Ich war einmal

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Eine kleine Pelzgeschichte von Cornelia Sauer

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In der guten alten Hippie-Zeit war es „in“ – hipp, krass und geil hatten damals noch andere Bedeutungen – Großmutters Pelze aufzutragen. Verschlissene Persianer, große Größen (will sagen: XXL), feines Innenfutter, darauf ein halbes Fläschchen Patchouli – fertig war das perfekte Outfit für Flohmarktbesuche, Großdemos und die nächste Hausbesetzung. Wir waren unbekümmert und frech, wir waren stark – und schön. Aber die Omas standen Kopf. Auf meine stolze Erklärung, dieser Mantel sei ein echter Pelz aus den Kammern meiner Großtante, kam aus zusammengepressten Lippen prompt die indignierte Antwort: „Dies ist kein Pelz. Das war einer.“ Unglaublich, wie respektlos „die Jugend“ mit dem umging, was früher einmal für Luxus und Leistung gestanden hatte!

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Als später der Protest in meinem Leben in den Hintergrund trat und das Geld für einen ersten, eigenen Pelz gereicht hätte, gab es neue Sorgen: Tierschützer. Ab sofort drohte die Gefahr, als Tierfellträgerin und menschliche Bestie mit Farbbeuteln öffentlich gebrandmarkt zu werden. Die Angst ging um bei den Pelzliebhabern, der Absatz runter bei den Kürschnern. Manch eine Frau räumte – seufz - ihr liebstes Schmusetier zusammen mit einer großen Portion Mottenkugeln in den Keller. Tief traurig zwar, aber durchaus zur Einsicht fähig: Schließlich war ja es ja in Ordnung, mal die Frage zu stellen, ob wir im Zeitalter wetterfester Mondanzüge nicht andere Materialien nehmen könnten, um uns schick zu kleiden und warm zu halten, anstatt uns kleiner Felltiere zu bedienen, die in Zuchtfarmen das brutale Gegenteil eines leichten Lebens zu erwarten hatten.

Aber können wir deshalb ohne Pelze leben? Reicht es, ab und an eine Katze, ein Meerschwein oder ein Kaninchen auf den Schoß zu bitten? Wer streichelt dann den Hals?! Und, Hand aufs Herz, auch das muss einmal gesagt werden: macht es Ihnen etwa Freude, sich in ein Fell aus Polyacryl zu kuscheln?!

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Die Zeit war also reif für Manuela Kusenberg. Denn diese junge Frau liebt Pelze so wie ich. Sie liebt die Tiere so wie ich. Aber sie ist schlauer. Denn sie nimmt Pelze aus Altbeständen und – da trennt sich das Vermögen unseres Verstandes – sie bereitet diese respekt- und liebevoll wieder auf: „Auf diese Weise erwacht Großmutters Nerz nach langem Dornröschenschlaf zu neuem Leben – als schillerndes Fashion-Item“. Jetzt haben Omas nichts mehr zu klagen. Und alle Frauen dürfen endlich glücklich sein!

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Im Dienst der Sinnlichkeit

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Manuela Kusenberg ist eine studierte Mode- und Kommunikations-Designerin, die das Label Venus in (re)Furs 2004 gegründet hat. Der Name, den sie Ihrem Projekt gab, ist eine Hommage an die „Venus im Pelz“ von Leopold von Sacher Masoch, dessen Gedanken von Dominanz und Hingabe sie faszinieren. Ihrer Idee mit dem Streichel-Glamour liegt ihre Lust an flauschigem Pelz zu Grunde – unter der Gewährleistung, dass kein Tier dafür sein Leben lassen muss. Da schon die erste Präsentation ihrer Nerz- und Fuchsfellkreationen offenkundig Begeisterung im Publikum auslöste, entschloss sie sich, sich fortan ganz dem „pure luxury for pure joy“ zu verschreiben. Nun möchte sie den Modemarkt erobern: als exklusives Design-Label, das individuelle Schmuckobjekte mit viel Liebe zum Detail herstellt.









Andrea Katzenschwanz, so die wahre Identität von HOLDE MAID, erblickte 1970 in Aichach das Licht der Welt. In Ingolstadt lernte sie das Handwerk der Damenschneiderin, und in Trier hat sie Modedesign studiert. Nach Praktika bei Escada, Housewears und Beate Bonk – „Mode für die selbstbewusste Frau“ – sowie einer Festanstellung bei Mondi Textil übernahm sie erste freiberuflich Projekte im Mode- und Mediendesign. Im September 2002 gründete Andrea Katzenschwanz ihr eigenes Modelabel HOLDE MAID – mit Showroom in der Münchener Baaderstraße 50. Dort arbeitet sie an eigenen Kollektionen sowie an freien Projekten.

„Nachdem ich mehrere Jahre für große Modefirmen arbeitete, war es an der Zeit, ein eigene Label zu gründen; getragen von dem Gedanken, durch limitierte Auflagen und Unikate wieder mehr Raum für Individualität zu schaffen. Dabei steht für mich die Experimentierfreude im Vordergrund. Neben dem Materialmix aus alten und neuen Stoffen und dem spannenden Kontrast von handwerklich perfekten Know-how und kalkulierten Unfertigkeiten ist die Leidenschaft für das Spiel mit der Schnittführung Kerninhalt meiner Kollektionen. So entstehen neue Kleidungsstücke, die Geschichten erzählen; denn ich verstehe Mode als GebrauchsKunst – mit Witz für den Alltag.“ Andrea Katzenschwanz

Eine Holde Maid im Dienste der Individualität


Alles, was in der Modewerkstatt HOLDE MAID entsteht, hat Witz und tieferen Sinn. Wertstoff zum Beispiel: das ist die Beschreibung einer Produktlinie, in der alte Dinge umgearbeitet werden – „Tragespuren“ verbinden sich mit neuen Stoffen. Als Stückwerk sieht Andrea Katzenschwanz ihre exklusiven Einzelstücke an: nur kurze Zeit erhältliche und auf ein Thema bezogene Accessoires, Taschen und Schmuck. Mit der Seriennummer werden Miniserien ausgestattet: 40 Stück Auflage, dann ist Schluss. HOLDE MAID eben, nicht H & M!

Wertstoff Stückwerk Seriennummer


Trashige Motive, mit Siebdruck auf die Stoffe aufgebracht, stehen im gewollt harten Gegensatz zu den zarten „mädchenhaften Sommerteilchen“ von HOLDE MAID. Mit diesen ungewöhnlichen Modestücken sind Andrea Katzenschwanz coole Antworten auf Fragen wie diese gelungen: Wo kann die Armkugel noch Sinn ergeben, wo ein Ärmelschlitz zum Schmuckobjekt werden? Wie lassen sich mit einfachen Formen und dem Spiel der Linien interessante Röcke drapieren, um Mode immer wieder in einen neuen Kontext zu stellen? Das Ergebnis sind verspielte, leichte Tops und Röcke in Anlehnung an die Strandmode der 20er und 30er Jahre, gearbeitet aus den fest vorgegebenen Schnitteilen strenger Herrenbusiness-Hemden.

Herrenhemd trifft Unterrock Eine Kollektion der Kontraste


2003 besuchte Andrea Katzenschwanz den Designparcours und lernte dort Susanne Straßer kennen: eine Illustratorin mit Hang zum Tierischen. Sofort beschlossen die beiden, eine gemeinsame Kollektion auf die Beine zu stellen. Susanne Straßer entwickelt die animals in accidents, eine Reihe von makabren Tuschezeichnungen, die Tiere in absurden Unfallsituationen zeigt, witzige Motive für die Sommerkollektion 2005 der HOLDEN MAID – Poesiealbum trifft Fleischwolf. „Die Motive sollen irritieren, aber nicht verschrecken“, erklärt Susanne Straßer, „wir wollen Seh- und Tragegewohnheiten durchbrechen: Hasi und Mitzi werden nicht niedlich verklärt, sondern in einen grotesken Kontext gestellt.

Poesiealbum trifft Fleischwolf Holde Maid und Susanne Straßer


Die 1976 in Erding bei München geborene Illustratorin Susanne Straßer arbeitet seit 2002 freiberuflich für diverse Verlage und Agenturen. Und wenn Sie sich gerade nicht von Bob Ross in die Freude des Malens entführen oder von QVC berieseln läßt, veröffentlicht die gelernte Kommunikations-Designerin mit Hang zum Absurden gerne mal ein Buch. Seit 2002 sind bereits fünf Publikationen erschienen: 02/2002 10/2003 10/2003 01/2004 03/2004

Selbstmordhase Aus „Wenn Gwendolin nachts schlafen ging“

Wenn Gwendolin Nachts schlafen ging, Verlag Kunstmann Aber Hallo, Paul Quappe, Verlag Göhring Freche Weihnachten, Paul Quappe, Verlag Göhring Gute Reise, Paul Quappe, Verlag Göhring Oh Fido! Das Glück hat Pfoten das Chaos auch, Verlag Ullstein

Niedlich und Bitterbös Die Illustrationen von Susanne Straßer


Wenn Gwendolin nachts schlafen ging, ging etwas vor sich? Im Kinderzimmer wird das Spielzeug wach, der Teddybär und die Barbiepuppe, das Schaukelpferd und der Aufziehvogel, das Sparschwein und die Schneekugel, die Gummiente und der Stoffhase. Was machen sie? Man weiß es nicht. In den wunderbaren Bildern von Susanne Straßer und den Versen von Helmut Krausser erfährt man endlich, dass in ach so stiller Nacht ein erbarmungs-loser Spielzeug-Kampf ausgetragen wird: es kann nur einen Liebling geben, nur einer wird gewinnen. Und mit der seit dem Struwwelpeter im Kinderbuch gewohnten Grausamkeit geht das Hauen und Stechen los unter den Spielzeugen: das Krokodil frisst die Ente, der Marionettenkaspar muss hängen, der Goldfisch ergreift von selbst die Flucht, den Hasen überfährt die Legoeisenbahn

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Wenn Gwendolin Nachts schlafen ging. Idee und Illustrationen von Susanne Straßer, Text Helmut Krausser

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Herrenhemd trifft Unterrock HOLDE MAID Kollektion Sommer 2005


Herrenhemd trifft Unterrock HOLDE MAID Kollektion Sommer 2005


Herrenhemd trifft Unterrock HOLDE MAID Kollektion Sommer 2005


Herrenhemd trifft Unterrock HOLDE MAID Kollektion Sommer 2005


Onkel Walther aus „Aber hallo, Paul Quappe!“, Göhring Verlag


Pilz aus „Wo geht’s hier zum Mond?“ (unveröffentlichtes Kinderbuch)


Fresskatze freie Arbeit zu „Oh Fido“


100 Jahre schlafen aus „Das Märchen der Prinzessin, die gerne in einem Märchen vorkommen wollte“ (unveröffentlicht)


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ier junge Diplom-DesignerInnen eröffnen 1987 in Würzburg einen Trödelladen, der sich alsbald verjüngt: erst zum Secondhand-Geschäft, dann zum Grafikbüro und schließlich zum Shop, der Recycling-Produkte verkauft: damals FreitagTaschen, derzeit Recycling-Geldbörsen aus TetraPak und Briefkuverts aus Altpapier.

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eute ist das Ladenbüro in München eine kleine, offene Einrichtung, in der ständig weitere, neue Ideen entstehen und die Kunden ein und aus gehen.

UMWERK umtriebige Ideenwerker


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nter dem Label Luxusbaba entwerfen und produzieren Tanja und Simone von UMWERK Zwei-Komponenten-Klamotten.

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erarbeitet wird alles, was Ihnen in die Hände gerät. Aus z.B. alten Regenjacken und gebrauchten Sweat-Shirts werden Sommerkleider. Aus gebrauchten Latzhosen und Poloshirts entstehen Tops oder Anzüge für Business-People.

Um die Aufdrucke auf den Klamotten und auf den T-Shirts kümmern sich die Jungs von UMWERK Adam und Georg.


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er es leid ist, in Brasil-Shirt herumzulaufen und dabei 200 Klonen zu begegnen, wer es hasst, mit seinen Shirts als Werbefläche für beliebige Marken herumzurennen, der ist ein Kandidat für UMWERK. Denn dort sorgen die vier Designer, die alles wollen, nur nicht stehen bleiben, dafür, dass immer wieder neue Hemden auf den Markt kommen: gut im Design und originell in der Idee.

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m breiten Angebot des aktuellen Kollektion sind Motive wie Monster, Autobahn und Hayo zu finden, also Shirts „für Möchtegern-Monster, Monstermöger und Monsterjäger“ ... „ für Fans des German Highway und Bleifußfahrer, auch gerne von Bonanza- und Klappradfahrern getragen“ und „für Freunde des netten Asiaten, der den Honig bringt“. >> vor

Zeige mir dein Shirt,


W A S

er sich im Zeitalter des Elite-Hypes mit dem Hauch der Exklusivität umgeben will, trägt das Modell des Umwerk College of Design – und hat ab sofort die Wahl, ihren/seinen Bewunderern zu erzählen, sie/er sei im Volleyball-, Golf- oder sonst einem Team.

uch nicht schlecht, den Phantasielosen dieser Welt zu zeigen, was echter Einfallsreichtum ist: Das Shirt mit dem Aufdruck 23 lädt ein, individuelle Legenden zu stricken: „Ach, das trage ich, weil der Vater des Homer mit 23 Jahren geheiratet hat“

ehr interessant ist auch das Modell Bell Air, das den Mitmenschen Rätsel aufgeben dürfte: Tragen Sie es, weil Sie mit denen geflogen sind? (Und keiner kennt die Airline – mal sehen, wer das zugibt!) Oder sind Sie womöglich gleich der Chef-Purser, die erfolgreiche Pilotin oder gar der Inhaber dieser Fluggesellschaft? Wie immer Ihre Antwort ausfallen wird, der Respekt dürfte sicher sein! << zurück

und ich sage Dir, wer du bist!



A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M A.R.M

All Recycled Material ist ein performatives Gesellschaftsprojekt von Barbara Caveng. ist ein Aktionsplan, der sich primär an alle Einzelpersonen und gesellschaftlichen Gruppierungen richtet, deren vorhandenes Einkommen dem physischen Existenzminimum entspricht, aber nicht zur Erfüllung darüber hinausgehender Wünsche und Bedürfnisse reicht. ist ein Möbelprojekt mit dem Ziel, die räumliche Umgebung von Menschen in schwierigen Lagen nach ihren Bedürfnissen so zu verändern und zu gestalten, dass nicht nur Notwendiges geschaffen, sondern dem individuellen Geschmack Rechnung getragen wird. nutzt den Müll der Gesellschaft und recycled ihn zum individuell abgestimmten Design. setzt sich auf diese Art und Weise gegen die soziale Deklassierung durch Armut und Arbeitslosigkeit ein. verbindet Kunst mit gesellschaftlicher und politischer Realität. ist umweltfreundlich. Alles reziklierter Text! Mehr davon unter www.a-r-m.net.


Musterwohnung A.R.M

Gästewohnung A.R.M

Seit Oktober 04 wurde eine 2-Zimmer-Wohnung in Berlin Mitte, Angermünderstrasse 1, VH 2. Stock, komplett nach dem A.R.M-Konzept eingerichtet. Sämtliches Material für die Einrichtung stammt von der Strasse oder von Recyclinghöfen. Die Stücke werden auseinandergenommen und zu neuen Möbelkreationen zusammengesetzt. Dabei wurden Funktionalität und Design gleichwertig behandelt.

Ab dem 15. Mai 2005 können am A.R.M-Leben Interessierte die Musterwohnung zum Tagespreis von 50 Euro/EZ oder 60 Euro/DZ beziehen; ARM bietet sie auch für eine ganze Woche zum Preis von 250 Euro an.

Nächster Besichtigungstermin: Donnerstag 5.5., 16 -19 Uhr 10119 Berlin

Also ab nach Berlin in die Angermünderstrasse 1 im 2. Stock und einen vergnüglichen Kurz-A.R.MUrlaub verbringen.


Barabara Caveng Barbara Caveng wurde 1963 in Zürich geboren und studierte von 1982-86 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, Österreich. Seit 1991 als freischaffende bildende künstlerin Teilnahme an zahlreichen Ausstellungs-Projekten im In- und Ausland. Ihre Installationen wurden u.a. im Haus der Kunst in München, der Kunsthalle Bergen, Norwegen, im Art Museum Akurery, Island, den Kunstsammlungen der Stadt Limburg, im heidelberger Kunstverein, auf dem Festival of Visions in Honkong und mehrfach auf dem Festival für junge experimentelle Kunst "...und ab die Post" in Berlin gezeigt. Barbara Caveng wurde 2003 mit dem Förderpreis des H. W. & J. Hector Kunstpreises der Kunsthalle Mannheim ausgezeichnet. Für ihre Arbeit U MENJA EST METSCHTA - ICH HABE EINEN TRAUM erhielt sie 2002 den Kunstpreis der Stadt Limburg. Finalmeals wurde 2001 mit dem 1. Heidelberger Kunstpreis der Rainer-Wild-Stiftung ausgezeichnet. Sie war 2001 Kulturaustausch-Stipendiatin des Senats Berlin in Moskau und 2002 Artist in Residence der Bemis Foundation, Omaha.

Bleibt abzuwarten, wie Berlin auf A.R.M reagiert.


Am Anfang war der Lastkraftwagen, dann kamen die Lastkrafttaschen

Last! Kraft! Tasche! Bernd DÜrr, in der zweiten Generation Transportunternehmer und Neffe eines LKWPlanenschneiders, war wie kein zweiter dazu prädestiniert, das Transportwesen zu revolutionieren. >> vorwerts


Die ersten Kultbags entstanden 1996, eine nach der anderen, wie es bei Unikaten eben so ist – von der Damenhandtasche bis zur Laptophülle. Die Domain kultbag.de entstand – und auch der eingetragene Markenname Kultbag TM. << rückwerts


Anders als die Konkurrenz setzt KULTBAG vielfältigere Materialien ein: mit der LKW-PLANE wird vor allem der Grundstein eines Taschenkörpers gelegt. Den Rest machen Teile von Taucheranzügen, Kaffeesäcken, Cabriodächern, Reifenschläuchen, Postsäcken und ähnlich verrückten Grundstoffen aus, die „Bernd Dörr Recycling Goods“. Wir sind gespannt, was da noch so auf uns zukommt.






Drahtesel Gumpesel Goldesel

„Stellen Sie sich vor, Sie werden von Freunden zum Fondue eingeladen, und das Rechaud* ist aus Teilen Ihres alten Velos gefertigt.“ Solche Zusammenhänge sind selten – aber besonders für Berner ganz realistisch. Denn die dort ansässige Velorecycling-Werkstatt DRAHTESEL verwandelt nicht reparable und überzählige Bestandteile in kreative Schmuckstücke und originelle, praktische Gebrauchsgegenstände. >> weiter

* Das Rechaud wird – sehr zum Bedauern der w-id-Redaktion – leider nicht mehr hergestellt.


Drahtesel Gumpesel Goldesel

Gleichzeitig werden ausgediente, aber noch verwertbare Fahrräder für den „Verkauf als Occasion- und Bahnhofvelos, Oldtimer und exklusive Trouvaillen“ über den Schweizer Velofachhandel flott und fahrtüchtig gemacht. So entstehen temporäre Arbeitsplätze: Derzeit arbeiten 60 erwerbslose Stellensuchende in der bewusst durchmischten Gruppe und in vielfältigen Bereichen. Und mehr: „Stellen Sie sich vor, Sie schauen sich im Fernseher einen Film über Westafrika an und erkennen darin plötzlich ihren alten Göppel wieder“, veranschaulichen uns die Schweizer ihr Engagement. Mit dem Export von Recycle-Bikes verbindet das Unternehmen seinen ökologischen und sozialen Auftrag mit einem entwicklungspolitischen Anliegen: Schon weit über 20 000 ehemalige Berner „Drahtesel“ fahren heute in Burkina Faso, Eritrea, Côte d’Ivoire, Albanien und Kuba, wo neue Velokreisläufe und über 100 Arbeitsplätze entstanden sind. << zurück >> weiter


Drahtesel Gumpesel Goldesel

GUMPESEL heißt das Schwesterprojekt, eine Spielzeugrecycling-Werkstatt, die – wie DRAHTESEL – von der Stiftung für Berner Wohn- und Arbeitsprojekte getragen, beaufsichtigt und begleitet wird. Dort arbeiten bis zu 35 erwerbslose Frauen und Männer für drei bis sechs Monate in begleiteten Einsätzen. Sie nehmen Spielwaren zur Reparatur entgegen, sammeln ausgediente Spielsachen, frischen diese auf und verkaufen sie im Pico-Bollo-Laden für „Unikate und Sürprisen“. Dort werden auch Produkte wie „lichtig“ vertrieben, ein Nachttischlicht aus rezyklierten Fahrradteilen – aus der Werkstatt von DRAHTESEL natürlich. Oder der „Haargummi“ aus wiederverwerteten Plüschtieren. Oder die GUMPESEL-eigenen Tischbomben „knall-fall“ oder die „speicher“, Riesenbüroklammern aus Fahrradspeichen – von ...

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Drahtesel Gumpesel Goldesel

Die Botschaft ist klar: Recycling kann Spaß machen, und soziale Institutionen können mehr als Topflappen häkeln. Mögen die Berner Ihr Business schnell zu einem tüchtigen GOLDESEL verzaubert haben!

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Literatur Moths’ Empfehlung Schräg und witzig. Märchen in Verwandlung


Quellenverzeichnis Venus in (re)Furs Holde Maid Susanne Straßer Umwerk A.R.M Kultbag Drahtesel/Gumpesel Die entführte Prinzessin HYPRID Living in Paradox DEISGNMAI Fotografie: Venus in (re)Furs Holde Maid Umwerk A.R.M Kultbag Drahtesel/Gumbesel Text: A.R.M Kultbag

Manuela Kusenberg Andrea Katzenschwanz Susanne Straßer Simone, Tanja, Adam, Georg Barbara Caveng Bernd Dörr Christine Angeli Eichborn Verlag Literatur Moths Ars Electronica Transform Berlin eV

0172 0049 0049 0049 0049 0049 0041

- 8 35 01 23 - 89 - 20 23 20 50 -89 - 17 95 84 08 - 89 - 17 92 65 66 - 30 - 4 49 74 91 - 203 - 4 55 79 36 - 31 - 3 12 97 63

0049 - 89 - 29 16 13 26 0043 - 732 - 72 72 0 0049 - 30 - 27 57 24 98

www.venus-in-re-furs.com www.holdemaid.com www.susistrasser.de www.umwerk.de www.a-r-m.net www.kultbag.de www.drahtesel.ch www.eichborn.de www.li-mo.com www.aec.at/hyprid www.designmai.com

Christoph A. Gramann, Model Ketut, Composed Dirk Habenschaden www.studiogramann.de Christoph A. Gramann www.studiogramann.de Umwerk Foto Seite 1 + 2 Christian Reister, Foto Musterwohnung Matthias Schormann, Foto B. Caveng Leander Hörmann Nannette Römer, www.graurot.de Drahtesel/Gumbesel Barbara Caveng, Quelle www.a-r-m.net Taschenbeschreibung, Quelle www.kultbag.de

Impressum w-id ist das regelmäßig erscheinende digitale Magazin aus dem Reich von Kunst und Kommerz. Für den Fall, daß Beiträge fehlerhaft oder falsch sind, übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Die Haftung für den Inhalt beschriebener Web-Seiten ist generell ausgeschlossen. Text Konzept und Idee, Redaktion, Creativeund Art-Direction: Herausgeber:

Conny Sauer, Dialogtext, cornelia.sauer@dialogtext.de Dirk Habenschaden

Dirk Habenschaden, Ortstraße 20, 85247 Machtenstein Tel 0049 - 8138 - 6 97 67 01 Fax 0049 - 8138 - 6 97 67 redaktion@w-id.net www.w-id.net © 2005 Dirk Habenschaden, Alle Rechte vorbehalten.


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