SEVILLA
Texte und Entwurfsprojekte: Copyright bei den Autor:innen. Die Referenzabbildungen wurden als Bildzitate den zitierten Publikationen entnommen.
Sevilla Geschichte der Stadt Laura McCord
Abb. 2: Römische Säulen auf der Alameda de Hercules, Skulpturen bilden Julius Cäsar (r.) und Herkules (l.) ab, Bild von 1940
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Geschichte der Stadt
Abb. 3: Schattenspendender Metropol Parasol auf dem Plaza de la Encarnación
Sevilla, die Hauptstadt der autonomen Region Andalusien und der Provinz Sevilla, liegt am Fluss Guadalquivir in einer fruchtbaren Ebene im Südwesten der iberischen Halbinsel. Mit ihren heute knapp 690.000 Einwohnern, die als Sevillanos bezeichnet werden, stellt die viertgrößte Stadt Spaniens durch ihre günstige Lage seit jeher einen wichtigen Industrie- und Handelsplatz dar. Heute prägt vor allem der Tourismus Sevilla: Die Stadt hat eine der größten und geschichtsträchtigsten Altstädte Europas, ist reich an Kultur und Tradition und gilt als Wiege des Flamenco. Zudem ist sie eine der heißesten Städte
Europas: milde Winter und Temperaturen, die im Sommer oftmals über die 40°C Marke klettern bestimmen das Stadtklima. 11 Sonnenstunden pro Tag im Sommer und 50 Regentage im Jahr, zeigen die extremen klimatischen Bedingungen der Stadt, die rund sechs Meter über dem Meeresspiegel liegt, auf. Dem Mythos nach soll es kein Geringerer als Herkules gewesen sein, der den Grundstein für die Stadt am Guadalquivir legte. Tatsächlich lässt sich die Geschichte Sevillas aber bis in die vorrömische Zeit zurückverfolgen.1
1 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla,
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Abb. 4: Hypothetischer Plan vom römischen Sevilla nach F. Collantes de terán (1977).
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Geschichte der Stadt
Abb. 5: Relikte eines Römischen Forums am Plaza de Encarnación
Die Römer und Hispalis Frühen Siedlungen der Iberer, Phönizier und Karthager folgte die Befestigung durch die Römer um 200 v. Chr. Diese wurde veranlasst durch Julius Cäsar, der von hier aus eine Siedlung die er Hispalis nannte im römischen Bürgerkrieg als Versorgungsposten zur Hafenstadt ausbaute. Unter römischer Herrschaft wuchs die Stadt und es wurden Befestigungsanlagen, Aquädukte und Straßen gebaut.2 Die Spuren der damaligen Stadtmauer sind nahezu komplett verschwunden und lassen sich schwer an der Stadtstruktur ab-
lesen. Durch archäologische Funde kann sie wie in Abb. 4 dargestellt hypothetisch verortet werden.3 Bei Ausgrabungen wurden die Mauern eines römischen Forums freigelegt (s. Abb. 5). Diese sind heute in einem Museum unterhalb des Metropol Parasol zu besichtigen. Weitere Relikte dieser Zeit, zwei römische Säulen die heute mit zu den Wahrzeichen Sevillas zählen, sind auf der Alameda de Hercules zu finden. Sie wurden 1547 dort platziert und mit Skulpturen ihres mythologischem und ihres wahren Stadtgründers versehen. (s. Abb. 2)4
2 Vgl. Geschichte der Stadt Sevilla, 2020 3 Vgl. J.Beltrán Fortes, D.González Acuña, S.Ordóñez Agulla, Acerca del urbanismo de Hispalis, 2005, S.64-69 4 Vgl. S. Geijo, SEVILLA ROMANA
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Abb. 6: Islamische Befestigungsanlagen um 1350
Abb. 7: Patio des Alcázar-Palasts im Mudéjar Stil
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Geschichte der Stadt Vandalen und Westgoten Später, zu Zeiten der Völkerwanderungen, wurde Hispalis zur Hauptstadt der Vandalen. Ab 461 n. Chr. unter der Herrschaft der Westgoten, die zu dieser Zeit den größten Teil von Spanien beherrschten, erfuhr die Stadt eine Erhebung zum kulturellen Zentrum und wurde zum Bischofssitz.5 Unter Muslimischer Herrschaft Nach der Niederlage der Westgoten in der Schlacht am Río Guadalete wurde die Stadt 712 von den Mauren besetzt. Von dort an trug sie den Namen Ichbilija, woraus sich der heutige Name Sevilla entwickelte. In den ersten Jahren der maurischen Besetzung erfuhr die Stadt wenige bauliche Veränderungen.6 Nach dem Untergang des Kalifats von Córdoba wurde Sevilla zur Hauptstadt einer Taifa, einem muslimischem Kleinkönigreich. Unter der ʿAbbādid Dynastie wurde die Stadt ein führendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum.7 1147 fiel die Stadt schließlich unter die Herrschaft der Almohaden, welche sie zu ihrem Hauptsitz erhoben. In dieser Zeit erfuhr Sevilla erneut eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit und wurde Schauplatz einer regen Bautätigkeit. Die Stadtmauern und die Verteidigungsanlagen wurden in dieser Zeit vergrößert und bestimmen bis heute die Struktur der Stadt mit (s. Abb. 6). Insgesamt war diese Anlage 7000m
lang von denen heute noch ganze 2000m vorhanden sind.8 Neben der neuen Befestigungsanlage mit dem Torre del Oro entstand auch die Giralda, das 82m hohe Minarette der damaligen Moschee, zu seiner Zeit das höchste Bauwerk Europas und das heutige Wahrzeichen der Stadt.9 Die Reconquista Die Muslimische Vorherrschaft wurde 1248 während der Reconquista von Spanischen Christen unter Ferdinand III beendet und fiel unter kastilische Herrschaft. Die maurischen und jüdischen Minderheiten wurden ins Exil getrieben und die lokale Wirtschaft brach zeitweise ein. Dennoch entstand gut 100 Jahre später unter dem kastilischen Herrscher Peter I. das vielleicht schönste Bauensemble der Stadt, der Alcázar. Peter I. ließ ihn von maurischen Handwerkern aus Granada auf den Ruinen des alten maurischen Forts errichten, somit steht der Palast unter starkem Einfluss islamischer Architektur.10
5 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 6 Vgl. J.C. Rodríguez Mateos, Evolución urbana de Sevilla: historia y morfología 7 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 8 Vgl. M.Valor Piechotta, SEVILLA Y LA CERCA URBANA DE ISBILIYA, 9 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 10 Vgl. K. Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, 2006, S. 8-13
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Abb. 8: Blick vom Guadalquivir auf die Stadt, Gemälde Ende des 16.Jh.
Abb. 9: Plan von Sevilla, Pablo de Olavide, 1771
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Geschichte der Stadt Sevilla und die Neue Welt Den Zenit seiner Geschichte erreichte Sevilla nach der Entdeckung Amerikas, als im 16. Jahrhundert über den Hafen Sevillas nahezu der gesamte Handel mit der Neuen Welt abgewickelt wurde. Unermesslicher Reichtum strömte nach Sevilla, zeitgenössische Berichte sprechen von Schiffsladungen voll Gold und Silber, die die Stadt ereilten. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung verband sich der sprunghafte Anstieg der Einwohnerzahl. Um 1600 lebten hier etwa 150 000 Menschen, mehr als im damaligen Madrid.11 Die damalige Stadtplanung von Sevilla war vor allem mit den Interessen der Krone und den Beziehungen zu Amerika verbunden. Die Stadt wuchs innerhalb der Mauern und es entstanden prächtige Bauten wie die Casa de Contración, die königliche Behörde zur Leitung aller spanischen Entdeckungs- und Eroberungsexpeditionen in die Neue Welt. In Hafennähe entwickelten sich neue Stadtteile um den historischen Stadtteil Triana herum, der seit der Reconquista zu Sevilla gehörte.12 Das rege Treiben rund um den Hafen Sevillas erkennt man auch in einer Stadtansicht, welche Ende des 16.Jh gefertigt wurde (s. Abb. 8). Vom Stadtteil Triana aus blickt man über den Guadalquivir auf die anlegenden Handelsschiffe der Neuen Welt. Wahrzeichen der Stadt, wie der Turm der Kathedrale Santa María de la Sede, die bereits Anfang des 16.Jh. im Stil der Gotik
aus den Überresten der arabischen Mezquita Mayor mit seiner Giralda entstand, werden hervorgehoben. 13 Der Ruhm war allerdings flüchtig, da der Wohlstand hauptsächlich von der Ausbeutung der Kolonien und weniger von lokaler Wirtschaft und Handel abhing. Neben der 1649 grassierenden Pestepidemie verlor Sevilla als Seehandelshafen an Bedeutung, da der Guadalquivir zu versanden drohte und nicht mehr schiffbar war. Die spanische Krone verlegte 1717 den Haupthafen für die Kolonien somit nach Cádiz, was das vorläufige Ende des wirtschaftlichen Erfolgs Sevillas darstellte. Sevilla hatte im 18. Jh. an Glanz eingebüßt, nicht zuletzt, weil im Jahre 1755 zahlreiche Bauwerke einem verheerenden Erdbeben zum Opfer fielen. Dennoch blieb die Stadt ein agrarisches Zentrum.14 Dies zeigt auch der älteste historisch belegte Plan von Sevilla, welcher von Pablo de Olavide 1771 gezeichnet wurde. Darauf ist zu erkennen wie die Stadt noch immer von den Befestigungen der Almohaden begrenzt wird und unmittelbar außerhalb der Stadtmauern das Ackerland beginnt (s. Abb. 9). Doch vor allem das kulturelle Leben zu dieser Zeit blühte auf. Berühmte spanische Maler, Bildhauer und Dichter rühmten Sevilla ebenso wie die Entstehung des Flamenco zu Beginn des 19. Jahrhunderts.15
11 Vgl. Geschichte der Stadt Sevilla, 12 Vgl. J.C. Rodríguez Mateos, Evolución urbana de Sevilla: historia y morfología 13 Vgl. Historia Catedral de Sevilla 14 Vgl. K. Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, 2006, S. 8-13 15 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020
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Abb. 10: Ausstellungsplakat der Ibero-Amerikanischen Ausstellung, 1929
Abb. 11: Plaza de España, Eröffnung der Ibero-Amerikanischen Ausstellung, 1929
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Geschichte der Stadt
Abb. 12: Plan des Ausstellungsgeländes der Ibero-Amerikanischen Ausstellung, 1929
Ibero-Amerikanische Ausstellung 1929 stand die Stadt erstmalig wieder im Blickfeld des internationalen Interesses und erlebte mit der Ibero-Amerikanischen Ausstellung eine Renaissance. Sie sollte die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den südamerikanischen Ländern stärken und einen wirtschaftlichen und städtebaulichen Aufschwung mit sich bringen.16 Durch die Ausstellung erfuhr das Stadtbild Sevillas einiges an Umgestaltung: Entlang des Flusses Guadalquivir wurden südlich des Stadtzentrums große Flächen in großzügige Parklandschaften
verwandelt. Mit dem Plaza de España und seinem halbkreisförmiges Gebäude wurde der Haupteingang zur Ausstellung angelegt. Die Erbauung des Ausstellungsgeländes bedeutete die erste große, aber noch wenig verdichtete moderne Stadterweiterung über die Grenzen des eigentlichen Stadtzentrums hinaus. Der Plaza de España mit dem daran grenzenden Stadtpark Maria Luisa ist noch heute eine gelungene Verbindung zwischen dem Stadtkern und der neu erstandenen südlichen Stadterweiterung und trägt entscheidend zum Stadtbild bei.17
16 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 17 Vgl. K. Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, 2006, S. 8-13
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Abb. 13: Übersicht der Stadtentwicklung von Sevilla 1900-1980
14
Geschichte der Stadt
Abb. 14: Barriada Pio XII in den 1960er Jahren
Stadtentwicklung der Moderne Den spanischen Bürgerkrieg (1936–39) überstanden viele Denkmäler Sevillas ohne Schäden, da die Stadt während des gesamten Konflikts von den Nationalisten gehalten wurde.18 Seit Mitte der 50er Jahre beschränkte sich die Ausdehnung der Stadt durch die starken Bevölkerungszuwächse nicht mehr nur auf den historischen Stadtkern und die Südstadt. Durch den westlichen Flusslauf begrenzt, erfuhr die Stadt Erweiterungen in Richtung der nördlichen, östlichen und
südlichen Peripherie in Gebiete ehemaliger Obst- und Gemüsefeldern (huertas). Diese boten jedoch teilweise eher das Bild von chaotisch verstreuten Siedlungen (vgl. Abb. 12). Die in den 70er Jahren neu ausgewiesenen Wohngebiete in Stadtrandlage waren dicht bebaute Viertel, denen es jedoch an Infrastruktur und einem Anschluss an die Altstadt fehlte. Kommerz, Freizeit und öffentlichen Einrichtungen konzentrierten sich weiterhin im Zentrum, dort nahmen Spekulationen zu und die Boden- und Wohnungspreise stiegen.19
18 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 19 Vgl. J.C. Rodríguez Mateos, Evolución urbana de Sevilla: historia y morfología
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Abb. 15: Blick vom Guadalquivir auf das Gelände der Expo 1992
Abb. 16: Generalplan der Expo 92
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Geschichte der Stadt Die mangelnden stadtplanerischen Maßnahmen konnten eine Marginalisierung einiger Stadtgebiete nicht verhindern. In den 70er Jahren wurden sogar traditionelle Strukturen historischer Bezirke (wie z.B. in Triana) weitgehend zerstört und durch moderne Hochhausarchitektur ersetzt. Durch die infrastrukturell schlecht ausgestatteten Randgebiete kam es zu einem enormen Pendlerverkehr, dem das Straßennetz nicht gewachsen war. Durch die anschließenden Straßenverbreiterungen wurden noch mehr Flächen des historischen Stadtkerns zerstört. Erst während der Demokratisierung Spaniens in den 80er Jahren konnten die ersten Flächennutzungspläne erstellt werden, die stärker und flexibler auf die Bedürfnisse der Bewohner eingingen.20 EXPO 1992 Die Weltausstellung 1992 rückte Sevilla erneut ins Licht der Öffentlichkeit. Damit verbunden waren zahlreiche Investitionen deren Vorbereitungen bereits 1985 begannen und zur besseren verkehrstechnischen Anbindung und Erschließung der Stadt beitragen sollten. Dazu gehörte der Bau eines Flughafens, neuer Straßen und eines neuen Bahnhofs, für den Hochgeschwindigkeitszug Alta Velocidad Española (AVE), der Sevilla in weniger als drei Stunden mit Madrid verband und eine Anbindung an das europäische Schienennetz ermöglichte. Um Besucher zu beherbergen kam es zum Neubau von zahlreichen Hotels.21
Der seit Jahrhunderten um die Stadt umgeleitete Fluss Guadalquivir wurde wieder in sein ursprüngliches Flussbett zurückgebracht und acht neue Brücken geschaffen.22 Das Ausstellungsgelände selbst wurde auf einem 215 Hektar großen Teil der Isla de la Cartuja, nordwestlich der Altstadt, errichtet. Neben den Länderpavillons, gehörten die Einbindung des historischen Hafens und Klosters, sowie ein künstlich angelegter See und schattenspendende Bäume zum Masterplan. Ein Nachnutzungskonzept war Teil der Planung: Nach der Ausstellung sollte auf der altstadtnahen Insel ein Technologie- und Freizeitpark entstehen. Die Entwicklung des Quartiers verläuft bis heute nicht wie geplant, im Wissenschafts- und Technologiepark Tecnopolis kann bis heute viel Leerstand beobachtet werden.23 Entwicklung bis heute Für die Stadt war die Expo ein voller Erfolg und eine wichtige Initialzündung für eine Stadtentwicklung Sevillas. Die verbesserte verkehrstechnische Anbindung und die Aufwertung des Zentrums ziehen bis heute Jahr für Jahr mehr Touristen in die Andalusische Stadt. Für Sevilla ist der Tourismus Segen und Fluch zugleich. Die Wirtschaft hängt mittlerweile enorm vom Tourismus ab und Gentrifizierung ist in Sevilla, so wie in vielen europäischen Städten ein wachsendes Problem.24
20 Vgl. K. Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, 2006, S. 8-13 21 Vgl. M. Goldberg, G. Lothar, D. Das, Sevilla, 2020 22 Vgl. K. Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, 2006, S. 8-13 23 Vgl. Die Stadt Sevilla 24 Vgl. P. Heise, EXPO ‘92 IN SEVILLA. ZIELE, MAßNAHMEN UND WIRKUNGEN EINER WELTAUSSTELLUNG, 1998, S. 20-24.
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Literaturverzeichnis Internetquellen: Maren Goldberg, Gloria Lothar, Darshana Das, Sevilla, 2020, URL: https://www.britannica.com/place/Sevilla-Spain (Abruf am 19.04.2021) Geschichte der Stadt Sevilla, o.D., URL: https://www.schwarzaufweiss.de/spanien/andalusien/sevillageschichte.htm (Abruf am 19.04.2021) Sergio Geijo, SEVILLA ROMANA, o.D., URL: https://viatorimperi.es/sevilla/ (Abruf am 19.04.2021) Magdalena Valor Piechotta, SEVILLA Y LA CERCA URBANA DE ISBILIYA, o.D., URL: https://isbiliya.com/sevilla-entre-el1147-y-1248/la-cerca-urbana-mercados/ (Abruf am 19.04.2021) HistoriaCatedral de Sevilla, o.D., URL: https://www.catedraldesevilla.es/la-catedral/catedral-de-sevilla-su-historia/ (Abruf am 19.04.2021) Die Stadt Sevilla, o.D., URL: https://worldexpositions.info/sevilla.html (Abruf am 19.04.2021) Zeitschriften: José Beltrán Fortes, Daniel González Acuña, Salvador M. Ordóñez Agulla, Acerca del urbanismo de „Hispalis“, in: Manaike 27 (2005), S.64-69 Hochschulschriften: Kai Kugler, Stadtgeographie: Die andalusischen Städte Granada und Sevilla, Seminararbeit, Universität Trier 2006, S. 3-13. Pamela Heise, EXPO ‘92 IN SEVILLA. ZIELE, MAßNAHMEN UND WIRKUNGEN EINER WELTAUSSTELLUNG., Diplomarbeit, TU Berlin 1998, S. 20-24. Präsentationen: Juan Carlos Rodríguez Mateos, Evolución urbana de Sevilla: historia y morfología (o.D.), Präsentation, URL: https://titulaciongeografia-sevilla.es/contenidos/profesores/materiales/archivos/2017-10-29EVOL_URBAN.pdf (Abruf am 19.04.2021)
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Foto: Blick vom Guradalquivir auf den Torre del Oro. Quelle: http://photoblog.alonsorobisco.es/2015/09/fotografias-antigua-sevilla-vista-de-la.html (Abruf am 19.04.2021) Abb. 2: Foto: Römische Säulen auf der Alameda de Hercules. Quelle: https://jardinessinfronteras.com/2019/04/24/apuntes-de-lahistoria-de-la-alameda-de-hercules/ (Abruf am 19.04.2021) Abb. 3: Foto: Schattenspendender Metropol Parasol auf dem Plaza de la Encarnación. Quelle: https://www.dwell.com/article/cathedral-without-walls-95fe752c (Abruf am 19.04.2021) Abb. 4: Plan: Hypothetischer Plan vom römischen Sevilla nach F. Collantes de terán (1977). Quelle: https://dialnet.unirioja.es/ servlet/articulo?codigo=2585682 (Abruf am 19.04.2021) Abb. 5: Foto: Relikte eines Römischen Forums am Plaza de Encarnación. Quelle: https://elcorreoweb.es/cultura/desmontando-lasevilla-romana-1-KF117509 (Abruf am 19.04.2021) Abb. 6: Plan: Islamische Befestigungsanlagen um 1350. Quelle:https://www.blasmalopoyatos.com/download/esdc_desc/ESDC_ Sevilla.jpg (Abruf am 19.04.2021) Abb. 7: Foto: Patio des Alcázar-Palasts im Mudéjar Stil. Quelle: https://www.viator.com/de-DE/tours/Seville/Guided-Combo-Tourinto-Alcazar-and-Cathedral/d556-13878P16 (Abruf am 19.04.2021) Abb. 8: Zeichnung: Blick vom Guadalquivir auf die Stadt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla#/media/Datei:La_sevilla_del_ sigloXVI.jpg (Abruf am 19.04.2021) Abb. 9: Plan: Plan von Sevilla, Pablo de Olavide, 1771. Quelle https://www.sevilla.org/urbanismo/planeamiento/UrbanismoHistórico/PlanosYgrabadosHistoricos.PDF (Abruf am 19.04.2021) Abb. 10: Plakat: Ausstellungsplakat der Ibero-Amerikanischen Ausstellung 1992. Quelle: https://www.elestudiodelpintor. com/2014/03/la-exposicion-iberoamericana-de-1929-y-su-ambiente-artistico-ii/ (Abruf am 19.04.2021) Abb. 11: Foto: Plaza de España, Eröffnung der Ibero-Amerikanischen Ausstellung, 1929. Quelle: https://sevilla.abc.es/cultura/arte/ sevi-sevilla-1929-ciudad-prodigios-201905090000_noticia.html (Abruf am 19.04.2021) Abb. 12: Plan: Plan des Ausstellungsgeländes der Ibero-Amerikanischen Ausstellung, 1929. Quelle: https://titulaciongeografia-sevilla.es/contenidos/profesores/materiales/archivos/2017-10-29EVOL_URBAN.pdf (Abruf am 19.04.2021) Abb. 13: Plan: Übersicht der Stadtentwicklung von Sevilla 1900-1980. Quelle: https://www.sevilla.org/urbanismo/planeamiento/ UrbanismoHistórico/DesarrolloUrbanoSigloXX.PDF (Abruf am 19.04.2021) Abb. 14: Foto: Barriada Pio XII in den 1960er Jahren. Quelle: http://sevillanadas.blogspot.com/2009/09/un-paseo-por-la-sevilla-delos-60.html (Abruf am 19.04.2021) Abb. 15: Foto: Blick vom Guadalquivir auf das Gelände der Expo 1992. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Expo_92 (Abruf am 19.04.2021) Abb. 16: Plan: Generalplan der Expo 92. Quelle: https://htca3expo92.wordpress.com/tag/proyectos/ (Abruf am 19.04.2021)
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100
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Schwarzplan M.1:10000
Sevilla Struktur der Stadt Anna Hägele
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Flächennutzungsplan M.1:25000
Struktur der Stadt
Abb. 3 Stadtbild
Historische Stadtstruktur Die Stadt Sevilla hat knapp 700.000 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte 4.872,92 Einwohner/km².1 Nennenswert ist die Lage Sevillas, am Guadalquivir, dem längsten Fluss Andalusiens. Die Lage Sevillas am Ufer des schiffbaren Guadalquivir hat ihre Geschichte nachhaltig geprägt. Die Stadt Sevilla, die ihre Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert hatte, gehört zu den islamisch-orientalischen Städten. Diese Städte waren damals politisches und wirtschaftliches Zentrum. Im Allgemeinen heben sich diese Kulturraumspezifischen
Stadttypen von einer markanten Stadtstruktur ab. Heute gliedert sich die orientalische Stadt in eine Alt- und eine Neustadt. Die Stadtstruktur von Sevilla ist sehr heterogen aufgebaut. Die Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben, die an die Zitadelle (Burg) grenzt. Zwischen den Stadttoren verlaufen die zentralen Verkehrsachsen. Charakteristisch ist die große Moschee (heute Kathedrale) und der Bazar (Suq), die das religiöse, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum bilden. Handwerker- und Handelsviertel haben sich ausgebildet, die nach Branchen geordnet sind.2
1 Fußnote https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla 2 Fußnote http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf Wohnen Freiräume
öffentliche Einrichtungen
Gewerbegebiete
Dienstleistungen
Verkehr und Infrastruktur
Industrie, Lagerung
allgemeine Hafen-, Flughafen- und Schienensysteme
23
0
50
100
Flächennutzungsplan M.1:5000
Parque Don Miquel Mañara
i
Torre de la Plata
Pa se o de Co ló n Torre del Oro
Busstation
M
i
Information
Tramstation
Sehenswürdigkeit
Metro
Verwaltung
Restaurant
Park
Bar
Krankenhaus
Café
Kirche
Hotel
Theater
i
Jardines de la Lonja
Plaza Ministro Indalecio Prieto
C Av. de la
i
onstituc ión
Fuente de Híspalis de Puerta Jerez
Almirante
Lobo
i
Puerta Jerez
M
0
Jardines de Cristina
10
20
Nutzungsplan M.1:1000
Abb. 6 Öffentlicher Personennahverkehr, Sevilla
Abb. 7 Puerta de Jerez - Platz in der Nähe des Grundstücks
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Struktur der Stadt Nutzungen und Bewegungsströme Der Ort für das Bauvorhaben ist in Fußnähe von bekannten Sehenswürdigkeiten entfernt: nordwestlich befindet sich unter anderem der Torre del Oro, unmittelbar südlich angrenzend der Torre de la Plata und nord-östlich der Fuente de Híspatis de Puerta Jerez. Am Torre del Oro, dem Goldturm, befindet sich eine Bushaltestelle. Von dort aus gelangt man zum Grundstück entweder durch eine von der Passeo de Colón nach Osten abzweigende Passage durch die alte Stadtmauer oder man geht die Stadtmauer in Richtung Norden entlang, biegt in Richtung Torre de la Plata ab und gelangt schließlich wenige Meter nach dem Torre de la Plata rechter Hand an den Bauplatz. Daneben ist das Grundstück durch weitere kleinere, schmale Gassen zugänglich.3 Der Fuente de Híspatis de Puerte Jerez wird von vielen Bewegungsströmen gekreuzt. Die Tramstation als auch Metrostation befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Die Uferpromenade entlang des Guadalquivir ist in Fußnähe, sowie auch der Parque Don Miquel Manara und den Jardines de Cristina. Das Baugelände befindet sich in einer Art „Verkehrsinsel“. Es gibt in diesem Viertel, im Vergleich zu den umliegenden Verkehrsströmen nur kleinere Bewegungsströme durch die Gassen und Passagen. Verwaltungsgebäude der Agencia Estatal de Administración Tributarie sowie der Gerencia Provinvial Agencia Tributaria de Andalucía befinden sich nördlich des Viertels. Ebenso das Krankenhaus Hospital de la Caridad. In südlicher Lage zum Grundstück ist die Universität Universidad de Sevilla fußläufig zu erreichen.4 In direkter Nachbarschaft zum Grundstück befindet sich ein Gebäude von Architekt Rafale Moneo (1982-1987), in der die Versicherung Helvetia Seguros untergebracht ist.5
Die Av. De la Consitución durchquert den Platz in süd-östlicher Richtung. Die Straße Almirante Lobo in west-östlicher Richtung. Die aufgezählten Routen sind gezäumt von Bars, Cafés und Restaurants und werden entsprechend frequentiert.
3 Fußnote https://www.zukunft-mobilitaet.net/168192/analyse/sevilla-radverkehrsinfrastruktur-ausbau-radwege-fahrradfreundliche-stadt-zweirichtungsradwege-sevici-bikesharing/ 4 Fußnote https://www.google.de/maps 5 Fußnote https://rafaelmoneo.com/proyectos/sede-de-prevision-espanola/
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Abb. 8 Städtisches Gefüge
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Struktur der Stadt
Abb. 9 Planskizze der islamischen Stadt, Sevilla
Grundprinzipien der Wohnviertel Die Wohnviertel sind gekennzeichnet durch ein Gewirr von engen und verwinkelten (Sack-) Gassen. Hier spiegelt sich eines der wichtigsten Grundprinzipien und Ordnungsmuster der orientalischen Stadt wieder, nämlich der Privatheit.6 Das Ziel der Privatheit war es, quartierfremde Passanten fernzuhalten. Das gelang besonders durch das Straßennetz der Stadt. Um von den öffentlichen und durchgehenden Hauptstraßen zu den einzelnen Wohnquartieren zu gelangen, muss
Abb. 10 Idealschema der islamisch-orientalischen Stadt
man zuerst durch einzelne halböffentliche Sekundärstraßen. Die rein privaten Sackgassen dienen dann als Zugänge zu den Wohnungen. Die Wohnquartiere sind daher nach Religion und Ethnien getrennt. Auch die typische Bebauung mit Innenhofhäusern zeigt das Prinzip der Privatheit deutlich. Die Häuser eines Wohnbezirks öffnen sich grundsätzlich nur nach innen zu einem oder mehreren zentralen Höfen, die Außenwände sind meist eingangs- und fensterlos. Hieraus ergibt sich eine rechtwinklig verschachtelte und mosaikartige Struktur der Wohnviertel.7
6 Fußnote http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf 7 Fußnote https://en.wikipedia.org/wiki/Districts_and_neighbourhoods_of_Seville
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Lageplan M.1:1000
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
II
II I
Abb. 12 Blick auf das Grundstück von Osten IV
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Abb. 13 Gebäudehöhen-Plan
I V V V VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
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Struktur der Stadt Im Laufe der Zeit fand in den alten, maurischen, Städten ein Umgestaltungsprozess statt. Beispielsweise wurde die alte Sackgassenstruktur teilweise zu Durchgangsgassen aufgebrochen. Daraus ergab sich ein Straßennetz, welches sich aufgrund seiner ursprünglichen Struktur als sehr verwinkelt und eng darstellte.8 Aufgrund des Klimas in der Region wurde im Zuge der Umgestaltung der Bau von Innenhofhäusern mit den Dachterrassen beibehalten.9 Weitere Meilensteine der Stadtentwicklung waren die realisierten Bauprojekte für die Weltausstellung in den Jahre 1929 und 1992. Für die Weltausstellung 1929 wurden Flächen südlich des Stadtzentrums entlang des Flussufers Guadalquivir zu großzügigen Parkflächen umgewandelt. Die Erschließung des Geländes der heutigen Südstadt als damaliges Ausstellungsgelände bedeutete die erste große, aber noch wenig verdichtete moderne Stadterweiterung über die Grenzen des eigentlichen Stadtzentrums hinaus. Die Erschließung des Geländes der heutigen Südstadt als damaliges Ausstellungsgelände bedeutete die erste große, aber noch wenig verdichtete moderne Stadterweiterung über die Grenzen des eigentlichen Stadtzentrums hinaus. Für die Weltausstellung 1992 wurde auch die Verkehrsinfrastruktur verbessert und ausgebaut. Insbesondere wurde für die Weltausstellung im Jahr 1992
ein Flughafen errichtet. Weiterhin wurden sechs neue Brücken gebaut, um die Vororte und einzelne Stadtteile miteinander zu verbinden, die seither durch den Guadalquivir getrennt waren.10 Auch das stetige Bevölkerungswachstum hat das Stadtbild geprägt: insbesondere in den 70er Jahren wurden am Stadtrand neue Wohngebiete ausgewiesen, meist mit Punkthochhäusern. Im Zuge der zentralen Nachverdichtung wurden traditionelle historische Strukturen für den modernen Hochhausbau überbaut.11 Die Bebauung um das Grundstück ist sehr divers. Die Gebäudehöhen variieren zwischen einem und acht Stockwerken. Die höhe nimmt in Richtung Nord-Ost/ Altstadt zu und in Richtung des Flusses Guadalquivir und der Uferpromenade in Richtung Süd-West ab.12 Archäologische Ausgrabung Der Corral de las Herrerias ist heute ein riesiger Parkplatz, welcher die Form des ursprünglichen Geländes nachahmt. Das gefundene Ensemble war komplett umbaut und hatte nur eine Hauptfassade entlang der Calle Santander. Die Gebäude (blau) waren nach Innen gruppiert und um zwei Haupthöfe (grün) angeordnet. Die Höhe schätzt man auf zwei Stockwerke, wie auch die Gebäude in der Umgebung. Des weiteren gab es Gebäude für die Lagerung (lila).13 (Siehe Abb. 1)
8 Fußnote http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf 9 Fußnote https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla 10 Fußnote https://worldexpositions.info/sevilla.html 11 Fußnote http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf 12 Fußnote https://www.google.de/maps 13 Fußnote https://www.diariodesevilla.es/sevilla/Arenal-Sevilla-barrio-historico-luces-sombras_0_1473752849.html
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VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Abb. 14 Erdgeschossplan mit Wehranlage aus dem 16. Jahrhundert, Schema der Ausgrabungsfunde
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Abb. 15 Ausgrabungsbild
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Struktur der Stadt
Abb. 16 Archäologische Ausgrabung auf dem Grundstück
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0
5
10
Erdgeschoss M.1:500
Literaturverzeichnis Internetquellen: Sevilla, el edificio de „La Previsora“, 26.02.2008., URL: https://elblogdefarina.blogspot.com/2008/02/sevilla-ms-paisaje-desde-laorilla.html?m=1 (Abruf am 19.04.2021) Edificio Sede de Previsión Española, o.D., URL: http://intranet.pogmacva.com/en/obras/53611# (Abruf am 17.04.2021) Rafael Moneo, o.D., URL: https://rafaelmoneo.com/proyectos/sede-de-prevision-espanola/ (Abruf am 19.04.2021) Edificio de la Previsión Española , o.D., URL: https://seearch.es/obra/edificio-de-la-prevision-espanola (Abruf am 17.04.2021) Sevilla, 23.3.2021, URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla (Abruf am 14.04.2021) Districts and neighbourhoods of Seville, 28.9.2019, URL: https://en.wikipedia.org/wiki/Districts_and_neighbourhoods_of_Seville (Abruf am 14.04.2021) Pragmatische Radverkehrsförderung in Sevilla: Sofortige Netzeffekte und inkrementelle Verbesserungen, 04.08.2018, URL: https:// www.zukunft-mobilitaet.net/168192/analyse/sevilla-radverkehrsinfrastruktur-ausbau-radwege-fahrradfreundliche-stadt-zweirichtungsradwege-sevici-bikesharing/ (Abruf am 19.04.2021) Die Stadt Sevilla, o.D., URL: https://worldexpositions.info/sevilla.html (Abruf am 16.04.2021)
Hochschulschriften: Kai Kugler, Stadtgeographie: Die andalusische Städte Granada und Sevilla, Seminararbeit, Universität Trier 2006, S. 3-13. URL: http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf (Abruf am 16.04.2021)
Karten: Google Maps, URL: https://www.google.de/maps (Abruf am 15.04.2021) Visor IDEAndalusia, URL: http://www.ideandalucia.es/visor/ (Abruf am 15.04.2021) maps Seville, URL: https://de.maps-seville.com/sevilla-city-map-tourist (Abruf am 17.04.2021)
Abbildungsverzeichnis Abb. 1. Plan: Schwarzplan M.1:10000; Quelle: TUM, LSA (Stand: 14.04.2021) Abb. 2. Plan: Flächennutzungsplan; Quelle: https://web.urbanismosevilla.org/planeamientopgou/pdfs/02_TR_M_ORDENACION/02_TR_MO_02_MUT_completo.pdf (Stand: 15.04.2021) Abb. 3. Foto: Stadtbild; Quelle: http://www.cerveceriainternacional.com/aerea7.htm (Stand: 19.04.2021) Abb. 4. Plan: Schwarzplan mit Übersicht der Nutzungen M.1:5000; Quelle: https://www.google.de/maps (Stand: 15.04.2021) Abb. 5. Plan: Nutzungsplan M.1:1000; Quelle: https://www.google.de/maps (Stand: 16.04.2021) Abb. 6. Plan: Öffentlicher Personenahverkehr, Sevilla; Quelle: https://www.101viajes.com/sites/default/files/mapas/Plano_Sevilla_Metro.JPG (Stand: 19.04.2021) Abb. 7. Foto: Puerta de Jerez - Platz in der Nähe des Grundstücks; Quelle: https://www.flickr.com/photos/130254217@ N06/23491150646/ (Stand: 20.04.2021) Abb. 8. Foto: Städtisches Gefüge; Quelle: https://ferndurst.de/sevilla-geheimtipps-reisebericht/ (Stand: 19.04.2021) Abb. 9. Plan: Planskizze der islamischen Stadt, Sevilla; Quelle: http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf (Stand: 15.04.2021) Abb. 10. Plan: Idealschema der islamisch-orientalischen Stadt; Quelle: http://www.amorphe-welt.de/geographie/sevilla.pdf (Stand: 15.04.2021) Abb. 11. Plan: Lageplan M.1:1000; Quelle: Quelle: TUM, LSA (Stand: 15.04.2021) Abb. 12. Foto: Blick auf das Grundstück von Osten; Quelle: Apple Karten (Stand: 17.04.2021) Abb. 13. Plan: Gebäudehöhen-Plan M.1:1000; Quelle: https://www.google.de/maps (Stand: 17.04.2021) Abb. 14. Plan: Erdgeschossplan mit Wehranlage aus dem 16. Jahrhundert, Schema der Ausgrabungsfunde; Quelle: http://intranet. pogmacva.com/en/obras/53611# (Stand: 20.04.2021) Abb. 15. Foto: Ausgrabungsbild; Quelle: https://www.diariodesevilla.es/sevilla/Arenal-Sevilla-barrio-historico-luces-sombras_0_1473752849.html (Stand: 20.04.2021) Abb. 16. Foto: Archäologische Ausgrabung auf dem Grundstück; Quelle: https://twitter.com/huellassevilla/status/1259943207049277440?lang=gu (Stand: 20.04.2021) Abb. 17. Plan: Erdgeschoss; Quelle: http://intranet.pogmacva.com/en/obras/53611# (Stand: 18.04.2021)
42
Sevilla Typus der Stadt Johanna Seidel
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Abb. 2 Luftbild Altstadt Sevilla
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Typus der Stadt Der andalusische Hof In der historisch gewachsenen Innenstadt Sevillas bestimmt bis heute der patio andaluz die Struktur der Stadt und deren Fortschreibung. patio: Hof (Def.: von Wänden oder Galerien umschlossener Raum, der in Häusern und anderen Gebäuden meist unbedeckt bleibt)1 Im Laufe der Stadtgeschichte beeinflussten mehrere Faktoren die Entstehung und Weiterentwicklung der traditionellen Typologie. Ausschlaggebend sind dabei die kulturellen Einflüsse durch Belagerungen und Besatzungen, sowie die wirtschaftliche Entwicklung und das Bevölkerungswachstum. In ihrer Ausgestaltung reagieren die typologischen Besonderheiten aber unabhängig von der Epoche auf die klimatischen Bedingungen.2,3 In der Hauptstadt Andalusiens herrscht ein mediterranes Klima, mit durch seine Mittel-
1 2
meernähe bedingten ozeanischen Einflüssen, wodurch es zu geringeren Temperaturunterschieden zwischen den Tages- und Jahreszeiten kommt. Das vorherrschende Mittelmeerklima sorgt für trockene, heiße Sommer und milde, regenreiche Winter. Mit einem Jahresmittel von 18,6°C (München: 8,8°C) ist Sevilla eine der heißesten Städte Europas. Im Sommer bedeutet das extreme Temperaturen von bis zu 40°C. Zu Niederschlägen kommt es hauptsächlich in den Wintermonaten, jährlich an nur 50 Tagen.4 Das Klima prägt den Alltag. In den Sommermonaten beschränken sich die Aktivitäten auf die Abendstunden, tagsüber flüchten die Bewohner in den Schatten. Die Hitze und die Kraft der Sonne haben auch die Bauweise und Typologie beeinflusst. Unabhängig von kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Einflüssen suchen Bewohner seit jeher Schutz vor den heißen Sommern in kühlen und schattigen Behausungen.
vgl. https://dle.rae.es/patio (Abruf 13.04.2021) vgl. Gaspar 2019, S. 5-8
3 vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Patio_andaluz (Abruf 12.04.2021) 4 vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla (Abruf 19.04.2021)
45
Abb. 2 Luftbild Altstadt Sevilla
46
0
125
250
Typus der Stadt
Abb. 3 Ausschnitte Altstadt Sevilla 0
50
47
G N U N C H EI /Z PL AN Abb. 4 römische domus (Stadthaus mit Atrium): Axometrie, Schnitt und Grundriss
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Typus der Stadt
Abb. 5 Casa del Poeta, ab 17. Jahrhundert
Ursprünge des „patio andaluz“ Der andalusische Innenhof repräsentiert ein verbreitetes architektonisches Merkmal der Architektur im Mittelmeerraum. Er entwickelt sich zum zentralen Element der Wohntypologie. In Sevilla entsteht er aus einer Synthese der römischen und muslimischen Einflüsse im Laufe der Jahrhunderte und prägt bis heute die städtische Struktur.1 Unter römischer Besatzung wird der Innenhof als Teil des domus nach Hispalis importiert. Die Häuser der Oberschicht entwickeln sich traditionell um einen großen Innenhof, das atrium. Meist reiht sich eine 1 2 3
einstöckige Raumfolge gleichförmiger Zimmer um die Höfe, die, neben Belichtung und Belüftung, vordergründig zur Erschließung des Hauses dienen. Das atrium bleibt unbedacht, Regenwasser wird in einem Becken gefangen. Als weitere Form des Innenhofs entwickelt sich das peristylum, ein offener Garten mit Säulengang, oft ausgestattet mit einem Brunnen oder Teich. Auch in den römischen insula, einem Vorläufer des Wohnblocks, waren auf bis zu vier Stockwerken Wohnungen um einen Hof orientiert. Dieser diente als zentraler Raum zur Verrichtung alltäglicher Aufgaben.2,3
vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Patio_andaluz (Abruf 12.04.2021) vgl. Gaspar 2019, S. 9-12 vgl. Golnik 2001, https://www.thomas-golnik.de/orbis/realien/wohn.html (Abruf 13.04.2021)
49
G N U N C H EI /Z PL AN Abb. 6 Palacio de las Dueñas, 15. Jahrhundert
50
Typus der Stadt
Abb. 7 Casa de los Pinelo, ab Anfang 16. Jh.
Unter maurischer Herrschaft kommt es zu städtebaulichen Veränderungen. Neben der Errichtung von Wehranlagen und öffentlichen Gebäuden und Plätzen, wird das Stadtbild geprägt von arabischen adarves (Sackgassen) und curralaz mozárabe1,2 (Korridor, zu dem Häuser ihre Türen öffnen; Mozaraber*in: unter maurischer Herrschaft lebender Spanier). Ab dem 10. Jahrhundert entwickelt sich der Innenhof in Al-Andalus unter muslimischem Einfluss zu einer
Darstellung des Paradiesgartens. Während der Hispano-muslimischen Epoche wird das schmücken von Häusern mit aromatischen Pflanzen und Blumen, Brunnen und Teichen nach persischem und arabischem Vorbild zur Tradition. Die täglichen Aktivitäten der Hausbewohner finden in der Privatheit des Innenhofes statt, das Haus als Ausdruck des Glaubens schützt die Intimität der Familie.3,4,5
1 vgl. Domínguez 2011 2
vgl. Gaspar 2019, S. 19, S. 24,
3 vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Patio_andaluz (Abruf 12.04.2021) 4 vgl. Gaspar 2019, S. 16-17 5 vgl. Prosinger 2018
51
Abb. 8 Palacio de Miguel de Mañara (patio im Renaissance-Stil), 1532
Abb. 9 Casa palacio de Pumarejo (Ende 18. Jh., ab 1883 casa de vecindad)
52
Typus der Stadt Typologische Entwicklungen: La casa patio tradicional sevillana Seinen Ursprung hat das sevillanische Hofhaus im antiken Haus, geprägt durch muslimischen Einfluss. Dabei ist der patio ausschlaggebend für die funktionale Organisation und formale Gestaltung des Hauses. Gestärkt wird dabei die Rolle des Hofes durch das Nichtvorhandensein der Straße als öffentlicher Raum. 1 Beeinflusst durch Idie deen der italienischen Renaissance entstehen Charakteristika wie die Geste der repräsentativen Treppe und die Verwendung von Marmor als Material für Böden und Stützen, sowie die Farbigkeit der Fassaden, auch im Innenhof. Auch hier sind die Räumlichkeiten um den zentralen Innenhof organisiert. Das Wohnen orientiert sich hin zum schattigen Hof mit Marmorboden, im darüberliegende Geschoss befindet sich eine Galerie, die im Winter verschlossen wird. Im Erdgeschoss ist der patio umgeben von Bögen auf Marmor- oder Gusseisensäulen. Das Konzept reagiert auf die unterschiedlichen unregelmäßigen Grundstücke in der Stadt.
1 2 3 4 5
Reicht der Platz nicht für einen Garten aus, ersetzt diesen ein Dachgarten.2 La Casa de Vecindad (la vecindad: die Nachbarschaft) Auch die Eigentümer*innen bestehender Gebäude wollen vom Bevölkerungszuwachs und der damit einhergehenden Wohnraumnachfrage profitieren. Man beginnt alte Klöster und Palacios an die neue Situation anzupassen. Zur Steigerung der Rentabilität werden Etagen aufgestockt, es entstehen Mietshäuser. Dabei funktioniert der Hof nicht länger als Raum des gemeinschaftlichen Lebens, zumal die Wohneinheiten über eigene Sanitärräume und Kochgelegenheiten verfügen, und dadurch unabhängiger werden. Der patio dient weiterhin zur Beleuchtung und als strukturierendes Element. Zunehmend übernimmt das Treppenhaus die erschließende Funktion des Hofes, und neu eingerichtete Gassen innerhalb der Blöcke ersetzen den Hof im Nachbarschaftsleben. Es entwickelt sich ein neues Konzept für den Wohnungsbau.3,4,5
vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Patio_andaluz (Abruf 12.04.2021) vgl. Gaspar 2019, S. 16-17 vgl. Gaspar 2019, S. 32-34 vgl. Cabral 2018 vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Vecindad_(unidad_habitacional) (Abruf 20.04.2021)
53
Abb. 10 Corral del Conde
Abb. 11 Corral Calle Clara de Jesús Montero, 1932
54
Typus der Stadt Los corrales de vecinos Zusammen mit dem casa patio sevillana zählen die corrales de vecinos (la corrala: der Korridor, los vecinos: die Nachbarn1) zu den wichtigsten traditionellen Wohnypologien Sevillas. Sie haben ihren Ursprung in der Hispano-muslimischen Epoche und entstehen um das 16. Jahrhundert. Die Bebauung passt sich in ihrer Form der städtischen Struktur an und füllt das Blockinnere. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts kommt es aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt zu einem verstärkten Bevölkerungswachstum. Es bedarf einer neuen Typologie, um die steigende Anzahl an zugewanderten Arbeiter*innen zu beherbergen. Die corrales de vecinos entwickeln sich bis ins 19. Jahrhundert als primitive Form der Arbeiterunterkunft mit kollektivem Charakter. Es handelt sich dabei also um Mehrfamilienhäuser. Im zentralen Innenhof findet das gemeinschaftliche Leben der Hausbewohner*innen statt. Dort befinden sich Sanitär-
1
räume, Wasserversorgung, Waschgelegenheiten und Wäscheleinen, es werden aber auch Feste gefeiert, Kinder spielen und es wird zusammen gegessen. Die Wohnungen wenden sich dem Innenhof zu und werden über ihn erschlossen. Auf der Galerie der meist zweigeschossigen Häuser reihen sich die Wohneinheiten entlang des Korridors (la corrala). Die Form des Korridors ist abhängig von der Form des Grundstücks. Unter Beibehaltung des Konzepts passt sich die Typologie an die urbanen Gegebenheiten an. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwindet die Mehrheit der corrales de vecinos bedingt durch Immobilienspekulation und eine Veränderung der Lebensweise der Sevillanos. Einige wenige der verbleibenden corrales werden saniert und ihre Struktur angepasst. Heute ist das Stadtviertel Triana der Ort, an dem die meisten corrales de vecinos der Gentrifizierung trotzen.2,3,4,
https://es.wikipedia.org/wiki/Corrala (Abruf 12.04.2021)
2 vgl. Domínguez 2011 3
vgl. Gaspar 2019, S. 23-31
4
https://es.wikipedia.org/wiki/Corrales_de_vecinos_de_Sevilla (Abruf 12.04.2021)
55
0
Abb. 13
PL
AN
/Z
EI
C
H
N U
N
G
Abb. 12 Patio de la Cartuja
Abb. 14 Corral de los Chícharos, Patio de la Cartuja: Axonometrie und Plan
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25
Typus der Stadt Traditionelle Typologie und zeitgenössische Architektur Der patio andaluz bestimmt nicht nur die Struktur der historischen Blöcke. Die charakteristischen Merkmale des casa patio sevillana prägen bis heute die Architekturen der Stadt. Beispiele von Restaurierungen, Umbauten und Neubauten zeigen die zeitgenössische Adaption des Konzepts. Corral de Chícharos, Patio de la Cartuja Der historische corral aus dem 19. Jahrhundert wurde anlässlich der Weltausstellung 1992 restauriert. Es handelt sich um einen corral del tipo adarve (Sackgasse). Wo früher circa 60 Familien zuhause waren, findet man heute 29 moderne Apartments. Die Wohnungsgrößen und der Standard wurden an die veränderte Lebensweise der Sevillanos angepasst. Außerdem wurde es um ein Stockwerk aufgestockt. Die architektonische Struktur wurde erhalten; die charakteristischen Merkmale des Hofs als zentrales Element und die Galerie als Erschließung funktionieren weiterhin.1,2 Edificio de Viviendas de la Calle Maria Coronel, Cruz y Ortiz arquitectos In der Nachbarschaft Santa Catalina wird bis Juni 1976 ein Wohnhaus auf einem un-
regelmäßigen Grundstück fertiggestellt. Das moderne casa patio fügt sich in das bestehende Stadtgefüge ein. Der zentrale Innenhof dient zur Erschließung der Treppenhäuser, Aufzüge und als Zufahrt zur Tiefgarage. Auf vier Obergeschossen orientieren sich pro Etage drei Wohnungen um den organischen Innenhof. Währen der patio im Zentrum des Entwurfs steht, verlieren die entstandenen „Resträume“ nicht an Qualität. Position und Form ermöglichen eine funktionale Nutzung der verwinkelten Parzelle. Gleichzeit garantiert der Hof Belichtung und Belüftung.3,4 Vivienda unifamiliar en el centro histórico, Cruz y Ortiz architectos In Einfamilienhaus inmitten der historischen Altstadt bestimmt der großzügige Hof das Raumgefüge. Anders als im traditionellen casa patio ersetzen aufgrund der Grundstücksform tragende Wände das übliche Säulenraster um den Innenhof. Anstatt des charakteristischen Brunnens breitet sich dort die Vegetation aus. Die Funktionen sind je nach Tageszeit (Tag: Kochen, Wohnen, Essen; Nacht: Schlafen, Bibliothek) jeweils im Erdgeschoss (Tag) oder Obergeschoss (Nacht) um den patio angeordnet. 5,6
1
vgl. Gaspar 2019, S. 39-45
2
vgl. Domínguez 2011, https://cuadernodepfc.wordpress.com/2011/08/18/tipologias-iii/ (Abruf 13.04.2021)
3
vgl. Gaspar 2019, S. 69-83
4
vgl. https://www.cruzyortiz.com/portfolio/viviendas-en-calle-dona-maria-coronel/ (Abruf 19.04.2021)
5
vgl. Gaspar 2019, S. 53-61
6
vgl. https://www.cruzyortiz.com/portfolio/vivienda-centro-historico/ (Abruf 19.04.2021)
57
0
Abb. 15 Viviendas en calle Doña Maria Coronel, Innenhof
0
Abb. 16
2
Abb. 17 Viviendas en calle Doña Maria Coronel, Cruz y Ortiz architectos, 1976
58
25
Typus der Stadt
0
Abb. 18 Vivienda unifamiliar en el centro histórico, Innenhof
0
25
Abb. 19
2
Abb. 20 Vivienda unifamiliar en el centro histórico, Cruz y Ortiz architectos, 1995
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Literaturverzeichnis Hochschulschriften Gaspar, Arantxa Jordán: Arquitectura del patio en Sevilla, tradición y modernidad. La obra de Cruz y Ortiz, Universitat Politècnica de València, 2019 Internetquellen Cabral 2018, https://elcorreoweb.es/sevilla/de-la-nobleza-a-la-resistencia-vecinal-YC3958188 (Abruf 19.04.2021) Domínguez 2011, https://cuadernodepfc.wordpress.com/2011/08/16/tipologias-i/ (Abruf 13.04.2021) Domínguez 2011, https://cuadernodepfc.wordpress.com/2011/08/18/tipologias-iii/ (Abruf 13.04.2021) Golnik 2001, https://www.thomas-golnik.de/orbis/realien/wohn.html (Abruf 13.04.2021) Prosinger 2018, https://www.welt.de/reise/nah/article175882717/Andalusien-Streifzug-durch-die-Hoefe-Cordobas-und-Sevillas. html (Abruf 19.04.2021) https://www.cruzyortiz.com/portfolio/vivienda-centro-historico/ (Abruf 19.04.2021) https://www.cruzyortiz.com/portfolio/viviendas-en-calle-dona-maria-coronel/ (Abruf 19.04.2021) https://dle.rae.es/patio (Abruf 13.04.2021) https://es.wikipedia.org/wiki/Corrales_de_vecinos_de_Sevilla (Abruf 12.04.2021) https://es.wikipedia.org/wiki/Corrala (Abruf 12.04.2021) https://es.wikipedia.org/wiki/Patio_andaluz (Abruf 12.04.2021) https://de.wikipedia.org/wiki/Sevilla (Abruf 19.04.2021) https://es.wikipedia.org/wiki/Vecindad_(unidad_habitacional) (Abruf 20.04.2021)
Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Plan: Schwarzplan eingefärbt, Quelle: TUM, LSA Abb. 2 Foto: Luftbild Altstadt Sevilla; Quelle: Apple Karten (Abruf 19.04.2021) Abb. 3 Foto: Ausschnitte Altstadt Sevilla; Quelle: Apple Karten (Abruf 19.04.2021) Abb. 4 Grafik: römische domus (Stadthaus mit Atrium): Axometrie, Schnitt und Grundriss; Quelle: https://www.thomas-golnik.de/ orbis/realien/wohn.html (Abruf 20.04.2021) Abb. 5 Foto: Casa del Poeta, ab 17. Jahrhundert; Quelle: https://imgcy.trivago.com/c_limit,d_dummy.jpeg,f_auto,h_1300,q_auto,w_2000/itemimages/30/84/3084744_v2.jpeg (Abruf 19.04.2021) Abb. 6 Foto: Palacio de las Dueñas, 15. Jahrhundert; Quelle: https://i.pinimg.com/originals/2c/9b/d6/2c9bd6402b5887fc915e0d0f 1bd1ff9d.jpg (Abruf 19.04.2021) Abb. 7 Foto: Casa de los Pinelo, ab Anfang 16. Jh.; Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Renacimiento_en_Sevilla%2C_Casa_de_los_Pinelo.jpg (Abruf 19.04.2021) Abb. 8 Foto: Palacio de Miguel de Mañara (patio im Renaissance-Stil), 1532; Quelle: https://es.wikipedia.org/wiki/Palacio_de_Mañara_(Sevilla)#/media/Archivo:Palacio_de_Mañara_(Sevilla)._Patio.jpg (Abruf 19.04.2021) Abb. 9 Foto: Casa palacio de Pumarejo (Ende 18. Jh., ab 1883 casa de vecindad); Quelle: https://elcorreoweb.es/documents/10157/0/image_content_19662969_20180319170458.jpg (Abruf 19.04.2021) Abb. 10 Bild: Corral del Conde; Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sevilla._Casa_de_vecinos_%22Corral_del_Conde%22.jpg (Abruf 13.04.2021) Abb. 11 Bild: Corral Calle Clara de Jesús Montero, 1932; Quelle: https://twitter.com/SevillaInsolita/status/957238189437214720/ photo/1 (Abruf 13.04.2021) Abb. 12 Foto: Patio de la Cartuja; Quelle: https://cf.bstatic.com/images/hotel/max1024x768/174/174424523.jpg (Abruf 14.04.2021) Abb. 13 Foto: Ausschnitt Luftbild; Quelle: Apple Karten (Abruf 19.04.2021) Abb. 14 Plan: Corral de los Chícharos, Patio de la Cartuja: Axonometrie und Plan; Quelle: https://cuadernodepfc.files.wordpress. com/2011/08/corral-de-los-chicaros.png (Abruf 13.04.2021) Abb. 15 Foto: Viviendas en calle Doña Maria Coronel, Innenhof; Quelle: https://ducciomalagamba.com/wp-content/uploads/2019/01/DM-009-009.jpg (Abruf 14.04.2021) Abb. 16 Foto: Ausschnitt Luftbild; Quelle: Apple Karten (Abruf 19.04.2021) Abb. 17 Plan: Viviendas en calle Doña Maria Coronel, Cruz y Ortiz architectos, 1976; Quelle: https://www.cruzyortiz.com/wp-content/uploads/2016/01/Viviendas-Calle-Maria-Coronel-Sevilla_Dise--o-plano_Cruz-y-Ortiz-Arquitectos_CYO_11-planta-tipo.jpg (Abruf 13.04.2021) Abb. 18 Foto: Vivienda unifamiliar en el centro histórico, Innenhof; Quelle: https://www.cruzyortiz.com/wp-content/uploads/2017/03/Vivienda-unifamiliar-centro-historico-Sevilla_Design-exterior-entrada_FAL_11.jpg (Abruf 19.04.2021) Abb. 19 Foto: Ausschnitt Luftbild; Quelle: Apple Karten (Abruf 19.04.2021) Abb. 20 Plan: Vivienda unifamiliar en el centro histórico, Cruz y Ortiz architectos, 1995; Quelle: https://www.cruzyortiz.com/wpcontent/uploads/2017/03/Vivienda-unifamiliar-centro-historico-Sevilla_Diseño-plano_CYO_10-planta-baja.jpg (Abruf 19.04.2021)
Sevilla Bild der Stadt
Ana Klainsek Prieto
Abb. 1: Farbigkeit, klimatische Anpassung und Straßenleben in der Innenstadt Sevillas
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Bild der Stadt
Abb. 2: Kontrast des weißen Fassadenputzes mit bunten Detailausarbeitungen
Sevilla ist eine von ihrer Vielschichtigkeit und facettenreichen historischen Entwicklung geprägte Stadt. Dies lässt sich bereits bei einer ersten Begegnung unmittelbar ablesen, da in engstem Raum verschiedene prägnante architektonische Stile, bauliche Strukturen und Elemente zusammenkommen. Zum einen sind sich sehr oft wiederholenden Materialitäten zu erkennen, wie etwa der blosgelegte, massive Stein und der Ziegel in den traditionellen, oft vorzufindenden Baukonstruktionen aus verschiedensten historischen Epochen, sowie die Fliesen und der weiße Kalkputz, die schon immer als Schutz gegen Hitze sowie Bakterien angewendet wurde und das Stadtbild somit stark prägen. Aufgrund des sehr
starken Sonnenlichts leuchten die lebendigen, kräftig pigmentierten Farben, die stets mit dem Kalkweiß kombiniert werden, prächtig auf. So kleinteilig und detailliert wie die Ausarbeitung des Details in den prägenden arabischen Kunststil (Mudéjar gennant, als sich unter christlichem Einfluss entwickelten arabischen Stil) entwickelt sich auch die Struktur der Innenstadt, mit einer äußerst Lebhaften Landschaft sowohl auf Erdgeschossebene als auch auf Dachebene. Diese sehr hohe Dichte bringt klimatische Vorteile, die durch die mit Wasser und Begrünung ausgestatteten Höfe ergänzt wird und sowohl Ruhe, Vielfalt und Komplexität anbietet.
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Abb. 3: Gasse in dem Stadtteil der Judería
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Bild der Stadt
Abb. 4: Passage in dem Stadtteil Santa Cruz
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Abb. 5: Patio der Casa de Salinas
Abb. 6: Patio der Casa de los Pinelo
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Bild der Stadt
Abb. 7: Patio in der Real Fábrica de Tabacos
Abb. 8: Patio der Casa de Pilatos
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Abb. 9: Details im Patio der Casa de Pilatos
Abb. 10: Wandfliesen im Patio der Casa de Pilatos
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Bild der Stadt
Abb. 11: Details im Patio der Casa de Pilatos
Abb. 12: Eckdetail im Patio der Casa de los Pinelo
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Abb. 13: Luftbild des Grundstücks
Abb. 14: Blick von dem Fluss Guadalquivir aus auf die Hinterseite des Grundstückblocks, Torre del Oro im Vordergrund
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Bild der Stadt
Abb. 15: Torre de la Plata (direkt am Grundstück)
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Abb. 16: Blick in das Grundstück Richtung Süden
Abb. 17: Blick in das Grundstück Richtung Norden, von der Stadtmauer aus
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Bild der Stadt
Abb. 18: 3D Visualisierung Blickrichtung Süden
Obwohl der vorgeschlagene Grundstück des Corral de las Herrerías sehr abgeschottet und introvertiert erscheint, befindet er sich inmitten eines der historisch wichtigsten Bereiche der Stadt, von der alten Stadtmauer und der Torre de la Plata direkt begrenzt. Unmittelbar auf der anderen Seite der westlichen Blockbegrenzung befindet sich die ikonische Torre del Oro, auf einer sehr offenen Promenade direkt am Fluss Guadalquivir. Die zahlreichen Baudenkmäler sowie große Verkehrsachsen in unmittelbarer Nähe des Grundstücks sorgen für ein aufgelockertes Stadtbild, der sich jedoch zum Norden sowie zur entgegengesetzten Flussseite hin, mit der privaten Wohnnut-
zung und dem Kleingewerbe, stark zu verdichten beginnt. Die direkte Nachbarbebauung ist eine Spiegelung des heterogenen Stadtgefüges, mit einer Mischung aus einer der ältesten Konstruktionen -die Stadtmauer und der Turm- bis hin zum modernen Versicherungsbau von Rafael Moneo (Westen), über dem eklektischen Gebäude der Finanzverwaltung (Norden) und dem Alten Währungshaus (Antigua Casa de la Moneda; Osten). Somit sorgt dieser Standort für eine spannungsvolle, äußerst nuancierte Umgebung, die nach einer viel interessanteren Nutzung nach der des Parkplatzes ruft. 75
Abb. 19: 3D Visualisierung Blickrichtung Norden
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Bild der Stadt
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on
Abb. 20: Ansicht Nachbarbebauung Nordrichtung M 1 : 500
Abb. 21: Ansicht Nachbarbebauung Ostrichtung M 1 : 500
Abb. 22: Ansicht Nachbarbebauung Süd-/Westrichtung M 1 : 500
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Bild der Stadt
Abb. 23: Lageplan M 1 : 2000
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Abbildungsverzeichnis Titelbild. Foto: Stadtbild; Quelle: https://images1.westend61.de/0001206635pw/cityscape-with-cathedral-of-seville-with-la-giralda-seville-spain-TAMF01560.jpg Abb. 1. Foto: Straße Innenstadt; Quelle: https://i.pinimg.com/474x/0a/5f/3a/0a5f3ae0a16cd7c5f9df8efd8c9d3058.jpg Abb. 2. Foto: Straße Innenstadt; Quelle: https://www.visitarsevilla.com/wp-content/uploads/2021/02/judio-3.jpg Abb. 3. Foto: Gasse Judería; Quelle: https://www.visitarsevilla.com/wp-content/uploads/2017/03/ruta-judios-sevilla.jpg Abb. 4. Foto: Passage Barrio Santa Cruz; Quelle: https://www.visitarsevilla.com/wp-content/uploads/2020/05/barrio-santa-cruz-4. jpg Abb. 5. Foto: Casa de Salinas, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xaxzZZWY4Co&ab_channel=Enrique%C3%81lex Abb. 6. Foto: Casa de los Pinelo; Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6b/Casa_de_los_Pinelo._Patio.jpg Abb. 7. Foto: Real Fábrica de Tabacos; Quelle: https://elviajero.elpais.com/elviajero/imagenes/2017/04/19/actualidad/1492613921_299778_1492615967_sumario_grande.jpg Abb. 8. Foto: Casa de Pilatos; Quelle: https://casadelpoeta.es/wp-content/uploads/2019/05/Casa-de-pilatos-sevilla.jpg Abb. 9. Foto: Detail Casa de Pilatos, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xaxzZZWY4Co&ab_channel=Enrique%C3%81lex Abb. 10. Foto: Detail Casa de Pilatos, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xaxzZZWY4Co&ab_channel=Enrique%C3%81lex Abb. 11. Foto: Detail Casa de Pilatos, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xaxzZZWY4Co&ab_channel=Enrique%C3%81lex Abb. 12. Foto: Detail Casa de los Pinelo, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=xaxzZZWY4Co&ab_channel=Enrique%C3%81lex Abb. 13. Foto: Luftbild Sevilla, Quelle: Apple Karten Abb. 14. Foto: Fluss mit Torre del Oro, Quelle: https://rafaelmoneo.com/proyectos/sede-de-prevision-espanola/ Abb. 15. Foto: Torre de la Plata, Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Torre_de_la_Plata_o_Torre_de_la_ Victoria%2C_Sevilla.jpg Abb. 16. Foto: Grundstück Corral de las Herrerías, Quelle: https://www.diariodesevilla.es/2020/06/14/sevilla/antiguas-herreriasreales-Torre-Plata_1473762905_122671388_1200x675.jpg Abb. 17. Foto: Grundstück Corral de las Herrerías, Quelle: https://cadenaser00.epimg.net/ser/imagenes/2020/06/12/radio_sevilla/1591957308_911772_1591957922_noticia_normal_recorte1.jpg Abb. 18, 19. Renderings: 3D Visualisierung Grundstück und Umgebung Abb. 20, 21, 22. Zeichnungen: Ansichten Umgebung, M 1:500 Abb. 23. Zeichnung: Lageplan, M 1:2000
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LSA
Lehrstuhl für Städtische Architektur
Seminar Analyse des Ortes Sevilla Masterthesis Sommer 2021 TUM Laura McCord, Anna Hägele, Johanna Seidel, Ana Klainsek Prieto