Pascal Berchtold
MASTERTHESIS
MASTERTHESIS
ARCHITEKTUR FR ÜH JAH R 2 01 5
FACHHOCHSCHULE NORDWESTSCHWEIZ, BASEL - VERANTWORTLICHER DOZENT: FORTUNAT DETTLI EXPERTE: JEAN-PIERRE DÜRIG - BEGLEITDOZENT ENTWURF: PROF. RETO PFENNINGER BEGLEITDOZENT
THEORIEARBEIT:
ANDREAS
NÜTTEN
-
STUDENT:
PASCAL
BERCHTOLD
INHALT AUFGABENSTELLUNG
9
AUSGANGSLAGE
ANALYSE
12
GESCHICHTE, ENTWICKLUNG, VERKEHR, FREIRÄUME
PROZESS
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VIER STRATEGIEN, SEMINARE, SKIZZEN, MODELLE
PROJEKTENTWURF
31
SITUATION, GRUNDRISSE, SCHNITTE, ANSICHTEN, KONSTRUKTION, VISUALISIERUNGEN
THEORIEARBEIT
55
WOHNUNGSNAHE AUSSENRÄUME UND DIE ANFORDERUNG AN IHRE GESTALT
MASTERSTUDIUM
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SIEDLUNG AUF DEM WOLF IN BASEL METROBILD BASEL VOID STRATEGIES - BERLIN DISCONTINUITIES HOCHHAUSSCHEIBE IN FRIEDLINGEN
QUELLENVERZEICHNIS
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LITERATUR- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS
AU F G ABE N ST E L L U N G Ausgangslage Der Druck auf die Agglomerationsgemeinden rund um die Kernstädte wächst stetig. Neben der Entwicklung einiger weniger Grossareale bieten vor allem auch bestehende Quartiere die Gelegenheit, mittels Nachverdichtungen zusätzlichen Wohnraum zu schaffen und urbane Qualitäten auszubilden. Neben der Frage nach den städtebaulichen und typologischen Strategien, die es braucht um den Bestand sinnvoll zu verdichten, stellt sich auch die Frage mit welchen Nutzungen die Identität und Attraktivität dieser Gebiete gestärkt werden können. Aufgabe und Perimeter
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Die Thesisaufgabe im Frühjahressemester 2015 fokussiert das Areal des ehemaligen Flughafens “Sternenfeld“ in Birsfelden. Das am Rhein gelegene Gebiet ist heute durch den Kontrast von modernen Wohnbauten in offener Bebauung einerseits und von Industrie- und Gewerbebauten andererseits geprägt. Verbunden mit dem heute wenig genutzten Grünbereichen entlang des Flussraumes, verfügt der Standort hinter der Kraftwerksinsel mit dem prägnanten Bau von Hans Hoffmann über hohe, weitgehend brach liegende Standortqualitäten. Die Thesanten und Thesantinnen untersuchen das Verdichtungspotential der Grosssiedlungen “Im Sternenfeld“ und “Hochhäuser am Stausee“ und ergänzen bzw. erweitern die Anlage zum Rhein hin. Als zusätzliche Nutzung soll zudem ein publikumswirksamer, prägnanter Neubau für das Institut für Umweltwissenschaften entstehen, der als “Pionierbau“ die öffentliche Anbindung des Uferbereiches initiiert und unterstreicht. Die Untersuchung ist in einen Betrachtung- und einen Bearbeitungsperimeter aufgeteilt. Der Betrachtungsperimeter umfasst die Überbauung Sternenfeld (Überbauung von Löw & Manz Architekten, 1963) sowie die Aussenräume um die Kraftwerksinsel. Der Bauplatz an sich liegt im Streifen zwischen dem Rhein und der angrenzenden Wohnüberbauung. Aussenräume Ein wesentliches Element ist die Qualität der Aussenräume, die mit dem Eingriff weiträumig vernetzt und aufgewertet werden sollen (Rheinpromenade, Verbindung zum Kraftwerk, Aussenraumqualität des Wohnumfeldes). Wohnnutzungen Auf der heute unbebauten, mit Schrebergärten und Tennisplätzen belegten Parzelle sollen Wohnungsbauten das Potential des attraktiven Standortes aufzeigen und nutzen. Mit den Neubauten sollen Typologien für eine vielfältige und durchmischte Bevölkerung entwickelt werden; in erster Linie wird davon ausgegangen, dass das bestehende Wohnungsangebot der Grosssiedlung ergänzt und standortgerecht weiterentwickelt wird. Dabei soll den Eingangs- und Erschliessungsräumen, den gemeinschaftlich genutzten Zonen und Infrastrukturen sowie den Erdgeschossnutzungen grosses Gewicht beigemessen werden. Institut für Umweltwissenschaften Im Bearbeitungsperimeter soll ein Institut für Umweltwissenschaften geplant werden. Beim geplanten Neubau handelt es sich um ein halböffentliches Forschungsinstitut, das von der attraktiven Lage und der interessanten Anbindung des Bauplatzes profitieren möchte. Vorgesehen sind neben verschiedenen Seminarräumen ein Veranstaltungsaal mit öffentlichem Restaurant und Austellungsbereich (FHNW 2015: 82 f.).
Abb.1.1: Schwarzplan von Basel-Stadt und Umgebung mit Standortangabe des Projektentwurfs.
G E S C H I C H T E U N D E N T W IC KLUN G VO N BI RS FE LDE N 1905 - 3‘614 Einwohner Der Übergang über die Birs verbindet Basel mit der Innerschweiz. Die Ansiedlung ist günstig um in Basel Stadt zu arbeiten und in Birsfelden zu wohnen. Niedrige Bodenpreise und steuerliche Vorteile fördern, bei steigender Wohnungsnot in der Stadt, die Ansiedlung. Die erste Tramverbindung von Basel in die Vorortsgemeinden führt durch Birsfelden. Sie zeigt die Bedeutung von Birsfelden und signalisiert die klare Ausrichtung nach Basel. Die nördliche Rheinuferseite wird hauptsächlich für den Ackerbau genutzt. Die grosse, ebene Landfläche östlich des Birsfelderhofes, das Sternenfeld, wird ab 1920 als internationaler Flugplatz von Basler Unternehmern gepachtet. Unter dem Druck durch die aufkommende Industrie und dem Bau des Rheinhafen 1940 wird das Sternenfeld zu klein. Der Flugverkehr wird 1950 eingestellt und nach Blotzheim, dem heutigen EuroAirport, verlegt.
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Abb.2.1: Historischer Kartenausschnitt Birsfelden 1905.
Abb.2.2: Historischer Kartenausschnitt Birsfelden 1955.
1955 - 6‘148 Einwohner (+70%) Um dem erhöhten Energiebedarf der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, wird 1954 das Wasserkraftwerk von der Birsfeld AG erbaut (Architekt Hans Hoffmann). Hierfür wird der Birsfelderhof abgebrochen. Die Wehranlage verbindet nun die Ufer von Birsfelden und Kleinbasel. Hinzu kommt, dass eine Schleuse durch das Rheinknie gegraben wird, welche die Kraftwerkinsel entstehen lässt. Ab 1945 ist ein weiterer Einfluss aus östlicher Richtung auf die Überbauung des Rheinknies, bzw. des Sternenfeldes spürbar, es ist die Entwicklung des Rheinhafens. Es erfolgt der Gleisanschluss an den Rangierbahnhof Muttenz. Industrieanlagen siedeln sich am Rheinhafen vermehrt an und prägen das Bild von Birsfelden als Industriestandort. Die Flusslandschaft wird ab der Birsmündung bis zum Übergang auf die Schleuseninsel zu einem breiten, parkartigen Ufer umgestaltet, auf dem 1960 die drei Wohnhochhäuser im Rheinpark erstellt werden.
1970 - 14‘226 Einwohner (+231%) Mit der Hochkonjunktur nimmt auch das Bevölkerungswachstum stark zu. Seit 1960 zählt die Gemeine Birsfelden über 10‘000 Einwohner, 1970 liegt die Einwohnerzahl sogar bei über 14‘000 Einwohnern. Dieser extreme Zuwachs von über 200% in 15 Jahren veranlasst die Stadt 1963, einen Wettbewerb zur Grossüberbauung “Im Sternenfeld“ auszuschreiben. Der Masterplan der Architekten Löw & Manz gewinnt den ersten Preis und die Bauten werden in mehreren Etappen bis 1969 fertiggestellt. Ein Grossteil des Bodens ist Eigentum des Kanton Basel-Stadt, welcher einen eigens gewählten Architekten der Baugenossenschaft zur Verfügung stellt. Auch hier wird ersichtlich, dass sich die Gemeinde vom Süden her Richtung Rhein erweitert. Der Raum zum Rheinufer hin, zwischen der Schleuse und der Grossüberbauung “Im Sternenfeld“, ist übriggeblieben. Heute befinden sich auf dieser Restfläche ein Biotop, eine Tennisanlage und Familiengärten.
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Abb.2.3: Historischer Kartenausschnitt Birsfelden 1970.
Abb.2.4: Historischer Kartenausschnitt Birsfelden 2012.
2012 - 10‘285 Einwohner (-28%) Seit den 80er Jahren bis heute verzeichnet die Gemeinde einen Bevölkerungsrückgang um etwa ein Drittel, trotzdem hat sich die Zahl der Bewohner über 65 Jahre vervielfacht. Es wird von veraltetem Wohnungsangebot, einer unterdurchschnittlichen Steuerkraft, unattraktiven Ankunftsorten und fehlenden städtebaulichen Akzenten berichtet. So werden 2014 im Zusammenhang mit einem Stadtentwicklungskonzept durch die Gemeinde die räumlichen Potentiale festgestellt, dazu zählt unter anderem die attraktive Lage am Rheinufer. Zusätzlich zeigt sich vor Ort, dass sich die Bewohner der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ mit ihrem Wohnquartier identifizieren. Ein Grossteil wohnt seit über 15 Jahren in Birsfelden. Laufende Sanierungsarbeiten an den Hochhäusern am Stausee zeigen, dass auch in Zukunft das Sternenfeld Quartier und deren Bewohner, ein prägender Bestandteil Birsfeldens bleiben. Das Kraftwerk mit seiner Schleuseninsel und dem Rheinpark inklusive Rheinpromenade haben sich sehr als Freizeit- und Erholungsgebiet etabliert.
OR TSA N A LYSE VO N BI RSFE LDE N Erschliessung und öffentlicher Verkehr Die Gemeinde Birsfelden wird im Westen durch die Zürcherstrasse mit der Stadt Basel verbunden. Südöstlich bilden die Waldeckstrasse und die Rheinfelderstrass die Verbindung zu den benachbarten Gemeinden Muttenz und Pratteln, sowie die Anbindung an die Autobahn. Ausserdem ist die Gemeinde durch den Birsfelder Hafen regional, national, wie auch international gut erschlossen. Die Gemeinde ist zudem durch Busse und die Tramlinie 3 optimal mit der Stadt Basel und den benachbarten Gemeinden verbunden. Ein grosses Problem stellt aber die hohe Frequenz des Strassenverkehrs im Bereich des Erdnüsslikreisels südöstlich von Birsfelden dar. Eine Verlängerung der bestehenden Tramlinie 3 von der bisherigen Endstation “Hard“ zum Rheinufer und weiter zur Station “Schulstrasse“ wird die Grosssiedlung und Hochhäuser am Rheinufer besser erschliessen. Somit wird auch bei stockendem Verkehr von der Rheinfelderstrasse bis zur Zürcherstrasse der öffentliche Verkehr nicht behindert.
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Abb.2.5: Öffentliches Verkehrsnetz in und um Birsfelden.
Bebauungsstrukturen Die Gemeinde Birsfelden weist eine heterogene Bebauungsstruktur auf. Die Entwicklung der Gemeinde von der Stadt Basel im Westen bis nach Osten an den Rhein und Hardwald, kann an den diversen Bebauungsstrukturen abgelesen werden. Die Altstadt im Westen ist in einer klassischen Blockrandstruktur erbaut. Die Hauptstrasse wird auf beiden Seiten durch vier- bis fünfgeschossige Strassenhäuser definiert. Im Süden, auf der Anhöhe verstreut, befinden sich Ein- und Mehrfamilienhäuser. Nach Norden, zum Rhein hin, sind verschiedene Siedlungen mit Zeilenbauten sowie offener Bebauungsstruktur angeordnet. Sowohl die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ als auch die Hochhausgruppen befinden sich in diesem Bereich. Die Industrieund Gewerbebauten sind im Osten direkt am Rhein gelegen und prägen durch ihre grossmassstäblichen Bebauungsstrukturen und Nutzungen die ganze Gemeinde.
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1
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Abb.2.6: Prägnante Bebauungsstrukturen in Birsfelden: 1.Blockrandbebauungsstrukturen, 2. Strassenhäuser, 3. Ein- und Mehrfamilienhäuser, 4. Zeilen- und Siedlungsstrukturen, 5. Industrie- und Gewerbebauten.
Private und öffentliche Freiräume
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Der Rheinabschnitt um Birsfelden wird im Süden vom Jura und im Norden vom Dinkelberg und dem Schwarzwald begrenzt. Auch der fruchtbare Boden der Talsohle hat zur frühen Besiedlung beigetragen. Diese frühen Siedlungen sind in topografisch begünstigten Lagen situiert. Im 19. Jahrhundert wurde der Rhein für die Schifffahrt nutzbar gemacht und hat dadurch Nutzflächen nahe am Rhein für Wohnen und Industrie geschaffen. So ist auch der Birsfelder Hafen in diesem Bereich entstanden. Die Talenge zwischen Birsfelden und Grenzach-Wyhlen bildet topographisch ein räumliches Tor zur Stadt Basel, weshalb hier auch das Wasserkraftwerk Birsfelden angelegt wurde. Durch den Bau des Kraftwerks und der Schleuse für die Rheinschifffahrt ist die Kraftwerksinsel entstanden, die heute als Naherholungsgebiet genutzt wird. Auf der linken Rheinseite beim Birsköpfli weitet sich der Bereich, wo die Rheinuferpromenade und der Birsuferweg zusammentreffen, zu einem Grünraum aus, der von der Bevölkerung rege genutzt wird. Der Brückenschlag des Kraftwerks verbindet die beidseitigen Rheinuferwege und verstärkt so die räumliche Situation der Talenge mit der Torsituation zwischen Basel und dem Hochrheintal.
Abb.2.7: Private und öffentliche Freiräume. Erholungsraum
Liegenschaftsumgebung
Nicht begehbare Freiräume
Hardwald
Hochhausgruppen und Grosssiedlung Die drei Hochhausgruppen sind über die Gemeindegrenze hinaus erkennbar und können übergeordnet miteinander in einem Dreieck gelesen werden. Zwischen den im Norden gelegenen Hochhausgruppen befindet sich die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ die von den Basler Architekten Löw & Manz nach einem Ideenwettbewerb im Jahre 1963 geplant und ausgeführt wurde. Die zwölf Hektar grosse Siedlung wurde in einer offenen Bauweise gebaut und bildet durch die unterschiedlich hohen und langen Wohnblöcke eine Komposition. Im Zentrum der Siedlung befindet sich das Quartier- und Schulzentrum mit dem Quartiersplatz. Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ bildet die Schnittstelle zwischen den grossmassstäblichen Industrie- und Gewerbebauten im Osten, dem Rheinufer mit der Schleuse im Norden und dem angrenzenden Wohngebiet im Süden und Westen.
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Abb.2.8: Hochhausgruppen und Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ in Birsfelden.
Abb.2.9: Fotoaufnahme von der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ mit dem Rhein und dem Kraftwerk im Hintergrund.
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PROZESS VIER STRATEGIEN
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PROZESSBESCHREIBUNG
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SEMINAR I
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SEMINAR II
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SKIZZEN
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DIE DREI HOFHAUS-TYPEN
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ARBEITSMODELLE
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REFERENZEN
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V I E R ST R AT E G I E N 1. Strategie Die bestehende Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ wird bis ans Rheinufer erweitert. Die vorgefundene Komposition der Volumen wird auf dem Bearbeitungsperimeter weitergeführt, um eine einheitliche Sprache zu erhalten. Die neu gesetzten Volumen sind in ihrer Grundfläche und Höhe ähnlich denen der Grosssiedlung. Eine klare Differenzierung soll in den Typologien der neuen Volumen kenntlich gemacht werden. Die verschiedenen Aussenräume im erweiterten Bereich sollen spezifiziert und mit der dazugehörigen Erdgeschossnutzung zusammen gelesen werden.
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Abb.3.1: Schwarzplan mit Darstellung der 1.Strategie.
2. Strategie Das Herz der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ mit der Schule und dem öffentlichen Platz mit angrenzendem Restaurant und diversen Läden dient als Grundlage für die zweite Strategie. Die neue Siedlung verbindet, wie schon die bestehende Grosssiedlung, öffentliche und private Bereiche. Neben dem Institut und den Wohnbauten werden spezifische Aussenräume geschaffen, die von den Studenten und Bewohnern genutzt werden können. Das Projekt berücksichtigt die vorgefundenen Elemente, wie das Biotop und die Schrebergärten. Es werden individuelle Wohnungen entstehen, die teilweise an Innenhöfe, teilweise an der Fassade liegen und mit bepflanzten Aussenräumen versehen sind, die als Gärten genutzt werden können.
Abb.3.2: Schwarzplan mit Darstellung der 2.Strategie.
3. Strategie Der Bearbeitungsperimeter befindet sich direkt am Rheinufer und wird mit dem Grünstreifen des “Rheinparks“ und dem “Birsköpfli“ zusammen als einen Uferraumstreifen gelesen. Die neu geplante Siedlung unterscheidet sich klar in ihrer Struktur von der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“. Gesucht wird eine Formsprache, die dem spezifischen Ort gerecht wird. Die vorgeschlagene Intervention versucht das halböffentliche Institut mit dem privaten Wohnen zu einem langen Gebäude zusammenzuführen. 21
Abb.3.3: Schwarzplan mit Darstellung der 3.Strategie.
4. Strategie Der Fokus der vierten Strategie liegt in den grossmassstäblichen Gebäuden der Industrie- und Gewerbebauten am Rheinufer. Es soll eine “Teppichsiedlung“ entstehen, die sich an die Massstäblichkeit dieser Bauten anlehnt und eine klare Grenze zur Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ bildet. Das Institut soll in die grossflächige Siedlung integriert werden und bildet im Westen den Auftakt zur neuen Siedlung. Im Inneren der Siedlung werden spezifische Aussenräume vorgesehen, die von den Bewohnern unterschiedlich genutzt werden können. Durch das Vermischen von unterschiedlichen Hofhaustypen über die ganze Siedlung wird eine soziale und gesellschaftliche Durchmischung erreicht.
Abb.3.4: Schwarzplan mit Darstellung der 4.Strategie.
Abb.3.5: Bildcollage - Referenzprojekte: Entwurf Fort Lincoln Häuser, Washington D.C., 1968. Architekt Paul Rudolph Siedlung Matteotti, Terni, 1969. Architekt Giancarlo De Carlo Einfamilienhaus im Binzen, Gockhausen, 1964. Architekt Eduard Neuenschwander Parkanlage der Universität Zürich Irchel, Zürich, 1986. Architekt Eduard Neuenschwander.
P ROZ E SS BE S CH R E I BU N G Mit der Analyse der nahen Umgebung sowie des Betrachtungs- und Projektperimeters wurde die Grundlage für den Projektentwurf geschaffen. Die Erkenntnisse aus der Analyse flossen in den Entwurf ein. Wichtige Faktoren bildeten die Anbindung des Rheinufers an das öffentliche Verkehrsnetz und deren heterogener Bebauungsstruktur. Beim Projektentwurf ging es darum, das Verdichtungspotential der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ zu untersuchen und die Anlage zum Rhein hin zu erweitern. Ein wichtiger Punkt war, das bestehende Wohnangebot der Grosssiedlung mit der neuen Siedlung zu erweitern und eine neue Wohnform anzubieten. Die Entscheidung, eine Grossform mit der Integration von Institut und Siedlung zu entwerfen, hatte zur Folge, dass folgende Themen in den Vordergrund gerückt sind: Die Erschliessung der Aussenräume und die Frage nach privaten und öffentlichen Bereichen in den innenliegenden Räumen. Der Fokus des Entwurfs wurde zuerst auf die innere Erschliessung inklusive den spezifischen Aussenräumen gesetzt, bevor das Institut und die Siedlung entwickelt und ausgearbeitet wurden.
S E M I N AR I Im ersten Seminar wurden die vier möglichen Strategien vorgestellt und ihre Potentiale dargelegt. Die vierte Strategie weist die klarste städtebauliche Haltung im vorgefundenen Kontext auf. Die grossmassstäblichen Industriebauten in Verbindung mit dem Wohnen weisen ein grosses architektonisches Potential aus. Das vorgegebene Raumprogramm mit Institut und Wohnen lässt sich in einer flächigen Struktur gut umsetzen. Bei der weiteren Ausarbeitung des Projektes muss der innenliegenden Erschliessung und der Belichtung der einzelnen Einheiten spezielle Beachtung geschenkt werden.
S E M I N AR I I Das zweite Seminar diente dazu, die richtige Wohntypologie für die flächige Grosssiedlung zu finden. Die Wohnform des Hofhauses mit seinem innenliegenden Hof erwies sich als ideale Typologie. Der Hof dient zum einen der Belichtung der einzelnen Räume, zum anderen als privaten, wohnungsnahen Aussenraum. Weiter wurden in die Siedlung spezifische öffentliche Freiräume platziert, die die Bewohner benutzen können. Das Institut für Umweltwissenschaften mit all seinen benötigten Räumlichkeiten wurde in die Siedlung integriert. Dies verleiht der Siedlung öffentliche Ausstrahlung und Anziehung. Die Siedlung hat nun die Aufgabe, sowohl auf der privaten, als auch auf der öffentlichen Ebene zu funktionieren.
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Abb.3.6: Entwurfsskizze der Grossform mit der Unterteilung in verschiedene Einheiten.
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Abb.3.7: Diverse Skizzen - Suche nach Typologien f端r die Hofhaus-Typen und das Institut.
D IE D R E I H O F H AU S -T Y P E N Hofhaustyp 2 4.5 Zi-Whg
26 Komposition der Dachaufsicht Die drei Haustypen zusammen ergeben eine komponierte Dachlandschaft, die sich je nach Anordnung der Typen verändert. Hofhaustyp 1 5.5 Zi-Whg und 3.5 Zi-Whg Hofhaustyp 3 6.5 Zi-Whg
Abb.3.8: Skizzen der einzelnen Hofhaus-Typologien mit Darstellung der Dachaufsicht.
Abb.3.9: Modellfoto - Dachaufsicht mit Erschliessungsnetz, spezifischen Aussenräumen, Innenhöfen und Terrassen.
Abb.3.10: Modellfoto - Ansicht Hofhaustyp 1 und 2.
Abb.3.11: Modellfoto - Schnitt durch Hofhaustyp 2.
Abb.3.12: Modellfoto - Schnitt durch Hofhaustyp 1.
Abb.3.13: Modellfoto - Schnitt durch Hofhaustyp 3.
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Abb.3.14: Modellfoto - L채ngsschnitt durch Hofhaustypen.
28 Abb.3.15: Detailschnitte. Ausf체hrung in D채mmbeton - Wohnsiedlung Thalmatt 1, 1972. Atelier 5 Architekten Bern.
Abb.3.16: Fotoaufnahme - Wohnbereich Wohnung Pini. Wohnsiedlung Thalmatt 1, 1972. Atelier 5 Architekten Bern.
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PROJEKTENTWURF ZITAT VON BAHRDT
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SCHWARZPLAN
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PROJEKTBESCHREIBUNG
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KONZEPTSCHEMA
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AUSSENVISUALISIERUNG
37
SITUATION
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GRUNDRISSE
40
SCHNITTE UND ANSICHT
40
GRUNDRISSE HOFHAUS-TYPEN
48
INNENVISUALISIERUNG
52
32
Abb.4.1: Flugbild mit dem Basar von Kashan.
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„DIE ABSONDERUNG, DIE ABSCHIRMUNG NACH AUSSEN LÄSST DIE KLEINE SOZIALE UMWELT IN IHRER EINHEIT UND EIGENART IM UNTERSCHIED ZUR AUSSENWELT BEWUSST WERDEN UND ERMÖGLICHT, DASS IHRE LATENTE EIGENGESETZLICHKEIT ZUM ZUGE KOMMT. BEWUSSTER AUSBAU UND KULTIVIERUNG DER E N G ST E N SOZIALEN UND DINGLICHEN UMWELT ZU EINEM IN SICH GESCHLOSSENEN SYSTEM EIGENER ART: DAS SIND DIE POSITIVEN BESTIMMUNGEN D E R P R I VAT H E I T. WO SICH EINE PRIVATE SPHÄRE ENTFALTET, GEWINNT DAS LEBEN VOR ALLEM AN SEELISCHER DIFFERENZIERTHEIT. DAS ZUSAMMENLEBEN WIE AUCH DAS INDIVIDUELLE DASEIN ERHALTEN ALLMÄHLICH IN PSYCHOLOGISCHER HINSICHT EINEN NUANCENREICHTUM, DER OHNE DIE ABSCHIRMUNG NACH AUSSEN IMMER WIEDER KUPIERT WÜRDE.“ Zitat von Bahrdt (Bahrdt 2006: 99).
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Abb.4.2: Schwazplan von Birsfelden und Umgebung.
Abb.4.3: Aussenvisualisierung Blick von der Hofstrasse Richtung Eingang des Instituts.
P RO J E K T BE SC H R E I BU N G
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Der Bearbeitungsperimeter für den Masterthesis-Entwurf befindet sich auf dem ehemaligen Flughafen “Sternenfeld“ in Birsfelden. Das am Rhein gelegene Gebiet befindet sich heute an der Schnittstelle zwischen grossmassstäblichen Industrie- und Gewerbebauten einerseits und modernen Wohnbauten in offener Bebauung anderseits. Der Projektentwurf sucht den Dialog zwischen diesen unterschiedlichen Bebauungsstrukturen. Es wird eine dreigeschossige Grossform vorgeschlagen, die sowohl das Institut für Umweltwissenschaften, als auch eine flächige Wohnsiedlung aufnimmt. Das Institut befindet sich am Kopf der Grossbebauung, am Übergang zur Kraftwerksinsel und hat die Funktion, der Bebauung einen öffentlichen Charakter zu verleihen. Die Grossbebauung weist im Inneren ein übergeordnetes Erschliessungsnetz mit Wegen und Gassen auf. Präzise gesetzte und spezifisch ausformulierte Aussenräume bilden Störungen in diesem inneren System. Mit der neuen Siedlung wird nach einer spezifischen Wohnform gesucht, welche die städtebauliche Haltung unterstützt und die ein erweitertes Wohnangebot zu der benachbarten Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ schafft. Entstanden sind drei unterschiedlich grosse Hofhaus-Typen, die sich um und an das innere Erschliessungsnetz anordnen. Die einzelnen Wohntypen sollen die Grösse der Bebauung auf einen menschlichen Massstab herunterbrechen. Die natürliche Raumbelichtung der einzelnen Hofhaus-Typen erfolgt durch zentral gelegene Innenhöfe. Durch das Setzen von schmalen Öffnungen in der Fassade wird zusätzlich der Bezug zum äusseren Kontext hergestellt. Der plastische Charakter der einzelnen Hofhaus-Typen soll sich auch nach Aussen abzeichnen. Um die Plastizität des Volumens durch die vielen Einschnitte für Terrassen, Erschliessungen und Belichtungen der Wohnungen zu unterstützen, wird die ganze Hülle der Bebauung in Dämmbeton ausgeführt.
Abb.4.4: Anordnung der Terrassen.
36
Abb.4.5: Anordnung der InnenhĂśfe.
Abb.4.6: Anordnung der inneren Erschlissung.
Abb.4.7: Anordnung der spezifischen Aussenräume.
Abb.4.8: Aussenvisualisierung Gasse mit Blick auf den Blumengarten.
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Abb.4.9: Situation mit Umgebung.
VORLESUNGSSAAL 2
LABOR 3
LABOR 3
LAGER LABOR
LABOR 1
VORBEREICH LABORS
Aufenthalt Labor
FORSCHUNGSHALLE
NEBENRÄUME FORSCHUNGSHALLE
MENSA
BESPRECHUNGSRAUM
KÜCHE MENSA
VORLESUNGS SAAL 1
BESPRECHUNGSRAUM
EMPFANG / GARDEROBE
BESPRECHUNGSRAUM
HAUPTEINGANG INSTITUT
INNENHOF
BESPRECHUNGSRAUM
FOYER / AUSSTELLUNG
AULA/MEHRZWECK
EINFAHRT TIEFGARAGE
Abb.4.10: Erdgeschoss mit Umgebung.
Abb.4.11: Untergeschoss.
VORLESUNGS SAAL 3
3
Abb.4.12: Querschnitt.
VORLESUNGSSAAL 2
LABOR 4
ARCHIV / LAGER
BIBLIOTHEK
MENSA
VORLESUNGS SAAL 1
FOYER / AUSSTELLUNG
VORLESUNGS SAAL 3
BÜRO INSTITUTSLEITUNG
SITZUNGSZIMMER
BÜRO INSTITUTSLEITUNG ARCHIV
Abb.4.13: 1.Obergeschoss.
Abb.4.14: Längsschnitt.
SEMINARRAUM
THEORIERAUM
SEMINARRAUM
SEMINARRAUM
THEORIERAUM
BESPRECHUNGS ZIMMER BESPRECHUNGS ZIMMER
THEORIERAUM
SEMINARRAUM
CAFETERIA
THEORIERAUM
SEMINARRAUM
SEMINARRAUM
SEMINARRAUM
BÜRO INSTITUTSLEITUNG
SITZUNGSZIMMER BESPRECHUNGS ZIMMER
BÜRO INSTITUTSLEITUNG THEORIERAUM
SEMINARRAUM
Abb.4.15: 2.Obergeschoss.
Abb.4.16: Ansicht Süd.
THEORIERAUM
3
Abb.4.17: Grundrissausschnitt - 2.Obergeschoss.
D IE D R E I WO H N H AU S -T Y PE N
48
Abb.4.18: Detailschnitt.
B 4 E 4.5
B 4
Z 15
49
H 13 KE 18
Z 15
H 17
B 4
H 10
Z 12.5
E 20
W 18
H 13
H 6
E 15
E 4.5
E 14
K 7
Abb.4.19: Erdgeschoss Hofhaustypen.
Z 15
K 7
E 4.5
B 4 B 4
Z 15
W 16
50
T 11
H 13 Z 15
H 17
H 10
Z 12.5
B 4 W 2 K 7
R 5
H 13 H 6 B 5.5
E 12
E 4.5
T 4.5
Abb.4.20: 1.Obergeschoss Hofhaustypen.
Z 15
T 4.5
Z 14
B 4
Z 15
51
A 4.5
H 13
Z 15 T 25
H 17
H 10
B 5.5
T 11
Z 15 A 5
H 13 H 6 B 5.5
W 20
Z 15 T 10
Abb.4.21: 2.Obergeschoss Hofhaustypen.
Z 14
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Abb.4.22: Innenvisualisierung - Hofhaus-Typ 2. Blick vom Schlafzimmer in den Innenhof.
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THEORIEARBEIT WO H N U N G S N AH E AU S SE NR ÄUME U N D D I E A N FO R D E R U N G AN I H R E G E STALT
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57
IN H ALTSV E R Z E I CH N I S
EINLEITUNG
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FRAGESTELLUNG
POSITION I
60
“LEBENSGERECHTE AUSSENRÄUME“ - RONALD RAINER
POSITION II
64
“SINNLICHKEIT VON AUSSENRÄUMEN“ - DIETER KIENAST
UNTERSUCHUNG
68
AM BEISPIEL DER GROSSSIEDLUNG “IM STERNENFELD“ IN BIRSFELDEN
FAZIT
80
SCHLUSSWORT
QUELLENVERZEICHNIS
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LITERATUR- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS
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Abb.5.1: Grafische Darstellung - Figur und Grund.
E I N L E I T U N G - F R AG E ST ELLUNG Die Innenentwicklung einer Stadt ist seit längerer Zeit ein wichtiges Thema in der Stadtentwicklung. Es gibt viele Theorien und Vorschläge, wie man die Bebauungsstruktur der Städte verdichten kann. In jüngster Zeit wird in der städtebaulichen Innenentwicklung aber vermehrt auch auf den Grund einer Stadt eingegangen. Das Gefüge in einer Stadt kann man in zwei Gruppen, Figur und Grund, aufteilen. Die Figur der Stadt definiert sich durch die Bebauungsstruktur. Der Grund hingegen ist der Zwischenraum neben und zwischen den einzelnen Gebäuden mit den Grünflächen, Strassen, Plätzen, Gärten und Parks (Abb.5.1). Um die Innenentwicklung der Stadt vorantreiben zu können, kann Figur und Grund einer Stadt nicht einzeln betrachtet werden. Der Schweizer Landschaftsarchitekt Dieter Kienast beschreibt die Innenentwicklung der Stadt wie folgt:
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Der Zwang zur Stadtverdichtung ist ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich betrachtet ein Gebot der Zeit. Dies betrifft alle Bereiche, also auch (aber nicht nur) die Aussenräume der Wohnbauten. Die Qualität dieser Gärten bestimmt sich nicht über deren Grösse, sondern über ihre spezifische Ausformulierung. Je kleiner die Gärten, desto höher die Anforderungen an ihre Gestalt (Kienast 2002: 198). Mit diesem Zitat zeigt Kienast auf, wie wichtig es ist, dass Aussenräume spezifisch ausformuliert sein müssen, um eine angemessene Qualität zu erreichen. Weiter ist Figur und Grund einer Stadt ein untrennbares Geflecht für das ganzheitliche städtebauliche Denken. Die Innenentwicklung einer Stadt bezieht sich nicht nur auf die Zentren, sondern auch auf die Ränder einer Stadt. Im Fokus der diesjährigen Masterthesis steht das Areal des ehemaligen Flughafens Sternenfeld, das in Birsfelden, am östlichen Stadtrand von Basel liegt. Die Gemeinde Birsfelden bildet die Grenze zwischen Baselstadt und Baselland. Birsfelden hat im Norden einen direkten Bezug zum Rhein. Der Betrachtungsperimeter der Masterthesis befindet sich am Rheinufer und ist durch moderne Wohnbauten in offener Bebauung einerseits und grossmassstäblichen Industrie- und Gewerbebauten anderseits geprägt. Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“, die von den Architekten Löw & Manz in den 60er Jahren entworfen wurde, befindet sich an der Schnittstelle zwischen den Industrie- und Gewerbebauten und dem Rheinufer. Mit der vorliegenden Arbeit knüpfe ich an das Zitat von Kienast an und untersuche die einzelnen Parameter, welche die Raumqualität und die spezifische Ausformulierung solcher Aussenräume bestimmt, am Beispiel der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ in Birsfelden. Weiter gehe ich der Frage nach, wie weit sich Gebrauch und die Erlebnisqualität solcher Aussenräume über die Raumstruktur bestimmen lassen. Zunächst möchte ich allgemein auf das Thema der “lebensgerechten Aussenräume“ eingehen. Dies soll mit der gleichnamigen theoretischen Arbeit, die der österreichische Architekt Ronald Rainer im Jahre 1972 verfasst hat, geschehen. Diese geht der Frage nach, welche Typen von Freiräumen es gibt und wo sie im städtischen Kontext zu finden sind. In einem weiteren Schritt möchte ich mich den Ansichten des Landschaftsarchitekten Dieter Kienast bezüglich Aussenräumen widmen. Dies wird in einem ersten Teil durch die Untersuchung der Aussage Kienasts, dass Aussenräume sinnlich sein sollen, geschehen. Danach soll auf das oben erwähnte Zitat eingegangen werden. Dies wird mit Hilfe diverser Texte, die Kienast in seiner langjährigen Tätigkeit als Landschaftsarchitekt zu diesem Thema verfasst hat, geschehen. Es werden dadurch die wesentlichen Merkmale festgehalten, welche die Qualitäten eines Aussenraums ausmachen. Bei der Untersuchung werden die theoretischen Aspekte am Beispiel der Aussenräume von der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ in Birsfelden veranschaulicht und auf ihre Raum- und Nutzungsqualität geprüft. Weiter wird untersucht, inwiefern sich die spezifische Ausformulierung der Aussenräume erfassen lässt. Zum Schluss reflektiere ich nochmals die einzelnen Teile und widme mich dann dem Fazit der Beantwortung der Fragestellung.
“ L E BE N S G E R E CH T E AU S SE NR ÄUME “ - RO N ALD R AI N E R Um ein besseres und vertieftes Verständnis vom Grund einer Stadt, also den Aussenräumen zu erhalten, wird die theoretische Arbeit vom österreichischen Architekten Ronald Rainer mit dem Titel “Lebensgerechte Aussenräume“ beigezogen. Rainer beschreibt in seiner Arbeit sehr akribisch anhand der unterschiedlichen Freiraumtypen ihrer Funktion und Gliederung im städtischen Gefüge. Zunächst wird aber auf das Phänomen der Zersiedelung und der Ausdehnung der Städte eingegangen, um verstehen zu können, dass diese Entwicklung einen direkten Einfluss auf die Grösse und Ausformulierung von Freiräumen hat. Als Beispiel wird das Einfamilienhaus mit seinen Vorgärten beschrieben und dem Hofhaus mit dem introvertierten Wohnhof gegenübergestellt. Weiter wird der Frage nachgegangen, wie die wohnungsnahen Aussenräume; Terrassen und Loggien entstanden sind und wie sie sich im Laufe der Geschichte verändert haben. Neben den wohnungsnahen, privaten Aussenräumen sind öffentliche Aussenräume wie Höfe, Plätze, Strassen, Parks und Gärten für eine Stadt von grosser Wichtigkeit. Diese Aussenräume tragen dazu bei, dass eine Stadt funktionieren kann und für den Menschen lebenswert ist.
D IE AU SD E H N U N G D E R STÄDTE Die Ursache für die Ausdehnung der Städte hängt zum einen mit den Bauten der Öffentlichkeit, des Handels, der Industrie und des Gewerbes zusammen, die immer grössere Flächen in Anspruch nehmen. Zum anderen sind es Baugebiete mit Bebauungen von freistehenden Einzelhäusern auf grossen Grundstücken,- den Einfamilienhäusern. Wohnbebauungen mit Reihen- oder Mehrfamilienhäuser sind hingegen nicht ausschlaggebend was den Flächenbedarf angeht (vgl.Rainer 1972: 14). Die Flächenersparnisse dieser Wohnbebauungen geschieht nicht durch die Verkleinerung der Wohnflächen sondern durch die Reduzierung und Komprimierung des privaten Freiraumes. So ist das Wohngebäude nicht mehr freistehend, sondern mit anderen Wohngebäuden aneinandergereiht und mit einem vorgelagerten Vorgarten versehen. Solche Massnahmen tragen dazu bei, dass die Ausdehnung der Städte verringert und die Struktur der Städte dichter wird.
Abb.5.2: Darstellung des Flächenbedarfs von freistehenden Einzelhäusern, im Vergleich mit Reihenhäusern.
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Ein anderer Ansatz, um die Ausdehnung der Städte zu reduzieren, ist die Geschosshäufung. Mehrgeschossige Wohnbauten verbrauchen weniger Grundfläche als eingeschossige Wohnbauten. Durch Geschosshäufung wird aber viel weniger Platz gespart als man es erwartet. Der Gewinn an bebauter Fläche wird mit steigenden Geschosszahlen immer kleiner, da bei der Erhöhung um ein Geschoss immer nur die Differenz zwischen 1, 1/2, 1/3, 1/4, 1/5 usw. der Wohnfläche gewonnen wird (vgl.Rainer 1972: 7-15). Es ist also wichtig, dass man bei der Stadtverdichtung den Fokus nicht nur auf die Figur, sondern auch auf den Grund legt. Figur und Grund einer Stadt sind ein untrennbares Geflecht für das ganzheitliche städtebauliche Denken.
Abb.5.3: Der Gewinn an Bodenfläche nimmt bei Geschosshäufung sehr rasch ab und wird ab dem vierten Stockwerk verschwindend klein.
E I N FAM I L I E N H ÄU S E R U N D I H R E PR I VATE N VO R GÄR TE N Noch heute ist es der Traum von vieler Menschen sich ein “Eigenheim“ mit grosszügigen Freiflächen um das Haus herum zu bauen. Die Funktion des Freiraums für den Städter ist aber nicht Gartenbau oder Landwirtschaft, sondern der private und ungestörte Aufenthalt im Freien und der selbstständige Umgang mit der Natur. Für diese Vorstellung eines Freiraums braucht es wenig Raum. Es sind die heutigen Konventionen, die das Bild des Einfamilienhauses ins Negative ziehen. Die Vorstellung, dass ein solcher Typ von Haus grundsätzlich freistehend soll um als Einfamilienhaus betitelt zu werden, ist den Behörden mit ihren Vorschriften über die genaue Gestaltung der Vorgärten und die strengen Auflagen was die Seitenabstände betrifft, zu verdanken. Die Folgen solcher Vorschriften sind, wie im vorherigen Abschnitt erläutert, die Entstehung von wenig dichten Aussengebieten (vgl.Rainer 1972: 27 f.). Das Einfamilienhaus inmitten einer grossen Parzelle hat den Vorteil, die Privatsphäre zu sichern und bringt das Angebot des elementaren Bedürfnisses der Naturverbundenheit. Daher gehört zu einer privaten Wohnung auch immer ein Privatraum unter freiem Himmel. Idealerweise ist dieser private Aussenraum direkt von der Wohnung zugänglich und als Garten oder Wohnhof ausgebildet. Dieser sollte von der Strasse und den Nachbarn nicht eingesehen werden können. Mit Hilfe von Hecken, Bäumen oder Zäunen vor den Strassen oder zwischen den Nachbarn, wird dem Wunsch nach einer gewissen Distanz, zwischen privaten und öffentlichen Bereichen, nachgegangen. Eine klare Trennung dieser Bereiche wird durch die Setzung von Mauern erreicht. In unseren von Lärm und Abgasen verschmutzten Strassen wird der übliche 5-6 m tiefe Vorgarten erst hinter einer Mauer zu einem geschützten und wohnlichen Bereich, in welchem man sich im Freien ungestört erholen kann. Waren die Mauern in den östlichen oder mediterranen Städten in der Vergangenheit der Schutz vor einem rauen und trockenen Klima, dienen sie heute als Schutz gegen die störenden städtischen Einflüsse der Umwelt. Würde man in Städten Bereiche schaffen, die verkehrsfrei wären, würden Gassen mit derselben Intimität entstehen, wie sie in alten Städten über Jahrtausende zu finden waren (vgl.Rainer 1972: 28-33).
P R I VAT E H O F H ÄU S E R , T E R R AS S E N UND LO G G I E N Um die gewünschte Privatsphäre für einen Raum im Freien zu erreichen, braucht es zwischen Strassen und Vorgärten eine räumliche Trennung. Die Problematik bei einer solch offenen Bauweise ist, dass die Freifläche um das Haus kein klar definierter Raum ist. Sowohl gegenseitige Einblicke der Strasse, Fenster, Vorgärten und rückwärtige Gärten, als auch Störungen aller Aussenräume durch Lärm und Abgase der Autos können nicht oder nur teilweise vermieden werden. Anders ist es bei einem Freiraum inmitten eines Hauses. Beim Typ des Hofhauses entsteht ein klar definierter Raum unter freiem Himmel. Die einzelnen aneinander gefügten Räume wenden sich diesem inneren, ungestörten Freiraum zu und werden durch fensterlose Mauern umschlossen. Durch das Aneinanderreihen der Häuser wird die unmittelbare Nachbarschaft Tür an Tür fühlbarer gemacht und die windgeschützten Strassen werden als klar ablesbarer Raum mit öffentlichem Charakter empfunden (vgl.Rainer 1972: 49-51). Für viele Stadtbewohner ist diese Wohnform leider nicht möglich, da sie nicht
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Abb.5.4: Dar- und Gegenüberstellung der Aussenräume von den unterschiedlichen Bauweise. Oben: Einzelhäuser in offener Bauweise: “Das Haus im Garten“. Unten: Aneinandergebaute Hofhäuser: “Der Garten im Haus“.
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ebenerdig, sondern in Obergeschossen wohnen. Daher wird die Wohnform des Hofhauses so transformiert, dass der private Freiraum entweder auf dem Dach oder wie bei den Terrassenhäuser vor der Wohnung zu liegen kommt. Gerade bei solch exponierten Lagen der privaten Freifläche muss besonders auf Schutz gegen Wind, Sonne und Einblicke geachtet werden. Beispielhaft sind daher die Dachgärten von Le Corbusier, die nicht isoliert auf einer Ebene konzipiert sind, sondern mit Freiflächen von anderen Geschossen, die sich wiederum an Wohnräume anhängen, ein überaus interessantes Raumgefüge bilden. Ein grosses Problem von Terrassenhäusern ist der Schutz vor Einblicken der oberen Geschosse. Dieses Problem haben die Perser früh erkannt und haben ihre alten Städte anstelle von Terrassen mit Loggien gebaut. Dies zum Schutz vor der Sonne und gegen die Einblicke der Nachbarn. Die Regel damals lautete, man solle die Häuser so bauen, dass man Sonne und Aussicht gewinnt, jedoch Sonneneinstrahlung und Aussicht des Nachbarn nicht beeinträchtigt. Diese Verhaltensregel ist meiner Meinung nach viel sinnvoller und erfolgreicher als unsere mathematischen Bauvorschriften mit ihren Seitenabständen. Die Verwandtschaft von alten türkischen Häusern, die ihre Wohn- und Schlafbereiche um eine grosszügige nach Süden ausgerichtete offene Loggia oder Terrasse angeordnet haben, ist in vielen Entwürfen der Wohnbauten von Le Corbusier oder Alvar Aalto wieder auffindbar (vgl.Rainer 1972: 72-75). Mit dem nachfolgenden Zitat beschreibt Rainer seine klare Vorstellung einer Bebauung mit wohnungsnahen Aussenräumen: Häuser und Wohnungen mit ergänzenden privaten Aussenräumen werden in sehr verschiedener Form, Grösse und Lage in unter Umständen zahlreichen Ebenen eine Bebauung bilden, die ein insgesamt zwar dichtes, im einzelnen aber räumlich locker wirkendes, durchgrüntes, durchlüftetes und durchsonntes Gebilde aus vielen verschiedenartigen, ablesbaren Wohnzellen menschlichen Masses bilden wird (Rainer 1972: 83).
FA Z I T “L E BE N SG E R E C H TE AUS S E NR ÄUME “ - RO N ALD R AI N E R Die Beschreibungen von Rainer über die “Lebensgerechten Aussenräume“ sind sehr systematisch und nachvollziehbar aufgebaut. Man versteht schnell die Funktion der unterschiedlichen Freiraumtypen und wie sie im städtischen Gefüge angewendet werden. Ein wohnungsnaher Aussenraum braucht wenig Platz. Es sind aber bestimmte Aspekte zu beachten, damit der Aussenraum die gewünschte Aufenthaltsqualität erreicht. Distanz und Schutz gegen Einblicke von der Strasse her und den Nachbarn sind wichtige Faktoren. Mit einem klar definierten und positionierten Aussenraum kann man diese Trennung zwischen Privatem und Öffentlichem schaffen. Das Hofhaus ist für Rainer die Wohnform, welche sich dafür am besten eignet. Im städtischen Gefüge kommt durch die Geschosshäufung die Art der Hofhäuser selten zur Anwendung. Hier kommen Terrassen und Loggien, die einen direkten Bezug zur Wohnung haben, zum Einsatz. Diese Aussenraumtypen unterliegen denselben Anforderungen, wie sie bei Aussenräumen von freistehenden oder gereihten Häusern gelten. Für die Aussenraumgestaltung bei Siedlungen gelten dieselben Aspekte wie bei wohnungsnahen Aussenräumen. Diese werden bei der Untersuchung der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ miteinbezogen.
“ S I N N L I CH K E I T VO N AU S S E N R ÄUME N“ - DI E TE R K I E N AST Dieter Kienast absolvierte zuerst eine Gärtnerlehre, bevor er sich dem Studium der Landschaftsplanung widmete. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Landschaftsarchitekt und nahm verschiedene Professuren an Hochschulen an. In seiner Tätigkeit als Landschaftsarchitekt verfasste Kienast diverse Texte zur Landschaftsplanung, welche ein breites Spektrum der Themen Soziologie, Gestaltung und Ökologie miteinbezieht. Nicht nur durch seine Projekte, vor allem aber auch durch die vielen Texte und sein Engagement, das Kienast über die ganzen Jahre für die Landschaftsgestaltung zeigte, hat er national wie auch international grosses Ansehen erhalten. In diesem Teil der Arbeit beschäftige ich mich gezielt mit denen Texten, die Kienast zum Thema der Dichte der Stadt und zur Bedeutung von Freiräumen im Stadtgefüge verfasst hat. Im Speziellen interessiert mich seine Auffassung zu diesen Themen und welchen Standpunkt er als Gärtner und Landschaftsplaner in der Diskussion der städtischen Innenverdichtung einnimmt.
D RE I A R T E N VO N STA DT NATUR Für die städtebaulich landschaftsarchitektonische Betrachtung sind für Kienast drei Arten von Stadtnatur von Bedeutung. Zur ersten Natur zählen Geologie, Topographie, Morphologie, Gewässer und Klima eines Ortes. Die erste Natur bildet den Charakter einer Stadt mit ihrer Situierung und Lage. Sie schafft die Grundlage für die spezifische Ausdehnung und Ausformung einer Stadt. Die erste Natur ist nur indirekt vom Menschen beeinflussbar und wird nur übergeordnet wahrgenommen. Die zweite Natur sind die erhaltenen Relikte einer Landschaft wie Äcker, Obstwiesen und Waldstücke. Das Kennzeichen dieser Bereiche ist ihre Unangepasstheit in einer Stadt und wecken in uns das Bild eines glückseligen Lebens in Einklang und Harmonie mit der Natur. Die dritte Natur ist die vom Menschen hergestellte kontrollierte Natur. Sie beinhaltet Gärten und Parkanlagen, Aussenanlagen an Bauten, Spiel- und Sportplätze, Kleingärten, Zwischen- und Restflächen bei Verkehrsträgern, Brachen und auch Strassenräume. Sie ist daher der Spiegel der Gesellschaft und an ihr kann man den Wandel und die Veränderung dieser immer wieder ablesen (vgl.Kienast 2002:202 f.). Nachfolgend wird vertieft auf die Aussenräume der dritten Natur eingegangen. Welche Bedeutung haben sie im städtischen Gefüge und auf welche Aspekte es ankommt, um die Qualität dieser Räume zu erhöhen.
D IE BE D E U T U N G VO N AU S S E N R ÄUME N Die Bewohner einer Stadt oder eines Quartiers brauchen Freiräume, die sie benutzen können. Diese Freiräume müssen auf verschiedenen Ebenen funktionieren, um so von unterschiedlichen Gruppen differenziert genutzt werden zu können. Die Gestaltung und Ästhetik von Gärten, Parks und Plätzen prägen unsere Empfindungen und lassen uns erkennen, in welchem Freiraum wir uns wohlfühlen und in welchem nicht. Für die Gestaltung von öffentlichen Freiräumen muss laut Kienast ein übergeordneter Gestaltungskanon gefunden werden, der sich der spezifischen Situation anpasst und Voraussetzungen für überlagernde Nutzungen zulässt. Jeder Garten oder Park sollte als besonderer Fall betrachtet werden und sich dem
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örtlichen Kontext annehmen (vgl.Kienast 2002: 60 f.). Kienast formuliert das Einfügen dieser Aussenräume in die städtische Struktur wie folgt: Vielmehr brauchen wir klar definierte Strassen, präzise gesetzte Plätze, Parkanlagen und Gärten. Sie bilden das Gegengewicht zu den Bauten und fügen sich in die Hierarchie differenter Stadtquartiere ein. Sie werden beiläufig wahrgenommen oder wachsen zu Identität stiftenden Orten heran (Kienast 2002: 198).
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Erwünscht sind weniger zentrale und grosse Freiräume, sondern viele kleine, die von der Wohnung oder dem Arbeitsplatz schnell erreichbar sind. Diese haben weiter zur Aufgabe, den Zeitgeist, das heisst die aktuell soziale, gestalterische, ökonomisch und ökologisch nutzungsorientierte Bedingungen, sichtbar zu machen. Bei der Planung und dem Unterhalt von Freiflächen muss auf verschiedene Aspekte geachtet werden: die Erreichbarkeit von der Wohnung und dem Arbeitsplatz aus; Lage und Grösse; Art und Intensität der zu erwartenden Nutzung, räumliche Differenzierung und Abgrenzung beziehungsweise Verflechtung; Einrichtungsangebot; Wahl der Vegetation und des Materials. Werden diese Aspekte nicht berücksichtigt oder sind nicht im Gleichgewicht, kann es zu einer Über- oder Unternutzung des Freiraums kommen (vgl.Kienast 2002: 62). Nur die Vielfalt gewährleistet, dass der Ort eine Identität erhält, das sein Geist entdeckt wird, indem die Gestaltung gelungen, die Nutzung möglich, die Pflege zweckentsprechend und die Ökologie berücksichtigt ist. Städte, Quartiere mit solchen Freiräumen befriedigen neben den funktionalen Bedürfnissen des Menschen auch seine emotionalen Bedürfnisse, einen Wunsch nach einem lebenswerten Stück Heimat (Kienast 2002: 65).
Abb.5.5: Fotoaufnahme - Stampflehmmauer im Privatgarten am Parkring Zürich vom Kienast Vogt Landschaftsarchitekten.
G RO S SI E D L U N G E N U N D I H R E AUS S E NR AUMG E STALTUNG Das Grundproblem, welches Kienast bei den Aussenräumen der grossflächigen “Plattenbauten“ und Grosssiedlungen sieht, liegt nicht in der schlechten Freiraumausstattung, sondern vielmehr in einer problematischen Gebäude-Freiraumstruktur. Die hohen und langen Gebäudezeilen mit ihren riesigen Grünräumen bewirken eine minimale Nutzungsidentität, die kaum nachträglich verbessert werden kann. Was fehlt, ist das dichte Geflecht von alltäglichen Nutzungen wie Wegen, Hauseingängen, Müllcontainern, Wäscheplätzen. Laut Kienast ist so ein Geflecht nur mit neuen, niedrigen Bauten zu erreichen, die mit den vorhandenen Plattenbauten eine neue Nutzungs- und Raumstruktur herstellen (vgl.Kienast 2002: 133-135). Die Raumqualität von Aussenräumen in Grosssiedlungen lässt sich gemäss Kienast wie folgt beschreiben: Raumqualität, auch diejenige des Aussenraumes, definiert sich primär über die Gebäude. Raumschichten, Erschliessung, Ausrichtung und Höhe sind entscheidende Parameter. Ist deren Qualität nicht gegeben, kann sie mit einer noch so intelligenten Aussenraumgestaltung nur marginal verbessert werden. Gebrauch und Erlebnisqualität werden weitgehend über die Raumstruktur bestimmt, dies sind Begrenzungen (Zaun, Hecke, Mauer) und Bäume. Sie bilden den unverzichtbaren, alterungsfähigen Rahmen jeder Anlage (Kienast 2002: 135).
WO H N U N G S N AH E AU S SE NR ÄUME Die Wohnumwelt umfasst die Wohnung und den zur Wohnung beziehungsweise dem Haus zugeordneten Freiraum. Sie nimmt einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität des Menschen ein. Die Freiraumplanung hat daher die Aufgabe, sich verstärkt dem Freiraum, der unmittelbar neben der Wohnung liegt, zuzuwenden. Es ist notwendig, bessere Nutzungsmöglichkeiten dieses Raumes planerisch vorzubereiten. Eine Möglichkeit, die Kienast für eine Verbesserung der Lebensqualität sieht, ist das Erstellen von Kleingärten. Beim Bau von sechs oder mehr Wohneinheiten innerhalb einer Überbauung ist ein Kleingarten von mindestens 100m2 einzurichten. Das Einrichten solcher Kleingärten innerhalb der Siedlungsbauten ist ein wichtiger Teil emanzipatorisch bestimmter Freiraumplanung. Grosse Teile der bestehenden Siedlungsfreiflächen werden nicht genutzt und dienen als Repräsentations- oder Abstandsflächen. Es kann also ohne zusätzliche Flächen und ohne Verlust bisheriger Nutzungen ein weiteres Angebot zur Freiraumnutzung gemacht werden. Das Nebeneinander von Kleingärten und Spielbereichen für Kinder ist ein wichtiger Teil einer Siedlung. Sie können den sich im Kleingarten aufhaltenden Erwachsenen und Kleinkindern soziale Sicherheit geben. Für die Kleinkinder wird das Feld der sozial abgesicherten Räume wesentlich erweitert. Es sind überlagernde Spielbereiche nötig, die sich über grosse Teile der halböffentlichen Freiflächen erstrecken sollten anstelle von isolierten, sterilen Kinderspielplätzen. Diese Bereiche müssen so ausgebildet werden, dass sie für unterschiedliche Altersgruppen zugänglich gemacht werden und verschiedene Aktivitäten wie Gestaltungs-, Beziehungs- und das Bewegungsspiel zulassen (vgl. Kienast 2002: 13-18).
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Freiräume, in denen alles artifiziell, geplant, beabsichtigt, betoniert unzerstörbar und säuberlich gepflegt ist, verhindern eigenbestimmte Nutzungsmöglichkeit und Entfaltung. Sie werden somit unbrauchbar und leuchten in aseptischer Gestalt als Zeichen elitärer Architektur (Kienast 2002: 18).
FAZIT “SINNLICHKEIT VON AUSSENRÄUMEN“ - DIETER KIENAST
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Wie schon Rainer teilt auch Kienast die Aussenräume der Stadt in verschiedene Typen ein. Kienast betrachtet die Aussenräume der Stadt aber übergeordneter als Rainer ein. Um genügend Aufenthaltsqualität für die öffentlichen Freiräume zu erhalten, ist darauf zu achten, dass die Freiräume im städtischen Gefüge präzise gesetzt sind. Es kommt nicht auf die Gösse der Freiräume, sondern auf ihre spezifische Ausformulierung an. Dies beschreibt Kienast mittels grossflächigen “Plattenbauten“ und Grosssiedlungen. Ist bei solchen Siedlungen die Gebäude-Freiraumstruktur nicht im Gleichgewicht, können die Freiräume zu einer unbefriedigenden Nutzungsidentität führen. Die Raumqualität der Freiräume definiert sich laut Kienast primär über die Gebäude. Diese Aussage unterstützt die These, dass Figur und Grund nur zusammen betrachtet werden können. Gebrauchsund Erlebnisqualität werden hingegen vorwiegend über die Begrenzungen und Bäume bestimmt. Das Anbringen von Kleingärten mit angrenzenden Spielbereichen kann in Grosssiedlungen zur Steigerung der Erlebnisqualität der Bewohner führen. Durch das Einfügen solcher Nutzungen in die bestehende Siedlungsstruktur können die Repräsentations- oder Abstandsflächen reduziert werden. Für die Untersuchung werden die aufgeführten Aspekte am Beispiel der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ auf ihre Gültigkeit geprüft.
Abb.5.6: Fotoaufnahme - Aussichtsplatz. Garten Villa Wehrli in Zürich von Kienast Vogt Landschaftsarchitekten.
U N T E RS U CH U N G D E R G RO S S S I E DLUN G “ I M STE R NE NFE LD“ Die theoretische Darlegung der Aspekte von Freiräumen wird durch eine Untersuchung bestehender Aussenräume veranschaulicht. Es werden vorwiegend Aussenräume betrachtet, die dem Wohnen zugeordnet sind, da diesen Bereichen besondere Funktionen zugeteilt werden. Die nähere Umgebung einer Wohnung kann zum sinnlich wahrgenommenen und erlebten Ort für Bewohner werden. Sie dient den Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen zur Identifizierung und Orientierung und trägt zur Steigerung der Lebensqualität der Bewohner bei. Der Betrachtungsperimeter des Entwurfsprojektes befindet sich im Gebiet des Rheinufers in Birsfelden. Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ ist Teil dieser Betrachtung. Ich beschränke mich daher für die Untersuchung auf dieses Gebiet. Im Fokus der Untersuchung stehen die einzelnen Parameter, welche die Raumqualität und die spezifische Ausformulierung solcher Aussenräume bestimmen. Weiter wird untersucht, wie sich der Gebrauch und die Erlebnisqualität der Aussenräume über die Raumstruktur bestimmen lassen. Bei allfälligen Mängel der Nutzung oder Ausformulierung der Freiräume werden der Analyse kurze Vorschläge zur Funktionsverbesserung angefügt. Analog zum theoretischen Teil der Arbeit mit der systematischen Betrachtung der Aussenräume von Roland Rainer und der sinnlichen Betrachtung von Dieter Kienast wird in der Untersuchung dasselbe Vorgehen angewendet. Zur Kennzeichnung des Untersuchungsgebietes und zur übergeordneten Darstellung und Lage der Aussenräume dienen räumliche Darstellungen der Grosssiedlung. Mit fotografischen Aufnahmen aus der Fussgängerperspektive wird die räumliche Atmosphäre der einzelnen, vorgefundenen Aussenräume festgehalten.
Abb.5.7: Grafische Übersichtsdarstellung der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“, Birsfelden.
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B E SC H R E I BU N G D E R G RO S S S I E DLUNG “ I M STE R NE NFE LD“ Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ in Birsfelden entstand nach einem Ideenwettbewerb, der im Jahre 1963 von der Gemeinde Birsfelden und zwei Grundeigentümern ausgeschrieben wurde. Die Basler Architekten Löw & Manz wurden mit dem ersten Preis ausgezeichnet und konnten die Gesamtbebauung in den folgenden Jahren planen und ausführen. Die drei Hochhäuser wurden von den Landeigentümern im Baurecht an das Basler Architekturbüro Suter & Suter übertragen. Die Gesamtbebauung besteht aus Mischbebauungen mit vier, sieben und elfgeschossigen Wohnblöcken und den drei achtzehngeschossigen Hochhäusern, die sich um ein Quartier- und Schulzentrum gruppieren. Für die Planung und Ausführung der Bauten und der Umgebungsgestaltung wurden Vorschriften und Richtlinien in einem Baurechtsvertrag festgehalten. Die Richtlinien für die Umgebungsgestaltung und Bepflanzung hatten die Aufgabe, eine sinnvolle Nutzung der Grünräume durch alle Bewohner und eine der Bebauung angemessene gärtnerische Gestaltung der Freiräume zu gewährleisten. Grundlage für die Umgebungsgestaltung und die Bepflanzung bildete der Vertragsplan C mit folgenden Punkten (vgl.Arioli 1965: 21): 69 1. Standort und Art der zu pflanzenden Bäume, Sträucher und Hecken 2. Lage und Grösse allfälliger Kleinpflanzgärten 3. Fusswege und Parkplätze 4. Anzahl und Lage der Spielgeräteplätze 5. Generelle Anordnung von Seilspinnen, Teppichklopfstangen und Kehrichtkübel-Abstellplätzen 6. Die Rasenflächen
Abb.5.8: Modellaufnahme von Norden - Ideenwettbewerb der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ 1963, Birsfelden.
F I G U R U N D G R U N D - R AUMQ UALI TÄT VO N AUS S E N R ÄUME N In diesem Abschnitt der Arbeit werden die Aussenräume der Grosssiedlung auf ihre Raumqualität, die sich primär durch die Gebäude definiert, untersucht. Wenn man sich durch die Grosssiedlung bewegt, werden durch die komponierte Anordnung der Wohngebäude unterschiedlich gefasste Aussenräume erlebbar. Es gibt aber Aussenbereiche, die nicht klar durch Gebäude gefasst werden, wie zum Beispiel die grossflächigen Freiräume im Norden. Der Freiraum fliesst in den Strassenraum ein und wird somit zu einem fliessenden Freiraum ohne klare Begrenzung. Diese Situation trifft auch bei den drei Hochhäusern zu. Sie sind wie freistehende Einzelhäuser inmitten einer grossen Parzelle angeordnet. Um die Hochhäuser herum befindet sich das Abstandsgrün, welches nicht klar gefasst ist. Daher ist es schwierig Aussenräume mit unterschiedlicher Identität zu schaffen. Im Zentrum der Grosssiedlung tragen die verschiedenen Raumschichten zwischen den einzelnen Wohngebäuden dazu bei, dass benachbarte Aussenräume übergeordnet miteinander gelesen werden können. Die Wegführung in der Siedlung ist ausschlaggebend, wie man die einzelnen Aussenräume wahrnimmt und teilen diese in differenziert lesbare Räume auf. Die Ausrichtung und Höhe der Wohngebäude hat einen direkten Einfluss auf die Aussenräume. Durch die falsche Setzung können Aussenbereiche beschattet werden. Im Beispiel der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ ist die Ausrichtung und Höhe der Wohngebäude gut gelöst. Figur und Grund wurden in der Ausarbeitung des Projektes zusammen betrachtet. Wenige Stellen der Aussenräume werden durch bestehende Wohngebäude über längere Zeit beschattet.
Abb.5.9: Gefasster Aussenraum zwischen Wohngebäuden.
Abb.5.10: Räumlich nicht klar definierter Aussenraum.
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Abb.5.11: Quartiersplatz “Im Sternenfeld“ wird räumlich von Gebäuden und Arkaden gefasst.
Abb.5.12: Untersuchung der Raumqualität mittels der Betrachtung von Figur und Grund.
E RSC H L I E S SU N G - ST R AS S E N, PAR K PLÄTZE UN D FUS SWE G E Die Grosssiedlung wird intern nur durch zwei Strassen erschlossen. Die beiden Strassen teilen die Grosssiedlung von Norden nach Süden in drei Abschnitte auf, was sich positiv auf die Orientierung innerhalb der Siedlung auswirkt. Das kurzzeitige Parkieren erfolgt durch Parkplätze, die entweder direkt an der Strasse oder vor einzelnen Wohngebäuden liegen. Diese Anordnung schafft kurze Laufwege zu den einzelnen Wohnungen und verleiht der Siedlung einen urbanen Charakter. Unter dem ganzen Areal befinden sich verteilt elf Tiefgaragen. Von der Strasse aus führen dicht an den Wohngebäuden entlang schmale Wege zu den Hauseingängen. Die Fusswege bilden das primäre Erschliessungsnetz der Siedlung. Die Hauseingänge befinden sich bei den Ost/West ausgerichteten Wohngebäuden immer auf der Ostseite. So erhalten die Wohnungen im Erdgeschoss einen wohnungsnahen Aussenbereich, der sich nach Westen orientiert. Anders ist es bei den Nord/Süd ausgerichteten Wohngebäuden. Hier befinden sich die Hauseingänge im Norden. Somit erhalten die Erdgeschosswohnungen ihren Aussenraum auf der Südseite und können damit von der optimalen Besonnung des Aussen- und Innenraumes profitieren. Die drei Hochhäuser im Osten werden von Westen her erschlossen und weisen keine Erdgeschosswohnungen auf, was sich auch an der Gestaltung der Aussenbereiche ablesen lässt. Das Quartierzentrum und die Schulanlage befinden sich im Zentrum der Siedlung und bilden mit dem Quartiersplatz und den Pausenplätzen der Schule die öffentliche Mitte der Siedlung.
Abb.5.13: Untersuchung von Strassen, Parkplätzen und Fusswege auf ihre Gebrauchsqualitäten.
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Abb.5.14: Der Gebäudeeingang ist von der Strasse zurückversetzt und erhöht. Der bepflanzte Vorbereich bildet eine Begrenzung zwischen der öffentlichen Strasse und dem halbprivaten Eingangsbereich.
Abb.5.15: Vor jedem Wohngebäude befinden sich Parkplätze welche kurze Laufwege zu den Gebäudeeingängen schaffen und der Siedlung einen urbanen Charakter verleihen.
Abb.5.16: Die Fusswege sind dicht an den Wohngebäuden geführt und ermöglichen so kurze Laufwege von der Strasse zu den Gebäudeeingängen.
AUSS E N R ÄU M E - F R E I R AUME LE ME N TE UN D I H R E AN O R DNUN G Den Aussenräumen einer Grosssiedlung kommen spezifische Nutzungen zuteil. Die Anzahl der Elemente wie Spielbereiche oder Müllcontainer sind durch Vorschriften und Richtlinien klar definiert. Die Anordnung innerhalb der Grosssiedlung ist den Planern überlassen. Spiel- und Aufenthaltsbereiche sowie Müllcontainer gehören zu den alltäglichen Freiraumelementen einer Siedlung. Sie sind neben der Bepflanzung, Fusswege und Parkplätze ein wesentlicher Bestandteil der Umgebungsgestaltung. Was in der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ auffällt, ist, dass es sehr viele Spielbereiche mit demselben Charakter gibt. Wenn man durch die Siedlung schreitet, wiederholen sich die Elemente wie Sandkästen, Betonröhren, Rutschbahnen, Schaukeln etc. immer wieder. Um ein besseres Angebot zu erhalten und die soziale Durchmischung der Nutzer über die ganze Siedlung zu fördern, wären differenzierte Spielbereiche an spezifischen Standorten eine Möglichkeit. Die meisten Spielbereiche sprechen hauptsächlich Kleinkinder an. Es gibt fast keine Räume, welche ältere Kinder nutzen können, um Hütten und Höhlen zu bauen. Bereiche mit den Spielelementen Wasser, Sand, Erde, Stein und Lehm wären für das kreative Betätigen von älteren Kindern förderlich. Weiter fehlen Rückzugsorte und Bereiche, in denen sich Jugendliche innerhalb der Siedlung treffen und aufhalten können. Ein weiteres Freiraumelement, das man in Siedlungen immer wieder antrifft, sind Müllcontainer. Diese sollten nicht weit von der Strasse und den Hauseingängen platziert werden. Bei der Untersuchung der Standorte dieses Freiraumelementes in der Grosssiedlung fällt auf, dass es kein übergeordnetes Konzept zur Platzierung und Ausformulierung dieser Bereiche gibt. Man findet Müllcontainer, die verlassen an der Strasse stehen. Dann gibt es Müllcontainer-Gruppen, die in einem gefassten Bereich stehen und zu den Fusswegen hin durch Sträucher oder Holzwände abgegrenzt sind. Diese Abgrenzung und die Gruppierung der Müllcontainer sind gute Lösungen, um die Aufenthaltsqualität der Aussenräume nicht zu minimieren. Es fehlen aber die räumlich klare Umsetzung und der Umgang mit der Materialisierung.
Abb.5.17: Müllcontainer-Gruppe wird durch Hecken und Sträuchern vom Fussweg und den Gebäudeeingängen abgegrenzt. Was fehlt ist ein übergeordnetes Konzept, welches sich auf die ganze Grosssiedlung anwenden lässt.
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Abb.5.18: Tischtennisplatte in einer Aussennische. Abgrenzung zum Fussweg durch Str채ucher und Hecken.
Abb.5.19: Spielbereich mit Standardelementen zwischen Hochhaus und Familieng채rten.
Abb.5.20: Untersuchung der Nutzungsqualit채t dieser Freiraumelemente. Anordnung und Standorte der Spielbereiche und M체llcontainer.
R AU M ST R U K T U R - BE G R EN ZUNG E N UND BÄUME Die Raumstruktur von Freiräumen in einer Grosssiedlung ist für die Erlebbarkeit und die Atmosphäre ein wichtiger Aspekt. Durch das präzise setzen von Sträuchern und Hecken sowie Bäumen kann im menschlichen Massstab eine räumliche Differenziertheit von Bereichen geschaffen werden. Innerhalb von einem gefassten Freiraum durch Gebäude kann mit minimalem Aufwand Zonierungen, Rückzugsorte und Begrenzungen von öffentlichen und privaten Bereichen geschafft werden. In der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ sind solche Raumstrukturen sehr klar ablesbar. Mit Hecken wird beispielsweise eine Begrenzung von der halböffentlichen Strasse zu den benachbarten privaten Aussenräumen hergestellt. Die meisten Tiefgarageneinfahrten sind mit Sträuchern ummantelt, um die Präsenz dieses Elementes zu relativieren. Mit Bäumen kann entlang der Strassenräume und der Fusswege eine räumliche Begrenzung oder Akzentuierung erzeugt werden. Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ besitzt elf Tiefgaragen, die sich hauptsächlich unter den Aussenräumen befinden. Auf diesen Bereichen können keine grossen Bäume wachsen. Daher gibt es in der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ viele identische Rasenflächen, denen keine spezifische Nutzung zugewiesen ist. Im nächsten Abschnitt wird auf die Funktionsverbesserung solcher Bereiche mit einem konkreten Vorschlag eingegangen.
Abb.5.21: Untersuchung der raumstrukturellen Begrenzungen und Bäume.
76
77
Abb.5.22: Zwischenraum neben Wohngebäuden wird durch Bäume und Hecken räumlich definiert.
Abb.5.23: Position und Anordnung der Bäume im Freiraum werden durch die darunterliegende Tiefgarage definiert.
Abb.5.24: Hecke bildet die Begrenzung zwischen öffentlicher Strasse und privatem Aussenraum.
N E U E N U T Z U N G SST R U K T UR E N Die Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ weist auch Aussenräume auf, denen keine spezifische Nutzung zukommt. Es sind Abstandsflächen von einem Wohngebäude zum nächsten oder Rasenflächen über den Tiefgaragen. Mit dem Hinzufügen in die bestehende Aussenraumgestaltung durch Kleinpflanzgärten oder spezifische Spielbereiche für ältere Kinder, würde diesen Aussenräumen mehr Aufenthaltsqualität zuteil und durch ihre neue Nutzung innerhalb der Siedlung die Lebensqualität gesteigert. Die Anordnung der Gärten sollte so gewählt werden, dass sie ideal zur Sonne hin ausgerichtet sind und neben Spielbereichen von Kleinkindern zu liegen kommt. So können sich Erwachsene gleichzeitig im Garten aufhalten und den spielenden Kindern soziale Sicherheit geben. Die Kleinpflanzgärten sollten ausschliesslich als reine Gemüse-, Kräuter- oder Blumenbeete ausgebildet werden und für alle Bewohner der Siedlung zugänglich sein. Das Einzäunen und Zonieren in kleine Bereiche, wie man es bei den “Schrebergärten“ antrifft, sollte vermieden werden. Neben den einzelnen Kleinpflanzgärten könnten kleine Pavillons entstehen, die als Materiallager, für Feste oder als Treffpunkt für Jugendliche genutzt werden können. Für die Spielbereiche der älteren Kinder ist ein geeigneter Ort zu definieren, der von den Kindern selber gestalten wird und sich mit der Zeit immer wieder verändern kann. Es sind keine perfektionierten Spielbereiche gewünscht, wie sie oft in Siedlungen anzutreffen sind. Vielmehr sind unbebaute, nicht gestaltete Räume zu schaffen, welche den älteren Kindern bessere Gelegenheit zu selbstständigem Spiel erlauben.
Abb.5.25: Botanischer Garten von Kienast Vogt Landschaftsarchitekten.
Abb.5.26: Detailaufnahme der Gartenteilung
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79
Abb.5.27: Unbebaute, nicht gestaltete und perfektionierte R채ume geben Kindern bessere Gelegenheit zu selbst채ndigem Spiel.
Abb.5.28: Position und Anordnung der neuen Nutzungsstruktur wie Kleinpflanzg채rten und nicht gestaltete Spielbereiche.
FA Z I T U N D SC H L U S SWO RT Die theoretische Auseinandersetzung mit der Literatur “Lebensgerechte Aussenräume“ des österreichischen Architekten Roland Rainer und den Texten des Gärtners und Landschaftsarchitekten Dieter Kienast bildeten das Grundgerüst für diese Arbeit. Mit der vertieften Betrachtung der verschiedenen Freiraumtypen und den Beschreibungen zur Bedeutung von Aussenräumen wurde die Basis für die anschliessende Untersuchung geschaffen. Bei der Untersuchung wurden die verschiedenen Freiraumtypen am Beispiel der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ analysiert. Durch die Analyse der einzelnen Freiraumtypen konnten Potenziale und Missstände erkannt werden. Die Beziehung zwischen Figur und Grund ist im Beispiel der Grosssiedlung ausgeglichen und steht im Gleichgewicht zueinander. Die Aussage von Kienast, dass sich die Raumqualität der Freiräume primär durch die Gebäude definiert, kann an der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ gut abgelesen werden. Im Zentrum der Siedlung befinden sich Aussenräume die von den umliegenden Gebäuden klar gefasst sind und denen dadurch eine spezifische Ausformulierung zukommt. Bei den Spielbereichen und den Standorten der Müllcontainer weist die Grosssiedlung aber gewisse Mängel auf, welche auf die Grösse der Siedlung zurückzuführen sind. Diese könnten mit einem neuen, klar strukturierten Konzept behoben werden. Weiter bräuchte es spezifische Spielbereiche die präzise in der Siedlung platziert werden und nicht nur Kleinkindern, sondern auch Jugendliche ansprechen. Eine solche Grosssiedlung braucht Orte, die sich der Kinder annehmen und die sich auch mit der Zeit verändern lassen. Was bei der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ sehr gut funktioniert, sind die verschiedenen Raumstrukturen, die für die Erlebbarkeit und Atmosphäre der Freiräume einen wesentlichen Faktor darstellen. Begrenzungen von öffentlichen und privaten Bereichen, Zonierungen und das Bilden von Rückzugsorten durch die klare Setzung von Hecken, Sträuchern und Bäumen sind solche Raumstrukturen, die den wesentlichen Charakter dieser Freiräume ausmachen. Kienasts Beschreibung, dass sich Gebrauch und Erlebnisqualität solcher Aussenräume über die Raumstruktur bestimmen lässt, wird durch die Untersuchung am Beispiel der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ bestätigt. Diese Aspekte sind ausschlaggebende Faktoren für die positiv wahrgenommene Erlebbarkeit und Atmosphäre der Freiräume und schaffen somit Identität stiftende Orte für solche Grosssiedlungen. In meiner Theoriearbeit habe ich mich mit dem Thema der Innenentwicklung von Städten, im Speziellen mit dem Begriffspaar Figur und Grund auseinandergesetzt. Welche Anforderungen sich an den Grund stellen und wie sie im städtischen Kontext zu finden sind. Mit der ausgewählten Theorie von Ronald Rainer habe ich einen Einblick in die verschiedenen Aspekte, die an einen “lebensgerechten Aussenraum“ gestellt werden, erhalten. Die Texte von Gärtner und Landschaftsarchitekten Dieter Kienast waren für diese Arbeit insofern wichtig, da sie einen zusätzlichen Standpunkt bei der Betrachtung der Aussenräume darlegten. Durch die anschliessende Untersuchung und Analyse der Grosssiedlung “Im Sternenfeld“ konnten die verschiedenen Aspekte in ihrer konkreten Umsetzung betrachtet werden. Die Erkenntnisse, die ich durch die Theoriearbeit erlangt habe, flossen in den Projektentwurf ein. Das Begriffspaar Figur und Grund wurde im Entwurfsprozess von Anfang an zusammen betrachtet und diente als Grundkonzept für den Entwurf. Weiter wurde den wohnungsnahen Aussenräumen spezielle Beachtung geschenkt, um mehr Lebensqualität für die Bewohner zu erhalten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema der “lebensgerechten Aussenräume“ hat mein Spektrum des Entwerfens erweitert und mir klar gemacht, dass dem Aussenraum genauso viel Beachtung zugeteilt werden muss wie dem Gebäude.
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MASTERSTUDIUM SIEDLUNGSEMESTER
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SIEDLUNG AUF DEM WOLF, BASEL
VERTIEFUNGSARBEIT
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KULTURLANDSCHAFT - METROBILD BASEL
AUSLANDSEMESTER
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VOID STRATEGIES - BERLIN DISCONTINUITIES
HOCHHAUSSEMESTER
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HOCHHAUSSCHEIBE IN FRIEDLINGEN
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Abb.6.1: Schwarzplan.
Abb.6.2: Modell - Verkehrsstr채nge um den Bebauungsperimeter.
KU LT U R U N D WO H N E N AUF DE M WO LF, BAS E L FHNW BASEL, MASTER IN ARCHITEKTUR MODUL SIEDLUNG, HERBSTSEMESTER 2013 DOZENTEN: PROF. MATTHIAS ACKERMANN, PROF. DOMINIQUE SALATHÉ ASSISTENTEN: URSULA HÜRZELER, LUCIENNE KÖPFLI STUDENT: PASCAL BERCHTOLD
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Der Güterbahnhof Wolf, der sich im östlichen Tor zur Stadt Basel befindet, wird in näherer Zukunft zum Hafen verlagert. An dieser Stelle soll ein neues Wohnund Kulturquartier für Basel entstehen. Gesucht wird ein Quartier mit genügend grosser Kraft, um dem spezifischen des Ortes gerecht zu werden und diese städtebaulich schwierige Lage prägend aufzuwerten. Das neue Quartier hebt sich durch seine grossmasstäblichen Gebäude und deren Anordnung zueinander, grundlegend von gewöhnlichen Basler Quartieren ab. Die Gebäudeform als kompakte Blockrandbebauung mit halbprivatem Innenhof ist wiederum typisch für Basler Quartiere. Durch die präzise Positionierung und Ausrichtung der einzelnen Gebäude an die drei Hauptachsen des Grundstücks, entsteht ein spannungsvoller und klar erkennbarer Zwischenraum, der als Quartiersplatz definiert wird. Das Areal soll maximal ausgenützt werden. Über das ganze Areal wird eine Traufhöhe fixiert. Es entsteht eine horizontale Linie, die sich über das ganze Areal hinwegzieht. Topografisch soll sich das Areal im Osten zur St.Jakobstrasse absenken, um so die Verbindung zum St.Jakobpark und den angrenzenden Quartieren zu gewährleisten. Die einzelnen Gebäude nehmen diese topografische Differenz in ihrer Höhe auf. Das Konzerthaus ist in einem Wohngebäude integriert und mit den anderen Gebäuden gleichgestellt. Es erhält in seinem städtebaulichen Ausdruck keine Sonderstellung, einzig sein Standort direkt an der St.Jakobstrasse ist klar definiert. Das Konzerthaus soll als Auftakt zum neuen Quartier der St.Jakobstrasse verstanden werden. Die neu geplante Haltestelle für die S-Bahn, die sich im östlichen Ende des Areals befi ndet, bildet nicht nur die neue Haupterschliessung für das neue geplante Quartier, sondern für die ganzen umliegenden Quartiere. Die Haltestelle soll als elementares Element des Quartiers verstanden werden. Es soll durch seinen Standort das ganze Quartier beleben und die Möglichkeit schaffen, dass das Quartier im städtischen Kontext schneller akzeptiert und genutzt wird.
ZeZ u ge hu ag uh sa sutsrsatsr saes s e
± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M .
Z eugha us Z eugha us
- 1. 5 0 - 1. 5 0
Abb.6.3: Umgebungsplan.
+ 2 1. 0 0 + 2 1. 0 0
14 14
Z e ugha usstr a sse Z e ugha usstr a sse
± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M .
Abb.6.4: Längsschnitt.
FHNW Master HS13 - SBB Areal Wolf - Prof. Matthias Ackermann, Prof. Dominique Salathé - Assistenz Ursula Hürzeler, Lucienne Köpfli - Student Pascal Berchtold FHNW Master HS13 - SBB Areal Wolf - Prof. Matthias Ackermann, Prof. Dominique Salathé - Assistenz Ursula Hürzeler, Lucienne Köpfli - Student Pascal Berchtold
- 1. 5 0 1..6 55 0 -2
- 2 .6 5
- 7 .6 5 - 7 .6 5 - 10 . 6 5 - 10 . 6 5 - 13 . 6 5 - 13 . 6 5
S p ie lw ie s e - 3 .0 0 S p ie lw ie s e - 3 .0 0
- 4 .5 0 - 4 .5 0
- 7 .5 0 - 7 .5 0
- 9 .0 0 = 2 6 6 .5 m .ü .M . - 9 .0 0 = 2 6 6 .5 m .ü .M .
S t .Ja k o b s t r a s s e S t .Ja k o b s t r a s s e
D u r c h g a n g - 4 .5 0 D u r c h g a n g - 4 .5 0
Z u g a n g S - B a h n Gle is 1 Z u g a n g S - B a h n Gle is 1
Z u g a n g S - B a h n Gle is 2 Z u g a n g S - B a h n Gle is 2
Erdgeschoss mit Umgebung M 1:500 Erdgeschoss mit Umgebung M 1:500
w o lf w o lf
- 4 .5 0 - 4 .5 0
S p ie lw ie s e - 3 .0 0 S p ie lw ie s e - 3 .0 0
S - B a h n ± 0 .0 0 S - B a h n ± 0 .0 0
Umgebungsschnitt M 1:500 Umgebungsschnitt M 1:500
Abb.6.5: Grundrisse 4.Obergeschoss.
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Obergeschoss Etagenwohnungen M 1:200 Obergeschoss Etagenwohnungen M 1:200 Obergeschoss Etagenwohnungen M 1:200 + 2 1 .0 0 + 2 1 .0 0
+2 18 .0 0 0 1 .0 + + 18 .0 0 + 15 .0 0 + 18 .0 0 + 15 .0 0 + 12 .0 0 + 15 .0 0 + 12 .0 0 + 9 .0 0 + 12 .0 0 + 9 .0 0 + 6 .0 0 + 9 .0 0 + 6 .0 0 + 3 .0 0 + 6 .0 0 + 3 .0 0 ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . + 3 .0 0 ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . - 2 .6 5 ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . - 2 .6 5 R a m p e P a r k ing R a m p e P a r k ing
- 2 .6 5 - 7 .6 5
R a m p e P a r k ing
- 7 .6 5 - 10 .6 5 - 7 .6 5 - 10 .6 5 - 13 . 6 5 - 10 .6 5 - 13 . 6 5
- 13 . 6 5
Abb.6.6: Längsschnitt.
FHNW Master HS13 - SBB Areal Wolf - Prof. Matthias Ackermann, Prof. Dominique Salathé - Assistenz Ursula Hürzeler, Lucienne Köpfli - Student Pascal Berchtold FHNW Master HS13 - SBB Areal Wolf - Prof. Matthias Ackermann, Prof. Dominique Salathé - Assistenz Ursula Hürzeler, Lucienne Köpfli - Student Pascal Berchtold FHNW Master HS13 - SBB Areal Wolf - Prof. Matthias Ackermann, Prof. Dominique Salathé - Assistenz Ursula Hürzeler, Lucienne Köpfli - Student Pascal Berchtold
Abb.6.7: Ansicht mit Tiefgarage.
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Obergeschoss Duplex- und Triplexwohnungen M 1:200 Obergeschoss Duplex- und Triplexwohnungen M 1:200 Obergeschoss Duplex- und Triplexwohnungen M 1:200
R e s t a ur a nt R e s t a ur a nt
A nlie f e r ung K o nz e r t ha us
k le ine r S a a l
Foyer
Re gie r a um R e s t a ur a nt
k le ine r S a a l
Foyer
Re gie r a um
k le ine r S a a l
Foyer
V or v e r k a uf Re gie r a um
Foyer
Z u g a n g K o nz e r t ha us S t .Ja k o b s t r a s s e - 7 .5 0 = 2 6 8 .5 m .ü .M .
V or v e r k a uf
Foyer
Z u g a n g K o nz e r t ha us S t .Ja k o b s t r a s s e - 7 .5 0 = 2 6 8 .5 m .ü .M .
V or v e r k a uf
Foyer
Z u g a n g K o nz e r t ha us S t .Ja k o b s t r a s s e - 7 .5 0 = 2 6 8 .5 m .ü .M .
A nlie f e r ung K o nz e r t ha us K o nz e r t s a a l
A nlie f e r ung K o nz e r t ha us
K o nz e r t s a a l
K o nz e r t s a a l
Längsschnitt Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200 Längsschnitt Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200 Längsschnitt Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200 + 2 1 .0 0 + 2 1 .0 0
+2 18 .0 0 0 1 .0 + + 18 .0 0 + 15 .0 0 + 18 .0 0 + 15 .0 0 + 12 .0 0 + 15 .0 0 + 12 .0 0 + 9 .0 0 + 12 .0 0 + 9 .0 0 + 6 .0 0 + 9 .0 0 + 6 .0 0 + 3 .0 0 + 6 .0 0 + 3 .0 0 ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M . + 3 .0 0 ± 0 .0 0 = 2 7 5 .5 m .ü .M .
-±20.6 .050 = 2 7 5 .5 m .ü .M . - 2 .6 5
- 2 .6 5 R a m p e P a r k ing
- 7 .6 5
R a m p e P a r k ing
- 7 .6 5
R a m p e P a r k ing
- 10 .6 5 - 7 .6 5 - 10 .6 5 - 13 . 6 5 - 10 .6 5 - 13 . 6 5
Ansicht Nord Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200 Ansicht Nord Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200 Ansicht Nord Konzerthaus / Wohngebäude Typ Nord/Süd M 1:200
- 13 . 6 5
Abb.6.8: Standort des Raumstreifens im Hochrheintal.
90
Abb.6.9: Fotosequenzen des Raumstreifens.
Abb.6.10: Skizzenabfolge des Raumstreifens
issenschaftliche Betrachtung von Bildern als Zeichen; sie untersucht Bilder, die als er verstanden werden.1
rden gemässe Friedrich und Schweppenhäuser drei unterschiedliche Aspekte des en: das ikonische Zeichen (Ikon), das indexikalische Zeichen (Index) und das symboli). Jede Darstellung lässt sich auf diese drei Aspekte aufschlüsseln, wobei nicht jede massen über diese drei Kanäle mit dem Betrachter kommuniziert.2 Darin liegen auch en und Schwächen der konventionellen Darstellungsmethoden und Planungsinstru-
tt sollen die drei Zeichenaspekte anhand von Beispielen unserer grafischen Analysen.
Transformation Indexikalische Zeichen Beim indexikalischen Zeichen besteht eine natürliche Kausalbeziehung zwischen Zeichen und Gegenstand. Die Stimmungsbilder zeigen nur einen Ausschnitt eines Ortes oder einer Gegebenheit. Der Fotografie liegt in diesem Fall die Idee zugrunde etwas aufzunehmen, das stellvertretend für ein Objekt oder einen Ort abgebildet wird und ist daher sehr stark subjektiv. Ein Beispiel: Die Fotografie zeigt einen Strassenraum mit angrenzenden Einfamilienhäusern. Die Anordnung und Grösse der Bauten und deren Beziehung zum Strassenraum und Freiraum lässt für den Betrachter die Vermutung zu, dass es sich nicht um einen städtischen Raum, sondern um eine Vorort handelt. Dies ist nicht allgemeingültig, sondern kontextuell gebunden, sowohl für das Dargestellte als auch bezogen auf den Betrachter. Durch Erfahrungen und Erinnerungen werden Zeichen und Gegenstand in eine Beziehung gebracht.4
Symbolische Zeichen
Die Inhalte für das einheitliche Analyseblatt sind nicht zufällig gewählt. Eine gezielte Auswahl unterschiedlicher Darstellungsmethoden spannt eine möglichst breite Informationspalette auf, die die Grundlage schafft, deren Einzelteile zu bewerten und zu einem neuen Ganzen, dem Metrobild, zusammenzuführen. Die einzelnen Darstellungen, namentlich die topographische Karte, die Fotografien, der topographische Schnitt sowie die Streckennotizen haben unterschiedliche Aussagekraft, da sie unterschiedliche Themen gut oder weniger gut transportieren können. Als Architekten bedienen wir uns daher oftmals auch der Kombination unterschiedlicher Darstellungsmethoden um ein Projekt möglichst umfassend darstellen oder vermitteln zu können. Die klassischen Darstellungsmethoden in ihrer einzelnen Betrachtung scheitern daran den Raumquerschnitt facettenreich wiederzugeben. Diese Theoriearbeit soll uns dabei helfen, das Potenzial der Darstellungsarten kennen zu lernen und gezielter einzusetzen. Ziel der Erarbeitung eines Metrobildes ist es eine Darstellung zu finden, welche die Stärken der jeweiligen Darstellungsmethoden vereint. Dazu werden die Darstellungen auf ihre Wirksamkeit bezüglich der Zeichenaspekte untersucht und bewertet. Inhaltlich werden sie auf die Wesensmerkmale reduziert, die den Raumkorridor aus unserer subjektiven Wahrnehmung massgebend prägen.
Beim symbolischen Zeichen besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Zeichen und Gegenstand. Der Zusammenhang wird durch orts- und zeitspezifische Konventionen geschaffen. Die topografische Karte ichen besteht eine Ähnlichkeit zwischen Zeichen und Gegenstand. Für den Betrachter Grafische Abb.6.11: Darstellung des Kartenausschnitt des Raumstreifens. besteht zu grossen Teilen aus symbolischen Zeichen. Schraffuren schaffen eine Gliederung in gleiche und en erkennbar. Im Schnitt werden die wesentlichen Elemente und die Topografie überunterschiedliche Teile. Diese sind jedoch codiert und erfordern eine Übersetzungsleistung. Anhand von Leweisen eine stark ikonographische Komponente auf. Die formalen Parallelen zwischen Einleitung Bildsemiotik genden kann der Schraffur eine Bedeutung zugeordnet werden. Die Schraffur selbst weist jedoch oftmals s und dem physischen Baum sind offensichtlich. Die Wesensmerkmale des Stammes 3 Grundlage Arbeit bilden die Aufzeichnungen der Begehung des Raumstreifens RQ1formellen von zwölf noch Kilometer Bildsemiotik ist die mit wissenschaftliche Betrachtung von Bildern als Zeichen; sie untersucht Bilder, die als weder einen einen kausalen Zusammenhang dem Gegenstand auf.5 lichen eine Deutung ohne grosse der Übersetzungsleistung. Länge, der sich von Brinckheim auf der französischen Seite bis nach Wintersweiler auf der deutschen SeiZeichen verwendet oder verstanden werden.1 tik 2010, S. 26 te des Rheines erstreckt. Anhand einer periodischen Bildsequenz sowie ergänzenden Stimmungsbildern, tik 2010, S. 30 4 Friedrich Bildsemiotik 2010, S. 32 Streckennotizen und Skizzen haben wir die Erkundung dokumentiert. 5 tik 2010, S. 31 Friedrich Bildsemiotik 2010, S. 33
Raumquerschnitt - ikonische Z
Der Raumquerschnitt auf dem Ana selbst als Icon. Die bewegte Linie w doch überformt dargestellt. Sie bein die zu Gruppen zusammengefasst a werden können. Somit vermittelt die Darstellung ha Abschnitten in ihrer Beziehung zur D Uns interessiert in diesem Zusamm vermitteln zu können. Da der Raumkorridor ein mehrdime der zweidimensionale Schnitt um di heben und weniger wichtige Bereich durch unsere Wahrnehmung und Ei
Bildserie - indexikalische Zeic
Die Bildserie besteht zum einen au hundert Metern. Sie haben daher zu gezielt von uns ausgewählt wurden subjektiven Charakter aufweisen, d Indexikalische Zeichen den Ort empfunden wurden. Jedoch aufgenommen, wodurch keine Auss Beim indexikalischen Zeichen besteht eine natürliche Kausalbeziehung zwischen Zeichen und Gegenstand. prägend verstanden wird. liegt Die Stimmungsbilder zeigen nur einen Ausschnitt eines Ortes oder einer Gegebenheit. Der Fotografie
M E T RO BI L D BASE L FHNW BASEL, MASTER IN ARCHITEKTUR VERTIEFUNGSARBEIT KULTURLANDSCHAFT, HERBSTSEMESTER 2013 DOZENT: ANDREAS NÜTTEN STUDENTEN: JEAN-JOEL SCHWARZ, PASCAL BERCHTOLD
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Grundlage der Arbeit bilden die Aufzeichnungen der Begehung des Raumstreifens Interpretation Raumkorridor n° 1 RQ1 von zwölf Kilometern Länge, der sich von Brinckheim auf der französischen Seite bis nach Wintersweiler auf der deutschen Seite des Rheines erstreckt. Anhand einer periodischen Bildsequenz sowie ergänzenden Stimmungsbildern, Streckennotizen und Skizzen wurde die Erkundung dokumentiert. Die Aufgabe der Vertiefungsarbeit besteht darin, den gewählten Raumstreifen aufgrund physischer, topographischer, gesellschaftlicher und sozialer Gegebenheiten in seiner Gesamtheit atmosphärisch darzustellen. Dies bedingt eine Abstraktion des physisch erlebten Raumes auf eine bildhafte Ebene, dem Metrobild. Die Auseinandersetzung mit der Bildtheorie und insbesondere der Bildsemiotik hat geholfen, die bildhafte Darstellung gezielt einzusetzen und somit einen geeigneten Abstraktionsgrad zu erreichen. Dieser ermöglicht es dem Betrachter anhand eines Bildkonstruktes, einen Eindruck des betrachteten Raumstreifens sowie dem binationalen Raum in seiner Gesamtheit zu vermitteln. Das Metrobild wird sehr subjektiver Natur sein, da sich unsere Eindrücke und Bewertungen stark an Atmosphären und eigenen Erinnerungen anlehnen.
Transformation Die Inhalte für das einheitliche Analyseblatt sind nicht zufällig gewählt. Eine gezielte Auswahl unterschiedlicher Darstellungsmethoden spannt eine möglichst breite Informationspalette auf, die die Grundlage schafft, deren Einzelteile zu bewerten und zu einem neuen Ganzen, dem Metrobild, zusammenzuführen. Die einzelnen Darstellungen, namentlich die topographische Karte, die Fotografien, der topographische
Raumquerschnitt - ikonische Zeichen - Transformation Der Raumquerschnitt auf dem Analyseblatt präsentiert sich in einer ersten, distanzierten Betrachtung selbst als Icon. Die bewegte Linie weist Ähnlichkeiten zur effektiven Topographie des Ortes auf. Sie ist jedoch überformt dargestellt. Sie beinhaltet wiederum Icons, die für Gebäude, Bäume, Gewässer etc. stehen,
Topographische Karte - symbolische Zeichen - Transformation Die topographische Karte zeigt sehr objektiv die wesentlichen Strukturen unseres Abschnittes. Zeigt der Schnitt als Abfolge wie beschrieben unterschiedliche Elemente in Beziehung zur Topografie, so können diese in der Karte in eine räumliche Beziehung mit dem Kontext in der Ebene gebracht werden. Gewisse
Abb.6.12: Metrobild von der Metropolitanregion Basel.
Metr
In der unter nenen zwisc Gross kennt Da sic sonde 체berg entwi stark Struk aufbr Diese knie d sich b sich d desse in die
Atmosph채
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Abb.6.13: Fotoaufnahme - Baul端cke des Bauplatzes.
Abb.6.14: Modellfoto - Raummodell mit Entwurfsprojekt.
VO I D ST R AT E G I E S - BE R LI N DI S C O NTI N UI TI E S UNIVERSITÄT DER KÜNSTE BERLIN, MASTER IN ARCHITEKTUR LEHRSTUHL FÜR EXPERIMENTELLES GESTALTEN, AUSTAUSCHSEMESTER SOSE14 DOZENT: PROF. ENRIQUE SOBEJANO ASSISTENTEN: DIRK LANDT, SIGURD LARSEN STUDENT: PASCAL BERCHTOLD
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Die Auseinandersetzung mit Lehrstellen im urbanen Stadtraum von Berlin stand im Mittelpunkt des Semesterentwurfs. Mit dem vertieften Studium der Werke des Konzeptkünstlers Gordon Matta-Clark, wurde in der ersten Phase ein Raummodell erstellt, das auf der Grundlage und der Interpretation des Künstlers beruht. Die eigene Interpretation des Künstlers Gordon Matta-Clark wurde in der zweiten Phase dem Projektentwurf, durch das im Raummodell überprüfte Potential, an einer konkreten Baulücke im Stadtraum Berlin, angewendet. Die Baulücke befindet sich an der Kollwitzstrasse, gegenüber des Senefelderplatzes auf dem Prenzlauer Berg. Sie wird durch zwei Bürgerhäuser gefasst und zeichnet sich durch ihre nur fünf Meter breite und bis zu fünfunddreissig Meter tiefe Grundfläche aus. Ein Denkmalgeschützter Torbogen bildet den Auftakt und den einzigen Zugang zu dem im Hof gelegenen Sportjugendklub und dem Kegelzentrum. Der offene Hof inmitten des geschlossenen Blockrands ist untypisch für Berliner Verhältnisse und erhält dadurch einen sehr wichtigen Stellenwert für die umliegenden Gebäude. Genau hier setzt der Entwurfsansatz an, indem er den Fokus nicht auf die Baulücke als solches legt, sondern das Augenmerk auf das Potential des untypischen und höchst attraktiven Hofes richtet. Die jetzige Situation im Hof ist durch provisorische eingeschossige Nutzbauten gestört und lässt dadurch nicht zu, dass sich der Hof zu einer inneren Oase entfalten kann. Aus diesem Grund werden die provisorischen Nutzbauten, die des Kegelzentrums, den Indoorbereich des Sportjugendklubs und die Garderoben und Toiletten für die Turnhalle beinhalten, zurückgebaut und als Neubau in der Baulücke zu einem stimmigen, erlebbaren und durchlässigen Gebäude wieder zusammengeführt. Dieser Rückbau der im Hof gelegenen Gebäude ermöglicht es, eine Vergrösserung des Outdoorbereichs von achtunddreissig Prozent zu gewährleisten und somit dem Sportjugendklub und den umliegenden Bewohnern zusätzlichen Raum bietet. Das Entwurfskonzept versucht mit denselben Themen, die schon beim Raummodell angewendet wurden, zu arbeiten. Zwischenräume dienen der klaren Trennung der einzelnen Nutzungen und tragen gleichzeitig zur offenen Erschliessung bei. Durch die Zwischenräume werden Blickbezüge und Durchlässigkeit für eine natürliche Belichtung der tiefen Baulücke erzeugt. Das Gebäude soll durch die offene Erschliessung mit den einzelnen Nutzungen zusammengehalten und als ein Ganzes verstanden werden. Die äussere Ummantlung des Gebäudes soll als massives Gebilde verstanden und in Sichtbeton ausgeführt werden. Die Innenräume sollen als Kontrast zur äusseren harten Schale eine warme Atmosphäre erhalten und sind komplett in Holz ausgekleidet.
96 Abb.6.15: Schnittperspektive der Erschliessung.
Abb.6.16: Konzeptschema mit F端llung und Leerraum.
Abb.6.17,6.18: Modellfoto - Innere Erschliessung und Blick zum Lichthof.
Abb.6.25: 6.Obergeschoss.
Abb.6.26: 7.Obergeschoss.
Abb.6.23: 4.Obergeschoss.
Abb.6.24: 5.Obergeschoss.
Abb.6.21: 2.Obergeschoss.
Abb.6.22: 3.Obergeschoss.
Abb.6.19: Erdgeschoss.
Abb.6.20: 1.Obergeschoss.
97
98
Abb.6.27: Strassenansicht.
Abb.6.28: Hofansicht.
Abb.6.29: L채ngsschnitt.
Abb.6.30: Modellfoto - Blick auf die Hoffassade.
99
100
Abb.6.31: Schwarzplan.
Abb.6.32: Collage des Dreil채ndereckes Huningue, Kleinh체ningen und Friedlingen.
HO C H H AU S SC H E I BE I N FR I E DLI N G E N FHNW BASEL, MASTER IN ARCHITEKTUR MODUL HAUS, HERBSTSEMESTER 2014 DOZENTEN: PROF. LUCA SELVA, PROF. MATTHIAS ACKERMANN ASSISTENTEN: FABIAN NEUHAUS, SEBASTIAN STICH STUDENT: PASCAL BERCHTOLD
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Die Verkehrsschneise mit der Autobahn E35 und dem Güterbahnhof Duss-Terminal, die auch topografisch spürbar ist, trennt die beiden Siedlungen Friedlingen und Wheil voneinander. Mit der präzisen Setzung der Hochhausscheibe zwischen der Autobahn und dem Güterbahnhof, wo sich momentan eine Brache befindet, soll das Gebäude eine visuelle und funktionale Verbindung zwischen den beiden Orten herstellen. Die Hochhausscheibe nimmt den topografischen Höhenunterschied zwischen der Siedlung Friedlingen und dem Güterbahnhof, der sechs Meter höher liegt auf, indem das Gebäude von beiden Niveaus erschlossen wird und in den unterschiedlichen Niveaus spezifisch programmiert wird. Durch die markante Lage und der guten Anbindung an die Autobahn, Flughafen Mulhouse und an das Tram Nr.8 Richtung Basel soll sich auf dem Niveau des Güterbahnhofs ein Fernbusbahnhof mit all seinen dazugehörigen Nebennutzungen etablieren. Neben der Hochhausscheibe wird ein grosses Parking für Busreisende, Geschäftsbesucher, Bewohner und zur Entlastung der Parkplatznot in Kleinbasel und Friedlingen errichtet. Um eine soziale Aktivierung und Durchmischung im Gebäude zu erreichen, werden zusätzlich zum Fernbusbahnhof kommerzielle Nutzungen wie: Supermarkt, Kleiderläden, Discounter, Sportbereiche wie: Hallenbad, Wellnessbereich, Turnhalle, Fitnesscenter, Kulturelle Bereiche wie: Kunstgalerie, Theaterkino, ein Studentenwohnheim in die Hochhausscheibe eingestreut werden. Die restlichen Geschosse werden als Wohngeschosse mit unterschiedlichen Wohnungstypen ausgebildet. In der Mitte des Gebäudes befindet sich ein grosses Restaurant, das die unterschiedlichen Nutzungen zusammenbringen soll.
Abb.6.33: Aussenvisualisierung der Hochhausscheibe.
CHANGE REISEBĂœRO
HALLE
BUSTERMINALGESCHOSS 2.OG
M 1:200
Abb.6.34: Busterminalgeschoss.
TICKETS
ZOB ANKUNFTSBAHNSTEIG
AUFENTHALTSZONE
ZOB ABFAHRTSBAHNSTEIG
ERSCHLIESSUNGSGESCHOSSS WOHNUNGEN 10./13./16.OG
M 1:200
Abb.6.35: Erschliessungsgeschoss. ERSCHLIESSUNGSGESCHOSSS WOHNUNGEN 10./13./16.OG
M 1:200
SPEISERESTAURANT
SPORTHALLE
SPEISERESTAURANT
QUERSCHNITT MIT UMGEBUNG
M 1:200
Abb.6.36: Freizeitgeschoss.
FREIZEITGESCHOSSS 8.OG
M 1:200
SPORTHALLE
FHNW MASTER HS14
-
TRINATIONALER HOCHHAUS-CLUSTER
-
FOKUS II
FREIZEITGESCHOSSS 8.OG
FHNW MASTER HS14
-
TRINATIONALER HOCHHAUS-CLUSTER
-
-
SCHLUSSKRITIK
-
PROF. LUCA SELVA, PROF. MATTHIAS ACKERMANN
-
STUDENT PASCAL BERCHTOLD
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PROF. LUCA SELVA, PROF. MATTHIAS ACKERMANN
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STUDENT PASCAL BERCHTOLD
M 1:200
FOKUS II
-
SCHLUSSKRITIK
Abb.6.37: Längsschnitt. LÄNGSSCHNITT
FHNW MASTER HS14
-
M 1:200
TRINATIONALER HOCHHAUS-CLUSTER
-
FOKUS II
-
SCHLUSSKRITIK
-
PROF. LUCA SELVA, PROF. MATTHIAS ACKERMANN
-
STUDENT PASCAL BERCHTOLD
HALLENBAD
HALLENBAD
106
Abb.6.38: Detailansicht. DETAILANSICHT DETAILANSICHT M 1:50M
1:50
Abb.6.39: Detailschnitt. DETAILSCHNITT DETAILSCHNITT M 1:50M
1:50
109
QUELLENVERZEICHNIS LITERATURVERZEICHNIS
10
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
14
L I T E R AT U R V E R Z E I CH N I S Arioli, Richard (1965): Gesamtüberbauung “Sternenfeld“ in Birsfelden bei Basel, in: Anthos. Garten- und Landschaftsgestaltung, Jg.3, Nr.1, S. 21-28.
Bahrdt, Hans-Paul (2006): Begriff der Privatheit. Wechselbeziehungen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, in: Ulfert Herlyn (Hrsg.), Die moderne Grosstadt. Soziologische Überlegungen zum Städtebau, 2.Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 99.
FHNW, Institut für Architektur (2015): Semestserprogramm. Frühjahr 2015. MasterThesis Semester.
Kienast, Dieter (2002): Bemerkungen zum wohnungsnahen Freiraum, in: Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.),Dieter Kienast - Die Poetik des Gartens, Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur, S. 13-18.
Kienast, Dieter (2002): Die Natur der Stadt, in: Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.),Dieter Kienast - Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur, S. 201-206.
Kienast, Dieter (2002): Stadt und Natur-Gartenkultur im Spiegel der Gesellschaft, in: Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.),Dieter Kienast - Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur, S. 193-199.
Kienast, Dieter (2002): Zur Bedeutung von Freiräumen, in: Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.),Dieter Kienast - Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur, S. 59-65.
Kienast, Dieter (2002): Zur Dichte der Stadt, in: Professur für Landschaftsarchitektur ETH Zürich (Hrsg.),Dieter Kienast - Die Poetik des Gartens. Über Chaos und Ordnung in der Landschaftsarchitektur, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur, S. 133-135.
Rainer,Roland (1972): Lebensgerechte Aussenräume, Zürich: Verlag für Architektur Artemis.
110
A BBI L D U N G SV E R Z E I CH NI S Abb.2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 aus: Bundesamt für Landestopografie Swisstopo (2002): swisstopo. Zeitreise, https://map.geo.admin.ch, Zugriff am 20.05.2015. Abb.2.9, 5.9, 5.11 und 5.16 aus: FS Thesis (2015): Impressum Plenum. Master-Thesis Semester FS15, Basel. Abb.3.15 und 3.16 aus: Filipaj, Patrick (2010): Architektonisches Potenzial von Dämmbeton, 2.Aufl., Zürich: vdf Hochschulverlag AG.
Abb.4.1 aus: Rainer, Roland (1977): Anonymes Bauen im Iran, Geografische Gesellschaft Iran, Graz: Akademische Druck- u. Verlagsanstalt.
Abb.5.2, 5.3, 5.4 und 5.27 aus: Rainer,Roland (1972): Lebensgerechte Aussenräume, Zürich: Verlag für Architektur Artemis. 111 Abb.5.5, 5.6, 5.25 und 5.26 aus: Kienast, Dieter (1997): Gärten Gardens, Photographien von Christian Vogt, Basel: Birkhäuser Verlag für Architektur.
Abb.5.8 aus: Arioli, Richard (1965): Gesamtüberbauung “Sternenfeld“ in Birsfelden bei Basel, in: Anthos. Garten- und Landschaftsgestaltung, Jg.3, Nr.1.
Digitale Planunterlagen von der FHNW Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik bereitgestellt.
Alle übrigen Bilder nach eigenen Bildvorlagen.
MERCI RETO PFENNINGER UND ANDREAS NÜTTEN FÜR DIE BEGLEITUNG IM THESISSEMESTER AGATA ANNA SUCHCICKA, MARION HEINZMANN, RICHARD ROBATEL, MIRIAM UND CLAUDIO BERCHTOLD UND FÜR DIE LANGJÄHRIGE UNTERSTÜTZUNG MEINER ELTERN.
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Institut Architektur Fr端hlingssemester 2015