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ZWISCHEN DEN JAHREN
from 0831 (01/02.2024)
MIT DEN REFERATSLEITERN DER STADT KEMPTEN
Sie verantworten wichtige Ressorts in Kempten - von Finanzen über Kultur bis hin zur Jugend: die Referatsleiter der Stadt Kempten. Wolfgang Klaus, Thomas Baier-Regnery und Dr. Richard Schießl haben uns zum Jahreswechsel einen Einblick in ihre Arbeit gewährt, von ihren Höhepunkten in 2023 erzählt und uns daran teilhaben lassen, worauf sie mit Vorfreude im kommenden Jahr blicken.
3 FRAGEN AN …
… WOLFGANG KLAUS, LEITER DES REFERATS FÜR RECHT, FINANZEN UND SICHERHEIT
Was war die schönste Aufgabe, der Sie in diesem Jahr nachkommen durften?
Die schönste Aufgabe des Jahres 2023 hat mit Menschen zu tun – ich durfte einen doppelten Personalwechsel begleiten. Einerseits sind in meinem Referat zwei jahrzehntelang vertraute und verdiente Amtsleiter ausgeschieden. Herr Konrad Pfister für den Bürgerservice und Herr Volker Reichle für das Umweltamt haben über viele Jahre die jeweiligen Themen in sehr herausfordernden Zeiten sowohl für die Bürgerschaft als auch für ihre Mitarbeitenden hervorragend gemeistert. Ihnen möchte ich herzlich für das Geleistete danken. Direkt damit verbunden ist die Freude über die gelungenen Nachbesetzungsentscheidungen. Mit Frau Andrea Gengenbach haben wir als externer Bewerberin eine erfahrene Kraft für das Umweltamt gewinnen können. Herr Andreas Hummel hat sich als bekannter und bewährter Kollege aus der Stadtverwaltung im Bewerbungsprozess durchgesetzt. Beiden wünsche ich viel Erfolg und ein ‚glückliches Händchen‘!
Das Thema Finanzen ist für viele eher negativ konnotiert. Welche positive Nachricht gab es in diesem Jahr bei den städtischen Finanzen?
Bezüglich der städtischen Finanzen ist einerseits festzustellen, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen bislang noch von einem gut gefüllten Rücklagenpolster zehren konnten. Der Stadtrat hat hier in der Vergangenheit nicht nur insgesamt sehr erfolgreich gewirtschaftet, sondern vor allem auch in nachhaltige infrastrukturelle Entwicklungen investiert. Gleichzeitig muss die Verwaltung aber mit überbordenden bürokratischen Anforderungen fertig werden, die ein wirtschaftliches Handeln unter dem Aspekt der Ressourcenschonung schon sehr erschweren. So müssen wir mittlerweile mit weiter deutlich gestiegenen Personalkosten klarkommen. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass unser Personal für die Allgemeinheit unmittelbar unverzichtbare Aufgaben bestmöglich zu erfüllen hat. Das Spektrum reicht dabei von Bildungseinrichtungen über den Winterdienst bis zur Feuerwehr. Andererseits müssen nun auch in Kempten die kommenden Haushaltsjahre über Kreditfinanzierungen ausgeglichen werden. Die Rücklagen sind erschöpft. Das sollte uns aber auch die Kraft verleihen, uns auf das Wesentliche zu besinnen und noch stärker auf effiziente Lösungen hinzuarbeiten.
Sie sind auch zuständig für den Brand- und Katastrophenschutz. Worauf darf sich die Feuerwehr Kempten im nächsten Jahr freuen?
Neben der konsequenten Fortführung unserer Zusagen, das haupt- und ehrenamtliche Personal modern und sachgerecht mit Schutzausstattung und Einsatzgerät auszustatten, sticht insbesondere der beschlossene Neubau des Gerätehauses für die Feuerwehr in Hohenrad heraus. Dabei ist zweierlei besonders erfreulich: Die Einsatzkräfte kommen – wie selbstverständlich –aus drei Kommunen: Wiggensbach, Altusried und Kempten, und begreifen sich doch als eine Feuerwehr. Dazu passt wunderbarerweise, dass sich die politisch Verantwortlichen in den Gemeindevertretungen beziehungsweise dem Stadtrat darin einig waren, auch die Kosten für die Maßnahmen zu teilen.
… THOMAS BAIER-REGNERY, LEITER DES REFERATS FÜR JUGEND, SCHULE UND SOZIALES
Was haben Sie für 2023 befürchtet, ist aber erfreulicherweise nicht eingetroffen?
Leider waren meine Befürchtungen, dass uns auch im Jahr 2023 das Corona-Virus noch weiter massiv belasten könnte. Natürlich ist das Virus selbst nicht weg, aber die Anzahl an Infektionen hat sich doch so stark reduziert, dass es keine drohende Überlastung des Gesundheitssystems gibt. Sorgen bereiten mir aber leider noch die nachpandemischen Folgen wie zum Beispiel die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.
Welche Begegnung hat Sie in diesem Jahr nachhaltig beeindruckt?
In diesem Jahr hat mich die Begegnung mit Frau Charlotte Knobloch als Zeitzeugin des Nationalsozialismus beeindruckt. Einmal waren die Erinnerungen an ihre Kindheit, verbunden mit Flucht und Angst um ihr Leben, sehr bewegend. Wir hatten aber auch einen Gesprächsaustausch mit ihr und jungen Schülerinnen und Schülern aus Kempten und hier waren die Fragen der Jugendlichen ebenfalls sehr reflektiert und beeindruckend.
Auf welche Ereignisse innerhalb Ihres Referats dürfen wir uns nächstes Jahr besonders freuen?
Einerseits auf unser Jugendtheaterfestival fantasTiK mit dem Motto ‚Ich bau dir eine Welt aus glücklichen Gedanken‘ und andererseits auf die Jugendsportlerehrung gleich zu Beginn des neuen Jahres. Hier stehen die jugendlichen Talente und ihre beeindruckenden sportlichen Erfolge im Rampenlicht.
DR. RICHARD SCHIESSL, LEITER DES REFERATS FÜR WIRTSCHAFT, KULTUR UND VERWALTUNG
Die Wirtschaft in Deutschland steht vor herausfordernden Zeiten. In 2023 häufen sich die Insolvenzen. Ein Trend, der sich einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zufolge im nächsten Jahr fortsetzen wird. Dem entgegengesetzt: Was lässt sich Positives über die Wirtschaft in Kempten sagen?
Auch an Kempten gehen die weltweiten Krisen nicht spurlos vorüber. Aber dennoch wird weiter kräftig investiert. So sind beispielsweise am Hauptsitz von Dachser derzeit große Erweiterungen im Gange, für das neue Gewerbegebiet an der Stiftsbleiche haben wir wesentlich mehr Bewerber als wir Fläche zu verkaufen haben und mit Numbat spielt ein Kemptener Startup jetzt sogar in der Champions-League mit.
Welche kulturelle Veranstaltung haben Sie persönlich dieses Jahr zum ersten Mal besucht und was konnten Sie daraus für sich mitnehmen? Und: Auf welches Event freuen Sie sich in 2024?
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal im Archäologischen Park in Nizza. Dabei ist mir wieder einmal klar geworden, dass wir uns mit dem Archäologischen Park Cambodunum wahrlich nicht verstecken müssen. Im Jahr 2024 freue ich mich auf Classix Kempten unter der neuen Leitung des Cellisten Andreas Fleck.
Welcher Rekord wurde innerhalb Ihres Referats 2023 aufgestellt?
Wir hatten bereits nach wenigen Wochen über 10.000 Besucher in der Eiszeit-Ausstellung im Marstall.