TALLINN
Texte und Entwurfsprojekte: Copyright bei den Autor:innen. Die Referenzabbildungen wurden als Bildzitate den zitierten Publikationen entnommen.
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14. ~ 15. Jhd. | 2.000 Einwohner
1860 - 1918 | 135.000 Einwohner
15. Jhd - 1860 | 31.000 Einwohner
1918 - 1991 | 495.000 Einwohner
1km
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Tallinn Geschichte der Stadt Markus Ritter
Abb. Nr. 2 Umgebungsplan Reval 1680
Geschichte der Stadt
Abb. Nr. 3 Stadtplan Reval 1860 Abb. Nr. 4 Suur Rannavärav (Große Strandpforte)
Reval | 9. - 19. Jahrhundert Die Stadt Tallinn, welche bis 1918 amtlich Reval hieß, entstand aus einer bereits im ersten Jahrhundert gegründeten Siedlung, welche durch eine Handelsroute entlang des finnischen Meerbusens im 9. und 10. Jh. n. Chr. an Bedeutung gewann. Die Entstehung der heutigen Altstadt und deren umlaufende Stadtmauer geht dabei auf das 14. und 15 Jh. zurück.Dabei wurden unter anderem auch die Olaikirche und das Rathaus erbaut, welche bis heute die Skyline der Hauptstadt prägen. Infolge des 3. Nordischen Krieges fiel die Stadt Tallinn 1721 an den russischen Zaren Peter dem Großen. Unter seiner Regentschaft kommt es erstmals zu einem Aus1 Brennpunkt Baltikum, Perspektiven der Stadtentwicklung nach dem EU-Beitritt
bau der Uferzone für militärische (Abb.6) und wirtschaftliche Zwecke. Unter anderem wird auch der Bau eines Hafens verordnet wo durch es zu einer Ansiedlung von Fabriken im Westen der Stadt kommt. Die damals entstandenen Industriegebiete bestehen bis heute. Im Jahr 1870 wird die baltische Eisenbahn eröffnet, welche die Handelsbeziehungen zwischen Tallinn und St. Petersburg aufleben lässt und zu einem starken Bevölkerungswachstum führt. Bis zu ihrer Unabhängigkeit 1918 verdreifacht sich die Zahl der Einwohner, welche sich vor allem zwischen der Altstadt und dem Industriegebiet im Westen ansiedeln.1
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Abb. Nr. 5 Stadtplan Reval 1914
Abb. 6 Mälestusmärk deporteeritutele (Seefestung Patarei)
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Geschichte der Stadt
Abb. 7 Plattenbaulandschaft
Tallinn (SSR) | 1941-1991 Zwischen der Unabhängigkeit 1918 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Tallinn mehrfach eingenommen, dennoch blieb die Altstadt trotz Luftangriffe weitestgehend erhalten. Mit der Besetzung durch die Sowjetunion 1944 wird Tallinn Hauptstadt der estnischen sozialistischen Sowjetrepublik. Während dieser Zeit war das Ostseeufer Tallinns für die Bevölkerung weitgehend unzugänglich. Mit dem Tod Stalins 1953 und dem folgenden schnellen Wachstum der Wirtschaft kommt es zu einer starken Zuwanderung aus Russland und anderen sowjetischen Republiken, wodurch Wohnungsbau in den Vororten ein extremes Stadtwachstum erzeugten. 1 Lülfsmann, Ina: Talinn- die Unerreichbarkeit des Wasser
Dem Wachstum lag dabei aber kein umfangreicher Stadtentwicklungsplan zugrunde. Die Hafengebiete blieben der Industrie und dem Militär überlassen, wurden geradezu planlos bebaut und versperrten damit den Zugang zum Meer. Mit der Unabhängigkeit Estlands 1991 blieben den Esten aus der sowjetischen Ära vor allem die Plattenbaulandschaften (Abb.7) und die größte Mehrzweckhalle Estlands, die Linahall (Abb.10). Die Halle, welche für die Olympischen Sommerspiele 1980 erbaut wurde, sollte zudem eine Verknüpfung zwischen der Stadt und der Ostsee erstellen um die Wasserkante zu rehabilitieren.1
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Geschichte der Stadt
Abb. 8 Stadtplan Tallinn 1968 Abb. 9 Wasserflugzeughafen vor 2012
Abb. 10 zerfallende Linahall
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Abb. 11 Rehabilitierung der Küste (Kultuurikilomeeter)
Abb. 12 Mall of Tallinn T1
Geschichte der Stadt
Abb. 13 Neubauprojekt Hafen 2030
Tallinn (EST) | seit 1991 Mit der Unabhängigkeitserklärung folgen für Estland schwere Zeiten. Ein neuer Staat mit Regierung, Verwaltung und Justiz musste errichtet werden. Die Wirtschaft lag am Boden und war weiterhin von Russland abhängig und die Umwelt hatte schwer gelitten. Es kam zu Auswanderungsbewegungen und teilweise litt die Bevölkerung unter Kälte und Hunger. Vor allem bestehende Strukturen am Wasser wie die Linahall oder die Seefestung „Patarei“ würden vernachlässigt und konnten durch Bauschäden nicht mehr benutzt werden. Durch die Unterstützung kleiner Unternehmen sowie die Restitution von Gebäuden und Flächen an Alteigentümer wird ab 2000
ein Großteil des alten Gebäudebestandes saniert. Es entstehen zudem kreative Initiativen, welche die Küsten und Industriegebiete( Abb.11) wiederbeleben. Außerdem strebt die junge Regierung eine starke Digitalisierung an. Beispielsweise wurde ein Technologie Park gegründet, um innovative Firmen in Tallinn zu etablieren. Mittlerweile hat sich die Stadt so weit erholt, dass auch die Bevölkerungszahlen wieder ansteigen.1 Für die Zukunft hat Tallinn mehrere Großprojekte in der Stadt geplant, u. a. fallen an das Architekturbüro Zaha Hadid der Neubau eines Hauptbahnhofes sowie ein neues Wohnareal am Hafen (Abb.13).2
1 Phantompanther: Stadtentwicklung Tallinn vs. Frankfurt: Zwei ungleiche Städte? 2 Schnittig vollgestellt, Zaha Hadid Architects planen im Hafen von Tallinn
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Literaturverzeichnis 1. Lülfsmann, Ina: Talinn- die Unerreichbarkeit des Wasser, Bauwelt, Berlin, 2020 2. M.Lehmann, A.Quatmann, S.Schreiner,C.Stehlik: Brennpunkt Baltikum, Perspektiven der Stadtentwicklung nach dem EU-Beitritt, TU Wien, Wien, 2005 3. Phantompanther: Stadtentwicklung Tallinn vs. Frankfurt: Zwei ungleiche Städte?, stadtentwicklungblog.wordpress.com, 2016 4. Unbekannt: Schnittig vollgestellt, Zaha Hadid Architects planen im Hafen von Tallinn, Baunetz, 2017
Abbildungsverzeichnis Abb. 1. Grafik: Stadtwachstum 15. bis 20 Jhd. ; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 2. Bild: Umgebungsplan Reval 1680; Quelle: https://www.digar.ee/arhiiv/en/graphics/7395 (Zugriff 13.04.2021) Abb. 3. Bild: Stadtplan Reval 1860; Quelle: https://www.digar.ee/arhiiv/en/graphics/7330 (Zugriff 13.04.2021) Abb. 4. Foto: Suur Rannavärav; Quelle: https://ajapaik.ee/photo/1699/paks-margareeta-ja-rannavarav/ (Zugriff 16.04.2021) Abb. 5. Bild: Stadtplan Reval 1914; Quelle: https://www.digar.ee/arhiiv/en/graphics/71001 Abb. 6. Foto: Mälestusmärk deporteeritutele; Quelle: https://www.visitestonia.com/fi/miksi-juuri-viro/patarein-vankila-muistimajakka-tallinnan-sydamessa (Zugriff 16.04.2021) Abb. 7. Foto: Plattenbau landschaft ; Quelle: https://www.pinterest.de/pin/93027548522354608/ (Zugriff 16.04.2021) Abb. 8. Bild: Stadtplan Tallinn 1968; Quelle: https://www.digar.ee/arhiiv/en/graphics/7364 (Zugriff 13.04.2021) Abb. 9. Foto: Wasserflugzeughafen vor 2012; Quelle: https://www.publicspace.org/works/-/project/h019-opening-of-the-seaplaneharbour Abb. 10. Foto: Zerfallende Linahall; Quelle: https://www.cambridgeincolour.com/forums/thread60460.htm Abb. 11. Foto: Rehabilitierung der Küste (Kultuurikilomeeter); Quelle: https://medium.com/@Sylvia Abb. 12. Foto: Mall of Tallinn T1; Quelle: https://archdesignprojects.com/centri-ed-edifici-commerciali/architettura-centro-commerciale-design-t1-tallinn (Zugriff 16.04.2021) Abb. 13 Foto: Neubauprojekt Hafen 2030; Quelle: https://www.zaha-hadid.com/wp-content/uploads/2019/12/zha_portoftallinnmasterplan_renderbyva_004-scaled.jpg (Zugriff 16.04.2021)
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150 250m
Tallinn Struktur der Stadt Nora Guzu
bis unter -2 -2 bis unter -1 -1 bis unter -0,1 -0,1 bis unter 0,1 0,1 bis unter 1 1 bis unter 2 2 und mehr
Abb. 2: Durchschnittliche jährliche Bevölkerungsentwicklung in Prozent (2001-2017)
Zunahme bebauter Fläche und Abnahme Bevölkerung bis unter -1 -1 bis unter -0,5 -0,5 bis unter 0 Zunahme Bevölkerung > Zunahme bebauter Fläche 0 bis unter 0,25 0,25 bis unter 0,5 0,5 bis unter 0,75 0,75 bis unter 1 Zunahme Bevölkerung < Zunahme bebauter Fläche 1 bis unter 1,25 1,25 bis unter 1,5 1,5 bis unter 1,75 1,75 und mehr Abb. 3: Verhältnis der jährlichen Veränderung der bebauten Fläche zur Bevölkerungsentwicklung in Prozent (1990-2014)
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Struktur der Stadt Kontext Die Strukturen und Entwicklungstrends in Nordeuropa verlaufen durchaus unterschiedlich. Aktuelle Entwicklungen der Bevölkerung führen oft zu einer konzentrierten eine konzentrierte Bevölkerungszunahme in städtischen Gebieten und Abnahme in den ländlichen Regionen. Im Ostseeraum sind Bevölkerungszunahmen vor allem in den Hauptstädten und entlang der Küstenzonen zu verzeichnen. Die Hauptstadt Tallinn, mit ihrer günstigen Lage an der Ostsee, spielte schon seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle als Handelsstadt der Hanse.1 In den 1990ern sank die Zahl der Einwohner infolge verstärkter Auswanderungsbewegungen, doch seit zwei Jahrzehnten wächst die Stadt wieder und kontinuierlich. Die Einwohnerzahl lag 2019 bei rund 430.000 und wird durch die steigende Geburtenrate sowie Wanderungsgewinne beeinflusst, die die ausgeprägte internationale Beziehungen der Region reflektieren.2 Gleichzeitig ist der Einfluss der Zersiedelung auf die Stadtentwicklung erheblich, da immer mehr Menschen in städtische Regionen an den Stadtrand ziehen. Trotz aktueller Trends wird es in Zukunft unerlässlich sein, weiterhin junge Erwerbstätige anzuziehen, da ansonsten bis 2050 ein demografischer Wandel mit einer alternden Bevölkerung prognostiziert wird.3 Bevölkerungsdichte Obwohl ein Drittel der estnischen Bevölkerung in Tallinn lebt, ist es die kleinste Hauptstadt im Ostseeraum und fällt mit nur 2.700 Einwohnern pro km2 auch in Be-
zug auf die Bevölkerungsdichte zurück. Unter den Stadtteilen gibt es große Unterschiede; die Bezirke Mustamäe und Lasnamäe, mit ihren Plattenbaulandschaften aus der sowjetischen Ära, sind weiterhin am dichtesten bewohnt. Auch die ältesten Siedlungsgebiete westlich der Altstadt sind dicht bewohnt. Bewegungsströme Die Nachfrage nach Wohnraum ist in Tallinn hoch, insbesondere außerhalb der Stadtgrenze, was die Bewegungsströme stark beeinflusst. In den letzten 10 Jahren haben sich die Verkehrsströme über die Stadtgrenze – vor allem mit PKWs – mehr als verdoppelt, was den weiteren Ausbau der öffentlichen Verkehrsnetze zu einer Priorität macht.4 Um die daraus resultierende Zunahme des Verkehrs in der Innenstadt zu verringern, können die Anzahl der Parkplätze für Park and Ride Angebote erhöht und die Fahrradwege verbunden / erweitert werden. Die Nachverdichtung bestehender Stadträume, mit Schwerpunkt auf vielfältige Wohnräume, kann die Lebensqualität in der Innenstadt verbessern und somit die Zersiedelung verringern. Darüber hinaus ist die Bedeutung der Stadt als Ostsee-Fährhafen und als Verbindung im internationalen Eisenbahnpersonenfernverkehr wichtig für die Tourismusbranche. Das geplante Ülemiste Terminal in der Nähe des Flughafens wird Haltepunkt der Hochgeschwindigkeitsstrecke Rail Baltica werden, die mit dem westeuropäischen Hochgeschwindigkeitsnetz verbunden wird.
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Kurnol, Jens: Der Ostseeraum - geprägt von seinen Städten.
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BBSR: Die Unterschieder bestimmen die Vielfalt in Europa.
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Stadtrat Tallinn: Tallinn Development Plan 2014 - 2020.
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Stadtrat Tallinn: Development Plan of Tallinn 2009 - 2027.
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Abb. 4: Bevölkerungsdichte in den Stadtteilen (2020) 0 - 500 500 - 1.500 1.500 - 3.000 3.000 - 5.000 5.000 - 10.000 10. - 15.000 15. - 30.000 30. - 50.000
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0,6km 1km
Abb. 5: Bewegungsströme - Hauptverkehrsstraßen
Abb. 6: Bewegungsströme - Eisenbahnstrecke
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Struktur der Stadt
Abb. 7: Bewegungsströme - ÖPNV Streckennetz
Abb. 8: Bewegungsströme - Fahrradwege
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Grünfläche Fußgängerzone
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150 250m
Struktur der Stadt Balti jaama plats 7300m2
Vabaduse väljak 7600m2
Raekoja plats 5800m2
Linnahalli plats 5500m2
Abb. 9: Grünflächen und Fußgängerzone in und um die Altstadt (links) Abb. 10: Größenvergleich der größten Stadtplätze (oben)
Green Capital Die derzeitige Entwicklungsstrategie des Stadtrats zielt darauf ab, Tallinn noch stärker zu einer grünen Stadt zu entwickeln, um das Wohlbefinden der Einwohner und Reisenden sowie die Attraktivität der Stadt weiter zu steigern.5 Der Zugang zum Ostseeufer soll durch die Neugestaltung des Hafens und die umfassende Umnutzung bestehender Industriegebäude entlang des Ufers erleichtert werden. Zum Beispiel begann 2017 auf dem Areal der ehemaligen Werft das Noblessner-Quartier Entwicklungsprojekt: dabei geht es um den
Neubau 4 der Wohngebäude in unmittelbarer Nähe zum Wasser und die Sanierung der historischen Hallen, sowie um die neue Nutzung der vorhandenen Gebäude als Museum, Kunstzentrum und als Veranstaltungsräume.6 Entwurfsort Balti Jaama Plats Der Balti Jaama Plats ist im Vergleich zu den anderen wichtigen Stadtplätzen Tallinns relativ groß. Infolge seiner Lage stellt er eine wichtige Verbindung zwischen der Küste im Norden und der Altstadt her.
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Stadtrat Tallinn: Green urban areas incorporating Sustainable Land Use.
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Lülfsmann, Ina: Tallinn, die Unerreichbarkeit des Wassers.
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Gemischt / Kerngebiet Wohnbaufläche Sonderbaufläche Gewerblich / Industrie
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150 250m
Struktur der Stadt Balti Jaam Baltischer Bahnhof
Balti Jaama Turg Markt
Err. 1960-66 Saniert 2007
Err. 1875-85 Umnutzung 2017
Abb. 11: Nutzungsverteilungen in und um die Altstadt (links) Abb. 12: Besondere Nutzungen in direkter Umgebung (oben)
Nutzungsverteilungen Die mittelalterliche Altstadt von Tallinn gehört seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe und bildet den dichtesten Teil der Stadt mit einer Vielzahl öffentlicher Funktionen und wenigen reinen Wohngebäuden. Östlich der Altstadt wurden öffentliche Gebäude, Regierungsgebäude und Einkaufszentren errichtet, während im Westen hauptsächlich Wohngebiete entwickelt wurden. Viele Industriegebäude befinden sich in der Nähe zu den Bahngleisen und im Nord-Westen vom Bahnhof. Zunehmend werden Industrieflächen an die Pe7
ripherie der Stadt verlagert und die bestehenden historischen Strukturen um die Altstadt umgenutzt.7 Entwurfsort Balti Jaama Plats Der Ort ist stark von dem zweigeschossigen Balti Jaam Bahnhofsgebäude mit Pavillon und Nebengebäuden (Kiosks, Wartehallen) geprägt. Im Westen befindet sich in den ehemaligen Lagerhallen der Balti Jaama Turg, ein moderner und beliebter Markt mit Warenständer, Boutique-Geschäften, Supermarkt, Gastronomie und Tiefgarage.
Stadtrat Tallinn: Green urban areas incorporating Sustainable Land Use.
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Abb. 13: Lageplan 0
25 40m
Abb. 14: Erdgeschossplan 0
12 20m
Literaturverzeichnis BBSR: Die Unterschieder bestimmen die Vielfalt in Europa - Ein Atlas ausgewählter Aspekte der räumlichen Strukturen und Entwicklungen. Bonn, 2019, URL: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2019/europaatlas.html (Stand 16.04.2021). Kurnol, Jens: Der Ostseeraum - geprägt von seinen Städten, in: Bauwelt 6(2020), S. 14 - 15. Lülfsmann, Ina: Tallinn, die Unerreichbarkeit des Wassers, in: Bauwelt 6(2020), S. 59 - 63. Stadtrat Tallinn: Development Plan of Tallinn 2009 - 2027. Tallinn, 2008. Stadtrat Tallinn: Tallinn Development Plan 2014 - 2020. Tallinn, 2013. Stadtrat Tallinn: Green urban areas incorporating Sustainable Land Use. Tallinn, 2014.
Abbildungsverzeichnis Abb. 1. Schwarzplan Innenstadt Tallinn; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 2. Grafik: Durchschnittliche jährliche Bevölkerungsentwicklung in Prozent (2001-2017); Quelle: BBSR, https://www.bbsr.bund.
de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2019/europa-atlas.html (Zugriff 16.04.2021)
Abb. 3. Grafik: Verhältnis der jährlichen Veränderung der bebauten Fläche zur Bevölkerungsentwicklung in Prozent (1990-2014); Quelle: BBSR, https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2019/europa-atlas.
html (Zugriff 16.04.2021)
Abb. 4. Grafik: Bevölkerungsdichte in den Stadtteilen (2020); Quelle: Eigene Darstellung Abb. 5. Grafik: Bewegungsströme - Hauptverkehrsstraßen; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 6. Grafik: Bewegungsströme - Eisenbahnstrecke; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 7. Grafik: Bewegungsströme - ÖPNV Streckennetz; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 8. Grafik: Bewegungsströme - Fahrradwege; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 9. Grafik: Grünflächen und Fußgängerzone in und um die Altstadt; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 10. Grafik: Größenvergleich der größten Stadtplätze; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 11. Grafik: Nutzungsverteilungen in und um die Altstadt; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 12. Foto: Besondere Nutzungen in direkter Umgebung; Quelle: (Balti Jaam) http://www.indrek.pajuste.eu/tags/rong/content/ balti-jaam-3/, (Balti Jaama Turg) https://ajakirimaja.ee/en/arhitekt-lembit-kaur-stoor-balti-jaama-turu-projekteerimise-
protsessist/ (Zugriff 15.04.2021)
Abb. 13. Grafik: Lageplan; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 14. Grafik: Erdgeschossplan; Quelle: Eigene Darstellung.
Tallinn, Alexander Nevski Cathedral
Tallinn Typus der Stadt Sarah Reithmeier
Tallinn, Vogelperspektive der Altstadt
Typus der Stadt Die Architektur Tallinns zeigt sich heute genauso fassettenreich, wie die Tätigkeiten ihrer Bewohner. Die sich über zwei Höhenebenen erstreckende Altstadt erzählt die lange Geschichte der Hansestadt, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Man findet Prachtbauten aus der Gotik, der Renaissance, dem Barock und dem Klassizismus bis hin zum Jugendstil.1 Die mittelalterlichen Altstadt, mit ihren sich an die Straße angliedernden Blockrandbebauungen und kleinen Gassen steht im Kontrast zu dem direkt angrenzenden Rotermannviertel. Hier zeigt sich, wie eine Verwebung von Industriebauten und hochmoderner Architektur nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich realiserbar ist.2 Die Hafenstadt ist bis auf den Suur Munamägi eher eine flache Stadt, auch wenn die Randbezirke oft als die „Tallinner Berge“ bezeichnet werden.Tallinn zeichnet sich nicht nur durch ihre vielseitige Architekturgeschichte aus, sondern ist wie auch alle anderen Städte Estlands für ihre niedrigen, rauen Temperaturen bekannt. 3 Das kühl-gemäßigte Klima bringt lange kalte Winter und kurze, mäßig warme Sommer mit sich. So kann es bereits im September den ersten Frost geben, welcher sich erst Ende März wieder zurückzieht.4 Das spiegelt sich unmittelbar in der Bauweise wider. Um bei diesen Wetterverhältnissen einen möglichst geringen Wärmeverlust zu erzielen, wurde meist mit massiven Wänden und kleinen Fensteröffnungen gebaut. Dies zeigt sich sowohl in den Bestands-
gebäuden der Altstadt, als auch in den, in der Nachkriegszeit erbauten, sowjetischen Vierteln. Bei einer Untersuchung der verschiedenen Bautypologien in der Hauptstadt wird klar, dass es nur eine geringe Anzahl an Typologien gibt, die hier nicht vorkommen. Um die im Rahmen dieser Arbeit notwendige thematische Tiefe gewährleisten zu können, wird die Analyse auf einzelne Stadtbezirke beschränkt, welche im Folgenden exemplarisch untersucht werden, Die Altstadt ist mit Blockrandbebauungen (rot) versehen, die sich an den alten Stadtmauern und Straßen angliedern. Einfamilienhäuser und Reihenhäuser, in unterschiedlichen Baustilen findet man im Nordosten Tallins, in Maarjamäe, Kadriorg oder im Südwesten, in Pääsküla (grün) wieder. Manche dieser Einfamilienhäuser erinnern an die Fischershäuser in Kalamaja (gelb), auf die im Laufe der Analyse noch genauer eingegangen wird. Neben diesen vergleichsweise kleinen Wohntypologien gibt es in den Stadtbezirken Tallins auch Zeilenbebauungen und Solitärhäuser der Nachkriegszeit (blau). In diesen Bezirken, die auch „Schlafzimmerbezirke“ genannt werden, wohnt rund die Hälfte der 437.000 Einwohner.5
1 2 3 4 5
Abb. 3: Altstadt, Fußgängerzone
Kohlhof: Tallinns vielfältige Architektur Reimers: Talinn Highlight Roterman Viertel Klimatabelle Tallinn Klima und Wetter in Estland Estland: die zehn größten Städte im Jahr 2020
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Rotermannviertel Kalamaja Altstadt Noblessner Kadriorg Väike Oismäe Mustamäe
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300
500
Stadtplan
Abb. 5: Holzhäuser Kalamaja
Abb. 6: Holzhäuser Kalamaja
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Typus der Stadt
Abb. 7: Holzhaus Kalamaja Ansicht
Mit den verschiedenen Bezirken innerhalb der Hansestadt und den vielen Epochen, die sich an der Architektur ablesen lassen, ergeben sich auch unterschiedliche Wohntypologien.6 Im Stadtteil Kalamaja, nördlich der Altstadt, findet man die „Tallinner Häuser“. Traditionelle, bunte Holzhäuser mit einem zentralen Steintreppenhaus, welche zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert errichtet und überwiegend von Fischern, Fischhändlern und Bootsbauern genutzt wurden.7 Die zwei- bis dreistöckigen Wohnhäuser sind mit ihren symmetrischen Holzflügeltüren für ihr buntes Aussehen berühmt und prä6 7
gen das Bild dieses Viertels. Etwa 500 Holzwohnhäuser sind hier zu finden und ergänzt durch die, im 19. Jahrhundert errichteten Industriebauten entwickelte sich der Stadtteil besonders in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohnort für junge und kreative Menschen.8 Nach dem Umbau der Industriebauten zu Museen, Kunstwerkstätten und Firmenhauptsitzen und der Umnutzung des Erdgeschosses vieler Objekte für öffentliche Funktionen wie Bars und Restaurants, ist das ehemalige Fischerdorf auch ein beliebtes Touristenziel geworden.9
Les maisons de Tallinn Kohlhof: Tallinns vielfältige Architektur
8 Paroll & Linask: Talinna-Kalamaja: Boheemi & trendikäs 9 Kalamaja- Holzhäuser und Künstlercharme
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Männipark
Abb. 8: Konzeptplan Mustamäe 1959 (Gezeichnet von S. Samuel 2016) genordet
Abb. 9: Mustamäe 2018
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Typus der Stadt
Abb. 10: Luftaufnahme Mustamäe
Südwestlich der Altstadt liegt Mustamäe, der mit rund 8 km² zweitkleinste Stadtteil Tallinns.10 Das zwischen den 1960ern und 1970ern errichtete Viertel besteht überwiegend aus fünf- bis neunstöckigen Plattenbauten mit Flachdach im sowjetischen Baustil. Der ursprünglich als Pendlerstadt geplante Stadtteil erinnert mit seiner strengen Nord-Süd und Ost-West orientierten Zeilenbebauung an die Nachkriegsquartiere, die man auch aus deutschen Städten kennt. Kalte, leblose Fassaden mit kleinen Fenstern, reihen sich aneinander. Durch die an den Fassaden erkennbaren Spuren der Zeit, sieht man wie die Qualität der Materialien unter dem Aspekt der Massenproduktion und der Kosteinsparung 10 11 12
leiden musste. Große unbelebte Grünflächen zwischen den Plattenbauten sowie breite Straßen mit großzügigen Parkmöglichkeiten und einem, durch eine fehlende Gliederung nicht einladenden Grünstreifen zwischen Straße und Gebäude behindern die Bildung von Treffpunkten in Wohnungsnähe.11 Um den Bewohnern der so genannten „Schlafzimmerbezirke“ jedoch die Möglichkeit auf eine Gemeinschaft zu geben, gibt es hinter den Plattenbauten große grüne Parks wie den Männipark (Kiefernpark).12 Heute bietet der Stadtteil zwar für Touristen lockende Angebote, wie Cafés, Bars und Einkaufszentren, jedoch bleiben das Wohnen, Arbeiten und die Freizeit überwiegend getrennt.
Mustamäe Haas-Arndt & Bramkamp & Weidinger: Industrialisierter Wohnungsbau der 70er Jahre/Plattenbauten Kennen Sie die Tallinnner Berge?
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Abb. 11: Konzeptplan Väike Õismäe 1959 (Gezeichnet von S. Samuel 2016)
Abb. 12: Väike Õismäe
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Typus der Stadt
Abb. 13: Luftaufnahme Väike Õismäe
Etwas nördlich von Mustamäe liegt Väike Õismäe, ein ebenfalls unter sowjetischer Besetzung entstandener Plattenbaubezirk.13 Der Stadtbezirk ist wie Mustamäe selbstversorgend und hat eine von der restlichen Stadt unabhängige Infrastruktur. Besonders an Väike Oismäe ist, dass der Bezirk nach dem Vorbild der städteplanerischen Konzepte des britischen Architekten Ebenezer Howard, als eigenständige Garten-/ Ringstadt geplant wurde.14 Der Stadtbezirk, geplant von den Architekten M.Port und M.Meelak, ordnet seine Funktionen in immer größer werdenden Ringen um einen künstlich angelegten runden See im Mittelpunkt des Bezirks. Innerhalb des inneren Rings befinden sich Funktionen wie Schulen, Kindergärten und ähnlich öffentlich gestaltete, zwei- bis dreigeschossige Ge-
bäude, die bereits im Lageplan eine klare Zusammengehörigkeit durch ihren Umriss aufzeigen. Die im mittleren Ring stehenden fünf- bis neunstöckigen Wohngebäude vermitteln mit ihrer Zeilenbebauung in Plattenbauweise ein wandähnliches Gefühl. Im äußeren Ring löst sich die strenge Struktur des Kreises mit seiner Straßenführung etwas auf. Hier sind Zeilenbebauungen, ähnlich jenen im mittleren Ring sowie Wohnblöcke und Hochhäuser mit bis zu sechzehn Stockwerken in Plattenbauweise und Ziegelbauweise angeordnet. Durch die klare Trennung der Funktionen sowie der Architekturtypologien und den Straßenverlauf, ist es am Ende schwer, die geplante Durchmischung und Vielseitigkeit des Bezirks nachzuvollziehen.15
13 Väike-Õismäe 14 Posener: Ebenezer Howard: Gartenstädte von Morgen: Das Buch und seine Geschichte 15 Cichonska & Groot & Harkema & Janku: Assembled Ground
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Abb. 14: Noblessner Plan
Abb. 15: Noblessner Havenviertel
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Typus der Stadt
Abb. 16: Luftaufnahme Noblessner
Mit einer Wasserdurchschnittstemperatur von 8,3°C, bietet der Hafen Tallinns zwar keine Badetemperaturen,16 bietet jedoch einiges an Programm. Tatsächlich hatte Tallin erst nach seiner erreichten Stellung als unabhängige Hauptstadt Estlands, die Möglichkeit das Potenzial der Hafenlage zu erkunden und nach und nach die Stadt an die Wasserkante zu führen.17 Besonders im Stadtteil Noblessner kann man diese Entwicklung spüren. Der an den Kalamaja grenzende Hafenbezirk soll mit seiner neuen Gestaltung ein durchmischtes Angebot von Wohnen, Arbeit und Freizeit schaffen.
Die frühere Schiffswerft, Noblessner wurde 1912 von den Geschäftsmännern Emanuel Nobel und Arthur Lessner gegründet. Seit 2001 gehört die Schiffswerft der BLRT Group, welche auch für die Umgestaltung und Imageaufbesserung des Viertels verantwortlich ist.18 Die neu errichteten, farbenfrohen, postmodernen Wohnungen erinnern trotz ihres block- und blockrandbaulichen Charakters an die bunten Fischerhäuser in Kalamaja.19 Besonders durch die Ansiedlung des KAI Kunstzentrums, der Pohjala-Brauerei und der vielen Restaurants hat es das Hafenviertel zu einem beliebten Bezirk für Bewohner sowie Besucher geschafft.
16 Klimatabelle Tallinn 17 Lülfsmann: Tallinn-die Unerreichbarkeit des Wassers 18 Virkus: About Noblessner 19 Noblessner
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Abbildungsverzeichnis Abb. 1. Foto: Tallinn, Alexander Nevski Cathedral; Quelle: https://visittallinn.ee/deu/besucher/ideen-tipps/alle-artikel-empfehlungen/winter-in-tallinn (Kaupo Kalda) Abb. 2. Foto: Tallinn, Vogelperspektive der Altstadt; Quelle: https://erasmusu.com/de/erasmus-tallinn/erasmus-erfahrungen/erasmus-erfahrung-in-tallinn-estland-von-delia-560739 Abb. 3. Foto: Altstadt, Fußgängerzone; Quelle: https://www.travelworldonline.de/tallinn-sehenswuerdigkeiten-tipps-fuer-kreuzfahrer/ Abb. 4. Grafik: Stadtplan; Quelle: Eigene Darstellung Abb. 5. Foto: Holzhäuser Kalamaja; Quelle: https://visittallinn.ee/eng/visitor/see-do/things-to-do/events/8725/kalamaja-days (KadiLiis Koppel) Abb. 6. Foto: Holzhäuser Kalamaja; Quelle: https://visittallinn.ee/eng/visitor/see-do/things-to-do/events/8725/kalamaja-days (Maret Polveer-Turay) Abb. 7. Grafik: Holzhaus Kalamaja Ansicht; Quelle: http://www.taimsalu.com/kalamaja/ Abb. 8. Grafik: Konzeptplan Mustamäe 1959 genordet; Quelle: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-23392-1_7 (S.Samuel 2016) Abb. 9. Foto: Mustamäe 2018; Quelle: https://www.flickr.com/photos/kaarel/45178930522 Abb. 10. Foto: Luftaufnahme Mustamäe; Quelle: http://wandyarhol.com/albums/aerofotod-1/content/mustamaee/ (Ravio Hein) Abb. 11. Grafik: Konzeptplan Väike Õismäe 1959 genordet; Quelle: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-23392-1_7 (S.Samuel 2016) Abb. 12. Foto: Väike Õismäe; Quelle: https://fr.wikipedia.org/wiki/V%C3%A4ike-%C3%95ism%C3%A4e Abb. 13. Foto: Luftaufnahme Väike Õismäe; Quelle: https://www.zacekfoto.ee/image/oismae/ Abb. 14. Grafik:Noblessner Plan; Quelle: https://merko.ee/noblessner/vesilennuki/en/location-2/ Abb. 15. Foto: Noblessner Havenviertel; Quelle: https://merko.ee/noblessner/vesilennuki/en/gallery/#noblessner-today Abb. 16. Foto: Luftaufnahme Noblessner; Quelle: https://noblessner.ee/en/#/
Tallinn Bild der Stadt Nadine Sturm
Abb. 2. Foto: Blick über Kulturzentrum; Quelle: privat
Abb. 3. Foto: Telliskivi Creative City; Quelle: www.e-tingfood.com/2017/03/
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Bild der Stadt
Abb. 4. Foto: Blick in die Altstadt; Quelle: GettyImages
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Das Bild der Stadt ist geprägt von den zahlreichen internationalen Einflüssen. Vor allem die historische Altstadt ist Zeuge der Vielfalt des ehemals besetzten Landes. Heute steht die Stadt für sich und bildet mit ihren massiven Mauern einen eigenen geschützten Stadtraum, der wie ein Rückzugsort fungiert. Darüberhinaus bildet sich, durch die Entwicklung der Stadtviertel rundum der Festungsmauern, eine heterogene Atmossphäre. Nördlich vom Zentrum befindet sich der Bezirk Kalamaja1 mit den Holzhäusern der dort ehemals ansässigen Fischer und Hafenarbeiter, das 1 2
mittlerweile von Vandalismus betroffen ist. Das ehemalige Industrieareal Telleskivi2 bildet heute das kulturelle Zentrum und erhält durch die Besetzung der Kreativszene einen eigenen Charme. Am Bahnhof Balti Jaam spürt man diesen Wechsel zwischen altbewährter Tradition und neuer, aufstrebener Kultur. Als Schnittstelle unterschiedlicher Stadtviertel ist der Ort nur seiner funktionalen Nutzung dem Reise und Nahverkehr geschuldet. Neben der hochwertig, natursteinverkleideten Bahnhofshalle reiht sich das triste Gewerbe von Fastfood Restaurants und Hotels.
Kalamaja ist ein Bezirk in Tallinn Telleskivi ist ein Kreativquartier in Tallinn
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Ansichten A, B, 1:500, LSA Seminar Europa
Ansichten C, 1:500, LSA Seminar Europa
Ansichten D, E, F, 1:500, LSA Seminar Europa
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Bild der Stadt
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Abb. 6. Foto: Tallin Ort; google street view
Abb. 7. Foto: Tallin Ort; google street view
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Bild der Stadt
Abb. 8. Foto: Balti Jaam Market Tallinn; Quelle: Mapri Ehitus OÜ / Kristian Kruuser / Wienerberger AS
Abb. 9. Foto: Tallin Ort; google street view
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Literaturverzeichnis Ames, Michael; Renner, Janin: Tallinn - Baltisch schön, hip und weiblich!, arte, Berlin, 2019 Lehrstuhl für Städtische Architektur: Europa, Seminar, München, 2021 Schulz, Bernhard: Architektur des 20. Jahrhunderts in Estland, Bauwelt15.2017, Berlin, 2017 Wienerberger AG: Aus Alt und Neu nachhaltig Wert schaffen, www.architectum.com, Wien, 2016
Abbildungsverzeichnis Abb. 1. Foto: Tallin Altstadt; Quelle: privat Abb. 2. Foto: Blick über Kulturzentrum; Quelle: privat Abb. 3. Foto: Telliskivi Creative City; Quelle: www.e-tingfood.com/2017/03/ Abb. 4. Foto: Blick in die Altstadt; Quelle: GettyImages Abb. 5. Foto: Tallin Ort; google earth Abb. 6. Foto: Tallin Ort; google street view Abb. 7. Foto: Tallin Ort; google street view Abb. 8. Foto: Balti Jaam Market Tallinn; Quelle: Mapri Ehitus OÜ / Kristian Kruuser / Wienerberger AS Abb. 9. Foto: Tallin Ort; google street view
LSA
Lehrstuhl für Städtische Architektur Seminar Analyse des Ortes Masterthesis Sommer 2021 TUM Markus Ritter, Nora Guzu, Sarah Reithmeier, Nadine Sturm