HSLU-T&A_Semesterprogramm-HS2012

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Architektur und Struktur Semesterprogramm Herbst 2012, Master of Arts and Architecture Semesterprogram Autumn 2012 Master of Arts and Architecture



Inhalt Content Master in Architektur Master in Architecture Methode und Didaktik Method and Didactics Material Struktur Energie Material Structure Energy Forschung Research Architektur Werkstatt Architektur Werkstatt Internationale Partnerhochschulen International Partner Schools Architektur und Struktur Architecture and Structure Struktur - eine prek채re Spekulation Structure - a precarious speculation Struktur - eine Position Structure - a position Module Modules Fokus-Projekt Focus-Project Fokus-Vorlesungen Focus-Lectures Vertiefung In-depth Study Basisvorlesungen Basis Lectures Keynote Lectures Keynote Lectures Studienreise Studytrip Abteilungsvotr채ge Departmental Lectures Eingeladene Lehrende Visiting Lecturers Lehrende Lecturers Termin체bersicht Masterkurs Master Course Agenda

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Master of Arts in Architecture an der HSLU - T&A Im Zuge des Bologna-Prozesses wird gleichzeitig mit den neuen, an beiden Hochschulen angebotenen Studiengängen Bachelor in Architektur auch der Master in Architektur HSLU/FHNW in Kooperation der HSLU - T&A und der FHNW angeboten. Diese weiterführende Ausbildung ist dank der beiden komplementären Profile der Schulen sehr umfassend und dennoch fokussiert. Mit ihren jeweiligen Ausrichtungen - T&A: Technik und Architektur an der HSLU und Architektur und Kontext an der FHNW - können Gegenstände der entwerferischen Praxis vertieft werden, ohne die weiteren, vielfältigen Themen der Architektur zu vernachlässigen. Im Zentrum steht als Untersuchungsgegenstand das Gebäude beziehungsweise das Haus. Von ihm aus wird das Gebäude als System anhand der Foki Material - Struktur - Energie in Luzern untersucht oder das Haus im Kontext anhand Haus - Siedlung - Landschaft in Basel betrachtet. Mit der Vorgabe eines Austauschsemesters an einer unserer Partnerhochschulen kann eine umfassende Breite in der

Master of Arts in Architecture at the HSLU - T&A In the course of the Bologna process Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU) and University of Applied Sciences Northwestern Switzerland (FHNW) are offering, in addition to their Bachelor degree courses in architecture, a Master of Architecture HSLU/FHNW in cooperation with HSLU Lucerne and FHNW. As the profile of the two universities complement each other, this graduate degree offering is both broad and focused. With their particular specialisations - T&A: Architecture and Technology at HSLU and architecture and context at FHNW - design projects can be dealt with in depth without neglecting further diverse topics of architecture. At centre stage is the building. In Lucerne the emphasis lies on the building as a system focussing on material - structure - energy; in Basel the building is examined within its context, regarding building - settlement - landscape. The obligatory exchange semester at one of our partner universities guarantees a comprehensive breadth in education. The universities‘ complementary specialisations are based upon a consolidated, mutually negotiated definition of architecture theory, which is reflected


Ausbildung gewährleistet werden. Als Fundament dieser inhaltlich komplementären Ausrichtung dient ein gemeinsam definiertes Verständnis von Architekturlehre, das sich in den abgestimmten Semesterprogrammen wiederspiegelt. Es bietet ergänzend zum Studienführer und Modulkatalog ausführliche und konkrete Erläuterungen zu den Inhalten der jeweiligen Semesterkurse.

in their tailored semester programmes. Along with the prospectus and catalogue of modules these programmes offer elaborate and detailed commentaries to the content of each semester course.

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Methode und Didaktik Die Architekturausbildung auf Masterstufe unterscheidet sich klar vom neuen Bachelor - Unterricht und von den bisherigen Diplomkursen. In ihrem Wesen verbindet sie die Idee eines fächerübergreifenden Projektunterrichts. Dieses Prinzip beruht darauf, dass Architektur unteilbar ist und immer interdisziplinär betrachtet, entwickelt und realisiert werden muss. Der Masterkurs kann - da die Grundlagenvermittlung weitgehend abgeschlossen ist - auf die Integration und Vertiefung der verschiedenen Themenbereiche abzielen. Im Kontaktstudium werden die Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und in der Auseinandersetzung mit den Dozierenden im geführten Selbststudium trainiert. Es wird der notwendige Freiraum bereitgestellt, um selbständig Fragestellungen und Lösungen erarbeiten zu können, ohne auf Begleitung verzichten zu müssen. Die Studierenden werden befähigt, sich komplexen, vielschichtigen Aufgaben zu stellen und diese strukturiert und zielgerichtet alleine und im Team zu lösen.

Methodology and Didactics Architecture education at Master level is clearly different from the Bachelor degree course as well as previous diploma courses. Because architecture is indivisible and always developed and realized by and with various disciplines, the Master of Architecture is essentially an interdisciplinary project course. As students have previously acquired most fundamentals, the Master course can be geared towards the integration of and specialisation in various subject areas. During lecture hours students learn about the principles of research and practice them in discussions with lecturers. While students are provided the scope for development necessary to develop independent questions and solutions, there is guidance where and whenever required. The students are enabled to deal with complex, sophisticated assignments and to solve them in a structured and target-oriented way, either in a team or on their own. Seven extensive modules during the regular semester are tailored to the needs of the architectural profession; they require more intensive work on specific topics and call for the application of knowledge, methodological and social skills. An interdiscipli-


Sieben umfangreiche Module im Regelsemester sind entlang des Berufsbildes entwickelt, sie bedingen notwendige Vertiefungen in die eigentliche Materie und fragen verschiedene Kompetenzen zwischen fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten ab. Ein interdisziplinäres Lehrteam führt durch die unterschiedlichen Module. Eine kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung über die Arbeiten und mit den Dozierenden entwickelt bei den Studierenden Urteilsfähigkeit, Durchsetzungskraft und die notwendige Gesprächskultur. Es werden nicht Rezepte vermittelt, sondern es wird das Verständnis für Prozesse in den Vordergrund gestellt. Das Handwerk des Entwerfens im Sinne einer umfassenden Planungsmethodik wird nicht einfach angewandt, sondern systematisch vermittelt und reflektiert. Durch die postulierte „Optik des Machens“ wird die Befähigung zur praktischen Umsetzung unter Einbezug eines hohen kulturellen Anspruchs trainiert.

nary team of lecturers guides the students through the various modules. Discussing assignments continuously and intensively among themselves and with the lecturers develops students’ critical thinking skills, self-assertion, and the culture of debate and dialogue characteristic of the profession. Understanding processes has priority, and the „craft of design“ - the department’s declared focus „Optik des Machens“ - is implemented as a comprehensive planning method and is systematically conveyed and reflected on. At the same time Master students are required to bring a broader cultural perspective into their work.

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Material Struktur Energie Im Zentrum der HSLU - T&A und somit auch in dem des Masterkurses steht der inhaltliche Schwerpunkt „Gebäude als System“. Der Mensch verbringt in unseren Breitengraden die Mehrheit seines Lebens in Gebäuden die ihm Schutz bieten und die täglichen und langfristigen Bedürfnisse beim Arbeiten, beim Lernen und beim Wohnen befriedigen. Gebäude beheimaten den Menschen in einem umfassenden Sinne und können sein körperliches, geistiges, seelisches und sinnliches Wachstum unterstützen. Um ein Gebäude bauen zu können und all diese Aufgaben, Bedürfnisse und Wünsche einzulösen, bedarf es des Materials, um es herzustellen; der Struktur, um es sinnvoll aufbauen und der Energie, um es bewohnbar zu machen. Auf Masterstufe geht dieses Verständnis der drei Foki Material - Struktur - Energie noch bedeutend weiter und definiert mit Material auch das Stoffliche, mit Struktur auch das Gedankliche und mit Energie das Atmosphärische der Architektur. Gemeinsam können alle drei Foki

Material Structure Energy The „Building as a System“ is both the signature area of HSLU and their Master of Architecture. People in our latitudes spend the majority of their lives inside buildings, which are designed to give shelter and to serve our every-day and long-term needs with regard to work, education and habitation. Buildings are home to people in an encompassing way and can facilitate their physical, spiritual, emotional and sensual growth. Constructing a building and fulfilling all of the abovementioned tasks, needs and wishes calls for material - to make it, a structure - to set it up in a reasonable way, and energy - to make it habitable. At Master level the significance of these three foci, material - structure - energy, with respect to architecture is expanded to comprise matter - notion - atmosphere. Together these foci can generate form and define identity. Today and in future buildings are embedded in a context, whether they are newly designed, rebuilt or converted from existing buildings. Given the cultural and technological complexity of accommodating this context, a coherent system can only be realised in interdisciplinary cooperation. A building must be


massgeblich Form generieren und Identität schaffen. Heute und in Zukunft sind neue Gebäude in einen Kontext eingebunden oder werden, bereits bestehend, umgebaut. Angesichts der kulturellen und technologischen Komplexität dieser Aufgabe, ist ein stimmiges Gesamtsystem nur als disziplinenübergreifende Zusammenarbeit zu verwirklichen. Das Gebäude muss funktional und technologisch in die Zukunft weisen, sich verantwortungsvoll in Beziehung zum Bestand setzen und als architektonisch inspiriertes Gebäude von einem poetischen Geist erfüllt sein, mit dem es den Menschen berührt.

visionary with regard to technology and function, interact responsibly with the status quo, and - as an architecturally inspired structure - be filled with a poetic spirit that touches people.

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CC Envelopes and Solar Energy Prof. Dr. Stephen Wittkopf Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 11 CC Typologie & Planung Prof. Dr. Peter Schwehr Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 48

Forschung Die Gebäudehülle als stoffliches, raumbildendes, komfortschaffendes und energetisch aktives Element der Architektur steht im Zentrum der Forschung im Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CCEASE). Innovative Technologien und Materialen werden untersucht, sowie Konzepte und Methoden entwickelt zu deren Integration in den architektonischen Entwurf. In den Fachgruppen Architektur und Material wird das Stoffliche über Design, Konstruktion und Material behandelt. In der Fachgruppe Architektur und Energie sind es Themen rund um Ort, Klima und Komfort. In der Fachgruppe Photovoltaik und Licht werden innovative Lösungen zur architektonischen Integration von Photovoltaik und Tageslichtnutzung in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt. Unsere Gebäude und Städte sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Auf diese Ausgangslage angemessen zu reagieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Ist-Zustände analy-

Research The building shell is a material, spatially formative, comfort-enhancing and energy-active element of architecture that is the focus of research at the Competence Centre Envelopes and Solar Energy (CCEASE). It studies innovative technology and materials, and develops methods to integrate them into the architectural design. In the fields of Materials and Energy, the focus of research work lies in material qualities, as well as climate and comfort issues. The field of Photovoltaics and Light develops innovative solutions for the architectural integration of photovoltaics and daylight use in international and interdisciplinary cooperation. Our buildings and cities are subjected to a constant pressure to adapt. Reacting to this initial situation appropriately is a responsible task with a great relevance to society. Analysing the status quo, developing concepts, producing solutions in collaboration with partners and implementing them in practice - thereby generating added value for people and the environment - is an exciting task. The Competence Centre Typology and Planning in Ar-


sieren, Konzepte entwickeln, in Kooperation mit Partnern Lösungen erarbeiten und in der Praxis implementieren und damit Mehrwert für Menschen und Umwelt generieren, ist eine spannende Aufgabenstellung. Diese Herausforderung hat das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) zu seiner Mission gemacht. Dabei steht die Transformation von Gebäuden und Quartieren im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit. Das CCTP untersucht das Systemverhalten, die Leistungs fähigkeit und das Potenzial unterschiedlicher Gebäude- und Quartiertypen. Es erforscht mit interdisziplinärer Methodik und aus systemischer Perspektive die gebaute Umwelt im Kontext sich verändernder Anforderungen.

chitecture (CCTP) has adopted this challenge as its mission. Research work focuses on transforming buildings and quarters. The CCTP studies system behaviour, performance and the potential of different buildings and quarter types. It uses interdisciplinary research methods from a systemic perspective to study the constructed environment in the context of changing requirements.

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Leiter Architektur Werkstatt Architecture Workshop Leader Yves Dusseiller yves.dusseiller@hslu.ch Assistent Assistant Appollonius Schwarz apollonius.schwarz@hslu.ch Öffnungszeiten Opening hours Architektur Werkstatt E407 Montag - Samstag 630 - 2130 Laser E408 Montag - Sonntag 24 Stunden Materialverkauf E405 Montag - Freitag 1245 - 1315 Gipsraum F-Geschoss Montag - Sonntag 24 Stunden Farbspritzraum A2b Montag - Freitag nach Absprache Architektur Werkstatt E407 Monday -Saturday 630 - 2130 laser E408 Monday - Sunday 24 hours Modelshop E405 Monday - Friday 1245 - 1315 Plasterroom F-level Monday - Sunday 24 hours Airbrushroom A2b Monday - Friday on appointment

Architektur Werkstatt Mit der Architektur Werkstatt soll räumlich plastisches Denken, das Entwerfen mit Modellen und ein Verständnis für Handwerk gefördert werden. Der Auseinandersetzung mit dem Massstab 1:1 kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es stehen ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Handwerkzeugen, wie japanische Stemmeisen und Sägen, professionelle Präzisionsmaschinen für den Modellbau, Holzbearbeitung und Kunststoffbearbeitung, eine 3-Achs CNC-Fräse und ein CO2-Laser mit 900 x 600 mm Bearbeitungsfläche zur freien Benützung. Ein Gipsraum und Farbspritzraum stehen ebenfalls zur Verfügung. Im Materialverkauf neben der Architektur Werkstatt bieten wir ein grosses Sortiment an Modellbaumaterialien und Handwerkzeugen an. Für die Benützung der Architektur Werkstatt ist der Besuch eines Einführungskurses obligatorisch. Die Arbeit dort geschieht in eigener Verantwortung.

Architektur Werkstatt The Architektur Werkstatt aims to build up spatial plastic thinking, designing with models, and an understanding of craftsmanship. Engaging with the scale 1:1 is of special relevance. There is an extensive range of high-quality handtools available, such as Japanese chisels and saws, professional highprecision machines for model-making, woodworking and working with plastic materials, a 3-axis CNC milling machine and a CO2 laser with 900 x 600 mm surface, all free for personal use. A plaster and airbrush room are also available. In the modelshop next to the Architektur Werkstatt we offer a wide range of model-making materials and handtools. For the use of the Architektur Werkstatt an introduction course is obligatory. The work there is done at one‘s own risk.


Internationale Partnerhochschulen Ansprechpartner Internationales Contact Person International International Partner Schools Johannes Käferstein FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz (Basel) johannes.kaeferstein@hslu.ch Universität Liechtenstein (Liechtenstein) Sekretariat Internationales Hochschule München (Deutschland Germany) International Office Sandra Sommer Technische Universität München (Deutschland Germany) sandra.sommer@hslu.ch Hafencity Universität (Hamburg, Deutschland Germany) Bauhaus Universität (Weimar, Deutschland Germany) Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW (Dresden, Deutschland Germany) Beuth Hochschule für Technik Berlin (Deutschland Germany) Technische Universität Darmstadt (Deutschland Germany) Ecole Nationale Supérieure d‘Architecture de Saint-Etienne (Frankreich France) Escola Tècnica Superior d‘ Arquitectura del Vallès (Barcelona, Spanien Spain) Universidade Catolica Portuguesa (Viseu, Portugal) Brno University of Technology (Tchechien Czech Republic) Royal Danish Academy of Fine Arts Schools of Architecture, Design and Conservation (Kopenhagen, Dänemark Denmark) Norwegian University of Science and Technology NTNU (Trondheim, Norwegen Norway) University of Oulu (Finnland Finland) Misr International University MIU (Kairo, Ägypten Egypt) Hanyang University (Seoul, Südkorea South Korea) Indian Institute of Technology IIT (Roorkee, Indien India) Central Academy of Fine Arts CAFA (Bejing, China China)

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Struktur - eine prek채re Spekulation Structure - a precarious speculation

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Geplantes Polizei und Justizzentrum (PJZ) am ehemaligen Güterbahnhof, Theo Hotz Partner AG, 2009 — Proposed Police and Justice Center (PJZ) located on the former freight yard area, Theo Hotz Partner AG, 2009

Zürich West, im Zentrum die Hardbrücke über die Schienenanlagen zum Hauptbahnhof, mit dem Prime Tower im Norden und Güterbahnhof im Süden der Geleisstränge. — Zurich West, in the center the Hardbridge across the rails towards Central Station, with the Prime Tower north and the freightyard in the south.


Güterbahnhof Hardbrücke, Zürich, 2010 — Freightyard Hardbridge, Zurich, 2010

Prime Tower, Zürich, 2011, Gigon Guyer Architekten — Prime Tower, Zurich, 2011, Gigon Guyer Architects 14


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Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlruhe, 1989, OMA — Center for Art and Media, Karlsruhe, 1989, OMA

Struktur - Eine prekäre Spekulation Das Herbstsemester 2012 an der HSLU - T&A beschäftigt sich mit dem Fokus Struktur. Er umfasst dabei unterschiedliche Maßstabsebenen und Bedeutungen. Dazu entwickeln wir eine forschende Einstellung und eine dezidiert architektonische Haltung. Das Areal des Güterbahnhofs in Zürich als innerstädtischer Ort mit diversen Überlagerungen von Stadt und Verkehr ist für einen anregenden Diskurs prädestiniert. Stadt ist die physische Gleichzeitigkeit von verdichteten Räumen und Monumenten verschiedener Epochen, welche einem stetigen Wandel unterworfen sind. Die gespeicherte Geschichte der Bahn, das eigenartige Ambiente des Hofes und der Geruch der alten Struktur kondensieren an diesem Ort und bilden einen eigenen sinnlichen Wert. Der aus der Logik des Bahnverkehrs entstandene Güterbahnhof überlebt, indem sich neue Nutzungen einnisten. Grossmaßstäbliche Räume wie der Geleiseraum, der Raum unter der Hardbrücke und der zu erhaltende Innenhof des Güterbahnhofs bilden eine spannende öffentliche

Structure - a precarious speculation The 2012 autumn semester at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts, Engineering & Architecture, is focusing on the theme of structure. It includes different levels of scale and significance. In order to do so, we will develop a researching approach and a dedicated architectural stance. The site of the freight railway station in Zurich, an innerurban location with a diverse urban and transport superimposition, is predestined for stimulating discourse. The city is the physical simultaneity of condensed spaces and monuments from different eras, which however constantly change. The stored history of the railway, the singular atmosphere of the courtyard and the scent of the old structure all condense at this location to form a unique sensory experience. The freight station that was developed from the logic of the railway survives by implanting new uses into it. Large scale spaces, for instance along the tracks, the area beneath the Hardbrücke and the inner courtyard of the freight railway station, should be preserved and form an exciting sequence of public spaces. The Hardbrücke is a monument flanked by two


Raumfolge. Die Hardbrücke als Monument wird von zwei Türmen flankiert, dem Primetower auf der Nordseite und ihm gegenüber, als seine architektonische und programmatische Antithese, unser zu planendes Wohnhochhaus. Dieses bildet zusammen mit dem Turmfeld der Europaallee auf der Südseite des Geleisefeldes eine gebührende Silhouette und kontrastiert die liegende Ausdehnung von Hardbrücke und Güterbahnhof. In Bestand und im hohen Haus werden exemplarische Raumstrukturen für Öffentlichkeit, Sport und Wohnen entwickelt, wobei uns die Schwellen- und Begegnungsräume dazwischen sehr am Herzen liegen. Im stadtnahen Bereich sind grossmaßstäbliche, öffentliche Räume vorgesehen. Daneben, darüber oder im Kern des Turms wird Sport als moderne Begegnungsform angeboten und als Ausdruck von Kräften inszeniert. Im oberen Bereich des Bauwerks wird ein turmspezifisches Wohnen entwickelt, welche das Panorama beziehungsweise den Nahbereich und den Himmel inszenieren. Zum Verhältnis von Raum und Struktur ist eine pointierte Position verlangt.

towers, the Primetower to the north and, as its architectural and programmatic antithesis, the high-rise residential block that we will plan. Together with the tower’s site on Europaallee on the southern side of the track, it forms a fitting silhouette and contrasts with the recumbent expanse of the Hardbrücke and the freight railway station. In the existing buildings and in the high-rise building, exemplary spatial structures will be developed for public, sports and residential uses, whereby the threshold and meeting spaces in between are of particular interest to us. Large scale public spaces are planned at this location, which is so close to the city centre. Beside, above and in the core of the tower, sports will be offered as a way for people to meet each other and as an expression of strength. On the upper section with a wide open view, a residential form that is specific for a tower will be developed to orchestrate the panorama, the surrounding vicinity and the sky. A trenchant stance with respect to the relationship between space and structure is required. The load-bearing structure should be staged in a spatially relevant way towards the inside. It either becomes a sign of the

Zeichnung der Ansichten und Schnitte der Burg von Borthwick, John Watson — Drawing showing elevations and sections of Borthwick Castle, John Watson

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Das Tragwerk soll raumrelevant nach innen inszeniert und materialspezifisch umgesetzt werden. Es wird entweder zum Zeichen der Grossmaßstäblichkeit des Ortes, zum spezifischen Ausdruck der Nutzungen oder zum monumentalen Ornament der Kräfte. Dabei wollen die vertikalen Raumstrukturen vornehmlich im Schnitt entwickelt werden. In Plan und Modell soll die strukturspezifische Idee konzeptadäquat zum Ausdruck gelangen. Die Arbeit soll eine Referenz bezüglich Mut und Selbstkongruenz im eigenen Lebenslauf darstellen. Hagia Sophia, 6. Jhd. n. Chr, Längsschnitt — Hagia Sophia, 6th century AC, Cross-section

large-scale character of the location, or a specific expression of its uses, or a monumental ornament of forces. The vertical spatial structures will predominantly be developed in sections. In plans and models, the structurally specific idea should be expressed in a way that is adequate for the concept. The work should serve as a reference with respect to courage and self-congruence in one’s own career. Sidney Oper, Sidney, 1973, Jørn Utzon, Ansicht und Schnitt — Sydney Opera House, 1973, Jørn Utzon, Elevation and Section


Struktur - eine Position Structure - a position

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San Carlo alle Quattro Fontane, 16381677, Francesco Borromini, Längsschnitt — San Carlo alle Quattro Fontane, 1638-1677, Francesco Borromini, Section

Struktur - Eine Position Im Herbstsemster 2012 ist im Rotationsmodell der Fokus Struktur an der Reihe. Der folgende Text umreisst eine grundsätzliche Einstellung zum Fokus, bezieht sich aber auch konkret auf die gestellte Aufgabe im Herbstsemester 2012 im Fokusprojekt mit dem Thema des Areals Güterbahnhof in Zürich. Selbstverständlich ist der Begriff Struktur vom Lehrteam individuell gefärbt und erhebt in keiner Weise den Anspruch, vollständig und allgemeingültig zu sein. Hingegen soll es dazu animieren, im Semester anregende Diskussionen zu führen, eine forschende Neugier zu entwickeln und eine pointierte Haltung einzunehmen. Das Herbstsemester 2012 ist thematisch bewusst als grosse Herausforderung angelegt, indem ein typologisch und strukturell neuartiges Wohnhochhaus entworfen und konstruiert werden soll. Dieses soll sich gleichzeitig mit dem Bestand des Güterbahnhofs auseinandersetzen und mit ihm sinnvoll und innovativ umgehen. Dieser Grenzgang soll auch didaktisch gelten, indem jeder/jede ver-

Structure -A position In the autumn semester of 2012, the rotating model will focus on structure. This text outlines a basic approach to the focus, but also refers in concrete to the task posed in the autumn semester of 2012 with the focus project on the theme of the Zurich freight railway station. Naturally, the term structure is influenced by the individuals in the teaching team and in no way claims to be comprehensive or generally applicable with respect to the wide field of structure. Instead, it is aimed at encouraging fruitful discussion during the semester, developing investigative curiosity and taking a pointed stance. The theme of the autumn semester 2012 is deliberately planned as a great challenge with the task of designing and constructing a typologically and structurally new residential high-rise building. It should both enter into a discourse with the existing buildings of the freight railway station and treat it sensibly and innovatively. This fine line should also be walked in teaching, by everybody pushing to his/her limits, daring to take a risk and entering into an adventure that one can look back on later in life. The concepts will be radicalised during table and


sucht an ihre/seine Grenze zu gehen, ein Wagnis und ein Abenteuer einzugehen, an das man sich auch später gerne erinnern will. In den Tisch- und Wandkritiken werden die Konzepte radikalisiert. Das Lehrteam sind dabei diejenigen, welche Euch in den Abgrund stossen und gleichzeitig das Auffangnetz stricken! Haltung und Motivation Die Architekturgeschichte wird sowohl für Laien als auch für Fachleute üblicherweise als Stilgeschichte, unterteilt in Epochen wie Antike, Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus, Moderne etc. vermittelt. Als Motor zur Stilherstellung und -veränderung gilt ein neuer Formwille, bedingt durch Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse. Bezüglich Struktur erscheint uns alternativ eine transhistorische Sicht angemessen. Dabei wird die Grundlage der Formentwicklung - die Erfindung neuer Materialien und Strukturen - in den Vordergrund gerückt1. Aus dieser Optik sind in allen Epochen grossartige Bauwerke

1 So zum Beispiel die Erfindung des Kreuzrippengewölbes in der Gotik als Voraussetzung für die Auflösung der Aussenwand und die Geburt der diaphanen Wand.

Ka­the­drale Saint Eti­enne von Sens, 1130 — Cathedral Saint Etienne in Sens, 1130

pin-up reviews. The teaching team will be the ones throwing you into the abyss and simultaneously stretching out the safety net! Stance and motivation Architectural history is generally communicated by experts and laymen alike as a history of styles that is divided into eras such as the Ancient, Romantic, Gothic, Renaissance, Baroque, Classicist, Modern periods etc. The driving force behind the creation of and changes in styles is seen as a new formal will arising from changing social conditions. With respect to structure, a transhistorical view seems to be an appropriate alternative. It places the basis of formal development - the invention of new materials and structures in the foreground1. From that perspective, great buildings were constructed in all periods, such as Greek temples, the Pont du Gard aqueduct in southern France from the 1st century BCE or AD, the Pantheon in Rome from 118 to 125 AD, the Gothic cathedrals, St. Peter’s Cathedral in Rome from 1506-1626, the Eiffel Tower by Gustav Eiffel 1887-892, the Centennial Hall by Max Berg from 1913 in today’s Wroclaw, the Vatican Paul VI

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Leuchtturm von Pharos bei Alexandria, ca. 300 v. Chr., Rekonstruktion des dt. Archäologen H. Thiersch, 1908 — Lighthouse of Alexandria, 300 BC, reconstruction after the German archaeologist H. Thiersch, 1908

2 Siehe dazu den wunderbaren Text von Roland Barthes von 1970, Der Eiffelturm, in: Spiro Annette, Texte zur Konstruktion, Architektur+Konstruktion, Departement Architektur ETH Zürich 2010, S.467-485 3 Hier ist von der Trägheit der „kulturellen Permanenz“ entgegen der Innovation der „technologischen Immanenz“ die Rede, von der Prof. Andrea Deplazes ab 1997 jeweils in seinen Vorlesungen im ersten Jahreskurs „Architektur und Konstruktion I“ gelesen hat. 4 Corinna Höper spricht von der weiten (ampio) und grossartigen (mangnifico) Raumerfindungen zwischen Nachahmung (imitatio) und Neuschöpfungen (invenzione) und bezeichnet die Serie der Caceri als „Spiel um die Eroberung des Raumes“ in: Höper Corinna, Giovanni Battista Piranesi, Die poetische Wahrheit - Radierungen, Verlag Gerd Hatje, Staatsgalerie Stuttgart 1999, S. 7-30.

entstanden wie die griechischen Tempel, das Aquädukt Pont du Gard in Südfrankreich aus dem 1.Jahrhundert vor oder nach Christus, das Pantheon in Rom 118 bis 125 nach Christus, die gotischen Kathedralen, der Petersdom in Rom 1506-1626, der Eiffelturm von Gustav Eiffel 1887-892, die Jahrhunderthalle Breslau von Max Berg 1913, die Vatikanische Audienzhalle von Pier Luigi Nervi 1964-71 oder die Tate Modern von Herzog&deMeuron von 2000. Bis die jeweilige Struktur ihren ungeschminkten und eindeutigen Ausdruck findet, braucht es einige Entwicklungs- und Reifezeit, wie zum Beispiel die zur Stadt hin noch traditionell verkleideten Bahnhöfe des 19.Jahrhunderts zeigen, welche schon kühne Stahlstrukturen im Innern beinhalteten, zur Stadt hin aber noch traditionell verkleidet wurden3. Neben den gebauten Beispielen wurden zu allen Zeiten auch inspirierende Phantasien zu Räumen und Strukturen geträumt. Allen voran hat Giovanni Batista Piranesi weite und grossartige Räume ausgedacht und vorgestellt, welche sich von der Nachahmung entfernen und Neu-

Audience Hall Pier Luigi Nervi 1964-71 or the Tate Modern by Herzog&deMeuron in 2000. Until the relevant structure finds its unadorned and unambiguous expression, it takes a considerable period of development and maturing, as can for instance be seen in 19th century railway stations, which contained bold steel structures within them, but had traditional facework towards the city3. In addition to constructed examples, there were also inspirational fantastic spatial and structural designs in all periods of history. First and foremost, Giovanni Batista Piranesi conceived and presented marvellous spaces that move away from imitation and present new creations that were impossible to construct or even build4. Especially in times of political upheaval, speculative spatial and structural concepts thrive, such as the revolution architecture during the French and Russian revolutions, including architecture by Etienne Boullée with the Cenotaph for Isaac Newton in 1784 or the monument to the 3rd International by Vladimir Yevgraphovich Tatlin in 1917. During the emergence of Modernism, manifesto-like structures emerged, such as the 1924 Wolkenbügel by El Lissitzky5. In 1926, Hans Schmitt and


schöpfungen zeigen, welche gar nicht konstruier- oder gar baubar wären4. Gerade in politischen Umbruchzeiten gedeihen spekulative Raum- und Strukturkonzepte wie die Revolutionsarchitekturen in der Zeit der Französischen und Russischen Revolution, wie diejenigen von Etienne Boullée mit dem Kenotaph für Isaac Newton 1784 oder das Monument der Dritten Internationale von Wladimir Jewgrafowitsch Tatlin 1917. Im Aufbruch der Moderne wurden manifestartige Strukturen erfunden wie der Wolkenbügel von El Lissitzky von 19245. Hans Schmitt und Hannes Meyer legten für die Petersschule in Basel 1926 einen radikalen Entwurf vor. Mit der Kombination eines klassischen Repertoires mit radikal neuen Mitteln steht der Entwurf des Danteums von Giuseppe Terragni 1938-40 einzigartig da. In den 1960er Jahren legten Paul Virilio und Claude Parent vor allem mit ihren absolut neuen Raumkonzepten als auch mit ihrer als Bunkerarchitektur konzipierten Eglise Sainte-Bernadette 1966 ein strukturell-räumliches Meisterwerk dar6. Im Fokus Struktur sind wir am Spektakulären inter-

Hannes Meyer presented a radical design for the Petersschule in Basel 1926. The design of the Danteum by Giuseppe Terragni (1938-40) is unique in combining a classical repertoire with radically new means. In the 1960s, Paul Virilio and Claude Parent presented artistic masterpieces above all with their absolutely new spatial concepts, as well as the Eglise Sainte-Bernadette, which was conceived in 1966 as bunker architecture6. Focussing on structure, we are interested in the spectacular, because it stems from inspiration and challenges and stimulates by observation, analysis and one’s own invention. This includes the above named architects of the past. Surprisingly, such spectacular buildings also include the first attempts at building by children, such as bridges and towers7. Urban development Modernism was above all driven by the ideal of a better person. It decried the traditional city as unhygienic and wanted to throw historical heritage overboard8. The according manifestos see architectural recipes as homogenous and frozen for all time. By contrast, we are guided by Henri Lefevre’s idea of

5 „Lissitzky ersinnt in dem 1924 entworfenen Projekt Wolkenbügel eine völlig neuartige Gestalt des Bürohauses. Fasziniert von amerikanischer Ingenieurleistung kritisiert er beim „Skyscraper“ den Widerspruch zwischen moderner Konstruktion und historischer Gestaltung. Darüber hinaus lehnt er das amerikanische Hochhaus als Symbol des Kapitalismus dogmatisch ab. In diesem Spannungsfeld entsteht das Wolkenbügel-Projekt als Antithese zum Wolkenkratzer. Er beschäftigt sich mit einer nationalen Ausdrucksform für ein in die Struktur integriertes Hochhaus, das sich in der Betonung der Horizontalen deutlich vom „Skyscraper“ abgrenzen soll. In den vertikalen Elementen, den Pfeilern, sollte die Erschließung in Form von Treppenhäusern und Aufzügen untergebracht werden, die eine direkte Anbindung an das Straßenbahnnetz und die Metrostation haben sollten. In den horizontalen Bereichen als eigentlicher Nutzfläche sollten Büros untergebracht werden, die eine gewisse Dynamik symbolisieren sollten, weil sie dem Straßenverlauf folgten. Städtebaulich integriert sich der Wolkenbügel, indem er den Verkehr der Stadt in sich aufnimmt. Halbkreisförmig um den Moskauerring angeordnet geben die acht Wolkenbügel ein Bild von symbolhaften Stadttoren mit der Bedeutung von Triumphbögen einer neuen Zeit ab.Allerdings wurde das Projekt, wie viele Entwürfe mit extremen Tragwerken, nie realisiert und ist hauptsächlich im Gebiet der Architekturtheorie anzusiedeln.“ Unter: http:// de.wikipedia.org/wiki/El_Lissitzky 6 Siehe dazu: Claude Parent und die Folgen, Werk, bauen+wohnen 11, 2002

Petersschule, Basel, 1926, Hans Schmitt und Hannes Meyer — Petersschool Basel, 1926, Hans Schmitt and Hannes Meyer

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Jahrhunderhalle, Breslau, 1911-13, Max Berg — Centennuary Hall, Breslau, 1911-13, Max Berg

Pont du Gard, 1. Jhd. v. o n. Chr. — Pont du Gard, 1st century b. or a. Chr.


Pantheon 118-125 n. Chr., Innenansicht von Giovanni Battista Piranesi — Pantheon 118-125 n. Chr., Interiour view from Giovanni Battista Piranesi

Vatikanische Audienzhalle, 1964-71, Pier Luigi Nervi — Paul VI Audience Hall, 1964.71, Pier Luigi Nervi 24


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„Verdichtete Unterschiedlichkeit“ am Beispiel Zürich — „Condensed diversity“ using the example of Zurich

7 „Das erste wirkliche Bauwerk, das ein Kind herstellt, ist ein einfacher Turm.“ Siehe dazu: Dr. Gertraud Kietz, Das Bauen des Kindes - Eine Einführung für Eltern und Erzieher, Otto Maier Verlag Ravensburg 1950, S.13 8 Auch wenn sie alle sehr verschiedene Konzepte vorschlagen, wie Garden-City von Ebenezer Howard von 1898, Architektur der Grosstadt von Karl Scheffler von 1913, Plan Voisin von Le Corbusier 1925, Broadacre City von Frank Lloyd Wright von 1932 etc., haben sie Manifestcharakter mit einer nutzungsgetrennten und homogenen Vorstellung einer Planstadt und nicht einer bestehenden, sich ständig erneuernden Stadt. 9 „So stellen wir uns eine gelungene Stadt vor, jedenfalls in Europa: möglichst abwechslungsreich und aufgeschlossen - als Ort, der ein „Weltbürgertum“ im Kleinen ermöglicht. Ich gehe noch einen Schritt weiter als Loon und ergänze diese Perspektive mit einem Zitat des französischen Soziologen Henri Lefevre: Der prägte Ende der 60er Jahre den Begriff der „verdichteten Unterschiedlichkeit“ die Vorstellung, dass in einer realen Stadt möglichst viele verschiedene Menschen zusammenkommen.“ Kullmann Katja, Vom Wachsen und Sterben der Städte, in: NZZ Nr. 127 vom 04.Juni 2012, Feuilleton S.35

essiert, weil es aus Inspiration entstanden ist und bei der Betrachtung, Analyse und der eigenen Erfindung herausfordert und anregt. Dazu gehören die genannten Architekturen der Geschichte. Erstaunlicherweise sind solche spektakulären Bauten auch die ersten Bauversuche von Kindern wie Brücken und Türme7. Städtebau Die Moderne war vor allem getrieben vom Wunschbild nach einem besseren Menschen. Sie hat die traditionelle mineralische Stadt als unhygienisch verunglimpft und das historische Erbe über Bord werfen wollen. Die entsprechenden Manifeste8 gehen von homogenen und für alle Zeit eingefrorenen architektonischen Rezepten aus. Dagegen lehnen wir uns an Henri Lefevres Vorstellung der Stadt einer „verdichteten Unterschiedlichkeit“9 an, in der das Nebeneinander von sehr verschiedenen Maßstäben und Epochen, auch mit qualitativen Brüchen, eine Qualität darstellt und Stadt überhaupt erst ausmacht. Die Stadt ist kein Standbild, sondern ein sich stetig verändern-

the city as a “condensed diversity”9 in which the proximity of very different scales and periods, including qualitative breaks, represents a quality in itself and constitutes the city. The city is not a freeze frame and is instead a constantly changing and transforming organism10. These phenomena occur in a heightened form in urban industrial lay land. Within those open spaces, existing structures can be converted and new structures implanted12 as an anti-manifesto for an urban strategy, for an organism, a collage or a patchwork11. Exciting pilot projects have been developed for this purpose, such as the 1992 Megalou project by Jean Nouvel and Emmanuele Cattani for the Sulzer Areal in Winterthur. Contemporary examples have been and will be implemented, such as the project to convert a former locomotive foundry by Kaschka Knapkiewicz and Axel Fickert in 2005-2006, the Löwenbräu and Toni quarters in Zurich, the Limmatfeld in Dietikon, the Von Roll quarter in Bern, the Kalkbreite tram depot in Zurich and the Park Avenue Armory in New York converted by Herzog&deMeuron, to name but a few.


der und sich transformierender Organismus10. Potenziert treffen diese Phänomene in städtischen Industriebrachen auf. Innerhalb dieser Brachen können im Sinne eines Antimanifests, einer per se städtischen Strategie, eines Organismus, einer Collage oder eines Flickwerks11 bestehende Strukturen umgenutzt und neue Strukturen implantiert werden12. Dazu wurden spannende Pilotprojekte entwickelt wie 1992 das Projekt Megalou von Jean Nouvel und Emmanuele Cattani für das Sulzer Areal in Winterthur. Es wurden und werden aktuelle Beispiele ausgeführt, wie zum Beispiel das Projekt der Umnutzung einer ehemaligen Giesserei zur Wohnüberbauung Lokomotive durch Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert 2005-2006, das Löwenbräu- und Toni-Areal in Zürich, das Limmatfeld in Dietikon, das Von Roll Areal in Bern, das Tramdepot Kalkbreite in Zürich oder die von Herzog&deMeuron umgenutzte Militärakademie Park Avenue Armory in New York, um nur wenige zu nennen. Wir nehmen mit der Aufgabenstellung eine pointierte städtebauliche Haltung ein. Auf der Ebene der

We take a pointed stance with respect to the task we have set ourselves. On the level of the city, we will work on the freight railway station as a centrally located development site of Zurich. The site is a critical location in the city, where urban infrastructures meet and developments are planned in the vicinity: railway tracks, the Hardbrücke, the extension of Europaallee, the new Hardbrücke station, the Maag and Coop quarters, the Gerold Areal congress centre etc. Large areas also meet there, touching on each other or overlapping, such as the railway track, the area beneath the Hardbrücke, the railway escarpment parallel to Seebahnstrasse, the interior of the freight railway station, the street space of Hohlstrasse etc. On a larger scale, the area of the railway can be interpreted as an island or a continuation of the city towards the railway. The now approved police and legal centre would completely remove historical evidence and memory of the location’s structure and its relationship with the railway, as well as the physical presence of the freight railway station, replacing it with a forbidden city that is out of bounds for the general public in a very urban location. The urban planning antithesis assumes that

10 „Aufmerksamer darauf zu schauen, was schon vorhanden ist, bevor man etwas neues hinstellt. Wir neigen dazu, altes in immer kürzeren Abständen durch Neues zu ersetzen. Mit unseren Eingriffen wollen wir dem bereits Vorhandenen mehr Gewicht verleihen.“ Äussert Jacques Herzog auf die Frage des Gebots der Stunde im Interview vom 15.Juli 2012 in der Sonntagszeitung, S.39.1984, Kapitel: Die Krise des Objektes - Der unerfreuliche Zustand Der Textur“ und Christ Emanuel, Gantenbein Christoph, Typology, Review No11, Park Books, ETH Zürich 2012 11 „Im oft unvermittelten Neben- und Übereinander verschiedener Materialien und Bauweisen liegt eine Ausdruckskraft, die an die Technik der Collage erinnert - eines Ausdrucksmittels notabene, das selber als künstlerische Antwort auf die Brüche in der industrialisierten Stadt verstanden werden kann.“ Züst Roman, Joanelly Tibor, Westermann Reto, waiting lands - Strategien für Industriebrachen, Niggli Verlag Sulgen/ Zürich 2008, S.80. 12 Angelus Eisinger und Jörg Seifert haben dazu drei Phasen der Nutzungseinlagerung unterschieden: Reconsider meint das noch unscharfes Spekulieren über innewohnende Potenziale, Relaunch ist die systematische Suche danach und Reintegrate ist die Wieder-Einbindung in den Kontext. In: urbanRESET. Freilegen immanenter Potenziale städtischer Räume. Herausgeber. Angelus Eisinger und Jörg Seifert, Birkhäuser Verlag, Basel 2012

Folkets Hus, Stockholm, 1945-60, Sven Markelius, Längsschnitt — Folkets Hus, Stockholm, 1945-60, Sven Markelius, Section

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Monument der Dritten Internationale von Wladimir Jewgrafowitsch Tatlin, 1917 — The Monument to the Third International by Vladimir Yevgraphovich Tatlin, 1917

Papierarchitektur Aleksandr Brodsky und Ilya Utkin, 1992 — Paper architecture, Aleksandr Brodsky and Ilya Utkin, 1992


Kenotaph für Isaac Newton, 1784, Étienne-Louis Boullée — Kenotaph for Isaac Newton, 1784, Étienne-Louis Boullée

Eiffelturm im Bau 1887 — Eiffel Tower during construction, 1887

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Stadt wird der ehemalige Güterbahnhof als ein zentrales Entwicklungsgebiet in der Stadt Zürich bearbeitet. Der Ort ist eine neuralgische Stelle in der Stadt, wo wichtige städtische Infrastrukturen aufeinander treffen und weitere Entwicklungen anstehen: Geleisefeld, Hardbrücke, Fortsetzung Europaallee, neuer Bahnhof Hardbrücke, Maag- und Coop-Areal, Kongresszentrum Gerold Areal etc. Parallel treffen auch Grossräume aufeinander, die sich berühren und örtlich überlagern, wie der Geleiseraum, der Raum unter der Hardbrücke, der Bahneinschnitt parallel zur Seebahnstrasse, der Innenhof des Güterbahnhofs, der Strassenraum der Hohlstrasse etc. Übergeordnet kann dieses Feld an der Bahn als Insel oder als Fortsetzung der Stadt zur Bahn hin gelesen werden. Das jetzt bewilligte Polizei- und Justizzentrum beseitigt mit den Zeugen der Geschichte die Erinnerung, die Parzellenstruktur und die Beziehung zur Bahn sowie die Physis des Güterbahnhofs vollständig und bildet eine für die Stadtbevölkerung verbotene Stadt an einer sehr städtischen Lage. Die städtebauliche Antithese geht davon

the current building of the freight railway station represents an architectural and atmospheric value and is integrated into the given task. To ideally use the inner-urban location, we propose a sensible, necessarily vertical densification. The high-rise building that will be designed by the railway track forms a southern counterpart to the opposite Primetower, creating an unequal pair. We take an opposing stance to the Primetower, which is purely an office building, by designing a mainly residential tower including mixed public uses together with the freight railway station. At the same time, we present an anti-manifesto, a counter-position to the positivist tabula rasa, by criticising anonymous, international architecture and supporting the juxtaposition of historical and architectural inhomogenieity, as well as the architectural ensemble13. The freight railway station is developed further; the new building either comments on or contradicts it. This creates an unmistakeable new location. Downtown Atheltic Club, New York, 1926, Starrett & van Vleck Architekten — Downtown Atheltic Club, New York, 1926, Starrett & van Vleck Architects

Space and structure Space and structure are united in architecture14. Contrary to Modernist thinking, function is not their equal partner. As


aus, dass das jetzige Gebäude des Güterbahnhofes einen architektonischen und atmosphärischen Wert darstellt und in die Aufgabenstellung integriert wird. Um den innerstädtischen Ort gut auszunutzen, schlagen wir eine sinnfällige und notwendige vertikale Verdichtung vor. Das neu zu entwerfende hohe Haus am Geleisefeld bildet auf der Südseite einen Partner für den gegenüberliegenden Primetower, es entsteht ein ungleiches Paar. Mit der vornehmlichen Nutzung als Wohnturm und der öffentlichen Mischnutzung zusammen mit dem Güterbahnhofgebäude nehmen wir eine Gegenposition zum Primetower als reinem Bürogebäude ein. Gleichzeitig vertreten wir ein Antimanifest, eine Gegenposition zur positivistischen tabula rasa, treten ein für eine weniger anonyme und internationale Architektur, für das Nebeneinander von geschichtlich und architektonisch Inhomogenem und für das architektonische Ensemble13. Der Güterbahnhof wird weitergebaut, die Ergänzung kommentiert oder konterkariert ihn. Damit wird ein unverwechselbarer neuer Ort geschaffen. Publikationspläne

13 Hier sind wir ganz einige mit Fernand Poullion:«[…] les ensembles sont plus importants que les chefs-d’oeuvre isolés», in: Jean Lucien Bonillo, Fernand Pouillon. Architecte méditerranéen, Marseille 2001, S.19. Im Weiteren gibt es in der Innenstadt von Zürich sehr massgeschneiderte städtebauliche Ensembles wie die gezeichnet coh Datum 31.08.11 revidiert giuliani.hönger architekten eth-bsa-sia, Zürich Amtshäuser von Gustav Gull 1912-14 in Zürich erbaut oder das kantonale das kantonale Verwaltungsgebäude Walche der Gebrüder Pfister von 1934/35.

Sihlhof, Zürich, 2003, Giuliani Hönger Architekten, Schnitt — Sihlhof, Zürich, 2003, Giuliani Hönger Architects, Section

early as 1966, Aldo Rossi showed that urban and architectural structures are extremely permanent and can survive several changes of utilization15. In architecture itself, designs by Louis I. Kahn show us the power of structures that are autonomous from Fachhochschule Sihlhof Zürich_Schnitte their function16. Due to the invention and development of new structures according to Le Courbusier, the plan libre17 became possible, while the free façade allowed the choice of the relationship between inner and outer spaces. Bernhard Hoesli has shown, as Frank Lloyd Wright before him in his house designs, how the limiting box has gradually been dissolved18. The most famous corner of architecture, the glazed corner in the Bauhaus in Dessau from 1925-26, was preceded as early as 1914 by the Fagus factory in Alfeld by Walter Gropius and Adolf Meyer. Le Corbusier celebrated independence in the volume’s horizontal incision using long windows. Ludwig Mies van der Rohe drove the autonomy of structure and spatial limits to the extreme in the 1929 Barcelona Pavilion and Farnsworth House (1950-51). All above-mentioned examples are united by the fact that the so-called spatial box was merely breached in its ground plan. Its sectional dissolution, by stacking floors, is rarer. Publikationspläne

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gezeichnet coh

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giuliani.hönger architekten eth-bsa-sia, Zürich

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Phillips Exeter Bibliothek, Exeter, New Hampshire, 1971, Louis I. Kahn, Schnitt — Phillips Exeter Library, Exeter, New Hampshire, 1971, Louis I. Kahn, Section

14 Siegfried Giedion teilt 1969 die Architektur in drei Raumkonzeptionen ein: Architektur als Plastik, Architektur als Innenraum und Architektur als Plastik und Innenraum, in: Giedion Siegfried, Architektur und das Phänomen des Wandels, Die drei Raumkonzeptionen in der Architektur, Verlag Ernst Wasmuth Tübingen 1969, und „Architektur verstehen wir als unauflösbare Einheit zwischen dem Material, der Konstruktion, der Tragstruktur und den Installationen. Alle diese Elemente bekommen erst eine Bedeutung, indem sie architektonische Räume definieren. Wände, Streben oder Stützen haben in unseren Projekten deshalb auch eine raumdefinierende Funktion. Das Wesen der einzelnen Elemente lässt sich nur aus dem Zusammenhang, ihren Relationen untereinander, heraus bestimmen. Mit anderen Worten, das statische lässt sich in diesem Sinne nicht von dem architektonisch-räumlichen Konzept trennen. Christian Kerez, Plakat „Architektur als Enität von Material, Konstruktion und raumbildender Struktur“ unter: www.afz. ch/files/Kerez_Tafel_Screen_0.pdf 15 Aldo Rossi, Die Architektur der Stadt - Skizze zu einer Theorie des Urbanen, Bauwelt Fundamente 41, Bertelsmann Fachverlag Düsseldorf 1973, deutsche Fassung von L’Architettura della Città, Padova 1966 16 Siehe dazu das signifikante Adler House in Philadephia von Louis I.Kahn 1954-55. 17 Le plan libre oder der Freie Grundriss ist der dritte der fünf Punkte zu einer neuen Architektur, welche Le Corbusier 1927 propagiert, aber schon 1914 mit dem Dom-ino Typ entwickelt hat.

Raum und Struktur Raum und Struktur bilden in der Architektur eine Einheit14. Entgegen der Vorstellung der Moderne ist die Funktion dabei kein gleichwertiger Partner. Schon 1966 hat Aldo Rossi aufgezeigt, dass städtische und architektonische Strukturen äusserst permanent sind und mehrfache Nutzungswechsel überleben15. In der Architektur selbst zeigt uns Louis I.Kahn anhand seiner Entwürfe die Kraft von Strukturen autonom von Funktionen auf16. Durch die Erfindung und Entwicklung neuer Strukturen wurde nach Le Corbusier der plan libre17 möglich und durch die freie Fassade die Beziehung zwischen innen und aussen wählbar. Bernhard Hoesli hat aufgezeigt, wie Frank Lloyd Wright schon zuvor in seinen Hausentwürfen die begrenzende Schachtel allmählich aufgelöst hat18. Die berühmteste Ecke der Architektur, die verglaste Ecke beim Bauhaus in Dessau von 1925-26 wurde bereits 1914 beim Fagus-Werk in Alfeld von Walter Gropius und Adolf Meyer vorweggenommen. Le Corbusier hat die Unabhängigkeit in der horizontalen Schlitzung des Volumens

Especially in towers, a long window rotated by 90° could create a vertical panorama between the nearby environment and an unhindered view towards the sky19. The invention of the support-to-slab structure freed the dividing structure of its load-bearing function and gave it a new flexibility. With today’s demands of durability, minimal grey energy requirements and system separation, this structural principle gains greater momentum, which can however lead to endlessly interchangeable buildings without orientation or character. Most buildings have permanent primary structures that do not (need to) change during their lifespan and temporary secondary structures that are often exchanged, or - to use a term by Siegfried Giedion - can be described as constitutive and transitory elements20. The primary structure also includes the vertical and in most cases also the horizontal access areas for people and building technology, which can be developed as a means of creating expression, space and character. The given utilization in this sense need not necessarily be regarded as definitive for the design. Instead, it should encourage a by all means spectacular, but certainly new and self-confident structure, into which diffe-


mit dem Langfenster zelebriert. Ludwig Mies van der Rohe hat die Autonomie von Struktur und Raumgrenze beim Barcelona Pavillon 1929 und bei Farnsworth-Haus 1950/51 ins Extrem getrieben. Allen oben genannten Beispielen ist gemein, dass die so genannte Raumschachtel lediglich im Grundriss gesprengt wurde. Die Auflösung im Schnitt, bei der Stapelung von Geschossen, ist eher selten. Gerade in Türmen könnte ein um 90° gedrehtes Langfenster ein vertikales Panorama zwischen nahem Umfeld und ungehindertem Blick zum Himmel anbieten19. Mit der Erfindung der Stützen-Platten-Struktur wurde die Trennstruktur vom Tragen befreit und eine neue Flexibilität erreicht. Mit den heutigen Forderungen nach Langlebigkeit, minimalem Grauenergiebedarf und Systemtrennung werden diesem Strukturprinzip zusätzliche Argumente geliefert, welche aber zu endlos austauschbaren Gebäuden ohne Orientierung und Charakter führen könnte. Die meisten Gebäude weisen permanente Primärstrukturen auf, welche sich über die Lebensdauer nicht verändern (müssen) und temporäre Sekundärstrukturen,

18 Bernhard Hoesli, Architektur lehren, Eidgenössische Technische Hochschule, Institut für geschichte und Theorie der Architektur, Zürich 1989, S.34 und 35. Siegfried Giedion, Raum, Zeit, Architektur, Die Entstehung einer neuen Tradition, Verlag für Architektur Artemis, Studio Paperback, Zürich und München 1984, S.42 19 Zur Relevanz der Erfindung neuer Raumkonzeptionen wurde für fachlichdidaktische Innovationen 2011/12 an der HSLU von Tina Unruh und Christian Hönger ein Beitragsgesuch zum Thema Raumlabor eingegeben und bewilligt. Das Projekt ist noch nicht gestartet worden: „Das Schaffen von Räumen kann als Urbedürfnis der Architektur und als Motor ihrer Produktion verstandenwerden. In den meisten Belangen des Bauens sind Architekten Generalisten, Spezialisten sind sie zusammen mit den Innenarchitektinnen lediglich in Bezug auf den architektonischen Raum. In den Curricula der Architekturschulen werden allerdings vorwiegend Instrumente zur Herstellung von Raum vermittelt. Das Ziel der Herstellung, der Raum selber und seine Wahrnehmung,bleiben weitgehend ausgeklammert. Das Projekt Raumlabor vereint daher Raumanalyse und Raumproduktion.

rent utilizations can be embedded. The spaces created in this way are not optimized for a specific utilization; instead spaces with specific characteristics are developed from the structure. Structure as expression and impression Architecture has always worked on the theme of structure using frames and in-fill. With today’s functional distinction between load-bearing, partitioning and insulation, the relationship between the spatial and load-bearing structure has become especially diverse and forms a focus here. Increasingly stringent energy regulations and standards have made the external, expression-determining structure - as for example in the Willis Tower (formerly Sears Tower) in Chicago from 1974 by SOM impossible today or at least strongly limited. Visual and static structures rarely have to conform with each other, since the latter often looks unconvincing. To clarify that situation, see the Wainwright Building in Chicago 18901892 by Louis Sullivan, where only every second pillar in the façade is load-bearing21. Another example is the 1911 Looshaus am Michaelerplatz by Adolf Loos, where the front made of re-

Eyebeam Museum für Kunst und Technologie, New York, 2004, Diller und Scofidio — Eyebeam Museum of Art and Technology, New York, 2004, Diller and Scofidio

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Osaka Expo Turm, 1970, Kiyonori Kikutake — Osaka Expo Tower, 1970, Kiyonori Kikutake

Öffentliche Bibliothek, Seattle, 2004, OMA — Seattle Public Library, 2004, OMA

Wolkenbügel, 1924, El Lissitzky — „Cloud-Irons“, 1924, El Lissitzky


Scala Bramante, Vatikanisches Museum, 1503, Donato Bramante — Scala Bramante, Vatikanisches Museum, 1503, Donato Bramante

Fratelli Alinari, Scala della Torre di Palazzo Vecchio, Florence, 1900-05 — Fratelli Alinari, Scala della Torre di Palazzo Vecchio, Florence, 1900-05

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Nagakin Capsule Tower, Tokyo, 1972, Kisho Kurokawa — Nakagin Capsule Tower, Tokyo, 1972, Kisho Kurokawa

welche oft ausgetauscht werden, oder - um Begriffe von Siegfried Giedion zu missbrauchen - als konstituierende und transitorische Elemente20 bezeichnet werden können. Zur Primärstruktur gehören die vertikalen und mehrheitlich auch die horizontalen Erschliessungen für Personen und Technik, welche ausdrucks-, raum- und charakterbildend gestaltet werden können. Die vorgegebene Nutzung ist in diesem Sinne nicht unbedingt als entwurfsbestimmend zu verstehen. Vielmehr soll sie das Entwickeln einer gerne spektakulären, sicher aber neuen und selbstbewussten Struktur ermuntern, in welche sich verschiedene Nutzungen einbetten können. Die dabei entstehenden Räume sind somit nicht auf eine Nutzung hin optimiert; vielmehr entstehen aus der Struktur heraus Räume mit spezifischen Charakteristiken. Struktur als Aus- und Eindruck Immer schon hat sich die Architektur mit dem Thema von Gliederung durch Rahmen und Füllung beschäftigt. Gerade durch die heutige Funktionsteilung von Tragen,

20 Siegfried Giedion, Raum, Zeit, Architektur, Die Entstehung einer neuen Tradition, Verlag für Architektur Artemis, Studio Paperback, Zürich und München 1984, S.42 21 “Doch die Konstruktion lässt sich nicht unmittelbar aus der Konstruktion ableiten - weder die Betonung des Volumens als Ganzes noch die Eckpfeiler stimmen mit den konstruktiven Gegebenheiten überein. Zudem wurden alle vertikalen Streben gleich ausgebildet, obwohl sich nur hinter jeder zweiten eine Eisenstütze befindet. Philipp Johnson folgerte aus dieser Differenz zwischen Konstruktion und Fassade: “ Sullivan’s interest was not in structure, but design” (Johnson 1956) in: Frei Hans, Louis Sullivan, Studio Paperback, Artemis Verlags-AG Zürich 1992 22 „Der Rahmen der Michaelerstrasse hätte durchgehende Fensterbänder ermöglicht“, wie der Bewehrungsplan des Rahmens sehr schön zeigt, in: Czech Hermann, Mistelbauer Wolfgang, Das Looshaus, Löcker Verlag, Wien 1984, S.56 und S.100

inforced concrete would actually permit ribbon windows and the four classical columns on the ground floor do not bear any load at all22. In his buildings Lange 1927 and Esters 1930, Ludwig Mies van der Rohe used invisible steel structures to enable large spans and surrealistically wide openings for a brick building23. The load-bearing structure can be presented in space, as for example in the 1978 House on a Curved Road by Kazuo Shinohara, or within dividing structures, as in many original examples such as the Pazzi chapel (1430-61) by Filippo Brunelleschi. The 1571 staircase of the Biblioteca Laurentiana by Michelangelo Buonarotti in Florence has a special status in this respect. A highly sculptural exterior façade is stretched inwards. The pairs of columns for each of the interior’s three floors are usually inserted into niches in the wall to underline the fact that the columns are not-load-bearing and therefore purely decorative. In the Gobierno Civil (1954-57) by Alejandro de la Sota in Tarragona, the local black columns are used very freely, by integrating them locally into the wall, partially treating them as pilasters, or free-standing. In this category, Japanese architecture contributes a special building method, as one can


Trennen und Dämmen hat sich das Verhältnis zwischen Raum- und Tragstruktur vervielfacht. Durch die sich verschärfenden Energievorschriften und -standards ist die nach aussen gelegte, ausdrucksprägende Struktur - wie sie zum Beispiel am Willis Tower (ursprünglich Sears Tower) in Chicago 1974 von SOM exemplifiziert wird - gar nicht mehr möglich oder mindestens stark eingeschränkt. Im Ausdruck entsprechen sich optische und statische Struktur oft nicht unbedingt, was letztere zum Teil visuell nicht glaubhaft werden lässt. Um diesen Umstand zu verdeutlichen, können das Wainwright Building in Chicago 1890-1892 von Louis Sullivan angeführt werden, wo in der Fassade nur jeder zweite Pfeiler trägt21. Ein weiteres Beispiel stellt das Looshaus am Michaelerplatz 1911 von Adolf Loos dar, wo die Frontseite in Stahlbeton eigentlich Bandfenster ermöglichen würde und die vier klassischen Säulen im Erdgeschoss gar nichts tragen22. Ludwig Mies van der Rohe hat bei den Häusern Lange 1927 und Esters 1930 durch unsichtbare Stahlkonstruktionen grosse Spannweiten und für einen Backsteinbau surrealistisch

Design für einen Büroturm, Philadelphia 1952-57, Louis I. Kahn — Design for an Office Tower, Philadelphia, 1952-57, Louis I. Kahn

learn from the Katsura Temple in Kyoto, in which the primary structure made of stripped bamboo shafts and is rawer than the exact filling structure. With the invention and development of reinforced concrete - moving away from its analogy with wood, as was still the case with Francois Hennebique - the forces shifted to the reinforced concrete disk: Load-bearing and dividing elements are one; walls and ceilings are identical. Disk statics according to Jürg Conzett24 also mean that load-bearing elements only need to be above each other at points of intersection. Space and structure form an inseparable unity, which Jacques Lucan describes as “Espace Texturée”25. Material and technology To this day, steel and concrete continue to be the materials for building high-rise buildings. Presently new materials are emerging on the market with even better performance with respect to load-bearing, such as carbon fibres and kevlar. In view of that imminent technical advance, it remains to be seen whether the materials can also generate a new expression. At the same

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Stabkirche Hopperstad, Vik, Norwegen, 1140, — Hopperstad Stave Church, Vik, Norway, 1140

breite Öffnungen verwirklicht23. Im Raum kann die Tragstruktur ausgestellt werden wie zum Beispiel im House on a Curved Road 1978 von Kazuo Shinohara oder innerhalb der Trennstrukturen wie sie sich in vielen ursprünglichen Beispielen wie der Pazzi Kapelle 1430-61 von Filippo Brunelleschi manifestieren. Dabei nimmt der Treppenraum der Biblioteca Laurentiana 1571 von Michelangelo Buonarotti in Florenz eine Sonderstellung ein. Eine sehr plastische Ausbildung einer Aussenfassade wird nach innen gestülpt. Dabei sind die geschossweisen Säulenpaare des dreigeschossigen Innenraumes unüblicherweise in Wandnischen gefangen, so dass der Sachverhalt unterstrichen wird, dass die Säulen nichttragend und damit reine Zierde sind. Beim Gobierno Civil 1954-57 von Alejandro de la Sota in Tarragona wird mit den dortigen schwarzen Pfeilern sehr frei umgegangen, indem sie örtlich in die Wand eingebunden, zum Teil als Pilaster behandelt, oder auch freistehend sind. In dieser Kategorie trägt die japanische Architektur eine spezielle Bauweise bei, wie man am Katsura Tempel in Kyoto

time, the use of new technologies makes it easier to control more flexible building forms and non-standardised building elements. Computer simulation on load-bearing behaviour allows a transition to non-rational load-bearing and building forms. So new tower shapes are constantly being generated, but they seem to be more an expression of economic dominance or political prestige than tectonical logic.

23 Frampton Kenneth, Grundlagen der Architektur - Studien zur Kultur des Tektonischen, Oktagon Verlag, MünchenStuttgart 1993, S. 175-227 24 Jürg Conzett, Tragende Scheiben im Hochbau, in: werk, bauen+wohnen, Heft 9/1997: Der Ingenieur formt mit, S.35-39 25 Jacques Lucan, Hypothèse pour une spatialité texturée, in: matières, numéro 9, EPFL ENAC IA LTH Lausanne 2008, S.6-17.


lernen kann, indem die Primärstruktur aus geschälten Baumstämmen und Bambushölzern unpräziser und roher ist als die genauen Füllstrukturen. Mit der Erfindung und Entwicklung des Stahlbetons weg von seiner Analogie zum Holzbau, wie es bei Francois Hennebique noch der Fall war - sind die Kräfte in einer Stahlbetonscheibe nicht mehr sichtbar: Tragende und trennende Elemente sind eins, Böden, Wände und Decken sind materiell identisch. Mit der Scheibenstatik nach Jürg Conzett24 müssen auch tragende Elemente nur an Kreuzungspunkten übereinander stehen. Raum und Struktur bilden eine untrennbare Einheit, welche Jacques Lucan als Espace Texturée25 bezeichnet .

Schnitt durch das Haus an einer gekrümmten Strasse (die „wilde Maschine“), Tokyo, 1978, Kazuo Shinohara — Section through House on a curved road (the “savage machine”), Tokyo, 1978, Kazuo Shinohara

Material und Technologie Bis heute sind vorwiegend Stahl und Beton die Werkstoffe für den Bau von Hochhäusern. Nun drängen neue Materialien auf den Markt, welche bezüglich Tragverhalten noch geeigneter sind wie zum Beispiel Kohlefasern oder Kevlar. Ob sie im Sinne der technologischen

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Junya Ishigami, Das Potential von Türmen, 2010, JA79, S.18 — Junya Ishigami, The potentility of towers, study 2010, JA79 autumn 2010, p18

Immanenz auch einen neuen Ausdruck generieren werden, bleibt noch offen.Gleichzeitig wird durch den Einsatz neuer Technologien die Kontrolle komplexerer Gebäudeformen und nicht-standardisierter Bauteile möglich. Computersimulationen zum Tragverhalten ermöglichen den Übergang zu nicht rationalen Trag- und Gebäudeformen. So generieren sich ständig neue Turmfiguren, jedoch scheinen sie mehr Ausdruck wirtschaftlicher Dominanz oder politischer Repräsentation als tektonischer Logik zu sein.


Module Modules

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Modulverantwortung Module Leader Christian Hönger Experten Experts Tivadar Puskas Unterrichts-Assistenten Teaching Assistants Christian Koch, Bernhard Maurer Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Fokus-Projekt Auf städtischer Ebene ist unser Ziel Zugänglichkeit und Durchmischung, Erhalt und Nachnutzung, Permanenz von Alt und Neu. Ab dem Stadtboden findet eine natürliche Schichtung von öffentlich, halbprivat und privat nach oben statt. Vorbehalten bleibt der Umgang mit der Turmkrone. Diese Schichten sind abhängig von der Platzierung des Turms, der Höhe der Hardbrücke, der Gleisnähe und der durch die Höhe entstehenden Aussicht. Die hypothetische Bezeichnung als Schichten bedeutet nicht, dass es nicht zu Überlappungen kommen kann. Von spezifischem Interesse sind die Schwellenräume zwischen den Schichten und die Erschliessungen als Interaktionsräume. Die angesprochenen Schichten sind: Öffentlich: Güterbahnhof In den Bestand soll sich etwas einnisten, dafür sollen Szenarios entwickelt werden. Assoziative Möglichkeiten sind eine Schule mit dem Hof als Pausenplatz, Ateliers mit zentralem Werkhof, ein Jungunternehmerhof oder Loftwohnungen mit lärmgeschütztem Innenhof. Ziel ist es, eine Nachnutzung zu finden, die

Focus-Project On an urban level, our aim is accessibility and mixture, preservation and reuse, as well as the permanence of old and new. The urban ground is developed upwards in a natural layering process, from public to semi-private to private. The crown of the tower is an exception. These layers are independent of the tower, the height of the Hardbrücke, the proximity to the train track and the view created by the building’s height. The hypothetical description as layers does not mean that there can be no overlapping. The threshold areas between the layers and accesses are of special interest as spaces of interaction. The above mentioned layers are as follows: Public: Freight railway station The aim is to develop scenarios to insert something into the existing structure. Associative possibilities are a school that uses the courtyard as a playground, studios with a central maintenance yard, a young professionals’ yard, and loft apartments with a soundinsulated inner courtyard. The aim is to find a form of reuse that conforms with the character of the existing structure, the location and the existing urban space, and is compatible with the


dem Charakter der befindlichen Struktur, des Ortes und der Stadt- und Bestandsräumlichkeiten entspricht und mit der Sockelnutzung des hohen Hauses kompatibel ist. Halböffentlich: Sport Die erste Inspiration für die halböffentliche Schicht: Sport als sozialer Motor der Begegnung. Die zweite Inspiration kommt von der Struktur und dem Charakter des hohen Hauses selbst. Sie bestimmt die Sportarten und ihre Ausprägung. So träumt sich eine gewundene Laufbahn als Treppe oder Rampe durch die Struktur, es gibt ein Tauchbecken und Sprungturm, einen Athletikclub und eine Kletterhalle, etc. Privat: Wohnen Die dritte Schicht ist Wohnen. Zum einen dient die Höhe als Inspiration für die Typologie: dreigeschossiges Vertigowohnen, Vertikalpanorama mit Blick zum Himmel und zum Boden, oder Übereckpanorama, etc. Zum anderen ist es die Struktur selbst: die Tragstruktur ist Raumstruktur und generiert spezielle, unterschiedlichste Wohnformen.

Raum Room Atelier und Nische F-Geschoss Studio and Alcove F-Level Veranstaltung Events Besprechungen Mittwoch ab 9.00 Uhr und Donnerstags nachmittag. Talks every Wednesday from 9 am and every Thursday afternoon.

utilization of the tower’s base. Semi-private: Sports The first inspiration for the semiprivate section is sport as the social motor for movement. The second inspiration comes from the structure and character of the high-rise building itself. It determines the types of sport and the forms they take. For instance a winding running track could be conceived as a staircase or ramp around the structure, or a pool with diving boards, an athletics club and a climbing hall etc. Private: Living The third layer is living. On the one hand, the height serves as inspiration for the typology: triplestorey vertigo living, vertical panoramas with a view from the sky down to the ground, or a round-the-corner panorama etc. On the other hand, it is the structure itself: The load-bearing structure is also the spatial structure and generates special, highly diverse forms of living.

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Modulverantwortung Module Leader Christian Hönger Form Profile Vorlesungen Lectures Bewertung Assessment Modulendprüfung schriftlich Semesterprotokoll, 3 ECTS Written Examination Journal of Lectures, 3 ECTS Sprache Language Der Unterricht findet auf deutsch statt. The course will take place in German. Die Studierenden fertigen im Wechsel ein Protokoll aller Vorlesungen an, das dem Kurs zur Verfügung gestellt wird. Vorlesungen auf deutsch werden in englisch protokolliert und umgekehrt. The Students prepare by turns a journal of lectures during the semester, which will be availlable for the whole class. Lectures in German will be recorded in English and vice versa.

Fokus-Vorlesungen In den Fokusvorlesungen wird das weite Feld der Struktur in Theorie und Praxis umrissen. Zum Begriff Struktur, zum Städtebau, zu gebauten und geträumten Beispielen von hohen Häusern, zum Tragwerk aus Sicht des Architekten und des Bauingenieurs, zum Brandschutz usw. finden Vorlesungen von Dozierenden, Assistierenden und Gästen statt. Im Kaleidoskop von Haltungen und Meinungen sucht der Studierende die eigene Position und vertritt sie.

Focus-Lectures Focus lectures provide an outline of the broad field of structure in theory and practise. Lectures are presented by lecturers, assistants and guests and focus on the term „structure“ with respect to urban development, examples of high-rise buildings that have been built or imagined, load-bearing structures from the perspective of the architect and civil engineer, fire protection etc. Students investigate and present their own positions from the kaleidoscope of stances and opinions.


Termine Schedule 20. September 8:30 Tina Unruh, Architektonik 10:00 Christian Hönger, Einführung

Raum Room Atelier, Nische F-Geschoss Studio, F-level, alcove Veranstaltung Event Immer am Donnerstag ab 8:30 Uhr Every Thursday from 9 am

27. September 8:30 Reinhard Wiederkehr, Brandschutz 10:00 Tivadar Puskas, Turmstatik 04. Oktober 8:30 Johannes Käferstein, Excavated Structures 10:00 Michael Geschwentner, Hardturmpark 12. Oktober 8:30 Christian Hönger: Sprengung der Kapsel 10:00 Christian Penzel: Statik 19. Oktober 8:30 Bernhard Maurer: Türme 10:00 Uli Herres: Koolhaas und Delirious NY 25. Oktober 8:30 Stefan Thommen: Prime Tower, Sicht des Architekten 10:00 Roger Boltshauser: Raumtruktur 22. November 8:30 Dieter Geissbühler: Knochen 10:00 Christian Koch: The charged shift 29. November 8:30 Daniel Meyer: Tragwerksplanung 10:00 Oliver Dufner: Herausragend 06. Dezember 8:30 Christian Hönger: Schlotterbeckareal Zürich 10:00 Yves Dusseiller: Sartoriale Architekten

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Modulverantwortung Module Leader Oliver Dufner

Vertiefungsarbeit Struktur - Vermittler zwischen Funktion und Form? In der Architektur assoziiert man mit dem Begriff der Struktur häufig die ordnende Komponente des Entwurfs. Im Gegensatz dazu steht die Form für den gestalterischen Anspruch den die Architektur verfolgt. Man könnte also sagen, während die Form die Sprache der Architektur ist, versteht sich die Struktur als deren immanente Grammatik. Erst durch die sinnfällige Wechselwirkung und das sich gegenseitige Bedingen der Beiden entsteht das architektonische Objekt. Welche Bedeutung die Struktur dabei auf die Genese von Architektur hat interessiert uns und steht im Fokus unserer Arbeit im HS 2012. Ausgehend von der genannten These starten wir das Semester mit einigen Inputveranstaltungen und Übungen die neben einer Annäherung an das Thema Struktur auch der Schulung der Recherchekenntnisse und der Schreibfähigkeiten dienen. Über eine individuelle Definitionsfindung des Strukturbegriffes in der Architektur werden anhand vorgegebener Themen

Dozierende Lecturers Oliver Dufner, Natalie Plagaro Cowee Form Profile Das Modul dient der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und konzentrierten Denkens. Es soll die Möglichkeit bieten das eigene Handeln als entwerfender Architekt / entwerfende Architektin schriftlich zu reflektieren. Ziel ist es eine eigenständige themenrelevante Vertiefungsarbeit zu schreiben. 6 ETCS The module is aimed at teaching research methods and concentrated thought. It should provide designing architects with an opportunity to reflect on their work in writing. The aim is to write autonomous, in-depth work on relevant themes. 6 ECTS Ergebnis Outcome Vertiefungsarbeit, A4 hochkant, 3 Exemplare gebunden, Text und PDF auf CD Written paper A4 upright, 2 copies bound, text and pdf on CD Sprache Language Der Unterricht findet auf deutsch statt, es wird ermöglicht die Vertiefungsarbeit in englischer Sprache zu verfassen. The course will take place in German. It is possible to develop the in-depth study in English.

In-Depth Study Structure - a mediator between function and form? In architecture, one often associates the term structure with ordering components of the design. By contrast, form stands for the design intentions the architecture pursues. So one could say that while form is the language of architecture, structure can be regarded as its immanent grammar. An architectural object is only created through the manifest interaction between the two mutually essential elements. We are interested in the significance of structure with respect to the genesis of architecture and this is the focus of our work in the autumn semester of 2012. Using the above thesis as a point of departure, we will begin the semester with some input events and exercises that serve to approach the theme of structure and also train research and writing skills. Through individually investigating a definition of structure in architecture, examples of buildings from architectural history will be analysed from the perspective of given themes. This allows interaction with the design module and also creates a thematic and methodical basis for further work. The theme of one’s own study is


Beispiele von Bauten aus der Architekturgeschichte analysiert. Dies ermöglicht die Interaktion zum Entwurfsmodul und schafft zugleich eine thematische wie methodische Grundlage für die weitere Arbeit. Das Thema der eigenen Untersuchung wird Schritt für Schritt eingegrenzt, geschärft und schriftlich weiterentwickelt. Die Arbeiten werden durch die Dozierenden betreut und während des Semesters in unterschiedlicher Form präsentiert. Die Abgabe erfolgt in Form einer schriftlich abgefassten Vertiefungsarbeit. Das Potential des Moduls liegt darin, ausgehend von einem persönlichen Interesse innerhalb des Themenfeldes `Struktur` relevante Fragestellungen zu benennen, die Architekturgeschichte und die eigene Wahrnehmung zu befragen und daraus eine eigenständige These zu entwickeln. Diese soll über den eigenen Erkenntnisgewinn hinaus auch eine Relevanz für die heutigen konkreten Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit architektonischer Struktur haben. Eine wechselseitige Befruchtung mit dem Entwurf wird angestrebt.

Raum Room C 400 Veranstaltung Event Dienstags ab 9:00, ganztags Startveranstalt. Dienstag 18.9.2012, 9:00 Ende Kontaktstudium 18.12.2012 Layoutkritik 15.01.2013 Schlusskritik und Abgabe 22.01.2013 Tuesdays from 9:00, all day Opening session Tuesday, September 18, 9:00 Concluding contact studies December 18 Layout critique January 15 Final critique and presentation January 22

successively narrowed down, sharpened and developed further in writing. The work is supervised by the lecturers and presented in a range of forms during the semester. Students present a written advanced paper. Beginning with a personal interest within the thematic field of “structure”, the potential of the module lies in addressing relevant questions, questioning architectural history and one’s own perception, and thereby developing one’s own independent thesis. Going beyond the insight gained by individual students, the work should also entail a relevance to today’s concrete tasks in connection with architectural structure. Fruitful interaction with the student’s own design is encouraged.

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Modulverantwortung Module Leader Alberto Alessi Form Profile Vorlesungen, Modulendprüfung, Semesterprotokoll Lectures, Written Examination, record of the semester

Basisvorlesungen - Architektur und Zeit Jedes Projekt und jedes Gebäude entsteht in und aus einer gegebenen Situation. Das Tun des Architekten ist konstant geprägt von der Lage und der Geschichte der Dinge. Das ist noch prägnanter wenn es um das Umbauen geht. Prinzipien, Traditionen, Intuitionen, Strukturen, Formen und Möglichkeiten des Bauens im Bestand: Die Debatte über die Architektur konfrontiert sich seit dem XIX. Jhd. immer intensiver mit diesem Thema. Die Definition von Viollet-le-Duc des Begriffs Restauration, die Texte von Alois Riegl über den Alterswert der Architektur, die Untersuchungen von Aldo Rossi über die Kategorie der Permanenz und die laufende Recherche von Rem Koolhaas über das Cronocaos sind einige der fruchtbaren theoretischen Reflexionen über das Wesen des architektonischen Entwerfens in der aktuellen, komplexen und widersprüchlichen Realität. Was heißt es ein Gebäude umzubauen, weiterzubauen, zu transformieren? Welche Qualitäten und Werte

Basis Lectures - Architecture and Time Each project and every building is developed in and from a given situation. An architect’s action is constantly characterised by the situation and its history. That is even more relevant to the task of conversion. Since the 19th century, debate on architecture has increasingly focused on this theme with respect to principles, traditions, institutions, structures, forms and the possibilities of building measures to existing structures. Viollet-le-Duc’s definition of the term restoration, texts by Alois Riegl on the historical value of architecture, studies by Aldo Rossi on the category of permanence and current research by Rem Koolhaas on the Cronocaos are some of the fruitful theoretical reflections on the nature of architectural design in the current complex and contradictory reality. What does it mean to convert, to continue building, and to transform a building? Which qualities and values does one especially seek in restoration and renovation? What is changed? What is thereby newly created? How can/must one interpret and design further an existing building? What does it mean to


sucht man gerade in einer Sanierung oder Renovation? Was wird verändert? Was entsteht damit neu? Wie kann/ muss man ein bestehendes Gebäude interpretieren und weiterentwerfen? Was heisst es, sich mit der Architekturgeschichte direkt zu konfrontieren? Gibt es einen originalen Zustand eines Gebäudes? Welcher ist es? Warum? Die disziplinarischen Aspekte dieser Themen und Fragen werden im Unterricht erforscht und vermittelt. Analogien und Widersprüche zwischen Theorien, Ideologien und Wissen, sowie auch Kontaktpunkte mit anderen Disziplinen (Bildende Kunst, Film, Soziologie, Philosophie, Wissenschaft) werden diskutiert und vertieft, um sie gleichzeitig mit mehreren Ebenen und Kenntnissen in Verbindung zu bringen. Die Architektur wird somit als Teil des gesamten kulturellen Diskurses erlebbar. Die unterschiedliche Themen werden als mögliche Werkzeuge in den Händen entwerfender Architekten verstanden. Die Architekturtheorien sind keine reinen Abstraktionen, sie bewegen sich zwischen absoluten Positionen, und relativen Verhältnissen.

Raum Room Nische F-Geschoss F-level, alcove Veranstaltungen Lectures Montags ab 13:00 Mondays from 13:00 Studio

be directly confronted by architectural history? Does a building have an original condition? What is it? Why? The disciplinary aspects of such themes and questions are researched and communicated during the course. Analogies and contradictions between theories, ideologies and knowledge, as well as counterpoints with other fields (visual art, film, sociology, philosophy, science) are discussed and studied in depth, to simultaneously connect them to multiple levels and types of insight. Architecture thereby becomes part of the overall cultural discourse. The different themes are regarded as possible tools in the hands of the designing architect. Architectural theories are not pure abstractions, but instead move between absolute positions and relative relationships.

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Keynote Lectures Die Keynote Lectures erweitern den Horizont über das rein fachliche hinaus. Jeweils ein Gast gibt Einblicke in ein spezifisches Thema. Die Form der Vermittlung ist offen (Vorträge, Workshops, Übungen). Die Pflichtveranstaltung findet für die Master Studenten der HSLU Luzern und der FHNW Basel statt. Die drei Keynote Lectures der HSLU stehen in diesem Semester unter dem Thema Struktur.

Keynote Lectures The Keynote Lectures, held by guests to a specific topic, are to broaden the students` horizon. The medium hereby is held open: it can be lectures, workshops, exercises. The required course is held jointly for the master students both of HSLU Lucerne and FHNW Basel.This semester‘s three keynote lectures organized by the HSLU - T&A focus on the topic of Structure.

Modulverantwortung Module Leader Christian Hönger Form Profile Eintägige Workshops, die abwechselnd von der HSLU - T&A und von der FHNW in Basel organisiert werden. Sie werden von Master-Studierenden beider Hochschulen gemeinsam besucht. One-Day workshops, organized in turn by the HSLU - T&A and the FHNW in Basel. They are attended by master-students of both universities together.


Termine Schedule Tina Unruh „Strukturen unsichtbarer Städte“ Freitag, 28. September, 9:00-17:00 Tina Unruh „Structures of invisible cities“ Friday, September 28th, 9:00-17:00 HSLU Technik & Architektur Technikumstrasse 21, Horw

Raum Room Nische F-Geschoss F-level, alcove

Matteo Gonet „Fragile“ Freitag, 12. Oktober, 9:00-17:00 Matteo Gonet „Fragile“ Friday, October 12th, 9:00-17:00 Master-Studio Spitalstrasse 8, 4056 Basel Walter Reinhard „Die Fallmasche Erfolg“ Freitag, 26.Oktober, 9:00-17:00 Walter Reinhard „The success trap“ Friday, October 26th, 9:00-17:00 Master-Studio Spitalstrasse 8, 4056 Basel Toni Kotnik „Struktur von Hochhäusern“ Freitag, 09. November, 9:00-17:00 Toni Kotnik „Structures of Skyscrapers“ Friday, November 9th, 9:00-17:00 HSLU Technik & Architektur Technikumstrasse 21, Horw Thomas Wüthrich „Verbindung“ Freitag, 23. November, 9:00-17:00 Thomas Wüthrich „Connection“ Friday, November 23rd, 9:00-17:00 Master-Studio Spitalstrasse 8, 4056 Basel Michael Zinganel „Stop and Go“ Freitag, 07. Dezember, 9:00-17:00 Friday, Dezember 7th, 9:00-17:00 HSLU Technik & Architektur Technikumstrasse 21, Horw 50


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Sol Le Witt; Double Tower, 1999

Sandro Botticelli (1445 - 1510), Silberstiftzeichnung ‚il paradiso‘, aus Dantes ‚Divina Commedia‘ — Sandro Botticelli (1445 - 1510), silver point pen drawing ‚il paradiso‘, from Dantes ‚Divina Commedia‘


Crossing Rotterdam. Migrant Dependency, Michael Hieslmair/ Michael Zinganel Ein Beitrag für die 4. Internationale Architektur Biennale Rotterdam, 2009 — Crossing Rotterdam. Migrant Dependency, Michael Hieslmair / Michael Zinganel A contribution for the 4th Interantional Architecture Biennale Rotterdam, 2009

Strukturelle Entwicklungen bei hohen Gebäuden, Mir M. Ali & Kyoung Sun Moon, Architectural Science Review, Vol 50, No 3, 205-223 — Structural Development in Tall Buildings, Mir M. Ali & Kyoung Sun Moon, Architectural Science Review, Vol 50, No 3, 205-223

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Modulverantwortung Module Leader Christian Hönger Assistenten Assistants Christian Koch Bernhard Maurer Uli Mathias Herres

Studienreise Die Reise führt nach New York als urbanem Traum und gleichzeitig urbaner Realität der Alten Welt. Wobei New York als Vorstellung oder Erinnerung immer gleichgesetzt wird mit dem Stadtteil Manhattan. Vom umgebendem Wasser wird die Insel der Türme zur Ikone der modernen Stadt. Dabei ist diese Inkarnation der liberalen Stadt ein Antimanifest der Stadtplanungen der Moderne. Einzig durch ein strenges orthogonales Strassenraster gebändigt, haben beinahe unkontrollierte wirtschaftliche Potenzen der Stadt ihren Ausdruck auferlegt. Auf einer flachen Bühne treten eitle Solitäre selbstverliebt auf. Dadurch sind zum Beispiel in der Phase der Bauordnung von 1916 bis 1963 mit den gestuften Volumetrien faszinierende Einzelgebäude wie das Chrysler Building 1928-1930 und Visionen wie von Hugh Ferriss entstanden. Die Stadt hat immer wieder Vorstellungen genährt, wie den Film Metropolis von Fritz Lang von 1925-1926, Künstler wie Constantin Brancusi oder Kunstströmungen wie die Minimal Art fasziniert und gerade auch das Buch

Study Trip The trip takes us to New York, the urban dream and at the same time, the urban reality of the old world. However the idea or memory of New York is always synonymous with the district of Manhattan. Surrounded by water, the island of high-rise buildings is an icon of the modern city. Yet this incarnation of the liberal city is an anti-manifesto of modernist urban planning. The city‘s almost uncontrolled economic forces have imposed their expression, only restrained by a strict orthogonal grid of streets. On a flat stage, vain solitary buildings narcissistically rise-up into the sky. During the building regulation period between 1916 and 1963 for instance, that has created fascinating individual buildings with staggered volumetrics such as the Chrysler Building (1928-1930) and visions such as those by Hugh Ferriss. The city has always inspired ideas, such as the film „Metropolis“ by Fritz Lang (1925-1926), and fascinated artists such as Constantin Brancusi or artistic movements such as Minimal Art, and especially the book by Rem Koolhaas „Delirious New York: A Retroactive Manifesto of Manhattan“, which was published in 1978 and we will read prior to the trip.


von Rem Koolhaas „Delirious New York: A Retroactive Manifesto of Manhattan“ von 1978 hervorgebracht, das wir im Vorfeld der Reise lesen werden. Uns und ihn interessieren an New York vor allem die Kultur der Verdichtung („Culture of congestion“). Das einzelne Bauwerk spielt darin die Rolle eines sozialen Katalysators. In der Studienreise wollen wir den urbanistischen Puls der Stadt spüren. Dabei interessieren uns neben den Einzelgbäuden die Strassen- und berühmten Freiräume wie die Plazas vor den Türmen oder der Central Park. Zu exemplarischen Türmen der Stadt erarbeiten die Studierenden ein mündliches Porträt und tragen es vor den Exponenten vor.

Zeitraum Schedule 11. -17. November 2012 genaue Daten und Kosten werden noch bekanntgegeben exact dates and costs will be announced later

Like him, we are especially interested in New York‘s „culture of congestion“. In it, the individual building plays the role of a social catalyst. During the study trip, we want to feel the urban pulse of the city. We are interested in individual buildings as well as open spaces in streets and famous places, such as the plazas in front of the towers and Central Park. Students will produce an oral portrait of exemplary towers in the city and present it to the other exponents.

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Buchumschlag „Delirious New York“, Rem Koolhaas 1978 — Book cover, Delirious New York, Rem Koolhaas 1978

Lower Manhattan Map 1874 — Lower Manhattan Map 1874


Zeichnungen von Hugh Ferris zeigen den Einfluss des New York City Zoning Code von 1916 — Drawings by Hugh Ferriss illustrating the impact of the 1916 New York City Zoning Code

Metropolis, die ewige Stadt. Szene aus Fritz Langs Film, 1926 — Metropolis, eternal city. Film still from Fritz Langs 1926 movie.

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Abteilungsvorträge Die Abteilungsvorträge sind integrierender Bestandteil des fünfjährigen Architekturstudiums. Im HS 12 werden relevante Positionen von allgemeinem Interesse zu Struktur beim Neubau und im Bestand sowie zur interdisziplinären Kooperation von Architekt und Bauingenieur vermittelt. Beim anschliessenden Apéro, welcher von den Studierenden organisiert wird, besteht jeweils die Möglichkeit sich über die Thematik und mit den Referentinnen und Referenten auszutauschen.

Departmental Lectures The departmental lectures are an integral element of the five-year Architecture course. During the autumn semester of 2012, they will present relevant positions of general interest on structure with respect to new and existing buildings, as well as on interdisciplinary cooperation between architects and civil engineers. The lectures are followed by an aperitif organised by the students as a chance to exchange ideas on the relevant theme with the lecturer.


Termine Schedule Christoph Gantenbein und Tivadar Puskas „Wie wir zusammenarbeiten“ 22. November, 19:00 HSLU Mädersaal Joseph Schwarz „Tragwerksentwurf in Ausbildung und Praxis“ 13. Dezember, 18:00 HSLU Mädersaal

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Holcim Innovationszentrum Holderbank, Wettbewerbsbeitrag 1. Rang, Architekt Christian Kerez, Dr. Schwarz Consulting AG — Holcim Innovation Center Holderbank, Competition entry 1st place, Architect Christian Kerez, Dr. Schwarz Consulting AG


Bürogebäude Roche, Grenzach, 2008—2011, Christ und Gantenbein Architekten, Schnetzer Puskas Ingeneure — Roche Office Building,Grenzach, 2008—2011, Christ and Gantenbein Architects, Schnetzer Puskas Engineers

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Eingeladene Lehrende Visiting Lecturers

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Reinhard Wiederkehr Fokus-Vorlesung 27.9.2012 8:30

Michael Geschwenter Fokus-Vorlesung 4.10.2012 9:30

Reinhard Wiederkehr, *1966, 1982-1987 Berufslehre und praktische Tätigkeit als Zimmermann. HTL Studium an der SH-Holz in Biel. Praktikum im technischen Dienst der Lignum in Zürich. 1991 Diplom als „Holzingenieur HTL Fachrichtung Holzbau“ an der SH-Holz in Biel. Diplom als Zimmermeister. 1992 Gründung Holzbau-Ingenieurbüro Makiol + Wiederkehr und selbstständige Tätigkeit als HolzbauIngenieur und Berater für Brandschutz im Holzbau. *1966, 1982-1987 vocational training and practical experience as a carpenter. HTL degree at the SH-Holz in Biel. Internship in technical services at the Lignum in Zurich. 1991 graduates as „ HTL Timber Engineer in Timber Construction“ at the SH-Holz in Biel. Graduate as Master Carpenter. 1992 Founded the timber engineering company Makiol + Wiederkehr and freelance work as a wood construction engineer and fire protection consultant in timber buildings.

Michael Geschwentner, *1971, 1991 Matura in Heerbrugg, 1991-1997 Architekturstudium an der ETH Zürich, 1995-1996 Praktikum bei Burkhalter & Sumi, Zürich und Leslie Gill Architects, New York. Von 1998-2006 Architekt im Büro Lüscher und Gmür Architekten, Zürich. Seit 2006-2009 Partner im Büro Patrick Gmür Architekten AG, Zürich ab 2010 Inhaber Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zürich. *1971, 1991 university entrance qualifications, 19911997 studied architecture at the ETH Zurich, 1995-1996 internship with Burkhalter & Sumi, Zurich and Leslie Gill Architects, New York. 1998-2006 architect in the office Lüscher und Gmür Architekten, Zurich. 2006-2009 partner in the office Patrick Gmür Architekten AG, Zurich, since 2010 owner of Gmür & Geschwentner Architekten AG, Zurich.


Tivadar Puskas, *1960, 1976-1979 Lehre als Tiefbauzeichner, 19791982 HTL Burgdorf, dipl. Ing. HTL, 1984-1987 ETH Zürich, 1982-1984 Balzari und Schudel AG Bern, Ingenieur für Tragkonstruktionen, 1988-1991 Weiss-GuillodGisi, Ingenieure SIA/ASIC, Basel, Projektleiter 1992-1995 Emch + Berger Solothurn AG. Seit 1996 WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Teilhaber und Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 2009 Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Teilhaber und Mitglied der Geschäftsleitung. *1960, 1976-1979 training as a Civil Engineering Draughtsman, 1979-1982 HTL Burgdorf, HTL degree, 1984-1987 ETH Zurich, 1982-1984 Balzari und Schudel AG Bern, engineer for load-bearing structures, 1988-1991 WeissGuillod-Gisi, Ingenieure SIA/ASIC, Basel, Project Manager, 1992-1995 Emch + Berger Solothurn AG. Since 1996 WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG, partner and Member of the Management Board. Since 2009 Schnetzer Puskas Ingenieure AG, partner and Member of the Management Board.

Christoph Gantenbein *1971, Prof., dipl. Arch. ETH SIA BSA. Studium an der ETH Zürich, diplomiert 1998 bei Prof. Hans Kollhoff. Seit 1998 Architekturbüro mit Emanuel Christ. 2002-03 Entwurfsassistent bei Axel Fickert an der ETH Zürich. 2002-03 Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. 2004, 2006 und 2009 Gastprofessor an der Accademia di Architettura Mendrisio. 2008 Gastprofessor an der Oslo School of Architecture, 2010 Assistenzprofessor an der ETH Zürich.

Tivadar Puskas Fokus-Vorlesung 27.9.2012 9:30 Keynote Lecture 22.11.2012 19:00

Christiph Gantenbein Keynote Lecture 22.11.2012 19:00

Christoph Gantenbein, * 1971, Prof., dipl. Arch. ETH SIA BSA. Studied ETH Zurich and graduated 1998. Since 1998 architectural practice with Emanuel Christ. 2002-03 design assistant at ETH Zurich with Axel Fickert. 2002-03 lecturer at Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. 2004, 2006 and 2009 visiting professor at Accadamia di Architettura in Mendrisio. 2008 visiting professor at Oslo School of architecture and 2010 assisting professor at ETH Zürich. 64


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Christian Penzel Fokus-Vorlesung 11.10.2012 9:30

Stefan Thommen Fokus-Vorlesung 25.10.2012 8:30

Christian Penzel, Studium Industrial Design und Architektur in Hamburg und Berlin. Von 2003 bis 2007 Oberassistent am Lehrstuhl für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich. Seit 2004 eigenes Architekturbüro in Zürich und zusammen mit dem Bauingenieur Martin Valier ein Büro für Architektur und Ingenieurswesen in Zürich und Chur. Daneben Tätigkeit als Diplomexperte an der Hochschule Luzern und freier Autor für Fachzeitschriften. Studied Industrial Design and Architecture in Hamburg and Berlin. 2003-2007 Senior Assistant at the Chair for Architecture at ETH Zurich. Since 2004, own architectural office in Zurich and joint architectural and engineering office in Zurich and Chur with the construction engineer Martin Valier. Also freelance work as a diploma expert for the HSLU Lucerne and freelance author for specialist journals.

Stefan Thommen, *1975, 2002 Diplom ETH Zürich bei Prof. Wolfgang Schett. Von 2002-2003 Mitarbeiter bei Meili + Peter, Zürich, seit 2003 Mitarbeiter bei Gigon/Guyer Architekten, Zürich, seit 2006 Teamleiter. Seit 2007 Projektleiter Platform Zürich, von 2006-2012 Team/-Projektleiter Prime Tower samt Annexbauten, Zürich. Stefan Thommen, *1975, graduated in 2002 at the ETH Zurich under Prof. Wolfgang Schett. 2002-2003, worked at Meili + Peter, Zurich, since 2003, employee of Gigon/Guyer Architekten, Zurich, Team Manager since 2006. Since 2007, Project Manager of Platform Zurich, 2006-2012 Team/Project Manager of Prime Tower including annexe buildings, Zurich.


Daniel Meyer, 1983-1988 Studium an der ETH Zürich, Diplom Herbst 1988. 1989-1993 Projektingenieur und Projektleiter bei Wenaweser+Wolfensberger AG, Tätigkeitsgebiet: Konstruktiver Ingenieurbau. 1993-1994 Projektleiter bei Dr. Bollinger + Grohman, Frankfurt am Main, Tätigkeitsgebiet: Konstruktiver Ingenieurbau.Seit 1995 Zusammenarbeit mit Dr. Paul Lüchinger und Gründung der Firma Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG im Tätigkeitsgebiet: Konstruktiver Ingenieurbau, Expertenleistungen. Daniel Mayer, 1983-1988 studied at ETH Zurich, graduated in autumn 1988. 1989-1993 Project Engineer and Project Manager for Wenaweser+Wolfensberger AG, operative field: constructive civil engineering. 1993-1994 Project Manager for Dr. Bollinger + Grohman, Frankfurt/Main, operative field: constructive civil engineering. Since 1995, collaboration with Dr. Paul Lüchinger and founder of the company Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG, operative field: constructive civil engineering, expert services.

Roger Boltshauser, *1964, absolvierte sein Architekturstudium an der Hochschule Luzern und der ETH Zürich. Seit 1996 leitet er das Architekturbüro Boltshauser Architekten in Zürich mit ausgeführten Projekte im Bereich Schul-, Wohnungsund Verwaltungsbau, die überwiegend aus Wettbewerben und Studienaufträgen stammen. Neben seiner Bürotätigkeit engagierte sich Roger Boltshauser zwischen 1996 und 2010 in der Lehre u.a. an der ETH Zürich und der EPFL Lausanne.

Daniel Meyer Fokus-Vorlesung 29.11.2012 8:30

Roger Boltshauser Fokus-Vorlesung 25.10.2012 9:30

Roger Boltshauser, *1964, graduated in Architecture at the HSLU Lucerne and the ETH Zurich. Since 1996, Managing Director of the architectural office Boltshauser Architekten in Zurichwith completed projects in the field of school, residential and administration buildings mainly resulted from competitions and study contracts. In addition to his office work, Roger Boltshauser carried out teaching work between 1996 and 2010, including at the ETH Zurich and the EPFL Lausanne. 66


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Dr. Toni Kotnik Keynote Lecture 9.11.2012 9:00

Prof. Tina Henriette Unruh Keynote Lecture 28.9.2012 9:00

Toni Kotnik, hat Architektur und Mathematik an der ETH Zürich, der Universität Tübingen und der University of Utah studiert und an der Universität Zürich promoviert. Er war Research Fellow am Center for the Representation of Multi.Dimensional Information, Postdoktorand an der Professur für CAAD der ETH Zürich und Dozent an der Hochschule Luzern und Studio Master an der AA in London. Seit 2011 ist er Assistenzprofessor am Institut für Experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck. Toni Kotnik studied architecture and mathematics at ETH Zurich, the University of Tübingen, and the University of Utah, and received his doctoral degree from the University of Zurich. He was research fellow at Center for the Representation of Multi-Dimensional Information, postdoctoral researcher at the ETH Zurich, adjunct assistant professor at the University of Applied Sciences in Lucerne and studio master at the AA in London. Currently he is assistant professor at the Institute for Experimental Architecture at the University of Innsbruck.

Tina Henriette Unruh, *1971, Studium der Architektur und der Theorie und Geschichte der Architektur in Hamburg, Potsdam und Zürich. Selbständige Projekte und Bauten seit 1999. An der HSLU - T&A seit 2005 im Master und in der Forschung tätig, Leitung des CC MSE A von 2006-12, Herausgeberin der Buchreihe Laboratorium. Tina Henriette Unruh, *1971, studied Architecture and Theory and History of Architecture in Hamburg, Potsdam and Zurich. Freelance projects and buildings since 1999. Since 2005 work for the HSLU - T&A in the master course and in research, 2006-12 Head of the CC MSE A, Editor of the Laboratorium book series.


Michael Zinganel, Architekturstudium an der TU Graz; Kunststudium an der Jan van Eyck Akademie, Maastricht; Dissertation in Zeitgeschichte an der Universität Wien; Research Fellow am IFK Wien. Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten; bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gebäudelehre der Fakultät für Architektur an der Technischen Universität Graz, seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kolleg, der Postgraduate Akademie der Stiftung Bauhaus Dessau. Michael Zinganel, graduated at the faculty of Architecture at TU Graz; he visited a 2 year postgraduate programme in fine arts at the Jan van Eyck Academy Maastricht and obtained a PhD in contemporary history at the University of Vienna. He taught at various universities and academies and was a research fellow at the IFK in Vienna. Until 2010 he was assistant professor at the Institute of Building Typology at the Graz University of Technology. Currently he is research adviser at the postgraduate academy of Bauhaus Dessau Foundation.

Michael Zinganel Keynote Lecture 7.12.2012 9:00

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Lehrende Lecturers

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Prof. Christian Hönger Dozent Fokusverantwortung Struktur christian.hoenger@hslu.ch +41 41 349 3 406

Prof. Hanspeter Bürgi Dozent Fokusverantwortung Energie hanspeter.buergi@hslu.ch +41 41 349 34 67 +41 31 340 35 40

Christian Hönger, *1959, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Seit 1991 Architekturbüro giuliani.hönger Architekten in Zürich (www.giulianihoenger.ch). Diverse Assistenzen an der ETH Zürich, Dozent an der FHBB Basel, seit 2003 Dozent, seit 2005 Professor an der HSLU - T&A, 2005-2008 Konzeption, Leitung und Akkreditierung des Masterstudienganges Architektur. Seit 2008 Forschungsaufträge „Das Klima als Entwurfsfaktor“, „Ein bewohnbares Fenster“ und „Die Gebäudehülle - ein Entscheidungsinstrument“. *1959, dipl. Architect ETH BSA SIA. Since 1991 own architectural office giuliani.hönger Architekten, Zurich (www. giulianihoenger.ch). Numerous Assistant positions at the ETH Zurich, Lecturer at the FHBB Basel, since 2003 Lecturer, since 2005 Professor at the HSLU - T&A, 2005-2008 conceived, directed and accredited the Architecture MA course. Since 2008 Research Officer for “Climate as a design factor”, “A habitable window” and “The building shell – a decision-making tool”.

Hanspeter Bürgi, *1958, dipl. Architekt ETH SIA FSU. Architekturstudium Fachhochschule Burgdorf und ETH Zürich, Diplom 1986. Nachdiplomstudium Entwicklungsländer Nadel ETH Zürich. Arbeit in Bern (ARB Architekten) und Bhutan/Himalaya (Helvetas). Seit 1992 aktiv in Bern, heute Bürgi Schärer Architektur und Planung. Seit 2009 Dozent, seit 2011 Professor für Architektur mit dem Fokus Energie im Masterstudiengang der HSLU - T&A. *1958, dipl. Architect ETH SIA FSU. Studies of architecture at University of Applied Sciences in Burgdorf and ETH Zurich, diploma in 1986. Postgraduate degree Developing Countries at ETH Zurich. Work in Bern (arb Architekten) and Bhutan/Himalaya (Helvetas). Since 1992 active in Bern, today with Bürgi Schärer Architecture and Planning. Since 2009 lecturer, since 2011 professor of architecture and responsible for the focus Energy in the Master of architecture at HSLU - T&A.


Dieter Geissbühler, *1955, dipl. Architekt ETH SIA BSA. Architekturstudium ETH Zürich. 1989-2005 Architekturbüro mit Alexander Galliker, seit 2006 Architekturbüro mit Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent an der ETH Zürich bei Flora Ruchat-Roncati, 1992-1993 Lehrauftrag an der ETH Zürich, seit 2000 Dozent an der HSLU - T&A in Luzern. Professor seit 2002 und Fokusverantwortlicher Material im Master Architektur seit 2005. *1955, dipl. Architect ETH SIA BSA. Studies of Architecture at ETH Zurich. 1989-2005 own architectural office with Alexander Galliker, since 2006 with Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent (leading assistant) at ETH Zurich with Flora Ruchat-Roncati. 1992-1993 Lecturer at the ETH Zurich, since 2000 Lecturer at the HSLU - T&A in Lucerne. Professor since 2002 and in charge of the focus material in the master in architecture since 2005.

Johannes Käferstein, *1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Architekturstudium an der ETH Zürich; 1992 Diplom an der ETH Zürich; 1994 Architekt bei Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; seit 1995 Käferstein & Meister Architekten, Zürich; 1996-1997 Tutor, AA London; 20002002 Unit Master, AA London; 2002-2008 Professor für Entwurf und Konstruktion sowie Studienleiter Master an der Hochschule Liechtenstein; seit 2008 Abteilungsleiter und Leitung Master-Studiengang HSLU - T&A.

Prof. Dieter Geissbühler Dozent Fokusverantwortung Material dieter.geissbuehler@hslu.ch +41 41 349 34 68

Prof. Johannes Käferstein Abteilungsleiter Studiengangleiter Master in Architektur johannes.kaeferstein@hslu.ch +41 41 349 34 22

*1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Studies of architecture at ETH Zurich; 1992 diploma at ETH Zurich; 1994 architect with Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; since 1995 Käferstein & Meister Architects, Zurich; 19961997 Tutor, AA London; 2000-2002 Unit Master, AA London; 2002-2008 professor of design and construction and head of the Master programme at University of Lichtenstein; since 2008 head of the Master of architecture at the HSLU - T&A. 72


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Alberto Alessi Dozent Modulverantwortung Basismodul alberto.alessi@hslu.ch +41 43 817 28 08

Natalie Plagaro Cowee Dozentin Modulverantwortung Vertiefung natalie.plagaro@hslu.ch +41 349 34 31

Alberto Alessi, *1964, diplomiert in Architektur am Politecnico von Mailand. Weiterbildung in Architekturtheorie an der Ecole d’Architecture Paris-Villemin. 1994 eigenes Architekturatelier in Rom und Zürich. 1998-2004 Assistent für Entwurf und für Architekturtheorie an der ETH Zürich, 2004-2005 an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 Gastdozent an der Cornell University. Seit 2006 Dozent für Architekturtheorie an der HSLU – T&A Luzern und seit 2009 an der Universität Liechtenstein. *1964, diploma in architecture at Politecnico Milano. Postgraduate degree in theory of architecture at Ecole d’Architecture Paris-Villemin. From 1994 studio in Rome und Zurich. 1998-2004 assistant for design and theory of architecture at ETH Zurich, 2004-2005 at Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 visiting lecturer at Cornell University. Since 2006 Lecturer for theory of architecture at the HSLU – T&A Lucerne and since 2009 at the University of Liechtenstein.

Natalie Plagaro Cowee, *1971, 1989-1998 Madrid Polytechnic University (Spanien), der Oxford Polytechnic University (Grossbritannien) und dem Conservatoire Intenational Chaumont sur Loire (Frankreich). 1998-2001 Dominique Perrault, Paris. 2002-2009 Burckhardt+Partner, Zürich. Seit 2004 Philosophiestudium an der Universität Zürich. Eigenes Architekturbüro in Herrliberg, Zürich. Seit 2006 Mitarbeit an der HSLU - T&A, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) und Tätigkeit in der Lehre. *1971, 1989-1998 Madrid Polytechnic University (Spain), Oxford Polytechnic University (UK) and Conservatoire International Chaumont sur Loire(France). 1998-2001 Dominique Perrault, Paris. 2002-2009 Burckhardt+Partner, Zurich. Since 2004 studies of philosophy at the University of Zurich. Own architectural office in Herrliberg/Zurich. Since 2006 work at the HSLU - T&A in the CCTP and engagement in teaching.


Oliver Dufner, *1968, 1987-1993 Architekturstudium an der ETH Zürich, 1996-1998 Nachdiplomstudium in Geschichte und Theorie der Architektur am Institut gta der ETH Zürich. Von 2001 bis 2005 Forschungsassistenz an der SNF-Förderungsprofessur an der ETH Zürich, Promotion 2006. Seit 1994 als Architekt bei Burkard Meyer Architekten BSA in Baden tätig. Seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung und Mitinhaber. Seit 2012 hauptamtlicher Dozent an der HSLU - T&A Luzern. *1968, 1987-1993 studied Architecture at the ETH Zurich, 1996-1998 post-graduate studies in History and Architectural Theory at the Institut gta, ETH Zurich. 2001-2005 Research Assistant for the SNF-sponsored Professorship at the ETH Zurich, PhD in 2006. Since 1994, architectural work for Burkard Meyer Architekten BSA in Baden, since 2005 Member of the Management Board and Partner. Since 2012 full-time Lecturer at the HSLU - T&A Luzern.

Yves Dusseiller, *1972, Architekturstudium an der ETH Zürich 1993 2001, Ausbildung als Zimmermann 2002 - 2004, autodidaktische Beschäftigung mit Bildhauerei. Mitarbeit bei Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, Mitarbeit im Museum für Gestaltung, Zürich 1998 - 2000 und Museum Bellerive, Zürich 2001. Seit 2006 selbstständige Tätigkeit mit Schwerpunkt Restauration. Seit 2009 als Dozent an der Hochschule Luzern T&A, Tätigkeit in der Lehre und Leitung der Architektur Werkstatt.

Oliver Dufner Dozent Modulverantwortung Vertiefung oliver.dufner@hslu.ch +41 43 817 28 08

Yves Dusseiller Dozent Leitung Architektur Werkstatt yves.dusseiller@hslu.ch +41 41 349 34 40

*1972, studies of architecture at ETH Zürich 1993 2001, apprenticeship as a carpenter 2002 - 2004, autodidactic in sculptor. Employee of Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, employee of Museum für Gestaltung, Zürich 1998 2000 and Museum Bellerive, Zürich 2001. Since 2006 independent work with focus on restauration. Since 2009 lecturer at lucerne university of applied sciences and arts T&A, teaching and head of Architektur Werkstatt. 74


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Bernhard Maurer, *1977, Dipl. Ing. Architektur. 1998-2006 Architekturstudium an der Technischen Universität Graz und der Arkitektskolan Århus. Mitarbeit bei Kjellander+Sjöberg Arkitekter in Stockholm, Pezo von Ellrichshausen Arquitectos in Concepcion und Bernath + Widmer Architekten in Zürich. Seit 2012 an der HSLU - T&A Luzern als Unterrichtsassistent im Masterkurs. Bernhard Maurer, *1977, Dipl. Architect, Studies of Architecture at the Technical University of Graz and Arkitektskolan Århus from 1998-2006. Work with Kjellander + Sjöberg Arkitekter in Stockholm, Pezo von Ellrichshausen in Concepcion and Bernath + Widmer Architekten in Zurich. Since 2012 Teaching Assistant in the MA course at HSLU - T&A in Luzern.

Bernhard Maurer Assistent bernhard.maurer@hslu.ch +41 41 349 3 406

Uli Herres Wissenschaftlicher Mitarbeiter uli.herres@hslu.ch +41 41 349 3 406

Uli Herres, *1979, Dipl. Ing. Architektur. 1999-2001 Hochbauzeichnerausbildung, 2001-2008 Architekturstudium an der TU Kaiserslautern und der NTNU Trondheim. Praktika bei Luc Merx und OMA. 2008-2009 Mitarbeit bei HVP Hermann & Valentiny in Luxemburg und bei Tilke Architekten in Aachen. 2009-2012 Unterrichtsassistent im Master in Architektur an der HSLU - T&A. Seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am CC MSE und Doktorand an der ETH Zürich bei Annette Spiro zum Handwerk in der Architektur. *1979, Dipl. Architect, 1999-2001 apprenticeship as a draughtsman, 2001-2008 studies of architecture at the TU Kaiserslautern and the NTNU in Trondheim. Internships at Luc Merx and OMA. 2008-2009 work as an architect at HVP Hermann & Valentiny Architects in Luxemburg and Tilke Architects in Aachen. 2009-2012 Teaching Assistant at the HSLU - T&A. Since 2012 scientific assistant at the CC MSE and post-graduate student at the ETH Zurich with Anette Spiro.


Christian Koch, *1978, MSc Arch SIA. 1995-1999 Ausbildung zum Hochbauzeichner. 2003-2010 Architekturstudium an der Universität Liechtenstein und der FHNW Basel. Mitarbeit bei Thomas Schregenberger in Zürich und .fabric in Amsterdam. Von 2010-2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrassistent im MSc Arch Studio „Architectural Design Theory“ von Assoc. Prof. Peter Staub an der Universität Liechtenstein. Seit 2012 an der HSLU - T&A Luzern als Unterrichtsassistent im Masterkurs. Born 1978, MSc Arch SIA. 1995-1999 trained as a Structural Engineering Draughtsman at the University of Liechtenstein and the FHNW Basel. Work for Thomas Schregenberger in Zurich and .fabric in Amsterdam. 2010-2012 Research Assistant and Teaching Assistant in the MSc Arch Studio “Architectural Design Theory” under Assoc. Prof. Peter Staub at the University of Liechtenstein. Since 2012 at the HSLU T&A Lucerne as a Teaching Assistant in the MA course.

Christian Koch Assistent christian.koch@hslu.ch +41 41 349 3 406

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Termin端bersicht Master Master Course Agenda

78


79 SEMESTERPLAN HS 2012 FOKUS STRUKTUR 01. Woche KW 38 Mo 17.9. 08:30

Di

18.9.

Mi

19.9. 13:00

Do

Fr

VORABZUG 11.09.12

02. Woche KW 39 TOPOLOGIE 24.9.

03. Woche KW 40

04. Woche KW 41

06. Woc KW 43

8.10.

05. Woche KW 42 TYPOLOGIE 15.10.

1.10.

25.9.

2.10.

9.10.

16.10.

23.10.

26.9.

3.10.

10.10. 09:00 ZK Stadtbauhypothese Stadtmodellraum Zürich Stefan Bernoulli, ETH Raphael Schmidt Markus Käch

17.10.

22.10.

Beginn Kontaktstud. Einführung Pflicht Einschreibung Module

St. Leodegar

Einschreibung Module Aufgabenstellung Programm Gruppenbildung Studienreise Analyse 20 Hochhäuser NY

ZK Hypothese Typologie und Topologie Nutzungskonzept D Markus Käch

24.10. 09:00 V

20.9. 08:30 FV Tina Unruh Architektonik 09:30 FV Christian Hönger Struktur

27.9. 08:30 FV Reinhard Wiederkehr Brandschutz 09:30 FV Tividar Puskas Turmstatik 20:30 Pecha Kucha Night

4.10. 09:30 FV Johannes Käferstein Excavated Structures 09:30 FV M. Geschwentner Hardturmpark

11.10. 08:30 FV Christian Hönger Sprengung der Kapsel 09:30 FV Christian Penzel Techniken der Höhe

18.10. 08:30 FV Bernhard Maurer Arbeitstitel 09:30 FV Uli Herres Arbeitstitel 12:15 Z`mittag

25.10. 08:30 F

21.9. 09:00 FV Yves Dusseiler Einführung Werkstatt

28.9. 09:00 KN Tina Unruh Strukturen unsichtb. Städte

5.10.

12.10. 09:00 KN Basel

19.10.

26.10. 09:00 K

29.9. 30.9. 12. Woche KW 49

6.10. 7.10. 13. Woche KW 50

13.10. 14.10. 14. Woche KW 51

3.12.

10.12.

17.12.

20.10. 21.10. 15. Woche KW 42 Prüfungsvorbereitung 24.12. FT Weihnachtsferienbeginn

27.10. 28.10. 16. Woc KW 43 Modulei 31.12.

4.12.

11.12.

18.12.

25.12.

1.1.

5.12.

12.12.

19.12. 13:00 SK Schlusskritik Modelle Struktur und Detail Layoutvorgaben Hansjürg Buchmeier Tividar Puskas

26.12.

2.1.

Sa So

22.9. 23.9. 11. Woche KW 48 TEKTONIK Mo 26.11.

Di

27.11.

Mi

28.11. ZK Typus, Tektonik

09:30 F

Do

29.11. 08:30 FV Daniel Meyer Tragwerksplanung 09:30 FV Oliver Dufner Herausragend

6.12. 08:30 FV Christian Hönger Schlotterbeckareal Zürich 09:30 FV Yves Dusseiler Sartoriale Architekten 12:15 Z`mittag

13.12. 18:00 AV Joseph Schwarz Tragwerksentwurf

20.12. 09:00 SK Schlusskritik Modelle Struktur und Detail Layoutvorgaben Hansjürg Buchmeier Tividar Puskas

27.12.

3.1.

Fr

30.11.

7.12. 09:00 KN Michael Zinganel Stop and Go

14.12.

21.12.

28.12.

4.1.

Sa So

1.12. 2.12.

8.12. 9.12.

15.12. 16.12.

22.12. 23.12.

29.12. 30.12.

5.1. 6.1.

Thesis Master Seminarreise Veranstaltung

Maria Empfängnis

Feiertage Sonstiges CC etc

FV AV GK FT D

Fokusvorlesung Abteilungsvortrag Gastkritiker Feiertag Dokumentation

Ende Kontaktstud.

F


gie

eginn

06. Woche KW 43

07. Woche KW 44

08. Woche KW 45

09. Woche KW 46

22.10.

29.10.

5.11.

12.11.

10. Woche KW 47 TYPOLOGIE+TEKTONIK 19.11.

23.10.

30.10.

6.11.

13.11.

20.11.

24.10. 09:00 VL Markus Käch Visualisierung

31.10.

7.11. 13:00 ZK Topos, Typus Schnittspekulationen Tina Unruh Yves Dusseiler Tividar Puskas Markus Käch

14.11.

21.11.

25.10. 08:30 FV Stefan Thommen PT, Sicht des Architekten 09:30 FV Roger Boltshauser Raumstruktur

1.11.

8.11. 09:00 ZK Topos, Typos Schnittspekulationen Tina Unruh Yves Dusseiler Tividar Puskas Markus Käch

15.11.

22.11. 08:30 FV Dieter Geissbühler Knochen 08:30 FV Christian Koch The charged shift 19:00 AV Gantenbein+Puskas Wie wir zusammenarbeiten

Allerheiligen

12:15

Z`mittag

26.10. 09:00 KN Basel

2.11.

9.11. 09:00 KN Toni Kotnik Struktur von Hochhäusern

16.11.

23.11. 09:00 KN Basel

27.10. 28.10. 16. Woche KW 43 Moduleinschreibung 31.12.

3.11. 4.11. 17. Woche KW 44 Modulendprüfungen 7.1.

10.11. 11.11. Seminarreise NY 18. Woche KW 45

17.11. Seminarreise NY 18.11. 19. Woche KW 46

24.11. 25.11. 20. Woche KW 47

14.1.

21.1.

28.1.

1.1.

8.1.

15.1.

22.1.

29.1. Abgabe Vertiefung Schlusskritik

2.1.

9.1.

16.1.

23.1. 13:00 SK Endabgabe Tividar Puskas Yves Dusseiller

30.1.

3.1.

10.1.

17.1.

24.1. 09:00 SK Endabgabe Tividar Puskas Yves Dusseiller

31.1.

4.1.

11.1.

18.1.

25.1.

1.2.

FT Weihnachtsferienende

Abgabe Pläne/Modelle Umbau Schlusskritik

5.1. 6.1.

12.1. 13.1.

Präsentation Master

19.1. 20.1.

26.1. 27.1.

2.2. 3.2.

80


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