FREUNDSCHAFTEN MIT GLEICHALTRIGEN | 41
Freundschaften mit Gleichaltrigen Durch dick und dünn Freundschaften spielen während unseres ganzen Lebens eine wichtige Rolle: Schon Dreijährige bezeichnen ihre liebsten SpielgefährtInnen als Freunde oder Freundinnen, und die meisten Erwachsenen können sich ein Leben ohne FreundInnen gar nicht vorstellen. In der Pubertät bekommen gleichaltrige Freunde und Freundinnen eine besondere Bedeutung: Die Jugendlichen verbringen nun häufig viel Zeit miteinander, in der Schule und in der Freizeit. Sie treffen sich gerne fernab der Beobachtung von Erwachsenen. Gemeinsam erobern sie neue Räume wie unbekannte Straßen des Wohnviertels, den Supermarkt und versteckte Winkel. Und auch „Herumhängen“ scheint, zumindest in den Augen von Erwachsenen, eine Hauptbeschäftigung solcher Cliquen zu sein. Was aber wie Zeitverschwendung aussieht, hat gerade jetzt eine wichtige soziale Bedeutung.
Hier wird über Klamotten diskutiert, erörtert, welche Musik angesagt ist, über andere Jugendliche, über deren Aussehen und Verhalten gesprochen und über „Wer geht mit wem?" spekuliert. In dieser Zeit der großen Veränderungen sind Freunde und Freundinnen wichtige BegleiterInnen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Bei ihnen finden Kinder und Jugendliche Verständnis. Interessen werden geteilt, Ängste und Unsicherheiten ähneln sich. Man hilft sich gegenseitig und ist sich darüber einig, was schön, richtig oder voll daneben ist. Man teilt Geheimnisse, tröstet sich oder verbündet sich gegen andere. Man lernt zusammenzuhalten, zusammenzuarbeiten und Konkurrenz zu ertragen. Durch den Austausch von Gedanken und Problemen lernen sich die Kinder und Jugendlichen selbst besser kennen und entwickeln sich weiter. Neue Verhaltensweisen werden ausprobiert, die Unabhängigkeit von den Eltern geübt und um das eigene Ansehen gerungen. Zudem stützt die Sicherheit in der