NACHHALTIGKEIT
Repair is for future So engagieren sich Jugendliche bei Repair Cafés
Junge Experten an der ErklärBAR Auch Kaffeemaschinen können wieder flott gemacht werden.
Nicht nur in Zeiten von Fridays for future ist klar, dass Müllberge ein Thema sind und der Raubbau an Rohstoffen nicht im bisherigen Ausmaß weitergehen kann. Einer der einfachsten Wege dies zu vermeiden, der aber gerne in der Diskussion untergeht, ist die Produktlebensdauer zu verlängern. Das kann in vielen Fällen durch eine Reparatur geschehen. Beim Repair Café unterstützen ehrenamtliche ExpertInnen bei der Reparatur von defekten Gebrauchsgegenständen. Angenommen wird alles, was leicht transportiert werden kann. Seit über sieben Jahren gibt es in Tirol Repair Cafés. In dieser Zeit haben sie sich zu einer fixen Größe in der nachhaltigen Landschaft Tirols gemausert. Mit ehrenamtlichen GastgeberInnen in allen Bezirken und der Begleitung durch die Servicestelle für Repair Cafés im Tiroler Bildungsforum erreichen sie die Bevölkerung von Landeck bis Lienz. Über 12.000 Gegenstände wurden bisher gemeinsam wieder auf Trab gebracht – und das in feiner Atmosphäre – neben Kaffee & Kuchen. Von Anfang an war eine der Zielsetzungen, auch Jugendliche für das Thema der Reparatur zu begeistern, dennoch finden nur vereinzelt Jugendliche ihren Weg zu einem Repair Café. Warum das so ist? Der Grund ist eigentlich ein praktischer – Kinder und Jugendliche besitzen noch nicht viel. Im Großen und Ganzen ist es Spielzeug, Smartphone/Laptop und Kleidung.
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zum Beispiel Nr. 1/2021
Kinder & Jugendliche als Repair CaféBesucherInnen Wer in der glücklichen Lage ist, in seinem Dorf bereits eine/n aktive/n Repair Café-VeranstalterIn zu haben, kann bei den Produktgruppen für Kinder und Jugendliche auf sinnvolle Erweiterungen mit ExpertInnen setzen. „Wir haben gute Erfolge mit SpielzeugdoktorInnen, Smartphone-ExpertInnen und bei Textilien locken wir mit upcycling. Themenschwerpunkte sind visible mending, Kleidung pimpen oder überhaupt Taschen oder ähnliches aus alten Kleidungsstücken nähen“, so Michaela Brötz, Leiterin der Servicestelle Repair Cafés. All diese Angebote werden auf den Informationsmaterialien extra angeführt und die Werbung wird gezielt in Schulen oder Jugendzentren verteilt. Kinder & Jugendliche als ExpertInnen Das Repair Café selber hat das Potential, junge Menschen nicht nur als BesucherInnenzielgruppe zu sehen, sondern viel mehr als ExpertInnen. Jugendliche als Digital Natives sind im Umgang mit Smartphones und Co. unglaublich versiert und haben sich als frische und unkomplizierte NeoExpertInnen bei Repair Cafés immer wieder beliebt gemacht. Das Tiroler Bildungsforum unterstützt das ExpertInnentum von Jugendlichen u.a. mit der sogenannten ErklärBAR. Die Idee dahinter ist, dass Jugendliche beim Repair Café Smartphones und
Co. erklären. Kontakte hinzufügen, gemeinsam eine Bedienungsanleitung lesen oder ein Navigationsgerät einrichten sind nur wenige Aufgaben, die NachwuchsexpertInnen bereits mit Bravour gelöst haben. Dazu wurde auch „Infrastruktur“ entwickelt, ein schnell aufstellbarer Bartresen gebrandet mit „Alles ist erklärBAR“. Nahe des Anmeldetisches beim Eingang platziert wird dieses Service gerne angenommen. Die Maßnahmen können im Rahmen des Repair Cafés stattfinden oder werden, wie im Falle der ErklärBAR, auch als Sideshow bei Umweltveranstaltungen angeboten.