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Architektur und Struktur Semesterprogramm Herbst 2013, Master of Arts in Architecture Semesterprogram Fall 2012 Master of Arts in Architecture



Inhalt Content Master in Architektur Master in Architecture Methode und Didaktik Method and Didactics Material Struktur Energie Material Structure Energy Forschung Research Architektur Werkstatt Architektur Werkstatt Internationale Partnerhochschulen Int. Partner Schools Architektur und Struktur Architecture and Structure

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Gerichtete Strukturen Trended Structures Fokus Projekt Focus Project Gerichtete R채ume Trended Spaces Fokus-Vorlesungen Focus-Lectures

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Vertiefung In-depth Study Basisvorlesungen Basis Lectures Keynote Lectures Keynote Lectures Studienreise Studytrip Abteilungsvotr채ge Departmental Lectures

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Eingeladene Lehrende Visiting Lecturers Lehrende Lecturers Termin체bersicht Masterkurs Master Course Agenda

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Master of Arts in Architecture an der HSLU - T&A Im Zuge des Bologna-Prozesses wird gleichzeitig mit den neuen, an beiden Hochschulen angebotenen Studiengängen Bachelor in Architektur auch der Master in Architektur HSLU/FHNW in Kooperation der HSLU - T&A und der FHNW angeboten. Diese weiterführende Ausbildung ist dank der beiden komplementären Profile der Schulen sehr umfassend und dennoch fokussiert. Mit ihren jeweiligen Ausrichtungen - T&A: Technik und Architektur an der HSLU und Architektur und Kontext an der FHNW - können Gegenstände der entwerferischen Praxis vertieft werden, ohne die weiteren, vielfältigen Themen der Architektur zu vernachlässigen. Im Zentrum steht als Untersuchungsgegenstand das Gebäude beziehungsweise das Haus. Von ihm aus wird das Gebäude als System anhand der Foki Material - Struktur - Energie in Luzern untersucht oder das Haus im Kontext anhand Haus - Siedlung - Landschaft in Basel betrachtet. Mit der Vorgabe eines Austauschsemesters an einer unserer Partnerhochschulen kann eine umfassende Breite in der

Master of Arts in Architecture at the HSLU - T&A In the course of the Bologna process Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU) and University of Applied Sciences Northwestern Switzerland (FHNW) are offering, in addition to their Bachelor degree courses in architecture, a Master of Architecture HSLU/FHNW in cooperation with HSLU Lucerne and FHNW. As the profile of the two universities complement each other, this graduate degree offering is both broad and focused. With their particular specialisations - T&A: Architecture and Technology at HSLU and architecture and context at FHNW - design projects can be dealt with in depth without neglecting further diverse topics of architecture. At centre stage is the building. In Lucerne the emphasis lies on the building as a system focussing on material - structure - energy; in Basel the building is examined within its context, regarding building - settlement - landscape. The obligatory exchange semester at one of our partner universities guarantees a comprehensive breadth in education. The universities‘ complementary specialisations are based upon a consolidated, mutually negotiated definition of architecture theory, which is reflected


Ausbildung gewährleistet werden. Als Fundament dieser inhaltlich komplementären Ausrichtung dient ein gemeinsam definiertes Verständnis von Architekturlehre, das sich in den abgestimmten Semesterprogrammen wiederspiegelt. Es bietet ergänzend zum Studienführer und Modulkatalog ausführliche und konkrete Erläuterungen zu den Inhalten der jeweiligen Semesterkurse.

in their tailored semester programmes. Along with the prospectus and catalogue of modules these programmes offer elaborate and detailed commentaries to the content of each semester course.

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Methode und Didaktik Die Architekturausbildung auf Masterstufe unterscheidet sich klar vom neuen Bachelor - Unterricht und von den bisherigen Diplomkursen. In ihrem Wesen verbindet sie die Idee eines fächerübergreifenden Projektunterrichts. Dieses Prinzip beruht darauf, dass Architektur unteilbar ist und immer interdisziplinär betrachtet, entwickelt und realisiert werden muss. Der Masterkurs kann - da die Grundlagenvermittlung weitgehend abgeschlossen ist - auf die Integration und Vertiefung der verschiedenen Themenbereiche abzielen. Im Kontaktstudium werden die Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und in der Auseinandersetzung mit den Dozierenden im geführten Selbststudium trainiert. Es wird der notwendige Freiraum bereitgestellt, um selbständig Fragestellungen und Lösungen erarbeiten zu können, ohne auf Begleitung verzichten zu müssen. Die Studierenden werden befähigt, sich komplexen, vielschichtigen Aufgaben zu stellen und diese strukturiert und zielgerichtet alleine und im Team zu lösen.

Methodology and Didactics Architecture education at Master level is clearly different from the Bachelor degree course as well as previous diploma courses. Because architecture is indivisible and always developed and realized by and with various disciplines, the Master of Architecture is essentially an interdisciplinary project course. As students have previously acquired most fundamentals, the Master course can be geared towards the integration of and specialisation in various subject areas. During lecture hours students learn about the principles of research and practice them in discussions with lecturers. While students are provided the scope for development necessary to develop independent questions and solutions, there is guidance where and whenever required. The students are enabled to deal with complex, sophisticated assignments and to solve them in a structured and target-oriented way, either in a team or on their own. Seven extensive modules during the regular semester are tailored to the needs of the architectural profession; they require more intensive work on specific topics and call for the application of knowledge, methodological and social skills. An interdiscipli-


Sieben umfangreiche Module im Regelsemester sind entlang des Berufsbildes entwickelt, sie bedingen notwendige Vertiefungen in die eigentliche Materie und fragen verschiedene Kompetenzen zwischen fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten ab. Ein interdisziplinäres Lehrteam führt durch die unterschiedlichen Module. Eine kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung über die Arbeiten und mit den Dozierenden entwickelt bei den Studierenden Urteilsfähigkeit, Durchsetzungskraft und die notwendige Gesprächskultur. Es werden nicht Rezepte vermittelt, sondern es wird das Verständnis für Prozesse in den Vordergrund gestellt. Das Handwerk des Entwerfens im Sinne einer umfassenden Planungsmethodik wird nicht einfach angewandt, sondern systematisch vermittelt und reflektiert. Durch die postulierte „Optik des Machens“ wird die Befähigung zur praktischen Umsetzung unter Einbezug eines hohen kulturellen Anspruchs trainiert.

nary team of lecturers guides the students through the various modules. Discussing assignments continuously and intensively among themselves and with the lecturers develops students’ critical thinking skills, self-assertion, and the culture of debate and dialogue characteristic of the profession. Understanding processes has priority, and the „craft of design“ - the department’s declared focus „Optik des Machens“ - is implemented as a comprehensive planning method and is systematically conveyed and reflected on. At the same time Master students are required to bring a broader cultural perspective into their work.

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Material Struktur Energie Im Zentrum der HSLU - T&A und somit auch in dem des Masterkurses steht der inhaltliche Schwerpunkt „Gebäude als System“. Der Mensch verbringt in unseren Breitengraden die Mehrheit seines Lebens in Gebäuden die ihm Schutz bieten und die täglichen und langfristigen Bedürfnisse beim Arbeiten, beim Lernen und beim Wohnen befriedigen. Gebäude beheimaten den Menschen in einem umfassenden Sinne und können sein körperliches, geistiges, seelisches und sinnliches Wachstum unterstützen. Um ein Gebäude bauen zu können und all diese Aufgaben, Bedürfnisse und Wünsche einzulösen, bedarf es des Materials, um es herzustellen, der Struktur, um es sinnvoll aufbauen und der Energie, um es bewohnbar zu machen. Auf Masterstufe geht dieses Verständnis der drei Foki Material - Struktur - Energie noch bedeutend weiter und definiert mit Material auch das Stoffliche, mit Struktur auch das Gedankliche und mit Energie das Atmosphärische der Architektur. Gemeinsam können alle drei Foki

Material Structure Energy The „Building as a System“ is both the signature area of HSLU and their Master of Architecture. People in our latitudes spend the majority of their lives inside buildings, which are designed to give shelter and to serve our every-day and long-term needs with regard to work, education and habitation. Buildings are home to people in an encompassing way and can facilitate their physical, spiritual, emotional and sensual growth. Constructing a building and fulfilling all of the abovementioned tasks, needs and wishes calls for material - to make it, a structure - to set it up in a reasonable way, and energy - to make it habitable. At Master level the significance of these three foci, material - structure - energy, with respect to architecture is expanded to comprise matter - notion - atmosphere. Together these foci can generate form and define identity. Today and in future buildings are embedded in a context, whether they are newly designed, rebuilt or converted from existing buildings. Given the cultural and technological complexity of accommodating this context, a coherent system can only be realised in interdisciplinary cooperation. A building must be


massgeblich Form generieren und Identität schaffen. Heute und in Zukunft sind neue Gebäude in einen Kontext eingebunden oder werden, bereits bestehend, umgebaut. Angesichts der kulturellen und technologischen Komplexität dieser Aufgabe, ist ein stimmiges Gesamtsystem nur als disziplinenübergreifende Zusammenarbeit zu verwirklichen. Das Gebäude muss funktional und technologisch in die Zukunft weisen, sich verantwortungsvoll in Beziehung zum Bestand setzen und als architektonisch inspiriertes Gebäude von einem poetischen Geist erfüllt sein, mit dem es den Menschen berührt.

visionary with regard to technology and function, interact responsibly with the status quo, and - as an architecturally inspired structure - be filled with a poetic spirit that touches people.

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CC Envelopes and Solar Energy Prof. Dr. Stephen Wittkopf Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 11 CC Typologie & Planung Prof. Dr. Peter Schwehr Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 48

Forschung Die Gebäudehülle als stoffliches, raumbildendes, komfortschaffendes und energetisch aktives Element der Architektur steht im Zentrum der Forschung im Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CCEASE). Innovative Technologien und Materialen werden untersucht, sowie Konzepte und Methoden entwickelt zu deren Integration in den architektonischen Entwurf. In den Fachgruppen Architektur und Material wird das Stoffliche über Design, Konstruktion und Material behandelt. In der Fachgruppe Architektur und Energie sind es Themen rund um Ort, Klima und Komfort. In der Fachgruppe Photovoltaik und Licht werden innovative Lösungen zur architektonischen Integration von Photovoltaik und Tageslichtnutzung in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt. Unsere Gebäude und Städte sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Auf diese Ausgangslage angemessen zu reagieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Ist-Zustände analy-

Research The building shell is a material, spatially formative, comfort-enhancing and energy-active element of architecture that is the focus of research at the Competence Centre Envelopes and Solar Energy (CCEASE). It studies innovative technology and materials, and develops methods to integrate them into the architectural design. In the fields of Materials and Energy, the focus of research work lies in material qualities, as well as climate and comfort issues. The field of Photovoltaics and Light develops innovative solutions for the architectural integration of photovoltaics and daylight use in international and interdisciplinary cooperation. Our buildings and cities are subjected to a constant pressure to adapt. Reacting to this initial situation appropriately is a responsible task with a great relevance to society. Analysing the status quo, developing concepts, producing solutions in collaboration with partners and implementing them in practice - thereby generating added value for people and the environment - is an exciting task.


sieren, Konzepte entwickeln, in Kooperation mit Partnern Lösungen erarbeiten und in der Praxis implementieren und damit Mehrwert für Menschen und Umwelt generieren, ist eine spannende Aufgabenstellung. Diese Herausforderung hat das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) zu seiner Mission gemacht. Dabei steht die Transformation von Gebäuden und Quartieren im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit. Das CCTP untersucht das Systemverhalten, die Leistungsfähigkeit und das Potenzial unterschiedlicher Gebäude- und Quartiertypen. Es erforscht mit interdisziplinärer Methodik und aus systemischer Perspektive die gebaute Umwelt im Kontext sich verändernder Anforderungen.

The Competence Centre Typology and Planning in Architecture (CCTP) has adopted this challenge as its mission. Research work focuses on transforming buildings and quarters. The CCTP studies system behaviour, performance and the potential of different buildings and quarter types. It uses interdisciplinary research methods from a systemic perspective to study the constructed environment in the context of changing requirements.

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Oliver Zumbühl Leiter Architektur Werkstatt tel +41 41 349 34 40 oliver.zumbuehl@hslu.ch

Architektur Werkstatt Mit der Architektur Werkstatt soll räumlich plastisches Denken, das Entwerfen mit Modellen und ein Verständnis für Handwerk gefördert werden. Der Auseinandersetzung mit dem Massstab 1:1 kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es stehen ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Handwerkzeugen, wie japanische Stemmeisen und Sägen, professionelle Präzisionsmaschinen für den Modellbau, Holzbearbeitung und Kunststoffbearbeitung, eine 3-Achs CNC-Fräse und ein CO2-Laser mit 900 x 600 mm Bearbeitungsfläche zur freien Benützung. Ein Gipsraum und Farbspritzraum stehen ebenfalls zur Verfügung. Im Materialverkauf neben der Architektur Werkstatt bieten wir ein grosses Sortiment an Modellbaumaterialien und Handwerkzeugen an. Für die Benützung der Architektur Werkstatt ist der Besuch eines Einführungskurses obligatorisch. Die Arbeit dort geschieht in eigener Verantwortung.

Apollonius Schwarz Assistent / Laser / CNC tel +41 41 349 34 40 apollonius.schwarz@hslu.ch Yves Dusseiller Dozent mob +41 78 793 15 33 yves.dusseiller@hslu.ch Öffnungszeiten Opening hours Architektur Werkstatt E407 Montag - Samstag 0630 - 2100 Laser E408 Montag - Sonntag 24 Stunden Materialverkauf E405 Montag - Freitag 1245 - 1315 Gipsraum F-Geschoss Montag - Sonntag 24 Stunden Farbspritzraum A2b Montag - Freitag nach Absprache Opening hours Architektur Werkstatt E407 Monday -Saturday 630 - 2130 laser E408 Monday - Sunday 24 hours Modelshop E405 Monday - Friday 1245 - 1315 Plasterroom F-level Monday - Sunday 24 hours Airbrushroom A2b Monday - Friday on appointment

Architektur Werkstatt The Architektur Werkstatt aims to build up spatial plastic thinking, designing with models, and an understanding of craftsmanship. Engaging with the scale 1:1 is of special relevance. There is an extensive range of high-quality handtools available, such as Japanese chisels and saws, professional highprecision machines for model-making, woodworking and working with plastic materials, a 3-axis CNC milling machine and a CO2 laser with 900 x 600 mm surface, all free for personal use. A plaster and airbrush room are also available. In the modelshop next to the Architektur Werkstatt we offer a wide range of model-making materials and handtools. For the use of the Architektur Werkstatt an introduction course is obligatory. The use is done at ones own responsability.


Internationale Partnerhochschulen Ansprechpartner Internationales Contact Person International International Partner Schools Johannes Käferstein FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz (Basel) johannes.kaeferstein@hslu.ch Universität Liechtenstein (Liechtenstein) Sekretariat Internationales Hochschule München (Deutschland Germany) International Office Sandra Sommer Technische Universität München (Deutschland Germany) sandra.sommer@hslu.ch Hafencity Universität (Hamburg, Deutschland Germany) Bauhaus Universität (Weimar, Deutschland Germany) Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW (Dresden, Deutschland Germany) Beuth Hochschule für Technik Berlin (Deutschland Germany) Technische Universität Darmstadt (Deutschland Germany) Ecole Nationale Supérieure d‘Architecture de Saint-Etienne (Frankreich France) Escola Tècnica Superior d‘ Arquitectura del Vallès (Barcelona, Spanien Spain) Universidade Catolica Portuguesa (Viseu, Portugal) Brno University of Technology (Tchechien Czech Republic) Royal Danish Academy of Fine Arts Schools of Architecture, Design and Conservation (Kopenhagen, Dänemark Denmark) Norwegian University of Science and Technology NTNU (Trondheim, Norwegen Norway) University of Oulu (Finnland Finland) Misr International University MIU (Kairo, Ägypten Egypt) Hanyang University (Seoul, Südkorea South Korea) Indian Institute of Technology IIT (Roorkee, Indien India) Central Academy of Fine Arts CAFA (Bejing, China China) Dublin Institute of Technoly DIT (Dublin, Ireland Ireland)

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Gerichtete Strukturen Trended Structures

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Dreidimensionale Falstungsstruktur des Crambin-Moleküls — Threedimensional folded structure of a Crambin molecule

„Es sind die gleichen ordnenden Kräfte, die die Natur in allen ihren Formen gebildet haben und die für die Struktur unserer Seele, also auch unseres Denkvermögens verantwortlich sind.“ 
Werner Heisenberg, Der Teil und das Ganze Unter dem Arbeitstitel „ Gerichtete Strukturen / Trended Structures“ gehen wir im Fokus Architektur und Struktur der Frage nach, welche Parameter eine architektonische Struktur prägen und beeinflussen. Sind es örtliche Gegebenheiten, inhaltliche Fragestellungen oder auch bautechnisch-konstruktive Aspekte, welche den Entwerfer bei der Suche zur Formulierung einer relevanten Baustruktur leiten? Welche Strategien können uns helfen, charaktervolle Strukturen zu etablieren, die gleichsam (ziel)gerichtet auf eine Aufgabenstellung eingehen und einen eigenständigen räumlichen Ausdruck fördern? Kenneth Frampton schreibt in seinem Buch „Grundlagen der Architektur / Studien zur Kultur der Tektonik“ zum Gebauten: „Tatsächlich scheint es, als erwachse das Gebaute immer wieder aus dem sich stets entwickelnden

„They are the same ordering powers that have shaped nature in all of its forms and which are responsible for the structure of our souls, and therefore they way we think.“ 
Werner Heisenberg, “The Part and the Whole” Under the working title of “Gerichtete Strukturen / Trended Structures” in the Focus: Architecture and Structure, we will investigate what parameters characterise and influence an architectural structure. Are they local conditions, aspects of content or technical construction aspects that guide the designer in the search to formulate a relevant building structure? Which strategies can help us establish structures with strong characters that also engage with the task in a targeted way and demand an independent spatial expression? Kenneth Frampton writes in his book “Grundlagen der Architektur / Studien zur Kultur der Tektonik”: “Indeed it appears that buildings continually grow out of a constantly developing interaction between three converging vectors, namely topology, typology and tectonics.” This statement can be applied to structure in architecture. The especially interesting aspect of this


wechselseitigen Spiel dreier konvergierender Vektoren, dem Topos, dem Typos und der Tektonik.“ Diese Aussage kann auf die Struktur der Architektur übertragen werden. Interessant an diesem Zitat ist insbesondere die Bezeichnung von Topos, Typos und Tektonik als Vektoren, welche ja in der klassischen Physik als gerichtete physikalische Grösse definiert werden. In der Modulation, in der spezifischen Wertung und Überlagerung dieser drei Kräfte, entwickelt sich eine architektonische Struktur und findet so zu einer spezifischen Ausrichtung. Doch sind es nur diese drei Vektoren, an der sich Strukturen ausrichten oder lässt sich diese Reihe erweitern oder in Untergruppen aufteilen? Struktur im architektonisch-räumlichen Sinne zu betrachten ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Betrachtet man den Begriff etymologisch, so findet er seinen Ursprung im Lateinischen und wird von den Ausdrücken structura oder struere abgeleitet. Structura benennt Anordnung und Bau, während struere für schichten, neben- und oder übereinander legen, zusammenfügen,

quote is his description of topology, typology and tectonics as vectors, which in classical physics are defined as physical magnitudes with direction. An architectural structure develops with such a specific direction in modulation, in the specific assessment and overlapping of those three forces. However are these vectors the only elements by which structures should be oriented, or can they be joined by other factors or subdivided into groups? Viewing structure in the architectural, spatial sense is only one of many possibilities. If we look at the term etymologically, we find it origins in Latin, since it is derived from the words structura or struere. Structura defines order and building, while struere means layering, compiling, developing and erecting. So the structure describes the interaction of individual components to create an overall entity and is connected to building. Today, the term is applied to a wide range of fields. In systems theory, it describes the way in which a system is put together from elements and the volume of relationships and/or operations that connect the elements. Systems theoretical terms are applied in different research fields, for instance in Biology, Chemistry, Ethnology, IT, Literary Studies, Engineering, Logic, Mathe-

Aufnahme verschiedener Pollen mit einem Rasterelektronenmikroskop — Image of various pollen with a scanning electron micrograph

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Brahms`typisch „bewegte“ Handschrift des Streichquartetts a-Moll opus 51 Nr. 2 — Brahms`typical „moving“ hand-writing of the string-quartett a-moll opus 51. nr. 2

Projekt City Tower, Philadelphia, Louis Kahn, 1952-57 und mikroskopische Aufnahme einer chemischen Verbindung, 1956 — Project City Tower, Philadelphia, Louis Kahn, 1952-57 and microscopical image of a chemical compound


Innenraum Krafter Lucendro 1942-46 — Interiour of a hydrological power plant in Lucendro, 1942-46

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Ausrichtung von Struktur auf inhaltliche Fragestellungen:

Steinkreise von Callanish, 3000 v. Chr.

5-stöckige Pagode Kyoogokoku-Tempels in Kyoto, Japan

Paulo Mendes da Rocha Sporthalle des Athletikclubs Paulistano, Sao Paulo, 1957

William Perreira, Geisel Library, San Diego, 1970

aufbauen und errichten steht. Die Struktur bezeichnet also das Miteinanderwirken der Einzelteile zu einer Gesamtheit und wird im Zusammenhang mit dem Bauen gebraucht. Heute wird der Begriff in unterschiedlichsten Disziplinen angewandt. In der Systemtheorie wird damit die Art der Zusammensetzung eines Systems aus Elementen und Menge der Relationen bzw. Operationen, welche die Elemente miteinander verknüpfen, bezeichnet. Systemtheoretische Begriffe werden in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen angewandt, so in der Biologie, der Chemie, der Ethnologie, der Informatik, der Geographie, der Literaturwissenschaft, den Ingenieurwissenschaften, der Logik, der Mathematik, der Pädagogik, der Philosophie, der Physik, der Physiologie, der Psychologie, der Soziologie oder den Wirtschaftswissenschaften. Der Strukturbegriff wird dadurch erweitert und nicht per se als materielles Phänomen betrachtet. Struktur scheint ein universelles Prinzip zu sein, das unserem Verständnis der Dinge zu Grunde liegt. Struktur kann also auch als Denkmodell, Ordnungsprinzip oder Konzept verstanden

matics, Education, Philosophy, Physics, Physiology, Psychology, Sociology and Economics. The term structure is expanded in this way and cannot be regarded per se as a material phenomenon. Structure appears to be a universal principle that forms the basis of our understanding of things. Structure can also be grasped as a working hypothesis, an ordering principle or as a concept, i.e. the relationship of things to the whole. Immaterial ideas of structure can be seen as inner orders or as the DNA of an architectural system. We are especially interested in which information and parameters behave in a dominant way in the system and which are recessive. We seek the orientation of a spatial structure, its specific potential and qualities. One central task of architecture is to translate those ideas into materials and space. The following is an attempt to name a series of fields of reference by which architectural structure can be oriented: 1 Orientation of structure towards aspects of content: Just as concentrically ordered stones (like those at Stonehenge) can be found around the world, there are also many building


werden, welches uns die Relation der Dinge untereinander, bzw. das Verhältnis der Teile zum Ganzen beschreibt. Immateriellen Ideen von Struktur können als innere Ordnungen oder als DNA eines architektonischen Systems, verstanden werden. Dabei interessiert uns insbesondere, welche Informationen oder Parameter sich innerhalb eines Systems dominant und welche sich rezessiv verhalten. Wir suchen nach der Ausrichtung einer räumlichen Struktur, nach ihren spezifischen Potenzialen und Qualitäten. Eine zentrale Aufgabe der Architektur ist es nun, diese Ideen in Materialität und Raum zu übersetzen. In der Folge soll versucht werden, eine Reihe von Bezugsfeldern zu nennen, auf die sich die architektonische Struktur ausrichten kann: 1. Ausrichtung von Struktur auf inhaltliche Fragestellungen: Wie sich an unterschiedlichsten Orten dieser Welt konzentrisch angeordnete Steinkreise (z.B. in Stonehenge) finden lassen, so gibt es auch viele Gebäudetypologien, die an verschiedensten Orten wiederzufinden sind. Es gibt dabei weder einen direkten Zusammenhang zum Ort,

typologies that can be found in a wide range of places. There is neither a direct relationship to the location, nor can such structures be formulated out of purely functional, pragmatic consideration. In architecture, the pure question of content often orientates the structure and leads to the typology.

Abu Ja‘far al-Mansur Moschee, Dar alSalam, 808-894

Stufenbrunnen Ruda Baoli in Adalaja, Indien, 1502

Franz Füeg, Piuskirche Meggen, 1966

2 Structure in relationship to local characteristics: In the Antarctic, ice formations are structured by the influence of the cold and wind. Architecture and its structure can also be formed in relationship to local conditions, be it the existing landscape or urban development, or special climatic or geological conditions. Absorbing local characteristics and transposing them into an architectural form can anchor a building into its environment in a natural way. 3 Structure under the influence of gravity: In nature, one can see that the spatial structure of a plant is inextricably linked to its static structure. When the load-bearing structure of a building does not conform to its spatial development, we speak of a spatially formative load-bearing structure. Such structures

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noch lässt sich aus einer rein funktional-pragmatischen Überlegung eine solche Struktur formulieren. In der Architektur richtet oft eine inhaltliche Fragestellung eine Struktur aus und führt zu einer Typologie. 2. Struktur im Bezugsfeld örtlicher Eigenheiten: In der Antarktis beispielsweise strukturieren sich die Eisformationen unter Einfluss von Kälte und Wind. Auch die Architektur und deren Struktur kann im Bezugsfeld örtlicher Gegebenheiten geformt werden, sei es durch landschaftlich und städtebaulich Vorgefundenes, sei es durch besondere klimatische oder geologische Verhältnisse. Durch das Aufnehmen örtlicher Eigenheiten und Transponierung dieser in eine architektonische Form kann ein Gebäude in selbstverständlicher Weise in seinem Umfeld verankert werden.

Struktur im Bezugsfeld örtlicher Gegebenheiten:

3. Struktur im Einfluss der Gravitation: In der Natur ist zu beobachten, dass die räumliche Struktur einer Pflanze untrennbar in Verbindung zu ihrer statischen Struktur

that counteract the planet’s gravitational force and formulate space develop an extremely powerful, self-explanatory expression in the direct interaction between the load-bearing structure and the spatial effect. Eisformation, Antarktis

Pfahlbau

Siedlung der Dogon, Mali

4 Structure under the influence of spatial organisation: Just as the honeycomb structure organises beehives, structure in architecture can also reflect the spatial organisation of a building. Orienting a structure directly towards the requirements defined in the specifications of a building’s programme can create a tailor-made spatial solution with a high degree of autonomy and identity. 5 Aligning structure toward the properties of the material: In a masonry arch in which only the compressive forces are effective, the properties of the individual stones are used in a materially coherent way. Therefore the architecture of any building is directly connected to its construction. Each structural solution must address the properties of the chosen material. Such an indivisible combination of structure and materials is formu-


steht. Wenn das Tragwerk eines Gebäudes sich deckungsgleich mit seiner räumlichen Ausdehnung verhält, so sprechen wir von einem raumbildenden Tragwerk. Diese Strukturen, die sich der Gravitation unserer Erde entgegenstemmen und einen Raum formulieren, entfalten im unmittelbaren und direkten Zusammenspiel von Tragstruktur und räumlicher Wirkung einen äusserst kraftvollen und selbsterklärenden Ausdruck. 4. Struktur im Einfluss räumlicher Organisationen: In gleicher Weise wie die Wabenstruktur den Bienenstock organisiert, kann auch die Struktur in der Architektur die räumliche Organisation eines Gebäudes abbilden. Die Ausrichtung einer Struktur auf die unmittelbar aus dem Programm des Gebäudes geforderten Vorgaben kann eine massgeschneiderte räumliche Lösung von hoher Eigenständigkeit und Identität erzeugen.

Struktur im Einfluss der Gravitation:

Felix Candela, High-Life-Textile-Factory in Mexico City, 1955

Conrad Wachsmann, Flugzeughangar, USA, 1955

5. Ausrichtung der Struktur auf die Eigenheiten des Materials: In einem Mauerwerksbogen, in welchem nur

lated and defined with respect to dimensions and expanse. These fields of reference, which do not claim to be comprehensive, often do not influence structure individually, but interact to affect the architectural structure together. Even when perhaps one aspect remains at the forefront in terms of the architecture and structure, buildings are actually complexes that are characterised by a wide range of influences. It is precisely that overlapping of such contrasting “gravitational fields” that creates the building’s field of tension, giving it high architectural quality and an unmistakeable expression. The central role of the designer will also be studied. Every design gains it unmistakeable expression through the subjective weighting and evaluation of the task and its fields of influence. An architectural task cannot be mastered by merely analysing the location and the programme. Instead, it must develop through interaction with invention, observation and conclusion, whereby the designer plays the role of the director. To establish trended structures, we ultimately seek an archaic-timeless architectural expression for designs. We thereby

Felix Candela, Warenhaus, Mexico City, 1958

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Eigenheim Marcos Acayaba, Sao Paulo, 1996 — House of Marcos Acayaba, Sao Paulo, 1996

Kirche La Virgen Milagros, Mexico City, 1953-55, Felix Candelas — La Virgen Milagros Church, Mexico City, 1953-55, Felix Candela


Kirche von Atlantida, 1960, Eladio Dieste — Church of Atlantida, 1960, Eladio Dieste

Fünfstöckiger NIGRES-Stromleitungsmast, 1927, Russland — Five floored NIGRES-Electricity Tower, 1927, Russia

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Struktur im Einfluss räumlicher Organisation:

Wilder Bienenstock

Louis Kahn, Richards Medical Research Laboratories, Philadelphia, 1961

Niemeyer, Costa Lèle, Universität, Brasilia, 1964

die Druckkräfte wirken, werden die Eigenschaften der einzelnen Steine materialkohärent genutzt. So steht auch die Struktur eines jeden Gebäudes in unmittelbarem Zusammenhang zu seiner Konstruktion. Jede konstruktive Lösung muss sich mit den Eigenschaften des gewählten Materials auseinandersetzen. Durch diese untrennbare Verbindung von Struktur und Material wird die Struktur in ihrer Dimensionierung und Ausdehnung formuliert und bestimmt. Diese ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufgeführten Bezugsfelder wirken oft nicht einzeln auf eine Struktur ein, sondern nehmen in ihrem Zusammenwirken auf eine architektonische Struktur Einfluss. Auch wenn möglicherweise ein Aspekt architektonisch und strukturell im Vordergrund steht, sind Gebäude eigentliche Komplexe, die durch unterschiedlichste Einflüsse geprägt werden. Gerade in der Überlagerung dieser verschiedenen „Gravitationsfelder“ kann ein Gebäude in einen Spannungszustand versetzt werden, der ihm hohe architektonische Qualität und einen unverwechselbaren Ausdruck verleihen

wish to step away from a purely image-oriented approach to architecture and instead behave like researchers, dedicated to the search for and development of forward-looking, architectural structures.


kann. Nicht zuletzt soll auf die zentrale Rolle des Entwerfers eingegangen werden. In der subjektiven Gewichtung und Wertung der Aufgabenstellungen und der Einflussfelder, findet jeder Entwurf zu seinem unverkennbaren Ausdruck. Eine architektonische Aufgabe kann nicht einzig durch eine objektive Analyse des Ortes und des Programms gemeistert werden, sondern muss sich auch in einem Wechselspiel von Intervention, Beobachtung und Rückschluss entwickeln, wobei der Entwerfer die Rolle des Regisseurs übernimmt. Für die Etablierung gerichteter Strukturen suchen wir letztlich nach einem archaisch-zeitlosen architektonischen Ausdruck der Entwürfe. Wir wollen uns damit einer rein bildhaften Annäherung an die Architektur entziehen und uns wie Forscher der Suche und Entwicklung von zukunftsträchtigen und architektonischen Strukturen widmen.

Ausrichtung der Struktur auf die Eigenheiten des Materials:

Peder-Jensen Klint, Grundtvigskirche, Kopenhagen, 1921-40

Dachkonstruktion aus Bambus, Hongkong

Louis Kahn, Parlamentsgebäude, Dhaka, 1962-84

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Fokus Projekt Focus Project

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Antonin Artaud, Idealer Aufführungsort um 1932

Modulverantwortung Module Leader Christoph Steiger Niklaus Graber Experten Experts Thomas Kohlhammer Unterrichts-Assistenten Teaching Assistants Christian Koch, Bernhard Maurer Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Ein Theater für Luzern Im Zentrum unserer architektonischen Recherche steht die profunde Auseinandersetzung mit der Thematik der Struktur. Dabei gehen wir auf die Suche nach „gerichteten“ Strukturen, welche unter spezifischer Gewichtung inhaltlicher, örtlicher oder konstruktiver Fragestellungen den Entwürfen eine massgeschneiderte und dennoch zeitlos archaische Dimension verleihen sollen. Die konkrete Aufgabenstellung dieses Semesters ist so angelegt, dass der Frage nach strukturbeeinflussenden Parametern und der Findung einer „gerichteten“ Struktur auf unterschiedlichsten Ebenen vertieft nachgegangen werden kann. Die Theaterwelt in Luzern steht vor einem grösseren Umbruch. Unter dem Titel „Theater Werk Luzern“ werden in politischen und kulturellen Kreisen derzeit Szenarien diskutiert, die die Zukunft des Luzerner Theaters fundamental neu beleuchten. Im Rahmen des vom Zweckverband Grosse Kulturbetriebe getragenen Projekts „Neue Theater Infrastruktur Luzern NTI“ soll eine Zukunftsperspektive für das Luzerner Theater und die

A theater for Lucerne Our architectural research will focus on in-depth study of the theme of structure. We will seek “trended structures” that are intended to give the designs a tailor-made and yet timelessly archaic dimension while specifically weighting aspects of content, location and construction. The concrete task of this semester is posed in a way to investigate in depth the question of parameters influencing structure and finding a “trended structure” on a wide range of levels. The Lucerne theatre scene faces a major transition. The so-called “Theater Werk Luzern” has been set up to discuss the scenarios that will shed a completely new light on the future of Lucerne’s theatre. The project “Neue Theater Infrastruktur Luzern NTI”, which is patroned by the Zweckverband Grosse Kulturbetriebe, is aimed at creating a lively future for the theatre and theatrical profession in Lucerne. Furthermore, there are plans to transform the Lucerne Festival into a musical theatre event with an appropriate infrastructure. In addition to the reorganisation of the theatrical landscape, the current vision focuses on the concrete goal of constructing a new theatre.


professionellen Luzerner Theaterschaffenden geschaffen werden. Ferner soll sich das Lucerne Festival in geeigneter Infrastruktur in Richtung Musiktheater weiter entwickeln können. Nebst der inhaltlichen Neuausrichtung der Theaterlandschaft, stehen konkrete Wünsche zur Errichtung eines neuen Theaterhauses im Vordergrund der aktuell vorliegenden Vision. Im Fokus-Projekt „Architektur und Struktur“ möchten wir die noch etwas vagen Vorstellungen der Kulturverantwortlichen über eine bauliche Umsetzung der Vision „Theater Werk Luzern“ aufgreifen und uns mit Projektideen gleichsam auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“ hinauswagen. Als Regisseure unserer eigenen Entwurfsszenarien suchen wir nach vielfältig bespielbaren Räumen, welche dem neuen Haus Ausstrahlung und Prägnanz verleihen.

Raum Room Atelier und Nische F-Geschoss Studio and Alcove F-Level Veranstaltung Events Besprechungen Mittwoch ab 9.00 Uhr und Donnerstags nachmittag. Talks every Wednesday from 9 am and every Thursday afternoon.

Aufgabenstellung Jeder Student ist aufgefordert, aus dem Programm und dem Ort ein strukturelles Denkmodell zu entwickeln, welches sowohl räumlich, konstruktiv aber auch

In the focus project “Architecture and Structure”, we intend to pick up on the still rather vague grasp of cultural decisionmakers with respect to structurally implementing the vision “Theater Werk Luzern”, by daring to take to the stage with project ideas of our own. As directors of our own design scenarios, we will seek spaces with diverse uses, giving the new theatre a radiant, meaningful character. Task Each student is required to develop a structural hypothesis that is viable in terms of space, structure and content, thereby serving as an underlying basis for each development step. The conditions in terms of content, location and construction can thereby be translated into a stringent architectural project. The design should not only be based on a purely analytical derivation, but should be far more regarded as a personal, target-oriented statement by the designer. Like theatrical work itself, the approach by the design class should be scenic, humorous and also driven by tireless experimentation. The teaching team, which will play the role of prompters from the sidelines, will try to ani-

Hans Dieter Schaal, Bühnenbild zur Oper Pénélope, 2002

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inhaltlich tragfähig ist und so jedem Entwicklungsschritt des Entwurfs zu Grunde gelegt werden kann. Dadurch können inhaltliche, örtliche und konstruktive Bedingungen in ein stringentes architektonisches Projekt überführt werden. Der Entwurf soll dabei nicht nur auf einer rein analytischen Ableitung aufbauen, sondern vielmehr auch als persönliches, zielgerichtetes Statement des jeweiligen Verfassers verstanden werden. Die Herangehensweise der Entwurfsklasse soll -vergleichbar mit der Theaterarbeit- szenisch und lustvoll aber auch durch unermüdliches Proben getrieben sein. Das Lehrteam, welches während des Semesters gleichsam in der Rolle des Souffleurs unterstützend zur Seite steht, möchte die Studierenden dazu animieren, sich fantasiereich und mit mutigen Thesen auf die Bühne des architektonischen Diskurses zu wagen. Programm: „Kunst ist des Menschen einzig wahre Sprache, denn sie ist bestrebt, in einer Weise zu kommunizieren, die das Menschenhafte erkennen lässt.“ L. I. Kahn

mate the students to be imaginative and use courageous theses in stepping into the limelight on the stage of architectural discourse.

Alvar Aalto, Foyer im Opernhaus Essen, 1964

L.I.Kahn, Modellstudie Theater of Performing Arts, Fort Wayne 1967

Carlo Molino, Teatro Regio, Turin 1973

Programme: “Art is the only true language of mankind, since it attempts to communicate in a way that lets one recognise its human aspects.“ L.I.Kahn The semester theme of the theatre gives us the chance to design a place that allows people to speak the language of art in a wide variety of ways. The new theatre building is intended as a place of culture and congregation in Lucerne. A place that plays a central role in the lives of most Lucerne residents. Be it of cultural discourse, as a meeting place for an after-work drink or for a spontaneous encounter. It is a location where one gathers, meets friends and discovers new things. It should be the “theatre of Lucerners” and allow as many different layers of society as possible to identify with it. For non-Lucerners, the location should have a high recognition factor: a place one wants to have seen and which intu-


Mit dem Semesterthema „Theater“ haben wir die Möglichkeit einen Ort zu entwerfen, welcher dem Menschen ermöglichen kann, die Sprache der Kunst in mannigfaltiger Weise zu sprechen. Das neue Theatergebäude soll für Luzern ein Ort der Kultur und der Begegnung sein. Ein Ort, der im Leben der meisten Luzernerinnen und Luzerner eine zentrale Rolle einnimmt. Sei es als Ort der kulturellen Auseinandersetzung, als Treffpunkt für einen Feierabenddrink oder ein spontanes Zusammentreffen. Ein Ort, an welchem man sich aufhält, Bekannte trifft und Neues kennenlernt. Es soll das Theater der Luzernerinnen und Luzerner sein und für möglichst breite Gesellschaftsschichten eine Identifikation bieten. Für Nicht-Luzernerinnen und –Luzerner soll der Ort einen hohen Identitätsgrad aufweisen: Ein Ort, den man gesehen haben möchte und der intuitiv klar macht, dass er ein zukunftsweisender Kulturplatz ist. Es ist vorgesehen, dass das neue Haus von einem Intendanten geleitet wird

itively confirms its status as a forward-looking cultural location. The new institution will be run by an Artistic Director to give it its own profile. The company’s own productions and guest performances will be presented in the fields of drama, opera, musical theatre and dance. The new performance venue will also present musical theatre productions for the “Lucerne Festival”, thereby creating a relationship with the theatre production centre at the “Südpol” and with the KKL. External event organisers will also be able to hire the venue. The stage and auditorium – the actual heart of the new building – should be both flexible and a European leader in terms of spatial design and technical equipment, as stated by the responsible “Project NTI”. Ideally, the entire space can be both a stage and an auditorium. Switching between spatial situations and technical equipment must be achieved with minimum working hours. The plan foresees either two halls with 700 and 200 seats respectively or a divisible hall with a similar total capacity. Both halls must be able to operate for performances and rehearsals simultaneously, placing high demands on the acoustics and operative processes. A theatre company will in future be

Jørn Utzon, Wandelgang im Opernhaus Sidney, 1973

Felix Schwarz, Rolf Gutmann, Foyer im Theater Basel, 1975

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und somit über ein eigenständiges Profil verfügen wird. Aufgeführt werden Eigen- und Gastproduktionen aus den Sparten Schauspiel, Oper, Musiktheater und Tanz. Die neue Spielstätte biete sich aber auch für Musiktheaterproduktionen des „Lucerne Festival“ an und steht zudem einerseits zum Theaterproduktionszentrum im „Südpol“ und andererseits zum KKL in Beziehung. Darüber hinaus können die Räumlichkeiten auch von externen Veranstaltern gemietet werden. Der Theatersaal, als Herzstück des neuen Hauses, soll gemäss den Verantwortlichen des Projektes NTI in seiner räumlichen Ausgestaltung und technischen Ausstattung flexibel und europaweit führend sein. Im Idealfall kann der ganze Raum sowohl als Spiel- als auch als Zuschauerfläche genutzt werden. Der Wechsel zwischen verschiedenen Raumsituationen und technischen Einrichtungen muss mit einem Minimum an Arbeitsstunden zu bewältigen sein. Geplant werden sollen entweder zwei Säle mit 700 bzw. 200 Plätzen oder aber ein unterteilbarer Saal mit ähnlicher Gesamtkapazität. Beide Säle müssen zeitgleich

increasingly dependent on advertising revenue, which is why the new hall must also be attractive to sponsors. In that context, the architecture’s recognition factor and acceptance of the location, as well as a catering concept with separately partitioned rooms for sponsors’ events, are all important. Spatially exciting and representative foyer areas are of key importance to the theatre’s identity: Such places, for seeing and being seen, act as the stage for the theatre’s visitors. Here too, a wide range of activities, such as performances, lectures and concerts, are conceivable. In addition to the event halls and the auxiliary rooms and public areas they require, the new building will also include rooms for administration. Interaction between all these different spatial programmes must always take into account an efficient theatre management, which requires effective work processes and short distances. Location: Going beyond the programme, the structure of the designed building is also oriented by the influence of local characteristics. In view of the high profile nature of the programme, the new Lucerne theatre requires an exceptional location that


für Vorstellungen und Proben bespielbar sein, was hohe Anforderungen an die Akustik und an die Betriebsabläufe stellt. Ein Theaterbetrieb wird in Zukunft verstärkt auf Sponsoring-Einnahmen angewiesen sein, weshalb der neue Saal daher auch für Sponsoren attraktiv sein muss. In diesem Zusammenhang ist neben der Wiedererkennbarkeit der Architektur und der Akzeptanz des Ortes auch ein Gastronomiekonzept mit separat abtrennbaren Räumlichkeiten für Sponsorenevents wichtig. Für die Identität des Hauses sind räumlich spannungsreiche und repräsentative Foyerbereiche von zentraler Bedeutung: Diese Orte des Sehens und Gesehenwerdens sind gleichsam die Bühnen für die Besucher und Besucherinnen. Auch hier sind verschiedenste Aktivitäten wie Performances, Vorträge oder Konzerte denkbar. Zusätzlich zu den Veranstaltungssälen und den damit zusammenhängenden Nebenräumen und Publikumsbereichen wird das neue Gebäude auch Räume für die Administration umfassen. Beim Zusammenspiel all dieser unterschiedlichen

can become a stage for public life. Traditionally, important cultural and public institutions in Lucerne are situated on the banks of the lake and the River Reuss. Following that tradition, we will investigate three different locations: the “Inseli” on the left bank, the “Nationalquai” on the right bank and the “Theaterplatz” on the River Reuss. The green “Inseli” in the direct vicinity of the railway station, the KKL and the University has one of the strongest characters on the whole lakeside townscape. At its edges, it provides space for placing the new theatre building, which could become a catalyst for further urban development on the left bank. The “Nationalquai”, which has always been a “catwalk” for the tourist city of Lucerne, could be extended to include a theatre, giving it an additional cultural dimension. Between the casino and Hotel Palace, there is a gap in the impressive series of hotel buildings that is currently treated in a shabby way. The new cultural institution could inspire that urban planning potential into new life. Today’s location of the “Luzerner Theater” is the “Theaterplatz” on the River Reuss, a theatrical location that is deeply

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Fritz Schäfer, Variationen „Podium“ Ulm, 1969 — Fritz Schäfer, Variatons „Podium“ Ulm, 1969


René Allio, Flexibles Theater 1955, Nutzungsvarianten — René Allio, Flexible Theater 1955, Variations of use

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Raumgruppen muss stets auch beachtet werden, dass ein effizienter Theaterbetrieb auf effektive Arbeitsabläufe und damit auf kurze Wege angewiesen ist. Ort: Über das Programm hinaus, richtet sich die Struktur des zu entwerfenden Gebäudes auch nach dem Einfluss örtlicher Eigenheiten. Der Brisanz des Programms entsprechend, gebührt dem neuen Luzerner Theater ein hervorragender Standort, welcher zur Bühne des öffentlichen Lebens werden kann. Traditionsgemäss säumen wichtige kulturelle und öffentliche Institutionen in Luzern die Ufer von See und Reuss. Dieser Tradition folgend, untersuchen wir drei unterschiedliche Standorte am linken und rechten Seeufer sowie an der Reuss. Das in unmittelbarer Nähe zu Bahnhof, KKL und Universität gelegene, baumbestandene Inseli ist einer der charaktervollsten Orte am städtischen Seeufer. In seiner Umgebung bietet sich Raum zur Platzierung der neuen Spielstätte, welche zum Katalysator zur weiteren urbanen Entwicklung des linken Seeufers werden könnte.

embedded in Lucerne’s consciousness. However its urban spatial potential seems far from fully developed. A new theatre building there would not only exist as part of an urban planning tradition, but also establish a “cultural promenade” along the banks, reaching from the KKL to the Historical Museum.

Performance von Pink Floyd im Theater von Pompeij, 1971

Approach: To start the semester, we will carry out two short exercises on the task at hand. In an initial approach, there will be content-based debate on the planned theatre building. The structural qualities and potential provided by the programme will be investigated and spatially presented, independently of the location. In a second step, we want to gain insight into the local character and conditions of the locations of the building site, using targeted spatial intervention. We will focus on the structural qualities of these locations. Later in the semester, we will especially focus on the spatially formative load-bearing structures. That will allow us to study the spatially and formally formative potential of the chosen system, while equally focusing on the organising power of the erected structures at the centre of our


Der Nationalquai, seit jeher der „Laufsteg“ der Touristenstadt Luzern, könnte durch die Platzierung eines Theaterbaus um eine kulturelle Dimension erweitert werden. Zwischen Casino und Hotel Palace liegt heute eine stiefmütterlich behandelte Lücke in der eindrücklichen Abfolge der Hotelbauten, deren ortsbauliches Potential durch eine Kulturinstitution wachgeküsst werden könnte. Als heutiger Standort des Luzerner Theaters ist der Theaterplatz an der Reuss als Ort einer Bühnenstätte tief im Bewusstsein der Luzerner Bevölkerung verankert. Seine stadträumlichen Potentiale scheinen heute aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Ein Theater-Neubau würde hier nicht nur in einer städtebaulichen Tradition stehen sondern gleichzeitig die Etablierung einer uferbegleitenden „Kulturmeile“ von KKL bis zum Historischen Museum beschleunigen. Annäherung: Zum Einstieg in das Semester werden wir zwei Kurzübungen zur gestellten Aufgabe durchführen. In einer ersten Annäherung wird eine inhaltliche Diskussion

architectural investigation. We will approach the task like researchers who do not know the result in advance: experimentally and driven by curiosity. But we also want to act strategically and thereby investigate a range of approaches. To connect our work interdisciplinarily and widen our horizons, we will seek the support of experts from other fields such as statics, acoustics, scenography and theatre direction, ultimately establishing a relationship between our work and the cultural and historical context of our department. The endless wealth of literature on theatre, art, architecture and structure will constantly accompany us in our research in sketches, plans and models.

Aldo Rossi, Schnittmodell, Teatro Carlo Felice, Genova, 1982

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Bauplatz: Linkes Ufer — Site: Left Shore

Bauplatz: Rechtes Ufer — Site: Right Shore


Bauplatz: Reuss, Theaterplatz — Site: Reuss, Theaterplatz

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Fofi Trezou, Theaterstück „The Architect“, 1971

„Ausdruck von Masse und Form“, Studenten an der Kunstschule Vkhutemas, Moskau 1927

über das geplante Theatergebäude geführt. Losgelöst vom Ort sollen im Programm angelegte strukturelle Qualitäten und Potenziale aufgespürt und räumlich abgebildet werden. In einem zweiten Schritt wollen wir durch eine gezielte, räumliche Intervention Auskunft über die örtliche Charakteristik und die Beschaffenheit der zu bespielenden Grundstücke erhalten. Dabei interessieren uns in erster Linie die strukturellen Eigenheiten dieser Orte. Im weiteren Verlauf des Semesters werden wir den raumbildenden Tragstrukturen eine besonders hohe Beachtung schenken. So soll das jeweils gewählte System auf sein raum- und formgebendes Potenzial untersucht werden und im gleichen Masse soll die ordnende Kraft von gerichteten Strukturen im Zentrum unserer architektonischen Auseinandersetzungen liegen. Unser Vorgehen ist dabei dasjenige eines Forschers, der das Resultat nicht im Vorhinein kennt: Experimentell und von Neugierde getrieben. Wir wollen aber auch strategisch vorgehen und dabei unterschiedlichste Ansätze überprüfen. Um unsere Arbeit interdisziplinär zu verknüpfen und unseren Blickwinkel zu öffnen ziehen wir Fachleute aus anderen Disziplinen wie Statik, Akustik, Szenenbild oder Regiearbeit bei und setzen schliesslich unser Tun zum kulturellen und geschichtlichen Kontext unseres Studienbereichs in Beziehung. Der unendlich reiche Fundus an Literatur zu Theater, Kunst, Architektur und Struktur ist dabei ein steter Begleiter der eigenen Recherchen in Skizze, Plan und Modell.


Gerichtete R채ume Trended Spaces

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Gerichtete Räume: Kleiner Exkurs in die Geschichte des Theaterbaus „Die ganze Welt ist eine Bühne“ heisst es bei Shakespeare. Wahrscheinlich ist Theaterspiel genau so alt, wie das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschheit selber. Wann und wo genau das Theaterspiel seinen Ursprung hat, ist wohl nicht genau eruierbar. Auch Louis I. Kahn’s Aussage „Der Mensch hat den Wunsch zu leben um auszudrücken“ weist darauf hin, dass das Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck untrennbar mit dem Menschsein verbunden zu sein scheint. Baulich gesehen, war für die ersten performativen Ausdrucksformen wohl nicht viel mehr nötig als ein unter den Fusstritten der Auftretenden verfestigtes Stück Erde, um welches sich das Publikum versammelte. Einen Blick auf die Geschichte des Theaters zeigt uns, dass sich die Spielformen und damit auch der Bautypus des Theaters stetig weiterentwickelt haben. Bauliche Strukturen wurden dabei jeweils durch inhaltliche, gesellschaftliche aber auch durch technische oder athmosphäri-

Trended Spaces: Brief notes on the history of theatre construction In the words of Shakespeare, “All the world’s a stage.” The theatre is probably as old as human society itself. It is impossible to say exactly when and where it originated. Louis I. Kahn’s statement, “man has the desire to be, to express,” refers to the fact that the desire for artistic expression seems to be an inextricable part of being human. From a structural perspective, the very first performative forms of expression probably needed little more than a piece of solid ground on which to tread, around which the audience gathered. Looking at the history of theatre, we see that the forms of performance and therefore also the building type of theatres have continuously developed. In doing so, building structures were influenced by aspects of content, society, technology and even atmosphere, such as acoustics. Historians regard dances in the Stone Age as an early form of theatre. But true and relevant evidence emerged from Greece in the 6th century BC. It is presumed that it represents the transformation of a religious, ritual cultic event into a secular


sche Fragestellungen, wie etwa der Akustik beeinflusst. Historiker zählen schon die Tänze aus der Steinzeitkultur zu den frühen Formen des Theaters. Doch wirklich belegt und nahe am Thema ist erst die Entstehung des griechischen Theaters im 6. Jahrhundert v. Chr. Es wird vermutet, dass es sich dabei um den Wandel einer religiös-rituellen Kulthandlung zu einer säkularen Kunstveranstaltung handelte. Die Entwicklung vom Ritus zum Theater lässt sich am Charakter dieser ersten Vorstellungen festmachen. Denn die dargestellten Ereignisse aus der Mythologie wurden in nachgeahmten Handlungen symbolhaft verarbeitet. Bei den griechischen Theatern handelte es sich um Freilufttheater, die in einen Hang hinein gebaut wurden, meist in Nord-Süd-Ausrichtung. Wichtige Elemente des griechischen Theaterbaus waren nebst dem Theatron (Zuschauertribünen) das Orchestra (Spielfläche für Chor und Schauspieler) und die Skené (Bühnenhaus). Exakt mit der Geburt des Theaters begann auch die Diskussion um den Stellenwert dieser Kunst. Die Debatte in der Antike drehte sich hauptsächlich um das

artistic occasion. The development from rite to theatre can be seen in the character of the first performances. The presented mythological events were addressed symbolically through imitated action. Greek theatres are open-air venues that are built into a hillside, mostly in a north-south alignment. Important elements of Greek theatre construction were the “theatron” (audience seating), the “orchestra” (performance area for the chorus and actors) and the “skené (backdrop). As soon as theatre was born, its artistic status was immediately discussed. Ancient debate mainly focused on the theatre as a place of disguise, deception and lies. The philosopher Plato believed it threatened to corrupt people. Aristotle took a completely different perspective. He explicitly pointed out the natural urge to imitate in human nature. And he believed that detached, retrospective theatrical experiences could have a healing, cathartic effect. These two highly contrasting opinions by the philosophers Plato and Aristotle show that even in ancient times, the theatre had enormous social potential. It became clear at a very early stage that theatre provides an ideal opportunity to influence large numbers of people and thereby further one’s own cause. As a result, the power

Tanzperformance mit Mary Wigman in der Künstlerkollonie Monte Verità, um 1910

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Axonometrie antikes, griechisches Theater — Axonometry of an anttique greek theater


Axonometrie antikes, rÜmisches Theater — Axonometry of an anttique roman theater

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Theater als Raum der Verstellung, Täuschung und Lüge. Der Philosoph Platon sah darin eine Gefahr der Korrumpierung. Einen ganz anderen Standpunkt nahm Aristoteles ein. Er wies ausdrücklich auf den natürlichen Trieb der Nachahmung im menschlichen Charakter hin. Und er war der Meinung, dass durch das distanzierte Nacherleben im Theater eine heilende, weil kathartische Wirkung hervorgerufen wird. An diesen weit voneinander abweichenden Positionen der Philosophen Platon und Aristoteles lässt sich schon aus dem Weltbild der Antike heraus das gesellschaftliche Potential des Theaters erahnen. Es wurde früh erkannt, dass das Theater eine ideale Möglichkeit dazu bietet, große Mengen an Personen zu beeinflussen und damit eigene Ziele zu verwirklichen. Deshalb wurde die Macht des Theaters in den folgenden Jahrhunderten von den Mächtigen entweder streng reguliert oder gleich ganz unterdrückt. Die römische Kultur machte große Anleihen beim Hellenismus, was vor allem dessen Bildungsideale betraf. Somit wurden im 1. Jahrhundert v. Chr. auch Theaterstü-

of the theatre was either heavily regulated by those in power or even completely suppressed. Roman culture drew strongly from Hellenism, especially with respect to their education ideals. So in the 1st century BC, plays, which made up a considerable proportion of Greek literature, became increasingly popular throughout the Roman Empire. The first theatre performances in Rome actually took place much earlier, in 364 BC at public games (“ludi publici”) in honour of the gods. Until the mid-1st century BC, Roman theatrical facilities were limited to simple wooden constructions that were immediately removed after the performance. They included a podium, benches for the audience and sometimes also a stand. In the mid-2nd century BC, a decree by the Senate had forced theatres to use only a podium for actors, so the audience had to stand. In later, permanently erected Roman theatre buildings, the audience area (or cavea) consisted of semi-circular seating rows with several accesses. Corridors and steps allowed movement to the individual seats. The individual audience blocks at the upper end of the auditorium very often had a covered gallery or a portico (porticus). In very hot weather, a sun


cke, welche einen wesentlichen Bestandteil der griechischen Literatur ausmachten, im römischen Machtbereich immer populärer. Erste Theateraufführungen in Rom fanden allerdings schon im Jahre 364 v. Chr. bei öffentlichen Spielen (ludi publici) zu Ehren der Götter statt. Bis Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. beschränkten sich die römischen „Theateranlagen“ noch auf einfachen Bauten aus Holz, die nach dem unmittelbaren Gebrauch sofort wieder entfernt wurden. Dazu gehörten ein Podium, Bänke für die Zuschauer und gelegentlich auch eine Tribüne. In der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. musste man sich als Folge eines Senatsbeschlusses sogar nur mit dem Podium für Schauspieler begnügen, während der Betrachter stehen musste. Bei später permanent errichteten römischen Theaterbauten bestand der Zuschauerraum (cavea) aus halbkreisförmig angelegten ansteigenden Sitzreihen mit mehreren Zugängen. Durch Korridore und durch Treppen konnte man sich zu den einzelnen Sitzplätzen bewegen. Die einzelnen Zuschauerblöcke Am oberen Abschluss des Zuschauerraumes befand sich

blind (velarium) was also spanned over the seating and anchored to the outer wall, level with the gallery. The seats were distributed according to political and economic (i.e. social) status. In the middle ages, classical theatre traditions were forgotten. The new theatre culture developed out of Christian religious practices. From the 10th century, theatrical forms developed out of the clerical environment, ranging from liturgical plays to mysteries and passion plays. During the Renaissance and Baroque periods, theatre experienced a process of complete secularisation in Italy from the late 15th century onwards. The medium was also popular as a means of political self-aggrandisement. The most important patrons of the theatre during that period were royal courts and scientific academies. Common people had no access to the performances. Only from the mid-16th century onwards did performances reach a wider urban audience again. That transformation became possible through the commercialisation and professionalization of the theatre. The development of theatre in the 18th century was directly linked to the empowerment and emancipation of the bour-

Idealer Grundriss eines griechischen Theaters

Arles, Grundriss des römischen Theaters, 80 - 90 n. Chr. (Plan: Formigé).

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Arnoldus Buchelius , Skizze einer Aufführung im Swan Theatre (aus Johannes de Witts Observationes Londinienses), 1596

Andrea Palladio, Teatro Olimpico, Vicenza, 1558

sehr häufig eine überdachte Galerie, bzw. ein Säulengang (porticus). Bei sehr heißem Wetter konnte man zusätzlich auch ein Sonnensegel (velarium) über den Sitzreihen, mit Verankerungen an der Außenwand in der Höhe der Galerie, befestigen. Die Plätze wurden nach politischen oder wirtschaftlichem, also nach sozialen Status des Besuchers verteilt. Im Mittelalter waren die Theatertraditionen aus der Antike in Vergessenheit geraten. Die neue Theaterkultur entwickelte sich aus der christlich-religiösen Praxis. Ab dem 10. Jahrhundert bildeten sich im kirchlichen Umfeld theatrale Formen heraus, die von liturgischen Spielen über Mysterienspielen bis zu Passionsspielen reichten.
 In der Zeit der Renaissance und des Barock vollzog sich ab dem Ende des 15. Jahrhunderts in Italien eine fast vollständige Säkularisierung des Theaters. Gerne wurde das Medium auch zur politischen Selbstverherrlichung benutzt. Die wichtigsten Träger des Theaters waren in dieser Aera die Fürstenhöfe und wissenschaftliche Akademien. Das gemeine Volk bekam keinen Zutritt zu den Auffüh-

geoisie. But it took until the 19th century for theatres to really benefit from the financial and political liberalisation. During that historic phase, drama developed into a mass medium. It produced a fitting genre for every social group. However, many of them did not fulfil particularly elevated artistic demands. 
 In Germany, a new form of political theatre developed after World War I. The workers’ theatre highlighted social and historical aspects using theatrical means. With the advent of new media such as film, radio, television and the Internet, theatre faced challenges during the course of the 20th century. And despite that strong competition, the last century produced more forms of theatre than any other period. In the spirit of social and political optimism in the 1960s, theatre became a place for experiments by a wide range of artistic movements. In that context, independent theatre contributed an important impetus for renewal. To this day, countless independent theatre groups continue to be firmly established on the scene, complementing state-subsidised or established commercial companies. After World War II, the traditional concept of theatre was not merely questioned in terms of content.


rungen. Erst ab der Mitte des 16. Jahrhunderts konnten weite Teile der städtischen Bevölkerung wieder als Publikum erreicht werden. Dieser Wandel wurde durch die Kommerzialisierung und Professionalisierung des Theaters möglich. Die Entwicklung des Theaters im 18. Jahrhundert geschah in direkter Verbindung mit der Machtübernahme und Emanzipation des Bürgertums. Doch erst im 19. Jahrhundert profitierte das Theater wirklich von der wirtschaftlichen und politischen Liberalisierung. In dieser historischen Phase entwickelte sich das Theater zu einem Massenmedium. Für jede gesellschaftliche Gruppierung brachte es eine passende Gattung heraus. Allerdings genügten viele Sparten keinerlei höheren Ansprüchen an die Kunst.
 In Deutschland entwickelte sich nach dem ersten Weltkrieg eine neue Form des politischen Theaters. Das Arbeitertheater beleuchtete soziale und historische Komponenten mit theatralen Mitteln.

A debate also emerged on the architectural concept of a theatre building as it was known at the time. For instance the form of the typical auditorium theatre, which was the preferred style in Italy in the 17th century, was especially criticised, since that type of auditorium design led to social distinctions. The simple public stood in the stalls in front of the stage, while boxes for people with a higher status were rowed above each other. This Italian architecture was copied throughout Europe in the 18th century. Feudal society was therefore adequately reflected in the boxes of auditorium theatres. The first minor revolution came in the early 19th century when closed boxes were replaced by open balconies. Theatre buildings by Schinkel and Semper went even further by replacing the strict principle of boxes with a classical openness. In the second half of the same century, ever growing audiences were provided even larger buildings. Images during that period were dominated by grand historicist buildings. Only after 1920 did initial efforts emerge to bridge the gap between the auditorium and the stage. The London National Theatre, which was completed in 1976, unites no less than three stage forms under a single roof. It includes the variable “black box”,

Der Saal des Bayreuther Opernlhauses, 1750.

Victor Louis,Grand Theatre,1782

K.F. Schinkel, Theaterentwurf, 1821.

Der Saal des Bayreuther Festspielhauses, 1871.

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Victor Louis, Plan sur la meme echelle d.theatres mod,1782 (Vergleich von Theatertypologien) — Victor Louis, 1782, Comparisment of Theater-Typologies


Mittelalterliche Mysterienspiele — Medieval mystery plays

C.-N.Ledoux, Blick ins Theater von Besacon, 1780 — C.-N.Ledoux, View into the theater of Besacon, 1780

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Gottfried Semper, Neues Hoftheather zu Dresden, Grundriss in Parketthöhe, 1841

Durch die Entstehung der neuen Medien wie Film, Radio, Fernsehen und Internet wurde das Theater im Laufe des 20. Jahrhunderts herausgefordert. Und trotz dieser harten Konkurrenzsituation brachte das letzte Jahrhundert mehr Formen des Theaters hervor, als zu allen anderen Zeiten. In der sozialen und politischen Aufbruchstimmung der 60er Jahre entwickelte sich das Theater zu einem Ort der Experimente für die verschiedensten künstlerischen Strömungen. Hier gab besonders das freie Theater wichtige Impulse für Erneuerungen. Bis heute existieren zahllose freie Gruppen, die neben den staatlich subventionierten oder etablierten kommerziellen Bühnen ihren festen Platz in der Kultur einnehmen. Nicht nur inhaltlich wurde das traditionelle Konzept des Theaters nach dem zweiten Weltkrieg infrage gestellt. Es entstand gleichzeitig eine Diskussion um das bisherige architektonische Konzept der Theatergebäude. So wurde zum Beispiel die Form des typischen Logentheaters, welche in Italien im 17. Jahrhundert bevorzugt wurde,

Architekt Brückwald, Richard Wagners Bühnenfestspielhaus zu Baireuth, 1871

Franz Roth, Raimund Theater Wien, 1893

the “zograscope” and a large semicircle. In addition to those architectural innovations, the focus also lay on leaving the theatre as a building and creating performances in other spaces such as factory halls and circus rings. One important movement in theatre building in the 20th century was therefore to overcome the “zograscope” or two-space theatre. The single-spaced theatre, arena theatre and convertible theatre moved into the focus of designers’ attention, since they could accommodate a wide range of different performances. Appropriate spatial concepts, as well as technical innovation such as folding walls and rotating stages, significantly increased the variability of venues. European pioneers in this field included Erwin Piscator, Walter Gropius and Frederik Kiesler. The 1953 competition design by Ludwig Mies van der Rohe for the Theater Mannheim also shows a trend towards multifunctionalism. The Kino Universum by Erich Mendelsohn, which was built in Berlin between 1925 and 1931, was completely converted in the 1980s to create a multifunctional venue with divisible halls and hydraulic stages, which today enjoys a worldwide reputation under the name of Schaubühne.


besonders kritisiert. Denn diese Art der Gestaltung des Publikumsraumes führe zu sozialen Ausdifferenzierungen. Das einfache Publikum stand im Parkett vor der Bühne und nur für Personen von Rang und Namen stand das Logenhaus mit seinen senkrecht übereinander stehenden Logenrängen zur Verfügung. Diese in Italien entwickelte Theaterarchitektur fand im 18. Jahrhundert seine Nachahmer in ganz Europa. Die feudale Gesellschaft fand somit im Logentheater seine adäquate räumliche Widerspiegelung. Als erste kleine bauliche Revolution wurden in neueren Häusern ab dem 19. Jahrhundert die geschlossenen Logen von offenen Balkonen ersetzt. Die Theaterbauten von Schinkel und Semper gingen noch weiter, in dem sie das strenge Logenprinzip zugunsten einer klassizistischen Offenheit zurück drängten. In der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts wurde einem zahlenmäßig immer größer werdenden Publikum durch noch größere Bauten Rechnung getragen. Das Bild wurde in dieser Zeit von historistischen Prunkbauten geprägt. Erst ab etwa 1920 gab es die ersten Versuche, die bisherige Trennung

Theatre buildings, gathering places, auditoria and even scenarios and backdrops seem always to have been of special interest to architects, as can be seen in the many architectural masterpieces they have produced. Many of the most talented 20th century architects have worked on such construction tasks. The Auditorium Building by Adler & Sullivan in Chicago, the Sidney Opera House by Jørn Utzon, the Theater in Fort Wayne by L.I. Kahn, the Finlandia Halle in Helsinki by Alvar Aalto and the Berlin Philharmonic by Hans Scharoun have long become icons of modern architecture. Perhaps the interest in such building tasks is also due to the fact that theatre and gathering places seem to reflect something like a microcosm of the world, and enjoy considerable social relevance as places of public debate. In many ways, architecture and the theatre have mutually inspired each other. Dramatic material provides precise, distilled social analyses and snapshots of an era that can form the basis of architectural designs. Inversely, architectural and spatial reflections have also influenced forms of dramatic expression. In view of this, it is perhaps not surprising that one of the most famous Swiss dramatists, Max Frisch, was once a practicing architect.

Peter Behrens, Entwurf eines FestspielTheaters in Darmstadt, 1900

Andreas Weininger, Kugeltheaterentwurf, 1927

Walter Gropius, Totaltheater-Projekt. 1927, Grundrisse der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten

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Hausmann/Schlegl, Wettbewerbsentwurf für das Düsseldorfer Schauspielhaus, 1959, alle Nutzungsvarianten im Modell

zwischen Zuschauerraum und Spielfläche zu überbrücken.
 Das 1976 fertig gestellte Londoner National Theatre vereint gleich drei Bühnenformen unter seinem Dach. Dazu gehört die variable „Black Box“, der Guckkasten und das große Halbrund. Neben diesen architektonischen Neuerungen, lag der Fokus ebenfalls darauf, das Theater als Gebäude zu verlassen und Aufführungen in anderen Räumen wie Fabrikhallen oder Manegen zu kreieren. Eine wichtige Bestrebung im Theaterbau des 20.Jahrhundert war es also, die Guckkastenbühne bzw. das sogenannte Zweiraumtheater zu überwinden. In den Fokus der Entwerfer rückte damit das Einraumtheater, das Arenatheater und das wandelbare Theater, welche vielfältige Aufführungsarten zulassen sollten. Mit entsprechenden Raumkonzepten aber auch mit technischen Innovationen wie Faltwänden, Hubpodesten und Drehbühnen wurde die Variabilität der Spielstätten stark gesteigert. Vorreiter in diesen Feldern waren in Europa etwa Erwin Piscator, Walter Gropius oder Frederik Kiesler . Auch der Wettbewerbsentwurf Ludwig Mies van der Rohes für das Theater

Various renowned architects have worked as set designers in recent architectural history. Besides Aldo Rossi, who worked on a wealth of theatrical projects and stage sets from the 70s to the 90s, set design work by Diller+Scofidio, Herzog & de Meuron, Jean Nouvel, Toyo Ito, Shigeru Ban and Peter Zumthor are worth mentioning. They form part of a tradition including architects such as K.F.Schinkel, who also designed stage sets for the opera “The Magic Flute” in the 19th century. For their part, the architectural influence on set designs is also unmistakeable: Above all, set design work by Anna Viebrock is notable, using set pieces of existing architecture to patch together impressive, poetic stage sets. The currently developed opera village in Burkina Faso, which was initiated by the director Christoph Schlingensief, can be regarded as almost a symbiotic permeation of content and structural form.


Mannheim von 1953 zeigt in Richtung Multifunktionalität. Auch das von Erich Mendelsohn 1925-1931 erbaute Kino Universum in Berlin wurde in den 1980-er Jahren vollumfänglich zu einer multifunktionalen Spielstätte mit abtrennbaren Sälen und Hubpodesten umgebaut, welche heute unter dem Namen Schaubühne Weltruf geniesst. Theaterbau, Versammlungsräume oder Auditorien aber auch die Schaffung von Szenen- und Bühnenbildern scheint seit jeher ein besonderes Interesse von Architekten geweckt zu haben, was sich in zahlreichen architektonischen Meisterwerken widerspeigelt. Nicht wenige der begabtesten Architekten des 20.Jahrhundert haben sich mit dieser Bauaufgabe beschäftigt. Das Auditorium Building von Adler & Sullivan in Chicago, die Oper in Sidney von Jørn Utzon, das Theater in Fort Wayne von L.I. Kahn, die Finlandia Halle in Helsinki von Alvar Aalto oder die Berliner Philharmonie von Hans Scharoun sind längst Ikonen der modernen Architektur geworden. Möglicherweise liegt das Interesse an solchen Bauaufgaben auch daran, dass Theater- und Versammlungsräume so etwas wie einen

Jürgen Sawade, Nutzungsvarianten Umbau Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin1981

Mies v.d. Rohe, Entwurf Theater Mannheim, 1952-53

Aldo Rossi, Teatro del Mondo, Venezia, 1979

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Jørn Utzon, Opernhaus Sidney, 1973 und Akustikstudie, 1973 — Jorn Utzon, Sidney Opera 1973 and acustic study, 1973

Hans Poelzig, Festspielhaus in Salzburg, 1920-21

Hans Poelzig, Grosses Schauspielhaus Berlin,1919


Louis Kahn, Kongressgebäude, Venedig,1969 — Louis Kahn, Congress Building, Venece,1969

Le Corbusier m. Yannis Xenakis, Pavillion Philips, Brüssel, 1958 — Le Corbusier with Yannis Xenakis, Philips Pavillion, Bruxelles, 1958

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K.F. Schinkel, Entwurf Bühnenbild Zauberflöte, 1815, Sternenhalle im Palast der Königin der Nacht

Hans Wildermann, Entwurf 1.Akt Parsifal Wagner,Stadttheater Breslau

Quellen: Theater-Raum, Silke Koneffke, Reimer Verlag Berlin 1999 Bühnenbilder, in: Archithese 3/2002, Niggli Verlag www. curiousatacoma.com www. wikipedia.com Weiterführende Literatur: Theater-Raum, Silke Koneffke, Reimer Verlag Berlin 1999 Theaterbautheorien zwischen Kunst und Wissenschaft, GTA Verlag Zürich 1998 Raum-Maschine Theater, Petra Hesse Bühnenbauten, Birgit Schmolke Vorhang auf!, in: Zeitschrift Kunst + Architektur, K+A-2011.4 Bühnenbilder, in: Zeitschrift Archithese 3/2002, Niggli Verlag Anna Viebrock, Ausstellungskatalog Nr. 9, Schweizerisches Architekturmuseum Basel 2010 Julius Posener: Vorlesungen zur Geschichte der Architektur, Neuauflage Arch+ 2013

Mikrokosmos der Welt zu widerspiegeln scheinen und als Orte des öffentlichen Diskurses grosse gesellschaftliche Relevanz besitzen. In vielfälltiger Weise haben sich Architektur und Theater immer wieder gegenseitig befruchtet. Stoffe aus Dramen liefern präzise und destillierte Gesellschaftsanalysen und Zeitbilder, welche architektonischen Entwürfen zu Grunde gelegt werden können. Umgekehrt finden architektonisch-räumliche Reflexionen auch Eingang in die Ausdrucksformen des Theaters. Vielleicht ist es vor diesem Hintergrund denn auch kein Zufall, dass gerade einer der bekanntesten Schweizer Dramatiker, nämlich Max Frisch, einst praktizierender Architekt war. Verschiedentlich sind in der jüngsten Architekturgeschichte namhafte Architekten auch als Bühnenbildner in Aktion getreten. Nebst Aldo Rossi, welcher in den 70er bis 90er-Jahre eine ganze Fülle von Theaterbauten und Bühnenbildern projektiert und realisierte hat, seien hier z.B. auch szenische Arbeiten von Diller+Scofidio, Herzog & de Meuron, Jean Nouvel, Toyo Ito, Shigeru Ban oder Peter Zumthor


genannt. Damit stehen sie in Tradition mit Architekten wie K. F. Schinkel, welcher beispielsweise im 19. Jh. für die Oper Zauberflöte Bühnenbilder entworfen hatte. Umgekehrt sind auch in szenenbildnerischen Arbeiten Einflüsse aus der Architektur unübersehbar: Allen voran seien hier die Arbeiten von Anna Viebrock angeführt, welche Versatzstücken existierender Architekturen zu eindringlichen und poetischen Bühnenräumen verweben. Als schon fast symbiotische Durchdringung von Inhalt und Bauform kann schliesslich auch das derzeit in Burkina Faso auf Initiative des Dramatikers Christoph Schlingensief im Entstehen begriffene Operndorf verstanden werden.

Anna Viebrock, Medea in Corinto, München, 2010

Herzog & de Meuron, Bühnenbild für Tristan und Isolde an der Berliner Staatsoper, 2006

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Modulverantwortung Module Leader Niklaus Graber Christoph Steiger Form Profile Vorlesungen Lectures Bewertung Assessment Modulendprüfung schriftlich Semesterprotokoll, 3 ECTS Written Examination Journal of Lectures, 3 ECTS Sprache Language Der Unterricht findet auf deutsch statt. The course will take place in German. Die Studierenden fertigen im Wechsel ein Protokoll aller Vorlesungen an, das dem Kurs zur Verfügung gestellt wird. Vorlesungen auf deutsch werden in englisch protokolliert und umgekehrt. The Students prepare by turns a journal of lectures during the semester, which will be availlable for the whole class. Lectures in German will be recorded in English and vice versa.

Fokus-Vorlesungen In den Fokus-Vorlesungen wird das weite Feld der Struktur in Theorie und Praxis umrissen. Zum Begriff Struktur, zum Städtebau, zu gebauten und geträumten Beispielen von hohen Häusern, zum Tragwerk aus Sicht des Architekten und des Bauingenieurs, zum Brandschutz usw. finden Vorlesungen von Dozierenden, Assistierenden und Gästen statt. Im Kaleidoskop von Haltungen und Meinungen sucht der Studierende die eigene Position und vertritt sie.

Focus-Lectures Focus lectures provide an outline of the broad field of structure in theory and practise. Lectures are presented by lecturers, assistants and guests and focus on the term „structure“ with respect to urban development, examples of high-rise buildings that have been built or imagined, load-bearing structures from the perspective of the architect and civil engineer, fire protection etc. Students investigate and present their own positions from the kaleidoscope of stances and opinions.


Termine Schedule 18. September 8:30 Niklaus Graber, „Gerichtete Räume“ 9:30 Christoph Steiger, „Gerichtete Strukturen“

Raum Room Atelier, Nische F-Geschoss Studio, F-level, alcove Veranstaltung Event Immer am Donnerstag ab 8:30 Uhr Every Thursday from 9 am

26. September 8:30 Stephanie Witschi, NTI 9:30 Hubertus Adam, Architekturkritiker 10. Oktober 8:30 Igor Bauersima, Film- und Theatermacher 9:30 Nadia Fistarol, Bühnenbildnerin 17. Oktober 8:30 Jürgen Strauss, Elektroakustiker 24. Oktober 8:30 Susanne Maria Wrage, Schauspielerin 31. Oktober 8:30 Thomas Kohlhammer, Statiker 9:30 Niklaus Hodel „Raumakustik“ 21. November Christian Hönger *Struktur“ 28. November 8:30 Johannes Käferstein, „Struktur“ 05. Dezember 8:30 Christian Koch, „Performativ“ 9:30 Bernhard Maurer, „Rituale“ 12. Dezember 8:30 Dieter Geissbühler, „Fenster zum Hof“

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Raumakustische Informierung, ETH Zürich, 2006-2008, Forschungsprojekt Gramazio Kohler in Zusammenarbeit mit EMPA und Strauss Elektroakustik — Room-acoustical information, ETH Zurich, 2006-2008, Research project in cooperation with EMPA and Strauss Elektroakustik

Susanne Maria Wrage in „Das Verlangen“, Iain Dilthey, 2002 — Susanne Maria Wrage „Das Verlangen“, Iain Dilthey, 2002


Bühnenbild von Nadia Fistarol zu „Der perfekte Mensch“, Projekt von Alexander Giesche, Theater Bremen, 2013 — Stage design from Nadia Fistarol for „Der perfekte Mensch“, a project from Alexander Giesche, Theater Bremen, 2013

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Modulverantwortung Module Leader Oliver Dufner

Vertiefungsarbeit „Vernakuläre Architektur: Historisches Phänomen und Denkmodell“ - Spätestens seit der Postmodernediskussion ist der Begriff der „vernacular architecture“ ein wichtiger Teil der architektonischen Debatte. Ursprünglich aus dem Lateinischen kommend meint der Begriff für die Architektur die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten des jeweiligen örtlichen und kulturellen Kontextes. Uns beschäftigt in diesem Semester nicht allein die Bedeutung des Vernakulären aus historischen Sicht - zu nennen sind dabei Aspekte der Bedingungen, der Bildsprache und der Konstruktion - sondern insbesondere auch das Potential welches der Rückgriff auf das Tradierte auf eine qualitätsvolle und kulturell nachhaltig Gestaltung der gebauten Umwelt hat. Dieser Aspekt gewinnt vor allem in einer Zeit an Bedeutung in der die Architektur unter der Einwirkung diametraler Kräfte - wie dem Anspruch an einen ressourcenschonenden Umgang mit Material bei gleichzeitiger Verfügbarkeit aller Güter an ihren Aufgaben zu zerschellen droht.

Dozierende Lecturers Oliver Dufner, Prof. Dieter Geissbühler Form Profile Das Modul dient der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und konzentrierten Denkens. Es soll die Möglichkeit bieten das eigene Handeln als entwerfender Architekt / entwerfende Architektin schriftlich zu reflektieren. Ziel ist es eine eigenständige themenrelevante Vertiefungsarbeit zu schreiben. 6 ETCS The module is aimed at teaching research methods and concentrated thought. It should provide designing architects with an opportunity to reflect on their work in writing. The aim is to write autonomous, in-depth work on relevant themes. 6 ECTS Ergebnis Outcome Vertiefungsarbeit, A4 hochkant, 3 Exemplare gebunden, Text und PDF auf CD Written paper A4 upright, 2 copies bound, text and pdf on CD Sprache Language Der Unterricht findet auf deutsch statt, es wird ermöglicht die Vertiefungsarbeit in englischer Sprache zu verfassen. The course will take place in German. It is possible to develop the in-depth study in English.

In-Depth Study “Vernacular Architecture: Historical Phenomenon and Working Hypothesis” - Since Postmodern discourse if not before, the term “vernacular architecture” has been an important element of architectural debate. Originally from Latin, the term in architecture denotes the study of requirements and possibilities of the relevant local and cultural context. In this semester, we will study not only the significance of the vernacular from a historical perspective – including aspects of conditions, image language and construction – but also and especially the potential of drawing from the traditional with respect to a high-quality, sustainable design for our constructed environment. This aspect is becoming increasingly important in a time when architecture is in danger of being destroyed by the pressure of its own tasks in view of pressure from diametrically opposed forces – namely the demand to handle materials in a resource-saving way while also making everything constantly available. We will structure the semester in three sections: In the first part, we will read and discuss texts by a number of authors to develop an overview and vocabulary to understand and define


Wir gliedern dabei das Semester in drei Abschnitte: In einem ersten Teil erarbeiten wir uns durch die Lektüre und gemeinsame Diskussion von Texten verschiedener Autoren einen Überblick sowie ein Vokabular um das Phänomen des Vernakulären zu verstehen, einzugrenzen, und für unsere eigene Argumentation nutzbar zu machen. Im Anschluss daran wird dieses Wissen als Grundlage für eine eigenständige Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Aspekt zum Thema genutzt und in Form von Vorträgen präsentiert. In einer dritten Phase werden die formulierten Thesen weiter verfeinert und als Textarbeit in eine verbindliche Form gebracht. Wir glauben daran, dass die Kenntnis und Beschäftigung mit den historischen Bedingungen des Vernakulären die Basis für zukunftsgerichtete Entwurfsstrategien sein kann und deshalb deren Bedeutung für unsere Tätigkeit als entwerfende Architekten weiter zunehmen wird.

Raum Room C 400 Veranstaltung Event Dienstags ab 9:00, ganztags Tuesdays from 9:00, all day

the phenomenon of the vernacular, as well as making it useful for our own arguments. We will then use that insight as the basis for independent study with a self-chosen aspect of the theme, which will be presented in talks. In the third stage, the formulated theses will be refined further and made binding in the form of a written text. We believe that insight and study of the historical conditions of the vernacular can form the basis of forward looking design strategies and that its importance for our work as designing architects will therefore continue to increase.

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Modulverantwortung Module Leader Alberto Alessi Form Profile Vorlesungen, Modulendprüfung, Semesterprotokoll Lectures, Written Examination, record of the semester

Basisvorlesungen - Zeitgeist Jede Epoche hat ihre Themen, ihre Prioritäten, ihre Notwendigkeiten, ihre Sprachen. Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Technologie, Kunst, Architektur: Welche Verhältnisse kann man zwischen diesen Aspekten einer kulturellen Periode lesen? Welche Theorien, Situationen, Möglichkeiten haben die Architekturen der 60er, 70er, 80er, 90er Jahren geprägt? Welche inhaltliche Kohärenz sollte bei einer Architektur, einer philosophischen Position oder einem technologischen Ereignis einer historischen Periode erkennbar sein? Welche formalen Kontinuitäten und Diskrepanzen sind zwischen einem Gebäude, einem Roman oder einem Kunstwerk erwünscht? Wie entsteht Architektur? Was sind ihre Wurzeln? Was soll sie tun? Welchen Zeitgeist soll sie „bauen“? Die komplexen und fruchtbaren Aspekte dieser Fragen werden im Unterricht erforscht und vermittelt. Analogien und Widersprüche zwischen Theorien, Ideologien und Wissen, sowie auch Kontaktpunkte und Kontraste mit

Basis Lectures - Zeitgeist Every period has its themes, priorities, necessities and languages. Society, politics, economics, technology, art and architecture: What relationships can one discern between those aspects of a cultural period? What theories, situations and possibilities have characterised the respective architecture of the 60s, 70s, 80s and 90s? What coherence in terms of content should be recognisable between architecture, a philosophical position and a technological event in a specific period? Which formal continuity and discrepancies are strived for between a building, a novel and a piece of art? How is architecture created? What are its roots? What should it do? What zeitgeist should it “build”? The complex and fruitful aspects of such questions are researched and communicated in teaching. Analogies and contradictions between theories, ideologies and knowledge, as well as counterpoints and contrasts with other fields, are discussed and studied in depth to simultaneously connect them to multiple layers and forms of insight. Architecture can thereby be grasped as part of overall cultural discourse. The diverse themes presented


anderen Disziplinen werden diskutiert und vertieft, um sie gleichzeitig mit mehreren Ebenen und Kenntnissen in Verbindung zu bringen. Die Architektur wird somit als Teil des gesamten kulturellen Diskurses erlebbar. Die durch Texte und Projekte präsentierten, unterschiedlichen Themen werden als mögliche „zeitlose“ Werkzeuge in den Händen entwerfender Architekten verstanden. Die Architekturtheorien sind keine reinen Abstraktionen, sie bewegen sich zwischen absoluten Positionen, und relativen Verhältnissen. Das Modul dient der anwendungsorientierten Horizonterweiterung durch Vermittlung und Aneignung von Wissen. Dem Instrument der Vorlesungen, Ortbesuche und Gastvorlesungen stehen seminarartige Übungsstunden gegenüber, die von den Studierenden durch kurze Referate aktiv mitgestaltet werden.

Raum Room Nische F-Geschoss F-level, alcove Veranstaltungen Lectures Montags ab 13:00 Mondays from 13:00 Studio

in texts and projects are regarded as possible “timeless” tools in the hands of designing architects. Architectural theories are not pure abstractions and instead move between absolute positions and relative conditions. The module aims to widen horizons in an application-oriented way, by communicating and appropriating knowledge. The instruments of lectures, on-site field trips and guest lectures are complemented by seminar-style exercise sessions with the active participation of students in the form of short presentations.

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R. Loewy, Evolution Charts, 1933 — R. Loewy, Evolution Charts, 1933


Detail Strickbau — Detail timber structure

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Keynote Lectures Die Keynote Lectures erweitern den Horizont über das fachliche hinaus. Jeweils ein Gast gibt Einblicke in ein spezifisches Thema. Die Form der Vermittlung ist offen (Vorträge, Workshops, Übungen). Die Pflichtveranstaltung findet für die Master Studenten der HSLU Luzern und der FHNW Basel statt.

Keynote Lectures The Keynote Lectures, held by guests to a specific topic, are to broaden the students` horizon. The medium hereby is held open: it can be lectures, workshops, exercises. The required course is held jointly for the master students both of HSLU Lucerne and FHNW Basel.

Modulverantwortung Module Leader Niklaus Graber Christoph Steiger Form Profile Eintägige Workshops, die abwechselnd von der HSLU - T&A und von der FHNW in Basel organisiert werden. Sie werden von Master-Studierenden beider Hochschulen gemeinsam besucht. One-Day workshops, organized in turn by the HSLU - T&A and the FHNW in Basel. They are attended by master-students of both universities together.


Termine Schedule 11. Oktober San Keller, „Schlafend Unterrichten“ Künstler, Zürich

Raum Room Nische F-Geschoss F-level, alcove

18. Oktober Oliver Häberle, „Bekleidung“ Herrenschneider, Basel San Keller, „Schlafend Unterrichten“ Künstler, Zürich 25. Oktober Barbara Medici, „Gewand und Raum“ Gewandmeisterin, Theater Luzern Oliver Häberle, „Bekleidung“ Herrenschneider, Basel 08. November Barbara Medici, „Gewand und Raum“ Gewandmeisterin, Theater Luzern Lorenz Nufer, „Das Spiel mit der Authentizität“ Schauspieler, Basel 22. November Otto Heigold, „Expedition mit Otto Heigold“ Künstler, Luzern Shadi Rahbaran, „Reisgeschichten - persisch“ Architekten, Basel 29. November Lorenz Nufer, „Das Spiel mit der Authentizität“ Schauspieler, Basel Shadi Rahbaran, „Reisgeschichten - persisch“ Architekten, Basel 06. Dezember Otto Heigold, „Expedition mit Otto Heigold“ Künstler, Luzern

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Der zweite Bau der Dresdner Semperoper nach 1880, Fotografie von A. Kotzsch — The second Semper Opera in Dresden after 1880, photographed by A. Kotzsch

Hans Scharoun, Philharmonie Berlin, 1961-63 — Hans Scharoun, Philharmony Berlin, 1961-63

Herzog de Meuron, Elbphilharmonie Hamburg, 2007— Herzog de Meuron, Elbphilharmony Hamburg, 2007-


Studienreise - Dresden, Berlin, Hamburg Kommen, sehen, berühren. Hören, reden, denken. Spüren, fühlen, träumen. Entschwinden Theater entdecken. Dresden, Berlin, Hamburg HS13. CHF 600

Zeitraum Schedule 10.11. - 16.11.2013 genaue Daten und Kosten werden noch bekanntgegeben exact dates and costs will be announced later Modulverantwortung Module Leader Niklaus Graber Christoph Steiger Assistenten Assistants Christian Koch Bernhard Maurer

Study Trip - Dresden, Berlin, Hamburg To come, see, touch. To listen, talk, think. To sense, feel, dream. Drift off. Exploring theater. Dresden, Berlin, Hamburg. HS13. CHF 600

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Abteilungsvorträge Die Abteilungsvorträge sind integrierender Bestandteil des fünfjährigen Architekturstudiums. Im Herbstsemester werden relevante Positionen von allgemeinem Interesse zu Struktur beim Neubau und im Bestand sowie zur interdisziplinären Kooperation von Architekt und Bauingenieur vermittelt. Beim anschliessenden Apéro, welcher von den Studierenden organisiert wird, besteht jeweils die Möglichkeit sich über die Thematik und mit den Referentinnen und Referenten auszutauschen.

Departmental Lectures The departmental lectures are an integral element of the five-year Architecture course. During the autumn semester of 2012, they will present relevant positions of general interest on structure with respect to new and existing buildings, as well as on interdisciplinary cooperation between architects and civil engineers. The lectures are followed by an aperitif organised by the students as a chance to exchange ideas on the relevant theme with the lecturer.


Termine Schedule Sergison Bates 10. Oktober, 18:00 HSLU M채dersaal Tom Emerson 18. November, 18:00 HSLU M채dersaal

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Eingeladene Lehrende Visiting Lecturers

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Hubertus Adam Fokus-Vorlesung

Igor Bauersima Fokus-Vorlesung

Hubertus Adam, *1965, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie. Freier Kunsthistoriker seit 1992. 1996 bis 1998 Redakteur der Berliner Zeitschrift Bauwelt, seit 1998 Redakteur der Zürcher Zeitschrift Archithese. Daneben freier Architekturkritiker, vor allem für die Neue Zürcher Zeitung. Adam hat zahlreiche Aufsätze zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts und zur Architektur der Gegenwart veröffentlicht *1965 Hubertus Adam studied art history, archaeology and philosophy. Since 1992 he has worked as an independent art historian; from 1996 to 1998 he was editor of the Berlin magazine Bauwelt; and since 1998 has worked as editor of the Zurich magazine Archithese. In addition he is engaged as an independent architecture critic, mainly for the Neue Zürcher Zeitung. Adam has also published numerous essays about architecture history mainly addressing a span from the 20th century to today.

Igor Bauersima, *1964 in Prag, aufgewachsen in der Schweiz, ist seit 1989 als Architekt, Musiker, Film- und Theaterautor/-regisseur tätig. 1993 gründete er zusammen mit den Schauspielern Pascal Ulli, Alexander Seibt und Ingrid Sattes die freie Theatergruppe OFF OFF-Bühne. Er hat für die Gruppe seither neun Stücke geschrieben und inszeniert. *1964 in Prague, is a Swiss writer, director, architect and scenographer. From the late 1990 onward he became a prime mover of new German theater, pioneering the combination of live action and videoprojection in innovative ways, while firmly grounding his plays on philosophical concepts. He pays particular attention to issues relating to problems of morality, human identity, the individual and his relation to society. His work often addresses controversial subjects, either directly or by implication.


Nadia Fistarol, *1970 in Zürich. Nach dem Architekturdiplom an der ETH in Zürich, assistierte Nadia Fistarol an den Münchner Kammerspielen, wo auch eigene Bühnenbilder entstanden sind. Seit 2006 arbeitet sie als freie Bühnenbildnerin. Sie hat viele Ausstattungen gemacht für das Tanzteam pvc - Tanz Freiburg Heidelberg unter dem Kuratorium von Joachim Schlömer. Im Oktober 2008 war Ihr eigenes Projekt „Geisterburger“ in der Dampfzentrale beim Festival „Tanz. In. Bern“ zu sehen. *1970 in Zurich. After graduating in Architecture at the ETH in Zurich, Assistant to Nadia Fistarol at the Münchner Kammerspiele, where she produced her own stage designs. Since 2006 freelance stage designer. She has designed many sceneries and costumes for the dance group Tanzteam pvc - Tanz Freiburg Heidelberg, under the artistic direction of Joachim Schlömer. In October 2008, her own project “Geisterburger” was performed in Bern at the Dampfzentrale as part of the festival “Tanz. In. Bern”.

Otto Heigold *1943 in Uznach, aufgewachsen in Eschenbach. 1964 Abschluss des Lehrerseminars St. Michael in Zug, Ausbildung zum Zeichenlehrer. Von 1970-2008 Professor an der Hochschule Luzern Design/Kunst. 1996 Aufenthalt in London (Stiftung Landis & Gyr) und 2001 Gastdrucker in der Lithowerkstatt der Stadt Eichstätt (D). 2002 Gastdrucker im Masereel Druckcenter Kasterlee (B).

Nadia Fistarol Fokus-Vorlesung

Otto Heigold Keynote Lecture

*1943 in Uznach, grew up in Eschenbach. 1964 graduated at the Lehrerseminar St. Michael in Zug, trained as an Art teacher. 1970-2008 Professor at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts, Art and Design. 1996 foreign placement in London (Landis & Gyr Foundation) and 2001 Guest Printer at the Lithography Workshop Eichstaett (D). 2002 Guest Printer at the Frans Masereel Centrum, Kasterlee (B).

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Christian Hönger Fokus-Vorlesung

San Keller Keynote Lecture

Christian Hönger, *1959, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Seit 1991 Architekturbüro giuliani.hönger Architekten in Zürich (www.giulianihoenger.ch). Diverse Assistenzen an der ETH Zürich, Dozent an der FHBB Basel, seit 2003 Dozent, seit 2005 Professor an der HSLU - T&A, 2005-2008 Konzeption, Leitung und Akkreditierung des Masterstudienganges Architektur. Seit 2008 Forschungsaufträge „Das Klima als Entwurfsfaktor“, „Ein bewohnbares Fenster“ und „Die Gebäudehülle - ein Entscheidungsinstrument“. *1959, dipl. Architect ETH BSA SIA. Since 1991 own architectural office giuliani.hönger Architekten (www.giulianihoenger.ch). Numerous Assistant positions at the ETH Zurich, Lecturer at the FHBB Basel, since 2003 Lecturer, since 2005 Professor at the HSLU - T&A, 2005-2008 conceived, directed and accredited the Architecture MA course. Since 2008 Research Officer for “Climate as a design factor”, “A habitable window” and “The building shell – a decision-making tool”.

San Keller *1971 in Bern, kann als einer der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart bezeichnet werden. Auch international hat er sich mit seinen partizipativ-ephemeren Aktionen und seinen poetisch-witzigen Objekten ein herausragendes Renommée erworben. Von seinen ersten Auftritten Mitte der 1990er Jahre, u.a. beim Schweizer Fernsehen, wo er während der Tagesschau am Boden schlief, spannt sich ein kritisches, spielerisches Werk, das eine ganz besondere Annäherung an das Verhältnis von Kunst und Leben vornimmt. *1971, is one of the most important Swiss artists of today. His participatory and ephemeral actions, as well as his poetic and utterly singular objects have gained him an outstanding reputation not only in his own country, but also abroad. Ever since he entered the scene in the middle of the 1990s, appearing on Swiss Television, for example, sleeping on the floor during the news report, he has been producing a critical and playful oeuvre that takes a very special approach to relating art and life.


Barbara Medici Ausbildung zur Haute Couture Schneiderin für Damen, Theaterschneiderin im Luzerner Theater, Herrenabteilung, Gewandmeisterin für Damen und Herren. Anstellungen als Gewandmeisterin in den Theatern St. Gallen, Solothurn, Bern und Biel. Ausstattungen als Kostümbildnerin und Gewandmeisterin in den Theatern Stans, Malters, Sarnen, Ruswil, Ettiswil, der Kellerbühne St.Gallen und Ravensburg. Herstellung der Kostüme von Alex Porter und Werbekostümen, sowie dreidimensionales Gestalten und Dekorieren. Trained as Haute Couture Tailor for ladies, theatre Costume Designer for the Lucerne Theatre, men’s department, Wardrobe Master for ladies and men. Employment as Costume Master in the theatres in St. Gallen, Solothurn, Bern and Biel. Collections as Costume Designer and Wardrobe Master in the theatres in Stans, Malters, Sarnen, Ruswil, Ettiswil, for the Kellerbühne St.Gallen and in Ravensburg. Production of costumes by Alex Porter and advertising costumes

Jürgen Strauss, Ausbildung zum Physiklaboranten bei Landis & Gyr. Er ist innerhalb der Elektroakustik auf die Entwicklung und Produktion von Lautsprechern und Beschallungssystemen für Studios, Konzertsäle, Kirchen, Museen und Kinos spezialisiert. Durch die Verbindung von Elektro- und Raumakustik erweiterte sich sein Tätigkeitsbereich auf die Architektur und die Tonmeisterei. Ergänzend setzt er sich mit Fragen der Wissenschafts-, Technik- und Kunstgeschichte auseinander.

Barbara Medici Keynote - Lecture

Jürgen Strauss Fokus-Vorlesung

Completed his training as a Physics Laboratory Technician at Landis & Gyr in Zug. In the field of electro-acoustics, he specializes in developing and producing loudspeakers and PA systems for studios, concert halls, churches, museums and cinemas. He has extended his field of tasks to include architecture and sound engineering by combining electro- and spatial acoustics. Complementary work investigates aspects of the history of science, technology and art. 80


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Stephanie Witschi Germanistin und Betriebswirtin, Projektleiterin des vom Zweckverband Grosse Kulturbetriebe getragenen Projekts „Neue Theater Infrastruktur Luzern NTI“. Mit ihm schaffen Stadt und Kanton Luzern eine Zukunftsperspektive für das Luzerner Theater und die professionellen Luzerner Theaterschaffenden und für das Lucerne Festival die Möglichkeit, sich in geeigneter Infrastruktur in Richtung Musiktheater weiter zu entwickeln. Germanist and Business Economist, Project Manager of the project “Neue Theater Infrastruktur Luzern NTI”, which is funded by the Zweckverband Grosse Kulturbetriebe. The City and Canton of Lucerne’s project aim is to create brighter prospects for the Luzerner Theater and professionals working in the theatre in Lucerne, as well as giving the Lucerne Festival the opportunity to develop towards the field of musical theatre within an appropriate infrastructure.

Stephanie Witschi Fokus-Vorlesung

Susanne Maria Wrage Fokus-Vorlesung

Susanne Maria Wrage, *1965 in Freiburg i. Breisgau, studierte von 1985 bis 1987 an der Schule für Bühnenkunst in Berlin Tanz, Gesang und besuchte dort von 1987 bis 1990 die FritzKirchhoff-Schule. Von 1993 bis 1998 war Wrage am Theater am Neumarkt in Zürich und zwischen 1998 und 2007 am Theater Basel engagiert. Weiterhin war sie in diversen Filmen zu sehen u.a. in Nachbeben (Regie Stina Werenfels), Madonnen (Regie Maria Speth). Seit der 2009 ist sie festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich. *1965 in Freiburg im Breisgau, studied dance and singing at the Schule für Bühnenkunst in Berlin from 1985 until 1987 where she also attended the Fritz-Kirchhoff School from 1987 to 1990. Between 1993 and 1998, Wrage appeared on the stage of the Theater am Neumarkt in Zurich and from 1998 to 2006, she could be seen on the stage of Basel Theater. In addition to this, she appeared in various films, amongst others “Nachbeben” (director Stina Werenfels) and “Madonnen” (director Maria Speth).


Niklaus Hodel 1984 Diplom als Bauingenieur an der ETH Z端rich. Von 1984-86 Assistent am Institut f端r Bauplanung und Baubetrieb IBETH Z端rich. Von 1987-89 bei der Ingenieurunternehmung Emch&Berger AG in Bern und seit 1989 bei Gartenmann Engineering AG als Partner und VR. Von 1990-2001 Mitglied der Projektleitung Engerie2000 Nachhaltiges Bauen. Seit 2001 Dozent f端r Bauphysik und Energie in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen an der Berner Fachhochschule BFH/AHB. Studied Structural Engineering at the ETH Zurich, graduated in 1984. From 1984-86 Assistent at the IBETH (Institute for Construction Engineering and Managment ETH Zurich). Worked at Emch&Berger AG in Bern from 1987-89 and is Partner of Gartenmann Engineering AG since 1989. From 1990-2001 member of the project leading of Energy2000. Since 2001 Lecturer in the fields of Architecture and Engineering at the Berne University BFH/AHB.

Niklaus Hodel Fokus-Vorlesung

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Lehrende Lecturers

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Niklaus Graber Dozent Fokusverantwortung Struktur niklaus.graber@hslu.ch +41 41 349 3 406

Prof. Dieter Geissbühler Dozent Fokusverantwortung Material dieter.geissbuehler@hslu.ch +41 41 349 34 68

Niklaus Graber, *1968, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Von 19881995 Architekturstudium an der ETH Zürich und an der Columbia University New York, Diplom bei Prof. H. Kollhof. 1990-1993 Praktika bei H. Kollhoff in Berlin und Mitarbeit im Büro Herzog & de Meuron, Basel. Seit 1995 Architekturbüro mit Christoph Steiger in Luzern. Von 2008-2011 Lehrauftrag, seit 2013 hauptamtlicher Dozent an der HSLU - Technik & Architektur Luzern. *1968, dipl. Architect ETH SIA. From 1988-95 studies of architecture at ETH Zurich, diploma with Prof. H. Kollhoff. 1990-93 internships at Büro H. Kollhoff, Berlin and architect position at Herzog & de Meuron, Basel. Since 1995 architectural practice with Christoph Steiger. From 2008-2011 teaching assignment, since 2013 lectureship at the University for Applied Sciences and Arts in Luzern.

Dieter Geissbühler, *1955, dipl. Architekt ETH SIA BSA. Architekturstudium ETH Zürich. 1989-2005 Architekturbüro mit Alexander Galliker, seit 2006 Architekturbüro mit Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent an der ETH Zürich bei Flora Ruchat-Roncati, 1992-1993 Lehrauftrag an der ETH Zürich, seit 2000 Dozent an der HSLU - T&A in Luzern. Professor seit 2002 und Fokusverantwortlicher Material im Master Architektur seit 2005. *1955, dipl. Architect ETH SIA BSA. Studies of Architecture at ETH Zurich. 1989-2005 own architectural office with Alexander Galliker, since 2006 with Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent (leading assistant) at ETH Zurich with Flora Ruchat-Roncati. 1992-1993 Lecturer at the ETH Zurich, since 2000 Lecturer at the HSLU - T&A in Lucerne. Professor since 2002 and in charge of the focus material in the master in architecture since 2005.


Christoph Steiger, *1968 , dipl. Architekt ETH BSA SIA. Von 1988-1995 Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom bei Prof. H. Kollhoff. 1990-1993 Praktika im Büro H. Kollhoff, Berlin und Mitarbeit im Büro Herzog & de Meuron, Basel. Seit 1995 Architekturbüro mit Niklaus Graber. 2008-2011 Lehrauftrag, seit 2013 hauptamtlicher Dozent an der HSLU - Technik & Architektur Luzern. *1968, dipl. Architect ETH SIA. From 1988-95 studies of architecture at ETH Zurich, diploma with Prof. H. Kollhoff. 1990-93 internships at Büro H. Kollhoff, Berlin and architect position at Herzog & de Meuron, Basel. Since 1995 architectural practice with Niklaus Graber. From 2008-2011 teaching assignment, since 2013 lectureship at the University for Applied Sciences and Arts in Luzern. Christoph Steiger Dozent Fokusverantwortung Struktur christoph.steiger@hslu.ch +41 41 349 3 406

Johannes Käferstein, *1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Architekturstudium an der ETH Zürich; 1992 Diplom an der ETH Zürich; 1994 Architekt bei Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; seit 1995 Käferstein & Meister Architekten, Zürich; 1996-1997 Tutor, AA London; 20002002 Unit Master, AA London; 2002-2008 Professor für Entwurf und Konstruktion sowie Studienleiter Master an der Hochschule Liechtenstein; seit 2008 Abteilungsleiter und Leitung Master-Studiengang HSLU - T&A.

Prof. Johannes Käferstein Abteilungsleiter Studiengangleiter Master in Architektur johannes.kaeferstein@hslu.ch +41 41 349 34 22

*1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Studies of architecture at ETH Zurich; 1992 diploma at ETH Zurich; 1994 architect with Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; since 1995 Käferstein & Meister Architects, Zurich; 19961997 Tutor, AA London; 2000-2002 Unit Master, AA London; 2002-2008 professor of design and construction and head of the Master programme at University of Lichtenstein; since 2008 head of the Master of architecture at the HSLU - T&A. 86


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Alberto Alessi Dozent Modulverantwortung Basismodul alberto.alessi@hslu.ch +41 43 817 28 08

Yves Dusseiller Dozent Leitung Architektur Werkstatt yves.dusseiller@hslu.ch +41 41 349 34 40

Alberto Alessi, *1964, diplomiert in Architektur am Politecnico von Mailand. Weiterbildung in Architekturtheorie an der Ecole d’Architecture Paris-Villemin. 1994 eigenes Architekturatelier in Rom und Zürich. 1998-2004 Assistent für Entwurf und für Architekturtheorie an der ETH Zürich, 2004-2005 an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 Gastdozent an der Cornell University. Seit 2006 Dozent für Architekturtheorie an der HSLU – T&A Luzern und seit 2009 an der Universität Liechtenstein. *1964, diploma in architecture at Politecnico Milano. Postgraduate degree in theory of architecture at Ecole d’Architecture Paris-Villemin. From 1994 studio in Rome und Zurich. 1998-2004 assistant for design and theory of architecture at ETH Zurich, 2004-2005 at Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 visiting lecturer at Cornell University. Since 2006 Lecturer for theory of architecture at the HSLU – T&A Lucerne and since 2009 at the University of Liechtenstein.

Yves Dusseiller, *1972, Architekturstudium an der ETH Zürich 1993 2001, Ausbildung als Zimmermann 2002 - 2004, autodidaktische Beschäftigung mit Bildhauerei. Mitarbeit bei Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, Mitarbeit im Museum für Gestaltung, Zürich 1998 - 2000 und Museum Bellerive, Zürich 2001. Seit 2006 selbstständige Tätigkeit mit Schwerpunkt Restauration. Seit 2009 als Dozent an der Hochschule Luzern T&A, Tätigkeit in der Lehre und Leitung der Architektur Werkstatt. *1972, studies of architecture at ETH Zürich 1993 2001, apprenticeship as a carpenter 2002 - 2004, autodidactic in sculptor. Employee of Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, employee of Museum für Gestaltung, Zürich 1998 2000 and Museum Bellerive, Zürich 2001. Since 2006 independent work with focus on restauration. Since 2009 lecturer at lucerne university of applied sciences and arts T&A, teaching and head of Architektur Werkstatt.


Oliver Dufner, *1968, 1987-1993 Architekturstudium an der ETH Zürich, 1996-1998 Nachdiplomstudium in Geschichte und Theorie der Architektur am Institut gta der ETH Zürich. Von 2001 bis 2005 Forschungsassistenz an der SNF-Förderungsprofessur an der ETH Zürich, Promotion 2006. Seit 1994 als Architekt bei Burkard Meyer Architekten BSA in Baden tätig. Seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung und Mitinhaber. Seit 2012 hauptamtlicher Dozent an der HSLU - T&A Luzern. *1968, 1987-1993 studied Architecture at the ETH Zurich, 1996-1998 post-graduate studies in History and Architectural Theory at the Institut gta, ETH Zurich. 2001-2005 Research Assistant for the SNF-sponsored Professorship at the ETH Zurich, PhD in 2006. Since 1994, architectural work for Burkard Meyer Architekten BSA in Baden, since 2005 Member of the Management Board and Partner. Since 2012 full-time Lecturer at the HSLU - T&A Luzern.

Thomas Kohlhammer, *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Studium Bauingenieurwesen und 2000-2004 Studium Architektur an der Universität Stuttgart. 2005-2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Tragkonstruktionen/ Tragwerksentwurf, ETH Zürich. 2000-2009 Mitarbeit in diversen Ingenieurbüros in Stuttgart und Zürich. 20092013 Doktorat bei Prof. Dr. Joseph Schwartz an der ETH Zürich. Seit 2009 Selbstständige beratende Tätigkeit. Seit 2011 Nebenamtlicher Dozent an der HSLU - T&A. *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Diploma studies in civil engineering and 2000-2004 Diploma studies in architecture at the University of Stuttgart. 2005-2012 Research and teaching assitant at the Chair of Structural Design, ETH Zürich. 2000-2009 Collaboration in civil engineering offices in Stuttgart and Zürich. 2009-2013 Doctorate at the ETH Zürich, Prof. Dr. Joseph Schwartz. Since 2009 Selfemployed consultative work. Since 2011 Lecturer at the HSLU - T&A.

Oliver Dufner Dozent Modulverantwortung Vertiefung oliver.dufner@hslu.ch +41 43 817 28 08

Thomas Kohlhammer Experte Statik Fokusprojekt

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Christian Koch Assistent christian.koch@hslu.ch +41 41 349 3 406

Bernhard Maurer Assistent bernhard.maurer@hslu.ch +41 41 349 3 406

Christian Koch, *1978, MSc Arch SIA. 1995-1999 Ausbildung zum Hochbauzeichner. 2003-2010 Architekturstudium an der Universität Liechtenstein und der FHNW Basel. Mitarbeit bei Thomas Schregenberger in Zürich und .fabric in Amsterdam. Von 2010-2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrassistent im MSc Arch Studio „Architectural Design Theory“ von Assoc. Prof. Peter Staub an der Universität Liechtenstein. Seit 2012 an der HSLU - T&A Luzern als Unterrichtsassistent im Masterkurs. *1978, Msc Arch SIA. 1995-1999 trained as architectural draughtsman. 2003-2010 Studies of architecture at the University of Liechtenstein and at the FHNW Basel. Work with Thomas Schregenberger in Zurich and .fabric in Amsterdam. 2010-2012 Research Assistant and Teaching Assistant in the MSc Arch Studio “Architectural Design Theory” with Assoc. Prof. Peter Staub at the University of Liechtenstein. Since 2012 at the HSLU - T&A Lucerne as a Teaching Assistant in the MA course.

Bernhard Maurer, *1977, Dipl. Arch. 1998-2006 Architekturstudium an der Technischen Universität Graz und der Arkitektskolan Århus. Mitarbeit bei Kjellander+Sjöberg Arkitekter in Stockholm, Pezo von Ellrichshausen Arquitectos in Concepcion und Lok Arquitectos in Lissabon, selbstständig seit 2012. Seit 2012 an der HSLU - T&A Luzern als Unterrichtsassistent im Masterkurs. *1977, Dipl. Arch., Studies of Architecture at the Technical University of Graz and Arkitektskolan Århus from 1998-2006. Work with Kjellander + Sjöberg Arkitekter in Stockholm, Pezo von Ellrichshausen in Concepcion and Lok Arquitectos in Lisbon, independent practice founded 2012. Since 2012 Teaching Assistant in the MA course at HSLU - T&A in Luzern.


Termin端bersicht Master Master Course Agenda

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SEMESTERPLAN HS 2013 FOKUS STRUKTUR SW 1 KW 38 Mo 16.9. 08:30

Beginn Kontaktstudium Begrüssung Studierende

VORABZUG 12.09.13

2 39 23.9. 13:00 BV Einführung C400

3 40 31.9. 13:00 BV

4 41 7.10. 13:00 BV C400

5 42 14.10. 13:00 BV C400

C400

Di

17.9. 09:00 VT Einführung Start Übung 1 C400 11:00 Einführung Thesis Seminar

24.9. 10:00 VT Ausstellung Vitra Museum "Learning from vernacular" 14:00 Präsentation Übung

1.10. 09:00 VT Input 1 10:00 Lektürenseminar 1 C400

8.10. 09:00 VT Input 2 10:00 Lektürenseminar 2 C400 17:30 Assistentensitzung

15.10. 09:00 VT Input 3 10:00 Lektürenseminar 3 C400

Mi

18.9. 08:30 FV Christoph Steiger Gerichtete Strukturen FP Niklaus Graber Gerichtete Räume 18:00 Buchvernissage Klima als Entwurfsfaktor 19.9. 08:30 Yves Dusseiller Einführung Architektur Werkstatt

25.9.

2.10.

9.10. 09:00

16.10. 09:00

26.9. 08:30 FV Stephanie Witschi Theater Werk Luzern 09:30 FV Hubertus Adam Repräsentation/Theater 11:00 Besprechung Leitung

3.10.

20.9.

27.9.

4.10.

12 49 2.12. 13:00 BV

13 50 9.12. 13:00 BV

Do

Fr

Sa So SW 11 KW 48 Mo 25.11. 13:00 BV

FP Kritik Vorübung Aufgabenausgabe

FT St. Leodegar

FP Kritik Vorübung Aufgabenausgabe Besuch vor Ort 08:30 FV Architektur + Energie 09:45 FV Architektur + Energie

Tischkritik

Pin-Up Kritik Fokusprojekt 13:00 ZK Zwischenkritik Thesis

10.10. 08:30 FV Igor Bauersima Regie 09:30 FV Nadia Fistarol Bühnenbild 18:00 AV Abteilungsvortrag Tom Emerson 11.10. 09:00 KN Luzern, Group I San Keller, Luzern

17.10. 08:30 FV Jürgen Strauss Akustik

14 51 16.12. 13:00 BV

15 52 23.12. FT Beginn Weihnachtsferien

C400

C400

Di

26.11. 09:00 VT Vortrag Block 2 C400 17:00 Assistentensitzung

3.12. 09:00 VT Vortrag Block 3 C400

10.12. 09:00 VT Coaching Schreiben C400

17.12. 09:00 VT Coaching Schreiben C400

24.12.

Mi

27.11. TK

4.12. TK

11.12. TK

18.12. 08:30 ZK Zwischenkritik F-Nische 14:30 ZK Zwischenkritik Thesis

25.12.

19.12. 08:30 ZK Zwischenkritik F-Nische

26.12.

Pin-Up Kritik Martin Kohlhammer Statik

Tischkritik Martin Kohlhammer Statik

C400

18.10. 09:00 KNLuzern, Group II San Keller, Luzern 09:00 KNBasel, Group I Oliver Häberli

Tischkritik Martin Kohlhammer Statik

Do

28.11. 08:30 FV Johannes Käferstein Struktur 09:45 FV Architektur + Energie 11:00 Besprechung Leitung

5.12. 08:30 FV Christian Koch Performance 09:30 FV Bernhard Maurer Rituale 12:00 Z`mittag Vorlesung

12.12. 08:30 FV Dieter Geissbühler Fenster zum Hof 09:45 FV Architektur + Energie 18:00 AV Abteilungsvortrag

Fr

29.11. 09:00 KN Basel, Group I Shadi Rahbaran 09:00 KN Basel, Group II Lorenz Nufer

6.12. 09:00 KN Luzern, Group II Otto Heigold

13.12. 19:00

Sa So

Thesis Master Seminarreise Keynote Feiertage Sonstiges Organisatoprisches

FV AV GK FT D

Fokusvorlesung Abteilungsvortrag Gastkritiker Feiertag Dokumentation

C400

11:00 20.12. Weihnachtsfeier T&A

Besprechung Leitung 27.12.


6 43 21.10. 13:00 BV

7 44 28.10. 13:00 BV C400

8 45 4.11. 13:00 BV

9 46 11.11. SR Dresden Berlin

10 47 18.11. 13:00 BV

C400

C400

22.10. 09:00 VT Input 4 10:00 Lektürenseminar 4 C400 18:30 AV Abteilungsvortrag IA Joseph Smolenicky 23.10. TK Tischkritik Martin Kohlhammer Statik

29.10. 09:00 VT Coaching Vortrag 14:00 Tim Kammasch C400

5.11. 09:00 VT Coaching Vortrag C400

12.11.

19.11. 09:00 VT Vortrag Block 1 C400

30.10. 09:00

6.11. 08:30 ZK Zwischenkritik F-Nische 14:30 ZK Zwischenkritik Thesis

13.11.

20.11. TK

24.10. 08:45 FV Susanne Maria Wrage Schauspiel 09:45 FV Architektur + Energie 11:00 Besprechung Leitung

31.10. 08:30 FV Thomas Kohlhammer Statik 09:30 FV Niklaus Hodel Raumakustik 12:00 Z`mittag Vorlesung 19:00 Info Master 1.11. FT Allerheiligen

7.11. 08:30 ZK Zwischenkritik F-Nische

14.11.

8.11. 09:00 KN Luzern, Group II Barbara Medici 09:00 KN Basel, Group I Lorenz Nufer

15.11.

25.10. 09:00 KN Luzern, Group I Barbara Medici 09:00 KN Basel, Group II Oliver Häberli

Tischkritik

C400

Berlin Hamburg

Tischkritik Martin Kohlhammer Statik

21.11. 08:30 FV Christian Hönger Struktur 09:45 FV Architektur + Energie 18:00 AV Abteilungsvortrag Sergison Bates 22.11. 09:00 KN Luzern, Group I Otto Heigold 09:00 KN Basel, Group II Shadi Rahbaran

Abreise 16 1 30.12.

17 2 6.1.

10.11. SR Seminarreise 18 3 13.1.

31.12.

7.1.

1.1.

2.1.

3.1.

4.1.

19 4 20.1. 13:00 BV Prüfung C400

20 5 27.1. 09:00 VT Schlusspräsentation C400

14.1.

21.1. 09:00 VT Abgabe Schriftliche Arbeit

28.1. 09:00 VT Schlusspräsentation C400

8.1.

15.1.

22.1. 08:30 SK Schlusskritik F-Nische

29.1.

9.1.

16.1. 11:00 17:00

23.1. 08:30 SK Schlusskritik F-Nische 14:30 SK Schlusskritik Thesis

30.1.

Besprechung Leitung Assistentensitzung

17.1. 19:00

24.1.

31.1.

Neujahrsessen Abteilung

10.1.

FT Ende Weihnachtsferien

Abgabe Pläne und Modelle

Ende Modulprüfungen


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