30 Wohngiganten
Wohngiganten in deutschen Innenstädten Eine Bestandsaufnahme
Masterthesis von Lukas Brecheler Sommersemester 2019
LSA Lehrstuhl für Städtische Architektur
30 WOHN GIGANTEN Wohnhochhäuser in der Stadt 1960 - 1980
Lukas Brecheler
„Die Hochhausutopien der 70er Jahre wirken in ihrer Zukunftsgläubigkeit wie von einem anderen Stern. Wenige dieser großstädtischen Träume wurden verwirklicht. Viele der modernen Zeichen blieben Utopien. Was gestern Utopie war, ist heute Alltag, wird morgen mißverstanden und geht verloren. Übrig bleibt ein zufälliger Bestand an sprechenden Zeichen aus vergangener Zeit.“ (Heiß, Ulrich: Utopie und Wirklichkeit, zeichenhafte Architektur in Augsburg, S. 10)
Prolog
5
Entwicklungsgeschichte des Wohnhochhauses in Deutschland
6
FĂźr und Wider in der Diskussion
14
Eine Bestandsaufnahme
16
Katalog
18
Freistehend
20
Gruppen
86
Teil der Stadtstruktur
126
FĂźnf Thesen
160
Literaturverzeichnis und Abbildungsverzeichnis
162
Prolog
Es gibt verschiedene Beweggründe sich heute mit Wohnhochhäusern auseinanderzusetzen. Zum einen steht die Faszination für das Große und Hohe, die einen überkommt, wenn man entlang der Häuser in den Himmel blickt. Eine Faszination, die seit jeher dagewesen ist. Himmelhoch zu bauen, die Grenzen des technisch Machbaren in immer neue Höhen zu verschieben, ist ein uraltes Bestreben des Menschen. Zum anderen aber auch das Gefühl, das entsteht, wenn man aus dem Haus in die Ferne blickt, sich in der Weite der Stadt verliert. Hochhäuser offerieren den Bewohnern nicht nur eine Behausung, sondern sind zugleich Ausdruck eines Lebensgefühls, eines Zeitgeistes. In den 60er und 70er Jahren entstanden in Westdeutschland zahlreiche Wohnhochhäuser, es kam zu einem regelrechten Hochhausboom. Die Häuser waren dabei nicht nur eine pragmatische Lösung der Wohnungsknappheit, sie vermittelten vielmehr den Anschein einer Utopie vom besseren Leben.1 Einem Leben hoch oben mit Licht, Luft und Sonne. Einem Leben mit modernster Ausstattung und Komfort. In den Zeiten des Wirtschaftswunders und des Aufschwungs waren Hochhäuser nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland zugleich Symbole für den Aufbruch der jungen Bundesrepublik, deren Internationalität und Modernität, die anknüpft an die Konzepte und Gedanken des internationalen Stils. Die Wohngiganten standen in einer Zeit bedingten Euphorie, für die Garantie von Komfort und Wohlstand für alle, nicht nur einer bestimmten Klasse. Nach den hierarchischen Strukturen der NS-Ideologie waren Wohnhochhäuser ein Sinnbild der jungen Demokratie. Die Ideen der Architekten und Stadtplaner waren zugleich gestalterisch wie politisch. Die Städte warben und präsentierten ihre neuen Wahrzeichen euphorisch auf Postkarten und Plakaten. Ab den 80er Jahren stand man dem Wohnhochhaus kritisch gegenüber. Die Typologie wurde als anonym und unmenschlich verstanden. In den letzten Jahren sind dann wieder zahlreiche neue Wohntürme entstanden. Es wird oft plakativ von einer Renaissance des Wohnhochhauses gesprochen und über das hohe Wohnhaus kontrovers diskutiert. Können Wohnhochhäuser ein tragfähiger Beitrag zur innerstädtischen Nachverdichtung sein? Können hohe Häuser in das Stadtbild der gewachsenen Innenstädte integriert werden? Gibt es Wohnhochhäuser, die nicht wie viele Häuser der Nachkriegsmoderne anonym sind und zur Gettobildung führen? Eine gewisse Euphorie für das Wohnen hoch oben ist heute wieder spürbar. Trotzdem ist das Wohnhochhaus seit den 80er Jahren negativ konnotiert, stigmatisiert, leidet unter zahlreichen schlechten Entwicklungen der Häuser aus der Nachkriegsmoderne und ist allgemein immer noch ein Synonym für misslungenen, monotonen Massenwohnungsbau. Um eine Diskussion um das hohe Wohnhaus führen zu können, muss das bisher Dagewesene verstanden und aufgezeigt werden. Die Häuser sichtbar gemacht werden. Dieser Aufgabe stellt sich die Arbeit, ohne dabei zu werten. Sie ist vielmehr ein Katalog, eine Grundlage zur Diskussion. Wenn wir heute Wohnhochhäuser errichten, dann sollten wir dies nicht machen ohne die Häuser der 60er und 70er Jahre und deren Fehler zu kennen. Zunächst ist ein Wohnhochhaus ein hohes Wohnhaus, das Wohnen steht im Vordergrund. Es stellen sich die Frage, wann die Qualitäten, die ein normales Wohnhaus hat verloren gehen? Welche Potenziale das Wohnen im hohen Haus hat? Was die Typologie braucht, um zukunftsfähig eingesetzt werden zu können? Vielleicht waren aber die Ideen der Nachkriegsmoderne doch nicht so schlecht und wir finden im Zuge der Diskussion zurück zur vorher beschriebenen Euphorie, die in den 60er und 70er Jahren vorhanden war.
1 Vgl. Archithese: Großer Maßstab 2010 / 2, S.2
5
Entwicklungsgeschichte des Wohnhochhauses in Deutschland
Folgt man der Entwicklungsgeschichte des Wohnhochhauses lässt sich feststellen, dass sich dieser Gebäudetypus erst Jahre nach dem Bürohochhaus in Deutschland durchgesetzt hat, wohingegen er im Ausland, in Amerika und Frankreich, schon früher zu finden ist. In den USA wurde bereits ab Beginn der 1930er Jahre im Hochhaus, z.B. dem St Marks Tower New York von Frank Lloyd Wright, auch gewohnt. Nach amerikanischem Vorbild findet sich in Deutschland das erste hohe städtische Wohnhaus in Düsseldorf. Das Haus Rheinpark, bestehend aus einer sechsgeschossigen Blockrandbebauung und zwei symmetrisch gestalteten, elfgeschossigen Eck- und Turmhäusern, wurde 1928 nach Plänen von William Dunkel errichtet. Die Typologie des Wohnhochhauses blieb in Deutschland aber vor dem zweiten Weltkrieg die Ausnahme. Obwohl die Diskussion um das Wohnhochhaus auch in Deutschland von Vertretern des Neuen Bauens im Zuge von gesünderem Wohnen in einer autogerechten Stadt geführt wurde, kam das Wohnhochhaus in Deutschland erst später zum Zug. Während des Nationalsozialismuses galten „Hochhäuser als der Moderne zugehörige Symbole einer liberalistischen Weltanschauung“1 ausdrücklich verfemt. Aufwind bekam der Bau von Hochhäusern in Deutschland ab Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre vor allem durch technische Neuerungen, die es ermöglichten die Erschließungskerne von Hochhäusern zur Abtragung der Horizontallasten heranzuziehen.2 Betrachtet man die Entwicklung des Wohnhochhauses in Deutschland bis heute, lässt sich diese in vier Phasen gliedern. 01 - Städtebauliche Dominanten in der Stadtlandschaft In der Nachkriegszeit bis in die 1960er Jahre entstanden Wohnhochhäuser im Sinne der organischen Stadtlandschaft. Sie wurden dabei als städtebauliche Dominanten eingesetzt, um in den neuen Quartieren Akzente zu setzen und als Lösung verstanden, um trotz großzügiger Freiflächen eine moderate Dichte zu erreichen.3 Durch die freie „organische“ Anordnung von Gebäuden unterschiedlicher Typologien sollte ein abwechslungsreiches Siedlungsbild erzeugt werden. Zeilenbauten und Reihenhäuser wurden ergänzt durch gezielte Hochpunkte, die den Blick lenken und der Orientierung dienten. Als Muster galt in Westdeutschland das im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957 entstandene Hansaviertel in Berlin. Entlang der S-Bahngleise wurden im nördlichen Teil fünf Punkthochhäuser als städtebauliche Akzente gesetzt. (Architekten: Luciano Baldessari, Van den Broek und Bakema, Gustav Hassenpflug, Raymond Lopez und Eugène Beaudouin, Hans Schwippert). Bedingt durch den Rahmen des Experimentierfeldes IBA sind die entstandenen Hochhäuser auch typologisch wichtige Untersuchungen zum Thema Wohnen im Hochhaus. In zahlreichen deutschen Städten wurden nach den gleichen Prinzipien einer durchgrünten, aufgelockerten Stadt Siedlungen errichtet, in denen das Hochhaus fester Bestandteil wurde. In der 1955-56 entstandenen Parkstadt Bogenhausen in München mischen sich die durch Franz Ruf entworfenen elf-, zwölf- und fünfzehngeschossige Hochhäuser mit acht-, fünf- und viergeschossigen Zeilenbauten und werden im Osten durch eine Reihenhaussiedlung ergänzt. Die Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit versprachen Licht, Luft und Sonne und eine klare Trennung von Wohnen und Arbeiten. Moderne Ausstattung und großzügige Wohnungen für die Kleinfamilie. Die meist an den Stadträndern ent-
6
1 Kloos, Michael: Unabhängiges Gutachten zur ‚Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung zur Hochhausplanungen in Köln, Aachen 2005, S. 13 2 Eisele, Johann; Kloft, Ellen: Hochhaus Atlas, München 2002. S. 98 3 Harnack, Maren: Alles schon mal dagewesen in: Bauwelt 19, 2017, S. 23
oben: BrĂźckenkopfbauten DĂźsseldorf, William Dunkel 1928 unten: Neff-Hochhaus Frankfurt, Johannes Krahn 1955
7
8
oben: Luftbild Hansaviertel 1962 unten: Gropiusstadt Berlin 2015
standenen Siedlungen gerieten schnell in die Kritik. Die schlechte Anbindung an die Innenstädte, wenig Bildungs- und Kultureinrichtungen und zu wenig Abwechslung. Der Mangel an „urbanem Leben“ führte zur Ablehnung der Idee der Stadtlandschaft. Vereinzelt wurden in den Nachkriegsjahren auf durch Kriegsschäden frei gewordenen Flächen in der Stadt hohe Häuser errichtet. Es wurde nicht versucht die gewachsene Stadtblockstruktur wieder herzustellen, sondern neue Akzente zu setzen. Die Häuser hatten meist eine moderate Höhe, weshalb sie heute in vielen Städten keine stadtprägenden Bausteine sind, bei der Errichtung allerdings für Furore sorgten. Das Neff-Hochhaus gilt als Frankfurts erstes Wohnhochhaus. Hier entstanden nach Plänen von Johannes Krahn moderne Kleinstwohnungen mit ein oder zwei Zimmern für den schon damals wachsenden Wirtschaftsstandort. Das hohe Wohnhaus blieb im Allgemeinen allerdings eine Typologie der Siedlungen mit ihrer monofunktionalen Umgebung und einem Mangel an städtischer Identität. 02 - Urbanität durch Dichte Unter dem Schlagwort „Urbanität durch Dichte“ versuchte man mit Beginn der 60er Jahren den Kritikpunkten entgegenzuwirken und den Siedlungen ein urbanes Lebensgefühl zu geben. Der Begriff der Urbanität wurde hierbei verstanden als etwas, das sich hauptsächlich aus städtebaulicher Dichte ergibt. Das Maß der baulichen Nutzung oder die Bevölkerungsdichte wurden zu Bewertungskriterien des Verständnisses.4 Daraus entstanden in den 60er Jahren zahlreiche Großsiedlungen, in denen das Hochhaus die Regel war, um die gewünschte hohe Dichte zu generieren. Beispiele hierfür sind die Gropiusstadt in Berlin oder Trabantenstädte wie Köln Chorweiler und München-Neuperlach. Die neuen Siedlungen wurden zusätzlich versehen mit Schulen, Freizeiteinrichtungen, Läden und Geschäften, sowie Gemeinschaftsflächen. Anfangs euphorisch gefeiert gelten die Siedlungen heute als soziale Problemviertel. Dichte kann per se nicht Urbanität und den damit verbundenen Zugang zum öffentlichen Leben generieren. Laut Inken Baller haben sich die Vorstadtsiedlungen und die Trabantenstädte der 60er Jahre selbst disqualifiziert. Durch ihre hohe Dichte sind sie zu flächenhaften Ausdehnungen von Autostellplätzen mutiert, die Wohnungen sind durch Vorfabrikation und weitere Ökonomisierung seriell, normiert und anonym geworden.5 Das Wohnhochhaus scheint unabdingbar mit ihnen als zentraler typologischer Bestandteil verknüpft, hat seitdem ein negatives Image und ist als nicht urbane Typologie stigmatisiert. Das Wohnen im Hochhaus, der Großform, ist gleichgesetzt mit der Anonymität monotonem Massenwohnungsbaus mit unmaßstäblichen und unmenschlichen Dimensionen. Die Großsiedlungen haben dazu geführt, dass die Bauaufgabe als Ganzes in Frage gestellt wurde. Das Wohnhochhaus hat aber nicht die Probleme der Siedlungen zu verantworten, sondern vielmehr die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten. Die Qualität der Innenstädte als Wohnorte wurde ab den 1970er Jahren wieder entdeckt. Die besserverdienende Bevölkerung zog zurück in die Städte, die Altbauwohnung galt wieder als attraktive Wohnform. Währendessen zogen „nachziehender Gastarbeiterfamilien, Flüchtlinge oder Spätaussiedler“6 in die freigewordenen, günstigen Wohnungen der Großsiedlungen. Es spielt kaum eine Rolle, ob nun Hochhäuser oder andere Bautypen die Siedlungen dominiert hätten. Gustav Hasenpflug beschreibt in seinem Buch „neue Wohnhochhäuser: Scheibe Punkt und Hügel“ aus dem Jahr 1966 das Problem: „Sie sind Großsiedlungen, Schlafstätten ohne Bedeutung, die den Menschen konservieren anstatt aufzuwecken.“7 Trotz der Kritik an den Siedlungen und der damit verbunden Typologie des Wohnhochhauses hält er an der Sinnhaftigkeit des hohen Wohnhauses fest. 4 Vgl. Sieverts, Thomas: Zwischenstadt: zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land, Wiesbaden 1997, S. 32 5 Baller, Inken in: Zukunftswerkstattwohnbauen, S. 51 6 Harnack, Maren: Alles schon mal dagewesen, S. 25 7 Hassenpflug, Gustav; Peters, Paulhans: Scheibe, Punkt und Hügel. Neue Wohnhochhäuser, München 1966, S. 7
9
03 - Modernes Stadtwohnen Die dritte Phase der Entwicklungsgeschichte von Wohnhochhäuser in Deutschland brachte die Typologie in die Innenstädte. Mit dem Ende der Idee der Funktionstrennung und dem Prinzip der Wohnsiedlungen an den Stadträndern hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen. Die Qualität der Innenstädte als Wohnorte wurde wieder entdeckt. Der zuvor proklamierte Begriff der Urbanität wurde nicht mehr rein auf Dichte reduziert, sondern ab den 70er Jahren neu verstanden als eine „spezifisch städtische Atmosphäre“, die sich zusammensetzt aus der Dichte der Bebauung und der Vielfalt und Mischung der Bevölkerung und der Nutzungen.8 Trotzdem wollte man nicht zurück zur engen, unhygienischen Stadt der Vorkriegszeit. In zahlreichen deutschen Städten entstanden als Resultat bereits zeitgleich oder kurz nach den Großsiedlungen am Stadtrand Ende der 60er Anfang der 70er Jahre zentrumsnahe Wohnhochhäuser. Diese Häuser wurden meist nicht konzentriert auf einen Ort, sondern an städtebaulich prägnanten Stellen eingesetzt. In der Einleitung zur Publikation „Wohnhochhäuser“ von 1967 führte Hans Peter Schmiedel aus, dass es sich beim Wohnhochhaus um ein Gebäudetyp handelt, dem bisher im Wesentlichen nur der Status einer vorstädtischen Siedlungsbebauung zugestanden wurde, der sich nun aber in zunehmendem Maße, als Resultat der hohen innerstädtischen Bodenpreise, als legitime Form innerstädtischen Wohnens repräsentiert.9 Die Diskussion um Wohnhochhäusern in den Stadtzentren wurde zum einen maßgeblich durch die ökonomischen Beweggründe bestimmt, zum anderen sollten die Häuser auch Ausdruck des Fortschritts und der wirtschaftlichen Prosperität des sich vom Krieg erholenden Deutschlands sein. Wo es ging, entstanden an Einfallstraßen, Bahnhöfen und in unmittelbarer Nähe zu den gewachsenen historischen Stadtzentren Wohngiganten. Mannheim nutze die Chance anlässlich der Bundesgartenschau 1975 der Stadt ein „modernes Gesicht zu geben“ und NeuUlm versuchte mit dem Donaucenter ein modernes Gegenüber zum historischen Ulmer Münster zu generieren. Die Häuser standen in ihren Entstehungsjahren für städtisches Wohnen mit modernstem Komfort. Nach amerikanischem Vorbild sollten Hochhäuser mit Lobby, Schwimmhalle, Sauna und Partyraum ein luxuriöses Wohngefühl im Hochhaus vermitteln.10 Die Häuser polarisierten schon bei Ihrer Errichtung, wurden zu Ikonen der Städte und erhielten je nach Form und Ausdruck Spitznamen. Der lange Johann, der blaue Klaus oder der Maiskolben zierten während ihrer Entstehungsjahre und auch noch heute die Postkarten der Städte. Mit Beginn der 80er Jahre entstand eine zunehmende Skepsis gegenüber der Typologie des Wohnhochhauses. Die Euphorie der 60er und 70er Jahre, die zu einem regelrechten Hochhausboom in Deutschlands Städten geführt hat, wich einer Ablehnung von den Prinzipien des Städtebaus der Moderne und den damit verbundenem Setzen von Hochpunkten. Die zweite internationale Bauausstellung in Berlin 1987 untersuchte nicht wie die IBA 1957 moderne, neue Wohnen, sonder beschäftigte sich mit der historisch gewachsenen Stadt und der Neubauerstellung unter Einbezug deren Grundstruktur. Der Wohngigant als städtebaulicher Einzelbaustein, der sich kaum auf die vorhandene Stadt bezieht, sondern für sich steht, hatte in der Neuausrichtung keinen Platz. Das Wohnen im hohen Haus galt nicht wie zuvor als modern und attraktiv, sondern war zunehmend negativ konnotiert, gleichgesetzt mit sozialem Abstieg. Hochhäuser wurden zum Synonym für misslungenen sozialen Wohnungsbau, einem Sinnbild des Scheiterns. Die Bauaufgabe des Wohnhochhauses wurde als Ganzes in Frage gestellt und zahlreiche Hochhäuser der 60er und 70er Jahre durch mangelnde Wartung und Zuzug sozial Schwächerer als Probleme in den Städten empfunden.
10
8 Vgl. Althaus, Evelin: Sozialraum Hochhaus: Nachbarschaft und Wohnalltag in Schweizer Großwohnbauten, Bielefeld 2018, S.126 9 Schmiedel, Hans Peter; Zumpe Mafred: Wohnhochhäuser: Punkthochhäuser, Berlin 1967, S. 9 10 Vgl. Steiner, Evelyn: Wohnhochhäuser. Die Renaissance des vertikalen Wohnens in: Hochhausstadt Frankfurt: Bauten und Visionen seit 1945, München 2014, S .58
oben: Ansichtskarte Mannheim mit Collini Center und Neckaruferbebaaung unten: Titelblatt einer WerbebroschĂźre zum Columbus Center Bremerhaven
11
12
Sanierung Bredero Hochhaus Hannover 2015
04 - Renaissance In den letzten Jahren wurden die Wohngiganten der Nachkriegszeit nicht wie noch vor 15 Jahren als Angriff auf die europäische Stadt verstanden. Die einst als „hässliche Kolosse“ verschrieenen Hochhäuser sind wieder attraktiv und werden im Allgemeinen als aufgewertet betrachtet. Diese Wahrnehmung kann als Ausdruck eines veränderten, pluralistischen Stadtverständnisses interpretiert werden. Ein Nebeneinander von Wohnmaschine und dichtem, gemischt genutzten städtischen Gewebe erscheint nicht mehr unvereinbar.11 Der Abstand zu den Bauten des Hochhausbooms ist mittlerweile so groß, dass sie mit einer gewissen Unbefangenheit betrachtet werden können. Was nicht heißt, dass die sozialen Probleme, die mit vielen Großbauten einhergingen, vergessen sind. Die Hochhäuser der Großsiedlungen und Trabantenstädte haben nach wie vor mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Wohingegen die Wohnhochhäuser in Innenstadtlagen durch die Verknappung des Wohnraums wieder interessant geworden sind. Viele Häuser wurden in den letzten Jahren umfänglich renoviert. Die Gentrifizierungsprozesse haben dazu geführt, dass die oft für Personen mit einem niedrigeren sozi-ökonischem Status geplanten Gebäude, heute vorzüglich für die Mittelschicht attraktiv geworden sind.12 Viele der Häuser wurden zu Symbolen der urbanen Popkultur. Das Wohnen in der Wohnmaschine hat wieder seinen Reiz. In vielen Städten zieht es gerade die kreativen, jungen Menschen in die soziale Dichte dieser Häuser mit ihrem als urban verstandenem Lebensgefühl. Das Colonia Haus in Köln oder der Hotelturm in Augsburg haben Kultstatus, ermöglichen sie doch Wohnen im Gefüge der Stadt. Neben dem Aufleben der bestehenden Wohnhochhäuser eröffnet sich ein weiteres neues Feld - die Umnutzung und Konversion von Verwaltungsbauten, Büroflächen und Geschäftshochhäusern. Der Ringturm in Köln, ursprünglich als Büro und Wohnhochhaus konzipiert, wurde 2008 gänzlich zu Wohnungen umgenutzt. In Frankfurt entsteht im ehemalige Union Investment Tower Wohnraum und in München soll das ehemalige Siemenshochhaus Wohnungen erhalten. Neben dem Umgang mit bestehenden Hochhäusern werden vermehrt neue Wohnhochhäuser errichtet. Mit den „seelenlosen Wohnmaschinen der Schlafstädte aus den 60er Jahren haben diese neuen vertikalen Dörfer aber kaum etwas gemein.“ 13 Die meisten Hochhäuser entstehen in den Toplagen der Städte, dort wo die Bodenpreise die höheren Baukosten rechtfertigen. Sie sind mitten in der Stadt und verkehrsgünstig erschlossen, meist zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Im Gegensatz zum Hochhausboom der 60er und 70er Jahre sind die meisten aktuellen Bauten im Hochpreissegment angesiedelt und nicht als neue Wohnform für alle gedacht. Mit der Errichtung neuer Wohnhochhäuser ist auch die Diskussion um das hohe Haus neu entfacht. Es gilt die politischen und planerischen Rahmenbedingung neu zu definieren, damit die neuen Wohnhochhäuser für die Bewohner, für die Städte und für die Planer ein Erfolg werden und sich nicht die Fehler wiederholen, die zum schlechten Ruf des Wohnhochhauses in Deutschland geführt haben. Von einer Renaissance kann in Deutschland noch nicht gesprochen werden, zu groß ist die Angst, die Skepsis gegenüber einer lang verschmähten Wohnform.
11 Harnack Maren: Rückkehr der Wohnmaschinen, Bielefeld 2012, S. 15 12 Ebd., S. 16 13 Becker, Eicke: Hochhäuser zum Wohnen, in: Baumeister Kolumne 16.02.2016
13
FÜR
„Unpersönliche Schandflecke mit Ghetto-Flair, wo Menschen übereinandergestapelt hausen“ (Bauwelt 10.0217: die Hochhausdebatte)
„Sie kommen wieder, die die wir Architektursünden, Wohnsilos oder ähnliches nennen – Wohnhochhäuser. Diesmal ist es anders, sie kommen nicht als Sozialer Wohnungsbau wieder, sondern in der Hochpreisversion.“ (Planen Bauen Wohnen 10.04.2016) „Die massenhafte Konzentration sozial schwacher Haushalte, die sich bis in den Himmel stapeln.“ (Rheinische Post 10.02.19) „Mehrheit meint: Wohnhochhäuser gehören in die Innenstädte” (Fair-News, 06.10.2015)
Man spricht von anonymen, monotonen, seriellen Bauweisen, stereotypen Gebäuden und Gestaltungsarmut, Massenwohnungsbau, unmaßstäblichen und unmenschlichen Dimensionen. (größer, höher, dichter S. 10) Wohnhochhäuser sind die Experimentierfelder für innovative Wohnformen, die ideal auf die Bedürfnisse der Arbeitswelt von morgen zugeschnitten sind. (Immobilienmanager, 11.07.2017) „Ich weiß, dass in die Höhe zu bauen nicht wirtschaftlich ist, dass es nicht ökologisch ist.“ (Meinhard von Gerkan in: Deutschlandfunkkultur 19.11.2014)
„Das Wohnhochhaus muss als vertikale Stadt neu konzipiert und realisiert werden. Damit hätte diese sinnvolle und attraktive Wohnform auch im städtischen Umfeld eine echte und nachhaltige Chance.“ (Tageswoche 03.11.2014 )
14
WIDER
Für und Wider in der Diskussion
Seit jeher wird das Wohnen im hohen Haus kontrovers diskutiert. Von Kritikern wird es als unmenschlich und anonym verschrieen. Andere sehen die historischen Stadtbilder in Gefahr. Befürworter führen das Argument der Wohnungsknappheit und der hohen Dichte auf. Die Diskussion ist nicht neu und wurde schon während des Hochhausbooms der 60er und 70er Jahre geführt. Auf die Kritik entgegnete Gustav Hasenpflug 1966: „Schon allein die Zahl verhindert, dass jeder jeden kennt. Doch aufgrund dieser größeren Zahl besteht hier eher die Chance, auf einen Gleichgesinnten zu stoßen als in einem fünfgeschossigen Mietshaus.“1 Die Isolationsmöglichkeit für den Einzelnen kann auch als Vorteil gesehen werden. Für jemanden, der in der verdichteten Stadt mit all den Angeboten an Dienstleistungen, kulturellen Ereignissen und Begegnungsmöglichkeiten leben will, bietet die Anonymität des Hochhauses die Freiheit sich dem ebenso zu entziehen.2 Hoch oben blickt man wie von der Höhe eines Berggipfels auf das Untenliegende, ein gewisses Gefühl von Freiheit und Enthobenheit, eine Stadtflucht nach oben, nicht an den Rand der Stadt. Die kritisierte Anonymität und das Fehlen nachbarschaftlicher Beziehungen ist kein Problem der Höhe oder der Größe der Bebauung. Für die Ausgestaltung von Nachbarschaft sind vielmehr die geteilten, halböffentlichen Räume und Zwischenräume, wie gemeinsame Höfe, Hauseingänge, Flure, Vorgärten und Gemeinschaftsräume von Bedeutung.3 Hochhäuser sind nicht immer anonyme, vertikale Gettos. Es gibt durchaus Häuser, die nie in den Verruf gekommen sind. Ob das Wohnen im Hochhaus angenommen wird steht in Abhängigkeit zur Qualität des jeweiligen Hauses und dessen architektonischer Ausgestaltung. Die Wohnhochhäuser Hans Scharouns haben nie einen Wohnungsleerstand kennengelernt.4 Er beschrieb die Vielseitigkeit seines Wohnhochhauses Salute in Stuttgart bei der Eröffnung: „Die Vielfalt (...) des Hochhauses, wollen ein Spiegel großstädtischen Lebens sein und damit einer Anonymität, welche das Individuelle betont.“5 Auch die im Rahmen der IBA 1957 entstandenen Wohnhochhäuser sind noch heute gefragt. Die Bewertung eines Gebäudes ist unabhängig von dessen Höhe oder Typologie. Ein „schlechtes Gebäude“ kann sowohl ein Hochhaus als auch niedriges Einfamilienhaus sein.6 Die Typologie ist nicht verantwortlich für aufkommende Probleme, viel mehr politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Doch auch das Pro-Argument der Nachverdichtung, das hohe Haus als flächensparende Möglichkeit die Wohnungsknappheit zu lösen, muss kritisch hinterfragt werden. Rein geometrisch gibt es effektivere Möglichkeiten dicht zu bauen. Höhere Dichten liegen in der Blockbebauung. Die Hochhaussiedlung stellt hierbei keinen Vorteil dar. Das Potenzial des hohen Hauses liegt heute nicht in der Assemblage von neuen Wohnhochhäusern an den Stadträndern, sondern in der punktuellen Verdichtung als spezifische Antwort auf den jeweiligen Ort. Natürlich ist das Streben in die Höhe nie nur mit rationalen Argumenten begründbar. Die emotionale Komponente, das Prestige, die Architektur als Symbol für die Stadt und deren Bewohner spielen in der Diskussion eine entscheidende Rolle. Durch ihre Höhe und Präsenz im Stadtraum waren und werden hohe Häuser immer diskutiert werden und damit auch die Frage nach dem Für und Wider der Qualitäten des Wohnhochhauses. Das Wohnen im hohen Haus ist per se nicht für jedermann, genauso wenig wie das Einfamilienhaus mit Garten in der Vorstadt die richtige Wohnform für alle ist. Trotzdem ist der Bedarf da und die Auseinandersetzung mit der Typologie zwingend notwendig. 1 Hassenpflug Gustav; Peters, Paulhans: Scheibe, Punkt und Hügel, S. 22 2 Herzog, Thomas in: Daniels, Klaus: Hohe Häuser. Kontroverse Beiträge zu einem umstrittenen Bautypus, Stuttgart 1993 S. 45 3 Althaus, Eveline: Sozialraum Hochhaus, S. 65 4 Vgl. Baller, Inken in: Zukunftswerkstattwohnbauen, S. 50 5 Ebd., S. 50 6 Rogers, Richard in: Daniels, Klaus: Hohe Häuser, S. 96
15
16
Eine Bestandsaufnahme
Betrachtet man die im Hochhausboom der 60er und 70er Jahre entstandenen Wohngiganten, so lassen sich diese nicht pauschalisieren. Einige funktionieren besser als andere. Einige wie das Wintergartenhochhaus in Leipzig oder der Hotelturm in Augsburg wurden zu Ikonen, zu Symbolen für die Städte. Andere sind heute nach umgreifenden Gentrifizierungsprozessen wieder attraktiv. Ein Hochhaus ist weder per se problematisch, noch ein Garant für pulsierendes Leben und Urbanität. Der nachfolgende Katalog soll dazu anregen, sich mit dem Gebauten zu beschäftigen. Er wertet die einzelnen Bauten nicht, sondern stellt eine Grundlage dar, die dazu beitragen soll, das bisher gebaute zu verstehen und den aktuellen Diskurs um das Für und Wider des Wohnhochhauses um eine Bestandsaufnahme erweitern. Gesucht sind die Häuser, die den Maßstab der jeweiligen Stadt hinterfragt haben. Die höher und größer gebaut wurden, um Wohnraum für viele in den gefragten Lagen der Stadt zu errichten. Die Häuser, die den Reiz der Radikalität verspürt haben und eine damit einhergehenden Maßstabsveränderung der Stadt. Es geht nicht darum alle Wohnhochhäuser in deutschen Innenstädten aufzulisten, sondern exemplarisch eine Übersicht über das städtische Wohnhochhaus in Deutschland zu geben und damit eine Grundlage zu schaffen für zukünftige hohe Häuser zum Wohnen in Innenstadtlagen. Es ist eine Analyse des Bestehenden, die Fehler, Chancen und Möglichkeiten aufzeigen soll. Der Katalog konzentriert sich auf die Häuser des Hochhausbooms bis Mitte der 70er Jahre und führt Gebäude bis zum Baujahr 1978 auf. Neuere Häuser, die vor allem in den letzten Jahren entstanden sind, werden nicht untersucht. Eine objektive Bewertung der Gebäude ist nach so kurzer Zeit nicht möglich. Die aufgezeigten Häuser befinden sich alle in den Innenstädten. Das Wohnhochhaus als Baustein der Trabantenstädte und Siedlungsentwicklung wird hier nicht thematisiert, sondern das hohe Haus als Stadtbaustein zum Wohnen. Bei der Auswahl der Häuser wurden vier Kriterien definiert: 01: Baujahr bis 1980 02: Mindestgebäudehöhe von 50 m 03: Maximale Entfernung vom Stadtzentrum 3 km 04: Stadtprägender Baukörper Die Gebäude werden hinsichtlich ihrer städtebaulichen Lage unterschieden in: freistehende Solitäre, Gruppen und Häuser, die in die Stadtstruktur eingebunden sind. Die Arbeit möchte die hohen Häuser zugänglich machen. Denn ein Grund, dass sich die Skepsis gegenüber Wohnhochhäusern so lange gehalten hat, liegt daran, dass die wenigsten sie aus eigener Anschauung kennen. Über das Mittel des Grundrisses kann auch das Innere der Häuser aufgezeigt werden. Es können die Struktur der Häuser, deren Erschließung und Wohnformen gegenübergestellt und verglichen werden. Der Grundriss gibt einen Einblick in die sonst nur den Bewohnern zugänglichen Gebäude. Ergänzt durch Fotos und isometrische Darstellungen soll der Katalog die Vielseitigkeit der Typologie des Wohnhochhauses offenbaren und zur Beschäftigung mit dem hohen Wohnhaus anregen.
17
14
21
22
20 30 12 19
28 29
13 10 30 06 07 11
26
08
09 27
05 25
04
03 17 16
24 18
02
23
01 15
18
01 Hotelturm Augsburg Brockel und Müller 1972
02 Universum Center Ulm H.M. Wein 1969-1971
03 Langer Johann Erlangen Hanns Scherzer, Heinz Scherzer, 1969-1973
04 Blauer Klaus Schweinfurt SKF Werksarchitekt 1962-1964
05 Schwesternhochhaus Frankfurt Teuto Rocholl 1971-1974
06 Colonia Haus Köln Henrik Busch 1972-1974
07 Uni Center Köln Werner Ingendaay 1971-1973
08 Herkules Köln Peter Neufert 1969-1972
09 Bull Hochhaus Köln Karl Hell 1969-1972
10 Sternhaus Düsseldorf Hentrich, Petschnigg & Partner 1968-1972
11 Europa Hochhaus Aachen Iduna Versicherung 1972-1974
12 Iduna Hochhaus Osnabrück Rolf Bohl 1973-1974
13 Wintergartenhochhaus Leipzig Friedrich Wilhelm Kraemer 1966-1971
14 Palmaille 35 Hamburg -/1966-1971
15 Theresienhöhe München Fred Angerer 1970 - 1972
16 Norikus Nürnberg Harald Loebermann 1966-1972
17 Collini Center Mannheim Karl Schmucker 1971-1975
18 Neckaruferbebauung Mannheim Sandreuther, Single, Schultes 1971-1975
19 Atrium Hochhäuser Braunschweig Friedrich Wilhelm Kraemer 1966-1971
20 Fischerinsel Berlin Zumpe, Schmiedel, Kaiser 1970 - 1972
21 Columbus Center Bremerhaven Peter Weber 1975-1978
22 Mundsburg Hamburg Garten, Kahl und Bargholz 1972-1973
23 Donaucenter Neu-Ulm H.M. Wein 1971-1974
24 Hemshof Center Ludwigshafen BASF Werksarchitekt 1967
25 Hainer Weg 24 Frankfurt Helmut Joos 1969
26 Ringturm Köln Gerling Baukunst 1971-1973
27 Rheinsternhaus Köln -/1970-1973
28 Weißer Riese Gelsenkirchen Ewald Baumeister 1973 - 1977
29 City Wohntürme Herne Gerald Baschek 1972-1975
30 Bredero Hochhaus Hannover Bahlo-Köhnke-Stosberg 1974-1975
19
20
FREISTEHEND
21
01
Hotelturm Augsburg Höhe: 100 m Etagen: 37 Architekt: Brockel und Müller Bauzeit: 1972 Entfernung zum Stadtzentrum: 1 km Wohnungsanzahl: 329 Gemeinschaftseinrichtungen: Restaurant
Der Hotelturm bildet in Augsburg mit seinen 100 m eine weithin sichtbare Dominante. Egal von welcher Richtung man sich der Stadt nähert, prägt er die Silhouette der Stadt. Das Gebäude wurde in Rekordzeit von nur 10 Monaten errichtet, um rechtzeitig zu Beginn der Olympischen Spiele 1972 fertig zu werden. Aufgrund des Zeitdrucks wurden die Betonfertigteile direkt vor Ort hergestellt. Um einen in Ortbeton gefertigten Kern mit sechs Aufzügen lagern sich radial wabenartige Einheiten an. Die Stützen, Decken, Treppen und Balkone waren Fertigteile. Vorbild sowohl in Ausdruck, Grundriss und Konstruktion waren die Zwillingstürme der Marina City in Chicago der Architekten Betrand Goldberg Ass. In den Etagen 1-11 befindet sich noch heute das dem Turm den Namen gebende Dorint-Hotel. In den darüberliegenden Geschossen sind insgesamt 329 Wohnungen. Die 18. Etage ist ausgenommen. Dort befinden sich die Technikräume. Hotel und Wohnungen sind mit separaten Eingängen und eigenen Aufzügen voneinander getrennt erschlossen. Die rigide Konstruktion des Gebäudes lässt in den Wohnungstypen kaum Variationen zu, sodass mehrheitlich Einzimmerappartements und weniger Zweiund Dreizimmerwohnungen vorhanden sind. Im obersten Stockwerk befindet sich heute eine Radioredaktion. Ein Stock darunter sind Konferenzräume und ein Restaurant in dem man „bei gutem Essen weltstädtisch-weltmännisch auf die prosperierende City blicken kann - so die Idealvorstellung von Bauherr und Architekt. GSEducationalVersion
22
01
23
01
24
01
0
5
10 m
25
02
Universum Center Ulm Höhe: 82 m Etagen: 22 Architekt: H. M. Wein Bauzeit: 1969-1971 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,1 km Wohneinheiten: 121 EG-Nutzung: Gewerbesockel Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Unter dem Titel „Universum Center ein neues Wahrzeichen für die Stadt Ulm“ veröffentlichten die Bauträger 1968 ein Prospekt zum sich im Bau befindenden Universum Center. Das 82 m hohe Bauwerk wird nach Fertigstellung nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Gebäude in der Stadt sein und wird als neues Wahrzeichen moderner Architektur, zukunftsweisender städtebaulicher Planung und unternehmerischer Initiative den Besucher Ulms schon von fern begrüßen. Der Architekt H.M. Wein entwarf ein Gebäude, welches das moderne Ulm verkörpern sollte. Auf einem zweigeschossigen Sockelbau in dem Einkaufen und Vergnügung untergebracht waren, steht ein leicht geschwungener 17-geschossiger Wohnturm, dessen Auftreten maßgeblich durch die umlaufenden hellen Balkone und das zurückgesetzte, überhöhte, schräg zulaufende und dunkel gehaltene oberste Geschoss geprägt wird. Über einen mittigen Erschließungskern werden die Wohnungen erschlossen. Pro Geschoss finden sich eine Einzimmerwohnung, zwei Dreizimmerwohnungen und eine Vierzimmerwohnung. Die umlaufenden Balkone dienen als Rettungsweg und können nur temporär genutzt werden. Der leichte Schwung des Volumens wird im Inneren nicht aufgegriffen. Im obersten Geschoss befindet sich für alle Bewohner ein Schwimmbad, sowie ursprünglich geplant ein der Öffentlichkeit zugängliches Restaurant, welches aufgrund höherer Auflagen für die Gastronomie bereits kurz nach Eröffnung als Wohnung umgenutzt wurde. GSEducationalVersion
26
02
27
02
28
02
0
5
10 m
29
02
30
02
31
03
Langer Johann Erlangen Höhe: 80 m Etagen: 27 Architekt: Hanns und Heinz Scherzer Bauzeit: 1969-1973 Entfernung zum Stadtzentrum: 2,1 km Wohnungsanzahl: 384 EG-Nutzung: Schwimmbad, Wohnen Gemeinschaftseinrichtungen: Fitnesscenter, Schwimmbad, Medicalcenter mit Arztpraxen, Spielplatz Supermarkt und Läden
Der lange Johann in Erlangen ist das höchste reine Wohngebäude Bayerns. Weithin sichtbar bildet er einen die Stadtsilhouette prägenden Akzent. Fußläufig zur Innenstadt steht das Haus in Alterlangen direkt am Wasserschutzgebiet. Links und rechts eines dezentralen Aufzugsturmes reihen sich zueinander versetzt zwei nach außenschwingende Wohntürme an. Nach Süden verlaufen sie parallel nebeneinander, nach Norden konkav nach außen vorschwingend, sodass die hinteren Wohnungen leicht Südlicht erhalten. Die Wohntürme staffeln sich in den oberen Stockwerken in sich und gegeneinander in die Höhe, sodass das Gebäude einen bewegten Charakter bekommt. Die 384 Einzimmer- bis zu Fünfzimmerwohnungen werden im südlichen Gebäudeteil vom großzügigen natürlich belichteten Korridor und in den nach außenschwingenden Bereichen über Laubengänge erschlossen. Jeder Wohnung ist eine Loggia vorgelagert, die das Fassadenbild bestimmen und die Türme horizontal gliedern. Die Brüstungen sind in blassen Rot-, Gelb-, Blauund Grüntönen gehalten. Die Stirnseiten der Wohnflügel sind mit großformatigen Waschbetonplatten verkleidet. Zum Gesamtkomplex des Hochhauses gehören zu beiden Seiten angelagerte gestaffelte niedrigere Flachbauten mit Gewerbeeinheiten sowie, auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Parkhaus. In der Idealvorstellung sollte ein Haus entstehen, dass Wohnen mit einem Angebot aus Supermarkt, Boutiquen, Fitness- und Medicalcenter, Praxen und Spielplätzen erweitert. GSEducationalVersion
32
03
33
03
34
03
GSEducationalVersion
0
5
10 m
35
04
Blauer Klaus Schweinfurt Höhe: 73 m Etagen: 25 Architekt: SKF Werksarchitekt Bauzeit: 1962-1964 Entfernung zum Stadtzentrum: 2 km Wohneinheiten: 121 EG-Nutzung: Wohnen Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Der Blaue Klaus in Schweinfurt war bei Fertigstellung 1964 mit 73 m das höchste Wohnhochhaus Deutschlands und war als Werkswohnungen für die Schwedischen Kugellagerfabriken, die ihren Deutschlandsitz in Schweinfurt hatte, konzipiert. Das Haus steht prominent als Solitär auf einer Anhöhe, umgeben von niedrigeren Wohnhäusern und ist in der ganzen Stadt präsent. Die Spitze der auffächernden Form weist in Richtung des südlich gelegenen Stadtzentrums. Die blau und weiße Farbgebung orientiert sich an den Farben des SKF-Logos, das Haus war zugleich als gebaute Werbung gedacht. Der Haupteingang des Hauses befindet sich an der südlichen Spitze, an der durch eine großzügige Loggia der Eingang ausformuliert wird. Da das Grundstück von Norden erschlossen ist, wird hauptsächlich der zusätzliche rückseitige Eingang benutzt. Im Inneren sind an eine kreuzförmige Erschließungsfigur mit einem mittigen Aufzugs- und Versorgungskern, je Geschoss fünf Wohnungen mit jeweils einer Loggia angeschlossen. Der Korridor ist durch die auffächernde Form großzügig und wird durch ein großes Fenster Richtung Norden natürlich belichtet. Die Wohnungsgrundrisse der zwei Zweizimmerwohnungen, zwei Dreizimmerwohnungen und einer Vierzimmerwohnung sind trotz der Volumetrie des Hauses relativ konventionell gehalten. Nach Betreten gelangt man über einen Flur in die verschiedenen Zimmer und den Wohnbereich mit Loggia. Durch die auffächernde Form gelangt Südlicht in alle Wohnungen. GSEducationalVersion
36
04
37
04
38
04
0
5
10 m
39
04
40
04
41
05
Schwesternhochhaus Frankfurt Höhe: 60 m Etagen: 20 Architekt: Teuto Rocholl Bauzeit: 1971-1974 Entfernung zum Stadtzentrum: 800 m Wohneinheiten: 80 EG-Nutzung: Abstellräume, Gemeinschaftsräume Gemeinschaftseinrichtungen: Kindergarten, Gruppenräume
GSEducationalVersion
Das Schwesternhochhaus ist abseits der vielgestaltigen Skyline des Frankfurter Bankenviertels westlich der Altstadt ein Stadtbaustein, der an die Innenstadt östlich angrenzt und in exponierter Lage am Mainufer das Stadtbild prägt. Das sechzig Meter hohe Personalwohnheim überragt den vorgelagerten klassizistischen Bau des Frankfurter Literaturhauses. Die letzten drei Etagen des querrechteckigen Gebäudes kragen markant aus, was dem Volumen eine skulpturale Wirkung verleiht. Wobei nicht das Raumvolumen vergrößert wird, sondern großzügige auf drei Seiten umlaufende Balkone mit innen angebrachten Blumentrögen das Volumen umschließen. Bei Errichtung war hier ein Kindergarten, der in den unteren zwei der drei Geschosse die Gruppenräume und im obersten Schlafräume untergebracht waren. Zur Mainseite ist hier das Geschoss zurückgesetzt, sodass sich die Balkonzone zur Dachterrasse erweitert. Die Rückfront ist durch den angefügten Treppenturm asymmetrisch ausgestaltet. Ein zurückgestaffeltes Technikgeschoss schließt das Gebäude nach oben ab. Die Fassade ist von hellbeigen Brüstungsbändern, die im Kontrast zu den dunklen Wandpaneelen aus eloxiertem Metall stehen, geprägt. Die Balkone im oberen Bereich sind mit geschosshohem Streckmetall versehen. Auf der Main abgewandten Seite sind dem Volumen zusätzlich Balkone aufgesetzt. Die Grundrisse sind gemäß der Funktion als Wohnheim einfach gehalten und bieten kleine Wohneinheiten mit ein und zwei Zimmern.
42
05
43
05
44
05
0
5
10 m
45
06
Colonia Haus Köln Höhe: 147 m Etagen: 42 Architekt: Henrik Busch Bauzeit: 1970-1973 Entfernung zum Stadtzentrum: 2,8 km Wohneinheiten: 352 EG-Nutzung: Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad, Sauna, Gymnastikraum, Tischtennisraum, Gaststätte mit Kegelbahn, Facharztpraxis, Kindergarten, Veranstaltungsraum
Das Colonia Haus war bei Errichtung 1973 mit 147 m das höchste Wohnhochhaus Europas und steht mit zwei kleineren Pendants in exponierter Lage am Rhein, nördlich der Innenstadt und ist nur drei Meter niedriger als der Kölner Dom. Das Volumen gliedert sich in vier klar ablesbaren Züge, welche von einem zentralen Erschließungsturm überragt werden. Das äußere Erscheinungsbild des klar strukturierten Baukörpers wird wesentlich durch die horizontalen Balkonelemente aus Marmorsplitt-Sichtbeton der einzelnen Züge geprägt. Die dunkel gefassten Rückwände der Balkone und die tiefen Einschnitte zwischen den vier Zügen geben dem Gebäude eine starke Plastizität. Den oberen Abschluss bildet ein geschlossen gehaltenes Technikgeschoss. Pro Etage sind jeweils neun Wohnungen untergebracht, die über einen an den Enden belichteten Mittelflur erschlossen werden. Die Briefkästen der 352 Wohnungen sind nicht im Erdgeschoss zentral, sondern etagenweise angeordnet. An den kurzen Enden finden sich drei Dreizimmerwohnungen, sowie eine Vierzimmerwohnung. In der Mitte drei Zweizimmer- und eine Einzimmerwohnung, die alle über einen Balkon verfügen. In der dreigeschossigen Sockelumbauung sind Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten, Schwimmbad, Kegelbahn, Veranstaltungsräume und Läden untergebracht. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. 2010 wurde die Fassade des Hochhauses aufgrund von Korrosionsschäden saniert. GSEducationalVersion
46
06
47
06
48
06
0
5
10 m
49
07
Uni Center Köln Höhe: 134 m Etagen: 45 Architekt: Werner Ingendaay Bauzeit: 1971-1973 Entfernung zum Stadtzentrum: 2,9 km Wohneinheiten: 968 EG-Nutzung: Sockel mit Geschäften, Restaurants und Parkhaus Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Das Uni Center gehört mit 968 Wohnungen zu den größten Wohnhäusern Europas und bildet an der Kölner Ringstraße einen markanten Hochpunkt im Stadtbild. Um einen zentralen, polygonalen Turm sind drei langgestreckte, rechteckige Gebäudeteile gleichmäßig radial verteilt, sodass sie jeweils im 120 Grad Winkel zu einander stehen. Die Flügel weisen unterschiedliche Höhen auf und steigen beginnend im Nordosten spiralförmig entgegen dem Uhrzeigersinn an. Die Flügel sind in Schottenbauweise errichtet, das Tragsystem zeichnet sich nach Außen in der Fassade ab. Trotzdem sind in den Flügeln unterschiedliche Wohnungsgrößen zu finden, die über einen Mittelgang erschlossen werden. Im niedrigsten Volumen befindet sich ein Wohnheim für Studierende mit 378 Wohnungen zwischen 14 und 24 m². In den zwei weiteren Flügeln sind verschiedene Wohnungsgrößen mit ein bis fünf Zimmern. Die Stirnseiten sind gemäß dem Tragsystem geschlossen und mit braunen vorgehängten Metallelementen verkleidet. Der obere Abschluss der Flügel ist immer gleich aufgebaut. Nach dem obersten Regelgeschoss folgt ein fensterloses Technikgeschoss mit einer umlaufenden Loggia, dann zwei Wohngeschosse mit Loggien anstatt Balkonen, sodass sie seitlich zurückgesetzt erscheinen und als Abschluss ein zurückgestaffeltes Penthousegeschoss. Der polygonale Erschließungsturm ragt über die Flügel hinaus. Er enthält zusätzlich kleine Wohneinheiten und ist mit braunen Metallpaneelen verkleidet. GSEducationalVersion
50
07
51
07
52
07
0
5
10 m
53
07
54
07
55
08
Herkules Köln Höhe: 102 m Etagen: 31 Architekt: Peter Neufert Bauzeit: 1969-1972 Entfernung zum Stadtzentrum: 2 km Wohneinheiten: 427 EG-Nutzung: Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Der Herkules, auch als Papageienhochhaus bezeichnet, ist durch seine Farbgebung das bekannteste Hochhaus Kölns. Das 102 m hohe Haus befindet sich an der die Altstadt umschließenden Ringstraße, an der die Stadt Köln in den 60er Jahren Hochpunkte forcierte und wurde nach Plänen von Peter Neufert, mit dem Ziel Deutschlands erstes Superwohnhochhaus zu errichten, gebaut. Das rechteckige Volumen mit einem abgesetzten Fluchttreppenturm basiert auf einer klaren Schottenkonstruktion, die mit einer Vorhangfassade aus emaillierten Metallpaneelen überlagert ist und das Gebäude mit einer farbigen Haut komplett plan überzieht. Das Haus wirkt dadurch abstrakt, nicht greifbar. In die farbige Hülle sind scheinbar unabhängig Fensteröffnungen eingeschrieben, die dort liegen, wo die Wohnungsgrundrisse sie bedingen. Die Öffnungen der Fenster durchstoßen die farbige Hülle. Bei genauerer Betrachtung folgen aber auch die Öffnungen einem streng angelegten Raster aus halben und ganzen Quadraten. Das Innere des Hauses ist simpel aufgebaut. Über einen Mittelflur, in dem die Aufzüge eingestellt sind werden die Wohnungen der 31 identischen Geschosse erschlossen. Die Appartements haben keine privaten Außenräume und sind relativ klein gehalten, es überwiegen Einzimmerwohnungen. Auf jeder Etage befinden sich zwei größere Wohnungen mit je drei Zimmern, welche zur Domseite hin orientiert sind. In der obersten Etage befinden sich ein Schwimmbad und eine Sauna. GSEducationalVersion
56
08
57
08
58
08
0
5
10 m
59
09
Bull Hochhaus Köln Höhe: 64 m Etagen: 19 Bauzeit: 1960-1961 Architekt: Karl Hell Entfernung zum Stadtzentrum: 3,2 km EG: Büros Gemeinschaftseinrichtungen: keine
GSEducationalVersion
Das Bull Hochhaus befindet sich am Subzentrum Wiener Platz im Stadtteil Köln Mülheim. 1961 von Karl Hell errichtet, bildet es eine weithin sichtbare städtebauliche Dominante aus. Das Gebäude ist pfeilartig nach Süden ausgerichtet und orientiert sich mit seiner Hauptfassade nicht zum Platz im Norden. Die Grundrissfigur erinnert an ein gezacktes V. Die südliche Spitze des Hauses ist offen gelassen. Die Loggien generieren ein Bild aus schwebenden Dreiecken. Nach Norden hin fächern sich die beiden Flanken in zwei weitere Flügel auf, sodass insgesamt drei entstehen, die alle Richtung Süden mit tiefen Loggien versehen sind. Die Seiten gegen Westen und Osten sind geschlossen, was den offenen Charakter der Loggien zusätzlich betont. Die Rückseite schützt als geschlossene Front gegen Lärm. Hier ist zwischen den Flügeln des Gebäudes das Erschließungssystem untergebracht. Die Mehransichtigkeit der Fassade und ihrer Verräumlichung durch Loggien lassen das Gebäude von allen Seiten unterschiedlich wirken. Karl Hell hat hier schon 1961 Gestaltungsmerkmale aufgegriffen, die weithin erst in den 70er Jahren aufkamen. Die 16 Wohngeschosse mit jeweils fünf großzügigen Dreizimmerwohnungen ruhen auf einem etwas breiteren zweistöckigen Sockel, in dem ursprünglich Büroflächen der namensgebenden Firma Bull untergebracht waren. Durch seinen modernen Ausdruck sorgte das Haus bei Errichtung für Furore, galt es doch als Sinnbild modernen Lebens und städtischen Wohnens.
60
09
61
09
62
09
0
5
10 m
63
09
64
09
65
10
Sternhaus Düsseldorf Höhe: 61 m Etagen: 18 Architekt: Hentrich, Petschnigg & Partner Bauzeit: 1968-1972 Entfernung zum Stadtzentrum: 2 km Wohneinheiten: 77 EG-Nutzung: Büros Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Das 18-geschossige Hochhaus liegt auf einem dreieckigen Grundstück an der Kreuzung des Kennedy-Damms mit der Kaiserswerther Straße. Durch die prominente Lage innerhalb des gewachsenen Stadtquartiers, prägt das Haus die nähere Umgebung maßgeblich. Das Gebäude setzt sich aus drei Sechsecken zusammen, sodass eine Dreisternform entsteht, die das Eckgrundstück optimal ausnutzt. Das Hochhaus ist mit geschosshohen Waschbetonblöcken verkleidet. Eine horizontale Gliederung der Fassade entsteht durch in Sichtbeton ausgeführte Balkonbrüstungen mit vorgefertigten Blumentrögen an den Außenseiten, die im Kontrast stehen zu den geschlossenen Sterninnenseiten. Die oberste Loggia ist geschosshoch umschlossen, sodass das Gebäude einen überhöhten oberen Abschluss erhält. Die Loggien können durch gelbe, orange und weiße Sonnenschutzelemente verschattet werden und verleihen dem sonst in Beton gehaltenen Gebäude farbige Akzente. An einer der drei Verbindungsseiten befindet sich der durch Treppen erreichbare Eingang. An den zwei weiteren Knotenpunkten sind die Aufzüge zur vertikalen Verteilung angeordnet. Durch nur wenige Stützpfeiler und weit gespannte Decken entstehen großzügige Räume, die unterschiedliche Nutzungen ermöglichen. Im Haus befinden sich Showrooms, Arztpraxen, Büros, Wohnungen und ein Schwimmbad. Je nach Nutzung bestehen die Einheiten aus einem, zwei oder allen drei Sechsecken. GSEducationalVersion
66
10
67
10
68
10
0
5
10 m
69
11
Europahaus Aachen Höhe: 72 m Etagen: 23 Architekt: Iduna Versicherung Bauzeit: 1972-1974 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,5 km Wohneinheiten: 297 EG-Nutzung: Wohnen Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad, Sauna
Das Europahochhaus oder auch Iduna-Haus befindet sich direkt angeschlossen an die Aachner Altstadt. In den 70er Jahren wollte man am Europaplatz ein modernes Zentrum schaffen. Das Europahochhaus sollte als städtebauliche Dominante die Einfahrt in die Stadt markieren und identitätsstiftend für den neuen Platz werden. Das Volumen staffelt sich zu den Seiten zurück und orientiert sich zum Platz. Die so entstehende vertikale Rhythmisierung prägt das äußere Erscheinungsbild des Hochhauses maßgeblich. Die kurzen Seiten des Gebäudes sind geschlossen gehalten und mit Waschbetonplatten verkleidet. Auf der Rückseite befindet sich ein überhöhter Erschließungskern, von welchem im Inneren ein Mittelflur erschlossen wird. Die Schottenbauweise des Gebäudes ermöglicht kaum Flexibilität in der Grundrissgestaltung, sodass sich in den mittleren Bereichen ausschließlich kleine Einzimmerwohnungen befinden, die bedingt durch die Staffelung in der Mitte zum Teil sehr tief werden. An den kurzen Enden des Gebäudes sind jeweils zwei größere Wohnungen angelagert. Ausgestattet mit Sauna, Schwimmbad und Weitblick sollte das Europahochhaus bei Errichtung modernes Stadtwohnen ermöglichen. Durch die ausschließlich kleinen Zimmer und die Lage an der großen Verkehrsachse in die Innenstadt war das Haus von Beginn an wenig beliebt und hat schnell einen schlechten Ruf bekommen. GSEducationalVersion
70
11
71
11
72
11
0
5
10 m
73
12
Iduna Hochhaus Osnabrück Höhe: 65 m Etagen: 21 Architekt: Rolf Bohl Bauzeit: 1973-1974 Entfernung zum Stadtzentrum: 400 m Wohneinheiten: 128 EG-Nutzung: Wohnen Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad
Das Iduna Hochhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Dom und ist mit 21 Geschossen und 65 Metern das höchste Wohngebäude Osnabrücks. Das Haus wurde aufgrund einer städtebaulichen Zielsetzung von 1968 errichtet, die vorsah neuen modernen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen und vertikal dichter zu bauen, um die Grünflächen in der Stadt größtenteils zu erhalten. Das Gebäude blieb in dieser Idee jedoch das einzige, dass umgesetzt wurde. Um eine mittig emporsteigende runde Säule drehen sich fächerartig verschiedene Wohnflügel, sodass aus der Bewegung heraus eine insgesamt runde Form entsteht. Nach oben staffeln sich die Wohnflügel bis zur 21. Etage nach oben, was die Dynamik des Volumens zusätzlich verstärkt. Die Fassade ist mit braunen Waschbetonelementen verkleidet, im Kontrast dazu stehen die weißen Balkonbrüstungen, die das Gebäude vertikal gliedern. Das oberste Geschoss eines jeden Flügels ist ebenfalls weiß gestaltet und betont den vertikalen Abschluss des Gebäudes. Der mit Technik und Masten besetzte nach oben herausstehende Kern gibt dem Haus einen schiffartigen Charakter. In ihm sind die Aufzüge sowie das Treppenhaus enthalten, welches über eine Loggia mit dem Korridor verbunden ist. Das Haus hat Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Durch den fächerartigen Aufbau des Hauses entstehen unterschiedliche Raumzuschnitte und großzügige Dachterrassen in den obersten Geschossen. In der 19. Etage befindet sich zusätzlich ein Schwimmbad. GSEducationalVersion
74
12
75
12
76
12
0
5
10 m
77
13
Wintergartenhochhaus Leipzig Höhe: 106 m Etagen: 31 Bauzeit: 1970-1972 Architekt: Horst Siegel Entfernung zum Stadtzentrum: 650 m Wohneinheiten: 207 EG-Nutzung: Gemeinschaftseinrichtungen: Bibliothek, Fitnessraum, Café, Nähstube Denkmalgeschützt
Das Wintergartenhochhaus befindet sich zentral in der Leipziger Innenstadt südöstlich des Hauptbahnhofs. Es entstand im Zuge eines bereits 1929 aufgestellten Generalbebauungsplans, der die Errichtung baulicher Hochpunkte entlang der die Innenstadt umschließenden Ringstraße vorsah. Mit einer Gesamthöhe von 106 Metern war es das höchste Wohnhaus der DDR und das zweithöchste Gebäude Leipzigs. Auf 29 Stockwerke verteilen sich 208 Wohnungen. Die Wohnräume sind nach Osten, Süden und Westen ausgerichtet, jede Wohnung verfügt über mindestens eine Loggia. Der in Gleitbauweise errichtete Kern mit quadratischem Grundriss ist so umbaut, dass sich eine achteckige Grundform von ca. 32 m Durchmesser ergibt. Die Treppenhäuser sind nicht im Kern enthalten und sind kompliziert in die den Kern umschließende Wohnungsstruktur integriert. Ursprünglich war das Gebäude mit Betonfertigteilen verblendet, bei einer Renovierung wurden diese durch Keramikplatten ersetzt. Die rot emaillierten Brüstungen der Loggien stehen im Kontrast zu der hellen Fassade. Der obere Abschluss wird durch eine dreifach abgetreppte Staffelung ausgestaltet. Auf dem Gebäudekern ist das drehende Signet der Leipziger Messe montiert. Im Zuge der Renovierung wurde der den Wohnturm umgebende zweigeschossige Sockelbau mit Handel, Gastronomie und einem Kindergarten entfernt, sodass das Erdgeschoss des Hauses nun nicht mehr dem Straßenverlauf folgt. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. GSEducationalVersion
78
13
79
13
80
13
0
5
10 m
81
14
Palmaille 35 Hamburg Höhe: 73 m Etagen: 23 Bauzeit: 1966-1971 Architekt: -/Entfernung zum Stadtzentrum: 3 km Wohneinheiten: 126 EG: Büros Gemeinschaftseinrichtungen: keine
GSEducationalVersion
Das Wohnhochhaus liegt an einer der ältesten Straßen der Stadt Hamburg, Palmaille. Das Volumen besteht aus zwei zueinander verschobenen unterschiedlich hohen Scheiben und einem herausragenden Erschließungsturm in der höheren der beiden Scheiben. Die kurzen Enden sind geschlossen gehalten. Im Kontrast dazu sind die langen Seiten mit einer vorgehängten Metallfassade versehen, in die nahezu flächenbündig großformatige Fenster eingesetzt sind. Die Fassadenhaut wird lediglich durch eine mittige Balkonreihe unterbrochen. Die Vertikalen treten leicht hervor und verleihen der Fassade eine aufstrebende Wirkung, die im Gegensatz zur horizontalen Plattengliederung der geschlossenen Seiten, leicht und filigran wirkt. Im Inneren sind die beiden zu einander versetzten Scheiben über einen Mittelgang, der jeweils an den Enden über Fenster Tageslicht erhält, verbunden. Die Wohnungen sind nahezu alle relativ großzügig gehalten und waren bei der Errichtung 1971 mit modernstem Komfort ausgestattet. Die großen Fenster mit nur 50 cm Brüstung offerieren einen Blick über den Hamburger Hafen und lassen viel Licht in die Wohnungen. An die Balkonreihe in der höheren Scheibe ist die vertikale Erschließung angegliedert, sodass diese als Rettungsweg dient. Lediglich eine Wohnung pro Geschoss verfügt über einen privaten Balkon. Durch die prominente Lage zur Stadt und die Struktur des Gebäudes werden viele Wohnungen auch als Büroflächen genutzt.
82
14
83
14
84
14
0
5
10 m
85
86
GRUPPEN
87
15
Theresienhöhe München Höhe: 58 m Etagen: 16 Architekt: Fred Angerer Bauzeit: 1970–72 Entfernung zum Stadtzentrum: 2 km Wohneinheiten: 390 in drei Häusern EG: Sockel mit Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: gemeinsame Außenbereiche auf dem Sockel
sion
Die von Fred Angerer konzipierte Wohnanlage an der Theresienhöhe prägt durch seine prominente Lage an der Theresienwiese das Stadtbild von weither. Auf einem 10 m hohen Gewerbesockel ruhen drei Hochhausscheiben, die sich in ihrer Gestalt ähneln, aber im inneren Aufbau unterschiedlich ausformuliert sind. Die Volumen sind rhythmisiert gestaltet und durch vorgehängte Betonplatten mit strukturierten Ornamenten versehen. Die belebten Fassaden werden maßgeblich durch ihre plastischen Betonbrüstungen geprägt. Die letzten Geschosse aller Häuser sind zurückgestaffelt und die Erschließungstürme nach außen und oben skulptural ausgestaltet, was den Volumen zusätzliche Plastizität verleiht. Über ein gemeinsames durchgestecktes Foyer werden die Hochhäuser im Sockel erschlossen. In den zwei über Mittelflure erschlossenen Scheiben befinden sich meist kleine Ein- bis Zweizimmerwohnungen. In den zurückgesetzten Staffelgeschossen auch größere Penthousewohnungen. Das dritte Volumen ist über zwei Treppenkerne punkterschlossen und bietet größere Wohnungszuschnitte an. Auf dem Dach des Sockels befinden sich verschiedene Gemeinschaftszonen und Spielplätze. Die auf den Sockel führenden Geschosse sind durch auskragende Betonelemente zusätzlich abgesetzt. Die überhöhten und weitestgehend geschlossenen Geschosse bieten Platz für Technik, Abstellräume und Waschküchen. Sie gestalten den Zugang zu den Gemeinschaftsflächen allerdings wenig prägnant aus.
88
15
89
15
90
15
0
5
10 m
91
15
92
0
5
10 m
15
93
16
Norikus Nürnberg Höhe: 80 Etagen: 24 Architekt: Harald Loebermann Bauzeit: 1966-1972 Entfernung zum Stadtzentrum 2,4 km Wohneinheiten: 420 EG-Nutzung: Parken und wohnen Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad, Werkstatt
GSEducationalVersion
„Die Deutsche Wohnbau AG will am zukünftigen Wöhrder See einen 42-stöckigen Wolkenkratzer errichten. Mit 120 Metern wäre es das höchste Wohnhaus Europas.“ Ambitionierte Pläne standen Ende der 60er Jahre in Nürnberg im Raum. Entstanden ist eine Wohnanlage mit mehreren flacheren Bauten und einem dreigegliederten Hochhaus nach Plänen von Harald Loebermann. Das Gebäude befindet sich direkt an der Whörder Bucht unweit der Nürnberger Altstadt und war als modernes Gegenüber zur Kaiserburg erdacht. Das Gebäude gliedert sich in drei Volumen, die über verglaste Übergänge miteinander verbunden sind. Die vertikale Erschließung erfolgt über das höchste der drei Volumen. Das Haus besteht aus einem Stahlbetonskelett aus vorgefertigten Betonplatten, was eine relativ schnelle Bauzeit von 14 Tagen pro Stockwerk ermöglichte. Den Betonaußenplatten sind weiße Faserbetonplatten vorgeblendet, welche sich mit den anthrazitfarbenen Fensterrahmen abwechseln und dem Gebäude eine horizontale Gliederung verleihen. Die Erschließungsflure der einzelnen Volumen sind an die Fassade gesetzt, wodurch diese natürliches Licht erhalten. Entlang dieser reihen sich kleine Ein- und Zweizimmerwohnungen an. Außergewöhnlich ist die Lage der Küche, direkt angeschlossen an die Loggia. An den Kopfenden der Volumen gliedern sich größere Wohnungen mit drei Zimmern an, die in einigen Geschossen zu vier Zimmern erweitert werden, sodass das Volumen zusätzlich plastisch ausgestaltet wird.
94
16
95
16
96
16
97 GSEducationalVersion
17
Collini Center Mannheim Höhe: 95 m Etagen: 32 Architekt: Karl Schmucker Bauzeit: 1971–1975 Entfernung zum Stadtzentrum 1,1 km Wohneinheiten: 515 EG-Nutzung: Sockelgeschoss mit Einkaufszentrum Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad
GSEducationalVersion
Das Collini Center gründet städtebaulich auf der Idee Karl Schmuckers einer beide Ufer übergreifenden Bebauung entlang des Neckars nach dem Vorbild der Marina City in Chicago. Zusammen mit den Türmen der Neckaruferbebauung Nord, sollte Mannheim, der Charakter einer modernen Großstadt verliehen werden. Im Zuge der Bundesgartenschau wurde das Gesamtprojekt forciert. Im Collini Center wollte man im Sinne der Zeit Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbinden, sodass ein modernes Stadtzentrum entstehen kann. Das Projekt gliedert sich in zwei v-förmige Baukörper, die gespiegelt zueinander stehen und über ein zweigeschossige, öffentliche Passage miteinander verbunden sind. Im 50 m hohen Turm sind Büroräume untergebracht. Das 95 m hohe Volumen bietet Platz für 515 Ein-bis Vierzimmerwohneinheiten, die über einen Mittelflur erschlossen werden. Das Volumen ist vertikal in drei Elemente gegliedert. An den überhöhten Verbindungsstellen befinden sich zweigeschossige Maisonettewohnungen. Durch das knickende Gesamtvolumen wird die Länge von knapp 100 m gebrochen. Charakteristisch für die Fassadengestaltung sind die wabenförmigen Brüstungselemente, die mit weißer Keramik verkleidet sind. Die Balkone sind so angeordnet, dass trotz der Dichte von keinem der Balkone auf einen anderen geschaut werden kann. Den oberen Abschluss bilden überhöhte Elemente, die ebenfalls mit Keramik verkleidet sind aus. Hier ist die Haustechnik untergebracht.
98
17
99
17
100
17
GSEducationalVersion
0
5
10 m
101
17
102
17
103
18
Neckarufer Nord Mannheim Höhe: 90 m Etagen: 30 Architekt: Einald Sandreuther, Werner Single, Norbert Schultes Bauzeit:1975-1982 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,3 km Wohneinheiten: Je Turm 266 Gemeinschaftseinrichtungen: keine
Die Wohntürme auf der nördlichen Seite des Neckars gehen wie das Collini Center auf die städtebauliche Idee Karl Schmuckers zurück, der in Mannheim ein modernes Stadtzentrum entstehen lassen wollte. Die drei Wohntürme stehen als weithin sichtbare Solitäre in strenger Reihung nebeneinander und wurden von der Neuen Heimat an die Architekten Einald Sandreuther, Werner Single, Norbert Schultes vergeben. Nach dem ursprünglichen Plan des Architektenbüros von Karl Schmucker sollten vier Hochpunkte mit bis zu 50 Stockwerken und 150 m Höhe an der nördlichen Uferzone errichtet werden. Man entschied sich gegen den Abriss der alten Feuerwache und verringerte die Höhe nach einer ausführlichen Baugrunduntersuchung. Die Volumen der sternförmigen Türme sind plastisch ausdifferenziert. Vom zentralen Erschließungs- und Versorgungskern strahlen drei Gebäudeflügel sternförmig ab, die sich zusätzlich an den Enden nach außen auffächern. Den markanten Abschluss nach oben bilden die Versorgungsschächte, die über die Wohngeschosse erhöht sind. Die Fassade wird durch ein Wechselspiel zwischen den grauen, glatten Betonelementen der Balkone und den geschlossenen, roten Strukturbetonplatten geprägt. Durch die unterschiedlichen Höhen der Gebäudeflügel und Auskragungen wirkt die große Baumasse belebt und plastisch. Die Wohnungsgrößen variieren von der Eineinhalb- bis zur Vierzimmerwohnung, wobei sämtliche Wohnungen über eine oder mehrere Außenräume verfügen. GSEducationalVersion
104
18
105
18
106
18
0
5
10 m
107
18
108
18
109
19
Atriumhäuser Braunschweig Höhe: 60 m Etagen: 20 Architekt: Friedrich Wilhelm Kraemer Bauzeit: 1966-1971 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,2 km Wohneinheiten: 350 EG-Nutzung: Hausmeisterwohnung, Sauna, Kinderwagen- und Fahrradraum Gemeinschaftseinrichtungen: Gemeinschaftsdach mit Kinderspielplatz, Sauna
GSEducationalVersion
Die drei Wohntürme wurden im Zuge einer großen innerstädtischen Umbaumaßnahme, mit dem Ziel dem Hauptbahnhof ein urbanes Gesicht zu geben, 1972 errichtet. In dem 20-geschossigen und den zwei niedrigeren 15-geschossigen Wohntürmen befinden sich ca. 350 Wohnungen. Je Geschoss sind die Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen so um einen innen liegenden Treppenkern angeordnet, dass in der quadratischen Grundfläche sechs bis acht Wohneinheiten platz haben. Das Dach ist gemeinschaftlich zugänglich und bietet Spielmöglichkeiten sowie Gemeinschaftsräume. Der Treppenkern ist kompakt und beinhaltet zwei voneinander unabhängige, spindelförmig übereinander verschachtelte Treppenhäuser, sodass kein nach außen führender Rettungsweg nötig ist. Jedes Geschoss hat getrennte Zugänge zu beiden Treppenräumen. Die größeren Wohnungen sind an den Gebäudeecken. Die Zimmer werden über eine zentrale Diele erschlossen. Die Raumelemente kragen als Kuben einzeln oder in Gruppen aus und verleihen der Fassade eine starke Plastizität, die das Erscheinungsbild der Hochhäuser prägt. Mit den unregelmäßig vor- und rückspringenden Hauskanten und der Verlegung der Hauptfensterzonen in eine rückwärtige Ebene, wirken die Volumen lebendig. Vor einer Fassadensanierung waren die großformatigen Wandelemente mit grobkörnigem Waschbeton aus braun-rotem Harzer Granit versehen im starke Kontrast dazu standen die Brüstungselemente aus hellem glatten Beton.
110
19
111
19
112
19
0
5
10 m
113
20
Fischerinsel Berlin Höhe: 65 m Etagen: 21 Architekt: Zumpe, Schmiedel, Kaiser Bauzeit: 1970 - 1972 Entfernung zum Stadtzentrum: 800 m
Nach dem Abbruch des vom Krieg stark zerstörten Fischerkiezes entstand zu Beginn der 70er Jahre auf der Spreeinsel in Ostberlin ein Wohngebiet mit insgesamt sechs identischen Wohnhochhäusern. Aufbauend auf der Idee, der Grünen Insel in die Wohnsolitäre einbeschrieben werden, sollte das Viertel den Bewohnern möglichst große Freiräume und attraktive Uferzonen Mitten im Stadtzentrums bieten. Ergänzt wurde das Wohnangebot durch eine in Schalenbaukonstruktion errichtete Großgaststätte, das sogenannte Ahornblatt, die mittlerweile abgerissen wurde, und verschiedenen anderen Gemeinschaftseinrichtungen und Kindertagesstätten. Die Wohnhochhäuser bestehen aus zwei zueinander versetzten und verspringenden Scheiben, die über einen Mittelgang erschlossen werden. Die in Plattenbauweise errichteten Zeilen des Typ WHH-GT sind in ihrem äußeren Erscheinungsbild nüchtern gehalten. Die Fassaden werden maßgeblich durch die horizontale Bänderung geprägt. In dem relativ breiten Erschließungsflur sind die Aufzüge und Treppen eingestellt, sodass der lange Gang zoniert und gegliedert wird. Trotz der starren Plattenkonstruktion finden sich im Gebäude verschiedene Wohnungszuschnitte von Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Die Grundrisse sind konventionell gestaltet. Über einen Flurbereich an den die Nassbereiche und Küchen angeschlossen sind, werden die Zimmer erschlossen. Außer der sich am Rücksprung befindenden Wohnung verfügt keine über einen privaten Außenraum. GSEducationalVersion
114
20
115
20
116
GSEducationalVersion
20
117
10 m
5
0
21
Columbus Center Bremerhaven Höhe: 88 m Etagen: 23 Architekt: Peter Weber Bauzeit: 1975-1978 Entfernung zum Stadtzentrum: 800 m Wohneinheiten: Je Turm 185 EG-Nutzung: Gemeinschaftseinrichtungen:
Das Columbus Center entstand zwischen 1975 und 1978 im Auftrag der Neuen Heimat und geht zurück auf eine umfassende Neugestaltung der Innenstadt Bremerhavens. Zu Beginn der 70er Jahre sollte das Stadtzentrum ein Sinnbild von Modernität werden und die Stadt auch zur Wasserseite hin für Besucher öffnen. Ein bundesweiter Architektenwettbewerb hatte die Aufgabe durch sinnvolle Verknüpfung von Arbeiten, Wohnen, Einkaufs- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten einen Brennpunkt städtischen Lebens zu entwickeln. Auf einer nahezu 500 m langen Einkaufspassage wurden als Resultat durch Peter Weber drei Wohntürme errichtet, die alle nach Westen in Richtung Wasser ausgerichtet sind und über die Passage erschlossen werden, sodass sich die Wohnbereiche mit Gewerbe und Kommunalbauten vermischen. Insgesamt befinden sich in den drei Türmen 357 Wohnungen, unter ihnen 60 Altenwohnungen. Die in Schottenbauweise errichteten Zeilen werden nach Westen durch vorgesetzte abgerundete Balkonzonen zusätzlich volumetrisch ausformuliert und weisen durch ihre blaue und weiße Fassadengestaltung Referenzen zur maritimen Umgebung auf. Im oberen Bereich staffelt sich das Volumen unterschiedlich zurück. Die Häuser werden über zwei Erschließungskerne erschlossen, sodass ein Teil der Wohnungen durchgesteckt ist. In jedem Geschoss befinden sich unterschiedlich große Wohnungstypen von der Zwei- bis zur Vierzimmerwohnung. GSEducationalVersion
118
21
119
21
120
21
0
5
10 m
121
22
Mundsburg Hamburg Höhe: 100 m Etagen: 32 Bauzeit: 1972-1973 Architekt: Garten, Kahl und Bargholz Entfernung zum Stadtzentrum: 2,8 km Wohneinheiten: 175 EG-Nutzung: Sockel mit Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: keine denkmalgeschützt
noisreVlanoitacudESG
Die Mundsburg ist ein markantes Gebäudeensemble bestehend aus drei Hochhäusern auf einem verbindenden Sockelvolumen. An einem Verkehrsknotenpunkt mit eigener Bahn- und Busanbindung bildet die Mundsburg eine städtebauliche Dominante am Eingang zur Innenstadt aus. 1973 wurde der erste Teil der heutigen Mundsburg eröffnet. Die Türme entstanden nach einem Entwurf der Hamburger Architektengemeinschaft Garten, Kahl und Bargholz. Die schlanken, quadratischen Türme sind geprägt durch ihre horizontale Fassadengliederung und den geschlossenen überhöhten oberen Abschluss. Sie ähneln sich stark, weisen aber doch feine Unterschiede auf. Der höhere Turm mit der Aufschrift „Mundsburg“ hat 29 Etagen und beherbergt exklusive Ein- bis Zweizimmereigentumswohnungen. Im niedrigeren Turm sind in den 22 Etagen Büroflächen untergebracht. Die Mundsburg sollte nach amerikanischem Vorbild exklusives Wohnen im städtischen Kontext bieten. Die Türme sind mittig punkterschlossen. Die Wohnungen sind in Grundriss und Größe unprätentiös. Die Wohnungen sollten vor allem durch ihre moderne Ausstattung, den großzügigen Verglasungen und dem exklusiven Ausblick überzeugen.1975 kam ein dritter Turm mit 97 m Höhe dazu. In ihm befinden sich wie im ersten Turm kleine exklusive Appartements. Er unterscheidet sich in seiner äußeren Gestalt durch kleine umlaufende Balkone, sodass den Wohnungen private Außenräume zur Verfügung stehen, welche im ersten Turm nicht vorhanden sind.
122
22
123
22
124
22
0
5
10 m
125
126
TEIL DER STADTSTRUKTUR
127
23
Donaucenter Neu-Ulm Höhe: 62 m Etagen: 18 Architekt: H. M. Wein Bauzeit: 1971-1974 Entfernung zum Stadtzentrum 400 m Wohneinheiten: 350 EG-Nutzungen: Sockel mit Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: keine
GSEducationalVersion
Das Donaucenter wurde von 1971-1974 als moderner Gegenpart zur historischen Ulmer Stadtkulisse errichtet und sollte Zeichen für Neu-Ulm sein, das sich als moderne Stadt auf der anderen Donauseite präsentieren wollte. Auf einem eingeschossigen Sockel für Gewerbe entstand ein Haus mit 350 Wohnungen. In den unteren zwei Etagen sind zusätzlich Büroräume und Arztpraxen vorgesehen. Der mäandernde Baukörper ist in Schottenbauweise errichtet. Ab dem zehnten Geschoss beginnt sich das Gebäude in der Systematik zurückzustaffeln, vermittelt so zur angrenzenden historischen Bebauung am Donauufer und bildet einen Hochpunkt zur nach Ulm gewandten Seite aus. Die horizontale Schichtung des Gebäudes wird zusätzlich betont durch den Wechsel von hellbeigen Brüstungs- und Wandelementen in Beton und dunkelbraun gehaltenen Fenstern und Metalpaneelen. Durch die knickende Form wirkt das große Volumen lebendig, was zusätzlich durch die Rot-, Gelb- und Orangetöne der Verschattungs- und Verdunklungselemente unterstützt wird. Von den sich an den Knickpunkten befindenden Erschließungskernen werden über niedrige dunkle Mittelflure die Wohnungen erschlossen. Das Gebäude ist entgegen der äußeren Wirkung geteilt, ein Übergang zwischen den Hälften ist nicht möglich. Im Gebäude befinden sich Ein- bis Vierzimmerwohnungen, die alle über eine Loggia verfügen. Die Wohnungen in den oberen Geschossen erhalten durch die Staffelung des Volumens großzügige Dachterrassen.
128
23
129
23
130
23
0
5
10 m
131
24
Hemshof Ludwigshafen Höhe: 88 m Etagen: 22 Architekt: BASF Werksarchitekt Bauzeit: 1974 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,4 km 142 Wohnungen
Der 88 Meter hohe Doppelturm wurde 1974 als Wohngebäude für Mitarbeiter des Chemieunternehmens BASF errichtet. Dann jedoch bis 2007 als Bürostandort genutzt und seitdem wieder bewohnt. Das Hochhaus bildet den nördlichen Abschluss der Ludwigshafener Altstadt und markiert den Übergang zu den Industrieanlagen von BASF. Der Turm befindet sich auf einem zweigeschossigen Sockel, der gewerbliche Flächen enthält. Im Übergang zwischen Sockel und Hochhaus ist ein Technikgeschoss untergebracht, sodass das Volumen hier leicht zurückspringt. Die zwei zueinander versetzten Türme sind über ein kurzes Querstück, welches die Erschließung enthält, verbunden. Das äußere Erscheinungsbild des Hochhauses ist maßgeblich von der feingliedrigen Betonfassade aus umlaufenden Balkonen und außenliegenden vertikalen Elementen geprägt. Die strukturierte Fassade verleiht dem Volumen Leichtigkeit und gliedert das hohe Volumen. Den oberen Abschluss bildet ein überhöhtes, geschlossenes Geschoss, das ebenfalls Haustechnik enthält und um die Balkontiefe zurückgesetzt ist. Pro Geschoss sind je Turm in der Regel drei Wohnungen untergebracht. In den unteren Etagen finden sich zusätzlich kleinere Einzimmerwohnungen und in den obersten zwei Etagen größere Wohneinheiten. Die umlaufende Balkonzone ist an den verbindenden Mittelteil zwischen den Türmen angeschlossenen, sodass sie zum einen als privater Außenraum und zum anderen als Fluchtweg dient.
132
24
133
24
134
24
0
5
10 m
135
25
Hainer Weg 24 Frankfurt Höhe: 68 m Etagen: 22 Architekt: Helmut Joos Bauzeit: 1969 Entfernung zum Stadtzentrum: 2 km
Das Hochhaus am Hainer Weg 24 von Helmut Joos ist neben den zahlreichen Büro- und Verwaltungshochhäusern der Stadt Frankfurt eines der wenigen innerstädtischen Wohnhochhäuser. Das Haus befindet im Stadtteil Sachsenhausen, das vom Stadtzentrum aus gesehen auf der gegenüberliegenden Main Seite liegt. Eingebunden in die gewachsene Blockstruktur dreht sich das Volumen aus der Straßenflucht heraus. Lediglich ein überhöhtes Sockelgeschoss, das den Eingang sowie Büro- und Praxisräume enthält, folgt dem Straßenverlauf und schließt an die benachbarten Häuser der Blockbebauung an. Die Fassade ist mit weißen Metallpaneelen verkleidet. Die quadratischen Fenster sind regelmäßig über das Gebäude verteilt. Im Kontrast dazu stehen die dunklen, aufgesetzten Balkone, die polygonal auf das Volumen aufgesetzt sind. In den unteren vier Geschossen vermittelt ein leichter Versprung zur angrenzenden Bebauung. Die Geschosse werden über einen in der Straßenflucht stehenden Erschließungsturm erschlossen. Von ihm aus gelangt man über einen Mittelflur ohne Tageslicht zu den einzelnen Wohneinheiten. Die Wohnungen sind über die kompletten 21 Geschosse gleich gestaltet und bestehen ausschließlich aus Zweizimmerwohnungen und einer Einzimmerwohnung. Über ein Entree, an welches das Bad angeschlossen ist, gelangt man von einem kleinen Verteiler in die an der Fassade liegende Küche, das Schlafzimmer sowie den Wohnbereich mit Balkon. GSEducationalVersion
136
25
137
25
138
25
0
5
10 m
139
26
Ringturm Köln Höhe: 91 m Etagen: 27 Architekt: Gerling Baukunst Bauzeit: 1971-1973 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,3 km Wohneinheiten: ursprünglich 55 EG-Nutzung: Gewerbe Gemeinschaftseinrichtungen: keine
GSEducationalVersion
Der Ringturm prägt als städtebauliche Dominante entlang des Altstadtrings das Stadtbild Kölns von weit her. Dem Gebäude sind im Norden ein fünfgeschossiges Parkhaus und im Osten ein dreigeschossiges Nebengebäude angefügt. Der Turm bleibt in Funktion und Gesamtwirkung unabhängig von diesen. Das Haus baut sich auf einem heptagonförmigen Grundriss von nur 20,5 m Durchmesser auf. Auf den unteren zehn Etagen waren bei Entstehung Büroflächen vorgesehen, die mittlerweile zu Wohnungen umgenutzt wurden. In den 16 darauffolgenden Geschossen wurde gewohnt. Nach außen drückt sich der Funktionswechsel nicht aus. Die sieben Seiten des Turm sind gleich ausformuliert. Fenster und Brüstungsfelder treten hinter spornpfeilerartige Lisenen aus Beton zurück, wodurch der Turm vertikal betont wird. Die Lisenen ziehen sich bis ins Erdgeschoss, welches sich lediglich durch eine leichte Überhöhung und den als unauffällige Loggia ausgebildeten Eingang absetzt. Den oberen Abschluss bildet ein höheres Geschoss, dem ein zurückgesetztes Staffelgeschoss für die Technik folgt. Die Eckpunkte sind statisch wirksam ausgebildet, von ihnen ausgehend nehmen massive Wandscheiben die auftretenden Lasten auf. Die Grundrisse sind umständlich in das Grundvolumen einbeschrieben. Über zentrale Aufzüge werden pro Geschoss drei Wohnungen erschlossen. Das Fluchttreppenhaus sowie die Bäder und Küchen sitzen an der Fassade. Die großzügigen Wohnungen verfügen über keine privaten Freiräume.
140
26
141
26
142
26
0
5
10 m
143
27
Rheinsternhaus Köln Höhe: 82 m Etagen: 27 Architekt: -/Bauzeit: 1970-1973 Entfernung zum Stadtzentrum: 1,6 km Wohneinheiten: 165 EG-Nutzung: Büros, Schwimmbad Gemeinschaftseinrichtungen: Schwimmbad
Das Rheinsternhaus befindet sich in exponierter Lage direkt am Rhein unmittelbar angeschlossen an die Kölner Altstadt und bildet den Abschluss eines gewachsenen Stadtblocks. Das Haus orientiert sich nicht gänzlich Richtung Wasser, sondern ist nach Süden ausgerichtet. Das Volumen staffelt sich allseitig und bildet so keine Vorder- oder Rückseite aus. Die Rücksprünge sind angeschrägt, sodass der Körper keine scharfen Kanten ausbildet. Durch die unterschiedlichen Höhen vermittelt das Gebäude an die angrenzende niedrige Bebauung. Die Fassade des Hochhauses ist horizontal gegliedert, was die Staffelung des Volumens zusätzlich betont. Helle braune Betonelemente stehen im Wechsel mit dunklen Fensterrahmen und Wandstücken. Den oberen Abschluss der jeweiligen Elemente bilden großzügige Dachterrassen aus. Über eine kreuzförmige Erschließungsfigur werden die Wohnungen des tiefen Volumens erschlossen. Im schwer zu belichtenden Gebäudeinneren befindet sich die vertikale Erschließung des Hauses sowie Abstellräume für die einzelnen Wohneinheiten. Die Wohnungen sind großzügig geschnitten und verfügen alle über Loggien und offene Wohnbereiche. Die Küchen befinden sich alle an der Fassade und sind an den Wohnraum angeschlossen. Ergänzt wird das Wohnangebot durch ein gemeinschaftlich genutztes Schwimmbad im Erdgeschoss, wo sich zusätzlich Büroflächen befinden. Das Rheinsternhaus steht für exklusives Wohnen in bester Innenstadtlage direkt am Rhein. GSEducationalVersion
144
27
145
27
146
27
0
5
10 m
147
28
Weißer Riese Gelsenkirchen Höhe: 52 m Etagen: 18 Architekt: Ewald Baumeister Bauzeit: 1973 - 1977 Entfernung zum Stadtzentrum: 300 m Wohneinheiten: 250
GSEducationalVersion
Das Hochhaus befindet sich an exponierter Lage direkt angrenzend an die Gelsenkirchner Altstadt gegenüber dem Musiktheater. Im eingeschossigen Sockel befinden sich Büros und Läden. Die großdimensionierte Baumasse wird durch Terrassierungen und Staffelung des Baukörpers optisch gebrochen und ein dynamischer Ausdruck generiert. Das Gesamtvolumen bildet einen Hochpunkt zur Straßenkreuzung aus und vermittelt zur angrenzenden niedrigeren Bebauung. Die Fassade ist mit glasierten kleinformatigen weißen Ziegeln verblendet, was der großen Baumasse eine gewisse Leichtigkeit verleiht und dem Gebäude umgangssprachlich die Bezeichnung weißer Riese eingebracht hat. Die Geschossplatten sind in der Fassade ablesbar, wodurch eine feine horizontale Gliederung entsteht, die das Haus trotz der vielen Versprünge als Einheit optisch zusammenhält. Durch die plastische Ausgestaltung des Volumens entstehen individuelle Wohneinheiten mit unterschiedlichsten Grundrissen. Die Zurückstaffelung bildet eine bewegte Dachlandschaft mit großzügigen Dachterrassen aus. Das Gebäude wird über fünf Treppenhäuser vom Innenhof aus erschlossen. Passagen ermöglichen einen Durchgang in den Hof. Von den Erschließungskernen werden in der Regel über einen durchgesteckten Korridor mit Tageslicht fünf bis sechs Wohnungen erreicht. Im Haus finden sich über die Geschosse verteilt unterschiedlichste Wohnungsgrößen, die alle großzügig geschnitten sind.
148
28
149
28
150
0
5
10 m
151
SEducationalVersion
28
29
City Wohntürme Herne Höhe: 69 m Etagen: 21 Architekt: Gerald Baschek Bauzeit: 1972-75 Entfernung zum Stadtzentrum: 500 m 165 Wohnungen
GSEducationalVersion
Im Rahmen des Stadtentwicklungsplans der Stadt Herne vom Jahr 1964 wurde der Entwicklungsplan Stadtkern forciert. Er sah, neben dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, auch die Verbesserung des städtischen Wohnens vor. Im Zuge dessen wurden entlang der neuen Südtangente in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kreuzkirche drei Wohntürme errichtet. Sie sollten das neue Wahrzeichen Hernes werden. Das Ensemble, bestehend aus einem Doppelturm und einem niedrigeren Turm, befindet sich am Ende eines gewachsenen Stadtblocks der Altstadtbebauung. Die drei sechseckigen Türme sind durch umlaufende Balkone horizontal gegliedert. Der niedrigere Turm entwickelt sich aus einer dem Straßenverlauf folgenden viergeschossigen Bebauung. Der Doppelturm steht auf einer zweigeschossigen polygonalen Sockelbebauung, die Büro und Gewerbeflächen enthält. Die Rückwände der Balkone sind mit dunklen Waschbetonplatten verkleidet, wodurch die hellen Metallbrüstungen der Balkone betont werden. Den oberen Abschluss bildet ein höherer Ring aus dunklem Waschbeton. Die zwei Türme des Doppelturms sind an einer Ecke über einen gemeinsamen Erschließungskern miteinander verbunden. Das weiß verputzte Element mit einfachen pragmatischen Öffnungen kontrastiert mit den durch die Balkone plastisch wirkenden Türmen. Pro Geschoss finden sich je Turm zwei großzügig geschnittene Dreizimmerwohnungen und eine Zweizimmerwohnung, die mindestens über Ausblicke in zwei Richtungen verfügen.
152
29
153
29
154
29 GSEducationalVersion
155
10 m
5
0
30
Bredero Hochhaus Hannover Höhe: 91 m Etagen: 23 Architekt: Bahlo-Köhnke-Stosberg und Partner Bauzeit: 1974-1975 Entfernung zum Stadtzentrum: 800 m Wohnen in den Etagen 17 bis 23
GSEducationalVersion
Das Bredero Hochhaus ist eines der wenigen, das sich dem Brutalismus in Deutschland zuordnen lässt. Es befindet sich an einem der Hauptverkehrsknotenpunkte Hannovers, unmittelbar hinter dem Hauptbahnhof. Dem Hochhaus ist ein viergeschossiges Parkhaus angeschlossen. Im Haus ist Platz für Büroräume, Läden und ein Parkhaus. Erst in den Stockwerken 17 bis 23 befinden sich Wohnungen. Vier mächtige vertikale Pfeiler halten die Stahlbetonskelettkonstruktion und prägen das äußere Erscheinungsbild des Hauses. Die Fassade ist im Kontrast zu ihnen durch Bänder aus Betonfertigteile und Alu-Fenstern horizontal gegliedert. Die Nutzungsmischung ist von außen durch überhöhte Zwischengeschosse ablesbar. In den Wohnetagen springt die Fassade zurück, die Stützen treten von außen in Erscheinung. Das Gebäude wird vertikal über die zentral liegende Aufzüge und Fluchttreppenhäuser erschlossen. In den Geschossen 17-22 befinden sich Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen, im 23. Stockwerk sind zusätzlich zwei großzügige Penthousewohnungen. Durch die Stützenkonstruktion können die Grundrisse laut Werbeprospekt aus den Entstehungsjahren, je nach Bedarf variiert werden. Die dienenden Räume sind klar strukturiert im Inneren angeordnet. Jedes Zimmer hat Zugang zu einer schmalen Loggienschicht, die sich an den Wohnräumen erweitert. Über die mächtigen Pfeiler gelangt man von der umlaufenden Loggienzone über Treppen auf die gemeinschaftlich genutzten Dachterrassen.
156
30
157
30
158
30
0
5
10 m
159
Fünf Thesen Betrachtet man die aufgezeigten Wohnhochhäuser lässt sich festhalten, dass einige Fehler immer wieder gemacht wurden. Eine ungünstige Lage, die die Häuser schlecht erreichbar macht, ein Erdgeschoss, das sich nicht in die Stadt öffnet, oft gleiche Wohnungsgrundrisse, die nicht an die sich veränderten Bedürfnisse an das Wohnen reagieren können und ein Mangel an sozialen Interaktionsmöglichkeiten. Abschließend sollen fünf Thesen aufgestellt werden, die wichtig sind, um Wohngiganten heute neu zu denken. Dabei haben die Thesen keine Allgemeingültigkeit und sollen nicht als Regeln für zukünftige Häuser gelten, sondern vielmehr als Anreize verstanden werden, die dazu beitragen können, das, der Typologie des Wohnhochhauses immer noch anhaftende Stigma zu überwinden. Denn aus Fehlern lernen heißt im Fall von Wohnhochhäusern, sie gelassener anzuschauen.
01 Das Haus muss angebunden sein Wohnhochhäuser müssen verkehrsgünstig gelegen sein und dort errichtet werden, wo verschiedene Formen der Mobilität zusammenkommen. Die Menschen, die dort leben müssen das Haus zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Die Schlafstädte mit vorgelagertem gigantischen Parkplatz haben zum schlechten Ruf des Wohnhochhauses beigetragen. Es darf keine Typologie sein, die an den Stadträndern isoliert steht. Wenn viele Menschen auf wenig Raum leben, muss das Haus angebunden sein an das öffentliche Leben. Wesentlich für die Errichtung von hohen Häusern ist deren Lage zur Stadt. Ein hohes Wohnhaus braucht die Stadt, auf die es sich bezieht. Ein urbanes Gefüge ist die Voraussetzung, um noch dichter und deshalb höher zu bauen.
02 Das Haus muss einen sinnvollen Akzent im Stadtbild setzen Das Wohnhochhaus bleibt durch seine Höhe ein Sonderbaustein in der vom Stadtblock geprägten europäischen Stadt. Es muss gezielt eingesetzt werden, um städtebauliche Akzente zu setzen. Hohe Häuser müssen dort errichtet werden, wo sie innerhalb der hierarchischen Prinzipien der Stadt die Urbanität und Dichte verstärken können. Ein Mehr an Stadt erzeugen können. Im Hinblick auf polyzentrale Stadtentwicklungen kann es dazu beitragen, in den Städten Subzentren zu definieren und zu prägen. Ein hohes Haus zum Wohnen ist auch ein Zeichen. Ein Zeichen für eine nicht nur als Arbeits- und Verkaufswelt funktionierende Stadt, sondern Symbol einer bewohnbaren Stadt. Isoliert an den Stadträndern oder verloren in der Stadtstruktur ist es der falsche Stadtbaustein.
160
03 Das Haus braucht ein offenes Erdgeschoss Betrachtet man die verschiedenen Bauten lässt sich feststellen, dass bei vielen Häusern das Erdgeschoss eines der größten Probleme darstellt. Oft zum Wohnen ungeeignet haben viele einen Sockel mit Einkaufszentrum. Die Sockelbauten sollten die Gebäude in der Stadt verankern, haben aber im Allgemeinen Gegenteiliges erreicht. Die abgeschlossenen Welten sind schnell aus der Mode gekommen, ungenutzt und haben eher Läden angezogen, die nicht zum positiven Image der Häuser beigetragen haben. Betrachtet man die Häuser, bei denen sich die Läden in die Stadt öffnen oder die unteren Geschosse durch Büros oder zum Wohnen genutzt werden, lässt sich hier eine deutlich höhere Akzeptanz feststellen. Sie werden zum Haus in der Stadt und funktionieren nicht losgelöst von diesem. Wichtig ist, dass der Sockel in die Stadt eingebunden und offen ist, sodass das Haus nicht für eine exklusive Klientel verschlossen ist, sondern einen Beitrag für die Stadt leistet und ihr etwas offeriert.
04 Das Haus braucht soziale Interaktion Es gibt dieses vorherrschende Schreckensszenario, wenn an die Wohngiganten der 70er Jahre gedacht wird: Ich verlasse meine Wohnung und bin in einem langen, dunklen Flur, anonym, mit zahlreichen Türreihen. Wenn viele dicht zusammen wohnen, muss Raum vorhanden sein, um nachbarschaftliche Beziehungen entstehen zu lassen. Der fensterlose Mittelflur ist dafür nicht geeignet. Das Haus braucht gemeinsame Höfe, Hauseingänge, Flure und Gemeinschaftsräume. Wenn die Gemeinschaft Funktionen teilt, braucht der Einzelne weniger Wohnfläche, was günstigeres Wohnen zulassen kann. Trotzdem braucht der Einzelne Raum für sich, den eigenen Ort, den er sich aneignen kann.
05 Das Haus muss verschiedene Lebenskonzepte zulassen Arbeits- und Privatleben verschmelzen heute immer mehr und erfordern eine neue Vielfalt und Flexibilität im Wohnungsbau. Gerade das Wohnen in hohen verdichteten Häusern braucht multifunktionale Wohnkonzepte, die sich an die Lebensumstände der Bewohner anpassen, denn wenn sie sich nicht anpassen können, steht man in 50 Jahren vor dem gleichen Problem, das man jetzt mit den Häusern der 70er Jahren, die durch viele kleine gleiche Wohnungsgrößen wie der Herkules in Köln oder die Theresienhöhe in München, zu keiner sozialen Durchmischung im Haus beitragen. Es muss eine Konstruktion gewählt werden, die auf Veränderungen reagieren kann. Zahlreiche in Skelettbauweise errichtete Bürotürme wurden in den letzten Jahren zu Wohnhäusern umfunktioniert. Die starre Schottenbauweise zahlreicher Wohngiganten der 60er und 70er Jahre lässt wenig Möglichkeiten für Veränderungen zu.
161
162
Literaturverzeichnis Allgemein Althaus, Eveline: Sozialraum Hochhaus: Nachbarschaft und Wohnalltag in Schweizer Großwohnbauten, Bielefeld 2018 Apfelbaum, Alexandra / Escher, Gudrun / Utka, Yasemin (Hrsg.): Mit den Riesen auf Augenhöhe, Ein neuer Blick auf Großstrukturen der 1960er und 1970er Jahre, Düsseldorf 2016 Arch+ Nr. 231: The property issue, Berlin 2018 Archithese 2010/2: Großer Maßstab, Zürich 2010 Daniels, Klaus: Hohe Häuser. Kontroverse Beiträge zu einem umstrittenen Bautypus, Stuttgart 1993 Eisele, Johann, Kloft, Ellen (Hg.): Hochhaus Atlas, München 2002 Harnack, Maren: Alles schon mal dagewesen in: Bauwelt 19, 2017 Harnack, Maren: Rückkehr der Wohnmaschinen: Sozialer Wohnungsbau und Gentrifizierung in London, Bielefeld 2012 Hassenpflug, Gustav; Peters, Paulhans: Scheibe, Punkt und Hügel. Neue Wohnhochhäuser, München 1966 Heiß, Ulrich: Architektur in Augsburg 1900 bis 2000, Augsburg 2000 Heiß, Ulrich: Utopie und Wirklichkeit, zeichenhafte Architektur in Augsburg, Augsburg 1997 Hoffman-Axthelm, Dieter: Hochhaus und Gemeinschaft, zur Erbschaft der Moderne, Berlin 2018 Hopfner, Karin / Simon-Philipp, Christina / Wolf, Claus (Hrsg.): größer höher dichter, Wohnen in Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre in der Region Stuttgart, Stuttgart 2012 Innofact: Wohnhochhaus Deutschland: Grundlagenstudie 2015, Status und Perspektiven, Düsseldorf 2015 Kleilein, Doris: Die Hochhausdebatte, in: Bauwelt 10.2017, Berlin Kloos, Michael: Unabhängiges Gutachten zur ‚Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung zur Hochhausplanungen in Köln, Aachen 2005 Schmiedel, Hans Peter; Zumpe, Manfred: Wohnhochhäuser: Punkthochhäuser, Berlin 1967 Sieverts, Thomas: Zwischenstadt: zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land, Wiesbaden 1997 Steiner, Evelyn: Wohnhochhäuser. Die Renaissance des vertikalen Wohnens in: Hochhausstadt Frankfurt: Bauten und Visionen seit 1945, München 2014 Werk, Bauen + Wohnen 21, Zürich 1967 ZukunftsWerkstattWohnbauen. Wüstenrot-Stiftung (Hg.): Innerstädtische Konversionen: Wohnen in Frankfurt am Main; Sommerakademie 2008, Ludwigsburg 2009
Abbildungsverzeichnis Allgemein Brückenkopfbauten Düsseldorf (William Dunkel, 1928) Foto: Das Werk 16/1929 S. Neff-Hochhaus Düsseldorf (Johannes Krahn, 1995) Foto: www.wikimedia.org Luftbild Hansaviertel 1962 Foto: Landesdenkmalamt Berlin Gropiusstadt Berlin 2015 Foto: Hanno Gutmann Ansichtskarte Collini Center und Neckaruferbebauung Foto: Lukas Brecheler Titelblatt einer Werbebroschüre zum Columbus Center Bremerhaven Foto: Lukas Brecheler Sanierung Bredero Hochhaus Hannover 2015 Foto: Christian A. Schröder
163
Literaturverzeichnis Bauwerke 01 Nerdinger, Winfried: Werkschau Brockel + Müller, Augsburg 2011 Heiß, Ulrich: Utopie und Wirklichkeit, zeichenhafte Architektur in Augsburg, Augsburg 1997
02 Bogner Manuel; Mayer Christoph: Universum Center. Ein Universum für sich, storytelling.swp.de/universum-center/
03 Andreas Jakob: Langer Johann. In: Christoph Friederich, Bertold Freiherr von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon, Nürnberg 2002
04 Matl, Martin: Architekturführer Schweinfurt: Bauten nach 1945, Schweinfurt 2014
05 Dörr, Georg; Flagge, Ingeborg: Frankfurt 1970-1979, Hamburg 2018, S. 156-159 Cachola Schmal, Peter; Sturm Philipp: Hochhausstadt Frankfurt, Bauten und Visionen seit 1945, München 2014 S. 117
06 Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Studien zu Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016 , S. 34, 42, 49 Kierdorf Alexander: Köln, ein Architekturführer, Berlin 1999, S. 143 Werk Bauen Wohnen, 28 Jg. Heft 6, 1973, S. 252-254
07 Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Studien zu Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016, S. 26
08 Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Studien zu Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016, S. 22-24, 43-44 Winterhager, Uta: Früher war mehr bunt: www.moderne-regional.de/fachbeitrag-frueher-war-mehr-bunt
09 Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Studien zu Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016, S. 27, 37, 54-57 Scheibe, Ira: Wohnen im modernen Hochhaus in: Baustile im Stadtbild, Folge 11: die Kölner Wohnarchitektur der 60er-Jahre, www.koelnarchitektur.de/pages/de/home/news_archiv/2353.htm Wolff, Tobias: Kaum eine Wohnung gleicht der anderen https://www.vauhage-koeln.de/files/Bull-Haus.pdf
10 Kanz, Roland; Wiener, Jürgen: Architekturführer Düsseldorf, Berlin 2001, S. 120 www.baukunst-nrw.de/objekte/Sternhaus-Duesseldorf--3346.htm
12 Kuhl, Hermann: Architekturführer Osnabrück, Berlin 2014, S. 43 Niehr, Klaus: Osnabrück: Ein Führer zur Architektur und zu den Denkmälern der Stadt, Petersberg 2018, S. 29
13 Hocquél, Wolfgang: Leipzig Architektur: Architekturführer. Von der Romanik bis zur Gegenwart, Leipzig 2001, S. 134-135 Weinkauf, Bernd: Architekturführer, die 100 wichtigsten Leipziger Bauwerke, Berlin 2011, S. 176-177
14 Hochhäuser in Hamburg: Über den Dächern der Hansestadt www.hamburg.de/sehenswuerdigkeiten/4401242/hochhaeuser-in-hamburg
15 164
Angerer, Fred: Fred Angerer. Architekt, Städtebauer, Hochschullehrer, München 2010
Literaturverzeichnis Bauwerke 16 Arendt , Ronnie: Wohnanlage Norikus in: Enss, Carmen; Herold Stephanie: Riesen in der Stadt. Qualitäten großer Bauten der 60er und 70er Jahre in Franken, Bamberg 2019, S.8-9 Ralf Zitzelsberger: Noricusprojekt, www.noricusprojekt.de
17 Schenk, Andreas: Architekturführer Mannheim, Berlin 1999, S. 125 Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 16-19
18 Schenk, Andreas: Architekturführer Mannheim, Berlin 1999, S. 76 Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 16-19
19 Hassels, Ulrich: Architekturführer Braunschweig, Architektur 19. - 21. Jahrhundert, Braunschweig 2001, S. 55 Mey, Ulrich H. ; Streibel, Christian: Einkaufszentrum und Wohnhochhäuser am neuen Bahnhof in Braunschweig, in: Bauen + Wohnen: 27 /1973
20 Meuser Philipp, Schendel Dominik: Architekturführer Berlin, Berlin 2016, S.134 Wörner, Martin: Architekturführer Berlin, Berlin 1991, S. 220
21 Gabcke Harry: Bremerhaven in zwei Jahrhunderten. 3. 1948 -1991, Bremerhaven 1995, S. 144-145 Neue Heimat Bremen (Hrsg.): Columbus-Center Bremerhaven, Dokumentation über einen städtebaulichen Ideenwettbewerb, ausgeschrieben in den Jahren 1970/71 von der neuen Heimat Bremen, Bremen 1972
22 Hochhäuser in Hamburg: Über den Dächern der Hansestadt, www.hamburg.de/sehenswuerdigkeiten/4401242/hochhaeuser-in-hamburg www.mundsburgtower.de
23 Liptau, Peter: Neu-Ulm. Donaucenter www.moderne-regional.de/neu-ulm-donaucenter-wird-saniert/
24
Gierescher S., Kul I.: Stillstand im Hemshofcenter in: Die Rheinpfalz 19.06.2016
25
Cachola Schmal, Peter; Sturm Philipp: Hochhausstadt Frankfurt, Bauten und Visionen Seit 1945, München 2014 S. 259
26
Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016 , S. 34, 42, 49
27 Feldhofer, Felix: It must be tall, every inch of it tall: Studien zu Kölner Hochhäusern der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2016 , S. 12
28 Bund Deutscher Architekten BDA, Gruppe Gelsenkirchen (Hrsg.): Gelsenkirchen. Architekturführer, Essen 1998 S. 63 Apfelbaum, Alexandra: Hütten und Paläste: Baukultur in Gelsenkirchen, Stuttgart 2016, S. 18-19
29 Knorre, Alexander: Architekturführer Herne, Herne 1987, S. 78, 91
30 Hägele Ulrich; Kirchhof Sabine; Wörner, Martin: Architekturführer Hannover, Berlin 2000, S. 40
165
Abbildungsverzeichnis Bauwerke 01 Hotelturm 2019, Foto: Lukas Brecheler
02 Langer Johann 2019, Foto: Lukas Brecheler
03 Universum Center 2019, Foto: Lukas Brecheler Universum Center im Bau Februar 1970, Foto: Südwest Presse Restaurant Penthouse kurz nach der Eröffnung, Foto: Südwest Presse
04 Blauer Klaus 2019, Foto: Lukas Brecheler
05 Schwesternhaus 2015, Foto: Architektur Bildarchiv, Thomas Robbin
06 Colonia Haus kurz vor der Fertigstellung 1973, Foto: Werk Bauen Wohnen, 28 Jg. Heft 6, 1973, S. 254
07 Uni Center 1974, Foto: Holubovsky in: Kölner Stadt Anzeiger vom 26.10.2012: Hochhaus Kölner Uni-Center wird 40 Baustelle 1973, Foto: Holubovsky in: Kölner Stadt Anzeiger vom 26.10.2012: Hochhaus Kölner Uni-Center wird 40 Wohnung kurz nach Bezug 1973, Foto: Holubovsky in: Kölner Stadt Anzeiger vom 26.10.2012: Hochhaus Kölner Uni-Center wird 40
08 Herkules 2016, Foto: Uta Winterhager
09 Postkarte aus den 1970er Jahren: Köln - Mülheim, Bull-Hochhaus am Wiener Platz Bull Hochhaus kurz nach Fertigstellung, Foto: Stadtarchiv Köln Bull Hochhaus kurz nach Fertigstellung Rückseite, Foto: Stadtarchiv Köln
10 Sternhaus nach Fertigstellung 1972, Foto: Manfred Harnisch, HPP Architekten
11 Hemshof Center 2018, Foto: Immobilien Eren
12
Iduna Hochhaus, Foto: Architekturführer Osnabrück
13 Wintergartenhochhaus mit Restaurant 1974, Foto: Archiv Schaufuß
14 Palmaille 35 2012, Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Palmaille_35_(Hamburg-Altona-Altstadt).ajb.jpg
15 Theresienhöhe 6a, Foto: Lukas Brecheler Blick auf dem gemeinsamen Sockel, Foto: Lukas Brecheler
166
Abbildungsverzeichnis Bauwerke 16
Blick vom Whördersee 2019, Foto: Lukas Brecheler
17 Collini Center 1975, Foto: Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 16 Modell Collini Center, Foto: Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 14 Collini Center 1975, Foto: Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 16
18 Wohnturm, Foto: Immanuel Giel Modell Neckaruferüberbauung mit Collini Center, Foto: Schmucker, Karl: Dipl. Ing. Karl Schmucker, Freier Architekt BDA, Mannheim 1982, S. 14 Deckblatt der Begrüßungsbroschüre für die ersten Mieter 1977, Foto: Neue Heimat
19 Blick auf die frisch fertiggestellten Wohntürme 1972 Foto: Hassels, Ulrich: Architekturführer Braunschweig, Architektur 19. - 21. Jahrhundert, Braunschweig 2001, S. 56
20 Errichtung des ersten Hochhauses 1970, Foto: Stadtarchiv Berlin Fischerinsel kurz nach Fertigstellung 1972, Foto: Stadtarchiv Berlin
21 Columbus Center 2018, Foto: Christoph Bellin Luftbild der Baustelle 1975, Foto: Stadtarchiv Bremerhaven Einkaufszentrum kurz nach Eröffnung 1978, Foto: Stadtarchiv Bremerhaven
22 Palmaille 35 2012, Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Palmaille_35_(Hamburg-Altona-Altstadt).ajb.jpg
23 Blick von der Herdbrücke 2019, Foto: Lukas Brecheler Donaucenter im Bau Februar 1970, Foto: Südwest Presse
24 Hemshof Center 2018, Foto: Immobilien Eren
25 Hainer Weg 2013, Foto: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Frankfurt_Hainer_Weg_24.20130512.jpg
26 Ringturm März 1975, Foto: KVB in: Kölner Stadtanzeiger: Historische Aufnahmen aus Köln. Als der Rhein komplett zugefroren war, 17.02.19
27 Rheinsternhaus Oktober 2016, Foto: Raimond Spekking, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Rheinsternhaus,_Mevissenstraße_16,_Köln-4122.jpg
28 Weißer Riese, Foto: Architektur-Bildarchiv, Thomas Robbin
29
City Wohntürme Juni 2015, Foto: Ortwin Horn
30 Bredero Hochhaus, Foto: Olaf Mahlstedt
167
Konzept: Lukas Brecheler Entstanden im Rahmen der Masterarbeit am Lehrstuhl für Städtische Architektur Prof. Dietrich Fink Technische Universität München Arcisstraße 21 80333 München Alle Zeichnungen wurden in Eigenarbeit erstellt Besonderen Dank an: Sophia Elender Sylvia Brecheler Schrift: Berthold Akzidenz Grotesk