Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 3 / 2010
Arbeitskräfte aus der EU Seite 18
Aktuelles aus der Gülletechnik Seite 22
Tropfbewässerung oder Rollomat? Ab Seite 44
UFA senkt Marge und Preise Seite 78
Düngen mit
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Treffpunkt LANDI Agro Faire Geschäftsbedingungen und herausragende Kompetenzen
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Auf ein Wort Termine fenaco-LANDI Gruppe
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MANAGEMENT Branchenorganisationen stabilisieren Agrarmärkte Ausgeglichene Märkte sind ein Gewinn
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Kurzmeldungen Jeder Rappen steckt im Betrieb Frage des Monats: Wetterprognosen Ausländische Arbeitskräfte in der Landwirtschaft
9 10 12 18
Jeder Rappen steckt im Betrieb Gemüsebauer Thomas Wyssa schaut auf seine Betriebsentwicklung zurück.
LANDTECHNIK
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Aktuelles aus der Gülletechnik Viele Anbieter haben ihr Angebot erweitert und verbessert
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Kurzmeldungen Wettbewerb mit GVS-Agrar und Krone: Ladewagen «MX 350» Neue Offensive gestartet New Holland erneuert Modellpalette Produktneuheiten
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PFLANZENBAU
Offensive gestartet Mit Gerätebenzin lassen sich schädliche Emissionen vermeiden. Der Motor dankt mit besserer Leistung.
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Getreide Einsatz von Wachstumsregulatoren
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Kurzmeldungen Phoma: Nach Temperaturschwellen bekämpfen? Apfelschorf: Neues Resistenzmanagement-Konzept Kunstwiesen-Cup: Erfolgreichste Strategien Mais: Vegetationsperiode voll ausschöpfen Kartoffeln: Tropfbewässerung oder Rollomat? Schnecken: Witterung und Anbausystem mit grossem Einfluss Strategien gegen Problempflanzen nach Buntbrachen Saatgut: Toppen Sie Ihre Wiesen!
32 34 38 41 42 44 51 55 56
NUTZTIERE
Leider ein Dauerthema Dreijährige Versuche am Inforama Rütti verdeutlichen, dass Schnecken nicht nachhaltig zurückgedrängt werden können.
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Milchvieh Wer gut gehen soll, muss gut liegen
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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Bio-Seite: Start in die Weidesaison Munimast: Swiss Quality Beef ist ein Erfolg Wiederkäuer: Bestandesmedizin setzt sich durch Zahlen 2009 des Schweineproduktionsprogramms UFA 2000 Mastschweine: Höherer Erlös dank Gewichtsmanagement UFA senkt Preise und Marge Bauen für die Kuh im Jahr 2010
60 61 66 68 72 74 76 78 80
LANDLEBEN
Stopp dem Ferkelstreik Die Jahresauswertung UFA 2000 bringt Optimierungsmöglichkeiten für Schweinezüchter an den Tag.
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UFA-REVUE · 3 2010
Roman Engeler
FENACO AKTUELL
Mehrwert der Landwirtschaft Bäuerinnen und Bauern schaffen Lebensqualität
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Kurzmeldungen An Krisen nicht zerbrechen Köstliches aus Nebenprodukten Blütenrausch
83 87 88 93
Frédéric Rey ist gerne Bauer
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MERKBLATT Schadschnecken im Ackerbau
Heftmitte
Der Agrarsektor müsse für junge Menschen wieder attraktiver werden, lautete ein Fazit eines Kongresses, den der europäische Rat der Junglandwirte unlängst im spanischen Sevilla durchführte. Weiter hielt man an dieser Tagung fest, dass die Rolle der Landwirte wieder vermehrt mit Leben ausgefüllt werden müsse, da gerade dieser Berufsstand wie kein zweiter von zentraler Bedeutung für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die Beschäftigung im ländlichen Raum und künftig auch für die Nutzung erneuerbarer Energien sei. Interessant ist auch der Wille, den die junge Generation an diesem Anlass kundtat. Danach wollen sie in Zukunft einen Grossteil ihrer Einnahmen aus dem Markt, und nicht etwa von staatlichen Zuschüssen erzielen. Der Unternehmergeist soll also wieder gestärkt werden. Das sind an sich ermutigende Signale. Die jungen Bauern wollen anpacken, wollen etwas erreichen und nicht einfach Landschaftsgärtner sein. Offen bleibt jedoch, wie man die an der Tagung aufgestellten Thesen zu Hause im Alltag umsetzen kann. Im Alltag, in dem die Agrarmärkte so verzerrt sind, dass man kaum die betriebsnotwendigen Produktpreise lösen kann und die Position des Landwirts entlang der Wertschöpfungskette generell eher schwach ist. Die jungen Bauern, welche die UFARevue jeweils in der Rubrik «Ich bin gerne Bauer» (Seite 94) zu Wort kommen lässt, haben schon ähnliche Gedanken geäussert. Vielleicht können gerade sie an ihrem Beispiel anderen Berufskollegen wertvolle Ideen mit auf den Weg geben.
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AKTUELL FENACO
Treffpunkt ist LANDI Agro IN DER LANDI FINDEN PROFI-BAUERN faire Geschäftsbedingungen und herausragende Kompentenzen. Dort in der LANDI heisst der Dreh- und Angelpunkt «LANDI Agro». Die UFA-Revue unterhielt sich über diese Agrar-Handels-Kompetenz mit Alex Eigenmann von der fenaco-LANDI Gruppe.
Bei vielen LANDI ist neu gross LANDI Agro angeschrieben. Was ist LANDI Agro? Alex Eigenmann: Die LANDI sind wie ein Haus mit drei Eingängen: Es gibt den Eingang mit Volg oder LANDI angeschrieben, das ist der Detailhandel. Dann gibt es die Pforte Brenn- und Treibstoff, genannt Agrola und schliesslich gehört LANDI Agro dazu, das ist der Schalter für die Bauern. Immer mehr
LANDI gehen dazu über, diesen Bereich klar mit LANDI Agro zu kennzeichnen. LANDI Agro ist also quasi ein Marketing Gag? Alex Eigenmann: Dass heute immer mehr LANDI dazu übergehen LANDI Agro herauszustreichen, hat sicher etwas mit Marketing zu tun. Dahinter stecken einerseits solide Leistungen, die seit Jahrzehnten angeboten werden und andererseits das Bewusstsein, wem die LANDI gehört und welche Ziele sie in erster Linie verfolgt. Über die Rampe «LANDI Agro» werden landwirtschaftliche Produkte wie Kartoffeln oder Getreide angenommen. Hilfsmittel und Produkte für die landwirtschaftliche Produktion werden in einer Vielfalt präsentiert, wie sie weltweit einzigartig ist. Die LANDI gehören den Bauern und zusammen mit Profis von der fenaco-LANDI Gruppe gestalten sie die Geschäftsfelder im Agrarbereich.
Der Landwirt findet schnell und gezielt, was er für seinen Betrieb braucht. LANDI-Mitarbeiter sind fachlich fundiert ausgebildet und können im Notfall auf ein Netz an Spezialisten aus den Agrarbereichen zurückgreifen. Daneben sind in jeder LANDI individuelle Dienstleistungen herangewachsen, zum Beispiel im Pflanzenbau und der Tierhaltung. LANDI Agro signalisiert, wo der Bauer alle diese Leistungen findet. Sortimentsbreite und -tiefe, Kundenberatung und Dienstleistungen bedeuten meistens höhere Kosten. Ist LANDI Agro teurer? Alex Eigenmann: Teurer als wer? In jedem Bereich gibt es einen der billiger ist, man muss nur lange genug suchen. LANDI ist im Durchschnitt eher günstiger als die Mitbewerber. Unser Vorteil ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, die breite Produktpalette und die hohe Verfügbarkeit der Artikel. Zudem investieren LANDI und ihr Mutterhaus in Infrastrukturen, die es den Schweizer
Agri, 29. Januar 2010
Zukunft der Agrarmärkte In der Westschweizer Landwirtschaftszeitung Agri äusserte Willy Gehriger, Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung, in einem Interview seine grossen Bedenken gegenüber eines Freihandelsabkommen mit der EU. Nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Verarbeitungsstufe werde es schwierig werden. Die Stufe Verarbeitung müsse sich aber mit ihren Strukturen auf Europa ausrich4
Bild: Manuel Reimann/Anzeiger von Uster
MEDIENBERICHTE RAPPORTS DES MÉDIAS ten. Nicht, weil man dann den europäischen Markt erobern könne – das sei eine Illusion, sondern weil man gleichwohl mithalten wolle. Zürcher Oberländer, 5. Februar 2010
Grünes Licht für LANDI-Filiale Im zürcherischen Volketswil entsteht beim Autobahnanschluss in Hegnau eine LANDI-Filiale mit rund 2000 m2 Verkaufsfläche und einer Agrola-Tankstelle. Der Gemeinderat erteilte Ende Januar
die baurechtliche Bewilligung und anfangs März war der Spatenstich. Bauherrin ist die fenaco. Das Projekt wird voraussichtlich 6 bis 8 Mio. Fr. kosten und 25 neue Arbeitsplätze schaffen. 3 2010 · UFA-REVUE
AKTUELL
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FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Liebe Bäuerinnen und Bauern
Neubau auf Kurs Die Konstruktion des neuen Frischfleischzentrums Suttero Bazenheid (SG) schreitet voran. Mit der Investition verfolgt die zur fenaco gehörende Ernst Sutter AG das Ziel, die Fleischproduktion in der Schweiz zu festigen und zu modernisieren. Mit dem Neubau entstehen rund 220 Arbeitsplätze. Die Fertigstellung des Frischfleischzentrums Suttero Bazenheid ist auf Ende 2010 geplant.
Bauern auch morgen noch ermöglichen sollen, ihre Schweizer Produkte zum Konsumenten zu bringen – was dem «Billiglieferanten» völlig egal ist. LANDI Agro gehört zur fenaco. Alex Eigenmann: Jede LANDI ist ein Teil der fenaco-LANDI Gruppe und der Agrarbereich der LANDI arbeitet eng mit den fenaco Geschäftsbereichen zusammen. Die LANDI haben die fenaco
gegründet. Wir sind wie eine grosse Familie. Die LANDI gehören den Bauern, sie stellen die Mitglieder und den Vorstand als strategisches Gremium und Kontrollorgan. Über die LANDI gehört auch die fenaco den Bauern und in der Verwaltung der fenaco, was das gleiche ist wie der Vorstand bei einer LANDI, sitzen grösstenteils aktive Bauern, die den Kurs der fenacoLANDI Gruppe bestimmen.
TERMINE AGENDA Grosse Landmaschinen-Ausstellung Landtechnik Zollikofen, fenaco: 20. und 21. März 2010, 9.00 bis 17.00 Uhr Regionalversammlungen der fenaco-LANDI Gruppe Zentralschweiz 6. Mai 2010 Westschweiz 7. Mai 2010 Mittelland 18. Mai 2010 Ostschweiz 21. Mai 2010 Delegiertenversammlung der fenaco 2010 Donnerstag 24. Juni 2010 in Bern
UFA-REVUE · 3 2010
Hat der Ackerbauer, Tierhalter, Obst- oder Weinproduzent bei seiner Arbeit Fragen oder Probleme – sei es, dass er Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Futtermittel braucht oder dass er gerne eine Beratung betreffend seiner Kulturen oder Tiere hätte – und wenn er in dieser Situation zuerst an die LANDI und deren Mitarbeiter denkt, dann haben wir als fenaco-LANDI Gruppe Agro-Handels-Kompetenz. Damit der Produzent vor Ort die bestmögliche Antwort auf seine Anliegen findet, unternehmen LANDI und fenaco gemeinsam grosse Anstrengungen, unter anderem auch mittels einer professionellen Schulung der Mitarbeiter. Wir stellen hohe Anforderungen an unsere Fachkräfte in den Agro-Bereichen und wollen für die Schweizer Bauern die besten Lösungen erarbeiten. Dies über: • Top Produkte zum bestmöglichen Preis-Leistungsverhältnis. • qualifizierte Betreuung und Beratung vor Ort. • Vermarktungsunterstützung bei allen Produkten (ausser Milch). Die LANDI vor Ort ist der Partner des Landwirts. Jede LANDI setzt sich seit ihrer Gründung täglich mit hoher Priorität für die Bauern ein. Dabei werden sie durch Fachkräfte der fenaco gezielt unterstützt. Gemeinsam als fenaco-LANDI Gruppe wollen wir der beste Partner der Schweizer Bauern sein. Sind wir es heute noch nicht? Dann unternehmen wir alles, es zu werden. Geben Sie Ihrer LANDI und meinen Mitarbeitern eine faire Chance. Ich danke Ihnen. Eugen Brühlmeier Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung 5
AKTUELL FENACO
Die LANDI ist bei allen landwirtschaftlichen Fragestellungen ein kompetenter Partner.
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Die LANDI ist distanzmässig immer weiter weg gelegen. Alex Eigenmann: Früher hatte fast jedes Dorf seine LANDI, diese Zeiten sind vorbei. Heute arbeiten die LANDI einer Region oft eng zusammen. Dadurch können Kosten gesenkt werden. Die alte Infrastruktur genügt nicht mehr, manchmal muss neu gebaut werden, damit die gesetzlichen Bestimmungen, zum Beispiel für die Düngerlagerung, eingehalten werden können. So entstehen grössere LANDI, die über ihren Standort hinaus eine Ausstrahlung auf die Region haben. Die allermeisten Bauern erreichen ihre LANDI in 10 bis 30 Minuten. Heute, wo jeder Landwirt sein Handy auf sich trägt, kann er die LANDI Mitarbeiter auch telefonisch schnell erreichen und ihm wird weitergeholfen. Viele LANDI haben auch einen Aussendienstmitarbeiter, der auf den Betrieb kommt.
Alex Eigenmann: LANDI-Geschäftsführer waren früher wie Zehnkämpfer, die alle Disziplinen beherrschten, vom Pflanzenschutz über Dieselzusammensetzung bis zur Mehlmischung. Auch heute hat ein LANDI-Geschäftsführer ein breites Wissen, er muss aber auch über moderne Management-Kenntnisse verfügen. Über Finanzen, Marketing, Personalführung, Betriebsabläufe oder Lagerbewirtschaftung muss er Bescheid wissen. Für die Bauern haben die Geschäftsführer jedoch immer ein offenes Ohr und für spezielle Fachfragen haben sie sehr kompetente Mitarbeiter an ihrer Seite. Eine Spezialisierung hat ja auch in der Landwirtschaft statt gefunden. Ein Betrieb, der sich voll auf Milchwirtschaft spezialisiert hat oder ein Gemüsebauer, braucht dort Spezialisten, was vielleicht nicht mehr unbedingt der LANDI-Geschäftsführer ist, sondern sein Agrarverantwortlicher.
Der Geschäftsführer habe oft keine Zeit für den Landwirt, ist er nur noch Manager?
Wenn ein Landwirt nicht weiss, welches Maissaatgut er ansäen soll, kann er also bei LANDI Agro anrufen?
Alex Eigenmann: Ja, ohne weiteres. Bei Kälberdurchfall und Fütterungsfragen, bei ganz spezifischen Schädlingen oder Mangelerscheinungen. Telefonieren oder noch besser vorbeigehen! Muss ich LANDI-Mitglied sein, um davon zu profitieren? Alex Eigenmann: Nein, die LANDI ist für alle da. Toll ist es, wenn der Landwirt auch Mitglied ist – so kann er im Vorstand oder an der Generalversammlung seine Meinung einbringen und mitentscheiden. 䡵
LANDI Agro – umfassendes Angebot Viele LANDI kennzeichnen den Bereich für die Bauern mit «LANDI Agro». Der Landwirt findet schnell und gezielt, was er braucht. Hilfsmittel und Produkte für die landwirtschaftliche Produktion werden in einer Vielfalt präsentiert, wie sie weltweit einzigartig ist.
3 2010 · UFA-REVUE
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KURZNEWS MANAGEMENT
Eringerzüchter und Mutterkuhhaltung beantwortet werden. Können Kühe der Eringerrasse als Mutterkühe gehalten werden? Valérie MiévilleOtt: Ja. Kann damit auf rentable Weise Fleisch produziert werden? Ja, dank Direktzahlungen. Weist Eringerfleisch aus Mutterkuhhal-
tung spezifische Qualitätseigenschaften auf, für die Konsumenten mehr zahlen würden? Ja. Kann damit das Vordringen des Waldes verhindert werden? Ja, unter Umständen. Sind die Züchter bereit, die neuen Praktiken umzusetzen? Nein, für sie sind die Kuhkämpfe wichtig. Die Detailresultate geben einen spannenden Einblick in das Forschungsprojekt Pasto, wo Fachleute aus verschiedenen Disziplinen die agronomischen, wirtschaftlichen, technischen und sozialen Aspekte der Rindfleischerzeugung mit der Eringerrasse untersucht haben. Nachzulesen auf www.agridealausanne.ch Rubrik Développment de l’espace rural oder in der Zeitschrift Agrarforschung. dc
Für eine starke Beratung
4 Traktoren pro Betrieb
Schafhirten Module
Ulrich Ryser (42 J.), der jetzige Leiter der Abteilung Treuhand und Schätzungen beim Schweizerischen Bauernverband (SBV) in Brugg, wurde zum neuen Direktor der Beratungszentralen Agridea Lindau und Lausanne gewählt. Seiner Meinung nach brauche es eine starke Beratung, um die Herausforderungen der Landwirtschaft und des ländlichen Raums bewältigen zu können.
Seit 1985 habe die Landwirtschaftsfläche im Kanton Zürich um 2200 ha abgenommen, zeigt eine Auswertung des statistischen Amtes des Kantons Zürich. Die Zahl der Bauernhöfe sank zwischen 1985 und 2008 um rund einen Drittel, dabei stieg die Betriebsgrösse von 11.6 auf 18.1 ha an. 2008 gab es im Kanton Zürich 15 600 Landwirtschaftsfahrzeuge, rund vier pro Betrieb.
Letztes Jahr erstmals erfolgreich durchgeführt, wird die Ausbildung zum Schafhirten auch im 2010 wieder angeboten. «Wir mussten Anmeldungen sogar zurückstellen,» erklärt Daniel Mettler von der Agridea Lausanne, «eine frühzeitige Anmeldung ist daher empfehlenswert.» Einzig das Modul Hütehunde sei auf weniger Interesse gestossen. Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Schweiz und brachten zum Teil sehr gute praktische Vorkenntnisse mit.» Auskunft und Anmeldung: LBBZ Plantahof/Landquart (GR), Andreas Michel, 081 307 45 45 Landwirtschaftszentrum Visp, Moritz Schwery, 027 948 08 11 Agridea Lausanne, Daniel Mettler, 021 619 44 31, www.herdenschutzschweiz.ch
Welcher Typ Landwirt
Allgemein verbindlich Der Bundesrat hat das Mengenregelungsmodell der Branchenorganisation Milch (BO Milch) für allgemeinverbindlich erklärt und es gilt somit auch für Nichtmitglieder der BO Milch. Um die Butterlager abzubauen, werden von Mai bis August 2010 bei den Butterherstellern und bis Ende April bei den Milchproduzenten Beiträge erhoben, auch die sind nun allgemeinverbindlich. UFA-REVUE · 3 2010
Eine Bauern-Befragung durch die Gesellschaft für innovative Marktforschung in Deutschland zeigt, was Landwirte bewegt. Den einen, den so genannten Traditionalisten, seien Werte und Weitergabe des Hofes sehr wichtig (38 %). Dann wurde der so genannte verantwortungsbewusste Pragmatiker (36 %) definiert, der sich Neuerungen erst nach einer gründlichen KostenNutzen-Analyse anpasst und der sowohl wirtschaftliche als auch private/familiäre Aspekte gleichermassen gewichtet. Verbleibt der progressive Agrarökonom (26 %), der immer auf dem neuestens Stand sein will. Nachzulesen in der dlz Agrarmagazin 2/2010.
Wohnrecht befristen Das Wohnrecht ist ein gutes Instrument zur Altersvorsorge. Es wird meistens bis zum Ableben gewährt und ist grundbuchlich gesichert. Verlassen die alten Bauersleute infolge des fortgeschrittenen Alters ihre Wohnung und ist eine selbstständige Nutzung auch mit externer Hilfe ausgeschlossen, hat das Wohnrecht trotzdem bis zum Ableben Gültigkeit. Auf eine vorzeitige Löschung auf Antrag des Grundeigentümers geht der Grundbuchverwalter in der Regel nicht ein. Eine Lösung ist, das Wohnrecht auf eine
fixe Dauer zu vereinbaren, zum Beispiel auf 20 Jahre. Nur, wer weiss schon, wie lange er das Wohnrecht benötigt. Eine von SBV Treuhand empfohlene Lösung ist, das Wohnrecht auf die Dauer der so genannten Aktivität zu begrenzen. Mit dem Begriff «Aktivität im Ruhestand» ist die Fähigkeit gemeint, autonom und selbstbestimmend zu handeln. Die Begrenzung auf die Aktivität verkürzt z. B. die theoretische Dauer des Wohnrechts einer 85-jährigen Frau um 4.36 Jahre, ohne dass sie dadurch etwas von ihrem Recht aufgibt. Es eröffnet aber dem Eigentümer die vorzeitige Nutzung der Wohnung. Zudem erspart es hie und da Auseinandersetzungen mit den Geschwistern, die auf dem Wohnrecht der Wohnung beharren wollen. Martin Goldenberger, SBV Brugg. Infos unter 056 462 51 11 Bild: lid.ch
Ein mehrjähriges Forschungsprojekt, genannt Pasto, befasste sich mit der Eringer-Landwirtschaft und wurde soeben abgeschlossen. Die Resultate geben Antworten auf verschiedene Fragen, die von der Projektleiterin Valérie Miéville-Ott (Bild) nun
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9
ES HAT SICH GELOHNT MANAGEMENT
Jeder Rappen ist im Betrieb INVESTIEREN IN DER GENERATIONENFOLGE 1929 legten die Grosseltern von Thomas Wyssa in Galmiz (FR) den Grundstein für einen der grösseren Seeländer Gemüsebaubetriebe. Die Investitionen waren hoch. Das Risiko auch.
Meilensteine 1929: Grosseltern kaufen den Betrieb 1963: Vater übernimmt den Betrieb
1963 übernahm der Vater von Thomas Wyssa, den von seinen Eltern 1929 gegründeten Betrieb und setzte voll auf Gemüse. 2002 erfolgte die Hofübernahme der dritten Generation. Damals vor acht Jahren übernahmen Thomas Wyssa und sein Bruder Andres den Betrieb käuflich, nachdem sie in den 80er Jahren in den Betrieb eingestiegen waren. Thomas Wyssa hatte 1980 seine Lehre als Gemüsegärtner beendet und auf dem Betrieb entstand der erste Hochtunnel auf 35 Aren. 1985 stieg Bruder Andres in den Betrieb ein. 1990 bauten sie ein grosses Glashaus im Ausmass von 40 Aren. Sukzessive wurde in den fol-
Der Blick zurück Im Blick zurück findet sich die Antwort, ob die individuellen, oft schwierigen Entscheide zum gewünschten Erfolg führten. Gerade heute stehen im Gemüsebau wieder sehr schwierige Entscheide an, noch dazu in einem Umfeld welches an Kontinuität nur den abrupten Wechsel bietet. Mehr als 98 % des betrieblichen Umsatzes werden in einem stagnierenden und daher hart umkämpften Markt erstritten, der wie kein anderer Agrarmarkt von den Kapriolen des Lutz Collet Wetters gezeichnet ist. Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Betrieben tragen Direktzahlungen nur 1 bis 5 % zum Umsatz eines Gemüsebaubetriebes bei. Auf der anderen Seite bestimmen Lohn- und Maschinenkosten bei Freilandkulturen und Lohn-, Gebäude- und Heizkosten bei Gewächshauskulturen wesentlich den Produktpreis. Es sind diese Kostenpositionen, die ein Schweizer Betrieb in einem liberalisierten Agrarmarkt, Stichwort Marktöffnung, kaum auf das Niveau seiner Konkurrenz aus dem europäischen Ausland drücken kann. Es stünde so mit der Realisierung der Marktöffnung ein bedeutender Umbruch bevor. Hierbei können Erfahrungen, Kennzahlen der Vorjahre oder Beispiele anderer Länder kaum als Blaupause dienen. Es ist daher heute jedem zu wünschen, mit den notwendigen und anstehenden Entscheiden die Weichen für Morgen so zu stellen, dass diese sich für ihn später, im Moment des Rückblicks, als persönliche Erfolgsspur erweisen. Lutz Collet, Zentralstelle für Gemüsebau, Grangeneuve 10
genden Jahren die gedeckte Fläche mit Plastiktunnel weiter ausgebaut und umfasst heute insgesamt 110 Aren. Im Glashaus gedeihen von April bis Oktober Gurken, im Winter aber auch Nüssler und andere Salate. Im Freiland wachsen zusätzlich auf 16.5 ha Freilandgemüse wie Lauch, Zwiebeln oder Schwarzwurzeln. Die Produktionspalette umfasst 20 verschiedene Gemüsesorten.
Veränderungen 2005 stieg der Bruder von Thomas Wyssa aus dem Betrieb aus. Was ein Loch in die Betriebskasse riss, denn er musste ausbezahlt werden. Zugleich müsse man dranbleiben und Erneuerungen vornehmen, erklärt Thomas Wyssa. Stehenbleiben könne man nicht. Erneuert wurden in den letzten fünf Jahren vor allem die Plastiktunnels. Insgesamt wurden dafür mehrere 10 000 Fr. aufgewendet. Die alleinige Verantwortung für so einen Betrieb mit 14 Angestellten, wovon drei Lernende sind, ist gross. Thomas Wyssa ist zudem auch Gemeindepräsident von Galmiz und Vizepräsident der Organisation der Gemüseproduzenten der Kantone Bern und Freiburg (GVBF). Schön und hoffnungsvoll ist es daher, dass sein 20-jähriger Sohn Christoph, ausgebildeter Gemüsegärtner, seit letztem Sommer in den Betrieb eingestiegen ist. Tagespreise Im Rückblick hat sich der Einsatz in den Betrieb gelohnt, vor allem, so präzisiert Thomas Wyssa, habe sich die gedeckte Fläche gelohnt. Dadurch könne man unabhängig von den Wetterverhältnissen produzieren und die Saison verlängern. Im März erhalte
1968: Betrieb wird voll auf Gemüse umgestellt, keine Tierhaltung mehr. 1980: Einstieg von Thomas Wyssa in den Betrieb 1985: Einstieg von Andres Wyssa in den Betrieb 1988: Thomas Wyssa macht die Meisterprüfung als Gemüsegärtner 1990: Bau des Glashauses (40 Aren). In den Folgejahren werden weitere Plastik-Hochtunnels gebaut. 2002: Betriebsübernahme 2005: Ausstieg von Bruder Andres 2009: Junior Christoph steigt ein
man für Kopfsalat einen anständigen Preis. Dann aber, wenn alle mit Freilandsalat auf den Markt kommen, würden die Preise ins Bodenlose fallen. Wenn es so laufe wie im letzten Jahr, sei nicht einmal die Vliesabdeckung gedeckt. 3 2010 · UFA-REVUE
ES HAT SICH GELOHNT MANAGEMENT Die Bank habe einmal ein Budget von ihm verlangt, erzählt Thomas Wyssa und fügt lächelnd an, was er dem Bankangestellten geantwortet haben, nämlich, dass er schon ein Budget erstellen könne, wenn der Banker wolle, dass er ihm etwas vorlüge. Im Gemüsebau gäbe es Tagespreise und die Preise können von einem Tag zum anderen in einer Bandbreite von bis zu 50 % schwanken. Ein weiterer grosser Risikofaktor ist das Wetter. Ein Budget zu erstellen sei also extrem schwierig. Was fix sei, seien die Kosten, wovon die Angestellten- und Setzlingskosten den grössten Teil ausmachen.
Hagel, Regen, Trockenheit – oje! Kein Jahr gleiche dem anderen, was die
Arbeit spannend und abwechslungsreich mache, sagt Thomas Wyssa. Beim Freilandgemüse ist man dem Wetterrisiko voll ausgesetzt. Wyssa erinnert sich an die Überschwemmungen im Jahr 2007, dabei wurden rund 3 ha Freilandgemüse überschwemmt und die Ernte vernichtet. Man plane und hoffe, dass das Wetter mithelfe, und wenn man die Ernte zu einem anständigen Preis verkaufen könne, sei alles in Butter. Wenn ... ja, wenn man sich nicht grosse Sorgen machen müsste aufgrund des anvisierten Freihandelsabkommen mit der EU. Anfangs Februar traf sich Thomas Wyssa mit einer Delegation der Seeländer Gemüsebauern mit drei Freiburger Staatsräten. Die Gemüsebauern zeigten den
Regierungsvertretern auf, dass durch ein Freihandelsabkommen mit der EU die schweizerische Gemüseproduktion am Lebensnerv getroffen würde. «Das Treffen verlief positiv und unsere Staatsräte werden sich für uns einsetzen», fasst Thomas Wyssa das Treffen zusammen.
Fazit «Ich habe mir bei der Betriebsübergabe das Ziel gesteckt, den Betrieb zu erhalten und weiterzubringen. Das habe ich erreicht, darum hat es sich gelohnt», ist das Fazit von Thomas Wyssa und er setzt sich gemeinsam mit Seeländer Gemüseproduzenten der Kantone Bern und Freiburg (GVBF) dafür ein, dass es auch für seinen Nachfolger so bleibt. 䡵
Im März gibt es bei Thomas Wyssa frischen Salat.
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur. Thomas Wyssa (49) bewirtschaftet in Galmiz rund 18 ha LN, wovon 1.1 ha überdeckt sind (Glashaus, Plastiktunnel). Rund 20 Sorten Gemüse werden angebaut. Seine Frau Christine und Sohn Christoph arbeiten auf dem Betrieb mit, auch die Eltern helfen. Neben der Arbeit auf dem Betrieb hat Thomas Wyssa eine Reihe von Ämtern. Er ist Gemeindepräsident von Galmiz und Präsident der Sozialkommission des Seebezirks des Kantons Freiburg. Zudem leitet er die Bewässerungsgenossenschaft und ist Vizepräsident der Gemüseproduzenten der Kantone Bern und Freiburg (GVBF).
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UMFRAGE MANAGEMENT
Ob’s regnet oder schneit Diesmal wollte die UFA-Revue in ihrer Monatsumfrage wissen, wie sich die Bauern über die Wetteraussichten informieren. Es zeigte sich, dass fast alle Befragten, mehrere Informationsquellen benutzen. Zwei Drittel der Landwirte geben an, sich im Fernsehen über die Wetteraussichten zu informieren. Mehr als die Hälfte holen sich ihre Informationen über das Radio. Im Internet orientieren sich knapp ein Drittel, in der Zeitung 29 % und via telefonischem Wetterdienst 18 %. Etwas weniger gefragt sind Teletext und Fax. Gut jeder Sechste (15 %) gibt an, sich (zusätzlich) noch anderweitig über das bevorstehende Wetter zu orientieren, beispielsweise mittels Barometer oder mit Beobachtungen von Wolken, Mondphasen, Windrichtung und auch dem Tierverhalten. Die West-
schweizer Landwirte beschaffen sich im Vergleich zu den Deutschschweizern die Wetterprognosen häufiger über das Internet. Ebenfalls öfters verwenden die Romands Teletext und Wetterprognosen per Faxabruf. Dagegen liegt in der Deutschschweiz das Radio stärker in der Gunst der Bauern. Zum Thema «Wetteraussichten» wurde bereits im 2000 eine repräsentative Telefonumfrage durchgeführt. Der Vergleich (Grafik) zeigt, dass vor allem das Internet an Bedeutung gewonnen hat (2010: 31 %, 2000: 2 %) und sich vom damaligen letzten Platz an die dritte Stelle noch vor die Zeitung schiebt.
Diese Umfrage war auch auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet. Je 34 % der User informieren sich via Internet oder via Fernsehen über das Wetter. Rund ein Fünftel benutzt den gebührenpflichtigen Faxabruf. Radiowetterberichte hören gerade mal 2 %, ebenso viele benutzen das Telefon oder Handy. Teletext wird kaum benutzt. OnlineWetterdienste haben einen grossen Vorteil. Sie sind kostengünstig, aktuell und heute sogar auf den meisten Handys abrufbar. Besonders empfehlenswert ist der Online-Wetterdienst auf www.landi.ch. Die Prognosen sind an Genauigkeit kaum mehr zu übertreffen. Neu wird das Wetter dreimal täglich (9.00 Uhr, 13.00 Uhr und 24.00 Uhr) von einer Wetterfee präsentiert. 䡵
Wie informieren Sie sich über die
Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im Februar 2010 durchgeführt.
Wetteraussichten? Fernsehen/TV (Meteo, Wetterprognosen)
66 70
Radio
59 65
Internet
31 2
Zeitung
29 20
Telefonf/Handy (SMS)
18 16
Teletext
8 8
Fax (Wetterdienst, Faxabruf)
4 3
䡵 Total 2010 (Basis: 300)
15
䡵 Total 2000 (Basis: 300)
anderswie
2000 nicht erfragt
0% 12
Wollen Sie sich künftig ebenfalls an den Umfragen beteiligen? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet. Die Resultate werden in der nächsten UFA-Revue publiziert.
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
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MANAGEMENT
Ausgeglichene Märkte sind ein Gewinn für alle IN BRANCHENORGANISATIONEN sind Produzenten und Verarbeiter eines Produktes zusammengeschlossen. Der Nutzen für die Produzenten sind ausgeglichene Märkte, das ist auch für den beteiligten Handel und die Verarbeitungsindustrie sehr wichtig.
Sophie Réviron
Die Agrarmärkte reagieren auf das kleinste Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage äusserst empfindlich. Bild: Michael Sinn
Nach Artikel 8 des Landwirtschaftsgesetzes (LwG) ist eine Branchenorganisation eine private Organisation, in der die Produzenten und Verarbeiter eines Produkts zusammengeschlossen sind. Die Handelsstufe kann in der Branchenorganisation vertreten sein, sofern sie das will und die Produzenten und Verarbeiter damit einverstanden sind. Meistens bildet die Branchenorganisation eine Koordinationsstruktur, der mehrere Branchenstufen angehören. Jede Branchenstufe entspricht einem Wahlkollegium, das Delegierte ernennt. Die Stimmrechte sind statutarisch festgelegt. In der Schweiz sind Branchenorganisationen auf nationaler Ebene (wie Swissgranum für die Getreide- und Ölsaatenbranche und Swisspatat für die Kartoffelbranche) oder auf regionaler Ebene (beispielsweise im Wallis für die Wein-, Obst- und Gemüsebranche) tätig. Eine Branchenorganisation kann auch ein als GUB (Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung) oder GGA (Produkt mit geschützter geografischer Angabe) eingetragenes landwirtschaftliches Erzeugnis, das nicht aus dem Weinbau stammt, vertreten. Die Mitgliedschaft in einer gesamtschweizerischen Branchenorganisation steht Organisationen, jedoch nicht Unternehmen oder Einzelproduzenten offen.
Aufgabengebiet fokussiert sich auf die Beziehungen zu den Konsumenten über die Absatzförderung im In- und Ausland, die Entwicklung neuer Produkte, das Qualitätsmanagement und die Zertifizierung. Dabei geht es um die Stützung des Absatzes auf den nachgelagerten Stufen. Als letzte Aufgabe nehmen die Branchenorganisationen die Verhandlungen mit den Behörden über die Marktordnung wahr.
Finanzierung Die Branchenorganisationen finanzieren sich über eine Abschöpfung auf einer bestimmten Branchenstufe. Im Falle von Swissgranum entrichtet jede Mitgliedsorganisation einen Beitrag in der Höhe von 200 Fr. pro Jahr. Ausserdem wird ein produktgebundener Beitrag auf zwei Branchenstufen erhoben: Der Beitrag der Produktion beläuft sich auf 3 Rp. je 100 kg, der vom Produzentenpreis abzuziehen
Aufgaben
Es lassen sich drei Aufgabenbereiche unterscheiden: Bei der ersten Aufgabe handelt es sich um einen internen Auftrag, der in der Absprache und Koordinierung der Tätigkeiten unter den Branchenmitgliedern betreffend Mengenmanagement oder Festlegung von Richtpreisen besteht. Das zweite
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MANAGEMENT ist (davon 1 Rp. je 100 kg für Qualitätsförderungsvorhaben); der Beitrag auf Stufe Verarbeitung entspricht ebenfalls 3 Rp. je 100 kg, der als Zuschlag dem Verkaufspreis ab Erstübernehmer zu belasten ist (davon 1 Rp. je 100 kg für Absatzförderungsvorhaben). In Frankreich sind die Branchenorganisationen von Gesetzes wegen dazu berechtigt, von allen betroffenen Akteuren einen so genannten «freiwilligen Pflichtbeitrag» zu erheben.
Verbindlichkeit
In bestimmten Fällen kann für gewisse Selbsthilfemassnahmen vom Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit verlangt werden, um mit staatlicher Hilfe die von der Branchenorganisation getroffenen Beschlüsse auch bei Unternehmen durchzusetzen, die nicht Mitglieder sind. Der Branchenorganisation Milch dürfte nächstens eine solche Ausdehnung gewährt werden, damit sie ihr Modell zur Mengenführung anwenden kann. Im Bemühen um Fairness und Effizienz soll
verhindert werden, dass die gemeinschaftlichen Massnahmen der Branchenorganisation durch zuwiderlaufende einzelgängerische Praktiken von Nichtmitgliedern gefährdet werden, die ohne Kostenbeteiligung von deren Anstrengungen profitieren. Damit eine Branchenorganisation von diesem Recht Gebrauch machen kann, muss sie verschiedene Kriterien der Repräsentativität erfüllen, gemäss der Verordnung vom 30. Oktober 2002 über die Ausdehnung der Selbsthilfemassnahmen von Branchen- und Produzentenorganisationen.
Vorteile
Der Nutzen einer Branchenorganisation wird offensichtlich, wenn sich der Staat aus dem Geschehen auf den Agrarmärkten zurückzieht und gleichzeitig private Regulierungsinstrumente fehlen. Die Milchkrise hat vor Augen geführt, welch ein Durcheinander aus einer Summe von Strategien von Verarbeitern, Händlern und Produzenten entsteht, die zwar für sich alleine ge-
nommen durchaus Sinn machen, auf einer kollektiven Ebene aber verheerende Auswirkungen haben. Die Agrarmärkte reagieren auf das kleinste Ungleichgewicht zwischen Gesamtangebot und Gesamtnachfrage äusserst empfindlich. Im Jahr 2007 genügte ein «Loch» von 2 Mio. t Milcherzeugnissen auf eine weltweite Produktion von 675 Mio. t (resp. 0.3 %), um die Preise auf einem sehr begrenzten Weltmarkt um das Doppelte ansteigen zu lassen. Ein «Überschuss» von 4 Mio. t (resp. 0.6 %) im Jahr 2008 reichte aus, um ein Sinken der Preise auf einen noch tieferen Stand als 2006 zu bewirken. In der Schweiz brachten 2008 bereits um 5 % angestiegene Milcheinlieferungen, die der inländische Konsummarkt nicht mehr aufnehmen konnte, den Industriemilchpreis ins Rutschen. In den AOC-Käsebranchen, die über starke Branchenorganisationen verfügen, konnte der Milchpreis dank einer konsequenten Abstimmung der Produktion auf die Inland- und Auslandnachfrage gehalten werden. Der erste Nutzen einer Branchenorganisation besteht demzufolge in der Sicherstellung einer Mengenbewirtschaftung, die verhindert, dass nicht an einen Branchenvertrag gebundene Mengen zu einer Destabilisierung des Marktes auf Kosten aller Produzenten führen.
Branchenorganisationen treffen sich am runden Tisch. Ziel ist die Agrarmärkte zu stabilisieren. Bild: kartoffel.ch
Wichtige Branchenorganisationen Swissgranum, Futter- und Brotgetreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, Kapellenstrasse 5, 3011 Bern, 寿 031 385 72 72, www.swissgranum.ch Swisspatat, Kartoffeln, Postfach 7960, CH-3001 Bern, 寿 031 385 36 50, www.swisspatat.ch Schweizerischer Obstverband, Baarerstr. 88, Postfach 2559, 6302 Zug, 寿 041 728 68 68, www.swissfruit.ch Proviande, Fleisch, Finkenhubelweg 11, Postfach, 3001 Bern, 寿 031 309 41 11, www.proviande.ch BO Milch, Industriemilch, c/o Schweizerischer Bauernverband, Laurstrasse 10, 5200 Brugg, 寿 056 462 51 11, www.ip-lait.ch UFA-REVUE · 3 2010
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MANAGEMENT Marktrisiken Der zweite Nutzen, der von einer Branchenorganisation erwartet wird, ist die Verringerung der Preisvolatilität. Eine stufenweise Preissenkung oder -erhöhung hat nicht dieselben Auswirkungen wie sprunghafte Preisbewegungen, denn die Akteure wissen, worauf sie sich einstellen müssen und können ihre Entscheide entsprechend überlegter treffen. Bei starken Preisschwankungen werden Beschlussfassungen angesichts der Ungewissheit und der Risikonahme heikel. Produzenten und Verarbeiter tendieren denn auch in einer solchen Lage dazu, ihre Investitionen einzufrieren. Die Agrarpolitik nach dem 2. Weltkrieg war bestrebt, zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit die inländischen Milch-, Getreide- und Zuckermärkte vor den Preisschwankungen auf den internationalen Märkten zu schützen. Die jüngsten Erfahrungen mit den Auswirkungen einer wiederkehrenden Preisvolatilität auf die Investitionsentscheide geben Anlass dazu, nach neuen Instrumenten zu suchen, dank derer sich wieder eine Stabilität herbeiführen lässt. Die Branchenorganisationen können in dieser Hinsicht allerdings keine Nach dem Abbau der staatlichen Marktstützung helfen Branchenorganisationen bäuerliche Einkommen zu sichern. Bild: Michael Sinn
Wunder bewirken, vor allem nicht wenn es zu abrupten Änderungen bei den Grenzschutzmassnahmen mit markanten Schwelleneffekten kommt, wie dies unlängst beim Mehl der Fall war. Die Organisationen können aber die Entwicklungen auf den Konsummärkten vorwegnehmen, indem sie sich geeigneter Marketinginstrumente bedienen, und wieder für Beruhigung auf den Inlandmärkten sorgen.
Richtpreise
In Sachen Preismanagement dürfen die Branchenorganisationen zwischen Verkäufern und Abnehmern in der betreffenden Branche keine Preise festsetzen oder aufzwingen. Andernfalls drohen ihnen Sanktionen der Wettbewerbsbehörden. Diktierte Verkaufspreise – das heisst Vereinbarungen oder abgesprochene Praktiken, die direkt oder indirekt die Festlegung eines für den Käufer verbindlichen fixen oder minimalen Verkaufspreises zum Gegenstand haben – gelten als eine klare Wettbewerbseinschränkung. Preisempfehlungen oder Höchstpreise sind hingegen zulässig. In vielen Fällen werden innerhalb von Branchenorganisationen «Richtpreise» ausgehandelt, welche die Transparenz verbessern und ein Signal über den Zustand des Marktes geben sollen. Die Branchenorganisationen sind nicht zur Aushandlung von Richtpreisen verpflichtet, und einige von ihnen verzichten entweder ganz darauf oder nur in gewissen Jahren, wenn sich in der Branche keine Einigung erzielen lässt. Swissgranum beispielsweise hat in neun beziehungsweise acht von zehn Jahren
Richtpreise für Futtergetreide beziehungsweise Brotgetreide festgelegt.
Marketing Den Branchenorganisationen kommt schliesslich auch bei der Entwicklung neuer Märkte sowie bei der Absatzförderung auf dem Inlandmarkt und der Exportförderung oder auch beim Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle zu. Die Kampagne von Swisspatat beispielsweise zeichnet sich durch Kreativität und Innovationsgeist aus und hat dazu beigetragen, das Image der Kartoffel bei den Konsumentinnen und Konsumenten zu verändern. Dank Forschung und Marketingoffensive wandelte sich auch Rapsöl vom Mauerblümchendasein zum «Starnahrungsmittel», wovon die gesamte Branche profitierte. Fazit
Die Branchenorganisationen haben ihre Effizienz und ihre Fähigkeit, die technischen und kommerziellen Anstrengungen der Produzenten und Verarbeiter zu unterstützen, unter Beweis gestellt. Dennoch garantiert die Bildung einer Branchenorganisation alleine noch keinen Erfolg. Es gibt viele Quellen für Spannungen und die Gefahr einer Entzweiung ist sehr hoch. Kooperation und Wettbewerb miteinander in Einklang zu bringen erfordert viel Geschick. Der Erfolg hängt von der Intelligenz, den fachlichen, unternehmerischen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten der Leitung und des Kaders sowie vom guten Willen aller Mitglieder ab, die sich bewusst sein müssen, wie viel sie bei einer Auflösung der Branchenorganisation verlieren würden. 䡵
Autorin Dr. Sophie Réviron, Ing. Agr. INA PG, leitet an der Agridea Lausanne die Abteilung Tierproduktion und Agrarmärkte. www.agridea-lausanne.ch
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MANAGEMENT
Gesucht und in der EU zu finden AUSLÄNDISCHE ARBEITSKRÄFTE 2010 Die Landwirtschaft kann sich mit der Globalisierung verständlicherweise nicht so recht anfreunden. Anders sieht dies im Bereich der Arbeitskräfte aus. Jährlich arbeiten rund 20 000 Arbeitskräfte aus dem Ausland auf Schweizer Betrieben.
Hanspeter Flückiger
Tabelle 1: Arbeitsstunden und Mindestlohn in Europa Land
Zeit Brutto- Urlaub- Gesamt lohn vergütung Brutto in Euro in % in Euro
Dänemark 37 13.77 Schweden 40 9.64 Österreich 40 7.77 Niederlande 38 9.10 Finnland 40 7.15 Belgien 38 7.73 Deutschland 40 8.00 Italien 39 6.33 Frankreich 35 8.27 UK 39 8.60 Spanien 38 5.26 Irland 39 6.50 Zypern 40 4.19 Griechenland 40 3.80 Portugal 40 2.77 Malta 40 3.37 Tschechien 40 2.5 Slowakei 37.5 2.23 Litauen 40 1.66 Ungarn 40 1.38 Polen 40 1.40 Rumänien 40 1.30 Estland 40 1.14 Lettland 40 0.76 Bulgarien 40 0.75 Schweiz 55 8.35 Quelle: Copa-Cogeca 2007 18
19.25 19.00 31.53 15.40 18.90 15.30 14.00 30.33 13.00 11.15 33.00 12.00 13.00 16.65 27.00 10.00 8.33 8.33 8.33 8.33 10.00 6.00 8.33 8.33 8.33 8.33
16.42 11.47 10.22 10.50 8.50 8.91 9.12 8.25 9.35 9.56 7.01 7.28 4.73 4.40 3.52 3.70 2.71 2.41 1.80 1.49 1.54 1.38 1.23 0.82 0.82 9.00
Arbeitgeberbeitrag in % 15.00 39.50 30.38 18.34 44.85 55.00 23.00 35.10 41.55 12.80 21.25 0 12.50 10.00 23.00 10.00 35.00 35.20 30.98 35.50 20.41 31.96 33.30 24.09 24.48 15.00
Kosten der Stunde in Euro 18.88 15.80 13.32 12.42 12.31 12.30 11.22 11.15 10.61 10.26 8.50 7.28 5.33 4.85 4.33 4.08 3.65 3.27 2.36 2.02 1.85 1.83 1.65 1.22 1.01 15.25
Bei gut 60 000 landwirtschaftlichen Betrieben und 160 000 Beschäftigten, wovon zwei Drittel aus Betriebsleitern oder familieneigenen Arbeitskräften bestehen, hat die Landwirtschaft einen so hohen Ausländeranteil bei den Angestellten, wie praktisch keine andere Branche. Dies ist kein Phänomen der Schweizer Landwirtschaft. Praktisch alle Nationen holen sich die Arbeitskräfte für die Landwirtschaft aus anderen Ländern. Aus Ländern, in denen der Wohlstand kleiner und damit die Arbeit in der Landwirtschaft im Ausland finanziell interessant ist. Copa-Cogeca, die Dachorganisation der europäischen landwirtschaftlichen
Die Landwirtschaft braucht Arbeitskräfte aus dem Ausland. Bild: agrarfoto.com
Organisationen, untersuchte 2007 die Arbeitsbedingungen der Landwirtschaft innerhalb Europas (Tabelle 1). Der Vergleich zeigt, dass man 2006 in der Schweiz ca. 55 Stunden bei einem umgerechneten Stundenlohn für ausländische Arbeitskräfte von Fr. 12.25 arbeitete. Zählt man die Ferienentschädigung von 8.33 % dazu, ergibt dies einen Gesamtbruttolohn von Fr. 13.25 oder ungefähr 9 Euro.
Stunden- versus Monatslohn Versetzt man sich in die Lage des jungen Mannes in Polen, der zu Hause auf dem 3 2010 · UFA-REVUE
MANAGEMENT kleinen elterlichen Betrieb wohnt und eine Stelle im Ausland sucht, wird punkto Stundenlohn nicht die Schweiz an erster Stelle angefragt werden. Betrachtet dieser junge Mann den ausbezahlten Monatslohn, ist dieser in der Schweiz bei durchschnittlichen 55 Stunden höher als bei einer 40-Stunden-Woche. Als 2005 die Grenzen für polnische und slowakische Arbeitnehmer aufgingen, waren Meldungen in den Zeitungen zu lesen, dass Millionen von Polen nach England reisten. Auch Skandinavien und Irland waren attraktiv für Arbeitskräfte aus Polen. Und die Schweiz? Jeder Pole hat seit 2005 das Recht, sich 3 Monate zur Stellensuche in der Schweiz aufzuhalten. Aber bereits 2008 bekundeten vor allem gemischte Betriebe mit Viehhaltung Mühe, geeignete Arbeitnehmer zu rekrutieren. Aufgrund der Wirtschaftskrise, welche Ende 2008 begann, sieht die Situation im Moment besser aus. Die oben erwähnten Länder benötigen weniger Arbeitskräfte und in den Rekrutierungsländern wie Polen, Slowakei, aber auch Portugal herrscht eine grosse Arbeitslosigkeit. Die im Vergleich dazu stabile Schweizer Landwirtschaft ist zurzeit also wieder attraktiver.
Trotz Tieflohn, fair und attraktiv Die Schweizer Landwirtschaft will und kann die Arbeitsbedingungen nicht stark zu Gunsten der Arbeitnehmer verbessern. Was die Schweizer Bauern und jeder Arbeitgeber aber tun kann, ist der Schweizer Landwirtschaft als Arbeitgeber einen guten Ruf zu verschaffen. Geregelte Arbeitsverhältnisse, faire Behandlung und trotz niedrigem Lohn die Möglichkeit sich mit guten Leistungen lohnmässig entwickeln zu können, sind neben vielen anderen Massnahmen, Instrumente dazu. Personalmarketing ist ein ständiger Prozess, an dem man auch arbeiten muss, wenn aktuell kein Mangel an Arbeitnehmern herrscht. Das Ziel muss es sein, dass es für den jungen Polen oder Portugiesen, der zu Hause auf dem elterlichen Betrieb sitzt und im Ausland eine Stelle sucht, gute Gründe gibt, auf einem Schweizer Betrieb zu arbeiten. In der Schweiz dürfen grundsätzlich nur Personen aus der EU arbeiten. In der Landwirtschaft stammen die meisten UFA-REVUE · 3 2010
ausländischen Angestellten aus Polen, Portugal oder der Slowakei. Die arbeitsrechtlichen Bestimmungen sind für alle Angestellten dieselben. Hier spielt es keine Rolle ob es sich um einen Schweizer oder einen Ausländer handelt. Als Basis gelten der jeweilige kantonale Normalarbeitsvertrag (NAVV) und das Obligationenrecht (OR). Ergänzungen oder Änderungen müssen in einem schriftlichen Arbeitsvertrag festgehalten werden.
Portugal Für Arbeitskräfte aus den «alten» EU-Staaten wie Portugal oder Deutschland ist ein schriftlicher Arbeitsvertrag ausreichend, welcher aber zu Arbeitsbeginn zusammen mit dem Reisepass auf der Gemeinde vorgewiesen werden muss. Der Arbeiter erhält für die im Arbeitsvertrag vereinbarte Dauer eine Aufenthaltsbewilligung. Polen, Slovakei oder Rumänien Für die neuen EU-Staaten wie Polen, Slowakei oder Rumänien gilt der freie Personenverkehr nur mit Einschränkungen. Die Anzahl Arbeitnehmer ist kontingentiert und nach wie vor muss bei der kantonalen Arbeitsmarktbehörde ein Gesuch für eine Arbeitsbewilligung gestellt werden. Auch muss man belegen, dass für genau diese Stelle niemand auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu finden ist. Der Nachweis der Suchbemühungen erfolgt in den meisten Kantonen durch die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV). Wenn sich auf die Ausschreibung der offenen Stelle beim RAV eine geeignete in der Schweiz wohnhafte Person meldet, hat diese den Vorrang bei der Stellenbesetzung. Bei der Ausschreibung der Stelle soll man sich nicht damit begnügen und nur «Hilfsarbeiter gesucht» schreiben. Auf eine solche Stellenausschreibung können sich ein Unzahl Bewerber melden. Man kann sich Zeit, Arbeit und Ärger sparen, wenn man die Stelle umschreibt, zum Beispiel: «muss Traktor fahren können» oder «muss melken können».
Versicherungen Die Versicherungsobligatorien sind für alle Angestellten dieselben, egal ob es Schweizer oder Ausländer sind. Aufpassen muss man bei der Beschäftigung von Angestellten
aus den neuen EU-Staaten. Zwischenstaatliche Bestimmungen verpflichten Arbeiter aus diesen Ländern, dass sie ihre nichterwerbstätigen Familienangehörigen, die in den Heimatländern verbleiben, in der Schweiz versichern. Ehefrauen (oder Männer) von Arbeitern in der Schweiz, welche zu Hause keine Tabelle 2: Arbeitgeberpflichten bei Angestellten aus der EU Vor Stellenantritt
Arbeitsvertrag erstellen Stelle beim RAV ausschreiben* Gesuch um Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung* Bei Stellenantritt Sozialversicherungen abschliessen Auf Einwohnerkontrolle anmelden Auf Steueramt anmelden (Quellensteuer) Bei AHV anmelden Während Arbeitszeitkontrolle führen Arbeitsverhältnis Monatlich Lohnabrechnung Abrechnung Quellensteuer Jährlich Lohnausweis erstellen Nach dem erstem Jahr der Anstellung den Führerschein auf CH umschreiben Am Schluss des Überstunden und Ferien abrechnen Arbeitsverhältnisses Sozialversicherungen abschliessen Arbeitszeugnis ausstellen EU-Formulare (E104, E205, E301) ausfüllen * bei Angestellten aus den «neuen» EU-Ländern
Arbeit haben, müssen also ebenfalls in der Schweiz versichert werden. Auch müssen Kinder auf jeden Fall in der Schweiz versichert werden, auch wenn der andere Elternteil im Heimatland arbeitet. Verantwortlich für diese Versicherung ist der Arbeitnehmer, nicht der Arbeitgeber. Schweizer Landwirte haben also ihre Schuldigkeit getan, wenn sie ihren Angestellten auf diesen Umstand hinweisen. Die kantonalen Bauernverbände bieten in Zusammenarbeit mit dem SBV für die Versicherung der Arbeitnehmern eine vorteilhafte Lösungen an . Diese Globalversicherung lohnt sich. 䡵
Autor Hanspeter Flückiger ist Leiter von Agroimpuls. Agroimpuls ist ein Geschäftsbereich des Schweizerischen Bauernverbandes und vermittelt ausländische Arbeitskräfte. Zudem führt Agroimpuls Kurse in Arbeitsrecht durch. www.agroimpuls.ch, Agroimpuls, Laurstrasse 10, 5201 Brugg AG 寿 056 462 51 44, info@agroimpuls.ch
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Zum 22. Mal ist das Jahrbuch Agrartechnik erschienen. Darin wird das gesamte agrartechnische Fachwissen des letzten Jahres von Experten zusammengefasst. Der Überblick wird durch zahlreiche Quellenangaben ergänzt, die eine gute Voraussetzung für vertiefende Recherchen darstellen. Die Bände des Periodikums sind heute ein Markenzeichen im Büro eines jeden Agrartechnikers. Durch die durchgängig praktizierte Zweisprachigkeit (deutsch und englisch) hat das Jahrbuch auch eine gute Verbreitung ausserhalb des deutschen Sprachraums gefunden. ISBN-Nr.: 978-3-7690-0761-9, Preis 49.90 Euro www.dlg-verlag.de
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Bucher Landtechnik übernimmt Kuhn-Vertrieb
«MF 5400»: Neu mit Kabinenfederung
Nachdem die Kuhn-Gruppe im letzten Jahr das Werk im holländischen Geldrop von Kverneland (Ballenpressen, Trommelmäher, Maisanbauhäcksler) übernommen hat, findet nun eine Bereinigung im Schweizer Vertrieb statt. So übernimmt Bucher Landtechnik (Niederweningen/ZH) von Ott Landmaschinen (Zollikofen/BE) per 1. September
Massey Ferguson bietet jetzt bei allen Traktoren der Serie «MF 5400» als Option eine Kabinenfederung an. Gemäss eigenen Aussagen ist Massey Ferguson der erste Hersteller, der diese Option im PS-Segment von unter 100 PS im Angebot hat und somit diesen Komfort bei diesen vielseitig einsetzbaren Mehrzwecktraktoren bieten kann.
2010 den Vertrieb des gesamten Maschinenprogramms von Kuhn und steigt somit in die Bodenbearbeitung sowie Bestelltechnik ein. Im
Die energieeffiziente Bodenbearbeitung trägt zur Kostensenkung auf Landwirtschaftsbetrieben bei. Zur Reduktion des Dieselverbrauches beim Pflügen wurde von Pöttinger das «Traction Control»-System ent-
Subaru «Impreza» vergeben Der Hauptgewinn des Know-howWettbewerbs «Ausgabe 2009» geht in den Kanton Luzern. Marco Baumann aus Root heisst der jugendliche, glückliche Gewinner. Allerdings
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hat er dieses Glück seinen Grosseltern zu verdanken, die eine Nebenerwerbslandwirtschaft betreiben und regelmässige Leser der UFA-Revue sind. Sie haben in der Ausgabe
«Traction Control» zeitigt Effekt
vom Dezember 2009 das Rätsel rund um den Case-Traktor «Puma CVX» richtig gelöst und auf seinen Namen die gewinnbringende Karte eingeschickt. Die UFA-Revue gratuliert Marco Baumann und seinem Vater Heinz zu ihrem stolzen Hauptpreis und dankt Subaru Schweiz, Agromont, Bucher Landtechnik, Case-Steyr Center, GVS-Agrar, Matra, und Same Deutz-Fahr für die Partnerschaft bei diesem Wettbewerb. Das Bild zeigt den Gewinner Marco Baumenn zusammen mit seinem Vater Heinz, umrahmt von Cyrill Koch von Koch Panorama AG in Ebikon, der das Auto ausliefern konnte, Peter Bucher, PR Manager bei Subaru, und von Andreas Preisig, ProductManager von Case-Steyr.
wickelt (gelbes Dreieck auf Bild). Dieses soll den Schlupf verringern und die Produktivität der Arbeitsmaschine erhöhen, gleichzeitig aber auch den Dieselverbrauch pro Fläche senken. Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien haben nun den Einfluss von «Traction Control» an einem Pöttinger-Pflug des Typs «Servo 45» untersucht. Die Versuche fanden auf einem tiefgründigen, mittelschweren Boden mit sehr guter Bearbeitbarkeit und auf einem eher schweren Boden (Feuchtschwarzerde) statt. Die Resultate beziehen sich auf die reine Zeit der Bodenbearbeitung und zeigen, dass auf dem schweren Boden durch den Einsatz von «Traction Control» leichte Kraftstoffeinsparungen erreicht wurden (39.2 gegenüber 40.6 l Diesel/ha). Der Schlupf wurde von 15.37 % (ohne «Traction Control» mit EHR) auf 14.04 % (mit «Traction Control») reduziert. Die Flächenleistung liess sich von 0.84 auf 0.86 ha/Stunde erhöhen. Deutlichere Effekte ergaben sich aber auf dem mittelschweren Boden. Dort wurde mit «Traction Control» 2.07 ha/Stunde gepflügt, ohne «Traction Control», mit EHR waren es 1.94. Der Dieselverbrauch konnte von 20.5 auf 18.4 l/ha gesenkt werden. Der Schlupf reduzierte sich von 4.8 auf 3.3 %.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 21
LANDTECHNIK
Gülle optimal einsetzen MIT DEM RESSOURCENPROGRAMM des Bundes kommt Schwung in die Gülletechnik. Zur Ammoniakreduktion werden in den nächsten sechs Jahren rund 60 Mio. Fr. investiert. Die Nachfrage nach Schleppschlauchverteilern ist stark angestiegen. Viele Anbieter haben ihr Angebot erweitert und verbessert. Für arrondierte Betriebe ist die Verschlauchung nach wie vor die bodenschonendste und leistungsfähigste Methode.
Wer in ein neues Fass investiert, muss sich genau überlegen, für welchen Einsatz die Technik gebraucht wird (Tabelle). Verbreitet ist das Vakuumfass. Es ist einfach in der Bedienung und langlebig. Eine Umfrage von ART Tänikon und BBZ Arenenberg zeigt, dass die Vakuumpumpe bei grossvolumigen Vakuumfässern Unterstützung braucht. Hier wird einerseits mit einem Turbofüller gearbeitet oder mit einer Fassfüllpumpe im Loch. Wird für die Befüllung eine Fassfüllpumpe angeschafft, so ist das Schleuderfass (Kasten) eine gute Alternative. Als Profivariante gilt das Pumpfass, das vor allem überbetrieblich und von Lohnunternehmern eingesetzt wird.
Michael Dubach
Trends bei den Fässern «Bei den Vakuumfässern stellen wir einen Trend in Richtung grossvolumig bereifte, einachsige Fässer fest, welche die Aussen-
Vakuumfass «Agrar»: 8-m3-Fass mit Radkasten und 800/45–30.5 Bereifung. Es bleibt unter 2.55 m Breite.
breite von 2.55 m einhalten», sagt Ivo Fausch, Verkaufsleiter von GVS-Agrar. Beim 8–m3-Fass mit Radkasten kann so ein 800/45–30.5 Rad montiert werden. Daniel Hänni von Hadorn‘s Gülletech-
Tabelle: Übersicht Systeme Vakuumfass • Luft wird aus Tank gesogen, Umgebungsdruck drückt Gülle ins Fass • Druck wird auf Tank gegeben
Schleuderfass • Fass wird fremdbefüllt
Vorteile
• • • • • •
Nachteile
• Ab 3 m Lochtiefe Befüllung schwierig • Kein Druckaufbau bei Verstopfungen • Braucht druckgeprüften Tank • Gülle wird nicht bearbeitet
• Rührwelle mit Schnecke und Schleuder • Kein Verschleiss • Keine Fremdkörper durch Fremdbefüllung • Kein Lärm • Hohe Leistung • Kostengünstig • Bei jeder Gülle problemlos • Angewiesen auf Fremdbefüllung
Funktionsprinzip Befüllen Entleeren
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Wenig Pumpenverschleiss Einfaches System Einfach zu bedienen Überbetrieblicher Einsatz Wenig Kraftbedarf Kompressor unempfindlich gegen Fremdkörper
• Rührwelle mit Schleuder im Fass drückt Gülle auf Verteiler
Pumpfass • Drehkolben- oder Schneckenpumpe saugt Gülle aus Loch und drückt sie in Tank • Drehkolben- oder Schneckenpumpe saugt Gülle aus Tank und drückt sie auf Verteiler • Verschlauchung ab Fass möglich • Für alle Einsatzgebiete geeignet • Rühren durch umpumpen • Leistungsfähige Befüllung grosser Fässer • Gülle wird bearbeitet • • • •
Pumpenverschleiss Teuer in der Anschaffung Bedienung nicht so einfach Schneckenpumpe: hoher Kraftbedarf
nik: «Der Trend geht in Richtung Fässer über 8m3, die von einem Lohnunternehmer oder von mehreren Landwirten gemeinsam angeschafft werden. Auch die Nachfrage nach grossen Schleuderfässern mit äusserst hoher Nutzlast ist gestiegen.» Ab 8m3 werden die Fässer in der Regel unten angehängt, wodurch die Stützlast eingehalten werden kann und die Fahrsicherheit steigt. Oft wird bei Untenanhängung auch mit Deichselfederungen gearbeitet.
Fassumbau Häufig sind auf den Betrieben Fässer vorhanden, die noch nicht vor allzulanger Zeit gekauft wurden. Hier stellt sich die Frage nach einem Umbau. Dabei sollte auf folgende Punkte geachtet werden, denn das Fass muss auch mit Verteiler dem Gesetz entsprechen: • Achslast: Maximal 10 Tonnen, sofern die maximale Achslast nach Herstellerangaben nicht tiefer ist. • Stützlast: Traktor-Zugmaul 2 t, bei Untenanhängung mit Pitonfix, Kugel 3 2010 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK
oder Hitch 3 t, sofern die Nutzlast beim Traktor oder das Typenschild der Anhängevorrichtung nicht limitierend sind. • Zur Einhaltung von Achs- und Stützlast muss allenfalls die Achse verschoben werden • Anschraublaschen sind vorhanden. • Einhaltung der zulässigen Fahrzeugbreiten und korrektes Immatrikulieren.
Trends bei den Verteilern «Des
aus dem Hause Fankhauser: «Mit dieser Neuentwicklung können wir den Landwirten ihre bestehenden Fässer mit einer professionellen Kombi-Variante umbauen.» Mit kombinierten Maschinen hat der Landwirt zwar eine hohe Einsatzflexibilität, der An- und Abbau wird aber oft unterschätzt. Zudem kostet ein Kombiverteiler mehr.
Rüben
Verteiler für die Verschlauchung und das Fass «Wir haben einen neu-
Wiese
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setzt seit Frühling 2009 den FarmlandFix® Schleppschuhverteiler von Zunhammer/Hadorn ein. «Als Milchwirtschaftsbetrieb wollen wir die Gülle mit dem Verteiler möglichst nah auf den Boden bringen», erklärt Frei seine Wahl. Frei ist es ein Anliegen, dass keine Rück-
Links: System «Fankhauser»: Am Fass wird der Verteiler nach oben und vorne geklappt sowie entlastet, Strasse und Fass bleiben sauber. Rechts: System «Fankhauser»: Am Traktor wird der Verteiler nach hinten zusammengeklappt.
Grafik: N-Bedarf bestimmt den Einsatzzeitpunkt von Gülle
öfteren werden wir gefragt, ob es möglich sei, den Verteiler vom Fass auch für die Verschlauchung zu nutzen», sagt Markus Brunner aus Schwarzenbach, Hersteller der RAB Verteiler. Die meisten RAB-Verteiler werden so verkauft. Die Schwierigkeit dabei ist, dass der Verteilkopf am Fass mit viel Güllemenge und wenig Druck und bei der Verschlauchung mit wenig Güllemenge und viel Druck arbeiten muss. Bis anhin wurden bei den Kombimaschinen oft Kompromisse beim Aufbau, bei der Bedienung und bei der Ausbringung gemacht. Hans Fankhauser von der Maschinenfabrik Fankhauser hat dieses Problem erkannt.
en Verteiler entwickelt, der beim Einsatz am Traktor nach hinten geklappt wird und am Fass nach vorne», erklärt Hans Fankhauser. Der Clou am neuen Verteiler ist, dass beim Einsatz am Fass der Tropfstopp nach oben klappt. So bleiben Strasse und Fass immer sauber. Hansueli Steinmann, Landtechnik Zollikofen ist froh über die Neuentwicklung
Schleppschuhverteiler und Grubber Heinrich Frei, Landwirt aus Uster,
Kartoffeln
Raps
Mais
Getreide
Januar Februar
Nachkultur
März
April
Mai
Einsatz von Gülle und flüssigem Gärgut empfehlenswert
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Einsatz von Gülle und flüssigem Gärgut nicht empfehlenswert
Optimaler Termin
Stark umweltgefährdende (N-Auswaschung)
Optimaler Termin (ev. techn. schwierig)
Schwach umweltgefährdende Anwendung anbautechnisch nicht möglich
Quelle: Flisch René, Sokrat Sinaj, Raphaël Charles und Walter Richner. 2009. Grudaf 2009 – Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau. Agrarforschung 16, 1-97. 23
LANDTECHNIK
Links: «Farmland-Fix®» von Zunhammer/Hadorn: Die Schuhe legen die Gülle zwischen die Grasnarbe ab. Rechts: Güllegrubber von Joskin: Düngung und Bodenbearbeitung in einem, so bleibt der Stickstoff im Boden.
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stände mit dem Futter hochwachsen. Zudem beträgt der Schlauchabstand beim Verteiler 20 cm, gegenüber den üblichen 30 cm bei den Schleppschlauchverteilern. Wermutstropfen: «Der Verteiler kostet etwas mehr und ist schwerer», gibt Frei zu bedenken. Eine verstärkte Nachfrage nach Schleppschuhverteilern stellt auch Urs Jäggi von der Firma Althaus fest, die
Joskin vertritt. Neben der Ablage sieht er auch einen anderen Vorteil: «Mit dem Schleppschuhverteiler können die Ammoniakemissionen nochmals reduziert werden.» Dies zeigt auch ein Versuch des Landwirtschaftlichen Zentrums Aulendorf (DE, 2004), welcher bei Verfahrensvergleichen zwischen Breitverteilung, Schleppschlauch und schuh beim letzteren die höchsten
Mehrerträge gemessen hat. Mit der direkten Einarbeitung in den Boden kann Stickstoff zusätzlich vor der Verflüchtigung geschützt werden. Verschiedene Hersteller haben bereits Güllefässer mit angebautem Grubber im Einsatz. Allerdings ist der Zugkraftbedarf gross und das Gewicht hoch. Der Einsatz erfolgt überbetrieblich oder durch den Lohnunternehmer.
3 2010 · UFA-REVUE
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UFA-REVUE ¡ 3 2010
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LANDTECHNIK
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Schleuderfass: Hohe Leistung, tiefe Kosten Die Betriebsgemeinschaft Brunner/Seeholzer in Emmen (LU) wird ab der Saison 2010 mit einem neuen 12.5 m3 Schleuderfass (Eisele) mit Hochdorfer Schleppschlauchverteiler arbeiten. Fßr die Wahl des Produkts standen folgende Kriterien im Vordergrund: • Hohe Transportkapazität bei tiefem Eigengewicht. • Grosse BereifungsmÜglichkeit fßr tiefen Bodendruck. • Hohe Lade- und Abladeleistung. • Tiefe Kosten, da verschleissfrei.
-IT DER +OMBINATION 0OLYESTERTANK UND 0ENDEL ,ENKACHSE LADEN 3IE BEI GLEICHER :UGKRAFT ENTSCHEIDEND MEHR 'Ă LLE ALS MIT HERKĂšMMLICHEN &Ă‹SSERN
• Maximale Bereifung bei minimaler Ăœberbreite. ÂŤMit einer maximalen Aussenbreite von 2.70 m und 650/65 30.5 Reifen erfĂźllt das Fass unsere BedĂźrfnisse, um auch auf schmalen Strassen sicher verkehren zu kĂśnnenÂť, ist AndrĂŠ Seeholzer von der Anschaffung Ăźberzeugt. ÂŤDer Schleppschlauchverteiler mit Knicktropfstopp wird hinter dem Fass zusammengeklappt, wodurch das Fass kompakt bleibt und die Bereifung beliebig gross gewählt werden konnteÂť, erklärt Beat SĂźess von Hochdorfer AG. Auch punkto Preis kann die Technik mithalten: ÂŤDie eingeholten Offerten haben gezeigt, dass wir kostenmässig mit BefĂźllpumpe und Schleuderfass nicht teurer sind als die Vakuum- und PumpfassvarianteÂť, fĂźgt Seeholzer hinzu. Durch die FassfĂźllpumpe gelangen zudem keine FremdkĂśrper ins Fass und sie arbeitet leise.
ÂŤEiseleÂť-Fass mit Schleppschlauchverteiler ÂŤHochdorferÂť: Kompakt trotz grosser Bereifung. Dank FassfĂźllpumpe (oben) keine FremdkĂśrper im Fass.
Optimale Dßngung Mit dem Schleppschlauchverteiler kÜnnen rund 30–50 % der Ammoniakemissionen reduziert werden. Wird von einem durchschnittlichen Dßngerpreis fßr Ammonsalpeter 27.5 % von 40 Fr./100 kg ausgegangen, so kann damit pro Kubikmeter Gßlle Stickstoff im Wert von 40 Rp. eingespart werden. Bringt ein Betrieb im Jahr 3000 Kubikmeter Gßlle aus und der Verteiler hat eine Lebensdauer von 15 Jahren, so spart der Betrieb während dieser Zeit Stickstoff im Wert von 18 000 Fr. Um das zu erreichen, mßssen aber auch mit der bodennahen Ausbringung die Gßllegrundsätze beachtet werden. • Temperatur: 12 h nicht ßber 15 °C • Luftfeuchtigkeit: 12 h nicht ßber 65 % rF • Verdßnnung: Rindergßlle 1:1, Schweinegßlle 1:2, Wasser bindet Ammoniak • Windstärke: mÜglichst gering • Bodenzustand: saug- und tragfähig, nicht verdichtet • Gßllemenge: Max. 30 m3/ha und Gabe 26
GĂźlle ist ein raschwirkender StickstoffdĂźnger. Deshalb muss er zur optimalen Stickstoffausnutzung bedarfsgerecht zur wachsenden Kultur eingesetzt werden. Neben dem Stickstoffgehalt der GĂźlle ist auch der Bodenvorrat bei der DĂźngungsplanung mit einzubeziehen.
Fazit Die optimale Fass- und Verteilerwahl hängt ab von: • Betriebssituation: Aufstallungssystem, GĂźllegrube, RĂźhrwerk und daraus resultierende GĂźlle. • Auslastungsgrad • Einsatzbedarf (GrĂźnland, Ackerbau, Verschlauchung ab Fass, umpumpen). • Feld-, Hofdistanzen,Topographie. • Arbeitssituation auf dem Betrieb. • Vorhandener Traktor. • Ăœberbetrieblicher Einsatz. 䥾
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Autor Michael Dubach, Dipl. Ing.-Agr. ETH, Energie und Landtechnik, BBZ Arenenberg, 8268 Salenstein
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Krone «MX 350» – Kombi-Ladewagen für die Schweiz Mit der neuen «MX»-Baureihe bietet Krone eine professionelle Ergänzung seines Ladewagen-Angebots, das Ladevolumen von 25 bis 53 m³ (DIN) umfasst. Kennzeichen der Baureihe sind: Förderund Schneidrotor mit einem Durchmesser von 880 mm und acht Zinkenreihen auf dem Umfang. Die spiralförmig angeordneten Zinken sind auf den Rotor geschweisst und stehen dank Hardox-Förderauflagen für geringen Verschleiss. Zudem verhindert die breite Förderauflage nachweislich den gefürchteten Museffekt. 41 Messer, die mit einem Abstand von 37 mm platziert sind, sorgen für perfekte Schnittqualität. Serienmässig sind alle «MX»-Wagen mit dem wartungsarmen, ungesteuerten Krone «EasyFlow»-Pickup ausgerüstet. Fünf Zinkenreihen stehen für eine zügige Futteraufnahme. Weiterer Pluspunkt: Das Pickup ist pendelnd aufgehängt. Highlight der Baureihe ist das klapp- und zur Seite schwenkbare Schneidwerk. Das Ausschwenken des Schneidbalkens erfolgt komplett über die linke Seite. Die Messer können bei Bedarf schnell und werkzeuglos gewechselt werden. Eine weitere Innovation präsentiert Krone beim Kratzboden, der im vorderen Bereich des Wagens jeweils um 15 bzw. 25 cm abgesenkt wurde. Durch diese schräge Position des Kratzbodens wird der Förderweg des Schneidrotors stark verkürzt und das Futter noch schneller und schonender sowie mit weniger Leistungsaufwand in den Wagen befördert. Durch den nach vorn abfallenden Kratzboden wird zudem die Ausladung des Wagens erhöht, da die erste geladene Futterportion nicht nach hinten kippen kann.
Beantworten Sie diese Kreuzworträtsel-Fragen: Der nebenstehende Text hilft Ihnen dabei. 1 Welches Element beim «MX»-Ladewagen ist pendelnd aufgehängt? 2 Was ist bei der Ladewagen Baureihe «MX» nach vorne abgesenkt? 3 Mit welcher Technik sind die Förderauflagen bei den «MX»-Wagen bearbeitet? 4 Es ist klappbar, kann zur Seite geschwenkt werden und ist ein ein Highlight der Baureihe «MX« 5 Welcher Effekt wird durch die breite Förderauflage der «MX»-Ladewagen nachweislich verhindert? 1 2 3 4 5 Schreiben Sie das Lösungswort (dunkler Raster senkrecht) auf eine Postkarte und senden Sie diese bis Ende Monat an UFA-Revue «Know-how Wettbewerb», Postfach, 8401 Winterthur oder senden Sie das Lösungswort via Internet über www.ufarevue.ch Name, Adresse und Telefon-Nummer nicht vergessen!
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LANDTECHNIK
Neue Offensive gestartet MIT GERÄTEBENZIN anstelle von herkömmlichem Benzin lassen sich gesundheitsschädliche Emissionen von 2-Takt- und 4-Takt-Motorgeräten um bis zu 90 % reduzieren. Während dieser Treibstoff in der professionellen Waldwirtschaft weitgehend etabliert ist, bestehen in der Landwirtschaft und im privaten Anwendungsbereich noch Optimierungsmöglichkeiten.
Motorgetriebene Kleingeräte wie Motorsägen und -sensen (2-Takter) oder Einachser und Rasenmäher (4Takter) stossen grosse Mengen an aromatischen Kohlenwasserstoffen und an weiteren Schadstoffen aus. Benzol, ein toxischer und krebserregender Luftschadstoff, spielt dabei eine zentrale Rolle. So kann eine Motorsäge mit herkömmlichem Benzin pro Stunde die gleiche Menge an Benzol ausstossen wie etwa 100 Autos. Kommt hinzu, dass sich der Anwender beim Betanken und während des Betriebs oft in unmittelbarer Umgebung, also mitten in der Abgaswolke aufhält, dort seine Arbeit verrichtet und so seine Gesundheit gefährdet.
In der professionellen Forstwirtschaft ist der Einsatz von Gerätebenzin heute etabliert, in der Landwirtschaft bestehen durchaus Optimierungsmöglichkeiten.
Abhilfe kann mit Gerätebenzin (auch als Alkylatbenzin bezeichnet) geschaffen werden. Dieser Treibstoff enthält auf synthetischem Wege gewonnene Bestandteile von Benzin. Dabei werden Raffineriegase zu einem reinen Treibstoff veredelt. Gerätebenzin ist chemisch stabil, weist einen geringen Anteil an aromatischen Kohlenwasserstoffen auf, kann wesentlich länger als normales Benzin gelagert werden und verbrennt nahezu rauch- und russfrei, ist aber rund doppelt so teuer wie normales Benzin. Gerätebenzin gibt es für 2Takt- und 4-Takt-Motoren. Es kann in der Regel ohne Eingriffe im Motor eingesetzt werden, da es die gleichen Eigenschaften wie Benzin aufweist. Mehr noch, Gerätebenzin wirkt schonender auf das Gerät, da «Weichteile» der Treibstoffversorgung des Motors wie Membrane, Dichtungen, Saugschläuche weniger angegriffen werden. Kampagne Vor sieben Jahren startete eine Gruppe mit dem Fachverband Landtechnik der schweizerischen Metallunion, der Krebsliga, dem Bundesamt für Umwelt und den kantonalen Luftreinhaltebehörden eine national angelegte Kampagne, um für das Nischenprodukt «Gerätebenzin» eine breite Unterstützung zu schaffen. Innerhalb dieser Zeit hat sich der Anteil von Gerätebenzin im Forst- und Gartenbereich verdoppelt, die Benzol-Emissionen konnten so um 6 t pro Jahr gesenkt werden. Angesichts des Gesamtausstosses von geschätzten 1000 t jährlich zwar eine geringe Menge, zieht man aber in Betracht, dass von diesen 1000 t Benzol nur rund 50 t auf den Off-Road-Bereich
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fallen – und nur dieser ist für Gerätebenzin relevant – doch eine beachtliche Menge. Trotzdem ortet man noch weiteres Potenzial. So geht eine Studie davon aus, dass der Einsatz von Gerätebenzin durchaus verdreifacht werden kann und sich so zusätzliche 12 t Benzol-Emissionen vermeiden lassen.
Der Bundesrat
hat gestützt auf diese Studie im letzten Jahr nicht-fiskalische Massnahmen beschlossen, indem er die Kampagne unterstützt, bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand generell die Verwendung von Gerätebenzin empfiehlt und bei eigenen Betrieben selbst mit gutem Beispiel vorangehen will. Auf weitere Massnahmen (zum Beispiel Steuerbefreiung) wurde verzichtet. Hingegen verfolgt das Bundesamt für Umwelt im Auftrag des Bundesrats die Entwicklung des Einsatzes von Gerätebenzin. Kann mit freiwilligen Massnahmen dieser Einsatz nicht im erwartenden Umfang gesteigert werden, wird auf 2012 eine Revision der Luftreinhalteverordnung in Aussicht gestellt, welche die Verwendung von Gerätebenzin unter gewissen Bedingungen dann vorschreiben könnte. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Gerätebenzin gibt es bei Landmaschinen- und Motorgeräte-Händlern in verschiedenen Gebindeformen. Die LANDI hat mit «Oecofuel 2-Takt» und «Oecifuel 4-Takt» ebenfalls zwei Produkte im Angebot. www.geraetebenzin.ch
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BILDERBOGEN KNOW-HOW
Neuheiten-Parade der Nummer 1 NEW HOLLAND TRAKTOREN führten in den letzten 40 Jahren nicht weniger als 36 Mal die Rangliste der immatrikulierten Traktoren in der Schweiz an. Auch im vergangenen Jahr belegten die von Bucher Landtechnik vertriebenen Modelle mit 347 Einheiten und einem Marktanteil von 17.2 % den ersten Platz.
«T6090 RC PC»
«T7000 AC»
Es war 1962 ein weitsichtiger Entscheid von Bucher-Guyer, den eigenen Traktor nicht mehr weiter zu entwickeln und statt dessen den Generalimport von Traktoren der Marke «Fiat» zu übernehmen. Im Laufe der Zeit hat sich daraus die Marke «New Holland» entwickelt. Für Bucher Landtechnik bedeutete dies 36 Mal seit 1970 die Marktführerschaft in der Schweiz. Fünf Top-Modelle sollen dafür sorgen, dass diese Marktführerschaft auch künftig bestehen bleibt. In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Bilderbogen» illustrierte Berichte über landwirtschaftliche Maschinen – in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren. Mehr zu den vorgestellten Traktoren von New Holland erfahren Sie unter www. bucherlandtechnik.ch
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www.ufarevue.ch 3 · 10
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Das Einsteigermodell Mit dem Modell «TD5020» (72 PS, 4-Zylinder Motor mit 3.2 l) kommt neu ein kompakter, wirtschaftlicher Traktor mit bewährtem Getriebe (Synchro-Shuttle) auf den Markt. Modern, effizient und einfach sind Eigenschaften, die für diesen Traktor zutreffen.
Der leichte 6-Zylinder In der Baureihe «T6000 Elite» gibt es mit den Modellen «T6030», «T6050» und «T6070» gleich drei neue 6-Zylinder mit Leistungen von 149, 159 und 169 PS (inklusive
«T6000 Elite»
Powerboost). Als Allrounder für höchste Anforderungen ist vor allem das Gewicht mit 5500 kg eine herausragende Eigenschaft.
Mehr Leistung bei gleichem Gewicht verspricht das Modell «T5070» mit 24/24-Getriebe und lastschaltbarer Wendeschaltung. Mit einem Leistungsgewicht von 37.2 kg/PS werden neue Massstäbe in der Kategorie der Universaltraktoren gesetzt.
Geringstes
Leistungsgewicht
«T6090 RC/PC» heisst das Topmodell mit 165 PS (Nennleistung, mit Motorleistungsmanagement bis 201 PS) und einem Leistungsgewicht von 29 kg/PS – ein Spitzenwert in dieser Klasse. Mit der «SideWinder II»-Bedienarmlehne und
«TD5050»
«T5070»
den Getriebevarianten «Range Command» (Teillastschaltung) oder «Power Command» (Volllastschaltung) wird der Traktor zum komfortablen Arbeitsgerät für Profis und Lohnunternehmer.
Traktor des Jahres Nach den Auszeichnungen «Traktor des Jahres 2010» und «Goldener Traktor für Design» hat der «T7000 Auto Command» seine Einführung auf der Agritechnica mit dem Preis «Maschine des Jahres 2010» in der Kategorie Traktor obere Mittelklasse gekrönt. Die mit dem stufenlosen Getriebe der zweiten Generation und der Armlehne «SideWinder II» ausgerüstete Baureihe gibt es in fünf Modellen im Leistungsbereich von 167 bis 224 PS (Nennleistung, bis 251 PS maximale Leistung). 䡵 3 2010 · UFA-REVUE
NEUHEITEN KNOW-HOW
Claas: Neuerungen bei variablen Pressen
Neue John Deere «5E»-Traktoren
«Bei Sonnenuntergang sind nur die Ballen fertig, aber nicht Sie»: Mit diesem Motto lanciert Claas für die neue Saison die Rundballenpressen vom Typ «Variant» mit einer weiteren Eigenschaft. Wie bis anhin kann die Ballengrösse variabel von 0.9–1.80 m eingestellt werden. Mit
Anfangs April werden die neuen John Deere «5E»-Traktoren in der Schweiz eintreffen. Als Basismodelle wurden diese Traktoren für kleine Viehzucht-, Sonderkultur- und Nebenerwerbs-Betriebe entwickelt. In diesem Segment bietet John Deere mit «5055E», «5065E» und «5075E» drei Modelle von 55–75 PS an. Alle drei arbeiten mit einem wassergekühlten 3-Zylinder «PowerTech M»Motor der Abgasstufe IIIa mit Turbolader und Viscolüfter, geringem Kraftstoffverbrauch und wenig Emission. Das synchronisierte Getriebe mit 9 Vorwärts- und 3 Rückwärtsgängen verfügt über ein HSchaltschema und lässt sich innerhalb der Gänge und beim Reversieren synchronisiert schalten. Für die Arbeit in steilem Gelände haben die Modelle selbstnachstellende, ölgekühlte Hydraulikbremsen. Das offene Hydrauliksystem arbeitet mit
dem Rotor, der über 14 Messer verfügt, kann das Futter präzise, schnell und effektiv geschnitten werden. Neu an den «Variant»-Pressen findet man einen hydraulisch erweiterba-
ren Boden, der über zwei Hydraulikzylinder abgesenkt wird. Verstopfungen könne bequem mit dem Bedienterminal «Communicator» beseitigt werden, indem man die Messer drucklos stellt und den Boden nach vorne öffnet. Der Rotor schiebt die Verstopfung direkt in die Presskammer. Schliesst man den Boden, schwenken die Messer selbständig wieder ein. Der Weiterfahrt steht nichts mehr im Wege. Wie bei allen Pressen von Claas ist auch bei der neuen «Variant» die Bindung im gut einsehbaren Bereich angeordnet. Damit man genau sieht, wo es läuft, wie es läuft und dass es läuft. Service Company AG 4538 Oberbipp 032 636 66 66 www.serco.ch info@serco.ch
zwei Pumpen und Förderleistungen von 27 l/min für die Lenkung und 46l /min für die anderen Funktionen. Zur Grundausrüstung gehört
eine hydraulische Anhängerbremse sowie ein Hecksteuergerät mit eigenem Bedienhebel. Der Frontlader «533» ist mit oder ohne mechanischer Parallelführung massgeschneidert für die «5E»-Traktoren lieferbar. Matra, 3250 Lyss 032 387 28 28 www.matra.ch info@matra.ch
New Holland gewinnt zwei «Good Design» Preise New Holland hat kürzlich zwei der renommierten «Good Design»Awards erhalten. Nebst dem Kompakttraktor «Boomer 8N» wurde die Bedienarmlehne «SideWinder II» mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Durch diese Auszeichnun-
gen werden Lösungen gewürdigt, mit denen New Holland die Wirtschaftlichkeit in der Landwirtschaft durch hochmoderne Technologie steigern möchte. Die New Holland «SideWinder II»Bedienarmlehne, unlängst bei den mehrfach preisgekrönten Traktormodellen «T6000» und «T7000» eingeführt, wurde nun erneut als ein Branchenmassstab für innovatives UFA-REVUE · 3 2010
Design ausgezeichnet, nachdem dieses System bereits die renommierte Auszeichnung «Goldener Traktor für Design 2010» bei der Agritechnica 2009 erhalten hat. Moderne Landmaschinen sollen einfach zu bedienen sein. Das Anzeigemodul muss universell einsetzbar sein. Die Informationen müssen überschaubar und leicht verständlich dargestellt werden und der Fahrer sollte diese stets im Blickfeld haben. All diese Forderungen standen im Zentrum der Entwicklung des «IntelliView III»-Monitors von New Holland. Diese innovative Informations- und Bedienerplattform wurde speziell für den universellen Einsatz bei allen Landmaschinen geschaffen.
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Unterstützung vom Himmel Fallen stellen, mit Vergasern von Nest zu Nest laufen, Giftköder ausbringen... Die Mäusebekämpfung ist aufwändig. Mäusebussarde arbeiten gratis, überbetrieblich und umweltschonend. Ein Bussard fängt pro Tag rund fünf Mäuse. In der Schweiz beläuft sich die Population dieser fleissigen Raubvögel auf zirka 25 000 Tiere. Somit erleichtert ein einziger Bussard eine Region von März bis Oktober um 1050 Mäuse. Dieses Potenzial gilt es auszuschöpfen. Oft genügen einfache Massnahmen, um Wühlmaus-befallene Futterwiesen oder Obstanlagen als Nahrungsreserven für die Bussarde zu erschliessen. Horste, Ansitzstangen auf Telefonstangen, an NiederspannungsFreileitungs-Masten und auf Bäu-
men sowie Sträuchern machen strukturarme Wiesen zugänglicher. An der Hochschule für Landwirtschaft sind in einer Projektarbeit fünf Bau- und Installationsanleitungen entwickelt worden. Sie stehen unter www.shl.bfh.ch (> Landwirtschaft, > Bachelor, > Projektarbeiten) zur Verfügung und enthalten neue und aufgefrischte Ideen, wie sich Mäusebussarde bei der täglichen Nahrungssuche unterstützen lassen. Zudem wird in einem Merkblatt gezeigt, wie Bussarden über schneereiche Winter geholfen werden kann. Die Anleitungen und Zusatzinformationen verstehen sich ohne Gewähr und Haftung als experimentellen, aber praxisnahen Beitrag zu einer natürlicheren Mäusebekämpfung.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 32
Neuer Rebenschädling im Tessin gefunden Im Tessin ist ein neuer Rebenschädling entdeckt worden, der aus Nordamerika stammt und den Weg in die Schweiz wahrscheinlich via Italien gefunden hat. Die Raupen der sogenannten Rebenminiermotte (Phyllocnistis vitegenella) verursachen Schäden, indem sie Gänge in die Blätter bohren. Glücklicherweise scheint sich die Miniermotte nur langsam auszubreiten, weshalb noch Zeit bleibt, um sie zu erforschen und wirkungsvolle Bekämpfungsmöglichkeiten zu finden. Genau das will die Forschungsanstalt
Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) nun tun. Die chemische Bekämpfung könnte sich laut ACW als kritisch erweisen. Die in Italien gemachten Erfahrungen zeigen, dass sich diese Motte mit Phosphorester
Alternativen gegen Feuerbrand
Bienenrückgang gibt zu denken
Antibiotika ist gegen Feuerbrand in Kernobst nur noch zugelassen, wo im Vorjahr ein Befall festgestellt wurde und wenn eine Bewilligung der kantonalen Pflanzenschutzstellen vorliegt. Als Alternative bietet sich eine breite Palette an Produkten mit Teilwirkungen gegen Feuerbrand an. Bereits seit längerem zugelassen sind «Myco-Sin», «BlossomProtect» (beide Andermatt), «Serenade» und «Regalis» (beide Stähler). Neu hat das Bundesamt für Landwirtschaft auch «Bion» mit dem Wirkstoff Acibenzolar-S-Methyl bewilligt. Dieses Syngenta-Produkt stärkt das «Immun-
Bereits seit 1965 geht die Zahl der Bienenvölker in Mittel- und Westeuropa zurück, wie eine Studie des IBRA (internationales Bienenforschungszentrum) zeigt. Die Ursache dafür vermuten die Wissenschaftler in den sozialen und ökonomischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte. Durch die allgemein gestiegenen Einkommen der Landbevölkerung hat die Imkerei als Hobby an Attraktivität verloren. Da auch andere Bestäuber wie Wildbienen und Schwebfliegen abnehmen, wird befürchtet, dass die Qualität der Bestäuberdienstleistungen für die Feldfrüchte leiden könnte. Anders als in Europa ist die Zahl der Bienenvölker weltweit laut Welternährungsorganisation FAO in den letzten 50 Jahren um 45 % gestiegen.
Ein Fünftel der Nutzfläche ist drainiert system» der Pflanze, indem es die natürlichen Abwehrkräfte aktiviert. Um den Schutz aufzubauen, braucht es einige Tage. «Bion» muss daher vor einer Infektionsperiode appliziert werden. Erfahrungsgemäss kann mit «Bion» das Risiko einer Feuerbrandinfektion um 50 bis 90 % verringert werden. Mehr über die alternativen Produkte gegen Feuerbrand steht im Pflanzenschutz-Zielsortiment der fenaco (LANDI oder www.landi.ch).
Drainagen haben für die landwirtschaftliche Flächennutzung eine grosse Bedeutung. Das bestätigt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft. Gemäss den Daten der Kantone sind insgesamt 192 000 ha landwirtschaftliche Flächen drainiert, was knapp einem Fünftel (18.1 %) der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht. Rund 70 % der drainierten Parzellen gehören zu Fruchtfolgeflächen.
nicht unter Kontrolle halten lässt. Beim Einsatz von Hautflüglern erwies sich der Parasitierungsgrad als ungenügend, um die Schädlingspopulation ausreichend zu senken. Diese Art biologischer Kontrolle braucht nicht nur Zeit, sondern auch eine korrekte Pflege des Ökosystems Rebberg; darunter ist eine Erhöhung seiner biologischen Vielfalt und eine angepasste Umsetzung von Bekämpfungsmassnahmen gegen die anderen Schädlinge zu verstehen, erklärt ACW in einer Medienmitteilung.
Neuer Wirkstoff gegen Krautfäule Noch immer sorgt die Kraut- und Knollenfäule bei den Kartoffeln weltweit für Ernteeinbussen von rund 20 %. Nun haben Wissenschaftler des Leibniz-Institutes einen hoffnungsvollen neuen Wirkstoff entdeckt, der in Zukunft als Leitstruktur für die Entwicklung neuer Agrochemikalien dienen könnte. Die aus Pilzen isolierten Substanzen hemmen in niedrigen Konzentrationen die Sporenkeimung und das Wachstum der Fäulepilze.
Weniger Getreide Die im Herbst 2009 ausgesäten Brotweizenflächen haben laut Swiss Granum gegenüber der letzten Kampagne um 650 ha abgenommen. Entgegen dem Empfehlungen der Vermarkter hat es eine Verlagerung von Klasse «I» zur Klasse «Top» gegeben. Die Futterweizen- und Wintergerstenflächen sind um 1250 ha respektive 2000 ha zurückgegangen, während die Triticaleund Rapsflächen stabil blieben. 3 2010 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU
Nach Temperaturschwellen behandeln? PHOMA Die lange Infektionsperiode, ein begrenzter Einsatztermin und die beschränkte Wirkungsdauer der Fungizide haben einen wirtschaftlichen Chemieeinsatz gegen Phoma in Sonnenblumen seither erschwert. Ein neuer Ansatz könnte Abhilfe schaffen.
Peter Frei
Seit Sonnenblumen in der Schweiz angebaut werden, kann auch der Pilz «Phoma macdonaldi» (Leptoshaeria lindquistii) gefunden und isoliert werden. Die Symptome dieser Krankheit sind dunkelbraune bis schwarze Flecken unter den Blattachseln, die nicht selten den ganzen Stängel umgeben und die Pflanzen oft vorzeitig reifen lassen. Phoma kann mit Phomopsis verwechselt werden, dessen Symptome eher braune Flecken sind.
Der Hauptunterschied liegt aber darin, dass mit Phomopsis angesteckte Stängel sehr leicht an der Befallsstelle brechen, was bei Phoma nicht passiert.
Suche nach Temperatursumme Fehlendes Wissen Seit 2003 sind Fungizide zur Bekämpfung von Phoma bewilligt. Doch trotz des Fungizideinsatzes kann der Pilz nicht effizient bekämpft werden. Dass eine Behandlung den Ertrag steigern würde, lässt sich eher selten beobachten. Da die wissenschaftliche Literatur in Bezug auf Phoma sehr arm ist, wurden Untersuchungen an der Forschungsanstalt Agroscope Changins Wädenswil (ACW) durchgeführt mit dem Ziel, die Biologie des Pa-
Fruchtkörper (Perithezien ) auf Sonnenblumenstängel. Der Pilz kann zwei bis drei Jahre in den Stängeln überdauern.
In feuchten Jahren mit frühem Befallsbeginn ist der Phomadruck besonders stark.
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zu schaden. Später sind die Sonnenblumen zu hoch, um mit konventionellen Spritzbalken zu arbeiten.
thogen besser kennen zu lernen. Bis anhin war nur bekannt, dass der Pilz auf den Ernterückständen überwintert und im Frühjahr die neuen Kulturen mit Ascosporen befällt. Wann genau dies der Fall ist, wusste man nicht. Angenommen wurde, dass der Sporenflug und damit auch die Infektionen vor allem im Sternstadium (BBCH51) stattfinden. Daher wird der Fungizideinsatz bis heute in diesem Stadium empfohlen. Es ist der letzte Moment, in dem Pestizide ausgebracht werden können, ohne der Kultur
Im Rahmen eines Versuchs der Forschungsanstalt ACW wurden nach der Ernte in Sonnenblumenfeldern befallene Stängel gesammelt und dann im Freien unter natürlichen Bedingungen gelagert. Durch mikroskopische Beobachtungen konnte die Entwicklung der Fruchtkörper (Perithezien) während des ganzen Winters und Frühjahrs verfolgt werden. Dazu müssen die Stängelstücke fein geschnitten und angefärbt werden. In der Nähe des Stängeldepots wurde eine Sporenfalle installiert. Der Ventilator dieser Sporenfalle wird durch Solarzellen mit Strom versorgt. Die Sporen bleiben durch statische Elektrizität auf dem feinen Plastikstreifen hängen, der auf einer Trommel montiert ist. Diese Trommel bewegt sich pro Woche einmal um die eigene Achse. Die so gewonnen Tagesabschnitte beobachtete man hälftig unter dem Mikroskop und zählte die anhaftenden Ascosporen aus. Zusätzlich wurde eine molekulare Methode für den Nachweis des Pathogens entwickelt und der zweite Teil der Tagesabschnitte wurde mit dieser Methode auf PhomaDNA untersucht. Die erhaltenen Werte, Anzahl gefundener Sporen und positive PCR-Reaktionen, wurden dann mit den Wetterdaten (Grafik 1, agrometeo.ch) verglichen. Dies erlaubte es, die optimalen Bedingungen für den Sporenflug zu finden.
Sporenflug früher als angenommen Wie sich in den mikroskopischen Beobachtungen zeigte, beginnt der Pilz 3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU ab Mitte Februar mit der Bildung der Fruchtkörper. Je nach Wetterbedingungen sind die Ascosporen dann ab Ende März bis anfangs Mai reif und werden freigesetzt. Dank der nun vierjährigen Erfahrungen konnte eine genaue Temperatursumme für den ersten Sporenflug ermittelt werden. Anfangs werden nur wenige, später aber massiv Sporen freigesetzt (Grafik 2). Der Hauptausstoss von Sporen findet nicht wie angenommen im Sternstadium der Sonnenblume statt, sondern einige Tage früher. Zurzeit stehen nur Resultate für das Genferseegebiet zu Verfügung, doch es ist vorgesehen, ab 2010 auch weitere Gebiete in die Studie mit einzubeziehen, um die Temperatursummen breiter abzustützen.
tionsperiode und auch Ertragserhebungen wurden gemacht. Im Jahr 2007 wurde mit dem Fungizid «Tenor» (Difenoconazole + Carbendazim), 2008 mit «Priori Top» (Difenoconazole + Azoxystrobin) im Sternstadium der Kultur eine Behandlung durchgeführt. 2009 wendete man zum ersten Mal die oben erwähnte Temperatursumme von 450 °C (erste Spore bis Hauptflug) für die erste Fungizidbehandlung an. Zur Kontrolle wurde neben den unbehandelten Parzellen in einer Variante zum herkömmlichen Zeitpunkt im Sternstadium (Temperatursumme: 700 °C) gespritzt. Zu beiden Zeitpunkten kam das Fungizid «Priori Top» (1 l/ha) zum Einsatz. Es lagen vierzehn Tage zwischen den beiden Behandlungen.
Starke Infektionen im Sternstadium Gleichzeitig zur Beobachtung
Plus 9 % Ertrag In den ersten bei-
Annahmen vor dem Sternstadium der Sonnenblumen stattfindet. Bereits ab dem Vierblattstadium werden die ersten Keimblätter und Blattachseln befallen. Der Ansatz, mit Fungiziden nach Temperaturschwellen zu behandeln, ist vielversprechend. Allerdings muss der Versuch in den nächsten Jahren unter anderen Wetterbedingungen wiederholt werden. 䡵
Grafik 1: Wetterdaten 2008 (Changins, VD) 30
mittlere Tagestemperatur ˚C Niederschläge mm
25 20
Fungizidversuche im Freiland Während drei Jahren führte die Forschungsanstalt ACW Fungizidversuche auf der anfälligen Sorte «Sanluca» im Freiland durch. Die Befallskontrollen erfolgten immer gegen Ende der VegetaUFA-REVUE · 3 2010
Fazit Zusammenfassend zeigen die ACW-Versuche, dass der Hauptausstoss von Phomasporen entgegen bisherigen
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Grafik 2: Sporenflug von Phoma macdonaldii 2008 (Changins, VD) Ascosporen/Tag 240 180 120
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den Versuchsjahren konnte kein Ertragsunterschied zur unbehandelten Kontrolle gefunden werden. Die Befallskontrollen in den behandelten Parzellen zeigten jedoch eine deutliche Tendenz zu weniger starken Infektionen, vor allem gab es viel weniger Pflanzen, die ganz befallen und somit früh reif wurden. Trotzdem war der Fungizideffekt eher kosmetisch als rentabel. Im letzten Versuchsjahr aber konnten deutliche Unterschiede zwischen der unbehandelten Kontrolle und den beiden Behandlungen beobachtet werden (+ 9 % Ertrag gegenüber unbehandelten Parzellen). Allerdings wurde zwischen den zwei Behandlungszeitpunkten keine Differenz gefunden. Dies betrifft sowohl die Befallsstärke als auch den Ertrag. Eine Erklärung könnte die ungewöhnliche Wetterlage im Genferseegebiet liefern. Es war in der Zeit zwischen den zwei Behandlungszeitpunkten sehr trocken. Somit wurden auch keine Ascosporen ausgeschleudert. Die ersten Niederschläge konnten erst vier Tage vor der zweiten Behandlung registriert werden, was erneut zu einem massiven Sporenflug führte. Die Persistenz des Fungizides scheint gut zu sein, denn es wirkte auch noch nach rund zwei Wochen ohne Niederschläge wie das frisch gespritzte Produkt.
05.05.08
des Sporenfluges wurde in den vergangenen Jahren die Entwicklung des Pilzes im Pflanzengewebe analysiert. Der Pilz ist in seiner latenten Phase, das heisst in der Zeit bis zum Sichtbarwerden der Symptome, mit traditionellen Methoden nicht zu isolieren. Aus diesem Grund wurden wöchentlich, zwischen dem Zweiblattstadium bis zum Ende der Blüte, 20 unbehandelte Pflanzen auf dem Versuchsfeld gesammelt und molekularbiologisch untersucht. Da die Infektionen von den Blattachseln ausgehen, wurden diese einzeln aufbereitet und mit sehr spezifischen und sensiblen Primern getestet. Diese Methode erlaubt es, die Entwicklung des Pilzes in der Pflanze zu verfolgen. Es liess sich feststellen, dass die ersten Keimblätter (45 %) und Blattachseln des ersten Blattpaares (35 %) schon sehr früh, ab dem Vierblattstadium, befallen werden. Im Sternstadium waren die Blattachseln wie folgt infiziert: erstes Blattpaar 100 %, zweites Blattpaar 85 %, drittes Blattpaar 65 %. Die Keimblätter waren im Sternstadium bereits abgestorben und wurden nicht mehr untersucht.
Autor Peter Frei, Phytopathologist, Forschungsanstalt Agroscope ChanginsWädenswil ACW, 1260 Nyon Das fenaco-Zielsortiment gibt detaillierte Auskunft über Eigenschaften und Anwendung der verschiedenen Fungizide, die gegen Phoma eingesetzt werden können. Fragen Sie bei Ihrer LANDI.
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PFLANZENBAU
Kein Patentrezept DER EINSATZ VON WACHSTUMSREGULATOREN ist wirtschaftlich, wenn dadurch Lager vermieden und der Ertrag sowie die Qualität erhalten werden kann. Die Wiederzulassung von «CCC» im ÖLN und damit das erweiterte Angebot an Regulatoren ermöglicht, die Standfestigkeit bei schwierigen Bedingungen oder bei hohem Lagerrisiko zu verbessern.
Olivier Delay
Jedes Jahr verläuft anders. Entsprechend sind die Wachstumsregulatoren fürs Getreide auszuwählen und zu dosieren. Generell bringt eine zu starke Verkürzung unnötig hohe Direktkosten und führt zu einem grösseren Krankheitsrisiko. Dagegen kann eine zu geringe Verkürzung beziehungsweise Lager die Rentabilität durch höhere Druschkosten, ein geringeres Hektolitergewicht, weniger Ertrag und Durchwuchs in den Folgekulturen mindern.
Gibberellin und Auxin Einige Re-
Grafik: Lagerrisiko Weizensorte Arina Winnetou Ludwig Runal Zinal Forel Mulan Titlis Tapidor Tommi Levis Caphorn Claro Siala
hoch
gering
Quelle: PflanzenschutzZielsortiment der fenaco
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gulatoren hemmen die Gibberelline (Moddus, Medax Top), andere die Auxine (Ethephon) und ein Produkt hemmt beide dieser pflanzlichen Wachstumshormone (Metro). Bei Weichweizen intervenieren die Gibberelline ab Wachstumsbeginn bis zur Halmstreckung, die Auxine entfalten ihre Wirkung danach. Bei Gerste, Triticale und Roggen dagegen ist vor allem das Auxin ausschlaggebend und der Effekt der Gibberelline beschränkt sich auf die Bestockung.
Welche Strategie? Die Wahl der Wachstumsregulatoren hängt vom Klima, von der Pflanzendichte und der Stickstoffverfügbarkeit ab. Chlorcholinchlorid (CCC), das per 2009 im Ökologischem Leistungsnachweis (ÖLN) wieder für Weizen, Triticale, Hafer und Korn zugelassen wurde, lässt sich mit Herbiziden mischen (Ausnahme : Hafer), was Durchfahrten reduziert. Allerdings verfügt «CCC» über ein beschränktes Einsatzfenster. Wie Versuche 2009 bestätigten, erzielt man mit «CCC» nur unter folgenden Bedingungen gute Resultate:
2009 waren nicht allein die Regulatoren, sondern auch der trockene Frühling und die starke Sonneneinstrahlung verantwortlich für ein beschränktes Höhenwachstum.
• Temperatur am Morgen vor der Behandlung nicht unter 0 bis –1°C. • Temperatur von 10 bis 20°C während der Behandlung. • Mittlere Temperatur von 10°C während den folgenden Tagen. • Getreide muss in gutem Zustand sein (Nährstoffversorgung, Wasser). • Optimales Applikationsstadium: Ende Bestockung bis Beginn Schossen (Ährenspitze 1 cm ab Halmgrund). Ausnahme: Hafer im Stadium 32 – 37. • Wüchsiges und sonniges Wetter. Stimmen diese Bedingungen nicht oder ist das Lagerrisiko der Sorte hoch (Grafik), empfiehlt sich nach «CCC» (0.5 –1.5 l/ha) noch der Einsatz von «Moddus» (0.3–0.6 l), «Medax Top+Turbo» (0.3–0.6 l) oder «Metro» (0.4–0.6 l).
Vorsicht bei Einzelähren-Typen Bei Einzelähren-Ertragstypen wie den Sorten «Ludwig», «Levis» und «Tapidor» ist die «CCC»-Aufwandmenge im Stadium 21 bis 25 auf 0.5 bis 0.75 l zu redu-
zieren oder erst später zu spritzen (Ende Bestockung). Denn eine frühe «CCC»-Applikation begünstigt die Bestockung, was zu mehr Pflanzen pro Quadratmeter führt. Die besten Erträge werden mit Einzelähren-Ertragstypen aber bei 450 bis 550 Ähren/m2 erreicht. Der Einsatz von Ethephon (0.7–1 l/ha) in den Stadien 37 bis 39 wird in Weizen empfohlen, wenn das Lagerrisiko noch hoch ist. Applikationen in den Stadien 39 bis 47 mit Dosierungen von über 0.75 l/ha können dagegen zu einer verspäteten Ähre führen. Die Praxiserfahrungen zeigen, dass sich Weizen in diesem Fall schlechter dreschen lässt.
Fazit Für eine wirtschaftliche Regulatorwahl zählen hauptsächlich die Sorte, der Wirkmechanismus, das Einsatzstadium, der Zustand der Kultur und die klimatischen Bedingungen. Der «CCC»Einsatz auf Weizen ermöglicht eine günstige, frühe Intervention zusammen mit einem Herbizid. Eine spätere Applikation eines Regulators ist je nach Lagerrisiko und Bedingungen während der ersten Intervention in Betracht zu ziehen. 䡵 Autor Olivier Delay, Pflanzenbau-Beratungsdienst der fenaco, Puidoux. www.pflanzenbau.ch Das Pflanzenschutz-Zielsortiment der fenaco (erhältlich in Ihrer LANDI) gibt auf den Seiten 18 bis 21 wichtige Detailinfos zu den Wachstumsregulatoren und die Einsatzstrategien. Die Pflanzenschutz-Berater der fenaco stehen zu ihrer Verfügung, um die Wachstumsregulator-Strategien zu optimieren. www.pflanzenbau.ch
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Nachhaltige Schorfbekämpfung APFELANBAU Schorf ist die bedeutendste Pilzkrankheit im Schweizer Apfelanbau. Die Krankheit kann mit vorbeugenden Massnahmen und gezieltem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kontrolliert werden. Agroscope ACW empfiehlt eine Strategie mit mehrmaligem Wechsel der Fungizide und Behandlungen entsprechend der Infektionsgefahr.
Andreas Naef
Maxie Hubert
Vorbeugende Massnahmen Eine
det werden. Diese Ascosporen werden bei Regenereignissen freigesetzt und infizieren die neuen Blätter. Durch Mulchen der Blätter nach dem Blattfall im Spätherbst kann der Blattabbau beschleunigt und damit das Sporenangebot im Frühjahr reduziert werden. Eine zurückhaltende Stickstoffdüngung fördert den frühen Triebabschluss und reduziert so den Spätbefall an Blättern und Trieben.
nachhaltige Schorfbekämpfung beginnt mit vorbeugenden und flankierenden Massnahmen wie Sorten- und Standortwahl, Schnitt und Baumform. Der Schorfpilz überwintert in den befallenen Blättern, in denen im Laufe des Winters die Fruchtkörper und Ascosporen gebil-
Kurative Fungizide Der Schorfpilz kann bei Schorfbefall im Vorjahr auch an Trieben und Knospen überwintern. Erste Infektionen durch überwinterte Konidien sind dann bereits beim Knospenaufbruch möglich. Bei anfälligen Sorten
Der Apfelschorf erregt nicht so viel Aufmerksamkeit wie der Feuerbrand, aber die Bekämpfung dieser Pilzkrankheit ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben in der Apfelproduktion. Schon geringer Schorfbefall kann zur Beeinträchtigung der Fruchtqualität und damit zu wirtschaftlich bedeutenden Ausfällen führen.
Tabelle: Langzeitversuch auf den Apfelsorten «Golden Delicious» und «Idared» Fungizidstrategie Austrieb Vorblüte Blüte Nachblüte Sommer Abschluss Schorf-Primärsaison (Ascosporen) Schorf-Sekundärsaison (Konidien) 1–2 x Delan 1–2 x Anilinopyrimidine 2 x Qols 2 x SSHs 2–3 x Flint oder (Chorus +Delan + NS), (Flint + Captan + NS), (2 x Slick + Captan), Captan Captan nach Schorfprognose nach Schorfprognose nach Schorfprognose Befallshäufigkeiten Jahr Verfahren (und Bemerkungen) Blattschorf, Blattmehltau, Fruchtschorf, Lagerkrankheit, Golden Del., Idared, Golden Del., Golden Del., Sommer Sommer Ernte Auslagerung 2002 Fungizidwechsel (Abschluss mit Captan) 0.2 % 4.8 % 0.0 % 0.4 % Unbehandelte Kontrolle 69.3 % 47.3 % 93.3 % * 10.7 % 0.0 % 0.9 % 2003 Fungizidwechsel (Abschluss mit Captan) 0.0 % Unbehandelte Kontrolle 2.9 % 66.9 % 3.7 % 6.4 % 2004 Fungizidwechsel (Abschluss mit Captan) 1.4 % 17.9 % 0.0 % 2.0 % Unbehandelte Kontrolle 58.3 % 86.8 % 70.2 % 60.8 % 2005 Fungizidwechsel (Abschluss mit Captan) 0.9 % 5.6 % 0.1 % 0.9 % Unbehandelte Kontrolle 98.0 % 38.0 % 100 % * 2006 Fungizidwechsel (Abschluss mit Captan) 4.7 % 1.7 % 0.3 % 0.6 % Unbehandelte Kontrolle 97.1 % 21.3 % 90.3 % * 2007 Fungizidwechsel (Abschluss mit Flint) 1.8 % 1.7 % 0.5 % 3.1 % Unbehandelte Kontrolle 18.9 % 16.0 % 9.7 % 69.7 % 2008 Fungizidwechsel (Abschluss mit Flint) 5.8 % 11.5 % 0.0 % 3.8 % Unbehandelte Kontrolle 37.7 % 49.0 % 89.0 % 79.3 % 2009 Fungizidwechsel (Abschluss mit Flint) 0.0 % 7.8 % 0.1 % Unbehandelte Kontrolle 48.3 % 38.5 % 42.3 % Standort Güttingen. * Keine Früchte eingelagert. 38
und bei Befall im Vorjahr muss deshalb beim Austrieb eine vorbeugende Fungizidbehandlung durchgeführt werden. Behandlungen ab der Vorblüte können mit vorbeugenden oder kurativen Fungiziden erfolgen. Kurativ wirkende Präparate unterbinden die Weiterentwicklung von Sporen, die bereits gekeimt und in die obersten Zellschichten des Blatts eingedrungen sind. Voraussetzung für eine Schorfbekämpfung mit kurativen Mitteln sind aktuelle Informationen zur Schorfgefahr.
Behandeln nach Infektionsgefahr Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW betreibt gemeinsam mit den Kantonen ein Netz von Kleinwetterstationen, das fast alle Obstanbaugebiete der Schweiz abdeckt. Die Messwerte dieser Stationen werden täglich abgefragt und zur Berechnung der Infektionsgefahr durch den Apfelschorf verwendet. Die Ergebnisse der Berechnung sind auf der Webseite www.agrometeo.ch als Tabellen für die verschiedenen Anbauregionen abrufbar. Sind die Bedingungen für eine Infektionsgefahr gegeben, sollte eine kurative Behandlung so bald wie möglich mit einem Präparat aus den Wirkstoffgruppen Anilinopyrimidine, Strobilurine (QoIs) oder Sterolsynthesehemmer (SSH) durchgeführt werden. Nach der kurativen Behandlung besteht je nach Infektionsgefahr und Neuzuwachs ein vorbeugender Schutz von zirka sieben bis zwölf Tagen. Gegen Ende der vorbeugenden Wirkungsdauer müssen wiederum die Angaben zu den Schorfinfektionsgefahren beachtet werden. Wenn alle Ascosporen aus den überwinterten Blättern am Boden aus3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Schorfbefall in einer unbehandelten «Golden Delicious»Parzelle.
Wissenstransfer der Forschungsergebnisse
geschleudert sind, kann sich der Schorfpilz nur noch von Schorfflecken aus auf andere Blätter und Früchte ausbreiten. In schorffreien Anlagen können deshalb die Intervalle ab Ende Juni auf zirka 14 Tage ausgedehnt werden. Im August und September müssen bei Lagersorten Abschlussbehandlungen gegen Lagerschorf und andere Lagerkrankheiten vorgenommen werden.
Resistenzen verhindern Weil der Schorfpilz gegen kurative Fungizide Resistenzen entwickeln kann, verlieren diese Wirkstoffe bei häufigem Einsatz ihre Wirkung. Eine dauerhaft wirksame Schorfbekämpfung muss deshalb die Bildung von Resistenzen verhindern. Die Forschungsanstalt ACW führt am Standort Güttingen einen Langzeitversuch durch, um die Dauerhaftigkeit einer Strategie zu prüfen. Seit 2002 werden in einer Parzelle mit den Sorten «Golden Delicious» und «Idared» jeweils Austriebsbehandlungen mit Dithianon (Delan) gemacht, gefolgt von kurativen Behandlungen gemäss Infektionsgefahr mit Präparaten aus den Wirkstoffgruppen Anilinopyrimidine, Strobilurine und Sterolsynthesehemmer. Nach jeweils zwei Behandlungen wird die Wirkstoffgruppe gewechselt. Dieser Wechsel der Wirkstoffgruppen und die seit einigen Jahren obligatorische Mischung mit anderen Wirkstoffen (z.B. mit Captan) verUFA-REVUE · 3 2010
hindert, dass der Schorfpilz gegen die kurativen Fungizide resistent wird. Die Tabelle zeigt die Fungizidstrategie sowie prozentuale Befallshäufigkeiten für Schorf, Echten Mehltau und Lagerkrankheiten nach fünf Monaten Kühllagerung im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrolle. Auch in Jahren mit starkem Schorfbefall in der Kontrolle konnte der Fruchtschorfbefall auf «Golden Delicious» stets unter 1 % gehalten werden. Der Befall durch Mehltau und die Ausfälle im Lager blieben ebenfalls auf tiefen Niveau. Die angewandte Strategie mit einem Wechsel der Fungizide ist demnach langfristig wirksam.
Neue Forderungen des Handels Die aus agronomischer Sicht sinnvolle Strategie mit abwechselndem Wirkstoffeinsatz kann zu nachweisbaren Rückständen mehrerer Wirkstoffe auf den Äpfeln führen. Diese Rückstände liegen deutlich unter den Grenzwerten, die einen unbedenklichen Konsum der Früchte garantieren. Doch die gängige Praxis der Einzelstoffbeurteilung wird von verschiedenen Seiten hinterfragt. Vom Handel etwa werden neue Qualitätsmanagementsysteme lanciert, um die Gesamtmenge an Rückständen und die Anzahl der verwendeten Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Die Forschungsanstalt ACW führt nun Versuche durch, um herauszufinden, ob solche
Mit Informationsveranstaltungen für kantonale Obstbauberater und Vorträgen für Produzenten sorgt Agroscope ACW für die Umsetzung neuer Erkenntnisse aus Versuchen im integrierten Apfelanbau. Empfehlungen für die Bekämpfung von Schorf und anderen Schaderregern werden als Flugschrift angeboten und ein Bulletin informiert wöchentlich über aktuell notwendige Pflanzenschutz-Massnahmen. Auf der Internetseite www.agrometeo.ch gibt es neben den Tabellen mit Infektionsrisiken für den Apfelschorf auch ein Tool zur Berechnung der Aufwandmengen von Pflanzenschutzmitteln in Bezug auf das Baumvolumen sowie Links zu weiteren Hilfsmitteln wie der Schädlingsprognose auf www.sopra.ch.
Rückstände vermindert werden können, ohne dass Apfelkrankheiten wie der Schorfpilz Ernteverluste verursachen.
Fazit Eine gezielte Standort- und Sortenwahl, das Mulchen der Blätter sowie eine zurückhaltende Stickstoffdüngung können Apfelschorf reduzieren. Beim Einsatz kurativer Fungizide bewährt es sich, zwischen Mitteln verschiedener Wirkstoffgruppen und Mischungen abzuwechseln, damit der Schorfpilz nicht resistent wird. 䡵
Autoren Andreas Naef und Maxie Hubert, Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 8820 Wädenswil, Kontakt: andreas.naef@acw.admin.ch
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KUNSTWIESEN-CUP 2008/09 PFLANZENBAU
Die erfolgreichsten Strategien STRICKHOF KUNSTWIESEN-CUP 2008/09 Das Zusammenspiel von Mischungswahl, Schnittzeitpunkt und –häufigkeit sowie der Düngung ist zentral für den Erfolg im Futterbau. Dies bestätigen die Resultate des Strickhof Kunstwiesen-Cups 2008/09. Zwölf Gruppen stellten sich dabei der Herausforderung, aus der Ferne über die Bewirtschaftung einer Kleinparzelle zu entscheiden.
schend ist der dritte Platz der IAG Grangeneuve mit der Standardmischung 300. Diese Mischung hatte sehr verhalten (ohne Startdüngung) gestartet und auch im Frühjahr nicht einen kräftigen Eindruck gezeigt. Bei der Mattenklee-Grasmischung mit Bastardraigras, Wiesenschwingel und Timothe handelt es sich um ein Produkt, das eher auf trockenen und durchlässigen Böden angesät wird und sich damit ideal für den Standort Oensingen eignet. Aufgrund des hohen Kleeanteils konnte die Stickstoffmenge minimiert werden. Im Frühjahr wurde eine Startgabe und nach dem ersten und zweiten Schnitt jeweils eine Stickstoffdüngung verabreicht. Mit vier Schnitten wurde eine Grundfutterleistung von 4785 kg Milch/ha erreicht. 䡵
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Deckungsbeitrag
Feldertrag
3800 3600 3400 3200
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HF 2 Strickhof
BS 3b Strickhof
ZA b1 Strickhof
LJG Gossau SG
BS 3a Strickhof
Team Schwager
2800
IAG Grangeneuve
3000
215 205 195 185 175 165 155 145 135 125
Trockensubstanz dt/ha
Grafik: Felderträge und Deckungsbeiträge der Teams
Pföa-Team
High-Input Das Pföa-Team mit der High-Input Strategie (Standardmischung 230) konnte sich den zweiten Platz nur mit einem minimen Vorsprung auf Rang 3 sichern. Der etwas höhere durchschnittliche Energiegehalt hat in der Endabrechnung zum besseren Resultat geführt. Ein Schnitt im Ansaatjahr und fünf Schnitte im Hauptnutzungsjahr sowie 50 kg N/ha zur Saat und später 130 kg N/ha (2009) ergaben einen hohen Ertrag. Der NEL-Gehalt war mit durchschnittlich 5.6 MJ gut, dagegen lag der Eiweissgehalt gegenüber den anderen Strategien um 10 % tiefer. Die Grundfutterleistung betrug 4806 kg Milch/ha, also 300 kg weniger als mit der Low-Input-Strategie. Entsprechend erzielte das Pföa-Team einen um 236 Fr./ha geringeren Erlös als das erstplatzierte Team.
Erfahrungsstrategie Eher überra-
Team Keller
Anspruchsvolle Entscheide All diese Fähigkeiten sind beim Strickhof Kunstwiesen-Cup in vermehrtem Masse gefragt. Im vergangenen Jahr befanden sich die Cup-Parzellen in Oensingen (SO), wo sie im Rahmen der Gras’09 begutachtet werden konnten. Nebst der Wahl der Mischung und der Saatmenge mussten die Teams im August 2008 entscheiden, mit wie viel Gülle oder Handelsdünger gestartet werden soll. Eine weitere Frage war, ob es im Oktober/November 2008 noch einen Nutzungsoder Säuberungsschnitt braucht. Einigen Gruppen wurde der Entscheid durch den frühen Wintereinbruch mit Schnee bis in den Frühling abgenommen. Anfangs Mai wurde der erste Schnitt geerntet. Die Entscheidungen für eine Düngung oder weitere Schnitte konnten auf Grund der Berichte und Fotos aus dem Internet gefällt werden.
Team Keller mit der Luzerne-Grasmischung gewinnen würde, zeichnete sich erst gegen den Schluss ab (Grafik). Das Erfolgsrezept dieser Gruppe: Vier Nutzungen und 25 m3 Gülle zur Saat. Ertragsmässig (dt TS/ha) ist nicht die höchste Menge geerntet worden. Der Gehalt hat aber überzeugt, vor allem in Bezug auf Eiweiss. Damit konnte die grösste Menge an Milch (5092kg/ha) aus dem Grundfutter erzielt werden. Durch die geringen Kosten für das Mähen und die Düngung resultierte ein optimaler Ertrag in Franken pro Hektare.
Deckungsbeitrag Fr./ha
Die Wahl einer Futterbau-Mischung muss zum Standort passen. Ebenso wichtig ist aber, dass der Betriebsleiter seine Mischung kennt. Er weiss, welche Ziele er in Bezug auf die botanische Zusammensetzung und damit auf den Ertrag erreichen will. Er ist auch in der Lage, durch die Nutzung und Düngung den Bestand in die richtige Richtung zu lenken. Abweichungen erkennt er und er kann die notwendigen Massnahmen ergreifen, um den Bestand zu korrigieren, bevor es zu spät ist.
Low-Input Noch Mitte 2009 war das Rennen offen. Dass schlussendlich das
Autor Werner Hengartner, Strickhof, Fachbereich Futterbau, 8315 Lindau, 寿 052 354 98 52, werner.hengartner@bd.zh.ch, www.strickhof.ch
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PFLANZENBAU
«Vegetationszeit voll ausschöpfen» MAISTAG VON UFA-SAMEN Nach wie vor gibt es kein Patentrezept für den erfolgreichen Maisanbau. Wichtig ist, die Sorte an den Standort anzupassen. Das bedeutet auch, dass die Vegetationszeit möglichst ausgenutzt wird, um einen optimalen Ertrag zu erzielen. Wie gut Schweizer Produzenten mit einer ausgewogenen Fruchtfolge fahren, zeigen Beispiele aus Deutschland, wo Mais häufig in Monokultur angebaut wird.
An der alljährlichen Maistagung von UFA-Samen am Strickhof Lindau (ZH) sind die Maisproduzenten anfangs Februar voll auf ihre Rechnung gekommen. Experten präsentierten eine geballte Ladung an Fachwissen und neuen Erkenntnissen.
Korrektur bei Standfestigkeit 1 · Viel Kompetenz an einem Tisch: Albert Gysin, Leiter Saatgutbereich bei UFASamen; René Flisch, Agroscope; Hubert Sprich, ZG Raiffeisen; Jürg Hiltbrand, Agroscope (v.l.). 2 · Grund zur Freude: 2009 wurden vielerorts aussergewöhnlich hohe Mais- erträge eingefahren. 3 · Vertreter vom Bildungszentrum Strickhof: Ursula Jenni, Andreas Rüsch und Claude Gerwig (v.l.). 4 · Diskussion von neuen Optimierungsmöglichkeiten im Maisanbau. 5 · Die Maistagung ermöglicht einen regen Erfahrungsaustausch unter Profis. 6 · UFA-Samen bietet praktische Hilfsmittel für eine gezielte Sortenwahl an. 7 · Das UFA-Samen Team vom Niderfeld, Winterthur. 42
Fürs 2010 haben es zahlreiche hoffnungsvolle Neuheiten wie «Ampezzo» (früher Silomais mit höchstem Gesamtindex), «LG 30.218» (mittelfrüher Silomais mit viel verdaulicher organischer Substanz) oder «Cassilas» (mittelspäter Körnermais mit bestem Gesamtindex) auf die Liste der empfohlenen Maissorten geschafft. Jürg Hiltbrand von Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) stellte die Kriterien vor, anhand derer die Sorten von der Forschungsanstalt auf ihre Eignung im Schweizer Anbau geprüft werden. «Jahre wie das 2009 mit seinen Wetterstürmen haben den Vorteil, dass die Standfestigkeit der Sorten einmal echten Herausforderungen ausgesetzt wird», erklärte Jürg Hiltbrunner. Die Einschätzung einiger Sorten habe sich nun gegenüber den Referenzen bei der Standfestigkeit merklich verändert.
Nmin-Proben
empfehlenswert
René Flisch, ebenfalls von ART, erklärte an der Tagung, wie die Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau (GRUDAF) zu Stande kommen. Neu wird auch das Aneignungsvermögen der einzelnen Kulturen für die Schätzung der Düngungsnormen berücksichtigt. Getreide verfügt über ein ausgiebiges Wurzelwerk und nimmt selbständig viele Nährstoffe aus dem Boden auf, während beispielsweise Kartoffeln stärker
von einer gezielten Nährstoffzufuhr abhängig sind. Unter den einzelnen Maissorten gibt es laut René Flisch nur geringe Unterschiede beim Nährstoffbedarf. Bedeutend seien viel mehr die Differenzen zwischen verschiedenen Maisstandorten. Aufgrund von NminProben kann die Höhe der Stickstoffgabe genauer berechnet werden als mit der Schätzmethode, bei welcher der Bedarf anhand verschiedener Einflussfak1
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toren wie der Vorkultur und den Ernteresten eruiert wird. Da Mais am Ende seiner Vegetationszeit nur noch wenig Nährstoffe braucht und die Mineralisierung im Boden während dem Herbst besonders ausgeprägt ist, finden sich nach Mais oft hohe Nmin-Werte von 60 bis 80 kg/ha, die bei der Düngung der Fol6 gekultur berücksichtigt werden müssen.
Homogene Bestände anstreben Hanspeter Hug von UFA-Samen fasste die Lehren aus dem Maisanbau 2009 zusammen. Laufen einzelne Maispflanzen langsamer auf, wirkt sich das beim Körnermais merklich auf den Reifezeitpunkt aus. Es gilt also, einen guten Auflauf zu fördern, indem 5 bis 6 cm tief in 7 8°C warmen Boden gesät und daeinen 3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU nach gewalzt wird. Gute Ergebnisse zeigt laut Hanspeter Hug die Stickstoffund Phosphor-Unterfussdüngung zur Saat. Weil ein Zünslerschaden selten allein kommt, sondern auch Fusarien begünstigt, gebührt dieser Problematik besondere Aufmerksamkeit. Die Trichogramma werden aufgrund eines Flugmonitorings der Zünsler verschickt und sollen umgehend nach dem Versand herausgehängt werden.
Neu ansäen nach Hagel? Neben den Zünslern machte den Maisproduzenten im Vorjahr je nach Region vor allem der Hagel zu schaffen. War es rich-
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tig, nach dem Hagel noch einmal neu anzusäen? «Ein solcher Entscheid darf nicht überstürzt werden», empfiehlt Hanspeter Hug. Wenn die Vegetationsknoten der Pflanzen nicht gebrochen sind, können sie sich wieder vom Schaden erholen. Eine Neuansaat bringt erhebliche Kosten mit sich und verschiebt die Ernte nach hinten. Generell wurde 2009 zwar nicht zu spät, sondern zu früh geerntet. Das heisst, in manchen Regionen hätten später reife Sorten gewählt und damit mehr Ertrag erreicht werden können. Auch beim Körnermais lässt sich mit der Ausnutzung der Vegetationszeit und einer an den Standort
angepassten Sortenwahl ertragsmässig noch zulegen.
Blick über Grenze Über die Trends im südwestdeutschen Oberrheingraben orientierte Hubert Sprich von der ZG Raiffeisen. Vermehrt wird der Mais dort bereits ab dem 15. April gesät, um vom höheren Ertragspotenzial spätreifer Sorten zu profitieren. In Versuchen erwies sich beim Silomais ein Reihenabstand von 30 bis 37.5 cm bei Streifensaat gegenüber den herkömmlichen 75 cm bezüglich Ganzpflanzenertrag als vorteilhaft. Da Mais auf den süddeutschen Ackerbaubetrieben oft in Monokultur angebaut wird, sorgen Schädlinge wie der Maiswurzelbohrer für beträchtliche Probleme. Unter den Maiszünslern tauchen vermehrt bivoltine Exemplare auf, die anders als ihre univoltinen Kollegen zweimal fliegen. In Zusammenarbeit mit der LANDI Reba konnten die Berater der ZG Raiffeisen aber gegen diese bivoltinen Zünsler ein erfolgreiches Bekämpfungskonzept mit Schlupfwespen
8 · Hanspeter Hug: «Das Reifestadium ist hinsichtlich Pansenstabilität der Stärke beim Silomais wichtiger als die Sorte.» 9 · Qualitativ hochstehendes Saatgut. Aber für Top-Erträge braucht es vor allem auch eine gute Anbautechnik.
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10 · Lohnunternehmer Rolf Haller und Werner Widmer, Leiter fenaco Pflanzenbau Ostschweiz (v.l.). 5
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entwickeln. Auch in Deutschland sind sich die Fachleute einig, dass der Krankheits- und Schädlingsdruck via Fruchtfolge deutlich reduziert werden könnte. Gegen diese Überzeugung sprechen aber laut Hubert Sprich wirtschaftliche Überlegungen, unter anderem müssten die Ernteabnahmestrukturen erweitert werden. 䡵
11 · Weiterbildung an der Maistagung lohnt sich.
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Entscheidungshilfen für die Wahl der richtigen Maissorte finden Sie unter dem UFAFeldsamenkatalog oder www.ufasamen.ch
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Tropfbewässerung oder Rollomat? KARTOFFELANBAU Die Tropfbewässerung ist eigentlich nichts Neues. Neu ist nur, dass auch in europäischen Ackerkulturen vermehrt auf diese Technik gesetzt wird. Wieviel dieses System wirtschaftlich bringt, wurde erstmals in einem Grossparzellenversuch unter die Lupe genommen.
Heinz Mathys
Auf dem Betrieb von Daniel und Käthi Vetterli, der zwischen Diesenhofen und Stein am Rhein (TG) liegt, wollte man im vergangenen Jahr 2009 herausfinden, ob in Kartoffeln die Tropfbewässerung oder der Rollomat wirtschaftlich die Nase vorn hat. Die Bodenart der Versuchsparzelle reicht von leichtem Schluff bis zu mittel-schwerem Ton. Der Anbau der Sorte «Charlotte» bei einem Reihenabstand von 26 cm wurde betriebsüblich gestaltet: Winterfurche, Grunddüngung über die ganze Parzelle mit 50 % der Normdüngung (48 N/46P/120K pro ha). Da die Grundversorgung über die Fruchtfolge mit Hofdünger und Kompost stattfindet, wurde auf eine höhere Gründüngung verzichtet. Eine zweite Stickstoffdüngung erfolgte über die ganze Parzelle mit 1.3 kg/ha Harnstoff vor dem Anhäufeln. In der Fläche mit Rollomat wurde zusätzlich zur Kontrollparzelle eine
Tabelle 1: Kosten der Bewässerungsverfahren Tropf (Fr. /ha) Grundinstallation Kopfstation, Düngerbeimischer: Zuleitung Jahreskosten Tropfschläuche Miete Abwicklungsvorrichtung Miete Aufrolleinrichtung Wasserkosten (620 m3 à 70 Rp.) Rollomat inkl. Bedienung und Anfahrt (50 Fr. /ha) Dünger Total Einrichtung, Wasser und Dünger Zusätzlich häufeln Schläuche einziehen (3 h/ha à 25 Fr.) Schläuche anschliessen (2 h/ha à 25 Fr.) Inbetriebnahme (2 h/ha à 25 Fr.) Bewässerung (7 h/ha à 25 Fr.) Abräumen der Schläuche (3 h/ha à 25 Fr.) Total Arbeit Totalkosten inkl. Arbeit 44
500 1250 120 100 434 838 3242 150 75 50 50 175 75 575 3817
Rollomat (Fr. ha)
350 250 473 1073
Die Tropfbewässerung kostet zwar, erlaubt es aber, Dünger gezielter zu verabreichen und Wasser zu sparen.
Kopfdüngung von 48 kg N (MgS AS+) verabreicht. Beim Tropfbewässerungsverfahren lag die N-Düngung um 13 N über dem Rollomatverfahren beziehungsweise 61 N höher als auf der Kontrollparzelle ohne Bewässerung. Die Kosten für die Bewässerungseinrichtung beinhalten die Einwegschläuche mit zirka 1500 Fr. plus die Abschreibung für die Kopfstation und Zuleitungen. Berücksichtigt sind auch die Arbeitskosten für Einrichtung und Rückbau der Leitung (Tabelle 1).
Bedarf normalerweise höher
1073
Die Bodenfeuchte kontrollierte man anhand eines Tensiometers am Dammfuss. Mit zirka 10 mm Niederschlag war der
April gegenüber vom langjährigen Mittel von 60 mm trocken. Die Niederschlagsmengen vom Mai und Juni lagen im Schnitt von rund 75 beziehungsweise 90 mm. Im Juli 2009 wurde rund 160 mm Regen gemessen, was 75 mm über dem langjährigen Mittel ist. In einem durchschnittlichen Jahr wird also deutlich mehr Zusatzwasser benötigt. Das zusätzliche Bewässern der Anlage kurz vor der Ernte ist nicht im Versuch enthalten.
Rollomat wirtschaftlicher Obwohl die Tropfbewässerung durch das wüchsige Wetter gegenüber dem Rollomat um 1260 Fr./ha schlechter abschneidet, ist eine Verbesserung der Kalibrierung und somit eine Ertragsteigerung von 10 % an verkaufsfähiger Ware ersichtlich (Tabelle 2). Die Differenz 3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU wöhnlich hohen Stärkegehalt der Kartoffeln in Verbindung zu bringen (siehe Kasten auf Folgeseite).
zugunsten des Rollomats scheint auf den ersten Blick hoch zu sein, hängt aber vor allem mit dem relativ regenreichen Jahr zusammen und würde sich bei einem höheren Verkaufspreis der Kartoffeln – es wurde der mittlere Preis der letzten zwei Jahre angenommen – ver-
ringern. Gegenüber dem Verfahren ohne Bewässerung resultiert mit Tropfbewässerung ein Plus von 27 % an verkaufsfähiger Ware. Auch dort, wo zusätzlich Kali über den Tropf eingespeist wurde, trat Blaufleckigkeit auf. Dies ist womöglich mit dem unge-
Versuch zur Fertigation Unter Fertigation versteht man die Kombination von Bewässerung und Düngung über ein Tropfbewässerungssystem. In einem weiteren Versuch auf dem Betrieb von Martin Kägi, Rafz (ZH), war im Jahr 2008 die Fertigation auf kieshaltigem, nicht allzu tiefgründigem Boden mit den Sorten «Agria» und «Lady Clair» geprüft worden. Am 5. Mai wurden die Kartoffeln mit 26 cm (Agria) beziehungsweise 24 cm Reihenabstand (Lady Claire) gepflanzt. Am 12. Mai fräste man die Dämme auf und zog die Tropfleitungen ein. Fünf Tage später begann die Bewässerung und am 9. August wurde sie abgeschlossen. Als Grunddüngung verabreichte man beim konventionellen Verfahren 10 kg/a und beim Fertigationsverfahren 6 kg/a Landor-Kartoffeldünger. In den folgenden Wochen kamen je nach Verfahren weitere Dünger wie Kalksalpeter, Sulfamid, Kristalon oder Bittersalz zum Einsatz.
Die Bewässerung via Rollomat ist das herkömmliche Verfahren im Kartoffelbau. In den folgenden Jahren soll der Effekt der Bewässerungsverfahren in Grossflächenversuchen weiter untersucht werden.
Tabelle 2: Tropfbewässerung und Rollomat (Versuch 2009) Kalibrierung < 45 45–60 > 60 Futterkartoffeln Gesamtertrag Verkaufsfähig Bruttoerlös – Bewässerung – Dünger Deckungsbeitrag 1
ohne Bewässerung kg/ha % 20 675 47 20 738 47 63 0 2388 5 43 863 100 41 475 100 Fr./ha 16 590 100 453 16 137
100
mit Tropf kg/ha % 23 900 43 26 288 48 2388 4 2563 5 55 138 126 52 575 127 Fr./ha 21 030 127 2979 838 17 213 107
mit Rollomat kg/ha % 22 650 44 24 350 47 1700 3 3013 6 51 713 118 48 700 117 Fr./ha 19 480 117 600 473 18 407 115
Bis 30 % weniger Wasserbedarf Insgesamt wurden 128 mm Wasser durch den Tropf geführt. Die Niederschläge während der Vegetationsperiode der Kartoffeln betrugen 388 mm, was für die Gegend Rafz eher ungewöhnlich viel ist. Gesamthaft hatten die Kartoffeln 516 mm Wasser für das Wachstum zur Verfügung. Mit Tropfbewässerung konnten rund 30 % Wasser
Tabelle 3: Tropfbewässerung und Fertigation nach Kartoffelsorte (Versuch 2008)
Kalibrierung < 42 42–48 48–75 Gesamtertrag Verkaufsfähig
ohne Bewässerung kg/ha % 10 000 29 10 784 32 13 333 39 34 117 100 24 117 100 Fr./ha 10 949 100
Lady Clair mit Tropf kg/ha % 10 000 25 11 764 29 18 431 46 40 195 118 30 195 125 Fr./ha 13 709 125 2000
Kalksalpeter* kg/ha % 9607 20 12 549 27 24 901 53 47 057 138 37 450 155 Fr./ha 17 002 155 2000
ohne Bewässerung kg/ha % 3725 9 6862 16 31 176 75 41 763 100 38 038 100 Fr./ha 16 547 100
Verkaufserlös – Einrichtung Bewässerung – Wasser 1800 1800 – Dünger 1295 1295 1957 1063 Deckungsbeitrag 1 9654 100 8614 89 11 245 116 15 484 *Landor-Kartoffeldünger zur Saat, dann abwechselnd Kristalon, Kalksalpeter und Bittersalz. UFA-REVUE · 3 2010
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Agria mit Tropf kg/ha % 4117 8 8431 16 39 803 76 52 351 125 48 234 127 Fr./ha 20 982 127 2000
Kalksalpeter* kg/ha % 2549 5 6862 13 43 725 82 53 136 127 50 587 133 Fr./ha 22 005 133 2000
1800 1063 16 119
1800 1560 16 645
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PFLANZENBAU eingespart werden, was bei den hohen Wasserkosten von 2 Fr./m3 in der Gemeinde Rafz für dieses System spricht.
Blaufleckigkeit und Kalidüngung Versuche zeigen, das bei Kalimangel verstärkt Blaufleckigkeit an den Kartoffeln auftaucht. Die Knollen sind bei Kaliunterversorgung viel anfälliger auf Schlagschäden bei der Ernte oder Manipulation beim Umschlag. Ein steigender Kaliumgehalt in den Knollen bewirkt auf Grund seiner osmotischen Wirkung eine Erhöhung des Turgordruckes, die Knolle wird elastischer und die Schadensempfindlichkeit sinkt. Gleichzeitig werden die Gehalte phenolischer Inhaltsstoffe gesenkt, während der Gehalt organischer Säuren ansteigt. Ein hoher Gehalt organischer Säuren reduziert den pH-Wert in der Knolle, wodurch vor allem die enzymatischen Reaktionen, die zu Verfärbungserscheinungen führen, gehemmt werden. So ergibt sich eine geringere Neigung zu Verfärbungserscheinungen, insbesondere zur Schwarzfleckigkeit. Aber bei übermässigem Kaliangebot kann es zu einer erhöhten Wasseraufnahme kommen. Folgen sind niedere Trockensubstanz- und Stärkegehalte. Zudem steigt die Gefahr, dass die Kartoffeln zu wenig Magnesium aufnehmen (Antagonist zu Kali), das wiederum an Stärke und am Chlorophyllaufbau beteiligt ist. Auch im Ausland wurde im Erntejahr 2009 vermehrt Blaufleckigkeit festegestellt. Die Empfindlichkeit gegenüber Blauflecken tritt bei hohen Stärkegehalten auf. Sicher muss jeder Produzent vor dem Kartoffelanbau seine Kaliversorgung im Auge haben. Aber die Kalimengen aufgrund eines einmalig erhöhten Auftretens von Blauflecken massiv zu erhöhen, wäre falsch. Das 2009 war quantitativ und bezüglich Stärkegehalt ein Rekordjahr. Sicher hat auch die Witterung ihren Teil dazu beigetragen.
Düngung macht sich bezahlt Der Ertrag an verkaufsfähiger Ware nahm mit Bewässerung um 25 % zu (Tabelle 3). Mit 400 Fr. höheren Düngeinsätzen liess sich via Fertigation ein Mehrerlös von 1600 Fr. bei «Lady Clair» und 1100 Fr. bei «Agria» erzielen. Wird jedoch auf die Düngerbeimischung verzichtet verschlingen die Kosten für die Einrichtung der Bewässerung den ganzen Mehrertrag und es resultiert ein Verlust von 1000 Fr. «Agria» scheint eine robuste Kartoffel zu sein, schnitt sie gegenüber dem konventionellen Verfahren doch mit einem Mehrertrag von nur 30 % ab. Auch im Vergleich zum Verfahren ohne Fertigation fiel die Ertragsteigerung mit 7 % eher gering aus. Mit Blick auf die Sortierergebnisse liesse sich mit zusätzlichem Dünger sicher noch ein höherer Anteil an grösseren Knollen erreichen.
eine Ertragssteigerung von 25, mit Zumischung von Düngern (Fertigation) gar von 50 % erreicht werden. In unförmigen Parzellen oder entlang von stark befahrenen Strassen, wo es schwierig wird, mit dem Rollomat zu arbeiten, hat die Tropfbewässerung ihre Vorteile. Zudem verursacht sie in der bewässerungsintensiven Zeit weniger Arbeit, da kein Rollomat verschoben werden muss. 䡵
Fazit Die Tropfbewässerung stellt eine interessante Alternative für die Ertragsicherung in Kartoffeln dar. Bei einer Wassereinsparung von 20 bis 50 % kann
Autor Heinz Mathys ist Landor-Berater und hat die Kartoffelbewässerungsversuche betreut (Natel 079 308 36 53). Weitere Infos erhalten Sie auch via Gratis-Beratungstelefon 0800 80 99 60, www.landor.ch oder info@landor.ch. Düngeprodukte sind in Ihrer LANDI oder über die Landor erhältlich. Infos zur Bewässerungstechnik Agroservice AG, Pius Fleischmann, Beratung und Verkauf von Obstbaubedarf und Bewässerungstechnik, 9322 Egnach, Natel 079 419 48 62, pius.fleischmann@thurella.ch
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MERKBLATT PFLANZENBAU
Schadschnecken im Ackerbau NACKTSCHNECKEN können wirtschaftlich relevante Schäden verursachen. Die Schneckenaktivität hängt besonders von der Witterung ab. Um die Schneckenköder zur richtigen Zeit und am richtigen Ort auszubringen, muss der Landwirt die Gefahr von Frassschäden durch wiederholtes Beobachten auf den Parzellen abschätzen können.
Die Spanische Wegschnecke wandert meist aus Ackerrandstreifen oder angrenzenden Parzellen wie Naturwiesen in die Kultur ein und verursacht Schäden insbesondere am Parzellenrand (Kriechaktivität: bis 10 m pro Nacht). Die kleinen Gartenwegschnecken sowie die Genetzte Ackerschnecke haben eine Kriechaktivität von maximal 3 m pro Nacht und ziehen sich bei ungünstigen Bedingungen innerhalb der Parzelle in Bodenhohlräume zurück. Aufgrund ihrer geringen Grösse überleben sie Bodenbearbeitungsmassnahmen besser als die Spanische Wegschnecke. Diese Eigenschaften erhöhen das Risiko von Frassschäden in der Parzellenmitte.
Von allen in der Schweiz bekannten Schneckenarten verursachen die folgenden drei Nacktschneckenarten (Grafik unten links) in der Landwirtschaft am häufigsten Frassschäden: Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum): grau bis braun, netzartige Zeichnung, oft mit Flecken (Jungschnecken: rosa), 4–5 cm lang, Schnecke fühlt sich schlüpfrig an, Eiablage von Frühling bis Herbst. Gartenwegschnecken (Arion hortensis/Arion distinctus): Schnecken mit dunkler Färbung und gelb-oranger Fusssohle (Jungschnecken: blau-grau), 2.5–4 cm lang, Schleim orange, meiden Bodenoberfläche (selten sichtbar), Eiablage im Frühling. Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus): braun bis orange (Jungschnecken: variable Färbung mit Seitenbinden), 7–12 cm lang, hinterlässt gut sichtbare Schleimspuren, Eiablage im Herbst.
Biologie Schadschnecken sind vorwiegend nachts bei hoher Luftfeuchtigkeit (jedoch kein Regen) und milden Temperaturen (Optimum 10–15°C) aktiv. Bereits ab 0.5°C ist eine reduzierte Frasstätigkeit möglich.
Z
Grafik: Schneckenkreis mit Hinweis auf sensible Stadien anfälliger Kulturen
uc
rrü ke
ben
Frühling
Mais
2
1 Gelege von Schneckeneiern. 2 Junge Genetzte Ackerschnecke auf einer Maispflanze.
3
1 4
Kartoffeln Sommer
Winter
3 Gartenwegschnecke (gelb-orange Fusssohle).
5 Genetzte Ackerschnecken bei der Kopulation (Zwitter). 6 Genetzte Ackerschnecke bei der Eiablage.
5
Herbst Getreide
ps
6
UFA-REVUE · 3 2010
4 Spanische Wegschnecke mit gut sichtbarem Atemloch.
Ra
Grundsätzlich können sämtliche Stadien vom Ei bis zum geschlechtsreifen Tier überwintern. Meistens halten sie sich in milden Wintern in 5–10 cm Bodentiefe auf und kommen nach Abklingen der Kälte zur Futtersuche an die Bodenoberfläche, was bei schlecht entwickeltem Getreide zu relevanten Frassschäden führen kann. Die Genetzte Ackerschnecke verursacht in Ackerkulturen am meisten Schäden. Aufgrund der möglichen Eiablage während der gesamten Vegetationsperiode überlagern sich bei dieser Art mehrere Generationen. Vier Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Jungschnecken, welche innerhalb von 1½ bis 3 Monaten ihre Geschlechtsreife (Zwitter) erreichen.
Unregelmässiges Auflaufen von Gerste wegen Schneckenfrass.
Von Nacktschnecken angefressenes Weizensaatgut.
Schneckenfrassschaden an junger Maispflanze.
Schadbild Schneckenfrassschäden sind grundsätzlich in allen Kulturen möglich. Insbesondere junge Pflanzen verschiedener Kulturen weisen eine unterschiedlich starke Lockwirkung auf die Schnecken auf. Der Frassschaden reicht von Qualitätsverminderung bei Knollenfrüchten und Gemüse bis hin zu flächigem Totalausfall von Saaten aufgrund von Saatgut- respektive Blattund Stängelfrass. Ähnliche Schadbilder werden zudem verursacht durch Drahtwürmer, Erdschnaken, Blattrandkäfer, Krähen usw.
Fressende Genetzte Ackerschnecke auf junger Rapspflanze.
Sie kommen plötzlich Bei optimalen Bedingungen (genügend Feuchtigkeit und milden Temperaturen in der Nacht) steigt die Gefahr von Schneckenschäden stark an, auch wenn zuvor keine Schneckenaktivität festgestellt wurde.
Schäden von Schnakenlarven gleichen in Rüben jenen von Schnecken. 47
Abschätzen der aktivitätshemmende Faktoren vor der Saat frostiger Winter
Winter mit langandauernden Kälteperioden (unter – 5°C) Starker Bodenfrost führt zu hoher Schneckensterblichkeit – Eier und Schnecken überwintern kaum. tiefer Bodenbedeckungsgrad
wenig Austrocknungsschutz, kleines Nahrungsangebot Kaum Pflanzen(reste) an der Bodenoberfläche. Gefahr droht in der Nähe des Parzellenrandes! hohe Bodenbearbeitungsintensität
schutzbietende Hohlräume werden zerstört Rückverfestigen des Bodens, Walzen, feines Saatbett, mehrere Überfahrten, leichter Boden. Gefahr droht bei eingearbeiteten Pflanzenresten und Mist! Ausgangslage gut, Schneckenfrassschäden wenig wahrscheinlich
➠
aktivitätshemmende Faktoren nach der Saat wenig sensible Kultur, rasch entwickelt
trockene Witterung
Kont
• Trockener Boden (kein Niederschlag / geringe Taubildung) und anhaltend kühle Nachttemperaturen. • Rasch entwickelte Pflanzen wenig sensibler Kulturen wie Körnerleguminosen oder spätgesäte Getreidearten.
kaum Gefahr von Schneckenfrassschäden Gelegentliches Kontrollieren in der Dämmerung nach der Saat wird insbesondere bei sensiblen Kulturen empfohlen. 48
geringe Schneckenaktivität
3 2010 · UFA-REVUE
Schneckenaktivität aktivitätsfördernde Faktoren vor der Saat milder Winter
Winter ohne längere Kälteperioden Geringer Bodenfrost, folglich tiefe Schneckensterblichkeit – Eier und Schnecken können überwintern. hoher Bodenbedeckungsgrad
viel Austrocknungsschutz, grosses Nahrungsangebot Pflanzenreste und Mist an der Bodenoberfläche, schneckenfördernde Vorkultur (z.B. Raps), wachsende Gründüngung, Ackerbegleitflora und Durchwuchs. geringe Bodenbearbeitungsintensität
schutzbietende Hohläume bleiben erhalten Kein Rückverfestigen des Bodens, kein Walzen, grobscholliges Saatbett, wenig Überfahrten, schwerer Boden.
➠
Ausgangslage kritisch, Schneckenfrassschäden wahrscheinlich
aktivitätsfördernde Faktoren nach der Saat nasse Witterung
sensible Kultur, schlecht entwickelt
rolle
• Hohe Bodenfeuchtigkeit (Niederschlag / Taubildung) in Kombination mit milden Nachttemperaturen 10 –15°C. • Kälteeinbrüche mit Wachstumsstop der Pflanzen (reduzierte Schneckenfrasstätigkeit bereits ab 0.5°C). • Langsam entwickelte Pflanzen sensibler Kulturen wie Sonnenblumen, Raps, Zucker-/Futterrüben oder Kartoffeln.
hohe Schneckenaktivität
UFA-REVUE · 3 2010
grosse Gefahr von Schneckenfrassschäden Regelmässiges (tägliches) Kontrollieren in der Dämmerung hilft wirtschafltich relevante Frassschäden zu vermeiden, bei Bedarf Einsatz von Schneckenködern (siehe Bekämpfungsschwellen auf folgender Seite). 49
MERKBLATT PFLANZENBAU
Kontrolle, Bekämpfungsschwellen und Nützlinge Frassschäden unter der Bodenoberfläche Da sich Schnecken mehr-
Bekämpfungsschwellen • Bei sensiblen Kulturen wie Rüben, Raps, Sonnenblumen, Kartoffeln und Tabak liegt die Bekämpfungsschwelle bei einer Schnecke pro Falle oder bei Schleimspuren oder toten Schnecken an den Köderplätzen. • Bei den übrigen Kulturen wird ein Ködereinsatz empfohlen, wenn nach erbrachtem Schneckennachweis der Feldaufgang ab 5 % geschädigten Pflanzen gefährdet ist (10 x 5 Pflanzen beurteilen). • Besteht ein erhöhtes Risiko der Schneckenzuwanderung aus Brachen, Gräben, Hecken usw., empfiehlt sich eine Randbehandlung (10 m).
50
heitlich im Boden aufhalten, können bei hoher Aktivität quellendes Saatgut oder noch nicht aufgelaufene Keimlinge beschädigt werden. Bei Kartoffeln besteht zudem die Gefahr von Knollenfrass. Da die Knollen oft vor der Krautvernichtung beschädigt werden, sollte die Kontrolle der Schneckenaktivität frühzeitig erfolgen. Nach erbrachtem Schneckennachweis wird eine Behandlung mit Schneckenködern vor Reihenschluss empfohlen.
Knollenfrass an einer Kartoffel.
Kontrolle der Schneckenaktivität Mit der Kontrolle der Schneckenaktivität sollte bereits während der Abreife der Vorkultur begonnen werden, gegebenenfalls wird nach der Ernte eine flache Stoppelbearbeitung oder Walzen empfohlen (Bio-Landbau). Bei erfolgter Saat, spätestens nach dem ersten Niederschlag, ist die regelmässige Kontrolle insbesondere bei sensiblen Kulturen unerlässlich. Prinzipiell stehen dazu drei Fangmethoden zur Verfügung, welche auf drei bis fünf repräsentativen Teilflächen des Feldes angewendet werden (auch Feuchtstellen, grobschollige Teilflächen und Nähe von Randstreifen berücksichtigen): • Aktivitätsnachweis mittels Schneckenköder auf 0.1 m2. • Aktivitätsnachweis mittels umgedrehten Blumentopfuntersätzen (Ø 20 cm) und (zur Anlockung) einem Kaffeelöffel angefeuchtetem Mischfutter. • Aktivitätsnachweis mittels feuchten Jutesäcken/ Brettern.
Tabelle: Risiko von Frassschäden in Abhängigkeit der Kultur Kultur Saatgut/Knollen Zucker-/Futterrüben – Weizen, Dinkel, Hafer ++(+) Triticale, Gerste ++(+) Roggen ++(+) Raps + Mais +(+) Erbsen, Soja, Ackerbohnen ++ Sonnenblumen ++ Kartoffeln ++ Klee, Luzerne +
Schadschnecken als nachtaktive Tiere erfordern eine Kontrolle während der Dämmerung. Um auch kleine Schnecken problemlos zu erkennen, muss die Bodenoberfläche von allenfalls vorhandenem Pflanzenmaterial befreit werden. Durch Markieren der Fallen werden diese zu einem späteren Zeitpunkt gut wieder aufgefunden.
Bekämpfungsschwellen Werden aufgrund der Kontrolle Schadschnecken nachgewiesen, müssen im ÖLN Bekämpfungsschwellen beachtet werden (siehe Kasten). Bei der Auswahl der metaldehydhaltigen Schneckenköder ist darauf zu achten, dass eine Köderdichte von 30–40 Köder/m2 bei empfohlener Dosierung erreicht wird. Eisen-phosphathaltige Produkte dürfen im Bio-Landbau in den Kulturen Raps, Sonnenblumen und Rüben bis maximal zwei Wochen nach dem Auflaufen eingesetzt werden. Bei anhaltend hoher Schneckenaktivität ist die Fruchtfolge anzupassen (Tabelle). Natürliche Feinde Jungschnecken und Eier stellen für verschiedene Insek-
Laufkäfer beim Verzehr einer Genetzten Ackerschnecke.
Pflanzen ++ + ++ +++ ++++ ++ + +++ + +++
sensible Stadien Keimung bis 6-Blatt Saat bis Bestockung Saat bis Bestockung Saat bis Bestockung Saat bis 6-Blatt Saat bis 5-Blatt Saat bis 6-Blatt Keimung bis 4-Blatt Knollenbildung bis Ernte Saat bis 3 echte Blätter
ten wie beispielsweise Laufkäfer eine wichtige Nahrungsquelle dar. Für Kröte, Igel, Maulwurf und einige Vogelarten sind ausgewachsene Schnecken eine beliebte Beute. Die natürlichen Feinde können durch Restverunkrautung und ökologische Ausgleichsflächen gefördert werden. 䡵
Impressum In Zusammenarbeit mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen publiziert die UFA-Revue in loser Reihenfolge Merkblätter. Herausgeber: AGRIDEA, Eschikon 28, 8315 Lindau; AGRIDEA, Av. des Jordils 1, cp 128, 1000 Lausanne 6, www.agridea.ch Informationskonzept und Redaktion: B. Arnold, AGRIDEA Lindau; A. Chassot, AGRIDEA Lausanne Autoren: M. Bieri, LONZA AG Basel; F. Burkhalter, Fachstelle für Pflanzenschutz Kanton Bern; A. Chervet, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern; W. Jossi, Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Fachliche Mitarbeit: Begleitgruppe Datenblätter Ackerbau, Lindau; Groupe Grandes Cultures, Lausanne Grafiken: Danielle Widmer, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL, Zollikofen Fotos: G. Fiaux; L. Gubler; M. Hochstrasser; P. Hofer; S. Jenni; W. Jossi; Th. Kreuter (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) V. Maurer; H. Ramseier; W. G. Sturny Layout und Publikation: UFA-Revue; 8401 Winterthur
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3 · 10
3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Schnecken bleiben ein Dauerthema WITTERUNG UND ANBAUSYSTEM sind Faktoren, welche die Population von Nacktschnecken massgeblich beeinflussen. Es gilt aber zu beachten, dass die Schnecken dank ihrer Vermehrungsfähigkeit ungünstige Bedingungen rasch kompensieren können. Eine dreijährige Erhebungsreihe auf dem «Oberacker» verdeutlicht, dass diese Schadorganismen auf Ackerböden nicht dauerhaft zurückgedrängt werden können.
UFA-REVUE · 3 2010
Mit einer dreijährigen Erhebungsreihe (2007–2009) versuchte man, die Schne-
0
Tage mit Schneedecke
Eistage
10.09
1
0 08.09
2
5 06.09
3
10
04.09
4
15
02.09
5
30
12.08
6
35
10.08
7
30
08.08
Frost schützt vor Frassschäden
8
35
06.08
Bekämpfungsschwelle: Befallsdichte eines Schaderregers, bei der eine Bekämpfung durchgeführt werden soll, um wirtschaftlich relevante Schäden zu verhindern. Details siehe Merkblatt in Heftmitte.
40
04.08
Aktualisierte Saugspannungsdaten sind unter www.vol.be.ch/site/home/lanat/ landwirtschaft/bodenschutz einsehbar.
Anzahl Schnecken pro Falle
02.08
• > 10 cbar ist der Boden befahrbar.
Markus Bieri
Anzahl Tage pro Monat
12.07
• 6 bis 10 cbar ist der Boden mit leichten Gewichten befahrbar;
Andreas Chervet
Maisparzelle auf dem Oberacker, Zollikofen (BE). MW = Mittelwert.
10.07
• < 6 cbar ist der Boden nicht befahrbar;
08.07
Bei Werten von
Florian Burkhalter
Grafik 1: Schneckenaktivität, Tage mit Schneedecke sowie Eistage im Vorwinter
06.07
Saugspannung (cbar): Mittels Tensiometer ermittelter Wert für die indirekte Beurteilung der Bodenfeuchtigkeit. Je tiefer die Saugspannung, desto höher ist die Bodenfeuchtigkeit.
04.07
Eistag: Bezeichnung für einen Tag, an dem die maximale Lufttemperatur unter 0°C liegt.
02.07
Begriffe
ckenaktivität zu erfassen und in Zusammenhang zur Witterung und zum Anbausystem zu setzen. Als Erhebungsstandort diente die Dauerbeobachtungsfläche Oberacker am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) (Kasten S. 52). Im Frühjahr des ersten Erhebungsjahres 2007 wurde unmittelbar vor der Maissaat (April) mit durchschnittlich sieben Schnecken pro Falle eine sehr hohe Schneckenaktivität festgestellt (Grafik 1). Die grossen Fänge können mit der geringen Anzahl an Eistagen (siehe Kasten) ohne ausgeprägten Bodenfrost im vorangegangenen milden Winter erklärt werden. Der folgende, geringfügig kältere Winter 2007/08 war geprägt von einem frühen Wintereinbruch und, ab Januar, ähnlich milden Temperaturen wie im Winter zuvor. Während der Eistage im Dezember 2007 fehlte die isolierende Schneedecke, was zu einem ausgeprägten Bodenfrost bis in beachtliche 20 cm Bodentiefe führte und somit die Schne-
12.06
Überlebensstrategie Die Nacktschnecken sind zwitterige Tiere mit einer Lebensdauer von acht bis zwölf
Monaten. Jedes Individuum legt nach der Befruchtung 300 bis 500 Eier in den Oberboden ab. Nach rund vier Wochen schlüpfen die Jungschnecken, die sechs Monate später die Geschlechtsreife erreichen. Im Sommerhalbjahr hat nebst dem Nahrungsangebot die Witterung beziehungsweise die aktuelle Bodenfeuchte (tiefe Saugspannung, siehe Kasten) den grössten Einfluss auf die Vermehrungsrate der Schnecken und deren Frassaktivität. Bei anhaltender Trockenheit droht ihnen der Tod durch Austrocknung. Im Winter bei starkem Bodenfrost werden die Überlebenschancen der Eier und der (jungen) Tiere durch Erfrierung reduziert. Die kleinen Nacktschnecken (Genetzte Ackerschnecke und Gartenwegschnecke) können Kälte- oder Trockenperioden überleben, indem sie sich rechtzeitig durch Wurmgänge oder Bodenrisse in geschützte Hohlräume tiefer gelegener Bodenschichten zurückziehen. Dort finden sie eine Umgebung mit erhöhter Bodenfeuchtigkeit und haben dank Wurzelresten, Pilzrasen und anderem organischen Material genügend Nahrung. Durch diese ausgeklügelte Überlebensstrategie werden die Kontrolle oder auch direkte Massnahmen wie der Ködereinsatz erschwert, weil nur der jeweils aktive Teil der Schneckenpopulation erfasst werden kann. Bei der Bekämpfung von Nacktschnecken ist folglich der Formel «Schneckenpopulation > Schneckenaktivität» die notwendige Beachtung zu schenken.
10.06
Die häufig für Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verantwortlichen Nacktschnecken treten von Jahr zu Jahr in sehr unterschiedlicher Individuenzahl auf. Diese Tatsache beruht massgebend auf der hohen Vermehrungsrate sowie einer raffinierten Überlebensstrategie. Wie im Merkblatt «Schnecken im Ackerbau» (Heftmitte) aufgezeigt wird, stützt man sich bei der Abschätzung von möglichen Schneckenfrassschäden nicht auf die Anzahl vorhandener, sondern vielmehr auf die Menge aktiver Tiere.
MW Direktsaat-/Pflugsystem
51
PFLANZENBAU Grafik 2: Schneckenaktivität in Abhängigkeit von Niederschlag bzw. Saugspannung Maisparzelle auf dem Oberacker, Zollikofen (BE). MW = Mittelwert. Saugspannung (cbar)/ Niederschlag (mm)
Anzahl Schnecken pro Falle
Monatsniederschlag
Saugspannung
10.09
08.09
06.09
04.09
02.09
12.08
10.08
08.08
06.08
04.08
0 02.08
1
0 12.07
2
30 10.07
3
60
08.07
4
90
06.07
5
120
04.07
6
150
02.07
7
180
12.06
8
210
10.06
240
MW Direktsaat-/Pflugsystem
Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» Standort/Boden: Inforama Rütti, Zollikofen (BE); 550 m über Meer; tiefgründige, grundfeuchte Braunerde; schwach humoser, sandiger Lehm. Versuchsanlage: Sechs nebeneinander liegende Parzellen à je 14 a, davon wird die eine Hälfte mit Pflug bearbeitet, in die andere direkt gesät. Fruchtfolge (seit 2006): Silomais/GD – Ackerbohnen – Wintergerste/GD – Zuckerrüben – Winterweizen/GD – Eiweisserbsen/GD (GD = Gründüngung). Saat: In beiden Anbausystemen zum selben Zeitpunkt mit einer Direktsämaschine. Pflanzenschutz: Im Direktsaatsystem vor der Saat oder im Vorauflauf teilweise Einsatz von Glyphosate. Danach in beiden Systemen Nachauflaufherbizide, basierend auf dem Schadschwellenprinzip. Extensoanbau. Zerkleinern der Mais-Ernterückstände zur Zünsler- und Fusarienbekämpfung.
Schneckenerhebungen Auf der Maisparzelle wurden jeweils in beiden Anbausystemen mit Hilfe von Blumentopfuntersätzen und Lockfutter (Schweinemischfutter) die Schneckenaktivität während fünf aufeinander folgenden Tagen erfasst und die entsprechenden Mittelwerte berechnet. Die Erhebungen erfolgten kurz vor dem Pflugeinsatz, nach erfolgter Saat, während dem Auflaufen, zum Reihenschluss und kurz vor der Ernte jeweils in der Morgendämmerung.
52
ckensterblichkeit erhöhte. Ab Januar war die Witterung nur noch vereinzelt von Eistagen geprägt. Dies führte vermutlich dazu, dass sich, zusammen mit der niederschlagsreichen Witterung im Monat April (Grafik 2), die Schneckenpopulation bis kurz vor der Maissaat erholen konnte. Trotzdem reduzierte der frühe Wintereinbruch mit schneefreien Eistagen die Schneckenfänge im Frühjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr auf rund die Hälfte. Der kalte Winter 2008/09 war gekennzeichnet durch eine hohe Anzahl Eistage. Trotz einer dünnen, jedoch ab Januar vereisten und daher kaum isolierenden Schneedecke, kam es zu einem starken und lang andauernden Bodenfrost, der die Schneckendichte massiv reduzierte (Grafik 1). Im Gegensatz zum Vorjahr war der April 2009 niederschlagsarm, was denn auch zu einer markant geringeren Schneckenaktivität vor der Maissaat führte (Grafik 2).
Sommertrockenheit reduziert Herbstschäden Die grosse und aktive Schneckenpopulation vom Frühjahr 2007 wurde vor und während der Maissaat beziehungsweise durch die dafür
notwendigen Maschineneinsätze erheblich gestört. Die Schnecken konnten sich jedoch dank den überdurchschnittlich hohen Niederschlägen in den Monaten Mai bis August und der durchgehend hohen Bodenfeuchtigkeit rasch wieder erholen. Folglich wurden während der gesamten Vegetationsperiode tiefe Saugspannungswerte unterhalb von 25 cbar gemessen. Wie im April wurden auch im September durchschnittlich sieben Schnecken pro Falle ausgezählt. Das andere Extrem präsentierte sich im Sommer 2009. Die im Frühjahr stark geschwächte Schneckenpopulation blieb während der gesamten Vegetationsperiode praktisch inaktiv, weil infolge der geringen Niederschläge der Boden ab April stark austrocknete. Dies belegen auch die durchgehend hohen Saugspannungswerte im Sommer. Die Erhebungen des Sommers 2008 sind in Bezug auf die Schneckenaktivität weniger spektakulär. Infolge der hohen Bodenfeuchtigkeit im Frühjahr verhielten sich viele Tiere bis in den Sommer hinein aktiv und schützten sich anschliessend vor der kurzen Sommertrockenheit durch Rückzug in tiefere Bo-
Dauerbeobachtungsfläche Oberacker am Inforama Rütti in Zollikofen. Bild: Gabriela Brändle, ART
3 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Fazit Gemäss den dreijährigen Erhebungen auf der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker ist die Gefahr für Schneckenfrassschäden:
Fortsetzung von Seite 25 Grassiloballen, 14 Stk., blackenfrei, ab Kunstwiese; Heu; Emd; Stroh, kleinere Posten 041 921 22 43 Säkombination Lely & Nodet, 4 m, neue Zinken und Schare; Pferdeanhänger Böckmann, 2er, ab Platz 079 438 22 59 Wiesenegge, 5 Meter, hydr. klappbar, Fr. 2200 079 354 49 33 Schneepflug Hunziker, 2.6 m, 3-Punkt, dreiteiliges Schild, massive Ausführung, Fr. 4000 071 385 50 39 Traktor Bührer MS12, mit Halbgang, Jg. 63, Perkins, 3 Zylinder Motor, Fr. 1950; Rad, 2 Stk., 8 Loch, 14.9 x 28, 25%, Fr. 320; Pneu UFA-REVUE · 3 2010
In einem Anbausystem mit reduzierter Bodenbearbeitung sind die Kontrollen der Nacktschnecken, insbesondere bei feuchter Witterung nach der Saat, zu intensivieren.
460 / 760R28, 60 %; Rad, 2 Stk., 9.5 x 36, 6 Loch, 25 %, Fr. 220 052 745 12 08
2 m, 6 Stk. à 1.6 m; Motormäheranhänger 062 963 24 36
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Front Doppelmesser Mähwerk, 270 m, hydr. Antrieb 052 625 25 60
Motorsäge Dolmar 4600, 38 cm Schwert, mit Ersatzkette, wenig gebraucht 052 743 18 11
Klauenstand, älteres Model, Holzboden, hinten und vorne je eine Fusswinde, Fr. 550; Rundballengabel, hydr., für Silo- und Rundballen 0.8 m-1.6 m, für Frontlader Euro 8, Fr. 650; Feldhäcksler New Holland S 717, alt, gez. für Silogras oder Häckselstroh 026 684 14 82
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Maisparzelle auf dem Oberacker, Zollikofen (BE). Pflug Direktsaat
Anzahl Schnecken pro Falle 12 10
2007
2008
2009
8 6 4 2 Oktober
August
Juni
April
Oktober
August
Juni
April
Oktober
0 August
Vor der Feldbestellung im Frühjahr registrierte man bei den Anbausystemen «Pflug» und «Direktsaat» vergleichbare Schneckendichten (Grafik 3). Durch die Bodenbearbeitung (nur bei Pflug) und durch die für die Feldbestellung notwendigen Überfahrten (in beiden Systemen) werden die Schneckendichten massiv reduziert. Diese Reduktion fällt jedoch im System Direktsaat oft geringer aus als im System Pflug: Während im System Pflug in der für Frassschäden sensiblen Phase, dem Auflaufen, jeweils kaum mehr aktive Schnecken vorzufinden waren, beobachtete man auf dem Oberacker, trotz der in beiden Anbausystemen festgestellten generellen Reduktion, im System Direktsaat in zwei von drei Jahren auch nach der Feldbestellung noch einen Schneckenbesatz über der Bekämpfungsschwelle.
Grafik 3: Schneckenaktivität in den Systemen Pflug und Direktsaat
Juni
Höhere Gefahr bei Direktsaat
• bei auflaufenden Frühjahrssaaten nach einem durchgehend milden Winter ohne Bodenfrost stark erhöht. • während einem niederschlagsreichen Frühjahr bei auflaufenden Frühjahrssaaten hoch, auch wenn im Winter zuvor Kälteeinbrüche mit Bodenfrost zu verzeichnen waren. • stark reduziert nach einem durchgehend kalten Winter mit Bodenfrost und zusätzlich einem niederschlagsarmen Frühjahr. • hoch an Kartoffelknollen und bei auflaufenden Herbstsaaten (Raps) nach einem durchgehend feuchten Sommer. • gering bei (unbewässerten) Kartoffeln und auflaufenden Herbstsaaten (Raps) nach einem durchgehend kalten Winter mit Bodenfrost und nachfolgend einer niederschlagsarmen Vegetationsperiode. • an Kartoffelknollen und auflaufenden Herbstsaaten nach kurzen Trockenphasen im Sommer möglicherweise überraschend massiv.
April
denschichten. Die nicht unbedeutenden Niederschläge zwischen Juli und Oktober führten im Herbst zu Fängen nahe der Bekämpfungsschwelle.
Autoren Florian Burkhalter, Fachstelle für Pflanzenschutz des Kantons Bern; Andreas Chervet, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern; Markus Bieri, Lonza AG, Basel. Die Schneckenerhebungen auf der Dauerbeobachtungsfläche Oberacker wurden von der Firma Lonza AG, Basel finanziert und von Evelyne Joliat, Lena Gubler, Jennifer Rathert und AnnaKathrin Dürig durchgeführt. Die Meteodaten wurden von Gilbert Delley, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft SHL, Zollikofen erfasst.
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PFLANZENBAU
Sulfonylharnstoffe bleiben einzige Antwort NACH DER AUFLÖSUNG VON BUNTBRACHEN kann Durchwuchs in gewissen Fällen zu Problemen führen. Mit welchen Herbiziden sich diese beheben lassen, verdeutlicht eine Untersuchung an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft.
Gemäss Direktzahlungsverordnung darf eine Buntbrache erst per 15. Februar aufgehoben werden. Geeignete Folgekulturen sind Kunstwiesen, weil sie auflaufende Arten unterdrücken, oder Sommergetreide und Mais, weil sie den Einsatz einer breiten Herbizidpalette erlauben. Zur Aufhebung einer Buntbrache wird empfohlen, Problempflanzen mit einem Totalherbizid abzuspritzen. Danach bietet sich neben dem Pflügen eine Streifenfräs- oder Direktsaat an, sofern der Brachebestand abgemäht oder abgeschlegelt wird und vor der Totalherbizid-Spritzung wieder rund 20 cm wachsen kann. Ganz ausschliessen lässt sich Durchwuchs in den Folgekulturen nicht. In Getreide und Mais können Rainfarn und die Wilde Karde ein Problem darstellen. Werden Zuckerrüben nach der Buntbrache gesät, was nicht zu empfehlen ist, kann die Wilde Malve auftreten.
Versuch In einer Semesterarbeit an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL) wurden folgende
das überzeugendste Resultat, «Othello» und «Starane XL» wirkten nicht befriedigend. Die Wilde Karde wurde am besten erfasst durch «Concert SX». «Othello» und «Express SX» hatten zwar vorerst auch einen guten Effekt, aber viele Pflanzen konnten sich später erholen. Bei der Wilden Malve zeigte die Mischung «Debut/Exell» als einzige Variante eine Wirkung.
Wilde Karde.
Strategien gegen diese Problempflanzen untersucht: • Rainfarn: Concert SX (150 g/ha), Express SX (60 g/ha), Othello (1.2 l/ha), Starane XL (1.8 l/ha). • Wilde Karde: Concert SX (150 g/ha, Express SX (60 g/ha), Othello (1.2 l/ha), Starane XL (1.8 l/ha), Mischung Debut (30 g/ha) und Exell (0.25 l/ha). • Wilde Malve: Mischung Debut (30 g/ha) und Exell (0.25 l/ha), Venzar (0.25 kg/ha), Beta Star (2.5 l/ha), Frontier 900 (0.6 l/ha). «Concert SX», «Express SX», «Debut/Exell» sowie «Othello» enthalten Wirkstoffe aus der SulfonylharnstoffGruppe. Die Herbizidstrategien wurden je auf einer Kleinparzelle mit vier Wiederholungen getestet.
Concert, Express, Debut/Exell
Wilde Malve.
UFA-REVUE · 3 2010
Bei den im Abstand von rund zehn Tagen viermal durchgeführten Bonituren konnte kein Herbizid gefunden werden, das gegen alle drei Versuchspflanzen gleichzeitig gut wirkte. Gegen Rainfarn zeigten «Concert SX» und «Express SX»
Johanna Gysin
Hans Ramseier
Fazit Die Semesterarbeit bestätigt somit Empfehlungen, die aufgrund von Versuchen der Forschungsanstalt Agroscope gemacht werden. Denn alle Herbizide mit gutem Ergebnis enthielten Sulfonylharnstoffe als Wirkstoff. Würde die Applikation zum empfohlenen Zeitpunkt (Keim- bis 4-Blattstadium der Unkräuter) stattfinden – im Versuch wurde es etwas später –, hätten die Herbizide wohl eine noch etwas bessere Wirkung. Nicht auszuschliessen ist, dass andere Herbizide oder Mischungen gegen Problempflanzen nach Buntbrachen ebenfalls einen Erfolg zeigen würden. Da beim Windhalm vermehrt Resistenzen gegen Sulfonylharnstoffe auftreten, sollte in der Fruchtfolge zwischen Produkten aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen abgewechselt werden. 䡵
Autoren Johanna Gysin studiert an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL), 3052 Zollikofen. Hans Ramseier ist PflanzenschutzSpezialist und Dozent an der SHL und hat die Semesterarbeit von Johanna Gysin zum Thema «Wirkung von ausgewählten Herbiziden auf Buntbrachepflanzen» betreut.
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Rainfarn.
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UFA-REVUE · 03 2010
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Unkraut im Mais mit Mischungen bekämpfen
Der Einsatz von Blattdüngern in Zuckerrüben wird immer wieder diskutiert und hinterfragt. Interessant daran ist, dass Produzenten welche die Produkte einsetzen, finden, die Wirkungen seien ertragsrelevant und solche, die nie Blattdünger einsetzen, nur die gesparten Kosten als Erfolg werten. Am Ende entscheidet der Nettoertrag. Auswertungen haben gezeigt, dass Betriebe mit hohen Direktkosten auch die höchsten Nettoeinkommen erwirtschaften. Es ist also wie im Spitzensport, man muss alles machen um erfolgreich zu sein. Den Zuckerrübenproduzenten stehen verschiedene Produkte zur Verfügung. Die Frage stellt sich, ob man aus der Zuckerrübe mit einem kompletteren Produkt nicht noch mehr herausholen kann? Die positiven Effekte von Meeresalgen sind anerkannt und die Erkenntnisse aus dem Gemüse- und Obstbau setzten sich bei findigen Ackerbauern immer mehr durch. Die positiven Effekte von Frischalgenpräparaten sind eine bessere Nährstoffversorgung der Wachstumszentren mit einer besseren Aufnahme und Weitertransport der Nährlösung. Unter dem Namen Goëmar Multi ist ein Produkt auf dem Markt, welches neben dem neusten Algenfiltrat zusätzlich noch 130 g/Liter Bor enthält. Dieses Produkt kombiniert somit das nötige Bor mit den stimulierenden Nebeneffekten des Algenfiltrates. Die Anwendung ist 3 l/ha Goëmar Multi zum Reihenschluss. Die Behandlung kann in Kombination mit der ersten Fungizidbehandlung wiederholt werden.
Als eine der grössten Ackerkulturen der Welt ist bei Mais die Herbizidauswahl gegenüber anderen Kulturen immer noch sehr breit. Es wird auch weiterhin an neuen Wirkstoffen gearbeitet und geforscht. Die Produktevielfalt ist aber heute schon so gross, dass für alle möglichen Unkrautsituationen eine Lösung gefunden wird. Für den Landwirt ist es vielfach schwierig daraus die richtige Wahl zu treffen. Das Ziel, den Mais möglichst schnell und nachhaltig sauber zu halten, wird mit einfachen Strategien vielfach genau so gut erreicht, wie mit Wunder-Cocktails. Es gibt wenige Kulturen die so sensibel auf Unkrautkonkurrenz reagieren wie der Mais. Eine verpatzte Jugendentwicklung kann der Mais während der Vegetation nicht mehr aufholen und hat somit einen grossen Einfluss auf die Ertragsentwicklung. Je nach Vorkultur (Grasmischungen) kann es sinnvoll sein, vorgängig das Feld mit Roundup Max 4 l/ha sauber zu machen. Bei Streifenfrässaaten ist eine Behandlung mit Roundup Max fast zwingend. Als Basisprodukt für die Unkrautbekämpfung im Mais wird Callisto eingesetzt. Dieses Produkt eignet sich
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Rübenschneider BVL van Lengerich; Gebläse Aebi HG10, mit Rohr; Förderband Samas, 7 m 032 853 53 19 Standeimeranlage Westfalia, komplett, Fr. 400; Brückenwagen, Einachsanhänger, 4 t Tragkraft, Fr. 500 041 921 64 84 Stahlblech Profit, occ.; Heizlüfter, div.; Entfeuchter, div.; Alu Iso Fenster, 2 Stk., neu, 1.2 m x 2 m; Kipplampe, hydraulisch, 2.3 m x 6 m 062 968 11 64 Heckscheibenmähwerk BSC 450, 3 Punkt, mit Walzenaufbereiter, 2.12 m; Dieselmotor Deutz F4L 912, 4 Zylinder, 70 PS, mit angebauter Hydropumpe und Getriebe, ideal für Antrieb Hoflader; Kompletträder 10.518, 4 Stk., AS Profil 034 497 20 41 Samro Master SC RB, Jg. 91, Zwiebel Aufnahme, Sonnendach, seitlich eine Paloxe für den Abfall, guter Zustand, Preis auf Anfrage 079 460 97 60
NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Stalltüren, 2 Stk., aus Holz, 1 x 2 m, 1.2 x 2 m; Mischwägeli, klein, mit elektr. Antrieb; Heugebläse Aebi HG 1, ohne Motor; Maishäcksler Pöttinger, mit Stützrad 034 497 20 41
Marktplatz Kälberiglu, 3 Stk., 1x für 3 Kälber, 2x für je 1 Kalb, inkl. Gitter, wie neu, waren nur an Ausstellung, auch einzeln erhältlich, Fr. 2000 079 480 19 32 Kratzbodenwagen Mengele, mit Aufsätzen, Fr. 800 071 633 42 36 Absauganlage DeLaval Family, mit Wärmerückgewinnung, Fr. 1200 052 685 37 64 Wendetraktor Carraro 7700, mit Fronthydraulik, Doppelräder hinten, 1700 h, 64 PS, Kriechgänge, 2 Zapfwellenanschlüsse, 540 und 1000 U/min rechts, 1000 links, Wegzapfwelle, Kupplung neu, ab MFK, Fr. 19'000 079 318 93 07 Autoräder, 16 Zoll 079 318 93 07 Kreiselheuer Claas WAS 450, Fr. 450; Ladewagen Agrar LW 30, Fr. 800; Druckfass, 2500 l, Fr. 900; Milchtank, stationär, 1000 l 052 685 37 64 Sternringpacker Holzer, mit autom. Lenkung, für schwere Böden, Fr. 800 032 385 18 75 Zaunpfähle aus Holz, Länge 1.6 m, bis 300 Stk. 079 318 93 07 Räder Komplett, 10.7515.3 AF, 11,5.8-15,3 AF; Doppelräder, 10.75-15.3 AF, 11,5.815,3 AF 079 318 93 07 Güllenmixer Kirchner, 12.5 PS, mit Untersetzungsgetriebe; Güllenmixer MFH, 20 PS; Schaufelrührwerk, 2 Stk., 100 und 300 m3; Antrieb, für Flügel Rührwerk, 5.5 PS 079 678 81 49
Kupferkäserkessel, 1000 l, Fr. 2500 041 486 24 29
Bergmäher Bucher Elite 7, Hydrostatantrieb, Kubota Motor GH280, 9 PS, Doppel- und Gitterräder, Messerbalken, 1.9 m , mit Aussenschuh, betriebsbereit 078 835 33 68
Frontpacker Holzer Perfekt, mit autom. Lenkung, Ø 65 cm 032 385 18 75
Heuverteiler Neuero, 14 m Streulänge, inkl. Gebläse 041 988 23 62
Gummiförderband, verzinkt / Chromstahl, Motor oben, mit Stecker, Fr. 3800 076 325 21 77 Motorkarette Honda 400, 65 cm breit, wenig gebraucht, Fr. 2500; Stromgenerator, 6 kVA, mit Dieselmotor, fahrbar, neuwertig, Fr. 1800; Mofa Pony, ab 18.00 Uhr 079 275 50 14
NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Treicheln Glocken Tresch, Herger, Büeler, Müsler, Chamonix, Premana, Römer, Berger, Omlin, Tenconi, Östreicher, klein und gross, gut und günstig, ab 18.00 Uhr 079 275 50 14 Strohmühle Vakumat, Preis nach Vereinbarung 079 575 25 52 Schneckenpumpe Stöckli, 78 m3, ZW Agropilot, wie neu; Hürlimann H360, 6000 h, Doppelrad, top Zustand, ab 18.00 Uhr 041 497 17 01 Strohmühle Vakumat, 15 PS Motor- und Wasserspray Vorrichtung, wenig gebraucht, Fr. 2000 055 440 31 36 Pneuwagen, 2 Stk., Holz, 5 und 6 t; Garegge, 3.50 m; Mähwerk Bademo, 2.80 m; Förderband, 9 m 079 718 24 09
Kreiselheuer Kuhn Tip 4201, neuwertig, Fr. 5000; Teleskopverteiler Sumag, Gebläse, 12 PS; Doppelräder S. Müller, 8.3-32 zu 10-28 041 933 26 01
Ballensammelwagen, mit Aufsatz zum anhängen an Kleinballenpresse, Blinklichtanlage, top Zustand, günstig 079 428 24 17
Förderband Blaser, 10 m, günstiger Preis 055 440 36 87
Ballenförderband Maran, Zapfwellenantrieb, hydr. Höhenverstellbar, guter Zustand 079 428 24 17
Bandrechen, zu Aebi AM20, CC56, CC66, Jg. 04, wie neu, Fr. 2800; Kreiselheuer Vicon, 4 m, Jg. 02, 3 Seiten hochklappbar, ideal für 2 Achsmäher, top Zustand, Fr. 3400 079 424 47 22 Tischfräse Kitty, fahrbar, mit Schiebtisch, 380 V, Fr. 2200; Tischfräse Altendorf, Profimaschine, grosser Schiebtisch für Platten etc., Fr. 4800 079 424 47 22 Elektrokabel, 30 m, 5-Polig, Stecker J15, Fr. 100 071 455 11 53 Heugebläse Lanker, Injektionsgebläse 20 PS, Fr. 1500 079 335 97 47 Motormäher Aebi 41, mit Gabeleingraser, Fr. 2000; Berg Mistzetter, Fr. 1100; Druckfass Kaiser, 2300 l, Fr. 1250; Heubombe Zumstein, mit Rosten, Fr. 850 031 809 14 09 Ladewagen Rapid Cargo Track 15 s, selbstfahrend, 3800 h, Preis nach Absprache; Metrac 3000, mit Busatisbalken, Bandheuer, Preis nach Absprache 031 809 14 09 Big Bags günstig abzugeben 079 426 06 35
Baukran Potain, Funksteuerung, guter Zustand, ab Platz, Fr. 5000, Kt. LU 076 534 70 00
Ballenwagen Hiestand, Nachläufer an Ballenpresse, ca. 70-80 Ballen Fassungsvermögen; Rübenschnetzler van Lengerich, mit Putzwalze 032 677 10 94
Kreiselheuer Claas, occ., funktionstüchtig, 4.20 m Arbeitsbreite, manuell aufklappbar, Fr. 550 079 633 94 30
Doppelräder 12.4/36, Patent Müller, 5 Stern, Profil 90 %, passend zu 16.9/30 Fr. 1900 041 921 16 35
Brennholz, Fr. 67/Ster 041 921 16 35 Milchtank, 500 l, günstig; Kamo X3000, guter Zustand, günstig 079 673 24 71 Zaunpfosten, 50 Stk., verzinkt, 90 mm Rohrdurchmesser, 2 m lang; Tore, 3 Stk., 1.6 m hoch, 2.9 m breit; Schweisstrafo, 40-170 A 062 877 14 50 Front Doppelmesser Mähwerk, 2.70 m, hydr. Antrieb; Motorsense Sachs; Reifen Goodyear 480/65R20, 50 %; Reifen Michelin 540/65R38 XM108, 45% 079 430 57 71 Traktor New Holland TN 75, mit Wechsel bzw. Doppelräder hinten und vorne, Fronthydr./ Frontzapfwelle, 3 dw. Steuerventile, freier Rücklauf, 1 dw. an Front gezogen, hydr. Oberlenker, Rundumleuchte, Schneeketten, div. Stecker etc. 079 467 62 82, www.wengerlohnunternehmen.ch Gebläse Wild, 20 PS, mit Strohhäckselkitt und Maisschaufeln, dazu Verteilerbogen mit Hand / Seilbedienung; Schwingzubringer Lanker; Zivilschutz Kompressor 079 467 62 82, www.wengerlohnunternehmen.ch Hackstriegel Raabe, 6 m Arbeitsbreite, 2 Intensitätsstufen, mechanisch klappbar; Streifenfräse Oekosem 2, mit Hitchbock, Düngerkästen 079 467 62 82, www.wengerlohnunternehmen.ch Fortsetzung Seite 77 59
KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Gute Mensch-TierBeziehung hilft Ein beruhigendes Handling vor der Schlachtung vermindert die Stressreaktionen von Rindvieh am Schlachttag. Darauf deutet eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) hin mit einer Behandlungs- (B) und einer Kontrollgruppe (K) à acht Mastbullen (Limousin x Milchrasse). Die B-Tiere erhielten ab der fünften Woche vor dem Schlachttermin einmal pro Woche eine vierminütige Massage mit zähmender Wirkung, die jeweils nach 45 Minuten wiederholt wurde. Via
Ausweichdistanztest vor der Behandlung und zwei Tage vor dem Schlachttermin wurde die Annäherung an die Tiere durch eine fremde Person bewertet. Es zeigte sich, dass sich die B-Tiere leichter berühren liessen als die K-Tiere. Beim Betreten des Transporters am Tag der Schlachtung zeigten sich keinerlei Unterschiede zwischen den Gruppen. Beim Betreten der Betäubungsbucht jedoch liess sich bei den B-Tieren erheblich weniger stressanzeigendes Verhalten beobachten. Im Schlachtblut der K-Tiere wurden höhere Laktat- und Glukosewerte ermittelt, was auf stärkere Stressreaktionen hinweist. Stressanzeigende Werte zeigten sich auch bei der Qualitätsbeurteilung des Fleisches: Das Fleisch der B-Tiere verlor beim Testkochen unter Standardbedingungen weniger Wasser als jenes der K-Gruppe.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 60
Suisag passt Strukturen im Zuchtbereich an Als Dienstleistungszentrum für die Schweineproduktion nimmt die Suisag strukturelle Anpassungen vor. Ziel ist eine klare Trennung der öffentlich-rechtlichen Leistungen und Marktdienstleistungen. Konkret wird der Geschäftsbereich Zucht unterteilt in eine Abteilung «Zuchtinstrumente» mit Herdebuchführung, Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen und in eine Abteilung «Zuchtprogramm», welche sich voll mit der Promotion des Zuchtprogramms beschäftigt. Die Fachkommission Zucht des Produzentenverbandes Suisseporcs wurde neu zusammengesetzt und
befasst sich nun ausschliesslich mit zuchttechnischen und wissenschaftlichen Fragen. Für den Be-
reich Zuchtprogramm wurde eine Interessengemeinschaft (IG) Zuchtprogramm gebildet, die sich mit der Ausrichtung des Zuchtprogramms, mit Fragen der Rassen und deren Promotion befasst. Die IG wird von der Suisag eingesetzt und verfolgt unter anderem das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Zuchtbereich zu fördern und dadurch das Schweizer Zuchtprogramm zu stärken. Bei der personellen Zusammensetzung werden die Rassenvertretungen und die Vertretung der Partnerorganisationen berücksichtigt. Ruedi Mani, Suisag
Besaugen ist erblich
Grosse Ausstellernachfrage
Gemäss einer Dissertation an der Universität für Bodenkultur in Wien (A) hat die Rasse einen Einfluss auf die Häufigkeit des gegenseitigen Besaugens von Kälbern. Eine Umfrage auf 2800 niederösterreichischen Betrieben ergab, dass Holstein-Tiere ein signifikant geringeres Problem mit dem Besaugen haben als die Rassen Fleckvieh und Braunvieh. Zwischen Braunvieh und Fleckvieh konnten keine signifikanten Unterschiede ausgemacht werden. Dagegen zeigten sich Differenzen zwi-
Für die vom 16. bis 19. November in Hannover (D) stattfindende EuroTier 2010 haben sich bereits über 1100 Unternehmen angemeldet,
87 % impfen gegen Blauzungenkrankheit
darunter mehr als 150 Neuaussteller. Erwartet werden an dieser europaweit einzigartigen Plattform für die moderne Tierhaltung rund 1700 Firmen aus aller Welt. 2008 hiess die EuroTier an die 130 000 Fachbesucher willkommen, darunter über 22 000 aus dem Ausland. www.eurotier.ch
Hochschule für Pferdeprofis
schen den Stieren einer Rasse. So hat der beste Stier einen Zuchtwert für das Merkmal «Sauger» von 114 und der schlechteste hat einen Zuchtwert von 77. Für das Merkmal «Sauger» wurde eine Erblichkeit von 3.7 % festgestellt.
100-Jahre-Jubiläum Der Zürcher Braunvieh-Zuchtverband feiert dieses Jahr sein 100-Jahre-Jubiläum. Vom 20. bis 21. März wird dies an der kantonalen Braunviehschau, die von UFA und LANDI gesponsert wird, gebührend gefeiert.
Neu bieten das Schweizerische Nationalgestüt und die Hochschule für Landwirtschaft mit «Equigarde Plus» eine Weiterbildung auf Hochschulstufe für Pferdeprofis an. Für die drei Zertifikatslehrgänge, die je aus fünf Modulen bestehen und berufsbegleitend absolviert werden können, seien bereits zahlreiche Anmeldungen eingetroffen. Angeboten werden «Rassenkunde», «Strategische Betriebsführung», «Marketing» und «Ausbildung des Jungpferdes». Ein vielseitiges Programm erwartet die Gäste am 26. März in Avenches, wenn ab 17.15 Uhr das gesamte Weiterbildungsprogramm vorgestellt wird. www.shl.bfh.ch
Bis am 12. Februar hat die Frist gedauert, während welcher Tierhalter beim kantonalen Veterinäramt ein Gesuch um Befreiung von der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit einreichen konnten. Nun liegen die Zahlen vor: 87 % wollen ihre Rinder und Schafe via Impfung schützen; 13 % der Tierhalter haben sich davon befreien lassen. Das Bundesamt für Veterinärwesen rechnet deshalb auch fürs 2010 mit einer guten Impfabdeckung.
Korrigenda: Meyer AG und Schweizer AG haben nicht fusioniert Entgegen der Kurzmeldungsüberschrift in der UFA-Revue vom Februar haben die Meyer AG und die Schweizer AG nicht fusioniert. Die beiden Unternehmen bleiben eigenständig, treten aber neu unter dem gemeinsamen Namen «Meyer Gruppe» auf.
MEYER GRUPPE MEYER AG & SCHWEIZER AG CH-6023 Rothenburg CH-9536 Schwarzenbach info@meyergruppe.ch www.meyergruppe.ch 寿 0848 100 800 3 2010 · UFA-REVUE
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Besonders im Frühjahr steigt die Gefahr von Pansenblähungen. Nicht immer reicht Dürrfutter zur Vorbeugung oder Besserung. Neben Dorsch-Lebertran enthält UFA-Rumilac viele appetitanregende Kräuter wie Hagebutten, Jetzt Rabatt Fr. 20.– / 100 kg bis 27.3.2010 in Ihrer LANDI
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Rohfaserarmes, kleereiches und nasses Frühlingsfutter bildet grosse Mengen Gas, das zu Blähungen führen kann. Dürrfutter zur Vorbeugung oder Besserung reicht oft nicht aus.
Die Symptome
Pansenblähungen, Durchfall, Fressunlust.
Die Lösung
Täglich UFA-Rumilac Trockentran verabreichen: Rindvieh: bis 250 g pro Tier und Tag. Kälber, Schafe, Ziegen: bis 50 g pro Tier und Tag. 61
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UFA-Geflügelspezialist Fritz Bruni Als Geflügelspezialist im Beratungsdienst Zollikofen betreut Fritz Bruni hauptsächlich Legehennenbetriebe. Er bietet Unterstützung rund um Fütterung und Management, organisiert die Junghennenbeschaffung und hilft in der Eiervermarktung. Seine langjährigen Erfahrungen in der Aufzucht- und Legehennenhaltung gibt er an Betriebsleiter im ganzen Mittelland der Schweiz weiter. Neben Betrieben mit Label-Produktion betreut Fritz Bruni Bio-Betriebe. So war er auch massgeblich am Aufbau der Bio-Eierproduktion von Diego Zanin beteiligt.
Zukunftsgerichteter Betriebszweig gefunden Diego Zanin übernahm den damaligen Milchwirtschafts- und Mastsauenbetrieb 1991 als Pächter. Als er den Betrieb im Jahr 1998 kaufen konnte, wurde von der Milchwirtschaft auf die Jungviehaufzucht umgestellt. Neben dem Umbau wurde damals ein neuer Pferdestall für vier Pferde errichtet. Als Diego Zanin vor drei Jahren eine Lösung suchte, den Betrieb in Zukunft als Vollerwerbsbetrieb zu sichern, lag die Umstellung auf Bio, wegen den betrieblichen Strukturen und einer Betriebsgrösse von 15.5 ha LN, nahe. Es wurden verschiedenste Betriebszweige wie die Produktion von Alpenkräutern oder Bio Weide-Beef
angeschaut. Mit Fritz Bruni wurden die Varianten Legehennen oder Junghennenaufzucht geprüft. Diego Zanin entschied sich für die Bio-Eierproduktion, um eine möglichst hohe Wertschöpfung aus dem Betrieb herauszuholen.
Neuer Bio-Stall Während der zweijährigen Umstellungsphase auf Bio konnte der neue Stall mit viel Eigenleistung erstellt werden. Die Nachfrage nach Bio-Eiern ist gut. Pro Stall dürfen in der Bio-Produktion jedoch nicht mehr als 2000 Hennen in 500er Gruppen gehalten werden. Zudem muss der Stall RAUS- und BTS-tauglich sein. «Grundsätzlich braucht ein Huhn viel frische Luft, sauberes Wasser und einwandfreies Futter, um eine gute Legeleistung zu bringen», betont Diego Zanin. Nach diesen Erkenntnissen ist der Stall aufgebaut. Die Tiere haben im neuen Stall viel Bewegungsfreiheit. Im Innenbereich ist der frostsichere Teil mit der Wasserversorgung, einer auto-
matischen Fütterung und einem BolegTerrasse-Volierensystem mit integrierten Legenest ausgestattet. Daran angebaut ist der grosszügige, nicht isolierte Wintergarten mit dem Sandbad und den automatischen Körnerstreuern. Denn in der Bio-Hühnerhaltung ist eine zusätzliche Körnerfütterung vorgeschrieben.
Zweiphasige Fütterung
Mit einem Alter von rund 18 Wochen werden die 2000 Junghennen des Hybriden Lohmann Brown-Classic eingestallt. Um
Betriebsspiegel Diego Zanin und Christine Glauser Grebi 3638 Pohlern BE LN: 15.5 ha Grünland in Bergzone 1 Tierhaltung: 37 Aufzuchtrinder, 4 Pferde und 2000 Bio-Legehennen Arbeitskräfte: Betriebsleiter mit Sohn Michael und Christine
Farmer-Sortiment für BioLegehennen Für den kommerFritz Bruni, Wildenrütti 404, 3661 Uetendorf (BE) Geboren
23. Februar 1967
Ausbildung Landwirt mit Meisterprüfung, langjähriger LANDI-Mitarbeiter und seit September 1996 im Beratungsdienst Zollikofen. Hobbies
Skifahren und Biken
Motto
«Mit der zweiphasigen Fütterung bedarfsund leistungsgerecht füttern.»
62
ziellen Halter von Bio-Legehennen hat UFA ein spezielles Futtersortiment entwickelt Dieses deckt den Bedarf der Legehennen in jeder Phase sehr gut ab. Über den Einsatz zweier verschiedener Ergänzungsfutter, (UFA 507, UFA 508) sowie den entsprechenden Einsatz der Körner (UFA 504) lässt sich der Gehalt der täglichen Ration perfekt steuern. In den ersten Legeperioden 3 2010 · UFA-REVUE
dem Nährstoffbedarf der Hennen möglichst gerecht zu werden, fährt der Betriebsleiter Zanin mit einer zweiphasigen Fütterung. Das Ziel besteht darin, möglichst schnell Eier mit einem Gewicht über 53 g und guter Schalenqualität zu produzieren. Bis zum Ende der dritten bis vierten Legeperiode wird das proteinreiche Bio-Ergänzungsfutter UFA 507 eingesetzt, welches mit einem hohen Anteil gut verfügbarer Proteinträger, ausgewogenem Aminosäurenmuster und genügend hoher Vitaminierung
ausgerüstet ist. Danach wird auf das Bio-Ergänzungsfutter UFA 508 gewechselt. In dieser Phase kann dank höherer Futteraufnahme die Proteinkonzentration im Legefutter reduziert werden. Dafür muss der Mineralisierung (vor allem Kalzium) mehr Beachtung geschenkt werden. Jeweils am Abend wird im Wintergarten über eine automatische Körnerfütterung die Körnermischung UFA 504 verfüttert. Mit UFA-Antifex werden über das Einstallen oder bei dünnem Kot Milchsäurebakterien für eine gesunde Darmflora
beigegeben. «Mit diesem Fütterungsregime erreiche ich eine optimale Nährstoffversorgung meiner Tiere», hält Diego Zanin fest.
Glückliche Hühner Dem Betriebsleiter mit seiner Partnerin sind die Hühner ans Herz gewachsen. Die intensive Tierbeobachtung in den ersten Wochen sei besonders wichtig. Um den Bodeneieranfall möglichst gering zu halten, werden die Bodeneier laufend eingesammelt. Auffallend ist die Ruhe und Zutraulichkeit der Tiere. Die sehr gute Konstitution zahlt sich via geringe Tierabgänge aus. Ein Blick auf die Legeliste unterstreicht die hohe Leistungsbereitschaft der Hennen von über 95 %.
Zanins Betrieb liegt direkt unter dem Stockhorn im Berner Oberland.
steht die Zufuhr von Proteinen und Vitaminen im Vordergrund. In der zweiten Phase wird zusätzlich Kalzium für die Eierschalenproduktion zugeführt.
Schön befiederte Legehennen in der 69. Alterswoche.
UFA-REVUE · 3 2010
UFA-Antifex Bioregulator zum Wiederaufbau einer gesunden Darmflora nach Verdauungsstörungen. • Rasche Regeneration der Darmflora. • Fördert nützlichen Darmbakterien. • Enthält geschützte, säureresistente Milchsäurebakterien.
Steigen auch Sie in die BioEierproduktion ein! Die Nach-
Diego Zanin und Christine Glauser freuen sich über die gute Legeleistung ihrer Hennen.
frage nach Bio-Eiern übersteigt das Angebot. Es besteht für Neueinsteiger die Möglichkeit, in die Bio-Eierproduktion einzusteigen. Im Moment werden für Bio-Eier Preise bezahlt, die etwa 25 Prozent über denen für normale Schweizer Eier aus Auslaufhaltung liegen. Kontaktieren Sie den UFA-Beratungsdienst. 63
SPEZIALITÄTEN SPÉCIALITÉS
UFA-Startpaste – damit auch die Kleinen gross rauskommen Dank Fortschritten in Zucht und Fütterung nimmt die Wurfgrösse laufend zu, gleichzeitig steigt aber auch der Anteil kleiner Ferkel. Bei Ferkeln mit einem Geburtsgewicht von unter einem Kilogramm ist die Überlebensrate geringer, vor allem wenn die Ernährung während den ersten Lebensstunden nicht optimal verläuft. «Die Startphase ist für die Entwicklung eines Ferkels entscheidend. Wenn die schwachen Tiere 12 bis 24 Stunden nach der Geburt einen Energieschub erhalten, kommen sie viel leichter zum Säugen», ist Heinz Seelhofer, Leiter des Versuchsbetriebs UFA-Bühl überzeugt. Die UFA-Start-
paste wird nach der Kolostrumaufnahme am ersten Lebenstag eingesetzt. Die Verabreichung von ein bis zwei Pumpstössen erfolgt direkt ins Maul. Bei Bedarf sind in den Folgetagen weitere Gaben möglich. Die UFA-Startpaste enthält schnell verwertbare Nährstoffe sowie hohe Gehalte an Vitamin A und E. Eisen und L-Carnitin sorgen für eine erhöhte Widerstandskraft und unterstützen eine schnelle Entwicklung. UFA-Startpaste stabilisiert die Darmflora und verbessert die Blutbildung. Der Einsatz der UFA-Startpaste ersetzt aber nicht die Eisengabe (Eiseninjektion, UFA-Eisenpaste oder UFA-Fenergie).
LESE-FUTTER À LIRE UFA senkt Marge Dank rationeller Produktion und Logistik sowie dank guten Umsätzen kann UFA die Margen ein weiteres Mal senken. Sie tut dies in Form von verbesserten Konditionen (Erhöhung der Palettenund Loserabatte, neuem Lieferfenster-Bonus) und in Form von differenzierten Preisabschlägen je nach Rohwarenentwicklung. Im Durchschnitt beträgt die Verbesserung per 1. März 2010 für Tierhalter rund Fr. 2.– /100 kg Mischfutter.
Was Kuhkomfort bewirkt
UFA-Startpaste – die Ergänzung für Ferkel
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Bio-Produzenten gesucht
UFA-Leckschalen und CAKE BLOC UFA bietet ein breites und bewährtes Sortiment an Leckschalen und -steinen für alle Bedürfnisse und Tiergattungen für eine einfache und richtige Ergänzung. UFA 999 biokompatibel Die universelle Leckschale für alle Tiergattungen. Für eine Mineralstoffgrundversorgung auf der Weide und im Stall. Ohne Kupfer, deshalb auch für Schafe und Ziegen geeignet.
CAKE BLOC Weide Mineralstoffergänzung zu Milchviehrationen mit einem hohen Weideanteil. CAKE BLOC Magnesium biokompatibel Für Rindvieh, Schafe und Ziegen geeignet. Vor allem während dem ersten Schnitt im Frühling und während der Übergangsfütterung im Herbst (Zwischenfutter).
Zweitkalbskühe geben mehr Milch und haben seltener Mastitis, wenn ihnen eine Kuhbürste zur Verfügung steht. Das zeigt eine Praxisstudie der Cornell Universität in den USA. Die Euterentzündungsfälle sanken um 34 % bei Erst- und Zweitkalbskühen, die Milchproduktion war nach dem Anbringen einer Kuhbürste in der ersten und dritten Laktation höher.
CAKE BLOC Ferien Für Kühe und Rinder in der Galtphase. Sorgt für eine bedarfsdeckende Versorgung mit Selen und Vitamin E. Arm an Kalzium. CAKE BLOC Junior Die Mineralstoffergänzung für Aufzuchtkälber und -rinder. Abgestimmt auf die speziellen Bedürfnisse in der Aufzuchtphase. Mit Lebendhefen und Vitamin B1. CAKE BLOC Ovina Speziell für Schafe entwickelt. Enthält keinen Kupfer. Mit Biotin für gesunde Klauen.
Die Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch und Bio-Eiern ist sehr gut. Interessieren Sie sich für einen dieser Betriebszweige? Aktuell hat die UFA ausserdem einen Futterbon im Wert von Fr. 100.– zum Bezug von UFA-Bio-Futter (min. 2 t lose oder 2 Originalpaletten) lanciert. Pro Betrieb ist ein Bon einlösbar. Fragen Sie in Ihrer LANDI oder kontaktieren Sie Ihren UFA-Beratungsdienst.
UFA-Berater Services techniques 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00
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BIO-SEITE
Start in die Weidesaison DER ERFOLG IN DER BIO-MILCHPRODUKTION steht und fällt mit der Grundfutterqualität. Damit möglichst viel Milch aus dem vorgelegten Futter produziert werden kann, muss die Ration richtig ergänzt werden. Der Kraftfuttereinsatz in der Bio-Tierhaltung ist auf 10 % des Trockensubstanz-Verzehrs limitiert und muss daher sehr gezielt erfolgen.
Weitere Infos erhalten Sie bei:
www.ufa.ch
Ungenügendes Grundfutter lässt sich mit 10 % Kraftfutter nicht wettmachen, aber durch eine gezielte Ergänzung steigt die Effizienz der Ration. Deshalb ist die Grundfutterqualität im Bio-Betrieb noch wichtiger als im konventionellen Betrieb. Es muss alles daran gesetzt werden, um ein hohes Milchproduktionspotenzial aus dem Grundfutter zu erreichen.
Gezielte Ergänzung Je nach Art
Tabelle: UFA-Milchviehfutter UFA 174 F UFA 274 UFA 172 F UFA 272 UFA 279 UFA 175 F UFA 275 UFA 277 UFA 287 BONA UFA 280
Würfel Flocken RP APDE APDN NEL g/kg g/kg g/kg MJ/kg Startphasenfutter • 220 150 170 7.4 Startphasenfutter • 220 150 170 7.4 Leistungsfutter • 180 120 130 7.2 Leistungsfutter • 170 111 120 7.0 Leistungsfutter • 260 170 200 7.3 Energieausgleich • 115 85 80 7.0 Energieausgleich • 115 85 80 7.0 Proteinkonzentrat • 390 200 280 7.0 Proteinkonzentrat • 350 180 250 6.5 Raufutterersatz • 160 85 105 5.7
und Qualität des Grundfutters erfolgt in einem ersten Schritt der Ausgleich zwischen Energie und Protein mit dem passenden Ergänzungsfutter. Bei eiweissreichem Raufutter wie jungem Gras mit einem hohen Anteil an mittel schnell verfügbarem Protein benötigt man zum Ausgleich ein Ergänzungsfutter mit ebenfalls hohem Anteil an mittel schnell fermentierbarer Energie. Ist der Weidebestand kleereich eignet sich das Ergänzungsfutter UFA 275 (Tabelle). Da junges Gras über wenig Fasern verfügt, sind die Milchfettgehalte im Frühling oft tief. Um diese zu erhöhen, macht es Sinn, neben der Weide Dürrfutter zu verabreichen. Dieses Raufutter muss jedoch über den ganzen Tag verteilt werden. Wird das Dürrfutter auf zwei Rationen pro Tag beschränkt, kann der Fettgehalt kaum angehoben werden. Das Dürrfutter sollte nicht zuviel Zucker enthalten, da auch das Frühlingsgras über hohe Zuckergehalte verfügt. Sobald das Weidegras etwas älter ist, enthält es weniger Protein. Es muss also via Ergänzungsfütterung etwas mehr Protein verabreicht werden. Je nachdem wie hoch das Proteinmanko ist, können dazu die UFA-Biofutter 277 oder 279 eingesetzt werden. 66
3 2010 · UFA-REVUE
D_Bio_0310 ok_2009 23.02.10 19:17 Seite 67
BIO-SEITE
Preisabschlag auf Bio-Sortiment Per 1. März 2010 sinken die Preise für UFA-Biofutter bis 4 Fr./100 kg dank günstigeren Rohwaren und Rationalisierung. Die UFA erarbeitet zusammen mit den LANDI Synergien in Produktion und Logistik zum Vorteil der Kunden. Dies verbessert auch die Wirtschaftlichkeit der Bio-Tierhaltung.
Kraftfutter in der Startphase Junges Gras enthält wenig Fasern. Die Milchfettgehalte lassen sich durch die tägliche Zufütterung von mehreren Gaben faserreiches Dürrfutter erhöhen.
Nachdem die Grundfutterration ausgeglichen ist, kann das Leistungsfutter zugeteilt werden. Im Bio-Betrieb wird eine möglichst flache Laktationskurve angestrebt, um die negative Energiebilanz gering zu halten. Mit zunehmender Körperfettmobilisation nehmen auch die Fruchtbarkeitsprobleme zu. Denn ein erhöhter Ketonkörpergehalt beeinträchtigt die Follikelbildung negativ. Brunstzeichen bleiben aus oder sind kaum mehr sichtbar. Auch auf tieferem Leistungsniveau steigt der Energiebedarf nach dem Abkalben rasch an. Je höher die Milchleistung in der Startphase, desto höher muss die Nährstoffdichte der Gesamtration sein. Deshalb hat das konzentrierte Futter vor allem in der Startphase seinen Platz. Mit hochkonzentriertem Leistungsfutter lässt sich die Konzentration der Gesamtration erhöhen. Besonders gut eignen sich die Startphasenfutter von UFA. UFA 174F und UFA 274 verfügen über einen Energiegehalt von 7.4 MJ NEL bei einem Rohprotein-Gehalt von 22 %. Je nach Grundfutterration kann so das geeignete Startphasenfutter eingesetzt werden. Das UFA 174F ist ein Flockenfutter und verfügt somit über einen hohen Anteil an bypass Stärke.
Pansengerechte Umstellung Bereits jetzt sollte man sich mit der Futterumstellung auseinander setzen. Die Pansenmikroben gewöhnen sich langsamer an das Gras als die Kuh. Wird die Winterration mit der Sommerration ersetzt, braucht die Pansenflora rund drei Wochen bis sich das geeignete Pansenmilieu aufgebaut hat. Aus diesem Grund muss die Futterumstellung langsam vollzogen werden. Auch wenn das Graswachstum im Frühling stark ist, sollten die Kühe während den ersten Tagen nur UFA-REVUE · 3 2010
einige Stunden auf der Weide gehalten werden, damit sich die Pansenflora anpassen kann. Auch die Komponenten, die im Stall verfüttert werden, müssen langsam ersetzt werden.
Magnesium im Frühling Die Umstellung von der Winter- auf die Sommerfütterung hat einen grossen Einfluss auf den Mineralstoffhaushalt der Kuh. Der erste Schnitt enthält, bedingt durch die besonderen Wachstumsbedingungen, relativ wenig Magnesium, dafür umso mehr Kali. Kali ist ein Antagonist zu Magnesium. Das heisst, dass Kali die Aufnahme von Magnesium zusätzlich einschränkt. Für die Zufütterung von Mineralsalz bedeutet dies, mit Beginn der Grünfütterung auf eine magnesiumreiche Mineralsalzmischung umzusteigen. Dazu eignet sich das UFA 994 mit erhöhtem Magnesiumbedarf besonders gut. Der CAKE BLOC Magnesium eignet sich zur Ergänzung auf der Weide.
Fazit Zusammenfassend tragen folgende Faktoren zu einem erfolgreichen Weidestart bei: • Da der Einsatz des Kraftfutters limitiert ist, muss dieses eine möglichst hohe Konzentration aufweisen und effizient eingesetzt werden. • Sehr junges Gras sollte mit einem Dürrfutter, das ausreichend Fasern enthält, ergänzt werden. • Das Leistungsfutter sollte vor allem in der Startphase eingesetzt werden, um die negative Energiebilanz zu reduzieren. • Die Futterumstellung muss langsam erfolgen, damit sich das Pansenmilieu gezielt anpassen kann. • Die Mineralstoffergänzung muss der Jahreszeit entsprechend angepasst werden. Im Frühling ein magnesiumreiches Mineralsalz einsetzen. 䡵
BON Rabatt Fr. 100.– Beim Bezug von UFA-Biofutter (mind. 2 t lose oder zwei Originalpaletten; ein Bon pro Betrieb). Gültig bis 15. Mai 2010. Erkundigen Sie sich in der LANDI.
KURZMELDUNGEN
Klee mag reduzierte Bodenbearbeitung Auf vielen Betrieben ist die Kleeentwicklung einer Herbstansaat nach Getreide wegen Trockenheit ungenügend. In einem langjährigen Versuch des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) wurde die Entwicklung von Kleegras auf langjährig konventionell mit Pflug und mit Grubber reduziert bearbeiteten, lehmigen Tonböden unter die Lupe genommen. Der Versuch hatte 2002 mit Winterweizen gestartet, gefolgt von einer Zwischenfrucht. 2004 wurden Sonnenblumen, 2005 Dinkel und im August die Standardmischung 330M (mit Mattenklee) angesät. Wie in der Praxis üblich erfolgte die Kleegrassaat in beiden Versuchssystemen pfluglos mit Zinkenrotor. Nach der Saat vertrocknete der gekeimte Klee in den «Pflug»-Parzellen, während er auf den langjährig reduziert bearbeiteten Flächen dank besserem Wasseraufstieg aus dem Unterboden überlebte. Die Trockensubstanz-Erträge des Kleegrases waren im ersten Hauptnutzungsjahr 2006 auf den pfluglos bearbeiteten Flächen um 29 %, 2007 um 23 % höher (grössere N-Fixierung). Auch höhere Gehalte der Gräser an N, P, K und Mg sprachen für die reduzierte Bodenbearbeitung (bessere Wachstumsbedingungen).
Topcat GmbH in Andermatt Biocontrol integriert Die Andermatt Biocontrol hat per 2010 die Firma Topcat GmbH von Jean Malevez übernommen und ergänzt damit ihr Geschäftsfeld mit einem weiteren wichtigen Teil der ökologischen Schädlingsbekämpfung.
EU: Einheitliches Bio-Logo Per Juli 2010 werden alle verpackten BioProdukte in den EU-Mitgliedstaaten mit einem neuen Logo gekennzeichnet. Das Logo wurde im Rahmen eines Wettbewerbs von einer internationalen Jury aus rund 3500 Vorschlägen auserkoren. Die zwölf EU-Sterne sind in Form eines Blatts vor einem grünen Hintergrund angeordnet und sollen zwei Botschaften vermitteln: Natur und Europa. Ergänzt wird das Logo mit dem Wortzusatz «ökologisch».
35 Mio. Hektaren Bio-Fläche Gemäss neuesten Erhebungen hat die weltweite Bio-Fläche 2008 gegenüber 2007 um fast 3 Mio. auf 35 Mio. Hektaren zugenommen. Die grössten Zuwächse gab es in Lateinamerika und Europa. Der grösste Teil der Bio-Fläche liegt in Ozeanien. 67
NUTZTIERE
Rindfleischproduktion mit «Swiss Quality Beef» .u www
farev
ue.ch
KONSUMENTEN UND GASTRONOMIE VERLANGEN zunehmend kleinere Fleischstücke von hervorragender Qualität. Dies bedingt leichtere Schlachttiere. Für Schweizer QM-Rindermäster bieten sich neue Absatzchancen.
Andreas Elmer
Urs Spescha
Das Programm «Swiss Quality Beef», kurz SQB, hat zum Ziel, leichtere Schlachttiere an den Markt zu bringen, um die veränderten Kundenwünsche abzudecken. «Detailhandel und Gastronomie wünschen Schlachtkörper mit einem optimalen Verhältnis zwischen Vorder- und Hinterviertel mit verarbeitungsgerechten Edelstücken, gutem Ausmastgrad und hohem intramuskulärem Fettanteil», so Fritz Röthlisberger, Projektleiter SQB
Besserer Verdienst mit «Swiss Quality Beef» Fredi Saller aus Volken im Zürcher Weinland baute im Winter 2006/07 einen neuen Lospa-Munistall für 150 Muni. Mit dem Neubau entschloss sich der Profimäster für die Produktion von «Swiss Quality Beef» (SQB). Durch eine kraftfutterbetonte Aufzucht legt Fredi Saller den Grundstein für eine erfolgreiche Mast seiner Munis. Die mit rund 70 kg eingestallten Kälber werden an einem Förster-Tränkeautomaten mit integriertem Kraftfutterautomaten abgetränkt. Fredi Saller setzt auf die Kombination Aufzuchtmilch UFA 207plus mit dem Aufzuchtfutter UFA 116. In der Vor- wie auch in der Ausmast setzt sich die Grundfutterration aus 90 % Mais- und 10 % Grassilage zusammen. Der Betriebsleiter legt grossen Wert auf bestes Grundfutter. Beim Mais wird der Sortenwahl, Saatdichte- und Zeitpunkt, Düngung, Ernte und Lagerung grosse Beachtung geschenkt, was sich in guten Analysewerten (7.2 MJ NEV/kg TS, 405 g Stärke/kg TS) auswirkt. In der Vormast wird die Ration mit 2.2 bis 2.3 kg UFA 231 (7.7 MJ NEV) und in der Ausmast mit 2.5 kg ergänzt. Mit diesem Fütterungsregime erreicht Munimäster Saller einen hohen Tageszuwachs von 1420 g während der ganzen Mast. «SQB ermöglicht es mir, ganze Buchten auf einmal auszustallen, so kann ich meinen neuen Stall voll auslasten», so Fredi Saller. Pro Posten müssen mindestens 50 % der Tiere in Qualität und Schlachtgewicht den SQB-Anforderungen genügen. Damit ist es auch möglich, in der gleichen Schlachtgruppe Tiere auszustallen, die beispielsweise über 280 kg schwer sind. Dies ermöglicht es Fredi Saller, eine höhere Umtriebsrate bei weniger Sortierarbeiten zu fahren. 68
der Anicom. Die Anicom vermarktet die leichten Muni an die Ernst Sutter AG und an Bell. Nachdem die Prodega ebenfalls kleinere MastmuniEdelstücke unter dem Namen SQB lanciert hat, ist der Bedarf an leichteren Schlachttieren sprunghaft gestiegen.
Chance nutzen
Ein hoher Anteil des Rindfleischkonsums erfolgt ausser Haus. Umso wichtiger ist es, den Bedarf der Gastronomie an kleinen Fleischstücken abzudecken. In der EU werden keine leichten Banktiere produziert, weshalb die Nachfrage mit Importware nicht gedeckt werden kann. Diese Chance gilt es mit SQB zu nutzen. Die Anicom belohnt die Produktion solcher Tiere mit Zuschlägen (Tabelle 1). Durch die verkürzte Mastdauer von gut einem Monat ergeben sich automatisch mehr Umtriebe je Jahr. Der Grundfutterbedarf vermindert sich, wodurch die benötigte Futterfläche pro produziertes Tier abnimmt. Der Mehrverdienst von bis zu 160 Fr. pro SQB-Muni (Tabelle 2) resultiert aus Anicom-Zuschlägen und durch die Verkürzung der teuren Endmast. Zur Deckung der Fixkosten und Tränkerbeschaffung lohnen sich höhere Schlachtgewichte in den seltensten Fällen. Das zeigt auch der Vergleich in Tabelle 2 mit den moderaten Proviande-Ansätzen.
Anforderungen an den Schlachtkörper Die SQB-Tiere werden in den klassischen QM-Markt geliefert. Es handelt sich um QM-Muni der CH-TAXKlassen T bis C mit Fettklasse 3 und 4 (ohne Abzug). Das Schlachtkörpergewicht liegt zwischen 240 kg bis 280 kg. Damit die nötige Schlachtkörperqualität erreicht wird, sind frühreife AA-Tränker
Tabelle 1: Zuschläge SQB-Zuschläge (T bis C) 200 –240 kg Fr. –.50 240.1 – 250 kg Fr. –.70 250.1 – 260 kg Fr. –.70 260.1 – 270 kg Fr. –.30 270.1 – 280 kg Fr. –.10 CH-TAX Zuschläge für SQB-Muni T Fr. –.00 T+ Fr. –.30 H Fr. –.60 C Fr. –.80
(Mastrassenkreuzungen) die Voraussetzung. Diese Tiere bringen das nötige Fleischansatzvermögen mit. Um den geforderten Ausmastgrad (Fettklasse 3) bei einem Schlachtgewicht von unter 280 kg zu erhalten, werden hohe Anforderungen an die Fütterung gestellt. Besonderes Gewicht muss hier der Grundfutterqualität beigemessen werden. Nur mit bester Gras- und Maissilage, ergänzt mit dem passenden Kraftfutter, können die geforderten Resultate erreicht werden.
Viel APD in der Vormastphase ... Mit 150 kg Lebendgewicht beginnt die Vormastphase. Hohe Leistungen sind nur mit genügender APD-Versorgung (absorbierbares Protein im Darm) zu erreichen. In dieser Phase muss das Ergänzungsfutter die ausreichende APDVersorgung sicherstellen. Das ideale Vormastfutter hat einen APD-Gehalt von 160 g/kg (250 g/kg Rohprotein) und sorgt für ein schnelles Wachstum ohne frühzeitiges Verfetten. Daneben soll Raufutter zur freien Verfügung rund um die Uhr angeboten werden. 3 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
In Ton und Bild Unter www.ufarevue.ch kann ein Videofilm über die Produktion von «Swiss Quality Beef» auf dem Betrieb von Fredi Saller angeschaut werden. Der Betriebsleiter erläutert seine Gründe für die Produktion leichter Muni. Gezeigt werden auch die Erfolgsfaktoren bei der Fütterung und Haltung sowie die Unterschiede zur herkömmlichen Mast.
... und Energie in der Endmast Mit zunehmendem Alter nimmt der Fettansatz im Verhältnis zum Fleischansatz zu. Dies erfordert auch bei der Fütterung eine im Verhältnis zum Protein höhere Energiezufuhr. Für einen guten Ausmastgrad und hohe Tageszunahmen bei optimaler Futterverwertung ist deshalb ab zirka 300 kg Lebendgewicht vor allem eine hohe Energiekonzentration von 7.4 bis 7.5 NEV/kg TS erforderlich. Um die Pansenfunktion sicherzustellen, braucht es minimal 19 g Rohprotein pro MJ NEV. Weitere Anforderungen für einen guten Mastverlauf sind eine wiederkäuergerechte Ration, eine ausreichende Rohfaserversorgung sowie eine hohe Grundfutterqualität.
UFA Toro-Wägedienst Damit die Tiere zum richtigen Zeitpunkt geschlachtet werden, bietet die UFA das Toro-Wägeprogramm an. Neben der Kontrolle der Fütterung kann durch die Einschätzung der CH-TAX Klassierung und anhand des Lebendgewichts das
Durch die Produktion leichter Schlachttiere können Schweizer Rindviehmäster einen höheren Erlös generieren.
voraussichtliche Schlachtdatum berechnet werden. Tiere, die den SQB-Anforderungen nicht genügen, können problemlos auf dem QM-Markt platziert werden.
Tabelle 2: Vergleich SQB-Erlöse und Proviande-Ansätze Qualität Basispreis T3-Muni Zuschlag H3-Muni
H-Muni (Ausbeute 55 %) Fr. 8.– pro kg SG Anicom / Ernst Sutter AG + 0.60 Fr.
Proviande-Ansätze + 0.40 Fr.
Schlachtgewicht (kg SG) 255 kg 1 265 kg 1 275 kg 1 285 kg 295 kg
Preis Fr./kg 9.30 2 8.90 2 8.70 2 8.60 8.60
Preis Fr./kg Erlös Fr./Stk. 8.40 2142.00 8.40 2226.00 8.40 2394.00 8.40 2394.00 8.40 2478.00
Erlös Fr./Stk. 2371.50 2358.50 2392.50 2451.00 2437.00
Berechnungsbeispiel H3-Muni SQB-Proviande Produktionskosten (Fr./kg LG) 3 Produktionskosten (Fr./kg SG) 3 QM-/SQB-Muni mit 255 kg SG inkl. Zuschläge QM-Muni mit 295 kg SG (Zuschlag nach Proviande) Mehrerlös QM-Muni 295 kg SG Mehrkosten für höheres SG (40 kg 2 SG x Fr. 6.68 pro kg SG) Mehrverdienst SQB gegenüber QM pro Tier UFA-REVUE · 3 2010
3.25 – 4.10 5.90 – 7.45
Fazit
Gastronomiebetriebe fragen kleinere Fleischstücke von leichteren Schlachttieren stark nach. Schlachtkörper, die den SQB-Anforderungen entsprechen, werden mit Zuschlägen belohnt. Dank diesen Zuschlägen sind auch leichtere Tiere wirtschaftlich. Nebst den Zuschlägen bringt die SQBProduktion für den Produzenten weitere Vorteile, die es zu beachten gilt: • Um 30 Tage kürzere Mastdauer. • Mehr Umtriebe pro Jahr. • Tieferer Grundfutterbedarf, weniger Flächenbedarf. • Gesicherter Absatz. • Besseres landwirtschaftliches Einkommen. 䡵
Vermarktung SQB Inklusive SQB-Zuschlag Fr. 0.70 – 0.10 3 Gemäss Kalkulation (Aufmast 255 – 295 kg SG) Quelle: Anicom 1
2371.50 2478.00 106.50 267.20 160.70
2
Autoren Andreas Elmer ist Rindviehmastspezialist im UFA-Beratungsdienst Wil (SG). Urs Spescha arbeitet im UFAMarketing in Herzogenbuchsee (BE). Interessieren Sie sich für die Produktion von «Swiss Quality Beef»? Die UFA ToroSpezialisten geben gern Auskunft. www.ufa.ch
INF BOX INFO
www.ufarevue.ch
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NUTZTIERE
Wer gut gehen soll, muss gut liegen LAHMHEIT gehört nach der Fruchtbarkeit und Euterentzündungen zu den drei grössten gesundheitlichen Problemen moderner Milchkühe. Zusammen mit der Körperkondition zählt die Qualität des Liegebereichs zu den wichtigsten Risikofaktoren für Lahmheit, wie eine neue Studie zeigt. Konkret erhöhen demnach beispielswiese Gummimatten und Kunststoffmatratzen die Wahrscheinlichkeit, dass Kühe lahm werden.
Sabine Dippel
Christoph Winckler
Lahmheit bedeutet nicht nur Schmerzen für das Tier, sondern auch Verluste für den Landwirt in Form von vermehrtem Arbeitsaufwand, Behandlungskosten, eingeschränkter Leistung und erhöhter Remontierung. Lahmheit ist eine Faktorenerkrankung. Das bedeutet, sie entsteht durch das Zusammenwirken mehrerer Einflüsse, die sich gegenseitig verstärken oder auch abschwächen können. Zu den Faktoren gehören beispielsweise die Fütterung, die Häufigkeit und Qualität der Klauenpflege, die Gestaltung der Laufflächen, der Umgang mit den Tieren, Vorgänge im Körper (z. B. Geburt) und in manchen Fällen Krankheitserreger. Auch das Verhalten der Tiere kann einen Einfluss haben, jedoch liegen hierzu bisher nur wenige Untersuchungen vor.
Viele Ursachen
Die komplexen Ursachenzusammenhänge sind eine Herausforderung bei der Verbesserung der Lahmheitssituation eines Betriebes. Für ein erfolgreiches Vorgehen gegen Lahmheit ist es daher wichtig, die Wirkung möglicher Einflussfaktoren zu kennen. Weiterhin hilft es zu wissen, welches auf Praxisbetrieben die häufigsten Risikofaktoren sind. Aus diesem Grund wurden in einer Dissertation am Institut für Nutztierwissenschaften in Wien zwei Fragen untersucht: • A: Welchen Einfluss hat das Verhalten von Kühen auf die Entwicklung von Klauenveränderungen? • B: Was sind die wichtigsten Risikofaktoren für Lahmheit?
Nur halb in der Boxe
Für Frage A wurden in einem Experiment Verhalten
70
So ist es gut: Kühe mit einer Widerristhöhe von 130 bis 140 cm benötigen in wandständigen Boxen neben einer weichen Unterlage längs mindestens 60 cm Kopfschwung und 190 cm Liegebereich.
und Klauendefekte (Sohlenblutungen, Veränderungen der Weissen Linie usw.) von 32 Kühen während vier Monaten nach dem Abkalben aufgezeichnet. Dabei zeigte sich, dass Kühe, die länger halb (also nur mit den Vorderbeinen) in der Liegebox standen, mehr Sohlenblutungen entwickelten. Halb in der Liegebox zu stehen ist eine Verhaltensweise, mit der Kühe auf mangelhafte Eigenschaften ihres Liegebereiches reagieren, wie beispielsweise unzureichende Boxenabmessungen oder zu harten Untergrund. Zwischen Klauenveränderungen und der Liegedauer liess sich kein Zusammenhang feststellen, jedoch er-
reichten die Versuchskühe mit durchschnittlich elf Stunden pro Tag eine relativ lange Liegezeit.
Gestaltung des Liegebereichs Zur Beantwortung von Frage B wurde der Gang von insgesamt 3514 Kühen auf 31 österreichischen und 72 deutschen Milchviehbetrieben beurteilt. Ausserdem wurden verschiedene tierbezogene Parameter wie die Körperkondition oder das Liegeverhalten durch ausführliche Tierbeurteilungen sowie Verhaltensbeobachtungen beurteilt. Ein Interview und eine detaillierte Erfassung der Umweltbedingungen lieferten Daten zu Haltung und Management. Aus diesen Daten wurden zwei epidemiologische Risikofaktorenmodelle entwickelt: eines für österreichische Betriebe allein und eines für alle besuchten Betriebe. 3 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Insgesamt waren 34 % der beurteilten Kühe lahm (zwischen 0 und 81 % pro Betrieb). Bei beiden Auswertungen war eine schlechte Qualität des Liegebereiches mit höherem Risiko für Lahmheit verbunden. Die Qualität des Liegebereiches wurde am zuverlässigsten durch das Verhalten der Kühe sowie den Liegeflächentyp angezeigt. Sowohl abnormales Liegeverhalten (z. B. Aufstehoder Abliegevorgänge von über 20s Dauer, Sitzen in der Liegebox) als auch Gummimatten oder Kunststoffmatratzen als Liegefläche deuteten auf ver-
weniger Tiere in den Boxen lagen, desto höher das Risiko für Lahmheit.
Schlechtere Durchblutung
Sind die Liegeboxen zu klein oder die Liegefläche zu hart, ruhen die Kühe vermehrt im Stehen, teils mit den Vorderbeinen Diese Kuh ist mehreren Risikofaktoren für Lahmheit ausgesetzt: Halb in der Box, geringe Körperkondition, relativ kurze Liegeboxen mit Kunststoffmatratzen und Spaltenboden im Laufgang.
Tabelle: Risikofaktoren für Lahmheit Ergebnisse der Erhebung auf 31 österreichischen und 72 deutschen Milchviehbetrieben abnormales Verhalten (abgebrochene Aufsteh-/Abliegevorgänge, Vorgänge >20 Sekunden, Aufstehen über die Vorderbeine, Sitzen, Hinterhandabliegen). Liegefläche mit Gummimatte/Kunststoffmatratze. Hindernis im Kopfschwungraum vorhanden. Nackenriegeldiagonale zu kurz. Körperkondition <3.75 (Fleckvieh).
wiederum die Klauengesundheit beeinträchtigen können. Bei den österreichischen Betrieben zeigte sich, dass Spaltenböden das Lahmheitsrisiko erhöhen. Dies bestätigte sich nicht auf allen untersuchten Betrieben, wohl weil die Qualität des Bodens teils einen stärkeren Einfluss hatte als der Bodentyp.
Fazit
mehrtes Vorkommen von Lahmheit auf einem Betrieb hin. Auch durch Behinderungen im Kopfschwungraum sowie falsch positionierte Nackenrohre wurde das Lahmheitsrisiko erhöht.
Dauer
der
Aufstehvorgänge
Bei den österreichischen Betrieben war die allgemeine Dauer der Aufstehvorgänge mit erhöhtem Lahmheitsrisiko verbunden. Je länger die Kühe zum Aufstehen brauchten, desto höher war das Risiko für Lahmheit. Verlängerte Aufstehvorgänge deuten auf zu wenig Platz für den Kopfschwung oder rutschige Liegeflächen hin, die das Aufstehen behindern. Eine schlechte Boxenqualität wirkt sich negativ auf das Liegeverhalten aus, was wiederum die Klauengesundheit beeinträchtigt. Boxenmängel wurden auch durch den Anteil der in den Boxen liegenden Kühe angezeigt. Je UFA-REVUE · 3 2010
in der Box. Die damit verbundene Belastung verschlechtert vermutlich die Klauendurchblutung und kann vor allem nach dem Abkalben und auf Betonboden zu Druckstellen in den Klauen führen. Gleichzeitig sind die Klauen weiterhin der Gülle ausgesetzt, was Horn und Haut schädigt und anfälliger für Verletzungen und Infektionen macht.
Körperkondition und Spaltenboden Neben der Boxenqualität stellte sich eine schlechte Körperkondition als verbreitetes Risiko für Lahmheit heraus. Dies bedeutete für Fleckvieh eine Note unter 3.75 auf einer Skala von 1 (zu dünn) bis 5 (zu fett). Hohe oder schnelle Abnahme von Körperkondition reduziert auch das Fettpolster in den Klauen, was die Entstehung von Druckstellen begünstigt. Zudem wird die Kuh anfälliger für Stoffwechselprobleme, die
Kernaussage der Dissertation ist, dass die Kühe gut beobachtet werden müssen. Brauchen einige Kühe sehr lange zum Aufstehen oder Abliegen? Weichen sie dabei mit dem Kopf in die Nachbarbox aus? Gibt es Tiere, die beim Aufstehen zuerst die Vorderbeine aufstellen? Stehen zur Ruhezeit viele Kühe wiederkäuend im Gang oder halb in den Liegeboxen? Dies alles sind Anzeichen für mangelhafte Qualität der Liegeboxen. Oft genügen schon einfache Massnahmen wie die Erhöhung der Einstreumenge. Störende Elemente im Kopfschwungraum sind zu entfernen und die Lage des Nackenrohrs so anzupassen, dass die Kühe beim Aufstehen und Abliegen nicht behindert werden. Im Sinne einer guten Klauengesundheit sollen ausserdem starke und/oder schnelle Verluste an Körperkondition vermieden werden. 䡵
Autoren Sabine Dippel, Christoph Winckler, Institut für Nutztierwissenschaften, Universität für Bodenkultur, Wien (A). Die Dissertation von Frau Dippel wurde an der Universität für Bodenkultur in Wien angefertigt und erhielt Ende 2009 den Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN). Mit diesem Preis werden wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet, die der Weiterentwicklung der artgemässen Nutztierhaltung dienen. Weitere Informationen unter www.ign-nutztierhaltung.ch
INF BOX INFO
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NUTZTIERE
Bestandesmedizin setzt sich durch BEI DEN WIEDERKÄUERN entwickelt sich der Tätigkeitsschwerpunkt von Tierärztinnen und -ärzten immer mehr in Richtung vorbeugende Bestandesbetreuung. Damit sollen teure Feuerwehrübungen vermieden werden. Um die Viehherden noch optimaler betreuen und neue Aufgaben im Bereich der Lebensmittelqualität und des Tierschutzes erfolgreich bewältigen zu können, werden zunehmend Gemeinschaftspraxen gegründet.
Als Partner der Landwirtschaft stehen auch Tierärztinnen und -ärzte mit dem Strukturwandel und den hohen Qualitätsanforderungen vor neuen Herausforderungen. Bei Adrian Steiner, Leiter der Wiederkäuerklinik und Professor für Rindermedizin an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern, hat sich die UFA-Revue erkundigt, wie sich die Tierarztpraxen und Bildungsverantwortlichen darauf einstellen.
UFA-Revue: Viehbetriebe werden grösser und spezialisieren sich. Wie beeinflusst das die Arbeit der Tierärztinnen und -ärzte? Adrian Steiner: Es gibt vor allem unter den älteren Ärzten immer noch mehr Generalisten als Spezialisten. Bei den Kleintieren ist die Spezialisierung weiter fortgeschritten als bei den Grosstieren. Aber auch da wird es zunehmend Ärzte geben, die nur noch eine Tierart abdecken. Das Veterinärmedizin-Studium trägt dem Rechnung, indem während der beiden Master-Jahre eine gewisse Spezialisierung auf eine Tierart erfolgt. Allerdings müssen wir aufpassen, dass im Tierbereich nicht dasselbe geschieht wie in der Humanmedizin, wo es heute viele Spezialisten, aber zu wenig Generalisten hat. Im Rahmen einer Bestandesbetreuung wird die ganze Rindviehherde regelmässig auf ihre Gesundheit untersucht. Es gibt Studien, wonach die Tierarztkosten dadurch reduziert werden. Ja, diese Studien wurden im Ausland gemacht. In der Schweiz sind mir keine repräsentativen Untersuchungen zu diesem Thema bekannt. Manche sagen, dass sich die Bestandesbetreuung nur 72
auf grossen Betrieben lohnt. Doch ich denke, es ist immer vorteilhaft, wenn alle Tiere regelmässig untersucht und vorzeitig allfällige Behandlungen oder Verbesserungsmassnahmen eingeleitet werden. Auch auf die Lebensmittelsicherheit hat die Bestandesbetreuung einen positiven Einfluss.
schiedenen Beratern im Bereich der Tiermedizin, Fütterung, Klauenpflege und des Stallbaus. Grundsätzlich soll niemand mehr beraten als er versteht. Klar ist, dass die Beratung kostet. Besser zahlt der Landwirt für vorbeugende Tipps als für Notfallinterventionen.
Mehr Frauen Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Forschung an der Wiederkäuerklinik? Die Forschung hat sich von Untersuchungen am Einzeltier in Richtung Bestandesmedizin entwickelt und nimmt tendenziell zu. Sie spielt an der Universität Bern eine gleich wichtige Rolle wie die Lehre und das Tierspital. Heute werden Projekte im Nutztierbereich zunehmend von ausserhalb der Universität finanziert. Das macht die Beschaffung von finanziellen Mitteln zwar anspruchsvoller, trägt aber auch zu einer erhöhten Praxisrelevanz der Forschungsthemen bei. Neulich hat die Wiederkäuerklinik zusammen mit dem Rindergesundheitsdienst ein Forschungsprojekt entworfen, das den Effekt der Bestandesmedizin in Bezug auf die Eutergesundheit verdeutlichen soll. Offen ist noch ein Teil der Finanzierung.
Stimmt es, dass der Frauenanteil unter den Tierärzten wächst? Ja. Im Jahr 2008 hatte es unter den Mitgliedern der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) im Altersspektrum von 21 bis 30 Jahren 81 % Frauen. Im Alter von 51 bis 60 waren es erst 24 %. Praktisch alle Tierärztinnen und Tierärzte sind Mitglied der GST. Stellen Sie zwischen Frauen und Männern beim Umgang mit den Tieren einen Unterschied fest? Man könnte vermuten, dass Frauen sich eher auf den Kleintierbereich spezialisieren. Aber das ist nicht der Fall. Auch körperlich schwere Arbeiten wie das Abkalben erledigen Frauen mit geschickter Technik gekonnt. Einen Unterschied entdeckte eine Studie im Ausland, wonach Frauen den Schmerz von Tieren als signifikant stärker einschätzen als Männer.
Inwiefern empfehlen Sie Ihren Studierenden, eine Beratungsrolle wahrzunehmen? Die Bedeutung der Beratung hat für Tierärztinnen und -ärzte zugenommen und ist heute Teil der Ausbildung. Früher hat man sich oft auf die Krankheitsbehandlung des Einzeltiers beschränkt. Heute spricht es für die Qualität ihrer Arbeit, wenn eine Tierärztin vorbeugende Tipps geben kann. Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit unter den ver3 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Nachfolgeprobleme Die Nachfolgeregelung gestaltet sich in manchen Tierarztpraxen schwierig. Tierärztinnen und -ärzte werden vor allem im Berggebiet knapp. Warum? Es liegen mir zwar keine konkreten Umfrageergebnisse zu diesem Thema vor, aber ein Mangel in gewissen Randregionen lässt sich nicht von der Hand weisen. Im Flachland gibt es eine höhere Dichte an Tieren. Zudem sorgen die vielen Kleintiere in städtischen Gebieten für einen besonders grossen Bedarf an medizinischen Behandlungen. Im Berggebiet muss ein Tierarzt zwischen zwei Besuchen längere Wege zurücklegen, was die Wirtschaftlichkeit seiner Arbeit senkt. Zum Mangel an Tierarztpraxen mag beitragen, dass öffentliche Ämter zunehmend Stellen im Veterinärmedizin-Bereich anbieten. Nicht zuletzt spricht das Leben in der Nähe der Zentren viele Tierärztinnen und -ärzte mehr an. Auf der anderen Seite gibt es Studierende, die keine Arbeitsstelle finden. Von daher scheint der Mangel im Berggebiet kaum allzu gravierend zu sein. Interessanterweise lässt sich beobachten, dass Maturabsol-
Obwohl es sich grundsätzlich um ein gesellschaftliches Problem handelt, werden Massnahmen auf verschiedenen Ebenen getroffen. Bereits ab der Matur versuchen wir, die Studierenden für eine Spezialisierung auf Nutztiere zu motivieren. Ein Drittel der Absolventen folgt diesem Ruf. Aber auch Nutztierspezialisten können später Aufgaben im Kleintierbereich übernehmen.
vierende immer häufiger Veterinärmedizin studieren wollen. Meldeten im Jahr 2000 noch rund 230 ihr Interesse an, waren es 2009 gar 370. Davon erhalten jährlich rund 150 einen Studienplatz in Bern oder Zürich. Tragen auch die zunehmenden Aufgaben zum Mangel an Tierärztinnen und -ärzten bei? Die Anforderungen haben zugenommen und sind breiter geworden. Gewachsen ist der administrative Aufwand im Zusammenhang mit der Rückverfolgbarkeit und Lebensmittelsicherheit. Ebenfalls der Tierschutz bringt neue Aufgaben mit sich, wie beispielsweise die Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration. Nicht zuletzt hat in den vergangenen Jahren die Seuchenbekämpfung für zusätzliche Arbeit gesorgt. Mit Blick auf eine gute Positionierung von Schweizer Tierprodukten auf dem Markt und die Wirtschaftlichkeit auf den Landwirtschaftsbetrieben machen all diese zusätzlichen Tätigkeiten aber Sinn. Welche Massnahmen sind im Gespräch, um Nutztierärztinnen und -ärzte für Randgebiete zu finden?
Braucht es vermehrt Leute aus dem Ausland? Es kommen mehr Tierärztinnen und -ärzte aus den umliegenden Ländern in die Schweiz als früher, weil es dazu keine grösseren Hürden mehr gibt. Im Vergleich zur Humanmedizin ist dieser Anteil aber gering. Natürlich hat es auch Schweizer Tierärzte, die im Ausland arbeiten.
Trend zu Gemeinschaftspraxen
Adrian Steiner setzt sich als Leiter der Wiederkäuerklinik Bern und Professor für Veterinärmedizin für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Tierärztinnen und -ärzten und den Tierhaltern ein.
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur unter www. wiederkaeuerklinik. unibe.ch werden die Dienstleistungen, Lehre und Forschung der Universität Bern im Wiederkäuerbereich vorgestellt. Die Forschung befasst sich schwerpunktmässig mit Bestandesmedizin, im Speziellen mit Euter-, Klauengesundheit und Kälberfütterung.
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Welche Chancen bieten Gemeinschaftspraxen? Tendenziell arbeiten immer mehr Ärztinnen und Ärzte in Gemeinschaftspraxen zusammen. Im Jahr 2008 gab es im reinen Nutztierbereich neben den 90 Einzelpraxen bereits 50 Tierärztinnen und ärzte, die in Praxen arbeiteten, an denen mehrere Personen beteiligt waren. Gemeinschaftspraxen haben viele Vorteile. So können sich die Beteiligten fachlich ergänzen und einander vertreten. Einzelpraxen müssen manchmal viele Einsätze in kurzer Zeit leisten, was eine grosse zeitliche Belastung darstellen kann. Gefragt sind besonders von den Tierärztinnen vermehrt Teilzeitpensen. Auch das spricht für Gemeinschaftspraxen. Was wird mit der 2009 eingeführten Ausbildung für tierärztliche Praxisassistentinnen und -assistenten im Grosstierbereich bezweckt? Bei der Grundausbildung handelt sich um einen dreijährigen Lehrgang, bei dem die Kleintiere im Zentrum stehen. Da es ein zunehmendes Bedürfnis mancher Tierarztpraxen ist, zum Beispiel für eine Bestandesbetreuung eine gut ausgebildete Hilfsperson mitnehmen zu können, bieten wir diese berufsbegleitende Zusatzausbildung im Nutztierbereich an. Vielen Dank fürs Interview!
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NUTZTIERE
Grosses Verbesserungspotenzial FERKELPRODUKTION Die Jahresauswertung UFA 2000 bringt es an den Tag: Die Produktionszahlen in der Schweinezucht werden jährlich verbessert, aber die Unterschiede zwischen dem besten und dem schlechtesten Viertel zeigen enorme Optimierungsmöglichkeiten für den Grossteil der Betriebe. Dies gilt es zu packen!
Simone Herzog
Alois Gämperli
In der Jahresauswertung mit den Daten aus dem UFA 2000planer zählt jeder Tag. Das heisst, es werden die produktiven Tage einer Sau für einen Wurf, also Sauen als Produktionseinheit und nicht Würfe oder Belegungen ausgewertet. Gegenüber der bisherigen Auswertung ergibt sich damit zwar eine Verschlechterung um zirka ein abgesetztes Ferkel pro Sau und Jahr, die Zahlen sind jedoch ehrlicher und realistischer. Der UFA 2000planer zeigt schonungslos auf: Altsauen verursachen auch Kosten, wenn sie nicht mehr produktiv sind. Dies zu vernachlässigen wäre teuer. Ebenfalls beim Vergleich mit andern Auswertungen muss dieser Unterschied berücksichtigt werden.
der Betriebe hat hier also Verbesserungspotenzial. Jedes Umrauschen kostet 170 Fr. und jedes nicht verkaufte Ferkel vermindert den Erlös um über 150Fr. Die tiefe Abferkelquote deutet auf Fruchtbarkeitsprobleme hin und es gilt, die Abgangsgründe mit Hilfe des UFA 2000planers zu analysieren. Was sind die Ursachen für Unfruchtbarkeit? Aufzeichnungen liefern die Antwort, ob es das Besamungsregime, die Saison, das Alter, die Genetik oder Managementfehler sind. Mit detaillierten Aufzeichnungen kann der UFA 2000planer zur Lösung beitragen.
Durchschnittsjahr 2009 lag der durchschnittliche Deckungsbeitrag pro Muttersau und Jahr über 1500 Fr. Dies sind 500 Fr. weniger als im sehr guten «Züchterjahr 2008», aber immer noch fast doppelt so viel wie im Krisenjahr 2006. Allein der Jahresvergleich zeigt die enormen Schwankungen, mit denen Schweineproduzenten umgehen müssen. Ebenso gross sind aber auch die Unterschiede zwischen den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Betrieben und hier gilt es, die Lupe anzusetzen. Was kann der Einzelne tun, um besser zu werden?
Stopp dem Ferkelstreik Eine erste Kenngrösse ist die Abferkelquote, das heisst, der prozentuale Anteil an Würfen bezogen auf die Anzahl der durchgeführten Belegungen. Der Sollwert beträgt > 80 %. Im Durchschnitt der UFA 2000-Auswertung ergibt sich eine Abferkelquote von 71.6 %. Der grösste Teil 74
Die ideale Säugezeit Verbesserungspotenzial liegt auch in der Säugezeit. Während das beste Viertel bei 33.1 Tagen liegt, lassen die Betriebe im schlechtesten Viertel 37.9 Tage säugen. Immer mehr Spitzenbetriebe stellen aber auf vier Wochen beziehungsweise 28 Tage um und verbessern damit die Produktivität. Dies wird auch in den wichtigsten Labelprogrammen akzeptiert. Im Europa-Vergleich liegen die vier Wochen noch über dem Durchschnitt,
Im UFA 2000planer kann ein Betrieb laufend eine Jahresauswertung inklusive Vergleich zum Vorjahr, mit den Top-Betrieben und mit dem Durchschnitt ausdrucken und analysieren.
sind aber sicher tiergerechter als fünf Wochen. Durch die Anpassung der Säugezeit verkürzt sich die Zwischenwurfzeit und die Anzahl Würfe pro Sau und Jahr steigt, so dass mehr Ferkel produziert werden können. Die Muttersauen werden weniger abgesäugt, was vor allem den Erstlingssauen zugute kommt.
NUTZTIERE 3-Wochen Rhythmus Mit der veränderten Säugezeit gilt es, auch den Produktionsrhythmus und die Gruppenbildung zu überdenken. Eine gängige Variante bei 28 Tagen Säugezeit ist das Arbeiten mit sieben Sauengruppen im 3-Wochen Rhythmus. So kann die Arbeit gegliedert werden. Sperma bestellen, Belegen, Abferkeln und Absetzen sind dann klare Schwerpunkte, die «nur» alle drei Wochen anfallen. Dies schafft Freiräume, trägt zur Professionalisierung bei und bringt Vorteile bei der Hygiene.
Jahresauswertung unter die Lupe nehmen Eine Produktionsstatistik ist erst aussagekräftig, wenn ihr ein längerer Zeitraum zu Grunde liegt. So können saisonale Schwankungen oder gesund-
heitliche Einbrüche erkannt werden. Entscheidend trägt weiter die Datenqualität zum Nutzen der Statistik bei: Wo aussagekräftige Kommentare zu den einzelnen Ereignissen erfasst sind, können diese später auch ausgewertet und die entsprechenden Massnahmen getroffen werden. Wichtig ist aber, nur die negativen Ereignisse zu kommentieren, damit eine bessere Übersicht gewährleistet ist.
Was
tun? Das Aufdecken der Schwachpunkte ist das Eine. Abhilfe schaffen wäre das Nächste. Profis nutzen das Wissen ihres Beraters oder Bestandestierarztes, die Erfahrungen von andern Betrieben mitbringen. Von hohem Nutzen ist es auch, den überbetrieblichen Vergleich zu Rate zu ziehen. Mit dem UFA 2000planer, dem bedeutendsten Datenpool der Schweiz, werden die Daten von rund 25 000 Sauen pro Jahr ausgewertet. Für eine Standortbestimmung ergibt dies verlässliche Vergleichszahlen aus Schweizer Verhältnissen. Verblüf-
fend sind hier immer wieder die grossen Unterschiede zwischen dem besten Viertel und dem Durchschnitt. Beim Deckungsbeitrag pro Sau macht dies mehr als 500 Fr. aus. Das beste Viertel dreht an allen Schrauben und erreicht auch mehr abgesetzte Ferkel mit einem höheren Gewicht in kürzerer Zeit. 䡵
Autoren Simone Herzog ist im UFA 2000-Schweineproduktionsprogramm verantwortlich für die Auswertungsstelle. Alois Gämperli ist als Zuchttechniker in der Region Ostschweiz der Spezialist für den UFA 2000planer. Wenn Sie sich für unser Auswertungssystem interessieren, rufen Sie am besten heute noch den UFA – Schweinespezialisten in Ihrer Region an: Puidoux 058 434 09 00 Zollikofen 058 434 10 00 Sursee 058 434 12 00 Wil 058 434 13 00
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Mastferkelproduzenten können sich mit zugekauften «Primera»-Jungsauen voll auf das Deckund Abferkelmanagement konzentrieren und mit «Premo»-Sperma ein wirtschaftliches Schlachtschwein erreichen.
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Höherer Deckungsbeitrag dank Gewichtsmanagement SCHWEINEMAST Für gute Produzentenpreise ist nicht allein die Situation auf dem Schlachtschweinemarkt verantwortlich. Auch das Vermeiden von Abzügen für über- oder untergewichtige Tiere kann sich äusserst positiv aufs Portmonee auswirken.
Hans Peter Wolf
Trotz sinkender Produktpreise ist der Deckungsbeitrag für Schweinemäster in den letzten 15 Jahren konstant geblieben. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Futterkosten als wichtigster Direktkostenanteil massiv gesenkt wurden. Was den Schlachtschweinepreis betrifft, haben Berechnungen der Anicom ergeben, dass der grösste Abzug weiterhin im Gewichtsbereich erfolgt. Er liegt im Schnitt bei zirka 3.50 Fr. je geliefertes Schlachtschwein.
Übergewichtige nehmen zu
Eine effiziente Massnahme zur Steigerung des Deckungsbeitrags liegt in der Optimierung der Schlachtgewichte. Mit wenig Aufwand können Schlachtschweine beim Verkauf nach Gewicht selektioniert werden. Die Toleranzbreite der meisten Schlachthöfe sieht eine abzugsfreie Lieferung beim Schlachtgewicht zwischen 74 und 96 kg Schlachtgewicht vor. Aktuell liegen knapp 90 % der Schweinelieferungen in dieser Bandbreite. Auffallend ist, dass die Anzahl Schweine mit Übergewichtsabzug in den letzen drei Jahren um 9 % gestiegen ist. Die übergewichtigen Schweine nehmen einen rund doppelt so hohen Anteil ein wie diejenigen mit Untergewichtsabzug. Das Schlachtgewicht hat seit 2006 um zirka 0.8 kg zugenommen.
Plus 10.68 Fr. pro Schwein Die Analyse der Schlachtresultate von zufällig ausgewählten Schweinemästern zeigt die grossen Unterschiede und die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen eines nicht optimalen Ge76
wichtsmanagements auf. Die tatsächlich vorgenommenen Gewichtsabzüge belaufen sich auf dem Betrieb von Mäster A bei einer optimierten Gewichtsselektion auf 1.64 Fr. und bei Mäster B mit ungenügender Selektion auf 12.32 Fr. pro Schwein (Grafik). Mäster A hat also mit seiner Selektion pro Schwein einen Mehrerlös von 10.68 Fr. im Vergleich zu Mäster B erzielt. Dies entspricht ungefähr einer Preisdifferenz von 12 Rp. pro Kilogramm Schlachtgewicht. Für einen Mäster mit 500 Mastplätzen macht das pro Jahr rund 15 000 Fr. aus. Dieser Betrag entspricht etwa: • Dem Mehr- oder Minderpreis von 4.50 Fr./dt Alleinfutter. • Den durchschnittlichen, jährlichen Zinskosten für den Maststall. • 40 % der jährlichen Amortisationskosten.
Hilfsmittel by Anicom Damit die Gewichtsselektion optimal durchgeführt und so die Abzüge minimiert werden können, bietet die Anicom AG folgende Hilfsmittel an: • Detaillierte Gewichtsauswertungen auf dem Internet. • Schlachtdatenzustellung per Mail oder SMS am Schlachttag. Eine Vielzahl an Kunden nutzt die Datenabfrage unter der Website www.anicom.ch, welche seit mehr als
Anhand der Schlachtdaten lässt sich die Gewichtsselektion optimieren. 3 2010 · UFA-REVUE
D_NT6_Wolf_0310 ok_2010 23.02.10 17:53 Seite 77
NUTZTIERE
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Übergewichtige
Normalgewichtige
18 16 14 12 10 8 6 4
Gewicht in kg
per SMS an. In einer kurzen Zusammenfassung werden die Anzahl Schweine, das Durchschnitts-, Mini-
Betrieb A
>100
96 – 98
98– 100
94 – 96
92 – 94
90 – 92
88 – 90
86 – 88
84 – 86
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78 – 80
76 – 78
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68 – 70
0
66 – 68
2 64 – 66
Bereits heute erhält die Anicom AG von den grösseren Schlachthöfen die meisten Schlachtdaten elektronisch. Danach werden diese auf dem Internet für die einzelnen Produzenten zugänglich gemacht. Parallel dazu wird am Schlachttag ein E-Mail mit den ausführlichen Schlachtdaten an die Produzenten verschickt. Die Verbreitung der Mobiltelefone hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Jedermann ist heute fast immer erreichbar. Aus diesem Grunde bietet die Anicom eine Übermittlung der Schlachtdaten auch auf das Handy
Untergewichtige
64
Per E-Mail und Handy
Grafik: Gewichtsauswertung Schlachtschweine
%-Anteil
drei Jahren aufgeschaltet ist. Mit Hilfe dieser Daten können Leistungsvergleiche anhand der Schlacht- und Abrechnungsdaten auch in grafischer Form aufgearbeitet werden. Die Zahlen bilden eine wertvolle Grundlage für die Produktionsoptimierung und das Gewichtsmanagement auf dem Schweinemastbetrieb.
Betrieb B
mum- und Maximumgewicht, der Magerfleischanteil sowie die unter- und übergewichtigen Tiere aufgelistet.
Autor Hans Peter Wolf, Mitglied Geschäftsleitung Anicom AG, 9501 Wil www.anicom.ch
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UFA bewirkt 25 Mio. Fr. Kostensenkung für Tierhalter FUTTERLIEFERUNGEN Dank rationeller Organisation von Produktion und Logistik kann UFA erneut die Preise senken und Konditionen verbessern. Kunden tragen durch geschicktes Bestellverhalten zur Kostensenkung bei und profitieren.
Wendelin Strebel
Samuel Geissbühler
Neu: Lieferfenster-Bonus Bei Einhaltung der Bestellfristen und Gewährung eines Lieferfensters von drei Arbeitstagen ohne Abladezeitvorgaben gewährt UFA neu einen Lieferfensterbonus. Die Flexibilität bei den Lieferungen ist wichtig: Kurze Lieferzeiten und Liefervorgaben verteuern die Organisation. Abladezeitvorgaben können wegen den Verkehrsverhältnissen immer weniger eingehalten werden. Deshalb fördert UFA frühzeitige Bestellungen. Mit geschicktem Verhalten kann die UFA die Camionauslastung über die verschiedenen Werke weiter verbessern und verliert das Geld nicht auf der Strasse (LSVA, Umwege usw.).
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nisation vor Ort benötigt wird. Neben der mannlosen Nachtproduktion fabriziert die UFA in Sursee auch an Wochenenden eine Schichtperiode ohne Personal. Das Mischfutterwerk Sursee produziert hauptsächlich Geflügelfutter, wo dank einem schmalen Sortiment grössere Chargen hergestellt werden können. Die gleiche Rationalisierung in den andern Werken ist vorderhand wegen zu grosser Sortimentsbreite und damit zu häufigen Produktwechseln noch nicht möglich.
Der Bau des neuen Mischfutterwerks Biblis vor bald zehn Jahren war ein Meilenstein in der Geschichte der Mischfutterproduktion in der Schweiz. Die Automatisierung, das zweistufige Blendverfahren mit grossen Produktionschargen auf der ersten Stufe und das EDV-gestützte Zusammenspiel von Logistik und Produktion waren bahnbrechende Entwicklungen, die zur Kostensenkung beitrugen. UFA hat die Einsparungen durch Margensenkung an die Kunden weitergegeben. Biblis blieb aber nicht die einzige Rationalisierung. Auch die Mischfutterwerke Sursee, St. Margrethen und Puidoux sind und werden laufend durch neue Investitionen automatisiert und effizienter gemacht: Die Konzentration der gesackten Logistik auf einen Standort und damit die Ausrichtung der Werke auf reine Losefabrikation, die Erweiterung der Loseverladeeinrichtungen,
Vergleiche mit dem Ausland Die Bauern vergleichen vermehrt die Verhältnisse mit dem Ausland. Die UFA tut dies ebenfalls schon seit Jahren und unterhält systematische Kontakte mit renommierten Mischfutterunternehmen der EU. Neben wissenschaftlichen und fachtechnischen Kontakten werden
Von der Bestellung ...
die Erhöhung der Flexibilität durch mehr Zellen, die neuen Steuerungen und die effiziente Transportflotte gehören zu den weiteren Massnahmen. Sie erhöhen die Leistungsfähigkeit enorm und dienen einem Ziel: Der Stärkung der Tierhalter in der Schweiz durch kostengünstige Produktionsmittel.
Sursee mannlos In Sursee hat UFA die Mischfutterfabrikation im 3-Schichtbetrieb so ausgebaut, dass in der Nacht grundsätzlich nur noch eine Pikettorga-
... über die Planung, ...
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NUTZTIERE (Rohwarenpreise, Subventionen, Rezeptanforderungen, GVO-Freiheit, Währungsschwankungen usw.).
UFA spart Energie Die UFA AG optimiert ihren Energieeinsatz durch energiesparende und wirtschaftliche Investitionen und betreibt damit nachhaltigen Klimaschutz. In allen Werken wurden Massnahmen zur CO2-Reduktion getroffen. Dank diesen Umsetzungen hat die UFA AG das CO2-Zertifikat erhalten. Im Vergleich 2009 mit dem Werk Kalmar von Lantmännen, Schweden, hat das Werk Biblis nur knapp den halben Stromverbrauch. Auch andere technologische Entwicklungen sind bahnbrechend: Eine von UFA entwickelte Lösung der Elevatorenabsicherung gegen Staubexplosionen wird seither bei Bühler standardmässig auch in ausländischen Anlagen als Explosionsschutz angewendet.
verbesserten Konditionen (siehe auch Kasten). Konkret gibt es Preisabschläge bis 2.50 Fr. pro 100 kg Futter. Im Durchschnitt betragen die Verbesserungen mit den höheren Rabatten 2 Fr. pro 100 kg. Dies trägt zu einer erhöhten Wirtschaftlichkeit in der tierischen Produktion bei. Wenn die Mischfutterbranche mit der UFA die Preise reduziert, haben die Tierhalter insgesamt 25 Mio. Franken tiefere Kosten.
Ausländische Spezialisten beeindruckt Die UFA-Werke werden fast
... die Auslieferung bis zur Rückfuhr gilt es, Synergien auszuschöpfen, um Kosten zu senken.
Benchmarks auf verschiedenen Ebenen verglichen. Dabei fallen die grossen Unterschiede innerhalb der EU auf. Politische Rahmenbedingungen, Firmengrössen, Qualitätsdenken, Marktbearbeitung, Logistik, Kundenstruktur, Kostenumfeld und andere Faktoren müssen mitberücksichtigt werden, um präzise Vergleiche zu machen. In den technischen Vergleichen der Fabrikation, Automatisierung, Technologie, Organisation, Energienutzung, Risiko- und Sicherheitsorganisation und im ökologischen Verhalten schneidet UFA sehr gut ab. Finanzielle Vergleiche sind problematisch, weil die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen extrem unterschiedlich aussehen UFA-REVUE · 3 2010
wöchentlich von Besuchergruppen aus aller Welt besichtigt. Fütterungsspezialisten des Deutschen Raiffeisenverbandes führten 2009 eine Tagung zur Schweine- und Geflügelfütterung in Herzogenbuchsee durch. Neben dem Informationsaustausch und der Bearbeitung aktueller Fragen war die Werksbesichtigung Biblis ein eigentlicher Höhepunkt. Selbst «abgebrühte» deutsche Fütterungsspezialisten kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Stimmen von ausländischen Fachleuten: «Ich habe in meiner Laufbahn schon viele Mischfutterwerke besucht, aber so ein tolles Werk habe ich noch nie gesehen!» oder «Alleine die Besichtigung dieses Werkes war die lange Anreise aus Norddeutschland wert.»
UFA senkt Marge und Preise Während bei wenigen Rohwaren preislich mit einer Entspannung zu rechnen ist, muss die UFA unter anderem bei Fischmehl, Maiskleber und pflanzlichen Fetten mit teureren Rohwaren leben. Dazu wird die sichere Beschaffung von GVO-freien Rohwaren zunehmend ein Problem und kostet immer mehr. Dennoch erlaubt die rationalisierte Produktion und Logistik eine weitere Margensenkung mit tieferen Preisen und
UFA dankt allen Kunden für die sehr gute und effiziente Zusammenarbeit und für das Verständnis, dass das Unternehmen in Zukunft vermehrt sogar hohe ausländische Leistungsansprüche übertreffen will. 䡵
Die Losefahrzeuge der Traveco sind mit verstellbaren Wänden und einer speziellen Austragsschleuse ausgestattet.
Autoren Wendelin Strebel ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der UFA AG und führt das Unternehmen seit mehr als zehn Jahren. Samuel Geissbühler ist als Mitglied der Geschäftsleitung verantwortlich für die Kommunikation. Testen Sie die Effizienz und Preiswürdigkeit der UFA und bestellen Sie gleich: Bestellbüro Herzogenbuchsee 寿 058 434 11 11 Oder stellen Sie Fragen zu den neuen Lieferbedingungen und Preisen an die LANDI oder an den regionalen UFA-Beratungsdienst in Zollikofen 058 434 10 00 Sursee 058 434 12 00 Wil 058 434 13 00 Puidoux 058 434 09 00
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Stallbau im Jahr 2010 MILCHVIEH Ist die Kuh ein Höhlenbewohner? Nein, als treue Mitarbeiterin des Betriebsleiters wünscht sie sich nicht nur Futter und Wasser, sondern auch viel Licht, Luft, Ruhe und Raum. Komfortabel gehaltene Kühe bleiben gesünder und geben weniger Arbeit. Neben Kuhkomfort und Arbeitseffizienz gehören Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten zu den zentralen Punkten beim Stallbau.
Christian Manser
Erholungsraum: Die stressfreie Abkalbelinie erleichtert die Kontrolle, Betreuung und die Heilung bei den Risikotieren enorm.
Zuerst gleich ein prägendes Erlebnis: Ich treffe mich anfangs Februar 2010 abends in einem Restaurant im St.Galler Rheintal mit einem Landwirt. Der Tierhalter, den ich bisher nicht gekannt habe, ist rund 40 Jahre alt. Er will aufgrund eines Hinweises durch einen Berufskollegen mit mir sein Bauvorhaben besprechen. Er plant einen Laufstall mit Melkroboter für 60 Kühe. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1.2 Mio. Fr. Ich begegne dem jungen Bauherrn mit grossem Respekt für sein Vorhaben und versuche, mich schnellstmöglich in seine Situation hineinzuversetzen. Er legt mir den von einer professionellen Stallbaufirma erstellten und von den Behörden bereits bewilligten Bauplan auf den Tisch. Nach einer ersten Durchsicht werde ich stutzig und frage mich: Baut man so im Jahr 2010? 80
Ich stelle dem Bauherrn einige Fragen zu den Haupterfolgsfaktoren in einem Stall: • Hat jede Kuh permanent Zugang zu einem optimalen Liegebett? • Wie kommen die schwachen Kühe an das Futter und ans Wasser? • Was passiert, wenn ein Durchgang von einer dominanten Kuh blockiert wird? • Wie und wo können die 10% Risikotiere, die man in jeder Herde findet, mit wenig Aufwand separiert und betreut werden? • Wie sieht der detaillierte Ablauf bei einer Abkalbung im neuen Stall aus? Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Nach rund 45 Minuten faltet der Landwirt den Stallplan ernüchtert zusammen. Er hat das grosse versteckte Verbesserungspotenzial erkannt und
denkt an eine umfassende Überarbeitung des Plans.
Nur einmal im Leben Ein Betriebsleiter ist in seinem Berufsleben im Schnitt einmal damit beschäftigt, für seine Kühe einen neuen Stall zu bauen oder ein bestehendes Gebäude umoder auszubauen. In kurzer Zeit gefällte Bauentscheide sind für die nächsten 30 bis 40 Jahre von grosser Bedeutung. Zudem beeinflussen sie oft auch noch die betrieblichen und baulichen Entwicklungsmöglichkeiten der nachfolgenden Generation. Es lohnt sich, den Stallbauplan rechtzeitig einem Berufskollegen zu zeigen und/oder mit einem unabhängigen Berater zu hinterfragen. Fehler, die im Plan entdeckt werden und erst auf dem Papier stehen, kosten nichts. Der Bauherr 3 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE kann sich an jedem frühzeitig ausgeschalteten Fehler freuen. Im Ausland ziehen die Bauern mit ihren Tieren vielerorts bereits in die zweite Generation Laufställe. Viele Erfahrungen aus den gemachten Baufehlern fliessen heute in die Neubauplanungen ein. In der Schweiz blieben grosse Teile der Stallbaubranche zum Leidwesen der bauwilligen Landwirte stehen. Oftmals werden nur die alten Pläne von realisierten Objekten kopiert. Rund 80 % der neu erstellten Liegeboxen sind hier zu Lande ungeeignet.
Tierhalter kennt Kuh am besten Es ist für den Bauherrn nicht immer einfach, die notwendige Unterstützung für sein Generationen-Bauwerk zu finden. Welcher Architekt kennt schon die Bedürfnisse der Kuh? Welcher Stallplaner hat schon einmal selber mit Milchvieh gearbeitet? Welcher Lieferant von Stalleinrichtungen weiss wirklich, was die Kuh wie und wo braucht? Die Kuh wünscht sich letztlich im Stall nichts anderes als die sechs Freiheiten der Weide. Das sind Licht, Luft, Futter, Wasser, Ruhe und Raum.
Die vier Säulen Bei einem Stallbauprojekt sollten vier Bereiche ins Auge gefasst werden. Es sind dies in absteigender Priorität: Kuhkomfort, Arbeitseffizienz, Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten, dauerhafte sowie einfache und günstige Lösungen. 1. Kuhkomfort An erster Stelle muss das Tierwohl stehen. Schliesslich baut man einen Arbeitsplatz für eine Kuh und keinen Bürokomplex. Speziell gilt es folgende Besonderheiten des Rindviehs zu beachten. Die Kuh: • ist kein Höhlenbewohner. • ist ein Herdentier (gemeinsam fressen und liegen, in Herdennähe kalben). • produziert mit einem Drittel ihres Körpergewichts («Biogasanlage» im Pansen) Wärme. • fühlt sich bei Temperaturen zwischen 0 und 15°C am wohlsten. • gibt viel Flüssigkeit ab über den Harn, den Schweiss und die Atemluft. • gibt Kohlendioxid, Methan und Ammoniak an die Luft ab. • bewegt sich nur für die Futtersuche und für die sozialen Kontakte und legt sich dann hin. UFA-REVUE · 3 2010
• liegt auf einem optimalen Liegeplatz pro Tag bis zu 14 Stunden. Steht die Kuh in einer optimalen Umgebung, dann bleibt sie länger gesund und sie ist wirtschaftlich interessanter. Alles, was baulich und von der Betreuung her in die Verhinderung von Krankheiten und Verletzungen investiert wird, zahlt sich im Endeffekt doppelt aus. Kranke Tiere belasten den Betriebsleiter seelisch, körperlich und finanziell. Behandlungen müssen schnell und effektiv erfolgen. Sie kosten Arbeitszeit und dies meistens dann, wenn ohnehin keine Arbeitskräfte verfügbar sind. Dagegen gibt eine gesunde Kuh (fast) keine Arbeit. 2. Arbeitseffizienz Die Arbeit im Stall muss Spass machen. Schon bei der Planung müssen die Abläufe immer wieder durchdacht werden und nachvollziehbar sein. Folgende Fragen sind zentral: Wie läuft die Kuh, wie der Bauer durch den Stall? Wie kommen der Tierarzt und der Besamer an die Kuh? Wie gelangen Futter und Stroh in den Stall? Wie läuft der Kot aus dem Stall an den Lagerplatz? Jede Planänderung hat auch wieder andere Arbeitsabläufe zur Folge. Es lohnt sich, diese permanent zu überprüfen. Kranke und schwache Tiere (frisch abgekalbte, erstmelkende oder ältere Kühe) müssen einfach beobachtet und versorgt werden können. Stehen diese beispielsweise in einer Gruppe auf Tiefstreu, lassen sie sich einfacher beobachten und einfacher behandeln. Die Erholungszeit wird verkürzt und die Tiere können schneller zurück in die Gesamtherde gebracht werden. 3. Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten Ob ein neuer Stall auch in 10 oder 20 Jahren noch richtig dimensioniert ist, weiss heute niemand. Umso wichtiger ist es, Ausbaupläne zumindest im Kopf mitzutragen und in der ersten Bauphase zu berücksichtigen. Jede Mauer, jede Wand und jede Stütze am falschen Ort können die Weiterentwicklung des Gebäudes irgendwann einschränken. In die Planungen sind folgende Fragen mit einzubeziehen: Welche Änderungs- und Entwicklungsmöglichkeiten habe ich oder mein Nachfolger bei dieser Standortwahl und Bauweise? Kann die Melkanlage später umgerüstet und erweitert werden? Ist der Warteraum auch bei zusätzlichen
Tieren am richtigen Ort und genügend gross? Kann die Fütterung in zehn Jahren einmal mit einem Mischwagen erfolgen? Lässt sich die Entmistung vereinfachen? Wo bringe ich die Kühe unter, wenn ich den Bestand irgendwann verdopple? 4. Dauerhaft, einfach und günstig Der Stall muss in jeder Hinsicht zweckmässig sein. Die Kuh soll sich wohl fühlen und die tägliche Arbeit muss einfach erledigt werden können. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Materialien sollen kostengünstig und dauerhaft sein. Bei jedem Bauteil muss die Frage nach der Notwendigkeit gestellt werden. Es darf nicht sein, dass kurz nach dem Bau schon wieder Wände entfernt werden, um die Durchlüftung zu vereinfachen. Jede Aussen- und Innenwand ist zu hinterfragen. Muss hier tatsächlich eine Wand sein? Muss die Wand so hoch sein? Muss es Beton sein oder reicht Holz oder gar eine einfache Abschrankung mittels Metallstange? In den Stall soll viel frische Luft gelangen,
aber genauso muss die mit Schadgasen, Wärme und Feuchtigkeit versetzte Luft von den Tieren weggeführt werden. Die Luft, die ungehindert durch den Stall strömt, und das Tageslicht sind gratis. Das gilt es auszunutzen.
Luft, Licht und Wasser sind die drei günstigsten Futtermittel.
Fazit Der Betriebsleiter und seine Mitarbeiterin, die Kuh, wollen im Stall möglichst lange erfolgreich zusammenarbeiten. Steht die Kuh in einer optimalen Umgebung, dann bleibt sie länger gesund und ist wirtschaftlich interessant. Alles was baulich und von der Betreuung her in die Verhinderung von Krankheiten und Verletzungen investiert wird, zahlt sich im Endeffekt doppelt aus. 䡵
Autor Christian Manser, Fachstelle Rindvieh, Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen (LZSG), Flawil. Das LZSG bietet regelmässig Kurse zum Thema «Kuhsignale verstehen» an. www.landwirtschaft.sg.ch
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KURZMELDUNGEN
Kein Stress in der Lehre und in der Schule Die Beratungsstelle für Lernende am Inforama existiert seit drei Jahren und richtet sich an alle, die eine Ausbildung am Inforama absolvieren. Zwei Berater, Johannes Brunner und Daniela Blauner, stehen zur Verfügung, wenn Schwierigkeiten in der Ausbildung auftreten oder persönliche Probleme den Ausbildungsabschluss gefährden können. Grundsätzlich ist das Beratungsangebot freiwillig, auch wenn die Klassenlehrer die Schüler der Beratungsstelle zuweisen. 50 Personen nahmen 2009 diese Beratung in Anspruch. Tendenziell würden Frauen die Beratung häufiger in Anspruch nehmen als Männer, erklärt Lerncoach Johannes Brunner und fährt fort, dass Schülerinnen auch öfters längere Beratungssequenzen als ihre männlichen Kollegen vereinbaren. Lernende der
Berufsmaturitätsschule nutzen die Beratungsstelle häufiger. In der landwirtschaftlichen Grundbildung stehe die Verfeinerung der Lernund Arbeitstechnik im Vordergrund. Lernende erhielten oft auch einen notwendigen Kick, um sich zielgerichteter und motivierter an die Arbeit zu machen. Einzelne Lernende der Berufsmaturitätsschule würden am Anfang von der Stofffülle und vom Unterrichtstempo überrollt.
Erleben Sie Kanadas’s Ostküste
Projekt Ernährungskurse
Der Reiz des ursprünglichen Kanadas kann man an der Ostküste des Landes finden. Hier ist die Landwirtschaft vielfältiger als im Westen des Landes, geprägt von der lieblichen Landschaft der Atlantikküste.
Die Kartoffelproduktion wird gross geschrieben, Produzenten wie McCain kommen aus dieser Region. Milchviehhaltung, Mastvieh, Obst- und Gemüsebau, Heidelbeeren, Cranberries und Ahorn sind Produktionszweige. Die Ostküste bietet auch touristisch Highlights. Reservieren Sie sich das Datum 20. Juni bis 1. Juli 2010. Detailausschreibung in der nächsten UFARevue oder auf www.ufarevue.ch. UFA-REVUE · 3 2010
LANDLEBEN 150 JAHRE AM PULS DER NATUR
2010
Zudem müssen sich Lernende, bei denen der Berufsabschluss schon längere Zeit zurückliege, wieder an einen straffen Schulbetrieb mit einem gefüllten Stundenplan gewöhnen. In der Beratung stehe deshalb die genaue Planung der unterrichtsfreien Zeit im Vordergrund. Ausserdem wirke das Aufzeigen von Möglichkeiten, wie der umfangreiche Unterrichtsstoff verarbeitet werden kann, oft entspannend in der stressigen Anfangsphase. Bei Einzelnen wird auch der Umgang mit Druck und Stresssituationen besprochen und durch eine gezielte Reduktion der Stressfaktoren können Fortschritte auf dem Weg zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss erzielt werde. Auskunft: Johannes Brunner, johannes.brunner@vol.be.ch 031 910 53 76
Der Verband bernischer Landfrauen (VBL) startete 2009 das Projekt Ernährungskurse für Eltern von Kindern und Jugendlichen. Regionale und örtliche Landfrauenvereine sollen dabei ermuntert werden, spannende Ernährungskurse für Eltern anzubieten. Eltern erhalten Rezepte, Menüs und Tipps, um ihre Kinder gesund und schmackhaft zu ernähren. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der bernischen Gesundheits- und Fürsorgedi-
rektion. Die dem VBL angehörenden Vereine erhalten einen Unkostenbeitrag. Auskunft Anna Fankhauser, 031 839 11 74, www.landfrauen-be.ch
Spenderkarte ausfüllen
Schnuppern an der SHL
Das Bundesamt für Gesundheit machte in Inseraten auf die Thematik «Organspende Ja oder Nein?» aufmerksam. Der Slogan «Ich habe es in der Hand» weist darauf hin, dass es sinnvoll ist, seinen Spendewillen auf einer Spendekarte zu dokumentieren. Auch wenn sich jemand gegen eine Spende von Organen im Todesfall entscheidet, ist es wichtig, diesen Willen zu vermerken. www.bag.admin.ch
Am 14. April 2010 haben Interessierte die Gelegenheit, einen Schnuppertag an der SHL in Zollikofen zu verbringen. Man kann einen halben oder ganzen Tag am regulären Unterricht nach eigener Wahl teilnehmen, mit den Studierenden und Dozierenden ins Gespräch kommen und individuell beraten werden. Anmeldung via Homepage www.shl.bfh.ch oder beim Schulsekretariat 031 910 21 11.
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Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 83
MEHRWERT DER LANDWIRTSCHAFT LANDLEBEN
Die Landwirtschaft schafft Lebensqualität DIE VIELFALT DER LANDWIRTSCHAFT ist einer der wichtigsten Faktoren für die Lebensqualität eines Dorfes. Das zeigt eine österreichische Studie. Das bedeutet, dass Bäuerinnen und Bauern Mehrwert schaffen für die Gesellschaft.
Edith Moos-Nüssli
Die Gefahr besteht, dass unter dem wirtschaftlichen Druck der Mehrwert der Landwirtschaft verloren geht. Bild: LID
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Bäuerinnen und Bauern produzieren nicht nur Milch, Weizen und Äpfel, sondern tragen auch nachweislich zur Lebensqualität der Dorfbevölkerung bei. Das zeigt eine Analyse des Studienzentrums Studia in Schlierbach (Österreich). Studia steht für Studienzentrum für internationale Analysen. Bei einer umfangreichen Auswertung von statistischen Daten und Befragungsantworten zeigte sich, dass die Lebensqualität einer Gemeinde nachweislich mit der Befragungsgrösse «Qualität der Landwirtschaft» verknüpft ist. Ausserdem weisst die Kenngrösse «Qualität der Landwirtschaft» einen der klarsten Einzelzusammenhänge mit Lebensqualität auf. «Die Landwirtschaft schafft damit nachweislich einen Mehrwert, der für die Gesellschaft wertvoll ist», betont Wolfgang Baaske, Mathematiker und Leiter von Studia. Die Untersuchung wurde im Auftrag der Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung erstellt.
Drei Fragen wurden in der Analyse gestellt und beantwortet: 1. Was ist der gesellschaftliche Mehrwert der Landwirtschaft? 2. Welche Agrarstruktur bildet diesen Mehrwert? 3. Wie kann der Mehrwert der Landwirtschaft erhalten und genutzt werden?
Versorgung aus der Nähe Am wichtigsten ist für die rund 20 000 Befragten, dass die Landwirtschaft die Versorgung aus der Nähe garantiert. An zweiter Stelle stehen Landschaftspflege und Landschaftserhaltung. Ein agrarisch geprägtes Lebensumfeld vermittelt laut der Analyse Sicherheit, Identität und Zugehörigkeit. Eine gepflegte Landschaft schafft Identifikation und bindet Menschen an ihre Heimat. Die Landwirtschaft stabilisiert demnach die Besiedlung, was den Wert von Investitionen in Schulen oder Strassen schützt. Auf den weiteren Plätzen folgen der Wunsch nach biologischen Produkten, die Rolle
Der Mehrwert der Landwirtschaft Ökonomisch sorgt die Landwirtschaft für Umsatz und Verdienst in den vorund nachgelagerten Betrieben, bei der LANDI, beim Milchverarbeiter, beim Metzger. Ökologisch fördern Bäuerinnen und Bauern die Artenvielfalt, schützen die Böden und vermindern dank regionalen Produkten Transporte. Sozial sind Landwirte und Bäuerinnen überdurchschnittlich häufig in Vereinen engagiert. Ein agrarisch geprägtes Lebensumfeld vermittelt zudem Sicherheit, Identität und Zugehörigkeit. Nicht zuletzt prägt die Landwirtschaft den Naherholungsraum, der von vielen genutzt wird.
als Energieversorgerin und die Leistungen für den Tourismus. Die Ausweitung der Produktion folgt erst an 6. Stelle.
Stabile Landwirtschaft Positiv beeinflussen die Bäuerinnen und Bauern die Lebensqualität in einem Dorf, wenn ihre Betriebe stabil und feingliedrig sind. Viele Betriebe bedeuten ein Mehr an Funktionen und Wahlmöglichkeiten sowie eine grössere Nähe zu den Konsumenten. Kurz: Das Ambiente, das die Bäuerinnen und Bauern als Folge ihrer Produktionsweise gestalten, besitzt einen Mehrwert. Dieser Mehrwert ist laut Baaske an stabile und feingliedrige Strukturen geknüpft. So zeigt die Studie, dass in den oberösterreichischen Gemeinden, die untersucht wurden, die Lebensqualität überdurchschnittlich gut beurteilt wird. Die Statistik zeigt gleichzeitig, dass in diesen Gebieten die Zahl der Betriebe auf hohem Niveau gehalten werden konnte. 3 2010 · UFA-REVUE
MEHRWERT DER LANDWIRTSCHAFT LANDLEBEN
«Sind alle Flächen in einer Hand, wird es für die Bürger eng», heisst es im Analysebericht. Grosse Betriebe können sich leichter über berechtigte Forderungen der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung hinwegsetzen als kleine. Zudem würden schwarze Schafe mit zunehmender Grösse sichtbarer, die Auswirkungen ihres Handelns grösser und ihr Auftreten wahrscheinlicher.
Bauern, Ärzte, Pfarrherren und Kaufleute Wird neben der Qualität der Landwirtschaft berücksichtigt, wie die ärztliche Versorgung ist, welche Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, wie es um die Pfarrei steht und wie sehr sich die Kaufleute um ein gutes Angebot bemühen, lässt sich die Lebens-
Fortsetzung von Seite 82 Leub Heubläser, zu Traktor oder Zweiachsmäher, Zapfwellenantrieb 1000 U/min, Neumaschine, Fotos auf agrarmaschinen.ch, Fr. 4800 078 744 30 32 3 Achs Jumbo, ab MFK, 10 x 2.5 m, blattgefedert; 3 Achs Dreiseitenkipper, 24 t; Jumbo Tandem Anhänger, ab MFK, 2.5 x 6 m, 16 t; Tandemkipper, ab MFK, 18 t, 40 m3, für Hackschnitzeltransporte; 3 Achs Jumbo, ab MFK, 2.5 x 8 m, blattgefedert 079 404 87 06 2 Achs Kühlauflieger Kögel, mit Hebebühne; 1 Achs Auflieger, für Tiertransporte; Tandem Jumboanhänger, 7 x 2.5 m, Fr. 5500; Tieflader Tridem, mit Rampen; Kran Hiab, mit Holzgreifer, hydr. Pumpe und Tank; Jumbo Tridemanhänger, 2.5 x 9.2 m 079 404 87 06 Tandem Kipper, ab MFK, 18 t, für Bautransporte; UFA-REVUE · 3 2010
qualität einer Gemeinde mit hoher Genauigkeit bestimmen.
Bedrohte Vielfalt «Die Gefahr besteht, dass dieser Mehrwert der Landwirtschaft unter dem wirtschaftlichen Druck verloren geht», erklärt Studienleiter Baaske. Wenn Wirtschaftlichkeit nur über Flächenwachstum erzielt werden kann, entstehe Konkurrenz zwischen Stabilität und Feingliedrigkeit. Marktgesetze trügen dazu bei, dass sich in vielen Regionen der Trend zur Konzentration durchsetzten.
Grundlage der Analyse war die Befragung von 19 342 Bürgern in 61 Gemeinden Österreichs, Bayerns und Baden-Württembergs. Ausserdem sind
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Daten aus 257 Agrar-, Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistiken in die Auswertung eingeflossen. Schon 1997 hat Studia die externen Effekte der Landwirtschaft untersucht. Das oberösterreichische Studienzentrum berechnete in der Untersuchung «Externe Leistungen der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern» erstmals für ein europäisches Gebiet den monetären Wert der positiven externen Effekte. Anhand von zwei Szenarien ermittelten die Forscher einen Mittelwert der nichtagrarischen Leistungen der Landwirtschaft für Bayern von 7.35 Milliarden Euro. Die Studie kann man beim Studienzentrum Studia in Schlierbach (A) +43 (0) 7582/81981 beziehen oder downloaden auf www.studienzentrum.eu.
Autorin Die Agronomin Edith MoosNüssli ist im Vorstand der schweizerischen reformierten Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. www.srakla.ch.
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Fortsetzung Seite 95 3 2010 · UFA-REVUE
LANDLEBEN
Gaht nid – git’s nid GESTÄRKT AUS DER KRISE, lautete eine Tagung für Bäuerinnen und Bauern, die Ende Februar am LBBZ Schluechthof (ZG) stattfand. Prominente Referenten waren die Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz und der Landwirt Alois Zgraggen-Stadler.
Die drei landwirtschaftlichen Zentren Schluechthof Cham (ZG), Strickhof (ZH) und Liebegg (AG) organisierten im Fachbereich «Familie und Betrieb» eine Fachtagung, die weit über ihren geographischen Radius ausstrahlte. Bäuerinnen und Bauern vom äussersten Zipfels Schaffhausen bis zur Alpenkette des Berner Oberlands reisten an den Schluechthof, um sich zu stärken für die Begegnung mit kritischen Lebenssituationen.
Gehören zum Leben
Krisen, ob Milch- oder Lebenskrise, sind Teil des Lebens und schmerzhaft. Im günstigsten Fall kann man diese Krisen als Veränderungsprozess betrachten, wodurch auch Energien freigesetzt werden können. Im ungünstigsten Fall führen Krisen zu Verbitterung und Vereinsamung. Wovon hängt es ab, dass Menschen trotz schwierigster Lebensumstände nicht daran zerbrechen? An der Tagung berichteten Referenten von eigenen Erfahrungen, einerseits die Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz Kramel, welche die Krisensituation beim Swissair Absturz bei Halifax begleitete und andererseits der Landwirt Wisi Zgraggen aus Erstfeld. Er verlor 2002 beide Arme bei einem Arbeitsunfall mit einer Rundballenpresse. Eine Krise bringt Chaos in den Alltag. Jeder muss sich neu strukturieren, dabei kann es hilfreich sein, sich vor Augen zu halten, dass jede Krise und jede Veränderung phasenweise abläuft und jede dieser Phase durchlaufen werden muss. Zu nennen sind beispielsweise folgende Phasen (Quelle: Die Grüne, 6/2009): • Destabilisierungsphase: Schock, Verwirrung, Flucht, Leugnen, Schuldzu-
UFA-REVUE · 3 2010
weisung, Verlustgefühl, Gefühl vor dem Nichts zu stehen, dankbar für das Überleben und zunehmender Stress. • Wirkungsphase: Nachdenken, nach vorne schauen, verarbeiten, aufbauen, ausprobieren, erste Erfolge, Gewöhnungseffekt, Akzeptanz und abnehmender Stress. • Leistungsphase: Integration, Begeisterung, Stolz, Effizienz, aktive Weiterentwicklung. Geplante Veränderungen verlaufen wesentlich optimaler, als unerwartete, brüske oder schlecht und nicht geplante Ereignisse. Bei Veränderungen, die voraussehbar sind, verkürzt eine gute Planung die Destabilisierungsphase. Auch der Produktivitätsverlust ist geringer. Dafür steht mehr Zeit zur Verfügung, um von den Wirkungen der Veränderungen zu profitieren.
Reden hilft Beatrice Tschanz Kramel wies darauf hin, dass Kommunikation zur Krisenbewältigung essenziell sei. Transparenz und Offenheit helfen. Wisi ZgraggenStadler gibt Menschen Mut und zeigt, dass man auch ohne Arme, Bauer sein kann. Er erzählte an der Tagung von seinem Unfall, von seiner Frau Angelika und den vier Kindern und von seinen Eltern und Geschwistern. Er habe gelernt, den Stellenwert der Familie zu schätzen und wisse heute, was Lebensqualität wirklich bedeute. Er sagt: «Ich haben einen
starken Glauben und ein sehr gutes familiäres Umfeld. Zudem bin ich ehrgeizig und Aufgeben kommt nicht in Frage, getreu dem Motto «Gaht nid – git’s nid». Auch wurde ich von Freunden, Bekannten und sogar von Unbekannten getragen. Ich habe die Möglichkeit, Leute kennen zu lernen, die ich sonst nicht kennen gelernt hätte.» 䡵
Claudia Künzi
Die grösste Herausforderung ist der Alltag. Wisi Zgraggen hat dieses Jahr den elterlichen Betrieb übernommen. Bild: zVg
Das Organisationsteam für die durchgeführte oben erwähnte Tagung bestand aus Claudia Künzi-Schnyder (bäuerlich-hauswirtschaftliche Beraterin, landwirtschaftliches Zentrum Schluechthof, ZG), Sylvia Minder-Keller (Strickhof, ZH) und Annette Fischer-Piel (Liebegg, AG).
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Piffig, orginell, schmeckt fantastisch KÖSTLICHES AUS NEBENPRODUKTEN Bei der Herstellung von Baumnussöl verbleibt ein Presskuchen, der zu Baumnussmehl (französisch Nillon) vermahlen werden kann.
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Mehl und Nillon in eine Schüssel geben. Hefe und Malzextrakt dazu geben. Wasser dazu giessen und 5 Minuten durchkneten. Salz beigeben und weitere 5 Minuten kneten. Die Schüssel mit einer Plastikfolie zudecken und den Teig anderthalb Stunden (Zimmertemperatur) gehen lassen. Dabei alle 30 Minuten den Teig herausnehmen, auseinanderziehen und übereinander falten. Am Schluss zu einem Brotlaib formen. Mit Plastik bedecken und nochmals 30 Minuten gehen lassen. Den Ofen um 230 °C vorheizen. Den Laib mit Milch einpinseln und Mehl bestäuben. Längsseits einschneiden und 12 Minuten bei 230 °C backen. Dann die Temperatur auf 200 °C senken und 30 Minuten backen.
BirnenSchoggi-Tarte 1 süsser Mürbeteig 200 g Kochschokolade 75 g Butter 2 EL Wasser 1.5 dl Rahm 6 Birnenhälften (eingemacht) 2 EL Mandelspäne Eine Kuchenform (28–30 cm Durchmesser) mit dem Teig auslegen. Bei ca. 180 °C. ca 18 Minuten backen. Kochschokolade mit Butter und Wasser bei wenig Hitze zum Schmelzen bringen. Die Pfanne vom Herd nehmen und den Rahm hineinrühren. Die Mischung auf dem Kuchenboden verteilen. Die Birnenhälften fächerförmig einschneiden und auf der Schokolade platzieren. Die Mandeln darüber streuen.
Ochsenschwanzsuppe 1.2 kg Ochsenschwanz (portioniert) 1 gr. Zwiebel, gehackt 1 Rüebli (in Scheiben) 4 EL Mehl 1.5 l Wasser 1 EL Tomatenmark Salz, Pfeffer, Peterli
Das Fleisch während 10 Minuten gut durchbraten. Die Zwiebel und Rüebli beigeben. Mit Mehl bestäuben und warten bis das Mehl ein bisschen geröstet ist. Mit Wasser ablöschen. Tomatenmark beigeben und würzen. Anderthalb Stunden köcheln lassen. Das Fleisch herausnehmen und die Suppe pürieren. Fleisch vom Knochen lösen und klein schneiden. Die Suppe im Teller anrichten, Fleischstückchen und Peterli hinein streuen. 䡵
Rezeptbäuerin aus dem Waadtland Nathalie Blanc (42) ist gelernte Dekorateurin, diplomierte Bäuerin und hat das Wirtepatent. Für sie ist es wichtig, auch Nebenprodukte zu verwerten. Backen und Kochen ist ihr Hobby und so wird öfters etwas Neues ausprobiert. Vorkoster sind da, manchmal sogar mit verbundenen Augen, ihre Söhne (Maxine 15, Valentin 12 und Alexis 9 ) Mit ihrem Mann JeanYves lebte sie einige Jahre als landwirtschaftliche Angestellte im Thurgau und im Aargau. 2006 übernahmen sie den elterlichen Betrieb in Corcelles-sur-Chavornay (VD), den sie zusammen mit dem Betrieb eines Cousins in einer Betriebsgemeinschaft bewirtschaften (Milchwirtschaft, Ackerbau, Reben). Zweimal pro Woche backt Nathalie Blanc verschiedene Brote, mit welchem sie ihre dörfliche Kundschaft versorgt. Ein Pensum von 30 % wendet sie für den sehr erfolgreichen Partyservice «ProTerroir» der Waadtländer Bäuerinnen auf. Ihre Küchenphilosophie gibt sie in Kochkursen den Bäuerinnen weiter. 3 2010 · UFA-REVUE
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GARTENSEITE LANDLEBEN
Bäume im Blütenrausch MAGNOLIEN verbreiten asiatisches Flair im Garten – oder sogar auf Balkon und Terrasse. Sie bezaubern mit berauschenden Blüten so zart wie Porzellan und schimmernd wie kostbare Seide. Zur Auswahl stehen unzählige Varianten mit unterschiedlicher Wuchshöhe.
Man glaubt es kaum: Magnolien sind ein Fossil aus der Saurierzeit! Versteinerungen belegen, dass die Gehölze vor mehr als hundert Millionen Jahren sogar in Europa heimisch waren. Den Klimawandel in der Tertiärzeit überlebten sie bei uns allerdings nicht. Weiter entwickelt haben sie sich in Nordamerika und im Fernen Osten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich punkto Blühtermin und Wuchshöhe: Amerikanische Arten blühen ab Juni, wenn sich das Laub bereits entfaltet hat. Asiatische Magnolien schmücken sich hingegen bereits im Frühling mit reicher Blütenpracht an den meist noch kahlen Zweigen und bleiben niedriger. Bei der Auswahl sollte man auf Höhe und Breite eines ausgewachsenen Baumes achten. Denn Magnolien ertragen einen Rückschnitt schlecht und sollten sich als Solitär frei entfalten können.
Grüne Tipps für die Samenaufzucht • Um der «Unfallkrankheit» vorzubeugen, (sterile) Aussaaterde und saubere Gefässe verwenden.
Tiefer Einblick: Ganz in Weiss mit faszinierendem Blütenaufbau. Bild: Snorre 111/pixelio
Magnolien zum Verlieben Überaus zierlich für Topf und Garten sind Sternmagnolien (Magnolia stellata). Die sternförmigen, duftenden Blüten in Weiss oder Rosa entfalten sich überschwänglich zum Frühlingsbeginn am kahlen, dicht verzweigten Strauch. Ein vor Nordwind geschützter Standort ist wichtig, damit die Blütenknospen nicht erfrieren. Für kleine Gärten und grosse Gefässe wie geschaffen sind auch Pur-
purmagnolien (Magnolia liliiflora) und ihre Züchtungen mit drei bis vier Meter Wuchshöhe. Besonders frosthart ist die Sorte «Nigra». Die grossen, tulpenförmigen Blüten entfalten sich zusammen mit den Blättern im Mai und ein zweites Mal, wenn auch weniger üppig, im Herbst. Aussen sind sie kräftig dunkelpurpur und innen rosaweiss. Etwa die gleichen Blütenfarben und eine Nachblüte im Herbst hat auch die bewährte Züchtung Magnolia «Susan». Im Gegensatz zu anderen Magnolien, die sich erst mit den Jahren zu voller Schönheit entfalten, blüht «Susan» bereits als junges Gehölz besonders reich. Auffallend ist ihre lange Blütezeit von Ende April bis in den Juni hinein.
Pflanzzeit ist im Frühling Ein sonniger, windgeschützter Platz ist genau das Richtige für Magnolien. Sie wünschen leicht saure, humose Erde. Den Boden gleichmässig feucht halten, bei Trockenheit wässern. 䡵
Edith Beckmann
«Nigra» entfaltet ihre tulpenförmigen Riesenblüten im Mai. Bild: N. Schmitz/pixelio
• Samen zur Feinverteilung mit Sand mischen; auf feuchte Aussaaterde streuen und mit einem Brettchen festdrücken. • Saatschalen für gleichmässige Feuchtigkeit mit Haushaltfolie abdecken, bis erstes Grün sichtbar wird. • Pflanzen vereinzeln (pikieren), sobald man sie mit zwei Fingern gut fassen kann. • Setzlinge an milden Tagen zur Angewöhnung ins Freie stellen. Aber nicht an die pralle Sonne, sonst verbrennen die Blättchen!
UFA-REVUE · 3 2010
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN
Flexibler durch Zusammenarbeit
Frédéric Rey (35) aus Forel-sur-Lucens (VD) mit Tochter Ambre:
«Bei der überbetrieblichen Zusammenarbeit zählen die Vorteiledoppelt.» 94
Frédéric Rey (35) bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Béatrice und den beiden Töchtern Amélie (6) und Ambre (4) einen Bauernbetrieb von rund 20 ha in Forel-sur-Lucens (VD). Beim Melken der 60 Kühe ist er in einer von drei Wochen im grossen Laufstall anzutreffen. Wie das möglich ist? Halt mit einer Betriebszweiggemeinschaft (BZG). Die BZG besteht aus vier Mitgliedern, dreien davon gehört der Gemeinschaftsstall. Sie wechseln sich im wöchigen Turnus mit dem Melken ab. Der vierte Teilhaber ist für einen Teil der Kälber- und Rinderaufzucht zuständig. Die Gemeinschaft wurde 1999 ins Leben gerufen und hat sich auf Milchwirtschaft spezialisiert. Die 40 ha, die es für die Futterbasis braucht, stellt jeder Teilhaber jährlich passend zur eigenen Fruchtfolge zur Verfügung. Trotz der zweiwöchigen Melkferien ist Frédéric Rey ausgelastet. Auf 3.5 ha baut er Kartoffeln und Getreide an. Zusätzlich hat er eine Pouletmasthalle mit 9000 Plätzen und er mästet jährlich rund 150 Kälber. Der Betrieb zeigt eine diversifizierte Landwirtschaft, die einem gut ausgebildeten Meisterbauern, wie Rey es ist, entspricht. Zu seinem beruflichen Rüstzeug zählt aber auch die Erstausbildung als Landmaschinen- und Automechaniker. «Von Aussen gesehen, scheint so eine BZG kompliziert zu sein. Aber eigentlich ist es recht einfach und wir sind inzwischen ein eingespieltes Team. Zur BZG gehören der Stall, die Milchviehherde und die Futterbaumaschinen», erklärt Frédéric Rey und fügt an, dass er von den Vorteilen der Zusammenarbeit überzeugt ist, die da sind: Effizienzgewinn, Verringerung der Arbeitsbelastung und breitere Finanzierungsmöglichkeiten für den 2005 entstandenen Gemeinschaftsstall sowie der Maschinen. «In der Gemeinschaft gibt es immer eine Möglichkeit sich gegenseitig zu entlasten und zu vertreten, vor allem wenn ich Arbeitsspitzen bei den Kartoffeln habe oder auch, wenn ich mit meiner Familie mal eine Woche Ferien machen will. » Christian Hirschi
3 2010 · UFA-REVUE
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Verwandte sollen einander im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten unterstützen. Einkommens- und Vermögensgrenzen gelten dafür.
Gesunder Boden besteht zur Hälfte aus Hohlräumen. Grund genug, sorgsam damit umzugehen und dem Thema ein Dossier zu widmen.
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Anhand der Alarm- und Grenzwerte müssen Eutergesundheitsprobleme bei Milchkühen frühzeitig wahrgenommen und behoben werden.
Bäuerinnen und Landfrauen setzen sich auf nationaler Ebene für den Beibehalt und die Förderung des Hauswirtschaftsunterricht ein.
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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106
Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern
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