Kleinstadtreparatur - Stadtbad Tittmoning

Page 1

Sophia-Maria Elender

KLEINSTADTREPARATUR Stadtbad Tittmoning



Danksagung Wir bedanken uns bei der Stadt Tittmoning, dem Bürgermeister Andreas Bratzdrum, Franz Blüml, Familie Krutzke und Dr. Andreas Greither für die Unterstützung vor Ort. Dem Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren danken wir für die Möglichkeit, dass wir dieses Thema bearbeiten konnten und die Betreuung während der Masterarbeit. Zudem möchte ich auch noch all den Freunde und meiner Familie danken, die mich während meiner Masterarbeit mit Rat und Tat unterstützt haben. Eine besondere Erwähnung verdienen Lukas, Philipp, Riccardo, Valentin und meine Eltern, die alle auf unterschiedliche Weise zu der Entstehung der Arbeit beigetragen haben.



Inhalte

Ausgangssituation Leerstand am Stadtplatz Tittmoning

8

Kontext & Herleitung Lage 12 Tittmoning als Stadt des Wassers

16

Konzept Geschichtliche Entwicklung und Wiederherstellen alter Strukturen

22

Führung durch das Stadtbad Raumabfolge des Bades 28 Behutsamer Umgang und Wertschätzen des Bestandes 62


6


AUSGANGSSITUATION

7


Leerstand am Stadtplatz Tittmoning

Das Thema „Kleinstadtreparatur“ am Beispiel der Stadt Tittmoning ist der Masterarbeit „Stadtbad Tittmoning“ übergeordnet. Kleinstadtreparatur versteht hierbei die Suche nach neuen Lösungsansätzen für die von Abwanderungsprozessen unter Druck gesetzten Altstädte in ländlich geprägter Umgebung auf programmatischer Ebene und deren Umsetzung durch architektonische Mittel. Recherchen über die Stadt und Ideen zur Problemlösung sind in zwei umfassenden Booklets festgehalten worden. Darauf aufbauend wurden zwei unabhängige Entwürfe mit dem Schwerpunkt „Bauen im Bestand“ ausgearbeitet, die leerstehende Gebäude am Stadtplatz in Tittmoning revitalisieren. Kurzgefasst sind die gewachsenen Gebäudestrukturen mancher Altstädte für den Einzelhandel nur bedingt nutzbar und stehen durch veränderte Bevölkerungsstrukturen und Verhaltensweisen vor der Frage wie mit leerstehender Bausubstanz umgegangen werden soll und wie die Innenstädte nachhaltig attraktiv bleiben können. Die Arbeit konzentriert sich hierbei nur auf den weitläufigen Stadtplatz in Tittmoning, der durch die demographischen und wirtschaftlichen Umstände in den vergangenen Jahren stark von Leerstand betroffen ist. Um mit der Stadt Tittmoning vertraut zu werden, entstand ein Recherchebooklet, das die architekturgeschichtliche Entwicklung der Inn-Salzach-Bauweise, die städtebauliche Entwicklung des Stadtplatzes, sowie die Architektur- und Nutzungsgeschichte der bearbeiteten Gebäude am Stadtplatz darstellt.

Abb. 1.1: Derzeitiger Zustand des ehemaligen Gasthaus Geiselbrechtingers

8

Als Vorarbeit für den Entwurf als Hauptteil der Masterarbeit wurde eine ausführliche Analyse durchgeführt, die verschiedene Strategien und Konzepte ergab, um Tittmoning im Tourismusbereich zu stärken und auch für die Bewohner attraktiv zu gestalten. Dabei wird der Tittmoninger Stadtplatz nicht losgelöst betrachtet, sondern in den Kontext seines städtischen Gefüges zwischen bewaldetem Burgberg und Salzachauen gesetzt. Die Ergebnisse


sind in einem Konzeptbooklet dargestellt. Drängend in der Leerstandsdebatte, die Tittmoning beschäftigt, ist insbesondere die Frage nach einer sinnvollen Neunutzung, um die Gebäude weiterhin erhalten zu können. Eine umfangreiche Analyse der ortsspezifischen Besonderheiten ergab, dass bei der Revitalisierung von Gewerbeflächen und ganzen Bestandsgebäuden spezialisierte Einzelhandels- und Nischenangebote auf große Akzeptanz stoßen. Ungewöhnliche Nutzungen lassen sich gut in die gewachsenen Gebäudestrukturen integrieren und beleben als Attraktoren den Stadtplatz in Tittmoning. Bei der Nutzungsfindung für den Entwurf standen das Hinterfragen der Notwendigkeiten und Möglichkeiten für die Stadt Tittmoning sowie die Angemessenheit des Eingriffs im Vordergrund.

9


10


KONTEXT & HERLEITUNG

11


12


Abb. 2.1: Lageplan Geiselbrechtinger - Stadtplatz 41

13


Astener Weiher

Leitgeringer See

h

ac

nb

he

ec

Si

Sa

lza

ach

b lach Pon ach Stadtb

Tittmoning

14

ch


Abb. 2.2: Tittmoning umgeben von Bächen, Seen und der Salzach

15


Tittmoning als Stadt des Wassers

Tittmoning bezeichnet sich selbst als vom Wasser geprägte Stadt. Die Salzach und die zahlreichen Bäche waren jeher die Lebensgrundlage der Stadtbewohner. Als Transportweg, zur Versorgung mit Trinkwasser, zur Energiegewinnung und zur Reinigung prägt das Wasser das Stadtbild und die Geschichte Tittmonings. In Tittmoning entstand bereits in der Antike ein bis ins 18. Jh. stattfindender Quellen und Heilbadkult im nahen Ponlachgraben. Das Landschaftsbild von Tittmoning ist geprägt durch den würmeiszeitlichen Salzachvorlandgletscher. Im Geländerelief sind noch heute die verschiedenen Endmoränenwälle erkennbar. Die Grundmoränenlandschaft zieht sich von Törring bis Tittmoning und erzeugte sanfte Hügel und moorige Senken. Tittmoning selbst liegt in einem beckenartigen Tal, hochwasserfrei über der Salzach. Das Anschwemmland, das sich in zwei Stufen abtreppt, wurde schrittweise besiedelt. Die ersten Besiedelungen fanden auf dem vor Hochwasser geschützten Hochplateau, aber in unmittelbarer Nähe zum Fluss statt. In der Stadt zeugen der künstlich angelegte Stadtbach, der eine Vielzahl von Mühlen antrieb, sowie zahlreiche Brunnenanlagen auf dem Stadtplatz immer noch von der Bedeutung des Wassers für die Stadtgeschichte, die maßgeblich durch die Nähe zu kleineren Bächen und insbesondere zur Salzach geprägt ist. Alte Karten und Zeichnungen legen nahe, dass früher vom Stadtbach zusätzlich noch andere Wasserläufe abgezweigt wurden, um die Bewohner auf dem Stadtplatz zu versorgen. Trotz der Spuren eines antiken Bade- und Quellenkultes findet sich in der Stadt keine Möglichkeit zum Baden. Das Stadtbad im Herzen der Stadt versteht sich somit in der vom Wasser geprägten Umgebung als Fortschrieb der Stadthistorie und als ein zukünftiger Attraktor für Besucher und Bewohner.

16


Abb. 2.3: Ehemalige Wasserläufe und Brunnen auf dem Stadtplatz

17


18


Abb. 2.4: Stadtbach als sichtbares Wasser in der Stadt

19


20


KONZEPT

21


Geschichtliche Entwicklung und Wiederherstellen alter Strukturen Die Auseinandersetzung mit dem unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäude ergab, dass das dreigeschossige Eckhaus mit Vorschussmauer und Grabendach aus dem 17. / 18. Jh. stammt. Lange Zeit war das Gebäude als Brauhaus mit Wirtshaus genutzt und insbesondere im 20.Jh. landläufig als Gasthaus Geiselbrechtinger bekannt. Die historische Struktur des Gebäudes wurde im Zuge einer Umbaumaßnahme in den späten 1980er Jahren tiefgreifend verändert. Bei der Sanierung wurden im ehemaligen Gasthaus in Wohnungen, ein Restaurant sowie einen Verbrauchermarkt im Erdgeschoss integriert. Durch den umfassenden Eingriff in das innenräumliche Gefüge kann die ursprüngliche Grundrissdisposition nicht mehr rekonstruiert werden. Einzig die prägende Gangfigur ist immer noch ablesbar. Das Raumgefüge ist teilweise dunkel, kleinteilig und verschachtelt. Es stechen insbesondere die Eckzimmer mit Blick auf Stadtplatz und Burg, die Nischen am Ende der Gangfigur, sowie ein zweigeschossiger Saal im Erdgeschoss räumlich hervor. Das rückwärtige Gebäude gehörte laut Aufzeichnungen ab Anfang des 19.Jh. als Brauhaus ebenfalls zum Haus am Stadtplatz 41, bis es später als Kino und darauffolgend als Königreichsaal der Zeugen Jehovas genutzt wurde. Heute steht das Rückgebäude auch leer. Der Entwurf vereint die beiden aus geschichtlicher Hinsicht zusammengehörigen Gebäude wieder zu einer Nutzung. Bei der Entwicklung des Stadtbadkonzeptes wurde das überformte Haus auf seine ursprünglichen Charakteristika, insbesondere auf die prägende und vom Denkmalamt besonders hervorgehobene kreuzförmige und durchgesteckte Gangsituation, rückgeführt. Dabei wird auch das Erschließungskonzept mit einer Treppe in einem Arm der Gangfigur wiederhergestellt. Als Pendant dazu ist im gegenüberliegenden Arm der neue Aufzug verortet. Entlang der Gangfigur und in den gegeben verwinkelten Grundrissstrukturen werden die verschiedenen Badenutzungen integriert.

22


Abb. 3.1: Altes Fotos von 1925 mit steinern anmutender Erdgeschosszone Abb. 3.2: Werbung aus Führer durch Tittmoning, 1906

23


GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

Abb. 3.3: Konzept - Organisation entlang der Gangfigur GSEducationalVersion

24


Abb. 3.4: Ansicht Stadtplatz Eingang ins Stadtbad

25


26


FÜHRUNG DURCH DAS STADTBAD

27


Raumabfolge des Bades

Im Erdgeschoss finden sich zur Stadtplatzseite ein öffentliches Café und der Eingang in den Badebereich. Das Café greift als Nutzung auf den Platz hinaus, belebt diesen und schafft somit eine Verbindung zum öffentlichen Raum. Über eine Schleuse mit Umkleiden betritt man den Badebereich. Dort beherbergt der zweigeschossige ehemalige Tanzsaal ein seichtes Badebecken. Die spiegelnde Wasserfläche und das historische Kreuzgewölbe des Bestandes inszenieren sich gegenseitig auf besondere Weise. Als räumliche Fortschreibung dieses Beckens findet sich im Rückgebäude ein kleines Schwimmerbecken, das über einen überdachten Bereich mit Außenbecken erreicht werden kannW. Die Abfolge der verschiedenen Becken bildet ein zusammenhängendes Raumgefüge, das vom Café aus bereits erahnt werden kann. Durch ein neues Dach, welches das ortstypische Grabendach aufgreift und sich so in das Stadtgefüge integriert, gelangt über runde Bullaugenfenster Licht in das Innere der neuen Schwimmhalle im ehemaligen Kinosaal. Das Untergeschoss ergänz das Erdgeschoss mit zusätzlichen Umkleiden und den technisch notwendigen Anlagen für einen Badebetrieb. Im ersten Obergeschoss, dem Verbindungsgeschoss zwischen Erdgeschoss und zweiten Obergeschoss, sind Ruhebereiche verortet. Dort kann im holzvertäfelten Kaminzimmer, dem Dampfbad oder auf beheizten Sitzstufen, die einen Blick in den zweigeschossigen Saal offenbaren, ausgeruht werden. In den Nischen am Ende der langen Gangfigur entstehen Kommunikationsbereiche mit Sitzmöglichkeiten. Das zweite Obergeschoss bedient individuelle Entspannungsbedürfnisse und Anwendungen und offeriert beim Heilbaden und Saunieren Ausblicke über Tittmoning. Im Dachgeschoss ist Platz für Yoga und Meditation. Zusätzlich finden sich dort Lagerflächen und eine Wäscherei.

Abb. 4.1: Konzept - Vertikale Organisation

28


Die Materialität des Stadtbades in Fliesen und Putz leitet sich aus dem ehrlichen, unaufgeregten Charakter des Bestandes ab und schafft eine gediegene, dem Gebäude angemessene Atmosphäre. Die in neutralem und hellem Grau gehaltene Erschließungsfigur wird durch dezent farbige Türen aufgelockert, die einen Ausblick auf die dahinter verborgenen Badewelten geben. Durch die verschiedenen Farbakzente entstehen unterschiedliche Räume und Atmosphären, die die Orientierung erleichtern und besondere Momente schaffen.

MEDITATION

ANWENDUNGEN

B A D E H A U S

AUSRUHEN

BADEN

29


Abb. 4.2: Grundriss Erdgeschoss

30


31

GSEducationalVersion


32


Abb. 4.3: Längsschnitt Übersicht Raumsequenzen

33


Abb. 4.4: Grundriss Untergeschoss

34


35


Dach Blecheindeckung in Doppelstehfalz Trennlage Brettholzschalung 160 / 24 mm Unterdeckbahn Unterkonstruktion ausgedämmt Sperrholzplatte 20 mm Holzbalken 20 /15 cm integrierte Vorhangschiene Vorhänge zur thermischen Regulierung bei kalten Temperaturen

Außenbecken Fliesen Dünnbettmörtel Flächenabdichtung Wände aus Schalsteinen 20 / 50 / 20 cm mit Ringanker ausbetoniert Bodenplatte Stahlbeton 17 cm Betonfertigteilkanal zur Leitungsführung für Wasser Ablauf und Zulauf

36


12

9

3

6

Boden Schwimmhalle Fliesen blau 10 / 10 cm Dünnbettmörtel Flächenabdichtung Heizestrich 65 mm im Gefälle Dämmung 40 mm Stahlbeton 16 cm

Zuluft

Boden zu Erdreich Zementüberzug 2 cm Stahlbeton 20 cm Dämmung 15 cm Sauberkeitsschicht Magerbeton 10 cm

Abb. 4.5: Konstruktionsdetail Becken

37


Dach Blechdacheindeckung Doppelstehfalz Trennlage Brettholzschalung 160 / 24 mm Lattung 24 / 30 mm Unterdeckbahn Dämmung 16 cm Sperrholzplatte 20 mm diffusionshemmend, Blau gestrichen Dachsparren 10 / 16 cm

12

9

3

6

Dach Blecheindeckung in Doppelstehfalz Trennlage Brettholzschalung 160 / 24 mm Unterdeckbahn Unterkonstruktion ausgedämmt Sperrholzplatte 20 mm Holzbalken 20 /15 cm integrierte Vorhangschiene Vorhänge zur thermischen Regulierung bei kalten Temperaturen

38


Abb. 4.6: Konstruktionsdetail Dach

39


40


Abb. 4.7: Perspektive Schwimmbecken

41


Abb. 4.8: Grundriss 1.Obergeschoss

42


43

GSEducationalVersion


Konstruktion unbekannt

Wand Innen Sperrholz Kiefer 15 mm Unterkonstruktion Kanthölzer Mineralischer Innenputz Mauerwerkswand bestehend Mineralischer Innenputz Flächenabdichtung Dünnbettmörtel Fliesen grau 10 / 20 cm

Boden Kaminzimmer Dielen Kiefer Heizestrich 65 mm als Bodenausgleich PE-Folie Dämmung 40 mm Überboden bestehend unbekannt Stahlbetondecke bestehend

44

Sitznische Fliesen grau 10 / 10 cm Dünnbettmörtel Flächenabdichtung Heizestrich 65 mm PE-Folie Dämmung 40 mm Porenbetonstein

Boden Gang Fliesen grau 10 / 10 cm Dünnbettmörtel Flächenabdichtung Heizestrich 65 mm als Bodenausgleich PE-Folie Dämmung 40 mm Überboden bestehend unbekannt Stahlbetondecke bestehend


Abb. 4.9: Konstruktionsdetail Sitznische Gang

45


46


Abb. 4.10 Perspektive Sitznische Gang

47


Abb. 4.11: Grundriss 2.Obergeschoss

48


49

GSEducationalVersion


Konstruktion unbekannt

50


Ablagefächer Sperrholz Kiefer 20 mm Fächer 40 auf 40 cm Rückseite Sperrholz Kiefer 10 mm

Stufen Fliesen grün Dünnbettmörtel Porenbetonstein Handlauf Rundstahl

Boden Fliesen grün 10 / 10 cm Dünnbettmörtel Flächenabdichtung Heizestrich 65 mm als Bodenausgleich PE-Folie Dämmung 40 mm Überboden bestehend unbekannt Stahlbetondecke bestehend

Abb. 4.12: Konstruktionsdetail Heilbäder

51


52


Abb. 4.13: Perspektive Heilbäder

53


Abb. 4.14: Grundriss Dachgeschoss

54


55


56


Abb. 4.15: Querschnitte Grabendach, Badebecken, Saal

57


58


Abb. 4.16: Anischt Postgasse Bullaugenfenster in Rückgebäude

59


60


Abb. 4.17: Schnittmodell durch zusammenhängendes Raumgefüge aus Becken (M1-200)

61


Behutsamer Umgang und Wertschätzen des Bestandes Der Entwurf befasst sich mit dem Gebäude Themen übergreifend hinsichtlich Denkmalschutz, Architekturgeschichte, gestalterischer Gesichtspunkte und auch der Bedürfnisse der Bewohner. Unter dem Aspekt „Bauen im Bestand“ wird das leerstehende Gebäude am Stadtplatz wieder eingegliedert in das städtische Leben durch eine neue Nutzung und durch eine architektonische Überarbeitung auf Basis einer denkmalpflegerisch angemessenen Sorgfältigkeit. Das Wertschätzen von Bestandsgebäuden als Ressource auch im Hinblick auf graue Energie, als Zeugnis der Zeit und Identitätsstifter sowie das behutsame Eingehen auf die vorhandenen Qualitäten eines Gebäudes bei einer Überführung in die heutige Zeit stehen im Zentrum der Masterarbeit. Bei der Anordnung der neuen Badenutzung im Gebäude und einer damit verbundenen erforderlichen Neugestaltung der Grundrisse lag ein besonderes Augenmerk auf der vorhandenen Bestandsstruktur und den dadurch gegebenen Raumsituationen. Die Arbeit stand grundlegend unter der Prämisse trotz der tiefgreifenden Nutzungsänderung die durch den Bestand bedingten Gegebenheiten zu nutzen, mit diesen zu arbeiten und möglichst gering in die vorhandene Bausubstanz einzugreifen. Die unterschiedlichen Qualitäten des Hauses schufen eine fundierte Basis für die diversen Anforderungen an ein neues Stadtbad. Im hellen zweigeschossigen Tanzsaal findet man ein Badebecken, die Eckzimmer mit Blick auf Burg oder Stadtplatz fassen Heilbäder, Kaminzimmer und Ruhebereiche der Sauna. Die verwinkelten Raumsequenzen der Wohngrundrisse im 2.Obergeschoss geben dem Saunabereich die nötige Privatheit. In den Nischen am Ende der Gangfigur entstanden Kommunikationsnischen. Insgesamt entsteht so ein neues Stadtbad für Tittmoning, das anknüpft an die kulturhistorische sowie baugeschichtliche Historie der Stadt und so einen einzigartigen, tief im Herzen der Altstadt verwurzelten Ort generiert. Abb. 4.18: Perspektive Hof mit Kneippbecken

62


63


Impressum Sophia-Maria Elender

Teil der Masterarbeit am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren, Technische Universität München, Wintersemester 2020/21 © 2021 Urherberin aller Darstellungen und Bilder Sophia-Maria Elender


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.