Landestourismusentwicklungskonzept 2030+
Phase II
Ein Sollszenario für den Tourismus in Südtirol 2030+ und tourismuspolitische Aufgabenbereiche der politischen Verantwortungsbereiche der Landesregierung Das Ziel dieser Phase war es, ein wünschenswertes und plausibles Szenario für den Tourismus in Südtirol 2030+ zu entwickeln (Wie soll die Zukunft des Tourismus aussehen und wie kommen wir dort hin?). Das normative Sollszenario wurde unter besonderer Berücksichtigung der global gültigen 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sowie der lokalen Raumordnungspolitik ausgearbeitet. Es baut auf vorherigen Studien, insbesondere „Zukunft Tourismus Südtirol 2030“ (2017) und “Denkanstoß Covid-19: Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol 2030+“ (2020) auf. Wichtige Impulse und Grundlagen lieferten die sogenannten „Future Rooms“ von IDM Südtirol und des Zukunftsinstituts (2021) sowie die von der Landesregierung am 24.02.2021 beschlossenen Zielsetzungen und Leitlinien zum Landestourismusentwicklungskonzept. Auch ein Literaturstudium wurde durchgeführt. Die Inhalte wurden in zwei Stakeholder-Workshops bewertet und konkretisiert. Teil dieser Phase II war außerdem die Definition einer Tourismuspolitik für Südtirol. Um Tourismuspolitik auf Landesebene als ressortübergreifende Politik zu gestalten, wurden Vorschläge für tourismuspolitische Maßnahmen im Zusammenspiel verschiedener Ressorts der Südtiroler Landesverwaltung gemacht.
Neben diesen Analysen wurde ein innovatives Instrument, eine sogenannte „Sensitivitätsampel zur Tourismusentwicklung“ erarbeitet, die darauf abzielt, die Empfindlichkeit bzw. Befindlichkeiten der lokalen Bevölkerung zur Tourismusentwicklung zu erfassen. Die Sensitivitätsampel soll politischen Entscheidungstragenden wichtige Informationen zu Umfang und Art der verträglichen und erwünschten Tourismusentwicklung auf Gemeindeebene bereitstellen und damit eine sozial nachhaltige und lokal unterstützte Tourismusentwicklung ermöglichen.
Phase IV
Verschriftlichung und Publikation Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Studie dienen der Südtiroler Landesregierung als wissenschaftliche Grundlage für das Landestourismusentwicklungskonzept. Diese wissenschaftliche Grundlage wurde den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern im September 2021 als umfassender Projektbericht übergeben und für die Diskussion mit den verschiedenen Interessengruppen und der Politik zur Verfügung gestellt. Der vorliegende Kurzbericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammen.
1.4 METHODEN Phase III
Touristische Entwicklung im Blick Inhalt der Projektphase III war die Analyse der touristischen Entwicklung der Gemeinden mit besonderem Bezug zur Raumplanung. Dabei wurde die aktuelle Situation sowie die touristische Entwicklung von 2014-2020 untersucht. Es wurde die touristische Entwicklungsgeschwindigkeit der einzelnen Gemeinden, insbesondere in Bezug auf die touristische Raumplanung und Flächennutzung beschrieben und eine Aktualisierung der bestehenden Einteilung der Gemeinden (touristisch stark entwickelte, entwickelte und strukturschwache Gebiete) vorgenommen. Die in dieser Studie vorgeschlagene Einstufung der Gemeinden basiert auf dem Indikator Tourism Exposure (Ausmaß der touristischen Exponiertheit). Diese Einstufung gilt als Grundlage für die Festlegung möglicher gesetzlicher Regelungen und Maßnahmen.
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Im Folgenden wird ein kurzer, zusammenfassender Überblick über die angewandten Methoden gegeben. Im Rahmen der Studie wurde auf einen Methodenmix, sprich auf eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Datenerhebungen und – auswertungen zurückgegriffen. Ausgewählte Ergebnisse und weitere Ausführungen werden in eigenen Kapiteln dargestellt.