Das hohe Haus im Block Hochbauten der 1920er und 1930er Jahre
Masterthesis von Florian Seufert Sommersemester 2020
LSA Lehrstuhl fßr Städtische Architektur
Texte und Entwurfsprojekte: Copyright bei den Autor:innen. Die Referenzabbildungen wurden als Bildzitate den zitierten Publikationen entnommen.
HOHE
Haus
DAS IM block Hochbauten der 1920er und 1930er Jahre
Masterthesis von Florian Seufert Sommersemester 2020
Abstract
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Wohngebäude
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Bürogebäude
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Öffentliche Gebäude
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Industriegebäude Literatur- & Abbildungsverzeichnis
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DAS HOHE HAUS IM BLOCK Hochbauten der 1920er und 1930er JahreDie Entstehung einer neuen Typologie
Die vorliegende Analyse der frühen Hochhausbauten in Deutschland zeigt einen Ausschnitt einer mannigfaltigen Bandbreite dieser Typologie. Folgende Kriterien liegen der Auswahl der Gebäude zugrunde: Der Hochpunkt einer Wohnbebauung muss mindestens zwei Geschosse über der angrenzenden Blockrandbebauung herausragen. Bei Bürogebäuden und Gebäuden mit öffentlicher Nutzung muss der höchste Teil des Gebäudes sich um mindestens vier Geschosse aus der angrenzenden Bebauung hervorheben. Dieses Kompendium beschränkt sich auf die frühen Bauwerke dieser Typologie der 1920er und 1930er Jahre. Die Kategorisierung erfolgt anhand ihrer jeweiligen Nutzung. Dabei ist hervorzuheben, dass bei allen Beispielen, ausschließlich der Industriebauten, das Erdgeschoss meist öffentlich genutzt wird oder von der Hauptnutzung des Gebäudes abweicht. Die ausgewählten Objekte werden anhand ihrer städtebaulichen Setzung, ihrer Typologie und ihrer Grundrisse dokumentiert und gegenübergestellt. Historisch betrachtet waren mittelalterliche Geschlechtertürme die ersten Turmbauten, welche für Wohnzwecke genutzt wurden. Diese wurden zumeist an den Wohnhäusern der Kaufleute angeschlossen und waren je nach Höhe ein Indikator für den Wohlstand der Familien. Die Wiege des modernen Hochhausbaus liegt jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Amerika. In Deutschland halten diese erst nach Ende des ersten Weltkriegs Einzug. Dazu trugen unter anderem die Fortschritte auf dem Gebiet der Skelettkonstruktion, der Gebäudefundierung und der inneren Verkehrserschließung durch Fahrstuhl und Rolltreppe bei. Mit dem Wirtschaftsaufschwung der Goldenen Zwanziger erfuhr ganz Deutschland eine regelrechte Hochhausflut. Die zu dieser Zeit entstandenen Bauwerke sollen im Zuge dieser Arbeit untersucht werden. Es gilt abzuwägen, welche historischen Beispiele das Potenzial haben, zukunftsweisende Lösungen für eine
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innerstädtische Verdichtung zu liefern und aus welchen Fehlern der Vergangenheit positive Rückschlüsse gezogen werden können. Während amerikanische Wolkenkratzer durch Zahl, Höhe und Wildwuchs imponierten, so sollten deutsche Hochhäuser Produkte künstlerischen Ausdruckswillens darstellen und städtebaulich oder sozial nachteilige Folgen beheben. Die Hochhäuser sollten sich von den Amerikanischen durch ihre überlegte Platzierung im Stadtbild unterscheiden, einzeln an markanten Punkten oder als hochgestaffeltes Massiv im Zentrum stehen. „So freilich darf in Deutschland nicht gebaut werden und so wird auch bei uns nicht gebaut werden!“, dekretierte Kracauer mit dem Blick auf die amerikanische Skyscraper-Szene (Siegried Kracauer. Über Turmhäuser. In: Frankfurter Zeitung, 2.3.1921). Zur Zeit der Jungen Weimarer Republik begann um 1920 das so genannte „Hochhaus-Fieber“. Eine Fülle von Artikeln in Fachzeitschriften, die das Hochhaus propagieren, zahllose Entwürfe für Städte in ganz Deutschland, Wettbewerbe mit hohen Teilnehmerzahlen und eine Begeisterung, die weite Kreise bewegte. Im Januar 1921 erließ der zuständige Minister für Volkswohlfahrt die gesetzliche Grundlage, um Hochhäuser errichten zu können. Eine intensive Diskussion, warum man überhaupt Hochhäuser im Stadtgebiet in Deutschland bauen sollte entfachte. Zudem war zu dieser Zeit auch umstritten, welchen Nutzen diese Hochhäuser erfüllen sollten. Mehrheitlich war man sich dabei einig, dass eine Wohnnutzung ausgeschlossen sei. Hauptsächlich waren Bürohäuser Gegenstand der Diskussion. Eng verbunden mit der Debatte um den Sinn der Hochhäuser war die Frage nach deren Stellung im Stadtgebiet. Zum Ende der Zwanziger Jahre entwickelten sich mehrere Auffassungen Hochhausviertel nach amerikanischem Vorbild und monumentale Einzelbauwerke als Mittelpunkt und Krone der Stadt zu bauen. Zudem begann die Planung von Hochhausringen um den Altstadtkern oder die gezielte Setzung von
Hochhauskonfigurationen, um die Stadtsilhouette zu akzentuieren. Im Kontext der Neuformulierung städtebaulicher Ziele wurden in Entwürfen und Projekten exemplarische Überlegungen zur architektonischen Form des Hochhauses, zur inneren Organisation und zu statischen Neuerungen angestellt. Zu Beginn gab es eine negative Grundhaltung gegenüber Hochhäusern, da man mit Blick auf Amerika einen großen Verkehrszuwachs in den Städten befürchtete. Zudem beeinträchtigen die hohen Gebäude die natürliche Belichtung und Belüftung kleinerer Nachbargebäude. Um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, wollte man in Deutschland in Bezug auf Gestaltung und städtebaulicher Einordnung neue Wege beschreiten. Die Idee, Hochhäuser für Wohnzwecke zu nutzen, entwickelte Walter Gropius erstmals 1929 für Berlin. Er führte dazu 1931 in einem Beitrag zu „Flach-, Mittel- oder Hochbau“ aus: „Wenn nun die Praxis des Wohnbaues unter Würdigung auch der nicht wirtschaftlichen Faktoren zeigt, daß umfassende Teile der arbeitenden Bevölkerung auf dem Wege des Heimstättenbaues nicht versorgt werden können, ja diese Wohnformen zum Teil für sich ablehnen, so ergibt sich daraus eindeutig, daß das gut organisierte moderne Großhaus nicht als notwendiges Übel betrachtet werden darf, sondern als ein biologisch bedingtes echtes Wohngebilde unserer Zeit. Wie steht es nun mit der optimalen Höhe eines Großhauses? 3, 4, 5, 10 oder 50 Geschosse? Die optimale Höhe des Geschoßhauses ist nach meiner Auffassung lediglich ein wirtschaftliches Problem, dessen Lösung allerdings aus Mangel an praktischen Versuchen noch längst nicht in allen Punkten geklärt ist“ (Walter Gropius: „Architektur, Wege zu einer optischen Kultur“; Frankfurt/M., Hamburg, Fischer 1956, S.99ff.). In München planten 1921 die Architekten Otho Orlando Kurz und Herman Sörgel einen Hochhausring, gebaut wurde jedoch nur das Technische Rathaus 1928. Eine Untersuchung von Hochhausstandor-
ten in München fand erstmals durch Detlef Schreiber 1977 statt. 1995 wurde diese von Ferdinand Stracke um eine Hochhausstudie erweitert. Zusammen bilden sie die „Münchner Linie“. Anfang 2020 wurde eine Studie von 03 Architekten GmbH im Auftrag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München erstellt. Alle Studien liefern Orientierungspunkte für meine praktische Arbeit. Städtebaulich bieten Hochhäuser die Möglichkeit vertikale Akzente und Bezugspunkte zu setzten. Durch die Platzierung an sorgfältig ausgewählten Standorten lösen sie das homogene Stadtbild auf. Sie haben aufgrund ihrer Strahlkraft das Potenzial, ein ganzes Quartier aufzuwerten. Hier soll im Besonderen das Hochhaus nicht als Solitär, sondern als Teil eines kompositorischen Gesamtbildes betrachtet werden. Der städtische Block dient dabei als Bindeglied zum Stadtraum. Proportion und Höhe sind dabei sensibel auf die Umgebung abzustimmen. Schlussendlich sollen durch einen auf der theoretischen Analyse aufbauenden Entwurf Lösungsansätze für ein innerstädtisches Hochhaus, welches sich aus dem Block entwickelt, aufgezeigt werden.
Quellen: Deutsche Architektur seit 1900 Deutsche Hochhäuser der zwanziger Jahre Hochhaus- Der Beginn in Deutschland https-//www.schadenprisma.de/pdf/sp_1980_2_3.pdf.pdf
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HAUS RINGECK GELSENKIRCHEN Auf dem trapezförmige Eckgrundstück zwischen Weberstraße und Ringstraße entwarf 1927 der Architekt Josef Franke im Auftrag des Bauunternehmers Eduard Boch ein Wohn- und Geschäftshaus. Die Trasse der Ringstraße wurde als stadträumliche Grenze des Zentrums schon um 1880 abgesteckt, aber zuerst nur mit wenigen Häusern bebaut. Eine geschlossene Bebauung beider Straßenseiten kam erst nach 1950 zustande. Der Bau erzeugt ein spannungsvolles Spiel zwischen horizontalen und vertikalen Elementen. Zwischen zwei etwas niedrigeren Flügeln, welche die Traufhöhen der Nachbargebäude aufgreifen, schiebt sich ein um zwei Geschosse erhöhtes keilförmiges Volumen. Die dreigeschossigen Anschlussbauten gliedern sich mit ihren Pultdächern in die Nachbarbauten ein. Der vertikale Charakter des Mittelbaus wird durch eng aufeinander folgende Rippen akzentuiert. Weit auskragende Dachgesimse unterstreichen die horizontal, fließende Dynamik der Flügelbauten. Sie werden durch horizontal hervorgehobene, die Fenster begleitenden Klinkerbänder gegliedert. In exponierter Lage befindet sich in der Mitte zwischen den Pfeilern des Gebäudekeils der Eingang zu einer Gaststätte. Die Eingänge zu den Wohnungen befinden sich an den Flanken des Gebäudes an Weber- und Ringstraße. Konstruktiv ist das Gebäude - wie häufig in den 1920er Jahren - ein Stahlbetonskelett, das mit Klinkern verblendet wurde.
Architekt Josef Franke Bauzeit 1928 Nutzung Wohn- und Geschäftshaus Ort Ringstraße, Gelsenkirchen
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WOHNHAUS OHLSDORFER STRASSE HAMBURG Der Hochpunkt in der Ohlsdorfer Straße markiert eine Ausfallstraße vom Winterhuder Marktplatz. Der Turmbau gliedert sich in ein achtgeschossiges quadratisches Volumen und ein siebengeschossiges, liegendes Rechteck. Dieser ist an einen sechsgeschossigen Zeilenbau angeschlossen. Das Sockelgeschoss des Turmbaus wird durch Kleingewerbeeinheiten genutzt. Im obersten Stockwerk befinden sich Atelierflächen. Die Fassade ist weitestgehend einheitlich verklinkert. Durch ein umlaufendes Gesimsband wird das Sockelgeschoss betont. Horizontal hervorgehobene, die Fenster begleitenden Klinkerbänder gliedern und unterstreichen die horizontale, fließende Dynamik der Flügelbauten. Es entsteht der Eindruck eines durchlaufenden Fensterbandes.
Architekt Fritz Höger Bauzeit 1927-1928 Nutzung Wohnhaus Ort Ohlsdorferstraße, Hamburg
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WOHN- UND WOHLFAHRTSGEBÄUDE DER SIEDLUNG SCHÖNBLICK STUTTGART Gegenüber den Wohnhäusern von Hans Scharoun und Peter Behrens steht der Friedrich-Ebert-Wohnhof, der nicht mehr Teil der Weissenhofsiedlung ist, an exponierter Stelle erhöht über Stuttgart. Er wurde zwischen 1924 und 1927 nach Plänen des Architekten Karl Beer errichtet. Die genossenschaftliche Wohnanlage mit zahlreichen Elementen des Neuen Bauens besteht aus einem achtgeschossigen Turmhaus, drei fünfgeschossigen Wohnflügeln sowie einem zweigeschossigen Restaurant- und Saalbau. Dieser wurde zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Wohnnutzung umgebaut und gehört heute nicht mehr zum Eigentum des Bau- und Heimatstättenvereins. Das erste Hochhaus in Stuttgart passt sich an den drei- bis viergeschossigen Bau von Peter Behrens an. Eine Besonderheit im Grundriss stellt das zurückversetzte Treppenhaus dar, welches die natürliche Belichtung und Belüftung von Bad und Speisekammer ermöglicht. Gestalterisch ist Karl Beers Entwurf allerdings weitgehend traditionell geprägt, sowohl in Details als auch in der Gesamtanlage. Dafür sorgt vor allem die axiale Gliederung mit der monumentalen Durchfahrt. Das Attikageschoss des Turmbaus beherbergt lediglich Lagerräume. Gesimsbänder und über Eck gezogene Balkone gliedern das Volumen in der Horizontalen. Das Treppenhaus setzt sich vom Turmbau ab und bildet somit den Hochpunkt des Konglomerats. Der Wohnturm markiert den Abschluss der Wohnanlage.
Architekt Karl Beer Bauzeit 1927-1928 Nutzung Wohngebäude Ort Hölzelweg, Stuttgart
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SIEDLUNG RHEINPARK DÜSSELDORF Der Wohnkomplex mit über zweihundert Wohnungen, Läden, Café und Restaurant an der Uerdingerstraße war als Brückenkopf konzipiert. Aus der sechsgeschossigen Bebauung ragten zwei elfgeschossige, symmetrisch gestaltete Wohntürme von achtunddreißig Meter Höhe hervor, die die später erbaute Rheinbrücke einrahmten. Als Gegenleistung für die Abtretung des Geländes, das für die Verbreiterung der Straße benötigt wurde, unterstützte die Stadt den Wunsch des Bauherren nach der Errichtung von Wohnhochhäusern, in denen ebenfalls Luxuswohnungen untergebracht wurden. Das Ministerium hatte diese Nutzung nur unter strengen Auflagen für die Zeit der größten Wohnungsnot auf maximal fünf Jahre genehmigt. Später wurde jedoch der Dispens verlängert, da der Wohnraummangel anhielt und die Gebäude in städtischen Besitz übergingen. Die äußere Gestalt zeigt eine aufwendige Fassadengestaltung. Über den mit Tuffstein und Muschelkalk verkleideten Erdgeschossen mit Werksteingesims als oberem Abschluss erheben sich polychrome Backsteinfassaden mit plastisch ausgebildeten Attikageschossen. Die Türlaibungen der portalartig gestalteten Hauseingänge sind teilweise durch grüne Keramikplatten mit floralen Motiven verkleidet. Dreigeschossige Erker auf dreieckigem Grundriss oder kleine Balkone betonen die Achsen der Hauseingänge.
Architekt Wiliam Dunkel Bauzeit 1928 Nutzung Wohngebäude Ort Düsseldorf
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HOCHHAUS GÜNTHER HANNOVER Der Hochpunkt steht in der Achse der Oesterleystraße und leitet aufgrund seiner Eckposition in eine Stichstraße zum Stephansplatz über. In dem Wohnturm mit acht Geschossen befindet sich auf der obersten Etage ein Dachboden. Die beiden viergeschossigen Zeilenbauten mit Satteldach flankieren den Turm mit Flachdach. Vor- und Rücksprünge in der Fassade gliedern das Volumen in der Vertikalen, welches sich somit an den Straßenverlauf anpasst. Die Fassade ist in ihrer farblichen Gestaltung einheitlich, erfährt jedoch eine starke horizontale Unterteilung aufgrund sich geschossweise ändernden Ziegelmauerverbänden. Die treibende Kraft hinter den Wohnhäusern in Hannover war der Stadtbaurat Karl Elkart, der aus städtebaulichen Überlegungen an Plätzen und Verkehrsknotenpunkten architektonische Dominanten zur Platz- und Eckbetonung und zur Gliederung des Stadtbildes vorschlug. Bis 2005 hatte das Autohaus Opel Günther seine Geschäftsstelle im Erdgeschoss. Weshalb vermutlich bis heute das Hochhaus deren Namen trägt.
Architekt Fritz Höger Bauzeit 1927 Nutzung Wohnhaus Ort Stephansplatz, Hannover
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WOHNHOCHHAUS GLÜCKAUF AM GEIBELPLATZ HANNOVER Der neungeschossige Wohnturm erhebt sich aus einer fünfgeschossigen Zeilenbebauung mit Satteldach. Der Hochpunkt am Geibelplatz markiert den Auftakt der Geibelstraße, welche am Rudolf von Bennigsen Ufer in den Maschsee mündet. Der dreieckige Erker unterstützt sowohl die Symmetrie, als auch die axiale Anordnung des Gebäudes im Stadtraum. Die komplette Bebauung erfährt eine starke horizontale, geschossweise Gliederung durch hervortretende Klinkerbänder. Das Sockelgeschoss mit Arkadengang hebt den Turmbau zusätzlich hervor. Sowohl das erste als auch das letzte Geschoss werden gestalterisch besonders hervorgehoben. Die treibende Kraft hinter den Wohnhäusern in Hannover war der Stadtbaurat Karl Elkart, der aus städtebaulichen Überlegungen an Plätzen und Verkehrsknotenpunkten architektonische Dominanten zur Platzund Eckbetonung und zur Gliederung des Stadtbildes vorschlug.
Architekt Wilhelm Ziegler Bauzeit 1930 Nutzung Wohnhaus Ort Geibelplatz, Hannover
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LEDIGENHEIM MÜNCHEN Das Haus wurde für Alleinstehende, schlecht verdienende Männer errichtet. Zwei u-förmige Baukörper werden durch einen Mitteltrakt verbunden, welcher mit acht Geschossen die Nordund Südbauten um vier Geschosse überragt. Die durch die Flügelbauten aufgespannten Innenhöfe werden durch eine eingeschossige Bebauung gerahmt. Die Decke des Erdgeschosses ist durch ein umlaufendes Band in Beton in der Fassade ablesbar. Das strenge Äußere des aus einfachen kubischen Formen zusammengefügte Gebäude ist aus hartgebrannten Ziegelsteinen gemauert. Die hinter der Attika zurückspringenden Walmdächer erwecken aus der Fußgängerperspektive den Eindruck eines Flachdachs. Der Haupteingang an der Bergmannstraße ist durch Pfeiler betont, welche die vertikale Gliederung der Fassade in den beidseitig angrenzenden Gebäudeteilen als Gestaltungselement weiterführen. Das Erdgeschoss vereint sämtliche Nutzungen, welche der Gemeinschaft dienlich sind. Die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes besteht weiterhin. Die Nutzung des Erdgeschosses wurde durch einige öffentliche Einrichtungen erweitert.
Architekt Theodor Fischer Bauzeit 1925-1926 Nutzung Wohnheim Ort Bergmannstraße, München
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ALTES TECHNISCHES RATHAUS MÜNCHEN Das zwölfgeschossige Hochhaus bildet den Abschluss einer zweiflügeligen Gebäudegruppe mit Verwaltungsbauten für städtische Behörden. Das erste Hochhaus Münchens erreichte eine Höhe von vierundsechzig Metern. Das Gebäude erfährt eine klar ablesbare Gliederung seiner Fassade. Das mit Nagelfluh verkleidete Sockelgeschoss setzt sich dabei nicht nur materiell, sondern auch farblich besonders vom Rest des Baukörpers ab. Die letzten drei Geschosse bilden mit ihrer starken Betonung der Vertikalen den Abschluss des aufstrebenden Baukörpers. Die Zwischengeschosse sind mit Blendziegeln verkleidet und haben ein weitestgehend monotones Erscheinungsbild. Der Wettbewerb zur Bebauung des Grundstücks war der Start einer noch bis heute andauernden Diskussion über Hochhäuser in der Innenstadt Münchens. Heutzutage beherbergt es den Sitz des Referates für Stadtplanung und Bauordnung.
Architekt Hermann Leitensdorfer Bauzeit 1928-1929 Nutzung Bürohaus Ort Blumenstraße, München
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HANSARING HOCHHAUS KÖLN Das von Architekt und Bauunternehmer Jacob Koerfer entworfene und gebaute Hansahochhaus setzt sich aus drei Baukörpern zusammen. Einem dreiachsigen, siebzehn geschossigen Turm und einem dreizehnachsigen, siebengeschossigen Hauptbau, an dem sich im rückwärtigen Teil das Grundstücks ein langgestreckter, flachgedeckter Saalbau - das Lichtspieltheater - anlehnt. Durch das Geschäftshaus mit einem Turmbau wurde die bis dahin städtebaulich wenig attraktive Gegend signifikant an einem Schlüsselpunkt verbessert. Der Hochpunkt verleiht mit seiner Strahlkraft dem Hansaring Ausdruck. Zugleich nimmt das Turmhaus in seiner Anordnung neben der Eisenbahnüberführung ihren trennenden und Form zerstörenden Charakter. Der Rohbau aus Stahlbeton ist vollständig verklinkert und erweckt somit den Eindruck eines Massivbaus. Die Fassade aus dunkelroten Hartbrandziegeln wurden im Stil des Klinkerexpressionismus mit angedeuteten Pfeilern, dreieckigen Fensterstürzen und Art-Déco-Schlusssteinen gestaltet. Der Hochbau war mit einer Höhe von fünfundsechzig Metern zum Zeitpunkt der Fertigstellung für kurze Zeit das höchste Haus Europas. Das Sockelgeschoss hebt sich lediglich durch eine großzügige Verglasung mit Kreissegmentbogen Fenstern hervor. Die Fassadengestaltung des übrigen Baukörpers ist weitestgehend monoton. Der Baukörper setzt sich aus gestaffelten Kuben zusammen, gegliedert durch horizontale Versprünge der Fassade. Der Bau erzielt seine Wirkung durch die Masse und deren Auflösung in einzelne Volumen. Durch den Rücksprung in der Fassade wird der Turm die Hauptdominante des Baus.
Architekt Jacob Koerfer Bauzeit 1924-1925 Nutzung Bürogebäude Ort Hansaring, Köln
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DEUTSCHLANDHAUS ESSEN Die Dynamik, die sich aus dem Verlauf der Straßenzüge ergibt, wird auf den Bau übertragen. Sechsgeschossige Flügel schließen dreiseitig den Straßenraum und bilden somit einen Lichthof aus. Der zehngeschossige Turm fasst die beiden geschwungenen Flügel am Wiener Platz zusammen beziehungsweise nimmt deren Dynamik auf. Verstärkt wir dies zusätzlich durch das weit auskragende erste Obergeschoss. Die Verortung des nach Norden orientierten Turms folgt den städtebaulichen Gegebenheiten und bildet das Blickziel von drei einfallenden Straßenzügen. Durchlaufende Fensterbänder und große Schaufenster betonen den Charakter eines Geschäftshauses. Die kleinteilige Fenstergliederung des Turmes hebt diesen als Büroturm hervor. In seiner ursprünglichen Fassung hob sich das letzte Geschoss des Turmbaus noch durch ein umlaufendes Fensterband ab. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieses Gestaltungselement, welches dem Turm einen Abschluss gab, jedoch entfernt. Der Stahlbetonbau wurde im Äußeren mit Tuffsteinplatten verkleidet.
Architekt Jacob Koerfer Bauzeit 1928-1929 Nutzung Büro- und Geschäftshaus Ort Hans-Toussaint Platz, Essen
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SHELL-HAUS BERLIN Das achtunddreißig Meter hohe Verwaltungsgebäude der Rhenania-Ossag-Mineralölwerke AG wurde auf einem spitzwinkeligen Grundstück am Landwehrkanal errichtet und bildet den Auftakt für den Ausbau des Reichpietschufers. Die zickzackförmige Faltung der Fassade am Reichpietschufer korrespondiert mit der Abtreppung des Baukörpers. Der Stahlskelettbau, der durch eine Travertinverkleidung und asymmetrisch geteilte Fenster mit Stahlrahmung streifenförmig gegliedert wird, besitzt am Landwehrkanal eine wellenförmige, um je eine Fensterachse verspringende Fassade mit abgerundeten Ecken, wobei die Gebäudehöhe von sechs auf zehn Geschosse ansteigt. Die Form des Shell-Hauses erinnert an Motive expressionistischer Entwürfe der frühen zwanziger Jahre, wird aber durch Gestaltungselemente des Neuen Bauens gelungen modern interpretiert. Die Obergeschosse enthalten in ihrer Größe variable, überwiegend ein- und zweiachsige Büroräume. Im ersten Stockwerk befindet sich ein Sitzungssaal, im zehnten Geschoss sind das Kasino und die Küchenräume angeordnet. Die zeittypischen Flachdächer sind als Terrasse begehbar.
Architekt Emil Fahrenkamp Bauzeit 1930-1932 Nutzung Bürogebäude Ort Reichpietschufer, Berlin
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WERNERWERK-HOCHBAU BERLIN-SIEMENSSTADT Durch seine exponierte Lage gilt das Wernerwerk-Hochhaus städtebaulich als östliches Tor zur Siemensstadt. Der Rücksprung in der Gebäudevolumetrie im Norden erzeugt eine große Geste, welche sowohl den Eingang zum Gebäude markiert, als auch einen dazugehörigen Platz aufspannt. Der kubisch stark gegliederte Bau entwickelt sich aus in der Höhe gestaffelten Flügeln, die um einen Innenhof gruppiert sind. In seiner Höhenentwicklung orientiert sich das Ensemble an der Umgebung sowie der Breite der Straßenzüge unter Berücksichtigung der Abstandsflächen. Eine Hochhausscheibe von elf Geschossen bildet das Zentrum der Anlage, die von einem siebenundfünfzig Meter hohen Treppen- und Uhrenturm überragt wird. Das Stützen- und Trägersystem ist in sich tragfähig. Aussteifende Wände im Inneren sind daher nicht notwendig. Der umschlossenen Raum kann flexibel durch Leichtbauwände aufgeteilt werden. Der Skelettbau, im Stile der neuen Sachlichkeit, ist mit roten Ullersdorfer Klinkern verblendet und hat eine zweidimensionale, nur durch die Fensterreihen unterbrochene Anmutung. Die weiß gestrichenen Stahlfenster sind mit Terrakottastein gerahmt und lockern so die Fassade etwas auf. Das Gebäude diente der Verwaltung des eigentlichen Wernerwerks und beinhaltete eine Werksbibliothek sowie ein Casino.
Architekt Hans Hertlein Bauzeit 1928-1930 Nutzung Büro- und Fabrikgebäude Ort Wernerwerkdamm, Berlin
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WILHELM MARX HAUS DÜSSELDORF Mit seinen zwölf Geschossen und fünfundsechzig Meter Höhe überragte das Gebäude alle Bürohäuser in Deutschland und galt als das erste Beispiel eines deutschen Wolkenkratzers. Auf kreuzförmigen Grundriss erhebt sich der Hochhausturm, der die Achse der Heinrich-Heine-Allee aufnimmt. Zwei Flügelbauten spannen einen kleinen Platz hinter dem Gebäude auf. Das Stahlbetonskelett ist in den unteren Geschossen mit Sandstein, in den oberen Geschossen mit Ziegel verkleidet. Filigrane Betongesimse gliedern das Gebäude in der Horizontalen. Ein Rundbogenfries bildet den umlaufenden Abschluss und setzt das obere Turmgeschoss deutlich ab. Die einheitliche Fassadengestaltung der Flügelbauten zieht sich um das komplette Gebäude und vermittelt den Eindruck eines zusammengehörigen Gesamtgefüges. Der aus dem Block herausragende Turmbau hebt sich durch eine schlichtere Fassadengestaltung hervor. Ursprünglich waren im Nutzungskonzept Läden und Büros vorgesehen, aufgrund der fortschreitenden Inflation tagte die Börse abwechselnd in Düsseldorf und Essen. Durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise wurde der Börsenbetrieb in Düsseldorf eingestellt. Heutzutage wird das Gebäude wieder weitestgehend durch Büros genutzt.
Architekt Wilhelm Kreis Bauzeit 1922-1924 Nutzung Geschäftshaus Ort Heinrich Heine Allee, Düsseldorf
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FABER VERLAG HOCHHAUS MAGDEBURG Das dreizehngeschossige, fünfundvierzig Meter hohe Verlagshaus wurde für den Zeitungsverlag Faber als erstes Hochhaus Magdeburgs errichtet. Mit der Natursteinverkleidung aus Travertin, der rasterartigen Lochfassaden auf allen vier Seiten sowie einem zentralen Treppenturm wies das Gebäude zeittypische architektonische Elemente der klassischen Moderne auf. Bis auf die oberen beiden Geschosse, welche eine Wetterstation beherbergen, wurde das gesamte Gebäude vom Verlag genutzt. Das Haus erhebt sich an einer städtebaulich eher weniger günstigen Stelle und nutzt kaum die werbewirksame Form des Turmes. Der Eingang zum Hochhaus erfolgt durch ein älteres Nachbargebäude. Das Gebäude sollte dem Zeitungsverlags Faber als Geschäftshaus dienen, jedoch wurde die Zeitung Volksstimme im April 1933 durch das NS-Regime verboten. 1944 wurde die Magdeburgische Zeitung mit der Zeitung „Der Mitteldeutsche – Neues Magdeburger Tageblatt“ zusammengelegt. Nachdem die Volksstimme 1947 durch die SED neu gegründet worden war, diente das Hochhaus als Redaktion und Druckerei dieser Zeitung. 1990 wurde die historische Travertinverkleidung entfernt. Seit 2008 steht das Ensemble unter Denkmalschutz.
Architekt Paul Schaeffer Heyrothsberge Bauzeit 1930-1932 Nutzung Büro- und Geschäftshaus Ort Bahnhofstraße, Magdeburg
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KATHREINER HAUS BERLIN Das erste Hochhaus im Zentrum Berlins entstand zwischen 1929 und 1930 nach den Plänen von Bruno Paul. Der zwölfgeschossige Mittelbau wird von zwei sechsgeschossigen Flügeln flankiert und erreicht eine Höhe von sechsundvierzig Meter. Der Bau wurde nur genehmigt, sollte auf der gegenüberliegenden Seite ein ähnlicher hoher Bau von der Deutschen Bank als Pendant errichtet werden. Das zurückgesetzte Hochhaus öffnete sich mit einem kleinen Vorplatz zu den Gontardschen Kolonnaden, die dadurch gut in Szene gesetzt werden. Die Flügelbauten leiten gekonnt zur benachbarten Bebauung über. Die klare Linie der horizontalen Fensterbänder, denen zur Potsdamer Straße als vertikales Element der Treppenturm entgegengestellt wurde, unterstreichen den sachlichen Ausdruck des Gebäudes. Im ehemals von der Kathreiner-Malzkaffee-Fabriken genutzten Verwaltungsgebäude wurde zwischenzeitlich die Berliner Verkehrsgesellschaft untergebracht und zukünftig soll es vom Verwaltungsgericht Berlin genutzt werden. Das statische System sah eine Stahlskelettkonstruktion vor. Die Fassade ist mit Thüringer Travertin verkleidet.
Architekt Brono Paul Bauzeit 1929-1930 Nutzung Bürogebäude Ort Wernerwerkdamm, Berlin
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BÜROHAUS DES DEUTSCHNATIONALEN HA N DLU NG S G E H I L F E N - V E R BA N DE S HAMBURG Das Konglomerat gliedert sich in einen vierzehngeschossigen Turm, einem elfgeschossigen Bau am Holstenplatz und einen achtgeschossigen Flügel am Pilatuspool. Das Gebäude überragt alle anderen Kontorhäuser dieser Zeit in Hamburg. Rund fünfzig Meter ragt der Turm gegenüber der Laeiszhalle, dem traditionellen Hamburger Konzerthaus, empor. Das Gebäudeensemble wurde 1904 von Lundt und Kallmorgen errichteten und 1920-1921 von den Architekten Sckopp & Vortmann erweitertet. Das dem Stil amerikanischer Wolkenkratzer nachempfundene Hochhaus war damals das höchste Profangebäude in Hamburg und der erste Stahlskelettbau Deutschlands. Die Architektur wird von den kräftigen Backstein-Fassaden mit seinen Großplastiken geprägt und innen von einem gestalterischem Reichtum an in Hamburg seltenen Art-Deco Stilelementen bestimmt. Durch die stählerne Trag-Struktur des Hochhauses mit Spannweiten über die gesamte Gebäudetiefe war eine freie Gestaltung der Bürogrundrisse und damit eine vollkommene Anpassung an moderne Standards möglich. So entstand das modernste Bürogebäude seiner Zeit. Der Bau wurde mit seiner Vielzahl von historischen Gestaltungselementen in Form von farbigen Kacheln, filigraner Glaskunst und den kostbaren Elementen des Metall-Kunsthandwerks ausgeschmückt. Seit den 1950er-Jahren als DAGHaus bekannt, erhielt das Bürogebäude 2005 den Namen „Brahms Kontor“. Der Komponist wurde wenige Straßen weiter geboren. Mit dem Gebäude an sich hat er aber nichts zu tun. Zwischen 2005 und 2012 wurde es aufwendig saniert, teilweise entkernt und im Inneren neu aufgebaut.
Architekt Lundt & Kallmorgen Sckopp & Vortmann Bauzeit 1904-1931 Nutzung Bürohaus Ort Karl-Muck-Platz, Hamburg
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GEWERKSCHAFTSHAUS FRANKFURT AM MAIN Eine einunddreißig Meter hohe neungeschossige Hochhausscheibe, welche parallel zur Bauflucht in die Tiefe des Grundstücks versetzt liegt, wird von zwei dreigeschossigen Flügelbauten flankiert. Vom ursprünglich geplanten Gebäudekomplex, welcher ein Bürohaus, ein Hotel mit verschiedenen Gaststätten und Café und auch ein Saalgebäude mit Terassen- und Gartenwirtschaft vorsah, konnte lediglich der erste Bauabschnitt realisiert werden. Das äußere Erscheinungsbild ist vom sichtbaren Stahlbetonskelett geprägt. Die Ausfachung ist mit Kalksteinplatten verkleidet. Es galt als das erste richtige Hochhaus in Frankfurt. Durch den Einspruch der Nachbarn wurde der geplante zweite Bauabschnitt untersagt. 1949 und 1967 wurden jedoch umfangreiche Erweiterungsbauten errichtet, welche den rückwärtigen Anbauten des Hochhauses weichen mussten. Obwohl das Gewerkschaftshaus zu seiner Erbauung in der unmittelbaren Umgebung des damaligen Villenviertels eher als ein Fremdkörper wirkte, konnte sich die helle und klare äußere Anmutung durchsetzen und hat auch ihre Umgebung nachhaltig geprägt. Die damalige „Ikone der Moderne“ steht heute unter Denkmalschutz und verschwindet fast nahezu im Schatten des fast zweieinhalb mal so hohen Verwaltungsgebäude der IG Metall.
Architekt Max Taut, Franz Hofmann Bauzeit 1930-1931 Nutzung Bürogebäude Ort Wilhelm-Leuschner-Straße, Frankfurt
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Stadtbibliothek, Hannover
STADTBIBLIOTHEK HANNOVER Der erste Hochhaus Bücherturm in Deutschland wurde von Karl Elkart errichtet. Die Erweiterungen der Volks- und Stadtbüchereien waren Bestandteil der Bemühungen der Weimarer Republik zur Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten einer breiten Bevölkerung, wozu ebenfalls die Volkshochschulen und Volkshäuser beitrugen. Die begrenzte Fläche des in Hannover zur Verfügung stehenden Grundstückes bedingte eine besondere Lösung. Elkart legte die Funktionsbereiche der Bücherei übereinander. Im Erdgeschoss fanden die Ausleihe und im ersten und zweiten Obergeschoss Lesesaal und Publikumsräume ihre Unterbringung. Darüber folgten Vortragssaal, Verwaltungsräume und im sechsten bis neunten Obergeschoss das Büchermagazin. Da die Magazingeschosse nur geringe Ausmaße hatten, erreichte das Gebäude nur die Höhe von neunundzwanzig Meter. Die Stadtbücherei ersetzte die Planung für ein Bürohaus an gleicher Stelle, das den Abschluss der Bebauung eines ehemaligen Friedhofs bilden sollte. Nach Zerstörungen im Krieg ist die heutige Stadtbibliothek leicht verändert wieder errichtet worden.
Architekt Karl Elkart Bauzeit 1929-1931 Nutzung Bibliothek Ort Hildesheimerstraße, Hannover
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Geschäftshaus Bamberger, Bremen
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Geschäftshaus Bamberger, Bremen
GESCHÄFTSHAUS BAMBERGER BREMEN In Bremen entstand auf der platzartigen Erweiterung der Kreuzung von Doventor- und Faulenstraße das Geschäftshaus Bamberger. Es galt damals als erstes modernes Kaufhaus der Stadt. Die einzelnen Etagen wurden über Rolltreppen miteinander verbunden. Aus dem fünfgeschossigen Baukörper erhebt sich seitlich der sogenannte „Juliusturm“ über neun Geschosse. Dieser akzentuiert die wichtige Ausfallstraße im Nordosten der Altstadt. Das Gebäude wurde als Kaufhaus und für Büros genutzt. Horizontale Fensterbänder gliedern das Volumen in der Horizontalen. 1955 wurde das im Krieg stark beschädigte Gebäude in veränderter Form wieder aufgebaut. Das ehemalige Geschäftshaus Bamberger besteht aus mehreren Gebäudeteilen, die im Laufe der Jahre mehrfach abgebrochen beziehungsweise zerstört und wieder aufgebaut wurden. In den achtziger Jahren wurde der Turm auf fünf Obergeschosse zurückgebaut. Ursache für den Rückbau war der statisch bedenkliche Zustand der Massivdecken. 2006 erhielt das Gebäude erst durch eine viergeschossige Aufstockung wieder seinen charakteristischen Turm. Das zuvor sanierte Haus nutzt seit 2007 die Volkshochschule Bremen.
Architekt Carl Heinrich Behrens-Nicolai Bauzeit 1929-1931 Nutzung Geschäftshaus Ort Faulenstraße, Bremen
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Handelshof, Gera
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Handelshof, Gera
HANDELSHOF GERA Das älteste Hochhaus in Gera besteht aus einem zehngeschossigen, sechsunddreißig Meter hohen Turm, einem fünfgeschossigen Flügel an der Schloßstraße und einem viergeschossigen Flügel an der Dr. Eckener Straße. Zusätzlich zu Stadtbank und Sparkasse waren im Handelshof einige Läden im Erdgeschoss und Büros im Turm untergebracht. Der Hochpunkt akzentuiert die Neuplanung der Ost-West-Verkehrsachse der Stadt. Der vorgezogene Turm wurde zum Blickfang für den vom Bahnhof einfließenden Verkehr aus dem Norden. Mit der größtenteils verputzten Fassade verhält sich der Baukörper im Stadtbild eher zurückhaltend. Lediglich die Betonung der Ecke in den letzten beiden Etagen sowie die Reklame-Schrift und die Uhr lockern den Gesamteindruck etwas auf. Zudem wird das Sockelgeschoss sowohl farblich als auch gestalterisch hervorgehoben und unterstreicht somit auch dessen öffentliche Nutzung.
Architekt Hans Brandt Bauzeit 1928-1929 Nutzung Büro- und Geschäftshaus Ort Schlossstraße, Gera
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Regional. Kompetent. Engagiert. Das gesellschaftliche Engagement.
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Regional. Regional
Handelshof, Gera
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Chirurgische Universitätklinik, Tßbingen
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Chirurgische Universitätklinik, Tßbingen
CHIRURGISCHE UNIVERSITÄTSKLINIK TÜBINGEN Entgegen der augenscheinlichen konservativen Architekturauffassung im äußeren Erscheinungsbild galt die Klinik zu den fortschrittlichsten Typen des damaligen modernen Krankenhausbaus. Die Gesamtanlage besteht aus der Verbindung des T-förmigen, neungeschossigen Behandlungstraktes mit dem U-förmigen, fünfgeschossigen Bettenbau. An der Verbindungsstelle beider Trakte liegt als Gelenk der zehngeschossige Verkehrsturm für Treppen und Aufzüge. Dieser teilte den Krankenbau in einen Männer- und Frauen-/Kinder-Flügel ein. Mit 300 Betten war die Chirurgische Universitätsklinik ein Krankenhaus mittlerer Größe. Heutzutage beherbergt der Bau eine Frauenklinik.
Architekt Hans Daiber Bauzeit 1930-35 Nutzung Universitätsklinik Ort Tübingen
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SPARKASSE ESSEN Der Neubau der Sparkasse Essen wurde in Folge der Neuordnung der Altstadt zwischen Burgplatz und Bahnhof errichtet. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Deutschlandhaus von Jacob Koerfer. Der Eckbau erhob sich mit neun Geschossen aus der Blockrandbebauung mit fünf Geschossen. Ein beleuchteter, dreieckiger, erkerartiger Vorbau schiebt sich in die Straßenflucht und ist daher schon vom Bahnhof aus sichtbar. Der Bau ist mit Klinkern verkleidet. In der ehemaligen Kassenhalle befindet sich heute eine Ladenpassage. Die Sparkasse ist mit einer kleinen Filiale noch vertreten.
Architekt Georg Metzendorf, J. Schneider Bauzeit 1928-1930 Nutzung Sparkasse Ort Rathenaustraße, Essen
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Ullstein Haus, Berlin
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ULLSTEINHAUS BERLIN Das Ullsteinhaus in Berlin-Tempelhof war der größte Verlagsbau der zwanziger Jahre in ganz Europa. Die Druckerei ist weit über den Rahmen eines Fabrikgebäudes hinaus ausgestaltet und wird so zum optischen Aushängeschild des Konzerns. Das repräsentative äußere Erscheinungsbild gliedert sich in einen siebengeschossigen, rechteckigen Gebäudekomplex mit der leicht geschwungenen Fassade und in einen vorgezogenen, achtgeschossigen Bürotrakt. Der hohe repräsentative Anspruch wird nicht nur durch die zehngeschossige Eingangshalle, sondern auch durch den markanten, alles überragenden siebenundsiebzig Meter hohen Turm deutlich. Während die unteren Geschosse in die Grundrisse des Gebäudes eingegliedert sind, stehen die Geschosse acht bis zwölf leer. Im dreizehnten Geschoss befindet sich ein Wasserbehälter. Insgesamt ist das Gebäude wohl eher der traditionalistischen Architektur zuzuordnen als dem Expressionismus. Der Turm wurde als Stahlskelettkonstruktion errichtet und auf Wunsch des Bauherren mit Klinkern und Werksteinschmuck verkleidet.
Architekt Eugen Schmohl Bauzeit 1928-1930 Nutzung Büro- und Fabrikgebäude Ort Wernerwerkdamm, Berlin
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Heizkraftwerk Klingenberg, Berlin
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HEIZKRAFTWERK KLINGENBERG BERLIN Um die industrielle Großanlage auch ästhetisch ansprechend zu gestalten, entschied man sich für die Errichtung eines Hochhauses zur Unterbringung der Verwaltungsbüros, Personal- und Wohlfahrtseinrichtungen. Der Hochpunkt erzeugt ein vertikales Gegengewicht zu der starken horizontalen Ausdehnung der Turbinen- und Schaltanlagenhallen. Gleichzeitig erfüllt der vierundvierzig Meter hohe Turm die Funktion, die notwendige Wasserversorgung durch Behälter im elften Geschoss zu gewährleisten. Das Kraftwerk Klingenberg hat aufgrund seiner Konzeption in Struktur und Organisation Modellcharakter für ähnliche Bauten der zwanziger Jahre. Die starke Betonung vertikaler Gliederungselemente veranschaulicht die hohen repräsentativen Ansprüche gegenüber der rein funktionalen Form einer Industrieanlage. Das Staffelgeschoss bildet den Abschluss des Turmbaus.
Architekt Walter Klingenberg Bauzeit 1925-1926 Nutzung Büro- und Frabrikgebäude Ort Köpernicker Chaussee, Berlin
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Heizkraftwerk Klingenberg, Berlin
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Abbildungsverzeichnis
DAG Haus, Hamburg
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Friedrich Ebert Wohnhof, Stuttgart
https-//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/47/FriedrichEbertBau-pjt.jpg
Ring Eck, Gelsenkirchen
Fragments of Metropolis Rhein&Ruhr, S.88.jpg
Siedlung Rheinpark, Düsseldorf
Fragments of Metropolis Rhein&Ruhr; S.112.jpg
Wilhelm Marx Haus, Düsseldorf
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Altes Technisches Rathaus, München
Florian Seufert
Deutschlandhaus, Essen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Stadtbibliothek, Hannover
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Hansaring Hochhaus, Köln
Fragments of Metropolis Rhein&Ruhr; S.133.jpg
Wernerwerk, Berlin
Wernerwerk Hochbau, Berlin-Siemensstadt, S52
Kathreiner Haus, Berlin
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Handelshof Gera
https://www.sparkasse-gera-greiz.de/content/dam/ myif/sk-gera-greiz/work/dokumente/pdf/preise-leistungen/jahresbericht.pdf?n=true Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Heizkraftwerk Klingenberg, Berlin
Fragments of Metropolis Rhein&Ruhr; S.128.jpg
Ullstein Haus, Berlin
Nalbach&Nalbach - Das Ullsteinhaus,S.91
Geschäftshaus Bamberger, Bremen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Hochhaus Günther, Hannover
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland Neues Bauen in Hannover, S.28
Hochhaus Geibelplatz, Hannover
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Gewerkschaftshaus, Frankfurt am Main
Taut Baut - Geschichten zur Architektur von Max Taut
Faber Hochhaus, Magdeburg
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Ledigenheim, München
Deutsche Architektur seit 1900
Wohnhaus Hamburg
https-//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/ d4/Siedlung_Ohlsdorfer_Straße_-_Winterhuder_ Marktplatz_%28Hamburg-Winderhude%29.1.30647. ajb Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Chirurgische Universitätsklinik Tübingen Shell-Haus, Berlin
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Sparkasse, Essen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Lageplan - Quelle
openstreetmap.org
Literaturverzeichnis DAG Haus, Hamburg
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland www.kpw-architekten.de https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/ Brahms-Kontor-Hamburgs-erstes-Hochhaus,brahmskontor102.html
Ring Eck, Gelsenkirchen
Lutz Heideman Josef Franke - 163 Entwürfe für das 20. Jahrhundert
Friedrich Ebert Wohnhof, Stuttgart
Karl Beer 1886-1965
https://vielfaltdermoderne.de/stuttgart-friedrich-ebert-wohnhof/ Siedlung Rheinpark, Düsseldorf
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Hansaring Hochhaus, Köln
Jacob Koerfer - Ein Architekt zwischen Tradition und Moderne
Geschäftshaus Bamberger, Bremen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland https://www.spurensuche-bremen.de/spur/bambueddel-das-kaufhaus-der-kleinen-leute/
Deutschlandhaus, Essen
Jacob Koerfer - Ein Architekt zwischen Tradition und Moderne
Wilhelm Marx Haus, Düsseldorf
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Sparkasse Essen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Kathreiner Hochhaus, Berlin
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Heizkraftwerk Klingenberg, Berlin
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Chirurgische Universitätsklinik Tübingen
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Gewerkschaftshaus, Frankfurt am Main
Taut Baut - Geschichten zur Architektur von Max Taut
Faber Hochhaus, Magdeburg
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland https://de.wikipedia.org/wiki/Faber-Hochhaus
Ullstein Haus, Berlin
Nalbach&Nalbach - Das Ullsteinhaus
Wernerwerk, Berlin
https-//www.schadenprisma.de/pdf/sp_1980_2_3. pdf.pdf Wernerwerk Hochbau, Berlin-Siemensstadt Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Ledigenheim, München
Theodor Fischer - Architekt und Städtebauer 18621938
Shell-Haus, Berlin
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland https-//www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/ liste_karte_datenbank/de/denkmaldatenbank/daobj. php?obj_dok_nr=09050287
Altes Technisches Rathaus, München
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
Stadtbibliothek, Hannover
Hochhaus - Der Beginn in Deutschland
© Florian Seufert Arbeit im Rahmen der Freien Masterthesis an der Technischen Universität München am Lehrstuhl für Städtische Architektur Univ. Prof. Dietrich Fink Konzeption | Illustration | Design Florian Seufert f.seufert@tum.de