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Hintergrundstory – Wir blicken mit Veranstal- tungsleiterin Kristin Gebhardt hinter die Kulissen eines ganz normalen Bundesliga- spiels von RB Leipzig
from Der RASENBALLER Nr. 18 | Das Aufsteiger-Magazin der LVZ
by Sachsen Medien GmbH – Ein Unternehmen der Leipziger Volkszeitung
JUBELN WO ANDERE ARBEITEN
ZWEI MANNSCHAFTEN, ZWEI TORE, EIN BALL, EIN SCHIEDSRICHTERTEAM – UND FERTIG IST DAS FUßBALLMATCH. MITNICHTEN! ZU EINEM FUßBALLSPIEL GEHÖRT NOCH VIEL MEHR. WIR HABEN EINMAL MIT VERANSTALTUNGSLEITERIN KRISTIN GEBHARDT HINTER DIE KULISSEN EINES GANZ NORMALEN BUNDES LIGASPIELS VON RB LEIPZIG IN DER RED-BULL-ARENA GESCHAUT.
Herein spaziert zum Stadion erlebnis: Kristin Gebhardt zieht im Hintergrund die Fäden, damit bei den RB-Heim spielen alles rund läuft.
Foto: RB Leipzig
Es ist alles angerichtet für ein Fußballfest an diesem 6. November in der Leipziger Red-Bull-Arena: Fast „volle Hütte“ mit 43 429 Zuschauern, Abendspiel bei bestem Fußballwetter, dazu mit Borussia Dortmund eine echte Spitzenmannschaft als Gegner. Schon vor dem Anpfiff herrscht gute Stimmung auf den Rängen – trotz der 2G-Regel. Am Ende steht nach einer starken Leistung der RB-Kicker ein 2:1-Sieg und damit eine gelungene Revanche für die Niederlage im DFB-Pokalfinale im Frühjahr. Noch lange nach dem Abpfiff feiern die Fans neben den Spielern auch den damaligen Trainer Jesse Marsch. Der Aufwand, der hinter einem solchen BundesligaErlebnis steckt, lässt sich nur erahnen.
Ticketverkauf, Catering, Ordnungsdienst, Journalisten – viele Menschen aus den verschiedenen Gewerken arbeiten in den unterschiedlichen Bereichen öffentlich und im Hintergrund für ein solches Stadionerlebnis. Koordiniert werden die Arbeiten von einem vierköpfigen Kernteam, das seit dieser Saison von Kristin Gebhardt geleitet wird.
Egal, ob Paris oder Bielefeld
Die Planung für ein „ganz normales Spiel“ beginnt bereits, wenn es terminiert ist. „Dann startet zeitnah der Ticketver-
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kauf, sofern Zuschauer erlaubt sind, und kurz darauf im Hintergrund auch schon die Feinplanung für den Spieltag. Da werden unter anderem Fragen
wie, wie viele Fans erwarten wir, wie viel Personal wird benötigt und welches Rahmenprogramm bieten wir an, geklärt“, erklärt Kristin Gebhardt. „Der Planungsaufwand richtet sich natürlich auch immer nach dem Gegner. Bei einem Topspiel, bei dem das Zuschauer- und Medien-Interesse entsprechend groß sind, rücken andere Details in den Fokus, als wenn ein weniger prominenter Gegner zu Gast ist.“ Die Aufgabenfelder bei der Veranstaltungsorganisation sind aber für jedes Spiel gleich – egal ob es gegen Bielefeld oder Paris geht. Stichwort Paris: Das ChampionsLeague-Duell in der Red-BullArena mit dem Starensemble aus der französischen Hauptstadt vor knapp 40 000 Zuschauern nur drei Tage vor dem Spiel gegen Dortmund war auch für Kristin Gebhardt etwas ganz Besonderes. „Nach 1,5 Jahren wieder so viele Fans im Stadion zu haben und mit ihnen die ChampionsLeague-Hymne zu hören, hat definitiv für Gänsehaut-Stimmung gesorgt.“ Ohnehin herrscht bei Champions-League-Spielen ein anderes Feeling in der Vorbereitung. Da seien alle noch ein bisschen fokussierter, schon allein wegen der enormen medialen Aufmerksamkeit – auch hinter den Kulissen.
Kristin Gebhardt Veranstaltungsleiterin RB Leipzig Ein Teil der RB-Familie zu sein und für ein tolles Stadionerlebnis zu sorgen, macht mich sehr stolz.
Unentbehrlich – nicht nur an den Zugängen: Zahlreiche Ordner sorgen dafür, dass ein Spieltag in der Red-Bull-Arena reibungslos abläuft.
Foto: Christian Modla
Geisterspiele: Nicht weniger Arbeit, nur anders
Und bei Geisterspielen? Gibt’s da wegen der fehlenden Zuschauer eigentlich weniger zu tun? „Das könnte man denken, aber die Arbeit wird dadurch für uns nicht zwingend weniger, sie verlagert sich nur. Wir müssen zum Beispiel verstärkt kontrollieren, dass wirklich nur Leute reinkommen, die auch reindürfen und wir alle Regeln des Hygienekonzepts einhalten.“ Zwischen Ende November und Mitte Januar mussten die Zuschauer aufgrund der deutlich gestiegenen Corona-Zahlen wieder draußen bleiben. Seitdem dürfen zumindest wieder einige Fans ins Stadion. Kristin Gebhardt bedauert die Geisterspiele. Die 29-Jährige ist bereits seit 2012 in verschiedenen Funktionen am Spieltag für RB Leipzig tätig.
In den vergangenen beiden Jahren koordinierte sie bereits den Spielbetrieb der Frauen und des Nachwuchses. „Ein Teil der RB-Familie zu sein und für ein tolles Stadionerlebnis zu sorgen, macht mich sehr stolz. Es war schon immer mein Wunsch, hinter die Kulissen eines Fußballvereins zu schauen und aktiv mitzuarbeiten. Es ist für mich immer noch unheimlich reizvoll, so nah dran zu sein“, erklärt sie. Vor zehn Jahren zog Kristin Gebhardt wegen des Studiums nach Leipzig und hat die Stadt längst für sich entdeckt. Natürlich ist sie Fußball-Fan und kann auch selbst ganz gut mit der Kugel umgehen. Eine Saison spielte sie sogar beim SV Eintracht Leipzig-Süd. Andreas Neustadt
Fertigmachen zum Jubeln: Für die Fans ist der Gang ins Stadion jedes Mal ein echtes Fest.