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DA S LO U I S P O U L S E N L I G H T I N G M AG A Z I N F Ü R B E L E U C H T U N G U N D A R C H I T E K T U R 20 07

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Dänische Ikonen in Manhattan Tawaraya in Kyoto Die Cambridge Faculty of Education Das Statoil-Gästehaus in Stavanger

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Foto: Thomas Loof

D e s i g n

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Dänische Ikonen in Manhattan Louis Poulsen, Fritz Hansen, Georg Jensen, Royal Copenhagen und Bang & Olufsen haben mehr gemein als ihre dänische Herkunft. In ihren Bereichen – Beleuchtung, Möbel, Silber, Porzellan und HiFi-Systeme – sind sie führend, weltweit. Alle haben ein gediegenes Wissen, das sie in Designprodukte umgesetzt haben, die heute international Ikonenstatus genießen. Vor kurzem stellten sie zusammen in Manhattan aus. VON IDA PRÆSTEGAARD

Die direkte Vorläuferin dieser Ausstellung, Styling Danish Life, wurde vom Architekten Tadao Ando im Jahre 2005 für die selben Unternehmen im Mori Art Museum in Tokio entworfen. Diesmal war die Zusammenarbeit ein Teil der dänischen Exportinitiative, Creative Nation, die im September in New York durchgeführt wurde. Wiederum entschieden sich die fünf für ein gemeinsames Konzept, das – im Hinblick auf Ausdruck wie auch Ort des Geschehens - zu einer völlig andersartigen Ausstellung führte, als man es von diesen renommierten Unternehmen sonst gewohnt ist. Gerade die Location war ein wichtiger Faktor bei der Vermittlung der Ausstellung: Man entschied sich für die

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Kunst- und Architekturgalerie Storefront in der Kenmare Street zwischen SoHo und Little Italy. Mit dieser Ausstellung konnte Storefront ihr 25-jähriges Jubiläum als unabhängige und experimentierfreudige Galerie feiern, die von den besten Architekten und Künstlern der Stadt geschätzt wird. Den Produkten der Unternehmen verlieh die Lage von Storefront im Lower Eastend von Manhattan eine neue Dynamik, und es gelang, auf diese Weise mit neuen und jungen Meinungsbildnern in New York in Kontakt zu kommen. Als Mastermind und Kurator der Ausstellung wählten the famous five Jonas Hartz, den Eigentümer des dänischen Designbüros Hz. Er formuliert die Ikon zugrunde liegende Idee wie folgt:

”Es liegt in der Zeit, Design, Kunst und Mode zu ikonisieren. Die fünf Unternehmen haben denselben Ausgangspunkt – kreatives Denken. Ihre Designs werden alle massenproduziert, bieten aber gleichzeitig einzigartige Designerlebnisse. Der PH Zapfen und der Sessel ”Das Ei”, Georg JensenSilber, Musselmalet-Geschirr und Beolab können in Museen auf der ganzen Welt bewundert werden. Aber die Produkte spielen gleichzeitig eine wichtige Rolle für ganz gewöhnliche Dänen. Sie sind nämlich ein Teil der dänischen Identität und des dänischen Selbstverständnisses. Auf der Ikon konnte das Publikum die größten Ikonen des dänischen Designs durch visuelle Erzählungen über ihre Bedeutung im Alltag erleben. Hartz vertieft das noch:


Foto: Thomas Loof

Die Grenze zwischen innen und außen wurde bei Storefront von Steven Holl und Viro Acconi völlig verwischt. 1993 entwarfen sie eine Fassade in Form von 12 spiegelverkleideten Panelen, die geöffnet werden können.

Storefront ist ein lang gezogener, schwieriger Ausstellungsraum. Der Kurator Jonas Harz spiegelte die grundlegende Idee der Ausstellung durch prismenförmige Montren und Spiegel.

Das Ei und die AJ Leuchte – zwei Ikonen von Arne Jacobsen, der diesen Status seit langem selbst innehat.

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Foto: Lotte Hansen

Der dänische Thronfolger, Kronprinz Frederik, und Kronprinzessin Mary eröffneten Ikon. Die Ausstellung gehörte zum Programm der dänischen Exportinitiative Creative Nation.

Die Eröffnung von Ikon fand am Tage des 25jähigen Jubiläums von Storefront statt.

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Ganz unten: Kent Stilling Pedersen, Direktor von Louis Poulsen in den USA, erläutert eine Ikone der Beleuchtung. Links neben dem Kronprinzenpaar der Kurator der Ausstellung, Jonas Harz. Im Hintergrund Phil Cialdella, Regional Sales Manager von Louis Poulsen in New York.

”Wir haben alle ein historisches, familienmäßiges und persönliches Verhältnis zu den Produkten, und eben diese Beziehung gibt ihnen Leben. Design ohne Kontext ist ohne jedes Interesse. Interessant sind menschliche Erzählungen. Das Erlebnis findet im Spannungsfeld von Mensch und Produkt statt. Der Designer – heute ein integrierter Bestandteil des Produkts – ist wieder eine Facette der Ausstellung geworden. Die Persönlichkeit des Designers trägt zu unserem Erlebnis mit bei, und mehrere der Personen, denen wir die Produkte zu verdanken haben, sind ja selbst Ikonen. Die Beziehung der Produkte zueinander ist eine weitere Facette der Ausstellung.” Die Erzählungen finden Ausdruck in den Stilllebenfotos, die Bestandteil der Ausstellung und darüber hinaus im Ausstellungskatalog gesammelt sind. Durch diese klassische Form wird auf erfrischende Weise über den Gebrauch der Produkte im Alltag erzählt – anno 2007. Die fünf Unternehmen sind einzigartig, haben Berührungspunkte und ergänzen einander – alles auf einmal. Jedes für sich repräsentieren sie eine Facette des Edelsteins, der aus dem Gestern, Heute und Morgen der dänischen Designgeschichte besteht. Gerade deshalb wurde das Prisma für das Design der Ausstellung gewählt – konkretisiert in der Form der Ausstellungskästen und in den Spiegeln. Jonas Hartz sagt dazu: ”Die Referenz ist klassisch – weißes diffuses Licht, kristallisiert in allen Farben des Spektrums. Die zugrunde liegende Erzählung verbindet die Ausstellung und verleiht ihr den visuellen Ausdruck. Das Prisma ist ein Bild der Dynamik, die entsteht, wenn Unternehmen die kreative Energie weitervermitteln können, die Designer, Kunsthandwerker und Architekten zu bieten haben. Das Prisma spiegelt die Wirklichkeit wider, die alle für gegeben halten, und fragmentiert sie zugleich. Auf kaleidoskopische Weise fällt unser Auge auf etwas, was wir noch nie gesehen haben, oder wir bekommen einen neuen Eindruck von etwas, was wir zu kennen glaubten. Wir lernen, auf wessen Schultern wir stehen, aber auch, wohin wir unterwegs sind.” Creative Nation (CN) soll dänische Unternehmen und Institutionen auf ausländischen Märkten fördern.

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C a m b r i d g e

F a c u l t y

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E d u c a t i o n

Wenn Beleuchtung die Architektur prägt Das Gebäude der Fakultät für Erziehungswissenschaft – Faculty of Education – in Cambridge verkörpert beispielhaft, was man erreichen kann, wenn Beleuchtung von Anfang an als Teil des Planungs- und Bauprozesses und der Architektur betrachtet wird.

C A M B R I DG E Foto: Philip Vile

VON JILL ENTWISTLE

Beleuchtung wird häufig als Anhängsel betrachtet, an das man erst gegen Ende des Bauvorhabens denkt – zahlreiche Beispiele veranschaulichen dies. Oder das Beleuchtungsdesign wird durch Kompromisse verwässert. Das Gegenteil belegt die Faculty of Education der Universität Cambridge in England. Hier wurden Licht und Beleuchtung so frühzeitig und konsequent integriert, dass sie Form und Entstehungsprozess der Anlage beeinflussten. “Wir wurden bereits sehr frühzeitig in den Designprozess eingebunden. Dadurch konnten wir die Beleuchtungsfunktionen im Detail anpassen und maßgeschneiderte Lösungen ausarbeiten, die auf die funktionellen und ästhetischen Vorstellungen und Zielsetzungen für jeden Raum zugeschnitten wurden“, sagt Stuart Bellamy von der Firma MottMacDonald, die für das Beleuchtungsdesign verantwortlich war. “Die Beleuchtung spielte von A bis Z eine Schlüsselrolle in Verbindung mit den Detailentwürfen für das Gebäude und die Inneneinrichtung. Sie ergänzt die

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Architektur. Die gewünschte Lichtwirkung für spezifische Räume wurde erreicht, weil Architektur und feste Einrichtungsgegenstände in das Gesamtkonzept integriert werden konnten. Das achteckige “Ziegelhaus”, dessen Kassettendecken überwiegend aus Ortbeton bestehen, mag als ein Beispiel von vielen dienen. Eben weil wir so frühzeitig informiert wurden, konnten wir mit über Abmessungen und Ausformung entscheiden. Das Ergebnis: eine Universalkassette von 1,5 m Breite, die dem erforderlichen Abstand zwischen den linearen, maßgeschneiderten Kompaktleuchtstoffleuchten aus extrudiertem Aluminium Rechnung trug. Für Hörsäle und Unterrichtsräume wurde dieses System weiter entwikkelt, um der Krümmung der Decke folgen zu können. Der Einsatz von T5-Leuchtmitteln ermöglicht eine direkte Beleuchtung mit Diffusoren aus opalem Acryl, aber auch ein kontinuierliches Uplight auf die Betonkassetten, so dass Lehrkräfte und Studenten heute in komfortabel be-


Im Garten der Cambridge Faculty of Education streuen Kipp Pollerleuchten und Nyhavn Boulevard Mastleuchten ein symmetrisches, nach unten gerichtetes Licht. Die Ringe des kegelförmigen Schirms leiten eine kleine Lichtmenge auf die Oberseite des Schirms. Beide Leuchten wurden von Alfred Homann entworfen.

leuchteter Umgebung arbeiten. Das System konnte außerdem für zusätzliche Funktionen eingerichtet werden, u.a. einen Feueralarm und Sensoren zur Regelung der Beleuchtung.” Aus der Sicht eines Beleuchtungsfachmanns enthält die Bibliothek im holzverkleideten Teil des Gebäudekomplexes, dem ’Holzhaus’, einige besonders interessante Aspekte, weil die Beleuchtung als einer der Schlüsselfaktoren dazu diente, genau das Ambiente zu erreichen, das dem Architekten vorschwebte. Im Mittelpunkt stand der Wunsch, eine einheitliche, undifferenzierte Beleuchtung zu vermeiden. ”Architektonisch sollten die Decken frei bleiben, und es sollte eine freundliche, private ’Arbeitszimmeratmosphäre’

entstehen”, erläutert Bellamy. ”Wir konzentrierten uns darauf, dort Beleuchtung vorzusehen, wo sie erforderlich ist, also an den Regalen und auf den Arbeitstischen, mit einem Mindestmaß an zusätzlicher Beleuchtung in Gehbereichen.” Kern der Beleuchtungslösung bildet die Regalbeleuchtung, die nicht nur die Regale selbst beleuchten sollte, sondern ebenfalls den Gehbereich dazwischen. Um den Anforderungen nach Integration und sorgfältiger Detailplanung gerecht zu werden, entwarfen MottMacDonald, die Innenarchitekten und der Lieferant des Regalsystems zusammen eine lineare Custom-Design-Leuchtstoffleuchte aus extrudiertem Aluminium. Die Leuchten sind der Breite der Regaleinheiten angepasst, mit integrierter Fernsteuerung in jede Ein-

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Oben: Das große, glasüberdachte Atrium verbindet den Eingang im Osten mit dem westlich gelegenen Garten. Der Raum hat die Funktion einer Straße durch das Haus. Daher war die Nyhavn Mastleuchte eine nahe liegende Wahl für die überdachte Passage.

Die Bibliothek liegt im doppelthohen Raum im nördlichen Teil des Hauses, wo nur eine geringe Lichtmenge in den Raum dringt. Der Raum wird von Satellit Leuchten beleuchtet, deren matte Glasoberfläche ein gleichmäßiges, diffuses Licht abstrahlt. Die Öffnung im unteren Teil der Pendelleuchte sorgt für direkt nach unten gerichtetes Licht.

Rechts: Das glasüberdachte Atrium wird unter anderem durch Nyhavn Wandleuchten und Satellit Pendelleuchten erleuchtet.

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Die Kipp Leuchte dient der Allgemeinbeleuchtung vor dem Gebäude und bildet den Übergang zum Stadtgebiet von Cambridge.

Die Cambridge Faculty of Education öffnet sich dank der großen Glaspartien freundlich und einladend zur Stadt hin.

Die Bodeneinbauleuchte Pharo beleuchtet die Baumwipfel im Garten. So herrscht auch nach Einbruch der Dunkelheit eine besondere Stimmung in und um die Fakultät.

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heit. Sie werden durch Kabel miteinander verbunden, die in besonderen Halterungen verlaufen. Für die Arbeitstische entlang der Peripherie des Raumes wurde eine Tischleuchte entworfen, um hier das erforderliche Arbeitslicht zu gewährleisten. Diese dekorativen Leuchten sind mit einer Kompaktleuchtstofflampe mit eigenem Vorschaltgerät bestückt. Ihr Schirm besteht aus Opalglas, der Leuchtenfuß ist aus Aluminium gefertigt. Wiederum entstanden die Entwürfe in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten. So konnte die architektonische Gesamtkonzeption des Raumes ohne Abstriche verwirklicht werden. Um die individuellen Studienplätze und auch die Gehbereiche zu beleuchten, die vom Regalsystem nicht ausreichend Licht erhielten, entschied man sich für die Pendelleuchte Satellit von Louis Poulsen. Die Leuchte mit dem Opalglasschirm spendet ein warmes, diffuses Licht. Bestückt werden die Leuchten mit 1 x 42W CFL. Sie sind hoch oben an der Decke montiert und werden an langen weißen Textilzuleitungen abgesenkt. Louis Poulsen Leuchten spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle in der zentralen Passage. Die dekorativen Nyhavn Außenleuchten wurden für die gesamte Länge der Passage und in den Cafébereichen vorgesehen und dienen der Allgemeinbeleuchtung. ”Sie wurden gewählt, um einen visuellen Akzent zu setzen, und auch, um die nach oben gerichtete Lichtstreuung zu minimieren und das Erdgeschoss mit einem warmen Lichtbaldachin zu versehen”, erklärt Bellamy. Zusätzlich zu den Wandleuchten entschied man sich für Nyhavn

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Mastleuchten mit doppeltem Leuchtenkopf in unmittelbarer Nähe des Cafébereichs, weil sie zur gleichen Leuchtenfamilie wie die Wandleuchten gehören und somit für eine einheitliche Designlinie sorgen. Zusätzliche tief platzierte Außenleuchten beleuchten das untere Mauerwerk, während Leuchten in runden Vertiefungen für das vorgeschriebene Notlicht sorgen. ”Das Beleuchtungskonzept für den Passagenbereich sollte ein Gefühl von Wärme hervorrufen, aber auch einen Übergang zu den Außenanlagen bilden – eine Passage, die als Pausenraum und als allgemeiner Gehbereich genutzt werden konnte”, sagt Bellamy. Die Beleuchtung der offenen Haupttreppe ist ein wichtiger Teil der Beleuchtungslösung für das Atrium, weil sie das Atrium mit allen Geschossen verbindet. Die Satellit Pendelleuchten von Louis Poulsen, bestückt mit 1 x 42W CFL, spenden auch hier ein warmes Licht und ergänzen damit die Beleuchtung in der angrenzenden Bibliothek, weil auch dort Satellit Leuchten verwendet wurden. Die Leuchten sind an der Decke montiert und werden so abgesenkt, dass sie den Linien der aufsteigenden Treppe folgen.

heitlichen visuellen Eindruck, innen wie außen. Kipp Mastleuchten mit einzelnem und doppeltem Leuchtenkopf, auch von Louis Poulsen, beleuchten den Parkplatz und die hintere Zufahrtsstraße. Die Pollerleuchten sind etwas höher als gewohnt. Dadurch konnte der Abstand zwischen den Leuchten vergrößert werden. Die Bodeneinbauleuchte Pharo von Louis Poulsen wurde als Akzentbeleuchtung an ausgewählten Stellen installiert, wo sie Licht auf die Baumwipfel wirft und einen Teil der Fassade am Haupteingang beleuchtet. Architektur und Einrichtung der Fakultät in Cambridge bilden eine heiter-unbeschwerte Umgebung, die Kooperation und Ideenaustausch fördert – fl ießend und organisch, jedoch eng verknüpft. Im gesamten Konzept unterstreicht die sorgfältig integrierte und durchdachte Beleuchtung dieses Bestreben.

Für die offenen Brücken, die das Atrium durchkreuzen, wurden maßgeschneiderte Kompaktleuchtstoffleuchten aus extrudiertem Aluminium unter den Handläufen vorgesehen. Das Ergebnis: eine diskrete, schwache Beleuchtung, die sich auf die Oberfläche der Brücken konzentriert. In den Grünanlagen zwischen Gebäude und Parkplatz greifen Nyhavn Boulevard Mastleuchten das Beleuchtungsthema der Passage auf und vermitteln so einen ein-

THE FACULTY OF EDUCATION,

Jill Entwistle, Journalistin mit Fachgebiet Beleuchtung.

UNIVERSITÄT CAMBRIDGE BAUHERR: UNIVERSITÄT CAMBRIDGE ARCHITEKTEN: BDP (BUILDING DESIGN PARTNERSHIP) BAUINGENIEURE: WHITBY BIRD AND PARTNERS TECHNISCHE INGENIEURE: MOTT MACDONALD BELEUCHTUNGSDESIGN: MOTT MACDONALD LANDSCHAFTSARCHITEKTEN: BDP AKUSTIK: BDP QS: TURNER AND TOWNSEND

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Das Gebäude besteht aus zwei Schlüsselkomponenten: Das ’Ziegelhaus’, einem achteckigen Block an der Campusstraße (Süden) mit Unterrichtsräumen, Auditorien und IT-Räumen sowie Büros im dritten Geschoss, und dem informellen, organischen Bau, dem ’Holzhaus’, mit Aussicht auf einen kürzlich angelegten Rasen und eine georgianische Villa, das Trumpington House. Dieses Holzgebäude orientiert sich nach Norden und enthält vor allem die doppelhohen Bibliotheksräume mit den beiden Zwischengeschossen, den ”Seerosenblättern”. Im zwei-

ten Geschoss befinden sich Büros und ein Raum für Kunst. Die Bibliothek liegt an der Nordseite der Straße, eingebettet in den Rasen und umrandet von Bäumen, so dass blendfreies Licht aus nördlicher Richtung in die Räume gelangt. An der Südseite bilden flexible Unterrichts- und Seminarräume und Büros einen strukturierten Hintergrund für das Homerton College. Ein viergeschossiges Atrium in voller Höhe, das allgemein nur als die ’Straße’ bezeichnet wird, verbindet Ziegel- und Holzhaus. Dieser gewundene, von Tageslicht durchströmte

Raum verbindet den Empfangsbereich im Osten mit dem Garten des Trumpington House im Westen. Am westlichen Ende befinden sich ein Café und ein offener Aufzugsschacht, der Zugang zu allen Geschossen des Ziegelgebäudes gewährt. Eine imposante offene Treppe, die drei Geschosse umfasst, hängt vom Dach des Atriums und gewährt Zutritt zu allen Geschossen, nimmt jedoch selbst nur wenig Raum in Anspruch. Auf der Höhe der oberen Geschosse verbinden zwei Brücken quer durch das Atrium die Gebäude.

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Sunrise Tower Sunrise Tower ist das erste einer Reihe geplanter Hochhäuser im Stadtteil Leutschenbach im nördlichen Zürich, einem wirtschaftlich dynamischen Gebiet. Eingerichtet wurde das Gebäude vom HCInternational, der sich überwiegend für Leuchten von Louis Poulsen entschied. Foto: Paul Kozlowski

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Die Wahl der architektonischen Wirkmittel begrenzt sich auf klare Formelemente und einige wenige Materialien. Nachts leuchten die Fenster im Kontrast zur dunklen Fassade. Bei Tag verleiht die farbliche Verschmelzung von offenen und geschlossenen Feldern dem Gebäude einen monolithischen Charakter.

Sunrise Tower ist eine markante Anlage mit Doppeltürmen von 49 bzw. 53 Metern. Die Türme wurden räumlich versetzt auf einem 25 Meter hohen Sockel gebaut, der Basis des Komplexes.

Der minimalistische Empfangsbereich ist mit LP Centrum Leuchten ausgestattet. Diese Leuchte wurde von Kurt Nørregaard nach Skizzen von Poul Henningsen entworfen. An der Decke die Leuchte Ballerup Micro von C.J. Nørgaard Pedersen & P. Hougaard Nielsen.

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LP Charisma King, ein Entwurf von PLH Design, beleuchtet die Loungebereiche. Die innere Reflektortechnik leitet den größten Teil des Lichts nach unten. Die Schirme verhindern eine Blendung und verteilen das Licht horizontal. Dadurch entsteht ein Funkeln im transparenten Kegel.

Die Tische in den Besprechungsräumen werden durch Plate beleuchtet, ein Design von Vesa Honkonen und Julle Oksanen. Plate strahlt ein indirektes, weiches und diffuses Licht ab. Zwei Schichten sandgestrahltes Glas mit einem laminierten Kern streuen das Licht horizontal und vertikal und unterstreichen so die Form des Glases.

Architektonische Details werden durch die in den Boden eingelassenen Nimbus Leuchten hervorgehoben.

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SUNRISE TOWER, OERLIKON, ZÜRICH BAUHERR: TDC SWITZERLAND AG ARCHITEKT: MAX DUDLER INNENARCHITEKTEN: HCINTERNATIONAL ELEKTROINGENIEURE: HERZOG & KULL GROUP HAUSTECHNIK-INGENIEURE: AICHER DE MARTIN ZWENG AG BELEUCHTUNGSDESIGN: HCINTERNATIONAL

Toldbod Pendelleuchten aus Glas unterstreichen die runde Form des Tresens in der Kantine.

Die Kantine wird von der Leuchte Kugel Lamell beleuchtet, einem Entwurf von Poul Henningsen. Die Platzierung der acht Schirme und ihre Krümmung verleihen der Leuchte eine besondere Lichtcharakteristik. Ergänzt werden die Pendelleuchten durch die Deckenleuchte Ballerup, die für eine symmetrische, nach unten gerichtete Allgemeinbeleuchtung sorgt.

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Foto: Scanpix und Emile Ashley

S tava n ger

Stavanger ist heute, dank der Erdölindustrie, ein norwegisches Wachstumszentrum. Die positive Entwicklung spiegelt sich in der Architektur der Stadt und den öffentlichen Räumen wieder, weil ortsansässige Architekten und die Kommune grösseren Spielraum für kreative Ideen erhielten.

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Die mit Kiefernholz verkleidete Seite des Gästehauses ist dem Meer zugewandt. Große Glasflächen sorgen für ungehinderte Aussicht.

Tradition und Natur als Bausteine der Architektur Das Gästehaus eines der größten Unternehmen und Arbeitsplätze Stavangers, Statoil, öffnet sich inmitten der rauen Natur zum Meer. Entworfen wurde es vom Architektenbüro Haga & Grov. Innen wie außen prägen erdverbundene Materialien wie Eiche, Birke und Stein das Gebäude. Eingerichtet wurde überwiegend mit skandinavischen Möbeln, die Beleuchtung lieferte Louis Poulsen Lighting. VON THOMAS DICKSON

Stavanger im südwestlichsten Norwegen liegt dort, wo nur eine breite Halbinsel die Stadt gegen die Nordsee und den steifen Westwind schützt. Früher lebte die Stadt vom Fischereihafen, von Konservenfabri-

ken, Werften und anderer traditioneller Industrie. Ende der 60er Jahre wurde jedoch Erdöl in der Nordsee entdeckt, und Stavanger boomte. Heute ist Stavanger nicht nur die viertgrößte Stadt Norwegens, sondern auch die unbestrittene Erdölmetropole des Landes. Dort, mitten in der Stadt, liegt auch der Hauptgeschäftssitz von Statoil, Arbeitsplatz von 4.000 - 5.000 Menschen. Statoil wollte den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, fernab der Hektik von Stavanger ungestört Seminare abzuhalten und neue Projekte zu erarbeiten. Daher schrieb man 1998 einen Architektenwettbewerb für ein Haus aus, das für Repräsentationszwecke, Gäste, Seminare und

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Besprechungen gleichermaßen geeignet sein sollte. Das Grundstück lag direkt am Meer, im Ferienhausgebiet Sola, etwa 20 km südlich von Stavanger, nicht allzu weit vom Flughafen entfernt. Den Wettbewerb gewann das Architektenbüro Haga & Grov aus Stavanger, das auch der Projektierung vorstand. Das gesamte Projekt erstreckte sich über sechs Jahre, unter anderem, weil man in einem Naturgebiet mit Ferienhäusern baute, was ergänzende behördliche Genehmigungen und zahlreiche Änderungen des Projekts erforderte. Das Haus – ein architektonisches Understatement – nimmt weitmöglichst Rücksicht auf Umgebung und Nachbarn. Beispielsweise ist das Gebäude, im Gegensatz zu vielen Nachbarhäusern, nur eingeschossig und hat ein fast flaches Dach, das mit örtlicher Flora begrünt wurde, so dass der Eindruck eines Naturdaches entsteht.

Ein Haus – zwei verschiedene Seiten Mehrere Besprechungsräume und ein Esszimmer, das 30 - 40 Personen Platz bietet, gehören genau so zu den Annehmlichkeiten des Hauses wie 6 Schlafräume mit eigenem Bad. Das Gebäude gliedert sich in drei Zonen: Eine breite, zentrale Passage in Längsrichtung, groß genug, um in klei-

neren Gruppen zu plaudern und es sich in den Sitzgruppen gemütlich zu machen. Von diesem foyerartigen Bereich, dem Rückgrat des Hauses, kommt man in alle übrigen Räumlichkeiten. Dem Meer zugewandt, öffnet sich die zweite Zone mit Gemeinschaftsräumen wie dem Kamin- und Esszimmer und den Besprechungsräumen. Diese schließen sich in Form von separaten kubischen Holzhäusern an die zentrale Passage an. Landwärts dann der dritte, eher private Bereich mit den Schlafräumen, der Küche und den Technikräumen. Haga & Grov wählten diese Aufteilung sehr bewusst. Das Haus öffnet sich zum Meer und zum eindrucksvollen Naturpanorama hin, während es sich zur Kulturlandschaft des Hinterlandes hin diskret und nachbarfreundlich präsentiert. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien unterstreicht diese Funktionsaufteilung wirkungsvoll. Zur Straße hin und als Grenze zu den offenen Feldern wurden Außenfassaden und Steinmauern aus roh behauenen Quadern eines grauen Steins aus Steinbrüchen in Ryfylke nordöstlich von Stavanger verwendet. Auf das Dach aus Gussbeton wurde Mutterboden aufgetragen. Danach begrünte man es mit Samen, die von Pflanzen der benachbarten Felder und Strandwiesen gewonnen wurden. Der Energiebedarf des

Hauses wird teilweise durch Erdwärme gedeckt. Diese Anlage befindet sich im geschlossenen Anbau neben dem Haupteingang. Hier entschied man sich für eine Fassadenverkleidung aus Ziegel, eine Hommage an die historische Ziegelproduktion von Stavanger. Die Fassaden zum Meer wurden mit Kiefernholzlatten aus Kernholz bekleidet, die ein Gittermuster bilden. Die Holzlamellen erhielten eine halbmatte Oberflächenlakkierung und bewahren dadurch ihren warmen, gelblichen Farbton. Große Glaspartien verleihen dem Haus einen offenen, einladenden Ausdruck, wenn man es vom Strand aus betrachtet, und sorgen gleichzeitig für Licht in den Räumen. Die Umgebung wurde nach Ende der Bauphase in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, so dass die Dünen auf der einen Seite und die wilde Flora auf der anderen Seite bis an das Haus heranreichen.

Einrichtung mit klassischem Design Bei der Einrichtung des Hauses wurde ebenfalls Wert auf eine genuine Anwendung der Materialien gelegt. Im vorderen Teil sind sowohl der Naturstein aus Ryfylke wie auch der Beton an einigen Stellen sichtbar. Helles Holz überwiegt - Eiche auf den Böden und Birke an den Wänden. Im weit-

Auf der anderen Seite, der Straße und den Feldern zugewandt, bestehen die Außenmauern aus rohen Quadern eines gräulichen Steins.

Foto: Emile Ashley

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Teile der Fassade zum Meer wurden mit Kiefernholzlatten verkleidet, die ein Gittermuster bilden. Die Holzlamellen erhielten eine halbmatte Oberflächenlakkierung und bewahren dadurch ihren warmen, gelblichen Farbton.

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Die LED-Leuchte WeeBee wurde in die Mauer eingelassen und sorgt für eine diskret markierte Beleuchtung der Eingänge.

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Erdverbundene Materialien prägen die Inneneinrichtung. Für die Böden wurde Eiche gewählt. Die Wände sind mit Birke verkleidet.

Die Leuchte Munkegaard von Arne Jacobsen taucht immer wieder im StatoilGästehaus auf. Die Leuchte wurde ursprünglich 1958 für die gleichnamige Schule in Dänemark entworfen. Beleuchtungstechnisch ist sie bis heute unübertroffen. Die Leuchte scheint als Glasscheibe unmittelbar unter der Decke zu schweben. Das opale zweischichtige Glas wird gleichmäßig beleuchtet und spendet ein weiches, diffuses Licht.

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Von den gediegenen dänischen Möbeln – überwiegend aus den 50er Jahren – hat man freien Blick auf Himmel und Meer.

räumigen zentralen Foyerraum entschied man sich für geschliffenen, ölbehandelten Betonboden. Eines der Kunstwerke, die in Hülle und Fülle im Freien und in den Räumen zu finden sind, ist in den Betonboden eingelassen. Gemeinsamer Nenner für die Möbel sind wiederum Naturmaterialien. Der Spanische Stuhl Børge Mogensens scheint für diese Umgebung aus Stein, Holz und Dünenlandschaft wie geschaffen. Stühle, Sofas und Tische von Arne Jacobsen und Hans J. Wegner prägen die Besprechungsräume und das Esszimmer. Der Oxfordstuhl mit hellem Lederpolster ist eine perfekte Wahl für den großen Besprechungsraum. Von diesem hörsaalähnlichen Raum aus schweift der Blick ungehindert auf die Nordsee. Für die Beleuchtung der Innenräume wurden ebenfalls bekannte Klassiker gewählt, insbesondere die Leuchten Arne Jacobsens, die sich in fast allen Räumen wieder finden. Die Munkegaard Leuchte wurde mehr-

fach eingesetzt, unter anderem als Dekkenleuchte im Esszimmer, und AJ als Stehleuchte und Wandleuchte taucht ebenfalls in mehreren Räumen auf. In den Außenbereichen vor dem Gästehaus bestand die Aufgabe von Haga & Grov darin, den institutionellen Charakter des Gästehauses von Statoil abzuschwächen. Die umliegende Landschaft und das Ferienhausgebiet werden nur sehr sparsam künstlich beleuchtet. Um jedoch die Orientierungsmöglichkeiten von Gästen und Mitarbeitern bei Ankunft und Abreise zu sichern, war eine Außenbeleuchtung unumgänglich. Man entschied sich bewusst gegen Mastleuchten. Die diskrete Beleuchtung vor dem Haus besteht daher aus Dome Bodeneinbauleuchten, die die Steinmauern anstrahlen, und aus der kleinen Einbauleuchte WeeBee auf der Steinmauer am Parkplatz. Zusammen mit dem Licht der Fenster im Gästehaus ist das Ergebnis eine gedämpfte, jedoch ausreichende Beleuchtung der

Umgebung und der Eingangspartie. Für die Beleuchtung wie auch für das gesamte Projekt Gästehaus galt als übergeordneter Leitsatz: Gespür und Respekt gegenüber der umgebenden Natur sowie der Landschaftspflege. So entstand ein Gästehaus, das Tradition und Natur als aktive Komponenten mit einbezieht.

GÄSTEHAUS VON STATOIL, STAVANGER BAUHERR: STATOIL ARCHITEKTEN: HAGA & GROV SIV. ARK. MNAL INGENIEURE: PROCON AS, BOYE OG WÅGE AS HAUSTECHNIK-INGENIEURE: HAGA & GROV SIV. ARK. MNAL VVS DESIGN AS ELEKTROINGENIEURE: MJELDE & JOHANNESSEN AS INGENIEURE: ORIGO AS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN: HAGA & GROV SIV. ARK. MNAL, ORIGO AS INNENEINRICHTUNG: HAGA & GROV SIV. ARK. MNAL

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D a s

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Eine norwegische Wohnmaschine Die Architekten Haga & Grov, die das Gästehaus von Statoil entwarfen, demonstrieren auch mit ihrem Privatdomizil ein ausgeprägtes Gespür für den Geist des Ortes. Auf einem stark abfallenden Grundstück bauten sie ein faszinierendes Wohnhaus. Foto: Emile Ashley

Das funktionelle, durchdachte dreistöckige Haus wurde auf einem Grundstück mit starker Hanglage gebaut. Der Eingang befindet sich im Mittelgeschoss.

Hilde Haga und Rune Grov arbeiten nicht nur als Kollegen im gemeinsamen Architektenbüro, sie sind auch privat ein Paar. Vor etwa 6 Jahren bauten sie ihr gemeinsames Heim auf einem außergewöhnlichen

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Grundstück, einer recht kleinen Parzelle mit starker Hanglage, die vom Nachbargrundstück abgetrennt worden war. Von der einen Ecke des Hauses bis zum Ende der entgegengesetzten Diagonale fällt das

Grundstück um 45° ab. Es entstand ein dreistöckiges, turmartiges Haus auf einer Grundfläche von 60 m2. Das Haus fällt in seiner Umgebung, einem Villenviertel mit Häusern, die überwiegend


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Architektur und Einrichtung – ein klarer, funktioneller Einklang. Arne Jacobsens Stehleuchte, die seinerzeit für das SAS Royal Hotel entworfen wurde, sorgt für stimmungsvolle Beleuchtung im Wohnraum.

aus den 70er Jahren stammen und für den Baustil des Jahrzehnts typisch sind, völlig aus dem Rahmen. Es ist ein funktionelles Haus, mit praktischen Lösungen, die so konsequent durchgeführt wurden, dass man unwillkürlich an Le Corbusiers Idee von der Wohnung als Wohnmaschine denkt. Die außergewöhnliche Dachkonstruktion ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Teils stellt sie einen Versuch dar, die Auflagen bezüglich der Bauhöhe maximal zu nutzen, teils wollte das Architektenpaar Dachrinnen und Fallrohre auf ein Mindestmaß beschränken. Letzteres bedeutet, dass das Dach sich sowohl auf drei Seiten der Mitte zuneigt als auch gegen die eine Längsseite, wo eine einzelne Dachrinne das Wasser ableitet.

Man betritt das Haus im Mittelgeschoss, wo der Eingang, Kinderzimmer und Fernsehzimmer/ Bibliothek untergebracht sind. Ein Geschoss weiter unten liegen Bad, Waschraum und Elternschlafzimmer. Hinzu kommt ein kleiner Wohnraum, der auch als Arbeitszimmer genutzt werden kann. Von hier gelangt man direkt in den unteren Teil des Gartens, der von einem öffentlichen Gehweg begrenzt wird. Steigt man vom mittleren Geschoss nach oben, gelangt man in einen großen, lichtdurchfluteten Aufenthaltsraum mit Küche. Hier, im dritten Stock, strömt das Licht aus allen Himmelsrichtungen durch die Fenster, die den Blick freigeben auf Wald und Seen. Ein kleiner Balkon gehört auch dazu. Die Außenwände des Hauses wurden mit

unbehandelter sibirischer Lärche verkleidet, die mit der Zeit einen hellen Grauton annimmt. Für die Innenwände wurde Gips, Beton und Birkenfurnier gewählt; die Böden des Untergeschosses bestehen aus Beton. Eine Fußbodenheizung mit eingegossenen Stromkabeln minimiert die Kälte aus dem Untergrund. In den oberen Geschossen entschied man sich für Kiefernholzböden. Klassische skandinavische Designermöbel prägen die Inneneinrichtung: der Y-Stuhl, das Sprossensofa von Børge Mogensen und Arne Jacobsens Stühle der 7er Serie. Auch die Beleuchtung ist dänisch, wie die AJ Royal Steh- und Wandleuchten, AJ Wand- und Deckenleuchten und einige PH Leuchten.

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Vom unteren Geschoss aus – mit Klinkerfußboden – führt eine Treppe hinauf in Wohnraum und Küche.

Eine PH 4/3 Tischleuchte sorgt für angenehmes, blendfreies Licht im Wohnraum.

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S tava n g er Die wunderbare Aussicht auf die umgebende H端gellandschaft. Unten: Eine PH 4/3 Tischleuchte sorgt f端r angenehmes, blendfreies Licht im Wohnraum.

Untergeschoss

Mittelgeschoss

Obergeschoss

DOMIZIL HAGA & GROV BAUHERREN: HILDE HAGA UND RUNE GROV ARCHITEKTEN: HAGA & GROV AS, SIVILARKITEKTER MNAL BAUTECHNIK: PROCON AS HAUSTECHNIK: HAGA & GROV AS, SIVILARKITEKTER MNAL STRASSENANLAGE: ORIGO AS LANDSCHAFTSARCHITEKTUR UND INNENEINRICHTUNG: HAGA & GROV AS, SIVILARKITEKTER MNAL

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Foto: Emile Ashley

Pharo setzt Ak zente an der Hafenpromenade

Durch eine harmonische Bepflasterung und einen kilometerlangen Streifen Bodeneinbauleuchten hat die Kommune Stavanger für eine beeindruckende Markierung der Kais im Innenhafen gesorgt.

Stavanger – seit eh und je eine Hafenstadt. Das moderne Stavanger dehnt sich als 25 km langer bebauter Streifen entlang des Gandsfjords. Der älteste Teil des Hafens befindet sich an der kleinen Bucht Vågen, in der Nähe der Altstadt mit ihren kleinen, weiß gestrichenen Holzhäusern, schmalen Gassen und steilen Straßen. Hier, an der Innenförde, hat die Stadt Stavanger die ”Blaue Promenade” angelegt, einen etwa 4 km langen Gehweg entlang der Kaianlagen der Innenstadt. Die Promenade verläuft vom Kulturpark Bjergsted im Westen zum Badesee im

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Osten. Sie wurde mit grünen Bereichen und Bänken eingerichtet und mit Platten und verschiedenen flachen Steinen gepflastert. Im Dunkel wird die Kaikante durch blaues Licht markiert. Auf diesem Teil des Weges besteht die Beleuchtungslösung aus Pharo LED Akzentleuchten, die passgenau mit der Bepflasterung in den Boden eingelassen wurden. Auf der übrigen Strekke besteht die Beleuchtung aus der Pollerleuchte Starke Louis in grau lackierter Ausführung, die sowohl die Blaue Promenade als auch die Kais erhellt. Stavangers Blaue Promenade trägt zur Profilierung der Stadt bei, die im Jahre 2008 Europäische Kulturhauptstadt sein wird.

Das große Architekturprojekt in dieser Verbindung erhielt den Namen ”Norwegian Wood”. Als Plattform dient die größte Sammlung älterer Holzhäuser in Nordeuropa, die in Stavanger zu finden ist. Eine Reihe neuer Ausstellungshäuser, die im August 2008 fertig gestellt sein wird, ergänzt dann die älteren Holzhäuser. Man wird sich massiv dafür einsetzen, um das Schlaglicht auf Holz als Baumaterial für moderne, qualitativ hochwertige und umweltfreundliche Architektur zu werfen. Thomas Dickson, Architekt und Forschungslektor an der Architektenakademie Aarhus


S tava n g er Die etwa vier Kilometer lange Promenade wird durch Pharo Bodeneinbauleuchten markiert.

DIE BLAUE PROMENADE BAUHERR: KOMMUNE STAVANGER PROJEKTMANAGEMENT: KARI SMÅLAND TURØY ELEKTROINSTALLATIONEN: LYSE INTRA, STAVANGER

Eine robuste Konstruktion, das maritime Design und nach unten gerichtetes Licht Starke Louis eignet sich hervorragend für die Beleuchtung von Häfen.

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Intelligente Beleuchtung

Pate bei der Entwicklung der Skole-Leuchte, einem außergewöhnlichen Produkt von BDP (Building Design Partnership), stand der Wunsch, integrierte Tageslichtkontrolle, einfache Wartung und spezifische photometrische Leistungen zu einem Preis anbieten zu können, der innerhalb des finanziellen Rahmens von Schulprojekten liegt. Martin Lupton, Leiter der Abteilung Beleuchtung von BDP.

VON IDA PRÆSTEGAARD

Als BDP die Ausschreibung über den Entwurf von zwei City Academy-Schulen in Bristol gewann, wollte man sich bewusst über die traditionelle Einteilung der zu verwendenden Leuchten hinwegsetzen. Der Leiter der Beleuchtungsabteilung von BDP, Martin Lupton, stand dem Projekt von der Konzeptphase an vor. Er und sein Team arbeiteten drei Jahre daran, eine einzigartige Leuchte zu entwickeln, die eine neue Norm für die Beleuchtung von Schulen und Unterrichtsräumen setzen könnte. Beleuchtung - Kunst und Wissenschaft zugleich „Wissenschaftler, Philosophen und Künstler beschäftigen sich seit Jahrtausenden mit den Wirkungen des Lichts und seiner Bedeutung für das, was wir sehen. Obwohl es sich bei der Beleuchtung um ein höchst subjektives Thema handelt, scheint doch allgemein akzeptiert zu sein, dass Beleuchtungsdesign eine Kombination von Wissenschaft und Kunst darstellt,“ so beginnt Martin Lupton das Gespräch über die Skole-Leuchte. ”Beleuchtung, die ihre nicht-visuelle Wirkung mit einbezieht – auf die Benutzer, das Material und den architektonischen Rahmen – schafft Räume, in denen man sich gern aufhält”, meint Martin Lupton. Licht und Beleuchtung beeinflussen mehr als das, was wir sehen können. Ein dritter Typ von Photorezeptor in der Retina wandelt Lichteenergie direkt in Gehirnsignale um, ohne die Stäb-

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chen und Zapfen des Auges zu passieren. Die so genannte ”inhärent photosensitive Ganglienzelle” erklärt vielleicht, warum einige der Personen, die funktionell blind sind, trotzdem ihren biologischen Rhythmus an Tag und Nacht anpassen können. Man meint, dass diese Zellen für die Einstellung der inneren Uhr des Körpers von Bedeutung sind, und auch für andere Funktionen, die voraussetzen, dass das Gehirn weiß, wie hell es ist. Untersuchungen der nicht-visuellen, systemischen Wirkungen des Lichts haben eindeutig ergeben, dass Licht auf die Gemütslage und das Verhalten des Menschen einwirkt. „Es liegt am Licht. Unterrichtsräume, die mit traditionellen Leuchten ausgestattet sind, leiden an den gleichen Missständen wie viele Büroräume: schlechte senkrechte Beleuchtung, harte Schatten und Dunkelheit im oberen Wandbereich und an den Decken. BDP erstellte eine anspruchsvolle Liste von Anforderungen. Das Designteam verlangte eine integrierte Tageslichtkontrolle. Die Leuchte, so die Vorgaben, sollte das Licht kontrolliert streuen und 300 Lux horizontal in normalen Unterrichtsräumen sowie 500 Lux in Räumen erreichen, die für Naturwissenschaften und Kunst vorgesehen waren, jedoch stets mit einer vertikalen Beleuchtung von 200 Lux. Die Optik sollte das

Licht umlenken und streuen, um eine möglichst geringe Blendung zu erreichen und eine begrenzte Lichtmenge nach oben zu leiten,“ berichtet Martin Lupton. Nach langen Überlegungen entschied man sich für T8-Lampen, weil diese kostengünstig sind und nur geringe Wartung erfordern. Die Kombination einer einzelnen und einer doppelten 58 W T8 Lampe bedeutete, dass die Vorgaben 300 Lux und 500 Lux in den meisten Unterrichtsräumen von Standardgröße mit nur einem Leuchtmittel erfüllt werden konnten. In den meisten Schulen, die von den Architekten von BDP eingerichtet wurden, würden Deckenleuchten nicht zweckdienlich sein. Damit kamen nur einfache Leuchten in Frage, die als Aufbauleuchte, abgehängt an Stahlseilen oder an einer normaler 50 mm x 50 mm Schiene montiert werden konnten. BDP entschied sich für Louis Poulsen als Partner. Bereits vor der Fertigung des ersten Prototypen konnte Louis Poulsen die photometrische Leistung der Leuchte berechnen, da man technisch ausgereifte optische Berechnungsmodelle zur Verfügung hatte. Die Leuchte enthält eine ko-extrudierte Optik aus Polycarbonat in einer einfachen, gefalteten Stahlhülle. Die Optik besteht aus zwei Teilen: einem diffusen opalen

Element, das ein weiches Licht an die Dekke richtet, und einem eigens für diese Leuchte entworfenen Prismensystem, das das Licht vertikal und horizontal kontrolliert und streut. Eine integrierte Photozelle bildet eine geschlossene Kontrollschleife, die durch ein automatisches Dimmen auf Tageslicht reagiert. Die Leuchte erhielt den Namen Skole-Leuchte. Skole ist das dänische Wort für Schule. Die ersten 400 Leuchten sind jetzt installiert. BDP arbeitet bereits mit neuen Anwendungsbereichen, denn das Design wurde inzwischen von Louis Poulsen weiter verbessert. BDP hat sich das Ziel gesetzt, neue Normen für alle Formen von Beleuchtung in Unterrichtsräumen auszuarbeiten und auch eigene Vorgaben für Tageslichtmengen in Unterrichtsräumen zu entwickeln. „Denn wenn man den nichtvisuellen Bedürfnissen von Menschen nachhaltig entgegenkommen möchte, müssen wir Gebäude einrichten und Umgebungen schaffen, die das Tageslicht in weit größerem Umfang in die Räume lassen. Unsere künstliche Beleuchtung muss auf die natürlich vorhandene Lichtmenge reagieren, um die Vorteile des Tageslichts voll zu nutzen,“ sagt Martin Lupton abschließend. Ida Præstegaard, Redakteurin und Architektin. Foto: David Barbour, BDP

Marlowe Academy, ein Entwurf von BDP in Ramsgate, England, basiert auf einen offenen, flexiblen Lernumgebung. Die Ergonomie wurde von Anfang an hoch prioritiert. Daher entschied man sich für eine Leuchte, die sich besonders für Lernumgebungen eignet, die Skole-Leuchte.

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Foto: Tetsuo Ishii/SS Tokyo

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Zu Ehren des Lichts In einer 300 Jahre alten traditionellen Herberge in Japan, einem Ryokan, erlebt man als Gast die Essenz japanischer Kultur. Vermittelt wird sie durch die Schlichtheit der Architektur, die minimalistische Einrichtung und die exquisiten Gärten, und nicht zuletzt durch die raffiniert inszenierte Beleuchtung in Harmonie mit der Seele des Hauses.

Ein Besuch in Kyoto, der historischen Stadt, die von 794 – 1868 Hauptstadt Japans war, ist auch für viele Japaner ein ganz besonderes Erlebnis. Zahlreiche Tempel, Schreine, Gärten, Häuser und Restaurants in traditioneller Bauweise mit wunderbaren Aspekten japanischen Lebensstils, japanischer Kunst und architektonischen Designs sind bewahrt worden und dienen noch heute alltäglichen Zwecken. Obwohl Stilarten früherer Epochen deutlich zu erkennen sind, liegt die Essenz des Designs in der Schlichtheit, die man mit modernem japanischem Stil verbindet. Zahlreiche Architekten und Designer betrachten den Kern traditioneller japanischer Kultur in

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Kyoto als unversiegbare Quelle der Inspiration. Das Tawaraya, ein fast 300 Jahre alter Ryokan im Stadtzentrum von Kyoto, ist einer der Orte, in dem sich die vollendete Blüte japanischer Schönheit offenbart – im raffinierten Design der Zimmer, den perfekt gepflegten minimalistischen Gärten, den Blumengestecken und diskret platzierten Kunstwerken und selbstverständlich auch in der elegant servierten Haute Cuisine. Es wäre völlig unzureichend, Tawaraya als eine besonders gepflegte traditionelle Herberge in einer viel besuchten Stadt zu beschreiben. Den Gästen wird Spitzen-

VON SHINJI ARATANI

qualität geboten, aber auch ein Erlebnis erlesenster japanischer Kultur. Ein Aufenthalt hier schärft die Sinne des Gastes für alle Facetten der Lebenskunst. Ein kleiner, unauffälliger Eingang führt von der Straße ins Tawaraya. Auf der anderen Seite der Tür ein Eingangsbereich mit einem Steinboden, der regelmäßig mit Wasser gesprenkelt wird. Sofort umgibt den Gast eine besondere Stimmung, ein Der Weg zu ihrem Zimmer führt die Gäste an einem Atrium vorbei, das mit Blumen der Saison dekoriert ist.


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Der Steinboden des Eingangsbereichs vermittelt bereits einen Eindruck von der SchĂśnheit, Ă„sthetik und Poesie des Ortes. Bereits hier kann sich der Gast auf die wunderbare Atmosphäre des Tawaraya einstellen.

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Die Gästezimmer sind traditionell japanisch eingerichtet, jedoch mit modernen Elementen. Die raffinierte Atmosphäre entsteht durch das Tageslicht, das durch Schirme und Rollos in den Raum geleitet wird. Unten: Alle Zimmer haben Ausblick auf schöne Gärten oder Atrien, die nach japanischer Tradition angelegt sind.

heimeliges Gefühl, hervorgerufen durch alte, liebevoll gepflegte Naturmaterialien wie Holz, Papier, japanischer Gips in Erdtönen u.a.m. Diese Materialien wurden für Böden, Wände, Decken und Schiebetüren verwendet, so dass ein Gesamteindruck poetischer Ruhe entsteht. Die Inneneinrichtung – eine Studie traditionellen Stils, durchwoben von einer überraschenden Spur Modernität. Das Personal begrüßt die Gäste freundlich und begleitet sie zu ihrem Zimmer – allerdings erst nachdem sie die Schuhe abgestreift haben. Der Weg zum Zimmer führt an einem kleinen Atriumgarten vorbei, wo die Blumen der Jahreszeit geschmackvoll arrangiert wurden. Obwohl der Garten klein ist, verzaubert ihn schimmerndes Licht von einem Dachfenster und er wirkt wie eine kleine Lichtinsel, umgeben von relativ dunklen Holzfluren. Jeder einzelne der 19 Räume wurde häufig renoviert, so dass sie die heutigen Anforderungen an Standard und Funktionalität erfüllen und dem Gast raffinierten Luxus bieten. Die Ideen und das Design für jede Renovierung stammen von der Eigentümerin, Toshi Satow, und werden von den besten Handwerkern ausgeführt. Toshi Satow lässt sich allerdings nicht vom traditionellen Stil einengen. Weil sie eine bessere Aussicht zum Garten wünschte, ließ sie eines der Zimmer verlängern - mit einer durchsichtigen Glaswand, die über der Erde zu schweben scheint und der nichts von der Schwere des traditionellen Baustils anhaftet. Diese Schwerelosigkeit kann durchaus eine der Ursachen dafür sein, dass die Gäste immer meinen, das Tarawaya sei moderner geworden. Die Verbundenheit mit dem Licht könnte einer der Schlüssel zum Gefühl der Leichtigkeit sein. Alte japanische Häuser haben tiefe Vordächer, die das Eindringen von Sonnenlicht in den Raum verhindern sollen. Das Tageslicht wird stets von dem Laub der Bäume, von Steinen, moosbedeckter Erde oder dem Wasser in den Teichen der Gärten reflektiert, bevor es in den Raum gelangt. Ein entscheidender Faktor bei einer Verschönerung der Innenräume ist daher, ob es gelingt, das Raumgefühl durch das Licht aus dem Garten zum Ausdruck zu bringen. Im Tawaraya ist jedes Zimmer dem Garten zugewandt. Leich-

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”Ernest Study” – westlich eingerichtet mit dänischen Möbelklassikern. Die PH 2/1 Stammkrone strahlt weiches Licht in den Raum ab.

te Abschirmungen an den Fenstern und Rollos tragen mit dazu bei, Licht und Schatten zu filtern und auch die Privatsphäre jedes Raumes zu schützen. Material, Größe, Platzierung und Proportionen der senkrecht mit Papier bespannten Abschirmungen und Bambusrollos wurden mit großer Sorgfalt ausgewählt. Oft wird auch ein Teil der Decke und der Wand um die Fenster mit japanischem Papier bespannt, damit das Licht in einem warmen Ton reflektiert wird. Der Raum ”Ernest Study” dient als weiteres Beispiel für den Einfluss des Lichts. Der Raum wurde kürzlich im Andenken an den verstorbenen Fotografen Y. Ernest Satow renoviert, dem Ehemann von Toshi Satow. Dieses Lesezimmer, das auch den Gästen zur Verfügung steht, enthält eine Sammlung von Kunstbüchern und fotografischen Werken von Y. Ernest Satow. Meisterwerke der modernen dänischen Möbelkunst und Leuchten von Louis Poulsen

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verbinden sich mit japanischem Ambiente zu einer vollendeten Harmonie. Das Lesezimmer erscheint leicht durch den wirkungsvollen Einsatz des Lichts. Vom Raum aus ist kein Blick in den Garten möglich. Unter dem Vordach wurde daher eine hohle Ecke geschaffen, in der Grünpflanzen Platz finden. Von innen empfindet man diese Ecke als kleines Treibhaus, oder als einen ”Lichtkasten”. Die Lichtmenge, die durch diesen Kasten gelangt, ist verhältnismäßig gering, aber das Gefühl von Licht, reflektiert durch die grünen Blätter in dem kleinen Hohlraum, reicht aus, um ein helles, entspanntes Ambiente zu schaffen. Toshi Satow sagte dazu, dass sie bei der Renovierung dieses Raumes keine Ströme von Licht benötigte, sondern etwas, dass die Menschen dazu bringen würde, das Licht mit den Sinnen aufzunehmen.

die schlichte, unspektakuläre Formensprache dieser Kultur in Architektur, Inneneinrichtung und Kunst erklären. Diese Einstellung prägt das Tawaraya, mitten in der kompakten Altstadt Koytos, und sie wird ergänzt durch die Entschlossenheit, diesen Ort angenehm und ästhetisch zu gestalten. Die Gäste erkennen, dass Klarheit und Harmonie in Japan jede Extravaganz bei weitem übertreffen. Es gibt in Japan auch Designerhotels und Herbergen, die sich anhand des traditionellen Einrichtungsstils des Landes profilieren. Das Tawaraya unterscheidet sich jedoch markant von vielen anderen, weil die Einrichtung der Zimmer keiner vom Alltag abgehobenen Inszenierung gleichkommt. Die Einrichtung des Tawaraya ist kein Zweck an sich, sondern ein subtiler Prozess, der in der Schönheit Ruhe und Einkehr sucht.

Die japanische Grundeinstellung, ein Höchstmaß an Wirkung auf begrenztem Raume zu erzielen, könnte ansatzweise

Shinji Aratani, Sales & Marketing Director, Louis Poulsen Japan.


Die Lenkung des Tageslichts durch Architektur und Bepanzung des Atriums ist hingegen sehr japanisch.

Die Decke wurde mit japanischem Papier aus Kyoto verkleidet. Strata Micro Leuchten mit Dimmer sind in die Decke eingelassen.

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Foto: Amy Barkow

Tillett Lighting entwickelte zusammen mit Louis Poulsen die Bosque Pollerleuchte als Custom-Design-Leuchte. Das besondere Kennzeichen dieser Leuchte ist die Schale, die Regenwasser sammelt. Das Licht strahlt nach oben ab und tanzt in den Baumwipfeln.

VON IDA PRÆSTEGAARD

Das Abenteuer kehrt zurück Vor 400 Jahren kämpften sich niederländische Siedler durch unwegsamen Wald, als sie in der neuen Welt anlandeten. Sie nannten den Küstenstreifen Nieuw Amsterdam. Würden sie heute im Hafen von New York ankommen, könnten sie durch die verjüngte Parkanlage Battery Bosque im Herzen der Battery streifen. Der Battery Park in New York City liegt am südlichsten Zipfel von Manhattan. Dieser 9,3 km2 große Park gehört zu den ältesten öffentlichen Parks der Stadt und wird täglich von tausenden von Touristen, Büroangestellten und Bewohnern frequentiert. Trotz der Lage am Wasser und der historischen Bedeutung des Parks zeigte The Battery deutliche Spuren jahrelanger Vernachlässigung.

Der Battery Bosque: ein Park im Park Ganz oben auf der Liste der Erneuerungsprojekte im südlichen Manhattan steht der Battery Bosque. Diese Anlage umfasst 1,6 km2 der gesamten Battery und bot ein trauriges Bild: Es dominierten rissiger Asphalt und unzählige zerstörte Parkbänke. Nach Sonnenuntergang verwandelte sich der Bosque in einen unheimlichen, dunklen Flecken in der Anlage. Warrie Price, Präsident der Battery Conservancy und die visionäre Seele der kontinuierlichen Verwandlung des Parks, beauftragte ein hochkarätig besetztes Designerteam mit dem Entwurf einer Gartenanlage von Weltrang. Zum Team gehörten Landschaftsdesigner Piet Oudolf, die Landschaftsarchitekten Saratoga Associates, die Architekten Weisz + Yoes und die Beleuchtungsdesignerin Linnaea Tillett.

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Die Rekonstruktion des Bosque Landschaftsarchitektin Laura Starr, die damals der gesamten Rekonstruktion des Bosque vorstand und jetzt zum Team von Starr Whitehouse Landscape Architects and Planners PLLC gehört, stellte sich vor, was die Siedler vor 400 Jahren vor Augen hatten - sattgrüne Wälder und Marschen. Sie stellte die Frage: ”Wie können wir diese üppige Natur an einem Ort wiederherstellen, der jährlich von Millionen von Besuchern durchstreift und zudem noch für Events und Picknicks genutzt wird? Wie kann unser Garten den Besuchern die Erfahrung des ziellosen Umherstreifens vermitteln und das Gefühl des weichen Bodens unter den Füßen – auf einem romantischen Flecken Erde, weit weg von den umgebenden Straßen – und trotzdem nachhaltig und gut zu pflegen sein?” Dieser Gedanke diente als Inspiration des Teams. Es arbeitete an einer Serie von Gartenräumen, verbunden durch ein System von Pfaden, das sich durch ein Raster von 140 Londoner Platanen windet. Im Frühjahr 2003 legte die Battery Conservancy diesen Plan dem New York City Department of Parks vor und erhielt durch die Lower Manhattan Development Corporation $8 Millionen staatlicher Fördermittel für das Projekt. ”Die Bewegungsmuster der Fußgänger, ein kritischer Aspekt der Lage am Wasser, war

ausschlaggebend für die Form der Anlage. Gleichzeitig trug das Zusammenwirken der ebenen Flächen und der bepflanzten Beete dazu bei, die Richtung und den Ablauf der Spaziergänge der Besucher zu formen und ihnen Treffpunkte zu bieten”, berichtet Jeff Poor, leitender Architekt der Saratoga Associates. Warrie Price setzte extrem hohe Maßstäbe für das Projekt. Da die Battery Conservancy die Wünsche der Stadt verstand und es ihr gelang, Mittel für die Wartung der Grünanlage zu sichern, konnten auch Anlagen und Parkinventar vorgesehen werden, die aus dem Rahmen fielen. ”Damals, nach dem Trauma des 11. September 2001, waren wir einem sehr engen Zeitplan unterworfen,” so Jeff Poor. ”Hinzu kam, dass die Verantwortlichen sich für höchst ungewöhnliche Designelemente einsetzten, die bisher niemals für eine öffentliche Grünanlage in New York in Erwägung gezogen worden waren. Riesige Beete und Bepflanzungen, maßgeschneiderte Bänke und alternative Beleuchtungsstrategien gab es noch nie in einem New Yorker Park. Dieses Projekt trug mit dazu bei, die Haltung der Bürger zu den Parks ihrer Stadt zu ändern,” sagt Poor.

Licht und Landschaft verbinden Ein wesentlicher Teil der Parkerneuerung bestand in einem Beleuchtungsplan, der


Foto: Cary Snyder

die Nutzung des Parks auch nach Einbruch der Dunkelheit ermöglichen sollte. Beleuchtungsdesignerin Linnaea Tillett wurde bereits frühzeitig in die Konzeptphase mit einbezogen, damit der Park auch durch die Beleuchtung eine eigene Identität erhalten konnte. Die bisherigen Mastleuchten in Ufernähe sorgten dafür, dass Besucher sich orientieren konnten. Es fehlte jedoch eine Verbindung zwischen den einzelnen Elementen - Beleuchtung, Grünanlage und Landschaftsarchitektur. ”Durch eine Beleuchtung einzelner Landschaftskomponenten wie Anpflanzungen, Baumwipfel, Fontänen und Pavillons gelang es uns, ein Raumgefühl zu schaffen”, sagt Linnaea Tillett. ”Die Pollerleuchte des Parks verbindet die einzelnen Elemente der Anlage.”

Die Bosque Pollerleuchte Es gab mehrere Gründe dafür, sich für eine Pollerleuchte zu entscheiden. Der Anlage fehlten visuelle Fixpunkte, die auch aus einiger Entfernung das Auge auf sich ziehen würden. Das Licht sollte zudem ein Gefühl von Intimität und Entdeckungsfreude vermitteln, das die Anlage für die Besucher reizvoll machen würde. Zudem sollten die Leuchten als natürlicher Teil der Bepflanzung wirken und ihnen bei Dunkelheit Leben verleihen. Gewünscht wurden Leuchten mit vielfältiger Funktion, die auch

Battery Bosque liegt an der Südspitze Manhattans mit Blick auf Staten Island und die Freiheitsstatue.

extrem witterungsfest und leicht zu warten sein sollten. ”Ein Teil des Projekts bestand darin herauszufinden, wie man alle Haltungen, alle Wünsche in einer Leuchte verbinden könnte,” berichtet Linnaea Tillett. Es wurden unzählige Analysen durchgeführt, um die New Yorker Behörden davon zu überzeugen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegen würde, Pollerleuchten einzusetzen. ”In New York City sind Pollerleuchen sonst kein Thema – aus Furcht vor Vandalismus,” so der Kommentar von Linnaea Tillett. Der Aspekt der Wartung entschied über Form und Platzierung der Pollerleuchten. Man integrierte die Leuchten in die Beete und schuf damit kleine ”Inseln der Sicherheit,” weil man durch die Beete gehen muss, um zu den Leuchten zu gelangen. Das Design der Pollerleuchte: einfach, leicht auszubauen und extrem robust.

men auch voll für das Produkt einsteht. Und das war einer der wesentlichen Gründe dafür, Louis Poulsen zu wählen,” sagt Linnaea Tillett. Ein charakteristisches Detail der Bosque Pollerleuchte ist eine Auffangvorrichtung für Wasser. Das Licht wird durch das Wasser nach oben abgestrahlt und tanzt in den Baumwipfeln. ”Wir arbeiteten mit einem Unternehmen zusammen, das diesen Gedanken nicht als hirnrissig abtat”, sagt Linnaea Tillett mit einem Lächeln.

Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert Der Battery Bosque lebt, weil Menschen Ideen und Zeit in das Projekt investierten. Die nächtliche Beleuchtung lädt die Parkbesucher ein, die üppig begrünte Anlage auch in den Dunkelstunden zu nutzen. Am New York Harbour gibt es wieder etwas zu entdecken.

Neue Normen setzen Was aber ist in einer öffentlichen Anlage auf Dauer robust genug? Das Designerteam wandte sich mit seinen Spezifikationen an Louis Poulsen. Entscheidend für das Team war es, dass ein angesehenes, erfahrenes Unternehmen alle gestellten Anforderungen an die Leuchte würde umsetzen können. ”Wir standen als Garanten dafür, dass das produzierende Unterneh-

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Design: C.F. Møller Architects

zirkon – eine moderne Deckenleuchte Zirkon ist ursprünglich ein Custom-Design-Produkt des Architektenbüros C.F. Møller für die Universität Århus. Dort fehlte eine moderne Deckeneinbauleuchte als Allgemeinbeleuchtung in Fluren und Räumen. Das Ergebnis: eine klare, harmonische Leuchte, die diffuses Licht auf Wand und Decke abstrahlt. Zirkon zeichnet sich durch eine präzise, monolithische Abschirmung aus. Die Leuchte er-

scheint als leuchtende Scheibe, die jede Andeutung eines Leuchtmittels verbirgt. Die unterhängende Acrylscheibe scheint zu schweben. Sie sorgt für eine elegante, weiche Dekkenbeleuchtung. Die Scheibe erhält ihre charakteristischen Eigenschaften durch den Spalt, der zwischen ihrem leuchtenden Mittelpunkt entsteht, umkränzt von unterschiedlich beleuchteten Außenbereichen, die ihrerseits von einem mattierten, diffus beleuchteten Rand

eingerahmt sind. Zirkon lässt sich unkompliziert und schnell installieren. Die Leuchte ist in drei Größen erhältlich: Ø 199, Ø 251 und Ø 283 mm. Der Schirm von Zirkon ist aus Polycarbonat mit einem halbtransparenten Siebdruckmuster gefertigt. Leuchtmittel: 1x35W HIT CRI G12 HF oder 1X26/32/42W TC-TEL HF.

Design: Hadi Teherani AG

teherani Downlight – neu interpretiert Hadi Teheranis Ansatz war der Wunsch nach einer Neuinterpretation des klassischen Downlights. Sein Ziel war es, eine markante Leuchte zu entwerfen, die die Kraft des Leuchtmittels betont, jedoch nicht direkt sichtbar sein sollte. Das Ergebnis: eine formvollendete Leuchte, deren robuster Metallring aus dem gleichen Material wie der Reflektor des Downlights gefertigt ist. Die Leuchte verschwindet bewusst

nicht in der Decke, sondern profiliert sich als markantes, dekoratives Element. Teherani kann als Allgemeinbeleuchtung eingesetzt werden, aber auch als ergänzende Beleuchtung, beispielsweise in Büroräumen, Bibliotheken sowie Besprechungs- und Konferenzräumen. Das Downlight eignet sich ebenfalls für sekundäre Räume, wie beispielsweise Flure und Treppenhäuser.

Die Teherani wird aus Aluminium mit einer satinierten, matt-metallischen Oberfläche gefertigt. Die Leuchte ist in zwei Größen erhältlich: Ø 238 mm und Ø 275 mm. Leuchtmittel: 1x26W TC-TEL HF, 1x32W TC-TEL HF oder 1x42W TC-TEL HF.

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Design: Ross lovegrove

transair Neues Spotlightsystem mit vielseitigem Eins atzbereich Transair ist mit dem Ziel entwickelt, eine Serie von Spots für die Beleuchtung von Kunst in minimalistischen Räumen zu schaffen, die häufig in Galerien und Museen zu finden sind. Spotlights finden jedoch nicht nur in Kunstausstellungen Anwendung, sondern ebenfalls in vielen anderen Zusammenhängen. Daher ist der Spot auch für private Räumlichkeiten geeignet. Ross Lovegrove hat einen Leuchtentyp mit eigener Identität geschaffen, mit einer diskreten, unspektakulären Formsprache. Transair besticht durch ein modernes, unkonventionelles und raffiniertes Design. Ein besonderes Charakteristikum der Leuchte ist ihr transparenter Arm, der fast im Raum verschwindet, so dass die Leuchte im Raum zu schweben scheint. Dieser Arm enthält ein Kalibrierungssystem mit einem Auslöser und kann von einem Fachmann leicht sehr präzise eingestellt werden.

Ross Lovegrove und Louis Poulsen Lighting arbeiteten bei der Entwicklung von Transair mit dem japanischen Unternehmen Yamagiwa zusammen. Transair wird aus Aluminiumguss mit einem Arm aus klarem Polycarbonat gefertigt und ist in den Farben Hellgrau, Orange und Weiß erhältlich. Leuchtmittel: 1x75W Niedervolt GY6, 35 oder 1x35W HIT CDM-T G12.

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Design: Shoichi Ushiyama

enigma Neue Leuchte ergänzt japanisch inspirierte Serie Bereits in der Entwicklungsphase wurde mit verschiedenen Leuchtengrößen gearbeitet: Enigma 425, die flexible Leuchte für private Domizile, Enigma 825, die Leuchte für große Räume. Neu hinzu kommt jetzt Enigma 545. Sie verbindet die besten Eigenschaften der beiden ersten Pendelleuchten. Die fünfschirmige Leuchte zeichnet sich durch eine harmonische, ausgewogene Form aus. Sie ist für größere, wie auch kleinere Räume geeignet – in privaten Domizilen wie auch in Konferenzräu-

men, Restaurants, Geschäften und Repräsentationsräumen. Trotz ihres minimalistischen Designs zeichnet sich Enigma 545 durch eine raffinierte Lichttechnik und eine angenehme Raumbeleuchtung aus. Wie auch die übrigen Leuchten der Serie spendet Enigma teils indirektes Licht, da das Licht von den Schirmen reflektiert wird, teils ein angenehmes direktes Licht, da das Licht weich und diffus durch die Schirme in den Raum geleitet wird. Ein ultradünnes

Stahlseil hält die matt lackierten Acrylschirme. Diese für das Acrylmaterial außergewöhnliche Oberflächenbehandlung war erforderlich, um die gewünschte weiche Lichtqualität zu erreichen. Die untere Seite der Schirme ist blank. Der konische Leuchtenkopf besteht aus gebürstetem Aluminium. Leuchtmittel:1x50W QR10. Das Reflektorleuchtmittel wird mit der Leuchte geliefert.

Design: Poul Henningsen

Klassische PH Leuchten mit neuem Finish

ph 3/2 Die PH 3/2 Tischleuchte und die entsprechende Pendelleuchte wurden Ende der 20er Jahre entworfen. Diese sehr dekorative Leuchtenserie wurde vor etwa 10 Jahren erneut in Produktion gesetzt und fand großen Anklang. Anlässlich des 100. Geburtstages von Poul Henningsen wurde die PH 3/2-Serie in einer brünierten Ausgabe auf den Markt gebracht. Seitdem ist sie nur in der Standardausführung, in blankem Chrom, erhältlich. Mit der neuen, schwarz verchromten Oberfläche kön-

nen die Leuchten weit vielseitiger eingesetzt werden. Der schwarze Chrom lässt die Leuchten markant graphisch wirken – ein eindrucksvoller Akzent in jeder Umgebung. Die Leuchten können einzeln eingesetzt werden oder einander überall dort ergänzen, wo warmes Licht gewünscht wird. Die schwarz verchromte Ausführung von PH 3/2 wird in handwerklicher Traditionsarbeit hergestellt. Die drei Schirme aus mundgeblasenem Opalglas sind außen blank, innen jedoch matt. Die Tischleuchte ist 472 mm, die Pendelleuchte 242 mm hoch. Der größte Schirm beider Leuchten hat einen Durchmesser von 285 mm. PH 3/2 schwarz verchromt unterscheidet sich nur unwesentlich von den originalen Leuchten aus den 20er Jahren. Leuchtmittel für die Pendelleuchte: 1x75W A60 Matt E27 Glühlampe, für die Tischleuchte: 1x40W D45 Matt E14.

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Klassische Großraum-Pendelleuchte wieder im Programm Die Großraum-Pendelleuchte LP Centrum wurde vom dänischen Beleuchtungs-designer Kurt Nørregaard auf der Grundlage der ursprünglichen Skizzen von Poul Henningsen weiterentwickelt. Früher war LP Centrum unter dem Namen Memory im Leuchtenprogramm zu finden, wurde jedoch seit einigen Jahren nicht mehr hergestellt. LP Centrum wurde eigens für die Beleuchtung von großen Räumen mit entsprechender Deckenhöhe entworfen. Die Leuchte zeichnet sich durch eindrucks-volle Lichtqualitäten und einen wirtschaftlichen Betrieb aus. Das harmonische, klassische Design ermöglicht es, das Leuchtmittel völlig abzuschirmen, ohne den hohen Wirkungsgrad und die Lichtstärke zu beeinträchtigen. Die Schirme der Leuchte sind aus gesponnenem Aluminium gefertigt. Der Rahmen besteht aus extrudiertem, anodisiertem Aluminium. Die Leuchte wird mit vier Meter Zuleitung und Baldachin geliefert. Leuchtmittel: 1x150W HIT G12 HF.

lp centrum Design: Kurt Nørregaard

LP Hint – die f lexible M astleuchte für jede Umgebung LP Hint ist eine komplette, kompakte Lichtmaschine. Hinter dem einfachen Äußeren verbergen sich Mastverbindung, Vorschaltgerät, Reflektor und Einstellungsmöglichkeiten. Beim Design von LP Hint wurde auf eine unkomplizierte, schnelle Wartung Wert gelegt. LP Hint gibt es in zwei Grundausführungen: eine mit völlig geschlossener Oberfläche und eine mit einem opalen Oberschirm, der nicht nur die Leuchte selbst beleuchtet, sondern unter anderem in kupiertem Gelände als Richtungsweiser dient. Die Abschirmung gibt es entweder aus klarem Glas ganz oben in der Leuchte, oder als versenkten Schirm. Im letzteren Fall erscheint unten an der Leuchte, ein Lichtrand. Dieser Lichtrand, der auch eine richtungsweisende Funktion hat, wirkt zudem dekorativ, wenn eine Beleuchtung gewünscht wird, die sich nicht unbedingt diskret in die Umgebung einfügt, beispielsweise in Fußgängerzonen und Wegen in städtischen Umgebungen.

Der Form von LP Hint liegt der Ausschnitt eines Kegelstumpfes zu Grunde, jedoch mit senkrechten Seiten. LP Hint verbindet sich aufgrund des klaren Designs mühelos mit moderner Architektur. Sieht man die Mastleuchte von der Seite an, scheint sie quadratisch; sie ändert sich jedoch in eine eher runde Form, wenn man einen anderen Betrachtungswinkel wählt. LP Hint besteht aus einem Leuchtenkopf aus eingefärbtem Aluminium mit spritzlackierter, strukturierter Oberfläche. Für den Diffusor wurde opaler Aluminiumdruckguss verwendet. Der Reflektor besteht aus Polycarbonatspritzguss, das Leuchtengehäuse aus Aluminiumguss. Der Schirm wird wahlweise aus gehärtetem, klarem Glas oder AluminiumHochdruckguss geliefert. LP Hint ist in drei Ausführungen erhältlich: Basic, Opal oder Opal mit Schirm. Montage auf einem Mast, Ø 115 mm oder Ø 60 mm. Leuchtmittel: 42W TC-TEL HF, 57W TC-TEL oder 70W HIE/HIT.

Design: Helena Tatjana Eliasen

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Neue Designleuchten – locker und voll im Trend Eine neue Leuchtenserie von Louis Poulsen Lighting appelliert an alle, die sich für Design interessieren – vor allem junge Leute, die sich locker und trendy einrichten möchten.

Mit der Einführung der Flindt-Serie schlägt Louis Poulsen Lighting einen lockeren Ton an. Die Serie entstand in Zusammenarbeit mit Christian Flindt, einem jungen Designer, dessen originaler, expressiver Stil in Dänemark, aber auch international Aufmerksamkeit erregt hat. Die neue Leuchtenserie – zwei Pendelleuchten und eine Stehleuchte – bestechen durch ihr frisches Design und die innovative Materialwahl. Design im Trend, jedoch ohne Kompromisse, was die Anforderungen an Material und Details betrifft, die für alle Leuchten von Louis Poulsen Lighting gelten. Die Lichtabstrahlung erfüllt voll und ganz die Maßgaben an Komfort und Ambiente, die von Louis Poulsen Lighting gestellt werden.

Die Flindt-Serie verbindet einfache Geometrie mit hoher visueller Komplexität. Die Doppelschirme bestehen aus einem Zylinder und einem Kegelstumpf aus weißer, matter Vinylschnur. Mit der Flechttechnik wird ein dreidimensionaler, transparenter Ausdruck erreicht. Betrachtet man die Leuchte aus unterschiedlichen Winkeln, so erscheinen verschiedene Muster. Die Flindt Leuchten strahlen den überwiegenden Teil des Lichts direkt nach unten ab. Die weißen, matten Schnüre verhindern dabei eine Blendung durch die Lichtquelle. Der Leuchtenkopf erscheint als leuchtender, transparenter Zylinder, der ein diffuses, weiches Licht spendet. Fünf Flügel aus Acryl sorgen für die Struktur des Leuchtenkopfes. Die Flügel markieren

gleichzeitig die Form der Leuchte. Sie erscheinen in gleichmäßigen Abständen als leuchtende Schlitze im Zylinder. Die Flindt-Serie besteht aus zwei Pendelleuchten mit Leuchtenköpfen von Ø 220 mm und Ø 475 mm. Die Flindt 220 Stehleuchte ist 1395 mm hoch; ihr Leuchtenkopf misst Ø 220 mm. Die geflochtenen Schnüre bestehen aus extrudiertem, weißmattem Vinyl. Die Schirme sind aus AcrylSpritzguss gefertigt. Der Leuchtenfuß besteht aus hochglänzendem schwarzem Zinkdruckguss, das Standrohr aus schwarzem, extrudiertem, hochglänzendem Stahl. Die Flindt 475 Pendelleuchte wird mit einer 1x100W, die Flindt 220 Pendelleuchte und die Flindt Stehleuchte mit 1x60W Glühlampe bestückt. Die drei Leuchten können

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Louis Poulsen Lighting A/S Gammel Strand 28 DK-1202 Kopenhagen K Tel.: +45 70 33 14 14 · Fax: +45 33 29 86 19 E-Mail: lpnyt@lpmail.com · Homepage: www.louispoulsen.com Verantwortlicher Redakteur: Peter Thorsen Redaktion: Ida Præstegaard Layout: Mette Andreasen Übersetzung: ad hoc Translatørservice Repro und Druck: Garn Grafisk ApS & Multi Group A/S Bestell-Nr.: 5701024830 Eine vollständige oder teilweise Wiedergabe der in NYT veröffentlichten Artikel bedarf des vorhergehenden und schriftlichen Einverständnisses von Louis Poulsen Lighting A/S. ISSN 0907-7227

ebenfalls mit Energiesparlampen bestückt werden. Durch seine komplexe, durchdachte Form wendet sich die Flindt-Serie an alle, die sich für Designleuchten interessieren - vor allem junge Leute, die sich gern trendy und locker einrichten möchten. Durch ihr luftiges Design passen die Flindt Leuchten in eine ganze Reihe von Umgebungen. Die Flindt Pendelleuchten können als Allgemeinbeleuchtung eingesetzt, aber auch niedrig über Tische und Sitzgruppen gehängt werden. Christian Flindt, geb. 1972. Diplom als Architekt von der Architektenakademie in Århus, Dänemark. Danach studierte er in London und arbeitete als Architekt in Melbourne, bevor er sich 2003 selbstständig machte. Er hat unter anderem die Stühle Luxus, Ripple und Orchid entworfen. Im Jahre 2005 wurde er mit dem ”Design Prisen 2006” mit dem Preis als Designer des Jahres der dänischen Zeitschrift Bo Bedre ausgezeichnet. Christian Flindt wird als jemand charakterisiert, dessen Gedanken so innovativ und visionär sind, dass sie an Kunst grenzen.

Deutschland Louis Poulsen & Co. GmbH Kaistraße 20 D-40221 Düsseldorf Tel.: +49 0211/73279-0, Fax: 0211/73279-100+101 E-mail: lp-germany@lpmail.com, www.louispoulsen.com Schweiz Louis Poulsen AG Haldenstrasse 5 CH-6340 Baar Tel. +41 41 768 5252 Fax +41 41 768 5253 louis-poulsen-ch@lpmail.com www.louispoulsen.com

GEBIETSVERKAUFSLEITER: Andreas Kuhnhardt Sachsen, Sachsen-Anhalt Telefon 0341 / 4429400, Telefax 0341 / 4429401 Mobil 0172 / 2007746, E-Mail aku-de@lpmail.com Heiner Brand Ost-Niedersachsen, Ost-Westfalen Telefon 05102 / 915497, Telefax 05102 / 915498 Mobil 0172 / 2100875, E-Mail hbr-de@lpmail.com Dipl.-Ing. (FH) Bodo Czesienski Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern Telefon 033976 / 70904, Telefax 033976 / 70652 Mobil 0172 / 2006642, E-Mail bcz-de@lpmail.com Jürgen Ernst Nord-Württemberg, Großraum Stuttgart, Unterfranken Telefon 07033 / 544870, Telefax 07033 / 544872 Mobil 0172 / 2100872, E-Mail jer-de@lpmail.com Gerhard Knape Nordrhein-Westfalen Telefon 02137 / 932494, Telefax 02137 / 932495 Mobil 0172 / 250 41 08, E-Mail gkn-de@lpmail.com Martina Leonhardy-Maul Mittel- und Ostbayern, Mittel- und Oberfranken, Thüringen Telefon: 09569 / 1886726, Telefax: 09569 / 1886727 Mobil 0172 / 2133605, E-Mail mlm-de@lpmail.com Günther Lehnert Baden, Süd-Württemberg Telefon 07221 / 53951, Telefax 07221 / 53948 Mobil 0172 / 2128730, E-Mail gle-de@lpmail.com

Louis Poulsen in neuen Händen Louis Poulsen ist von dem italienischen Beleuchtungskonzern Targetti Sankey SpA übernommen worden, der genau wie Louis Poulsen High-End Beleuchtungsprodukte produziert und vertreibt, und zwar vor allem in Mittel- und Südeuropa und den USA. Ab 7. September dieses Jahres trägt das neue Unternehmen den Namen Targetti Poulsen. Das Beleuchtungssortiment der beiden Unternehmen ergänzt einander, sowohl auf der Produkt- als auch auf der Vertriebsseite. Damit eröffnet sich für Targetti Poulsen zukünftig eine Fülle von Möglichkeiten, da wir mit vereinten Kräften ein attraktiver Kooperationspartner für unsere professionellen und privaten Kunden in aller Welt sein werden.

Detlev Weinheimer Hamburg, Schleswig-Holstein, Lüneburger Heide Telefon 040 / 31814610, Telefax 040 / 31814611 Mobil 0172 / 2666124, E-Mail dwi-de@lpmail.com Christoph Piontek Hessen, Spessart Telefon 06123 / 900562, Telefax 06123 / 900564 Mobil 0172 / 2104032, E-Mail cpi-de@lpmail.com Eduard Scholz Großraum München, Süd-Bayern Telefon 0821 / 6080500, Telefax 0821 / 6080501 Mobil 0172 / 2006488, E-Mail esc-de@lpmail.com Dipl.-Ing. Innenarchitekt Rüdiger Straube-Enders Bremen, Nord- und Westniedersachsen Telefon 04488 / 78844, Telefax 04488 / 78845 Mobil 0172 / 5622003, E-Mail ste-de@lpmail.com Gunnar Krüger Rheinland-Pfalz, Saarland Telefon 06359 / 891031, Telefax 06359/ 891032 Mobil 0172 / 6830518, E-Mail gkr-de@lpmail.com

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