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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 7-8 / 2012
Merkblatt «Glyphosat im Acker- und Futterbau»
Photovoltaik optimieren Seite 18
Neue «Muli S»Serie im Test Seite 28
Jubiläum: 30 Jahre Landor Seite 42
Gesexter Samen: Teuer, aber rentabel Seite 74
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7-8 2012 ¡ UFA-REVUE
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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Gemäss Ernteschätzung von «swiss granum» dürfte die diesjährige Getreideernte zufriedenstellend ausfallen. Bild: Gaël Monnerat
Roman Engeler
FENACO AKTUELL «Diesler der Nation» Agrola und die Dieselaktion
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Verwaltung fenaco Auf ein Wort von Daniel Bischof
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MANAGEMENT Wegen Direktzahlungen vor Gericht Kontrollen, Zuständigkeiten und Tierschutz
Betriebsgemeinschaft gescheitert Streitigkeiten über Zuchtziele, BIO oder ÖLN führen zur Auflösung von Kooperationen.
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LANDTECHNIK Neuer Witbelwind mit Mehrwert Praxistest zum Transporter Reform «Muli T8 S»
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Kurzmeldungen Claas «Arion 500/600»: High-Tech auch im Kleinen Kuhn «Combiliner Integra 3003»: Einfach und universell Feldtage von Lely mit Neuheiten Produktneuheiten Massey Ferguson «5430»: Belastbarer Allrounder
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PFLANZENBAU
Belastbarer Allrounder Leicht, flexibel im Einsatz sowie die hohe Nutzlast sind Eigenschaften des «MF 5430», die ihn zu einem Allrounder machen.
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Kurzmeldungen Gesamtkosten eines 110 PS-Traktors Lärmimmissionen und Ruhe bewahren Kooperation gescheitert Agro-Kaufleute HF sind erfolgreich im Beruf Photovoltaik-Anlagen wirtschaftlich optimieren Milchverarbeitende Betriebe unter der Lupe
Vielfalt und Kompetenz vermitteln Plattform für Getreideversuche
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Kurzmeldungen Landor: Seit 30 Jahren erfolgreich im Markt Bienenweiden: Blumenmischungen gegen Nahrungsmangel Wieviel Glyphosat ist bei Direktsaat nötig? Raps für eine gesunde Ernährung Auch Gründüngungen sind Kulturen Bio-Süsslupinen als Stickstofflieferanten Saatgut-Innovationen am laufenden Band
37 42 44 52 54 56 58 60
NUTZTIERE Gesunde Ernährung Der Anbau von Raps– insbesondere jener von «HOLL»-Raps – hat in den letzten Jahren in der Schweiz zugenommen.
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Klimamessung mit Datenlogger im Schweinestall
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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Milchviehfütterung: Wie steht es mit der Effizienz? Den Zellwandbestandteilen auf der Spur Neues Synchronisationsverfahren zur Brunsteinleitung Wirtschaftlichkeit von gesextem Samen Einstallprophylaxe in der Schweinemast UFA-Werk Puidoux feierlich eröffnet
62 63 68 70 72 74 78 80
Seit seiner Lancierung im Jahre 1993 ist der 1. August-Brunch auf den Bauernhöfen ein fester Bestandteil des Schweizer Nationalfeiertags. Heuer feiert diese Erfolgsgeschichte ein Jubiläum, findet der Brunch doch bereits zum 20. Mal statt. Rund 400 Bauernbetriebe werden den über 200 000 Gästen wiederum ein reichhaltiges Buffet anbieten, das von Rösti über Bratspeck und Käse bis hin zum Butterbrot mit hausgemachter Konfitüre reicht. Ebenso so wichtig wie die Verpflegung ist aber der positive Image-Effekt, den die Landwirtschaft mit diesem sympathischen Auftritt erreicht. Die Landwirtschaft steht heute mehr denn je im Schaufenster der Gesellschaft. Als Nahrungsmittelproduzenten und Dienstleistungserbringer sind die Bauernfamilien auf eine gut funktionierende Partnerschaft mit der übrigen Bevölkerung angewiesen. Es ist deshalb für den Bauernstand wichtig, gerade mit solchen Events der Entfremdung zwischen Stadt und Land entgegenzuwirken, sein Image zu pflegen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Der 1. August-Brunch ist heute ein fester Bestandteil der breit angelegten Image-Kampagne «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern». Dank dieser Kampagne konnte die Brücke zwischen der Landwirtschaft und der nicht-bäuerlichen Bevölkerung in den letzten Jahren entscheidend gestärkt werden – eine Brücke, die in Zukunft wohl noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.
LANDLEBEN
Alles gekaut und verdaut? Yann Curtet steuert die Zellwandanteile in der Futterration gezielt.
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UFA-REVUE · 7-8 2012
info@ufarevue.ch
Alp ist Gemeinschaftswerk Auf der Alp Puzzetta hilft das Bergwaldprojekt
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Kurzmeldungen Rezepte von Silvia Amaudruz Motrac- und Schilterausstellung Gartenseite mit bezaubernder Blütenballerina Generationengespräch: Alle packen mit an.
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AKTUELL FENACO
«Diesler der Nation» AGROLA UND DIESELAKTION Mit den dreimal jährlich stattfindenden Dieselaktionen haben die Agrola und die LANDI ein verlässliches Instrument entwickelt, damit sich die Bauern mit Diesel zu günstigen Konditionen eindecken können. So ist die Energieversorgung der Bauernbetriebe sichergestellt.
Stefan Feer
Die Geschichte der Agrola beginnt mit der Motorisierung der Landwirtschaft. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war Hafer das Schmiermittel auf den Bauernhöfen. Nach dem 2. Weltkrieg stieg mit dem Aufkommen der Verbrennungsmotoren die Nachfrage nach Diesel und der Wunsch nach einem auf die Landwirtschaft ausgerichtetem Vertriebskanal. 1957 gründete der damalige VOLG die Marke Agrol, welche ein Jahr später aus rechtlichen Gründen auf Agrola umbenannt wurde. Seit der Gründungsphase ist die Agrola der Landwirtschaft und dem Diesel verpflichtet. Mit einem Marktanteil von über 10 % und einem geschätzten Marktanteil in der Landwirtschaft von über 60 % wird Agrola zu Recht als der «Diesler der Nation» bezeichnet. Nebst der positiven Entwicklung an den Tankstellen, ausgelöst durch eine konsequente Expansions- und Erneuerungsstrategie sowie dem Aufbau des AdBlue Tankstellenringes – weist auch das Geschäft mit den Bauern eine klar
Die Agrola liefert Diesel zu preiswerten Konditionen. Bilder: Agrola
steigende Tendenz auf, zu verdanken ist dies den Dieselaktionen.
Agrola-Dieselaktion Die AgrolaDieselaktionen haben das Ziel, den Bauern zum richtigen Zeitpunkt preiswerten Diesel bedarfsgerecht anzubieten, und werden in enger Zusammenarbeit mit den LANDI durchgeführt. Mittlerweile sind sie ein fester Bestandteil in der
VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION Investitionen in Agrola-Tanklager in Landquart Die LANDI Graubünden AG betreibt im Auftrag der Agrola AG das Tanklager Landquart (GR), welches eine zentrale Funktion in der Versorgung der Region Südostschweiz mit Benzin, Diesel und Heizöl einnimmt. Die Lagermengen betragen 84 000 m3, davon 23 000 m3 Benzin, 20 000 m3 Diesel und 41 000 m3 Heizöl. Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten sowie die Anforderungen der Pflichtlagerorganisation Carbura zu er4
Hilfsstoffbeschaffung der Bauern. 2006 organisierte Agrola die erste schweizweite Dieselaktion. Anfänglich halfen 26 LANDI mit, dieses Anbebot zum Erfolg zu führen. Die in den ersten Jahren abgesetzten Mengen waren bescheiden. Heute beteiligen sich über 100 LANDI an den dreimal jährlich stattfindenden Dieselaktionen. Die verkaufte Menge pro Aktion hat sich vervielfacht.
Genossenschaften – innovativ in die Zukunft füllen, hat sich die fenaco-Geschäftsleitung und Verwaltung entschieden, in den nächsten fünf Jahren schrittweise rund 17 Millionen Franken in die Sanierung der Tanks, der Auffangwannen und der Bahngleise sowie des Brandschutzes und des Verladebüros zu investieren. Einen Teil der Investitionen werden im Laufe der Betriebsjahre von der Pflichtlagerorganisation der schweizerischen Mineralölwirtschaft (Carbura) zurückerstattet.
Fünf bekannte, erfolgreiche Schweizer Unternehmen, darunter auch die fenacoLANDI Gruppe, haben 2010 die IG Genossenschaften gegründet. Präsident ist fenacoGeschäftsleitungsmitglied Werner Beyer. Nun erfolgt am 21. September 2012 der erste nationale Genossenschaftskongress im KKL Luzern.
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AKTUELL
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FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Energie als Produktionsmittel wird im Kostenbudget des Landwirts eine immer wichtigere Rolle spielen. Mit der Verteuerung der Energiekosten erhöhen sich aber auch seine Chancen, einen Teil des Einkommens als Energiewirt zu verdienen. Mit Windturbinen, Biogas- und Photovoltaikanlagen produziert er in Zukunft Gas und Strom.
Die 19. Delegiertenversammlung der fenaco stand im Zeichen des Wechsels der Geschäftsleitung. Das engagierte Ensemble «Bühnenpiraten» verabschiedete Willy Gehriger (m.) und Eugen Brühlmeier (l.) im Winterthurer Stadttheater und begrüsste den neuen Geschäftsleitungsvorsitzenden Martin Keller (r.) mit einer unterhaltsamen Showeinlage.
Mit Agrola-Diesel im Haustank sind die Bauern bestens mit Treibstoff versorgt.
Tankstellen im Strukturwandel Das Verschwinden kleiner und unrentabler Tankstellen schreitet voran. Auch die Agrola und die LANDI können sich diesem Strukturwandel nicht entziehen. Betroffen von dieser Entwicklung sind vor allem die Landwirte, die den oftmals zentral gelegenen Betankungsplatz verlieren. Als Alternative dazu empfiehlt die Agrola den Landwirten die Anschaffung eines Haustanks, der bei jeder LANDI bestellt werden kann. Die Systeme sind heute äusserst einfach und erfordern kaum bauliche Anpassungen vor Ort. Mit einem solchen System ist UFA-REVUE · 7-8 2012
die Dieselversorgung auf dem Hof gesichert und das Problem der verschwindenden Kleinsttankstellen gelöst. Die Agrola und die LANDI werden auch in Zukunft das Dieselgeschäft weiterentwickeln und sich als verlässlicher Partner gegenüber der Landwirtschaft beweisen. 䡵
Autor Stefan Feer ist Geschäftsführer der Agrola, einer Tochtergesellschaft der fenaco. www.agrola.ch
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www.ufarevue.ch
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Die fenaco hat das Ziel, die Bauern bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Entsprechend engagiert sie sich auch im Geschäftsfeld «Energie» seit Beginn der Motorisierung in der Landwirtschaft. So wurden einst in allen Landesteilen Tankstellen gebaut und vor sechs Jahren die erste, landesweite Agrola-Dieselaktion durchgeführt. Heute findet diese zwei- bis dreimal jährlich statt. Sie hat zum Ziel, den Landwirten zum richtigen Zeitpunkt preiswerten Dieseltreibstoff bedarfsgerecht anzubieten (siehe Artikel nebenan). Ein klares Zeichen dafür, wie wichtig die Energiediskussion in Zukunft werden wird, setzt die fenaco mit der Restrukturierung des bisherigen Departements «Brenn- und Treibstoffe» und dessen Umbenennung in Departement «Energie». Seine strategische Ausrichtung zielt auf die Entwicklung und vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Biogas, Holz und Wind ab. Nutzenpotenziale werden aber auch in der Bündelung der Nachfrage, zum Beispiel beim Stromeinkauf, geortet. Erarbeitetes Know-how soll bald schon in die Zusammenarbeit mit den Landwirten einfliessen und ihnen neue Chancen bei der kostengünstigen Energienutzung bzw. wirtschaftlich interessanten Energieproduktion eröffnen. Das Departement «Energie» wurde am 1. Juli mit der Einrichtung des strategischen Geschäftsfelds «Neue Energien» geschaffen und darin auch das erfolgreiche Holzpellet-Geschäft der fenaco integriert. Die fenaco engagiert sich in Zukunft also mit noch mehr Energie für die Energie, zum Nutzen ihrer eigenen Industriebetriebe, vor allem aber auch zum wirtschaftlichen Vorteil der Unternehmen ihrer Besitzer, den Bäuerinnen und Bauern.
Daniel Bischof Mitglied der Geschäftsleitung, Departementsleiter Energie
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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT
Evaluation der Investitionshilfen für Verarbeitungsbetriebe Mit Bundesbeiträgen und Investitionskrediten werden Investitionen in Verarbeitungsbetriebe unterstützt, sofern die Produzenten überwiegend daran beteiligt sind und die Massnahme wettbewerbsneutral ist. Im Berggebiet können auch gewerbliche Kleinbetriebe gefördert werden. Eine externe Evaluation, die anlässlich einer Fachtagung der Agrarkreditkassen (Suissemelio) vorgestellt wurde, zeigt die Stärken und Schwächen dieser Massnahmen auf. Ungleiche Förderkriterien und die Einschränkung der Unterstützung zwischen Tal- und Berggebiet sowie zwischen gemeinschaftlichen Massnahmen von Produzenten und gewerblichen Kleinbetrieben verursachen Wettbewerbsverzerrungen und zeigen den Zielkonflikt zwischen Regionalentwicklung und
Käsereien und ihre Verkaufsstellen sind gewerbliche Kleinbetriebe.
Arbeitslos
Zeche bezahlen die Bauern
Vorsicht Herdenschutzhunde
In der Landwirtschaft haben familieneigene Arbeitskräfte keinen Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung. Aber bei einer Scheidung kann die Bäuerin während eines Jahres Arbeitslosengeld beziehen, sofern sie darauf angewiesen und vermittlungsfähig ist. Martin Würsch, SBV Treuhand, Brugg
Als die Bauern vorzeitig aus der Milchkontingentierung aussteigen konnten, versprachen Milchhändler und -verarbeiter hohe Mehrmengen. Doch kaum war die Milch geliefert, stockte der Absatz. Die Mehrmengenmilch drückte auf die Milchpreise. Zu allem Ärger müssen nun 13 der 39 Ausstiegsorganisationen dem Bundesamt für Landwirtschaft auch noch mehr als 4 Mio. Fr. Bussen überweisen, weil sie entweder ihr Produktionspotenzial überschritten hatten (total um 53 Mio. kg) oder ihre Abnehmer die Mehrmengenmilch nicht wie vorgesehen verwendeten (27 Mio. kg). Im LID-Mediendienst (www.lid.ch) ist nachzulesen, wer wie viel bezahlen muss. Eveline Dudda, Agrarjournalistin, Hinterforst (SG)
Herdenschutzhunde sollen vor dem Wolf schützen, doch der Einsatz ist problematisch, wie im Walliser Bote anfangs Juli berichtet wurde. Der Journalist Luzius Theler berichtete von konfrontativen Situationen von Wandergästen mit Herdenschutzhunden. Ein Walliser Gemeindepräsident fragte sich gar, ob die Gemeinde die Haltung solcher Hunde verbieten solle, was gemäss dem kantonalen Tierschutzgesetz möglich wäre. Wobei sich die kantonale Dienststelle auf den Standpunkt stellt, dass dies der Kantonstierarzt zu regeln habe. Probleme mit Herdenschutzhunden gibt es auch in anderen Kantonen, so sollen im Tessin Herdenschutzhunde auch Geissen gerissen haben. Dem Leiter des landwirtschaftlichen Zentrums Visp, Moritz Schwery, sind diese Probleme bekannt. Wichtig sei, dass Wanderer Informationstafeln über Schutzhunde beachten. Jede Aggressivität, verdächtiges oder unangemessenes Verhalten müsse vom Herdeschutzhalter umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden.
Für Natur und Portemonnaie Landwirte, die eine gesamtbetriebliche Beratung erhalten, legen mehr und qualitativ bessere Ökoflächen an, belegt Agrofutura mit einer Studie im Rahmen des Projekts «Mit Vielfalt punkten». Der Anteil von Ökoflächen (ÖAF) konnte bei den untersuchten Betrieben von durchschnittlich 8.9 auf 13.5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche erhöht werden. Die Qualität nach Ökoqualitätsverordnung wurde von 3.3 auf 8.5 % verbessert. Erfreulich ist, dass die Einnahmen um durchschnittlich 3500 Fr. stiegen. Auch konnte der gesamtbetriebliche Deckungsbeitrag um 3491 Fr. pro Betrieb gesteigert werden. www.agrofutura.ch UFA-REVUE · 7-8 2012
Wettbewerbsneutralität auf. In der EU werden Verarbeitungsbetriebe mit Beiträgen teilweise sehr stark gefördert, was bei zunehmend offeneren Grenzen wichtiger wird.
Fazit der Evaluation Bisher hat es kaum Probleme mit der Konkurrenzierung gegeben, weil sämtliche Gesuche im kantonalen Amtsblatt publiziert werden. Beiträge à Fonds perdu sind kritischer zu beurteilen als zinsfreie Darlehen, weil diese einen unmittelbaren Einfluss auf die Strukturkosten haben. Gesuche müssen mit Blick auf den Absatzmarkt, die Wirtschaftlichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und -neutralität genauestens unter die Lupe genommen werden. Franziska Wirz, Bundesamt für Landwirtschaft
Beratungsdienste Bildung und Beratung waren schon in den ersten Jahren ihrer Existenz ein wichtiges Tätigkeitsgebiet der Genossenschaftsverbände. Der 1889 gegründete VLG Bern etwa organisierte Vorträge über die korrekte Handhabung der von ihm vertriebenen Produkte und an den Abgeordnetenversammlungen im Jahr 1890 wurden Vorträge über das «Bespritzen der Kartoffeln, über rationelle Zusammenstellungen von Grassamenmischungen, sowie über die richtige Anwendung von Hilfsdüngern» gehalten. Einen eigentlichen Aufschwung erfuhr das genossenschaftliche Beratungswesens nach dem Zweiten Weltkrieg. Zur Beratung im «richtigen» Umgang mit landwirtschaftlichen Hilfsstoffen und Pflanzenschutzmitteln kam die Instruktion über den praktischen Einsatz von Anbau- und Erntemaschinen und Erntemethoden hinzu. In den 1950er Jahren wurden die Beratungsdienste für die Tierhaltung und Tierfütterung immer wichtiger. Dazu stellten die Genossenschaftsverbände in der Regel ETH-Agronomen ein. Der vielleicht wichtigste unter ihnen war Jean Vallat (1924 – 2009), der in den 1950er Jahren in der UCAR einen eigentlichen Beratungs- und Buchhaltungsdienst entwickelte. Neben der direkten Beratung spielte auch die Information der Mitglieder via eigene Publikationsorgane eine wichtige Rolle. So verfügte etwa der VOLG mit dem Genossenschafter schon ab 1890 über ein eigenes Mitteilungsorgan. In den 1950er Jahren kam die UFARevue dazu, die nun aber gesamtschweizerisch verteilt wurde. Martina Ineichen und Peter Moser, Archiv für Agrargeschichte
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 7
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MANAGEMENT
Wegen Direktzahlungen vor Gericht KONTROLLEN, ZUSTÄNDIGKEITEN UND TIERSCHUTZ Wenn sich das Bundesgericht und das Bundesverwaltungsgericht mit dem Landwirtschaftsgesetz beschäftigen, geht es sehr häufig um Direktzahlungsfragen. Das Jahr 2011 bildete keine Ausnahme. Im Folgenden wird eine Auswahl dieser Urteile kurz dargestellt.
Andreas Wasserfallen
Die Pacht über einen Landwirtschaftsbetrieb wurde auf den 31. März 2008 aufgelöst. Die neue Eigentümerin des Betriebs gewährte dem Pächter eine Räumungsfrist bis zum 15. Mai 2008. Obwohl er den Hof also einige Tage über den Stichtag hinaus bewirtschaftete, verweigerte ihm das Landwirtschaftsamt die Direktzahlungen. Es argumentierte, das Pachtverhältnis sei auf Ende März beendet worden.
Stichtag Für das Bundesgericht bildete die für die Zeit vom 1. April 2008 bis 15. Mai 2008 getroffene Vereinbarung eine genügende zivilrechtliche Grundlage für die Annahme einer rechtmässigen selbstständigen Bewirtschaftung. Eine ganzjährige Bewirtschaftung im Beitragsjahr sei nur für diejenigen Direktzahlungen erforderlich, mit denen die in diesem Zeitraum selber erbrachten ökologisch ausgerichteten oder naturnahen Leistungen abgegolten würden. Anders verhalte es sich bei den Beiträgen für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere, die aufgrund des während den zwölf Monaten vor dem Stichtag gehaltenen Tierbestandes festgelegt werden. Diese Leistungen seien am Stichtag bereits erbracht und die entsprechenden Direktzahlungen deshalb auszurichten. Dasselbe müsse für die Raus-Beiträge gelten. Für die Ausrichtung der weiteren Beiträge ist laut dem Bundesgericht massgeblich, ob nur der bisherige oder auch der neue Betriebsinhaber beitragsberechtigt sind. Sind beide berechtigt, werden dem Bewirtschafter, der am Stichtag den Hof führt die vollen Beiträ8
ge ausgerichtet. Dabei wird davon ausgegangen, dass er sich mit dem neuen Bewirtschafter privatrechtlich über die Aufteilung einigt. Ist hingegen nur der bisherige Bewirtschafter anspruchsberechtigt, hat dieser einen Anspruch für den Zeitraum, währenddessen er den Betrieb noch führte (Urteil 2C_588/2010 vom 24.02.2011).
Beitragskürzung Auch in einem weiteren Fall waren einem Landwirt für das Jahr 2008 die Direktzahlungen verweigert worden. Begründet wurde dies mit dem nicht erbrachten ÖLN. Wegen der unkooperativen Haltung und den Drohungen des Landwirts hätten gar keine Kontrollen stattfinden können. Zudem seien die Direktzahlungen allein schon wegen der strafrichterlich festgestellten Verletzung von Tierschutzbestimmungen zu verweigern. Laut dem Bundesgericht kann mit der Missachtung von Tierschutzvorschriften nicht die Verweigerung jeder Art von Direktzahlungen begründet werden. Es muss vielmehr ein Zusammenhang zwischen der Beitragskürzung oder -verweigerung und der verletzten Bestimmung bestehen. Die Voraussetzungen für die Ausrichtung von Beiträgen für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere sowie Ethobeiträgen (BTS, Raus) seien nicht erfüllt, wenn Tierschutzvorschriften missachtet würden. Demgegenüber fehle es an einem sachlichen Zusammenhang zwischen der Verletzung von Tierschutzvorschriften und Flächenbeiträgen, Beiträgen für den ökologischen Ausgleich und Öko-Qualitätsbeiträgen. Diese dürften nicht mit der Begründung verweigert werden,
Tierschutzvorschriften seien verletzt worden. Gemäss dem Bundesgericht durfte zudem nicht ohne weiteres angenommen werden, der ÖLN für das Jahr 2008 sei nicht erbracht, weil keine Kontrollen möglich waren. Es sei widersprüchlich, wenn die Behörden die in den Jahren zuvor von Amtes wegen durchgeführten Kontrollen im Jahre 2008 unterlassen hätten, ohne dies dem Landwirt mitzuteilen. Zudem müsse eine Inspektion nicht zwingend jährlich erfolgen (BGE 137 II 366). Dieser Bundesgerichtsentscheid führte zu Vorstössen im National- und Ständerat, unter dem Titel «Keine Subventionen für Tierquäler». In seiner im Februar 2012 veröffentlichten Botschaft zur Agrarpolitik 2014 – 2017 schlägt der Bundesrat vor, das Landwirtschaftsgesetz so zu ergänzen, dass bei Nichteinhaltung des ÖLN oder der Tier-, Gewässer- und Umweltschutzvorschriften sämtliche Direktzahlungen und nicht nur einzelne Direktzahlungsarten gekürzt oder verweigert werden können.
Verantwortung Landwirt B wurden für das Jahr 2009 die Direktzahlungen vollständig gestrichen, weil die Nährstoffbilanz des Betriebs beim Stickstoff mit einem Überschuss von 56 % abgeschlossen hatte. B machte geltend, er sei neu in der Landwirtschaft tätig und habe mit einem erfahrenen Agronomen und einem Lohnunternehmer zusammengearbeitet. Nach einem Hagelschlag habe der Lohnunternehmer eigenmächtig zusätzlich Ammonsalpeter ausgebracht und damit die ganze Bilanz aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn ein Landwirt einen Lohnunter7-8 2012 · UFA-REVUE
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MANAGEMENT nehmer beizieht, so das Bundesverwaltungsgericht, hat er nach dem Obligationenrecht als Auftraggeber für das Verhalten dieser Hilfsperson umfassend und wie für sein eigenes einzustehen. B könne daher aus dem fehlerhaften und eigenmächtigen Handeln des Lohnunternehmers nichts zu seinen Gunsten ableiten. Angesichts des grossen Ermessensspielraumes, den die Gesetzgebung der rechtsanwendenden Behörde einräume, der zentralen Bedeutung des ÖLN im Bereich der Direktzahlungen sowie der massiven Überschreitung der Stickstoffbilanz des Betriebes, könne der Vorinstanz keine Überschreitung oder Missbrauch des Ermessens vorgeworfen werden, wenn sie B die Direktzahlungen für das Jahr 2009 um 100 % gekürzt habe (Urteil B-5283/2010 vom 21.06.2011).
Nährstoffüberschuss In einem weiteren Fall wurden ebenfalls wegen Nichterfüllung des ÖLN keine Direktzahlungen ausgerichtet. Landwirt R,
welcher auch eine Biogasanlage betreibt, wies nach Ansicht der kantonalen Landwirtschaftsbehörde keine ausgeglichene Nährstoffbilanz vor. Das Bundesverwaltungsgericht hatte sich schliesslich noch mit dem Bilanzungleichgewicht beim Phosphor zu befassen. Gestützt auf die Meinung der gerichtlich eingesetzten Experten kam es zum Schluss, ein Bilanzungleichgewicht von 10 bis 20 % beim Phosphor müsse als unvermeidlich akzeptiert werden. Somit liege das Bilanzungleichgewicht für den Betrieb von R im Rahmen der unvermeidbaren Streuung bei der konkret praktizierten Methode. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Sorgfaltspflichtverletzung durch R oder das Vorliegen einer anderen, in seinem Verantwortungsbereich liegenden Ursache für den Nährstoffüberschuss. Eine Funktionsstörung der Biogasanlage könne ausgeschlossen werden. Der Nährstoffüberschuss in der Import-/Exportbilanzberechnung resultiere daher aus nicht von Landwirt R zu
verantwortenden Umständen und könne ihm nicht angelastet werden (Urteil B-642/2010 vom 25.08.2011).
Stallvergrösserung Zusätzlich zum schon bestehenden Bestand an Legehennen erstellte die Betriebsgemeinschaft XY einen neuen Stall für 18 000 Legehennen. Sie stellte den Antrag, dass auch für das Jahr, in welchem der Stall in Betrieb genommen wurde, die Hälfte der BTS/RAUS-Beiträge ausgerichtet würden. Der Kanton berief sich hingegen auf die Weisungen des BLW’s zur Direktzahlungsverordnung (DZV), gemäss welchen dann, wenn die erforderlichen Gebäude oder Einrichtungen (z. B. Aussenklimabereiche, Laufhöfe) nicht ab 1. Januar des Beitragsjahres benutzbar sind, für die betroffenen Tierkategorien keine BTS- bzw. RAUS-Beiträge ausgerichtet werden. Die Weisungen enthalten eine einzige Ausnahme zu diesem Grundsatz: Falls bei einer erstmals angemeldeten Tierkategorie die BTS- bzw. RAUS-Anforderungen am 1. Januar nicht erfüllt sind, kann der Kanton 50 % des betreffenden Jahresbeitrages ausrichten, wenn die Vorschriften spätestens ab dem 1. Juli eingehalten werden. Das Bundesverwaltungsgericht gab der BG XY in diesem Punkt recht. Es verstosse gegen das Gleichbehandlungsgebot, wenn zwar bei einem Neueinstieg schon im ersten Jahr die Möglichkeit bestehe, 50 % der Beiträge zu erhalten, nicht aber bei einer Vergrösserung einer schon bestehenden BTS/RAUS-Haltung (Urteil B-4208/ 2010 vom 09.12.2011).
Unterschiedliche Beurteilungen durch die Kontroll- und Zertifizierungsstellen auf der einen Seite und den kantonalen Behörden auf der anderen Seite kommen vor. Für die Bauern ist das schwierig. Bild: Christian Mühlhausen, landpixel.de
Autor Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Länggass-Strasse 7, 3001 Bern, 031 300 37 00
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MANAGEMENT
Tiefere Kosten bei hoher Auslastung GESAMTKOSTEN EINES 110 PS-TRAKTORS Die Auslastung eines Traktors hat einen starken Einfluss auf seine Gesamtkosten. Wird die Auslastung beispielsweise von 330 auf 400 Betriebsstunden pro Jahr erhöht, ermöglicht dies über die ganze Lebensdauer eine Einsparung von 30 000 Fr. Tabelle: Gesamtkosten eines 110-PS-Traktors
Markus Lips
Autor Dr. Markus Lips leitet die Forschungsgruppe Betriebswirtschaft der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon, 8356 Ettenhausen
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Bisher nahm man an, dass die jährlichen Reparatur- und Unterhaltskosten proportional zur Auslastung steigen. Die Forschungsgruppe Betriebswirtschaft der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART konnte kürzlich aufzeigen, dass dieser Zusammenhang unterproportional ist. Wenn also die Auslastung eines Traktors verdoppelt wird (beispielsweise von 250 auf 500 Betriebsstunden pro Jahr), sind die jährlichen Reparatur- und Unterhaltskosten nicht doppelt so hoch, sondern nur um die Hälfte höher. Konkret kann man sich das so erklären, dass zum Beispiel jedes Jahr unabhängig von der Auslastung ein Ölwechsel erfolgt. Wird der Traktor während 20 statt 30 Jahren eingesetzt, kommt dies einer Einsparung von 10 Ölwechseln gleich. Die Ergebnisse zu den Reparatur- und Unterhaltskosten ermöglichen es, die Kosten während der ganzen Lebensdauer, das heisst die Gesamtkosten, zu berechnen. Am nachfolgenden Beispiel eines 110-PS-Traktors (80 kW-Leistung) soll dies ausgeführt werden. Angenommen, dass die gesamte Nutzungsdauer nach Arbeitseinheiten – 10000 Betriebsstunden – vollständig ausgeschöpft wird. Um die Bedeutung der jährlichen Auslastung und damit auch der Lebensdauer zu illustrieren, sind sieben Einsatzvarianten aufgeführt (Tabelle). Bei Variante 1 beträgt der Einsatz des Traktors während 10 Jahren jeweils 1000 Betriebsstunden pro Jahr. Die übrigen sechs Varianten decken die Zeiträume von 15 bis 40 Einsatzjahren ab.
Einsatzvariante 1 2 3 4 5 6 7 Betriebsstunden/Jahre 1000 667 500 400 333 286 250 Einsatzjahre 10 15 20 25 30 35 40 Abschreibung, Fr. 112 000 112 000 112 000 112 000 112 000 112 000 112 000 Zins, Fr. 22 670 33 866 45 609 57 887 70 688 83 899 97 786 Gebäude, Fr. 12 300 18 450 24 600 30 750 36 900 43 007 49 200 Gebühren, Fr. 7040 10 560 14 080 17 600 21 120 24 615 28 160 Rep./Unterhalt, Fr. 26 464 35 668 44 179 52 209 59 876 67 252 74 389 Treibstoff, Fr. 177 100 177 100 177 100 177 100 177 100 177 100 177 100 Gesamtkosten, Fr. 357 574 387 644 417 568 447 546 477 685 507 873 538 635 Fr. / Stunde
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mise), Gebühren (Versicherungsprämien und Steuern), Reparatur und Unterhalt sowie Treibstoff. Wichtige Angaben sind dem Maschinenkostenbericht 2011 von ART entnommen (ART-Bericht Nr. 747, frei verfügbar auf www.maschinenkosten.ch). Es handelt sich dabei um den Neuwert von 112000Fr., den Zinssatz von 3.5%, die jährlichen Gebäudekosten von 1230Fr., die jährlichen Gebühren von 704Fr. sowie die Treibstoffkosten von Fr. 17.71 pro Stunde (Dieselpreis: Fr. 1.80 pro Liter). Die Kalkulation weicht bei mehreren Punkten vom Maschinenkostenbericht ab. Der wichtigste Unterschied betrifft den betrachteten Zeitraum. Während der Maschinenkostenbericht die jährlichen Kosten angibt, gilt es hier die Gesamtkosten zu berücksichtigen. Zusätzlich gilt die Annahme, dass alle Preise während der Lebensdauer unverändert bleiben. Ein zweiter Unterschied betrifft die Zinsen, zu deren Berechnung jährlich konstante Zahlungsströme bestehend aus Abschreibung und Zinsen angenommen werden (Annuitätenformel). Dies erlaubt das genaue Berechnen der Kosten für das gebundene Kapital. Schliesslich findet für die Reparatur- und Unterhaltskosten die neue Formel von ART Anwendung.
Kostenkalkulation Die Kostenkalkulation umfasst die sechs Positionen Abschreibungen, Zinsen, Gebäude (Re-
Resultate Inder Tabelle sind die Resultate aufgeführt. Bei Variante 1 (1000
41.76
44.75
47.77
50.79
53.86
Betriebsstunden pro Jahr) belaufen sich die Kosten auf insgesamt 357 574 Fr., beziehungsweise Fr. 35.76 pro Stunde. Die Hälfte entfällt auf Treibstoffkosten. Unabhängig von der jährlichen Auslastung bleiben zwei Kostenpositionen bei allen Einsatzvarianten gleich: Abschreibungen und Treibstoff. Alle anderen Kosten steigen mit zunehmender Lebensdauer an. Die Gesamtkosten unterscheiden sich zwischen den Varianten mit jeweils 30 000 Fr., das heisst, eine Verlängerung der Lebensdauer um fünf Jahre verursacht zusätzliche Kosten von 30 000 Fr. Dieser Betrag ist erstaunlich hoch und liegt in einer ähnlichen Grössenordnung wie der Arbeitsverdienst, der bei einer 100 %Familienarbeitskraft in der Landwirtschaft rund 40 000 Fr. pro Jahr beträgt.
Fazit Die Auslastung hat einen starken Einfluss auf die Gesamtkosten bei Traktoren. Die aktuelle durchschnittliche Auslastung von Traktoren in der Leistungsklasse von 103 bis 123 PS liegt bei 351 Betriebsstunden (ART-Bericht Nr. 711), was mit der Variante 5 in der Tabelle vergleichbar ist. Würde es gelingen, die Auslastung um 70 Betriebsstunden pro Jahr oder 20 % zu erhöhen (siehe Variante 4), könnte eine erhebliche Einsparung bei den Gesamtkosten erzielt werden. 䡵 7-8 2012 · UFA-REVUE
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MANAGEMENT
Ruhe auf dem Lande bewahren LÄRMIMMISSIONEN Werden die Grenzwerte für Lärmimmissionen überschritten, muss der Landwirt reagieren. Das kann je nach Massnahme kostenintensiv sein, beispielsweise wenn ein Standort verschoben oder eine Verschalung angebracht werden muss. Auch gibt es lärmarme Traktoren und Maschinen, aber auch dann muss meistens die lärmintensive Betätigung zeitlich begrenzt werden.
Eva Meyer
«Die Seuche der Zukunft wird der Lärm sein, und die Menschheit wird den Lärm eines Tages ebenso erbittert bekämpfen müssen wie die Pest oder die Cholera.» Ganz so schlimm, wie vom deutschen Arzt Robert Koch zu Beginn des 20. Jahrhunderts prophezeit, stellt sich die heutige Lärmproblematik wohl nicht dar. Eventuell hat der Nobelpreisträger (1905 für Medizin) seinerzeit den Gewöhnungseffekt und die Anpassungsfähigkeit des Menschen etwas unterschätzt. Dennoch: der Lärm hat sich in unserer dichtbesiedelten und hochtechnisierten Welt zu einem schwerwiegenden Umweltproblem entwickelt, das die Gesundheit schädigen kann und daher bekämpft werden muss. Die durch Lärm verursachten Gesundheitskosten und die Kosten für die Lärmbekämpfung belasten die Volkswirtschaft jährlich mit Kosten von vielen Millionen.
Konflikte wegen Lärm Auf der Su-
Lärmintensive Tätigkeiten sollten nicht unbedingt auf den Feierabend verlegt werden.
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che nach Ruhe vor der hektischen Arbeitswelt zieht es viele lärmgeplagte Menschen aus den Städten und Agglomerationen in eher ländliche Gegenden. Dort treffen sie jedoch häufig nicht nur auf Vogelgezwitscher und Bachplätschern, sondern auch auf Geräusche, die von landwirtschaftlichen Tätigkeiten
herrühren, wie das Rattern von Traktoren und anderen Landmaschinen, das Quieken von Schweinen beim Verlad mitten in der Nacht oder das Krähen des Hahns morgens um halb fünf. Der Konflikt ist damit vorprogrammiert. Dabei ist vielen Leuten nicht bewusst, dass jedermann hin und wieder selber Lärmverursacher ist. Zudem werden Geräusche sehr subjektiv in angenehm oder störend eingeteilt, frei nach dem Sprichwort «der eigene Hund macht keinen Lärm, er bellt nur.» (Kurt Tucholsky). Das Brummen eines vorbeifliegenden Sportflugzeugs tönt wie Musik in den Ohren eines Hobby-Piloten, der Klang einer Glocke wird von vielen als wohltönend beurteilt, andere regen sich über das Geläute von Kirchenglocken und Kuhglocken auf.
Gesundheitliche Risiken Gross angelegte Studien haben jedoch nachgewiesen, dass – unabhängig davon, ob wir ein Geräusch als wohlklingend oder als störend empfinden – hohe Geräuschpegel unseren Puls und Blutdruck erhöhen sowie Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei häufiger und länger andauernder Exposition ist mit einem erhöhten Risiko für Kreislaufkrankheiten, Schlafstörungen und als Folge davon auch psychischen Krankheiten wie Depressionen zu rechnen. Gestützt auf diese Studien wurden in der Lärmschutzverordnung (LSV) Belastungsgrenzwerte definiert und im Umweltschutzgesetz (USG) wurde festgelegt, wer zur Einhaltung dieser Grenzwerte zu verpflichten ist. Dabei kommt sowohl das Vorsorgeprinzip als auch das Verursacherprinzip zum Tragen
Gesetzliche Vorgaben Vorsorgeprinzip Unabhängig von der bestehenden Umweltbelastung sind Emissionen im Rahmen der Vorsorge so weit zu begrenzen, als dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist. Art. 11 Abs. 2 Umweltschutzgesetz Verursacherprinzip Wer Massnahmen nach diesem Gesetz verursacht, trägt die Kosten dafür. Art. 2 Umweltschutzgesetz
(Box). Die Grenzwerte der Lärmschutzverordnung sind je nach Lärmart (Strassenlärm, Schienenlärm, Gewerbelärm, Fluglärm, Schiesslärm) verschieden. Je nach der Dringlichkeit zur Ergreifung von Lärmschutzmassnahmen unterscheidet man verschiedene Werte, die abhängig von der Empfindlichkeit der Nutzung und der zeitlichen Phase unterschiedlich sind: 1. Planungswerte. 2. Immissionsgrenzwerte. 3. Alarmwerte. Die Lärm-Empfindlichkeit einer Nutzungszone ist in den kommunalen Zonenplänen definiert: • Für Wohnnutzung gilt die Empfindlichkeitsstufe ES II. • für Gewerbe gilt ES III. • für Industrie ES IV. In einer reinen Wohnzone sind die Grenzwerte strenger, als in einer gemischten Wohn- und Gewerbezone und dieselbe Lärmbelastung wird während der Nachtstunden strenger beurteilt als am Tag (Tabelle). Bei Überschreitungen der Grenzwerte müssen Massnahmen ergriffen werden. Was es hierbei zu be7-8 2012 · UFA-REVUE
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MANAGEMENT achten gilt, sei am folgenden Beispiel für Gewerbelärm vereinfacht erläutert:
Beispiel Mastpoulet-Halle Ein Landwirt möchte eine neue Mastpoulet-Halle bauen. Für die Lüftung der Halle sind vier Lüftungskamine vorgesehen, der Schallpegel eines einzelnen Ventilators beträgt gemäss Hersteller-Angaben 74 Dezibel. Nun ist die Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs so beschaffen, dass eine Verdoppelung der Schallenergie nicht als doppelt so laut empfunden wird – zwei Traktoren hören sich nicht doppelt so laut an, wie ein einzelner Traktor – sondern erst etwa bei einer Verzehnfachung der Schallenergie hat man das Gefühl, die Lautstärke habe sich verdoppelt. Die Einheit Dezibel, in welcher die Lautstärke meist angegeben wird, trägt diesem Phänomen Rechnung, indem es sich um eine logarithmische Skala handelt. Bei einer Verdoppelung der Schallenergie nimmt die Lautstärke um 3 Dezibel zu. Die vier Ventilatoren der MastpouletHalle sind somit um 6 Dezibel lauter als ein einzelner Ventilator, das heisst die Lüftung der Mastpoulet-Halle ist direkt am Standort (Emissionsquelle) 80 Dezibel laut. Da es sich um eine neue Anlage handelt, muss an den Fenstern der umliegenden Häuser (Immissionsorte) der Planungswert eingehalten werden, welcher im schlimmsten Fall – bei einer Wohnzone (ES II) in der Nacht – 45 Dezibel beträgt. Bei der Lärmabnahme mit der Entfernung zur Lärmquelle kommt die logarithmische Skala zur Anwendung: Die Ausbreitungsdämpfung bei einer Verdoppelung der Distanz beträgt 6 Dezibel, im Abstand von 16 m zur Lärmquelle ist die Dämpfung 24 Dezibel und bei einer Entfernung von 32 m 30 Dezibel. Um den Planungswert von 45 Dezibel einzuhalten, braucht es also eine Distanz von nicht ganz 64 m zur Mastpoulet-Halle (Abbildung). Dabei handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung, korrekterweise müssten noch folgende Faktoren berücksichtigt werden: • Zuschläge für die so genannte Lästigkeit eines Geräuschs infolge Impulshaltigkeit (Knallen beim Zuschlagen von Toren) oder Tonhaltigkeit (das Dröhnen einer Lüftung). UFA-REVUE · 7-8 2012
Tabelle: Belastungsgrenzwerte Empfindlichkeitsstufe I II III IV
Planungswert Immissionsgrenzwert Alarmwert Lr in dB(A) Lr in dB(A) Lr in dB(A) Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht 50 40 55 45 65 60 55 45 60 50 70 65 60 50 65 55 70 65 65 55 70 60 75 70 Anhang 6, Abs. 2 Lärmschutzverordnung (Gewerbelärm) Abstand: 128 m Dämpfung: 42 dB Immission: 38 Dezibel
Wohnzone ES II Emissionsquelle Stall-Lüftung z. B. 80 Dezibel
Abstand: 64 m Dämpfung: 36 dB Immission: 44 Dezibel Abstand: 32 m Dämpfung: 30 dB Immission: 50 Dezibel
*
Abstand: 16 m Dämpfung: 24 dB Immission: 56 Dezibel
Kern- und Dorfzone ES III Gewerbezone ES III
Wohn- und Gewerbezone Empflindlichkeitsstufe ES III
Zone für öffentliche Bauten. Empfindlichkeitsstufe ES II
Industrie- und Gewerbezone Empfindlichkeitsstufe ES IV
Schematische Darstellung der Lärmausbreitung. Der Bau einer Mastpoulet-Halle an diesem Standort wäre nicht nur wegen der Überschreitung der Lärmgrenzwerte, sondern auch wegen der Nichteinhaltung der Geruchsmindestabstände nicht realisierbar. Abbildung: SBV Treuhand
• Abzüge können abhängig davon wie häufig das Geräusch auftritt, geltend gemacht werden. Für eine Lüftung die quasi permanent läuft, kommt dieser Faktor allerdings nicht zum Tragen. So lässt sich herleiten, ab welchem Abstand zur Lärmquelle die Grenzwerte mit Sicherheit eingehalten sind. Dies heisst jedoch nicht, dass sie in geringerer Entfernung unbedingt überschritten sein müssen, denn Luft, Bodenoberfläche und Hindernisse (Gebäude, eine Geländekante, Lärmschutzwand) verringern die Lärmausbreitung. Mit einer Lärmmessung kann ermittelt werden, ob die Grenzwerte tatsächlich überschritten sind. Sollte dies der Fall sein, braucht es Massnahmen: • Verschiebung des Standorts. • Betätigen einer Maschine auf weniger lärmintensiver Last (weniger Vollgas). • Ersatz der Maschine durch ein leiseres Modell.
• Verschalung einer Maschine, Aufstellen eines Lärmhindernisses (Lärmschutzwand). • Die zeitliche Begrenzung einer lärmintensiven Tätigkeit oder Ausweichen auf eine weniger lärmempfindliche Tageszeit. Je nach Situation können gewisse Massnahmen einfach realisiert werden, andere sind mit verhältnismässigem Aufwand nicht möglich. Die gesetzlichen Grenzwerte sind in den meisten Fällen nicht überschritten. Es kann aber trotzdem nicht schaden, den Nachbarn zu zeigen, dass man sich der Lärmproblematik bewusst ist und soweit möglich Rücksicht nimmt. Ein Landwirt, der beim Kauf einer neuen Maschine darauf hinweisen kann, dass er ein lärmarmes Modell gewählt hat, schafft Goodwill. Für nachbarschaftliche Beziehungen gilt vor allem eines: Vorbeugen ist einfacher als heilen! 䡵
Autorin Eva Meyer ist dipl. Geografin und arbeitet im Fachbereich Raumplanung beim Schweizerischen Bauernverband Treuhand und Schätzungen, Laurstrasse 10, 5201 Brugg AG 1, info@sbv-treuhand.ch, 寿 056 462 51 11
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KOOPERATIONEN MANAGEMENT
Karten nicht offen auf den Tisch gelegt IN EINER BETRIEBSGEMEINSCHAFT müssen sich die Partner einigen, und zwar nicht nur oberflächlich. Gegenseitige Offenheit und Respekt sind unabdingbar. Was in der BG von Kurt und Daniel nicht der Fall war. Also wurde aufgelöst.
Für Kurt M.* (45) war klar, dass es innerhalb der Familie keine Hofnachfolge geben würde. Seinen Betrieb betrachtete er mit rund 20 ha Eigenland aber als zukunftsträchtig. So wollte er vor fünf Jahren einen grossen Schritt wagen und in die Milchwirtschaft investieren. Der damalige Anbindestall genügte den arbeitswirtschaftlichen Anforderungen nicht mehr. Kurt wollte aber auch nicht alleine bis 65 den Betrieb führen. Zumal er in einem Teilzeitpensum bei einer Agro-Treuhandstelle arbeitete, was ihm gefiel. Losen Kontakt hatte er zum Nachbar Hans N.*
Zukunft
scheinbar
gesichert
Vater Hans N. (55) betrieb ebenfalls einen Milchwirtschaftsbetrieb, der mit 9 ha LN eher klein war und so keine Zukunft als Vollerwerbsbetrieb bot. Er ging davon aus, dass er den Betrieb bis 65 Jahre führen und nachher aufgeben würde. Trotzdem hatte einer der Söhne, Daniel*, die landwirtschaftliche Ausbildung absolviert. Kurt gefiel das Engagement von Daniel und unterbreitete der Familie N. einen Vorschlag: Der Betrieb solle an Sohn übergeben werden. Anschliessend würden Kurt und Daniel eine Betriebsgemeinschaft (BG) eingehen, einen neunen Stall bauen und an die BG verpachten. In 15 bis 20 Jahren sollten Land und Stall zu tragbaren Bedingungen an Daniel verkauft werden. Die Gemeinschaftsabrechnung sah eine hohe Abschreibung bis auf den Ertragswert in 20 Jahren vor. Der junge Landwirt sah seinen Traum von einem Vollerwerbsbetrieb in Erfüllung gehen. Dass Kurt mit seinem BIO-Betrieb und seiner raufutterbetonten Milchproduktion nicht zur 14
Betriebsphilosophie der Familie N. mit kraftfutterbasierter Hochleistung passte, wurde von Daniel und seinem Vater ausgeblendet. In den Gesprächen betonte Kurt aber immer wieder, dass BIO ein Muss sei. Daniel machte keine Einwände. So wurden die Gemeinschaftsverträge verfasst und unterschrieben.
Auf Papier eine ideale Lösung Betrieblich war es eine nahezu ideale Konstellation. Kurt konnte noch eine Weile weiter melken und dies in einem modernen Stall. Zusätzlich arbeitete er dank den Stellvertreterregelungen weiterhin problemlos bei der Agro-Treuhand. Daniel erhielt die Aussicht auf eine Zukunft auf einem Vollerwerbsbetrieb mit modernem Stall zu tragbaren Bedingungen.
Respekt ging verloren Nach dem Einzug in den Stall zeigte sich, wie schwer sich Daniel und sein als Angestellter mitarbeitender Vater mit BIO und den nun tieferen Milchleistungen, taten. Hohe Milchleistungen waren ihr Stolz. Im Vorfeld hatten sie sich diese zu erwartenden Schwierigkeiten nicht ein-
Grundsatzdiskussionen über BIO oder Zuchtziele sollten im Vorfeld eingehend geklärt werden. Bild: Agrarfoto.com
gestanden. Sie setzten weiterhin auf Hochleistungsgenetik, die an der Futterbaulage unter BIO-Bedingungen fehl am Platz war. Das führte zu gesundheitlichen Problemen bei den Milchkühen. In ihrer Frustration schoben Vater Hans und Sohn Daniel die Schuld Kurt in die Schuhe. Kurt wiederum machte auf die problematischen Leistungsziele aufmerksam, versuchte seine langjährigen Erfahrungen im BIO-Landbau einzubringen. Doch Hans und Daniel wären nicht darauf eingegangen, hätten nicht zugehört und ihn nicht respektiert, erzählt Kurt. Weil er mit der Situation nicht zurechtkam, bekam er gesundheitliche Probleme und zog sich mehr und mehr zurück. Zwei Monaten ging er gar nicht mehr in den Stall. Die beiden anderen nahmen das hin und organisierten sich selbstständig.
Wie weiter? Nach dieser Auszeit schlug er Daniel ein Gespräch zu dritt mit einer neutralen Person vor. Daniel erachtete dies als unnötig. Nun begann sich Kurt ernsthaft Gedanken, über die Auflösung der BG zu machen. Für ihn wäre seine Lebensplanung mit der Auflösung hinfällig geworden. Der Schritt zur Beratung, um die Auflösung einzuleiten, fiel schwer. Aber die Differenzen waren nicht zu überbrücken. * Namen geändert 7-8 2012 · UFA-REVUE
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Fazit Eine funktionierende BG bringt arbeitswirtschaftliche und ďŹ nanzielle Vorteile. Aber es ist immer ein Abenteuer, weil das Funktionieren unsicher ist. Unabdingbar ist, dass sich jeder Beteiligte als Teil eines Ganzen sieht und seinen Teil zum guten Gelingen beiträgt. Menschlich und fachlich ist gegenseitiger Respekt notwendig. Im Zweifelsfall auf eine Betriebsgemeinschaft zu verzichten, erspart Ă„rger und Geld. Wichtig ist das Vorgehen im Falle einer AuÜsung bei der BG-GrĂźndung klar festzulegen. So fällt es leichter, die AuÜsung in Angriff zu nehmen, wenn die Situation aus menschlichen GrĂźnden nicht mehr tragbar ist. 䥾
Autor Dr. Beat GĂźgler, Dipl. Ing. Agr. ETH, 8532 Warth (TG)
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MANAGEMENT
Erfolg im Leben dank Ausbildung und Netzwerk DIE AGRO-KAUFLEUTE HF FEIERN. Vor 25 Jahren wurde der Ausbildungsgang zum Agro-Kaufmann HF eröffnet. Seither haben über 500 Absolventen ihre HF-Ausbildung abgeschlossen und sind aktiv und erfolgreich im Berufsleben.
Alex Eigenmann
Vor über 25 Jahren stellte der damalige bernische Genossenschaftsverband VLG fest, dass den LANDI und ihren Organisationen in absehbarer Zukunft der Kadernachwuchs auf allen Stufen fehlen werde. Keine damalige landwirtschaftliche Ausbildung bot den Rahmen und die Inhalte an, die für Führungsverantwortliche im Agrarsegment sowie den vor- und nachgelagerten Sektoren nötig waren. Es fehlte der unternehmerisch ausgebildete Nachwuchs. Die fenaco-LANDI Gruppe (1993 Zusammenschluss der VLG und fünf weiterer landwirtschaftlicher Genossenschaftsverbände) beschloss zusammen mit dem Bildungszentrum Feusi einen solchen Ausbildungsgang auf die Beine zu stellen.
Kaderschmiede Die Agrarunternehmen, die auf Kadersuche waren, konnten aufatmen, denn der neue Ausbildungsgang war von Beginn weg eine Erfolgsgeschichte. Jährlich waren nun zwischen 20 und 40 top ausgebildete, junge, interessierte und unternehmeri-
Bildungsanbieter Agrokaufleute HF Es hat noch Plätze frei. Berufsbegleitend mit Samstagsunterricht: Kursbeginn 18. August 2012. Kontakt: Patrick Kipfer, Feusi Bildungszentrum AG, Max-DaetwylerPlatz 1, 3014 Bern, 寿 031 537 36 36, weiterbildung@feusi.ch Vollzeitausbildungen: • Kursbeginn: 1. Oktober 2012. Kontakt: Anita Watts, Institut Agricole Grangeneuve (IAG) 1725 Posieux, 寿 026 305 55 50, Iagcftn@fr.ch • Kursbeginn: 22. Oktober 2012. Kontakt: Claude Gerwig, Strickhof Lindau, Eschikon, 8315 Lindau, 寿 058 105 98 06, claude.gerwig@bd.zh.ch www.agrokaufmann.ch
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Agro-Kaufleute HF ist eine intensive und hochinteressante Ausbildung. Bild: feusi Bern
sche Agro-Kaufleute (seit 2008 mit HF Diplom) auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt wurden bis heute in der Deutschund Westschweiz über 500 Agro-Kaufleute – meist junge Bauern mit Weiterbildungshunger – ausgebildet, die problemlos eine Stelle fanden. In den Anfangsjahren war die Ausbildung «nur» ein internes «Diplom fenaco-feusi», danach ein Eidgenössischer Fachausweis und seit 2007 ein Diplom als Höhere Fachschule (HF-Abschluss).
Wirtschaftsorientierung Die Wirtschaftsorientierung zeichnet diesen Bildungsgang aus und positioniert die Absolventen in der Unternehmensführung der Agrarwirtschaft. Agro-Kaufleute finden sich aber nicht nur in der fenacoLANDI Gruppe, sondern sie sind unter anderem begehrt bei den Agro-Treuhandstellen, bei Bauernverbänden, bei
Jubiläumsfeier Die Jubiläumsveranstaltung ist restlos ausgebucht. Plätze frei für ehemalige Agrokaufleute gibt es noch für den Netzwerk-Apéro am 7. September 2012 ab 17.25 Uhr, das Jubiläums-Dinner am 7. September 2012 sowie den Landfrauen-Brunch am 8. September 2012.
Migros und Coop und zeichnen sich auch als innovative Einzelunternehmer aus.
Zukunftsorientierung Am Jubiläumsanlass am 7. September 2012 hat sich das Organisationskomitee unter der Leitung von Matthias Zurflüh dem Thema «Networking» verpflichtet. Zukunftsorientiert heisst der Jubiläumsanlass «Avenir-Tag». Netzwerke pflegen sei quasi eine Schlüsselkompetenz, denn die Angebote und Dienstleistungen 7-8 2012 · UFA-REVUE
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MANAGEMENT
«Das Agro-Kaufmann-Netzwerk ist eine Drehscheibe für Informationen und Kontakte. Via Website oder des zweimal jährlich erscheinenden A-Jour-Bulletins sind Agro-Kaufleute HF auf dem Laufenden. Treffen kann man sich bei einem jährlich stattfindenden Event». Matthias Zurflüh, OK-Präsident 25 Jahre Agro-Kaufleute HF, Swisscofel Bern
werden einerseits immer ähnlicher, andererseits aber so ausgeschrieben, dass sie kaum vergleichbar seien. Durch Netzwerke gebe es persönliche Kontakte und durch Nachfragen Transparenz. Am Avenir-Tag sollen ehemaligen und aktiven Agro-Kaufleuten Facetten, Chancen und Gefahren der Netzwerke aufgezeigt werden. Netzwerke, wie die Ehemaligenvereinigung beziehungswei-
«Agro-Kaufleute sind gefordert, vernetzt zu denken und zu handeln. Der gute Netzwerker mag die unterschiedlichsten Menschen, geht offen auf sie zu und baut eine Vertrauensbasis auf. Netzwerker sind Menschen, die sich auch hinterfragen. Grundlagen des Netzwerkens und unbezahlbar für den Erfolg sind gemeinsame Aufgaben und positive Erlebnisse». Andreas Aebi, Landwirt und Nationalrat, Alchenstorf (BE)
se die Alumni-Organisation, erbringen im Berufsalltag einen grossen Nutzen. Ziel ist es, mit der Agro-Vereinigung eine professionelle und wirkungsvolle Ehemaligen-Organisation der Agrarwirtschaft auf Stufe der Höheren Fachschulen zu werden.
Fazit Was vor mehr als 25 Jahren die Triebfeder für die Entwicklung der Aus
«Agro Kaufmann HF ist eine zukunftsorientierte Ausbildung. AgroKaufleute HF besetzen in der fenacoLANDI Gruppe Schlüsselpositionen. Ich freue mich über jede junge Frau und jeden jungen Mann, die diese Ausbildung anpacken und somit den Grundstein für einen spannenden Berufsweg legen». Martin Keller, Geschäftsleitungsvorsitzender der fenaco-LANDI Gruppe
Fabien Richoz, Samuel Reinhard, Florian Voutat und Samuel Prélaz sind erfolgreiche AgroKaufleute und AgroTechniker in der LANDI Moléson am Standort Châtel-St-Denis (VD). Bild: Karine Etter, Agri
bildung zum Agro-Kaufmann gab, gilt bis heute. Die Vielschichtigkeit des Agrarsektors verlangt nicht nur von den Agro-Kaufleuten in Führungspositionen stetige Motivation und erweitertes Fachwissen, sondern auch von den Anbietern des HF-Lehrganges eine ausgeprägte Marktorientierung der Lehrpersonen und der Inhalte. Praxisorientierte Berufs- und Kaderleute mit HF-Abschluss werden begehrter sein denn je. Betriebswirtschaft, Marketing, Personalführung sowie Finanz- und Rechnungswesen, nicht zu vergessen Netzwerke, sind Schlüsselfaktoren in der Unternehmensführung und dafür bringen die Agro-Kaufleute die besten Voraussetzungen mit. 䡵
Autor Alex Eigenmann ist in der fenaco-LANDI Gruppe unter anderem für die Weiterbildung der LANDI-Führungskräfte zuständig und vertritt die Organisation der Arbeit (OdA) für die Ausbildungen Agro-Kaufmann HF und Agrotechniker HF gemeinsam mit AgriAli-Form.
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Wirtschaftlich optimieren PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN Rund 0.15 % des schweizerischen Bruttostromverbrauchs 2011 werden mit Photovoltaik-Anlagen produziert. Die Aussichten sind derzeit aufgrund der Deckelung der KEV ungewiss. Bauern, die einen positiven Bescheid für die KEV-Vergütung bekommen haben, können eine PV-Anlage rentabel betreiben. Die spezifischen Anschaffungskosten sollten jedoch im Blick behalten werden.
Victor Anspach
Die Bedingungen für Photovolataik-Anlagen (PV-Anlagen) sind in der Schweiz gut. Die Sonneneinstrahlung beträgt je nach Standort zwischen 1000 und 1600 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Optimal sind eine gegen Süden ausgerichtete Fläche und eine Neigung von 30 Grad. Eher geringe Abweichungen von diesem Optimum (Südost bis Südwest, Neigung 20 – 60°) sind wirtschaftlich vertretbar. Bei guter Ausrichtung und Neigung sollten Stromerträge zwischen 900 und 1100 kWh/kW und Jahr erreicht werden.
Kosten
Während 2007 erst 2675 PhotovoltaikAnlagen mit einer installierten Leistung von 32.6 MW am Netz waren, erhöhte sich bis 2011 die Anzahl auf rund 8000 Anlagen mit einer installierten Leistung von 111 MW.
Die Kosten einer PV-Anlage sind vom Standort unabhängig und werden in erster Linie durch die Parameter Abschreibung, Zinsen und laufende Kosten bestimmt. Anlagen sollten für die Berechnung der Rendite über den Zeitraum der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung (25 Jahre) abgeschrieben werden. Die Lebensdauer der Wechselrichter kann mit rund 10 Jahren kalkuliert werden. Die Kosten für Reparatur und Ersatzinvestition der Wechselrichter sind der Hauptkostenfaktor in den laufenden Kosten. Die jährlichen
Kosten können mit 1.5 % der Anschaffungssumme kalkuliert werden. Dies entspricht Unterhaltskosten von rund 6 Rp./kWh. Aus diesem Betrag sollten sich neben den Wechselrichtern, die Versicherungskosten (Erhöhung der obligatorischen Gebäudeversicherung, Ertragsausfall) sowie kleinere Reparaturen abdecken lassen. Arbeitszeiten für die Überwachung und Wartung der Anlage fallen kaum an, so dass Lohnkosten nicht berücksichtigt werden.
Förderung Landwirte, die eine PVAnlage errichten, können Investitionskredite der landwirtschaftlichen Kreditkassen in Anspruch nehmen. Werden die Antragsvoraussetzungen erfüllt, können beispielsweise im Kanton Zürich 50 % der Investitionskosten bis maximal 200 000 Fr. über einen zinslosen Kredit für bis zu 15 Jahre in Anspruch genommen werden. Kreditvoraussetzung ist ein positiver Bescheid über eine Einspeisevergütung nach Kostendeckender Einspeisevergütung (KEV) oder einer anderweitigen kostendeckenden Stromvergütung. Bei einem Hypothekardarlehen mit 15 Jahren Laufzeit und 4 % Zins entspricht die Förderung durch den Investitionskredit der Kreditkasse je 10 000 Fr. Kreditsumme insgesamt rund 3500 Fr. oder rund 233 Fr. jährlich.
Vergütung Grundsätzlich ist es den Betreibenden einer Photovoltaik-Anlage freigestellt, wem sie ihren produzierten Strom verkaufen. Seit 01.01.2009 gilt jedoch das revidierte Energiegesetz (EnG) mit dem die KEV eingeführt wurde. Wer eine Vergütung nach der KEV erhalten möchte, muss seine Photovoltaik-Anlage bei Swissgrid anmelden und 18
vor Baubeginn entweder einen positiven Bescheid oder einen Eintrag auf die Warteliste abwarten.
KEV-Deckelung Zur Finanzierung der KEV dient ein Zuschlag auf den Strompreis beim Endverbraucher, der derzeit bei maximal 0.6 Rp./kWh liegt und ab 2013 auf 0.9 Rp./kWh erhöht wird. Dies führt zu einer begrenzten Mittelverfügbarkeit und einer Deckelung der Anzahl an Anlagen, die gefördert werden können. Derzeit sind grundsätzlich alle verfügbaren Mittel ausgeschöpft, so dass alle neuen Anträge auf eine Vergütung nach KEV auf eine Warteliste gesetzt werden. Rund 13 800 PV-Anlagen mit einer Leistung von 475 MW befinden sich zurzeit auf der Warteliste. 2011 haben sowohl der Nationalrat als auch der Ständerat eine Motion angenommen, die die Aufhebung der finanziellen Deckelung bei der KEV verlangen und an den Bundesrat überwiesen. Damit hat der Bundesrat den Auftrag eine revidierte Gesetzesvorlage auszuarbeiten, die allerdings frühestens 2013 zu erwarten ist. Obwohl die finanziellen Mittel der KEV grundsätzlich ausgeschöpft sind, wurde im April 2012 ein Photovoltaik-Zubaukontingent freigegeben. Dabei wurden alle PV-Projekte bewilligt, die bis 31. Juli 2009 angemeldet waren. Damit werden rund 2400 PV-Anlagen auf der Warteliste mit einer Leistung von rund 50 MW gefördert. Die Mittel stammen aus bewilligten aber nicht realisierten oder nicht fristgerecht umgesetzten Erneuerbaren-Energien-Projekten, vor allem aus den Bereichen Biomasse, Wind und Kleinwasserkraft. Die Einspeisevergütung richtet sich nach einem Referenz7-8 2012 · UFA-REVUE
DF_MA4_Anspach_07|812 ok_2012 17.07.12 16:54 Seite 19
MANAGEMENT
Max. Anschaffungskosten (Fr./kW)
Grafik:
Maximale Anschaffungskosten einer landwirtschaftlichen PV-Dachanlage (unterschiedliche Stromerträge und Renditeansprüche).
Tabelle:
Vergütungssätze nach KEV (gültig für neue Bescheide ab 01.03.2012, inkl. MwSt. 8 %)
Leistungsklasse
4500.– ≤ 10 kW ≤ 30 kW ≤ 100 kW ≤ 1000 kW > 1000 kW
4000.– 3500.– 3000.– 2500.–
Angebaute PV-Anlagen (Rp./kWh) 39.9 36.8 34.9 31.7 30.7
Integrierte PV-Anlagen (Rp./kWh) 48.8 43.9 39.1 34.9 33.4 Quelle: Bundesamt für Energie 2012
2000.– 10
30
Erträge und Rendite: 950 kWh/kW, 5 % 1050 kWh/kW, 5 %
50
70 90 110 130 150 installierte elektrische Leistung (kW)
950 kWh/kW, 8 % 1050 kWh/kW, 8 %
preis der von Baujahr, Typus und Grösse der Anlage abhängig ist und regelmässig neu berechnet wird. Die Referenzpreise entsprechen nicht zwingend den Marktpreisen. Bei PV-Anlagen liegt der Referenzpreis 2012 (Investitionskosten) für angebaute, also auf dem Dach montierte, Anlagen je nach Leistungsklasse zwischen 4537 und 3504 CHF/kW (BFE 2011). 2012 erfolgten zwei Vergütungskürzungen (1. Januar, 1. März 2012). Seit März 2012 liegen die KEV-Vergütungssätze für Strom aus PV-Anlagen zwischen 30.7 und 48.8 Rp./kWh. Voraussichtlich zum 1. Oktober 2012 wird die Einspeisevergütung erneut gekürzt. Die Vergütungssätze sinken um 8 bis 24%, je nach installierter Leistung der PV-Anlage und liegen dann zwischen 23.5 und 42.8 Rp./kWh. Im Januar 2013 erfolgt eine weitere Kürzung der Vergütung auf 23.5 bis 39.4 Rp./kWh.
170
190
950 kWh/kW, 10 % 1050 kWh/kW, 10 %
Alternative Vergütung
Betreiber von Stromverteilnetzen sind verpflichtet, Solarstrom aus PV-Anlagen abzunehmen. Die Bedingungen sind unterschiedlich und liegen im Normalfall zwischen 8.5 und 15 Rp./kWh. Dies ist für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage in der Regel nicht ausreichend. Daneben gibt es vielfältige Sonderlösungen, zum Beispiel bieten einige Elektrizitätswerke attraktivere Vergütungen an, der Strom wird über Solarbörsen verkauft oder der ökologische Mehrwert von PV-Anlagen wird vermarktet.
Anschaffungskosten
Auf Basis von Renditeerwartungen können die spezifischen maximalen Anschaffungskosten für eine schlüsselfertige PV-Anlage bestimmt werden. Dabei werden Renditeerwartungen von 5, 8 und 10 % Gesamtkapitalrentabilität betrachtet.
Unterstellt wird auf der Leistungsseite ein Stromertrag von 950 kWh/kW und 1050 kWh/kW, dieser wird nach der KEV für angebaute PV-Anlagen vergütet. Auf der Kostenseite werden die Betriebskosten berücksichtigt. Die Ergebnisse (Grafik) zeigen, dass bei geringen Renditeerwartungen von nur 5 % hohe Anschaffungspreise gezahlt werden können. Kleine Anlagen dürfen je nach Stromertrag zwischen rund 3900 und 4300 Fr./kW inkl. MwSt. kosten. Ab einer Leistung von 30 kW vermindern sich die Vergütungssätze stufenweise, so dass die Anschaffungskosten bei gleichen Renditeerwartungen sinken. Eine 100 kW Anlage muss bei sonst gleichen Voraussetzungen um rund 300 bis 470 Fr./kW günstiger sein als eine kleine Anlage, um dieselbe Rentabilität zu erzielen. Bei Renditeerwartungen von 10 %, die eine angemessene Kapitalverzinsung ermöglicht, liegen die maximalen Anschaffungskosten für eine 100 kW Anlage bei niedrigeren Stromerträgen in einem Bereich zwischen rund 2600 und 3500 Fr./kW und bei hohen Stromerträgen zwischen 2900 und 3800 Fr./kW. 䡵
In den letzten Jahren sind die Erstellungskosten für Photovoltaik-Anlagen stark zurückgegangen. Die Voraussetzungen für einen starken Ausbau der solaren Stromerzeugung in der Landwirtschaft wären gegeben, da Landwirtschaftsbetriebe oft über grosse Dachflächen verfügen.
Autor Victor Anspach, Betriebswirtschaft, Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon ART, Agrarökonomie und Agrartechnik, Tänikon, 8356 Ettenhausen
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www.ufarevue.ch 7-8 · 12
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19
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MANAGEMENT
Analyse der Wirtschaftlichkeit der Milchverarbeiter DIE UNTERNEHMENSABSCHLÜSSE 2011 von grossen milchverarbeitenden Unternehmen bieten einen Rückblick über das vergangene milchwirtschaftliche Kalenderjahr, dies als Schnittpunkt zwischen Milchproduktion, Absatz- und Finanzmarkt.
Stefan Hagenbuch
Punkto verarbeitete Rahm- und Milchmenge dominieren in der Schweiz vier Unternehmen mit knapp 90 % Marktanteil (Molkereimilchmenge). Beim gegenwärtig unverändert hohen Angebotsdruck ist dies für die Milchproduzenten von zentraler Bedeutung. Punkto Wertschöpfung wird
Grafik 1: Umsatz: Milchverarbeitungsunternehmen 5000
Mio. Fr.
4000 3000 2000 1000 0 Lati LRG Baer AG
2007
2008
2009
Emmi AG Elsa / Mifroma Cremo AG
2010
Hochdorf-Holding AG Züger Frischkäse AG Vallait AG
9.0
%
6.0 3.0
Jahr
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
6.0
%
4.0 2.0
Jahr 20
Umsatzverteilung im Milchgeschäft (Grafik 1) enthält auch den Käsehandel (vor allem Sortenkäse aus Käsereien). Sie weist einen deutlich höheren Konzentrationsgrad auf, als dies aus der verarbeiteten Milchmenge hervorgeht. Die beiden bedeutendsten Unternehmen vereinen knapp drei Viertel des ausgewiesenen Umsatzes. Dies entspricht faktisch dem Konzentrationsgrad auf Stufe des schweizerischen Detailhandels, wo bekanntlich die beiden grössten Unternehmen 80 % des «Milch-Umsatzes» zusammenfassen.
Cashflow und Fitness Beim betrieblichen Cashflow in Relation zum Umsatz (Grafik 2) zeigen sich im Durchschnitt der Jahre unverändert grosse Unterschiede. Auch wenn die drei Unternehmen unterschiedliche Voraussetzungen haben punkto Rechnungslegung (Börsenkotiert: Emmi, Hochdorf; nichtbörsenkotiert: Cremo) und unternehmerischem Fokus, lassen die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen klare Aussagen zur Fitness der Unternehmen zu.
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 | Ø 䡵
Grafik 3: Umsatz – Rentabilität: Ebit/Umsatz
0.0
Umsatz und Marktmacht Die
2011
Grafik 2: Fitness: Betrieblicher Cashflow/Umsatz
0.0
der Milchveredelungsprozess durch die Unternehmen allerdings unterschiedlich wahrgenommen.
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 | Ø 䡵
Minimale Zielgrössen Ebit Die Entwicklung des Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) in Relation zum Umsatz (Grafik 3) zeigt zwischen Emmi, Cremo und Hochdorf sowohl bei der absoluten Höhe wie auch im Trend markante Unterschiede. Internationale Vergleichswerte der Rabobank International (IDF Summit 2011) gehen je nach Produktsortiment und Organisations-
form im Molkereibereich von folgenden Ebit-Margen aus: • Frischmilchproduktehersteller: 12 bis 14 %. • Käsehersteller: 5 bis 7.5 %. • Multi-Produkt-Genossenschaften: 2.0 bis 4.0 %. • Frischmilchhersteller: 5 bis 8 %. Die Rabobank ordnet Emmi der Kategorie der «Frischmilchproduktehersteller» zu. Cremo wäre sachgemäss der Kategorie der «Multi-Produkt-Genossenschaften» (Multi-product co-ops) zuzuordnen. Die Zahlen verdeutlichen: • Eine Ebit-Marge von 2 % ist für den langfristigen Fortbestand eines industriellen Milchverarbeiters eine minimalste Zielgrösse. • Der geringe Free-Float der Emmi-Titel (ca. 20%) dürfte sich dämpfend auf die Ebit-Marge auswirken. Bei einem vollständigen Free-Float wären die Erwartungen an die Ebit-Marge höher. Dies würde zu einem wesentlichen Teil auch auf den Einkauf (Milch) überwälzt werden. 7-8 2012 · UFA-REVUE
DF_MA7_Hagenbuch_07|812 ok_2012 17.07.12 17:00 Seite 21
MANAGEMENT Grafik 4: Marge: Ebitda/Umsatz 9.0
%
6.0 3.0 0.0
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 | Ø 䡵
Jahr
Grafik 5: Wachstum: Investitionen/Abschreibungen 310 %
210 110 0.0 –110
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 | Ø 䡵
Jahr
Grafik 6: Eigenkapital: Anteil Bilanz 55
%
50 45 40 35
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11
Jahr
Grafik 7: Kapitalintensität: Bilanzsumme/Umsatz
Wachstum und Konsolidierung Die Entwicklung zwischen Investitionen und Abschreibungen unterstreicht die kontinuierliche Wachstumsstrategie bei Emmi (Grafik 5). Cremo konsolidiert aktuell frühere Investitionen (2005 – 2008) und Hochdorf hat 2011 sogar bedeutende Desinvestitionen vorgenommen. Insgesamt drei unterschiedliche «Bilder» mit unterschiedlichen Entwicklungen. UFA-REVUE · 7-8 2012
0.60 0.30 0.0
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11
Jahr
Grafik 8: Marktwert: Eigenkapital/Aktie, Börsenwert 250 Fr./Aktie
pitalanteil in den öffentlichen Bilanzen liegt aktuell überall über 45 % und hat abgesehen von Hochdorf steigende Tendenz (Grafik 6). Ausstehende Wandelanleihen sind dabei dem Fremdkapital zugeordnet. Bei Cremo ist eine Anleihe mit obligatorischer Wandlung (Wandlungspflicht zum Preis von 150 Fr., Agio: 5) von nominell 17 Mio. Fr. (3.5 %) für 2018 ausstehend, die faktisch zum Eigenkapital gezählt werden kann, womit der Eigenkapitalanteil noch etwas höher zu liegen kommt. Hochdorf hat eine Wandelanleihe von nominell 50 Mio. Fr. (3.0 %) für 2016 ausstehend (optionale Wandlung zum Preis von 124 Fr., Agio: 11.24).
200 150 100 50 0
Jahr
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 | 䡵 1.6.12
Grafik 9: Gewinnmarge: Reingewinn/Umsatz 4.0 3.0
Kapitalintensität Die
Relation zwischen Bilanzsumme und Umsatz (Kapitalintensität) der drei aufgeführten Unternehmen schwankt aktuell zwischen rund 50 bis 80 Rp. je Umsatzfranken (Grafik 7). Die kurzfristigen Veränderungen bei Emmi und Cremo sind zu
2.0 %
Beim Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Relation zum Umsatz wiederholt sich die Abstufung nach Unternehmen, wenn auch auf verändertem Niveau (Grafik 4). Die Abschreibungen beanspruchen die Differenz gegenüber dem Ebit von 3.1 bis 3.5 Prozentpunkten.
Eigenkapital solide Der Eigenka-
Fr. Kapital/Umsatz
0.90
Drei wichtige Milchverarbeiter der Schweiz: Cremo AG, Emmi AG und Hochdorf-Holding AG.
1.0 0.0 –1.0
–2.0 Jahr
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
䡵 04 䡵 05 䡵 06 䡵 07 䡵 08 䡵 09 䡵 10 䡵 11 21
DF_MA7_Hagenbuch_07|812 ok_2012 17.07.12 17:10 Seite 22
MANAGEMENT Grafik 10: Return: Dividende/Eigenkapital-Aktienwert 3.0
%
2.0 1.0 0.0 Jahr
Emmi AG
Cremo AG
Hochdorf-Holding AG
04 05 06 07 08 09 10 11
einem wesentlichen Teil auf Veränderungen der Butterlager und des Umsatzes zurückzuführen sowie auf die deutliche Zunahme der immateriellen Anlagevermögen bei Emmi (Akquisitionen). Emmi geht bei ihren Wachstumsplänen von einem Kapitalbedarf von 0.8 Fr. pro Umsatzfranken aus. Bei Hochdorf kann die aktuelle Umsatzentwicklung (2011) nicht mit dem Anstieg der Bilanzsumme standhalten.
Aktien und Bonität Das Eigenkapital pro Aktie hat sich auch 2011 bei Emmi und Cremo leicht erhöht (Grafik 8). Hochdorf konnte 2011 die Eigenka-
pitalentwicklung stabilisieren. Der Börsenwert einer Aktie (Erwartungswert 1. 6.2012) ist bei Emmi vergleichbar mit dem Buchwert des Eigenkapitals pro Aktie. Die Hochdorf-Aktie wird heute hingegen faktisch zum halben Preis des Buchwertes gehandelt. Eine ähnliche Bonitätseinschätzung der Unternehmen ist aus der Marktbewertung der ausstehenden Unternehmensanleihen zu entnehmen. Während die Wandelanleihe von Hochdorf 2011 – 2016 (Coupon: 3 %) aktuell zu gut 103 % gehandelt wird, liegt der Kurs der Emmi-Anleihe 2011 – 2017 (Coupon: 2.125 %) bei rund 105 %.
Reingewinn Hochdorf weist 2011 die höchste Umsatz(rein)gewinnmarge aller drei Unternehmen aus (Grafik 9). Dass diese Entwicklung nicht als nachhaltig eingestuft wird, zeigt sich im aktuellen Aktienkurs. Der Reingewinn basiert auf einem ausserordentlichen (einmaligen) Desinvestitionsgewinn. Cremo sieht den Gewinneinbruch im Jahr 2011 im Zusammenhang mit den
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Liquidationskosten von Butterlagern aus den Jahren 2009/10 im Umfang von rund 6.0 Mio. Fr. Cremo geht davon aus, dass der geschmälerte Gewinn 2011 auch auf einen überdurchschnittlichen Milchpreis (+2.5 Rp./kg, total: +10.85 Mio. Fr.) zurückzuführen ist. Emmi hat 2011 einen Umsatzreingewinn von 3 % ausgewiesen.
Dividende Über die Dividendenausschüttung «verzinsen» Emmi und Hochdorf den Eigenkapitalwert über die letzten Jahre hinweg konstant mit knapp 2 % (Grafik 10). Cremo kann aufgrund der Aktionärsstruktur auf eine ordentliche Dividende verzichten, was rund 0.6 Rp./kg Milch ausmacht.
Autor Stefan Hagenbuch ist Leiter Internationales, Marktfragen bei den Schweizer Milchproduzenten (SMP), Weststrasse 10, 3000 Bern 6, www.swissmilk.ch
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DF_LT0_Kurznews_07|812 ok_2011 17.07.12 17:52 Seite 25
KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK Deutz-Treffen
Neue Kompaktscheibenegge
Am 2. September 2012 findet auf dem Reutmatthof in Fahrwangen ein weiteres Treffen von Freunden der Deutz-Traktoren statt. Dank ihrer Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind immer noch viele alte Modelle im täglichen Einsatz, was die Basis für ein «Deutz»-Treffen bildet. Denn neben den neuen Modellen wollen die Teilnehmer ja vor allem auch ältere Jahrgänge sehen. So wird beispielsweise ein Raupenschlepper mit Jahrgang 1932 oder ein «11er» Bauernschlepper mit Jahrgang 1942 zu sehen sein. Die Teilnahme mit einem Deutz-Traktor wird mit einem Mittagessen, gesponsert von Strebel Traktoren AG, Buttwil, belohnt. Jeder Traktor wird mit Leistung, Anzahl Zylinder, weiteren technischen Details und seinem Jahrgang angeschrieben. Damit werden die Besucherinnen und Besucher über die verschiedenen Modelle informiert.
Hohe Flächenleistungen, niedriger Kraftstoffverbrauch und geringer Verschleiss zählen zu den besonderen Stärken der «Catros»-Kompaktscheibeneggen. Sie eignen sich ideal für die schnelle, flache und intensiv mischende Stoppelbearbeitung und arbeiten auch bei grossen Strohmengen verstopfungsfrei. Die Einarbeitung von Maisstroh und -stoppeln, der Grünland- oder Bracheumbruch, die Saatbettbereitung und die Gülleeinarbeitung sind weitere Nutzungsoptionen. Das breit angelegte und erneuerte
Exel übernimmt Agrifac Agrifac, mit Sitz in Steenwijk in den Niederlanden, ist ein Spezialist für selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen und Zuckerrübenroder. In der Schweiz wird die Marke «Agrifac» von Serco Landtechnik importiert und vertrieben. Agrifac wird nun von der französischen Exel-Gruppe übernommen. Exel baut so seine Position als Marktführer im Bereich Pflanzenschutz aus und stärkt insbesondere die Präsenz in den dynamischen Märkten Osteuropas und in den GUS-Staaten. Die Exel-Gruppe hat in den letzten Jahren eine Reihe von Firmen akquiriert. So gehören heute unter anderem Berthoud, HardiEvrard, Herriau, Tecnoma, Moreau oder der Schweizer Hersteller Fischer zu dieser Gruppe.
Programm umfasst angebaute und gezogene Maschinen mit Arbeitsbreiten von 3 m bis 7.5 m, mit einem Koppelrahmen gar bis 9 und 12 m. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, die Ausstattung der Kompaktscheibenegge «Catros» flexibel an den jeweiligen Standort mit seinen speziellen Bedingungen anzupassen.
Schweizer Premiere für den «Farmall U» von Case An der «Swiss Demo Tour» des Case-Steyr-Centers, auf der im vergangenen Juni an 20 Standorten Traktoren in Theorie und Praxis vorgeführt wurden, erlebte die Serie «Farmall U» von Case IH seine Schweizer Premiere. Bekanntlich ist der Name «Farmall» tief in der Geschichte dieser Marke verwurzelt, steht er doch bei Case IH seit 1923 für kraftvolle, wendige Traktoren. Nun hat Case die Serie mit den drei Modellen «Farmall 95 U EP» (99 PS), «105 U EP» (107 PS) und «115 U EP» (114 PS) als Nachfolge der «JXU»-TraktoUFA-REVUE · 7-8 2012
ren komplett neu entwickelt und konsequent für den Einsatz als Allround- und Pflegetraktor ausgelegt. Die 3.4-l-Motoren von Fiat Power Train entsprechen der Abgasvorschrift der Stufe 3b und erreichen diese durch die Kombination von externer Abgasrückführung, DieselOxidations-Katalysator und Diesel-
partikelfilter. Ein 24 x 24 zweifach Lastschaltgetriebe mit Powershuttle (Standard), ein 12 x 12-Getriebe mit Powershuttle oder ein 20 x 20Kriechganggetriebe mit Powershuttle sorgen für den nötigen Vortrieb. Die Kabine ist geräumig und leise, bietet neben dem Fahrer- auch einen genügend grossen Beifahrersitz und dank dem verstellbaren Lenkrad eine ruhige und entspannte Arbeitsumgebung. Die grossen Türen mit ihrem flachen Einstieg erleichtern das Ein- und Aussteigen, das serienmässig verfügbare Dachfenster sorgt zusätzlich für gute Rundumsicht.
BKT: Aufbruch zu neuen Zielen Der indische Reifenhersteller BKT feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Der heutige Spezialist für Landwirtschafts- und Industriereifen hat 1987 als kleiner Pneu-Hersteller für die in Indien typischen Zwei- und Dreirad-Vehikel begonnen und sich seither zu einem globalen Lieferanten für alle möglichen Arten von Off-Road-Reifen gemausert. Dieses Wachstum soll auch in Zukunft anhalten, plant doch BKT, den 2011 erzielten Umsatz von 611 Mio. US-Dollar bis 2014 mehr als zu verdoppeln und künftig rund 10% des Weltmarkts für sich zu beanspruchen. Verschiedene Faktoren sollen dieses Wachstum möglich machen. So wird die Zusammenarbeit mit bestehenden und neuen Handelspartnern verstärkt, dann sollen die Produkti-
onskapazitäten der bestehenden Fabriken – ausschliesslich in Indien – ausgebaut werden und darüber hinaus wird ab Mitte 2012 eine neue Produktionsstätte im Westen Indiens mit modernster Forschungsund Entwicklungsabteilung samt Teststrecke ihren Betrieb aufnehmen. Ebenfalls möchte BKT mit neuen, innovativen Produkten seine Marktposition weiter ausbauen. Im Gespräch ist das indische Unternehmen zudem mit namhaften Traktorherstellern, um vermehrt Zugang in diesem wichtigen Segment als Erstausrüster zu erhalten.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 25
DF_LT5_Claas_Arion_07|812 ok_2012 17.07.12 17:53 Seite 26
FAHRBERICHT LANDTECHNIK
High-Tech auch im Kleinen CLAAS «ARION500/600» Die Traktorbaureihe «Arion 600» gehört bei Claas mit über 10 000 verkauften Einheiten zu den erfolgreichsten Produkten. Nun wird die bisherige Reihe «500/600» (acht Modelle) durch eine neue, gleichnamige Generation mit insgesamt noch sieben Modellen ersetzt.
Die Kabine der neuen Serie «Arion 500/600» bietet nun mehr Platz und eine bessere Rundumsicht.
Auslöser für die neue Baureihe «Arion 500/600» war die geforderte Abgasstufe 3b, die Claas in dieser Serie mit einem DieselpartikelfilterSystem erfüllt. Mit dieser Modifikation wurden weitere konzeptionelle Änderungen vollzogen und einige Neuheiten in dieses Leistungssegment integriert. Unter der Kühlerhaube mit grösseren Ansaugflächen arbeiten Motoren von John Deere im Nennleistungsbereich von 140 bis 175 PS (nach ECE R 120). Bei den drei «500»er Modellen sind es 4-Zylinder Aggregate mit 4.5 l Hubraum, bei den vier «600»er Modellen 6Zylinder Motoren mit 6.8 l Hubraum. Allen Modellen gemeinsam ist, dass sie über 4-Ventil-Technik, Commonrail-Einspritzung, Turbolader mit variabler Geometrie und Ladeluftkühlung verfügen. Die Kühlerpakete lassen sich dank Gasdruckfedern einfach aufklappen und schnell reinigen. Der Luftfilter ist vor die Kühlerpakete gewandert und gut erreichbar. Der Lüfter ist elektronisch gesteuert, was nicht nur den Geräuschpegel senkt, sondern auch den Leistungsbedarf für das Kühlsystem und damit den Kraftstoffverbrauch reduziert.
Tabelle: Modellübersicht Claas «Arion 500/600» Modell Motor Nennleistung* Max. Leistung*
530 540 550 4.5 l Hubraum, 4 Zylinder 140 150 158 145 155 163
Neue
Kabine Konstruktionsbasis der neuen «Arion»-Traktoren bildet ein neues, verschraubtes Rahmenkonzept, das flexibel erweiterbar ist, beispielsweise beim Anbau eines Frontladers oder einer Fronthydraulik. Wie beim «Axion 900» ist auch bei den neuen «Arion» Modellen die 5-Pfosten-Kabine mit einer 4-Punkte-Federung ausgestattet und etwas weiter vorn positioniert. Die beiden B-Pfosten konnten dank der gewölbten Heckscheibe nach vorn und somit aus dem Sichtfeld des Fahrers verlegt werden.
Neues Bedienkonzept Ebenfalls trifft man im Innern der Kabine auf Elemente des «Axion 900». Neben der verstellbaren Lenksäule ist es in erster Linie das Bedienkonzept mit dem «CMotion» Multifunktionshebel in der «Cebis»-Version, was sofort ins Auge sticht. In dieser Ausführung gibt es auch den Terminal mit grossem Bildschirm und elektrischen Steuergeräten, während in der «Cis»-Ausführung ein einfacherer Bordcomputer und mechanische Steuergeräte verbaut sind.
Bekanntes Getriebe Das «Hexashift»-Getriebe bei den neuen «Arion» verfügt über vier Gruppen und sechs Lastschaltstufen und kann komplett ohne Kupplungsbetätigung geschaltet werden. Mittels Schaltautomatik lässt sich das Getriebe voll automatisch schalten – 26
620 630 640 650 6.8 l Hubraum, 6 Zylinder 150 159 169 175 158 165 177 184 * in PS nach ECE R 120
kommt von der Bedienung her gesehen einer stufenlosen Variante recht nahe (diese soll es dann ab nächstem Jahr geben). Zu den Automatikfunktionen des «Hexashift»-Getriebes gehören zudem die elektrohydraulische Wendeschaltung, «Speedshift» zum schnellen Hochschalten der Lastschaltstufen und Gruppen sowie «Speedmatching», die automatische Anpassung der Lastschaltstufen beim Gruppenwechsel.
Leistungsfähige Hydraulikkomponenten Aufgeräumt zeigt sich der Heckbereich mit externer Bedienung an beiden Kotflügeln, 110 l/min Load-Sensing-Hydraulik, den klar und optisch gut gekennzeichneten vier Anschlüssen für Steuergeräte, der Zapfwelle mit wechselbarem Stummel sowie dem Hubwerk, das je nach Modell bis 8 Tonnen heben kann. Bei der neuen Baureihe Claas «Arion 500/600», die bereits im Juli dieses Jahres in die Serienfertigung ging, handelt es sich um vielseitig einsetzbare Traktoren. Sie bauen etwas länger als ihre Vorgänger, die Radstände sind jedoch gleichgeblieben und wirken dank der 50 zu 50 Gewichtsverteilung auf Vorderund Hinterachse recht kompakt. 䡵 Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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7-8 2012 · UFA-REVUE
DF_Kleinmarkt_07|812 ok_2012 17.07.12 17:50 Seite 27
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DF_LT6_PT_Agromont_07|812 ok_2012 17.07.12 17:54 Seite 28
PRAXISTEST KNOW-HOW
Neuer Wirbelwind mit Mehrwert TRANSPORTER REFORM «MULI T8 S» Mit der «S»-Baureihe seiner Transporter vom Typ «Muli» hat Reform seine Palette in diesem Fahrzeugsegment auf dieses Jahr hin erneuert. Neben der stärkeren Motorisierung und der grösseren Bodenfreiheit gehört vor allem die optionale Wirbelstrom-Bremse mit höherer Bremswirkung zu den wichtigsten Neuerungen.
Die neuen Modelle der «S»-Baureihe runden das bestehende «Muli»-Sortiment von Reform ab. Die Modelle «Muli T8» und «T9» werden durch die Nachfolgemodelle «T8 S» und «T9 S» ersetzt, während der «T5», «T6» und «T7» weiterhin erhältlich sind. Mit dem «Muli T7 S» wird die Baureihe ergänzt.
Motor Generell wurden bei den «S»Serien der Antriebsstrang und das Fahrwerk verstärkt. Dies hat seinen Grund, weil mit dem wassergekühlten 4-Zylinder Dieselmotor von VM ein leistungsfähigeres Aggregat verbaut ist. Dieser Motor mit Turbolader und Commonrail-Einspritzung leistet bei 2600 Umin 101 PS (nach 97/68 EG) und weist ein maximales Drehmoment von 340 Nm auf.
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Getriebe Beim «Muli T8 S» ist ein synchronisiertes Gruppen-Wendegetrie-
Blick auf einen Zylinder der HCS-Federung. Diese weist einen Federweg von 10 cm auf.
be eingebaut. Die acht Vorwärtsgänge können dank dem Splitting, das per Knopfdruck vorgewählt und mit der Kupplung dann aktiviert wird, in 16 Gänge unterteilt werden, so dass eine feine Abstufung erreicht wird (acht Gänge im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 12km/h). Optional gibt es eine Kriechgang-Gruppe, mit der dann 24 Vorwärtsgänge (bei gleichbleibenden acht Rückwärtsgängen) zur Verfügung stehen. Gegenüber den Vorgängermodellen ist das Getriebe
mit breiteren Verzahnungen, neuen Lagerungen und einer aktiven Druckumlaufschmierung versehen. Als Summe dieser Verbesserungen resultierte ein um 28mm verlängerter Radstand. Standardmässig gibt es eine lastschaltbare Zapfwelle am Hinterachsgetriebe (540 Umin), optional eine solche an der Vorderachse (540 Umin oder 1000 Umin). Das elektronische Gaspedal verfügt über einen «power takeoff»-Modus. Dabei handelt es sich um eine Voreinstellung der Motordrehzahl für den Zapfwellenbetrieb. Mittels Kippschalter kann eine präzise Motordrehzahleinstellung ausgewählt werden und diese stufenweise nach oben oder unten justiert werden.
Federungskonzept «HCS» – oder «high comfort suspension» – steht für das bekannte Reform Federungskonzept. Dieses elektronisch gesteuerte,
Praxisstimme zum Transporter Reform «Muli T8 S» Romana und Paul Nicca
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Paul Nicca bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Romana einen Bio-MutterkuhBetrieb in Donat (GR) mit Direktverkauf (www.biowurst.ch). Der Betrieb wird als Stufenbetrieb geführt. So sind Flächen von 1000 bis 2200 m ü. M. zu bewirtschaften. Seit diesem Jahr ist auf dem Betrieb ein neuer «Muli T8 S» im Einsatz. Mit diesem Transporter wurde ein 17-jähriges Vorgänger-Modelll «Muli 660» ersetzt. «Da ich mit der Marke und dem Service durch den im Ort ansässigen Händler zufrieden war und zudem die bestehenden Aufbau-Geräte weiter nutzen wollte, habe ich keine Konkurrenzofferte eingeholt, mich aber hinsichtlich Modellwahl intensiv beraten
lassen», sagt Paul Nicca. So besuchte er im letzten Herbst der Hausausstellung bei Agromont und konnte dort einen Prototyp aus der «S»-Serie Probe fahren. «Diese Fahrt gab letztlich den Ausschlag, dass ich mich für den ‹Muli T8 S› entscheiden habe». Insbesondere war es die HCSFederung, die Nicca überzeugte. Angesichts der Höhendifferenzen, die auf dem Stufenbetrieb zu bewältigen sind, spielte natürlich auch die verschleissfreie Wirbelstrombremse eine wichtige Rolle bei der Modell-Wahl. «Die Fussbremse brauche ich heute nur noch selten, so werden Körper, aber auch die Scheibenbremsen geschont», meint Nicca. Zur
Körperschonung trägt auch der luftgefederte Sitz in der Kabine mit Dachluke bei. Pro Jahr wird Nicca den neuen «Muli» rund 250 Stunden einsetzen, vornehmlich mit Ladewagen, Güllefass, Mistzetter oder einem Kipperaufbau. Zur verbesserten Sicherheit in Hanglagen fährt der «Muli T8 S» bei Nicca immer mit einer Zusatzbereifung an der Hinterachse. Er schätzt zudem die gut 100PS («so habe ich immer etwas Reserven») und das mit 340Nm überzeugende Drehmoment. Schwächen am Fahrzeug konnte Nicca bisher noch keine erkennen. Er hofft denn auch, dass ihm der «Muli T8 S» die nächsten 15 bis 20 Jahre in seiner Arbeit unterstützen wird. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Transporter Reform «Muli T8 S»
Die Wirbelstrombremse kann über den Handhebel neben dem Lenkrad stufenweise aktiviert werden.
Der Retarder (Wirbelstrombremse) ist am seitlichen Fahrabtrieb des Zentralrohrs angebracht.
Das verschliessfreie Bremssystem zahlt sich vor allem bei längeren und steilen Talfahrten aus.
hydropneumatische System stellt unabhängig vom Beladezustand das Fahrgestell immer auf neutrales Niveau. Dieses System steht an der Vorderachse oder wahlweise an beiden Achsen zur Verfügung. Optional gibt es zudem eine Federsperre, die zur Blockade und Absenkung der jeweiligen Achse aktiviert werden kann. So ist man im Gelände dank niedrigerem Schwerpunkt sicherer unterwegs. Die Federung kann zudem aktiv in die Endlage gehoben werden, somit steht noch mehr Bodenfreiheit zur Verfügung – und das Laden von grossen Schwaden ist einfach möglich.
stellbare Lenksäule und in der auf Gummi gelagerten Kabine ein neues Sitzsystem mit einer integrierten 3-Punkt-Sicherheitsgurte.
benbremsen, die einen grösseren Scheibendurchmesser aufweisen und zusätzlich mit einer Innenbelüftung versehen sind, mit der die warme Luft sofort abgeführt werden kann. Anderseits besteht als Option die Möglichkeit, am seitlichen Fahrabtrieb des Zentralrohrs eine WirbelstromBremse (Retarder) als Hilfsbremssystem einzubauen. Diese Wirbelstrombremse funktioniert elektromagnetisch und hat den Vorteil, dass sie verschleissfrei arbeitet und rund 90 % aller Bremsvorgänge bewältigen kann. Die Betriebsbremse wird nicht betätigt, steht aber in Notfällen mit voller Leistung zur Verfügung. Die Aktivierung der Wirbelstrombremse ist einfach, da der entsprechende Handhebel direkt neben dem Lenkrad positioniert ist und die Breme stufenweise aktiviert werden kann. 䡵
Lenkung Bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h steht auf Wunsch beim «Muli T8 S» die Allradlenkung zur Verfügung, mit der zwischen Front-, Hundegang- und eben der Allradlenkung umgeschaltet werden kann. Bei gewählter Allradlenkung werden die Vor- und Hinterräder gleich weit eingeschlagen und folgen sich in der gleichen Spur. Optional gibt es zudem eine in Höhe und Neigung ver-
Neues Bremssystem Die heutigen Transporter sind leistungsfähiger, können mit höheren zulässigen Gesamtgewichten operieren und legen auch immer längere Distanzen mit grösseren Höhendifferenzen zurück. Somit steigt die Gefahr, dass sowohl Scheiben- als auch Trommelbremsen bei gewissen extremen Einsätzen an ihre Grenzen stossen, in ihrer Bremswirkung nachlassen oder gar gänzlich den Dienst versagen – mit entsprechend katastrophalen Auswirkungen. Der Lösungsansatz, den Reform für die Behebung dieser Problematik gewählt hat, beruht auf zwei Säulen. Einerseits sind es neu konzipierte Schei-
Motor: VM, 4 Zylinder, 2.97 l Hubraum, 101 PS (75 kW) mit Commonrail-Direkteinspritzung und Turbolader. 82l Tankinhalt. Getriebe: GruppenWende-Getriebe mit Synchronisation, vorwählbares Splitting über Kippschalter. 16 Vorund 8 Rückwärtsgänge, Kriechganggruppe (24 x 8) als Option. Hydraulik: 42 l/min, 210 bar, maximal 5 Steuerventile. Achsantrieb: Permanenter Allradantrieb über vorwählbares, mechanisch sperrbares Längsdifferenzial. Bereifung: 15.0/55 – 17 (Standard). Lenkung: Hydrostatisch mit Gleichlaufzylinder. Masse: Höhe: 2220 mm (Kabine). Breite: 2075 mm (einfache Normbereifung), Radstand: 2753 oder 3128 mm. Leergewicht: ab 2650 kg. Gesamtgewicht: 7500 kg. (Herstellerangaben)
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.agromont.ch
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Einfach und universell KUHN «INTEGRA 3003» Die mechanische Aufbau-Sämaschine Kuhn «Integra 3003» unterscheidet sich vor allem in der Saatgutdosierung mit Zellenrädern von anderen mechanischen Drillgeräten. Ausgerüstet mit versetzten Doppelscheibenscharen spielt die Maschine besonders in Feldern mit Ernterückständen ihre Vorzüge aus.
Während bei grösseren Arbeitsbreiten heute pneumatische Sämaschinen den Ton angeben, sind im 3-m-Bereich immer noch die mechanischen Drillmaschinen dominierend. Die Hersteller haben ihr Angebot in den letzten Jahren in diesem Segment stetig überarbeitet. So auch Kuhn, der auf dieses Jahr das Modell «Integra 3003», als Nachfolger der«Integra GII», auf den Markt brachte.
Die Dosierung gehört zu den wohl wichtigsten Eigenschaften einer Sämaschine. Das volumetrische Schub- oder Zellenrad-System, das bei der «Integra 3003» verbaut ist, stammt im Grundkonzept noch von Nodet. Kuhn hat diesen Hersteller Mitte der 1990er Jahre übernommen und dessen Technik ge-
mäss dem Grundsatz «Bewährtes erhalten und Schwächen auszumerzen» weiter entwickelt. Die Dosierung erfolgt über ein Schubrad mit konisch zulaufenden Zellen, deren Öffnung über ein seitlich angebrachtes Feindosierrad eingestellt wird. Mit diesem System kann gemäss Angaben des Herstellers 1.5 bis 450 kg Saatgut pro Hektar ausgebracht werden. Dank dem im Schubrad integrierten Feinsärad sind keine weiteren Einstellungen zur Dosierung kleinkörniger Sämereien vorzunehmen. Zum Abdrehen schiebt man zuerst die beiden Auffangmulden unter die Zellenräder. Auf einer Tabelle kann man zur gewünschten Menge eines bestimmten Saatguts die Grundeinstellungen des Feindosierrads und des Sechsstufengetriebes ablesen. Dann wird die Kurbel
Die Saatmenge wird über ein Dosierrad bestimmt, das die Öffnungsweite der Zellenräder (kleines Bild) regelt.
auf das Spornrad gesteckt und abgedreht.
Säschare Die «Integra 3003» kann entweder mit Schleppscharen oder mit
Praxisstimme zur Säkombination Kuhn «Combiliner Integra»
Lukas Christen
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Beim Lohnunternehmen Christen in Entetschwil (SG) ist seit gut einem Jahr eine Säkombination vom Typ «Integra GII» im Einsatz. Dabei handelt es sich um den Vorgänger der «Integra 3003», wobei der wesentlichste Unterschied der nicht mehr geteilte Säkasten mit entsprechend doppelter Justierung des Feindosierrades ist. «Für uns muss eine Sämaschine einfach in der Handhabung und flexibel im Einsatz sein», betonen Werner und Lukas Christen. Dies auch darum, weil verschiedene Fahrer mit der Maschine unterwegs sind. Da das Saatgut abgesackt und händisch eingefüllt wird, stand eine pneumatische Maschine wegen der Einfüllhöhe nicht zur Diskussion – auch wenn ein pneumatisches Modell etwas leichter einzustellen sei. Die Ausführung mit Doppelscheibenscharen
war für Christen beinahe ein Muss. «Aufgrund der minimalen Bodenbearbeitungen gibt es heute wesentlich mehr Ernterückstände, so dass die Verstopfungsgefahr ansteigt». Mit diesen Doppelscheibenscharen sei diese Gefahr eigentlich ausgeschaltet, «höchstens noch dann, wenn der Striegel zu aggressiv eingestellt ist». Die Säkombination wird jährlich auf 150 bis 200 ha für Kunstwiesen-, Getreideund Rapssaat eingesetzt. Der Traktor (130 PS) ist mit einem Frontpacker («dieser leistet die perfekte Vorbereitung für die Kreiselegge») und mit einer 800er Bereifung ausgerüstet. Zusammen mit den Andruckrollen sorgt diese Ausstattung dafür, dass mit 8 bis 9 km/h flott über den Acker gefahren werden kann.
Die gemachten Erfahrungen – auch jene der Kunden – seien bis jetzt ausschliesslich positiv. «Weil das gesamte Gewicht der Sämaschine auf die Packerwalze der Kreiselegge kommt, ist eine perfekte Rückverfestigung des Saatbeets gegeben». Die Maschine komme auch überaus gut mit dem Rapssaatgut zurecht, betont Christen. Die gesamte Kombination sei vielleicht ein bisschen schwer und der Schwerpunkt etwas weit hinten, dafür sei das Gerät aber robust gebaut und mit der Breitbereifung des Traktors eigentlich problemlos im Feldeinsatz. Um auch bei eher klebrigen Verhältnissen mit den Andruckrollen fahren zu können, studiert Christen an einer Möglichkeit, wie man Abstreifer an der Maschine befestigen könnte. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief
Die Position der Andruckrollen kann über einen Lochraster verändert werden.
Doppelscheibenscharen, beide jeweils in Längsrichtung versetzt, ausgestattet werden. Die Scheibenschare haben gerade hinsichtlich der Verstopfungsgefahr bei der aufkommenden minimalen Bodenbearbeitung mit viel organischer Substanz im Saatbeet ihre Vorteile. Andruckrollen, die bei klebrigen Verhältnissen nach oben geschwenkt oder ganz abgebaut werden können, begünstigen die Keimung und sorgen für das Einhalten einer konstanten Saattiefe.
Sämaschine Kuhn «Integra 3003» Arbeitsbreite: 3 m. Reihenzahl: 20 oder 24 mit Reihenabstand von 15 oder 12.5 m. Fassungsvermögen Saatguttank: 600 bis 1200 l (mit Tankaufsatz). Dosiermenge: 1.5 bis 450 kg/ha. Säelemente: Schleppschare oder Doppelscheiben in zweireihiger Anordnung. Anzahl abschaltbare Ausläufe: 10. Gewicht: 1050 kg. Kreiselegge Kuhn «HR 304» Arbeitsbreite: 3 m. Zapfwellendrehzahl: 1000/750/540 Umin. Getriebe: Duplex oder Multiplex. Leistungsbedarf an Zapfwelle: 80 PS (maximal 190 PS). (Herstellerangaben)
Die Saattiefe wird an jeder Schar durch Umstecken eines Bolzens eingestellt. Ebenso wird die Position der Andruckrollen mit Bolzen eingestellt. Den Schardruck legt man über die Federspannung mit einer Handkurbel fest. Auf Parzellen mit wechselhaften Bodenverhältnissen kann der Schardruck während der Fahrt hydraulisch angepasst werden. Ein Parallelogramm geführter und im Andruck ebenfalls verstellbarer Striegel sorgt am Schluss für das Zudecken.
Steuerung Das handliche Gerät «Hector 3000» steuert und überwacht die verschiedenen, für die Aussaat wichtigen Funktionen wie Füllstand, Drehung der Zellenräder, symmetrische oder asymmetrische Fahrgassenschaltung, Hektarzähler und weiteres mehr. Mit insgesamt zehn abschaltbaren Zellenrädern ist die «Integra 3003» für verschiedene Arbeitsbreiten nachfolgender Pflegegeräte vorausgerüstet. «Combiliner» In Kombination mit einer zapfwellengetriebenen Kreiselegge oder einem Zinkengerät wird aus der Mit den Doppelscheibenscharen meistert die Säkombination «Combiliner Integra» Saatbeete mit viel organischer Substanz.
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«Integra 3003» die Bestellkombination «Combinliner». Die Anbauteile werden direkt auf der Walze der Kreiselegge abgestützt, was eine bewegliche Verbindung ergibt, so dass beide Elemente unabhängig voneinander geführt werden können. Dies hat den Vorteil, dass die Kreiselegge bei Hindernissen frei nach oben ausweichen kann und allfällige Stösse nicht direkt auf die Säeinheit übertragen werden. Mit einem hydraulischen Oberlenker zwischen Kreiselegge und Sämaschine kann die Drille in Richtung Traktor geschwenkt werden. Dies sorgt beim Transport für eine Gewichtsverlagerung hin zum Zugfahrzeug und kann auch dazu genutzt werden, um die Kombination punktuell nur als Kreiselegge zu nutzen. Selbstverständlich kann die Kreiselegge auch als Solomaschine eingesetzt werden. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.kuhncenterschweiz.ch
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LANDTECHNIK
Neue Ladegiganten DIE FELDTAGE VON LELY fanden heuer in der Schweiz in Grangeneuve (FR) statt. Rund 900 Personen aus 30 Ländern waren zugegen und konnten zwar keine «Yellow Revolution» sehen, dafür verschiedene Produktverbesserungen und mit der Baureihe «Tigo XR» eine neue Palette von Lade- und Erntewagen.
Die Stirnseite des Kombiwagens «Tigo XR» kann hydraulisch nach vorne und hinten gekippt werden, was in einem Falle mehr Ladevolumen gibt, im andern den Anladevorgang unterstützt.
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Mit der neuen Baureihe «Tigo XR» und den drei Modellen «Tigo XR 65», «Tigo XR 75» (jeweils Zweiachser) und «Tigo XR 100» (Dreiachser) steigt Lely ins obere Segment bei den Lade- und Erntewagen ein. Für Lely ist es ein ultimativer Kombiwagen, der alle Anforderungen einer Erntemaschine und eines Transportgefässes vereint. Die Konstrukteure liessen in diese Maschinen einige Besonderheiten einfliessen. So ist die Stirnwand schwenkbar und erfüllt dadurch diverse Funktionen: Variabler Ladeautomat, zusätzlicher Laderaum, Entladehilfe und gute Sicht beim Befüllen mit einem Häcksler. Ist der Wagen gefüllt, kippt die Stirnwand nach vorne und schafft so bis zu 6 m³ zusätzlichen Laderaum oberhalb des Ladeaggregates. Durch dieses variable Mehrvolumen baut der Wagen einen Meter kürzer als andere auf dem Markt angebotene Modelle mit gleichem Fassungsvermögen. Zudem soll auch die Gewichtsverteilung vorteilhafter sein. Sobald sich dann beim Entladen der Kratzboden in Bewegung setzt, kippt die Stirnwand mit der Ladung nach hinten und unterstützt somit den Abladevorgang.
Ansonsten basiert die «XR»-Serie auf bewährten Elementen bestehender Ladewagen von Lely, wie kurvenbahnloser Aufsammler, 800 mm Laderotor mit 45 Messern, die bei diesen neuen Modellen zentral verriegelt sind. Die Fahrwerke sind hydropneumatisch gefedert und mit automatischem Niveauausgleich versehen. Der Förderkanal ist hinter dem Rotor etwas niedriger, damit das Erntegut schneller in den Wagen gedrückt wird und mit möglichst wenig Stahl der Bodenplatte in Kontakt kommt.
Neue Linie von gezogenen Mähwerken Aus der US-Partnerschaft mit Vermeer entstanden ist eine neue Produktlinie gezogener Mähwerke mit den Modellen «Splendimo PC 330» (3.25 m Arbeitsbreite) und «PC 370» (3.65 m). Diese Mähwerke mit dem neuen Balken «Q3» wurden punkto Stabilität, Durchsatz, Kraftbedarf und Bodenanpassung grundlegend überarbeitet. Die Räder der Mähwerke befinden sich nun an der Innenseite des breiteren Rahmens. Um den Durchsatz zu maximieren, ist ein auffallend breiter Aufbereitungsrotor eingesetzt worden. Die «PC»-Mähwerke bieten umfangreiche Möglichkeiten, wenn es um Aufbereitung und Schwadformung geht. So ist der Standard-Aufbereiter mit Aufbereitungsschlegeln aus Stahl und verlängerbaren Schwadblechen ausgestattet. Für eine effizient breite Verteilung ist ein zusätzlicher, leicht einstellbarer Breitverteiler lieferbar. Zugleich können die Mähwerke mit einem seitlichen Förderband ausgestattet werden. Für den Einsatz bei blattrei-
Leicht und einfach in der Anwendung: Das alpine Mähwerk «260 FA» soll in ein bis zwei Jahren marktreif sein.
chem Futter ist ein Rollenaufbereiter mit Stahlrollen verfügbar.
Weitere Neuheiten Auch für die spezifischen Schweizer Betriebsstrukturen gab es einige interessante Neuheiten zu sehen. So wird Lely in ein bis zwei Jahren das Frontmähwerk «260 FA» auf den Markt bringen, das besonders leicht und auch einfach in der (alpinen) Anwendung ist. Dann dürfte für einige Schweizer Betriebe auch die Ladewagenreihe «Tigo S Profi» von Interesse sein. Bei dieser Serie wurden die gesteuerten Ladeaggregate mit Zahnradantrieb der bestehenden «S»-Reihe mit dem robusten Fahrgestell der «R»Wagen kombiniert. Die Wagen, die mit Dosierwalzen und Querförderband ausgerüstet werden können, wird es in Grössen von 40 bis 70 m3 (bei mittlerer Pressung) geben. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler. UFA-Revue, 8401 Winterthur
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NEUHEITEN KNOW-HOW
New Holland lanciert Serie «T4 PowerStar»
Neuer «Arion» auf Grosstraktoren-Niveau
Das New Holland Traktoren Center Schweiz lanciert die ersten Traktoren der Serie «T4 PowerStar». Als
Neben neuer Motorentechnologie, die mit Dieselpartikelfilter-System die Abgasstufe 3b erfüllt, ist die Kabine ein wesentliches Highlight der neuen «Arion»-Serie. Durch ihre gute Rundumsicht und Bedienerfreundlichkeit setzt die neue Kabine Massstäbe, kommen damit doch Technik und Komfort der Grosstraktoren «Axion 900» und «Xerion» jetzt auch ins mittlere Leistungssegment. Mit sieben Modellen deckt die neue Serie den Leistungsbereich zwischen 140 und 184 PS (nach ECE R 120) ab. Verbaut sind DPS-Motoren einer neuen Generation, die den Kraftstoffverbrauch weiter optimieren. Die grossvolumige Fünf-PfostenKabine, die für den «Arion» weiter entwickelt wurde, zeichnet sich vor allem durch eine gute Rundumsicht, ein hohes Mass an Ergonomie, die Vier-Punkt-Federung, die verstell-
New Holland Traktoren Center Schweiz, 8166 Niederweningen 044 857 26 00 www.new-holland-traktorencenter-schweiz.ch
Drei neue stufenlose Grosstraktoren Mit der Einführung der Abgasnorm der Stufe 3b stellt Deutz-Fahr drei neue Modelle mit dem stufenlosen ZF-TTV-Getriebe vor. Alle drei Traktoren werden von Deutz Motoren mit SCR-AbgasnachbehandlungsTechnologie angetrieben. Stark im Drehmoment und sparsam im Verbrauch ist hier die klare Ansage. Mit Leistungen inklusive Boost von 224 bis 264 PS und einer optimalen Leistungsentfaltung, sowie der beispielhaften Abstimmung mit dem TTV-Getriebe wird eine neue, maximale Dynamik erreicht.
Die Modelle «Agrotron 7210 TTV», «7230 TTV» und «7250 TTV» verfügen zudem über alle Ausrüstungsmerkmale eines modernen und praxistauglichen Grosstraktors. Die neue Baureihe, welche übrigens komplett von Guigiaro durchgestylt wurde, besticht nicht nur durch ein attraktives Äusseres, sondern auch durch beeindruckende innere Werte. Die neue «MaxiVision»-Kabine bietet zudem viel Platz und eine hervorragende Übersicht. Sie setzt ganz einfach neue Maßstäbe beim Bau von Traktorkabinen. Neue Materialien in «warm grey» in Verbindung mit einer von den Kunden mitgestalteten Ergonomie für alle Bedienelemente, werden diese Traktorkabine zum Bestseller machen. Same Deutz-Fahr Schweiz AG 9536 Schwarzenbach 071 929 54 54 info@samedeutz-fahr.ch www.samedeutz-fahr.ch
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bare Lenksäule und in der «Cebis»Version durch die neue Armlehne mit integriertem «C-Motion» Multifunktionshebel und Terminal aus. Wie beim «Axion 900» ist die Kabine auch beim neuen «Arion» weiter vorn positioniert und die B-Pfosten konnten dank der gewölbten Heckscheibe nach vorn aus dem Sichtfeld des Fahrers verlegt werden. Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch
Bodenbearbeitung
KUHN – garantiert beste Arbeit 1223-PAD-GAM-PRDS-CHDE
erstes kommen die drei leichten Modelle mit 55, 65 und 75 PS auf den Markt. Die Modelle zeichnen sich aus durch die durchgehende Plattform und die neue Kabine. Sie bietet enorm viel Raum und beste Sicht in alle Richtungen. Das spezielle Freisichtfester im Dach eröffnet beim Frontladern neue Horizonte. Alle Bedienungshebel und Knöpfe sind auf der rechten Seite ergonomisch angeordnet. Der Joy-
Stick erleichtert das Arbeiten mit Frontlader oder Fronthydraulik. Das gut abgestufte Getriebe mit zwölf Vor- und Rückwärtsgängen zeigt die Elastizität und die Durchzugskraft der werkseigenen Motoren. Auf Wunsch kann die hydraulische Wendeschaltung dazu bestellt werden, was das Kuppeln bei Vor- und Rückwärtsfahrt ersetzt. Die Fronthydraulik und Zapfwelle wurde ganz nach schweizerischen Vorgaben und Wünschen entwickelt. Der nahe Anbau und die hohe Aushebung tragen das Nötige bei, damit man in hügeligem Gelände nicht an die Grenzen stösst.
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1 Pflug MASTER 152 6-furchig 2 Rotorfräse EL 162 für Traktoren bis 160 PS 3 Kreiselegge HR Baureihe 1004 für Traktoren bis 250 PS
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Ein belastbarer Allrounder MF «5430» Massey Ferguson brachte die überarbeiteten und mit etlichen Neuerungen versehenen «5400»er Modelle vor einem Jahr auf den Markt. Leicht und flexibel im Einsatz sowie sparsam im Verbrauch und die gute Übersicht sind Eigenschaften, die zusammen mit der hohen Nutzlast die Modelle zu wirklichen AllrounderTraktoren werden lassen.
Das veränderte Design mit der nun einteiligen, nach vorne stark abfallenden Motorhaube sind die äusserlich wohl augenfälligsten Merkmale der 2011 neu lancierten Traktorenserie «5400» von Massey Ferguson. Doch auch im Innern gibt es zahlreiche Verbesserungen, beispielsweise das für diese Baureihe modifizierte «Dyna-4»-Getriebe.
Beim Motor gibt es hingegen keine Änderungen. Da setzt auch der «MF 5430» auf den bekannten, wassergekühlten 4-Zylinder-Motor von Perkins mit einer Nennleistung von 90 PS bei 2000 Umin (nach ISO). Das 4.4-l-Aggregat verfügt über eine mechanische Einspritzung, einen Ladeluftkühler und Tur-
bolader mit Wastegate sowie über einen Viscolüfter. Das maximale Drehmoment bei 1400 Umin von 379 Nm kann sich in dieser PS-Klasse sicher sehen lassen.
Getriebe Die Kraftübertragung erfolgt über das teil-automatische «Dyna4»-Getriebe, das zur Gewichts- und Kraftstoffersparnis für den Einsatz im unteren PS-Bereich modifiziert wurde. Die vier Lastschaltstufen in den vier Gängen lassen sich schalten (mit Hebel an Konsole oder mit jenem der Wendeschaltung am Lenkrad) ohne kuppeln zu müssen. Hinzu kommt das «Speedmatching», mit dem beim Gangwechsel automatisch die aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeit korrekte Lastschaltstufe gewählt wird. Über ein Potentiometer
kann man zusätzlich die Aggressivität der Wendeschaltung einstellen. Ein optionales Kriechganggetriebe ermöglicht Geschwindigkeiten bis hinunter auf 0.15 km/h.
Zapfwellen Die elektrohydraulische und mit Anlaufregelung versehene Zapfwelle hat serienmässig drei Geschwindigkeiten (540, 540E und 1000). Auf Wunsch gibt es eine Weg- und eine Frontzapfwelle. Die Drehzahl kann in der Kabine per Knopfdruck verändert werden.
Hydraulik Die Hubkraft im Heck mit Unterlenkern der Kategorie 2 und Schnellkupplern beträgt 4300 kg. EHR und Schwingungstilgung gehören zum
Praxisstimme zum Massey Ferguson «5430» Roman Casty aus Trin (GR) bewirtschaftet einen Mutterkuh-Betrieb mit Flächen auf 700 bis 1500 m ü. M. und entsprechenden Hangneigungen. Neben Ackerund vor allem Futterbau kommen seine Maschinen auch im Winterdienst zum Einsatz. Den Massey Ferguson «5430» hat Casty seit Januar 2012 im
Roman Casty
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Einsatz, als Ersatz eines über 15-jährigen Modells einer anderen Marke und in Ergänzung zu einem «MF 5455». Neben dem altersbedingten Ersatz war ein Grund dieser Neuanschaffung die im letzten Jahr wegen dem Euro-Kurs günstige Offerte. «Ich habe mir im Vorfeld auch andere Modelle und Traktoren anderer Marken angeschaut, habe mich dann aber wegen des Getriebes für den ‹MF 5430› entschieden». Das «Dyna-4»-Getriebe ist gleich wie auf dem anderen Modell, was von Vorteil ist, wenn auch Gelegenheitsfahrer mit den Traktoren fahren. Eingesetzt wird der «MF 5430» zusammen mit einem neuen Frontlader (diese Anschaffung war halt eine Konsequenz), mit der Seilwinde, bei der Futterernte, beim Güllen und im Ackerbau, jedoch weniger für Transportfahrten.
Aufgrund von Probefahrten mit dem kleineren «MF 5420» hat er sich bei den Optionen für eine Kabinenfederung, Klimaanlage und drei Steuerventile im Heck entschieden. Da Roman Casty seine Schneeketten nicht wechseln wollte, ist die (eher kleine) 30er Bereifung montiert, so dass der Traktor deswegen schon ab und zu etwas schwächer abfedert. Nach rund 150 Einsatzstunden schätzt Roman Casty am «MF 5430» besonders das Getriebe mit der automatischen Schaltung, die Kabinenfederung und den Einschlag. «Die Leistung und Zugkraft sind gut, für die Wartung ist die nun einteilige Kühlerhaube ein Vorteil». Casty rechnet, dass der «MF 5430» pro Jahr etwa um die 350 Stunden macht und dass er das Modell über 15 Jahre im Einsatz haben kann.
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PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Massey Ferguson «5430» Motor: 4.4 l Turbo-Motor von Perkins mit 4 Zylindern, Ladeluftkühler, Turbolader und mechanischer Einspritzung, 90 PS (66.2 kW) Nennleistung bei 2200 Umin, 92 PS (67.6 kW) Maximalleistung bei 2000 Umin (nach ISO). 130 l Tankinhalt. Getriebe: Lastschaltgetriebe «Dyna-4» mit 16 Vor- und Rückwärtsgängen, vier Lastschaltstufen mit Wendeschaltung, 40 km/h. Optionale Kriechganggruppe. Zapfwelle: Elektrohydraulische Zapfwelle mit Anlaufregelung, 540/540E/ 1000 Umin, optional Wegzapfwelle. Hydraulik: EHR und Schwingungstilgung. Zwei Zahnradpumpen mit 42 und 58 l/min. Maximal 4 mechanische Steuergeräte. Hubkraft 4.3 t im Heck, 2.5 t Front (Option). Masse: Leergewicht: 3800 kg, zulässiges Höchstgewicht: 8500 kg. Radstand: 2.48 m. Höhe: 2.75 m (Standardkabine), 2.55 m (Niedrigkabine, bei 30-Zoll-Bereifung: 2.50 m). (Herstellerangaben)
MF «5430»: Ein wahrer Allrounder unter den Standard-Traktoren.
Im Heck gibt es maximal vier Steuergeräte, der höchst mögliche Hydraulikfluss liegt bei 100 l/min.
Die Lastschaltstufen und Gänge können mit dem T-Hebel (am linken Rand der Konsole) oder über die Wendeschaltung geschaltet werden.
Die neue Vorderachskonsole gibt es auf Wunsch mit einem integrierten Fronthubwerk und einer Frontzapfwelle.
Serienumfang. Die Hydraulikleistung liefert das bekannte, «offene System» mit zwei Pumpen (42 l/min und 58 l/min), über das bis zu vier einfach oder doppelt wirkende Kolbensteuerventile oder eine Kombination aus beiden versorgt werden. Der maximale Hydraulikdurchfluss beträgt 100 l/min bei 200 bar.
den Motorhaube prädestiniert und entsprechend ab Werk vorbereitet ist, lohnt sich die Anschaffung einer «Visio»-Kabine mit Glasschiebedach. Als Alternative gibt es eine niedrige Version mit Flachdach, die eine 20 cm geringere Höhe aufweist.
so dass man eigentlich mit allen verfügbaren Anbaugeräten immer im legalen Bereich unterwegs ist. 䡵
Die Nutzlast gehört sicher zu den Kabine Durch den Wegfall des eigentlichen Schalthebels und der Integration sämtlicher Bedieneinheiten in die rechte Seitenkonsole wirkt die Kabine aufgeräumt und bietet optisch mehr Platz. Für Arbeiten mit einem Frontlader, wozu die Baureihe mit der abfallenUFA-REVUE · 7-8 2012
Pluspunkten des MF «5430». Da er leichter gebaut, aber nun mit wesentlich stärkeren Bremsen versehen ist, konnte das Gesamtgewicht auf stolze 8.5 t gesteigert werden. Dies ergibt je nach Ausstattung (bei einem Leergewicht von 3800 kg) eine Nutzlast von bis zu 4.7 t,
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Futterbau-Tage: Das beste ist im Gras Wähend dem 5. und 6. September 2012 widmen sich die Landwirtschaftsschulen des Kantons Waadt dem Futterbau. In Grange-Verney haben die Bauern Gelegenheit, sich über die neuesten Erkenntnisse und Trends zu informieren. Diese Futterbau-Tage, alle Posters sind auch deutschsprachig, bieten einen Rundgang durch die Galerie der Standardmischungen. Es lassen sich Vergleiche zwischen Reinsaaten und Mischungen anstellen und jeder kann sich selber überzeugen, ob es Mischungen mit Luzerne bringen. Demonstrationsversuche im Feld gibt es auch über Saatzeitpunkte von Mais als Zwischenfutter. Weitere Eckpunkte der Feldversuche betreffen Schweizer Maissorten, Zwischenfutter, Gründüngungen, , Klee, Pflanzenkohle (biochar) und Raps. Es gibt zudem praxisorientierte Ver-
Saatgutfabrik in Argentinien Syngenta hat Anfang Juni ein Investitionsvorhaben in Höhe von 50 Mio. USD für den Bau einer neuen Anlage zur Verarbeitung von Maisund Sonnenblumensaatgut in Argentinien bekanntgegeben. Die in der zentralen Region des Landes gelegene Fabrik wird Argentinien und andere wichtige Märkte weltweit beliefern und über 2000 Arbeitsplätze schaffen, darunter 350 für festangestellte Mitarbeitende. Darüber hinaus erweitert Syngenta die Einrichtungen von Saatgutproduktionsbetrieben und investiert innerhalb des eigenen Netzwerks von Feldstationen weiter in die Saatgutentwicklung: Innerhalb der nächsten zwölf Monate werden sich die Gesamtinvestitionen auf nahezu USD 100 Millionen belaufen. UFA-REVUE · 7-8 2012
Schweizer Soja
suche zu Saatdichte und Saattiefe. Speziell erwähnenswert ist das Projekt Bienenweide, welches gemeinsam von der Lobag, apisuisse, HAFL, SBV und Inforama durchgeführt wird. Unterstützt wird das Projekt von fenaco und UFA Samen (siehe auch Seite 44).
Organisiert ist zudem am Mittwoch, 5. September 2012 von 11 bis 12 Uhr ein Profi-Lait-Forum. Thema ist: die Produktionskosten der Milch im Griff zu behalten. Referenten sind: Daniel Koller (SMP), Francois Gillieron, (Landwirt) und Pierre Guignard (Berater). Anderntags, am Donnerstag, gibt es ein Forum Mutterkuh Schweiz mit aktuellen Themen zur Fleischproduktion. Täglich von 9 bis 10 Uhr und von 13 bis 14 Uhr werden zudem verschiedene Futterbau-Maschinen-Vorführungen (Wiesensaat) durchgeführt. Auch an Informationsständen mangelt es nicht. Die Schweizer Saatzucht stellt sich vor und besonders nützlich sind die Hinweise für den Strassenverkehr. Für Festwirtschaft und Bar ist auch gesorgt. Der Eintritt ist frei. www.agrilogie.ch
In der Schweiz werden jährlich rund 3000 t Sojabohnen geerntet – vergleichsweise wenig im Vergleich mit den 360 000 t, welche pro Jahr importiert werden! Dennoch geniesst die Schweizer Sojabohne in der Schweizer Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. Sie bietet eine interessante Möglichkeit für die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion und stellt sicher, dass in diesen Ernten kein genetisch verändertes Material enthalten ist. Die Soja gehört zu den Leguminosen, das heisst sie vermag atmosphärischen Stickstoff zu fixie-
Biologischer Pflanzenschutz
Vorsicht Mykotoxine
Bayer CropScience übernimmt das US-Agro-Unternehmen AgraQuest zu einem Kaufpreis von 425 Mio. USD. AgraQuest mit Sitz im kalifornischen Davis (USA) ist ein weltweit tätiger Anbieter von innovativen Lösungen für den biologischen Pflanzenschutz auf Basis natürlicher Mikroorganismen. Dadurch wird eine Technologie-Plattform für biologische Produkte aufgebaut und das Obst- und Gemüsegeschäft gestärkt.
Die Arbeitsgruppe «Ernährungssicherheit» von Swiss Granum warnt vor einem erhöhten Mykotoxin-Belastungsrisiko bei der Ernte 2012. Dies dürfte zu vergleichbaren DONWerten (Deoxynivalenol) wie in den Jahren 2007/2008 führen. Die Produzenten sowie die Sammelstellen werden zu verstärkter Aufmerksamkeit aufgerufen. Insbesondere bei Weizen mit Vorfrucht Mais und/oder minimaler Bodenbearbeitung ohne Einarbeiten der Strohrückstände ist Vorsicht geboten. Swiss granum überwacht im Rahmen eines Monitorings das Risiko der Mykotoxin-Belastung des Getreides vor und nach der Ernte.
ren, weshalb sich für diese Kultur eine mineralische Stickstoffgabe erübrigt. Die Ziele der Sojazüchtung von Agroscope haben sich seit den Anfängen stark verändert. Zu Beginn war die Züchtung hauptsächlich auf die Anpassung an die Klimazone ausgerichtet, denn nur gut angepasste Sorten sichern dem Landwirt einen stabilen und zufriedenstellenden Ertrag. In der Folge wurden die Ziele mit verschiedenen agronomischen und qualitativen Kriterien ergänzt. Dabei standen die Verbesserung der Produktivität und auch die Ausweitung des Nutzungspotenzials mehr und mehr im Vordergrund. Künftig wird Agroscope ihre Arbeiten für den Ernährungsbereich fortsetzen, ohne dabei die agronomischen Eigenschaften zu vernachlässigen, welche das Rückgrat einer Sorte ausmachen. www.agroscope.ch
Obstsorte des Jahres Die Ernennung dieser der rotkernigen Baumnuss «Rote Gublernuss» zur Schweizer Obstsorte des Jahres 2012 soll mithelfen, die Sortenvielfalt der Öffentlichkeit bekanntzumachen.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 37
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REPORTAGE PHOTO PFLANZENBAU
Vielfalt und Kompetenz DIE PLATTFORMEN FÜR GETREIDEVERSUCHE, organisiert von der Abteilung Pflanzenbau der fenaco, fanden heuer in Orny und Bünzen statt. Mit diesen Plattformen bietet sich eine in der Schweiz einzigartige Gelegenheit, alle in der empfohlenen Sortenliste eingetragenen Sorten zu vergleichen sowie solche kennen zu lernen, die sich im Aufnahmeverfahren befinden.
1 · Die Plattform für Sortenversuche in Bünzen (AG) gehört schon bald zur Tradition. 2 · Die Versuche mit organischem Stickstoffdünger des Zentrums Liebegg weckten das Interesse der Besucher. 3 · Ein Besuch in Gruppen, um ein Maximum aus den Informationen herauszuholen. 4 · Von links nach rechts: Christoph Ziltener und Sonja Basler, landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, und Werner Widmer, fenaco. 38
Die Präsentation von Getreidesortenversuchen der fenaco hat sich für die Getreideproduzenten als Veranstaltung etabliert, die man nicht mehr missen möchte. Dieses Jahr befanden sich die Versuchsparzellen in Bünzen im Aargau sowie in Orny, in der Orbe-Ebene. Traditionellerweise liegt bei den fenaco Sortenversuchen das Schwergewicht auf der Sortenpräsentation, die zugleich auch als Schaufenster des Know-how auf dem Gebiet des Pflanzenbaus dient. Nebst der Präsentation aller in der empfohlenen Sortenliste eingetragenen Sorten stellte die Westschweizer Plattform Sorten vor, die sich noch im Aufnahmeverfahren befinden, sowie verschiedene auf dem Markt erhältliche Rapssorten. Die Aargauer Plattform führte angrenzend einen Versuch durch, bei dem organischer Stickstoffdünger anstelle einer zweiten Stickstoffgabe ausgebracht wurde. Dieser Versuch wurde vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg organisiert.
Orny Die Präsentation der Sortenversuche fand am Mittwoch, den 13. Juni statt. Auf knapp 7 Hektar konnten sich die Besucher über 10 Gerstensorten und 23 Weizensorten informieren, die alle sowohl intensiv als auch extensiv angebaut worden waren. Trotz trüben Wetters liessen sich rund 300 Getreideproduzenten nicht davon abhalten, die Sorten von 2012 zu besichtigen. Die Parzelle auf 450 Metern über Meer war angesichts der frostigen Temperaturen vom vergangenen Februar sehr exponiert. Auf dem Versuchsgelände haben einige Frühsorten, die vom Schnee nur ungenügend geschützt waren, unter den Wetterbedingungen gelitten. Die
Besucher erfuhren auch Wissenswertes über die Eigenschaften des Anbaugebiets. Sol Conseil erklärte das Bodenprofil und vermittelte einen Eindruck über die Bodentiefe und die Bodenqualität der Parzelle.
Qualitätspartner haben die Abteilung für Pflanzenbau bei der Durchführung der Veranstaltung tatkräftig unterstützt. Der Pflanzenschutzdienst vom Kanton Waadt hat einen Fungizidversuch gegen Braunfleckenkrankheit durchgeführt, Alphatec präsentierte Neuheiten auf dem Gebiet der Applikationstechniken, während die Experten von Landor, UFA Samen, der Société
coopérative des sélectionneurs (ASS) und von Syngenta anwesend waren, um die Fragen der Besucher zu beantworten.
Die Plattform von Bünzen wird traditionellerweise in den Abendstunden besucht. Dieses Jahr waren rund 200 Bauern anwesend, um an der Präsentation von 22 intensiv angebauten Weizensorten teilzunehmen. Nebst der Sortenpräsentation waren Massnahmen zur Bekämpfung von Problemunkräutern wie Kletten-Labkraut, Ampfer, Ackerwinde und Ackerdistel ein weiterer Schwerpunkt. Die Experten für Pflanzenschutz wiesen darauf hin, dass
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REPORTAGE PHOTO PFLANZENBAU bauernfilme.ch, organisiert, das insbesondere die Filme für die UFA-Revue produziert.
eine Bekämpfung dieser Unkräuter in den Kulturen zwar möglich ist, eine umfassende Sanierung der Parzelle hingegen erst nach der Ernte erfolgen kann.
Unterstützung der Produktion Die organische Stickstoffdüngung ist ein Thema der Stunde. Mit der Entwicklung von Biogasanlagen und der Aufwertung organischer Abfälle stehen den Bauern nun neue Dünger mit besonderen Eigenschaften zur Verfügung. Das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg hat einen Versuch durchgeführt, bei dem die Wirkung von Stickstoff in den verschiedenen flüssigen Rückständen aus der Landwirtschaft oder der Verarbeitung organischer Abfälle sowie von einem klassischen mineralischen Stickstoffdünger bestimmt werden soll.
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Obschon die Präsentation der Sortenversuche in den verschiedenen Regionen unterschiedlich durchgeführt wird, bleibt das Ziel überall das gleiche, nämlich den Landwirten Informationen zu liefern. Die Versuchsplattformen zeigen nicht nur die Kompetenzen der Experten für Pflanzenbau der Gruppe fenaco, sondern sind der klare Beweis, dass die Synergien auf diesem Gebiet massgebend sind. 䡵
Unterhaltung Für den gemütlichen Teil am Abend haben die Veranstalter einen Vortrag mit Markus Gehrig, Verantwortlicher für das auf landwirtschaftliche Filme spezialisierte Unternehmen
5 · Die Präsentation durch die Experten von Agroscope ChanginWädenswil über die Tendenzen im Bereich der neuen Sortenwahl wurde sehr geschätzt. 6 · Die Bauern begeben sich in grosser Zahl zur Plattform von Bünzen. 7 · Trotz misslichem Wetter hat die Plattform von Orny äusserst interessierte Besucher angezogen. 8 · Am Standort von Orny konnte mit den diversen Versuchen die Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungsmethoden auf den Parzellen festgestellt werden. 9 · Extensiv oder intensiv? Am Versuchsstandort von Orny konnten beide Anbauformen in Augenschein genommen werden.
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10 · Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer des SGPV, orientierte über den Zustand der Märkte im Hinblick auf die anstehende Ernte.
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11 · Die Aussteller boten in Orny die Möglichkeit, Informationen direkt bei den Partnerfirmen einzuholen. 12 · Die Plattformen für Sortenversuche von fenaco vermitteln den Getreidebauern alle nützlichen Informationen für einen erfolgreichen Anbau.
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Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon.
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phyto-news Raps – unkrautfrei in den Herbst
Schneckenkontrolle – wichtig für eine erfolgreiche Rapssaat
Wie heisst es doch so schön: «Was Du heute kannst besorgen – verschiebe nicht auf morgen!» Deshalb ist, wenn immer möglich, die Unkrautbekämpfung im Raps sofort nach der Saat zu erledigen. Besonders bei trockener Witterung ist es wichtig, den noch feuchten Boden zu «versiegeln», damit es das Herbizid in den Boden (Keimzone) «hineinziehen» kann.
Der verregnete Vorsommer (Mai, Juni), das feuchte Mikroklima in den Getreide- und Rapsbeständen sind ideale Voraussetzungen für die Vermehrung/Eiablage der Schnecken. Somit ist der Grundstein gelegt für allfällige Schäden beim Start der nächsten Kultur. Die aktiven Schnecken sind oftmals nur «die Spitze des Eisbergs»; das grössere Schadenpotenzial sind die abgelegten Eier; sie liegen im Boden oder unter den vorhandenen Strohrückständen. Vorbeugen ist besser als heilen: es kann sinnvoll sein, bereits 14 Tage nach der Raps- oder Getreideernte die oberste Bodenschicht (1 – 2 cm) und die Strohrückstände flach/leicht «aufzumischen». Damit bringen wir die Schnecken und Eier an die Oberfläche; bei der «starken» Juli/Augustsonne haben sie keine Überlebenschance. Diese Behandlung ist bei heissem Wetter mehrmals zu wiederholen. Die Raps- und anschliessend die Getreidesaat erfolgen oftmals in Kombination mit dem Ausbringen von Schneckenkörnern. Mehrere Gründe sprechen für ein qualitativ hochstehendes Schneckenkorn: • Staubfrei, kein Abrieb: der Traktorführer ist oftmals über Tage div. Be-
Oftmals aber, ist Regen angesagt, es pressiert! Nach der Saat bleibt keine Zeit mehr für die anschliessende Herbizid-Behandlung. Mit Devrinol Top haben Sie ein grösseres Zeitfenster zur Verfügung; Devrinol Top 3.0 l/ha können Sie bis 10 Tage nach der Saat problemlos einsetzen. Bei Regenwetter ist die Wirkung einer späteren Behandlung oft vorteilhafter, da eine bessere Versiegelung erreicht wird. Die zur Zeit aktuellen Rapsherbizide haben oft eine ungenügende Wirkung gegen Ausfallgetreide und Ackerfuchsschwanz, da sie aus tieferen Bodenschichten keimen. Eine allfällig notwendige Korrekturbehandlung mit Select 0.5 l/ha + Zofal R 1.0 l/ha ist kombinierbar mit Talstar 0.2 l/ha (Rapserdfloh) oder Fezan 1.5 l/ha (Wurzelhalsfäule). 062 746 80 00
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lastungen ausgesetzt. Bei der Anwendung entsteht Staub durch mechanischen Abrieb, der beim Einfüllen und bei der Saat durch Sogwirkung in die Traktorkabine gelangt und eingeatmet wird. • Lange Wirkungsdauer: von der Saat bis zum Auflaufen der Kultur dauert es einige Tag; es ist deshalb zwingend, dass die Wirkungsdauer mehre Tage auch auf feuchtem Boden, bei nassem Wetter anhält. • Hohe Kornzahl bei tiefer Aufwandmenge: die Lockwirkung von Schneckenkörnern ist nur auf kurze Distanz möglich. Eine hohe Körnerdichte (300 000 Körner/ha) erhöht somit die mögliche Frassquote. • Kleine Aufwandmenge (nur 5 kg/ha) erleichtert das Handling und die Logistik vor allem für Lohnbetriebe. • Attraktiver, gerne gefressener Köder steigert den Erfolg der Schneckenbekämpfung. Metarex TDS ist zur Zeit das nach neuesten Erkenntnissen entwickelte Schneckenkorn auf dem Markt. Seine hervorragende Qualität erfüllt höchste Anforderungen. Der Einsatz ist im ÖLN auf betroffenen Flächen erlaubt; Anwendung: 5 kg/ha.
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Pflanzenschutz von Raps im Herbst Raps Saat Nachsaat Keimblatt 2-Blatt 4-Blatt 6-Blatt Unkrautregulierung Nachsaatbehandlung Devrinol Top 3.0 l/ha Behandlung bis 10 Tage nach der Saat wichtige Hinweise: auf saatfeuchte Erde behandeln bringt beste Resultate Abtrift auf andere Nachbarkulturen vermeiden mit 200 – 300 Liter Brühe pro ha anwenden Korrekturbehandlung gegen Ausfallgetreide und Ackerfuchsschwanz Select 0.5 l/ha + Zofal R 1.0 l/ha kombinierbar mit Insektizid und Fungizid Schneckenkontrolle Metarex 5 kg/ha bei langsamem Auflaufen/Wachstum und grossem Befallsdruck Behandlung evtl. wiederholen Krankheitsschutz Ende September Fezan 1.5 l/ha Phoma/Wurzelhalsfäule bei rechtzeitigem Einsatz verkürzende Wirkung und bessere Winterhärte Rapserdfloh, Auswinterungsschäden Talstar 0.2 l/ha bei rechtzeitigem Einsatz, Verhinderung der Eiablage in ÖLN Bewilligung erforderlich 41
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PFLANZENBAU
30 Jahre erfolgreich im Markt DIE LANDOR hat sich in den letzten 30 Jahren vom kleinen 2-Mann-Betrieb zu einer grossen Düngerhandelsfirma mit über 50 Mitarbeitenden entwickelt. Christian Kopp und Hansueli Schaufelberger von der Geschäftsleitung schauen im Interview auf die Ereignisse der letzten 30 Jahre im Schweizer Düngerhandel zurück, informieren über die aktuelle Situation auf dem Düngermarkt und werfen einen Blick in die Zukunft.
Seit 30 Jahren deckt die LANDOR in enger Zusammenarbeit mit der LANDI vor Ort, die Bedürfnisse der Schweizer Bauern in der Pflanzennahrung umfassend ab. Dazu gehören qualitativ hochstehende Produkte, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, ein prompter Lieferservice und eine kompetente Beratung.
«Unser Ziel ist es, dass der Landwirt übers Jahr gesehen im Vorbezug den Stickstoff zu den günstigsten Preisen einkaufen kann.» Christian Kopp
UFA-Revue: Die Landor wurde vor 30 Jahren durch die damaligen Genossenschaftsverbände ins Leben gerufen. Was waren die Beweggründe? Christian Kopp: In den 1980er Jahren war der inländische Düngermarkt durch den Abbau von Produktionskapazitäten in der Schweizer Düngerindustrie und der steigenden Nachfrage nach preisgünstigem Dünger geprägt. Die Genossenschaftsverbände gründeten deshalb die Landor mit der Aufgabe, die Versorgung und Belieferung der LANDI mit qualitativ guten Düngemitteln zu konkurrenzfähigen Preisen sicherzustellen. Seither ist die Landor bestrebt, in enger Zusammenarbeit mit den LANDI die Bedürfnisse der Schweizer Bauern in Sachen Pflanzenernährung umfassend abzudecken. 1982 startete die Landor als 2-MannUnternehmen in einem kleinen Büro in Bern. Wie ging die Entwicklung danach weiter? Christian Kopp: Bald nach der Gründung erhielt die Landor die Möglichkeit, sich im Auhafen Muttenz zu installieren, wo bis zu diesem Zeitpunkt Kohle, Briketts und Schrott umgeschlagen wurden. Der Auhafen Muttenz, als Knotenpunkt direkt am Wasser, verbindet Rhein, Schiene und Strasse. Das waren
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für die Landor die optimalen Voraussetzungen für eine einfache und kostengünstige Logistik. Über den Rhein gelangen heute rund 95 % des verkauften Düngers zur Landor. Dies entspricht rund 100 Schiffen jährlich. Hansueli Schaufelberger: Die Landor beschäftigt heute im Betrieb im Auhafen rund 15 Mitarbeitende. Dank den kompetenten, flexiblen und motivierten Betriebsmitarbeitern konnte die Landor den in den letzten 30 Jahren stetig gestiegenen Bedürfnissen der Kunden bezüglich Lieferbereitschaft, -rhythmus und -qualität gerecht werden. Heute werden im Auhafen ein Produktionsund mehrere Umschlagslager betrieben, wobei der Ausstoss in der Hauptsaison bis zu 1400 t/Tag erreichen kann. In den vergangen 30 Jahren ist das Bedürfnis des Landwirtes nach einer professionellen Beratung stetig gestiegen. Wie hat sich die Landor dieser Herausforderung gestellt? Christian Kopp: Ja, das ist richtig. Die Anforderungen an die Landwirte steigen stetig und somit auch die Anforderungen an die Beratung. Die Landor hat deshalb den Beratungsdienst in den letzten Jahren laufend ausgebaut und stetig weitergebildet. Heute ist er ein wichtiges Standbein der Firma und unterstützt die Betriebsleiter zum Beispiel bei der Düngerplanung, beim Erstellen der Nährstoffbilanzen und bietet Entscheidungshilfen bei Fragen rund um die Pflanzenernährung, Bodenfruchtbarkeit und Hofdüngerbehandlung. Zudem konnten wir in den letzten Jahren mit Produkten aus dem Bereich Stallhygiene, zum Beispiel dem Landor «Desical», einen neuen Markt erschliessen.
Dies stets in enger Zusammenarbeit mit den LANDI. Die vielen positiven Rückmeldungen der Landwirte sind für uns die beste Bestätigung. Hansueli Schaufelberger: Die Bedürfnisse in der Landwirtschaft haben sich – wie auch die Produktionstechniken – gewandelt. Dank unseres breiten und angepassten Produktesortimentes sind wir in der Lage, dem Landwirt betriebsspezifisch die optimale Lösung zu bieten. Dies einerseits bei der Wahl der Formulierung und den Nährstoffformen, anderseits bei deren gezielten Anwendung im Acker- und Futterbau, aber auch bei den Spezialkulturen wie Obstund Beerenbau. Zum Beispiel bieten wir als Dienstleistung einen Bodenprobenbohrer zum Anhängen an den Traktor, damit der Landwirt einfach und effizient seine Parzellen beproben kann. Unser Beratungsdienst berechnet anschliessend aufgrund der Bodenanalyse den Düngebedarf. Der Landwirt erhält so eine zuverlässige Grundlage für seine Düngeplanung, spart Geld und legt eine wichtige Grundlage für eine umweltverträgliche und nachhaltige Düngung. Auf dem Düngermarkt hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Nach den starken Preissprüngen im 2008 hat sich
Der Auhafen Muttenz: Sitz, Lagerund Umschlag der Landor mit optimalem Anschluss an Wasser, Schiene und Strasse. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU Dienstleistungen wie das Rechnen von Nährstoffbilanzen und Düngerplänen sind neben dem Preis ebenfalls wichtige Kriterien für den Kaufentscheid.
Christian Kopp und Hansueli Schaufelberger (v.l.n.r.).
die Lage inzwischen wieder etwas stabilisiert. Wie sieht die aktuelle Situation auf dem Düngermarkt aus? Christian Kopp: In den letzten Jahren trieben einerseits die gestiegenen Rohstoffpreise (u. a. der Ölpreis) die Düngerpreise in die Höhe, anderseits ist der Preisanstieg auch mit einer weltweit wachsenden Nachfrage nach Düngemitteln zu erklären. Denn nicht nur für die Nahrungsmittelproduktion der wachsenden Weltbevölkerung, sondern auch für die Produktion von Bioethanol wird immer mehr landwirtschaftliche Anbaufläche gebraucht. Somit nehmen die zu düngende Fläche und die Nachfrage nach Dünger stetig zu. Die Preise sind jetzt wieder stabil, wenn auch auf etwas höherem Niveau als vor 2008. Die Landwirtschaft wird sich mittel- und langfristig auf dieses höhere Preisniveau einstellen müssen, da nicht zu erwarten ist, dass die Energiepreise und die Nachfrage sinken werden. Die Herausforderung des Landwirts liegt deshalb darin, die Mineraldünger möglichst gezielt einzusetzen. Hansueli Schaufelberger: Dünger ist eines der wichtigsten Betriebsmittel in der Landwirtschaft und deren Kosten eine entscheidende Frage der Rentabilität des Pflanzenbaus. Deshalb wird der
Landwirt in Zukunft versuchen müssen, die Nährstoffe noch optimaler einzusetzen und gezielter auf die Kulturen zu verteilen. Auch der Erhalt und die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit werden noch mehr an Bedeutung gewinnen. Hier spielt zum Beispiel die Kalkdüngung eine ganz wichtige Rolle, auch in diesem Bereich bietet die Landor ein breites Sortiment an Qualitätskalken mit gesicherten Gehalten zur Auf- und Erhaltungskalkung an. Wir stehen vor der Vorbezugs-Kampagne für Stickstoff. Kann der Landwirt diese Periode wieder nutzen, um günstigen Stickstoff zu kaufen? Christian Kopp: Der Landor liegt viel daran, die Preisstufen im Düngerjahr beizubehalten. Diese sind für die logistische Bewältigung des Handels, aber auch für die Landwirte wichtig. Sie können sich dadurch auf gute Preise und ein gesichertes Angebot verlassen. Ja, wir gehen davon aus, dass der Landwirt auch heuer den Stickstoff im Vorbezug zu günstigsten Preisen einkaufen kann. Hansueli Schaufelberger: Wichtig ist auch, dass der Landwirt das PreisLeistungs-Verhältnis im Auge behält. Qualität, Granulierung, Lieferfristen, Zahlungskonditionen und weitere
Welches sind Ihre Ziele für die Zukunft? Christian Kopp: Die Landor und die LANDI werden auch in Zukunft stark gefordert sein, die Bedürfnisse der Schweizer Landwirte im Bereich Pflanzennahrung zu erfüllen. Mit unseren Partner in der fenaco-Düngergruppe (Interore SA, Fertag France und der Fertag AG) handeln wir gemeinsam über 1 Mio. t Dünger und unterstützen uns im Verkauf der Ware. Die fenaco-Düngergruppe ist für die Zukunft gerüstet. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ein leistungsfähiger, zuverlässiger Partner für die Schweizer Landwirtschaft zu sein. Denn zufriedene Kunden sind der Erfolg jedes Unternehmens. Hansueli Schaufelberger: Mit der Veränderung der Produktionsweisen in der schweizerischen Landwirtschaft (IP, Bio oder Hors-sol) haben wir unser Produktsortiment laufend angepasst. Unser Ziel wird es auch in Zukunft sein, ein Vollsortiment anzubieten, das alle Bedürfnisse der produzierenden Landwirte abdeckt. Mit der stets erweiterten und optimierten Infrastruktur wollen wir auch in Zukunft eine hohe Warenverfügbarkeit mit verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten ab einem Ort garantieren können. Wir setzen alles daran, den Landwirten auch in Zukunft ein kompetenter, zuverlässiger Partner zu sein. 䡵
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PFLANZENBAU
Bienenweiden fördern FÜR DIE BIENEN WIRD ES ENG. Der Frühling in der Schweiz ist bekannt für seine vielfältige und schöne Blütenpracht und bietet den bestäubenden Insekten paradiesische Bedingungen. Aber die Zeit des Überflusses ist nur kurz und es folgen einige für die Bienen magere Wochen. Von Mitte Mai bis Ende Juli versiegen die Nahrungsquellen, weshalb die Idee entwickelt wurde, «Weiden» für die Bienen zu schaffen.
Das Verschwinden von Bienenvölkern sorgt regelmässig für Schlagzeilen. Obschon die Ursachen dafür nicht vollständig geklärt sind, spielen mehrere Faktoren wie Krankheiten, Varroa, Stress und Nahrungsprobleme bei der Gefährdung der Bienenvölker eine Rolle. Ausgehend davon hat die Lobag in Zusammenarbeit mit der HAFL in Zollikofen, ApiSuisse, dem Bauernverband und Inforama das Projekt «Bienenweide» gestartet. Unterstützt wird das Projekt von UFA-Samen und fenaco.
Die «Bienenweiden», deren Anerkennung in die Liste der ÖLN-Flächen erwünscht ist, haben zum Ziel, die Bienenpopulationen durch die Produktion von Nahrungsquellen zu unterstützen. So können die bestäubenden Insekten die Periode mit mangelndem Nahrungsangebot anfangs Sommer besser überstehen. Foto: André Stalder, Lobag
Die Bauern sind heutzutage zu einem grossen Teil mit dem ökologischen Ausgleich beschäftigt. Die anerkannten Elemente in der Verordnung über den ökologischen Leistungsnachweis bieten ein Spektrum von Möglichkeiten, das es jedem Betrieb ermöglicht, die verschiedenen natürlichen Elemente, die sich auf seinem Grundstück befinden, zu bewirtschaften. Mit dem Projekt «Bienenweide» soll nun ein zusätzliches Instrument bereit gestellt werden, das die Bestäuber direkt unterstützt. Das Anlegen von Weiden zur Versorgung der Bienen mit neuen Nahrungsquellen zwischen Mitte Mai und Ende Juli würde nicht nur mithelfen, das Bienensterben zu veringern, sondern würde als zusätzliches Ausgleichselement auch zur Erfüllung des ÖLN beitragen.
genmerk nicht nur auf die floristische Vielfalt gelegt, sondern auch auf die landwirtschaftlichen Kriterien wie rascher Reihenschluss der Bodenbedeckung, Schädlings- und Krankheitsdruck für die Fruchtfolgekulturen und die Behandlung von Durchwuchspflanzen in den Folgekulturen. Obschon die Produktion von «Bienenfutter» bei der Sortenwahl im Vordergrund steht, haben die Experten den praktischen Aspekten der Weidenbewirtschaftung besonders Rechnung getragen. Die eingesetzten Sortenmischungen sollen die Unkräuter unterdrücken, so dass nicht auf Herbizide zurückgegriffen werden muss. Eine
Ausnahme bildet die Einzelpflanzen-Bekämpfung, um die Problemunkräuter in den Griff zu kriegen. Ausser Klee sind die Sorten frostempfindlich und es wurden Pflanzen ausgewählt, die früh blühen und die bei den Folgekulturen keine Probleme verursachen.
Der Einsatz von Glyphosat sollte für das Anlegen der Folgekultur nicht notwendig sein. Mit Häckseln und Mulchen – idealerweise frühmorgens oder in den Abendstunden – sollte eine einmalige Bodenbearbeitung möglich sein. Bislang wurde das Anlegen einer Kultur ohne Bodenbearbeitung (Direktsaat
Die Drahtzieher des Projekts haben den Wunsch nach vielen kleinen Parzellen. Die Bienenweiden bestehen aus einer Mischung bekannter Sorten, die in den empfohlenen Sortenlisten eingetragen sind. Beim Zusammenstellen der Saatmischungen wurde das Au44
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PFLANZENBAU oder vereinfachter Anbau) nach einer Bienenweide nicht untersucht.
Keine Konkurrenz für Brachen Die Drahtzieher des Projekts wollten eine neue Möglichkeit zur Diversifizierung von ökologischen Ausgleichsflächen schaffen, die nicht eine direkte Konkurrenz für die derzeit festgelegten Elemente darstellt. Die Bienenweiden sind hauptsächlich für Ackerbauregionen und für moorige Böden bestimmt. Im Gegensatz zu Bunt- und Rotationsbrachen bleiben Bienenweiden nur hundert Tage bestehen, bieten dadurch zusätzliche Flexibilität und fügen sich ausgezeichnet in die Fruchtfolge ein. Im Gegensatz zu den Brachen kann sich die Bienenweide als kleinflächiges Kompensationselement erweisen, da die Bestäuber überall vorkommen. Kleine nahrungsreiche Flächen sind einer einzigen grossen Flächen vorzuziehen.
Die praktischen Versuche werden seit zwei Jahren von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen durchgeführt, um die beiden «Bienenweidemischungen» im Vergleich zu den Brachenmischungen zu untersuchen. Geprüft wird
einerseits, wie rasch die Saat aufläuft und die Bodendeckung als Mittel zur Unkrautunterdrückung erfolgt, und andererseits die Attraktivität der beiden Mischungen für bestäubende Insekten. Die angelegten Bienenweiden auf verschiedenen Betrieben wurden mittels Fragebogen mit Hilfe der Bauern ebenfalls ausgewertet. Daraus konnte geschlossen werden, dass zwischen den verschiedenen Methoden für das Anlegen der Weiden kein Unterschied festgestellt werden konnte. Hingegen haben alle Bauern bestätigt, dass die Insektenpopulationen auf diesen Flächen gross waren. Für das Gedeihen der Bienenweiden sind gewisse Massnahmen notwendig, teilweise müssten Ampfer und Melden (weisser Gänsefuss) entfernt werden. Nur ein Betrieb sah sich gezwungen, einen Teil der Weide nach zwei Reinigungsschnitten wegen schlechten Auflaufens neu anzusäen. Diese Erfahrungen haben gezeigt, dass die Wahl und das Beobachten der Parzelle entscheidend für eine erfolgreiche Bepflanzung sind. Es wird empfohlen, die Bienenweiden an sonnigen Standorten anzulegen, da diese von den Insekten häufiger aufgesucht werden als schattige Plätze.
Das
Projekt
«Bienenweide»
zielt nicht nur darauf ab, das Bienensterben zu reduzieren, sondern Bienenweiden können eine Alternative für Brachen sein. In Ackerbaugebieten mit moorreichen Böden, die für Brachen schlecht geeignet sind, bieten Bienenweiden als zusätzliches Öko-Element Chancen. Damit dem Projekt jedoch Erfolg beschieden ist, muss es vom Bundesamt für Landwirtschaft anerkannt und in die Liste für ökologischen Ausgleich im ÖLN aufgenommen werden. Aufgrund der Erkenntnisse und der Erfahrungen, die beim Zusammenstellen von Brachen-Pflanzenmischungen gesammelt werden, hoffen die Projektverantwortlichen, dass die Bienenweiden rasch in die Liste für ökologischen Ausgleich aufgenommen werden kann. 䡵
Mit Bienenweiden gegen das sommerliche Nektarloch. UFA-REVUE · 7-8 2012
Mit Bienenweiden soll das Sterben dieser für die Landwirtschaft wichtigen Insekten in nahrungsschwachen Zeiten vermindert werden. Foto: André Stalder, Lobag
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon Das Projekt «Bienenweide» wird gemeinsam von der Lobag, apisuisse, HAFL, SBV und Inforama durchgeführt. Unterstützt wird das Projekt von fenaco und UFA Samen.
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MERKBLATT GLYPHOSAT PFLANZENBAU
Glyphosat im Acker- und Futterbau GLYPHOSAT ist ein Herbizid, das zur Regulierung von ausdauernden Wurzelunkräutern sowie vor reduzierter Bodenbearbeitung von Bedeutung ist. Durch gezielte Anwendung können unerwünschte Wirkungen auf die Umwelt sowie mögliche Resistenzbildung reduziert und die Wirksamkeit erhöht werden.
Glyphosathaltige Produkte sind die am häufigsten eingesetzten Pflanzenschutzmittel. Die Kombination von sehr weitem Wirkungsspektrum und vergleichsweise tiefem Produktepreis verhelfen diesen Herbiziden zu ihrer Beliebtheit. Im (Detail-)Handel wird eine Vielzahl an Produkten unterschiedlicher Hersteller angeboten.
Glyphosat wird hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. Aufgrund seiner Zulassung findet es zudem Anwendung beim Strassen- und Gleisunterhalt, im Gartenbau und in Hausgärten. Obschon der Einsatz nach
Viele der in diesem Merkblatt aufgeführten Vorschriften und Empfehlungen gelten nicht nur für Glyphosat, sondern für Herbizide generell.
Wirkungsweise von Glyphosat Aufgrund des nicht selektiven Wirkungsspektrums wird Glyphosat als Totalherbizid bezeichnet. Der Wirkstoff wird über grüne Pflanzenteile aufgenommen und aufgrund systemischer Eigenschaften vorwiegend im Phloem bis in die unterirdischen Organe der behandelten Pflanzen transportiert. Die Hemmung eines Enzyms zur Synthese aromatischer Aminosäuren führt zu Stoffwechselstörungen, zum Zelltod und Absterben der Pflanze.
Chemikaliengesetzgebung auf sensiblen Standorten verboten ist (Grafik 1), wurden in Gewässern wiederholt Toleranzwertüberschreitungen von Glyphosat und seinem Hauptabbauprodukt AMPA festgestellt (AMPA wird auch aus Reinigungsmitteln freigesetzt). Hohe Aufwandmengen, eine unsachgemässe Zubereitung der Spritzbrühe sowie eine
fehlerhafte Reinigung von Spritzgeräten und leeren Gebinden sind mögliche Ursachen (z. B. gelangen Hofplatzentwässerungen über Drainageleitungen in Gewässer).
Resistenz Wiederholte Anwendung von Glyphosat auf derselben Parzelle fördert die Bildung resistenter Unkrautarten. Unter Anderem durch den vermehrten Einsatz in glyphosatresistenten Kulturen (GVO) wurden weltweit bereits über 20 resistente Unkrautarten festgestellt. Aufgrund des vergleichsweise mässigen Einsatzes von Glyphosat in der Schweizer Landwirtschaft (Vorerntebehandlungen sind verboten), konnte bisher keine entsprechende Resistenz beobachtet werden. Das Gentechnikgesetz verbietet den Anbau glyphosatresistenter Kulturen in der Schweiz.
Zur Regulierung ausdauernder Wurzelunkräuter (z.B. Quecke) sind gezielte Nesteroder Randbehandlungen oftmals ausreichend.
Abdrift auf Strassenböschung und Strasse: Verschmutzte Oberflächengewässer und Beanstandungen bei der ÖLN-Kontrolle können die Folge sein.
Grafik 1: Gesetzliche Rahmenbedingungen bei der Anwendung von Glyphosat
Anwendung verboten: lä
-u nd F o ck
(Spezialfälle) i
• Erneuerung von Naturwiese • Behandlung von Natur-/Kunstwiese vor Pflug und Ansaat einer Ackerkultur • Behandlung von Zwischenkultur vor dem 1. November und Saat einer Frühlingskultur
Einzelstock- und Flächenbehandlung nur mit Sonderbewilligung erlaubt
Wi
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im ÖLN SONDERBEWILLIGUNG erforderlich bei:
Anwendung im ÖLN erlaubt: nu rm
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1) wenn nicht mechanisch bekämpfbar, Einzelstockbehandlung von ausdauernden Problempflanzen erlaubt 2) wenn nicht mechanisch bekämpfbar, Einzelstockbehandlung von ausdauernden Problempflanzen ab dem dritten Meter erlaubt 3) inkl. Grünstreifen von mindestens 50 cm Breite Hinweis: Punkte a) bis d) gelten für alle Pflanzenschutzmittel, Punkte e) bis h) für alle Herbizide. Auszug aus ChemRRV SR 814.81 und DZV SR 910.13
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on tS
a) in Riedgebieten und Mooren b) in Hecken und Feldgehölzen inkl. 3 m breitem Grünstreifen 1) c) in Wäldern inkl. 3 m breitem Grünstreifen d) in oberirdischen Gewässern inkl. 3 m breitem Grünstreifen (im ÖLN: 6 m) 2) e) auf Dächern und Terrassen f) auf Lagerplätzen g) auf und an Strassen, Wegen und Plätzen 3) h) auf Böschungen und Grünstreifen entlang von Strassen und Gleisanlagen 1)
15 .F eb ru ar
a) offene Ackerfläche Flächenbehandlung von: • Bunt- und Rotationsbrachen vor Umbruch • misslungenen Ackerkulturen vor Neuansaat b) ökologische Ausgleichsfläche wenn nicht mechanisch bekämpfbar, Einzelstockund Nesterbehandlung auf: • offener Ackerfläche (Bunt- und Rotationsbrachen, Ackerschonstreifen, Saum) gegen Blacken, Winden, Ackerkratzdisteln und Quecken • Grünland (extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen, extensiv genutzte Weiden) gegen Blacken und Ackerkratzdisteln weiterführende Informationen: Wegleitung für den ökologischen Ausgleich auf dem Landwirtschaftsbetrieb. www.agridea.ch Auszug aus DZV SR 910.13
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MERKBLATT GLYPHOSAT PFLANZENBAU
Sorgfältige Anwendung von Glyphosat… Weiches Leitungswasser oder gefiltertes Regenwasser verwenden.
Wasser
Bei Wasserhärte > 25 ° fH und tiefen Aufwandmengen: vor dem Wirkstoff ein Zusatzmittel beigeben und während 2 bis 3 Minuten einrühren (z.B. vollständig wasserlösliches Ammoniumsulfat ohne Mg: 0.5 bis 3 kg/100 l) – produktspezifisch.
+ Kleinstmögliche Brühmenge soll abdriftarm verteilt werden.
Spritztechnik
Brühmenge < 200 l/ha (besser: < 100 l/ha); Fahrgeschwindigkeit 7 – 9 km/h und angepasster Spritzdruck – Düsentabelle konsultieren.
+
Witterung
Behandlung nur bei windstiller und wüchsiger Witterung, Spritzbrühe soll auf trockenen oder leicht taufeuchten Zielpflanzen rasch antrocknen. Kein Niederschlag, keine Taubildung kurz nach der Behandlung (Zulassungsauflage: mindestens sechs Stunden).
+
Zielpflanze
Nur grüne, saubere Zielpflanzen gemäss Grafik 2 behandeln. Bei etablierten (Wurzel-)Unkräutern wird nur dann eine vollständige Wirkung bis in die Wurzel(-knospen) erreicht, wenn eine grosse, aktive Blattfläche vor der Blüte behandelt wird (Ausnahmen: Ackerwinde, Ackerminze, Beinwell, Waldsumpfkresse während Blüte). Überwinternde Zwischenfuttermischungen und Kunstwiesen im ersten Hauptnutzungsjahr können unmittelbar nach dem Schnitt (1 – 2 Tage) behandelt werden, mehrjährige Kunstwiesen und Naturwiesen müssen genügend nachgewachsen (8 – 10 cm Zuwachs) sein. Vor nachfolgender Bodenbearbeitung sichtbare Symptome an Zielpflanze abwarten – bei Wurzelunkräutern bis drei Wochen.
… reduziert die Gefahr von: Schäden an Folgekultur bei Anwendung auf warme, humusreiche und biologisch aktive Böden (pH > 6.2, pflanzenverfügbarer P: siehe letzte Seite) sowie Saaten rasch wachsender (Frühjahrs-)Kulturen (Mais, Soja) mit vorgängig wendend oder stark mischend eingearbeiteten Pflanzenresten. Maximale Zeitspanne zwischen Anwendung und Saat/Pflanzung anstreben (Zulassungsauflage der meisten Produkte: Anwendung bis spätestens zwei Wochen vor der Saat/Pflanzung).
Wirkstoffresistenzen durch vermehrtes Ausweichen auf andere Kulturmassnahmen/ Alternativen (siehe letzte Seite). Zulassungsauflage: Aufwandmenge der Zielpflanzenart anpassen.
Gewässerverschmutzung in biologisch aktiven, humusreichen und gut strukturierten Böden mit geringem Erosionsrisiko, weil Glyphosat und AMPA direkt am Einsatzort gebunden und rasch abgebaut werden können. Abstandsvorschriften gemäss Grafik 1 und Umgang mit Brühresten sowie Spritzenreinigung gemäss grünem Kasten letzte Seite zwingend beachten. Erosionsrisikokarte konsultieren. 48
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MERKBLATT GLYPHOSAT PFLANZENBAU
Unsorgfältige Anwendung von Glyphosat … Hartes, kaltes Leitungswasser ohne spezifisches Zusatzmittel reduziert die Wirksamkeit und verlangt überhöhte Aufwandmengen.
Wasser
Falsche Düsenwahl kombiniert mit zu tiefem Spritzdruck und/oder zu tiefer Fahrgeschwindigkeit führt zu grossen Tropfen (> 0.4 mm) und zu überhöhten Brüh- und Aufwandmengen; zu hoher Spritzdruck führt zu Abdrift.
Spritztechnik
Anwendung bei Wind führt zu Abdrift (Windgeschwindigkeit ab ca. 11 km/h: Blätter und dünne Zweige bewegen sich). Bei wenig wüchsiger Witterung wird der Wirkstoff nur langsam in die Wurzelknospen verlagert (< 5 °C oder > 25 °C). Tau- oder regennasse Zielpflanzen lassen den Wirkstoff abtropfen.
Witterung
Behandlung von verblühten, teilweise verholzten oder abgestorbenen Zielpflanzen sowie von etablierten Wurzelunkräutern mit wenig aktiver Blattfläche und von wenig nachgewachsenen Wiesenbeständen mit bereits vernarbten Schnittwunden (ab dem 2. Tag) oder eine Bodenbearbeitung unmittelbar nach der Behandlung reduzieren bzw. verhindern die systemische Wirkung.
Zielpflanze
… provoziert die Gefahr von: Schäden an Folgekultur bei Anwendung mit hoher Aufwandmenge auf kalte, biologisch wenig aktive und/oder schwach saure Böden mit fehlerhafter Nährstoffversorgung sowie bei einer Anwendung unmittelbar vor oder nach Spätsaaten von langsam wachsenden (Winter-)Kulturen (Getreide, Raps), kombiniert mit nicht oder geringfügig eingearbeiteten Pflanzenresten. Wirkstoffresistenzen bei wiederholter Anwendung auf derselben Parzelle und in einseitigen Fruchtfolgen, kombiniert mit einer zu tiefen, nicht den Zielpflanzen entsprechenden Aufwandmenge. Gewässerverschmutzung bei unsachgemässer Spritzenreinigung; bei Flächenbehandlung eines lückigen Zielpflanzenbestandes (z.B. bei Ackerwindennestern); bei Anwendung mit zu hoher Aufwandmenge; bei intensiv bearbeiteten Standorten mit hohem Erosionsrisiko; bei Anwendung und Abdrift auf sensible Standorte wie Schotterungen, Kiesplätze und versiegelte Flächen, wo aufgrund der UV-Stabilität der Wirkstoff langsam abgebaut wird.
Werden alle Handlungsempfehlungen der linken Seite mit Sorgfalt umgesetzt, ist die Anwendung glyphosathaltiger Produkte verantwortungsvoll und mögliche Nebenwirkungen des Wirkstoffs und seines Hauptabbauproduktes AMPA werden stark eingeschränkt.
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DF_PB8_MB_Glyphosat_Burkhalter_07|812 ok_2012 17.07.12 18:13 Seite 50
MERKBLATT GLYPHOSAT PFLANZENBAU 1 Streifenfrässaat von Mais in eine mit Glyphosat regulierte überwinternde Zwischenfuttermischung – Blattverfärbungen sind erkennbar. 2 Bei Bodenbearbeitung mit dem Pflug ist Glyphosat nur zur Bekämpfung von ausdauernden Wurzelunkräutern anzuwenden (Behandlung von Grünland vor Pflug und Saat einer Ackerkultur: Sonderbewilligung notwendig, siehe Grafik 1). 3 Mechanische Massnahmen (z. B. Spatenrollegge) sind bei trockenen und warmen Bedingungen nach der Ernte in der Regel ausreichend, um einjährige Unkräuter und Ausfallkulturen zu regulieren. 4 Direktsaat von Zuckerrüben: konkurrenzstarke, abfrierende Gründüngungen und Frost können einen Glyphosateinsatz ersetzen. Weitere Bilder abrufbar unter: www.be.ch/ bodenschutz ➠ Die aktuellen Bilder
Spritzenreinigung/ Umgang mit Brühresten • Messbecher und leere Gebinde zwei Mal in den Brühtank ausspülen.
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Formulierungen Glyphosathaltige Produkte bestehen aus mehreren Komponenten: Wirkstoff, Trägerstoff (z. B. Isopropylammonium) und Beistoffe. Beistoffe verbessern die technischen Eigenschaften der Spritzbrühe (z. B. Fliessverhalten oder Verhindern von Schaumbildung) sowie die Haft-, Netz- und Eindringfähigkeit, sind je nach Produkt unterschiedlich und werden nicht deklariert. Pflanzenschutzmittel können das Bodenleben, die Entwicklung von Schadorganismen, die Abwehrreaktionen der Pflanzen oder deren Nährstoffaufnahme beeinflussen. Mögliche Interaktionen sind schwierig abschätzbar.
Toxizität Glyphosathaltige Produkte tragen die Gefahrenbezeichnung «Umweltgefährlich». Negative Wirkungen auf die Umwelt hängen massgeblich von der gewählten Formulierung ab.
Pflanzenschutzmittel werden in Ab-wasserreinigungsanlagen nur unvollständig abgebaut.
Der reine Wirkstoff stellt nach heutigem Stand des Wissens kaum ein Risiko für Nicht-Zielorganismen dar, da das gehemmte Enzym nur in Pflanzenzellen vorkommt (siehe grüner Kasten erste Seite). Toxische Auswirkungen gewisser Netzmittel (z.B. Tallowamin) auf Gewässerorganismen können nicht ausgeschlossen werden.
Bindung Gebunden wird Glyphosat in sandigen, kalkhaltigen und humusreichen Böden eher langsam; in tonigen, schwach sauren sowie humusarmen Böden rasch, aber nie vollständig. Anorganisches Phosphat verdrängt Glyphosat von den Bindungsstellen. Folglich sollte auf Phosphatgaben (inkl. Hofdünger) bis 10 Tage nach dem Glyphosateinsatz verzichtet werden.
Abbau Bei hoher Bodentemperatur Grafik 2: Die Aufwandmenge ist der Formulierung und der Zielpflanzenzusammensetzung anzupassen.
6
8
4.5
6
3.5 4.5 2.5
3
1.5
2
Ackerfuchsschwanz, Acker-/Zaunwinde Kunstwiese, mehrjährige Unkräuter/-gräser Blacke, Quecke, Ackerkratzdistel Ausfallraps, einjährige Unkräuter Ausfallgetreide, einjährige Ungräser
max. 3600 2800 2100 1600 1000 720
Wirkstoffmenge in g/ha
Aufwandmenge in l/ ha
max. 7.5 10
360 g Glyphosat/l 450 g Glyphosat/l Bei einer zielgerichteten Anwendung (siehe Mittelteil), insbesondere Brühwassermengen unter 200 l/ha, können tiefere Aufwandmengen gewählt werden.
50
ist Glyphosat in biologisch aktiven Böden gut abbaubar. Bei ungünstigen Bedingungen ist der Abbau unvollständig, das Abbauprodukt AMPA bleibt zurück. Weder der Wirkstoff noch AMPA sollen abgeschwemmt werden oder infiltrieren und in Drainageleitungen gelangen (siehe Mittelteil).
Kulturmassnahmen Generell helfen verschiedene direkte Kulturmassnahmen, wie z.B. die wendende oder stark mischende Bodenbearbeitung, der Einsatz mechanischer und chemischer Regulierungsmassnahmen in der Kultur oder eine Stoppelbearbeitung nach der Ernte, Unkräuter zu bekämpfen und Glyphosatanwendungen zu reduzieren.
• Brühreste mit erhöhter Fahrgeschwindigkeit auf der zuvor behandelten Parzelle verteilen. • Vorreinigung der Spritzgeräte auf der zuvor behandelten Parzelle mit Frischwasser aus Spülwassertank. Zwei (besser drei) Spüldurchgänge führen zu massiv erhöhtem Verdünnungseffekt des technischen Brührestes. • Endreinigung der Spritzgeräte auf einem befestigten Waschplatz mit Entwässerung in die Güllegrube oder in eine spezielle Waschwasseraufbereitungsanlage.
Alternativen Damit Glyphosat auch bei nicht wendender Bodenbearbeitung teilweise oder ganz eingespart werden kann, sind insbesondere die Fruchtfolge und der Zwischenkulturanbau zu optimieren: • regelmässiger Wechsel von Frühjahrsund Herbstkulturen; • mehrjährige Kunstwiesen anstelle der häufigen Wahl von nicht abfrierenden Zwischenfuttermischungen; • Anbau von konkurrenzstarken (abfrierenden) Gründüngungen. 䡵
Impressum In Zusammenarbeit mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen publiziert die UFA-Revue in loser Reihenfolge Merkblätter. Herausgeber AGRIDEA, Eschikon 28, 8315 Lindau; AGRIDEA, Av. des Jordils 1, cp 128, 1000 Lausanne 6, www.agridea.ch Autoren F. Burkhalter & A. Chervet, Fachstelle Pflanzen- bzw. Bodenschutz des Kantons Bern Fachliche Mitarbeit Groupe Grandes Cultures, AGRIDEA Lausanne; Ch. Stamm, Eawag Dübendorf; D. Strahm, fenaco Lyssach; H. Ramseier & B. Streit, HAFL Zollikofen; K. Grünig, Inforama Zollikofen; M. Gygax, Fachstelle Pflanzenschutz des Kantons Bern; K. Walther, Oberlindach; A. Wyssbrod, Rubigen Grafiken J. Leuenberger Jockel, Rüegsauschachen Fotos W. G. Sturny, Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern
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7-8 2012 · UFA-REVUE
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Fortsetzung von Seite 46
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DF_PB9_ChervatSturny_07|812 ok_2012 17.07.12 18:14 Seite 52
PFLANZENBAU
Wie viel Glyphosat benötigt ein Direktsaatsystem? AUF DER DAUERBEOBACHTUNGSFLÄCHE «Oberacker» am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) werden Strategien geprüft, mit denen ein Direktsaatsystem ohne regelmässigen Einsatz von Totalherbiziden umgesetzt werden kann.
Wolfgang G. Sturny
Sandra Ott
Anfangsphase 1994 –1999 Während der ersten Fruchtfolgeperiode erfolgte die Regulierung der Unkräuter im Direktsaatsystem, wo die mechanische Unkrautbekämpfung fehlt, bei 58 % der Kulturen vor der Saat mit Glyphosat und
Konkurrenzstarke abfrierende Gründüngungsgemenge regulieren Unkräuter und Ausfallerntegut. Mit einer Direktsaat in solche Bestände kann auf einen Glyphosat-Einsatz verzichtet werden. Bild: Wolfgang G. Sturny
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Grafik 1: Kulturen und Herbizidstrategie bei Direktsaat und Pflug Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» 1994 – 2011 40
Anzahl Kulturen 1994 – 2011
Andreas Chervet
Nur mit einem verantwortungsvollen Umgang beim Herbizid-Einsatz können mögliche Resistenzbildungen und negative Umweltwirkungen weitgehend ausgeschlossen werden. Die Diskussionen rund um den häufig verwendeten Wirkstoff «Glyphosat» werden besonders kontrovers geführt – insbesondere betreffend Direktsaat. Werden bei der Unkrautregulierung Faktoren wie Fruchtfolge (konsequenter Wechsel von Blatt- und Halmfrüchten), unmittelbar nach der Ernte durchgeführte Saaten, konkurrenzstarke abfrierende Gründüngungen, permanente Bodenbedeckung mit Pflanzen(-resten), Strohdüngung sowie der Einsatz selektiver Herbizide in optimaler Abstimmung miteinander kombiniert, ist es durchaus möglich, ein Direktsaatsystem ohne regelmässigen Glyphosat-Einsatz umzusetzen: Dies sind die Erkenntnisse von drei Fruchtfolgeperioden auf dem «Oberacker» (Kasten).
6%
30
25 %
3%
19 % 27 %
17 %
67 %
20
86 %
83 % 81 %
10
58 %
67 %
83 %
83 %
17 %
17 %
33 % 14 %
0 1 2 Anfangsphase (n = 36) 1994 – 1999 SM – WG (+GD) – ZR – WW (+GD) – Kart. (+GD) – KW/WW
14 %
1 2 Übergangsphase (n = 36) 2000 – 2005 SM – WG (+GD) – ZR – WW (+GD) – EE (+GD) – WR (+GD)
1 2 Konsolidierungsphase (n = 36) 2006 – 2011 SM – EE (+GD) – WW (+GD) – AB – WG (+GD) – ZR
1 2 (n = 36) Fokus auf 2009 – 2011 SM – EE (+GD) – WW (+GD) – AB – WG (+GD) – ZR
ohne Herbizide mit selektiven Herbiziden mit Glyphosat und selektiven Herbiziden 1 = Direktsaat; 2 = Pflug | SM = Silomais; WEG = Wintergerste; GD = Gründüngung; ZR = Zuckerrüben; WW = Winterweizen; Kart. = Kartoffeln; KW = Kunstwiese; EE = Eiweisserbsen; WR = Winterroggen; AB = Ackerbohnen
zusätzlich mit selektiven Herbiziden im Nachauflauf (Grafik 1). In 17 % der direkt gesäten Kulturen wurden ausschliesslich selektive Herbizide appliziert, insbesondere beim Wechsel von Zuckerrüben zu Winterweizen sowie von Kartoffeln zu Winterweizen (je 2 x). Die Bodenbewegung bei der Ernte der Hackfrüchte hatte diese Vorgehensweise begünstigt. Im herkömmlichen Pflugsystem wurden in 81 % der Fälle nur selektive Herbizide im Nachauflauf eingesetzt, jedoch kein Glyphosat. In beiden Systemen konnte auf Herbizide verzichtet werden bei Kunstwiesensaaten (3 x), bei Kartoffeln (3 x) und
bei Silomais (2 x – jedoch erst, nachdem Kunstwiese nach drei Jahren aus der Fruchtfolge entfernt wurde). In den beiden letzten Fällen wurde die Gründüngung oder das Unkraut thermisch mit einem Abflammgerät bzw. mechanisch mit einem Mulchgerät reguliert. Diese Geräte wurden später wegen den hohen (Energie-)Kosten nicht mehr eingesetzt.
Übergangsphase
2000 – 2005
Mit dem Verzicht auf thermische und mechanische Unkrautregulierung sowie Anpassungen in der Fruchtfolge (Leguminose an Stelle von Kartoffeln, keine Kunstwiese), wurden in der zweiten Fruchtfolgeperiode Kulturen ohne Her7-8 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU Grafik 2: Aufwandmenge Glyphosat bei Direktsaat und Pflug l/ha und Anbaujahr (Durchschnitt)
Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» 1994 – 2011 4
Direktsaat Pflug
3
Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» im Detail Standort/Boden: Inforama Rütti, Zollikofen (BE); 550 m ü. M.; tiefgründige, grundfeuchte Braunerde; schwach humoser, sandiger Lehm. Versuchsanlage: sechs nebeneinander liegende Parzellen à je 14 a, davon wird je die Hälfte flach gewendet (ab 2001 mit einem On LandPflug), die andere Hälfte direkt gesät.
2 1 0 Anfangsphase Jahre 1994 – 1999
Übergangsphase Jahre 2000 – 2005
bizid-Einsatz in beiden Systemen zur Ausnahme. Anbaupausen wurden überbrückt, indem unmittelbar nach der Ernte in das gehäckselte Getreide- oder Erbsenstroh entweder eine Gründüngung (v. a. Rübsen und Ölrettich) oder die nächste Hauptkultur angesät wurde. So erwies sich ab dem Jahr 2000 auch im Direktsaatsystem beim Anbau von Silomais – Wintergerste (5 x) und Zuckerrüben – Winterweizen (3 x) ein selektives Herbizid als ausreichende Regulierungsmassnahme (Grafik 1). Bei 67 % der Kulturen erfolgte die Unkrautregulierung nach wie vor mit Glyphosat vor der Saat und zusätzlich mit einem selektiven Herbizid im Nachauflauf. Im Pflugsystem basierte die Unkrautregulierung auf der wendenden Bodenbearbeitung und dem Einsatz von selektiven Herbiziden (83 %). Wegen dem vermehrten Aufkommen der Quecke wurde ebenfalls im Pflugsystem vereinzelt Glyphosat eingesetzt (14 %).
Konsolidierungsphase 2006 – 2011 Mit dem Ersatz von Winterroggen durch Ackerbohnen musste auf eine Gründüngung verzichtet werden, was die Anforderungen an eine glyphosatarme Unkrautregulierung in der dritten Fruchtfolgeperiode erhöhte. Mit einem konkurrenzstarken abfrierenden Gründüngungsgemenge wurde diese Herausforderung ab 2006 angegangen. Im Vergleich zur vorhergehenden Fruchtfolgeperiode senkte sich der GlyphosatEinsatz bei Direktsaat um die Hälfte auf noch 33 % (Grafik 1). Insbesondere zwischen Wintergetreide und zeitig gesäten Frühjahrskulturen waren die Einsparungen massiv: Vor Zuckerrüben beispielsweise erfolgte keine einzige Anwendung mehr, vor Ackerbohnen wurde nur einmal Glyphosat eingesetzt. UFA-REVUE · 7-8 2012
Konsolidierungsphase Jahre 2006 – 2011
Fokus auf die Jahre 2009 – 2011
Im Pflugsystem blieb der Glyphosat-Einsatz nach flacher Furche (12 – 15 cm tief) und dem Verzicht auf eine Saatbettbereitung auf konstant tiefem Niveau von 14 %. Kulturen ohne Herbizid-Einsatz gab es in der dritten Fruchtfolgeperiode in beiden Systemen keine mehr.
Saat: in beiden Systemen zum selben Zeitpunkt und ab 2000 mit einer Direktsaatmaschine – im Pflugsystem ab 2006 ohne Saatbettbereitung («Furchensaat»). Pflanzenschutz: im Direktsaatsystem werden vor der Saat Glyphosat – alternativ seit kurzem ein selektives Herbizid – und je nach Bedarf im Nachauflauf in beiden Systemen selektive Herbizide eingesetzt. Für alle Kulturen gilt «Extenso-Anbau», d. h. es wird auf den Einsatz von Fungiziden, Wachstumsregulatoren und Insektiziden verzichtet. Das feine Zerkleinern der Mais-Ernterückstände zur Zünsler- und Fusarienbekämpfung ist Standard, Schneckenköder im Bedarfsfall zu Zuckerrüben. Aktuelle Bilder abrufbar unter: www.be.ch/bodenschutz ➠ die aktuellen Bilder. Versuchspartner der Fachstelle Bodenschutz: Agroscope ReckenholzTänikon ART; Schweizerische Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL; Fachstelle Pflanzenschutz und Inforama Rütti.
Fokus auf die letzten drei Anbaujahre 2009 – 2011 Die konsequente Umsetzung der gewählten Strategie zur Unkrautregulierung ermöglichte es, die Glyphosat-Anwendung im Direktsaatsystem weiter zu reduzieren: Mit 17 % ist der Glyphosat-Einsatz seit drei Anbaujahren in beiden Anbausystemen gleich hoch (Grafik 1), ebenso wie die Aufwandmenge, die deutlich reduziert werden konnte (Grafik 2). Appliziert wird der Wirkstoff hauptsächlich nach Körnerleguminosen bzw. vor Wintergetreide. Trotz dieser Reduktion werden heute im Direktsaatsystem praktisch gleich viele selektive Herbizide wie im Pflugsystem eingesetzt (siehe Homepage Kasten); Ausnahmen sind Mais («Atrazin-Ersatz» fehlt) und Wintergerste (Klettenlabkraut).
Fazit Ein Direktsaatsystem benötigt einen Glyphosat-Einsatz, auch wenn konsequent zwischen Blatt- und Halmfrüchten abgewechselt wird. Die Anwendungshäufigkeit kann jedoch weiter reduziert werden, indem: • unmittelbar nach der Ernte auf unkrautfrei geführte Mais-, Kartoffeloder Zuckerrübenbestände ein Wintergetreide folgt; • unmittelbar nach der Ernte auf unkrautfrei geführte Getreidebestände • entweder eine konkurrenzstarke abfrierende Gründüngung gesät, die – im Herbst anlässlich der Bestellung einer spät gesäten Kultur wie Winterei-
weisserbsen – blühend flachgewalzt wird bzw. auf die nach Winterfrost eine zeitig gesäte Frühjahrskultur wie Zuckerrüben oder Ackerbohnen folgt oder • eine konkurrenzstarke überwinternde Gründüngung gesät wird, die – sofort nach der Saat einer spätfrostempfindlichen Frühjahrskultur wie Mais – in Blüte stehend mit einem Mulchgerät mechanisch reguliert wird; • mehrjährige Kunstwiesen dem häufigen Anbau von zweijährigen Zwischenfuttermischungen vorgezogen werden. Generell ist dem Parzellenrand hohe Priorität einzuräumen. Werden vom Rand her einwachsende oder versamende Unkräuter in wiederholter Anwendung nur mit Glyphosat und ohne vertretbare Alternative reguliert, ist hier die Gefahr einer Resistenzbildung oder Gewässerbelastung besonders hoch – unabhängig vom gewählten Anbausystem. 䡵
Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» am Inforama Rütti Zollikofen. Bild: Gabriela Brändle, Agroscope Reckenholz-Tänikon ART (Luftaufnahme vom 29.6.2004)
Autoren Andreas Chervet und Wolfgang G. Sturny von der Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern setzen seit 1994 den Systemvergleich auf der Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» um. Sandra Ott von der Fachstelle Pflanzenschutz des Kantons Bern koordiniert seit 2009 die pflanzenschutzrelevanten Massnahmen.
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PFLANZENBAU
Raps für eine gesunde Ernährung «HOLL»-RAPS IM VORMARSCH Während die Ackerbauflächen insgesamt rückläufig sind, haben die Rapsanbauflächen den letzten Jahren unaufhaltsam zugelegt. Dies ist in erster Linie auf die Entwicklung von «HOLL»-Raps zurückzuführen, der sich in den vergangenen zehn Jahren durchsetzen konnte und 2011 auf rekordverdächtigen 6000 Hektar angebaut wurde.
Jean-Paul Krattiger
Unser Land spielte beim Anbau dieser Rapssorte, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften speziell zum Frittieren und Braten eignet, eine Vorreiterrolle. In der Tat war die Schweiz lange bezüglich Anbauflächen bei dieser Sorte führend. Diese Entwicklung des Rapsanbaus lässt sich durch eine Anpassung an die Bedürfnisse des Markts erklären. Wie aus der Grafik hervorgeht, unterscheidet sich der Raps in zwei Aspekten: Das Interesse an konventionellem Raps ist gross, da er nur einen geringen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufweist. Diese gesättigten Fettsäuren sind unerwünscht, da sie den Spiegel des schlechten Cholesterins erhöhen. Andererseits kann konventioneller Raps zu einem Öl
Tabelle: Rapssorten Konventionelle Rapssorten Visby Sie ist die Leadersorte der drei letzten Jahre. Sie wird schrittweise durch Avatar vom gleichen Züchter ersetzt. Avatar* In allen Bereichen exzellent. Diese Sorte hat zudem den Vorteil einer früheren Blüte. Sie ist dazu bestimmt, zur neuen Leadersorte der nächsten Jahre zu werden. Hybridrock* Produktive Sorte mit mittlerem Ölgehalt. NK Petrol* Produktive Sorte mit mittlerer Krankheitsresistenz. Sensation* Ertragreiche Sorte mit hohem Ölgehalt und ausgezeichneter Phomaresistenz. Mendel, DK Cosmos, Adriana und Sammy* Diese Sorten weisen ein geringeres Ertragspotenzial auf als die 4 vorgängig aufgeführten Sorten, weshalb sie nicht mehr häufig angebaut werden. Unter bestimmten Anbaubedingungen sind sie aber weiterhin interessant. Adriana und Sammy sind Liniensorten. «HOLL»-Raps-Sorte V280OL Ausschliesslich für die Verteiler (LANDI) und Bauern, die «HOLL»-Raps unter einem Spezialvertrag mit fenaco-LANDI anbauen, bestimmt. * Neue, provisorisch in die Sortenliste aufgenommene Sorten 2012 (Ernte 2013) 54
mit viel Omega-3 (Linolensäure) verarbeitet werden. Diese Fettsäuren sind zum Schutz des Herz-Kreislaufsystems wichtig. Aufgrund dieser Eigenschaften wird das aus konventionellem Raps gewonnene Öl besonders zur Zubereitung von Salaten geschätzt. In Bezug auf den Gehalt von gesättigten Fettsäuren ist «HOLL»-Raps mit konventionellem Raps vergleichbar. Hingegen enthält er zusätzliche Fettsäuren, deren Begleitstoff Vitamin E ist, sowie mehr wirksame Antioxidantien als konventioneller Raps. Der grosse Unterschied liegt in seinem sehr geringen Linolensäuregehalt, weshalb sich das aus diesem Raps gewonnene Spezialöl besonders gut zum Frittieren und Braten eignet. Spricht man also über Raps, sollte man genau unterschieden zwischen konventionellem und «HOLL»Raps. Diese beiden Rapssorten haben ihre eigene Produktionskette und insbesondere ihren eigenen Warenfluss.
Aufgrund ihres unterschiedlichen Fettsäuremusters werden Öle aus konventionellen und «HOLL»-Raps für verschiedene Zwecke eingesetzt.
Aussaat Wichtigste Punkte: • Die Bodenvorbereitung muss mit grosser Sorgfalt erfolgen, um die Entwicklung der Pfahlwurzel optimal zu fördern. • Das ideale Saatdatum liegt zwischen Ende August und Anfang September. Bei einer zu frühen Aussaat besteht das Risiko einer zu starken Vegetationsentwicklung. Es wurde zudem festgestellt, dass bei frühen Saaten die Frostschäden am erheblichsten sind. • Die Dichte muss in Abhängigkeit vom Tausendkorngewicht (TKW) ermittelt werden. Dieses kann wie das Dosisgewicht stark variieren. Die nützlichen Informationen sind immer auf den Saatgutsäcken angegeben. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU • Für Hybridsorten muss die Saatdichte bei optimalen und frühen Bedingungen bei 54 – 50 Körnern/m2 liegen. Diese empfohlenen Werte können um 10 Körner pro m2 für Liniensorten oder bei schwierigen und späten Bedingungen erhöht werden. • Der Bestand Ende Winter sollte bei Hybridpflanzen zwischen 35 und 45 Pflanzen pro m2 und bei den Liniensorten bei 45 bis 55 Pflanzen pro m2 betragen.
Spezielle Vorkehrungen für «HOLL»-Raps
Dünger Stickstof Raps benötigt im Herbst
Düngerempfehlung
rund 30 Stickstoffeinheiten pro Hektar, insbesondere nach einer Stroheinarbeitung oder bei schwacher Stickstoffmineralisierung. Im Frühjahr muss gesplittet gedüngt werden mit einer Stickstoffgabe bei Vegetationsbeginn und einer zweiten Gabe zum Zeitpunkt des ersten Internodiums. Dabei wird vorzugsweise Bor-Ammonsalpeter von Landor verwendet, der den Bedarf an Stickstoff, Schwefel und Bor deckt. Phosphor-Kalium Die Zufuhr erfolgt vor der Aussaat mit ternären und binären Düngern. Landor-PK ist besonders geeignet als Ergänzung zum Hofdünger oder bei günstigen klimatischen Bedingungen im Herbst. Magnesium Wird während der Vegetationsperiode zugeführt. In Form von Sulfat, das im Schwefel enthalten ist, wird es schneller aufgenommen. Schwefel Raps benötigt zwischen 50 und 90 kg Schwefel pro Hektar. 70 Prozent davon werden zwischen Vegetationsbeginn und Blüte absorbiert. Bor Der Borbedarf von über 500 g pro Hektar wird am besten mit einer präventiven Gabe oder einer Blattdüngung mit Bortrag 3l/ha gedeckt.
Schädlinge
und
Krankheiten
Schnecken sind ab Keimbeginn bis zum 4- bis 5-Blattstadium schädlich. In Risikosituationen (geringe Saatdichte, Wiesenränder, sehr klumpiger Boden, Pflanzenreste an der Oberfläche) sollten, sobald Schleimspuren oder tote Schnecken an Köderstellen vorhanden sind, einmal Schneckenkörner gestreut werden. Von Mitte September bis Ende Oktober ist mit Hilfe von Seifenwasser in zur Hälfte eingegrabenen Gelbschalen zu UFA-REVUE · 7-8 2012
• Parzellen meiden, auf denen ein Durchwuchs mit klassischen Rapssorten möglich ist. • Mindestdistanz von 20 m zwischen einer «HOLL»-Rapskultur und einer klassischen Rapskultur einhalten. • Sämaschine und Mähdrescher beim Parzellenwechsel sorgfältig reinigen. Für den Anbau von «HOLL»-Raps müssen diese einfachen, aber nützlichen Regeln zwingend eingehalten werden.
Für einen Ertrag von 35 bis 40 dt/ha müssen folgende Düngermengen unter Berücksichtigung allfälliger Rückstände eingebracht werden: N: P2O5:
130 – 150 55 – 90
K2O: 35 –160 Mg:
10 – 25
kontrollieren, ob Kohltriebrüssler vorhanden sind. Eine befallene Pflanze bildet im Frühjahr zahlreiche Nebentriebe, wenn sie nicht vorher abstirbt. Die Schäden durch den Rapsstängelrüssler, nämlich missgebildete und aufgerissene Stängel, können mit Frostschäden verwechselt werden. Der Einflug beginnt bei Temperaturen über 8 bis 10 °C, was eine Bekämpfung je nach Jahr ab Ende Februar/Anfang März notwendig macht (Empfehlungen der Pflanzenschutzstellen befolgen). Die Schäden durch den Rapsglanzkäfer führen zu mehr oder weniger grossen Ertragseinbussen. Die Resistenzgruppen sollten gewechselt werden, damit die Wirksamkeit der Insektizide gewährleistet bleibt und das Risiko von Resistenzen verringert wird. Die durch die Schädlinge (Rüssler) geschwächten Pflanzen sind zudem krankheitsanfälliger. Der Einsatz im Herbst eines Fungizids im 4- bis 6-Blattstadium gegen Phoma hat als positive Nebenwirkung, dass sich die Pfahlwurzel verlängert und die Wurzelmasse vergrössert, das Längenwachstum des Stängels gebremst wird und sich die Winterhärte verbessert.
Grafik: Vergleich des Säuregehalts in den verschiedenen Ölen Noix Palme Olive Erdnuss Öl-Sonnenblume Sonnenblume konv. Raps HOLL-Raps 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 gesättigte Fettsäuren Ölsäure
Linolsäure Linolensäure
nochmals gut abschneiden, um definitiv in die Sortenliste von 2013 aufgenommen zu werden. Beim Ertrag übertreffen diese neuen Sorten im zweijährigen Durchschnitt die Sorte Visby von 2 bis 5 Prozent. Mit dem Rapsanbau haben die Schweizer Bauern weiterhin viele Trümpfe in der Hand. Dank seinen Eigenschaften ist der Absatz von Raps auf den Märkten, die ein gesundes Nahrungsmittel nachfragen, gesichert. Diese erfreuliche Situation bedingt das Beibehalten von Anbaugebieten mit «HOLL»Raps. 䡵
Der kommerzielle Erfolg von «HOLL»Raps hängt stark mit seiner Ölqualität zusammen.
Sorten 2012 (Ernte 2013) Die Liste der empfohlenen Sorten von Swissgranum enthält fünf neue, provisorisch eingetragene Sorten. Diese Sorten lieferten in den letzten beiden Testjahren gute Ergebnisse, müssen aber 2012
Autor Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon
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PFLANZENBAU
Auch Gründüngungen sind Kulturen GRÜNDÜNGUNGEN erhalten in enger und einseitiger werdenden Fruchtfolgen grössere Bedeutung. Sie sind nicht nur wegen ÖLN-Vorschriften als Pflichtübung zwischen Hauptkulturen anzubauen, gewiefte Ackerbauern haben längst erkannt, dass Gründüngungen weitere Vorteile haben. Zudem bereichern sie das Landschaftsbild und tragen viel zur Sympathie der Schweizer Landwirtschaft bei.
Hanspeter Hug
Die Böden werden mit immer schwereren Maschinen intensiver befahren. Cocktails von unterschiedlichsten Pflanzenschutzmitteln müssen von den Bodenbakterien abgebaut werden. Je höher der Anteil an Humus sowie organischer Substanz und je höher der Anteil an Sauerstoff im Boden ist, desto grösser ist die Anzahl an abbauenden, mineralisierenden Bakterien. Eine Gründüngung soll, neben der Produktion von Pflanzenmasse, den Boden auch dort durchwurzeln, wo Fahrspuren der schweren Pflege- und Erntemaschinen Strukturschäden hinterlassen haben. Das Unterdrücken von Samenunkräutern ist ein weiterer Nutzen von Gründüngungen. Diese unerwünschten Arten laufen mit, oder sogar noch vor der gesäten Gründüngung auf. Im Verlaufe der Vegetation muss die Gründüngung die Spontanbegrünung überwachsen, so dass diese nicht mehr zu einer Blütenbildung kommen können.
lagert in der Gründüngung überdauern sie den Winter verlustarm und stehen so der folgenden Hauptkultur wieder zur Verfügung
Welche Gründüngungspflanzen? Die Fruchtfolge der Hauptkultur ist entscheidend. Es dürfen keine Arten gesät werden, die mit jenen der Hauptkultu-
fen wieder aus. Die chemische wie mechanische Bekämpfung ist sehr schwierig. Im Feldsamenkatalog 2012 von UFA-Samen ist die Fruchtfolge-Verträglichkeit in einer Tabelle ersichtlich. Einen Zusatznutzen bieten Leguminosen als Gründüngungen, da sie mit Hilfe der Knöllchenbakterien Luftstickstoff aufnehmen und organisch spei-
Grünmasse- Nährstoffspeicher Je grösser die Wurzelmasse, desto höher ist das Nährstoffanreicherungsvermögen der Gründüngungspflanzen. Im Herbst liegen die Bodentemperaturen für die Mineralisation von Nährstoffen in einem idealen Bereich. Kommen noch Regenfälle dazu, so verläuft die Nährstoffmineralisierung auf Hochtouren. Organische Substanz von Ernterückständen, aber auch von Hofdüngern wie Gülle und Mist, werden in dieser Jahreszeit am schnellsten mineralisiert. Werden diese mineralisierten Nährstoffe durch Wurzeln aufgenommen, werden sie nicht ausgewaschen oder in tiefere Bodenschichten verlagert. Einge56
Abgefrorener Sareptasenf ohne Unkraut und Ungräser im Frühling.
ren verwandt sind oder als Wirtspflanze für Krankheiten und Schädlinge dienen. Auch dürfen keine Arten gesät werden, die in der kommenden Hauptkultur nicht oder nur schwer bekämpfbar sind. Dies gilt vor allem für Arten, die eine Rettich artige Wurzel bilden, wie dies bei Tillage Radish (Chinesischer Rettich) oder Ölrettich der Fall ist. Die Pfahlwurzeln überdauern auch hohe Minustemperaturen im Winter und schlagen dann im Frühjahr mit vielen Reservenährstof-
chern. Bei UFA-Samen stehen zwei interessante Gründüngungsmischungen im Angebot: «UFA Alpha» ist eine Mischung mit Alexandriner-, Perserklee und Phacelia, im «UFA Lepha» sind zusätzlich die schnell auflaufenden Sommerwicken enthalten.
Wann und wie sähen? Während der Dünger gestreut wird, wird das Saatgut gesät. Dies gilt auch bei Gründüngungen. Wollen die bereits beschriebenen Punkte erfüllt sein, so muss auch die Gründüngung ein feines abgesetztes Saatbett vorfinden. Eine exakte Saat, 7-8 2012 · UFA-REVUE
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PFLANZENBAU flach in den Boden, garantiert ein regelmässiges Auflaufen. Ziel muss eine möglichst gut entwickelte Gründüngung im Spätherbst sein. Dies ist mit einer «Grubbersaat» meist nicht möglich. Je früher gesät wird, umso weniger lange braucht es, bis eine gute Bodenbedeckung erreicht ist. Darum ist für eine optimale Unkrautunterdrückung eine frühe exakte Saat unumgänglich.
Gründüngungen düngen? Ja, auf jeden Fall! Vor allem eine Stickstoffdüngung zur Saat von rund 30 Einheiten ist für eine rasche Jugendentwicklung wichtig. Sowohl Harnstoff, Amonsalpeter oder Hofdünger können gut eingesetzt werden. Dieser Düngereinsatz wird dank der optimaleren pflanzlichen Samenständer mit bereits keimfähigen Körnern von Knöterich und Amarant als Begleitflora in einem Phacelia- Direktsaatbestand.
Entwicklung in schönen Gründüngungsbeständen vermehrt.
Kontrolle Bei einer Feldkontrolle kann anhand der Gründüngungsentwicklung der Bodenzustand beobachtet werden. Unregelmässigkeiten in der Entwicklung der Zwischenfrucht sind Zeiger für Unregelmässigkeiten im Boden, die auch in den Hauptkulturen sichtbar sind. Bei frühzeitigem Erkennen können Korrekturen am Bodenzustand und der Nährstoffversorgung geplant und durchgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk muss dem Durchwuchs geschenkt werden. Kann die Gründüngung die Durchwuchspflanzen nicht unterdrücken, so kommen diese in die Blüte und rasch zur Samenreife. Die Spontanbegrünung darf nie absamen. In der Praxis werden schlechte Bestände oft mit Glyphosaten abgespritzt. Damit erreicht man aber das Gegenteil des Erwünschten. Wer-
den Blütenständer abgespritzt, reifen die Samen an der absterbenden Pflanze noch zusätzlich schneller aus. Darum müssen Gründüngungen mit Spontanbegrünung spätestens dann sauber gemulcht werden, wenn sie am Blühen sind. Nur beim Mulchen kann der Reifeprozess vom Samen gestoppt werden
Fazit Wenn Gründüngungen exakt gesät, gedüngt und kontrolliert werden, dann bringen sie für die kommenden Hauptkulturen viele Vorteile. Anhand der Gründüngungsentwicklung kann der Bodenzustand viel besser beurteilt werden als in der Hauptkultur. Auflaufende Pflanzen von Spontanbegrünungen dürfen nie absamen. 䡵
So sehen exakt gesäte (Säkombination) Gründüngungen (Phacelia) aus.
Autor Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur
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BIO-SEITE
Stickstofflieferant mit hohem Eiweissgehalt BIO-SÜSSLUPINEN fenaco GOF hat ein Projekt initiiert, das den Anbau von Bio-Eiweissträgern fördern soll. Die Süsslupine ist eine «vergessene» Kultur mit hohem Potenzial und guter Anbaueignung in der Schweiz.
Verschiedene Initiativen zielen darauf ab, die Abhängigkeit von BioFuttereiweissimporten zu vermindern. Nach und nach etablieren sich Mischkulturen (mehrheitlich Gerste und Erbse) im Bio-Anbau und die Möglichkeiten der Futterleguminosen werden ausgelotet. Im Rahmen eines Vorprojekts sucht die fenaco fürs Jahr 2013 nun Produzentinnen und Produzenten der blauen Süsslupine «Borlu», ein verzweigter Wuchstyp, der tolerant gegen Anthraknose ist. Zu den Projektzielen gehören: • Neue Anbau-Erkenntnisse gewinnen. • Lupine als Ackerfrucht im Schweizer Bio-Landbau etablieren (mindestens 25 ha im 2013). • Absatzmarkt erschliessen.
Vorteile der Kultur
Die Süsslupine hat Potenzial im Speise- und Fütterungsbereich und bietet mit ihren schönen Blüten auch «etwas fürs Auge». Während diese Körnerleguminosen-Kultur weltweit verbreitet ist, wird sie in der Schweiz noch kaum angebaut, obwohl sie durch einen hohen Eiweissgehalt (über 30 %) und eine sehr gute Eignung unter hiesigen Anbaubedingungen (wie Mais) besticht. Mit 40 bis 60 kg/ha Stickstoff-Nachlieferung ist ihr Vorfruchtwert hoch. Gegenüber Sojabohnen weisen Süsslupinen eine kürzere Vegetationsdauer (120 bis 150 Tage) auf, durchwurzeln den Boden besser, sind standfester, trocknen im Herbst rascher ab und lassen sich maschinell leichter ernten (Hülsenansatz
hoch am Stängel). Ausserdem ist eine Verfütterung ohne Dampfhitzebehandlung möglich.
Attraktive
Produzentenpreise
Für die gezielte Versuchsproduktion zahlt fenaco GOF (Getreide, Oelsaaten, Futtermittel) attraktive Produzentenpreise. Das Auszahlungsziel für 2013 liegt bei 120.00 Fr./dt. Damit lässt sich ein Deckungsbeitrag von rund 4900 Fr. erzielen (inklusive Beiträge). Die Verarbeitung und Verwertung der Süsslupinen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der UFA AG. Im Rahmen des Projektes sind die Beteiligten auch für andere Verwertungsmöglichkeiten offen. Weiterhin gesucht bleiben auch andere Bio-Körnerleguminosen und -Öl-
Attraktive Partner für Bio-Betriebe Die LANDI Laupen und Seeland AG haben Mitte Juni im Bauernmuseum Jerisberg, Ferenbalm (BE), zahlreiche Bio-Landwirte und Bio-Interessierte zu einer Tagung begrüssen können.
600 fehlen In seinem Gastreferat überraschte Niklaus Messerli, Bio-Beratungsdienst Inforama, mit der Aussage, dass gemessen an der aktuellen Nachfrage heute 600 Bio-Betriebe fehlen. Die LANDI richten ihre Strukturen entsprechend aus. So werden Bio-Getreide und -Mischkulturen ab 2013 neben der Sammelstelle Laupen auch am Standort Kerzers angenommen. Dank einem Projekt mit einem Detailhändler können 58
die beiden LANDI ebenfalls Umstellungsbrotweizen übernehmen. Vergütet wird ein Mehrpreis von bis 15 Fr./dt im Vergleich zu Umstellungsfutterweizen bei lediglich geringen Anforderungen. Die Sortenwahl ist auf die empfohlenen Mahlweizensorten beschränkt. Für Knospe-Mahlgetreide hat fenaco gemäss Andreas Rohner von fenaco GOF (Getreide, Oelsaaten, Futtermittel) in den Jahren 2009 bis 2011 2 bis 2.50 Fr. über dem Richtpreis ausbezahlt.
Als genossenschaftliches Unternehmen ist die fenaco für LANDI und Landwirte im Bio-Bereich ein interessanter Partner. «Gute Beziehungen
zu Verarbeitern und Detailhändlern, nationale Vernetzung, moderne Infrastrukturen und frühe Auszahlung der Produzenten», fasst fenaco-Bio-Berater Ueli Zürcher die Stärken in der Kartoffelvermarktung zusammen. André Wieland von der LANDI Laupen betont:
Mahlzeit bei kühlen 15 °C.
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BIO-SEITE
Bio-Umsteller: Jetzt anmelden
Anforderungen der blauen Süsslupine Standort: Mittelschwer bis sandig, tiefgründig, pH-Wert unter 6.5. Fruchtfolge: Fünf Jahre Anbaupause. Bodenbearbeitung: So früh wie möglich pflügen. Nährstoffbedarf: 40 kg P2O5, 60 kg K2O pro ha. Saat: März bis Anfang April, mit Einzelkorn- oder Getreidesägerät, 3 – 4 cm tief nur zertifiziertes Saatgut, Saatgut bei Erstsaat unbedingt mit Rhizobien impfen. Frost von bis – 8 °C wird ohne Schaden überstanden. Unkrautregulierung: Ein Reihenabstand von über 20 cm erlaubt das Hacken, führt aber zu späterem Bestandesschluss. Bei geringem Unkrautdruck kleinen Reihenabstand wählen und die Kultur so bald wie möglich striegeln. Ernte: August, mit Mähdrescher. Weitere Informationen finden Sie im Merkblatt «Biolupinen» vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), www.fibl.org
Kontakt Interessierte Produzentinnen und Produzenten nehmen am besten gleich mit der regionalen (LANDI)Sammelstelle Kontakt auf oder melden sich direkt bei fenaco GOF, 寿 058 433 64 91, www.fenaco-gof.ch
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Die Anmeldefrist fürs Jahr 2013 naht: Bis am 31. August 2012 können sich interessierte Betriebe für die biologische Bewirtschaftung anmelden. Die Umstellzeit beginnt am 1. Januar und dauert zwei Jahre. Die Anmeldung erfolgt sowohl beim kantonalen Landwirtschaftsamt als auch bei einer anerkannten Bio-Kontrollstelle und bei Bio Suisse. In jedem Fall lohnt es sich, vor der Umstellung die Abnehmer zu kontaktieren und den Absatz zu sichern. Bio-Suisse
Vernichtung von Blackensamen
saaten, insbesondere Bio-Sonnenblumen (Auszahlungsrichtpreis 2013: zirka 150.–/dt). Mittlerweile handelt es sich um rund 40, in der Mehrheit genossenschaftliche Getreidesammelstellen, die Bio-Druschfrüchte übernehmen und via fenaco vermarkten. 䡵
Süsslupinen verfügen im Vergleich zu Erbsen und Ackerbohnen über hohe Proteingehalte.
KURZMELDUNGEN
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Wenn beim Kompostieren von Mist und Grünabfällen während mindestens einer Woche eine Temperatur von 65 °C oder während mindestens drei Wochen eine von 55 °C erreicht wird, sterben Blackensamen ab und sind nicht mehr keimfähig. Solche Temperaturen werden bei genügend Feuchtigkeit und mehrmaliger Umschichtung der Miete erreicht. Aber: Überschreiten die Temperaturen 70 °C, sind auch nützliche Kompostmikroben gefährdet. Jacques Fuchs, FiBL
Was sind Hobbytiere? Laut Knospe-Richtlinien gelten Tiere auf einem Bio-Betrieb als Hobbyhaltung, wenn die Anzahl pro Art folgende Werte nicht überschreitet: • 3 Pferde, Rinder oder Schweine • 5 Schafe, Ziegen, Lamas, Hirsche oder erwachsene Kaninchen • 20 Stück Geflügel (ohne Eierverkauf) • 200 Speisefische • 10 Bienenvölker
«Zusammen mit der fenaco und deren Tochtergesellschaften ist die LANDI bestrebt, den Bio-Landwirt wirtschaftlich weiterzubringen.» Neben dem Angebot von Hilfsmitteln und der Produktvermarktung geschieht dies auch durch die Organisation von Fachtagungen. 䡵
Ueli Zürcher und Andreas Rohner mit Tagungsteilnehmern. UFA-REVUE · 7-8 2012
Fütterung und Haltung von Hobbytieren müssen den Knospe-Richtlinien entsprechen. Dafür sind keine Journale (z. B. Auslaufjournal) erforderlich und es gibt keine RAUS-Beiträge. Bio-Suisse
Die Fachvorträge von Seiten Inforama, UFASamen, Landor, fenaco GOF und UFA waren spannend.
Hanspeter Räz, Stefanie Müller und Martin Bucher (v.l.) haben beim LANDIWettbewerb gewonnen.
Waren für die Organisation verantwortlich: André Wieland und Markus Hurni von der LANDI. 59
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UFA-SAMEN EMPFIEHLT SAATGUT
Innovationen am laufenden Band UFA SAMEN IST BEKANNT für seine Innovationen und setzt somit um, was Pflanzenbauprofis von einem professionellen Saatgutlieferanten erwarten. Im täglichen Kontakt erfährt UFA-Samen, was die Praxis benötigt und lässt diese Erfahrungen in die Mischungen einfliessen.
Nebst den bewährten Standardmischungen mit den AGFF Gütezeichen stehen dem Praktiker auch einige Hausmischungen von UFASamen zur Auswahl. Wie bei den AGFF Mischungen werden auch bei den Hausmischungen nur Sorten der empfohlenen Sortenliste (ESL) in VESKOF Qualität verwendet. Mit dem Kauf von UFA-Samen kommt der Landwirt zu den weltweit neusten und besten Zuchtsorten und den innovativsten Samenbehandlungen.
UFA Siloball (400 g/a) Raigrasbetonte Silage mit viel Zucker, kaum Durchwuchs Praxis-Tipp: Wenn das Westerwoldische Raigras nicht erfriert, gibt es einen sehr frühen Frühlingsschnitt.
UFA Ensil (350 g/a)
UFA Queen Gold Gras-Weisskleemischung mit Luzerne.
Bestes Preis-Leistungsverhältnis bei den 200er Mischungen. Bringt enorme Erträge mit sehr guter Verdaulichkeit. Praxis-Tipp: Auch als überwinterndes Zwischenfutter sehr gut geeignet.
UFA Queen GOLD (330 g/a)
Der schmackhafte Perserklee in der UFA-Siloballe wird sehr gerne gefressen. Für Fragen fenaco Sursee, Dominik Fischer 058 433 65 88
Sehr anpassungsfähige dreijährige GrasWeisskleemischung mit Luzerneanteil für Betriebe, die nicht nur in trockeneren Lagen sind. Praxis-Tipp: Ideal für Fahrsilobetriebe, die die Luzernewiesen nicht separat ernten können.
UFA Swiss (Bergwiese) Highspeed (400 g/a)
GVS Schaffhausen, Daniel Item 052 631 17 71 LV St. Gallen, Albert Fässler 071 226 77 11 fenaco Winterthur, Hanspeter Hug 058 433 76 04
Passt sich dank der breiten Rezeptur ideal dem Standort und der Bewirtschaftung an. Enormes Ertragspotential an Qualität und Quantität Praxis-Tipp: Mäuse lieben den beigemischten Wiesenfuchsschwanz nicht.
fenaco Moudon, Lukas Aebi 058 433 67 81 fenaco Lyssach, Andreas Wyss 034 448 18 61
Infos zu den Mischungen gibt es auch im UFASamen Feldsamenkatalog (in Ihrer LANDI) oder via www.ufasamen.ch.
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UFA Swiss (Bergwiese) Highspeed ist die ertragsstärkste 400er Mischung. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Stroh-Kraftfutter-Ration für Galtkühe? Trächtigkeit – mal anders Damit Milchkühe wirtschaftlich sind, gilt die Regel: Pro Jahr ein Kalb. Trächtig sind die Kühe zirka 280 Tage beziehungsweise neun Monate und zehn Tage. Zu fette Kühe haben oft Schwergeburten, gefolgt von Gebärmutterentzündungen und Stoffwechselstörungen. Entsprechend schwierig wird es, solche Tiere wieder trächtig zu bringen. Es lohnt sich, in einen Futterplan für die Spätlaktation zu investieren und dann tatsächlich nach diesem zu füttern. Auch bei dieser Tiergruppe muss die ausreichende Wasserversorgung und Bewegung
gesichert sein, denn fitte Kühe kalbern leichter ab. Die ganze Trächtigkeitsentwicklung kann neu auf der Website www.die-fruchtbare-kuh.ch verfolgt werden. Und zwar auf noch nie dagewesene Art: In zeitlichen Abschnitten wird mit anschaulichen Animationen, faszinierenden Bildern und Videos die Trächtigkeitsentwicklung beim Rind dargestellt und mit kurzen Texten erläutert. Im neuen Kapitel «Geburt und Aufzucht» gibt es wertvolle Informationen in Bild und Text. Dort wird zum Beispiel auch beschrieben, wie wichtig es ist, Kühe in der Spätlaktation nicht verfetten zu lassen und wieso das bereits für die nächste Trächtigkeit eine grosse Bedeutung hat. Léonie von Tavel, Swissgenetics, www.die-fruchtbare-kuh.ch
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 62
Schon über 400 Betriebe in Deutschland und Holland füttern Galtkühe mit Stroh ad libitum und Kraftfutter. Dass das funktioniert, bestätigt ein Versuch im Zentrum Haus Riswick. Hauptvorteil des Systems ist – insbesondere beim Vorhandensein einer Abrufstation – der tiefere Arbeitsaufwand, da für die Galtkühe keine separate Mischung erstellt werden muss. Einige Praktiker heben zusätzlich tiergesundheitliche Vorteile hervor. Mit der kraftfutterbetonten Fütterungsstrategie muss sich der Pansen rund ums Abkalben nicht von einer raufutterreichen auf eine kraftfutterbetonte Ration umstellen. Kommt hinzu, dass mit Gülle gedüngte Wiesen viel Kali ins Futter bringen. Hohe Kaligehalte
in der Galtration gehören zu den Gründen für Milchfieber. Zu Beginn der Galtzeit wird mit einer Energiedichte von zirka 5.5 MJ NEL pro Kilogramm Trockensubstanz begonnen, wobei es hier je nach Strohaufnahme einer Korrektur nach oben bedarf. Sonst sind die reifenden Follikel unterversorgt, es tritt Ketose auf und die nächste Brunst kann sich verzögern. Ab 14 Tagen vor dem Abkalben soll die Energiedichte dann schrittweise auf rund 6.5 MJ NEL gesteigert werden. Nicht geeignet ist Haferstroh wegen seinen hohen Kalziumgehalten. Das eingesetzte Kraftfutter soll alle Mikrobenarten ausreichend versorgen. Der Kalziumgehalt muss etwas tiefer, der Rohfasergehalt etwas höher
als bei normalem Milchleistungsfutter liegen.
Was bringt 1 Kilogramm Kraftfutter?
Kurze Anwelkdauer erhöht den Nährwert
Angabe des Abgangsgrundes auf www.agate.ch
Wie viel Mehrleistung pro zusätzliches Kilogramm Kraftfutter drinliegt, hängt auch mit der Anwendungsdauer des entsprechenden Versorgungsniveaus zusammen. Das bestätigt eine Untersuchung des Forschungszentrums RaumbergGumpenstein in Irdning, Österreich. Bei kurzfristiger Anwendung ist der Kraftfuttereffekt demnach geringer als bei längerfristiger Betrachtung. Die Milchleistung reagiere auf eine erhöhte Energieversorgung oft erst dann, wenn die Körperreserven aufgebraucht seien.
Kurze Feldliegezeiten senken den Proteinabbau und -umbau in Gras-
Die Abgangsart auf www.agate.ch kann jetzt anhand einer Auswahlliste präzisiert werden. Genaue Bewegungsmeldungen verbessern die Rückverfolgbarkeit und die Datengrundlagen der Zuchtverbände.
Auch ältere Kühe beschreiben lassen
Besnoitiose in der Schweiz Von rund 400 importierten Rindern, die 2012 bisher auf Besnoitiose untersucht wurden, waren vier mit dieser Parasitose befallen. Im europäischen Raum kommt die Krankheit unter anderem in Portugal, Spanien, Frankreich und Italien sowie seit kurzem in Deutschland vor. Der Besnoitiose-Erreger bildet Zysten in der Haut, was neben massiven Hautschäden auch zu Leistungseinbussen führen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt von Importtieren vorgängig einen Bluttest machen.
silage, wie Versuche aus Aulendorf (Deutschland) zeigen. Je weniger Protein vorzeitig abgebaut wird, desto höher der Nährwert fürs Rindvieh. In den Untersuchungen wurde Wiesengras entweder schnell in der Sonne oder langsam im Schatten auf 20, 35, 50 und 65 % Trockensubstanz (TS) angewelkt. Laut den Ergebnissen ist eine Silierung mit 35 bis 40 % TS nach rascher Trocknung ideal.
Für erstlaktierende Kühe ist in der Linearen Beschreibung (LBE) eine maximale Gesamtnote von VG-87 festgelegt. Um ein «Excellent» zu erhalten (mindestens 90 Punkte), muss die Kuh die 3. Laktation erreichen. Damit langlebige Kühe die Zucht vermehrt prägen, sollten sie dem Einstufer auch in der 2. oder 3. Laktation präsentiert werden, rät Timothée Neuenschwander, Linear AG, im «Swissherdbook bulletin 3/2012».
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• UFA 256 Fibralor wird zu strukturarmem Futter eingesetzt, um die Passagerate im Pansen zu bremsen. • UFA 280 Bio gilt in der Bio-Tierhaltung zu 51 % als Raufutter. Es eignet sich als Beifutter zu Weidegras oder als Ersatz für Heu oder Vollmaispflanzen.
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Gesundheit geht vor UFA 395 schliesst die Lücken Es gibt Situationen, in denen die Mineral- und Vitaminierung im Schweinefutter nicht genügt. Mit dem Mineralsalz UFA 395 werden Versorgungslücken gefüllt, das Risiko für Wachstumseinbrüche und vorzeitige Abgänge sinkt. UFA 395 enthält unter anderem Magnesium und Natrium, die Aggressionen mindern, sowie Biotin, welches die Klauengesundheit fördert. Vitamine und Spurenelemente stärken das Immunsystem der UFA 395, das Mineralsalz für Schweine, ist aktuell mit einer Futterschaufel pro 25 kg erhältlich. UFA-REVUE · 7-8 2012
Tiere. Die organisch gebundenen Spurenelemente in UFA 395 werden besonders gut aufgenommen,
da sie zur Absorption nicht zuerst in eine lösliche Form gebracht werden müssen.
Das Problem
Im Wachstum, bei grossen Würfen, Stress (z. B. Umstallen, Hitze) oder Klauenproblemen übersteigt der Mineral- und Wirkstoffbedarf der Schweine die Normwerte.
Die Symptome
Schwache Knorpel und Knochen, Leistungsdepressionen, Aggressionen, Durchfall.
Die Lösung
UFA 395 Mineralsalz (kurmässig während 14 Tagen oder nach Bedarf). Sauen: Ergänzung zu Gras-/Maissilage: 10 g/kg FS; Galtzeit: 30 – 40 g/Tier und Tag; Säugezeit: 60 g/Tier und Tag; Bei Klauenproblemen: 100 g/Tier und Tag. Mastschweine/Remonten (30 – 90kg LG): 10 – 25 g/Tier und Tag. Jungsauen ab ELP (> 90kg LG): 20 bis 30g/Tier und Tag. 63
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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC…
…Geflügelspezialist Martin Fäh Martin Fäh berät Kunden in der Ostschweiz. Heute geht der Geflügel- und Fütterungsspezialist bei den Bio-Betrieben Peter-Vasquez und Mauchle vorbei. Die Stimmung ist gut. Denn Bio–Eier und -Pouletfleisch sind zurzeit gesucht.
«Statt zu importieren, soll die Wertschöpfung in der Schweiz bleiben», findet Jorge Vasquez, der 2011 einen neuen Stall für Bio-Legehennen in Betrieb genommen hat. Zu 400 bestehenden Hennenplätzen kamen viermal 500 Plätze hinzu. Ziel der Erweiterung war es, von der Landwirtschaft leben zu können und nicht auf eine auswärtige Arbeit angewiesen zu sein. An einem Routinetag verursachen die 2400 braunen Lohmann-Hybriden rund vier Stunden Arbeit.
Tipps und Tricks Den Einstieg in die Geflügelhaltung haben Jorge und seine Frau Beatrice – die beide noch über eine akademische Ausbildung ausserhalb der Landwirtschaft verfügen – gut erlebt. Dies auch dank der Unterstützung durch Martin Fäh, der Tipps zur Fütterung, aber ebenso zum Wasserstand in den Tränken, Legenest-Zugang oder zur Beleuchtung gab. «Wir schätzen es, dass die UFA über spezialisierte Berater verfügt», sagt Beatrice Peter-Vasquez.
100 % mit Bio-Futter erzeugt wurden. Das ist machbar, stellt aber grössere Anforderungen ans Management, wie ein Versuch auf UFA-Forschungsbetrieb Bühl zeigt (siehe Kasten). Folgende Massnahmen helfen, die Legeleistung auf dem Knospe-Betrieb hochzuhalten: • Schwerere Junghennen einstallen • Maximal 3 g/Tier und Tag Körnermischung in den ersten Wochen • Phasenspezifische Fütterung • Bei Bedarf Crumbs statt strukturiertes Mehl zur Förderung des Verzehrs in den ersten Wochen • Minimierung von Stress und des Infektionsdrucks Auf dem Betrieb Peter-Vasquez erfolgt die Fütterung mit UFA 507 und ab der
Betriebsspiegel Martin und Emmi Mauchle-Gerig, Grämigen, 9601 Lütisburg Station Nutzfläche: 14 ha (Tal, 620 m ü. M.) Tierhaltung: 18 Milchkühe (Lieferrecht 110 000 kg), 2500 Geflügelmast-Plätze Pflanzenbau: Grünland, 50 Obstbäume Arbeitskräfte: Martin, Emmi; Unterstützung d. erwachsene Kinder/Nachbarn
1
Geboren
25. Januar 1962
Familie
verheiratet mit Madeleine, drei erwachsene Kinder
Ausbildung Meisterlandwirt, Wirtschaftsdiplom, Schweizerisches Informatikzertifikat SIZ, im UFA-Beratungsdienst seit 1988 Hobbies
Mountainbike, jassen
Motto
«Dem Geflügelhalter helfen, seine Ziele zu erreichen, und zum nachhaltigen Erfolg des Landwirtschaftsbetriebs beitragen.»
64
Zur Minimierung von Stress wird für ausreichend Beschäftigung gesorgt. Im Winter werden Strohballen in den Auslauf gestellt, weil kein Weidegras mehr wächst. Während der Vegetationsperiode erfolgt zirka alle zwei Wochen ein Weidewechsel. Insbesondere bei Regen schwindet die Vegetation schnell. Die Hennen sollten aber immer etwas Grünes zu picken haben. Wert legt Jorge auch auf Strukturen wie Bäume oder Büsche auf der Weide. Die Tiere finden so Schatten und fühlen sich geschützt vor dem Raubvogel.
Chance für Kleine Bereits im Jahr 2000 hatten sich Martin und Emmi Mauchle ein Standbein in der Bio-Geflügelhaltung aufgebaut. Auch damals befand sich der Milchpreis im Sinkflug. «Heute liegt das Einkommen unserer Geflügelmast auf gleichem Niveau wie jenes aus der Milchproduktion», bilanziert Martin Mauchle. Die Geflügelmast sei eine Chance für kleinere Betriebe. Hauptaugenmerk auf den Start Rund 2500 Eintagsküken werden im Aufzuchtstall während drei Wochen bei anfangs 30 °C vorgemästet. Um das Ziel von weniger als 2 % Abgängen zu erreichen, muss am Anfang alles stimmen.
Massnahmen bei 100% Bio Seit 2012 verkaufen die grössten Vermarkter in der Schweiz nur noch Bio-Eier, die zu
Martin Fäh, 8280 Kreuzlingen
40. Alterswoche mit UFA 508, welches über einen höheren Kalziumgehalt verfügt, damit die Schalenqualität in der zweiten Hälfte der Legeperiode hoch bleibt. Als Ergänzung kommt die Körnermischung UFA 504 zum Einsatz.
100% Bio-Fütterung auf UFABühl Die Herausforderung der hundertprozentigen Bio-Fütterung von Legehennen liegt in der Aminosäurenversorgung (Methionin) und in den mangelnden Proteinquellen. Bisher konnte das Methionin-Manko in Sojakuchen teils mit Maiskleber ausgeglichen werden. Als Alternative zu Maiskleber, der nicht in Bio-Qualität verfügbar ist, eignen sich andere Roh-
komponenten wie Rapskuchen. Die Riecheier-Problematik mit Rapsprodukten ist bei braunen Hennen dank Zuchterfolgen gelöst. Gemäss UFA-Versuchen verschlechtert sich die Legeleistung selbst bei hoher Rapsdosierung nicht. Wie sich die Legeleistung bei hundertprozentiger Bio-Fütterung verhält, ist in der Grafik aufgeführt. Es handelt sich um erste Resultate eines laufenden Versuchs auf dem UFA-Forschungsbe7-8 2012 · UFA-REVUE
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BLICKPUNKT POINT DE VUE
Betriebsspiegel Jorge und Beatrice Peter-Vasquez, 8465 Wildensbuch. Nutzfläche: 19 ha (Tal, 500 m ü.M.) Tierhaltung: 2400 Legehennen, 30 Schafe Pflanzenbau: Brotweizen, Körnermais, Mischkultur Gerste/Erbse, Feldgemüse, Kunst- und Naturwiesen
Die mobilen Ställe werden regel-
Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar, 1 Festangestellter, temporäre Aushilfen
Jorge und Beatrice Peter-Vasquez mit ihren Töchtern Evelin und Viviana.
«Die Geflügelhaltung ermöglicht es uns, vom eigenen Betrieb zu leben und nicht auf eine auswärtige Arbeit angewiesen zu sein.» 2
folgt der Wechsel auf UFA 648. Nach der Verlegung in die sechs mobilen Ställe (zirka 430 Tiere pro Herde) werden zusätzlich Körner (UFA 504) angeboten. «Wegen der Salmonellengefahr durch den Kot von angelockten Wildvögeln streuen wir die Körner nicht im Auslauf, sondern im Stall», erklärt Emmi.
3
mässig gezügelt. Auf einer Parzelle sind Wasserleitungen in den Boden verlegt, um Eisbildung zu vermeiden. Wenn’s kalt ist, bleiben die Ställe an diesem Standort und werden geheizt. «Der Aufwand in der Geflügelmast ist nicht zu unterschätzen», mahnt Martin. Für die Routinearbeiten werden pro Tag knapp zweieinhalb Stunden benötigt. Pro Jahr sind es 1300 bis 1400 Stunden. Am meisten zu tun gibt das Füttern und das Verschieben der Ställe und Weiden.
Das Verladen der Schlachttiere
1 • Martin und Emmi Mauchle sind froh, die Betriebsaufstockung mit der Geflügelmast gewagt zu haben. 2 • Der Elektrodraht, rund 15 cm ab Boden, schützt das Geflügel auf dem Betrieb Mauchle vor dem Fuchs. 3 • Für die sechs mobilen Mastställe ist ebenes, möglichst zusammenhängendes Land von total 2 ha erforderlich. 4 • Pro 500 Hennen laufen auf dem Betrieb Peter-Vasques vier Hähne mit. «Sie warnen die Hühner vor dem Raubvogel», beobachtet der Betriebsleiter.
ist mit Hilfe von sechs Personen innert zwei Stunden erledigt. Die nach Knospe-Richtlinien produzierten Mastpou-
4
trieb Bühl. Die Erkenntnisse fliessen in die Konzeption der UFA-Futter ein. Grafik: Legeleistungskurve 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
(Quelle: UFA-Bühl, 2012)
%
Futter Kontrolle Futter Bio 100 % Futter Bio 2011
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3
5
7
9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 Legewoche
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«In der ersten Woche wechseln wir das Wasser zwei Mal pro Tag», verrät Emmi Mauchle. Vor Neubelegungen wird der Aufzuchtstall gründlich gereinigt und desinfiziert.
Körner gibt’s nur drinnen Gemäss Empfehlung von Martin Fäh erhalten die Jungtiere der robusten HubbardRasse in den ersten 14 Lebenstagen jeweils UFA 641 Crumbs. Danach er-
lets werden mit Kisten in den Lastwagen befördert. Um im währenddessen geschlossenen und verdunkelten Stall optimale Klimabedingungen zu schaffen, setzen Mauchles zwei extra angefertigte Ventilatoren ein, welche die Luft aus dem Gebäude saugen. Dass Management, Haltung und Fütterung stimmen, bestätigen die überzeugenden Mast- und Schlachtauswertungen des Betriebs. 䡵 65
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESE-FUTTER À LIRE Sauen mit gesunden Klauen
Heinz Blaser, Dietisberg (BL).
Keimausschwemmung mit UFA pig-care «Als wir den Einsatz von UFA pig-care einmal ausgesetzt hatten, beobachteten wir prompt eine Zunahme von Milchfieber», erinnert sich Heinz Blaser. Seither ist das Geburtsvorbereitungskonzentrat auf dem Dietisberg ein unbestrittener Bestandteil der Sauenfütterung. Die Schweinehaltung gehört der Wohn- und Werkheim AG an und umfasst neben der Ferkelproduktion noch 155 Mastplätze. «Das soge-
nannte Sommerloch stellt bei uns kein Problem dar», stellt Heinz Blaser fest. Die Leistungszahlen der Muttersauen werden mit dem UFA 2000planer ausgewertet. Dank dieser immer aktuellen Datengrundlage erkennt Heinz Blaser rasch, wenn etwas nicht stimmt, und kann reagieren. Die Fütterung wird mit UFA-Schweinespezialist Andy Zuber besprochen und wenn nötig angepasst. UFA pig-care enthält saure Salze, die
den Harn-pH absenken. Dadurch werden die schädlichen Keime gehemmt und ausgeschwemmt. Zuchtsauen erhalten mit UFA pig-care zudem eine Extra-Portion leicht verfügbare Energie, die das Geburtsgewicht der Ferkel positiv beeinflusst, ohne das Tier zu verstopfen. Einsatz: sieben Tage vor bis maximal zwei Tage nach dem Abferkeln, 2 x 250 g pro Muttersau und Tag zur normalen Ration.
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Grosser Foto-Wettbewerb UFA sucht informative, unkonventionelle, witzige und kreative Bilder zum Thema «Kaninchen». Nach dem Einsendeschluss am 31. Januar 2013 nominiert eine Fachjury die besten Fotos. Im März 2013 werden die Top-Bilder auf verschiedenen Plattformen veröf-
fentlicht. Das Bild mit den meisten Stimmen gewinnt. Es winken attraktive Preise: Futtergutscheine im Wert von 200, 150 und 100 Fr. sowie die beliebten UFA-Tassen für zahlreiche weitere Ränge. Eingereicht werden können die Fotos via
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Die Futter der UFA-EXTRA-Linie halten Sauen während des ganzen Produktionszyklus fit und bringen Bestleistungen. Die Abgänge aufgrund von Klauenproblemen nehmen ab. Bedarfsgerechte Aminosäuren – insbesondere Methionin und Cystin – fördern den Klauenaufbau. Biotin und Vitamin A sichern die Hornqualität. Organisch gebundene Spurenelemente – darunter Zink, Kupfer und Selen – gewährleisten eine gute Keratin- und Hornzellenbildung. Darüber hinaus sorgt der Zusatzstoff LCarnitin für eine optimale Energieverwertung und eine hohe Milchleistung.
Sicherheit beim Absetzen Unter Kaninchenhaltern gilt UFA 853 als Geheimtipp. Das aktuell mit Rabatt erhältliche Futter (siehe «Top-Angebote») schützt Jungkaninchen in der kritischen Phase nach dem Absetzen. Es enthält spezielle Komponenten, die das Darmmilieu positiv beeinflussen. Schädliche Coli-Bakterien werden gehemmt. Zum Einsatz kommt UFA 853 im ersten Aufzuchtdrittel.
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Wie steht es mit der Effizienz?
DIE FUTTERKOSTEN können zwischen den Betrieben stark variieren. Verantwortlich dafür sind unter anderem Differenzen bei der Grundfutterqualität sowie ein mehr oder weniger rationeller Kraftfuttereinsatz.
Franz Sutter
Mathieu Bezençon
Dem Bericht der Zentralen Auswertung von Agroscope ReckenholzTänikon (ART) aus dem Jahr 2010 ist zu entnehmen, dass die Milchproduktionsbetriebe im Tal zwischen 400 und 1000 Fr. pro Grossvieheinheit für Kraftfutter ausgeben. Dies entspricht im Durchschnitt mehr als der Hälfte der Direktkosten oder über 10 % der Fremdkosten dieser Betriebe.
Vollkostenrechnungen mit dem Programm «VOKO-Milch» von Agridea belegen, dass Schweizer Milchviehbetriebe im Schnitt 10.3 Rp. pro Kilo-
gramm Milch für den Kraftfutterzukauf ausgeben. Dies entspricht zirka 15% der Fremdkosten pro Kilogramm Milch. Grafik 1 zeigt, dass die Kraftfutterkosten neben den Mechanisierungskosten den zweitgrössten Kostenblock in der Milchproduktion darstellen.
Bedeutende Unterschiede Solche Werte können den Eindruck erwecken, Kraftfuttergaben seien ein notwendiges Übel in der Milchproduktion. Man muss sich aber bewusst sein, dass diese Zahlen Mittelwerte darstellen und von Betrieb zu Betrieb sehr stark variieren können, wie in den Auswertungen aus einem Arbeitskreis im Kanton Aargau (Grafik 2) deutlich zu sehen ist. Diese Ergebnisse zeigen keinen systematischen Zusammenhang zwischen der verfütterten Kraftfuttermenge und der realisierten Milchleistung je Kuh. In der Tat variiert die berechnete Kraftfuttereffizienz auf diesen Betrieben zwischen 70 und 200 g Kraftfutter pro Kilogramm Milch. Wie lassen sich diese Unterschiede erklären und welche Schlussfolgerungen
kann man daraus ziehen, um die eigenen Kraftfutterkosten im Griff zu behalten?
Möglichst viel Milch aus Grundfutter Jede Kuh hat ein bestimmtes genetisches Potenzial für die Milchproduktion, das sie nicht voll ausschöpfen kann, wenn ihr Bedarf (ihre Bedürfnisse) nicht gedeckt ist. Eine Strategie, um den für die Bedarfsdeckung notwendigen Kraftfuttereinsatz in Grenzen zu halten, besteht darin, den mit der Grundfutterration abgedeckten Bedarfsanteil zu maximieren. Zwei komplementäre Hebel helfen, dieses Ziel zu erreichen. Die erste Möglichkeit besteht in der Maximierung der Grundfutteraufnahme (Weidemangement, Futterzugang, Krippenreste, Zusammensetzung der Ration, Reihenfolge der Vorlage, TMR usw.), die zweite in der Verbesserung der Qualität (Gehalte) der Grundfutterration (Anbau, Bewirtschaftung, Konservierung und Verteilung). Die Ausnutzung dieser zwei Hebel sollte aber die Grundfutterkosten nicht übermässig steigern. Anstrengungen zur Verbesserung der Grundfutterleistungen (Grundfutterqualität und
Grafik 1: Fremdkosten in der Milchproduktion
Nicht nur die Futterkosten, auch das Risiko für Gesundheitsstörungen wird durch eine ausgeglichene Futterration minimiert. 68
6 4 2 0
Diverse Direktkosten
Schuldzinsen
Pachtzinsen
Tierazrt / KB
Arbeit von Dritten, Miete, Abschreibungen
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Allgemeine Betriebskosten
10
Personalkosten
12 Maschinen, Arbeiten von Dritten
Rappen /kg Milch
14
Deckungsbeitrag Futterbau
16
Gebäude, Einrichtungen
Kraftfutter
Grundlage: Talbetriebe, Jahre 2008 bis 2010, berechnet mit dem Programm «VOKO-Milch»
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PROFILAIT NUTZTIERE
UFA-REVUE · 7-8 2012
+ + 5.9 16.5 60.2 36 000 6700 350 kg
250 Fr.
Grafik 2: Milchproduktion und Kraftfuttereinsatz Grundlage: 20 Betriebe im Kanton Aargau, Liebegg 2010 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 Kraftfuttereinsatz
10 000 9000 8000 7000 6000 5000
kg energiekorr. Milch pro Kuh
man aus Grafik 3 sehen kann, reagiert die Milchleistung stark auf die Kraftfutteraufnahme im Bereich des Rationsausgleiches (links vom Punkt «Ration ausgeglichen»). Bei weiter steigender Kraftfutteraufnahme wird die zusätzliche Milchleistung immer weniger. Das heisst, die Effizienz des Ausgleichsfutters ist sehr hoch, während sie mit steigenden Leistungsfuttergaben laufend abnimmt. Erklären lässt sich dies durch die Tatsache, dass die richtige Ausgleichsfuttergabe die maximale Ausnutzung des Grundfutterpotentials ermöglicht. Allfällige Überschüsse in der Grundfutterration, beispielsweise an Eiweiss, können durch einen gezielten Energieausgleich mit dem Ausgleichsfutter genutzt werden. Umgekehrt kann die Ergänzung mit den richtigen Proteinkomponenten im Ausgleichsfutter einen Energieüberschuss in der Grundfutterration optimal umsetzen. Die abnehmende Effizienz bei zunehmendem Leistungsfuttereinsatz erklärt sich auch aus der Tendenz, dass die Kühe bei steigenden Kraftfuttergaben die Grundfutteraufnahme mehr und mehr reduzieren. Als Folge der Grundfutterverdrängung ergibt sich, dass jedes zusätzliche Kilogramm Kraftfutter einen kleineren Leistungsanstieg bewirkt. Somit gibt es einen optimalen Punkt bezüglich der eingesetzten Kraftfuttermenge. Das Optimum ist abhängig vom Verhältnis zwischen dem Kraftfutterpreis zum Milchpreis. Theoretisch ist es bei einem hohen Milchpreis bei einem zugleich niedrigen Kraftfutterpreis interessant, zusätzliches Kraftfutter zu geben, solange die Kosten den Erlös jedes zusätzlich produzierten
Verzehr Grundfutter – Ø Qualität Grundfutter – Ø MJ NEL / kg TS 5.5 5.7 Kg TS / Tag 14.5 15.5 Dt TS / Jahr 52.9 56.6 MJ NEL / Kuh / Jahr 29 000 32 000 Grundfutterleistung (kg Milch / Kuh) 4600 5600 Kraftfutter / Jahr (7500kg Milch / Kuh / Jahr) 1300 kg 860 Fr. 850 kg 560 Fr. Annahmen: Kuh mit 700 kg Lebendgewicht; Kraftfutter mit 7 MJ NEL und Kosten von 67 Rp. pro kg. TS = Trockensubstanz
kg Kraftfutter pro Kuh
Optimum statt Maximum Wie
Tabelle: Effekt des Grundfutters auf Kraftfutterbedarf und -kosten
4000 Betriebe Trend: Kraftfuttereinsatz
Milchleistung
Trend: Milchleistung
auffallende Differenzen
Grafik 3: Optimaler Kraftfuttereinsatz Annahmen: Kuh mit 700 kg Lebendgewicht; 7500 kg Milch pro Jahr; Grundfutterration mit 1⁄3 Heu, 1⁄3 Grassilage, 1⁄3 Maissilage Tägliche Milchproduktion (kg)
-futterverzehr) können aufgrund von Managementmassnahmen, die nicht unbedingt höhere Kosten verursachen, erreicht werden. Hier gilt es, den optimalen Kompromiss zwischen Grundfutterkosten und Grundfutterqualität beziehungsweise -verzehr für den einzelnen Betrieb zu finden. Die Tabelle gibt einen Überblick über den Effekt einer Erhöhung oder Verringerung der Grundfutteraufnahme (± 1 kg TS) oder/ und einer Qualitätsveränderung (± 0.2 MJ NEL) auf den Kraftfutterverzehr und die -kosten.
27 25 23 21
Optimum 1 Optimum 2
19 Ausgeglichene Ration
17 15
Milchproduktion Kraftfutterpreis/ Milchpreis = 1.5 Kraftfutterpreis/ Milchpreis = 1.0
0
1
2 3 Kraftfuttermenge (kg)
Kilogramms Milch nicht übersteigen. Grafik 3 verdeutlicht, wie sich das Optimum verschiebt, wenn sich das Verhältnis vom Kraftfutter- zum Milchpreis von 1 (Optimum 1) zu 1.5 (Optimum 2) verändert.
Fazit Unter Berücksichtigung des Bedarfs der Kühe und der betrieblichen Bedingungen ist eine Annäherung an die optimale Milchleistung ökonomisch interessanter als eine Maximalproduktion. Zusätzliche ökonomische Vorteile lassen sich bei einer optimierten Fütterung durch eine verbesserte Herdengesundheit (Stoffwechsel, Fruchtbarkeit, Klauen) erwarten. Ausserdem bewirkt eine ausgeglichene und angepasste Füt-
4
5
terung eine bessere Nährstoffausnutzung (Ressourceneffizienz) mit weniger Verlusten in den Exkrementen und einem geringeren Emissionspotenzial (z. B. Ammoniak, Methan). Eine Optimierung der Fütterung lohnt sich also in jedem Fall! 䡵
Autoren Dr. Franz Sutter, Tierhaltung, AGRIDEA, 8315 Lindau. Mathieu Bezençon, Gestion & Legislation, AGRIDEA, 1000 Lausanne 6. www.agridea.ch
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NUTZTIERE
Den Zellwänden auf der Spur DIE PASSAGERATE IM PANSEN und die Verdaulichkeit der Zellwände sind wichtige Faktoren in der Fütterungsplanung. Die Gehalte an Zellulose, Hemizellulose und Lignin im Grundfutter werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst und können starken Schwankungen unterliegen. Entsprechend gilt es, mit der Rationsergänzung zu reagieren.
Hansueli Rüegsegger
Jacques Emmenegger
Der Begriff «Rohfaser» ist seit vielen Jahren bekannt und kann mit der Weender-Analyse einfach bestimmt werden. Ein Nachteil dieses Analyseverfahrens besteht darin, dass die Zellwandbestandteile, also Zellulose, Hemizellulose und Lignin, nicht einzeln wiedergegeben werden. Mit der neueren Methode nach Van Soest wird die Fraktion Rohfaser ersetzt mit: • NDF beinhaltet alle Zellwandbestandteile, also Zellulose, Hemizellulose und Lignin. • Zu ADF gehören Zellulose und Lignin. • ADL ist gleichzustellen mit Lignin. Die drei Werte dienen zur Messung der Strukturkohlenhydrate (Zellwandbestandteile, siehe Grafik).
Wertvolle Energiequellen Die pflanzlichen Zellwände stellen als Hauptbestandteil vieler Raufutter für die Kuh eine wichtige Energiequelle dar. Je nach Alter sind die Gerüstsubstanzen von mehr oder weniger Lignin umgeGrafik: Messgrössen der Strukturkohlenhydrate Rohasche
Rohprotein
Rohprotein
Rohfett
Rohfett Zucker Stärke
NFC
Pektine, organ. Rest Hemizellulosen
Rohfaser
Zellwand
Kohlenhydrate
N-freie Extraktstoffe
Zellinhalt
Rohasche
Zellulose Lignin
NDF
ADF ADL
NFC = Nicht-Faser-Kohlenhydrate NDF = alle Zellwandbestandteile (Zellulose, Hemizellulose und Lignin) ADF = Zellulose und Lignin ADL = Lignin 70
ben. Sie bestehen grösstenteils aus Zellulose und Hemizellulose und variieren je nach Entwicklungsstadium der Pflanze zwischen 30 % und 70 % der Trockensubstanz (TS). Energie aus pflanzlichen Zellwänden wird hauptsächlich von den Mikroorganismen im Pansen gewonnen. Zellwände sind nicht nur chemische, sondern auch physikalische Fasern. Ihre Faserigkeit spielt eine entscheidende Rolle für die Stimulierung des Wiederkauens und wird vom Konservierungs- und Aufbereitungsverfahren beeinflusst. Die Zellwände regulieren die Futterpassage durch den Verdauungstrakt.
Die Verwertung der Zellwände hängt einerseits davon ab, wie schnell sie abgebaut werden und andererseits, wie lange sie im Pansen verweilen. Eine Verringerung der Partikelgrösse steigert die Aufnahme des Futters und gleichzeitig die Passagerate im Pansen. Eine zu starke Verkleinerung hingegen reduziert die Verdaulichkeit der Zellwände, da die Mikroorganismen zu wenig Zeit haben, sie optimal abzubauen.
Die NDF-Verdaulichkeit wird durch die Zellwandstruktur bestimmt, also durch den Anteil ADF und ADL in der NDF-Fraktion. Eine Grassilage mit viel ADL (Lignin) weist eine tiefe NDFVerdaulichkeit auf. Die Tabelle zeigt solche Unterschiede auf. Die NDF-Verdaulichkeit wird beeinflusst von: • Wachstumsstadium: Pflanzen brauchen zunehmend Stützgewebe aus Zellulose und Lignin, damit sie wachsen und sich halten können. Ein Stängel enthält in den unteren Internodien mehr Zellulose und Lignin, dafür
weniger Hemizellulose als in den oberen Internodien. • Umwelteinflüsse: Eine Pflanze, die bei Stressbedingungen wächst, verlagert das Lignin schneller. Zu Stress kommt es beispielsweise durch Hitze oder Wind. Weil die Pflanzen im Sommer stärker unter der Hitze leiden, wird die NDF-Verdaulichkeit von Heu bei gleichem Wachstumsstadium höher sein als beim Emd. Im trockenen Frühling 2011 wuchs das Gras langsam, wurde aber wegen des schönen Wetters früh geschnitten. Beim ersten Schnitt resultierte daher eine hohe NDF-Verdaulichkeit (Tabelle). Pflanzen, die bei regelmässigem Wind wachsen, weisen dickere Zellwände und somit eine tiefere NDF-Verdaulichkeit auf. • Schnitthöhe: Wird Maissilage höher geschnitten, reduziert dies den NDFAnteil, da der Kolbenanteil grösser ausfällt. Die NDF-Verdaulichkeit wird aber steigen, da die ADF- und ADLAnteile der NDF-Fraktion sinken. Aufgrund dieser Faktoren ändert sich die NDF-Verdaulichkeit von Jahr zu Jahr. Bei der Zusammenstellung einer Futterration muss das berücksichtigt werden.
Zielwert Angestrebt wird eine hohe NDF-Verdaulichkeit. Denn nur bei einer guten Verdaulichkeit der Fasern können die Zellwandbestandteile genutzt werden. In Ausnahmefällen ist die NDFVerdaulichkeit gar zu hoch. Bei einer NDF-Verdaulichkeit in der Grassilage von über 80 % steigt die Passagerate stark an, was dazu führt, dass die Zellwandbestandteile weniger fermentiert und somit schlechter verwertet werden. Hinzu kommt das Risiko von Nebenwir7-8 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE kungen wie subakuten Pansenazidosen, Fruchtbarkeitsproblemen oder tieferen Fettgehalten in der Milch.
Keine unverdauten Körner dank UFA-Speciflor Yann Curtet ist sich sicher: «Bei Speciflor kann nicht nur mit dem Preis oder Gehalt argumentiert werden. Man muss verstehen, wie ein Wiederkäuer funktioniert, und den Effekt der ganzen Ration beachten.»
Korrekturmöglichkeiten Kommt viel Grundfutter mit einer hohen NDFVerdaulichkeit zum Einsatz, muss die Passagerate der Gesamtration gebremst werden. Das gelingt beispielsweise mit Luzerne, Weizen- oder Rapsstroh. Der Nachteil von Stroh ist der «Verdünnungseffekt», der bei einer Einsatzmenge von über 0.5 kg bemerkbar wird und den Nährstoffgehalt der Gesamtration senkt. Rapsstroh enthält viel Struktur in Form von ADF und ADL, so dass schon 0.4 kg eine gute Wirkung zeigen. Um Krippenreste zu vermeiden und die Mykotoxingefahr tief zu halten, muss das Stroh von erstklassiger Qualität sein. Eine weitere Variante, die Passagerate zu bremsen, ist der Einsatz von UFA 256 Futteranalysen liefern die Grundlage für eine Optimierung der Zellwandbestandteile in der Ration.
Fibralor (5.7MJ NEL, 140g Rohprotein pro kg TS). Dank der Fasern in Fibralor verweilt das Futter länger im Pansen. Die Verdaulichkeit und Verwertung der Gesamtration verbessern sich. In anderen Fällen bedarf es einer Beschleunigung der Passagerate (siehe Kasten).
Struktur kaum messbar Bis heute fehlt es an Möglichkeiten, die Struktur einer Ration sicher und genau zu bestimmen. Es gibt Berechnungen, die auf dem Anteil Rohfaser oder NDF und zum
Der Betrieb von Yann Curtet umfasst 51 ha in Juriens, nahe von Vallorbe, auf rund 840 m über Meer. Es werden über 100 Tiere (Milchvieh und Jungvieh) gehalten. Die 42 Milchkühe der Rasse Montbeliard hausen in einem Offenlaufstall auf Tiefstroh. Gefüttert wird eine TMR bestehend aus Maissilage, Haylage, etwas Luzerne, UFA 250 Speciflor, den Proteinkonzentraten UFA 148-9 und UFA 157 und dem Mineralstoff TMR 1117. Weil der Anteil Maissilage in der Ration über 50 % liegt, bedarf es einer Ergänzung mit gut verdaulichen Fasern, um die Passagerate zu steuern und die Aktivität der Pansenmikroben zu steigern. Trotz optimaler Erntetechnik mit ausreichender Bearbeitung der Maiskörner befanden sich im Kot früher viele unverdaute respektive nicht komplett verdaute Körner. Nach anfänglichen Versuchen mit Zuckerrübenschnitzel, Kakaoschalen und Weizenkleie wurde Yann Curtet zum Speciflor-Kunden der ersten Stunde. «Mit dem Einsatz von Speciflor verbesserte sich die Futterverwertung und im Kot waren keine unverdauten Körner mehr zu finden», erzählt der Betriebsleiter stolz. Neben der Arbeitserleichterung ging mit dem Einsatz von Speciflor auch eine Optimierung der Futterkosten einher. Da die Maissilage jetzt besser verdaut wird, haben sich die Milchgehalte, vor allem auch während der Weidesaison, stabilisiert. Neben einer besseren Kotkonsistenz, nahmen die Azidose-Anfälligkeit und Klauenerkrankungen ab und die allgemeine Tiergesundheit zu. Die Raufutterwürfel UFA 250 Speciflor, UFA 256 Fibralor und UFA 280 Bio sind ab dem 30. Juli 2012 mit einem Rabatt von 5 Fr./100 kg erhältlich (siehe «Top-Angebote» im UFA aktuell).
Beispiel der Häcksellänge basieren. Bis jetzt sind diese Methoden jedoch zu wenig aussagekräftig und nicht praxistauglich für den breiten Einsatz in der Schweiz. Verfahren wie die Bestimmung des effektiven NDF-Anteils mit der Schüttelbox eignen sich für die Rationskontrolle, sind jedoch für die Rationsplanung keine wirkliche Hilfe, da Betriebe mit derselben Ration zu unterschiedlichen Werten kommen können.
Empfehlungen Nichtsdestotrotz
Tabelle: Zellwandgehalte von 2009 bis 2011 in der Schweiz Jahr
Dürrfutter 2009 2010 2011 2011 1. Schnitt Grassilage 2009 2010 2011 2011 1. Schnitt
NDF g/kg TS
ADF g/kg TS (% von NDF)
ADL Verdaulichkeit g/kg TS der NDF (% von NDF) %
482 483 479 462
286 (59.3 %) 283 (58.6 %) 275 (57.4 %) 255 (55.2 %)
29 (6.0 %) 29 (6.0 %) 31 (6.5 %) 25 (5.4 %)
467 469 477 438
283 (60.6 %) 279 (59.5 %) 289 (60.6 %) 252 (57.5 %)
26 (5.6 %) 26 (5.5 %) 28 (5.9 %) 23 (5.3 %)
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– 62 62 70
Anzahl Proben
878 1170 1104 32
69 112 70 347 68 374 72 31 Quelle: UFA-Analysen
gibt es bewährte Tipps, die einen ausreichenden Strukturanteil in der Ration sichern helfen. Die besten Empfehlungen können aufgrund von Futteranalysen gemacht werden. Für Milchviehrationen gilt (% von TS): • Generell: Mindestens 18 % Rohfaser. • 1. Laktationshälfte: 34 bis 42 % NDF. • 2. Laktationshälfte: 36 bis 44 % NDF. Die Differenz zur 1. Laktationshälfte (+ 2 %) kompensiert die empfohlene Stärkereduktion in der Ration. • Galtkühe: maximal 50 % NDF. 䡵
Autoren Hansueli Rüegsegger, Ressortleiter Milchvieh, und Jacques Emmenegger, Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Brunstgeschehen synchronisieren? ZUNEHMENDE TIERZAHLEN und moderne Haltungssysteme können die Brunstbeobachtung erschweren. Zudem beklagen sich viele Tierbesitzer über die schwache Brunstäusserung ihrer Kühe. Als Hilfsmittel bietet sich die Brunstsynchronisation an. Im Rahmen einer kürzlich abgeschlossenen Schweizer Studie wurde ein Synchronisationsprotokoll besonders positiv bewertet.
Gaby Hirsbrunner
In Milchviehherden gehört die Brunstsynchronisation vielerorts zu den Standardtherapien. Sie kommt insbesondere in Gebieten zum Einsatz, in denen saisonale Abkalbungen angestrebt werden, beispielsweise Neuseeland. Auch in sehr grossen Herden, wie sie in den USA oder in Norddeutschland vorzufinden sind, bieten Synchronisations-Protokolle die Möglichkeit, ganze Tiergruppen miteinander zu therapieren und wenn möglich ohne Brunstbeobachtung zu besamen. Bei Kühen, welche nicht brünstig gesehen wurden, dient die Brunsteinleitung häufig als Notlösung.
Stimmen die Voraussetzungen? Was steckt hinter Synchronisationsprotokollen? Wie können sie in der Schweiz mit überschaubaren Herden einen Nutzen bringen? Was können solche Protokolle nicht? Die Antwort auf die letzte Frage ist einfach: Die Synchronisation macht Fehler in der Haltung, Fütterung sowie der Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminversorgung nicht wett. Sie verbessert auch nicht die Trächtigkeitsraten bei Kühen mit Gebärmutterentzündungen. Ist jedoch die «Basis» auf einem Betrieb vorhanden, können Synchronisationsprotokolle den Besamungserfolg tatsächlich erhöhen.
Zum Fruchtbarkeitsgeschehen: Zyklische Kühe weisen normalerweise während 21 Tagen zwei bis vier Follikelwellen auf. In der Brunst wird beim Eisprung der grösste Follikel (Eibläschen) der letzten Welle ausgestossen. Bei zeitgerechter Besamung wird diese Eizelle befruchtet. Findet der Eisprung nicht 72
statt, können grössere Follikel «stehen bleiben» oder sich zu Zysten entwickeln.
Hormoneller Start einer Follikelwelle Synchronisationsprotokolle beginnen meist mit der Gabe des Hormones GnRH. Damit wird eine neue Follikelwelle gestartet. Ältere, störende Bläschen gehen ab oder werden zu Gelbkörpern umgewandelt. Diese Gelbkörper müssen entsprechend am Ende des Protokolls mit dem Hormon PGF2␣ zur Auflösung gebracht werden. Damit wird eine Brunst induziert. Zwischen der Anwendung von GnRH und PGF2␣ kann zusätzlich eine Spirale in die Scheide der Kuh eingesetzt werden. Insbesondere in den USA durchlaufen Tiere vor einem Synchronisationsprotokoll oft ein oder zwei Vorsynchronisationen mit PGF2␣. Vor Beginn eines Synchronisations-Protokolls muss abgesichert werden, dass die zu behandelnde Kuh nicht trächtig ist. PGF würde bei trächtigen Kühen das Ausstossen der Frucht auslösen. In der Folge werden drei Beispiele von Synchronisationsprotokollen vorgestellt.
Select Synch Die Grafik 2 zeigt die praxistaugliche Select-Synch-Variante mit Doppelbesamung an den Tagen 10 und 11. Alternativ könnte nur eine Besamung 56 Stunden nach dem Ziehen der Spirale durchgeführt werden. Eine weitere Variante ist die Besamung nach Brunstbeobachtung mit einem nachfolgenden «Clean up»: Alle Kühe, die bis zum Ende des dritten Tages nach dem Herausziehen der Spirale nicht brünstig gesehen wurden, werden blind einer Besamung zugeführt. In einer Schweizer
Ov Synch Für das einfache OvSynch-Protokoll (Grafik 1) werden in der internationalen Literatur Trächtigkeitsraten von 11 % bis 49 % angegeben. Damit wird klar ersichtlich, dass mittels Synchronisationsprotokoll keine Wunder vollbracht werden können, vor allem wenn in der Herde grundlegende Mängel bestehen. Die Trächtigkeitsrate kann erfahrungsgemäss um etwa 10 % gesteigert werden bei zusätzlichem Einsetzen einer Spirale zwischen der ersten GnRH-Gabe und der Injektion von PGF2␣. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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NUTZTIERE Studie (Dissertation Jürn Rudolph, 2011) konnte eine Trächtigkeitsrate von über 50 % nach einem Select Synch erreicht werden. Behandelt wurden Kühe mit Zysten, Kühe die im Rahmen einer Trächtigkeitsuntersuchung nicht trächtig waren und Kühe mit Azyklie. In amerikanischen Studien wird die Spirale aus Zeit- und Arbeitsgründen gerade zum Zeitpunkt der Gabe von PGF2 entfernt, obwohl die Resultate damit etwas schlechter ausfallen.
Cosynch 5 Mit dem Cosynch 5 steht ein Protokoll zur Verfügung, welches die Zeit bis zur Besamung im Vergleich zu anderen Protokollen leicht verkürzt. Allerdings muss PGF2 zweimalig verabreicht werden. Die erste PGF2 -Injektion wird beim Herausziehen der Spirale verabreicht, die zweite 24, 12 oder 8 Stunden nach der ersten Injektion. Die Zeit zwischen der zweiten PGF2 -Injektion und der zweiten GnRH-Injektion sollte aber in jedem Fall bei 72 Stunden belassen werden, damit der Follikel genügend Zeit hat, gut anzureifen.
Welche Variante wählen? Jedes
Grafik 1: Ov-Synch-Protokoll
Synchronisationsprotokoll hat Vor- und Nachteile. Kosten und Arbeitsaufwand müssen vertretbar sein. Das Handling der Tiere soll stressfrei ablaufen, da sich Stress negativ auf das Resultat auswirkt. Entscheidend für die Wahl des Protokolles ist auch, wie viele Tiere der Herde die Brunst gut zeigen: • Ist dies die Mehrheit, soll ein Protokoll mit Besamung nach Brunstbeobachtung angewandt werden. • Zeigen nur wenige Tiere die Brunst, so wird eher ein Protokoll mit terminierter Besamung gewählt. Grundlage für gute Resultate nach einem Synchronisationsprotokoll ist eine optimale Tiergesundheit. Eine enge Zusammenarbeit des Betriebstierarztes mit dem Landwirt ist die Voraussetzung dafür, dass der Betriebstierarzt das passende Protokoll vorschlagen und auswählen kann.
GnRH
Fazit Die Brunstsynchronisation er-
GnRH
PGF2
GnRH
48 Std.
Tag 0
Tag 7
KB
16 – 20 Std. Tag 9
Tag 10
Grafik 2: Select-Synch-Protokoll PGF2 Spirale ziehen
GnRH & Spirale
Tag 0
Tag 7
Tag 8
KB1 KB2
Tag 10
Tag 11
GnRH
KB
Grafik 3: Cosynch-5-Protokoll PGF2 PGF2
möglicht es, ganze Tiergruppen ohne Brunstbeobachtung gemeinsam zu besamen, was vor allem in grossen Herden kann von Tag 0 – 5 mit Spirale kombiniert werden Tag 0
Für das Gelingen der Brunstsynchronisation ist eine enge Zusammenarbeit mit der Tierärztin oder dem Tierarzt nötig.
72 Std.
Tag 5
Tag 6
16 Std.
Tag 9
oder bei saisonaler Abkalbung wirtschaftlich Sinn machen kann. Gute Trächtigkeitsraten resultieren nur dann, wenn Haltung, Fütterung und Tiergesundheit in Ordnung sind. Für die Wahl des geeigneten Synchronisationsverfahrens ist die Tierärztin oder der Tierarzt der Ansprechpartner. 䡵
Autorin PD Dr. med. vet. Gaby Hirsbrunner, Wiederkäuerklinik, Universität Bern, 3012 Bern. www.wiederkaeuerklinik.unibe.ch Glossar Follikel = Eibläschen, GnRH = Gonadotropes Releasing Hormon («Eisprungspritze»), PGF = Prostaglandin F («Brunstspritze»), Azyklie = Ausbleiben von Zyklus und Brunst
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GENETIK NUTZTIERE
Der Standard von morgen SAMENSEXING ist heute eine praxistaugliche Technologie mit verlässlichen Resultaten. Berechnungen belegen, dass sich der Einsatz von gesextem Samen lohnt. Es werden nur so viele Kühe mit Milchrassen-Stieren belegt, wie es Aufzuchtkälber braucht. Die restlichen Besamungen erfolgen mit Mastrassen. Ein grösseres Angebot an Qualitätstränkern ist insbesondere in der Kälbermast erwünscht.
Yvan Meuwly
Die Rindviehhaltung ist in der Schweiz von der Milchproduktion geprägt. Dies führt dazu, dass viele Kälber mit reiner Milchgenetik und entsprechend schlechten genetischen Voraussetzungen für Fleischigkeit auf den Schlachtviehmarkt gelangen. Diese leerfleischigen Milchrassenkälber sind, sofern sie nicht für die Zucht bestimmt sind, schwierig zu verwerten und finden meist nur erschwert einen Absatz.
Im Ausland finden solche Kälber keinen Absatz mehr. Um einer ähnlichen Entwicklung in der Schweiz – aus ethischen und wirtschaftlichen Überlegungen – entgegenzuwirken, anerbietet sich der Einsatz von gesextem Samen. Hier liegt Potenzial, das für alle Beteiligten zur einer Win-Win Lösung werden kann.
X- oder Y-Chronosom Ob ein Kuh- oder Stierkalb entsteht, entscheidet sich bei der Befruchtung dadurch, ob ein Spermium mit einem X-Chromosom (führt zu einem Kuhkalb) oder eines mit einem Y-Chromosom (ergibt Stierkalb) zum Zuge kommt. Entsprechend basieren alle Methoden des SaGrafik: Welche Strategie? (40 Kühe) 20 000
Rohertrag Kosten Nettoerlös
16 000 12 000 8 000 4 000 0
74
mensexings darauf, bei Milchviehrassen die X-Spermien anzureichern und die YSpermien zu entfernen oder wenigstens zu hemmen. Das Gleiche geschieht bei Fleischrassen mit den Y-Spermien.
Selektion im Tränkerhandel Pro Jahr werden in der Schweiz rund 260 000 Kälber und 220 000 Banktiere der Schlachtung zugeführt. Damit ist die Kälbermast für die inländischen Haartier-Halter von Bedeutung. Würden alle Tränker für die Rindfleischproduktion verwendet, gäbe es eine enorme Überproduktion, verbunden mit nicht kostendeckenden Produzentenpreisen. Durch die restriktive Selektion im Handel gelangen robuste Tränker und jene mit Fleischrassengenetik in die Grossviehmast, der Rest geht in die Kälbermast. Dies wiederspiegelt sich auch in der CH-TAX-Beurteilung. Liegt der Anteil an T und besser taxierten Banktieren bei gut 90 %, beträgt er bei den Schlachtkälbern gerade mal gut 65 %.
Spermasexing ja oder nein? Vorteile • Gezielter Einsatz der Genetik • Wesentlich höherer Erlös • Weniger Schwergeburten Nachteile • Kosten der Dosen • Kleineres Stierangebot • Geringerer Besamungserfolg
Besamungstechniker und heutige Landwirt und Unternehmer hat vor knapp zwei Jahren seinen modernen und äussert tierfreundlichen Stall für rund 45 Grossvieheinheiten bezogen. Als Beitrag zu einer nachhaltigen, qualitativ hochstehenden Schweizer Fleischproduktion, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen entschied sich Martin Wirth, einen möglichst hohen Kuhanteil mit Mastrassen-Sperma zu
Handlungsbedarf Um das Premiumprodukt Kalbfleisch nachhaltig stärken zu können, besteht Handlungsbedarf. Gesexten Samen einzusetzen und somit nur noch die effektiv erforderlichen Kuhkälber für die Zucht zu erzeugen, ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Obwohl gesexter Samen noch nicht an die Spitzenwerte der Non-Return-Rate von normalem Sperma herankommt und teurer ist, muss es mittelfristig selbstverständlich werden, das Geschlecht im Voraus zu bestimmen. Betrieb Wirth Einer, der erfolg-
100 % Sexing
Sexing + Mast
kein Sexing
reich gesextes Sperma einsetzt, ist Martin Wirth von Mörschwil. Der ehemalige 7-8 2012 · UFA-REVUE
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GENETIK NUTZTIERE belegen. Im Gegenzug wird für die Nachzucht, je nach Verfügbarkeit und Qualität des Stierenangebotes, gesexter Samen verwendet. Als wirtschaftlich interessant erweist sich eine Kombination dieser Strategie mit der Produktion von Mastrassen-Kälbern (siehe Grafik, «Sexing + Mast»). Eine andere Möglichkeit wäre es, alle Kühe mit gesextem Sperma zu belegen, sofern gesextes MastrassenSperma erhältlich ist («100 % Sexing»).
Voraussetzungen Für eine gute Fruchtbarkeit und eine hohe Erfolgsquote bei der Besamung ist ein korrektes Fütterungsregime ein absolutes Muss. Die Belegung soll nicht früher als 75 Tage nach dem Abkalben erfolgen. Das Tier muss bereit sein für eine neue Trächtigkeit.
Zwei Drittel des Bestandes Für Marin Wirth geht die Rechnung auf. Heute besamt er fast zwei Drittel seines Bestandes mit Mastrassen-Sperma (Tabelle). «Sämtliche Tränker, welche in die Mast gelangen, verkaufe ich der Anicom AG. Für männliche und weibliche Mastrassen-Tiere realisiere ich auf dem Marktpreis einen beachtlichen Zuschlag. Zudem werden die Tiere wöchentlich auf dem Betrieb abgeholt», freut sich Martin Wirth. 䡵
Tabelle: Modell Wirth (40 Kühe) Dosen- BesamungsAnzahl preis (Fr.) index Trächtigkeiten Milchrassen-Belegungen gesext (20 %) Milchrassen-Belegungen normal (13 %) Mastrassen-Belegungen (66 %) Kosten Anzahl Kälber AA Kälber Aaw Kälber B für Nachzucht Ertrag Nettoerlös Verkauf
14 14 2 10
120 80 60
2.0 1.7 1.5
Gewicht (kg) 70 70 70 70
Preis je kg (Fr.) 12.14 10.04 6.03
15 4 28
Kosten (Fr.) 3600 544 2520 4792
Preis je Ertrag Stück (Fr.) (Fr.) 849.80 11 897.20 702.80 9839.20 422.10 844.20 22 580.60 17 788.60
Lehrling Florian Sonderegger, Martin und Dominik Wirth (v.l.) mit gesexten Kuhkälbern und Mastrassen-Tieren. Der Betrieb Wirth bewirtschaftet 20 ha Nutzfläche (Talzone) und hält 40 Milchkühe, 130 Muttersauen sowie 170 Mastschweine.
Der Betrieb Wirth in Mörschwil (SG).
Autor Yvan Meuwly, Bereichsleiter Rindvieh, Anicom AG, 9500 Wil. www.anicom.ch
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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE
Einsatz von Datenloggern im Schweinestall GUTE LUFTQUALITÄT UND ANGEMESSENE TEMPERATUREN im Tierbereich sind ein wichtiger Faktor für den Erfolg im Schweinestall. Insbesondere gilt es, starke Schwankungen zu vermeiden. Zur Analyse des Klimaverlaufs eignen sich Datenlogger.
Riccarda Ursprung
Mittels Klimagestaltung schaffen Schweinehalter für ihre Tiere eine optimale Umgebung. Frischluft wird zu-, gesundheitsschädliche Stoffe werden abgeführt. Fehler in der Klimagestaltung können die Tiergesundheit beeinträchtigen. Mit Hilfe von Klimamessungen lassen sich Mängel aufdecken. Während die stichprobenartige Bestimmung verschiedener Messwerte bloss den momentanen Status aufzeigt, kann durch den Einsatz von Datenloggern der Verlauf von Temperatur und Luftfeuchtigkeit dargestellt und analysiert werden.
Schwankungen fordern Immunsystem Schweine fühlen sich wohl,
Der Datenlogger wird im Liegebereich möglichst Tür-fern angebracht und durch ein Gestell vor den Schweinen geschützt. Bild: A. Riklin und St. Hartmann, Schweineklinik Zürich
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wenn eine optimale Stalltemperatur in engen Grenzen eingehalten wird oder wenn sie auf Temperaturschwankungen reagieren können, indem sie zum Beispiel in den Liegebereich mit einem idealen Mikroklima ausweichen. Je nach Alterskategorie sind die idealen Temperaturen im Liegebereich unterschiedlich (Tabelle). Schwanken die Temperaturen zu stark, wird das Immunsystem der
Schweine überfordert. Sie werden empfänglich für Infektionskrankheiten, die sich mit Husten, Durchfall, Lahmheiten oder auch Kümmern äussern können. Nebst diesen Erscheinungsbildern reagieren die Tiere auch mit Verhaltensstörungen wie Schwanz-, Ohr- oder Flankenbeissen.
Werte in Einklang bringen Mit der Luftfeuchtigkeit verhält es sich wie mit der Temperatur. Die Ansprüche sind je nach Alterskategorie verschieden. Als ideal werden Werte zwischen 50 und 80 % relative Luftfeuchtigkeit angenommen, ohne dass zwischen Sauen und Ferkeln unterschieden wird. In verschiedenen Publikationen ist zu lesen, dass die optimale Luftfeuchtigkeit für Ferkel bei 40 bis 60 % liegt, während bei Sauen Werte von 60 bis 80 % angestrebt werden sollten. Da Schweine nur sehr begrenzt über die Fussballen schwitzen können, müssen sie ihre Körpertemperatur mit der Abgabe von Wärme über die Atemluft regulieren. Steigt also die Umgebungstemperatur an, werden niedrigere Werte für die Luftfeuchtigkeit gewünscht, um die Wärmebelastung besser auszugleichen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit verschlechtert die Möglichkeit der Wärmeabgabe durch Wasserverdunstung. Bei hohen Temperaturen (30 °C) und zugleich hoher relativer Luftfeuchtigkeit kann es bei den Schweinen zum Wärmestau kommen. Bei Unterschreitung des Temperaturoptimums wird ebenfalls eine tiefere relative Luftfeuchtigkeit angestrebt, weil sich die kleinen Wassertropfen in der Luft bei nasskalter Witterung auf die Haut niederschlagen und durch ihre Verdunstung ein stärkeres Kälteempfinden erzeugen.
Tabelle: Temperaturen für den Liegebereich Stalltemperatur (°C) Abferkelstall (Sau) 18 Saugferkel bis 1. Woche 32 Saugferkel von 2. bis 4. Woche 28 Absetzferkel bis 4. Woche 27 Absetzferkel bis 8. Woche 22 Vormaststall 20 Maststall 18 Zuchtschweine 18 Quelle: Merkblatt Stallklima – Stalltemperaturen, SGD
Einstreu kann Mängel der Luftfeuchtigkeit mindern, wobei eine hohe Luftfeuchtigkeit die isolierende Wirkung des Strohs reduziert. Zudem wird die Entwicklung von Erregern im Kot bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% gegenüber einer solchen von 40 % gefördert. Erkrankungsrisiko Hohe Stalltemperaturen, insbesondere wenn sie mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und mit einer geringen Luftbewegung gekoppelt sind, bewirken veränderte Verhaltensweisen. Die Tiere versuchen, grossflächig Kontakt zum Stallboden zu bekommen. Häufig entsteht eine grosse Unordnung, weil Kot und Harn nicht mehr im dafür vorgesehenen Bereich abgesetzt werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 40% fallen, da dadurch einerseits die Atemwege zu stark austrocknen und gereizt werden, was den Ausbruch von Krankheiten begünstigt, und andererseits der Staubgehalt der Stalluft stärker ansteigt.
Wann messen? Treten in einem Produktionsbereich Gesundheits- oder Verhaltensstörungen auf, ist es sinnvoll, eine Klimamessung durchzuführen. Da7-8 2012 · UFA-REVUE
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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE Grafik: Resultate aus dem Datenlogger Gutes Beispiel 24.5
85
24.0 23.5
75
23.0
70
22.5 22.0
65
21.5 60
25.11.
27.11.
29.11.
01.12.
03.12.
Schlechtes Beispiel 30
70
28 26
60
°C
34 22
50
20 40
18
Zwei Beispiele Die beiden Beispiele in der Grafik wurden freundlicherweise von der Klinik für Schweinemedizin der Vetsuisse Fakultät Zürich zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Dissertation «Erhebung von Risikofaktoren beim Einstallen von Mastferkeln» wurde je-
°C
% rF
80
% rF
bei sollte nicht nur eine Momentaufnahme der Schadgase, Luftgeschwindigkeit und Luftführung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur erfolgen. Oft ist es sinnvoll, die beiden Werte Luftfeuchtigkeit und Temperatur über längere Zeit zu erfassen und auszuwerten. Hierzu eignen sich Datenlogger. Diese werden im Liegebereich auf Tierhöhe, aber trotzdem vor den «Wundernasen» geschützt, angebracht. Datenlogger können nach Wunsch programmiert werden, wobei die Messungen zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden (jede Sekunde bis alle 24 Stunden). Nach Beenden der Messung wird der Logger an den Computer angeschlossen. Die Messwerte stehen in Tabellenform oder als Verlaufskurve zur Verfügung. Sind die Schwankungen im zeitlichen Verlauf zu gross, können in Absprache mit dem Stallbauer gezielt Massnahmen ergriffen werden, um das Stallklima und das Wohlbefinden der Tiere zu verbessern.
16 31.05.
03.06.
06.06.
09.06.
12.06.
= Verlauf der relativen Luftfeuchtigkeit (% rF) = Verlauf der Temperatur (°C) Quelle: Dissertation «Erhebung von Risikofaktoren beim Einstallen von Mastferkeln» von A. Riklin und St. Hartmann, Schweineklinik Zürich, 2012
Um Mängel im Klimabereich aufdecken zu können, bedarf es einer Analyse über mehrere Tage.
weils nach dem Einstallen der Jager im Maststall ein Datenlogger über einen Zeitraum von zwei Wochen im Liegebereich (Tür-fern oder raummittig) angebracht und der Verlauf von Stalltemperatur und Luftfeuchtigkeit erfasst. Beim ersten Beispiel handelt es sich um einen 1000er Maststall, rein-raus bestossen, mit zwei Kammern zu je 500 Tieren. Pro Bucht wurden zuerst 22 Tiere eingestallt und nach fünf Tagen auf 11 halbiert. Die Buchten sind mit Vollspaltenböden ausgestattet. Die Messung wurde im November/Dezember 2011 durchgeführt. Dabei schwankte die Luftfeuchtigkeit zwischen 60 % und 85.6 %, während sich die Temperatur in einem engen Rahmen zwischen 21.3 °C und 24.4 °C bewegte. Die Messungen auf dem zweiten Betrieb erfolgten im Mai/Juni 2011. Der 640er Maststall wird kontinuierlich bestossen. Eingestallt werden jeweils 40 Jager in eine Bucht mit Tiefstreu. Der Futterplatz befindet sich drinnen mit Teilspalten im Fressbereich, der Auslauf ist durch Türen abgetrennt. Hier variierte die Luftfeuchtigkeit zwischen 34.9 % und 76.4 %. Wahrscheinlich bedingt durch das Vorheizen vor dem Einstallen war die Luftfeuchtigkeit an diesem Zeitpunkt zu niedrig. Die Temperaturschwankungen waren sehr gross. Die gemessenen Werte lagen zwischen 16.2 °C und 30.9 °C. Im Verlauf konnte man dabei gut erkennen, dass die Temperaturen von der Mittagszeit an bis zum Nachmittag anstiegen und dann über die Nacht hinweg wieder deutlich absanken. 䡵
Autorin Dr. Riccarda Ursprung, Beratungstierärztin beim Schweinegesundheitsdienst (SGD) Zürich-Ostschweiz, 8057 Zürich. www.suisag.ch Datenlogger vom SGD Der SGD stellt Datenlogger zur Erhebung von Temperatur und Feuchtigkeit zur Verfügung. Der Betrieb erhält ein Dokument mit den Resultaten und Vorschläge für Verbesserungsmassnahmen. Falls dies kombiniert mit einem Betriebsbesuch im Rahmen des Dienstleistungspaketes stattfindet, belaufen sich die Kosten auf Fr. 50.–
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Einstallprophylaxe in der Mast UM ABGÄNGEN VORZUBEUGEN, ist das Management rund ums Einstallen von Mastschweinen die halbe Miete. Einstallprophylaxe heisst nicht automatisch Einsatz von Medizinalfutter. Auch höhere Gaben von Vitaminen und organisch gebundenen Spurenelementen dämpfen den negativen Effekt von Stress.
Gerhard Affolter
Ralf Bley
Christian und Andrea Zurbuchen führen einen Gemischtbetrieb mit Ackerbau im Berner Mittelland. Die junge Familie bewirtschaftet den Betrieb zusammen mit den Eltern Heinz und Barbara Zurbuchen und einem Lehrling.
Die 330 Schweinemastplätze sind in zwei Ställe aufgeteilt. Ein Stall mit 216 Mastplätzen befindet sich im 2 km entfernten Bangerten. Auf dem Stammbetrieb konnte der ehemalige Sauenstall mit geringen Investitionskosten in einen Maststall mit 112 Plätzen umgebaut werden. Beide Ställe sind in Vor- und Ausmastbuchten unterteilt.
Verzicht auf Antibiotika «Wir können ganz auf den prophylaktischen Einsatz von Antibiotika in der Schweinemast verzichten», erzählt Christian Zurbuchen. «Es ist nicht nur der wirtschaftliche Aspekt», fährt er fort, «gerade jetzt, wenn die Tierhaltung immer wieder in der Kritik steht, ist es wichtig, wo immer möglich auf Antibiotika zu verzichten». Bis Christian Zurbuchen so weit war, musste er einige Dinge ändern. Abgänge unter 2% Das Grundprinzip ist einfach: Die Tiere müssen bei optimalem Klima und guter Hygiene bedarfsgerecht versorgt werden. Bei Abgängen von weniger als 2% über einen längeren Zeitraum kann von optimalen Voraussetzungen gesprochen werden.
Vitamine und organische Spurenelemente Seit die Mastjager beim Einstallen Mineralstoffe erhalten, hat Christian Zurbuchen weniger lahme 78
Empfehlung für die Einstallprophylaxe • Mindestens im Vormaststall rein-raus, auch bei kontinuierlicher Hauptmast. • Nach jedem Durchgang waschen, trocknen und desinfizieren. • Getrennt geschlechtlich einstallen. • Phasenfütterung: mindestens zwei Mastfutter. • Einstallprophylaxe mit dem Schweinemineralsalz UFA 395.
Homogene
Genetik «Entscheidend ist die Homogenität der Genetik», sagt Christian, der seine Tiere von der Anicom bezieht. Wichtig sei, «dass der Ferkelproduzent nur einen Endstufeneber einsetzt und nicht verschiedene Rassen mischt». Der Endstufeneber soll genetisch möglichst ideal in die Bezahlungsmaske passen. «Für uns ist Premo der ideale Endstufeneber», erklärt Christian.
Ressourcenprogramm Der Schweine. Den Einsatz von UFA 395 möchte er daher nicht mehr missen. Schon ab der ersten Mahlzeit dosiert Christian pro Tier und Tag 10 g UFA 395 zu. Das Schweinemineralsalz wird nur 10 bis 14 Tage verabreicht und belastet somit die Nährstoffbilanz nur unwesentlich. Vitamine und Spurenelemente in organisch gebundener Form stärken das Immunsystem der Tiere. Vitamin D ist in der Vormast besonders wertvoll, da es für die ausreichende Kalzium-PhosphorVersorgung der schnell wachsenden Premo-Genetik sorgt.
Betrieb Zurbuchen nimmt am Ressourcenprogramm «Boden» des Kantons Bern teil. Bisher machte Christian in den Bereichen «Schleppschlauch» und «Frucht-
Christian Zurbuchen beim Zudosieren von UFA 395 zur Einstallprophylaxe.
Pufferplätze im alten Stall «Wir stallen jeweils zeitgleich 164 Jager in beiden Ställen ein», erzählt Christian Zurbuchen. Die Vormastbuchten sind jeweils gründlich gewaschen, desinfiziert und je nach Temperatur auch vorgeheizt. Christian hat die Möglichkeit, Nachzügler in Pufferplätzen im alten Stall nachzumästen. So kann er jeweils schnell wieder einstallen und muss keine Tiere untergewichtig verkaufen. Im letzten Jahr lag der Anteil untergewichtiger Tiere auch deshalb bei nur 0.9 %. 7-8 2012 · UFA-REVUE
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Zusätzliches Silo aufgestellt Im
Betriebsspiegel Christian und Andrea Zurbuchen, 3305 Iffwil Tierhaltung: 330 Schweinemast-Plätze in zwei Ställen, Milchvieh (115 000 kg Lieferrecht) Pflanzenbau: 7 ha Ackerbau, 7 ha Grünland, 9 ha Wald Fruchtfolge: Zuckerrüben, Winterweizen, Mais, Kartoffeln Arbeitskräfte: Betriebsleiter, ein Lernender und Eltern
folge» mit. Seit Neuem erfüllt sein Betrieb auch die Kriterien für die proteinreduzierte Fütterung. Dazu benötigte er allerdings noch ein zusätzliches Silo für das Ausmastfutter. An diesem Kosten-
umgebauten Sauenstall investierten Zurbuchens in ein Metallsilo, das auf dem Heuboden eingebaut wurde. «Ich hatte keinen Platz auf dem Hofareal», erklärt Christian. «Mit dem Innensilo haben wir jetzt eine gute Lösung. Es ist am Schatten, wird nie nass und wir konnten ‹toten› Platz auf der Bühne nutzen. Seither profitiere ich dank grösseren Liefermengen von höheren Loserabatten. Das Ausmastfutter kostet dank geringerem Sojaanteil auch noch weniger. So kann ich gut 3000 Fr. pro Jahr einsparen, womit die 20 % der selbst bezahlten Kosten für das zusätzliche Silo bereits im ersten Jahr amortisiert sind.»
Phasenfütterung Dank dem zusätzlichen Silo können Zurbuchens in zwei Phasen mästen. Neben UFA 331-4 setzt der Betrieb für Tiere ab 60 kg Lebendgewicht das Ausmastfutter UFA 341-4 ein. Der Nährstoffeinsatz erfolgt dadurch gezielter und der Stickstoffverlust (Ammoniak) ist geringer. Die Pha-
Betrieb Zurbuchen, 1.7.2011 – 20.6.2012 160 140 120 100 80 60 40 20 0
Zuschlag 5 Rp./kg SG Zuschlag 10 Rp./kg SG Zuschlag 15 Rp./kg SG
53 – 53.5 53.5 – 54 54 – 54.5 54.5 – 55 55 – 55.5 55.5 – 56 56 – 56.5 56.5 – 57 57 – 57.5 57.5 – 58 58 – 58.5 58.5 – 59 59 – 59.5 59.5 – 60 60 – 60.5 60.5 – 61 61 – 61.5
aufwand beteiligte sich der Kanton Bern mit 80%.
Grafik: Auswertung der Magerfleischanteile
Anzahl Tiere
Andrea, Lea, Luc, Remo und Christian Zurbuchen.
Magerfleischanteil
senfütterung trägt auch dazu bei, dass die Kastraten nicht verfetten.
Kontrollieren und auswerten Aufgrund der Anicom-Schlachtauswertungen kann der Betriebsleiter jeden Durchgang auf Streuungen beim Magerfleischanteil (MFA) und bei den Schlachtgewichten kontrollieren. Neben den Mittelwerten werden immer auch das Minimum und Maximum des entsprechenden Lieferzeitraums ausgewertet. Zusätzlich kann in einer Grafik der Verlauf der drei Werte nachvollzogen werden.
96 % optimal Weil jedes Tier gewogen wird, bevor es den Stall verlässt, gibt es für die Zurbuchens nur sehr selten Gewichtsabzüge. Ausgestallt wird in drei Schüben, wobei die Kastraten 2kg vor den weiblichen Tieren markiert werden. Ein derart genaues Ausstallmanagement ist mit dem Auge nicht mehr möglich. 96% der Tiere liegen im optimalen Gewichtsbereich mit 57% MFA im Durchschnitt. 72% der Schlachtschweine erreichen einen MFA-Zuschlag (Grafik). Während der gemeinsamen Auswertungsanalyse holt Christian seinen Ordner hervor und findet nur eine Abrechnung unter den letzten acht, wo überhaupt ein Abzug zu finden ist. Fast alle Abrechnungen weisen einen Zuschlag von 4 bis 11 Rp. pro Kilogramm aus. So liegt der Betrieb Zurbuchen längerfristig mit weit mehr als 4 Fr. pro Schlachtschwein im Mittel immer über dem Basispreis. 䡵 UFA-REVUE · 7-8 2012
Autoren Gerhard Affolter, Schweinespezialist im UFABeratungsdienst, 3052 Zollikofen. Ralf Bley, Leiter UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee. Aktion UFA 395 Gratis 1 Futterschaufel pro 25 kg Sack, bis 25. August 2012.
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UFA-Werk Puidoux feierlich eröffnet VOM 8. BIS 10. JUNI 2012 hat ein Fest zur Einweihung des erweiterten UFA-Werks Puidoux stattgefunden. Mit dabei waren Westschweizer Tierhalter, Getreideproduzenten und Vertreter der Landwirtschaft.
Das UFA-Mischfutterwerk in Puidoux (VD) ist mit über 10 Mio. Fr. modernisiert worden. Die Produktionskapazität wurde auf 85 000 t pro Jahr erhöht, die Energieeffizienz gesteigert und die Futterhygiene maximiert.
Abwechslungsreiches Programm
1 • UFA-Verkaufsleiter Westschweiz Cédric Russi. 2 • Wendelin Strebel (Geschäftsleitungsvorsitzender UFA), Viktor Borner (Verkaufsmanager Bühler AG), David Reboul (Produktionsleiter UFA Puidoux) und Peter Hofer (Mitglied der UFA-Geschäftsleitung).
An der offiziellen Eröffnungsfeier am 8. Juni waren Branchenvertreter, Politiker, die LANDI-Präsidenten und -Geschäftsführer eingeladen, am 9. Juni die UFAMitarbeiter aus der ganzen Schweiz, von Herzogenbuchsee, über Sursee bis St. Margrethen, auf Besuch. Am Sonntag, dem 10. Juni, fand ein Tag der offenen Tür für alle Interessierten statt. Nebst Führungen durchs Mischfutterwerk bestand die Gelegenheit, mit UFAFütterungsspezialisten zu fachsimpeln und am Wettbewerb teilzunehmen, wo es tolle UFA-Preise zu gewinnen gab. Gewonnen haben: 1
1. Florian Erb, L’Auberson (1 Palett UFA 244-8) 2. Michel Reymond, Denens (200 kg Minex) 3. Marguerite Santschi, Le Locle (100 kg UFA-Ketonex) Bestens frequentiert wurde die Festwirtschaft und für Ablenkung war mit Rodeo- und Ponyreiten sowie einer Hüpfburg gesorgt.
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An der offiziellen Eröffnungsfeier zeigte sich der UFA-Verkaufsleiter Cédric Russi sichtlich zufrieden und glücklich über die Modernisierung. Auch die aktuellen Geschäftszahlen seien befriedigend. So verzeichnet die UFA Puidoux in der ersten Jahreshälfte in allen Bereichen eine Umsatzzunahme. Russi schaute schon in die Zukunft und kündigte für 2013 weitere Neuerungen im Werk Puidoux an. Die Grüsse der Waadtländer Regierung überbrachte Staatsrat Philippe
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3 • Erreichte Platz 2 am UFA-Wettbewerb: Michel Reymond. 4 • Gewonnen wurde der UFA-Wettbewerb von Florian Erb (zusammen mit Aline auf dem Bild). 80
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Leuba, der des Lobes voll war über die UFA und die fenaco, welche in Puidoux investiert haben und damit Arbeitsplätze sichern. Für den früheren Gemeinderat von Chexbres ist das Mischfutterwerk mit seiner prägnanten, von weit her erkennbaren Architektur zu einem Wahrzeichen für eine produktive Landwirtschaft geworden. Zu Wort kam in den offiziellen Ansprachen ebenfalls der 31-jährige Olivier Kolly, der in Albeuve (FR) gemeinsam mit seinem Bruder und einem Kollegen eine grosse Betriebsgemeinschaft bewirtschaftet. Er äusserte sich besorgt über die Entwicklung der schweizerischen Agrarpolitik. Als vorwärtsorientierter Junglandwirt wünscht er sich seitens der Politik eine stärkere Gewichtung einer produktiven und professionellen Landwirtschaft. Lobend äusserte er sich über die konstruktive Zusammenarbeit mit der UFA, auf die er als Landwirt immer zählen könne.
Video zum UFA-Werk Puidoux Von der Kapazitätserweiterung beim UFA-Werk Puidoux profitieren die Landwirtschaftsbetriebe der Westschweiz, wird doch in dieser Region ein bedeutender Anteil des Schweizer Futtergetreides produziert. Ein Video unter www.ufarevue.ch .ch zeigt, was genau erneuert wurde, und vue e r enthält Stimmen von François Gilliéron, ufa Landwirt aus Mézières.
fenaco, die er wesentlich mitgeprägt hat. Während der letzten fünf Jahre seien über 110 Mio. Fr. in die Verarbeitungsstrukturen der Romandie investiert worden. Zu erwähnen sei speziell das im Kanton Waadt kürzlich eröffnete Pflanzenschutzzentrum in Moudon und der im letzten Jahr eröffnete KartoffelAbpackbetrieb in Bercher. Darüber hinaus wird zurzeit für rund 17 Mio. Fr. das Leistungszentrum für Obst in Perroy umgebaut und modernisiert. 䡵
110 Mio. Franken investiert Das Schlusswort an der offiziellen Einweihungsfeier gehörte Willy Gehriger. Der scheidende CEO der fenaco blickte zurück und streifte die Entwicklung der
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5 • Landwirt Olivier Kolly lobt die konstruktive Zusammenarbeit mit der UFA. 6 • Am 10. Juni war das Ponyreiten besonders beliebt. 7 • Olivier Sonderegger, Geschäftsführer der LANDI Gros-de Vaud in Echallens und Swiss Granum-Präsident (l.), mit Yves Perrin, Geschäftsführer des Getreideproduzentenverbandes. 8 – 10 • Der Tag der offenen Tür stiess auf grosses Interesse. Das Wetter machte gut mit. 11 • Die Hüpfburg für die Kinder.
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12 • Das UFA-Werk in Puidoux beliefert die ganze Romandie bis zu den Grenzen des Juras mit UFA-Futter.
12 Autoren Daniela Clemenz und Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur bzw. 3360 Herzogenbuchsee. Aline Bapst, UFA-Marketing, 1070 Puidoux.
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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN
Post aus Übersee in Buchform «Dicke Staubwolken vernebeln jegliche Sicht. Als dann die feuchte Nase sich fast an der Autoscheibe abzeichnet, wissen sowohl die Kuh wie auch wir, dass die Handbremse beiderseits rechtzeitig gezogen wurde.» Diese Zeilen stammen von Aurelia Däscher (28), aufgewachsen ist sie auf einem Mutterkuhbetrieb in Davos Frauenkirch (GR). Schon sehr früh entwickelte sich dadurch die Liebe zur Landwirtschaft. 2010 schloss sie die Zweitausbildung zum Landwirt am LBBZ-Plantahof ab, dies nach spannenden Berufsjahren im Grafik-Marketing-Bereich. Nach einem Alpsommer in Glarus, ging sie für rund zwei Jahre auf die Walz und erkundete die Landwirtschaft in Australien und Neuseeland,
Landwirtin Aurelia Däscher war zwei Jahre unterwegs.
Sechs-Länder-Treff
die Präsidentin des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, Christine Bühler, Gastgeberin für ihre Berufskolleginnen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg und Südtirol ist.
enverband), Barbara Thörnblad (Inforama Berner Oberland), Francine Bürki (Berner Biobauern), Barbara Ruf (Gleichstellungsbüro Bern) sowie Kathrin Rieder (Mitglied Geschäftsleitung Ballenberg).
Sicherheitsschule
Direktvermarktung
Kindersicherheit auf dem Bauernhof ist ein Schwerpunktthema der österreichischen Sozialversicherungsanstalt der Bauern. Allein in Kärnten hätten in den letzten Jahren mehr als 11 000 Kinder ihre Kenntnisse über Gefahrenstellen und Gefährdungen auf dem Bauernhof erweitert, berichtete ORF 2 in der Sendung «Land und Leute». Diese Aktionstage haben einen erlebnispädagogischen Hintergrund und finden auf einem Hof statt.
Direktvermarkter unterstehen dem Produktehaftpflichtgesetz. Tritt ein Produktehaftpflichtfall ein, kann der Schaden schnell einmal die Leistungsfähigkeit des Betriebs über-
Vom 5. bis 7. September 2012 findet das Sechs-Länder-Treffen der deutschsprachigen Bäuerinnen- und Landfrauenverbände statt, wobei
Karins Kräutertipps Minzdessert Eine Hand voll Pfefferminzblätter sehr fein hacken und mit 400 g Quark, 6 EL Creme fraiche und 2 EL Honig mischen. Aus zwei Vanilleschoten das Mark herauskratzen und mit 2 dl steif geschlagenem Rahm unter die Masse heben. 3 bis 10 Stunden kühl stellen. Vor dem Servieren mit hauchdünnen Schokoladeblättchen, After Eight, oder wenn vorhanden, mit wenig Minzesirup garnieren. Das perfekte Dessert für heisse Tage! Karin Näf www.kraeuterkurse.ch
besuchte aber auch China. Auf spannende und witzige Art hielt sie ihre Erlebnisse in Wort und Bild fest und veröffentlichte regelmässig Kolumnen in der Davoser Zeitung. Nun hat sie daraus ein Buch im Eigenverlag herausgegeben. Wer nacherleben will, wie ihre Abenteuer mit Kühen, Schafen, Telefonmasten oder Staubwolken verlaufen sind, kann dies auf humoristische Weise im Erstlingswerk von Aurelia Däscher. Bezug: Post aus Australien, Neuseeland und China, 19 Fr. plus Versandkosten, a.daescher@gmx.ch, 寿 081 413 59 30.
75 Jahre Kommunikation zwischen Stadt und Land
Edelweiss-Badetücher zu gewinnen! Seit Michelle Hunziker im Edelweisshemd posierte, ist der Edelweisslook voll im Trend. Damit man auch in der Badi, am Fluss oder am See nicht auf den neusten Look verzichten muss, wurde im Rahmen der Imagekampagne «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern» ein Badetuch im Edelweisshemdlook entworfen. Nun verlost die UFA-Revue im Rahmen des 75-Jahr-Jubiläum des landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) fünf solche Badetücher. Schicken Sie eine SMS an 880 (90 Rp) mit KFL LID Name Adresse. Einsendeschluss ist der 14. August 2012. Übrigens machen sich die Edelweiss-Badetücher nicht nur gut beim Bad in der Sonne, sondern auch im Badezimmer.
Gewinner 06 / 2012
Geschlechterforschung Forscherinnen des Zentrums für Geschlechterforschung der Universität Bern untersuchen die Arbeitsorganisation auf den Bauernhöfen. Vertieft erforscht wird vor allem die Zusammenarbeit der Generationen. Begleitet wird das Projekt durch Christine Gerber (Präsidentin Verbands bernischer Landfrauenvereine), Annekäthi Schluep-Bieri (Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrau-
LID-Wettbewerb
steigen. Deshalb sollte die Tätigkeit «Direktvermarktung» in der Betriebshaftpflichtversicherung eingeschlossen werden. Es empfiehlt sich, die Police zu prüfen und sich im Zweifelsfall vom Versicherer eine schriftliche Deckungszusage geben zu lassen. Christian Kohli, SBV Versicherungen, Brugg
Einen Sonnenschirm im Edelweisslook gewannen Bettina Banzer aus Scharans, Walter Brunner aus Flawil, Evelyne Grin aus Pomy, Walter Jenni aus Oberwil b. Büren und Meinrad Tschopp aus Grosswangen. Wer sich auch noch so einen tollen Sonnenschirm anschaffen will, kann dies beim LID. LID, Weststrasse 10, 3000 Bern, 寿 031 359 59 77, www.lid.ch Preis: 55 Fr. plus Versandspesen.
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LANDLEBEN
Alp ist Gemeinschaftswerk ENTBUSCHEN, WEIDEN, KÄSEN Die Arbeit auf den Alpen ruht nur im Winter. Im Frühjahr müssen die Weiden gesäubert, Wasserfassungen und -leitungen und Gebäude instand gesetzt, Wege wiederhergestellt und Zäune errichtet werden. Für diese Arbeiten im Gemeinschaftswerk fehlt den Bauern oftmals die Zeit. Auf der Alp Puzzetta helfen Freiwillige mit.
Ein grosses Problem auf den Alpen ist die Verbuschung und Wiederbewaldung. Allein im Val Medel (Surselva, GR) werde pro Jahr die Fläche von vier Fussball-Feldern wieder bewaldet, erklärt Albin Bürkli. Auf der Ziegenalp Puzzetta im Val Medel (GR) haben den Sommer über freiwillige Helfer, die Arbeit des «Gmeinwerks» übernommen und Albin Bürkli ist einer von ihnen. Bürkli arbeitet als Informatiker bei der Zürcher Kantonalbank. Seine Ferienwochen setzt er für die Stiftung Bergwaldprojekt ein, deren Hauptziel es ist, mit forstlichen Laien Arbeiten im Schutzwald durchzuführen. Mit dem Einsatz auf der Alp Puzzetta geht es darum, die Landschaft offenzuhalten, wodurch gleichwohl die Weiden gepflegt werden sowie Artenschutz zu betreiben. Zudem helfen Al-
Potenzial der Ziegenkäseproduktion Stefan Geissmann ist Berater für Kleinvieh am Plantahof, Landquart (GR). Es sei ein grosser Glücksfall für Puzzetta mit Yvonne Panzer eine Sennerin auf der Alp zu haben, die sich mit Leidenschaft und Professionalität für die Ziegenalp einsetzt. Das sei eine Chance für die Bauern und Geissenhalter gemeinsam mit der Älplerin, Massnahmen umzusetzen, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
bin Bürkli, notabene während vier Wochen, und die anderen Freiwilligen beim Alpbetrieb.
Das Bergwaldprojekt vermittelt via Homepage Arbeitseinsätze, die im Minimum eine Woche und maximal vier Wochen dauern können. So wechseln sich auf Puzzetta den ganzen Sommer über Freiwillige ab. Jeweils sind fünf bis sechs Freiwillige pro Woche im Einsatz. Solche Arbeitseinsätze sind organisatorisch eine Herausforderung. Die Verantwortung für Übernachtungen, Verpflegung, Weidepflege, Ziegenhaltung und Käsen übernimmt ein Leitungsteam, das den Sommer 2012 über fest in Frauenhand ist: Yvonne Panzer (Sennerin), Ihlena Schütze (Hirtin), Nina Pfaff (Köchin) und Christine Vogt (Bergwaldprojektleiterin) teilen sich diese Aufgabe. Yvonne ist von der Alpkorporation bezahlt. Die Löhne von Ihlena, Nina und
Generell sei die Wirtschaftlichkeit von Ziegenalpen ein Problem – für Puzzetta, für Graubünden und den gesamten Alpenraum. Hingegen seien Ziegenmilchprodukte immer beliebter bei den Konsumenten. Seit dem Jahr 2000 hätte sich der Konsum von Ziegenmilchprodukten in der Schweiz verdoppelt und betrage heute rund 800 t. Voraussetzung sei, dass die Qualität einwandfrei sei. Stefan Geissmann, der nicht nur Berater, sondern auch Geschäftsführer des Ziegenzuchtverbandes Graubündens und im Vorstand des schweizerischen Ziegenzuchtverbandes ist, will auf dem Plantahof ein Kompetenzzentrum für Kleinvieh mit einen Zuchtbestand an Milchschafen und Milchziegen mit je 40 Tieren aufbauen. Durch Forschung, Beratung und Ausbildung könne die professionelle Kleinviehhaltung in Graubünden gefördert und unterstützt werden, erklärt er. 84
Stefan Geissmann will die Ziegenhaltung in Graubünden fördern.
Die freiwilligen Helfer beim Zäunen auf Puzzetta.
Christine werden vom Bergwaldprojekt übernommen.
Ziegenalpung Mit vereinten Kräften will es die Alp Puzzetta schaffen, nachhaltig zu wirtschaften. Ein Problem ist beispielsweise die unterdurchschnittliche Milchleistung der Ziegenherde, die sich direkt auf den Ertrag auswirkt. Von den 300 Geissen, eine Herde von verschiedenen Rassen, werden 120 gemolken. Yvonne Panzer hat in ihrer Masterarbeit die mangelnde Milchleistung thematisiert. Das ertragsschwache weitläufige Weidegebiet lasse keine hohen Milcherträge zu, allerdings könnten Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Milchleistung gesteigert werde könnte. Auch trage die Offenhaltung der Landschaft zur Förderung der Artenvielfalt bei, schrieb Yvonne Panzer in ihrer Masterarbeit. Als Massnahmen zur Milchleistungssteigerungen erwähnt sie beispielsweise die Weideführung und Gruppenhaltung von Milch- und Galtgeissen. Eine Entwurmungsaktion zu 7-8 2012 · UFA-REVUE
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LANDLEBEN
Der Informatiker Albin Bürkli ist ein Freiwilliger des Bergwaldprojektes.
Beginn der Alpsaison sei wichtig. Allenfalls sei ein Unterstand für die Ziegen zu errichten und in Schlechtwetterperioden müsste Heu zugefüttert werden. Auch sollten die Böcke erst ab August zur Herde gegeben werden. Eine weitere Möglichkeit wäre die Umstellung der Alp auf Bio, die Erweiterung der Ziegenkäsepalette und eine Verbesserung der Vermarktungssituation.
Handlungsbedarf sieht sie bei den Ziegenhaltern. So seien die Milchgeissen oftmals nicht für den Alpsommer vorbereitet. Nach dem Ablammen sollten die Zicklein vom Muttertier rechtzeitig getrennt werden. Die Ziegen
müssen dann mit hochwertigem Rauund Frischfutter gefüttert werden. Diese Bewirtschaftungsvorschläge gelten eigentlich nicht nur für Puzzetta, sondern sind auch für andere Geissenalpen wertvoll. Auch ist Yvonne Panzer keine Theoretikerin, sondern jemand der zupacken kann. Im Frühjahr 2011 hat sie den Sennengrundkurs und 2012 den Sennen-Weiterbildungskurs am Plantahof abgeschlossen und macht sich jetzt daran, auf Puzzetta Geissenkäse herzustellen und so in ihrem Verantwortungsbereich zur Wirtschaftlichkeit beizutragen.
Christine Vogt ist Projektleiterin Bergwaldprojekt auf Puzzetta.
Yvonne Panzer verfasste ihre Masterarbeit über die Alp Puzzetta an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (D).
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Mehr Informationen: www.bergwaldprojekt.ch
INF BOX INFO
www.ufarevue.ch 7-8 · 12
UFA-REVUE · 7-8 2012
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DF_LL3_Rezept_07|812 ok_2012 17.07.12 18:50 Seite 87
REZEPT LANDLEBEN
Kochen mit Jahreszeiten und Köpfchen SILVIA AMAUDRUZ kann während der Sommermonate aus dem Vollem schöpfen, Früchte und Gemüse wachsen in Hülle und Fülle. Kreativ lassen sich tolle Mahlzeiten und feine Desserts herstellen.
Pouletwürfel mit Sommergemüse 600 g Pouletbrüstchen ½ KL Salz, Pfeffer 2 EL Bratcreme 300 g kleine Zuchetti, ungeschält 3 Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden 150 g Cherrytomaten, halbiert ½ dl Weisswein oder Hühnerbouillon 1.8 dl Saucenrahm 1 EL Senf 1 Zitrone (Schale gerieben, Saft) Pouletbrüstchen in zwei bis drei cm grosse Würfel schneiden. Zucchetti der Länge nach halbieren und in 3 mm breite Scheiben schneiden. Das Fleisch würzen und portionenweise in heisser Bratcreme anbraten. Warm stellen. Zucchetti und Zwiebeln
3 bis 4 Minuten andämpfen. (Das Gemüse darf knackig sein). Warm stellen. Tomaten in der Bratpfanne unter ständigem Rühren 1 bis 2 Minuten andämpfen. Warm stellen. Mit Weisswein ablöschen. Zitronenschale und Saft beifügen und etwas einkochen lassen. Saucenrahm und Senf beigeben. Abschmecken. Fleisch, Gemüse und Tomate sorgfältig in der Sauce erhitzen.
Sommertorte Springform vom 22 cm Ø 200 g Löffelbiskuits 125 g Butter 7 Blatt Gelatine 1 dl Wasser 500 g Himbeerjoghurt 50 g Zucker 300 g Mascarpone 250 g Himbeeren
Silvia Amaudruz braucht 20 Minuten, um diese feine Torte herzustellen, die dann noch drei Stunden gekühlt werden muss.
UFA-REVUE · 7-8 2012
Die Hälfte der Löffelbiskuits in einen Plastikbeutel geben und mit dem Walholz zerkrümeln. Die Butter (flüssig) mit der Biskuits-Panade vermischen und auf einem mit Backpapier belegten Springform-Boden festdrücken. Die übrigen Löffelbiskuits halbieren und am Springform-Rand aufreihen. 100 g Himbeeren auf dem Biskuitsboden verteilen. Eingeweichte, gut ausgepresste Gelatine mit ½ dl heissem Wasser auflösen. 100 g Himbeeren pürieren. Himbeerjoghurt, Himbeerpüre, Mascarpone und Zucker gut verrühren und die aufgelöste Gelatine beigeben. Im Kühlschrank 30 Minuten leicht fest werden lassen. Joghurt-Mascarponemasse in die Springform füllen und drei Stunden kühl stellen. Mit Himbeeren garnieren. 䡵
Dieses feine Pouletgericht ist für vier Personen gerechnet und passt zu Reis, Teigwaren oder Bratkartoffeln.
Himbeeren kann niemand widerstehen. Auch sind sie mit hohem Vitamingehalt gesegnet und daher äusserst gesund.
Seit 25 Jahren ist Silvia Amaudruz (48) in Le Mont-sur-Lausanne (VD) heimisch, wo sie mit ihrem Mann Claude, den Kindern Olivier (22) und Nathalie (20) einen 30-ha-Ackerbaubetrieb bewirtschaftet. Zweimal pro Woche wird das eigens angebaute Gemüse auf dem Markt in Lausanne verkauft. Die ursprünglich gelernte Hauswirtschaftslehrerin war lange Jahre für die Schweizer Milchproduzenten (SMP) unterwegs, gab Demonstrationskochkurse in der Westschweiz und war als kulinarische Beraterin der Zeitschrift «LeMenu» tätig. Im April 2012 wurde sie zur Präsidentin des Waadtländer Bäuerinnen- und Landfrauenverbands gewählt. Der Verband zählt über 6900 Mitglieder und hat 80 Untersektionen. Zugleich übernahm Silvia Amaudruz im schweizerischen Verband (SBLV) das Projekt «Gesund essen, wir wissen wie». 87
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RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN
Motrac- und Schilterausstellung VOM 28. JULI BIS 5. AUGUST 2012 findet als vierte Folge der Traktorenausstellung eine Einachser-, Traktoren- und Transporterschau der Marken «Motrac» und «Schilter» in der Arena des Freigeländes des Verkehrshauses Luzern statt.
Was ist das? Ein Joghurtmacher oder ein Bettflaschenwärmer?
Schreiben Sie die Antwort an: info@ufarevue.ch oder per Post: UFA-Revue, Theaterstr. 15a, 8401 Winterthur. Verlost wird ein LANDIGutschein im Wert von 20 Fr. Einsendeschluss 4. August 2012.
Die Firma «Motrac – Motormäher und Traktoren AG Zürich» entstand 1937 aus der Franz AG. Diese war mit Motormähern bekannt geworden und vor allem mit einem Kleintraktor mit Allradantrieb und Knicklenkung. Nebst Einachsern und Traktoren baute sie im Zweiten Weltkrieg Holzgasanlagen, Seilwinden und in den späten 40er Jahren auch Schneefräsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte Motrac den Wiedereinstieg bei kleinen und mittleren Traktorgrössen nicht und konzentrierte sich fortan auf das Einachsergeschäft. Dank der jahrelangen Erfahrung im Traktorenbau entwickelte Motrac aus dem Einachser einen Kleintraktor mit Allradantrieb, Vierradlenkung und Vierradbremsen. Trotz wegweisender Entwicklungen schloss Motrac 1969 seine Tore.
Mehr über Schilter auf www.schiltrac.ch und www.verkehrshaus.ch
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Der Name «Schilter» steht unbestritten für Pionierleistungen in der Berglandwirtschaft. Ab 1959 wurde der erste Schilter-Transporter LT 1 mit einem 1-Zylinder-Motor mit 9 PS gebaut. Mit Selbstfahrladewagen und Transportern feierte man grosse Erfolge. Wegweisend waren auch die UT-Traktoren mit 4 gleich grossen Rädern und Allradlenkung in den siebziger Jahren. Kein Erfolg hatten hingegen die ST-Traktoren. Nach vielen Auf und Ab stellte Schilter 1991 noch einen Transporter mit Allradlenkung vor und dennoch kam das «Aus» für die Schilter Fahrzeugbau AG. Daraus entstand die Firma Schiltrac mit Produktionsstandort Buochs (NW), wo inzwischen in 20 Jahren über 700 Schiltrac-Transporter mit innovativer, hochwertiger Technik hergestellt wurden. Die Traktorenschau im Gelände des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern dauert vom 28. Juli bis 5. August 2012 und ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Paul Müri
Chaindon-Markt im Berner Jura Dieser traditionelle Markt in Reconvilier, im Berner Jura, am ersten SeptemberWochenende, galt lange Zeit als grösster Pferdemarkt Europas und zieht heute mit über 40 000 Besuchern Bauernfamilien von nah und fern an. Am Samstag beginnen die Festivitäten mit einem Konzert in der Chaindon-Kirche, welche aus dem 18. Jahrhundert stammt. Am Sonntag finden Holzfuhr- und Gymkhana-Wettkämpfe (Pferde und Traktoren), eine Pferde-Show sowie ein Folkloreund Landwirtschafts-Festzug statt. Am Montag eröffnet der Pferde-, Nutz- und Zuchtviehmarkt seine Tore. Zudem laden in den Strassen rund 550 Marktstände zum Flanieren ein.
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GARTENSEITE LANDLEBEN
Bezaubernde Blütenballerina BART-IRIS blühen in allen Farben des Regenbogens. Sie setzen sonnigen Blumenbeeten die Krone auf und zählen zum uralten Gartenadel. Das Beste an den dankbaren, robusten Stauden: Ab Ende Juli pflanzen – und die wie tanzende Ballerinen geformten Blüten jedes Jahr erneut geniessen!
Edith Beckmann
Einfach himmlisch: in Blautönen schillernde Iris-Blüte. Bild: Maria Lanznaster/pixelio.de
Vehikel der griechischen Götterbotin Iris ist der Regenbogen. Die ihr gewidmeten Pflanzen blühen denn auch in so vielen Farben wie keine andere Blume. Viele sind zweifarbig und einige verströmen lieblichen Duft. Alle tragen einen Bart aus feinen Fiederchen, die sich wie Wimpern präsentieren. Deshalb heissen die Stauden auch BartIris. Ein anderer Name für die Schönheit aus dem Reich der Götter ist Schwertlilie. Er bezieht sich auf die wie ein Schwert geformten, eleganten schmalen Blätter. Zusammen mit Rosen und Lilien zählen Bart-Iris zu den ältesten von Menschen kultivierten Blumen. In alten Bauerngärten haben sie Generationen überlebt. Die ausgesprochen robusten Pflanzen sind meist sogenannte historische Sorten, die von Liebhaberinnen und Züchtern liebevoll gepflegt und weiterkultiviert werden.
Hübsch aufgebauscht: Gerüschte Iris-Blüten sind zum Verlieben. Bild: Bernd Sterzl/pixelio.de
Frisch geduscht: Der Göttin des Regenbogens kann ein Gewitterschauer nichts anhaben. Bild: Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin
Nachwuchs zum Nulltarif Iris lassen sich leicht vermehren. Wenn der Horst nach etwa sechs Jahren zu dicht geworden ist, wird er geteilt und neu angepflanzt. Idealer Zeitpunkt dazu ist nach der Blüte von Ende Juli bis Mitte Oktober. Dann halten Schwertlilien eine Art Sommerschlaf, die der Profi «Halbruhe» nennt. Den Horst mit einer Grabgabel aus der Erde heben und ausschütteln. Mit einem Messer grosse kräftige Wurzelstücke an der eingeschnürten Stelle abschneiden. Diese Rhizome auf Handbreite einkürzen; die Blätter auf gut 10 Zentimeter Länge fächerförmig zurück schneiden. Die Blume der Götterbotin mag es sonnig und trocken. Mit nassem Boden hat sie nichts am Hut. Durchlässige neutrale bis kalkhaltige Erde ist perfekt. Sobald Schwertlilien einmal angewachsen sind, kann man sogar aufs Giessen verzichten.
Rhizome richtig pflanzen Das Pflanzbeet tiefgründig lockern und gründlich jäten. Denn Iris sind Flachwurzler; Hacken ist kaum möglich, sonst würden die Rhizome verletzt. Zum Pflanzen mit der Handschaufel einen kleinen Hügel formen. Darauf die vorbereiteten Rhizomstücke setzen und die Wurzeln wie die Finger einer Hand nach allen Seiten ausbreiten. Mit ganz wenig Erde zudecken: sie darf nur bis zum untersten Blattansatz reichen! AbUFA-REVUE · 7-8 2012
Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Kohlrabi ist ein prima Lückenfüller: Bis Anfang August ausgesät, drei Wochen später gepflanzt, ist er in sechs bis acht Wochen erntereif. • Buschbohnen, Kopf-, Rosen- und Federkohl für besseren Stand anhäufeln; Lauch für einen langen weissen Schaft. • Wer bis Mitte August Winterblumenkohl sät, kann die Schädlinge austricksen – und bereits ab April ernten. • Um Grauschimmel vorzubeugen, Erdbeeren mit 30 cm Abstand pflanzen. In die Zwischenräume Nüsslisalat oder Spinat säen, im September Zwiebeln oder Knoblauch stecken. • Für einen zweiten Flor im Herbst: Verwelkte Blüten von Rittersporn, Stockrose, Lupine, Frauenmantel und Katzenminze handbreit über dem Boden abschneiden. • Knollen von Türkenbund und Madonnenlilien müssen bereits im August in den Boden.
stand je nach Wuchshöhe der Iris: 20 bis 30 Zentimeter. Nach dem Pflanzen tüchtig einschwemmen, damit sich die Erde um die Wurzeln schliesst. 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
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SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN? LANDLEBEN
Agrotourismus — alle packen mit an Susanne Ming (60) und Edith Spichtig (32) verpflegen auf ihren Bauernbetrieben Gäste. Sie sind von fremden Leuten umgeben, kämpfen mit gesetzlichen Auflagen und der Betrieb ist ihnen auch schon mal über den Kopf gewachsen. Trotzdem würden es die beiden Bäuerinnen wieder tun, wenn sie von vorne anfangen müssten. Mings in Lungern (OW) bieten seit 1993 Übernachtungen im Stroh und Zimmer mit Frühstück an. «Die Gäste haben damals handgeschriebene Briefe verfasst, um Ferien zu buchen», sagt sie. Heute, 20 Jahre später, geht nichts mehr ohne Internetauftritt und E-Mail. Internet ist wichtig, aber ohne Schwiegereltern würde es
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gar nicht funktionieren, ergänzt Edith Spichtig aus Kerns (OW). Es brauche beide Generationen. Bei Mings gibt es neben Schlaf im Stroh und Bed and Breakfast auch Alphüttenferien und Käsedegustationen. Spichtigs bieten für Gruppenanlässe und Familienfeste verschiedene Menüs und Spiele an. Auch erklären sie Schulklassen, woher zum Beispiel die Milch kommt und wie Süssmost gepresst wird. Susanne Ming findet, dass heutzutage einiges mehr als früher amtlich geregelt sei. Spichtigs brauchen sogar eine «Gelegenheits-Wirtschafts-Bewilligung». Die junge Bäuerin fügt an: «Es heisst immer, wir Bauern sollen innova-
tiver werden. Aber dann scheitert es an gesetzlichen Auflagen.» Agrotourismus sei kaum ein Thema in der agrarpolitischen Diskussion, ergänzt Susanne Ming, in der Botschaft zur Agrarpolitik 2014 - 2017 würde dazu genau ein Satz drin stehen. «Der Kontakt mit den Leuten gefällt mir», erklärt Edith und obwohl ihre Kinder nicht immer im Mittelpunkt sind – bei der Arbeit auf dem Betrieb sei zumindest die Familie beieinander. Susanne hat Kanadier, Deutsche und eine Familie aus der Schweiz auf Besuch. Und auch die asiatische Kundschaft hat den Reiz von Übernachtungen im Stroh entdeckt. Helene Soltermann
Schweizer Bauern woher – wohin? Seit 75 Jahren schlägt der LID Brücken zwischen Stadt und Land. In einer Artikelserie mit Bauern verschiedener Generationen sucht der LID 2012 Perspektiven für die Schweizer Landund Ernährungswirtschaft.
75 Jahre Kommunikation zwischen Stadt und Land
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Nutrition
Mit L-Carnitin höhere Produktivität Zuchtsauen gebären stärkere Ferkel und geben mehr Milch. Ferkel weisen eine bessere Futterverwertung und eine höhere Resistenz gegen Krankheiten auf. Eber produzieren mehr und vitalere Spermien.
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Carniking™ bietet reines L-Carnitin und ist ein Warenzeichen der Lonza AG, Schweiz.
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Buchhaltungsprogramme im Test
Doppelschwader mit viel Raum
Silberschorf bei Kartoffeln
Verdient Geld mit Schweinewägen
Durchblick und Kräftemessen
Studierende der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften verglichen die gängigen landwirtschaftlichen Buchhaltungs-Programme.
Mit dem «Top 852 C sline» hat Pöttinger einen Doppelschwader mit Mittenablage entwickelt, der viel Raum für die Schwaden bieten soll.
Der Silberschorf verursacht bei den Kartoffeln grosse Schäden. Für die wirksame Bekämpfung braucht es Anstrengungen der gesamten Branche.
Um Gewichtsabzüge zu minimieren, erfasst Manuel Waber die Schweinegewichte vor der Ablieferung – eine gut bezahlte Arbeit!
In der Schweiz, Deutschland, Österreich und im Südtirol kämpfen im Bereich Agrotourismus die Bauern mit einem komplizierten Regelwerk.
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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106
Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung
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Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler (Chefredaktor), Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de
Poret und Matthias Roggli. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistentin). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 UFA-Revue Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Martina Bernet, Alex Reimann, Anja Rickenbach Annahmeschluss 20 Tage vor Erscheinen
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