute im Maul oder auf der Innenseite der Augenglieder. Anämische Kälber fressen weniger und bewegen

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NUTZTIERE

Vollmilchtränke Labmagen

und Dünndarm sind die Hauptorgane der Proteinverdauung. In den ersten drei Lebenswochen des Kalbes ist unter den Proteinen das Kasein sehr gut verträglich und am höchsten verdaulich. Voraussetzung ist die Gerinnung im Labmagen. Vollmilch stellt ein hochwertiges Futtermittel dar, das auf die Bedürfnisse des jungen Kalbes gut abgestimmt ist. Eine zusätzliche Gabe von Vitaminen und Spurenelementen in der Tränke oder über einen Mineralleckstein fördert die Vitalität und die Widerstandskraft der Kälber. 6kg Vollmilch ermöglichen 400g Tageszuwachs. Um das Wachstumspotenzial voll auszuschöpfen, ist im Lebensabschnitt bis 150 kg bei weiblichen Kälbern ein Tageszuwachs bis 1000 g, bei männlichen Kälbern auch mehr anzustreben.

Pansenentwicklung fördern Die Entwicklung der Pansenzotten steht im direkten Zusammenhang mit einem hohen Stärkegehalt in der Ration. Stärke wird im Vormagensystem der jungen Wiederkäuer durch Enzyme in einfache Zuckerverbindungen gespalten und durch die Mikroben im Pansen vorwiegend zu Propion-, aber auch zu Buttersäure abgebaut. Gerade diese Säuren sind es, bei denen ein positiver Einfluss auf die Entwicklung der Pansenschleimhaut nachgewiesen wurde. Der zu Beginn der Aufzucht noch schlecht entwickelte Wiederkäuer benötigt deshalb ein stärkereiches, hochverdauliches Aufzuchtfutter, das gerne und früh gefressen wird, wie dies bei UFA 116 der Fall ist. UFA-REVUE · 12 2010

Hochverdauliche Komponenten

Tabelle: Musterration nach dem Absetzen

Um die Pansenfunktion, die sich erst entwickelt, nicht zu überfordern, müssen im Aufzuchtfutter besonders leichtverdauliche Komponenten enthalten sein. Die aufgeschlossene Stärke von Flocken und Expandat kommt der guten Entwicklung des Kalbes ebenfalls entgegen. Lebendhefe, Vitamine, Puffersubstanzen und Kräutermischung fördern eine rasche Pansenentwicklung. Viel Raufutter in der Ration geht in der Regel mit einem hohen Rohfaseranteil einher, der mit Hilfe der Mikroben zu Essigsäure abgebaut wird. Mit einem hohen Grundfutteranteil kommt es also zu einer Verschiebung des optimalen Fettsäuremusters und damit zu einer langsameren Entwicklung des Pansens. Eine reine Versorgung mit Heu fördert ausschliesslich das Volumen des Pansens. Grundsätzlich soll dem Kalb immer Wasser zur beliebigen Aufnahme angeboten werden. Die Erwärmung des Tränkewassers wirkt sich positiv auf die Festfutteraufnahme aus.

140 bis 265 kg Gewicht, 950 g Tageszunahme pro Tag FSV TSV NEL APDE kg kg MJ/kg g/kg Dürrfutter 3.2 2.9 15.8 267.8 Grassilage 2.5 0.9 5.2 95.0 UFA 219 1.6 1.4 9.9 199.9 Total Ration 7.3 5.2 30.9 562.2 Bedarf 5.2 32.3 450.0 Bedarfsdeckung (%) 96.0 125.0 TSV = Trockensubstanz-Verzehr FSV = Frischsubstanz-Verzehr

Nach dem Absetzen Sobald die Tiere nebst gutem Raufutter zirka 2 kg Aufzuchtfutter fressen, ist der Nährstoffbedarf gedeckt und die Milch kann reduziert beziehungsweise abgesetzt werden. Zwei bis drei Wochen nach dem Absetzen ist ein langsamer Übergang auf das neue Aufzuchtfutter UFA 219 erfolgversprechend. Mit 7.0 MJ NEL, 20 % Rohprotein, viel Stärke, guter Mineralisierung und Vitaminierung sowie Lebendhefen entspricht es genau den Bedürfnissen der zweiten Aufzuchtphase (Tabelle). Die Rohkomponenten sind so gewählt, dass eine möglichst ausgeglichene Fermentation erreicht wird, was die Pansenentwicklung unterstützt. Ein ausgeglichenes Aminosäuremuster ist von entscheidender Bedeutung, wenn das Potenzial des jungen Kalbes ausgeschöpft werden soll. Versuche mit UFA 219 nach dem Absetzen zeigen gute Resultate.

Geschlechtsreife Erst ab dem 11. bis 13. Lebensmonat, bis zur erfolgreichen Belegung, soll die Fütterungsintensität zurückgenommen werden, weil sonst die Geschlechtsorgane und Euteranlage verfetten können. Die Tiere fres-

Grafik: Erwünschte Wachstumsintensität 1000 Tageszuwachs in g

diesem die Proteinzusammensetzung entscheidend für das Gerinnungsverhalten der Tränke. In Milchaustauschern unterstützen hohe Anteile an Magermilchpulver guter Qualität die Verdauungsabläufe und die Gesamtverdaulichkeit der Nährstoffe. Für die Beurteilung der Qualität und den Preisvergleich von Milchaustauschern ist aber nicht nur der Anteil an Magermilchpulver (Anteil MMP) massgebend, sondern auch der Anteil an hochwertigem Milchprotein am Gesamtprotein. Besonders gut für die intensive Aufzucht eignet sich beispielsweise die neue Aufzuchtmilch UFA 209 start (ohne pflanzliches Protein).

900

Tageszuwachs in g Besamen

800 700 600

A 1

B 3

5

7

C

D

9 11 13 15 Lebensmonat

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A 5 – 6 l Milch, Aufzuchtfutter, Dürrfutter, Maissilage. B 1.5 – 2 kg Aufzuchtfutter (UFA 219), Dürrfutter, Mischration, Weide. C Dürrfutter, Grassilage / Weide, wenig Maissilage, 50 – 60 g Mineralsalz. D Dürrfutter, Grassilage / Weide, wenig Maissilage, Mischration, 50 – 60 g Mineralsalz.

sen in diesem Alter etwa 6 kg TS und erreichen damit zirka 700g Tageszuwachs. Grundfutter mit 5.3 bis 5.5 MJ NEL/kg TS (Weide, mittleres Dürrfutter/Grassilage) decken den Nährstoffbedarf.

Mineralstoffgaben im zweiten Jahr Im zweiten Lebensjahr besteht die Ration grösstenteils aus Raufutter mit tiefen Kalzium-, Phosphor-, Magnesium- und Natriumgehalten. Aufzuchtfutter steht dem Tier in der Regel nicht mehr zur Verfügung. Der Mineralstoffbedarf des Rindes ist jedoch für die Skelettbildung weiterhin hoch. In dieser Phase darf eine ausreichende Mineralstoffversorgung nicht vernachlässigt werden! 50 bis 100 g Mineralsalz pro Tier und Tag und 10 bis 20 g Viehsalz sollen dem Rind im zweiten Aufzuchtjahr zur Verfügung stehen. Zur sicheren Versorgung auf der Weide eigenen sich Leckschalen oder ein «Cake Bloc» gut. Das Tier kann seinen individuellen Bedarf jederzeit decken und sein Leistungspotenzial voll ausnutzen. 䡵

Autoren Urs Spescha, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee; Ueli Staub, Milchviehspezialist, UFABeratungsdienst, 6210 Sursee Weitere Infos zur Aufzuchtfütterung erhalten Sie auf der neuen Website der UFA auf www.ufa.ch

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NUTZTIERE

Der Mastkanal für Rinder MIT DEM «HIGH QUALITY BEEF» hat die Anicom einen interessanten Absatzkanal für Grossviehmäster geschaffen. Die Erfahrungen zeigen, dass Rinder aus Fleischrassen eine hervorragende Schlachtviehqualität erreichen, wenn sie gezielt gefüttert werden. Wichtig ist, dass die Remonten bereits fressen gelernt haben, wenn sie auf den Mastbetrieb kommen.

Die Produktion von «High Quality Beef» (HQB) ist interessant. Rinder im Gewichtsbereich von 220 bis 310 kg Schlachtgewicht mit T+ oder besser und Fettklasse 3 oder 4 erhalten von der Anicom zum QM-Muni-Preis noch 20 bis 50 Rp. pro Kilogramm. Zudem gibt es die bekannten CH-Tax-Zuschläge von 30 bis 80 Rp.

Gesucht Die Erfahrungen zeigen, dass HQB-Rinder aus Mastrassen nach der Weitermast im Schlachthof eine optimale Qualität aufweisen. Aus diesem Grund sind HQB-Schlachttiere auf dem Markt gefragt. Die Mastremonten stammen meist von spezialisierten Aufzuchtbetrieben. Für Mutterkuhhalter Der Einfachstall von Heinrich Blaser bietet Platz für 80 HQB-Rinder.

bietet der HQB-Kanal eine alternative Absatzmöglichkeit, wenn die Masttiere das optimale Schlachtgewicht von zirka 220 bis 260 kg nicht erreichen, bis sie zehn Monate alt sind.

In Uebeschi (BE) mästet Heinrich Blaser insgesamt 80 HQB-Rinder aus. Neben den Mastrindern verfügt er über einen Abferkelstall mit rund 230 Muttersauen innerhalb eines AFP-Rings (arbeitsteilige Ferkelproduktion). Um die Zeit hauptsächlich in die Betreuung der Sauen und Ferkel investieren zu können, achtete Heinrich Blaser darauf, den Rinderstall arbeitsextensiv zu gestalten. Der 2007 neu erstellte Einfachbau, bei dem nur die Fressplätze mit Blechelementen und der Tiefstreubereich mit Blachen gedeckt sind, unterteilt die Tiere nach Gewicht in zwei Gruppen.

Mastauswertungen und Wägeprogramm Mit durchschnittlich 200

Lohnt sich eine Kraftfutterstation? Seien es Mastrinder, Muni, Mutterkuhkälber oder Aufzuchtrinder – eine Kraftfutterstation eignet sich überall, wo eine tierindividuelle Ergänzungsfütterung bessere Zunahmen und homogenere Schlachtkörper ermöglichen soll. Kälber und Remonten kommen oft mit unterschiedlichen Körperkonditionen auf den Aufzucht- oder Mastbetrieb. In der Mutterkuhhaltung erreichen insbesondere männliche Kälber spätreifer Rassen die gewünschten Zunahmen nicht immer. Hier kann ein gezielter Kraftfuttereinsatz über einen Automat Abhilfe leisten. Bei einem Stundenlohn von 30 Fr., einer Abschreibung innert zehn Jahren und einem Eigenzins von 3.5 % auf 60 % des investierten Kapitals lohnt sich eine Kraftfutterstation à 4250 Fr., sobald 3.5 Arbeitsminuten pro Tag eingespart werden (Tabelle). Nicht berücksichtigt sind dabei die Mehrerlöse, die eine bessere Homogenität innerhalb der Gruppen und die optimierte Schlachtqualität mit sich bringen. 60

bis 220 kg kommen die HQB-Remonten auf den Betrieb, mit 309 kg Schlachtgewicht werden sie verkauft. Anhand der Mastauswertungen sowie der Resultate des Wägedienstes, welcher im Rahmen des UFA-Toro-Programms angeboten wird, analysiert und optimiert Heinrich

Tabelle: Jahreskosten einer Kraftfutterstation Kaufpreis* Abschreibung Eigenzins Wartung, Reparaturen Jahreskosten *Inklusive Abschrankung und Ohrmarken. Ohne Silo.

Fr. 4250 425 90 100 615

Blaser seine Produktion. Übersichtliche Grafiken und Tabellen im Produzentenservice unter www.anicom.ch geben Auskunft über Gewicht, Fleischigkeit, Fettklasse, Abzüge, Zuschläge sowie Tageszunahme der einzelnen Tiere. Verschiedene Zeiträume lassen sich vergleichen und Änderungen in der Fütterung oder Haltung können auf ihre Wirkung untersucht werden.

Halbtagesweide Im Winter besteht die Raufutterration auf dem Betrieb Blaser aus zwei Dritteln Mais und einem Drittel Grassilage und Heu. Während der Vegetationsperiode können die jüngeren Tiere halbtags auf die Weide. «Das Hinein- und Hinauslassen der Tiere auf die Weide ermöglicht mir eine gute Beobachtung», argumentiert Heinrich Blaser.

Fressen am Fahrsilo Wegen der Halbtagesweide und um den Traktor möglichst «frei» zu halten, entschied sich Heinrich Blaser gegen einen Mischwagen. Stattdessen wurde der MaisFahrsilo zwischen den beiden Mastgruppen platziert, so dass die Rinder an einem mobilen Fressstand direkt vom Stock fressen können. Grassilage und Heu werden über Raufen angeboten. Vor- und Ausmastfutter Um Körpersubstanz aufbauen zu können, sind HQB-Rinder zu Mastbeginn auf eine gute Proteinversorgung angewiesen. Je nachdem, wie viel geweidet wird und welche Qualität das Wiesenfutter aufweist, schwanken die Zunahmen in der Ausmast etwa zwischen 0.6 bis 1.2 kg pro Tag. Bei einer Masttageszunahme von 1 kg und 4.5 kg Trockensubstanz12 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Aktion «CFS-Top-Beef» Der «CFS-Top-Beef» von Itin+Hoch ermöglicht dank ISO-Einzeltiererkennung mit elektronischer Ohrmarke eine tierindividuelle Ergänzungsfütterung. Ein solcher Kraftfutterautomat fasst 150 kg Futter und eignet sich für 20 bis 25 Tiere mit 150 bis 450 kg Lebendgewicht. Bis Ende 2011 gibt es beim Kauf eines «CFS-Top-Beef» einen Gutschein, der in der LANDI gegen eine Palette UFAFutter oder die entsprechende LoseFuttermenge für die Rindviehmast oder -aufzucht eingelöst werden kann. Kontakt: Itin+Hoch, Tel. 079 674 75 76, www.fuetterungstechnik.ch

Zwei «CFS-Top-Beef»-Automaten versorgen auf dem Betrieb Blaser eine Gruppe à 40 Tiere. Die beiden 150 kgBehälter sind ab Silo innert drei Minuten gefüllt.

Verzehr benötigen 200 kg schwere Tiere in der Gesamtration täglich 28.1 MJ NEV und 452g APD. Pro 25 kg zusätzliches Gewicht kommen 2.6 MJ NEV hinUFA-REVUE · 12 2010

zu. Speziell konzipierte Vormastfutter wie UFA 230, das sich für Rationen mit zwei Dritteln Mais- und einem Drittel Grassilage eignet, ermöglichen ein schnelles Wachstum und verhindern die Verfettung. Ab 300 kg sinkt der Proteinbedarf im Verhältnis zur Energie. Für die Ausmast eignen sich daher energiereichere Futter wie UFA 232.

den eher an Husten oder Lungenentzündungen erkranken. Darum stallt Heinrich Blaser vorwiegend im Frühjahr und Sommer ein. Das passt zum Konzept mit dem «wandelnden» Fressplatz am Fahrsilo, weil gegen Frühling der Mais weg und wieder mehr Platz im «wachsenden» Laufhof vorhanden ist.

Heinrich Blaser: «Da ich Remonten verschiedener Rassen und mit unterschiedlicher Körperkondition ausmäste und nicht beliebig viele Gruppen bilden will, setze ich auf eine Kraftfutterstation, welche die tierindividuelle Versorgung ermöglicht.»

Remonten früh fressen lehren Individuelle Zuteilung Bei Heinrich Blaser tragen die Rinder während der Vormast ein Halsband, das sie zum Konsum von UFA ProRumin Mastfutter am Automat berechtigt. «ProRumin» ist eine Mischung aus Lebendhefen (fördern Pansenentwicklung), Niacin (verbessert Energieverwertung), Kräutern (steigert Schmackhaftigkeit) und Puffersubstanzen (stabilisieren Pansenmilieu). An der Kraftfutterstation lässt sich die Menge tierindividuell einstellen (Kasten). Pansenübersäuerungen wird vorgebeut, indem die Rinder pro Mal nur 0.5 kg Kraftfutter fressen dürfen. Welche Tiere heute bereits gefressen haben, ist am Display ersichtlich. «Um eine gute Fliessfähigkeit im Mischfuttersilo zu gewährleisten, setze ich UFA-Würfelfutter ein», erklärt Heinrich Blaser.

Tiere aus Warmställen anfälliger «Im Winter ist es schwieriger, Remonten aus Warmställen gesund zu halten», stellt Heinrich Blaser fest. Er führt dies auf das beschränkte Haarkleid dieser Ankömmlinge zurück. Die Rinder wür-

«Wenn HQB-Remonten auf meinen Betrieb kommen, sollten sie bereits über einen ausgebildeten Pansen verfügen», betont Heinrich Blaser. Nur so lassen sich in der Ausmastphase ein guter Start, ein hoher Verzehr und überzeugende Mastleistungen erreichen. Daher ist es wichtig, dass die zur Ausmast vorgesehenen Kälber früh fressen lernen. Idealerweise werden Aufzuchtfutter wie UFA 114 oder UFA 116 ab der zweiten Lebenswoche täglich frisch zur freien Verfügung vorgelegt.

Fazit Dank ihrer Schlachtqualität sind HQB-Rinder auf dem Markt gefragt. Gute Resultate setzen voraus, dass die Tiere bei der Ankunft auf dem Mastbetrieb über einen ausgebildeten Pansen verfügen. Das heisst, sie müssen an die Aufnahme von Festfutter gewöhnt sein. Die Nährstoffkonzentration der Ration wird je nach Intensität angepasst. Um den idealen Ausmastgrad zu erreichen, kommt bis 300 kg Körpergewicht ein spezifisches Vormast- und danach ein Ausmastfutter zum Einsatz. 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Wer sich für die Produktion oder die Weitermast von «High Quality Beef» Rindern interessiert, meldet sich bei der Anicom. Für Details zur Fütterung wenden Sie sich an den UFA-Beratungsdienst. www.anicom.ch www.ufa.ch

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NUTZTIERE

Schlachthofdaten als Managementinstrument SCHWEINEMAST An den Schlachthöfen in der Schweiz fallen viele gesundheitsrelevante Daten an, die bei entsprechendem Rückfluss wichtige Beratungsinputs und Managementhilfen für die Betriebe geben.

Viviane de Vries

Die Schlachthofdaten geben Aufschluss über Magerfleisch-Anteil (MFA), Schlachtgewicht und Konfiskate. Abzüge resultieren für zu fette, aber auch für zu magere Tiere. Schweine, welche im Wachstum zurückgeblieben sind, zeigen bei der Schlachtung oft Anzeichen für chronische Erkrankungen und Läsionen, wel-

che meist zu Organverwerfungen oder sogar zu einer Verwerfung des gesamten Schlachttierkörpers führen.

Bei den Konfiskatabzügen sind häufig die Lebern aufgrund von massiven Verwurmungen aufgelistet. Auch Verklebungen zwischen Herz und Lunge werden als Konfiskate abgezogen. Durch Abszesse, Nabelbrüche und Gelenksentzündungen können bedeutende finanzielle Verluste entstehen, da je nach Lokalisation und Grösse wertvolles Fleisch verworfen werden muss. Verminderte Mastleistung Die Verluste durch Konfiskatabzüge sind dabei nur die Spitze des wahren finanziellen Verlustes, der sich zusätzlich aus schlechtem Wachstum der Masttiere, schlechterer Futterverwertung, Tierarztund Medikamentenkosten, längerer Mastperioden und so weiter zusammensetzt.

Jeder Schweinetierkörper wird am Schlachthof auf Veränderungen, verursacht durch Krankheiten, untersucht. 62

Projekt Schlachthofdaten Die Fleischkontrolle am Schlachthof ist seit Jahrzehnten ein nicht wegzudenkendes Instrument für eine hohe Lebensmittelsicherheit und zur Überwachung der Tiergesundheit. Aus diesem Grund habe ich meine Dissertation dem Thema «Erhebung von Organbefunden und Konfiskatabzügen von Schlachtschweinen an Schlachthöfen in der Schweiz und deren Korrelation mit Betriebs- und Managementdaten» gewidmet. Insgesamt wurden 34 706 Schlachtschweine an vier verschiedenen Schlachthöfen in der Schweiz auf pathologisch-anatomische Veränderungen untersucht. Anschliessend wurden 82 Mastbetriebe angefahren und anhand

eines Fragebogens und eines Stallrundgangs konnten Risikofaktoren für am Schlachtband gefundene Veränderungen eruiert werden.

Es gibt einen Zusammenhang Die Studie hat gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Schlachtbefunden und dem auf den Betrieben erhobenen Tier-Gesundheitszustand sowie Betriebscharakteristika und Managementpraktiken besteht. Durch die richtige Interpretation der Schlachthofdaten kann der Mäster sein Management optimieren und Verluste vermeiden. Um in der Mastschweine-Produktion eine gute Qualität erreichen zu können, müssen die Einflussfaktoren im Bereich Genetik, Fütterung, Management und Tiergesundheit stimmen.

Vom Mastjager zum Schlachtschwein Die Einstallung der Jager in den Maststall ist für den Tierhalter eine grosse Herausforderung mit dem Endziel, eine möglichst gute Mastleistung zu erreichen. Das lässt sich nur mit geringen Abgängen, ohne Krankheiten, Kannibalismus und Verletzungen erreichen. Von ökonomischer Seite her betrachtet, sollte ausserdem ein minimaler Einsatz von Antibiotika angestrebt werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Einstallung gesunder Tiere. Doch damit ist es nicht getan. Vor jeder Einstallung steht ein Transport und das bedeutet Stress für die Schweine. Eine optimale Einstalltemperatur, saubere Buchten, genügend Beschäftigung und eine langsame Angewöhnung an die neue Fütterung sind essenziell für die Vermeidung von negativen Faktoren nach der Einstallung. Besonders in den 12 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE kalten Jahreszeiten brauchen die Tiere genügend Wärme, um sich leistungsfähig entwickeln zu können (optimale Einstalltemperatur 22 – 24 °C).

Eine intakte Lüftungsanlage ist von oberer Priorität, denn schlechte Luft und Zugluft beeinträchtigen die Gesundheit und Mastleistung. Eine ausreichende Wasserversorgung ist die Voraussetzung für eine hohe Futteraufnahme. In jeder Bucht sollte mindestens ein Wassernippel mit einer Durchflussrate von 1 bis 2 l Wasser pro Minute montiert sein. Aufgrund der BrachyspirenProblematik muss ausserdem wieder vermehrt und gezielt Schadnagerbekämpfung betrieben werden.

Versorgung nach Futterkurve Mit zunehmendem Alter beziehungs-

weise Gewicht steigen die Fettauflage und damit auch die Futterverwertung an. Die nötige Nährstoffkonzentration nimmt im Vergleich zur Vormastperiode ab. Deshalb hat die Futterzuteilung hauptsächlich gegen Ende der Mast genau nach Futterkurve zu erfolgen. Bei der Automatenmast lassen sich diese Aspekte oft nicht optimieren und es kann sinnvoll sein, ein Futter mit einer tieferen Nährstoffkonzentration einzusetzen. Schliesslich ist darauf zu achten, dass die Tiere rechtzeitig verkauft werden, um nicht infolge zu hoher Schlachtgewichte qualitative Abzüge zu riskieren.

Geschlechtsspezifische Faktoren Bei der Mastschweine-Fütterung gibt es auch geschlechtsspezifische Faktoren. Kastraten haben ein deutlich hö-

heres Futteraufnahmevermögen und verfetten deshalb früher. Weibliche Schweine setzen bei gleicher Fütterungsintensität rund 2 % mehr Fleisch an. Die Futterverwertung ist somit bei den weiblichen Tieren besser. Weibchen können intensiver gefüttert werden, während die Fütterungsintensität bei den Kastraten tiefer liegen sollte, ebenso die Schlachtgewichte. Werden die Tiere anfangs nach Geschlechtern getrennt eingestallt, kann dieser Unterschied in der Endphase durch optimale Fütterung ausgenutzt werden.

Anteil ungesättigter Fettsäuren Für die Herstellung von hochwertigen Fleischprodukten ist festes Fett mit guter Oxidationsstabilität besonders wichtig. Die Fettbeschaffenheit wird in hohem Masse durch die Futterration

Tabelle: Gesundheitliche Probleme in der Endmast Leitsymptome Geschwollene Gelenke. Lahmheiten, sobald die Tiere mit mehr Gewicht belastet sind. Manchmal Niesen, ev. Fieber oder Husten. Schwanzbeissen, aggressives Verhalten.

Krankheit Glässersche Krankheit

Erreger HPS

Kannibalismus

HIS (Darmdrehung)

Hefen, E.coli

Plötzlich tot. Oft schöne Tiere betroffen. Bauch gebläht, Tierkörper blass.

Verletzungen

Je nach Lokalisation.

Abszesse

Streptokokken, Staphylokokken

Je nach Lokalisation. Bei Druck auf das Rückenmark können Lähmungen auftreten.

Grippe

Influenzaviren

Husten, Apathie, Fieber (normalerweise im Gesamtbestand). Husten muss dem Tierarzt oder SGD gemeldet werden.

EP

Mykoplasma hyopneumoniae

Wurmbefall

Spuhlwurm

Peitschenwurm

PDNS

Circoviren

Rotlauf

Erysipelothrix rhusiopathiae

BeinschwächeSyndrom OCD

Husten (oft nur Einzeltiere, wenn keine zusätzlichen Probleme vorliegen). Lungenentzündungen am Schlachthof. Vermindertes Wachstum, Kümmern. Manchmal Durchfall bei Einzeltieren. Ev. Husten. Leberkonfiskate («Milk spots»). Blasse Tiere, Kümmern, Durchfall (auch blutig). Abgänge möglich. Keine Leberkonfiskate. Hautverfärbungen. Todesfälle (meist gleichzeitig ein paar chronische Kümmerer im Bestand). Hautveränderungen («Backsteinblattern») mit typischer rechteckiger Form. Fieber. Inappetenz (Schlachthof: gesamter Tierkörper ungeniessbar!). Genetik kombiniert mit ungenügender Phosphorversorgung. Schnelles Wachstum führt zu Lahmheiten. Therapie wirkungslos.

Massnahmen Klima und Fütterung optimieren. Stress reduzieren. Einzeltiere behandeln mit geeignetem Antibiotikum. Fieber messen (Infektion als Ursache?). Futterund Wasserversorgung prüfen. Beschäftigung. Belegdichte reduzieren. Betroffene Tiere separieren und behandeln. Fütterungs- und Leitungshygiene prüfen (v.a. Ventile und Zuleitung). Schotte stabilisieren mit Säure und / oder geeigneten Zusätzen. Freier Zugang zu Wasser. Separieren. Bei offenen Wunden antibiotische Therapie und Desinfektion, ev. Entzündungshemmer. Notschlachten, bevor Tierschutzfälle daraus werden. Hygiene optimieren. Beschäftigung. Verletzungen vermeiden (durch Stalleinrichtung oder andere Tiere). Ev. fiebersenkende Mittel. Zusätzlichen Infektionen vorbeugen. Klima anpassen. EP-Verdacht ausschliessen durch Probenentnahme. Achtung: auf Menschen übertragbar. Geregelt in der Tierseuchenverordnung. Probenentnahme vor Medizinaleinsatz (Laborkosten übernimmt der Kanton). Entwurmen (während fünf Tagen). Desinfektionsmittel speziell gegen Wurmeier. Entwurmen (während zehn Tagen). Desinfektionsmittel speziell gegen Wurmeier. Hygiene, Management, Saugferkelimpfung auf dem Zuchtbetrieb. Therapie mit geeignetem Antibiotikum, erst nach vollständiger Ausheilung schlachten. Achtung: auf Menschen übertragbar. Tiere notschlachten, bevor Tierschutzfälle daraus werden. Rückmeldung an Züchter (Genetik). Kalzium- und Phosphorversorgung prüfen. Haltung und Fütterung optimieren.

Weitere Informationen zu den einzelnen Störungen sind auf den Merkblättern des Schweinegesundheitsdienstes (SGD) zu finden. UFA-REVUE · 12 2010

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NUTZTIERE beeinflusst. Ein zu hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren führt zu weichem Speck, der sehr anfällig auf oxidative Veränderungen (Ranzigkeit) ist. Bei hohen MFA ist die Fettauflage geringer und die problematischen Fettsäuren werden in weniger Fett verteilt beziehungsweise überproportional angereichert.

Vitaminversorgung Nicht zuletzt sollte bei der Fütterung auf eine gute Vitaminversorgung geachtet werden. Vitamine des B-Komplexes üben wichtige Funktionen im Eiweiss-, Kohlenhydratund Fettstoffwechsel aus. Durch das Vitamin E werden oxidationsempfindliche Fettsäuren stabilisiert, was wiederum die Fleischqualität verbessert. Eine Zufuhr mit dem Futter ist unerlässlich.

Vor dem Einstallen sollten die Buchten sauber gewaschen und zusätzlich desinfiziert werden.

Krankheiten und Verletzungen In der Tabelle sind Ursachen und Massnahmen bei gesundheitlichen Problemen in der Endmast aufgeführt. Bei entsprechenden Symptomen muss auch an Tierseuchen gedacht werden, beispielsweise Maul- und Klauenseuche, Schweinepest, PRRS oder die Aujeszkysche Krankheit. Es ist daher ratsam, neu auftretende Symptome rechtzeitig mit dem Tierarzt oder dem Schweinegesundheitsdienst (SGD) zu besprechen.

Transport Bei

Erreichen des Schlachtgewichtes steht der nächste und somit auch letzte Transport des Schweinelebens an: Der Weg zum Schlachthof. Das Wohlbefinden der Schlachtschweine ist ein sehr wichtiger Faktor. Zum einen, weil Stress die Fleischqualität negativ beeinflusst und zum anderen, weil die Konsumenten immer kritischer gegenüber Ethikaspekten reagieren. Jeder Stress kurz vor der Schlachtung bedingt durch Ein- und Ausladen, neue Umgebung, enge Platz-

verhältnisse, Neugruppierungen, ungenügende Ventilation oder Wassermangel wirkt sich negativ auf die Verarbeitungs-, Genuss- und Hygienequalität des Schweinefleisches aus.

Fazit Der Qualitätsbegriff ist in Bezug auf das Schweinefleisch sehr komplex und wird auf verschiedenen Stufen innerhalb der Produktionskette beeinflusst. Vom Stall zur Gabel ist es ein weiter und häufig komplizierter Weg. Zu den bedeutendsten Einflussfaktoren auf der Produktionsseite für ein qualitativ gutes Schweinefleisch gehören Genetik, Fütterung, Management und Tiergesundheit. 䡵

Autorin Viviane de Vries, Dr. med. vet., Tierärztin, Schweinegesundheitsdienst (SGD), 9606 Bütschwil. www.suisag.ch

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Jeden Monat neu!

Die Nutzung von Medien wird zusehends vielfältiger. Mit dem Internet und all seinen Möglichkeiten ist eine neue Dimension hinzugekommen. Auch die UFA-Revue will sich diesen Trends nicht verschliessen. Monatlich erscheinende Online-Filme auf dem Internet sind eine neue Dienstleistung, die für aktuellen und modernen Wissenstransfer stehen. Die rund dreiminütigen Filme vertiefen ein in der UFA-Revue beschriebenes Thema, hinterfragen den Nutzen und erklären die Zusammenhänge in der landwirtschaftlichen Praxis. Zu Wort kommen dabei Wissenschafter und Berater ebenso wie die Anwender selbst, nämlich die Landwirte. In der Person von Markus Gerig konnte für die Realisierung dieser Online-Filme ein Video-Profi mit bäuerlichem Hintergrund verpflichtet werden. Die Filme sind unter www.ufarevue.ch (Rubrik «Online-Filme») anzusehen.

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S O N D E R T H E M A FOCUS

Dezember 2010

Ferkelproduktion – heute und morgen

Wie weiter bei diesen Preisen? Bereits 330 Betriebe mit UFA 2000planer So bleiben Sauen fit Gehaltreiches Futter zahlt sich aus Optimale Endprodukte dank Premo Jungsauen zukaufen? Ebermast bleibt das Ziel Dänemark verliert Marktanteile

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FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Aktualitäten aus dem Schweinemarkt DIE SCHWEINEPREISE liegen dieses Jahr sehr tief. Neben dem bekannten Schweinezyklus gehören der Zuchtfortschritt, neue Ferkelimpfungen, die kürzere Säugezeit sowie höhere Schlachtgewichte zu den Ursachen.

Hans Peter Wolf

Das Angebot an Schlachtschweinen steigt im laufenden Jahr um geschätzte 5 bis 6 %. Dies hat zur Folge, dass im Herbst die Preise für Schlachtschweine auf ein historisches Tief von Fr. 3.30 pro Kilogramm Schlachtgewicht fielen. Dieser massive Zerfall belastet die Rentabilität der Schweinehalter schwer. Zeitverzögert konnten die Mäster den Druck auf die Züchter überwälzen und profitieren nun von tieferen Ferkelpreisen.

Die Preise für Mastjager und Mastschweine sind im Zeitablauf seit jeher erheblichen Schwankungen unterworfen. In noch stärkerem Ausmass betrifft dies den resultierenden Deckungsbeitrag für die einzelnen Akteure. Schon anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts wurde das Phänomen periodischer Schwankungen auf der Angebotsseite als Schweinezyklus beschrieben. Kurz zusammengefasst funktioniert der Zyklus folgendermassen: 1. Bei hohen Marktpreisen kommt es zu verstärkten Investitionen in die Schweinehaltung. Diese wirken sich wegen der langen Aufzuchtzeit (Besamung Muttersau bis Schlachtung) erst verzögert auf das Angebot aus. 2. Es folgt dann ein Überangebot an Schlachtschweinen mit einem entsprechenden Preiszerfall. 3. Infolgedessen wird die Produktion reduziert, was wiederum zeitverzögert zu höheren Schlachtschweine-Preisen führt.

Zeitverzögerungen Durch Zeitverzögerungen im Regelmechanismus zwischen Angebot, Nachfrage und Preis entsteht eine instabile Marktsituation, 66

die das Angebot schwanken lässt. Erst wenn sich die Schweinehalter an den zu erwartenden Preisen im Vermarktungszeitpunkt statt an den aktuellen Schweinepreisen zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung orientieren, kann der Zyklus gestoppt und der Marktpreis stabilisiert werden. Das Phänomen des Schweinezyklus ist nicht nur in der Schweinehaltung feststellbar, sondern tritt beispielsweise auch in einem grossen Ausmass bei der Computerchip-Produktion auf.

Mäster mit doppelter Unsicherheit Momentan liefert der Markt

(zirka 5.6 % der durchschnittlich geschlachteten Schweine) differieren. • Seit 1997 ist die durchschnittliche Produktionsmenge in der Schweiz um 150 000 Schlachtschweine angestiegen (Steigung der roten Linie). Diese Mehrmenge wurde nicht durch einen höheren Pro-Kopf-Konsum aufgefangen, sondern durch die angestiegene Bevölkerung in der Schweiz. • Nach einem Rekordjahr an Schweineschlachtungen verringert sich im darauffolgenden Jahr die produzierte Menge nur minimal, im untersuchten Zeitraum um unter 1%. Sollte nun das

keine positiven Resultate über die Rentabilität einer Investition in die Schweinehaltung. Schweinemäster sind sogar einer doppelten Unsicherheit unterworfen, da die Rentabilität ihrer Betriebe nicht nur vom Schlachtschweine-Preis, sondern auch von den Mastjager-Preisen abhängt. Momentan liegt die Hemmschwelle für Investitionen sehr hoch. Somit werden das Phänomen und die Auswirkungen des Schweinezyklus in der Schweiz auch künftig zu beobachten sein.

Schweinezyklus Schweiz Bei der Betrachtung der geschlachteten Tiere seit 1997 kann der Schweinezyklus für die Schweiz exemplarisch dargestellt werden. Aus der Grafik lassen sich drei Kernaussagen herauskristallisieren: • Mit einer konstanten Regelmässigkeit folgen auf Jahre mit hohen Schweineschlachtungen wieder Perioden mit geringeren Schlachtungen. Generell lässt sich feststellen, dass Maxima und Minima über die letzten 13 Jahre etwa um 150 000 Schlachtschweine 12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Höhere Schlachtgewichte Neben den bereits geschilderten Gründen im Zusammenhang mit dem Schweinezyklus wurde der Produktionsanstieg in diesem Jahr durch weitere Faktoren begünstigt. Glücklicherweise war der Konsum von Schweinefleisch sehr hoch. Man kann sich gar nicht vorstellen, wohin sich die Produzentenpreise bewegt hätten, falls die Schweinefleisch-Nachfrage markant zurückgegangen wäre. Die provisorischen Zahlen der Proviande weisen im Vergleich zum Vorjahr ein leicht tieferes Schlachtgewicht aus. Es liegt dennoch wie erstmals 2009 über 87 kg. Im Jahr 1997 betrug das durchschnittliche Schlachtgewicht noch 83.5 kg (1990: 81.5 kg). Ein um 1 kg höheres Schlachtgewicht entspricht in et-

wa einer Mehrproduktion von über 30 000 Schlachtschweinen.

Am härtesten trifft es das erste Glied in der Kette, nämlich den Schweinezüchter. Im Gegensatz zum Mäster kann der Züchter seine Produktion nicht phasenweise aussetzen und den Kostendruck an die nächste vorgelagerte Stufe weitergeben – da es keine gibt. Einziger Helfer in der Not ist die Anpassung des Ferkelangebotes an die momentane Nachfrage. Zuchtfortschritt und kürzere Säugezeit Parallel zum Angebotsüberhang entwickelte sich auch die Mastjager-Produktion. Laut den Daten aus dem Schweineproduktions-Programmm UFA 2000, basierend auf 27 000 ausgewerteten Würfen, ist die Anzahl lebend geborener Ferkel in den letzten zwei Halbjahren kontinuierlich angestiegen. Aktuell werden im ersten Halbjahr 2010 10.39 abgesetzte Ferkel ausgewiesen. Dies ergibt eine Produktionssteigerung gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 von nahezu 0.3 abgesetzten Ferkeln pro Wurf. Rechnet man dies auf den Schweizer Muttersauen-

Grafik: Entwicklung des Schlachtschweine-Marktes geschlachtete Schweine, in Mio.

Jahr 2010, wie prognostiziert, ein Jahr mit einem Rekordhoch an Schlachtungen sein, so ist für das Jahr 2011 maximal mit einer Minderproduktion von 1 % zu rechnen. Für 2012 kann davon ausgegangen werden, dass die geschlachteten Schweine weit stärker abnehmen und die Preise sich wieder auf ein erfreulicheres Niveau anheben werden.

2.9 % 2.8 2.7 2.6 2.5 2.4

1997

1999

2001

2003 2005 Jahre

2009

2011

Bestand um, so ergibt sich bei gleicher Sauenzahl ein Mehranfall von über 90 000 abgesetzten Ferkeln allein aus der Produktivitätssteigerung. Zudem geht der Trend in Richtung vier Wochen Säugezeit, was die Anzahl Wurfumtriebe je Sau und Jahr erhöht.

Impfungen Einen weiteren Schub bewirkten die Impfungen gegen Circoviren und Lawsonien. Gegen Ende des Jahres 2009 begannen die Züchter fast flächendeckend mit Impfungen der Saugferkel gegen Circoviren. Man geht davon aus, dass diese Massnahmen die Produktion um weitere 2 % erhöht haben. Die massive Zunahme der Schlachtschweine im Jahr 2010 kann demnach zu einem grossen Teil auf die Professionalisierung der Zuchtbetriebe zurückgeführt werden.

Fazit Zuchtfortschritt und besseres Management bei den Ferkelproduzenten werden die Anzahl verkaufte Mastjager pro Sau und Jahr in der Zukunft weiter in die Höhe treiben. Deshalb führt kein Weg an einer Reduktion des Schweizer Muttersauen-Bestandes vorbei. Eine lineare Reduktion aller Bestände ist sicher nicht die Lösung. Dadurch würde nur die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Mastjager-Produktion geschwächt. Auch in Zukunft werden die Schweineproduzenten in der Schweiz mit zyklischen Schwankungen leben. Auf Perioden mit hohen Preisen folgen solche mit tiefen Preisen. Im Gegensatz zur Bibel, wo nach sieben mageren Jahren wieder sieben fette Jahre folgen, verkürzt sich dieser Zyklus in der Schweinehaltung auf drei bis vier Jahre. 䡵 UFA-REVUE · 12 2010

2007

Ab 2012 werden die Schweine wieder bessere Erträge einbringen

Autor Hans Peter Wolf, Anicom AG, Mitglied der Geschäftsleitung, 9501 Wil. www.anicom.ch

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FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Systematisch zum Ziel BEREITS ÜBER 330 FERKELPRODUZENTEN arbeiten heute mit dem UFA 2000planer, nachdem diese Sauenmanagement-Software 2008 von der UFA lanciert worden war. Einer davon ist Roland Schacher. Auf seinem Betrieb zeigt das systematische Aufschreiben und Auswerten der wichtigen Produktionskennzahlen zusammen mit den daraus eruierten Optimierungsmassnahmen wirtschaftliche Erfolge.

Simone Herzog

Roland Schacher (l.) und UFA-Berater Toni Agner diskutieren die Daten aus dem UFA 2000planer.

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Der Betrieb von Roland Schacher in Rain (LU), wo neben 112 Sauen noch 2000 Legehennen betreut werden, ist arbeitsintensiv. Ein Sauenmanagement-System wie der UFA 2000planer bietet da Unterstützung. Nicht nur zur effizienten Arbeitserledigung, auch zu ertragsmässig messbaren Erfolgen trägt der Sauenplaner bei. So haben die abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr auf dem Betrieb von Roland Schacher innert drei Auswertungsjahren um über 10 % zu- und die Verlusttage pro Wurf um rund 8 % abgenommen.

Die Ampel wacht Hohe Leistungen werden von jungen Herden erbracht, die ein konstantes Durchschnittsalter aufweisen. Dies erfordert zum einen regelmässige Verjüngung, aber auch re-

gelmässige Schlachtung am anderen Ende. Diese Schlachtung oder Selektion sollte nach der aktuellen Leistung der Sau erfolgen. Dazu ist eine objektive Datengrundlage notwendig. Mit dem UFA 2000planer wird jede Sau mit einem Ampelsystem beurteilt. Dieses System berücksichtigt die Leistung der Sau ihrem jeweiligen Alter entsprechend. Dazu wird die Herde in vier Altersklassen unterteilt: Jungsauen, erster bis zweiter Wurf, dritter bis vierter Wurf und alle Sauen, die mehr als vier Würfe hinter sich haben. Die «Ampel» beurteilt die Wurfgrösse und die Anzahl des Umrauschens einer Sau nach Mindestanforderungen für jeden Ampelwert, das heisst jede Ampelfarbe. Steht die Ampel auf Rot wird es höchste Zeit, die Sau zu remontieren.

Produktionsanalyse und Jahresauswertung Die Produktionsanalyse im UFA 2000planer vergleicht drei Zeiträume, beispielsweise drei Halbjahre. So lassen sich Trends erkennen. Wo die Herde steht, zeigt auch der überbetriebliche Vergleich. Dieser wird Ende Jahr von der Auswertungsstelle in Herzogenbuchsee mit der sogenannten Jahresauswertung über alle UFA 2000-Betriebe erstellt. Sie enthält auch die Daten der Mietkunden, sofern sie von den Betrieben zur Verfügung gestellt werden.

Gewusst, wo ansetzen «Die wichtigen Erfolgskennzahlen habe ich mit dem UFA 2000planer gut im Überblick», erklärt Roland Schacher. Auf-

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FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

UFA 2000planer: Selbsterfassen oder Daten einsenden Der UFA 2000planer unterstützt sowohl Ferkelproduktionsbetriebe mit Jungsauenzukauf oder Eigenremontierung als auch Betriebe in der Arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP). Wer den UFA 2000planer mietet, erfasst die Daten laufend am PC oder direkt auf einem Handheld-Gerät im Stall. Unter www.ufa.ch steht eine Testversion des UFA 2000planers zur Verfügung.

Der Vorhang zum Ferkelnest ermöglicht es, das Klima im Ferkelund Sauenbereich individuell zu managen.

en: 20 % Jungsauen, 33 % Sauen mit einem bis zwei Würfen, 36 % Sauen mit drei bis fünf Würfen und 11 % Altsauen ergeben eine ideale Erneuerungsrate von 30 bis 40 %.

Mit gutem Gefühl in die Ferien

Wer die Daten von Hand erfassen will, sendet das Deckregister, wo die Belegungs- und Abgangsmeldungen notiert werden, monatlich an die UFA 2000-Auswertungsstelle (AWS). Nach dem Absetzen eines Wurfes wird das Sauen- beziehungsweise Wurferfassungsblatt ausgefüllt und ebenfalls der AWS zugestellt. Der Betrieb erhält dann eine Wurfliste inklusive Produktionsanalyse mit Kennziffern zum Belegen, Abferkeln, Säugen und Sauenbestand und, vor dem Abferkeln, die neuen Sauenblätter mit der Wurferfassung der betreffenden Gruppe.

grund dieses Herdenmanagement-Programms wisse er, wo ansetzen, um das Betriebsergebnis zu verbessern. Konkret sind etwa in der Abferkelbucht zusätzliche Abweisbügel installiert worden, um das Erdrückrisiko zu reduzieren. Zur gezielten Klimaregulierung hängt am Eingang des Ferkelnestes heute ein Vorhang. Beides hat sich in geringeren Ferkelverlusten ausbezahlt. Dank konsequenter Remontierung stimmt die Altersstruktur unter den Sau-

Mit dem 3-Wochenrhythmus (sieben Gruppen) ist die Ferkelproduktion bei Roland Schacher von der Jungsauen-Bestellung, übers Belegen, Umstallen, Abferkeln, Wurfausgleichen bis hin zur Ablieferung der Mastjager und die Stallreinigung planbar und effizient. Einerseits werden Arbeitsspitzen vermieden, andrerseits «kann ich jeweils mit gutem Gefühl in die Ferien», erklärt Roland Schacher. Für Schweineproduzent und Händler bringt der 3-Wochenrhythmus den Vorteil, dass die Versorgung mit Jungsauen gezielt vorbereitet beziehungsweise optimaler organisiert werden kann.

Eberwahl nach Mästerwünschen Die Mastjager liefert Roland Schacher über die Anicom vorwiegend an einen Mastbetrieb. Der Kontakt zum Handelsmitarbeiter der Anicom, der die Schlachtdaten über www.anicom.ch aktuell abrufen kann, ermöglicht es Roland Schacher, zugunsten des Mästers die richtigen Endprodukteeber auszuwählen. 䡵

UFA-REVUE · 12 2010

Dem Management kommt in der Ferkelproduktion eine besonders hohe Bedeutung zu. Hansueli Christen ist Leiter des Schweineproduktionsprogramms UFA 2000 und weiss, welche Fehler am häufigsten geschehen und wie der Sauenplaner diese vermeiden hilft. In Bezug auf das wirtschaftliche Ergebnis gibt es in der Ferkelproduktion von Betrieb Hansueli Christen zu Betrieb grosse Unterschiede. Was machen sieht einen deutlichen erfolgreiche Betriebe besser? Zusammenhang Hansueli Christen: Die optimale Herdenzwischen «Aufstruktur und tiefe Saugferkelverluste sind schreiben» und entscheidend. Unabhängig der Marktlage wirtschaftlichem müssen 20 % der Muttersauen jeder Erfolg in der FerkelAbsetzgruppe durch Jungsauen ersetzt produktion. werden, damit genügend leistungsfähige Sauen im dritten bis fünften Wurf in der Herde stehen. Zudem müssen die Arbeitsläufe gebündelt werden, beispielsweise mit dem 3-Wochenrhythmus. Durch die richtige Anordnung der Abferkelbucht und vor allem durch eine Top-Lüftung können die Saugferkelverluste reduziert werden. Hohe Leistungen müssen auch erfüttert werden. Dazu ist die Phasenfütterung der Muttersau sowie die Förderung des «Fresstrainings» der Saugferkel mittels Prestarter ein Muss. Aufschreiben und Auswerten von Sauendaten erfordern Zeit. Lohnt sich dieser Aufwand auch für gut laufende Betriebe? Hansueli Christen: Die Betriebe werden immer grösser und arbeiten zum Teil mit Fremdarbeitskräften. Zudem sind die Betriebe oft auf die Ferkelproduktion spezialisiert und erzielen damit ihr Haupteinkommen. Deshalb ist es nicht eine Frage, ob sich dieser Aufwand lohnt. Denn jeder Betrieb hat Verbesserungspotenzial. Um dieses zu identifizieren muss man zuerst wissen, wo der Betrieb überhaupt steht. Dazu sind diese Aufzeichnungen die Basis, um den Betrieb zu analysieren und Massnahmen einzuleiten. Kann der Betriebsleiter aus dem UFA 2000planer auch Rückschlüsse auf seine Zeiteinteilung ziehen? Hansueli Christen: Nein, der UFA 2000planer ist ein Herdenmanagement-System, um die Produktionstechnik zu verbessern. Wir sind aber an der Entwicklung eines Instrumentes, bei dem es um diese Fragestellung geht. Wir wollen für unsere Kunden dieses Tool nächstes Jahr am Markt lancieren.

In Ton und Bild «Der UFA 2000planer liefert mir die Grundlage, um meine Sauenherde wirtschaftlich auf Vordermann bringen zu können», antwortet Roland Schacher, wenn man ihn nach dem Nutzen dieses Herdenmanagement-Programms fragt. Ein neuer Film unter www.ufarevue.ch zeigt, wie die Leistungsdaten der Sauen erfasst und interpretiert werden und inwiefern sich das auszahlt.

Arbeitsabläufe bündeln

Autorin Simone Herzog ist im UFA 2000-Schweineproduktionsprogramm verantwortlich für die Auswertungsstelle und den UFA 2000planer, 3360 Herzogenbuchsee. el m Artik zu diese u e . c h lm fi o e ev Vid .ufar www

Mehr zum UFA 2000planer erfahren Sie über Ihren UFA-Berater oder unter www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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Ein Futter für jede Phase ZUCHTSAUEN bringen immer mehr Ferkel zur Welt und auch die Milchleistungen steigen. Ein zentraler Erfolgsfaktor, um die Muttertiere fit halten zu können, ist die Phasenfütterung. Das zeigen die Erfahrungen mit den UFA-Extrafutter.

Baut eine Sau während der Laktation mehr als 15 % des Gesamtgewichts ab, leiden Gesundheit und Leistung.

Auf UFA-Bühl, dem Forschungsbetrieb der UFA AG, haben die lebend geborenen Ferkel pro Wurf zwischen 1965 und heute um rund 30 % zugenommen (Tabelle). Sauen passen ihre Milchleistung der Wurfgrösse an. Da muss die Nährstoffkonzentration in der Ration mithalten. Sonst steigen die Ferkelverluste überproportional an.

Aufbau von Reserven Während den ersten zwei Dritteln der Trächtigkeit baut die Muttersau Körperreserven wieder auf. Gefragt ist ein energiebetontes Phasenfutter wie UFA 362 Extra oder UFA 450-1 Bio (2.6 kg pro Tag oder je nach Körperkondition). Eine zu starke Gewichtszunahme jedoch kann die Wurfgrösse und Futteraufnahme während der Säugezeit reduzieren und die Leerzeit nach dem Absetzen verlängern. Zudem muss das Galtsauen-Futter einen erhöhten Rohfaser-Gehalt aufweisen, um ein gutes Sättigungsgefühl der Sauen zu gewährleisten.

Ende Trächtigkeit wachsen die Ferkel am stärksten. Deshalb wird ab dem 85. Trächtigkeitstag die Tagesrati-

on um 0.4 kg erhöht. So lässt sich das Geburtsgewicht der Ferkel und damit deren Überlebensrate steigern. Ab dem Einstallen in den Abferkelstall folgt am 109. Trächtigkeitstag der Wechsel auf ein Säugendfutter wie UFA 361 Extra (450-2 Bio). Das höhere Lysin:VES Verhältnis sorgt für eine gute Milchleistung der Muttersau und dadurch hohe Absetzgewichte.

L-Carnitin für mehr Milch Neben unterschiedlichen Energie- und Proteingehalten verfügen Phasenfutter auch über diverse Futterzusätze, welche die Sau in ihrer Situation gerade braucht. So ist im UFA-Extrafutter L-Carnitin enthalten (50 mg/kg), welches zu einer höheren Milchleistung beiträgt. Methionin, Cystin, Biotin und Spurenelemente wie Zink, Kupfer und Selen in organisch gebundener Form sorgen für gute Klauen.

Spezialitäten vor Abferkeln Eine stufenweise Reduktion der Futtermenge auf 2 kg am Abferkeltag sowie der Einsatz von Spezialitäten wie UFA top-pig während der sieben letzten Trächtigkeitstage beugen Verstopfungen vor. Mit 0.5 kg UFA top-pig pro Sau und Tag wird das Energiedefizit während der Säugezeit reduziert, die Verdauung stabilisiert und die ausgewählten Wirkstoffe verbessern die Stressresistenz und Fruchtbarkeit.

Tabelle: Leistungen früher und heute (UFA-Bühl) Lebend geborene Ferkel pro Wurf Ferkelgewicht (kg) 4-Wochen-Absetzgewicht (kg) UFA-REVUE · 12 2010

1965 9.3 1.3 6.9

2009 12.1 1.5 7.5

Relativ (%) 130 115 109

Gleichzeitig ist eine ausreichende Versorgung der Sau mit qualitativ einwandfreiem Wasser sicherzustellen.

Barbara Eichenberger

Futtermenge langsam steigern Nach dem Abferkeln wird das Säugendfutter entsprechend der Verzehrsentwicklung täglich um rund 0.5 kg gesteigert. Basierend auf vier Wochen Säugezeit und 12 Ferkel liegt der tägliche Energiebedarf der Muttersau bei rund 100 MJ VES, was zirka 7 kg Futter (UFA 361 Extra) entspricht. Ein Ferkel mehr oder weniger bedeutet eine Korrektur von 0.4 kg Futter pro Tag. Im Sommer werden drei Fütterungen pro Tag empfohlen, um die Nährstoffaufnahme der Sau zu fördern. Im Gegensatz zur Trächtigkeit eignen sich Sättigungsfutter aufgrund ihrer tiefen Nährstoffdichte während der Säugezeit nicht. Auch Nebenprodukte sind nur beschränkt einsetzbar.

Abrupter Wechsel beim Absetzen Wird am Absetztag nur Wasser verabreicht, begünstigt dies die Auslösung der Brunst. Ansonsten liegt der Energiebedarf vor dem Decken gleich hoch wie für hochtragende Sauen. Eine kurzfristige über dem Bedarf liegende Energieversorgung (Flushing) wirkt sich positiv auf die Trächtigkeitsrate aus.

Fazit Der Nährstoffbedarf der Sau unterscheidet sich in der Trage- und Säugezeit. Phasenfutter, wie sie die UFA anbietet, entsprechen den Bedürfnissen in jeder Situation. Dies bringt nicht nur für die Tiere Vorteile, auch zur Reduktion des Nährstoffausstosses auf dem Betrieb trägt die Phasenfütterung bei. 䡵

Autorin Dr. Barbara Eichenberger, Ressortleiterin technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Für detaillierte Futterkurven zur Sauenfütterung auf Ihrem Betrieb wenden Sie sich an Ihren UFA-Schweinespezialisten. www.ufa.ch

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Brennholzfräse, mit angebautem Holzspalter, guter Zustand, aufgebauter Elektromotor, Keilriemenantrieb, Fr. 700 079 482 36 50 Traktor Hürlimann D60, Jg. 1956, schöner Zustand, Fr. 4500 079 723 61 25 Kt. BE Fütterungscomputer, für Schweine, vollautomatisch, inkl. Silo, Fr. 5000 079 723 61 25 Selbstfuhrladewagen Schilter Nenki LT8, guter Zustand 079 286 64 00 2-Schar-Pflug OTT NS 2000, guter Zustand, Fr. 1450 032 462 23 13 Förderband, mit Knick unten, Länge 4 m; Heuverteiler Aebi TL20, neuwertig, demontiert; Heugebläse Taurus; Tränkebecken Laval, alt, blau 076 325 21 77 2-Schar-Pflug Ott, neue Teile, hydraulisch 076 325 21 77 Erntewagen Pöttinger 2, Jg. 1977, top Zustand; Motormäher 606 + B.E.; Feldspritze Birchmeier, 12 m, neue Pumpe 2009 071 917 12 34 Pflug Ott Permanit 950, 3 Schar, Non Stop, Fr. 5000; Steilförderer Blaser, 12.5 m, mit Zubringerband, Fr. 1500; Tauchsieder, gross, 400 V, Fr. 100 052 653 12 00

2 Brennholzfräsen; Jaucherohre; Leichter 2 Achsbrückenwagen; Traktor Anhänger, für Motormäher Transport 062 963 24 19 Viehanhänger Barthau, ID 2001, Leergewicht 1200 kg, Gesamtgewicht 2000 kg, ab MFK, Länge 2.75 m, Breite 1.35 m, Höhe 1.90 m, mit Plache, Seitenrampe rechts; Roller Honda SCF 100 Lead, ab MFK, Preis verhandelbar 079 708 29 40 Tandem Tieflader, 18 t, 2.55 m x 7.5 m, mit Luft und hydraulischer Bremse, ab MFK, 40 km/h, 80 cm Brückenhöhe; 2-Achs Anhänger Jumbo, blattgefedert, 7.5 x 2.5 m; Tandem Anhänger Jumbo, 7.5 x 2.55 m, luftgefedert, 18 t; Tridem Anhänger, 9.3 x 2.55 m, luftgefedert; Hafe-Pipe, voll Alu, neu, 5 m x 2.55 m x 1.5 m, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 3-Achs Krone Jumbo, 8.6 m x 2.55 m, luftgefedert, ab MFK, 40 km/h; 2 Hackengerät Aufbau Meiller und Marell; 2-Achs Jumbo, 2.55 x 6.4 m, luftgefedert, ab MFK, 40 km/h; 2-Achs Jumbo, luftgefedert, 7 x 2.5 m, ab MFK, 40 km/h; 3-Achs Dreiseitenkipper, 24 t, 8.2 m x 2.55 m x 1.8 m, Aluaufbau mit Rollplane, ab MFK, 40 km/h, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06

Tandem Kipper, 18 t, 40 m3, für Hackschnitzeltransporte, ab MFK, 40 km/h; 3-Achs Jumbo, 2.5 x 8 m, blattgefedert, ab MFK, 40 km/h, 2-Achs Kühlauflieger Kögel, mit Hebebühne; 1-Achs-Auflieger, für Tiertransporte; Tandem Anhänger Jumbo, 6.2 x 2.5 m, blattgefedert, mit Luft und hydraulischer Bremse, ab MFK, 40 km/h, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Tridem Tieflader, mit Rampen, Hiab Kran mit Holzgreifer, hydr. Pumpe und Tank; Tridemanhänger Jumbo, 2.5 x 9.2 m, ab MFK, 40 km/h, 27 t; Tandem Kipper, 18 t, für Bautransporte, ab MFK, 40 km/h; Rüben-Transportanhänger, 24 t, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Tandem Kipper, 20 t, ab MFK, 40 km/h; Tandem Jumbo Wechselbrücken Chassis, 18 t; 2-Achs Jumbo Wechselbrücken Anhänger, mit Breitreifen; Diverse Achsen, 15, 17.5 und 22.5 Zoll bereift; Diverse Wechselbrücken, www.sigg-sh.ch 079 404 87 06 Dezimalwaage Rüsch, 250 kg; Mähmesserschleifmaschine; StrassenhobelSchneepflug, 2 m breit 071 733 14 21 Viehwagen Masson BS 55, 5.5 m x 2.3 m innen, Bereifung 12.5/ 80-15.3, starke ADR Achse, hydr. Bremsen, Seitengatter 3 m, Innenabtrennung, Laderampe klappbar, Seitentüre, 9-jährig, guter Zustand, Fr. 6900 079 420 82 74 oder 044 941 23 02 Kühlraumzelle, elementbauweise, ca. 40 m2, 2.4 m hoch, mit Türe 052 657 19 01 Pneu, 14 ply, neuwertig, 400/60-15.5, passend zu Kipper, Güllenwagen, Mistzetter usw. 052 657 19 01

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Nutzen Sie die Kontaktchancen mit allen Schweizer Landwirten

Stahlträger, H-Profil, 14 cm breit, 210 cm lang 052 657 19 01 Messerschleifapparat, für Mähermesser, Fr. 250; Elektroseilzug Demag, 1.6 t, 18 m Seil, 380 V, mit Fahrwerk, Fr. 500; 2 Break’s 062 893 34 87 Kulturegge Becker, mit Doppelkrümler 3 m; Sternhackgerät Haruwy, für Kart. 052 745 24 32 oder 079 684 47 58 Ladewagen Claas 300 T, mit 12 Messern, guter Zustand 041 493 01 62

NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Futtermischwagen Mutti, guter Zustand, neue Messer, günstig; Frontmähwerk Knüsel, zu Rasant, 1.90 m; Druckfass MFH, 3000 l, top Zustand; Hamsterladewagen +17; Schweissanlage; Kreiselschwader Fella, für Export 079 673 24 71 Räder 505 / 50 x 17; Räder 15.0 / 70 x 18, 12 Ply; Räder, neu, 14.5 / 8 x 18 12 Ply; Räder 11.5 / 80 x 15.3, Vredestein AW, Kreiselegge Falc Fox; Turbozyklon Huber; Dieselpumpe zum Tanken 079 243 75 25 Getreidemischer Unibet Schaad; Getreidesilos Neuero, 18 t Inhalt; Huckepack zu Kreiselegge Falc Fox; Kranbahn für Silofräse 079 243 75 25

Selbstfahrhäcksler New Holland 1900; Wurfgebläse Taurus; Rapsschere Zürn, mechanisch; Rohre, div., von Silofräse Stocker oder Gisi 079 243 75 25 Gewindeschneidesatz M6 - M24, metrisches und Feingewinde 079 622 45 82 Kantholz, ab Fr. 300/m3 079 324 52 25 Elektro-Kettenkran Gis 079 243 75 25 Mähwerk BCS Rotex FC, 2.1 m, mit Aufbereiter, neuwertig, 1 Saison gebraucht 041 493 01 62 Heckstapler, 3-teilig, mit Seitenhub und Silozange, hydr. Oberlenker, einwandfreier Zustand 026 496 12 64 oder 079 765 54 16 Drehmomentschlüssel Walter Scheidt, hydr. Oberlenker; Ersatzteile für Kwerneland 056 284 23 46 Heugebläse Rapid Vulkan, gross, neuer Elektromotor 25 PS 041 493 01 62 2 Heulüfter Stabag, 15 PS, Luftöffnung 50/70 cm und Luftöffnung 85/70 cm, Preis nach Absprache 041 493 01 62 Stahltank, 2000 l, mit Wanne für Dieselöl, Fr. 200 041 493 01 62 Melkmaschinenpumpe, Leistung für 3 Aggregate, 2 Eimermelkaggregate Miele / Westfalia, Preis nach Absprache 041 493 01 62 Teleskopverteiler Stabag, 15 m, ausziehbar, muss selber demontiert werden, Preis nach Absprache 041 493 01 62 Motor Perkins 3.152 079 245 11 39

Fortsetzung Seite 82 12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Wann lohnen sich gehaltreiche Futter? FERKELAUFZUCHT Welches Aufzuchtfutter den Ferkeln am besten verabreicht wird, hängt vom Keimdruck auf dem Betrieb ab. Grundsätzlich kompensiert ein gehaltreiches Futter die Mehrkosten deutlich, wie ein aktueller Versuch auf UFA-Bühl zeigt.

Die Auswahl an Futter, die an Ferkel verabreicht werden können, ist sehr breit. Nicht nur im Energie- und Aminosäurengehalt unterscheiden sich die Futter, auch bezüglich Zusätze wie Säuren, Probiotika, Enzymen und pflanzlichen Zusatzstoffen gibt es allerlei Variationen.

Säuren, Probiotika und Enzyme Säuren haben eine bakterizide und/oder fungizide Wirkung, was sich auf den Magen-Darm-Trakt und damit die Nährstoffverdauung des Ferkels günstig auswirken kann. Unter Probiotika versteht man Mikroorganismen, welche den Anteil erwünschter Keime in der Darmflora erhöht und eine stabile Verdauung unterstützt. Futterenzyme tragen unter an-

derem dazu bei, die Verdaulichkeit von Mineralstoffen und Kohlenhydraten zu verbessern. Damit gelangen weniger unverdaute Nährstoffe in die hinteren Darmabschnitte und die unkontrollierte Entwicklung unerwünschter Keime (Bsp. Coli) wird eingeschränkt. Zu guter Letzt regen pflanzliche Futterzusatzstoffe wie Kräuter, Wurzeln oder Gewürze den Appetit der Tiere an und unterstützen damit die Futteraufnahme.

haltreichem Futter die Mehrkosten durch den höheren Zuwachs mehr als kompensiert werden. Der mittlere Tageszuwachs während der gesamten Versuchsdauer lag um 3 bis 15 % höher und die Futterverwertung war gegenüber dem Vormastfutter 5 bis 12 % besser (Tabelle). Im Vergleich zum Vormastfutter fiel der Deckungsbeitrag mit Ferkelfutter um rund 20 % höher aus.

Der Verzicht auf solche Zusätze

Futter der Keimflora anpassen

muss nicht unbedingt einen Nachteil darstellen. Denn Vitalität, Gesundheit und Aufzuchtleistung der Ferkel hängen neben der Fütterung von weiteren wichtigen Faktoren wie Haltung und Management ab. Zudem steigt der Futterpreis, je mehr Zusatzstoffe eingesetzt werden oder je höher der Nährstoffgehalt liegt. Ist es wirtschaftlich überhaupt interessant, unter normalen Betriebsbedingungen auf ein Ferkelfutter mit ausgewählten Zusätzen und erhöhtem Energie- und Aminosäurengehalt zu setzen? Oder wäre ein billigeres Vormastfutter ausreichend und günstiger?

Auf UFA-Bühl wirkten sich die gehaltreichen Futter positiv aus, weil der Krankheitsdruck im Allgemeinen tief liegt. Aber jeder Betrieb hat seine eigene Keimflora. Entsprechend kann die Wirkung von Futter oder Fütterungsmassnahmen unterschiedlich sein. Bei Tieren mit unstabiler Darmflora stellt ein zu hoher Lysingehalt beispielsweise ein Risikofaktor dar. Nicht für jeden Betrieb und jede Situation ist somit dasselbe Futter geeignet.

Versuchsdurchführung Um diese Frage zu beantworten, wurde auf UFABühl, dem Versuchsbetrieb der UFA in Hendschiken (AG), ein Ferkelversuch durchgeführt. In fünf Durchgängen waren während je vier Wochen total 300 Ferkel im Versuch. Nach dem Absetzen erhielten die Ferkel vom ersten bis fünften Versuchstag Starterfutter UFA 304, danach wurden drei Ferkelfutter und ein Vormastfutter miteinander verglichen. Je nach Keimflora auf einem Betrieb passt ein anderes Ferkelfutter mit seinen Zusätzen. UFA-REVUE · 12 2010

Zuwachs nach Gehalt Die Ergebnisse zeigen, dass beim Einsatz von ge-

Fazit Das Angebot verschieden konzipierter Ferkelfutter, wie sie die UFA im Sortiment führt, ist sinnvoll. Wenn möglich sollte das gehaltreichere Ferkelfutter zum Einsatz kommen. 䡵

Pius Affentranger

Autor Dr. Pius Affentranger, Leiter UFA-Forschung, 3360 Herzogenbuchsee. Mehr zur Ferkelfütterung und das UFASortiment erfahren Sie bei Ihrem UFASchweinespezialist oder unter www.ufa.ch

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Tabelle: Welches Ferkelfutter einsetzen? Vormastfutter Futtereigenschaften Energie (MJ VES/kg) Aminosäuren (g Lysin/kg) Säure Probiotika, Enzyme usw. Leistung Zuwachs relativ Futterverwertung relativ

Ferkelfutter

13.6 11.3 Ja Nein

14 12.7 Ja Nein

100 100

103 95

14 13.1 Ja Ja

13.6 13.9 Ja Ja

111 115 92 88 Quelle: UFA-Bühl 73


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Optimal für ProviandeBezahlungsmaske MIT DEM EINSATZ VON PREMO®-EBERN schneidet die Wirtschaftlichkeit und insbesondere die Fleischigkeit der Endprodukte gegenüber anderen Ebern am besten ab. Dieser Vorteil scheint sich in Zukunft noch zu verstärken.

Daniel Kaufmann

«Premo» steht für eine erfolgreiche Edelschwein-Vaterlinie. Eingesetzt auf «Primera»-Sauen resultieren qualitativ höchststehende Mastferkel.

Die Suisag führt jährlich eine umfassende Analyse über den Stand der Produktionsleistung der Vaterlinien-KB-Eber in der Mastferkelproduktion durch. Insbesondere interessiert die Leistungsentwicklung der verschiedenen zur Mastferkel-Produktion eingesetzten Eberrassen.

Erhebungsmethode Für die Auswertung werden die Eberzuchtwerte aus der Produktionszuchtwert-Schätzung (BLUP-Tiermodell) verwendet. Diese berücksichtigt neben allen Stations- und Feldprüfungsdaten aus dem Herdebuch auch die Daten aus der Endprodukteprüfung (EPP). In der EPP werden die Leistungen der KB-Eber-Nachkommen aus der Produktionsstufe systematisch im Schlachthof und an der Prüfstation erhoben. Die Verwendung der Naturalzuchtwerte (halber Zuchtwert des Ebers) erlaubt eine genaue Schätzung des genetischen Einflusses der Eberrasse auf die Leistung der Schlachttiere. Andere, möglicherweise verzerrende Haltungs-, Fütterungs- und Managementeinflüsse können so korrigiert werden. In die Auswertung

fliessen die Resultate aller EPP-geprüften KB-Eber ein.

Tageszunahmen In der Tabelle ist der geschätzte genetische Einfluss der Rasse (Abweichung vom Premo-Niveau) auf die Leistung der damit erzeugten Mastschweine für Eber mit den Geburtsjahren 2007 und 2008 dargestellt. Die Lebendtageszunahmen (TZS) von Premo-Nachkommen betragen auf den Produktionsbetrieben durchschnittlich 600 g. Jene der Duroc-

Nachkommen weisen zwar leicht höhere Zunahmen auf, schneiden aber bei der Fleischigkeit schlechter ab als die Schlachttiere der übrigen Eberrassen.

Hoher MFA-Zuschlag Der Magerfleischanteil (MFA) von Piétrain-Kreuzungstieren liegt 1.2 % über dem Wert der Premo-Nachkommen, welche im Schnitt 56.7 % MFA betragen. Trotzdem erzielen die Schlachttiere von PremoEbern mit 2.85 Fr. pro Tier gemäss Proviande-Bezahlungsmaske den höchsten MFA-Zuschlag. Wie aus Grafik 1 ersicht-

Tabelle: Einfluss der Eberrasse auf Nachkommenleistung (Schätzwerte) Geburtsjahre Eber 2007 – 2008 Merkmale MTZ FV AwF ImF pH1 H30 pH30 DL TZS MFA MFAEL Premo® 904 2.44 58.00 1.86 6.25 33.79 5.45 4.17 600 56.70 2.85 Duroc + 14 + 0.02 – 0.17 + 0.06 – 0.05 – 1.43 + 0.01 + 0.05 + 11 – 0.42 – 0.40 Piétrain – 24 – 0.02 + 1.73 – 0.23 – 0.06 – 0.43 – 0.01 + 0.71 – 11 + 1.19 – 0.36 Masttageszunahmen (MTZ), Futterverwertung (FV), Anteil wertvolle Fleischstücke (AwF), intramuskulräes Fett (ImF), Tropfsaftverlust (DL), Lebendtageszunahmen (TZS), Magerfleischanteil (MFA), MFA-Erlös (MFAEL) 74

12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Wirtschaftliches Plus Wenn die genetischen Leistungsunterschiede in den Merkmalen Masttageszunahme, Futterverwertung und MFA-Erlös mit dem entsprechenden wirtschaftlichen Gewicht bewertet und aufsummiert werden, erzielt ein Schlachtschwein eines Premo-Ebers einen Mehrerlös von 0.4 Fr. gegenüber einem Nachkommen

Die Mastferkel werden von Martin Herren, Anicom, über einen AFP-Ring (arbeitsteilige Ferkelproduktion) vermittelt. Es handelt sich um Kreuzungen von Premo-Ebern mit PrimeraJungsauen, «mit deren Qualität wir sehr zufrieden sind», wie das Betriebsleiter-Ehepaar erklärt. Allesamt stammen die Mastferkel von einem einzigen Produzenten, was die Palette möglicher Keime minimiert und den Krankheitsdruck gering hält. Die überzeugenden Schlachtresultate bestätigen das Fütterungsregime, das UFA-Schweinespezialist Beat Stucki empfiehlt. Bis die Tiere 45 kg wiegen, erhalten sie UFA 321-4 Vormastfutter zu Schotte. UFA 395 sichert das Mineral- und Wirkstoffangebot und stärkt das Immunsystem während der heiklen Anfangsphase. In der Ausmast kommt UFA 331-4 zum Einsatz. Um den spezifischen Anforderungen weiblicher und männlicher Schweine gerecht werden zu können, trennt Markus Wenger die Geschlechter bei der Ankunft und füttert sie bedarfsspezifisch. Wöchentlich wägt der stämmige Betriebsleiter die Masttiere und passt wenn nötig die Fütterung aufgrund der Tipps von Beat Stucki und der Anicom-Mastauswertungen an. Dank Wägen lässt sich der Verkaufszeitpunkt gezielt wählen. Um gesundheitliche Probleme und Abzüge wegen Leberbeschädigungen zu vermeiden, werden die Schweine in der dritten Mastwoche über fünf Tage entwurmt. Matthias Roggli, UFA-Revue

von Duroc-Ebern. Gegenüber Nachkommen von Piétrain-Ebern beträgt der Mehrerlös gar 0.75 Fr. pro Tier. Bei zusätzlicher Berücksichtigung des Tropfsaftverlustes erhöht sich der Mindererlös mit Piétrain-Ebern auf 3.60 Fr. pro Schlachttier.

Gewichtung der TZS Der Einfluss der Eberrasse auf die Zunahmen der Nachkommen zeigt bei Premo einen leicht positiven Trend (Grafik 2). Mit der schrittweise erhöhten Gewichtung des Merkmals TZS im Zuchtziel sollen künftig noch deutlichere Fortschritte erzielt werden.

MFA steigt Auch der MFA nimmt bei Premo-Ebern ab dem Geburtsjahr 2005 zu. Dieser Trend wird sich weiter verstärken, da seit anfangs 2007 die Fleischigkeit im Zuchtziel für Premo wieder deutlich stärker gewichtet ist. Voll wird sich die höhere Gewichtung erst in der nächstjährigen Auswertung zeigen. Denn die Endprodukte der Eber ab Jahrgang 2008 sind in der aktuellen Analyse nur teilweise berücksichtigt. Der MFA-Zuschlag pro Schlachttier aus Premo-Ebern erhöhte sich seit 2005 durchschnittlich um 32 Rp. pro Jahr. Fazit Mit Premo-Endprodukteebern können Schlachttiere erzeugt werden, die hohe Tageszunahmen haben und eiUFA-REVUE · 12 2010

Markus und Daniela Wenger mit ihren Kindern Lars und Nathalie, welche die Mastferkel besonders mögen.

Grafik 1: Einfluss des Ebers auf Magerfleischanteil 50

Premo® Duroc Piétrain

%

40 30 20 10 0

< 53.5

53.5 – 55.9 56.8 – 58.4* 58.5 – 60.9 Magerfleischanteil, %

> 61.0 *maximaler Zuschlag

Grafik 2: Premo-Einfluss auf Tageszunahmen Masttageszunahe (MTZ) 915 % Lebendtageszunahme (TZS) 910 905 900 895 890 885 880 875 870 2004 2005 2006 2007 Geburtsjahr

ne optimale Fleischigkeit aufweisen. Im Weiteren zeigen Premo-Endprodukte eine gute Fleisch- und Fettqualität mit sehr geringem Tropfsaftverlust. Die Analyse der Entwicklung bei den gekreuzten Endprodukten und in der Herdebuchzucht lassen weitere Leistungssteigerungen erwarten. 䡵

2008

616 612 608 604 600 596 592 588 584 580

TZS, g

Bei der Fleisch- und Fettqualität zeigen die Premo- und Duroc-Endprodukte eher bessere Ergebnisse. Insbesondere der Tropfsaftverlust ist bei diesen Rassen gering und bei Piétrain deutlich höher. Der Gehalt an intramuskulärem Fett liegt bei Piétrain-Nachkommen über 0.2 % tiefer als bei Schlachtschweinen der übrigen Endprodukte-Eberrassen.

2009 hat die Familie Wenger, Süderen (BE), ihren neuen Labelstall für 450 Mastschweine in Betrieb genommen. Auch wenn die Schweinepreise dieses Jahr tief liegen, bereuen Markus und Daniela Wenger den Entscheid keineswegs, den Fokus auf dem 36 ha-Betrieb von der Milch- auf die Schweineproduktion verlegt zu haben. Ihre Zufriedenheit erklärt sich mit den guten Erfahrungen mit Genetik, Fütterung und Haltung. Über 76 % der Tiere von Wengers befanden sich 2010 bisher im Magerfleisch-Zuschlagsbereich. Auch die Schlachtgewichte (über 95 % optimal) und Fettzahlen (keine Abzüge) überzeugen.

Anzahl Schlachttiere

Gute Fleisch- und Fettqualität

Gute Erfahrungen mit Premo-Primera-Mastschweinen

MTZ, g

lich ist, erreichen Premo-Nachkommen den grössten Anteil in der MFA-Klasse mit den maximalen Zuschlägen (56 bis 58.4 % MFA). Es werden auch deutlich weniger Mastschweine von Premo aufgrund zu hoher MFA-Werte mit Abzügen bestraft als bei Nachkommen von Piétrain-Ebern.

Autor Daniel Kaufmann leitet die Feldprüfungen und diverse Projekte im Geschäftsbereich Zucht der Suisag, 6204 Sempach. www.suisag.ch

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Zukauf oder Eigenremontierung? JUNGSAUEN Schlechte Ferkelpreise verlangen von den Mastferkel-Erzeugern noch professioneller zu werden, um ihre Produktionskosten pro Ferkel weiter zu senken. Welche Vorteile bieten hierbei der systematische Zukauf von Jungsauen respektive die eigene Remontierung der Herde?

Gut die Hälfte der Schweizer Mastferkel-Produzenten erneuern ihre Herden durch einen regelmässigen Zukauf von Jungsauen. Die andere Hälfte produziert die Jungsauen selbst und zieht sie auch selbst auf.

Henning Luther

ger als Nachkommen eines Endprodukte-Vaters (z. B. Premo®). Im Ausland werden solche reinrassigen MutterlinieFerkel meist nur zu einem niedrigeren Preis abgenommen. Auch Schweizer Mäster achten zunehmend auf die Genetik ihrer Mastferkel.

Konzentration aufs Wichtigste Durch den systematischen Zukauf von Jungsauen gibt man die «Nebentätigkeit» der Mastferkel-Erzeugung an den vorgelagerten Vermehrer ab. Dadurch spart man zum einen Arbeitszeit, aber vor allem kann man sich noch besser auf das Besamungs- und Abferkelmanagement im eigenen Betrieb konzentrieren. Beides sind in den wachsenden Schweizer Ferkelerzeuger-Betrieben sicher die wichtigsten Argumente für den Zukauf von Jungsauen.

Reine Mutterlinien-Ferkel für Mast weniger geeignet In einem eigenremontierenden Betrieb werden 15 bis 25 % der Sauen mit MutterlinienSperma besamt. Die Ferkel aus diesen Würfen eignen sich für die Mast weni-

Primera-Sauen legen zu In eigenremontierenden Betrieben werden hier zu Lande meist Edelschwein-Sauen verwendet, weil die eigene Erzeugung von Kreuzungssauen kompliziert wäre. Bei den Fremdremontierern werden dagegen meist Kreuzungsjungsauen zugekauft (z. B. Primera®). Erfreulich ist, dass in allen Rassen ein markanter Zuchtfortschritt erreicht wird, aber die Primera-Sauen sind den reinen Edelschwein-Sauen immer stärker überlegen (Grafik). In einem Betrieb mit 100 Primera-Sauen werden derzeit rund 60 Ferkel mehr abgesetzt als mit 100 reinen Edelschwein-Sauen. Durch die wegfallende Jungsauen-Aufzucht könnten in dem Betrieb auf der gleichen Güllefläche etwa zehn Sauen mehr gehalten werden. Dadurch liessen sich jährlich nochmals gut 240 zusätzliche Ferkel absetzen.

Jungsauen-Zukaufs bedeutet dies: Zukauf nur ab einem, immer gleichen ARBetrieb (kein ständiger Wechsel des Lieferbetriebs).

Eingliederung in separatem Stall Die Jungsauen sollten auf dem Betrieb eine mindestens sechswöchige Eingliederung durchlaufen und während den ersten 14 Tagen von der Herde strikt getrennt bleiben. Dazu ist ein separater Eingliederungsstall (z. B. Strohbucht in der Maschinenhalle oder eine Aussenhütte) am besten geeignet. Der Eingliederungsbereich sollte immer am Schluss der Stallarbeiten betreut werden.

Jungsauen sind derzeit günstig Jungsauen zuzukaufen kostet Geld. Durch die niedrigen Mastschweine-

Grafik: Entwicklung abgesetzter Ferkel abgesetzte Ferkel pro Sau/Jahr

25.0 % 24.5 24.0 23.5 23.0 22.5 22.0 21.5

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Primera (ES x SL) Edelschwein (ES) Schweizer Landrasse (SL)

2002

2003

2004

2005 2006 Geburtsjahr

2007

2008

Und das Risiko? Das sanitarische Risiko beim Tierzukauf dürfte für die meisten eigenremontierenden Betriebe der Hauptgrund sein, bisher keine Jungsauen zuzukaufen. Allerdings kaufen auch diese Betriebe meist regelmässig einen Deckeber zu und stallen ihn häufig sogar direkt in den Bestand ein. Stellt der Eber kein Risiko dar? Nichts im Leben ist ohne Risiko, auch kein Tierzukauf. Aber man kann Risiken reduzieren und kalkulierbar machen. Im Fall des 12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE Preise sind Jungsauen derzeit allerdings günstig zu bekommen. Jungsauen professionell selber aufzuziehen, verursacht praktisch die gleichen Kosten. Wollte man F1-Jungsauen selber erzeugen und aufziehen, muss man sogar von einem höheren Aufwand als beim Zukauf von Kreuzungsjungsauen ausgehen. Allerdings stellt bei der Eigenremontierung niemand eine Rechnung aus, so dass diese Kosten weniger auffallen. Aber gerade wenn Arbeitszeit und Güllefläche auf dem Betrieb knapp sind, ist es ökonomisch sehr interessant, diese Nebentätigkeit auszulagern. Denn via optimierte Mastferkel-Produktion verdient man mehr Geld als mit dem Aufziehen von Jungsauen.

Tabelle: Vor- und Nachteile im Überblick Jungsauen-Zukauf + Keine Aufzuchtplätze erforderlich + Keine Anpaarungsplanung erforderlich → Alle Sauen werden mit EndproduktSperma besamt (z.B. Premo®) + Es werden nur Mastferkel geboren → Keine Selektion und Aufzucht geeigneter weiblicher Ferkel → Bessere Mastleistungen beim Mäster (weniger MFA-Ausreisser) + Höhere Leistungen → Immer neueste Genetik → Zukauf von Kreuzungsjungsauen – Sanitarisches Risiko durch Tierzukauf

– Eingliederungsabteil erforderlich

Keine Remontierung in Krisenzeiten? Wie schon in früheren schlechten Jahren wird derzeit auf manchen Betrieben die Remontierung eingestellt oder zumindest reduziert. Kurzfristig lassen sich so sicher einige Kosten senken, aber die Sauenherde überaltert immer mehr. Später müssen dann verstärkt Jungsauen nachgenommen werden und wenn die Ferkelpreise wieder richtig abgehen, fehlen in solchen Herden die leistungsstarken Sauen des dritten bis fünften Wurfs. Ein Verzicht auf die Remontierung in preislichen Krisenzeiten empfiehlt sich daher nur für Betriebe, die in den nächsten zwei Jahren

aus der Produktion aussteigen wollen. Wer weiter Ferkel produzieren will (oder muss), sollte auch jetzt weiter remontieren, um in den Leistungen nicht abzufallen. Ausserdem sind Jungsauen derzeit günstig.

Fazit Wir leben in einer arbeitsteiligen Welt. Auch Bauern kaufen ihre Butter heute im Supermarkt, weil es viel einfacher und billiger ist als die eigene

Eigenremontierung + Kein sanitarisches Risiko durch Zukauf + Kein Eingliederungsstall erforderlich

– Hoher Arbeitszeitaufwand für Paarungsplanung, Sauenaufzucht und Selektionen – Reinrassige Mutterlinienferkel werden an Mäster verkauft (> 50 % Kastrate) – In der Regel keine Kreuzungssauen im Betrieb (niedrigere Leistungen)

Milch selbst zu buttern. So ähnlich ist es mit den Jungsauen. Um vom MastferkelVerkauf leben zu können, muss auch ein Schweizer Betrieb heute mehr Ferkel verkaufen als vor zehn Jahren und in zehn Jahren wird er noch mehr Tiere pro Jahr verkaufen müssen. Der Zukauf von leistungsstärkeren Primera-Jungsauen bei gleichzeitigem Optimieren des eigenen Besamungs- und Abferkelmanagements ist ein Baustein hierzu. 䡵

Auch bei tiefen Ferkelpreisen lohnt sich die Remontierung der Sauenherde.

Autor Dr. Henning Luther ist Zuchtleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Suisag. Kontakt: 寿 0414626514, hlu@suisag.ch Zur optimalen Eingliederung von Jungsauen gibt es unter www.suisag.ch ein Merkblatt, das die wichtigsten Tipps praxisnah zusammenfasst.

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Wie weiter mit der Ferkelkastration? ERST KNAPP EIN JAHR IST ES HER, seit die schmerzfreie Ferkelkastration mit Isofluran-Vollnarkose und Schmerzmittel eingeführt worden ist. Doch die Diskussion über diese Methode bricht nicht ab. Langfristiges Ziel bleibt die Ebermast.

Rund 1.3 Millionen männliche Ferkel werden in der Schweiz pro Jahr kastriert. Seit dem 1. Januar 2010 erfolgt dieser Eingriff, der den Ebergeruch im Fleisch verhindert soll, mit Narkose und Schmerzmittel. Peter Spring von der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL), Zollikofen, kennt die heiklen Punkte der Methode und ist über neue Entwicklungen auf dem Laufenden.

Ebermast als Ziel Wie lange bleibt es nun ruhig rund um die umgesetzten Methoden? Das hängt davon ab, ob die Kastration mit Schmerzausschaltung auf den Betrieben professionell umgesetzt wird. Einen Einfluss haben auch die Entwicklungen im Ausland, wo fleissig nach Alternativen gesucht wird. Grundsätzlich erwarte ich in den zwei nächsten Jahren in der Schweiz keinen Druck, von den gewählten Methoden abzukommen.

Positive Umsetzung UFA-Revue: Wie beurteilen Sie die Umsetzung der schmerzfreien Ferkelkastration nach einem Jahr? Peter Spring: Mit Blick darauf, dass Langzeit-Erfahrungen mit den gewählten Methoden gefehlt hatten, ist die Umsetzung positiv verlaufen. Wir erhalten gute Rückmeldungen aus der Praxis. Wie viele Ferkelproduzenten führen die Narkose selber durch? Rund zwei Drittel. Bei den restlichen, vorwiegend kleineren Betrieben übernimmt der Tierarzt die Durchführung der Narkose. Die Impfung gegen Ebergeruch sowie die Ebermast finden nur auf einer Handvoll Betriebe statt.

Die fünf wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten Bei der schmerzfreien Ferkelkastration muss laut Enzo Fuschini vom Schweinegesundheitsdienst (SGD), der entsprechende Ausbildungskurse mitorganisiert, Folgendem spezielle Beachtung geschenkt werden: • Kopfschmerzen vorbeugen, indem die Lüftung verbessert wird, unter Umständen durch Installation eines Dampfabzuges. • Konsequente Reinigung des Kastrationsgeräts nach jedem Gebrauch. • Das Schmerzmittel ausnahmelos einsetzen. • Den Einsatz von Tierarzneimitteln immer vollständig im Behandlungsjournal eintragen. • Isofluran sicher, das heisst eingeschlossen aufbewahren. 78

Als langfristiges Ziel gilt nach wie vor der Verzicht auf den Kastrationseingriff? Das war ein Konsens im Projekt ProSchwein, bei dem sich die ganze Branche beteiligte. Weil ein Verzicht auf die Kastration neben den positiven Tierschutzaspekten ebenfalls die Effizienz in der Produktion steigern kann, denke auch ich persönlich, dass er das Endziel sein muss. Wir dürfen nicht auf den Lorbeeren ausruhen und müssen am Ball bleiben, was im Ausland und bei den Konsumenten läuft. Allerdings sollte nichts überstürzt werden. Denn die Inhalationsnarkose mit Isofluran erweist sich als gute und vertretbare Lösung. Wo liegen die aktuellen Baustellen? Prioritär muss der Anteil an geruchsbelastetem Fleisch sinken. Mit momentan 5 bis 10 % lässt sich die Eberproduktion nicht wirtschaftlich umsetzen. Die Hoffnungen liegen auf einer züchterischen Reduktion des Ebergeruchs. Weiter muss ein objektives, automatisches Aussortieren von geruchsbelastetem Fleisch im Schlachthof möglich werden. Dann liegt der Ball hauptsächlich bei der Suisag und den Schlachthöfen?

Teilweise ja. Wegen dem hohen Bedarf an Grundlagenforschung ist aber auch eine Beteiligung der öffentlichen Hand nötig. Denn es stehen der Branche keine fertigen Rezepte, welche nur umgesetzt werden müssen, zur Verfügung. Da Anpassungen in der ganzen Produktionskette nötig sein werden, bleibt das Thema eine Herausforderung für die gesamte Branche.

EU sucht weiter Kann die Entwicklung in der EU einmal Druck auf die Schweiz erzeugen? In der EU wird weiter nach der geeigneten Methode gesucht. Umsetzungsfristen sind keine festgelegt. Aber es ist so. Wenn die EU beispielsweise die Ebermast als verbindlich erklärt, könnte dies die Schweiz unter Zugzwang setzen. Vermehrter Druck wäre dann wohl auch vom Tierschutz zu erwarten. Verschiedene Länder streben die Ebermast an. Aber solange sie den Durchbruch nicht schaffen, ist die Inhalationsmethode eine gute Übergangslösung. Ist die Schmerzausschaltung nur in der Schweiz verbindlich vorgeschrieben? In Norwegen wird die Kastration vom Tierarzt unter Lokalanästhesie vorgenommen. Der Termin für ein Kastrationsverbot, welcher auf 2009 festgelegt gewesen war, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. In Holland kastrieren die Produzenten unter CO2-Narkose. In Deutschland und Dänemark wird der Eingriff nach Applikation eines Schmerzmittels vorgenommen. Sowohl die CO2Narkose wie auch das Schmerzmittel sind schlechte Übergangslösungen, helfen aber, den Druck aus der Öffentlichkeit vorerst etwas zu dämpfen. 12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE wann er nicht mehr akzeptiert wird oder sich negativ auf den Markt auswirkt.

Zucht via Vaterlinie Wie ist der Stand bei der Zucht? Suisag, Universität Zürich und SHL haben ein Projekt lanciert, um die züchterischen Möglichkeiten zu beurteilen. Dabei wird eine Leistungsprüfung für Ebergeruch entwickelt. Parallel dazu werden KB-Eber in je eine Gruppe mit hohem und tiefem Risiko für Ebergeruch eingeteilt. Nächstes Jahr werden Nachkommen auf Praxisbetrieben untersucht. Bis Ende 2012 sollen die Daten vorliegen, um zu entscheiden, ob es in der Vaterlinie möglich ist, die Zucht gegen Ebergeruch umzusetzen und wie schnell die Massnahmen greifen.

Peter Spring beurteilt die Inhalationsnarkose mit SchmerzmittelEinsatz als gute Übergangsmethode. Wichtig sei, sie professionell umzusetzen und so dem Wunsch der Öffentlichkeit nach einer tierfreundlichen Produktion entgegenzukommen.

UFA-REVUE · 12 2010

Wie weit sind eigentlich die Holländer? In den Niederlanden, wo vergleichbare Qualitätsparameter wie in der Schweiz gelten, ist ein Projekt in Gang wie wir es mit Pro-Schwein durchführten. Ab dem Jahr 2015 soll ohne Kastration produziert werden. Ursprünglich schienen die Holländer schnell vorwärts zu machen, um mit Ebermast eine bessere Futterverwertung und bessere Magerfleischanteile zu erreichen und so international Marktvorteile zu gewinnen. Neulich häufen sich aber die Anzeichen, dass das Risiko eines Vorprellens auf den internationalen Märkten doch als sehr hoch eingeschätzt wird. Daher wird versucht, die ganze EU mit ins Boot zu nehmen.

duzieren, ist klein. Bezüglich Akzeptanz ergaben sich meines Wissens keine Probleme. Die positiven Äusserungen des Tierschutzes gegenüber der Impfung haben zu einem Meinungsumschwung geführt und die Akzeptanz gestärkt. Heute sind die Einkaufsbedingungen für Naturafarm-Schweine leider zu restriktiv, sodass es für neue Produzenten nicht interessant ist einzusteigen. Die Impfung ist eine elegante Methode, erfordert aber eine grosse Einsatzgenauigkeit.

Objektive Geruchsdetektion

Impfung liegt brach

Gibt es Fortschritte bei der Detektion von geruchsbelastetem Eberfleisch? In der EU laufen verschiedene Projekte. Es wird viel investiert. Aber konkrete Fortschritte sind mir nicht bekannt.

Wie steht es um die Impfung gegen Ebergeruch? In der EU wird sie in der Hinterhand gehalten. Die Anzahl Schweizer Betriebe, welche Naturafarm-Schweine pro-

Warum ist das so schwierig? Zum Ebergeruch tragen viele Faktoren bei. Zudem gibt es keine klare Definition, was Ebergeruch genau ist und ab

Eine vom Kassensturz organisierte Blinddegustation von Ebersalami hat ergeben, dass die Mehrheit der Konsumierenden das Fleisch unkastrierter Schweine gegenüber normalem Fleisch bevorzugt. Das ist nicht überraschend, da die Salami vor allem Fleisch und nicht Fett von geruchsbelasteten Schlachtkörpern enthalten hat. Grundsätzlich wird es in der Ebermast immer geruchsbelastete Tiere geben, welche verarbeitet werden müssen. Darum ist die Kassensturz-Degustation ein wichtiges Puzzle zur Umsetzung der Ebermast. Trotzdem muss der Anteil geruchsbelasteter Tiere sinken, da die Wertschöpfung von teuren Teilstücken in der Wurst zu tief ist. In Ländern wie England oder Spanien wird die Ebermast praktiziert, allerdings mit tieferen Schlachtgewichten. Unsere Qualitätsanforderungen liegen höher als jene in diesen Ländern. Tiefe Schlachtgewichte liefern keine Lösung, weil sie das Ebergeruch-Risiko nur wenig verringern, die Produktionskosten erhöhen und kleine Schlachtkörper in der Schweiz nicht marktkonform sind.

Interview Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Nützliche Tipps rund um die Praxis der schmerzfreien Ferkelkastration finden Sie unter www.svsm.ch/de/Ferkelkastration

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FERKELPRODUKTION NUTZTIERE

Dänemark verliert Exportanteile BEZÜGLICH WACHSTUMSAUSRICHTUNG hat Dänemark im Schweinebereich lange als Vorzeigemodell gegolten. Wegen dem weltweit steigenden Angebot an Schweinefleisch und harter Konkurrenz flachen die dänischen Exporte jetzt allerdings ab. Dennoch kann man von Dänemark einiges lernen.

Schon in den 70er Jahren hatten sich die dänischen Genossenschaften zum Ziel gesetzt, führendes Exportland für Schweinefleisch zu werden. Mit einem Anteil von fast 20 % an den weltweiten Exporten wurde die Niederlande im Jahr 1995 als Nummer 1 abgelöst.

Nachdem die Bodenpreise ab 2005 in Dänemark wegen der Rohstoffknappheit in die Höhe geschnellt waren, folgte 2008 der Absturz mit der Wirtschaftskrise. Viele Landwirte hatten mit Blick auf die steigenden Bodenwerte zu hohe Kredite aufgenommen. Innerhalb eines

einzigen Jahres gingen die Schweinebestände um 1 Mio. auf 12.7 Mio. zurück, während die Anzahl Betriebe auf 6000 sank (1990: 30 000).

Bedeutende Nachteile dänischer Schweineproduzenten gegenüber Di-

Konsequente Marktausrichtung Zum dänischen Erfolg trugen folgende «Rezepte» bei: • Kundenspezifische Belieferung der Importländer mit qualitativ guten Teilstücken. • Geschlossene Produktionsketten von der Zucht bis zur Vermarktung mit vertraglichen Bindungen. • Beschränkung auf drei Rassen, einheitliche Qualitätsziele und dadurch schneller Zuchtfortschritt. Betriebe mit über 30 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr gehören zur Normalität. • Hohes Hygieneniveau dank gezieltem Management, Einteilung der Betriebe nach Gesundheitsstufen und geographisch idealer Lage (von Meer umgeben, fast keine Wildschweine).

Über 500 Sauen Um sich auf dem Weltmarkt behaupten zu können, mussten die Preise tief angesetzt werden, womit ein einschneidender Strukturwandel einherging. Mittlerweile entfallen über 80 % aller Schlachtungen auf die Genossenschaft Danish Crown. In deren grösstem Schlachtbetrieb werden stündlich 1200 Schweine geschlachtet und gut 60 % der Sauen stehen auf Betrieben mit über 500 Tieren.

Zu hohe Verschuldung Rasantes Wachstum beinhaltet auch Risiken. 80

12 2010 · UFA-REVUE


FERKELPRODUKTION NUTZTIERE rektkonkurrenten in Deutschland sind unter anderem: • Höhere Schlachtkosten, vor allem wegen höherem Lohnniveau. • Hohe Erbschaftssteuern und damit verbunden höhere Übernahmepreise für Landwirtschaftsbetriebe. • Mangelnde Investitionsförderung. • Das bevölkerungsseitig kritisch beurteilte Wachstum im Schweinesektor

hat zu hürdereichen Baubewilligungsverfahren sowie strengeren Tierschutzvorschriften (u.a. planbefestigte Liegebereiche) geführt.

USA und Brasilien im Vormarsch Der steigende Bedarf an Schweinefleisch in China, Russland und anderen Schwellenländern scheint in Zukunft vor allem von den USA und Brasilien ge-

deckt zu werden, prognostizieren Studien. Wegen den tiefen Preisen für Schlachtschweine (rund 1.80 Fr./kg) liefern immer mehr dänische Züchter ihre Ferkel an deutsche Mäster. Diese Entwicklung macht es für die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe in Dänemark schwierig, ihre Strukturen noch besser auszulasten und Kosten zu senken.

Lösungsansätze Einen

Wettbewerbsvorteil für den Export von Ferkeln erhoffen sich die Dänen, weil sie mehrheitlich bereits von Wartesauen- auf Gruppenhaltung umgestellt haben. Die Gruppenhaltung tragender Sauen ist in der EU ab 2013 vorgeschrieben, wobei verschiedentlich noch mit verlängerten Übergangsfristen geliebäugelt wird. Im Zuge dieser neuen Anforderungen rechnen Marktbeobachter damit, dass insbesondere in Süddeutschland viele Ferkelproduzenten auf Mast umsteigen. Neue Möglichkeiten bietet das dänische Landwirtschaftsgesetz. Wenn die Gülle zu Biogas oder -brennstoff verwertet werden kann, spielen Obergrenzen für Tierzahlen und die Flächenbindung keine Rolle mehr.

Fazit Das Beispiel von Dänemark zeigt, wie sich eine konsequente Wachstumsstrategie auswirken kann. Hut ab vor der dänischen Schweinebranche und speziell den -produzenten, wie sie sich auf die Marktbedürfnisse ausrichten und viel wagen. Auch die züchterischen Resultate imponieren. Doch eine hohe Abhängigkeit vom Export ist bei einem «ersetzbaren» Produkt wie Schweinefleisch risikoreich. Demgegenüber steht eine diversifizierte Tierproduktionsstrategie, die vorab die Nachfrage im Inland zu befriedigen sucht, bei der Bevölkerung wohl besser ankommt, aber strukturell kaum so effizient sein kann. 䡵

Als Exporteure hinzugewonnen haben die USA, Kanada und neulich auch Deutschland. UFA-REVUE · 12 2010

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Als Grundlage für diesen Artikel dienten eine Studie der Universität Vechta zur dänischen Schweineproduktion sowie Vorträge der Landesanstalt für Schweinezucht Boxberg.

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2942 Alle 2800 Delémont 1564 Domdidier 1470 Estavayer-le-Lac 3360 Herzogenbuchsee 3232 Ins 1733 Treyvaux

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Entmistungsanlagen

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TIERHALTUNG

BURGMER Geflügelzucht AG 8570 Weinfelden 071 622 15 22, www.burgmer-ag.ch

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KURZMELDUNGEN

The fabulous Landfrauen-Chor aus Schaffhausen Nun haben fast alle kantonalen Bäuerinnen- und Landfrauenorganisationen ein Kochbuch in der Buchreihe «Landfrauen kochen» vorgelegt. Meistens stecken über zwei Jahre Arbeit dahinter, angefangen damit, dass die Bäuerinnen Rezepte sammeln. Diese Rezepte werden nachgekocht und auf eine kulinarische Schreibweise standardisiert. Offiziell gewürdigt wird dieser Einsatz jeweils an einer Buchvernissage. Die Schaffhauser Landfrauen liessen sich für ihre Buchvernissage «Schaffhauser Landfrauen kochen» etwas Besonderes einfallen: So schlossen sich 35 Landfrauen zu einem Chor zusammen. Für die Leitung des Chors wurde die erfahrene Chorleiterin Vreni Winzeler gewonnen. Sie textete, komponierte, arrangierte und probte mit den Landfrauen. He-

rausgekommen sind nach nur wenigen Wochen Proben, Lieder zum Schmunzeln und eine Performance (Bild), die das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Anbei eine Kostprobe aus dem Liebeslied an eine Zwiebel mit dem sinnigen Titel «Träne i de Auge»:

Nid der George Clooney, nid der Robert Redford, nicht Philipp Maloney, auch nicht Johnny Depp und schon gar nicht Kevin Spacey, bringt mich so zum weine, wie du! Du, mini Liebi, mini Erfüllig, du mini Sehnsucht und du miis Glück! ... du Bölle (Zwiebel) g’hörscht mir.

Übergewicht

Frauen und Männer

Prozentual gesehen kommt Übergewicht in der Landwirtschaft häufiger vor als in der übrigen Bevölkerung. Auch sind Männer generell übergewichtiger als Frauen. Bäuerinnen trinken weniger Alkohol und rauchen weniger als die Frauen anderer Branchen. Landwirte gehen heute häufiger als früher zum Arzt und konsumierten mehr Schmerzmittel. Agrarbericht 2010

Frauen kennen sich besser mit Gartenpflanzen aus, Männer hingegen mehr mit Futtergräsern und Holz. Der aktuelle Gartenbrief des Botanischen Gartens der Universität Zürich widmet sich der Wahrnehmung von Pflanzen durch Frauen und Männer, wobei 60 Personen aus dem Napfgebiet befragt wurden. Frauen zählten durchschnittlich rund doppelt so viele Gartenpflanzen auf wie Männer.

und für 2010 werden es wahrscheinlich über 100 sein. Auch die Schweizer BT-Bäuerinnen sind dabei fleissig am Wichteln.

Blumen und Pferde www.greencare.ch informiert über Projekte, Weiterbildungsmöglichkeiten und Angebote über Naturerlebnisse, Betreuung auf dem Bauernhof, Entspannung, Wellness und Gesundheitsförderung. Neben praktischen Informationen sind auch wissenschaftliche Ergebnisse aufgeschaltet.

UFA-REVUE · 12 2010

Adventszeit ist Wichtelzeit. Die meisten kennen Wichteln noch von ihrer Schulzeit. Dieser sympathische Brauch nimmt auch der virtuelle Bäuerinnentreff (www.baeuerinnentreff.de) auf. Die Auslosung und Koordination hat die BT-Moderatorin Martina Brinkmann übernommen. Die kleinen Geschenk werden am 4. Advent gemeinsam ausgepackt, fotografiert und im InternetForum kommentiert. 2008 wurde das erste Mal gewichtelt mit 72 Teilnehmern, 2009 waren es schon 85

Generationenwechsel Seit der Gründung vor 17 Jahren amteten Pfarrer Ueli Tobler aus Müntschemier und Bäuerin Hildegard Bürgi aus Schindellegi als Präsident und Vizepräsidentin des bäuerlichen Sorgentelefons. Als ihre Nachfolger wurden Pfarrer Lukas Schwyn aus Signau (BE) und die Bäuerin Martha Niederberger aus Oberarth (SZ) gewählt. 041 820 02 15, bedient am Montagvormittag und Donnerstagabend.

LANDLEBEN

Zu gewinnen: Landfrauen-DVD Die UFA-Revue verlost zehn, der soeben neu erschienenen DVD « SF bi de Lüt – Landfrauenküche»Staffel. Auch 2010 liessen sich sieben Landfrauen in die Kochtöpfe gucken. Eine nach der anderen trat an, um die sechs Mitbewerberinnen kulinarisch und stimmungsmässig zu übertrumpfen. Die DVD enthält alle sieben Folgen mit den Gastgeberinnen Brigitte Bürgi, Lotti Baumann, Yvonne Bischof, Barbara Huber, Esthi Derungs, Brigitta Knörr und Maja Gisler sowie die Finalsendung aus Osterfingen. Schreiben Sie uns eine SMS (90 Rp) mit: KFL DVD Name Adresse an 9292 und nehmen Sie an der Verlosung teil. Einsendeschluss ist der 16. Dezember 2010. Auch die DVD der früheren Jahre sind erhältlich, siehe Seite 93.

Verlosung 11/2010 Berner und Schaffhauser Küche im Doppelpack haben gewonnen: Marlies Lanz aus Uetendorf, Edith Hirschi aus Dürrenroth, Rita Huber aus Attighausen, Luzia Wirz aus Zuben und Vreni Wernli aus Schalchen. Die beiden neuen Kochbücher «Berner Landfrauenküche» (29 Fr.) und «Schaffhauser Landfrauen kochen» (27 Fr.) sind erhältlich bei der Redaktion Landfrauenkochen, Staatsstrasse 159, 3626 Hünibach, 033 243 00 77

Schweizer Käse Das ultimative Buch über den Schweizer Käse stammt von Dominik Flammer und Fabian Scheffold. Ausgezeichnet an der Frankfurter Buchmesse führt das Buch «Schweizer Käse» zum kulinarischen Hochgenuss. Erhältlich im Buchhandel zum Preis von 98 Franken.

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LANDLEBEN

Moderne Väter auf dem Land DEM GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL sind auch Bauernfamilien ausgesetzt. Besonders gefordert sind dabei die Männer. Bauern müssen ihre Rolle als Vater und Ehemann neu besetzen. Eine gute Paarbeziehung ist dabei der beste Garant für eine gute Vater-Kind-Beziehung.

Hans Goldbrunner

Ohne Zweifel sind tradierte Männlichkeitsideale nicht mehr ausreichend, um heutzutage die Rolle des Mannes in Familie und Gesellschaft auszufüllen. Neben der Emanzipation der Frauen, die heute mehr Gleichberechtigung einfordern als früher und dabei nicht selten schwer erfüllbare Ansprüche an ihre Partner stellen, sind es vor allem wirtschaftliche Umbrüche, die ein Ausruhen in hergebrachten Verhaltensmustern unmöglich machen. Diese Entwicklungen fordern Männer zu weitreichenden Umstellungen heraus. Das gilt in besonderem Masse für Bauern, die auf mehreren Ebenen einem Modernisierungsdruck ausgesetzt sind.

eine intensive Bindung zum Kind aufbauen und die elterlichen Aufgaben partnerschaftlich mit den Müttern teilen. Dabei wird stillschweigend davon ausgegangen, dass Väter in früheren Zeiten sich zu wenig um ihre Kinder gekümmert haben und sich auf autoritative Anordnungen und Sanktionen beschränkten. Zahllose Ratgeber in den Medien wie auch im näheren Umfeld geben ernst gemeinte, aber auch ironische Tipps, was moderne Väter zu tun und zu lassen haben. Das hat jedoch die Kehrseite, dass Männer innerlich verunsichert werden und dabei nicht selten den Zugang zu ihren spontanen väterlichen Impulsen verlieren.

Ansprüche allenthalben Bauern

In Wirklichkeit ist die Rolle des

sind konfrontiert mit dem technischen Fortschritt, Agrarkrisen und Einkommenseinbussen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite haben, oft von der Öffentlichkeit propagiert, auch Partnerinnen und Kinder Vorstellungen über die Rolle des Mannes in der Familie. Von Männern wird ein hohes Mass an Flexibilität und Anpassung erwartet, dem sie zwar gerecht zu werden suchen, was sie aber nicht selten überfordert. Anzeichen dafür, dass die Grenzen ihrer Umstellungsfähigkeit überschritten werden, sind Desorientierung, Resignation und Ausgebranntsein, aber auch Alkoholprobleme, steigende Scheidungsund Selbstmordraten, die häufig innerhalb und ausserhalb der Familie geheim gehalten werden.

Vaters von Ambivalenz, von zwiespältigen und wechselnden Gefühlen gekennzeichnet. Das zeigt sich am auffälligsten in dem Schwanken zwischen emotionaler Nähe und Distanz innerhalb der Dreiecksbeziehung zu Kind und Mutter. Der spontane Wunsch nach Nähe zum Kind wird etwa in der Schwan-

Die Väterrolle wird gegenwärtig vor allem in den Medien thematisiert. Von «neuen» Vätern wird erwartet, dass sie von Beginn der Schwangerschaft an 84

Vater-Kind-Beziehung Väter haben mehr Einflussmöglichkeiten und damit auch Verantwortung gegenüber ihren Kindern als ihnen zunächst bewusst ist und auch als traditionelle oder moderne Klischeevorstellungen suggerieren. Dabei handelt es sich um unmittelbar sichtbare, aber auch häufig subtile und erst im Laufe des Lebens feststellbare Wirkungen. Diese Wirkung potenziert sich, wenn sie von einer elterlichen Partnerbeziehung getragen wird, die den Kindern das Gefühl gibt, dass sich die Eltern gegenseitig unterstützen und ergänzen.

gerschaft und nach der Geburt gebremst, da die Mutter aus rein biologischen Gründen näher am Kind ist, was in unserer Gesellschaft durch die intensive Forcierung der Mutter-Kind-Achse noch gesteigert wird.

Instabile Dreieckbeziehung Aus einer intimen Zweierbeziehung der Partnerschaft wird eine instabile Dreierbeziehung, in der unerwartete Enttäuschungen erlitten werden und verarbeitet werden müssen. Der Vater ist vielfach dazu verurteilt, die zweite Geige zu spielen. Das heisst jedoch nicht, dass er überflüssig ist. Das Gefühl der vorübergehenden Entbehrlichkeit muss von verantwortungsvollen Vätern ausgehalten werden, ohne sich in andere Aktivitäten oder Beziehungen zu flüchten. Wenn sie die Distanz akzeptieren, können sie Mutter und Kind unterstützen, wenn beide Seiten infolge der engen Bindung in eine einseitige Sackgasse zu geraten drohen. Entgegen dem verbreiteten Irrtum, dass der grössere Abstand zum Kind den Vater überflüssig mache, ist zu betonen, dass die Distanz heute eine wichtige Funktion erhält, indem sie die Mutter-Kind-Bindung in einem umfassenderen Zusammenhang einordnet und dadurch einen wichtigen Beitrag zu ihrer Öffnung leistet. Starke Nähe kann zu Distanzlosigkeit und dem Gefühl ausgesogen zu werden führen, wenn sie nicht durch den Vater als Dritten im Bunde aufgefangen, zuweilen aber auch korrigiert wird. Moderne Bauernfamilien sind an dieser Stelle besonders gefährdet. Die hohe Arbeitsbelastung auf dem Betrieb kann dazu beitragen, dass sich der 12 2010 · UFA-REVUE


LANDLEBEN Landwirt und Vater noch stärker in die Arbeit auf dem Betrieb stürzt, um der Mutter Freiräume für das Kind zu ermöglichen. Als vorübergehendes Beziehungsarrangement ist dies normal, wenn es jedoch zu einem Dauerzustand wird, führt dies zu Problemen. Beide Seiten fühlen sich im Stich gelassen, die Mutter vermisst ihren Mann als engagierten Vater, und der Vater vermisst nach einiger Zeit wieder ein stärkeres Engagement der Frau als Mitarbeiterin im Betrieb. Gerade die moderne Väterbewegung hat gezeigt, wie früh Väter bereits initiativ werden können, wenn die Eltern nicht auf starre traditionelle Rollenbilder fixiert sind, sondern sich als gleichwertige Partner gegenseitig akzeptieren. Die Stunde des Vaters schlägt in der Regel, wenn sich das Kind für seine Umgebung interessiert und sein Bewegungsdrang zunimmt. Auch die Bedeutung für die geistige und sprachliche Entwicklung des Kindes wird zunehmend erkannt. Viele kindliche Bedürfnisse werden zwar von der Mutter abgedeckt, aber wenn der Vater zur Stelle ist, erlebt das Kind die väterlichen Reaktionen als Alternative, welche die familiäre Dreierbeziehung insgesamt bereichert, da individuelle Grenzen relativiert werden. Der Druck, als Mutter oder Vater perfekt sein zu müssen, der viele junge Eltern heute belastet, verliert an Bedeu-

UFA-REVUE · 122010

tung. Es reicht völlig aus, als Mutter oder Vater «hinreichend gut» zu sein und auch Fehler machen zu dürfen, da für Ausgleich gesorgt ist.

Modell für Männlichkeit Aufmerksamkeit verdient die Rolle als Modell für Männlichkeit, und zwar nicht nur für Jungen, sondern ebenso für Mädchen. Wegen der Intensität der Bindung und der Abhängigkeit des Kindes von den Eltern haben diese einen besonderen Einfluss als Modelle der geschlechtlichen Identität. Ihre Wirkung wird jedoch erst in späteren Entwicklungsstadien sichtbar, besonders wenn Berufs- und Partnerwahl anstehen. In einer pluralistischen und in ständigem Wandel begriffenen Gesellschaft scheint sich die Rolle der elterlichen Vorbilder zwar abzuschwächen, da Kinder mit unzähligen ausserfamiliären Modellen konfrontiert werden und viele Wahlmöglichkeiten haben. Dennoch sind die elterlichen Vorbilder die nächsten und nachhaltigsten, von denen Kinder nie

völlig loskommen. Dazu kommt, dass im ersten Lebensjahrzehnt immer noch ein ausgesprochener Mangel an erwachsenen männlichen Vorbildern herrscht, was sich mit Blick auf die Geschlechterverteilung von Pädagogen in Kindergarten und Schule leicht feststellen lässt. Die Auseinandersetzung mit der geschlechtlichen Identität des Vaters stellt heute eine Art Dreh- und Angelpunkt für die Ausbildung der eigenen Identität von Kindern dar. Der Spielraum schwankt dabei zwischen starrer Identifikation, totaler Abkehr und kritischer Auswahl an männlichen Merkmalen. Kinder spüren intuitiv, ob sie von der Mutter die Erlaubnis haben, sich dem Vater zuzuwenden oder ob es ihr Kummer bereitet, wenn sie ihr den Rücken kehren, was natürlich umgekehrt auch für die Beziehung zur Mutter gilt. Eine hinreichend gute Partnerbeziehung ist die beste Garantie für eine hinreichend gute Vater-Kind-Beziehung. 䡵

Autor Hans Goldbrunner ist emeritierter Professor für Psychologie, Familientherapeut und Supervisor in Ratingen/D. Er war lange Jahre im Vorstand der bäuerlichen Familienberatungsstellen in Deutschland. Kontakt: hgoldbrunner@arcor.de

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BÄUERINNEN KOCHEN LANDLEBEN

Lebkuchen für gross und klein DAS WEIHNACHTLICHE DESSERTBUFFET wird Jolanda Roth mit Lebkuchen, Parfait und einem feinen Tiramisu bestücken. Alles lässt sich lange vorher zubereiten, so gibt es keinen Stress in letzter Minute.

Lebkuchen 1150 g Mehl 450 g Zucker 50 g Lebkuchengewürz 1.5 Eier 2.5 dl Rahm 350 g Melasse oder Honig 30 g Triebsalz fein 2.5 dl lauwarme Milch Die trockenen Zutaten gut mischen. Eier, Rahm, flüssi-

Jolanda Roth schneidet aus Papier einen Weihnachtsstern, den sie auf den Kaffeeglace-Cake legt, dann wird sie Schoggistreusel darüber streuen.

Backen ist ihr Hobby Die Bäuerin Jolanda Roth (31) lebt mit ihrem Mann Dieter und den drei Kindern (Ilena 7, Levin 5, Alessia 10 Monate) in Ried bei Kerzers (FR). Ursprünglich lernte sie Koch und Diätkoch und schloss 2008 die Ausbildung als Bäuerin mit Fachausweis ab. Wochentags ist der Mittagstisch immer voll besetzt. Dann kocht die Bäuerin, für Mann und Kinder, für ihre Eltern und Tageskinder. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt: frisch und saisongerecht. Selbstgemachte und währschafte Kost, wie es schon die Grossmutter kochte. Am Sonntag isst die Familie für sich, dann sei das Menü manchmal ein bisschen exotischer. Leidenschaft und Hobby von Jolanda Roth ist das Backen, wobei auch Traditionen gepflegt werden, denn mitten im Dorf steht ein Ofenhaus. Dort hat die Bäuerin, wie alle andern Bewohner von Ried, ein BackRecht. Alle zwei Monate backt sie zusammen mit einer Freundin über 30 kg Brot. Das braucht Zeit und Voraussicht: Der erste Akt beginnt im Winter, dann werden Holzwedelen (Reisigbündel) gemacht und zwei Jahre lang gelagert. Am Backtag selbst wird früh am Morgen der Teig hergestellt. Am Nachmittag wird der Ofen ca. während einer Stunde durch die Wedelen beheizt. Ist alles runtergebrannt, wird die Glut ausgeräumt und als erstes Kuchen gebacken, zum Beispiel Speckkuchen. So lässt sich testen, wie heiss der Ofen ist. Erst dann kommt das Brot an die Reihe. Der Aufwand lohnt sich, das Holzofenbrot schmeckt unvergleichlich und bleibt lange frisch und knusprig.

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gen Honig oder Melasse und die Hälfte der Milch zugeben und kurz kneten. Den Rest der lauwarmen Milch mit dem Triebsalz mischen und unter den Teig kneten. Den Teig mindestens zwei bis drei Tage ruhen lassen (höchstens sieben Tage). Der Teig kann zwei- bis dreimal gewallt und geknetet werden. Den Teig ½ cm dick auswallen. Formen ausstechen oder Quadrate schneiden und auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech legen. Mit roher Milch anstreichen und auf mittlerer Rille bei 220 °C sechs bis acht Minuten backen. Nochmals mit Milch bestreichen und verzieren.

WeihnachtsTiramisu 3 Eigelb 3 Esslöffel Zucker 1 Päckli Vanillezucker 500 g Mascarpone 3 Eiweiss 0.5 l Rotwein 2 Zimtstangen 2 Nelken 3oo g Lebkuchen Kakaopulver zum Bestreuen Eigelb, Zucker, Vanillezucker und Mascarpone mischen und zu einer glatten Creme rühren. Eiweiss steif schlagen und unter die Masse ziehen. Rotwein und Gewürze aufkochen, um die Hälfte reduzieren lassen und abkühlen. Lebkuchen in Streifen schneiden und im erkaltetem Glühwein tränken. Abwechselnd getränkter Lebkuchen und Creme in eine Form schichten. Mit einer Schicht Creme abschliessen. Mehrere Stunden im Kühlschrank kühl stellen. Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestäuben.

Kaffeeglace-Cake 4 dl Vollrahm 2 Esslöffel Nescafé 2 Eier 200 g Puderzucker 4 – 6 Meringue Schoggipulver und Schoggistreusel Nescafé in wenig heissem Wasser auflösen und abkühlen. Rahm steif schlagen und kühl stellen. Eiweiss und Eigelb trennen. Eiweiss steif schlagen und unter den geschlagenen Rahm mischen. Eigelb gut schaumig rühren. Puderzucker langsam zugeben und mit dem kalten Kaffee mischen. Diese Masse unter den Rahm ziehen. Eine Cakeform mit Klarsichtfollie auslegen. Die Hälfte der Meringue mit der Hand zerdrücken und auf den Boden der Cakeform verteilen. Masse hineingiessen. Die restlichen Meringues mit der Hand zerdrücken und auf der Masse verteilen. Schoggipulver mit dem Sieb drüber streuen und Schoggistreusel drüber geben. Vor dem Servieren den Cake aus der Form nehmen und auf der Cakeplatte zehn Minuten auftauen lassen. 䡵 Lebkuchen verzieren ist etwas für Kinderhände, das machen alle gerne.

12 2010 · UFA-REVUE


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Mystischer Adventszauber SYMBOLPFLANZEN Kraftstrotzende, immergrüne Blätter, porzellanzarte Blüten und hübsche, knallrote Beeren haben im Advent ihren grandiosen Auftritt. Nach tief verwurzeltem Brauch sollen sie Unheil abwenden. Auf jeden Fall erfreuen sie die Menschen in der vegetationsarmen Jahreszeit.

Was wären die langen frostigen Nächte ohne Licht? Kaum auszuhalten! Kein Wunder, versuchten unsere Ahnen, die beklemmende Dunkelheit zu besiegen. Sie glaubten an die allgegenwärtige Macht im-

mergrüner Pflanzen. Nadelgehölze, Stechpalme, Efeu, Eibe oder Wacholder sollten sie beschützen. Wer «auf keinen grünen Zweig kommt», hat es verpasst, Unheil von Haus und Hof abzuwenden.

Sagenumwobene

Klassiker im Advent: die Stechpalme. Bild: Daniela Back/pixelio.de

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Winterdekorationen für Balkon, Fenstersims und Hauseingang: Immergrüne Zweige, Misteln, Samenstände und Trockenblumen in Gefässe mit Erde stecken und mit hübschen Bändern und Beiwerk schmücken. • Immergrüne Gehölze an frostfreien Tagen giessen: Trockenheit schadet ihnen viel mehr als frostige Temperaturen! • Für die Vermehrung und Veredelung Steckhölzer und Edelreiser schneiden und in feuchtem Sand an einem frostfreien Platz einschlagen. • Gegen allfälligen Schneedruck hohen Rosen- und Federkohl an Stäben hochbinden. • Gartengeräte reinigen und gegen Rost einölen; Rasenmäher warten und Messer schleifen (lassen).

UFA-REVUE · 12 2010

Mistel Die mystische Kultpflanze der Kelten ist ein Friedenssymbol. Unter ihren Büscheln, die als Halbschmarotzer auf den Bäumen sitzen, versöhnten sich Feinde mit einem Kuss. Diesen Brauch pflegen die Briten bis heute. Sie hängen Mistelzweige mit den perlfarbenen Beeren über die Haustüre. Wer sich darunter begegnet, darf sich küssen. Auch vor dem Fenster oder auf dem Balkon ist ein Mistelbusch eine wunderschöne Dekoration. Im Freien hält seine Pracht mindestens bis die ersten Schneeglöcklein blühen. Sattgrüne Blätter und scharlachrote Beeren, die im Spätherbst reifen, sind Markenzeichen der Stechpalme. Ihre klassischen Adventfarben sind Sinnbild für Hoffnung und Liebe. Das ausgesprochen harte Holz hat dem Gehölz den Ruf der Unsterblichkeit eingetragen. Doch das trügt: Blätter und Beeren der Stechpalme sind giftig! Das gilt auch für die anspruchslose Eibe, mit Ausnahme des Samenmantels der roten Beeren.

tike kurierten Griechen mit Christrosen den Wahnsinn. «Joshua»-Christrosen entfalten ihren Blütenzauber an einem hellen, möglichst kühlen Platz im Zimmer. Alle anderen Sorten möchten lieber im Freien stehen. Sie schmücken Fenstersimse, Balkon und Terrasse. Auspflanzen kann man Christrosen, wenn der Boden nicht gefroren ist. Sie lieben einen eher schattigen Platz und kalkhaltigen Boden. Lässt man sie ungestört, so blühen sie jedes Jahr üppiger. 䡵

Edith Beckmann

Winterwunder: Christrosen blühen pünktlich im Advent. Bild: Dieter Schütz/pixelio.de

Blüten zum Winterbeginn Eine Pflanze, die so verwegen ist, ausgerechnet während der kalten Jahreszeit ihre porzellanzarten Blüten zu öffnen, ist suspekt. Deshalb galten Christrosen (Helleborus niger) als Hexenkraut. In der An-

Zauberpflanze: Die Beeren der Mistel reifen zum Winterbeginn. Bild: Maria Lanznaster/pixelio.de

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Silofräse Huber; Ballenzange Altec Typ M12G oder MC4; Räder oder Pneu, 9.5 x 36, mit wenig oder kein Profil 079 243 75 25 Frontlader Fundament Alö für XT Hürlimann Traktor; Grasband; Distanzringe Schaad, 42 Zoll 079 243 75 25 Kunstoffsilo, ab 110 m3, Ø 3.5 m; Schleppschlauch für Güllenfass 079 243 75 25 Gummiförderband 078 910 87 39 Wedelebock, aus Holz oder Metall, auch defekt; Motorrad, 2 Gang, Sakhs-Rice etc. 079 279 06 71 Walzenanhänger, in Frontmähwerk Vicon CM271F, CM270F 078 794 06 08 Betonroste 079 622 45 82

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Fortsetzung Seite 95 12 2010 · UFA-REVUE


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Landfrauenküche 2010 mit Yvonne Bischof, Esthi Derungs, Barbara Huber, Brigitte Bürgi, Lotti Baumann, Maja Gisler und Brigitta Knörr. Bilder: SRF/Marion Nitsch

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Nach dem TV-Erfolg der ersten drei Staffeln liessen sich auch 2010 sieben Landfrauen aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz in die Kochtöpfe schauen. Das Fernsehteam beobachtete die Bäuerinnen nicht nur beim Kochen, es begleitete sie auch durch ihren Alltag und ihre Freizeit. Und auch dieses Jahr war die grosse Frage: Welche der Landfrauen wird in der Finalsendung zur Siegerin ausgerufen? Es war Brigitte Bürgi aus Kägiswil (OW). In den Vorjahren gewann Priska Abegg aus Steinerberg (SZ), Annemarie Eberle aus Altnau (TG) und Migga Falett aus Bergün (GR). Zu jeder Staffel entstanden DVDs, die mit dem untenstehenden Talon bei der UFA-Revue bestellt werden können. Für alle, die noch ein Weihnachtsgeschenk suchen – jetzt zugreifen! Die Sendereihe ist beliebt und wird auch 2011 fortgesetzt. Dafür sucht das Schweizer Fernsehen wieder Landfrauen. Das Anmeldeformular ist auf www.sendungen.sf.tv/sf-bi-de-luet zu finden. «Ich ermuntere gerne Bäuerinnen und Landfrauen, sich für das Casting anzumelden», erklärt Regula Siegrist. Die Geschäftsführerin des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands gehört auch zu den Fans der Sendung. «Die bisher beteiligten Frauen haben viele positive Erfahrungen mit dem Sendeformat, dem Fernsehteam und auch mit den Reaktionen des Umfelds gemacht», weiss Regula Siegrist. Bäuerinnen und Landfrauen seien die idealen Protagonisten. Dabei spiele es keine

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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN

Ideal für die Familie

Thomas Vetsch (38 J.), aus Hattenhausen (TG)

«Für Kinder gibt es kaum etwas Schöneres als auf einem Bauernbetrieb aufzuwachsen»

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Für Kinder gebe es kaum etwas Schöneres, als wenn der Vater Landwirt sei, findet Thomas Vetsch (38). Eine grosse Chance für das Gestalten der Kindheit sind Natur, Tiere, Felder und Pflanzen, reizvoll sind aber auch Traktoren und Maschinen. Seine drei Buben (Lukas 4, Leon 2 und Marius ½) sollen das voll auskosten können. Vor fünf Jahren entschied sich Thomas Vetsch für den elterlichen Betrieb. Damals stand er quasi am Scheideweg, ob er die regionale Melkmaschinen-Service-Vertretung von DeLaval oder den elterlichen Hof übernehmen soll? Seit dem Lehrabschluss als Landwirt arbeitete er als rechte Hand des DeLaval-Geschäftsführers. Sein Patron wollte kürzer treten und stellte es seinen Mitarbeitern frei, ob einer von ihnen sein Geschäft übernehmen wolle. Thomas Vetsch entschied sich für den Hof. Die Familie war dafür ein wichtiger Beweggrund. «Zudem schätze ich die Selbstständigkeit als Landwirt, ich bin allein verantwortlich für mein Tun und Handeln und mein Tätigkeitsbereich ist überblickbar. Ich kann mir meine Tage einteilen und entscheiden, was ich wie mit wem machen will.» Der gemischtwirtschaftliche Betrieb ist vielseitig mit den Betriebszweigen Ackerbau, Milchwirtschaft, Schweinemast (Coop Natura Farm) und Hochstämmen. Im Zentrum der Betriebsphilosophie steht nicht die kurzfristige Rendite, sondern eine sorgfältige Bewirtschaftung. Was sich sowohl kurz- als auch längerfristig auszahlt, das zeigt sich momentan trotz der tiefen Preise positiv in der Sauenmast. Zusammenarbeit wird gross geschrieben, sei es mit dem Vater, der auf dem Betrieb mitarbeitet, aber auch mit den umliegenden Kollegen, wo man viele Maschinen gemeinsam anschafft und nutzt. Montags bis mittwochs arbeitet Thomas Vetsch immer noch für DeLaval. Aber sein Engagement für die Landwirtschaft ist gross. So packte er die Meisterprüfung an, besuchte die Betriebsleiterschule und bekam Ende August 2010 sein Meisterlandwirt-Diplom. dc 12 2010 · UFA-REVUE


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Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer

Besser zuwenig, als zuviel

Achs- und Stützlasten

Sortenempfehlung zur Maissaat

Wissen die Haare mehr?

Lieben, leben und arbeiten

Einkommens- und Vermögenslimiten gibt es im Agrarrecht so einige, zum Beispiel in der Direktzahlungs- und der Strukturverbesserungsverordnung.

Oft wird beim Kauf von Güllefässern Fragen wie den gesetzlich vorgeschriebenen Achs- und Stützlasten zuwenig Beachtung geschenkt.

Resultate aus Anbauversuchen helfen, unter den gegebenen Bedingungen aus dem grossen Angebot die richtigen Sorten für die Maissaat zu finden.

Während Bluttests bloss die aktuelle Mineralstoffversorgung aufzeigen, geben Haaranalysen den Zustand über mehrere Monate wieder.

Der Weg zur modernen partnerschaftlichen Ehe ist mit Hindernissen gepflastert, viele Bauernpaare meistern diese aber mit Bravour.

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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage «LANDI-Contact». Diese Ausgabe (11/2010) erscheint mit der Sonderbeilage «Heizen und Energie». ISSN 1420-5106 Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern

UFA-REVUE · 12 2010

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.

Matthias Roggli. Anne-Marie Trümpi, Redaktionsassistenz.

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