Dokumentation - Eine Reise durch die Welt der Trachten

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Eine Reise durch die Welt der Trachten EINE DOKUMENTATION



Der Beginn RECHERchE ZIELSETZUNG UMSETZUNGSPHASE FAZIT


Der Beginn Was könnte man zum Thema Infografik machen? Am Anfang hatten wir die Idee, unseren Alkohol- und Zigarettenkonsum zu dokumentieren, wir entschieden uns dagegen, da der Datensatz höchstens für ein Plakat gereicht hätte und wir lieber etwas Umfangreicheres entwickeln wollten. Dann kam im Kurs das Projekt „Hochzeit/ Braut“ auf, welches wir adaptierten und zu „Brautkleider“ umwandelten. Uns erschien der Aspekt der internationalen Brautbekleidung besonders interessant. Nach einiger Recherche, wie Brautkleider in verschiedenen Ländern aussehen, kamen wir zu dem Schluss, dass aufgrund von den spärlichen Informationen auch diese Idee für uns nicht mehr gut genug war. Weil wir aber die grundsätzliche Idee, Kulturen anhand ihrer Kleidungsstücke zu erklären, immer noch spannend fanden, führte uns das zu unserer endgültigen Idee. Wir möchten verschiedene traditionelle Kleidungsstücke wie zum Beispiel den Sari, den Kimono oder die Kleidung der Inuit vorstellen, mit Informationen über den Aufbau der Kleidungsstücke, wie es angelegt wird, welche Farben, Formen und Muster es gibt, welche Accessoires dazu getragen werden und welche kulturellen Hintergründe dazu existieren.

Recherche Moodboard zum Illustrationsstil

Mithilfe des Moodboards versuchten wir, einen Stil für unsere Illustrationen zu finden. Der Stil, den wir anstreben ist farbenfroh, verspielt und informativ. Besonders wichtig ist uns auch die Darstellung von Details, weil sie ein wichtiger Bestandteil der erklärten Informationen sind.



Amerika-Gedenk-Bibliothek

Hier begannen wir unsere Recherche, allerdings stellte es sich als gar nicht so einfach heraus, Bücher über Kleidung in der Welt zu finden. Wir fanden Bücher zu Trachten aus Regionen von Deutschland und Bücher über Kostüme, die schon eher die Kleidung zeigten, die wir darstellen wollten, allerdings keine Informationen lieferten. Daher recherchierten wir auch noch in einer weiteren Bibliothek. UdK-Bibliothek

Die UdK-Bibliothek war deutlich besser auf unsere Wünsche eingestellt. Wir fanden einige Bücher, die zu unserem Thema passten. Folgende Bücher haben uns weitergeholfen: Kostümgeschichte in Bildern (Wolfgang Bruhn, 1991) Weltgeschichte der Kostüme (Auguste Racinet, 1995) Kleidung der Völker in Farben (H.H. Hansen, 1977) Weitere Literatur A map of the world - Gestalten Verlag (diente als Anregung für die Gestaltung der Weltkarte) Weitere RECHERCHE

Den größten Teil unserer Recherche haben wir jedoch im Internet bestritten. Man kann sich das Ausmaß der Recherche für das Buch kaum vorstellen. Es musste passendes Bildmaterial gefunden, interessante Hintergrundinformationen aus zahlreichen Texten zusammengesucht und unglaublich viel über die Kultur des Landes gelesen werden, damit man eine spannende Seite zum jeweiligen Land gestalten und entwickeln konnte.


ZIELSETZUNG


Zielgruppe

Wir möchten eine eher junge Zielgruppe ansprechen. Menschen, die selbst im Grafik/Illustrationsbereich tätig bzw. sehr interessiert daran sind. Verspielte Menschen, die offen gegenüber anderen Kulturen sind und auch an Mode interessiert. Reiseinteressierte Menschen, die ständig nach dem nächsten Reiseziel suchen. Menschen, die ein generelles Interesse an Infografiken hegen, aber vor Allem auch einfach Spaß daran haben. Das Buch

Der ursprüngliche Plan war es, ein quadratisches Buch zu gestalten mit 15 Doppelseiten, auf denen jeweils ein Kleidungsstück mit Beschreibung und Hintergrundinformationen zur Kultur zu sehen ist. Da wir den Zeitaufwand pro Seite völlig unterschätzt haben, sind am Ende neun ausgestaltete Doppelseiten heraus gekommen. Auch das Format ist nicht quadratisch geblieben, da wir im Laufe des Prozesses eine Idee entwickelten, die durch das quadratische Format nicht mehr unterstützt werden konnte. Weitere Ideen (verworfen)

Um unser Buch einer jungen, modernen Zielgruppe trotz des veralteten Mediums (Buch) näher zu bringen, hatten wir folgende Idee: Eine abgespeckte Version unseres Buches als Broschüre im Zeit-Magazin und in der Neon als Beilage mitliefern lassen. Eine weitere Möglichkeit wäre eine App-Version unseres Buches, in der man die Kleidungsstücke interaktiv erfahrbar macht. Beim Klicken auf die einzelnen Teile der Kleidung würde die jeweilige Erklärung dazu erscheinen, vereinzelt könnte man ein Aufklappen des Kleidungsstücks animieren. Auch diese Ideenansätze scheiterten an dem äußerst wichtigen Faktor Zeit.


UMSETZUNGSPHASE Start

Zuallererst machten wir uns Gedanken darüber, welche Informationen wir in unserem Buch unterbringen möchten, und wie wir diese anordnen. Schon von der Brautkleider-Idee hatten wir ein ungefähres Layout, das sich aber über die Zeit immer wieder verändert hat. LAYOUTENTWICKLUNG

Der Aufbau der linken Layoutseite ist zum größten Teil gleich geblieben. Die Figur steht mittig, um sie herum sind Informationen zum Kleidungsstück angeordnet, die mithilfe von Zuführungslinien das Layout umranden. Die rechte Layoutseite war als Faktenseite angedacht, auf welcher allgemeine Informationen zur Kultur ihren Platz finden sollten. Anfangs wollten wir Kategorien, wie Essen, Bräuche und Kunsthandwerk einführen, und diese mit Icons wiedererkennbar machen. Außerdem sollte in der oberen rechte Ecke eine Weltkarte als „Locator“ dienen, um das jeweilige Land zu markieren. Diese Idee hob sich auf, da wir bereits eine Weltkarte im Inhaltsverzeichnis einplanten. Die Idee der rechten Layoutseite mit den Faktenkategorien ließen wir fallen, um mehr Freiheit im Layout zu erreichen. Wir wollten jedes Land individuell behandeln können und empfanden nach zunehmender Recherche und Gestaltung, dass wir uns mit den vorgegebenen Themenkategorien selbst sehr einschränken würden.



Typografie

Die Entscheidung zu der richtigen Typografie machte einige Phasen durch. Wir waren auf der Suche nach einem „Headlinerfont“ der sowohl klar und einfach ist als auch eine gewisse kulturelle Viefalt mit sicht bringt. Daher kam uns anfangs die Idee, auf jeder Seite einen kulturell passenden Font zu benutzen.

Der Sari

Allerdings merkten wir schnell, dass die Seite dadurch zu überladen wirkt und grafisch nicht unseren Vorstellungen entspricht. Dazu kommt, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch an unserer „Randidee“ fest hielten und Typografie und Rand in Kobination gar nicht gut harmonierten. Ins Auge fiel uns die „Nautic“, da sie uns beiden auf den ersten Blick gut gefiel und in uns das Gefühl vom Reisen hervorrief.


Für den Fließtext entschieden wir uns für die „Neutra Display“ im Schnitt „Light Alt“.

Die „Nautik“ war uns dann doch noch zu aufgeregt und unruhig und vielleicht auch nicht neutral genug. Also entschieden wir uns die „Neutra“ als „Headlinerschrift“ zu wählen, da diese wie der Name schon sagt, eine gewisse Neutralität besitzt aber auch den benötigten Wiedererkennungswert in sich trägt. Dann haben wir uns gegen die „Neutra“ als Fließtextschrift entschieden und für die „Latin 725 BT“ im Schnitt „Roman“. Serifenschriften sind ja bekanntermaßen besser lesbar und da wir Fließtext in Schriftgröße 9pt verwenden, war dies ein überzeugender Faktor. Rand(idee)

Wie oben schon erwähnt, zierte am Anfang ein Bordürenrand die einzelnen Seiten. In Umfragen jedoch wurde Kritik laut gegen diesen Rand. Daher war unsere erste Lösung ihn schmaler und dezenter zu gestalten. Doch auch diese Maßnahme führte nicht zu Akzeptanz unter den Mitstudenten. Dennoch hielten wir lange Zeit an einem schmalen, farbigen Rand fest. Als sich das Layout entwickelte und wir begannen die Figuren in Landschaften zu inszenieren, wirkte der Rand erdrückend auf den Rest des Layouts. Als wir uns endlich durchringen konnten, auf den Rand zu verzichten, merkten wir, dass die Seiten viel luftiger und offener wurden. Die Begrenzung durch Rand verschlechterte das Layout. Daraus haben wir gelernt, dass die Meinung Aussenstehender manchmal richtiger ist, als man es im ersten Moment akzeptieren möchte. Eine Sache, die wir auch wirklich gelernt haben


ist, dass man Dinge manchmal einfach weg legen muss, um zu verstehen, worauf es eigentlich ankommt.

DIE WÜSTENBEKLEIDUNG DER BEDUINEN

Kufiya Früher dienten Turbane zum Schutz vor der Sonne. Inzwischen ist die „Kufiyya“ an dessen Stelle getreten - ein Baumwolltuch, welches durch einen schwarzen Strick an der Stirn festgehalten wird.

Dromedar Beduinen leben hauptsächlich von der Viehzucht. Sie schlachten ihre Dromedare nur zu seltenen Anlässen. Es verbindet sie Respekt und Liebe mit diesen für sie sehr wichtigen Tieren. Außerdem hat das Dromedar einen hohen Statuswert es bedeutet Reichtum. Je mehr Kamele eine Familie besitzt, desto reicher wird sie angesehen.

Agal Die Agal ist eine Kordel, die zum besseren Halt der Kufiya auf dem Kopf verwendet wird. Sie besteht gewöhnlich aus einem Wollkern, um den schwarze Fäden sehr straff gewickelt sind, um die nötige Steifigkeit zu erreichen.

Verhüllung Ein weiterer Grund für die Verhüllung der Beduinen ist neben dem Schutz vor Hitze auch das es sich sowohl für Frauen als auch für Männer nicht gehört nackte Haut zu zeigen.

Fetzen Die Kleidung wirkt oft abgenutzt und abgerissen. Das kommt daher, dass die Beduinen zum Feuermachen in der Wüste immer einen kleinen Fetzen ihrer Kleidung benutzen.

Thawb (Thobe) Die Thobe ist ein aus Baumwolle hergestelltes, bodenlanges Untergewand. In kälteren Gegenden kann dieses auch aus schweren Materialien wie Schafswolle bestehen. Die Kragenform der Tunika variiert von Region zu Region.

Burnus Dieser ist ein Kapuzenmantel den die Beduinen über der Thobe tragen. Es ist wichtig das der Stoff ausreichend dick ist damit sie vor der UV-Strahlung geschützt sind. Die dunkle Farbe absorbiert die Strahlung besser als helle Töne. Der Schweiz der sich darunter bildet verdunstet nicht, sondern wirkt wie eine kühlende Hülle um den Körper.

Dromedarmilch Hieraus werden Käse, Butter und andere Milchprodukte hergestellt. Beduinen kommen monatelang ohne Wasser aus, indem sie sich ihren Durst mit Dromedarlmilch stillen. Solange die Milch nicht abgekocht wird, dient sie als wichtiger Vitamin C-Lieferant vor allem in den Regionen der vitaminarmen Wüste.

DIE WÜSTENBEKLEIDUNG DER BEDUINEN Agal

Kufiya Früher dienten Turbane zum Schutz vor der Sonne. Inzwischen ist die „Kufiya“ an dessen Stelle getreten. Dies ist ein Baumwolltuch, welches durch einen schwarzen Strick an der Stirn festgehalten wird.

Verhüllung Ein weiterer Grund für die Verhüllung der Beduinen ist, neben dem Schutz vor Hitze, dass es sich sowohl für Frauen als auch für Männer nicht gehört nackte Haut zu zeigen.

Die Agal ist eine Kordel, die zum besseren Halt der Kufiya auf dem Kopf verwendet wird. Sie besteht gewöhnlich aus einem Wollkern, um den schwarze Fäden sehr straff gewickelt sind, um die nötige Steifigkeit zu erreichen.

Thawb (Thobe) Die Thobe ist ein aus Baumwolle hergestelltes, bodenlanges Untergewand. In kälteren Gegenden kann dieses auch aus schweren Materialien wie Schafswolle bestehen. Die Kragenform der Tunika variiert von Region zu Region.

Burnus Fetzen Die Kleidung wirkt oft abgenutzt und zerrissen. Das kommt daher, dass die Beduinen zum Feuermachen in der Wüste immer einen kleinen Fetzen ihrer Kleidung benutzen.

Dieser ist ein Kapuzenmantel, den die Beduinen über der Thobe tragen. Es ist wichtig, dass der Stoff ausreichend dick ist, damit man vor der UV-Strahlung geschützt ist. Die dunkle Farbe absorbiert die Strahlung besser als helle Töne. Der Schweiß der sich darunter

Chaima (Beduinenzelt) Ist ein Steilwandzelt, in der Form an ein Zirkuszelt erinnernd. Da es in den Wüsten selten regnet bzw. ein seltener Regen aufgefangen werden soll, sind die Dachschrägen durchhängend.


INHALTSVERZEICHNIS UND NAVIGATION

Von der Idee mit den farbigen Rändern leitete sich die Navigation des Buches ab in der wir keine Seitenzahlen gebrauchen sondern ein Farbregister. So wandelte sich der farbige Rand in einen farbigen Streifen an der jeweils rechten Außenseite des Layouts. Durch die immer länger werdenden Seiten, ensteht ein Register, mit dem man leicht von Seite zu Seite navigieren kann. Das ursprüngliche „Look and Feel“ sollte an ein Kinderbuch erinnern, weil unser Buch eine Art Kinderbuch für Erwachsene ist. Es gibt viel zu entdecken und Neues zu lernen, gepaart mit liebevollen Illustrationen. Jedoch ist der Inhalt so anspruchvoll und informativ, dass man schnell erkennt, dass es sich nicht um ein Kinderbuch handelt. Das Inhaltsverzeichnis wird abgelöst durch eine Weltkarte, in der die jeweiligen Länder farbig markiert sind. So kann man sich ein Land heraus suchen und mit Hilfe des Registers schnell zur gewünschten Seite gelangen. Dieser Lösungsweg gab dem Buch schlussendlich die markante Form, die es jetzt besitzt. Auch das Inhaltsverzeichnis machte eine Veränderung durch. Eine bloße Weltkarte empfanden wir als zu nackt, also entschieden wir uns dafür, Elemente wie Bäume und Wellen einzuarbeiten. Dann merkten wir jedoch, dass sich der Illustrationstil vom Rest des Buches zu sehr unterschied. Schlussendlich kamen wir darauf, die im Buch enthaltenen Illustrationen in Miniaturformen auf die Karte zu setzen.


Cover

Das Cover machte unserer Meinung nach die meisten Veränderungen durch. Nicht nur weil wir uns bezüglich des Titels umentschieden. „Kleider der Welt“, was die Allgemeinheit der Mitstudenten am Ende des Projekt als unpassend und abgedroschen empfand, wurde zu „Eine Reise durch die Welt der Trachten - Traditionelle Kleidung infografisch erklärt“.


Wir hatten folgende Ideen f端r unser Cover: 1. Die Anordnung von illustrierten Objekten aus dem Buch:


2. Die illustrierten Figuren im Anschnitt:


3. Die Weltkarte aus dem Inhaltsverzeichnis:

4. Ein Kleiderb端gel:


5. Ein Kleid mit einer Weltkarte darauf:

Diese Idee f端hrten wir aus, da sie uns als sehr treffend erschien.


Das Cover Nummer fünf gefiel uns zwar sehr gut, doch mussten wir leider feststellen, dass der Stil nicht zum Rest des Buches passte. Nach all den verschiedenen Coverideen, sind wir schlussendlich auf eine sehr reduzierte Lösung gekommen. Wir haben uns auf die Typografie konzentriert. Da uns die Musteridee ja von Anfang an irgendwie gut gefiel, wir sie aber bei den Innenseiten verwerfen mussten, entschieden wir uns, es auf dem Cover noch einmal zu versuchen.

EinE REisE duRch diE WElt dER tRachtEn TRADITIONELLE KLEIDUNG INFOGRAFISCH ERKLÄRT


Fazit Der Weg zum fertigen Buch war ein langer Prozess. Im Nachhinein betrachtet sind wir sehr froh darüber, dass wir recht früh mit der Umsetzung begonnen haben. Hätten wir uns länger mit der Ideenfindung beschäftigt, wären wir eventuell mit unserem Vorhaben gescheitert. Ein wichtiger Punkt, warum es zu einem schnellen Umsetzungsprozess kam, war, dass wir schon durch frühere Projekte ein eingespieltes Team waren und wussten, wie der jeweils andere arbeitet, wo Schwächen und Stärken liegen und auch das ständige Zusammenarbeiten hat den Prozess weit nach vorne gebracht. Wir haben uns von Anfang an zu viel vorgenommen und konnten den Arbeitsaufwand nicht richtig einschätzen, aber wir waren beide so motiviert und von der Idee überzeugt, dass wir es unbedingt schaffen wollten. Vielleicht hat es uns geholfen, dass wir von Anfang an wussten, was wir am Ende in der Hand halten wollen um darauf zuarbeiten zu können. Um ehrlich zu sein, war es sehr ungewöhnlich für uns beide, an einem Projekt das ganze Semester über so kontinuierlich zu arbeiten. Das Zeitmanagement hat sich also doch ausgezahlt. Dadurch, dass wir in den Feedbackrunden immer Zwischenschritte präsentieren konnten, haben wir Fehler frühzeitig bemerkt und konnten so viel besser und schneller optimieren. Wir gehen aus dem Projekt mit der Erkenntnis heraus: Es ist erstaunlich, wie viel man erreichen kann, wenn man bis an seine Grenzen geht. Wir fühlen uns nun bereit für den Bachelor. :)



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