LOUISe - Stadtmagazin - Ausgabe 7/2022

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FÜR SIE GELESEN

Familie mit

NEBENWIR David Sieveking hat sich mit der Frage „Impfen – ja oder nein?“ auseinander­gesetzt Im Laufe des Lebens haben wir viele Entscheidungen zu treffen. Eine sehr persönliche ist die Beantwortung der Frage: „Impfen – ja oder nein?“. Obwohl der Nutzen unbestreitbar ist, gehört das Impfen – gerade, wenn es um Kinder geht – dennoch zu den besonders kontrovers diskutierten Themen im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Auch David Sieveking geht dieser Frage nach. In gewohnter Manier offen, emotional und sehr persönlich. Wer seine Arbeiten kennt, ist erstaunt über die heftige Kritik und massiven Vorwürfe bei der Veröffentlichung von „Eingeimpft“ 2018. Sein Buch sei zu impfkritisch und biete zu wenig sachliche Orientierungshilfe. Es ist keine reine Dokumentation, wie von Sieveking selbst immer wieder betont, es handelt sich vielmehr um ein autobiografisches Werk, das mitunter auch als eine Beziehungskomödie betitelt werden kann. Er selbst nennt es eine autobiografische Erzählung und zitiert in der Anmerkung C. Schütt und B. Bröker: „Die Schnelllebigkeit immunologischen Grundlagenwissens lässt jedes Lehrbuch bereits veralten, bevor es erscheint“. Ob nun Impfbefürworter oder Impfskeptiker: Beide Seiten kommen hier zu Wort. In keiner Weise werden Kinderkrankheiten verharmlost oder deren schweren Komplikationen und tödlichen Spätfolgen verschwiegen. Er beschreibt viele Krankheiten, gegen die Impfungen

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zur Verfügung stehen, und erklärt, wie Impfungen funktionieren und welche unerwünschten Nebenwirkungen auftreten können. Er gibt eine Zusammenfassung über die geschichtliche Entwicklung der Impfung, schreibt über die Eliminierung der Pocken und die großen Opfer, denen wir das Wissen von heute verdanken (z.B. das Lübecker Impfunglück). Sieveking verbringt seine Kindheit in Bad Homburg. Zum Studieren geht er nach Berlin und bleibt dort. Lernt seine Seelenverwandte kennen und gründet eine kleine Familie. Wird mit einigen Film- und Förderpreisen ausgezeichnet, den Hessischen Filmpreis erhält er gleich zweimal: 2010 „David wants to fly“ und 2012 für „Vergiss mein nicht“. Diese Arbeit bringt ihn zurück in seine Heimatstadt. Mit seinem Vater Malte – in Zusammenarbeit mit der AG Demenz Bad Homburg – präsentiert er seine Dokumentation über die Alzheimer-Erkrankung seiner Mutter in der StadtBibliothek. Alle seine Veröffentlichungen sind geprägt von Feingefühl und großer Offenheit. „Eingeimpft“ ist kurzweilig und amüsant zu lesen. Mit trockenem Humor beschreibt er familiäre Krisensituationen, wie die Kinderwagenfahrt über das große Kopfsteinpflaster, damit das Kind endlich einschläft. Oder die Aufklärung von Oma – das KochInstitut ist natürlich nicht für Koch-Rezepte da. Köstlich


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