Programmheft «Mütter», Luzerner Theater

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MÜTTER Wahre Geschichten von Luzerner Frauen aus aller Welt Premiere: 23. März 2017 Dauer: 2 Stunden 30, inklusive gemeinsames Abendessen, keine Pause In Kooperation mit dem Schweizerischen Arbeiterhilfs­ werk SAH Zentralschweiz

MIT Wahida Aissaoui, Mirza Beciragic, Susanna Burger, Gloria Buser, Shery Davtalab, Jasmina Hodzic, Emina Kovacˆ ević, Aura Ocampo, Rathika Thevakumar, Minu Tighi, Rita Ueberschlag, Larysa Vetsch, Brigit Zehnder INSZENIERUNG Alize Zandwijk BÜHNE John Thijssen Lidwien van Kempen DRAMATURGIE Liet Lenshoek Regula Schröter MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG Katrin Gurtner

IMPRESSUM Herausgeber: Luzerner Theater Theaterstrasse 2, 6003 Luzern www.luzernertheater.ch Spielzeit 16/17

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Mütter

Intendant: Benedikt von Peter Verwaltungsdirektor: Adrian Balmer Künstlerische Leitung Schau­ spiel: Regula Schröter Redaktion: Regula Schröter, Selina Beghetto Gestaltung: Studio Feixen Druck: Engelberger Druck AG Diese Drucksache ist nachhaltig und klimaneutral produziert nach den Richtlinien von FSC und Climate-Partner

LICHT Clemens Gorzella PRODUKTIONSLEITUNG, REGIEASSISTENZ UND ABENDSPIELLEITUNG Selina Beghetto BÜHNENBILDASSISTENZ Debbie Sledsens REGIEHOSPITANZ Rahel Christen Silvia Dittli Marisa Sigrist TECHNISCHER STAB Technischer Direktor: Peter Klemm, Produktionsassistent: Julius Hahn, Assistent der techn. Direktion: Michael Minder, Produktionsleiter: Roland Glück, Bühnenmeister: Clint James Harris, Chefrequisiteurin: Melanie Dahmer, Requisite: Nicole Küttel, Simone Fröbel, Oliver Villforth, Leiter der Beleuchtungs­ abteilung: David Hedinger, Leiter der Tonabteilung: Jürgen Kindermann, Ton: Thomy Lötscher, Leiter Probenbühnen: Thomas Künzel, Transporte: Ido van Oostveen, Hamzi Gashi, Chefmaskenbildnerin: Lena Mandler, Leiterin der Kostümabteilung: Angelika Laubmeier, Gewandmeisterin Damen: Ulrike Scheiderer, Gewandmeisterin Herren: Andrea Pillen, Kostümmalerin: Camilla Villforth, Leiterin Ankleidedienst: Monika Malagoli, Fundusverwalterin: Rhea Willimann, Werkstättenleiter: Ingo Höhn, Leiterin Malersaal: Brigitte Schlunegger, Schlosser: Nicola Mazza, Leiter Schreinerei: Tobias Pabst, Tapezierer: Alfred Thoma

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Zereshk Polo ba Morgh Persischer Safranreis mit Berberitzen und Huhn Zutaten für 4 Personen: 500 g Pouletschenkel, 1 Zwiebel, 3 TL Safran, 1 TL Kurkuma, 2 Lorbeerblätter, 3 EL Öl, 250 g Berberitzen, 50 g Pistazien, 5 EL Butter, 3 EL Zucker, 600 g Basmati Reis, Salz Pouletschenkel waschen und abtropfen, salzen, pfeffern und mit Kurkuma bestreuen. Safran zerstossen, 50 ml Wasser dazugeben, gut verrühren. Reis waschen, im Wasser mindestens 2 Stunden einweichen lassen. Danach im gesalzenen Wasser fast weich kochen, in ein Sieb abgiessen. In Topf 2 bis 3 EL Wasser und Öl geben, Reis dazu leeren und den Topf mit einem Küchentuch abdecken. Deckel auflegen, damit der Reis mit dem Dampf gut kochen kann. Zwiebel schälen und schneiden. Öl in einer grossen Pfanne erhitzen und die Zwiebelstücke mit Kurkuma goldbraun braten. Poulet mit Lorbeerblättern und Tomatenpüree dazu geben, mit Safran bestreuen und 5 Minuten anbraten. Das Ganze mit Wasser übergiessen, Deckel auflegen, Hitze reduzieren und 30 Minuten kochen lassen. Berberitzen in kaltes Wasser einlegen, gut waschen und dann abtropfen. 2 EL Butter in eine andere Pfanne geben und zergehen lassen. Berberitzen andünsten und Zucker darüber streuen. Gemahlene Pistazien dazu geben. Reis mit dem Rest der Safran-Brühe betreufeln, anrichten. «Die Kraft von Frauengemein­ schaften wird von uns kaum wahrgenommen. Die Fröhlich­ keit, die Energie, die Vertraut­ heit und den Humor, die Frauen unterschiedlicher Kulturen miteinander teilen, möchte ich zeigen. Theater ist im Grunde ja auch nichts anderes als Begeg­ nung. Es gibt eine Gemein­ schaft auf der Bühne, aber auch im Publikum. Für die Dauer der Aufführung sitzt eine Gruppe von Menschen zusammen und sieht dieser Gemeinschaft auf der Bühne zu.» Alize Zandwijk

«Gerade als mein Mann und ich heiraten wollten, kam der Krieg. Wir haben uns sechs Jahre lang nicht gesehen.» Jasmina «Meine Mutter hat mich über alles geliebt, vor allem wenn ich das machte, was sie wollte.» Brigit

«Ich koche mit Liebe. – Nein, du isst mit Liebe!, sagt mein Mann.»

Shery

«Ich bin in die Schweiz geflohen. Jetzt habe ich kein Heimweh mehr. Meine Mutter wohnt bei uns. Sie ist mein Zuhause.»

Rathika

Lamm-Couscous aus Algerien

Sarma

Zutaten für 4 Personen: 150 g Kichererbsen, 800 g Lammfleisch, 400 g Karotten, Zucchetti, Kürbis, 200 g Zwiebeln, 4 Knoblauchzehen, 2 Tomaten, 50 g Sellerie, 4 EL Olivenöl, 2 EL Tomatenpüree, ½ Bund Minze, 300 g Couscous, 1 EL Butter, Salz, Pfeffer

Zutaten für 4 Personen: 1 Weisskohlkopf, 500 g Hackfleisch, ½ Tasse Reis, 6 Knoblauchzehen, 2 Zwiebeln, 2 Karotten, 1 Sellerie, Peterli, 2 Eier, Öl, Salz, Pfeffer, Vegeta

Bosnische Sauerkrautwickel mit Rindfleisch

Lammfleisch und Gemüse in etwa gleich grosse Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen, vierteln, Tomaten waschen und achteln. Öl in einem Schmortopf erhitzen, das Fleisch bei starker Hitze gut anbraten und wieder herausnehmen. Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Zucchetti, Sellerie und Kürbis ein paar Minuten bei mittlerer Hitze anbraten, gut durchrühren. 250 ml Wasser dazumischen, das Tomatenpüree unterrühren, alles würzen. Fleisch mit Tomaten wieder untermischen. Hitze klein stellen, Deckel auflegen und alles etwa 1 Stunde sanft schmoren lassen. Couscous in einem Sieb mit kleinen Löchern abbrausen. Mit 1 TL Salz und 400 ml Wasser in eine Schüssel füllen, 30 Minuten stehen lassen. Couscous wieder ins Sieb füllen. In einem Topf Wasser zum Kochen bringen. Couscous im Sieb darüberhängen, Deckel auflegen und den Couscous bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten dämpfen. Wenn nötig, zwischendurch Wasser nachfüllen. Die Kichererbsen abtropfen lassen und unter das Lammfleisch mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Minze waschen, schneiden und dem Ragout beifügen. Butter in kleine Stücke schneiden, mit einer Gabel unter den Couscous ziehen. Auf eine Platte verteilen und in der Mitte eine Mulde formen. Ragout dort hineinschöpfen und alles auf den Tisch stellen.

«Wenn ein Mädchen in Uganda ihre erste Periode bekommt, ist sie heiratsfähig und wird verhei­ ratet. Ich hatte das Glück, einen modernen Vater zu haben. Die Zwangsheirat blieb mir erspart.»

Gloria

«Ich hatte eine tolle Schwieger­ mutter. Keine ‚Schwierigmutter’, wie man sie oft nennt.» Emina «Für meine Mutter war es das wichtigste, jungfräulich in die Ehe zu gehen. Ich habe über­ haupt nicht geheiratet.» Susanna

«Als ich mein erstes Kind hätte gebären sollen, kehrte ich zuerst an die Uni zurück und schrieb meine Abschlussprüfun­ gen. Einen Tag später brachte ich meine Tochter zur Welt.»

Aura

Mit einem Messer den inneren Strunk des Weisskohlkopfs heraus schneiden, Blätter abziehen und aufeinander schichten. Darin wird später die Füllung eingewickelt. Zwiebeln, Karotten und Sellerie fein hacken und mit dem Peterli zusammen mischen. Das rohe Hackfleisch mit Salz, Pfeffer und Vegeta würzen und mit dem Reis, den gepressten Knoblauchzehen und den Eiern in eine Schüssel geben, kräftig durchkneten. Die Blätter des Weisskohls auslegen und mit der Gemüse-Hackfleisch-Fül­ lung Rouladen daraus formen. Die Krautwickel sollten ca. 6 cm gross sein. Was von den Blättern übrig bleibt, wird in mundgerechte Stücke geschnitten und in den Topfboden gelegt. Krautwickel im Kochtopf kreisförmig übereinander schichten und mit Wasser bedecken, 2 bis 3 Stunden lang in einem ausreichend grossen Topf bei ganz schwacher Hitze kochen lassen. Sarma isst man traditionell mit selbstgemachtem Pitabrot.

«Meine älteste Tochter ist in Algerien geboren. Die Kranken­ häuser sind dort anders als hier. Überall waren Katzen.» Wahida «Ich habe meinen Mann am 31. Dezember kennengelernt. Am 1. Januar haben wir geheiratet.»

Mirza

«Als ich in die Schweiz kam, konnte ich nur Spaghetti und Makkaroni kochen. Jeden Tag. Meine armen Kinder!» Minu «In der Ukraine isst man besonders viel Kartoffeln und Fleisch. Ausserdem kochen wir ganze Enten im Backofen.»

Larysa

«Die Kriegsjahre haben meiner Mutter die Jugend geraubt. Während meiner Pubertät hat sich ein Konkurrenz­verhältnis zwischen uns entwickelt. Ich lebte die Freiheit, die sie nie hat erleben dürfen.» Rita


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