La Strada Programmzeitung – Juni 2021

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2021 #1 Festivalzeitung #1 Signal am Dachstein & Programmvorschau

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Internationales Festival für Straßenkunst, Figurentheater, Neuen Zirkus und Community Art 20. Juni und 30. Juli bis 7. August 2021


SIGNAL AM DACHSTEIN Eine Landschaftsoper

Zu Sonnenaufgang am 20. Juni 2021

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Der Blick zum Horizont. Wolkenverhangene Wochen und Monate liegen hinter uns, die Sonne haben wir kaum gesehen und die Kälte sitzt uns immer noch in den Knochen. Langsam kommt mit der Wärme auch die Hoffnung zurück und wir blicken voll Vorfreude auf einen lebensfrohen Sommer. Das Festival La Strada wird von 30. Juli bis 7. August in der Steiermark zu erleben sein. Aber schon ein Monat zuvor, zur Sommersonnenwende, verwandeln die niederländischen Komponisten Rob van Rijswijk und Jeroen Strijbos den Dachsteingletscher in einen hochalpinen Klangraum: Zu Sonnenaufgang erfährt die Landschaftsoper SIGNAL AM DACHSTEIN auf 2.700 m Seeh­öhe ihre erste und einzige Aufführung.

Für La Strada 2021 haben wir ein Programm vorbereitet, das sich in vielfältiger, feinsinniger und durchaus humorvoller Weise den Themen in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und beträchtlicher Veränderungsprozesse in ganz Europa widmet. Es sind jene Schwerpunkte, auf welche wir uns auch in unserem internationalen Netzwerk IN SITU und seinem neuen Projekt (Un)Common Spaces bis 2024 fokussieren werden. Die Auseinandersetzung mit Vielfalt, sozialer Gerechtigkeit, kultureller Identität oder den Allianzen zwischen Generationen, sind Leitthemen – ebenso wie die gravierenden Veränderungen unserer Umwelt und unserer Lebensräume.

Festivalzeitung #2 Weitere Details zum kommenden Programm finden Sie am 24. Juli 2021 in einer Beilage der Kleinen Zeitung wie auch auf www.lastrada.at

Ein Leitprojekt des diesjährigen Festivals geht in die Region. SIGNAL AM DACHSTEIN, eine Koproduktion mit dem niederländischen Künstlerduo Strijbos & Van Rijswijk, dem Netzwerk IN SITU und dem Festival der Regionen Oberösterreich wird sich in sensibler künstlerischer Weise mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinandersetzen und den Gletscher des Dachsteins ins Zentrum der Wahrnehmung rücken. In den Alpen wird der Gletscherschwund seit der Mitte des 19. Jahrhunderts besonders gut untersucht und die Veränderungen sind eklatant. Inzwischen erreicht der Schwund eine Größenordnung, die erst für das Jahr 2025 erwartet worden war und Forscher rechnen mit dem fast vollständigen Abschmelzen der Alpengletscher noch in diesem Jahrhundert.

Und so wird auch das "ewige Eis" auf dem Dachstein nicht irgendwann in ferner Zukunft, sondern noch zu Lebzeiten vieler TeilnehmerInnen dieses interdisziplinären Projektes verschwunden sein. Die Raumklang-Installation der beiden niederländischen Komponisten Jeroen Strijbos und Rob van Rijswijk bildet den Höhepunkt dieser Landschaftsoper, deren Ouvertüren bereits in den Tälern beginnen. Die lokale Community ist in den künstlerischen Gestaltungsprozess eingebunden, basierend und bezugnehmend auf deren kulturelle regionale Identität. Das Projekt wird seit mehreren Jahren vorbereitet und nun in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden rund um den Dachstein, den Alpinvereinen und über 40 heimischen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und ExpertInnen zur Umsetzung gebracht – ein Kraftakt des Miteinanders und der Beginn einer gemeinsamen Geschichte. Wir brechen den Festivalzeitraum in zeitlicher und geografischer Sicht auf und setzen SIGNAL AM DACHSTEIN bewusst zu einem besonderen Zeitpunkt einen Monat vor der Festivalwoche von La Strada. Zu Sonnenaufgang. Zur Sommersonnenwende am 20. Juni. Im Namen des Teams, aller KünstlerInnen und Partner freue ich mich auf ein Wiesersehen und wunderbare, gemeinsame Momente! Werner Schrempf Intendant Festival La Strada

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– Signal am Dachstein –

Eine Klangreise entlang des Klimaarchivs Die Raumklang-Installation der beiden niederländischen Klangforscher und Komponisten fokussiert auf den Gletscher als riesiges Archiv der Naturund Kulturgeschichte und bildet den Höhepunkt einer Landschaftsoper, deren Ouvertüre bereits in den Tälern beginnt. Das umfassende Projekt bindet die Menschen rund um den Dachstein in den künstlerischen Gestaltungs­prozess ein, bezugnehmend auf deren aktuelle Lebenswelten und regionale kulturelle Identitäten.

Die Niederländer Jeroen Strijbos und Rob van Rijswijk loten Natur- und Kulturräume kompositorisch aus. Dabei arbeiten sie bevorzugt mit Stimmen und elektroakustischen Sounds und nehmen das Publikum mit auf eine Klangreise. In Vorbereitung auf das Projekt am Dachstein waren ihre musikalischen Interventionen bereits an unterschiedlichsten Orten Europas zu erleben: am Nordsee-Strand der Insel Terschelling, auf niederländischen Deichen und im südfranzösischen Dorf Arbas am Fuß der Pyrenäen. Der Dachsteingletscher ist nicht nur der bisher höchstgelegene Aufführungsort in der Entwicklung der „Signal“-Reihe, sondern auch der Auftakt für ein neues internationales Projekt: Es widmet sich auf sensible Weise der vielschichtigen Auseinandersetzung von Mensch und Natur in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die unterschiedlichen Orte sollen respektvoll in Szene gesetzt werden, wobei die Themenstellung mit dem jeweiligen Landschaftsraum in Beziehung steht.

Musikalische Reflexion über Mensch und Natur Entlang eines Gletscherabschnitts in der Nähe der Seilbahn-Bergstation am Hunerkogel verteilen sich Teilnehmer*innen, Sängerinnen und Klangquellen, um einen musikalischen Moment zu erschaffen, wenn die Sonne die Kalkgebirgsstöcke von Dirndl, Gjaidstein und Hohem Dachstein in schimmerndes Morgenlicht taucht. Interdisziplinäre Vernetzung Als Ouvertüren zu dieser „Landschaftsoper“ machen sich verschiedene Seilschaften zeitig am Vortag vom Tal aus auf den Weg zum Aufführungsort im Hochgebirge. Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Alpinist*innen und Expert*innen tauschen sich dabei über Themen wie Artenvielfalt, Natur- und Kultur­ geschichte, Geologie, Klimawandel und Gletscherwesen aus. So werden die räumlichen Grenzen zwischen der Steiermark, Salzburg und Oberösterreich ebenso überschritten wie

Ramsau am Dachstein


– 20. Juni 2021 –

Information & Anmeldung Landschaftsoper & Ouvertüre 1 jene zwischen den Lebenswelten und Berufen der Teilnehmer*innen. Denn neben den Eindrücken von der Landschaftsoper soll vor allem eines bleiben: „Gemeinsames Nachdenken über die Zukunft des klimasensiblen Alpenraums”. Und ein dauerhaftes Netzwerk, das zwischen Ennstal, Ramsau und Hallstätter See, zwischen Gosau und Gröbming, zwischen Filzmoos und dem Salzkammergut unter den Beteiligten und darüber hinaus geknüpft wird. Regionale Kooperationspartner SIGNAL AM DACHSTEIN ist ein Projekt von La Strada Graz in Kooperation mit dem oberösterreichischen Festival der Regionen und zahlreichen regionalen Partnern. Die rund um den Dachstein angesiedelten regionalen Ortsgruppen von Alpenverein, Naturfreunden und Bergrettung sowie die Planai-Bahnen tragen wesentlich zum Gelingen des CommunityArt-Projektes bei.

Gosau

Gemeinde Obertraun

„Mit Bus und Seilbahn zum Gletscher“ Anreise mit Bussen von verschiedenen Startpunkten in der Region in der Nacht von 19. auf 20. Juni zur Talstation der Huner­kogelbahn und anschließend mit der Seilbahn auf den Gletscher. Weiter geht es zu Fuß auf den gesicherten Wegen des Gletschers – die Landschaftsoper SIGNAL AM DACHSTEIN beginnt zu Sonnenaufgang des 20. Juni und dauert eine Stunde. www.lastrada.at/signal-am-dachstein

ÜBERhören und ÜBERsehen Forum in Kooperation mit den Gemeinden Ramsau, Schladming, Haus/Ennstal Mit: Fanny Krausz / Johannes Gutmann Ferdinand Seebacher / Alfred Mayerhofer Catalina Molina / Moderation: Frido Hütter Livemusik und Performance: Paul Plut & Markus Köhle Türlwandhütte / Ramsau: 18.6. / 20.00 Uhr Anmeldung per E-Mail: office@ramsau.at

Die Freiheit zu schöpferischer Gestaltung bildet die Basis für hohe Lebensqualität und dynamische Entwicklungsprozesse in unserer Gesellschaft. Als private Initiative wollen wir die Vielfalt und hohe Qualität im zeitgenössischen Kunstgeschehen für die Zukunft nicht nur erhalten sondern langfristig verstärken. Für eine nachhaltige und lebendige Kunstszene ist dabei das freie und unabhängige Wirken der KünstlerInnen eine wesentliche Voraussetzung. Ich freue mich, ein so leidenschaftliches und interdisziplinär wirkendes Projekt, das aus der Region in die Welt strahlt, zu unterstützen. Stefan Stolitzka legero united Initiator of con-tempus.eu


Ein gemeinsames Signal … »Manchmal beginnt ein Weg nicht damit, Neues zu entdecken, sondern damit, Altbekanntes mit ganz anderen Augen zu sehen.«

»Man sagt, wir Menschen seien die einzig rational denkende Spezies unseres Planeten. Aber gleichzeitig sind wir die dümmste. Nur wir sind fähig, auf Altausseer höchst irrationale Weise unsere See Lebensgrund­lage zu zerstören.«

Elisabeth Reiter, Ortsstellenleiterin Alpenverein Gosau

Sankt Agatha

Hallstätter See Rußbach

Pass Gschütt

Hornspitz

Obertraun

Hallstatt Vorderer Gosausee

SBG

Krippenstein Wiesberghaus Gjaidalm

Hinterer Gosausee

Bischofsmütze

Taubenkogel Simonyhütte Adamekhütte Hoher Dachstein

Sankt Martin am Tennengebirge

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Mandlkogel

Bad Aussee

Koppenpass

Gosau

Donnerkogel

Franziska Fleischanderl, Musikerin

Pötschen Pass Hoher Sarstein

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Rettenstein

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Hirzberg

Hohe Gjaidstein Huner- Guttenbergkogel haus

Berghotel Türlwand Bachlalm

Stoderzinken

Grafenbergalm Scheichenspitze

G 2

Eben

Filzmoos Rössing Ramsau

A10

Haus im Ennstal

Mandling Schladming Altenmarkt im Pongau

»Der Dachstein ist ein wunderschöner Berg mit einer einzigartigen Landschaft um ihn herum. Ein hochalpines Gelände mit all seiner Schönheit und auch Gefahren, die ich mit Achtung und höchstem Respekt ansehe. Mein Arbeitsplatz ist auch meine Leidenschaft. « Alexander Seebacher, Betriebsleiter der Dachstein-Seilbahn

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»Der Dachstein sei ihr Rückgrat, hatte die bekannte Volkssängerin, Sagenerzählerin und Erstbesteigerin Gretl Steiner selig aus der steirischen Ramsau mehrfach beteuert. Ob es jemand hören wollte oder nicht.« Bodo Hell, Literat

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Die Ouvertüren zur Landschaftsoper Ouvertüre 1 > Mit Bus und Seilbahn zum Gletscher Ausgehend von unterschiedlichen Orten in der Steiermark, Ober­ österreich und Salzburg werden die Teilnehmer*innen in der Nacht mit Bussen aufbrechen, um sich gemeinsam der natur- und kultur­ geschichtlichen Entwicklung der fantastischen Landschaft des Dachstein-Massives zu nähern. Die Gestaltung dieses Weges zur Ouvertüre der Landschaftsoper erfolgt gemeinsam mit Künstler*innen aus der Region, die einen besonderen Bezug zu diesem außergewöhnlichen Naturraum haben. Anmeldung www.lastrada.at/signal-am-dachstein Mit Stefanie Weberhofer, Medienkünstlerin und Filmemacherin Katharina Pfennich, Ton-Künstlerin / Christoph Szalay, Literat Theresa Stroetges, Musikerin / Horst Martin Krammer und Schüler*innen der Musikschule Schladming Die Ouvertüren 2 bis 6 sind vereinsinterne Touren. Die Koordination und Abwicklung erfolgt in Kooperation mit den Alpinvereinen und der Bergrettung. Die mehr­ tägigen Wanderungen widmen sich unterschiedlichen Themenfeldern und dem Verhältnis von Mensch und Natur. Diese „Choreographien der An­näherung“ an den Gletscher werden visuell und akustisch dokumentiert und im Anschluss für die Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht.

»Millionen von Jahren als Teil der Erdkruste über weite Strecken transportiert, emporgehoben und so der Erosion ausgesetzt. Berge sind versteinerte Fragmente der Erd­geschichte und Momentaufnahmen einer faszinierenden Landschaft in stetem Wandel.« Ingomar Fritz, Bad und Mitterndorf Geologe Paläontologe Universalmuseum Joanneum

Trautenfels Grimming Salzastausee

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Ouvertüre 2: Artenvielfalt Weißenbach bei Haus/Ennstal über die 3 Seen Ahornsee, Grafenbergsee, Silberkarsee zum Gletscher. Begleitet durch: Adelheid Pfandl, Kräuterkundige / Bodo Hell, Literat Fritz Moßhammer, Musiker Ouvertüre 3: Wald und Weide Gröbming und Bad Mitterndorf über den Hirzberg zum Gletscher. Begleitet durch: Andreas Pircher, Revierleiter der Österreichischen Bundesforste / Peter Gruber, Literat / Toni Burger, Musiker Ouvertüre 4: Geologie Obertraun über die Gjaidalm, Taubenkogel, Gjaidkar zum Gletscher. Begleitet durch: Ingomar Fritz, Geologe und Paläontologe, Universalmuseum Joanneum / Susanne Posegga, Fotografin / Manfred Rußmann, Musiker

Kammspitz

Gröbming

STMK

»Mit meiner 16mm-Film-Projektion möchte ich Besucher*innen einen neuen Blickwinkel auf den Dachstein ermöglichen.« Stefanie Weberhofer, Medienkünstlerin und Filmemacherin

Ouvertüre 5: Meteorologie Hallstatt über Wiesberghaus und Simonyhütte zum Gletscher. Begleitet durch: Albert Sudy, Meteorologe / Katharina Schmiedleitner (MEDUZA), Künstlerin / Franziska Fleischanderl, Musikerin Ouvertüre 6: Glaziologie Gosauseen über die Steinerscharte zum Gletscher. Begleitet durch: Lea Hartl, Glaziologin / Markus Jeschaunig, bildender Künstler / Horst Martin Krammer und Schüler*innen der Musikschule Schladming / Marie-Theres Härtel & Florian Trübsbach, Musiker*innen Koordination Alpintouren: Toni Streicher / Herbert Raffalt Koordination Bergrettung: Heribert Eisl, Obmann Bergrettung Ramsau Bernhard Schmid, Gebietsleiter Bergrettung Salzkammergut Ober­ österreich / Josef Schweiger, Gebietsleiter Berg­rettung Oberes Ennstal Christoph Preimersberger, Landesleiter Berg­rettung Oberösterreich

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– Signal am Dachstein –

Legen wir ein Ohr an den Gletscher. Hören wir hin. Rob van Rijswijk, Jeroen Strijbos und Werner Schrempf über den Klang von Schnee, die Neugier auf das Echo, regionale und internationale Beziehungen und Kunst als Antwort auf aktuelle Fragestellungen.

besteht darin, die Natur hörbar zu machen. Dabei entstehen Momente und ein Raum, in dessen Mitte Platz für Reflektionen ist, etwa darüber, dass dieser einzigartige Gletscher bald verschwunden sein wird. »SIGNAL steht am Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit bis 2024 mit Künstler*innen und Kultur­ initiativen aus der Region« Werner Schrempf, Intendant La Strada Graz

Was genau ist eigentlich eine Landschaftsoper? Jeroen Strijbos: Bei einer Landschaftsoper oder Klangoper wird Musik nicht als Unterhaltungselement eingesetzt, sondern dient dazu, die Menschen und die Landschaft zu verbinden, ihre Beziehung zueinander zu verändern. Rob van Rijswijk: Das Konzept von SIGNAL

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der Region, die sich mit der Landschaft am und rund um den Dachstein auseinandersetzen. Wie stark beeinflusst eine Umgebung den Klang? Wie komponiert ihr für eine Insze­ nierung in Eis und Schnee?

Wie wird sich die Natur denn anhören? Jeroen Strijbos: Werner Schrempf hat uns in Kontakt mit dieser einzigartigen Landschaft wie auch mit unterschiedlichen lokalen Künstlern gebracht, wodurch wir beispielsweise die Möglichkeit haben, die Klänge, die Katharina Pfennich im Inneren des Gletschers aufgenommen hat, einzubringen. All diese geheimen Töne werden Teil unserer Komposition sein, und auch das Alphorn wird eine Rolle spielen. Werner Schrempf: Diese Verankerung mit der regionalen Community ist uns ein ganz besonderes Anliegen. SIGNAL ist keineswegs ein losgelöstes Projekt, sondern steht am Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit bis 2024 mit jungen Künstler*innen und Kulturinitiativen

Rob van Rijswijk: Der Einfluss der Umgebung ist immens. Beispielsweise ist Schnee akustisch etwas ganz Großartiges. Morgens, wenn kein Wind geht, erzeugt er diesen unglaublich klaren, schönen Klang. Außerdem bin ich schon gespannt darauf, wie sich das Echo auf unsere Installation auswirken wird. Auf einem Gletscher wird man sich aber auch auf einige Überraschungen einstellen müssen – allein was das Wetter angeht … Jeroen Strijbos: Absolut, man weiß nie, wie der Berg sich benimmt (lacht). Aber wir mögen dieses Element der Überraschung. Gemeinsam mit den Sopranistinnen und den Alphornbläsern kommen wir ja nicht mit leeren Händen auf den Gletscher, sondern haben

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– 20. Juni 2021 –

»Schnee ist akustisch etwas ganz Großartiges. Morgens, wenn kein Wind geht, erzeugt er diesen unglaublich klaren, schönen Klang.« Rob van Rijswijk, Komponist

viel Erfahrung mit dieser Art von Installation – auch wenn jede Arbeit natürlich wieder ganz einzigartig ist. Es ist eine aufregende Art zu arbeiten, deren Ergebnis aber immer wieder absolut einzigartig ist. Wie habt ihr Euch als Niederländer dem Gipfel künstlerisch, aber auch physisch angenähert? Rob van Rijswijk: Physisch hat Werner uns dreimal mit auf den Gletscher genommen. Das erst Mal sind wir mit Bergführern von Hallstatt aus gestartet, haben dann am Berg

übernachtet und sind am frühen Morgen zum Gletscher aufgestiegen – und haben diese Schönheit bestaunt. Inzwischen kennen wir zumindest diesen kleinen Teil von Österreich sehr, sehr gut. Jeden steilen Hügel und wie die Landschaft dort beschaffen ist. Jeroen Strijbos: Dadurch, dass wir dreimal vor Ort waren und durch Werner in vielen Gesprächen auch Beziehungen zu den Menschen dort aufbauen konnten, haben sich viele Puzzleteile für uns zusammengefügt. Außerdem kommen wir als Fremde auch mit frischen Augen und Ohren in die Region. Wodurch wir zwar nichts zum Gletscher beitragen können, aber zu der Art und Weise, wie er wahrgenommen wird. Werner Schrempf: Die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Menschen vor Ort, regionalen wie internationalen Kunstschaffenden stehen im Mittelpunkt unseres künstlerischen Interesses. Denn wir sind überzeugt, dass Kunst und Kulturschaffen auch Antworten auf Fragestellungen unserer Zeit geben

können. Dafür müssen die Künstler*innen aber auch stärker mit einbezogen werden. Diese Räume für die interdisziplinäre Zusammenarbeit wollen wir vermehrt öffnen. Und am Dachstein setzen wir einen wesentlichen nächsten Schritt.

»Musik dient dazu, die Menschen und die Landschaft zu verbinden, ihre Beziehung zueinander zu verändern.« Jeroen Strijbos, Komponist

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– Programm von 30. Juli bis 7. August –

Programmvorschau Common Ground

#2 Festivalzeitung BE DE

STAINZ: 4.8. / 19:30 Uhr Hauptplatz Anmeldung ab 10.6.: www.lastrada.at/common Landhaushof: 5.8., 6.8., 7.8. / 19:30 Uhr Sitzplatzreservierung erforderlich: Pay As You Wish / Für die ganze Familie

indoor ffnung ö r E Leo Bassi

Cie XY ES

Me! Mussolini. Orpheum Graz: 30.7., 31.7., 1.8. / 20:00 Uhr Tickets / Empfohlen ab 13 Jahren In englischer Sprache.

Anatoli Akerman

FR

Les Voyages Stadt-Protokolle: WEIZ: 3.8. / ab 17:30 Uhr Fußgängerzone STAINZ: 4.8. / 17:00 Uhr * Parcours MURPARK: 5.8. / ab 15:30 Uhr * Innenstadt Graz: 6.8. / ab 18:00 Uhr

IL AT

KuKu Orpheum Graz: 2.8. & 3.8. / 20:00 Uhr Tickets / Empfohlen ab 8 Jahren

Gardi Hutter

Artisanen

CH

Die Schneiderin Orpheum Graz: 4.8., 5.8., 6.8. / 20:00 Uhr Tickets / Empfohlen ab 8 Jahren

Bêtes de foire

FR

Petit théâtre de gestes Oeverseepark: 1.8., 2.8., 4.8., 5.8., 6.8., 7.8. 21:00 Uhr / Tickets / Empfohlen ab 8 Jahren

Besucherservice Informationen La Strada-Infohotline +43 316 26 97 89 10:00 bis 17:00 Uhr / info@lastrada.at Vorverkaufsstellen Online unter: www.lastrada.at/ticketshop Graz Tourismus: Herrengasse 16, 8010 Graz, +43 316 8075 0 Ticketzentrum: Kaiser-­Josef-Platz 10, 8010 Graz, +43 316 8000 oeticket-­Verkaufsstellen in ganz Österreich sowie www.oeticket.com Kleine Zeitung Ticketing: +43 316 871 871 11

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zum Weitere Details ogramm kommenden Pr . Juli 2021 finden Sie am 24 der in einer Beilage oder Kleinen Zeitung da.at. auf www.lastra

Grand-Rendez-Vous: WEIZ: 3.8. / 19:00 Uhr * Karmeliterplatz Graz: 7.8. / 19:30 Uhr * * Anmeldung ab 10.6.: www.lastrada.at/xy Für die ganze Familie

utdoor ffnung o ö r E Rhizome La Spire Stadtpark, Platz der Versöhnung: 30.7., 31.7., 1.8. / 19:30 Uhr Sitzplatzreservierung erforderlich: Pay As You Wish / Für die ganze Familie

Theater Zitadelle FR

DE

3 kleine Schweinchen Lesliehof im Joanneumsviertel: 5.8., 6.8., 7.8. / 10:00 & 17:00 Uhr / Pay As You Wish LEIBNITZ: Schloss Seggau 3.8. / 17:00 Uhr * STAINZ: 4.8. / 11:00 Uhr * Rauch-Hof MURPARK: 3.8. / 11:00 Uhr & 4.8. / 17:00 Uhr * * Anmeldung ab 10.6.: www.lastrada.at/artisanen Empfohlen ab 4 Jahren

DE

Die Berliner Stadtmusikanten II Sag mal geht's noch? Lesliehof im Joanneumsviertel: 3.8. & 4.8. 19:30 Uhr Tickets / Empfohlen ab 12 Jahren

Cie Les Zanimos

FR

Nicht so dääämlich Lesliehof im Joanneumsviertel: 31.7., 1.8., 2.8. / 10:00 & 17:00 Uhr WEIZ: 3.8. / 16:00 Uhr Kunsthaus Sitzplatzreservierung erforderlich: Pay As You Wish Empfohlen ab 4 Jahren

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WLDN/Joanne Leighton

FR

The Graz Vigil Die Dokumentation im Rahmen einer Installation am Grazer Karmeliterplatz 24. Juli bis 8. August Ein La Strada-Projekt im Rahmen von Graz Kulturjahr 2020

Effetto Larsen

OOZ BAND IT

Bending borders Kostenloser Workshop: 31.7., 1.8., 2.8. 14:00 bis 18:00 Uhr / ab 16 Jahren Anmeldung: www.lastrada.at/effetto

KUNSTLABOR Graz

Zygos Brass Band

FR

Bones STAINZ: 4.8. / 21:00 Uhr * Hauptplatz Grazer Innenstadt: 4.8., 5.8., 6.8., 7.8. MURPARK: 6.8. * * Anmeldung ab 10.6.: www.lastrada.at/zygos

FR

OOZIEME ACT Grazer Innenstadt: 31.7., 1.8., 2.8., 3.8. MURPARK: 2.8.* WEIZ: 3.8. / 20:30 Uhr Fußgängerzone * Anmeldung ab 10.6.: www.lastrada.at/OOZ

[ The Frame ] Fischer-von-Erlach-Gasse: 31.7. / 9:30, 17:00 & 19:30 Uhr 1.8. / 19:30 Uhr 2.8. / 17:00 & 19:30 Uhr Tickets / Empfohlen ab 7 Jahren!

Regionale Verankerung und internationale Strahlkraft sind Ingredienzien nachhaltiger künstlerischer Entwicklungsprozesse, die wir als langjährige Partnerin des Festivals La Strada unterstützen möchten. Wir wünschen allen KünstlerInnen, MitarbeiterInnen und dem Publikum inspirierende Momente des Austausches und des Miteinanders! Gerhard Fabisch Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse

AT

Eggenberger Stadtgeflüster Markthalle Eggenberg/Hofbauerplatz: 4.8., 5.8., 6.8., / 21:00 Uhr Sitzplatzreservierung erforderlich: Pay As You Wish

Eléctrico 28

Die Kunst des Miteinanders

Leidenschaft und Empathie ES AT

Cie Onyrikon & Samson Ogiamien

FR CH AT NG

Iyagbons Spiegel Der Startpunkt des Parcours wird bei Erwerb der Tickets bekannt gegeben 6.8., 7.8. / 19:45 Uhr Gutes Schuhwerk empfohlen! Tickets / Empfohlen ab 12 Jahren

sind Qualitäten, die uns Menschen glücklich machen und zu einem harmonischen Zusammenleben in der Gesellschaft beitragen. Und es ist besonders die Musik, die unsere Sinne lebendig hält und uns den Alltag vergessen lässt. Einmalige Momente bei La Strada in der Kaiserfeldgasse wünscht Ingo Hofmann Vorstandsvorsitzender Merkur Versicherung

Unplugged Outdoors La Strada in der Kaiserfeldgasse täglich von 31.7. bis 7.8. ab 19:30 Uhr Details zum Tagesprogramm und zur Tischreservierung ab 10.6.: www.lastrada.at/kaiserfeld

kommenden Alle Details zum n Sie auf Programm finde . www.lastrada.at

Impressum: La Strada ist eine Veranstaltung der ORGANISATION in Zusammenarbeit mit Graz Tourismus. Intendanz: Werner Schrempf Herausgeber: die ORGANISATION / Festival La Strada, Opernring 12 / 1, 8010 Graz Druck: Styria Graz 2021, Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Die La Strada-Programm­zeitung erscheint in Kooperation mit der Kleinen Zeitung. Alle Arten von Bild- und Tonaufnahmen sowie die Benützung von Mobil­telefonen sind während der Aufführungen von La Strada untersagt. Im Falle von Foto-, Fernseh- und Videoaufnahmen durch das Festival oder durch berechtigte Dritte erklärt sich der Besucher mit eventuell entstehenden Bildaufnahmen seiner Person und der damit einhergehenden Verwertung einverstanden. Bildcredits: Cover, S.2, S.8/9: La Strada Graz, Werner Schrempf / S. 4/5: Strijbos & van Rijswijk / S.6/7: Reiter: Nikki Nehls, Fleischanderl: Reinhard Winkler, Fritz: Christine Kant, Seebacher: Planai-Hochwurzen-Bahnen, Hell: Sigrid Landl, Weberhofer: Andreas Steger / S.8/9: Nikola Milatovic / S. 10: Bassi: Javier Encinas, XY: Samuel Buton, Rhizome: Jean-Louis Fernandez, Artisanen: Sandra Hermannsen / S. 11: Eléctrico 28: Ana Redi, OOZ BAND: Nicolas Escoubeyrou

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