DA S LO U I S P O U L S E N L I G H T I N G M AG A Z I N F Ăœ R B E L E U C H T U N G U N D A R C H I T E K T U R 20 0 9
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Drei Designer Das Licht in Bridgend Leuchten von Vilhelm Lauritzen Die dänische Rundfunkund Fernsehanstalt DR und das Konzerthaus 1
Interview • Ross Lovegrove
Ich bin kein Designer ... ich bin ein Denker Ross Lovegrove ist Evolutionsbiologe und Bildhauer, der die Möglichkeiten digitaler Technologien und hochtechnischer Materialien voll ausschöpft. Seine jüngste Pendelleuchte für Louis Poulsen lässt sich am besten als organisch und ätherisch beschreiben. VON IDA PRÆSTEGAARD
Alle Wege führen in die Gegenwart Ich bin in die Designwelt hineingeschlittert. Mein Zeichentalent zeigte sich in der Schule. Schon mit sieben Jahren konnte ich fotorealistisch zeichnen. Design war niemandem in meiner Umgebung ein Begriff. Zeichnen sah man als Hobby an, nicht als professionelle Beschäftigung. In einem kleinen Ort wie dem, wo ich in Wales aufwuchs, würde man nie jemandem raten, diesen Weg zu verfolgen.
Aeros handelt von Weichheit und Licht und Schwerelosigkeit. Und von einer physischen Präsenz – sie ist da und eben doch nicht
Später begann ich, mich für Gastronomie zu interessieren und begann eine Lehre als Koch. Man lachte mich aus, aber ich bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben, denn durch das Kochen entdeckte ich die physikalische Seite der Industrie. Wissen Sie, ich hatte eine Erscheinung; mir wurde klar, dass eine Mahlzeit die Transformation eines Zustandes darstellt. Im Grunde handelt es sich um einen industriellen Prozess; denn wenn man Lebensmittel erhitzt, ändern sie sich. Es ist unglaublich, was man mit einem Ei alles anstellen kann. Ein Ei verwandelt sich in Schaum, in ein Soufflé oder einen Baiser. Ich wäre heute wahrscheinlich ein Starkoch, wenn es damals „in“ gewesen wäre! Und Gelees haben mich schon immer fasziniert. Das Material wird steif, bleibt aber transparent. Heute gibt es solche Materialien. Sie sehen wie Gelee aus, sind aber industrielle Materialien - Techno-Gelee –, mit denen ich arbeite. Unterschwellig ist bei Nahrungsmitteln immer, dass es im Grunde um die Natur geht. Und dass sie extrem organisch sind. Vielleicht wird in der Zukunft durch die Art, wie wir Lebensmittel auf Molekularebene verarbeiten, ein industrielles Produkt entstehen. Das heißt: Die Dinge könnten einen Anfang, ein Leben und ein Ende
Foto: Philip Vile
In seinem Studio in Notting Hill entwerfen Ross Lovegrove und sein Team von 12 Mitarbeitern Produkte für eine Reihe weltweit führender Unternehmen.
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haben und dann in die Natur zurückkehren. Ich würde gern mit einem Chemiker arbeiten, um zu sehen, was dabei herauskommen könnte. Man müsste doch ein Ei mit Polyaminen mischen können!« Gedanken-Verwertung »In meiner Kindheit fühlte ich mich per Instinkt mit der Natur verbunden - ich liebte das Meer, Steine, Fossilien. Später zog mich die moderne Hochtechnologie in ihren Bann, eine Faszination, die mich bis heute nicht verlassen hat. Wenn ich entwerfe kann es durchaus sein, dass die Dinge etwas Organisches vermitteln. Vielleicht denken Sie, dass dies mein Stil ist. Aber so etwas wie Stil gibt es nicht. Es ist eine Art Überzeugungs-Mechanismus. Wenn ich irgendwo ein Loch vorsehe, dann um das Material zu erleichtern, den Materialgehalt zu reduzieren. Genau das spielt sich in der Natur ab. Fette Bäume gibt es nicht. Die Natur ist fett-frei. Ich möchte, dass meine Entwürfe genau auf diese Art fett-frei sind, und ich versuche, Dinge zu entwerfen, die sich gewachsen anfühlen. Sie besitzen eine skulpturelle Essenz, Gleichgewicht und Gelassenheit. Menschen, die mich in meinem Studio besuchen, sagen manchmal: „Himmel, eine Mischung aus Star Trek und einem archäologischen Museum!“ Ich sehe da keinen Unterschied und ich sehe mich selbst auch nicht als alten, kauzigen Zauberer. Ich finde nun einmal Dinosaurierknochen absolut kontemporär. Ihre Entwicklungsgeschichte umfasst über 160 Millionen Jahre. Und wir haben noch gar nicht angefangen! Also, wenn ich mich durch Knochen inspirieren lasse, dann nicht, weil ich ein frustrierter Archäologe bin, sondern weil ich meine, dass organisches Design durch die Art, wie wir die Ressourcen nutzen, logisch ist. Es besteht eine
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Synergie zwischen unserem Leben und der Natur. Ich schlage nicht vor, dass wir ins Mittelalter zurückkehren. Ganz im Gegenteil. Wir sollten intelligenten zukunftsweisenden Materialien den Weg bereiten. Eigentlich hätte ich auch schlicht und einfach Bildhauer werden können. Ich habe aber eine praktische Seite, die mit einem zweckerfüllten Leben zu tun hat. Reine Abstraktion liegt mir nicht. Ich sehe mich aber auch nicht als Designer – industrieller Designer zu sein ist eine ziemlich trockene Angelegenheit. Ich bin ein Denker, was heißt, dass ich Gedanken-Anwendungen skulptural ausdrücke. Und – was ich für bemerkenswert halte – ich habe keine Angst vor Misserfolgen. Man sollte Zeit genug haben für Fehlschläge. Ich ziehe absolut einen grandiosen Fehler einem geschmackvollen Entwurf vor! Wegbereiter der Natur ins Objekt »Als Louis Poulsen mich aufforderte, mit ihnen zusammenzuarbeiten, fasste ich das Angebot als Privileg und große Chance auf. Louis Poulsen übt auf mich eine gewisse Anziehungskraft aus. Das Unternehmen besitzt Autorität und ist eine Ikone des skandinavischen Designs. Louis Poulsen kann auf ein Stück Kulturgeschichte zurückblicken und hat dazu beigetragen, Kunst und Design weiter zu bringen. Das Unternehmen hat im Laufe der Jahre innovative Designe hervorgebracht, deren Produkte bis heute nichts von ihrer Aktualität und ihrem Einfluss verloren haben. Mich interessiert Designgeschichte, und ich hege große Empathie für Hans J. Wegner, Verner Panton und viele andere dänische Designer. Sie waren alle Wegbereiter der Natur ins Objekt. Die Philosophie von Louis Poulsen stellt einen unglaublichen Wert dar, und bei mir besteht ein echtes Interesse daran beizutragen, diese Philosophie bewahren oder weiter entwickeln zu können.
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In Aeros versuchte ich den Gedanken zu greifen, der vor 50 Jahren in das Design des Zapfens einfloss und eben diesen Gedanken anhand heutiger Prozesstechnologie in unsere Zeit zu übertragen.
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Aeros – nomadische Unabhängigkeit Louis Poulsen beauftragte mich mit dem Entwurf einer Pendelleuchte, die sich zwischen mehreren Welten bewegen könnte. Also von einer privaten Sphäre – wo die Leuchte als funktionelle Kunst betrachtet werden würde – bis hin zur Arbeitswelt im Büro. Büros sind, finde ich, häufig kalt und unpersönlich. Man erhält keine freundlichen Gefühle und Ambitionen von diesen maschinenähnlichen Umgebungen. Beleuchtung kann da in einer Hinsicht seht nützlich sein: Beleuchtung füllt ein Vakuum und bringt Emotionen in einen Raum. Also eine sehr wirtschaftliche Art, um die Stimmung der Menschen positiv zu beeinflussen und gleichzeitig funktionell zu handeln. Kauft man ein TV-Gerät oder einen Computer, so lassen diese Geräte sich überall platzieren. Objekte zu entwickeln, die diese nomadische Migrationsfähigkeit haben, ist einfach wunderbar. In der Entwicklungsphase von Aeros beeinflusste mich die Eigenschaft des Lichts, das aus einem Objekt fließt. Ich versuchte den Gedanken zu (be)greifen, der vor 50 Jahren in das Design des Zapfens einfloss, und eben diesen Gedanken anhand heutiger Prozesstechnologie in unsere Zeit zu übertragen. Was das Aussehen von Aeros betrifft, so machte ich es mir zur Aufgabe, ein Objekt in die Schwebe zu bringen, das so schwer wie möglich aussehen sollte, ohne wirklich schwer zu sein, und es dann dem Licht zu überlassen, die Form sichtbar zu machen. Aeros handelt von Weichheit und Licht und Schwerelosigkeit. Und von einer physischen Präsenz – sie ist da und eben doch nicht …
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Foto: Clearlight
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Ausgangspunkt für das Design von Aeros waren die organischen Strukturen des Knochengewebes. Die wellenförmige Prägung des Reflektors bildet ein Fibonacci-Muster, benannt nach dem italienischen Mathematiker, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts lebe. Er fand eine mathematische Formel, mit der er Muster in der Natur beschreiben konnte, beispielweise die der Tannenzapfen. Aeros ist aus anodisiertem Aluminium in zwei tiefgezogenen Teilen gefertigt, deren Zusammenfügung die Form der Leuchte unterstreicht. Der Reflektor wurde mit einem Lochmuster auf der gerundeten Fläche ausgeführt. Das Licht wird überwiegend direkt nach unten geleitet, eine geringe Menge jedoch waagerecht durch das Lochmuster abgestrahlt. Ein Schirm aus Acryl-Satiné an der Unterseite streut das Licht und schirmt das Leuchtmittel ab. Leuchtmittel: 35W Halogen-Metalldampflampen, 75W Niedervolt-Halogenglühlampen oder 75 W 230 V Halogenlampen.
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Lieber etwas Merkwürdiges entwerfen, das gewöhnungsbedürftig ist, als etwas, das sofort einschlägt. Wenn das der Fall ist, dann oft, weil es allen möglichen anderen Dingen ähnlich sieht.
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Louise Campbell möchte durch ihre Arbeit mit dem Licht auch gern Geschichten vermitteln. Mit Snow hat sie den Schneewinter ins Haus geholt und gleichzeitig eine rationelle Leuchte entworfen, die allen Anforderungen der Beleuchtungsphilosophie von Louis Poulsen gerecht wird. »Das Licht im Freien ist weitaus interessanter als alles, was wir uns je an Kunstlicht haben einfallen lassen. Ich betrachte das Tageslicht und versuche herauszufinden, warum es so unendlich interessanter ist. Dann nehme ich es, Stück für Stück, hole es ins Haus und beobachte, was dann passiert.« So beginnt Louise Campbell das Gespräch mit NYT. Wir treffen uns in ihrem Designstudio oben unterm Dach in der Kopenhagener Innenstadt, wo Aktivität und Kreativität überall präsent sind. Hier arbeiten Louise Campbell und ihr Partner Thomas Bentzen intensiv an den vielen Aufgaben, die ihnen von höchst unterschiedlichen Unternehmen gestellt werden.« Das sanfte Winterlicht »Die Idee, eine vom Winterlicht inspirierte Leuchte zu entwerfen, entstand eigentlich schon vor vielen Jahren«, erzählt Louise Campbell. »Bei den beiden Vorgängern, die ich für Louis Poulsen entwarf, ließ ich mich vom sommerlichen Licht im Wald inspirieren und von der Art, wie das Licht durch viele Schichten hindurch gefiltert wird. Aber was ist charakteristisch für das nordische Winterlicht? Wir Dänen brauchen viel Licht, weil wir im Winterhalbjahr so wenig davon haben. Und wir suchen das warme, stimmungsvolle Licht. Mit Snow wollte ich die Eigenschaften des Winterlichts in den Mittelpunkt stellen, das sanft und ruhig ist.
Inspiration vom Tageslicht
louise campbell
Interview
Foto: Anders Sune Berg
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Gleichzeitig besitzt Winterlicht eine faszinierende Frische – wie wenn man an einem Sonnentag hinaus in den Schnee tritt. Dann begegnen einem die große Reinheit und das Nichts. Ich wollte das Nichts einfangen, und daher ist ein großer Teil der Leuchte so unsichtbar wie irgend möglich. Die Sonne fängt das kleinste Kristall. Snow hat statt gleichmäßig verteilter Flocken viele tausende kleine Pünktchen. Einige der Methoden, die ich durch die Arbeit mit Campbell und Collage gefunden habe, wurden mit Snow weitergeführt. Ich habe da eine Sprache gefunden, die weiter lebt. Collage enthält
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Foto: Clearlight
ein wenig Campbell, Snow ein wenig Collage. Die Leuchten haben sich sozusagen gegenseitig auf die Welt geholfen.« Die Kunst der wilden Ideen »Als ich vor acht Jahren begann, mit Louis Poulsen zusammenzuarbeiten, ging es vor allem darum, die Beleuchtungsphilosophie des Unternehmens zu verinnerlichen. Das dauerte drei Jahre, und ich arbeite weiterhin daran. Man muss das Licht verstehen, bevor man eine Leuchte entwerfen kann. Dieses Verständnis besitzen aber weniger als ein Prozent der Leuchtenhersteller, und die Designer somit auch nicht. Ein Designer kann niemals besser sein als der Hersteller. Bei Louis Poulsen gibt es eine Tradition – von PH begründet - die, zusammen mit dem Alter des Unternehmens, eine immense Erfahrung generiert hat. Nicht alles ist im Laufe der Zeit gelungen, aber es wurde versucht. Das erlebe ich, wenn ich neue Ideen vorlege; der Referenzrahmen ist extrem breit. Für einen spielerisch veranlagten Designer, der keine Be-
Foto: Kaslov Studio
Louis Poulsen hat den Mut eigene Wege zu gehen. Blickt man in der Firma zurück, dann blickt man auf über 60 Jahre. Das Sortiment umfasst Leuchten, die vor mehreren Generationen entworfen wurden und immer noch fantastisch sind.
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grenzungen kennt, liegt die Kunst im Balanceakt zwischen dem Wagnis der wilden Ideen und der Einbeziehung der Erfahrungen des Unternehmens. Louis Poulsen stellt klare, wohldefinierte Anforderungen an eine Leuchte: Das Licht muss interessant sein - und blendfrei. Es reicht jedoch nicht aus, das Licht abzuschirmen. Die Schirme müssen auf vernünftige und durchdachte Weise als Transportmittel für das Licht dienen. Und nicht zuletzt muss das Licht erstens funktionell sein und zweitens maßgeblich zum Ambiente beitragen. Außerdem arbeiten wir sehr bewusst mit der Richtung der Lichtstreuung. Snow erfüllt all diese Parameter.
Foto: Anders Sune Berg
Mut zum Neudenken »Ich habe für mich vor vielen Jahren zwei Regeln formuliert, die ich ausnahmslos befolge: 1. Jede Aufgabe beginnt bei Null. 2. Jede Entscheidung, die im Laufe des Entwicklungsprozesses getroffen wird, muss fundiert begründet
Foto: Kaslo v Stud io
Snow verbindet das Konzept von Steh- und Pendelleuchte, vielleicht auch von Tisch- und Wandleuchte zu einer allgemeinen Raumbeleuchtung. Für die Leuchte wurde 4 mm starkes Twin-SheetAcryl mit Siebdruckmotiv verarbeitet, das den Kontrast zwischen Material und Unsichtbarkeit unterstreicht. Das Motiv besteht aus weißen Punkten in drei Größen, die wie Schneeflocken zu Boden schweben. Dieses Schneemotiv ist in Schichten aufgedruckt, die feine Schattenwirkungen entstehen lassen. Das Licht wird durch die subtile Streuung der Schneeflocken in den Raum geleitet. So wird eine optimale Lichtstreuung und Blendfreiheit erreicht. Wo kein Muster aufgetragen ist, scheint die Leuchte unsichtbar. Um eine markante Tiefenwirkung zu erreichen, wurden im oberen Teil von Snow zwei Schichten Kunststoff verarbeitet. Das Licht wird ge-
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filtert und zugleich in die Richtung gelenkt, wo ein Leselicht gewünscht wird. Snow verbreitet durch das Siebdruckmotiv indirektes Licht und direktes Licht durch die vier Öffnungen der beiden Kegel. Das nach vorn gerichtete Licht des offenen Trichters dient als Leselicht. Höhe: 1.505 mm, größter Durchmesser des Leuchtenkörpers: 350 mm, größter Durchmesser insgesamt: 842 mm. Snow enthält 2 Leuchtmittel: ein rundes Leuchtmittel für E27 (max. 60 W), mittig platziert, sowie ein Reflektorleuchtmittel (max. 40 W), für das nach vorn gerichtete Licht im Kegel. Wir empfehlen Energiesparlampen von Megaman: 23W Globe Dors dimmbar und 11W Reflector R50. 2x20 W Halogen-Metalldampflampen sind ebenfalls möglich.
sein. Hält die Begründung nicht, heißt es von vorn anfangen. Darüber hinaus gibt es keine Regeln – und darum nehmen alle Projekte so viel Zeit in Anspruch! Bei Null beginnen heißt auch, dass ich niemals Trends studiere. Raus mit den Designmagazinen! Entscheidend ist der Mut, anders zu sein. Einige Hersteller legen sehr viel Wert auf Trends, aber man sollte sich nicht verführen lassen. Technologisch und was das Material anbelangt, muss ich natürlich auf dem neuesten Stand sein, aber was das Design betrifft, so ist die Flut an Neuheiten Feind Nummer 1 der Designer und Hersteller. Lieber etwas Merkwürdiges entwerfen, das gewöhnungsbedürftig ist, als etwas, das sofort einschlägt. Wenn das der Fall ist, dann oft, weil es allen möglichen anderen Dingen ähnlich sieht. Für Louis Poulsen gilt in hohem Maße, dass man den Mut hat, eigene Wege zu gehen. Blickt man in der Firma zurück, dann blickt man auf über 60 Jahre. Das Sortiment umfasst Leuchten, die vor mehreren Generationen entworfen wurden und immer noch fantastisch sind. Und man pflegt einen Wert, den ich nachfrage, nämlich Haltbarkeit. Es gilt, etwas zu entwerfen, das originell und interessant genug ist, um auch in 60 Jahren aktuell zu sein. Natürlich ist es mit einem Risiko verbunden, diese Entscheidungen zu treffen; denn wann man einen Klassiker entworfen hat, weiß man eben nie. Mit Collage ging Louis Poulsen ein solches Risiko ein. Es ist wichtig, diesen Mut nicht zu verlieren.«
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Louise Campbell und ihr Partner Thomas Bentzen in ihrem Studio in der Kopenhagener Innenstadt.
Foto: Kaslov Studio
Louise Campbell hat zusammen mit Louis Poulsen folgende Leuchten entwickelt: Campbell 275 (2004) Collage Pendelleuchte und Stehleuchte (2005) Campbell 210 (2008) Snow (2008)
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Interview • John Small & Mike Holland, Foster+Partners
Transference of light VON IDA PRÆSTEGAARD
Das Konzept von F+P 550 ging von dem Wunsch aus, die Lichtemission einer großen Anzahl LEDs in einer minimalistischen Leuchte zu kontrollieren und abzublenden. Verwirklicht wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit Foster+Partners.
»Es besteht eine offensichtliche Verbindung zwischen der Qualität des Lichts und dem Eindruck, den man vom Inneren eines Gebäudes gewinnt. Und genau dieser Eindruck ist entscheidend dafür, wie die Räumlichkeiten auf den Menschen wirken. Beleuchtung kann einen Raum sehr wohl erweitern.« So beginnt John Small das Interview mit NYT, das im geräumigen Architekturbüro von Foster+Partners in einem gläsernen Gebäude an der Riverside in London stattfindet. Der Blick auf die Stadt und den Fluss ist atemberaubend. Wir baten John Small, Partner und Leiter der Designabteilung, und Mike Holland, Designer und assoziierter Partner, über die Entwicklung der F+P 550 und die Zusammenarbeit mit Louis Poulsen zu berichten.
Foto: Philip Vile, Kaslov Studio, Clearlight
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F+P 550 wurde für den Objektmarkt entwickelt, beeindruckt jedoch auch in Privaträumen.
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Foto: Philip Vile
Fließende Übertragung von Licht »Das Arbeitspapier beschrieb als Ziel eine Produktfamilie von Innen- und Außenleuchten. Die größte Herausforderung bestand darin, dass die Produkte LED-basiert und gleichzeitig den Anforderungen der Philosophie von Louis Poulsen an Funktion, Komfort und Ambiente genügen sollten. Nach unserer Auffassung hat LED geringen visuellen Wert; es ist kein besonders angenehmes Leuchtmittel. Wir beschlossen fast von Anfang an, mit verborgenen Leuchtmitteln und reflektiertem Licht zu arbeiten. Und wir warfen einen Blick zurück in die Geschichte und sahen uns die Leuchten von Louis Poulsen näher an. Insbesondere nahmen wir den PH Zapfen unter die Lupe, der eingeschaltet faszinierend wirkt, jedoch auch ausgeschaltet ein verblüffendes Objekt darstellt. Ganz ähnlich schwebte uns seine Leuchte mit zwei Persönlichkeiten vor: ausgeschaltet kom-
men das Material und die Details des Designs zur Geltung, eingeschaltet erlebt man die Streuung von reflektiertem Licht. Um die gewünschte Beleuchtungsstärke und Lichtstreuung zu erreichen, brauchten wir 30 LEDs. Damit stellte sich sofort die Frage, wie man bei einer so großen Anzahl das Wärmeproblem löst. Wir arbeiteten mit einer linearen Form, wir sahen uns an, wie man die LEDs in bestimmten Positionen anbringen könnte, so dass sie Hügel und Täler bilden würden. Nach einer langwierigen Designphase kamen wir zu dem Ergebnis, dass ein Ring, der eine Aufgliederung des Lichts ermöglichen würde, eine optimale Lösung sei; wir hatten dadurch sowohl eine markante visuelle Form und aufgrund der Art, wie das Licht um das Objekt fließt, auch eine gute Reflektion. In dieser Phase der Entwicklung waren wir uns bewusst, dass LED noch in den Kinderschuhen steckt. Daraus folgte, dass sowohl wir und auch Louis
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Foto: Clearlight
Poulsen einen intensiven Lernprozess durchliefen. Bei Foster+Partners hatten wir zwar mit LED gearbeitet, aber nur mit einzelnen Leuchtmitteln in Verbidung mit Inneneinrichtungen von Flugzeugen und Yachten. Bei einem Bündel von 30 LEDs ist eines von entscheidender Bedeutung, wenn man den Qualitätsanforderungen von Louis Poulsen genügen will: eine gleichbleibende Farbkonsistenz von einer Leuchte zur anderen. Es scheint, als wäre die LED-Technologie sehr ausgereift, aber die Realität zeigt etwas anderes: aufgrund des Produktionsprozesses variieren Farbe und Intensität jedes LED-Leuchtmittels. Um dieses Problem zu lösen, werden alle LEDs in Kategorien sortiert und geliefert.
Mit Louis Poulsen zusammenzuarbeiten entspricht der Zusammenarbeit mit einem Silberschmied. Das Unternehmen hat eine vergleichbare Einstellung zum Material. Die Begrenzungen des Leuchtmittels stellten einen Teil der Aufgabe da. Da LED-Leuchtmittel jedoch fortlaufend verbessert werden und fast jeden Monat eine neue LED auf den Markt kommt, wurde F+P 550 bereits für zukünftige Leuchtmittel vorbereitet. Die Leuchte kann sehr einfach angepasst werden, weil das LED-Bündel entfernt und durch LEDs der jüngsten Generation ersetzt werden kann. Zu unseren Vorgaben zählte, dass bei der F+P 550 ein LED-Wechsel, falls jemals erforderlich, vorgenommen werden kann.«
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Design mit holistischem Ausgangspunkt »Norman Foster vertrat schon immer die Auffassung, dass Design, ungeachtet um was es geht, Design ist. Ob industrielles oder architektonisches Design – die Prozesse sind einander ähnlich; der gesamte Prozess gehört zur gleichen Familie, meint er. Zurzeit arbeiten sieben Mitarbeiter in unserer Designabteilung, und wir ziehen unser Wissen als Designer in hohem Masse aus der Praxis der Architekten. Daher arbeiten wir auf vier Ebenen. Selbstverständlich wirken wir als reine Produktdesigner mit unserem eigenen Kundenstamm. Zweitens arbeiten wir direkt mit den ArchitektenTeams zusammen, beispielsweise indem wir Produkte für individuelle Projekte entwerfen. Drittens arbeiten wir mit den Architekten-Teams in Verbindung mit der Innenausstattung und viertens eigenständig an der Entwicklung von Produkten, ohne Kundenauftrag.« Synergieeffekt »Beim Betreten der Geschäftsräume von Foster+Partners spürt man sofort das Aktivitätsniveau, das von allen in Arbeit befindlichen Projekten ausgeht. Das Architekturbüro hat eine sehr offene Arbeitsstruktur, die auf vielen Ebenen Vorteile und Synergien mit sich führt. Aufgrund der Art und Weise, wie wir unsere Designprojekte exponieren, besteht ein großes Potential dafür, diese Entwürfe auch in Verbindung mit anderen Gebäuden von Foster zu nutzen. Das Dallas Theatre for the Performing Arts, ein Projekt, an dem wir augenblicklich arbeiten, ist ein gutes Beispiel für unsere synergetische Arbeitsweise. Wir arbeiteten mit einer Anzahl unterschiedlicher Leuchtentypen und prüften ihre visuelle Wirkung in den Räumlichkeiten sowie ihre Lichtqualität. Das Projekt-
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Foto: Kaslov Studio
team fand die F+P 550 faszinierend, wollte aber eine größere Ausführung. Was lag näher, als eine maßgeschneiderte Ausführung mit einem Durchmesser von 1,5 m zu entwickeln? Die Dallas-Leuchte wird sich
F+P 550 funktioniert wie jede andere Leuchte, abgesehen von den LEDs als Leuchtmittel. Das macht diese Leuchte einzigartig. bezüglich der Größe vom Original unterscheiden, aber die Idee ist ein Ausläufer des Louis-Poulsen-Projekts.« Handwerkliches Können, harmonisch verbunden mit modernster Technik »Wir haben mit einer Reihe von dänischen Unternehmen Produkte entwickelt. Kennzeichnend für die dänische Industrie ist die enge Verzahnung von handwerklichem Können und modernster Technik. Uns gefällt, dass es immer noch ein fundiertes technisches Fachwissen und auch ein Know-how bezüglich der Materialien und Prozesse gibt – Seite an Seite.
Unsere Erfahrung zeigt, dass bei der Entwicklung von Produkten und bei der Spezifizierung dänischer Produkte dieser Sinn für das Handwerkliche zugegen ist. Um einige Beispiele zu nennen: Vola, D-line und Leuchten von Louis Poulsen zeugen alle von einem grundlegenden Verständnis für das Material. Dieses Fachwissen ist in vielen anderen Ländern verloren gegangen. Es ist ein Vorteil, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das auf eine Firmengeschichte wie die von Louis Poulsen zurückblicken kann. Die Mitarbeiter dort leben mit der Geschichte, und wir Designer schnappen uns hier und dort ein Stück. Wir arbeiten sehr eng zusammen. Die direkte Zusammenarbeit mit dem Hersteller ist durch größere Nähe gekennzeichnet als die Arbeit als Produktdesigner für das Architektenteam in unserem Hause, wo weit mehr Personen eingebunden sind und wir daher weniger fokussiert arbeiten können. Unser Dialog mit Louis Poulsen verläuft direkt und ohne Umschweife; wir stehen in enger Verbindung mit dem Produktmanagement und dem technischen Team, um zusammen das gemeinsame Ziel zu erreichen. Im Laufe der Jahre haben wir mit mehreren Beleuchtungsherstellern zusammengearbeitet. Und in der Beleuchtungsindustrie gibt es bestimmte Unternehmen, die wie Leuchttürme herausragen. Louis Poulsen gehört dazu.«
f+p 550 Mit der Leuchte F+P 550 gelang es, Raumbeleuchtung zu entwerfen, die das Leuchtmittel – LEDs mit sehr hoher Leuchtdichte – gleichzeitig voll nutzt und zähmt. F+P 550 ist mit 30 LEDs bestückt, die für den Betrachter jedoch unsichtbar bleiben. Das Licht ist überwiegend nach unten gerichtet. Eine kleine Menge Licht wird durch einen »Lichtstreuer« gelenkt und dringt durch das Opalglas in den Raum. Dadurch entsteht ein weicher Kontrast zwischen beleuchteten und unbeleuchteten Teilen. F+P 550 lässt sich in verschie-
denen Höhen montieren. Ungeachtet ihrer Platzierung ist die Leuchte 100 & blendfrei. F+P 550 setzt sich aus vier Hauptkomponenten zusammen: Einem Opalglasschirm, einem matt anodisierten Aluminiumreflektor, einem Lichtstreuer aus metallisiertem Polycarbonat und einem Aluminiumring zur Abdeckung der 30 LEDs. Der Durchmesser der Leuchte beträgt 550 mm, die Höhe nur 35 mm.
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Restaurant Sletten
Dinner mit Collage
Foto: Anders Sune Berg
Restaurant Sletten. Die neue Einrichtung lag in Händen von Designer Søren Vester. Für die Gäste sorgen die beiden Starköche Rune Jochumsen und Kristian Møller. Dieses bewährte Trio arbeitete bereits im Formel B zusammen, das mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde.
VON IDA PRÆSTEGAARD
Das legendäre Restaurant „Sletten Kro“ in Humlebæk, nördlich von Kopenhagen, ist nach einem umfassenden Umbau als „Restaurant Sletten“ neu eröffnet worden. Die harmonische, unaufdringliche Inneneinrichtung ist ein Werk des Designers Søren Vester. Collage Pendelleuchten von Louise Campbell sorgen für Licht. „Für uns stand die Stimmung im Mittelpunkt; unseren Gästen soll das Gefühl vermittelt werden, nach einem langen Spaziergang am Meer heimzukehren und sich im Restaurant am Kaminfeuer zu wärmen.
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In der Küche sorgt der Wirt für das leibliche Wohl, und es liegt genug Brennholz im Stapel, um den ganzen Abend Wärme und Behaglichkeit zu spenden. Die versteinerten Seeigel und andere Strandfunde können auf dem Fensterbrett bewundert werden.“ So Søren Vester, der Restaurant Sletten zusammen mit den Eigentümern und Küchenchefs Rune Jochumsen und Kristian Møller eingerichtet hat. Das Team arbeitete bereits im Formel B zusammen, einem der Restaurants in Kopenhagen, das mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde. Auch hier sorgen Collage-Leuchten für Licht.
Die zurückhaltende Einrichtung des Restaurants Sletten passt zum Angebot der Speisekarte – delikate, gediegene Gerichte aus überwiegend dänischen Zutaten. Für die Tischplatten wurde Beton gewählt, die Stühle mit schwarzen Sitzkissen aus Leder sind Klassiker des Architekten Finn Juhl. Beim Umbau tauchten auf den Böden mehrfach originale Ölandsteine auf, die bewahrt wurden. Als Allgemeinbeleuchtung dienen Collage Pendelleuchten, ein Entwurf von Louise Campbell – eine gelungene Wahl. Die weißen Schirme passen zur klassischen
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schwarz-weißen Farbpalette des Restaurants. Ihre Lochmuster lassen transparente Licht- und Schattenspiele entstehen, die einen raffinierten, dekorativen Gegenpol zur minimalistischen Einrichtung bilden. Die Pendelleuchten verbinden die Räume miteinander und bilden zudem ein Gestaltungselement, das es mit der Aussicht über den Öresund aufnehmen kann. Die Kleiderhaken und stummen Diener wurden aus schwarz gebeizten Ästen gefertigt. Søren Vester fällte einen Apfelbaum und eine alte Ulme im Garten des Pastorats in Thise, seinem privaten Domizil. „Die Bäume erhielten neues Leben und tragen hier zu einem naturbelassenen, rustikalen Ambiente bei; es müssen ja nicht immer Stockrosen und Wolkengardinen sein“, sagt Søren Vester. Das Holz wirkt zudem als geräuschhemmendes Element, da die Gäste ihre Jacken im Restaurant aufhängen. Je mehr Gäste, desto mehr Jacken senken den Geräuschpegel. Garderobenbäume – hier als konstant veränderliche Skulpturen im Raum. Ida Præstegaard ist Architektin.
Collage Leuchten sorgen für die Allgemeinbeleuchtung im Restaurant und verbinden die Räume miteinander. Die weißen Pendelleuchten unterstreichen die konsequent schwarzweiße Farbpalette. Durch das transparente Licht- und Schattenspiel schafft Collage einen dekorativen Kontrast zur sachlichen Einrichtung.
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Foto: Anders Sune Berg
Die Stühle sind ein Entwurf von Finn Juhl. Die schwarz lackierten Stummen Diener stammen von Apfelbäumen, die einmal in Søren Vesters Garten am Limfjord standen.
Sind die Tage dunkel, so sorgen PH 3/2 Tischleuchten mit opalen Glasschirmen für eine gedämpfte, blendfreie Beleuchtung, ohne die wunderbare Aussicht über den Hafen von Sletten und den Öresund zu beeinträchtigen.
Foto: Clearlight
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Foto: Philip Vile
Restaurant Madsen in der Old Brompton Road, London
Nachhaltig speisen mit PH Die roten Wollplaids auf den Stühlen im Außenbereich sind das erste Signal – hier sind Dänen am Werk. Skandinavier nutzen jeden Sonnenstrahl, um sich im Freien niederzulassen, auch wenn es erforderlich sein sollte, sich zum Schutz gegen die Kälte in eine wärmende Decke zu hüllen.
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Restaurant Madsen, eingerichtet nach skandinavischem Vorbild. Das dänische Designikon PH 5 dient als Allgemeinbeleuchtung.
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Als Charlotte Kruse Madsen vor einigen Monaten ihr Restaurant in der Old Brompton Road in London eröffnete, stand außer Zweifel, dass Inneneinrichtung und dänische Speisekarte einander ergänzen sollten. „Eine meiner ersten Entscheidungen galt den Leuchten, und da kam nur PH 5 in Frage, sozusagen der Inbegriff dänischen Designs. Die Leuchten dienen der Allgemeinbeleuchtung im Restaurant. Sie wurden anfangs mit Energiesparlampen versehen, aber ich fand das Licht zu dominierend, und wechselte zu Glühlampen“, berichtet die dänische Restaurantbesitzerin. Charlotte Madsen fand viele Anregungen im Skandium in der Brompton Road, und
sie bat daher Pietro Grainiola, den Architekten des Designgeschäfts, um Hilfe bei der Raumgestaltung. Der nüchterne Touch des Restaurants ist unverkennbar skandinavisch: klare Linien, weiße Wände und Tische und Stühle aus hellem Holz. Umweltfreundlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Restaurant Madsen. Die Möbel wurden ausnahmslos aus nachhaltigem Holz gefertigt, gestrichen wurde mit Bio-Farben und –Lacken, und die Bar, ein Entwurf von Pietro Grainiola, besteht aus Corian. Mit einer Glühlampe ist die Beleuchtung wohl kaum umweltfreundlich, werden viele meinen. Die Diskussion ist komplex. In der globalen Debatte über Leuchtmittel
wird oft übersehen, dass Glühlampen zu 100 % entsorgt werden können, während das Quecksilber der Energiesparlampen ein zunehmendes Umweltproblem darstellt. In einem Restaurant bieten Glühlampen mehrere Vorteile, da sie einmal eine weit bessere Farbwiedergabe sichern und sich überdies dimmen lassen, so dass auch mit Hilfe der Beleuchtung die gewünschte Stimmung erzielt werden kann. Eine Lichtdämpfung von nur 5 % verdoppelt zudem die Lebensdauer der Glühlampen. Nicht minder wesentlich ist, dass Leuchten von Louis Poulsen nie entsorgt, sondern typisch an die nächste Generation vererbt werden. Nachhaltigkeit im wahrsten Sinne des Wortes.
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Ein passionierter Bauherr
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Foto: Philip Vile
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Foto: Philip Vile
Auch privat bevorzugt Nick Hegarty Leuchten von Louis Poulsen. Die Pollerleuchte Sentry beleuchtet die Einfahrt zu seinem Haus im Dorf St. Brides Major. An den zum Anwesen gehörenden Stallwänden wurden PH Wandleuchten aus Kupfer montiert.
Ein passionierter Bauherr Mit seiner Leidenschaft für Architektur und guter Beleuchtung hat Nick Hegarty, Bauherr und Hoch- und Tiefbauunternehmer, wesentlich zur Entwicklung des kleinen walisischen Städtchens beigetragen. VON RICHARD PORCH
In neuerer Zeit finden sich nur wenige Beispiele dafür, dass Einzelpersonen einen positiven Einfluss auf die Gestaltung von Stadtkernen ausgeübt haben. Heute ist es überwiegend so, dass Planung und Bürokratie den dynamischen Menschen als treibende Kraft ersetzen. Findet man wider Erwarten einen solchen Menschen, sollte dies entsprechend gewürdigt werden! Nick Hegarty ist Hoch- und Tiefbauunternehmer, vierzig Jahre alt, und arbeitet vor allem in der kleinen Stadt Bridgend in Süd-Wales, wo er geboren und aufgewachsen ist. Bridgend oder ”Penybont” auf walisisch, eine uralte keltische Sprache, wurde ge-
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gen 1500 gegründet. Aus dem Flecken am Westufer des Ogmore-Flusses wurde langsam ein Städtchen, damals wie heute eingebettet in eine malerische Landschaft. Bridgend liegt ungefähr in der Mitte zwischen Swansea und Cardiff, der Hauptstadt von Wales. Beide Städte erlebten während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert eine Blütezeit. Bridgend dahingegen blieb eine Kleinstadt, deren Untergrund weder Erz an die Stahlwerke oder Brennstoffe für den Transport von Industriegütern per Bahn oder Schiff hergab. Eine Expansion, die das Größenverhältnis der Stadt drastisch geändert hätte, wäre allerdings auch kaum ein Plus für Bridgend. So kam es, dass die dichte, niedrige Bebauung des Stadtkerns um den Bahnhof
bis heute größtenteils erhalten werden konnte. Die Gebäude, ursprünglich Wohnhäuser, stammen überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert und wurden inzwischen in Geschäfte und Büroräume umgewandelt. Vor 20 Jahren machte Bridgend einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Heute befindet sich die Stadt in einer positiven Entwicklung, was nicht zuletzt Nick Hegarty zuzuschreiben ist. Gute Architektur, das sieht man häufig, setzt einen guten Bauherrn voraus. Als Initiator einer Reihe von Projekten, die die Größe und den städtebaulichen Charakter der Stadt respektieren, ist Nick Hegarty ein idealer Bauherr im Bridgend des 21. Jahrhunderts.
Die Kipp Leuchte verbreitet ein symmetrisches, nach unten gerichtetes Licht. Die Winkel des inneren Diffusors und die leichte Krümmung des Oberschirms sichern eine breite, gleichmäßige Lichtverteilung.
Der Stadtrat von Bridgend lernte die Kipp Leuchte durch Nick Hegarty kennen; er schlug sie als Mastleuchte für einen Parkplatz vor. Danach beschloss der Stadtrat, Kipp als allgemeine Straßenbeleuchtung vorzuschreiben.
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In Bridgend wurde Kipp überwiegend mit zwei Leuchtenköpfen pro Mast montiert, von denen jeder mit 150 W Halogen-Metalldampflampen bestückt ist. Die Beleuchtungsstärke beträgt 30 Lux.
Nick Hegarty schloss sein Studium der Geschichte an der UCL in London sowie eine Diplomausbildung mit Schwerpunkt Marketing an der City University erfolgreich ab. 1993 zog er zurück nach Bridgend, wo er sich mit Projektentwicklung beschäftigte. Nick Hegartys erste Kontakte mit Louis Poulsen liegen mittlerweile zehn Jahre zurück. Seitdem arbeitet er mit dem Beleuchtungsberater Tony Craddock von Louis Poulsen UK zusammen, wenn es um Innen- und Außenbeleuchtung geht. Vor einigen Jahren stand Nick Hegarty in Verbindung mit einem Renovierungsprojekt vor der Aufgabe, eine geeignete Beleuchtung für einen kleineren Parkplatz zu finden. Er entschied sich für die Kipp Mastleuchten des Designers Alfred Homann. Der Stadtrat fand diese Lösung sehr gelun-
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gen und beschloss, die Leuchte als allgemeine Straßenbeleuchtung zu installieren. Design und Formensprache passen zur städtischen Architektur und bilden so einen visuellen gemeinsamen Nenner. Hinzu kommt ein praktischer Vorteil, den Polizei und Bürger schätzen: Im Gegensatz zur früheren Straßenbeleuchtung wurde Kipp mit Leuchtmitteln bestückt, die eine gute Farbwiedergabe sichern; so lassen sich auf den Bildern der CCTV-Überwachung, die abends und nachts in Funktion ist, Gesichter klar erkennen. Kipp wurde mit zwei Leuchtenköpfen pro Mast montiert, von denen jeder mit 150 W HalogenMetalldampflampen bestückt ist. Die mittlere Beleuchtungsstärke beträgt 30 Lux. Heute beleuchten etwa 300 Kipp Mastleuchten fast alle Straßen von Bridgend.
Ein dreistöckiges viktorianisches Haus in der Wyndham Street 14 gehört zu den umfassendsten Restaurierungsprojekten von Nick Hegarty. Im Erdgeschoss befindet sich das italienische Restaurant Poco Poco, die übrigen Geschosse wurden als Büroräume vermietet. Das Restaurant und auch die Büros, die im Jahre 2008 vom Stadtrat mit einem Preis ausgezeichnet wurden, vermitteln den Eindruck untertriebener Eleganz, die von den konsequent eingesetzten Louis-Poulsen-Leuchten wirkungsvoll unterstrichen wird. In der Court Street 5 – 7 wurden zwei edwardianische Häuser durch einen modernen, glasüberdachten Zwischenbau verbunden, der sich diskret in die Umgebung einfügt. Dieses Projekt erhielt im Januar 2008 den Civic-Trust-Preis. Beide Projekte
Foto: Philip Vile
Foto: Kaslov Studio
Die Fassade von Nolton Court, einem ehemaligen Krankenhaus, das in ein B端rogeb辰ude umgewandelt wurde. F端r die Beleuchtung sorgen Pharo Bodeneinbauleuchten.
Wyndham Street 14. Hier liegt unter anderem das Restaurant Poco Poco, das sich f端r die Toldbod Pendelleuchte aus bruniertem Messingguss als Allgemeinbeleuchtung entschieden hat.
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In der Court Road 5 - 7 wurden zwei edwardianische H채user durch einen Glasbau verbunden. Abends tauchen vier Pharo LEDs das Geb채ude in blaues Licht.
Court House erhielt einen Anbau in Form eines transparenten Laubenganges. Das Obergeschoss wird abends durch SPR 35 mit blauem Filter beleuchtet. Foto: Philip Vile
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Foto: Philip Vile
Foto:
Kaslov
Stud io
Die innere Reflektortechnik von LP Charisma leitet den größten Teil des Lichts nach unten. Die Schirme verhindern eine Blendung und verteilen das Licht horizontal.
Zwei LP Charisma Leuchten, ein Design von PLH Arkitekter, sorgen für Licht im Obergeschoss des Court House.
sind Entwürfe des ortsansässigen Architekten Peter J. Lee. Hegartys Expertise im Bereich Renovierung wird ebenfalls in Nolton Court deutlich, das der Architekt G. F. Lambert aus Bridgend entwarf. Hier ging es um die Restaurierung und Modernisierung eines früheren viktorianischen Dorfkrankenhauses aus dem Jahre 1886. Dem Umbau, zu dem auch ein Anbau mit Louis Poulsen Produkten gehört, stand Simon Marrett von LOM Architects vor. Privat wohnt Nick Hegarty auf einem umgebauten Bauernhof in der Nähe von St. Brides Major in der ländlichen Umgebung von Bridgend. Der Hof liegt nur drei Kilometer von der Stadt entfernt und doch in einer ganz anderen Welt. In der offenen
Landschaft gibt es fast keinen Schutz vor den starken südwestlichen Winden vom Bristol-Kanal, die das Wetter bestimmen. Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft; weite Felder und einzelne Gehöfte prägen die Landschaft, dazwischen malerische kleine Dörfer wie St. Brides Major. Hegarty, der seine Projekte stets mit Leuchten von Louis Poulsen ausstattet, installierte die Leuchten ebenfalls in den landwirtschaftlichen Gebäuden, die sein privates Domizil umgeben. Das bis ins Detail ästhetische, schnörkellose Design passt zu den vom Wetter gezeichneten Wirtschaftsgebäuden in ländlicher Umgebung. »Die Beleuchtung von Louis Poulsen vermittelt ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen dänischer Schönheit, Detailbe-
wusstsein und lichttechnischer Expertise“, sagt Nick Hegarty und fügt hinzu: „Der heutige Ikon-Status vieler Leuchten von Louis Poulsen ist meiner Meinung nach völlig verdient.«
DREI RENOVIERUNGSPROJEKTE IN BRIDGEND BAUHERR: NICK HEGARTY WYNDHAM STREET 14 ARCHITEKT: PETER J. LEE COURT STREET 5 – 7: ARCHITEKT: PETER J. LEE NOLTON COURT: ARCHITEKT: LOM ARCHITECTS, SIMON MARRETT
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Vilhelm
Lauritzen
Modernistisches Meisterwerk mit neuem Inhalt
IM LICHTE der
Ve r ä n d e r u n g VON MORTEN LUND
Vilhelm Lauritzens Funkhaus wurde in ein Musikkonservatorium umgewandelt, ohne die durchdachte Funktionalität und die erlesene Einrichtung zu beeinträchtigen. Louis Poulsen ergänzte die Beleuchtung, die das Unternehmen ursprünglich in den 1930er Jahren lieferte. Das alte Funkhaus des Architekten Vilhelm Lauritzen ist als Musikkonservatorium zu neuem Leben erwacht, nachdem die dänische Rundfunk- und Fernsehanstalt das elegante Gebäude in der Rosenørns Allé verließ, um in einen neuen Gebäudekomplex im Stadtteil Örestad
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umzuziehen, dessen strahlender Mittelpunkt das expressive Konzerthaus von Jean Nouvel bildet. Lauritzens denkmalgeschütztes Gebäude, eines der bedeutendsten Beispiele modernistischer Architektur der 1930er Jahre, übernahm das Königlich Dänische Musikkonservatorium.
Im Jahre 2006 wurde ein Architektenwettbewerb über den Umbau ausgeschrieben. Damit konnte die Metamorphose von Funkhaus zu Konservatorium beginnen. Seitens Vilhelm Lauritzen Arkitekter und Alectia, früher Birch und Krogboe, beratende Ingenieure, erwartete
Foto: Jens Lindhe
Der Architekt Vilhelm Lauritzen war auch ein hervorragender Designer. Zusammen mit Architekt Mogens Voltelen entwarf er die gesamte Beleuchtung für das Funkhaus und die Außenbereiche. Die gesamte Beleuchtung wurde von Louis Poulsen hergestellt.
man das Ergebnis mit Spannung. Vilhelm Lauritzen und Ludvig Birch hatten sich in den 1930er Jahren mit dem Bau des Funkhauses einen Namen gemacht, und die beiden Firmen setzen alles daran, um den Wettbewerb zu gewinnen. Das Funkhaus war ihr Erbsilber. Also setzte man alles auf eine Karte – und gewann. Von außen hat der Umbau keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Das Haus scheint unverändert. Trotzdem kommt kein Gedanke an ein verstaubtes Museum auf. Der Umbau erfolgte mit großem Respekt vor der Architektur des Hauses, aber ohne Kompromisse angesichts der praktischen und künstlerischen Anforderungen, die ein modernes Musikkonservatorium stellt. Das Musikkonservatorium ist eine offene Ausbildungsstätte, die ihre Besucher freundlich in Empfang nimmt. In seiner neuen Rolle muss sich das Haus jetzt nicht länger der Rücksicht auf die Sicher-
heit der Nation unterordnen. Am Haupteingang, dort, wo der Bürgersteig sich entlang einer kleinen Verschiebung der beiden Fassadenflügel verbreitert, wimmelt es von Studenten, und hinter den langen Fensterfronten brennt bis spät in die Nacht hinein Licht. Die Gäste kommen in immer größerer Zahl in den Konzertsaal und in die übrigen Studios. Der kürzlich eingestellte Veranstaltungsleiter trägt die Verantwortung dafür, das Haus mit aktuellen, ambitionierten Musikveranstaltungen zu füllen.
Die Architektur des Rundfunkhauses Vilhelm Lauritzen wurde 1934 mit dem Bau des Rundfunkhauses beauftragt, nicht, weil er einen Architektenwettbewerb gewonnen hatte, sondern auf Grund seiner Unerschrockenheit. Das damalige Konzerthaus, im Volksmund „Starenkasten“ genannt, hatte sich bereits nach
wenigen Jahren als Bauskandal entpuppt. Die Studios waren nicht schalldicht, und der kombinierte Konzert- und Theatersaal erfüllte nie die Erwartungen der Musiker und Schauspieler. Vilhelm Lauritzen war ein moderner Architekt. Sein Zugang zu dem neuen Medium gründete sich auf eine unsentimentale Rationalität und einen scharfen Blick für die Möglichkeiten der Naturwissenschaften. Und Vilhelm Lauritzen handelte. Er nutzte den Augenblick und präsentierte dem Rundfunkrat den von ihm ausgearbeiteten Vorschlag für ein neues Funkhaus. Das Projekt baute auf der neuesten Technik in den Bereichen Kommunikation, Baukonstruktion und Raumakustik und orientierte sich an den aktuellsten Tendenzen von Architektur und Kunst. Das Funkhaus konnte erst zehn Jahre später offiziell eingeweiht werden, weil sich die Fertigstellung des Hauses durch den
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Vilhelm
Lauritzen
Die originelle halbe Vase, „VLA Halvvaselampen“ aus opakem Glas. Sie wurde im gesamten Funkhaus als Flurbeleuchtung eingesetzt. Louis Poulsen reproduzierte eine große Anzahl der Wandleuchten in Verbindung mit dem Umbau zum Musikkonservatorium.
Krieg verzögerte. Für die Architekten ein Glücksfall, denn sie hatten Zeit in Hülle und Fülle, konnten alle Einzelheiten des Gebäudes durcharbeiten und jedes Detail perfektionieren. Die Studios und der große Konzertsaal wurden wie eine wertvolle Geige aus Cremona gestimmt. Paneele konnten in voller Größe, Profile und Materialien im Zuge der Bauarbeiten angepasst werden. Die charakteristische akustische Decke mit dem doppelten Wellenmotiv im Konzertsaal wurde ebenfalls anhand akustischer Testreihen im Verhältnis 1:1 entwickelt. Die lange Bauphase führte dazu, dass in Zusammenarbeit mit Louis Poulsen die Beleuchtung des Rundfunkhauses entworfen werden konnte. Das Ziel war klar: Die Beleuchtung sollte funktionell sein, aber auch warm, einladend und unprätentiös. Das Licht der Glühlampen wurde von Schirmen gelenkt, deren Formgebung auf einem eindeutigen Konzept basierte, was Material und Geometrie betraf. Lauritzens Leuchtenentwurf hat sich als zeitlos erwiesen; die alten Leuchten des Rundfunkhauses haben längst Klassikerstaus erreicht. Das alte Rundfunkhaus: ein Symbol einer völlig integrierten Designlösung, die heute in dieser Art nicht
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mehr vorstellbar ist. Die räumliche Konzeption des Hauses, einschließlich Beleuchtung, Einrichtung und Möblierung, baut auf technisch ausgereifte Betonkonstruktionen und modernste Installationen, ganz gleich, ob es sich um Aufnahmegeräte oder Lüftungssysteme handelt. Das Projekt Vilhelm Lauritzens bestand bei der Einweihung im Jahre 1945 aus drei primären Einheiten. In der ersten Einheit, zwei versetzte Flügel an der Rosenørns Allé, befanden sich die Büros der Journalisten und die Verwaltung. In der zweiten Einheit, die nach hinten gebaut worden war, lag ein geschlossener Block von Studios, gegen die Straße abgeschirmt durch das Bürogebäude und geschützt durch den Dachgarten mit seiner dicken Mutterbodenschicht. Das dritte Element: der Konzertsaal, ein ausdrucksvoller Fächer mit separatem Eingang von der Julius Thomsens Gade. Die beiden Flügel zur Straße hin zeigten in den 1930er Jahren eine beispielhaft flexible Einrichtung von zwei Reihen Büros um einen Mittelflur. Durch die funktionellen Betonkonstruktionen entstand ein 18 m langer, säulenfreier Raum zwischen den Quertrennwänden; hier konnte flexibel eingerichtet werden, bis hin zum
kleinsten Fassadenmodul von 90 cm. Unter den Fenstern befanden sich für jedes Modul Anschlüsse für Strom und Telefon; die Abmessungen der Sprossen waren der Wanddicke angepasst. Die Lüftung befand sich in der Wand zum Korridor. So konnten die Decken aus Rücksicht auf die flexible Einrichtung völlig frei von Installationen gehalten werden. Der Studioblock repräsentierte den damals neuesten Stand der Technologie im Bereich Akustik und Aufnahmetechnik. Das zentrale Künstlerfoyer durchtrennt den Block und teilt die Studios in zwei Gruppen. In regelmäßigen Anständen tauchen Nischen mit gemütlichen Sitzekken für die Künstler auf, die dort vor den Aufnahmen in ruhiger Umgebung warten konnten. Die eleganten Linien der Möbel deuten auf Finn Juhl hin, der am Anfang seiner Laufbahn als Architekt zehn Jahre
Die Funkhauspendelleuchte wurde in den 1930er Jahren eigens für das Funkhaus entworfen. Der formvollendete Opalglasschirm der Pendelleuchte kapselt das Leuchtmittel ein. Diese Leuchte ist im neuen Musikkonservatorium häufig zu sehen, unter anderem in den vielen Probesälen.
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Foto: Jens Lindhe
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lang bei Vilhelm Lauritzen angestellt war. Studio 2, wo das Unterhaltungsorchester des dänischen Rundfunks spielte, ist ein großer, rechteckiger Raum mit Holzpaneelen an Wänden und Decke, die in Zickzacklinien verlaufen, um den Ton zu verteilen und Flutter zwischen den parallelen Wänden zu verhindern. Aus den gleichen Gründen wurden die übrigen Studios als schiefe Kristalle ohne parallele Wände konzipiert. Jedes Studio hat eine selbständige tragende Konstruktion. Brücken, über die der Schall durch die Konstruktion durch das gesamte Gebäude vom einen Raum in den anderen wandern könnte, wurden so völlig vermieden. Der Konzertsaal, auch Studio 1 genannt, ist ein imposanter Raum: ein warmer, freundlicher Schrein aus goldenem Holz mit hellen, lederbezogenen Stühlen. 1.100 Zuhörer haben unter der großen, gewölbten Wellendecke Platz, und die Musik ist nie weit vom Publikum entfernt. Der exquisite Materialcharakter des Saals verleiht ihm einen besonderen nordischen Ton, den man auch im Konzertsaal der schwedischen Stadt Göteborg findet, der zur gleichen Zeit gebaut wurde. Jean Nouvel bekannte sich zu dieser Tradition, als er für den Saal des neuen Konzerthauses die gleiche warme Palette von Materialien vorschrieb.
Vom Rundfunkhaus zum Musikkonservatorium Der Umbau zum Musikkonservatorium erfolgte mit viel Pietät für das Gebäude von Vilhelm Lauritzen. Die Seele des Hauses wurde gewahrt, vom übergeordneten Plan bis ins Detail. Nur das Auditorium und die Musikbibliothek erhielten eine eigenständige, ungeschliffene und dunkle Einrichtung, die den Stil unserer Zeit trifft und einen raffinierten Kontrast zur ursprünglichen Architektur bildet. Mit dem Umbau verwischt sich die scharfe Trennung zwischen dem Büroflügel und dem Studioblock mit dem Konzertsaal. Die Journalisten zogen mit dem Rundfunk um, das Haus gehört jetzt ausnahmslos der Musik. Die Studios und der Konzertsaal sind wie geschaffen für ein Konservatorium und konnten in mehreren Fällen ohne größere Änderungen übernommen werden. Die größten Umbauten waren im Büroflügel erforderlich, wo Unterrichtsräume Platz finden sollten. Diese Räume sind für ein Konservatorium von großer Bedeutung, weil die Dozenten dort täglich ihre Schüler unterrichten. Dafür waren über 40 Räume erforderlich, jeder von der Größe eines normalen Klassenzimmers.
Beleuchtung Die Beleuchtung des Rundfunkhauses zeichnete sich durch eine einmalige Qualität aus, die im Zuge des Umbaus konsequent bewahrt worden ist. Die ursprünglichen Leuchten blieben überall dort erhalten, wo es möglich war. Dort, wo Leuchten fehlten, hängen heute Kopien der alten Modelle. Vilhelm Lauritzen entwarf die Leuchten für das Funkhaus in enger
Zusammen mit Architekt Mogens Voltelen entwarf Vilhelm Lauritzen eine Reihe von Leuchten für das Funkhaus. Im Saal des ehemaligen Beirats, der weiterhin als Besprechungsraum dient, hängt die Deckenbeleuchtung – Leuchten aus Opalglas auf einer Messingschiene.
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Foto: Jens Lindhe
Das alte Funkhaus ist eines der überzeugendsten Beispiele des Modernismus in Dänemark. Viele wunderbare Details, beispielsweise an den Treppen und Handläufen, konnten bewahrt werden.
Leuchten aus Metall über dem Baldachin des Haupteingangs zum Funkhaus, das heute als Musikkonservatorium dient. Das Licht wird auf der weißlackierten Unterseite reflektiert.
Der Publikumseingang zum Konzertsaal, geschützt durch einen Baldachin. Dieser wird durch eine Reihe rundlicher Opalglasleuchten beleuchtet, die an Radieschen erinnern.
Die mit Leder verkleidete Decke in der Halle und im Empfang. Für Wände und Böden wurde grönländischer Marmor verwendet. Das Licht im Raum stammt von doppelten Leuchtenköpfen aus Opalglas, auf Standrohre montiert.
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Vilhelm
Lauritzen
Im Balkonbereich des Konzertsaals erinnern lange Reihen von Opalglasleuchten an Maiglöckchen. Kleine Variationen ihrer Platzierung vermitteln einen freundlichen, heiteren Eindruck. Foto: Jens Lindhe
Um Pendelleuchten im Konzertsaal zu vermeiden, entwarfen die Architekten eine unsichtbare Beleuchtung in Form eines Ellipsoids mit zwei Brennpunkten. Das Leuchtmittel im ersten Brennpunkt reflektiert die Lichtstrahlen im zweiten.
Zusammenarbeit mit dem Architekten Mogens Voltelen, dem langjährigen Leiter der Fachrichtung Beleuchtungslehre an der Architektenschule der Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen, und der Firma Louis Poulsen. Diese Zusammenarbeit führte dazu, dass Vilhelm Lauritzen völlig zu Recht als einer der führenden Beleuchtungsdesigner des Landes betrachtet wurde. Seine Leuchten nehmen in den 1950er und 1960er Jahren einen bedeutenden Platz in den Katalogen von Louis Poulsen ein. Poul Henningsen übernahm die Rolle des freundlichen Gegenspielers von Vilhelm Lauritzen. Unter anderem in den Spalten von LP Nyt prangerte er jede Tendenz eines gefühlvollen Formalismus seines funktionellen Kollegen an. Jede Form, so Poul Henningsen, müsse durch eine, soweit möglich rationelle, wissenschaftlich fundierte Erklärung untermauert sein. Poul Henningsen war es gelungen, die Prinzipien seiner eigenen Leuchte zu vermitteln, die als rationell aufgefasst wurde, obwohl die er-
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forderliche 100 Watt-Glühlampe nicht besonders viel Licht verbreitete. Die logarithmische Geometrie der PH-Schirme begeisterte jedoch, und in ganz Europa akzeptierten Tausende von Kunden die Botschaft. Lauritzen und Voltelen suchten nach einem entsprechenden Prinzip für die Ausformung ihrer Leuchten und stießen dabei auf das Ellipsoid. Im Konzertsaal wollten sie es vermeiden, den Raum mit der gelungenen akustischen Decke durch herabhängende Leuchten zu verunstalten. Das würde die Aufmerksamkeit von der wellenförmigen Fläche ablenken und die Aufhängung von Mikrofonen erschweren. Daher entwarfen die Architekten eine Leuchte mit einem Schirm, der einem Ellipsoid entlehnt war. Ein Ellipsoid hat zwei Brennpunkte. Die Strahlen einer Leuchtquelle in einem Brennpunkt werden durch den anderen reflektiert. Schneidet man einen Ellipsoiden quer durch und legt die eine Hälfte über eine Fläche mit einem Loch, der mit dem anderen Brenn-
punkt identisch ist, so konzentriert sich das gesamte, vom Ellipsoiden reflektierte Licht in diesem Loch und bewegt sich ans andere Ende des Raumes, wo es kegelförmig gestreut wird. Dieses Prinzip konnte verwirklicht werden. Eine Anzahl spiegelnder Ellipsoidschirme wurde in einer Höhe von 15 Metern über dem Boden in den Zwischenräumen unter der tragenden Betonkonstruktion über den Löchern in der akustischen Decke aufgehängt. Die Lichtkegel konnten mit einer Genauigkeit von einem halben Meter abgeschirmt werden; der Dirigent stand damit in voller Beleuchtung, während das Publikum in der ersten Reihe nicht das geringste Licht durch das Loch in der Decke erspähen konnte. Die Funkhaus-Pendelleuchte wurde eigens für das Haus entworfen. Es handelt sich um eine denkbar einfache Ausführung mit einem einzelnen Schirm aus Opalglas. Der Schirm umschließt eine Glühlampe und lässt nur ein Loch im Boden offen. Das Opalglas sorgt für eine an-
Der Konzertsaal des Funkhauses wurde 1945 eingeweiht (Seite 44) und erfreute sich großer Beliebtheit beim Publikum, das die gute Akustik und die einmalige Inneneinrichtung zu schätzen wusste. 60 Jahre später inspirierte der Saal Jean Nouvel, der für den neuen Konzertsaal der Rundfunk- und Fernsehanstalt eine Holzverkleidung in warmen Farbtönen vorsah.
genehme Streuung des Lichts; die Form hat nicht den geringsten Einfluss darauf, wie das Licht abgestrahlt wird. Jeder Architekt, der damals etwas auf sich hielt, entwarf eine gläserne Pendelleuchte. Arne Jacobsens Leuchte für das Rathaus der Gemeinde Søllerød unterschied sich nur geringfügig von der Lauritzens. Dem künstlerischen Willen waren keine Grenzen gesetzt, und Poul Henningsen ironisierte selbstverständlich über die gefühlvollen Silhouetten. Die FunkhausPendelleuchte fand in großer Zahl als Allgemeinbeleuchtung im Funkhaus Anwendung und hängt in öffentlichen und privaten Räumlichkeiten in Dänemark, aber auch im Ausland. Beim Umbau des Funkhauses wurde die Pendelleuchte in großer Zahl neu aufgelegt. Sie kann jetzt als Custom-Design-Leuchte bestellt werden. Die so genannte Halbvasenleuchte aus Opalglas ergänzt als Wandbeleuchtung die Pendelleuchte. Man sieht sie im Studiofoyer und in den übrigen Fluren des
Hauses. Die Wandmontage erfolgt mit einem Messingbeschlag, der als raffinierter Schmuck erlebt wird. Genau wie die Funkhaus-Pendelleuchte wurde auch diese Leuchte im Zuge des Umbaus in größerer Zahl hergestellt. Die Leuchte wird heute als unter dem Namen „VLA Halvvaselampen“ als Custom-Design-Leuchte für Projekte geliefert. Im Funkhaus finden sich zahlreiche Leuchtentypen, jede mit einer bestimmten Funktion. Im Balkonbereich des Konzertsaals erinnern lange Reihen von Opalglasleuchten an Maiglöckchen. Kleine Variationen ihrer Platzierung vermitteln einen freundlichen, heiteren Eindruck. Außerhalb des Konzertsaales, unter dem Baldachin, begrüßen kleine, rundliche Opalglasleuchten, die in einer spitzen Tüte auslaufen, das Publikum. Hier denkt man unwillkürlich an ein Radieschenbeet. Vilhelm Lauritzens Leuchten bestechen durch ihr unkonventionelles, lockeres Design. Die Beleuchtung der gelben, keramischen
Fassadenverkleidung stammt von einer einzelnen Leuchte mit einem kegelförmigen Metallschirm, anscheinend einem modernen Damenhut aus den 1940er Jahren nachempfunden. Die Spitze wurde kurzerhand abgeschnitten, und das nach unten gerichtete Licht ergießt sich über die Fassade. Vilhelm Lauritzens Leuchten sind zeitlose Klassiker, und die Leuchten des Funkhauses gehören zu seinen besten Entwürfen. Sie vervollständigen raffiniert seine Architektur und unterstreichen den heiteren, freundlichen Ton, der uns in seinen Räumen verzaubert. Morten Lund ist Architekt. DKDM IM FUNKHAUS KUNDE: DAS KÖNIGLICH DÄNISCHE MUSIKKONSERVATORIUM ARCHITEKT: VILHELM LAURITZEN ARKITEKTER INGENIEUR: ALECTIA A/S ELEKTROINGENIEUR: ALECTIA A/S ELEKTROINSTALLATEUR: FUGMANN EL-ANLÆG
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Neues dänisches Rundfunkhaus
Eine Stadt für die öffentlich-rechtlichen Medien
AF THOMAS DICKSON
Segment 3
Segment 4
Segment 2
Segment 1
Die dänische Rundfunk- und Fernsehanstalt Danmarks Radio hat ihre eigene Medienstadt in neuen Stadtteil Örestad in Kopenhagen bezogen. Im neuen Gebäude lieferte Louis Poulsen einen wesentlichen Teil der Beleuchtung Die neue Medienstadt, DR Byen, besteht aus vier imposanten Gebäuden, zwei auf jeder Seite von Emil Holms Kanal. Eine 200 m lange glasüberdachte Brücke, die so genannte Innenstraße, führt über das Wasser. Grundgedanke des Projekts ist die Vision einer Stadt in der Stadt; jedes der vier Gebäude oder Segmente besitzt eine eigene Identität. Als Vorbild diente dabei die arabische Kasbah. Segment 1, der erste Block des enormen Bauvorhabens, ist mit seinen 55.000 m2 das größte Segment des gesamten Projekts. Diese erste Etappe wurde von Vilhelm Lauritzen Arkitekter zusammen mit Grontmij | Carl Bro entworfen, unmittelbar nachdem man den Architektenwettbewerb zur übergeordneten Planung gewonnen hatte, und konnte 2007/07 bezogen werden. Im Segment 2, einem Entwurf von Dissing+Weitling, befinden sich die Nachrichten- und Sportstudios. Segment 3, Sitz der Ver-
Foto: Jens Lindhe
Den Haupteingang der dänischen Rundfunk- und Fernsehanstalt unter der Inneren Straße erreicht man über eine kleine Kanalbrücke.
Links: Riesige Stahlkonstruktionen umgeben die großen Studios im Segment 1. Sie wirken durch die Spiegelung im Bassin vor dem Gebäude noch imposanter.
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Foto: Anders Sune Berg
Mit dem Bau der neuen Medienstadt, DR Byen, erhielten die TV-Produzenten ideelle Arbeitsbedingungen. Die drei großen Studios liegen hintereinander im Segment 1.
waltung und der Radiostudios des Senders DR København, wurde vom Architektenbüro Gottlieb Paludan Arkitekter zusammen mit Nobel Arkitekter entworfen. Segment 4 mit dem neuen Konzertsaal von Jean Nouvel konnte 2009 eingeweiht werden. Louis Poulsen lieferte Beleuchtungslösungen für das gesamte Rundfunkhaus und ist Hauptlieferant für die Segmente 1 und 2. Die großen Film- und TV-Studios, Kulissenwerkstätte sowie zahlreiche Redaktionsund Technikräume befinden sich alle in Segment 1. Das Gebäude verläuft parallel zur 18 m hohen Inneren Straße; in Höhe des 2. Obergeschosses wimmelt es nur so von Menschen. Die Studiostraße verbindet weit weniger spektakulär die vielen Studios und Werkstätten miteinander. Darüber hinaus wurden in dem recht kompakten
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Gebäude zahlreiche Redaktionen und Studios eingerichtet, die oasengleich um einige hohe Atrien angeordnet sind. Im südlichen Teil des Hauses liegen die charakteristischen großen Studioblöcke mit ihrer Außenhaut aus schwarz glasierten Fliesen. Hier befindet sich auch der Publikumseingang für die TV-Shows. Die Fassade markieren hohe weiße Säulen. Die einzelnen Blöcke mit den Funk- und TV-Studios werden teils durch ihre rote Farbe, teils durch ihre besondere runde Form hervorgehoben, die den Verlauf des internen Straßensystems durchbricht. Thomas Scheel von VLA, leitender Architekt der übergeordneten Plans, zu Segment 1: ”In Dänemark ist es für Architekten wichtig, wie das Tageslicht eingesetzt werden kann, da wir so wenig davon haben. Das ist die dynamische Antriebskraft unserer
Entwürfe. Aus diesem Grunde liegen sämtliche Büros und Redaktionen in Höhe des zweiten Obergeschosses oder noch höher. Weiter unten wurden Parkplätze oder sekundäre Räume mit weniger Tageslichtbedarf vorgesehen. Das Kunstlicht ist dem Tageslicht angepasst. Wir haben uns hauptsächlich auf eine gediegene Allgemeinbeleuchtung konzentriert und weniger auf Akzentleuchten. Für das Segment 1 entwickelten wir in enger Zusammenarbeit mit Louis Poulsen und dem Deckenhersteller Rockfon ein kombiniertes Decken- und Beleuchtungssystem, Fusion. Ziel und Zweck war es, alles zu integrieren, was üblicherweise individuell installiert wird, also Beleuchtung, Lüftung, Kühlung, Schalldämpfung, Feuerlöschbrausen und Beschilderung.” Umweltfreundlichkeit ist ein wesentlicher
Ausstattungen und andere Dienstleistungen für die großen Studios werden durch enorme Flure transportiert. Louis Poulsen lieferte die hocheffiziente Industriearmatur Herning, die für ausreichend Licht sorgt.
Die Grundbeleuchtung in den Studios: eine Odense Aufbauleuchte mit TV-Gitter, die über allen Strahlern, montiert wurde.
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Segment 1 mit zwei riesigen Atrien, einem beliebten Aufenthaltsort der Mitarbeiter. Die Grundbeleuchtung der Atrien wird durch Beat 222-155 mit Kompaktleuchtstofflampen 1x32 Watt gesichert.
Segment 1 zeichnet sich durch eine imposante Deckenhöhe aus. Die großen inneren Straßen vermitteln einen Eindruck von der vollen Höhe des Gebäudes.
Foto: Anders Sune Berg
SEGMENT 1 ARCHITEKT: VILHELM LAURITZEN BAUINGENIEUR: GRONTMIJ | CARL BRO A/S ELEKTROINGENIEUR: GRONTMIJ | CARL BRO A/S ELEKTROINSTALLATEUR: BRAVIDA DANMARK SEGMENT 2 ARCHITEKT: DISSING OG WEITLING BAUINGENIEUR: NIRAS A/S OG OVE ARUP A/S ELEKTROINGENIEUR: NIRAS ELEKTROINSTALLATEUR: LINDPRO A/S SEGMENT 3 ARCHITEKT: GOTTLIEB & PALUDAN SAMT NOBEL ARKITEKTER A/S BAUINGENIEUR: RAMBØLL ELEKTROINGENIEUR: RAMBØLL ELEKTROINSTALLATEUR: NCC DANMARK KLIENT: LOUIS POULSEN BAUHERR: DR
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Vilhelm Lauritzen Arkitekter plante ein Deckensystem für die Büros in der Medienstadt - ein Gesamtkonzept für Deckenfläche, Beleuchtung, Lüftung und Beschilderung. Das Ergebnis: Fusion. Die Architekten entwickelten dieses System in Zusammenarbeit mit Grontmij | Carl Bro, Louis Poulsen, Rockfon und Lindab Ventilation.
Parameter für das gesamte Bauvorhaben. Beispielsweise schirmen die Studioklötze den südlichen Teil des Hauses gegen die Sonne ab. Doppelte Fassaden sorgen für eine natürliche Lüftung. Ein wesentlicher Teil des Kunstlichts wurde mit einer Tageslichtdämpfung versehen, und wo immer es möglich war, wurden Energiesparlampen vorgesehen. Das gesamte Haus ist PVC-frei, und alle Materialien wurden, soweit möglich, auf einen optimalen Lebenszyklus hin untersucht. Hinzu kommen ein Grundwasserkühlungssystem, 1.200 m2 Sonnenkollektoren auf dem Dach und Regenwassersammelbecken, die 70 % der WC-Spülung decken.
Vilhelm Lauritzen Arkitekter gewann insgesamt dreimal den Architektenwettbewerb für ein neues Domizil der dänischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkund Fernsehanstalt, Danmarks Radio: 1934: Rundfunkhaus in der Rosenørns Allé 1959: “TV-Stadt” in Gladsaxe 2000: Das Architektenbüro gewann unter seinem neuen Namen VLA den Wettbewerb für den übergeordneten Plan und die erste Etappe des neuen Domizils, DR Byen, im Stadtteil Örestaden.
Fusion besteht aus Endlosflächen, die durch Aluminiumprofile getrennt werden. Sie verleihen den Decken einen ansprechenden, ruhigen Ausdruck. Leuchten mit Leuchtstofflampen in Bandform, Lüftungs- und Kühlungssysteme sowie Feuerlöschbrausen und Düsen wurden eigens für Fusion hergestellt. Alle Elemente sind voll integrierbar und können aneinander angepasst werden. Fusion wurde mit dem Dänischen Designpreis 2007 ausgezeichnet.
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Foto: Anders Sune Berg
Foto: Jens Lindhe
Neues Konzerthaus der d채nischen Rundfunk- und Fernsehanstalt, DR
DER BLAUE
KUBUS VON THOMAS DICKSON
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Das lang erwartete DR-Konzerthaus konnte im Januar 2009 eingeweiht werden. Die Architekten, Ateliers Jean Nouvel, setzten mit diesem Gebäude neue Maßstäbe für die Ausformung von Räumen und Gebäuden in unseren Breitengraden.
Das Foyer des Konzertsaales: ein atemberaubendes Atrium, geprägt durch rohe Details und eine sinnliche Materialverarbeitung – unverkennbar Jean Nouvel. Die rohen Betonwände werden für Bildprojektionen verwendet.
Die Außenansicht Als Ateliers Jean Nouvel im Jahre 2002 den Architektenwettbewerb gewann, war der neue Stadtteil Örestad noch völlig unbebaut. Es gab einen übergeordneten Plan, jedoch keine städtische Umgebung, an der man sich hätte orientieren können. Eine nicht alltägliche Situation für einen Architekten, und ganz sicher eine Herausforderung für Jean Nouvel, der sich bei seiner Arbeit immer eingehend mit dem Kontext des Ortes auseinandersetzt. Stattdessen zeigte er seine Version des zukünftigen Stadtteils Örestad: ein monolithischer Kubus, eine Art Fixpunkt für einen Stadtteil in der Entstehungsphase.
Foto: Anders Sune Berg
Das neue Konzerthaus ist ein Gebäude voller Überraschungen und Widersprüche. Und das größte, spektakulärste und umstrittenste Gebäude in Dänemark in neuerer Zeit. Jean Nouvel hat sich mit einer ganzen Reihe überzeugender und signifikanter Bauwerke in aller Welt einen Namen gemacht. Als Beispiele mögen die Museen Quai Branly in Paris und Reina Sophia in Madrid und der Turm Torre Agbar in Barcelona dienen. Jean Nouvel ist nicht zuletzt dafür bekannt, die Fassaden seiner Gebäude völlig unorthodox zu gestalten. Ein besonders deutliches Beispiel: Das Institut der arabischen Welt in Paris aus dem Jahre 1987, das vor allem durch sein technisch ausgereiftes System von Iris-Blenden an der südlichen Fassade bekannt wurde. Auch die Fassade des neuen Konzerthauses repräsentiert etwas bisher nie Dagewesenes; das Gebäude verschwindet hinter der aus den Medien sattsam bekannten blauen Fassadenabschirmung. Im klaren Tageslicht ist das Haus zwar nicht uninteressant, jedoch bei weitem nicht so spektakulär wie nach Anbruch der Dunkelheit. Dann fungieren die vier blauen Wände aus einem besonderen Netzmaterial als gigantische Leinwände, auf die sich bewegliche Bilder projizieren lassen. Und wäre es nicht unbedingt erforderlich gewesen, die Baukosten auch nur ein wenig zu senken, so wäre auch die Dachfläche unter einem blauen Schirm verschwunden, den die Flugpassagiere beim Einflug auf den Flughafen Kastrup hätten sehen können. Das blaue Fassadenmaterial ist so offen in seiner Struktur, dass es den Blick von innen nach außen nicht behindert.
Das Publikum wird bei Betreten des 2.000 m2 großen Foyers von einem großen, blauen Sternenhimmel aus einer perforierten, blau gestrichenen Metalldecke empfangen, der von verdeckten Spots durchleuchtet wird.
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Foto: Anders Sune Berg
Jean Nouvel ließ sich von Vilhelm Lauritzens Konzertsaal des dänischen Funkhauses aus dem Jahre 1945 inspirieren (Seite 35), als er für den neuen Konzertsaal Holz und warme Farbtöne vorschrieb. Louis Poulsen lieferte die Beleuchtung in den Treppenstufen, die während der Veranstaltung gedämpft werden und dann nur als Leitlicht dienen. Zu Beginn/Ende der Veranstaltung und in den Pausen wird das Treppenlicht intensiviert und außerdem ein- bzw. ausgeschaltet, um das Publikum zu den gewünschten Treppen zu leiten.
Die blaue Oberfläche des Hauses verändert nach Anbruch der Dunkelheit ihr Aussehen, je nach dem, wie sie sich von den großen Videoprojektoren beleuchtet wird, die diskret in kleinen Türmen in der Nähe untergebracht sind - Nouvels Interpretation einer modernen Laterna Magica. Taucht man hinter die blaue Fassade ins Gebäude ein, so gibt es eine Vielfalt von Räumen und Volumen zu entdecken - in einer völlig anderen Formensprache als von außen angedeutet. Die vier Säle, Studios genannt, sind unterschiedlich groß. Der größte Saal mit seinen 1.800 Sitzplätzen liegt ganz oben, die drei kleineren Studios weiter unten. Eingerahmt werden die vier Säle von den FoyerBereichen, einer Bar und einem Restaurant. Hinzu kommen Proberäume, Notenarchive, Instrumentenlager u.a.m. Rein ästhetisch prägen Kontraste das monumentale Gebäude. Die reine blaue Außenhaut wird innen fast überall durch rohen Beton abgelöst – dort, wo das Publikum ins Haus kommt und auch in den Arbeitsbereichen. Die Säle bilden eine Ausnahme; dort wurden Farben, Licht und Materialien präzise inszeniert. Für Abwechslung ist also gesorgt, von den schnörkellosen Fassaden über den Brutalismus der Treppen und Gänge bis hin zum poetisch-ätherischen Design der Säle. Wie ein Schachtelsystem offenbart sich beim Öffnen einer neuen Tür im Komplex ein überraschender Aspekt.
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Die Publikumsbereiche Das Publikum betritt das 2.000 m2 große Foyer des Konzerthauses im Untergeschoss, unter einem großen, blauen Sternenhimmel aus einer perforierten, blau gestrichenen Metalldecke, die von verdeckten Spots durchleuchtet wird. Geht man durch den Raum, offenbart sich ein imposantes Atrium, dessen Glasdach man mehr als 30 Meter oben ahnt. Ein urbaner Raum, geprägt von ruppigen Details und einer sinnlichen Verarbeitung des Materials – unverkennbar Jean Nouvel. Auf einige Wände des enormen Raumes werden unter anderem eine große Anzahl Bilder projiziert. Und die Wände bestehen zwar aus Sichtbeton, sind aber trotzdem außergewöhnlich. Die verwendeten Gießformen waren mit Kunststofffolie bedeckt, die während der Arbeit nicht straff blieb; der Beton erhielt so eine weiche, faltige Oberfläche, eine „Elefantenhaut“. Die meisten der Betonwände des Hauses wurden auf diese Weise gegossen. Auch das Inventar zeichnet sich durch einen industriell anmutenden Stil aus; unter anderem besteht die große Garderobe im Foyer, die ohne Personal auskommt, aus robusten Transportkisten, etwa in der Art, wie sie Musiker auf Tournee mit sich führen. Überall an den Wänden des Publikumsbereichs wurden quadratische Lichtpaneele mit abgerundeten Ecken angebracht. Größe und Farben variieren; man wird an de traditionellen Warnlam-
pen außerhalb von Tonstudios erinnert, nur eben in übergroßer Ausgabe. Die Beleuchtung wird ergänzt durch eine Vielzahl von Munkegaard-Leuchten in mehreren Größen, die in zufälliger „Unordnung“ an der Decke platziert wurden. In den Betonboden des Foyers leuchten eingelassene Lichtstreifen, während man sich in den Fluren und Büros für satinierte Metallböden aus feuerverzinkten Stahlplatten entschied. Dort, wo sich die Mitarbeiter aufhalten und bewegen, in den Flur- und Arbeitsbereichen, dominiert das technische Ambiente fast vollständig, jedoch nie ohne einen Hauch von Ästhetik. Decken, Rohre und andere technische Installationen in den langen Fluren und den Arbeitsräumen wurden in einem knallorangen Farbton gestrichen, der bemerkenswert gut mit dem „Elefantenhaut“Beton und den Metallböden harmoniert. Einige Decken sind dekoriert, beispielsweise mit riesigen Vergrößerungen von Musikinstrumenten.
Die Säle Für jeden der vier Konzertsäle wurde ein individueller architektonischer Ausdruck gewählt. Der Konzertsaal, Studio 1, ist ein schwebender Raumkörper, dessen Unterseite etwa 10 m über Bodenniveau schwebt. Das Orchester befindet sich etwa in der Mitte einer Amphitheater-Anordnung, umgeben von den Sitzplätzen, die auf verschiedenen Ebenen versetzt zueinan-
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Die Treppenbeleuchtung eine Aluminiumschiene mit warmweißen LEDs. Ein montierter Farbfilter sorgt dafür, dass das Licht mit den warmen Farben des Konzertsaals und der Stimmung harmoniert. Die LEDs wurden mit einer matten Schutzkappe aus Acryl montiert, die auch für eine Streuung des Lichts sorgt.
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Foto: Anders Sune Berg
Lounge-Bereiche mit außergewöhnlicher Deckenhöhe in unmittelbarer Nähe des Konzertsaals bieten sich als Entspannungsbereich für Mitarbeiter und Künstler an. Als Allgemeinbeleuchtung dienen über die Decke verstreute Munkegaard Leuchten.
der angeordnet wurden. Diese architektonische Struktur ist auf eine Vorgabe des Bauherrn an Jean Nouvel zurückzuführen. Jean Nouvel selbst verglich diese Art von Saal mit einem in Terrassen angelegten Weinberg. In einem solchen Saal entsteht eine ganz besondere Akustik, die vor allem von der Berliner Philharmonie des Architekten Hans Sharoun bekannt ist, die 1963 fertiggestellt wurde. Der Saal des Konzerthauses spiegelt sich nicht symmetrisch entlang einer Längsachse, wie man es häufig sieht. Aus Gründen der Akustik wurde der Orchesterplatz ein wenig „schief“ angeordnet. Der Konzertsaal kommt fast gänzlich ohne gerade Linien aus. Decken und Wände sind gekrümmt, alle Balkone und Brüstungen wellenförmig angeordnet. Die Materialien wurden sorgfältig ausgewählt, um den optimalen Zusammenhang zwischen dem visuellen Eindruck der Architektur und der Akustik des Raumes zu schaffen. Große laminierte und gebeizte Wandflächen aus Birke und Belinga-Holz dominieren, an manchen Stellen mit eingefrästen Spuren. Diese Platten werden abgelöst von verschiedenen Gipsprodukten, häufig in profilierter und perforierter Form.
Munkegaard ist in vier Größen erhältlich, von Ø 115 cm bis 525 cm. „Zufällig“ montiert, bilden die Leuchten ein organisches Muster, das einen freundlichen Kontrast zur symmetrischen Möblierung des Raumes bildet.
Bei den Farbtönen dominieren Nuancen warmer Farbtöne - konsequent bis hin zu den Sitzen, die mit Velours in zahlreichen Orange- und Rottönen bezogen sind. Das klassische Design der Stühle und die wechselnden Farbtöne der Bezüge sind eine Hommage an den alten Konzertsaal in der Rosenørns Allé. Auch die große, zentral platzierte Orgel lässt an diesen Raum denken. Im Konzertsaal gibt es keine sichtbaren Leuchten – eine bewusste Entscheidung von Jean Nouvel. Spots an der Decke sorgen für die direkte Beleuchtung der Bühne; das übrige Licht ist indirekt und dimmbar. Es strömt vor allem aus Feldern im Boden und Öffnungen unter den Treppenstufen. Die Farben des Raumes werden durch die goldene Beleuchtung unterstrichen, so dass der gesamte Saal in ein warmes, kupfernes Licht getaucht wird. Ein starker Kontrast zur blauen Hülle des Gebäudes und dem scharfen, harten Licht im Foyerbereich. Jean Nouvel hat im Gebäude selbst und in den Außenbereichen klar abgegrenzte Bereiche geschaffen, auch was die Integration von Licht und Architektur betrifft. Alle Studios sind Mehrzweck-Konzertsäle. Die Akustik lässt sich durch ein ausgefeiltes System von hart auf weich umstellen, so dass jeder Saal für Kammermusik und Rock genutzt werden kann. Die drei kleineren Säle befinden sich zwar im Keller; für Tageslicht ist jedoch gesorgt. Das Studio 2, der zweitgrößte Saal für 540 Zuhörer, ähnelt einem alten HollywoodFilmstudio. Die Deckenbeleuchtung hier
besteht aus Handlampen, die von der Decke herabhängen. Wände und Stuhlreihen wurden in Schwarz gehalten, während die akustische Schalldämpfung an den Wänden aus naturfarbenen Birkenfurnierplatten besteht, dekoriert mit 38 großen Portraits von Musikern, die für den dänischen Rundfunk besondere historische Bedeutung haben. Das kleine Studio 3 bietet 170 Zuhörern Platz und besticht durch einen prägnanten Kontrast zwischen grellweiß und abwechselnd blankem und mattem Schwarz, das an einen Konzertflügel denken lässt. Ein System von Schotten, die sich öffnen und schließen lassen, sichert eine variable Akustik und liefert zusätzlich einen markanten visuellen Effekt. Das letzte Studio, Studio 4, fasst maximal 300 Zuhörer. Hier dominieren knallrote Wände, verstellbare Lamellen aus lackierten Aluminiumprofilen, die den Raumklang an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Die drei kleineren Studios werden durch Spots beleuchtet, die mehr oder weniger in der Deckenkonstruktion verschwinden.
SEGMENT4 BAUHERR: DR ARCHITEKT: ATELIERS JEAN NOUVEL BAUINGENIEUR: NIRAS A/S ELEKTROINGENIEUR: NIRAS A/S ELEKTROINSTALLATEUR: LINDPRO A/S BELEUCHTUNGSDESIGN: LIGHT MAKERS STUDIOEINRICHTUNG ALLER STUDIEN IN DEN SEGMENTEN 1, 2 UND 4: LINDPRO
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Neue Produkte, neue Showrooms Targetti Poulsens Produktpalette in den nordischen Ländern erforderte die Neueinrichtung des Showrooms in Norwegen und ein völlig neues Showroomkonzept in Stockholm. VON CLAUS ØSTERGAARD
Ta rg et ti Poulsen, Oslo Der neue 400 m2 große Showroom von Targetti Poulsen liegt in Lilleaker etwas außerhalb der Stadtmitte Oslos, in unmittelbarer Nähe der Büros seiner Tochtergesellschaft. Das Haus wurde von Grund auf renoviert und mit Möbeln, Leuchten und Ausstellungsmodulen konsequent minimalistisch eingerichtet. Auf drei Stockwerke verteilt ist eine Auswahl aus dem enormen Produktkatalog der Targetti Poulsen Gruppe zu sehen. Das Einzelhandelsprogramm von Louis Poulsen wird in vollem
Im norwegischen Showroom werden u.a. Collage, F+P 550 und PH 50 von Louis Poulsen sowie die Pendelleuchte Polifemone von Esedra ausgestellt.
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Umfang gezeigt, während die Firmen Targetti, Esedra, MLE und Neri mit ihren bekanntesten Produkten vertreten sind. Der Showroom ist eine Mischung aus ”living showroom”, in dem die Mitarbeiter im Showroom sitzen und die Leuchten in Verbindung mit ihrer Arbeit verwenden, und einer eigentlichen Produktausstellung mit einer Vielzahl von Demo-Möglichkeiten, unter anderem der RGB/ LED-Produkte von Targetti.
Foto: Jiri Havran
Ta rg et ti Poulsen, Stock holm In Verbindung mit der Stockholm Messen/Nordic Light 2009 konnte Targetti Poulsen in Stockholm den frisch renovierten Showroom in seinen Penthouse-Geschäftsräumen in der Gävlegatan eröffnen. Targettis Übernahme von Louis Poulsen führte eine so starke Erweiterung des Sortiments mit sich, dass ein Umbau unvermeidlich geworden war. Nach dem Umbau sind alle Marken des umfassenden Produktprogramms von Targetti Poulsen vertreten, jedoch nicht das gesamte Sortiment. Eine große Wand zur Demonstration RGB/LED-gesteuerter Akzentbeleuchtung ist Teil der Ausstellung. Obwohl doppelt so viele Produkte als bisher gezeigt werden, gelang es, das helle, leichte Ambiente des Showrooms zu erhalten.
Foto: Åke E:son Lindman
Targetti Poulsens Showroom in Stockholm in den Penthouse-Geschäftsräumen in der Gävlegatan. Hier findet man Raum- und Außenleuchten.
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Der PH Zapfen Gold wurde im März 2009 in Los Angeles vorgestellt. Die übrigen Präsentationen und Empfänge fanden in Verbindung mit Ausstellungen in Turin, Kopenhagen, Moskau und in Belgien statt.
Foto: Henri Khodaverdi photography
In Los Angeles wurde die Jubiläumsedition des PH Zapfens, dessen 72 Schuppen mit 24-karätigem Gold belegt sind, im exklusiven Designgeschäft dkVOGUE gezeigt.
PH Zapfen Gold Der 50. Geburtstag des PH Zapfens - Grund genug für 400 Gäste, Anfang des Jahres an einem Empfang in Los Angeles teilzunehmen. Dies war die letzte einer Reihe von Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums der berühmten Leuchte. Im vergangenen Jahr wurde das Jubiläum mit Empfängen in Turin, Kopenhagen und Moskau markiert. Der Mittelpunkt aller Veranstaltungen: ein PH Zapfen aus purem Gold, den Louis Poulsen anlässlich des Jubiläums in einer limitierten Auflage von 50 Stück lancierte. Der PH Zapfen gehört zu den globalen Stilikonen des Beleuchtungsdesigns. Nicht zuletzt in den USA ist man vom PH Zapfen begeistert. Dem konnten die 400 geladenen Gäste nur zustimmen. Einige waren aus Las Vegas, Santa Barbara und San Francisco angereist, um auf Einladung von Louis Poulsen am 18. Februar den Geburtstag des Ikons bei einem Emp-
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fang im exklusiven Designgeschäft dkVOGUE auf dem Beverly Boulevard in West Hollywood zu feiern. Die Laudation hielt Demetrios Eames – Filmproduzent, Autor und Direktor des Eames Office, das von seinen berühmten Eltern Charles und Ray Eames gegründet wurde. Der PH Zapfen Gold wurde erstmals 2008 in Turin vorgestellt, wo die Leuchte ausgestellt und anlässlich der Torino World Design Capital im Juni des vergangenen Jahres von einem Empfang im Palazzo Madama begleitet wurde. Der zweite Empfang folgte dann im September im Hauptgeschäftssitz von Louis Poulsen in Kopenhagen. Die beiden übrigen Ausstellungen der Jubiläumsleuchte fanden ebenfalls 2008 in Verbindung mit der Kortrijk Xpo Messe in Belgien und der International Salon Interior Show in Moskau statt.
Foto: Kaslov
Oben: Präsentation des PH Zapfens Golds im imposanten Palazzo Madama anlässlich der World Design Capital in Turin.
Rechts: Der dänische Geburtstagsempfang für den PH Zapfen im Hauptgeschäftssitz von Louis Poulsen in Kopenhagen.
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