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Semesterprogramm Fr端hling 2016, Master of Arts in Architecture Semesterprogram Spring 2016, Master of Arts in Architecture



Inhalt Content Master of Arts in Architektur Master of Arts in Architecture Methode und Didaktik Method and Didactics Energie Material Struktur Umsetzung Energy Material Structure Implementation Forschung Research Architektur Werkstatt Architektur Werkstatt Internationale Partnerhochschulen Int. Partner Schools Fokus Projekte Fokus Projects Architektur und Energie Architecture and Energy Architektur und Material Architecture and Material Architektur und Struktur Architecture and Structure Architektur und Umsetzung Architecture and Implementation Module Modules Fokus-Vorlesungen Focus-Lectures Vertiefungsarbeit In-depth Study Basisvorlesungen Basis Lectures Keynote Lectures Keynote Lectures Symposium Conference Studienreisen Study trips Abteilungsvotr채ge Departmental Lectures

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Lehrende Lecturers

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Termin체bersicht Masterkurs Master Course Agenda

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Master of Arts in Architecture an der HSLU - T&A Im Zuge des Bologna-Prozesses wird gleichzeitig mit den neuen, an beiden Hochschulen angebotenen Studiengängen Bachelor in Architektur auch der Master in Architektur HSLU/FHNW in Kooperation der HSLU T&A und der FHNW angeboten. Diese weiterführende Ausbildung ist dank der beiden komplementären Profile der Schulen sehr umfassend und dennoch fokussiert. Mit ihren jeweiligen Ausrichtungen - T&A: Technik und Architektur an der HSLU und Architektur und Kontext an der FHNW - können Gegenstände der entwerferischen Praxis vertieft werden, ohne die weiteren, vielfältigen Themen der Architektur zu vernachlässigen. Im Zentrum steht als Untersuchungsgegenstand das Gebäude beziehungsweise das Haus. Von ihm aus wird das Gebäude als System anhand der Foki Energie - Material - Struktur - Umsetzung in Luzern untersucht oder das Haus im Kontext anhand Haus - Siedlung - Landschaft in Basel betrachtet. Mit der Vorgabe eines Austauschsemesters an einer unserer Partnerhochschulen kann eine umfassende

Master of Arts in Architecture at the HSLU - T&A In the course of the Bologna process Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU) and University of Applied Sciences Northwestern Switzerland (FHNW) are offering, in addition to their Bachelor degree courses in architecture, a Master of Architecture HSLU/FHNW in cooperation with HSLU Lucerne and FHNW. As the profile of the two universities complement each other, this graduate degree offering is both broad and focused. With their particular specialisations - T&A: Architecture and Technology at HSLU and architecture and context at FHNW - design projects can be dealt with in depth without neglecting further diverse topics of architecture. At centre stage is the building. In Lucerne the emphasis lies on the building as a system focussing on energy - material - structure - implementation; in Basel the building is examined within its context, regarding building - settlement - landscape. The obligatory exchange semester at one of our partner universities guarantees a comprehensive breadth in education. The universities‘ complementary specialisations are based upon a consolidated, mutually negotiated definition of architecture theory, which is


Breite in der Ausbildung gewährleistet werden. Als Fundament dieser inhaltlich komplementären Ausrichtung dient ein gemeinsam definiertes Verständnis von Architekturlehre, das sich in den abgestimmten Semesterprogrammen widerspiegelt. Es bietet ergänzend zum Studienführer und Modulkatalog ausführliche und konkrete Erläuterungen zu den Inhalten der jeweiligen Semesterkurse.

reflected in their tailored semester programmes. Along with the prospectus and catalogue of modules these programmes offer elaborate and detailed commentaries to the content of each semester course.

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Methode und Didaktik Die Architekturausbildung auf Masterstufe unterscheidet sich klar vom Bachelor-Unterricht und von den bisherigen Diplomkursen. In ihrem Wesen verbindet sie die Idee eines fächerübergreifenden Projektunterrichts. Dieses Prinzip beruht darauf, dass Architektur unteilbar ist und immer interdisziplinär betrachtet, entwickelt und realisiert werden muss. Der Masterkurs kann - da die Grundlagenvermittlung weitgehend abgeschlossen ist - auf die Integration und Vertiefung der verschiedenen Themenbereiche abzielen. Im Kontaktstudium werden die Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und in der Auseinandersetzung mit den Dozierenden im geführten Selbststudium trainiert. Es wird der notwendige Freiraum bereitgestellt, um selbständig Fragestellungen und Lösungen erarbeiten zu können, ohne auf Begleitung verzichten zu müssen. Die Studierenden werden befähigt, sich komplexen, vielschichtigen Aufgaben zu stellen und diese strukturiert und zielgerichtet alleine und im Team zu lösen.

Methodology and Didactics Architecture education at Master level is clearly different from the Bachelor degree course as well as previous diploma courses. Because architecture is indivisible and always developed and realized by and with various disciplines, the Master of Architecture is essentially an interdisciplinary project course. As students have previously acquired most fundamentals, the Master course can be geared towards the integration of and specialisation in various subject areas. During lecture hours students learn about the principles of research and practice them in discussions with lecturers. While students are provided the scope for development necessary to develop independent questions and solutions, there is guidance where and whenever required. The students are enabled to deal with complex, sophisticated assignments and to solve them in a structured and target-oriented way, either in a team or on their own.


Sechs umfangreiche Module im Regelsemester sind entlang des Berufsbildes entwickelt, sie bedingen notwendige Vertiefungen in die eigentliche Materie und fragen verschiedene Kompetenzen zwischen fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten ab. Ein interdisziplinäres Lehrteam führt durch die unterschiedlichen Module. Eine kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung über die Arbeiten und mit den Dozierenden entwickelt bei den Studierenden Urteilsfähigkeit, Durchsetzungskraft und die notwendige Gesprächskultur. Es werden nicht Rezepte vermittelt, sondern es wird das Verständnis für Prozesse in den Vordergrund gestellt. Das Handwerk des Entwerfens im Sinne einer umfassenden Planungsmethodik wird nicht einfach angewandt, sondern systematisch vermittelt und reflektiert. Durch die postulierte „Optik des Machens“ wird die Befähigung zur praktischen Umsetzung unter Einbezug eines hohen kulturellen Anspruchs trainiert.

Six extensive modules during the regular semester are tailored to the needs of the architectural profession; they require more intensive work on specific topics and call for the application of knowledge, methodological and social skills. An interdisciplinary team of lecturers guides the students through the various modules. Discussing assignments continuously and intensively among themselves and with the lecturers develops students’ critical thinking skills, self-assertion, and the culture of debate and dialogue characteristic of the profession. Understanding processes has priority, and the „craft of design“ - the department’s declared focus „Optik des Machens“ - is implemented as a comprehensive planning method and is systematically conveyed and reflected on. At the same time Master students are required to bring a broader cultural perspective into their work.

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Energie Material Struktur & Umsetzung Im Zentrum der HSLU - T&A und somit auch in dem des Masterkurses steht der inhaltliche Schwerpunkt „Gebäude als System“. Der Mensch verbringt in unseren Breitengraden die Mehrheit seines Lebens in Gebäuden, die ihm Schutz bieten und die täglichen und langfristigen Bedürfnisse beim Arbeiten, beim Lernen und beim Wohnen befriedigen. Gebäude beheimaten den Menschen in einem umfassenden Sinne und können sein körperliches, geistiges, seelisches und sinnliches Wachstum unterstützen. Um ein Gebäude bauen zu können und all diese Aufgaben, Bedürfnisse und Wünsche einzulösen, bedarf es des Materials, um es herzustellen, der Struktur, um es sinnvoll aufbauen und der Energie, um es bewohnbar zu machen. Nicht zuletzt erwarten wir vom Architekten die Kompetenz den gestellten Anforderungen ans Bauen gerecht zu werden.

Energy Material Structure & Implementation The „Building as a System“ is both the signature area of HSLU and their Master of Architecture. People in our latitudes spend the majority of their lives inside buildings, which are designed to give shelter and to serve our every-day and long-term needs with regard to work, education and habitation. Buildings are home to people in an encompassing way and can facilitate their physical, spiritual, emotional and sensual growth. Constructing a building and fulfilling all of the above mentioned tasks, needs and wishes calls for material - to make it, a structure - to set it up in a reasonable way, and energy - to make it habitable. Last but not least we expect the architects competence and skill to master all building related demands.


Auf Masterstufe geht dieses Verständnis der vier Foki Energie - Material - Struktur & Umsetzung noch bedeutend weiter und definiert mit Material auch das Stoffliche, mit Struktur auch das Gedankliche und mit Energie das Atmosphärische der Architektur. Die Umsetzung untermauert auf theoretischer Ebene eine „inspirierte Praxis“ und vermittelt das Berufsbild des bauenden Architekten. Gemeinsam können alle vier Foki massgeblich Form generieren und Identität schaffen. Heute und in Zukunft sind neue Gebäude in einen Kontext eingebunden oder werden, bereits bestehend, umgebaut. Angesichts der kulturellen und technologischen Komplexität dieser Aufgabe, ist ein stimmiges Gesamtsystem nur als disziplinenübergreifende Zusammenarbeit zu verwirklichen. Das Gebäude muss funktional und technologisch in die Zukunft weisen, sich verantwortungsvoll in Beziehung zum Bestand setzen und als architektonisch inspiriertes Gebäude von einem poetischen Geist erfüllt sein, mit dem es den Menschen berührt.

At Master level the significance of these four foci, material - structure - energy & implementation, with respect to architecture is expanded to comprise matter, notion and atmosphere. Implementation supports on a theory level an „inspired practice“and conveys the professions profile of a building architect. Together these foci can generate form and define identity. Today and in future buildings are embedded in a context, whether they are newly designed, rebuilt or converted from existing buildings. Given the cultural and technological complexity of accommodating this context, a coherent system can only be realised in interdisciplinary cooperation. A building must be visionary with regard to technology and function, interact responsibly with the status quo, and - as an architecturally inspired structure - be filled with a poetic spirit that touches people.

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CC Envelopes and Solar Energy Prof. Dr. Stephen Wittkopf Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 11 CC Typologie & Planung Prof. Dr. Peter Schwehr Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 48

Forschung Die Gebäudehülle als stoffliches, raumbildendes, komfortschaffendes und energetisch aktives Element der Architektur steht im Zentrum der Forschung im Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CCEASE). Innovative Technologien und Materialen werden untersucht, sowie Konzepte und Methoden entwickelt zu deren Integration in den architektonischen Entwurf. In den Fachgruppen Architektur und Material wird das Stoffliche über Design, Konstruktion und Material behandelt. In der Fachgruppe Architektur und Energie sind es Themen rund um Ort, Klima und Komfort. In der Fachgruppe Photovoltaik und Licht werden innovative Lösungen zur architektonischen Integration von Photovoltaik und Tageslichtnutzung in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt. Unsere Gebäude und Städte sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Auf diese Ausgangslage angemessen zu reagieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Ist-Zustände analy-

Research The building shell is a material, spatially formative, comfort-enhancing and energy-active element of architecture that is the focus of research at the Competence Centre Envelopes and Solar Energy (CCEASE). It studies innovative technology and materials, and develops methods to integrate them into the architectural design. In the fields of Materials and Energy, the focus of research work lies in material qualities, as well as climate and comfort issues. The field of Photovoltaics and Light develops innovative solutions for the architectural integration of photovoltaics and daylight use in international and interdisciplinary cooperation. Our buildings and cities are subjected to a constant pressure to adapt. Reacting to this initial situation appropriately is a responsible task with a great relevance to society. Analysing the status quo, developing concepts, producing solutions in collaboration with partners and implementing them in practice - thereby generating added value for people and the environment - is an exciting task.


sieren, Konzepte entwickeln, in Kooperation mit Partnern Lösungen erarbeiten und in der Praxis implementieren und damit Mehrwert für Menschen und Umwelt generieren, ist eine spannende Aufgabenstellung. Diese Herausforderung hat das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) zu seiner Mission gemacht. Dabei steht die Transformation von Gebäuden und Quartieren im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit. Das CCTP untersucht das Systemverhalten, die Leistungsfähigkeit und das Potenzial unterschiedlicher Gebäude- und Quartiertypen. Es erforscht mit interdisziplinärer Methodik und aus systemischer Perspektive die gebaute Umwelt im Kontext sich verändernder Anforderungen.

The Competence Centre Typology and Planning in Architecture (CCTP) has adopted this challenge as its mission. Research work focuses on transforming buildings and quarters. The CCTP studies system behaviour, performance and the potential of different buildings and quarter types. It uses interdisciplinary research methods from a systemic perspective to study the constructed environment in the context of changing requirements.

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Oliver Zumbühl Leiter Architektur Werkstatt +41 41 349 34 40 oliver.zumbuehl@hslu.ch Apollonius Schwarz Assistent / Laser / CNC +41 41 349 34 40 apollonius.schwarz@hslu.ch Yves Dusseiller Dozent +41 78 793 15 33 yves.dusseiller@hslu.ch Öffnungszeiten Opening hours Architektur Werkstatt E407 Montag - Samstag 0630 - 2130 Laser E408 Montag - Sonntag 24 Stunden Materialverkauf E405 Montag - Freitag 1245 - 1315 Gipsraum F-Geschoss Montag - Sonntag 24 Stunden Farbspritzraum A2b Montag - Freitag nach Absprache

Architektur Werkstatt Mit der Architektur Werkstatt soll räumlich plastisches Denken, das Entwerfen mit Modellen und ein Verständnis für Handwerk gefördert werden. Der Auseinandersetzung mit dem Massstab 1:1 kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es stehen ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Handwerkzeugen, wie japanische Stemmeisen und Sägen, professionelle Präzisionsmaschinen für den Modellbau, Holzbearbeitung und Kunststoffbearbeitung, eine 3-Achs CNC-Fräse und zwei CO2-Laser mit 900 x 600 mm Bearbeitungsfläche zur freien Benützung. Ein Gipsraum und Farbspritzraum stehen ebenfalls zur Verfügung. Im Materialverkauf neben der Architektur Werkstatt bieten wir ein grosses Sortiment an Modellbaumaterialien und Handwerkzeugen an. Für die Benützung der Architektur Werkstatt ist der Besuch eines Einführungskurses obligatorisch. Die Arbeit dort geschieht in eigener Verantwortung.

Architektur Werkstatt The Architektur Werkstatt aims to build up spatial plastic thinking, designing with models, and an understanding of craftsmanship. Engaging with the scale 1:1 is of special relevance. There is an extensive range of high-quality handtools available, such as Japanese chisels and saws, professional highprecision machines for model-making, woodworking and working with plastic materials, a 3-axis CNC milling machine and two CO2 laser with 900 x 600 mm surface, all free for personal use. A plaster and airbrush room are also available. In the modelshop next to the Architektur Werkstatt we offer a wide range of model-making materials and handtools. For the use of the Architektur Werkstatt an introduction course is obligatory. The use is done at ones own responsability.


Internationale Partnerhochschulen Hochschule für Architektur, FHNW (Basel) California Polytechnic State University (San Luis Obispo, CA, USA) Universidad de Monterrey (UDEM), (Monterry, Mexiko) Universidad del Desarrollo (Santiago, Chile) Hanyang University (Seoul, Südkorea) Central Academy of Fine Arts CAFA (Peking, Volksrepublik China) Indian Institute of Technology, IIT Roorkee (Roorkee, Indien) Misr International University (Kairo, Ägypten) University of Oulu (Oulu, Finnland) The Royal Danish Academy of Fine Arts (Kopenhagen, Dänemark) HafenCity University (Hamburg, Deutschland) Dublin Institute of Technology (Dublin, Ireland) Münster University of Applied Sciences (Münster, Deutschland) Bauhaus-University Weimar (Weimar, Deutschland) Technical University Darmstadt (Darmstadt, Deutschland) Brno University of Technology (Brno Tschechische Republik) University of Liechtenstein (Vaduz, Liechtenstein) École Nationale Supérieure d’Architecture de SaintÉtienne (Saint-Étienne, Frankreich) École nationale supérieure d’architecture et de paysage de Bordeaux (Bordeaux, Frankreich) Escola Tècnica Superior d’Arquitectura del Vallès (Barcelona, Spanien) Roma Tre University (Rom, Italien) Universidade Catolica Portuguesa (Viseu, Portugal) Norwegian University of Science and Technology (Trondheim, Norway) Bergen School of Architecture (Bergen, Norway)

Ansprechpartner Internationales Contact Person International Johannes Käferstein johannes.kaeferstein@hslu.ch Sekretariat Internationales International Office Sandra Sommer sandra.sommer@hslu.ch Weitere Informationen zu den Austauschprogrammen und das komplette Angebot erteilt Ihnen gerne Sandra Sommer, Mitarbeiterin Administration und Verantwortliche für Internationales.

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Fokus Projekte Focus Projects

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Architektur und Energie Architecture and Energy

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Coop-Fertighaus Minergie P. Nachhaltigkeit vom Grossverteiler — Coop prefabricated building, Minergie P. Sustainability off-the-shelf

Modulverantwortung Module Leader Annika Seifert Gunter Klix Team Team Matthew Howell Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Angesichts von Klimaerwärmung und zunehmender globaler Ressourcenknappheit ist der Begriff Energie für uns als Architekten verbunden mit der Frage nach der Nachhaltigkeit von Architektur und Stadtplanung, also konkret nach der Energieeffizienz, der Ökonomie der Mittel und vor allem der Klimagerechtigkeit in unserem Entwerfen und Bauen. Spätestens seit der Einführung des Labels Minergie ist die Frage der Energieeffizienz und Klimagerechtigkeit aus der Schweizer Baupraxis nicht wegzudenken. Energieeffizientes, sogenannt klimaneutrales Bauen bedeutet in der Praxis oft, den nach städtebaulichen und architektonischen Kriterien verfassten Entwurf mit haustechnischem Aufwand auf den geforderten energetischen Standard aufzurüsten. Im rechnerischen Ringen um die erforderlichen Zahlenwerte nehmen Architekten neben Ingenieuren und Technikern oft eine reaktive Rolle ein, indem sie sich bemühen, Entwurf und – nachträgliche – Klima-Massnahmen möglichst unbeschadet in Einklang zu bringen.

For us architects, in view of global warming and increasingly limited resources worldwide, the term energy is connected with the question of the sustainability of architecture and urban planning, specifically energy efficiency, the economics of means and especially the climate justice of our designs and buildings. Since the introduction of the Minergie label if not before, the question of energy efficiency and climate justice has been an essential part of Swiss building practice. Often in practice, energy-efficient, so-called climate-neutral building means enhancing the design conceived according to urban planning and architectural criteria to include building technology to achieve the required energy standard. In the struggle to achieve the required figures, architects, together with engineers and technicians, often play a reactive role in trying to harmonise the design with the – retroactive – climate measures with as little loss as


Dieser Vorgang, der eher einer Schadensbegrenzung denn einem eingehenden konstruktiven Entwurfsprozess gleicht, stösst mit zunehmender Höhe des technischen Anspruchs an seine Grenzen. Wir glauben daher, dass es Zeit ist, uns auf die Suche nach genuin architektonischen Werkzeugen zu begeben, mit denen wir der Frage nach der Energieeffizienz eines Gebäudes zunächst auf typologischer Ebene, dann im konstruktiven Entwurf und erst im Folgeschritt durch den dezidierten Einsatz haustechnischer Massnahmen begegnen können.

Handskizze mit Überlegungen zu Sonnenverlauf und Gebäudeventilation, Allison und Peter Smithson — Hand-drawn sketch of ideas on the sun’s course and building ventilation, Allison and Peter Smithson

FRAC Nord-Pas de Calais, Dunkerque, Lacaton Vassal — FRAC Nord-Pas de Calais, Dunkirk, Lacaton Vassal

possible. That process, which resembles damage limitation more than an in-depth constructive design process, is approaching its limits in view of increasing technical demands. We therefore believe it is time to seek genuine architectural tools with which to address the question of the energy efficiency of a building, firstly on a typological level, then in the constructive design and only in a subsequent step through the dedicated application of building technology measures.

Bosco Verticale in Mailand, Stefano Boeri — Bosco Verticale in Milan, Stefano Boeri

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Bhatia House, Bangalore, Otto Koenigsberger und C. S. Chandrasekhara —

Globale Perspektive Im Kontext der globalen Klimaerwärmung kann der Fokus hierbei nicht mehr nur auf der vielbeachteten Kälteproblematik liegen, sondern muss um weitere Klimafaktoren wie etwa Hitze erweitert werden. Diesbezüglich liegt grosses Potential im Blick über den Schweizer Zusammenhang hinaus in andere geografische, klimatische und kulturelle Umfelder, deren Erfahrungen im Umgang mit z. B. dem Klima als architekturprägendem Faktor, mit vernakulär-traditionellen Lösungsansätzen oder unerwartetem Materialeinsatz neue Erkenntnisse für den gewohnten Kontext liefern können Um uns die Vielfalt dieser Felder zu erschliessen, möchten wir über die kommenden Semester architektonische und städtebauliche Themen in unterschiedlichen geographischen Regionen ausloten.

Bhatia House, Bangalore, Otto Koenigsberger and C. S. Chandrasekhara

Maison Tropicale, Jean Prouvé — Maison Tropicale, Jean Prouvé

Kanchanjunga Flats, Mumbai, Charles Correa — Kanchanjunga Flats, Mumbai, Charles Correa

Global perspective In the context of global warming, the focus can no longer lie on the much-studied problem of overcoming the cold and must be expanded to include other climate factors such as heat. In that respect, there is great potential in looking beyond the Swiss context to other geographic, climatic and cultural environments, whose experience in handling e.g. the climate as an architecturally formative factor, with vernacular, traditional approaches to solutions or the unexpected use of materials, to achieve new insight on the familiar context. To tap the diversity of these fields, we aim to sound out architectural and urban planning themes in different geographical regions in the coming semesters.


Interdisziplinarität Gleichzeitig sind Entwurfsfragen nachhaltiger Architektur inhärent interdisziplinär. Mittelfristig möchten wir daher hochschulinterne Kooperationen aufbauen, mit dem Ziel studiengangübergreifende Lehrangebote zu schaffen. Auch Beiträge von ausserhalb der Hochschullandschaft werden in das Masterstudienangebot eingebunden. Dabei sollen einschlägige Information und verlässliche fachbezogene Daten nicht per se über Bibliothek, Internet oder Fachplaner abgerufen, sondern auch aus unmittelbarer Feldforschung bezogen werden: Händisches Sammeln von Materialproben, Gespräche mit Architekturnutzern, konkrete Zusammenarbeit und Lösungssuche mit Handwerkern und Produzenten etc. - entwurfsrelevante Erkenntnisse tauchen oft unerwartet an den Rändern unseres Betrachtungsfeldes auf.

Lehrerseminar Chur, Bearth & Deplazes, Haustechnik Waldhauser — Teacher seminar in Chur, Bearth & Deplazes, Haustechnik Waldhauser

Interdisciplinary work At the same time, sustainable architecture is inherently interdisciplinary. In the medium term, we therefore intend to develop internal cooperation within the university with the aim of creating interdisciplinary courses. Contributions from outside the university landscape are also integrated into the Master course. In this way, relevant information should not be per se drawn from libraries, the Internet and specialist planners, but also as a result of direct field research: the personal collection of material samples, discussions with users of architecture, concrete collaboration and approaches to solutions with craftsmen and producers etc. Insight relevant to design often surfaces at the edge of our field of observation.

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Biosolarhaus, Hälg bei Luzern, Pierre Robert Sabady, 1977 — Bio-solar house, Hälg near Lucerne, Pierre Robert Sabady, 1977

Carrières Centrales Casablanca, ATBAT-Afrique (Bodiansky, Candilis, Piot, Woods), 1953 — Carrières Centrales Casablanca, ATBAT-Afrique (Bodiansky, Candilis, Piot, Woods), 1953

El Pueblo Ribera Court, San Diego, Rudolph Schindler, 1925 — El Pueblo Ribera Court, San Diego, Rudolph Schindler, 1925

Spannungsfelder Kältearchitektur - Hitzearchitektur Gerade in der Architektur sind Nachhaltigkeit und Energieeffizienz untrennbar mit Klimagerechtigkeit verknüpft. Darunter verstehen wir den architektonischen Umgang mit klimatischen Gegebenheiten des lokalen Kontextes mit dem Ziel, Behaglichkeit und optimierte Energiebilanz mit Mitteln des typologischen und konstruktiven Entwurfes zu schaffen. Unser Interesse gilt der Kälte- wie auch der Hitzeproblematik von Gebäuden, aber auch weiteren Klimafaktoren wie Wind, Luftfeuchtigkeit und jahreszeitliche Wechseln und der übergeordneten Frage, wie beiden mit architektonischen Mitteln begegnet werden kann. Entscheidend ist für uns die Betrachtung verschiedener Klimagegebenheiten.

Fields of tension Cold architecture – Heat architecture Especially in architecture, sustainability and energy efficiency are inextricably linked to climate justice. That means the architectural handling of the given climatic conditions of a local context with the aim of achieving comfortable conditions and an optimized energy balance using typological and constructive design. Our interest lies in the problems both of the cold and heat with respect to buildings, and climate factors such as wind, humidity and seasonal changes, as well as the overall question of how they can be addressed by architectural means. It is essential for us to study different climatic regions.


High-Tech - Low-Tech Die Gegenüberstellung, Verbindung und Ergänzung genuin architektonisch-konstruktiver Entwurfslösungen einerseits und dem Verständnis von Architektur als dynamisches, technologisches System andererseits, sehen wir als fruchtbares Themenfeld mit hoher Relevanz für zeitgemässes Entwerfen und Planen. Neben Untersuchungen in den Extrembereichen – also reine Low-Tech/ No-Tech Bauten, respektive technologisch maximierte Projekte – möchten wir vor allem auf die architektonische Entwicklung und Erforschung der Graubereiche fokussieren, also auf hybride Systeme, die sich Merkmale beider Ansätze aneignen.

High-tech – Low-tech We regard the comparison of, connection between and addition of genuinely architectural, constructive design solutions on the one hand and the understanding of architecture as a dynamic, technological system on the other to be a fruitful field that is highly relevant to contemporary design and planning. In addition to the study of extreme aspects – i.e. purely low-tech/ no-tech buildings and technologically maximised projects – we wish to especially focus on the architectural development and research of grey areas, namely hybrid systems that appropriate the qualities of both approaches.

Tradition vs. Komfortanspruch in Ostafrika — Tradition vs. demands of comfortable living in East Africa

Haustechnikplan Fachhochschule Nordwestschweiz, BAUART Architekten und Planer AG — Mechanical systems drawing, University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland, BAUART Architekten und Planer AG

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Face/Off, 1997, John Woo — Face/Off, 1997, John Woo

Fokusprojekt Energie Face/Off Im FS 2016 wollen wir uns mit dem Thema der Gebäudehülle als dreidimensionaler Schicht auseinandersetzen. Dazu nehmen wir uns nicht einen neuen Gebäudeentwurf vor, sondern entwickeln eine neue Hülle für ein bestehendes mehrgeschossiges Gebäude. Die Bandbreite möglicher Ansätze reicht dabei von Verändern über Ergänzen und Anbauen bis hin zu Ersetzen. Das Gebäude und seine neue Haut sollen als Wohnraum dienen. Die entwerferische Eindringtiefe darf über die Fassadenschicht hinaus bis ins Gebäudeinnere gehen und durchaus auf die Organisation der bestehenden Struktur Einfluss nehmen. Indem wir gewisse grundlegende Entwurfsparameter wie Setzung oder Volumetrie bewusst vorwegnehmen, ermöglichen wir uns die Freiheit, den Fokus auf die Fassade und ihr inhärentes Zusammenspiel mit dem Innen und Aussen des Baus zu richten. Das Gebäude, wie auch seine Umgebung dürfen durch diesen Prozess neu interpretiert und umgedeutet werden.

Focus Project Energy Face/Off

Konventionelle Fassadensanierung, Schweiz, 2011 — Conventional facade renovation, Switzerland, 2011

In the Spring Semester of 2016, we intend to study with theme of the building envelope as a three-dimensional layer. For this purpose, we will not plan a new building design, but instead develop a new envelope for an existing multi-storey building. The range of possible approaches can include changing, supplementing, extending and replacing. The building and its new envelope should provide housing. The depth of design penetration can go beyond the façade layer and into the building interior, thereby affecting the organisation of the existing structure. By anticipating certain fundamental design parameters such as placement or volumetrics, we give ourselves the freedom to focus on the façade and its inherent interplay between the building’s interior and exterior. The building and its surroundings can be reinterpreted through this process.


Im Zentrum unserer Überlegungen zur Transformation des Gebäudes stehen Energiesuffizienz und Nachhaltigkeit; das Projekt soll durch den Eingriff in seiner Funktionsvielfalt, seiner architektonischen Gestalt und seiner Klimagerechtigkeit aufgewertet werden. Energieeinträge und Energieabflüsse sollen dabei die Erforschung der architektonischen Form richtungsweisend beeinflussen. Orte Um dialektisch die unterschiedlichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen verschiedener Klimazonen aufzuzeigen, werden parallel zwei Bauplätze in unterschiedlichen Klimazonen bearbeitet (Zentralschweiz mit gemässigtem Klima; Tansania mit feucht-warmem Klima). Die an beiden Standorten vorgefundenen Defizite wollen wir als Chance begreifen, um uns bestehende Gebäude auf nachhaltige Art und Weise architektonisch neu anzueignen.

Globale Klimazonen — Global climate zones

Die Studierenden können aus den beiden Alternativen frei wählen.

Energy self-sufficiency and sustainability lie at the centre of our considerations on the transformation of the building; the project will be enhanced through the measure with respect to its functional diversity, architectural form and climate justice. Energy yields and drains should influence the study of the architectural form in a decisive way. Locations To dialectically demonstrate the different possibilities and underlying conditions of contrasting climate zones, two building sites in different climate zones are studied in parallel (Central Switzerland with a temperate climate; Tanzania with a humid, warm climate). We aim to grasp the deficits the two locations reveal as an opportunity to architecturally reappropriate existing buildings in a sustainable way. Students can choose freely between two alternatives.

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Blick vom Bauplatz I auf das Tribschenquartier — View from site I onto the surrounding Tribschenquartier

I Tribschenquartier Luzern Das Luzerner Tribschenquartier liegt in unmittelbarer Nähe zu Bahnhof und See. Der Name Tribschen ist vermutlich auf „Triblen am See“ zurückzuführen und verweist auf ein historisches Trib- oder Fischereiamt. Bereits seit dem Mittelalter wurde das Land am unteren Seeufer bebaut, bestand aber neben vereinzelten Bauernhöfen und Pächterhäusern vor allem aus Riedland. Im 19. Jahrhundert war eine Fortsetzung des linksufrigen Neustadtquartiers für das Tribschenquartier geplant; durch den Bau der Eisenbahn und die Lage des Bahnhofs wurde das Quartier jedoch vom Stadtzentrum isoliert und damit die Entwicklung zum Wohnquartier gebremst. Die Nähe der Gleisanlagen und des Güterbahnhofs begünstigten dafür die Entwicklung industrieller und kleingewerblicher Betriebe. Um 1939 begann der Stadtrat von Luzern sukzessive Land im Tribschenmoos zu verkaufen. Es entstanden kleine Fabriken, Gewerbegebäude sowie Büros und Hallen der Städtischen Verkehrsbetriebe. Bald folgten auch Wohnund Gewerbehäuser.

I Tribschenquartier, Lucerne The Lucerne Tribschenquartier is situated in the direct vicinity of the railway station and the lake. The name “Tribschen” is probably derived from “Triblen am See” and refers to a historical fishery authority. The land on the lower lakeshore has been developed since the Middle Ages, consisting of individual farmhouses and leased buildings, but was mainly marshland. In the 19th century, a continuation of the left-bank new town quarter was planned; however the railway construction and the location of the station isolated the quarter from the city centre and therefore slowed its development. On the other hand, the vicinity of the railway tracks and the freight railway station encouraged the development of industry and small businesses. Around 1939, the Lucerne council began to gradually sell land in the Tribschenmoos area. The result was factories, commercial buildings, offices and halls for the city’s public transport. They were soon followed by housing and businesses.


Durch die zunehmende Landflucht seit den 1990er Jahren und den damit einhergehenden Druck auf die städtische Wohnungssituation rückte das zentral gelegene Quartier in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Seitdem hat das Tribschenquartier eine grundlegende Umstrukturierung erlebt, die vor allem eine Orientierung zu Büro- und Wohnnutzung bedeutet. Verschiedene grossmasstäbliche Bauvorhaben der letzten Jahre haben einen neues architektonisches Kapitel aufgeschlagen - und mit gemischtem Erfolg zum heterogenen Quartiersbild beigetragen.

Kürzliche Fassadensanierung im Tribschenquartier, vorher, Schärli Architekten, 1970 / 2015 — Recent facade renovation in Tribschenquartier, before, Schärli Architekten, 1970 / 2015

Increasing rural migration since the 1990s and the pressure on the urban housing situation it entails led to increased public interest in the centrally located quarter. Since then, the Tribschenquartier has experienced fundamental restructuring, which primarily involved orientation towards office and residential uses. Various large-scale construction plans in recent years have begun a new architectural chapter – and thereby contributed with mixed success to the heterogeneous image of the quarter. Kürzliche Fassadensanierung im Tribschenquartier, nachher, Schärli Architekten, 1970 / 2015 — Recent facade renovation in Tribschenquartier, after, Schärli Architekten, 1970 / 2015

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Lageplan Tribschenquartier, Luzern — Site plan Tribschenquartier, Lucerne

Luftaufnahme Tribschenquartier, Luzern — Aerial view Tribschenquartier, Lucerne


Ansicht Central Park — Elevation of Central Park

Foto Central Park, Tribschenstrasse, 2016 — Photo of Central Park, Tribschenstrasse, 2016

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Schnitt Central Park — Section of Central Park

Bauplatz I, Luzern Central Park, Tribschenstrasse 19, 6005 Luzern. Architekt: Gebrüder Schärer AG Luzern, 1970. Der Central Park ist ein Komplex aus drei Wohntürmen, die auf einem gemeinsamen zweigeschossigen Sockel mit Mischnutzung angeordnet sind. Wie viele Exponenten der Schweizer Architektur der 1970-er Jahre verfügt der Central Park über auch für heutiges Verständnis greifbare Qualitäten, reflektiert aber nicht mehr vollumfänglich heutige Nutzungsansprüche und fällt weit hinter übliche Energiestandards zurück. Aus diesem Grunde wurden zwei der Wohntürme kürzlich saniert. Der dritte, zur Ecke Tribschenstrasse/Werkhofstrasse gelegen, auf den das Fokusprojekt sich konzentriert, befindet sich noch im Originalzustand.

Site I, Lucerne Central Park, Tribschenstrasse 19, 6005 Lucerne. Architect: Gebrüder Schärer AG Lucerne, 1970.

Grundriss Regelgeschoss Central Park — Floor plan, standard floor, Central Park

Central Park is a complex consisting of three residential towers that are arranged on a common, two-storey base with mixed uses. Like many examples of 1970s Swiss architecture, Central Park has tangible qualities even from today’s perspective, but no longer fully reflects today’s use requirements and falls far short of normal energy standards. For that reason, two of the towers were recently renovated. The third, on the corner of Tribschenstrasse and Werkhofstrasse, on which the Focus Project will concentrate, is still in its original condition.


II Dar es Salaam- Megacity in the making Als wirtschaftliches Zentrum und grösste Stadt Tansanias, rund 1’000km südlich des Äquators an der ostafrikanischen Küste gelegen, gehört Dar es Salaam gegenwärtig zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt. Rund 150 Jahre nach der Stadtgründung durch den Sultan von Sansibar in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählt Dar heute offiziell 4.3 Mio. Einwohner - zuzüglich einer vermutlich grossen Dunkelziffer nicht registrierter Personen. Allein zwischen 2009 und 2012 stieg die Einwohnerzahl um mehr als eine Million. Die Perspektive auf Arbeitsplätze, ein modernes Leben und wirtschaftliche Prosperität sorgen für die anhaltende Anziehungskraft der Metropole, und daraus reultierende Land-Stadt-Migration und massives Bevölkerungswachstum. Dar es Salaams international Hafenanlagenverknüpfen nicht nur Tansania, sondern auch die angrenzenden Nachbarstaaten Ruanda, Burundi, Malawi, Sambia und den Kongo mit der Welt.

Historische Aufnahme Dar es Salaam, Ende des 19. Jahrhunderts — Historical photo of Dar es Salaam, late 19th century

Die Entwicklung der Kernstadt von Dar es Salaam und somit seiner ursprünglichen städtischen Morphologie,

II Dar es Salaam - Megacity in the making As the economic centre and largest city of Tanzania, situated around 1,000 kilometres south of the equator on the East African coast, Dar es Salaam is currently one of the fastest growing cities in the world. Around 150 years after its foundation by the Sultan of Zanzibar in the second half of the 19th century, Dar now officially has 4.3 million inhabitants – plus probably a high number of unregistered people. Between 2009 and 2012 alone, the population increased by more than one million. The prospects of work, a modern lifestyle and economic prosperity ensure the continued attraction of the city, the resulting migration from the countryside to the city and massive population growth. Dar es Salaam’s international harbour facilities connect not only Tanzania but also the neighbouring states of Ruanda, Burundi, Malawi, Zambia and Congo to the rest of the world. The development of the central city of Dar es Salaam and therefore its original urban morphology dates back to its 31


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Typisches Geschäftshaus aus den 1940-er Jahren im indischen Quartier — Typical 1940s commercial building in the Indian quarter

Strassenszene in Dar es Salaam — Street scene in Dar es Salaam

geht auf die deutsche Kolonialzeit zurück. Unter dem Deckmantel von „Baugesetzen“ wurden die drei damals relevanten Bevölkerungsgruppen - europäische Kolonialisten, indischstämmige Siedler und Angehörige der lokalen afrikanischen Stämme - in unterschiedlich ausgestattete und streng voneinander getrennte Stadtviertel verteilt. Während der englischen Kolonialzeit wurde dieses Modell aufrechterhalten, wobei vor allem die indisch geprägten Viertel prosperierten. Diese Geschäftsbezirke sind noch heute stadtbildprägend. Die Erlangung der politischen Unabhängigkeit im Jahre 1961 führte zum offiziellen Ende der ethnischen Segregation, markierte aber auch den Beginn des weitgehend ungeplanten Wachstums der Stadt, welches sich bis heute beschleunigt hat. Der letzte gültige Masterplan der Stadt stammt aus dem Jahr 1978, als die Stadt mit rund 800.000 Einwohnern erst einen Bruchteil ihrer heutigen Grösse erreicht hatte. Spätere Versuche übergeordneter Planungsmassnahmen spiegeln zwar die unterschiedlichen Interessen der sich vom Sozialismus zum Kapita-

German colonial period. Disguised as “building laws”, the three relevant population groups – European colonialists, Indian settlers and members of the local African tribes – divided the city into strictly segregated quarters with varying infrastructures. During the English colonial period, this model was retained, whereby above all the Indian-characterised quarter prospered. These business districts still define the cityscape today. Political independence in 1961 led to the official end of ethnic segregation, but also marked the beginning of the predominantly unplanned growth of the city, which has accelerated to this day. The last valid master plan for the city was produced in 1978, when the city only had 800,000 inhabitants, a fraction of today’s size. Later attempts at overall planning measures reflect the different interests of the political paradigms, which transformed from socialism to capitalism, but were hardly implemented in a practical way.


lismus wandelnden politischen Paradigmen wider wider, fanden aber kaum praktisch geordnete Umsetzung. Das ganzjährig feucht-warme, durch zwei Regenzeiten strukturierte tropische Küstenklima prägt nachhaltig die Atmosphäre der Stadt und ihrer Architektur. Schon die Bauten der deutschen Kolonialzeit setzten sich intensiv mit den Bedingungen des Klimas auseinander und fanden zum Teil skurrile Lösungsansätze, oszillierend zwischen Heimatstil und Anleihen an die arabische Bauweise der vorhandenen sansibarischen Paläste. Ernst May, deutscher Architekt und émigré aus Vorkriegs- Europa, erprobte in den 1930er Jahren erstmalig die Gestaltungsprinzipien der Moderne im tansanischen Kontext. Die systematisch erarbeiteten Wirkungsprinzipien klimatisch an die Tropen angepasster Gestaltung wurden aber durch britische Planungsbüros in Tansania eingeführt. Architekten wie Anthony Bosco Almeida, Beda J. Amuli und H. L. Shah waren schliesslich die ersten tansanischen Akteure, die begannen ein lokalspezifisches und klimatisch angepasstes architektonisches Vokabular zu entwickeln.

The all-year humid heat, which is structured by the tropical coastal climate, constantly characterises the atmosphere of the city and its architecture. Already the buildings during the German colonial period addressed the conditions of the climate in an offensive way and found sometimes bizarre approaches to a solution, oscillating between the style of their homeland and references to the Arabian architecture of the existing Zanzibar palaces. Ernst May, a German architect and émigré from pre-war Europe, was the first to experiment with design principles of Modernism in a Tanzanian context in the 1930s. But systematically developed working design principles that were adapted to suit the tropical climate were only introduced by British planning offices in Tanzania. Architects such as Anthony Bosco Almeida, Beda J. Amuli and H. L. Shah were some of the first Tanzanian agents who began to develop a locally specific, climate-adapted architectural vocabulary.

KNCU Centre, Moshi, Ernst May, 1952 — KNCU Centre, Moshi, Ernst May, 1952

A. B. A. House, Dar es Salaam, Anthony B. Almeida, 1954 — A. B. A. House, Dar es Salaam, Anthony B. Almeida, 1954

St Peters Church Oyster Bay, Dar es Salaam, Suki Shah, 1964 — St Peters Church Oyster Bay, Dar es Salaam, Suki Shah, 1964

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Bauboom und chaotische Infrastruktur im Stadtzentrum — Building boom and chaotic infrastructure in the city centre

Regenzeit in informeller Siedlung in Dar es Salaam — Rainy season in an informal settlement in Dar es Salaam

Die stürmische wirtschaftliche Entwicklung Tansanias seit den frühen 2000er Jahren sowie die zunehmende Verfügbarkeit von technischer Ausstattung wie Gebäudeklimatisierung und Gebäudeliften, gepaart mit dem rasch wachsenden Bedarf an Wohn- und Geschäftsraum einer zunehmend auch international orientierten Bevölkerung hat in den vergangenen 20 Jahren völlig neue Klasse von Gebäuden entstehen lassen, deren Massstäblichkeit die vorher bekannten Dimensionen sprengt. In Anlehnung an Vorbilder aus dem mittleren Osten und Asien wird nun Repräsentativität nachgefragt, die sich in den Augen der Bauherrschaften und Investoren vor allem durch Bauhöhe, spielerisch-freie Bauformen und vollverglaste Fassaden manifestiert. Die resultierenden Bauten, meist in unzulänglicher Qualität ausgeführt, ebenso wie die Anforderungen an alle Art von urbaner Infrastruktur, haben das Stadtbild binnen weniger Jahre komplett umgekrempelt. Luxuswohnungen und Geschäftstürme prägen eine neu entstandene Skyline, während geschätzte 75% der Stadtbevölkerung nach wie vor in informellen Siedlungen wohnen.

The booming economic development of Tanzania since the early 2000s and the increasing availability of technical equipment such as building air conditioning and lifts, paired with the rapidly growing demand for housing and commercial floor space for an increasingly internationally orientated population, has in the last 20 years produced a completely new class of buildings, with scales in excess of previously known dimensions. Inspired by examples from the Middle East and Asia, prestigious buildings are in demand, which is mainly manifested in the eyes of clients and investors through building height, free, playful building forms and fully glazed façades. The resulting buildings, mostly constructed in unsatisfactory quality, and requirements for all types of urban infrastructure have completely transformed the cityscape in the space of only a few years. Luxury apartments define the newly created skyline, while an estimated 75% of the city’s population continue to live in informal settlements.


Bauplatz II, Dar es Salaam DERM Complex, New Bagamoyo Rd, Kijitonyama, Dar es Salaam. Architekt: Yassin Mringo, Y&P Architects Ltd., 2009 Das 10-geschossige Gebäude ist Teil eines Clusters von grossen Baustrukturen an einer der Hauptverkehrsadern der Stadt - ein typisches Beispiel der vollverglasten Investorenarchitektur der 2010-er Jahre. Es beherbergt im Erdgeschoss ein Ladenlokal. Die Geschosse darüber sind ursprünglich zur Nutzung als Büroflächen vorgesehen gewesen.

Grundriss Erdgeschoss DERM Complex — Ground floor DERM Complex

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Site II, Dar es Salaam DERM Complex, New Bagamoyo Rd, Kijitonyama, Dar es Salaam. Architect: Yassin Mringo, Y&P Architects Ltd., 2009

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3.15

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The 10-storey building is part of a cluster of large building structures on one of the city’s main thoroughfares – a typical example of fully glazed investor architecture from the 2010s. On the ground floor it accommodates a salesroom. The floors above were originally planned for use as offices.

Landing

Landing

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Landing

Landing

-1825m Ground level

-4.55 BASEMENT

Schnitt DERM Complex — Section DERM Complex

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Foto DERM Complex, Strassenfassade New Bagamoyo Rd. — Photo of the DERM Complex, street façade, New Bagamoyo Rd.

Grundriss Regelgeschoss DERM Complex — Floor plan, standard floor, DERM Complex


Luftaufnahme Grossraum Dar es Salaam — Aerial view of greater Dar es Salaam

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Schwarzplan Kijitonyama — Figure-ground diagram, Kijitonyama

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Semesterstruktur Das Semester wird eingeleitet durch eine konzentrierte Übung zur Recherche und Analyse, die sich auf die beiden Entwurfsorte bezieht und verschiedene Architekturhaltungen im lokalen Kontext untersucht. Teilnehmende der Seminarreise nach Tansania haben die Möglichkeit, die Recherche in Dar es Salaam vertieft fortzusetzen. Auf die zweiwöchige Übung folgt der betreute Semesterentwurf mit wöchentlichen Entwurfsbesprechungen. Neben den Dozierenden selbst stehen den Studenten für Beratung und Konsultation während der Entwicklung des Entwurfs HSLU-interne Experten für eine fachliche Begleitung zur Seite. Entsprechend der Aufgabe liegt der Schwerpunkt des Angebots auf dem Bereich Fassadenplanung, Gebäudehülle und -technik. Inputs und Standpunkte von externen Fachleuten geben den Studierenden im Fokusprojekt die Gelegenheit, ihre eigene Entwurfshaltung zu schärfen.

Semester structure The start of the semester will feature a focused exercise on research and analysis referring to the two design locations, studying different architectural stances in a local context. Participants in the seminar trip to Tanzania have the chance to continue their in-depth research in Dar es Salaam. The twoweek exercise is followed by the supervised semester design with weekly design discussions. In addition to the lecturers themselves, HSLU-internal experts are also available to students for advice and consultation during the development of the design. In accordance with the task, the focus will be on the field of façade planning, the building envelope and its technology. Input and opinion from external experts allow students in the Focus Project to refine their design approach.


Neben der individuellen Arbeitsdokumentation sollen die Erkenntnisse aus der Analyseübung und die Ausei¬nandersetzung mit dem jeweiligen Entwurfskontext in Schweiz und Tansania festgehalten werden. Anforderungen Analyseübung: > Projektdokumentation in Text und Zeichnungen/Abbildungen > Modell Fassadenausschnitt 1:20 bis 1:5 Anforderungen Projektabgabe: > Situationsmodell 1:200 (gemeinsam pro Bauplatz) > Grundrisse, Schnitte, Ansichten 1:100 > Fassadenschnitt 1:20 > Modell Fassadenausschnitt 1:20 bis 1:5 > Klimakonzept > Bilder

In addition to individual work documentation, the insight gained from the analysis exercise and the study of the relevant design context in Switzerland and Tanzania will be documented. Requirements analysis exercise: > Project documentation, text and drawings/images > Sectional model façade 1:20 to 1:5 Requirements project presentation: > Site model 1:200 (jointly per site) > Floor plans, sections, elevations 1:100 > Façade section 1:20 > Sectional model façade 1:20 to 1:5 > Climatic concept > Images

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Architektur und Material Architecture and Material

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Backstein Pagode in China — Chinese Pagoda built in brick

1 Material bedeutet das Gegenteil von formal (s. d.), also inhaltlich, sachlich. stofflich (z.B. materiale Principien, (s. d.)). Quelle: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 625. — 1 Material means the opposite of form (see details), also with respect to content, function. material (e.g. material principles, (see details.)). In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, p. 625. [trans.]

Modulverantwortung Module Leader Dieter Geissbühler Team Team Tina Unruh Roman Hutter Uwe Teutsch Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Herstellung und Entwurf Wir sind der Überzeugung, dass das Material eines Bauwerkes nicht nur seine Erscheinung prägt, sondern als genetischer Code dessen umfassendes Wesen bestimmt. Daher wird in einer Reihe von Entwurfssemestern der Frage nachgegangen, welche Rolle der Herstellungsprozess von Bauwerken in der entwerferischen Tätigkeit spielt. Es steht nicht die Suche nach einer wahren Form im Zentrum, sondern die Frage was ein umfassendes gestalterisches Potenzial sein kann. Die Grenze zwischen technisch notwendiger und schmückender Form wird ausser acht gelassen und in diesem Sinne die Bedeutung von ‚Material’ als ein mögliches Gegenteil von ‚formal’ verstanden.1 Bauwerke sind gefügte Systeme von hoher Komplexität, die unterschiedliche Anforderungen verknüpfen. Gute Architektur zeichnet sich durch die Kohärenz in der Zusammensetzung der Einzelaspekte aus. Trotzdem bleibt heute die Auseinandersetzung mit den Grundprinzipien des Fügens gerade auf der Ebene der konstruktiven Umsetzung oft oberflächlich.

Manufacturing and Composition In the conviction that the material of a building not only determines its appearance, but is also a kind of genetic code that determines the building’s entire nature, this series of design semesters will investigate the question of the role played in design work by the effective physical manufacturing process of building parts and structures. It will not postulate a search for true form, but instead study the question of the nature of comprehensive design potential, which ignores the boundary between technically necessary and decorative form by omitting categorical imperatives. In that sense it researches the significance of “material” as the opposite of the “formal”.1 Buildings are connected systems with a high degree of complexity, combining the demands of a wide range of different initial situations. Good architecture is characterised by the coherence of its combined individual aspects. Nevertheless, today’s study of the basic principles of joining, above all on the level of construction, is often superficial.


Materialien sind die Hardware der Architektur, sie definieren die Gesetzmässigkeiten der Fügesystematik und sind damit entwurfsbestimmende Komponenten. Die Herangehensweise an Architektur geschieht allerdings meist vom Grossen zum Kleinen. Wir stellen diese Suche nach den ‚genetischen’ Grundbedingungen der Architektur in den Fokus unserer Auseinandersetzungen. Welches sind die determinierenden Grundbestandteile und wie wirken sie auf den Fügeprozess? Sie beeinflussen sowohl das räumliche Gefüge, wie auch die Durchdringungen. Erst alles gemeinsam, Bauteile, Prinzipien ihrer Fügung und deren Durchdringungen bestimmen unsere Wahrnehmung von Bauwerken.

Raum Room Atelier und Nische F-Geschoss Studio and Alcove F-Level Veranstaltungen und Besprechungen Mittwoch Nachmittag und Donnerstag ab 8.30 Uhr. Events and talks every Wednesday afternoon and every Thursday starting at 8.30 am.

Celler del pinell de brai — Celler del pinell de brai

Materials are the hardware of architecture. They define the rules of the joining system and are therefore components that determine the design. However in architecture, the approach is often to move from large to small. Insight from material-related research is largely experience-related per se. We will place the search for the “genetic” underlying principles of architecture in the focus of our studies. What are the determining underlying factors and which “growth mechanisms” determine the joining process? They must also influence the spatial structure and permeations, acting together with the building parts and joints, so do they determine the perception of buildings?

Alvar Aalto, Sommerhaus — Alvar Aalto, Summer House

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2 Schumacher, Fritz: Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaus. München: Georg D. W. Callwey 1985, S. 10. Reprint, im Original erschienen 1920. — 2 Schumacher, Fritz: Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaus. Munich: Georg D. W. Callwey 1985, p. 10. reprint, originally published in 1920. [trans.]

Eladio Dieste, Silo horizontal in Río Negro, Uruguay, 1978 — Eladio Dieste, Silo horizontal in Río Negro, Uruguay, 1978

Die Erkenntnisse materialrelevanter Auseinandersetzungen sind allerdings weitgehend erfahrungsbedingt. Daher fokussieren wir uns im Semester intensiv auf die physische Auseinandersetzung mit Materialien und Fügetechniken. Wir nehmen die Materialien in die Hand, wir bearbeiten diese mit und ohne Maschinen, wir setzen sie zu Kompositionen zusammen und untersuchen deren gestalterisches Potenzial. Hier liegt die Grundlage für eine entwerferische Auseinandersetzung, die versucht das enthaltene gestalterische Potenzial auszuloten und die Relevanz für räumliche Kompositionen im architektonischen Projekt zu ergründen. Vor dem Spannungsfeld einer kulturellen Verankerung der Materialien untersuchen wir den Einfluss des Machens auf das Denken. Den Materialien ist eine Bedeutung eigen, die in einem komplexen Beziehungsnetz steht. Dieses geht weit über unser subjektives Empfinden und die technischen Rahmenbedingungen hinaus – löst sich aber auch von, auf Traditionen bezogenen Festlegungen.

We will focus heavily on the physical study of materials and joining techniques. We will hold materials in our hands, work on them both with machines and manually, combine them to form compositions and investigate their design potential. This forms the basis of a design-related study that attempts to sound out design potential, i.e. researching its relevance to spatial composition within an architectural project. We study how doing influences thinking. Always within the field of tension of the cultural anchoring of materials. They hold a significance within them that exists in an extremely complex network of relationships, reaching far beyond our subjective perceptions and the technical framework conditions; it is a significance that also frees itself from tradition-based specifications.


Die Poesie des Backsteins Ist denn wirklich die Wahl des Baumaterials etwas so ganz Willkürliches und Unsicheres geworden? Gibt es wirklich gar keine Gesichtspunkte, die hier aus der individuellen Willkür zum befreienden Grundsatz führen?2 Auch unter der Festlegung auf das Material Backstein wird der forschende Ansatz beibehalten und nach den Prinzipien seiner Fügung gefragt. Entwurfe und Konstruktionen sollen sich während des Semesters aus der Verwendung von Backstein und einem weiteren Material entwickeln. Dieses kann ein altbewährtes wie der Fugenmörtel sein, vielleicht in ungewöhnlicher Ausführung oder auch ein ganz anderer Stoff, der die Vorzuge des Backsteinbaus unterstreicht und weitere Aufgaben innerhalb der Konstruktion übernehmen kann. Auf der Suche nach einem zweiten Baustoff sollen vermeintlich technische Grenzen und Konventionen bewusst ausgereizt werden, um schliesslich Neues aus dem Fundus des bereits Vorhandenen zu schaffen.

The poetry of brickwork “Has the choice of building material truly become completely arbitrary and uncertain? Are there really no perspectives that lead from individual arbitrariness to a liberating principle?² In the Focus Material, the design is derived and conceived from the material. The semester theme in the Spring Semester of 2016 also refers to the researching approach. Design and constructions are developed out of the use of brick and another material. That can be the tried and trusted mortar, perhaps in an unusual form, or a completely different material that highlights the advantages of brickwork building and can assume other tasks within the construction. On a more general level, we will seek an answer to questions that Fritz Schumacher posed almost a hundred years ago:

Eladio Dieste, Iglesia del Cristo Obrero — Eladio Dieste, Iglesia del Cristo Obrero

Eladio Dieste, Silo horizontal in Río Negro, Uruguay, 1978 — Eladio Dieste, Silo horizontal in Río Negro, Uruguay, 1978

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Lage der ehemaligen Stadthalle, Hamburg, Luftaufnahme — Site of the former Stadthalle, Hamburg, Areal view


Ehemalige Stadthalle, Hamburg, Seeseite — Former Stadthalle, Hamburg, View from the lake

Plan Stadtpark Hamburg, 1939 — Plan of the town park of Hamburg, 1939

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Fritz Höger, Chilehaus, Hamburg — Fritz Höger, Chilehaus, Hamburg

Die Aufgabe, eine Stadthalle Hamburg – und darüber hinaus der Norden Deutschlands bis hinauf nach Skandinavien – besitzt einige der bemerkenswertesten Backsteinarchitekturen überhaupt. Hier kann sicher davon ausgegangen werden, dass dem Bauen mit Backstein nichts Willkürliches anhaftet. Nur bleibt die Frage, wie dieses Material in der zeitgenössischen Architektur zur Anwendung kommen kann und soll. Es geht schliesslich nicht darum Repliken alter Architekturen zu entwerfen, sondern mit heutigen Ansprüchen und Möglichkeiten neue Antworten zu finden. Die ehemalige Stadthalle, geplant von Fritz Schumacher mitten im damals neu angelegten Hamburger Volkspark, diente als Hauptrestaurant für grosse Veranstaltungen. Hier befand sich der Haupteingang des Parks sowie ein dahinter gelegener kleiner Hafen für den Stadtparksee. Für die damalige Zeit pompös ausgestattet, bot die Stadthalle mit ihren Nebensälen, Arkaden und der Terrasse Platz für ca. 10‘000 Gäste.

The task, Stadthalle Hamburg – including the whole of north of Germany and Scandinavia – has some of the most remarkable buildings in brick. It can certainly be assumed that nothing is arbitrary with respect to building with bricks. The only question that remains is how this material can and should be applied in contemporary architecture. The aim cannot be to design replicas of old architecture, but instead to find new answers with the demands and possibilities of today. A venue hall for Hamburg. The former venue hall, which was planned by Fritz Schumacher in the centre of the then newly-planned Hamburger Volkspark, served as the main restaurant for major events. It was situated at the main entrance to the park and the small harbour for the lake in the Stadtpark behind it. Opulently equipped for the time, the urban hall included smaller rooms, arcades and a terrace to accommodate a total of around 10,000 guests.


Bedingt durch den 1. Weltkrieg wurde der Betrieb erst ca. 1922 aufgenommen, die Stadthalle wurde bereits im 2. Weltkrieg beschädigt und in den 60er Jahren abgerissen. Unscheinbare Reste sind heute noch zu erkennen und werden als Badeanstalt und Biergarten genutzt. Die knapp 150 ha Stadtpark werden auch heute noch intensiv genutzt. Open Air Bühnen, ruhige Rosengärten, Hockeyfelder und Waldspielplätze sind auch 100 Jahre nach der Eröffnung viel besucht. Allerdings gibt es aktuell kaum wettergeschützte Räume, lediglich ein Waldrestaurant und das Planetarium bieten etwas mehr Platz als die kleinen Lesecafés und Kioske. Wie sähe heute ein ‚repräsentatives’ und öffentliches Gebäude aus, dessen Räume vor allem Festivitäten und Versammlungen dienen, das offene und geschlossene Bereiche anbietet, sowie gedämmte und ungedämmte Räume umfassen soll?

Due to World War I, it only opened for operations in 1922, was damaged in World War II and demolished in the 1960s. Inconspicuous remnants can still be found today and are used as a swimming facility and a beer garden. The almost 150 ha Stadtpark continues to be intensively used to this day. Open-air stages, peaceful rose gardens, hockey pitches and playgrounds in the wood are highly frequented even 100 years after its opening. However there are hardly any covered areas. Only the restaurant in the wood and the planetarium provide a little more space than the reading cafés and kiosks. What would a prestigious, public building look like today, with rooms above all for festivities and gatherings, providing open and closed areas, as well as insulated and uninsulated rooms?

Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Kunstmuseum Ravensburg — Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Art museum Ravensburg

Peter Rich, Mapungubwe interpretation center, Südafrika — Peter Rich, Mapungubwe interpretation center, South africa

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Auch wenn ein solcher Bau heute kaum mehr auf 10‘000 Gäste ausgerichtet sein dürfte, steht die Frage nach den angemessenen Dimensionen im Zentrum und welche Art von Räumen heute in einem grossen öffentlichen Park ein sinnvolles und Zukunft gerichtetes Angebot sein könnte. Dabei geht es nicht darum eine riesige technische Infrastruktur für Gastronomie oder Veranstaltungen aufzubauen, diese Dinge werden heute meist bei Bedarf durch unabhängige Träger zur Verfügung gestellt. Vielmehr muss ein Gefäss konzipiert werden, das als Ergänzung zum Angebot des Parks spezifische Räume anbietet, die eine Vielzahl von meist nicht funktional beschreibbaren Aktivitäten der heutigen Gesellschaft aufnehmen könnte.

Sep Ruf, St. Johann von Capistran, München 1960 — Sep Ruf, St. Johann von Capistran, Munich 1960

Fritz Höger, Stadthalle, Wilhelmshaven — Fritz Höger, Stadthalle, Wilhelmshaven

Although such a building would hardly be conceived for 10,000 guests today, the aim is, especially in view of the dimension, to especially address the question of what kind of spaces could provide sensible and forward-looking facilities for a large, public park. The aim is not to develop enormous technical infrastructures for catering and events. Nowadays independent organisers provide such things as and when they are needed. In that respect, it must be a venue that complements the park’s facilities with specific spaces that can house a large number of activities for today’s society, most of which cannot be functionally described.


Der räumliche Übergang von Innen und Aussen, die Aufnahme beeindruckender Sichtachsen, aber auch die funktionalen Verknüpfungen dienender und ‚repräsentierender’ Räume werden die Struktur bestimmen und das Raumgefüge entscheiden. Rund um den Standort herum befinden sich zahlreiche Wohnquartiere, die homogen in Backstein erstellt wurden wie die Jarrestadt, Barmbek und auch das direkt anschließende und aktuell in der Fertigstellung befindliche Stadtpark-Quartier. Der Nutzungsdruck auf die Freiflächen wird zunehmen und der Bedarf an einer (evtl. kommunalen) Begegnungsstätte mit besonderen räumlichen Qualitäten weiter steigen. Die äusserst repräsentative Lage direkt am Eingang des Parks, vor dem See und auf der zentralen Hauptachse, bedingt einen architektonisch anspruchsvollen Bau.

The specific transition from inside to outside, the inclusion of impressive visual axes and also the functional connections between auxiliary and prestigious rooms will determine the structure. Numerous residential quarters are situated around the location, which were homogenously built in brick, such as Jarrestadt, Barmbek and the directly adjoining Stadtparkt quarter, which is currently being completed. The pressure to use the open spaces will no doubt increase and demand for a (possibly municipal) venue with special spatial qualities will certainly not decline. The extremely prestigious location directly at the park entrance, in front of the lake and on the main axis, calls for an architecturally discerning building.

Bangkok Project Institute, Kantana Institute, Thailand — Bangkok Project Institute, Kantana Institute, Thailand

Antoni Gaudi, Casa Mila — Antoni Gaudi, Casa Mila

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Die Struktur des Semesters Machen und Denken Im Semester werden parallel entwerferische wie theoretische Aspekte behandelt. Darüber hinaus, respektive in der Wechselwirkung dieser beiden nur scheinbar getrennten Aspekte, soll mit dem experimentellen Machen die inhärente ‚Logik’ des Materials erspürt werden. Das Wissen das aus dem Machen heraus entsteht wird einem Wissen des Intellektes gegenübergestellt. Zentraler Aspekt bildet dabei die Reflektion der Erkenntnisse und die Rückführung in geistiges wie manuelles Handeln.

Jože Plecnik, Kirche des heiligsten Herzens des Herrn, Prag — Jože Plecnik, Church of the Sacred Heart, Prag

Übung 1, Handarbeit A) Arbeiten mit dem Rohstoff In Handarbeit werden wir die Auseinandersetzung mit dem Rohstoff suchen und Backsteine in einer Ziegelei an der Handpresse herstellen. Dauer ½Tag, SW 1

Semester structure During the semester, aspects of design and theory will be studied in parallel. Furthermore, with respect to the interaction between the two aspects, which only appear to be separate, experimental measures will be used to trace the inherent “logic” of the material. The knowledge arising from doing is compared with intellectual knowledge. A central aspect remains reflection upon the insight gained and rechanneling it into mental and manual action. Louis Kahn, Exeter Lybrary — Louis Kahn, Exeter Lybrary

Exercise 1, Manual labour A) Work with raw material To get to know the raw material we will craft bricks with a hand press in a brickworks. Duration half a day, 1st week


B) Fügeprinzipien und Erscheinung Ebenfalls in Handarbeit und noch ohne weitere Materialien wie Mörtel, werden Mauerwerksverbände gesetzt. Dauer ½ Tag, SW 1 C) Modellsteine herstellen In vorgefertigten Schalungen können Steine aus eingefärbtem Gips gemeinsam gegossen werden, es sind aber auch andere Fertigungstechniken und sinnfällige Materialien wie Ton erlaubt. Die Steine dienen im Laufe des Semesters als Modellbau-Elemente und orientieren sich an der Form üblicher Steinformate im Massstab 1:3. Jede/r Student/in stellt mindestens 1‘000 Steine her. Dauer 2 Wochen, bis SW 3 D) Umgebungsmodell Der Hamburger Stadtpark wird als Schichtmodell in gemeinsamer Arbeit angefertigt. Modell 1:1000 oder 1:500, wird gemeinsam festgelegt. Dauer 4 Wochen, bis SW 6

Gramazio Kohler mit Keller Ziegelei AG — Gramazio Kohler mit Keller Ziegelei AG

B) Principles of joints and appearance We will construct masonry bonds without using mortar or any other connecting material. Duration half a day, 1st week C) Production of brick With prefabricated formwork bricks can be molded from coloured plaster, or any other manufacturing technique that comes with any other appropriate material such as clay can be used. The stones will be used during the semester as model building elements as they are based on the format of a common brick in scale 1:3. Each student produces at least 1,000 bricks. Duration 2 weeks, until 3rd week D) Site model A model of the town park of Hamburg will be built collectively with the technique of layering Model 1:1000 or 1:500, to be considered. Duration 4 weeks, until 6th week 53


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Sigurd Lewerentz, Markuskirche, Bjorkhagen — Sigurd Lewerentz, St. Mark’s Church, Bjorkhagen

Sigurd Lewerentz, Markuskirche, Bjorkhagen — Sigurd Lewerentz, St. Mark’s Church, Bjorkhagen


Ludwig Mies van der Rohe, Landhaus in Backstein — Ludwig Mies van der Rohe, Rural house in brick

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Sigurd Lewerentz, Markuskirche, Bjorkhagen — Sigurd Lewerentz, St. Mark’s Church, Bjorkhagen

Übung 2, Recherche Für einen gemeinsamen Fundus an qualitativ hochwertigen Referenzbeispielen mit Backstein werden Referate erarbeitet, als paper verfasst und vorgetragen. Neben den spezifischen Informationen zum Bauwerk – Architekt, Ort, Erstellungszeit, Nutzung und Auftraggeber – sind vor allem die Aspekte ‚Material und Struktur’ zu vertiefen. Was war die Motivation, den Bau aus Backstein zu erstellen? Welchen Einfluss hat die Materialwahl auf die Struktur gehabt? Weiter interessiert uns die Umsetzung der Planung und damit die Werkzeuge ‚Modell und Zeichnung’. Wie wurde das Material in den Plänen, Skizzen und Modellen dargestellt? Die Vorlage für das Paper wird auf Ilias abgelegt sein, maximaler Umfang 2 Seiten, sowie hochwertiges Bildmaterial mit nachvollziehbaren Quellenangaben. Die Recherche darf (zeitgemäss) im Web erfolgen, die Inhalte (Texte, Pläne, Bilder) jedoch stammen aus Büchern, die man wie das Material am besten in den Händen halten muss. Zeit für die Referate an den Donnerstagen in der SW 2, SW 4 und SW 6 ab 8:30. Vortragsdauer 20’.

Exercise 2, Research For a common set of high-quality reference buildings built with brick, units will be worked out, written as a paper and presented. In addition to specific information on the reference building - architect, location, time of completion, programme and client - there should be a focus on ‚material and structure‘. What was the motivation to construct the building out of brick? How did the choice of material influence the structure? Further we are interested how the brick was implemented in the planning and how ‚models and drawings‘ were used. How is the material shown in the plans, sketches and models? A template for the paper will be available on Ilias, circumference max. 2 pages, and high-quality images with verifiable source. The research may be done on the web, but the content (texts, maps, photos) should be out of books, for being able to touch it like building material. Presentations on thursdays in week 2, 4 and 6 starting at 8.30 am. Duration 20 minutes each.


Übung 3, Stimmung und Bild In ersten Perspektiven werden Stimmungsbilder der Stadthalle eingefügt. Welchen Ausdruck soll der Bau bekommen, wie stellt sich das Material dar und wie nähert sich der Besucher durch den Landschaftsraum der Raumstruktur? In Form von Handzeichnungen, allenfalls Modellfotos ist die Atmosphäre darzustellen. Dauer 1 Woche, bis SW 2. Pin up Donnerstag 03.03.16, 13:30 - 17:30 Markus Busslinger, St. Martin, HS15, Visualisierung innen / auusen — Markus Busslinger, St. Martin, HS15, View from inside / outside

Exercise 3, Atmosphere and image Initial images will show an idea of the atmosphere of the Stadthalle. Which expression should the building get, how ist the material presented and how does the visitor perceive the spatial structure through the landscape? The atmosphere will be presented in hand drawings or potentially model pictures. Duration 1 week, until 2nd week. Pin up thursday 03.03.16, 13.30 - 17.30

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Übung 4, Um die Ecke bauen Mit den 1:3 Steinen aus Gips und einem weiteren – frei wählbarem – Material soll eine räumliche Konstruktion entstehen. Dafür wird eine Ecke in der Horizontalen wie in der Vertikalen ausgebildet. Dauer 2 Wochen, bis SW 4. Präsentation Donnerstag 17.03.16, 13:30 - 17:30

LI Xiaodong, The Screen — LI Xiaodong, The Screen

Exercise 4, Build around the corner The 1:3 stones in plaster and another - free choice - material will be used to create a spatial structure. Therefore a three dimensional corner will be formed. Duration 2 weeks, until 4th week. Presentation thursday 17.03.16, 13.30 - 17.30


Projekt Im Anschluss an die Übungen wird das Raumprogramm definiert und auf unterschiedlichen Massstäben an dem Projekt gearbeitet. Dauer 13 Wochen, ab SW 6 bis SK am 29.06.2016 Zwischenkritiken in der SW 8 und 15 Pin up in der SW 19 Tischkritiken in den Wochen dazwischen

Koenigs Architekten, St. Marien — Koenigs Architekten, St. Marien

Anforderungen Abgabe Projekt Modell 1:500, Einsatz im Grundlagenmodell Modell 1:200 Modellausschnitt 1:10, evtl. 1:20 Situation 1:500 Grundriss, Schnitt und Ansichten 1:200 Detailschnitte mit Ansichten ,Grundrissausschnitten 1:20 Darstellung der räumlichen Konstellation und des gestalterischen Ausdrucks in Bilder, Grösse min. A2

Project Following four exercises, the spatial programme will be defined and project work carried out on different scales. Duration 13 weeks, from week 6 until the final review on the 29.06.2016. Presentation requirements: Model 1:500, piece to fit in the site model Model 1:200 Model section 1:10, or 1:20 Situation 1:500 Floor plan, section and views 1:200 Detailed sections with views and floor plan sections 1:20 Presentation of the spatial constellation and the design expression in images, size at least A2

Gustav Oelsner, Backsteinwand — Gustav Oelsner, Brick wall

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Architektur und Struktur Architecture and Structure

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Diagramm Struktur — Diagram structure

Modulverantwortung Module Leader Felix Wettstein Ludovica Molo Team Team Philippe Grossenbacher Thomas Kohlhammer Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

struktur_transfer Unter dem Titel struktur_transfer gehen wir Fragen zu relevanten Problemstellungen der Zivilgesellschaft nach und schärfen das Bewusstsein und die Verantwortung der Studierenden für unsere Umwelt. Die urbane, die räumliche und die tragende Struktur bilden dabei die prägenden Elemente des Entwurfsprozesses. Wir schalten im FS16 ein Semester ohne direkte Zusammenarbeit mit einer ausländischen Hochschule ein, um dann im HS16, und damit im Rhythmus des akademischen Jahres, den Austausch mit einer internationalen Hochschule wieder aufzunehmen. Trotzdem bieten wir dieses Semester ein Thema in einer europäischen Grossstadt an, um an Hand einer konkreten Entwurfsaufgabe die Auseinandersetzung und den Dialog mit einer anderen Kultur zu fördern.

structure_transfer structure_transfer investigates questions on relevant social problems and enhances students’ awareness of and responsibility towards the environment. The urban, spatial and load-bearing structures define the design process. In the Spring Semester of 2016, we will hold a seminar without direct collaboration with a foreign university, before resuming exchange with an international university in the Autumn Semester of 2016, in the rhythm of the academic year. Nevertheless, this semester offers a theme in a major European city, using a concrete design task to encourage the study of and dialogue with a different culture.


performance _ ein theater für la fura dels baus Unter dem Titel performance entwerfen wir ein Theater für die katalanische Theatergruppe la fura dels baus im Kontext des historischen Hafens von Barcelona. Es handelt sich dabei nicht um ein Theater im klassischen Sinn, sondern um einen Ort und eine Raumstruktur wo die Theatergruppe ihre Stücke entwickelt, produziert, probt und aufführt. Das experimentelle Arbeiten, die Entwicklung von neuen Konzepten für das Theater, die Produktion von aufwändigen Inszenierungen und Bühnenbildern und letztlich die Aufführungen vor einem grossen Publikum erfordert adäquate Räume und einen geeignetes urbanes Umfeld. Der Hafen von Barcelona, mit seiner Geschichte, seiner spezifischen Stimmung und seiner heterogenen Architektur bildet den städtebaulichen Rahmen für unsere Entwurfsaufgabe.

performance _ a theatre for la fura dels baus The project entitled performance will design a theatre for the Catalonian theatre group la fura dels baus in the context of the historical harbour of Barcelona. It is not a theatre in the classical sense, since it is a place with a spatial structure where the theatre group develops, produces, rehearses and performs its pieces. Experimental work, the development of new concepts for theatre, the production of elaborate dramatizations and stage sets, and ultimately the performances in front of a large audience require adequate spaces and an appropriate urban environment. The harbour of Barcelona, with its history, specific atmosphere and heterogeneous architecture forms the urban planning framework of our design task.

Raum Room Atelier und Nische F-Geschoss Studio and Alcove F-Level Veranstaltung Events Besprechungen Mittwoch Nachmittag und Donnerstag ab 9:00 Uhr. Talks every Wednesday afternoon and every Thursday from 9.00 am.

El regalo de Ícaro, La Fura dels Baus, Puebla 2014 — El regalo de Ícaro, La Fura dels Baus, Puebla 2014

G. Benavent, Gemälde, 1879 — G. Benavent, Painting, 1879 63


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Das Raumprogramm beinhaltet sowohl grosse Räume für Produktion, Probe und Aufführung, wie auch kleine, serielle Räume für Administration, Garderoben und Ateliers, was eine intensive Auseinandersetzung mit der Gebäudestruktur voraussetzt. Insgesamt handelt es sich um ein komplexes Raumprogramm, für eine sehr spezifische Nutzung an einem stimmungsvollen Ort. Aufgabe wird es sein, die zwei mit gegensätzlichen Werten verbundenen Begriffe Performance und Struktur in einem kohärenten architektonischen Entwurf zu vereinen.

Totaltheater, Walter Gropius, 1927 — Totaltheater, Walter Gropius, 1927

The spatial programme includes large spaces for production, rehearsal and performance, as well as small, serial rooms for administration, cloakrooms and studios. This requires an intensive study of the building structure. Overall, it is a complex spatial programme for a very specific use at an atmospheric location. The task will be to unite the two terms performance and structure, which entail opposing values, in a coherent architectural design.

Théâtre du peuple, Wassili Luckhardt, 1921 — Théâtre du peuple, Wassili Luckhardt, 1921


la fura dels baus _ eine katalanische Theatergruppe „Fabrik- und Industriehallen sind ihr Spielgrund,und ihre monumentalen Metallrampen, Krane und Gestelle erinnern an die ursprüngliche Nutzung der Gebäude. Nirgends ein Sitzplatz, nicht einmal ein sicherer Ort der Deckung, wie sich bald herausstellt. Kaum ist es dunkel, seilen sich von der dusteren Decke zähnefletschende Kahlköpfe ab und stürzen mit furchterregenden Geräten in die aufgescheuchte Menge. Einer rollt eine Eisenwalze, ein anderer rast mit einer Motorsäge herum. Ein Heidenlärm aus Trommeln, Synthesizern, Autohupen und Nebelhörnern, der nur vage Hinweise gibt auf den jeweiligen Ort des Geschehens. Voller Angstlust sind die Zuschauer in ständiger Bewegung, von Neugierde zu den spannenden Kampfszenen getrieben, in die Flucht geschlagen, wenn im nächsten Augenblick Petarden detonieren oder ein fallender Menschenkörper einen halben Wassertank verspritzt. In „Tier Mon“ ballen sich bildhafte Konstellationen der Unterdrückung zusammen, wenn die Insassen von engen Holzkisten auf grausame Weise gefüttert werden und sich ihrer Gier gegenseitig bekämpfen, oder wenn

A journey beyond time, La Fura dels Baus, Singapur 2015 — A journey beyond time, La Fura dels Baus, Singapur 2015

la fura dels baus _ a Catalonian theatre group „Factory and industrial halls are their stage and the monumental metal ramps, cranes and frameworks recall the buildings’ original use. Nowhere is there a place to sit, nor even a safe place for cover, as soon becomes clear. Hardly is it dark when snarling men descend on ropes from the ceiling and dive into the startled masses wielding fearsome machines. One of them pushes an iron roller, while another charges around with a chainsaw. There is a terrible noise of drums, synthesizers, and car and fog horns, which only vaguely refers to the location of the event. Intoxicated with angst, the audience is in constant movement, driven by the curiosity to see the exciting scenes of conflict, but also forced to flee when, a moment later, firecrackers explode or a falling human body splashes out over half the water in a tank. In “Tier Mon”, symbolic constellations of repression are brought together, as the inmates of constricted wooden crates are fed in gruesome ways and fight each other in their eagerness to eat. Or, after evil

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Tempo de encrontos, La Fura dels Baus, 2012 — Tempo de encrontos, La Fura dels Baus, 2012

Eröffnungszeremonie Olympische Spiele, La Fura dels Baus, Barcelona 1992 — Opening ceremony Olympic Games, La Fura dels Baus, Barcelona 1992


Aldo Rossi, Teatro del Mondo, Venedig 1979 — Aldo Rossi, Teatro del Mondo, Venedig 1979

Erich Mendelson, Jürgen Sawade, Schnitt Schaubühne Berlin, 1928/1981 — Erich Mendelson, Jürgen Sawade, Section Schaubühne Berlin, 1928/1981

Erich Mendelson, Jürgen Sawade, Schaubühne Berlin in Bau, 1928/1981 — Erich Mendelson, Jürgen Sawade, Schaubühne Berlin under construction, 1928/1981

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La condemnatio del faust, La Fura dels Baus, Salzburg 1999 — La condemnatio del faust, La Fura dels Baus, Salzburg 1999

nach einer bösen Quälerei der Unterdrücker endlich fällt und sich der Gepeinigte sofort einen neuen Führer sucht. In „Suz/O/Suz“ fällt das Licht plötzlich auf zwei Aquarien, in denen Männer in Embryonalstellung treiben, durch nabelschnurartige Schläuche atmen und mit Stangen gequält werden, bis sich das Wasser verfärbt. Der harte Kern der Fura des Baus formierte sich aus Rockmusikern, bildenden Künstlern und Männern aus der Performance-Szene. Es sind lebende Bilder von grosser Präzision und sehr formbewusster Wildheit, die diese führerlose Männerkommune aus Barcelona mit Hilfe von Videos in Gemeinschaftsregie erarbeitet. Triebe und Süchte aus den düstersten Winkeln der Psyche sind mit so viel Genauigkeit inszeniert, dass durch alle Grausamkeit ein Silberstreifen von Menschenliebe durchschimmert.“ S.H. www.lafura.com Die furiosen Männer von La Fura dels Baus aus du, Heft Nr. 2 Februar 1992

torture, a repressor finally falls and his victims immediately seek a new leader. In “Suz/O/Suz”, the light suddenly falls on two aquariums in which men float in an embryonic position. They breathe through pipes like umbilical chords and are tortured with poles until the water changes colour. The hard core of the Fura des Baus is formed of rock musicians, visual artists and men from the performance scene. They create living images of great precision and wildness with a high degree of formal awareness, which the leaderless men’s commune from Barcelona develops under their joint direction with the help of videos. Desires and addictions from the dark corners of the psyche are staged with such precision that despite all the barbarism, a silver lining of human kindness shines through.“ S.H. www.lafura.com The passionate men of La Fura dels Baus extract from du, Issue No. 2, February 1992


La Fura dels Baus (Katalanisch für ‚Das Frettchen von Els Baus‘) ist eine katalanische Theatergruppe. Sie definiert sich selbst als eine urbane Theatergruppe, die szenische und musikalische Wege abseits des Traditionellen erforscht. Dabei versucht die Gruppe, Musik, Bewegung, natürliche und künstliche Materialien, neue Technologien und nicht zuletzt das Publikum in ihre Aufführungen zu integrieren. La Fura dels Baus wurde 1979 in Moià gegründet, verlagerte sich jedoch bald darauf nach Barcelona. Im Laufe der 1990er-Jahre erweiterte die Gruppe ihre künstlerischen Projekte unter anderem auf das Sprechtheater, das „digitale Theater“ und die Realisierung von Großereignissen bzw. Events. Erstmals großes Aufsehen erregte La Fura dels Baus mit der Gestaltung der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona. Später wurde das Ensemble auch für große Werbeaktionen von Pepsi und Mercedes-Benz engagiert.

La Fura dels Baus (Catalan for “The ferret from Els Baus”) is a Catalonian theatre group. It defines itself as an urban theatre group that investigates scenic and musical ways lying off the beaten track of tradition. The group attempts to integrate music, movement, natural and artificial materials, new technologies and not least the audience in its performances. La Fura dels Baus was founded in Moià in 1979, but soon moved to Barcelona. During the 1990s, the group broadened the range of its artistic projects, including spoken theatre, “digital theatre” and the development of major productions and events. It attracted great attention for the first time at the opening ceremony of the 1992 Summer Olympics in Barcelona. Later, the ensemble was also hired for major advertising campaigns by Pepsi and Mercedes-Benz.

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Blending (in the air), La Fura dels Baus, Oxfordshire 2015 — Blending (in the air), La Fura dels Baus, Oxfordshire 2015

Entsprechend ihrem Grundsatz der aktiven Partizipation der Zuschauer entwickelt La Fura auch Projekte im Internet wie work in progress 97, mit dem in einem digitalen Theater Szenen von verschiedenen Spielorten zusammengefügt wurden. Mit Atlàntida von Manuel de Falla und Le Martyre de Saint Sébastien (Das Martyrium des heiligen Sebastian) von Claude Debussy wagte sich die Gruppe in die Welt der Oper. La Fura dels Baus inszenierte auch La damnation de Faust (Fausts Verdammnis) von Hector Berlioz an den Salzburger Festspielen 1999. Im Palau de les Arts Reina Sofía von Valencia inszenierte die Truppe den Ring des Nibelungen von Richard Wagner mit Zubin Mehta am Pult, der von 2007 bis 2009 nach und nach auf die Bühne gebracht wurde und im Juni 2009 komplett auf der Bühne und im Herbst 2009 im Fernsehen (3sat) zu sehen war. Mit dem Film Faust 5.0 ist La Fura dels Baus schließlich auch ins Kinogeschäft eingestiegen. aus Wikipedia

In accordance with its principle of active audience participation, La Fura also develops projects on the Internet such as work in progress 97, in which scenes are compiled from various locations to produce one digital theatre performance. The group ventured into the world of opera with Atlàntida by Manuel de Falla and Le Martyre de Saint Sébastien by Claude Debussy. La Fura dels Baus also produced La damnation de Faust by Hector Berlioz at the Salzburg Festival in 1999. The group produced the Ring of the Nibelungen by Richard Wagner at the Valencia Palau de les Arts Reina Sofía, conducted by Zubin Mehta, which was gradually performed between 2007 and 2009 and was broadcast in full on television as a stage performance in the autumn of 2009 (3sat). La Fura dels Baus have also produced the film Faust 5.0. Translated extract from the German Wikipedia


barcelona _ zwischen Hafen und Meer Barcelona ist eine Stadt am Meer, und eine der bedeutendsten Hafenstädte des Mittelmeers. Der Zugang und die Öffnung der Stadt zum Meer wurde auf städtebaulicher Ebene jedoch erst ab den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts thematisiert. Insbesondere im Rahmen der olympischen Spiele 1992 und dem Forum der Kulturen 2004 wurden bedeutete Projekte an der fünf Kilometer langen Küste realisiert, u.a. die Auslagerung des Frachthafens Richtung Süden, die städtebauliche Aufwertung des historischen Hafenbeckens, das Olympische Dorf mit einem neuen privaten Yachthafen und das Quartier Diagonal Mar im Norden der Stadt. Zudem wurde die dem Ufer entlang führende Ringstrasse mehrheitlich unter den Boden verlegt, die Strände neu angelegt und mit der dazugehörigen Infrastruktur versehen.

Hafen von Barcelona, Grabado francés del siglo XVIII — Harbor of Barcelona, Grabado francés del siglo XVIII

barcelona _ between the harbour and the sea Barcelona is a city by the sea and one of the most important port cities in the Mediterranean. However, the theme of city’s access and opening to the sea was only addressed on an urban planning level in the 1980s. Especially in the run-up to the Olympic Games in 1992 and the Universal Forum of Cultures in 2004, important projects along the five-kilometre coastline were developed, including moving the freight harbour five kilometres to the south, the urban planning enhancement of the historical harbour bay, the Olympic Village with a new private marina, and the quarter Diagonal Mar in the north of the city. Furthermore, most of the ring road along the coast was moved underground, creating new beaches combined with an appropriate infrastructure.

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Alter Hafen Barcelona, Vogelperspektive — Old port Barcelona, birds-eye view

Im Bereich des historischen Hafenbeckens wurden verschiedene Projekte realisiert, die der Erschliessung und der Nutzung für Freizeit und Tourismus dienen. Unter anderem die Moll de la Fusta von Manuel de Solà-Morales, das Convention Center von Henry N. Cobb und das Maremagnum von Piñon Viaplana. Die dem Meer zugewandte und den Hafen abschliessende Mole wurde von der Entwicklung kaum betroffen, bis vor kurzem das Luxushotel W Barcelona, genannt „la vela“ von Ricardo Bofill eröffnet wurde. Zwischen dem Hotel und dem Quartier der Barceloneta, einem ehemaligen Fischerquartier des 17. Jahrhunderts finden sich heute noch Lagergebäude und Schiffswerften. Es ist jedoch eine Frage der Zeit, bis auch diese Nutzungen ausgelagert werden und öffentlichen Nutzungen Raum geboten wird.

In the area of the historical harbour bay, various projects have been implemented to improve connections and the quality of use for leisure and tourist activities. These include the Moll de la Fusta by Manuel de Solà-Morales, the Convention Center by Henry N. Cobb and the Maremagnum by Piñon Viaplana. The breakwater towards the sea that concludes the harbour area was hardly affected by the development until recently, when the luxury hotel W Barcelona, known as “la vela”, by Ricardo Bofill was opened there. Between the hotel and Barceloneta, a former fishing quarter dating back to the 17th century, there are still remaining warehouse buildings and shipping wharfs. It is however only a matter of time before these uses will be transferred, freeing up space for public uses.


Im Rahmen unserer Semesteraufgabe gehen wir vom Szenarium aus, dass die Marina BCN92 ausgelagert und die fast quadratische Mole inklusive dem Lagergebäude am Passier de Juan de Borbò für unser Projekt zur Verfügung gestellt wir. Das bestehende Lagergebäude kann für unsere Zwecke umgenutzt, umgebaut, oder auch abgebrochen werden. In Barcelona wurde ab den 80er Jahren bis ca. 2005 fast alles gebaut, was einer Stadt dieser Grösse und Bedeutung dienlich ist. Die letzten zehn Jahre waren hingegen geprägt von einer hartnäckigen Wirtschaftskrise, die die Bautätigkeit stark eingeschränkt hatte. Der Tourismus nimmt jedoch weiter zu, und das kulturelle Angebot der Stadt muss mit demjenigen vergleichbarer europäischer Städte mithalten. Seit einem Jahr wächst die Wirtschaft Spaniens wieder, und es es macht sich wieder zaghafte Zuversicht breit.

BCN92, Aussicht von der Luftseilbahn — BCN92, View from the cable car

For our semester task, we assume a scenario in which the Marina BCN92 is moved and the almost quadrangular harbour breakwater including the warehouse buildings along the Passier de Juan de Borbò is made available for our project. The existing warehouse building can be transformed, converted or demolished for our purposes. In Barcelona, almost everything required to serve a city of this size was built between the 1980s and approx. 2005. In the last ten years however, as a result of a long-lasting economic crisis, the building activity has been very limited. Tourism continues to expand however and must keep up with standards in other comparable European cities. The Spanish economy has being growing again in the past year and there are grounds for cautious optimism.

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Luftaufnahme Barcelona — Areal view Barcelona

Zweifelsohne gehört das Gebiet um den historischen Hafen zu den attraktivsten Entwicklungsgebieten Barcelonas. Die Vorstellung, hier eine ein experimentelles Theater für ,la fura dels baus’ das berühmte katalanische Theaterensemble zu entwerfen ist deshalb, obwohl als akademische Übung angelegt, nicht unrealistisch.

„Obwohl es Ende des 19. Jahrhunderts fast schon ein Gemeinplatz war, zu sagen, Barcelona lebe „mit dem Rücken zum Meer“, widerlegte die tägliche Wirklichkeit diese Behauptung. Barcelona war schon immer eine Hafenstadt gewesen und war es auch damals noch. Es hatte vom Meer und für das Meer gelebt; es versorgte sich vom Meer und übergab dem Meer die Früchte seiner Mühen; Barcelonas Strassen lenkten die Schritte der Fussgänger zum Meer, und via Meer pflegte es den Umgang mit dem Rest der Welt; vom Meer kam die Luft und das Klima, der nicht immer angenehme Geruch sowie die Feuchtigkeit und das Salz, die die Mauern zerfrassen; die Geräusche des Meers lullten die Barcelonesen in die Siesta, die Schiffs-

Without doubt, the area around the historical harbour is among the most attractive development areas in Barcelona. The idea to build an experimental theatre there for the famous Catalan ensemble “la fura dels baus” is not unrealistic despite the fact that this is an academic exercise.

“Although in the late 19th century it was almost commonplace to say that Barcelona lives with its ‘back to the sea’, daily reality contradicted that statement. Barcelona had always been a harbour city and remained so during that time. It lived off the sea and for the sea; it supported itself from the sea and gave to the sea the fruits of its labours; Barcelona’s streets guided the steps of pedestrians towards the sea and the city maintained its relationship with the rest of the world via the sea; the air and the climate came from the sea, including the not always pleasant smell of damp and salt that ate away at the walls; the sounds of the sea lulled Barcelonans into taking a siesta, the ships’


sirenen markierten den Lauf der Zeit, und das klagende, mürrische Gekreisch der Möwen liess die Anmut des Schattenmusters, das die Bäume auf die Alleen zeichneten, als trügerisch erscheinen; das Meer bevölkerte die Gassen mit krummen Gestalten ausländischer Zunge, unsicheren Schrittes und düsterer Vergangenheit, bei denen Messer, Pistole und Knüppel locker sassen; das Meer bot denen Zuflucht, die sich der Verantwortung vor Gericht zu entziehen suchten, Nachts herzzerreissende Schreie und ungesühnte Verbrechen hinter sich liessen und auf dem Seeweg flohen; die Farbe von Barcelonas Häusern und Plätzen war das blendende Weiss des Meeres an klaren oder sein düsteres Grau an stürmischen Tagen. All das faszinierte Opfre Bouvila, der aus dem Landesinnern stammte, zwangsläufig. Als erstes ging er an diesem Morgen zum Hafen, um Arbeit als Stauer zu suchen.“ Aus Eduardo Mendoza, „Die Stadt der Wunder“ Suhrkamp Verlag

sirens marked the passing of time and the wailing, sullen cries of the seagulls made the interplay of light and shadows beneath the avenue trees seem deceptive; the sea populated the alleys with crooked figures speaking in foreign tongues, walking with unsteady steps and carrying a sinister past; the sea offered them a refuge that allowed them to avoid accounting for themselves in court; at night, heart-rending screams and unpunished crimes were left behind as they fled to sea; the colour of Barcelona’s houses and squares was the blinding white of the sea on clear days, or its bleak grey in stormy weather. All this inevitably fascinated Opfre Bouvila, who came from the country’s interior. On that morning, he first went to the harbour to seek work as a longshoreman.” Extract from Eduardo Mendoza, “The City of Marvels” [trans.]

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Blick auf Barcelona mit Hafen — Harbour and city of barcelona

Alter Hafen, Satellitenbild — Old port, Areal view


Alter Hafen — Old port

BCN92 mit quadratischer Plattform — BCN92 with square platform

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Swiss Re Next, Zürich, Christian Kerez, 2008 Tragstrukturmodell mit Geschossdeckenplatten und tragenden Treppenschächten — Swiss Re Next, Zurich, Christian Kerez, 2008 structural model with slabs and loadbearing stairwells

struktur Der Begriff Struktur begleitet uns auf allen Ebenen der Architektur und über den gesamten Entwurfsprozess. Sowohl die Struktur der Stadt, des Raumes wie auch der tragenden Elemente sind für den Entwurf prägend. Struktur steht für Ordnung und für das Rationale in der Architektur, und das strukturierte Denken und Entwerfen bilden die Basis für Projekte, die kohärente Antworten zu komplexen Fragestellungen geben können. trag_struktur Grundlagenwissenschaften, wie beispielsweise Mathematik oder Systemtheorie, bezeichnen Struktur als die Art der Zusammensetzung eines Systems aus Elementen und die Menge der Relationen resp. Operationen, welche die Elemente miteinander verknüpfen.1 Gemäss dieser Definition können innerhalb eines architektonischen Systems zahlreiche Strukturen festgestellt werden, z.B. Raumstruktur, Erschliessungsstruktur, Infrastruktur, Tragstruktur, Stadtstruktur oder Materialstruktur. Die Tragstruktur im

structure The term structure accompanies us on all levels of architecture and during the entire design process. The structure of the city, its space and load-bearing elements are decisive for a design. Structure stands for order and rational aspects of architecture. Structured thinking and design form the basis of projects that can provide coherent responses to complex issues.

1 W. Ebeling / J. Freund / F. Schweizer, „Komplexe Strukturen: Entropie und Information“, B. G. Teubner, Leipzig, 1998 — 1 W. Ebeling / J. Freund / F. Schweizer, „Komplexe Strukturen: Entropie und Information“, B. G. Teubner, Leipzig, 1998

load-bearing_structure Fundamental sciences, such as Mathematics or Systems Theory, describe structures as the type of composition of a system of elements and the volume of the relationships and/ or operations that connect the elements.1 In accordance with that definition, numerous structures can be determined within an architectural system, e.g. spatial structure, access structure, infrastructure, load-bearing structure, urban structure and material structure. Specifically the load-bearing structure is the ideal framework to combine the concept and regulations for the development of a load-bearing system and the interaction between its elements. In this course, our aims include developing


speziellen ist demnach das ideelle Gerüst welches Konzept und Regelwerk über den Aufbau eines Tragwerks und das Zusammenwirken seiner Elemente umfasst. In diesem Kurs wollen wir unter anderem tragstrukturelle Konzepte entwickeln und diese in Tragwerke umsetzen. Das Tragwerk des Entwurfsprojekts soll dabei nicht als etwas behandelt werden das erledigt ist sobald es technisch funktioniert, sondern die Tragstruktur und das dazu gehörende Tragwerk sollen kontinuierlich und zusammen mit der architektonischen Idee und den anderen Aspekten des Entwurfsprozesses entwickelt werden. Das Potential des tragstrukturellen Konzepts im Entwurf zeigt die Tatsache, dass das Tragwerk eine nicht austauschbare Notwendigkeit und der langlebigste Teil eines Gebäudes ist. Wenn demnach das Konzept der Tragstruktur kohärent mit der architektonischen Idee ist kann diese dauerhaft im Bauwerk verankert werden.

Swiss Re Next, Zürich, Christian Kerez, 2008 Tragstrukturelle Konzeptmodelle — Swiss Re Next, Zurich, Christian Kerez, 2008 structural concept models

load-bearing structural concepts and implementing them in supporting frameworks. In doing so, the load-bearing system of the design project should not be treated as something that is finished as soon as it functions technically. Instead, it and the accompanying supporting framework should be developed continuously together with the architectural idea and the other aspects of the design process. The potential of the load-bearing concept in the design can be seen in the fact that the load-bearing structure is a non-replaceable necessity and the most long-lasting element of the building. Thus, if the concept of the load-bearing structure is coherent with the architectural idea, it can be sustainably anchored in the building.

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Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998 Konzeptskizze über Tragstruktur und architektonische Idee — House in Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998 conceptual sketch showing the structural and architectural idea

Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998 Ausgeführtes Bauwerk — House in Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998 built House

Zur Diskussion der tragstrukturellen Konzepte und deren Umsetzung in ein technisch funktionierendes Tragwerk wird der Kurs kontinuierlich durch Thomas Kohlhammer begleitet. Als Unterstützung im Entwicklungsprozess der Tragstruktur und in den Diskussionen wollen wir mit Tragstrukturmodellen arbeiten. Diese stellen alle tragenden Elemente des Bauwerks oder eines massgeblichen Ausschnitts dar und helfen die Funktion des Tragwerks zu verstehen sowie dessen räumliches Potential darzustellen resp. zu überprüfen. Auch soll das Konzept der Tragstruktur in Relation zur architektonischen Idee kontinuierlich präzisiert und überprüft werden. Dabei sollen einfache Abstraktionen dieser Dualität durch Modelle oder Skizzen helfen.

The course will be continuously supervised by Thomas Kohlhammer to discuss the load-bearing structural themes and their implementation in a technically functioning supporting framework. We will use load-bearing structure models as instruments to provide support in the development process and in discussions. These present all load-bearing elements of a building or a significant section of it, thereby helping to understand the load-bearing structure and presenting/examining its spatial potential. The concept of the load-bearing structure should also be specified and examined with respect to the architectural idea. Simple abstractions of this duality using models or sketches will be used for this purpose.


raum_struktur Das Raumprogramm entwickelt sich um zwei Theatersäle für experimentelles Theater unterschiedlicher Grösse (1200 und 800 Personen) mit zugehörigen Foyerzonen, Restaurant/Café, Administration, Künstlergarderoben, Übungsräumen, Werkstätten, Ateliers, Shop usw. Das gesamte Raumprogramm umfasst ca. 8’000m2 BGF. Das Raumprogramm ist geprägt durch unterschiedliche Raumgrössen, die anspruchsvolle Strukturen bedingen. Für die komplexen funktionalen Abläufe und die Entwicklung eines architektonischen Ausdrucks, der dem Thema und dem Ort gerecht wird, sind kohärente Lösungen zu entwickeln. Es ist uns dabei wichtig, dass alle Studierenden Ihren eigenen Weg gehen, ihre persönlichen architektonischen Interessen kennenlernen, um eine individuelle Haltung zu entwickeln.

Elbphilharmonie Hamburg, Herzog & de Meuron, 2016 — Elbphilharmonie Hamburg, Herzog & de Meuron, 2016

spatial_structure The spatial programme develops around two differently sized auditoriums for experimental theatre (with capacities of 1,200 and 800 people), including according foyer zones, a restaurant/café, administration, rehearsal rooms, workshops, studios, a shop etc. The overall spatial programme covers approx. 8,000 m2 total floor area. The spatial programme is characterised by different room sizes that require sophisticated structures. Coherent solutions must be developed for the complex functional processes and the development of an architectural expression that does justice to the theme and location. It is important that all students go their own way, discovering their own personal architectural interests and thereby developing their own individual stance.

Schiffbau, Schauspielhaus Zürich, Ortner&Ortner, 2000 — Schiffbau, Schauspielhaus Zürich, Ortner&Ortner, 2000 81


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Amancio Williams, Saal für visuelles Spektakel und Klang im Raum, 1942-1953 — Amancio Williams, Hall for visual spectacle and sound in space, 1942-1953

semester_struktur Vorübungen Das Semester beginnt mit zwei Vorübungen, wo wir uns mit der Stadtstruktur Barcelonas, insbesondere des Hafenquartiers und der Raumstruktur von experimentellen Theatern auseinandersetzen. Die erste Vorübung hat einen theoretisch, wissenschaftlichen Zugang und dient dazu, sich das notwendige Grundwissen in einer effizienten Form anzueignen. Die zweite Vorübung hat einen experimentellen und kreativen Charakter und hat das Ziel, den Einstieg in die Entwurfsaufgabe zu erleichtern. Anforderung: Präsentation Powerpoint Exkursion In der dritten Semesterwoche planen wir eine Exkursion nach Barcelona mit Begehung des Ortes der Semesteraufgabe und einem Besuch bei ,la fura dels baus’.

semester_structure

Frank Lloyd Wright, Opernhaus in Baghdad, 1957 — Frank Lloyd Wright, Opera House in Baghdad, 1957

Initial exercises The semester begins with two initial exercises in which we study the urban structure of Barcelona, especially the harbour quarter, and the spatial structure of experimental theatres. The first exercise has a theoretical, scientific approach and is aimed at appropriating the necessary underlying knowledge in an efficient form. The second exercise has an experimental and creative character, with the aim of aiding an approach to the design task. Requirements: PowerPoint presentation Excursion In the third semester week, we plan an excursion to Barcelona including visits to the location of the semester task and “la fura dels baus”.


Semesterarbeit Die Semesterarbeit ist gegliedert in Zwischenkritiken, Pin-ups und Tischkritiken und wird begleitet durch Fokusvorlesungen und durch die Betreuung von Thomas Kohlhammer, mit dem die Entwicklung der Tragstruktur vertieft wird. Wir werden über das gesamte Semester intensiv mit Modellen arbeiten, um die Raum- und Tragstruktur dreidimensional zu entwickeln. Anforderung an die Schlussabgabe für Modelle und Pläne: Struktur der Stadt > 1:1000 / 1:500 Struktur der Räume > 1:200 Struktur der Tragenden Elemente und Konstruktion > 1:50 / 1:20

Seebühne am Zürcher Theater Spektakel — Stage on the lake at Zürcher Theater Spektakel

Semester work The semester work is structured into interim critiques, pin-ups and round-table critiques and is accompanied by focus lectures and supervised by Thomas Kohlhammer, with whom indepth work on the load-bearing structure will be carried out. Throughout the semester, we will work intensively with models to develop the spatial and load-bearing structure threedimensionally. Requirements for the final presentation of models and plans: Urban structure > 1:1000 / 1:500 Spatial structure > 1:200 Structure of the load-bearing elements and construction > 1:50 / 1:20 83


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Architektur und Umsetzung Architecture and Implementation

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Titelbild von „Dictionnaire Raisonné de l‘architecture“, Eugène Viollet-Le-Duc, 1856 — Cover picture of „Dictionnaire Raisonné de l‘architecture“, Eugène Viollet-Le-Duc, 1856

Entfremdetes Berufsbild Planen, Bauen und Realisieren befinden sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Die wachsenden Bedürfnisse der Gesellschaft, die technologischen Erneuerungen, die zunehmenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und der wirtschaftliche Druck führen zu ständig komplexeren Planungsprozessen, welche entsprechende Planungsmethoden voraussetzen. Die Umsetzung eines Projektes ist heute zu einer eigenständigen Disziplin avanciert, welche nur über integral koordinierte und interdisziplinär vernetzte Prozesse geführt werden kann. Auf diesem Gebiet spezialisierte Unternehmer füllen die entstandene Kluft zwischen Theorie und Praxis: Total- und Generalunternehmer sichern sich Aufträge, indem sie eine professionelle Realisierung inklusive Kosten und Termine garantieren können.

From planning to practical implementation (Summary in english) The Focus: Architecture & Implementation closes the existing gap between theoretical thought and practical implementation, communicating the implementation competencies of architectural offices in practical colloquia.

Modulverantwortung Module Leader Luca Deon Team Team Stefan von Arb

The growing demands of society, technical innovation, increasingly complicated legal framework conditions and economic pressure lead to ever more complex planning processes that require appropriate planning methods. Project implementation has advanced to an autonomous discipline that can only be handled using integrally coordinated, interdisciplinary networked processes. Due to a lack of experience and expertise in implementation, architects have limited themselves to developing good ideas and concepts and providing them to specialised implementation companies. That leads to an ever greater alienation, both in terms of content and time, from the construction process. The


Aufträge mit 100% Teilleistungen nach SIA werden heute nur noch selten an Architekten vergeben. Mangels Erfahrung und Fachkompetenz in der Umsetzung haben sich Architekten darauf beschränkt (und damit abgefunden), gute Ideen und Konzepte zu entwickeln und diese an spezialisierte Ausführungsfirmen abzuliefern. Dies führt zu einer immer grösser werdenden inhaltlichen und zeitlichen Entfremdung vom Realisierungsprozess. Der Architekt als Generalist, der seinen Auftrag und seine kulturelle Verantwortung bis und mit Realisierung eines Bauprojektes wahrnimmt, ist eine Seltenheit geworden. Die Wertschöpfungskette von Idee bis Realisierung ist damit unterbrochen.

all-round architect who fulfils his task and cultural responsibility, including the construction of a building project, has become a rarity. The Focus: Architecture & Implementation offers the chance to close that gap between theoretical thought and practical implementation. An internship in an experienced architectural office serves to acquire competencies that ensure holistic planning in architecture. In addition, the dual studies are strengthened theoretically by complementary “inspired practice” sessions Practical colloquia communicate how to ensure architectural quality down to the smallest scale of implementation. Furthermore, discussion groups allow partner offices and guests to share a range of implementation competencies from their own experience.

Büro von Peter Celsing, 1967 — Office Peter Celsing, 1967

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Architekt am Reissbrett, Holzschnitt, 1893 — Architect at his drawing board, Wood engraving, 1893

Theorie von der Praxis Das heutige Ausbildungskonzept in Architektur basiert auf einem generalistischen, berufsbefähigenden, schweizweit koordinierten Bachelorstudium. Darauf folgt ein zweijähriges Masterstudium, welches mit den Themenfeldern Technologie und Architektur-Kontext die Architekturausbildung in einer umfassenden inhaltlichen Breite aufspannt. Gleichzeitig wird durch die komplementäre Fokussierung in Material-Struktur-Energie an der Hochschule Luzern und Haus-Siedlung-Landschaft an der Fachhochschule Nordwestschweiz die geforderte wissenschaftliche Vertiefung im Masterstudium erreicht. Methodisch im Zentrum steht der Planungsprozess als eine gesamtheitliche Methode, welche vertieft disziplinäre wie interdisziplinäre Fähigkeiten im Bereich der kritischen Analyse und der hohen Umsetzungskompetenz sowie der zukunftsorientierten und professionellen Urteilsfähigkeit fördert.

Praxiskompetenz aus regionalen Partnerbüros Das Kerngeschäft der Architektur findet heute weitgehend in einem KMU Umfeld statt. Diese kleinen, überschaubaren Strukturen bieten die besten Voraussetzungen, um kompetent, flexibel und qualitätsbezogen in interdisziplinären Arbeitsprozessen tätig zu sein. Im Bereich der Architektur ist eine regionale Verankerung von grosser Bedeutung. Regionale KMU schaffen durch ihre regionale Architektur eine schweizerische Identität im Internationalen Architektur-Umfeld. Parallel zur Planung von Architektur in diesen überschaubaren Strukturen hat sich eine eigentliche Planungsindustrie entwickelt, die sich in naher Zukunft weiter ausdehnen wird. Professionelle und grosse Besteller verlangen vom Architekten eine umfassende Abwicklung eines Planungsprozesses. Der Architekt selbst leistet dabei nur noch Teilleistungen, er degradiert bis hin zum reinen Designlieferanten.


Das Ausbildungskonzept zum Architekten umfasst heute hauptsächlich eine Spezialisierung auf Stufe Vorstudie bis und mit Vorprojekt, hinterlässt jedoch eine Ausbildungslücke zum Generalisten, der alle Phasen des SIA-Leistungsauftrages, von der Vorstudie bis und mit Realisierung durchdenkt. Der vorliegende Projektantrag umfasst das Angebot, die bestehende Lücke zwischen dem theoretischen Denken und dem praktischen Umsetzen zu schliessen. Durch eine fachliche und methodische Theorievermittlung der Praxis wird so die Gesamtheit der architektonischen Qualität von der Konzeption bis zur Umsetzung gesichert.

Architekt Howard Roark im Film „The Fountainhead“, 1949 — Architect Howard Roark in the movie „The Fountainhead“, 1949

Durch ein berufsbegleitendes Praktikum in einem erfahrenen Architekturbüro werden Kompetenzen erworben, welche die planerische Gesamtheit der Architektur sicherstellen. Komplementär dazu wird im berufsbegleitenden Studium die „inspirierte Praxis“ theoretisch untermauert. In Praxiskolloquien wird die Sicherung der architektonischen Qualität bis in die kleine Massstäblichkeit der Ausführung vermittelt. Zusätzlich werden in Diskussionsrunden unterschiedliche Umsetzungskompetenzen aus der Erfahrung von Partnerbüros und Gästen ausgetauscht.

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Begriffe zum Thema: Ort: Genius Loci , Kontext Ort , Stadtkörper, Unort, Zwischenraum Struktur: Dichte, Erschliessung, Ordnung, Struktur, Tektonik, Tragwerk Ort + Struktur: Hierarchie, Homogenität –Heterogenität, Infrastruktur, Morphologie, Öffentlicher Raum, Platz, Topographie Hülle: Element, Fassade, Hülle, Komposition, Proportion, Rhythmus, Symmetrie

Keywords on the theme: Location: genius loci, local context, urban bodies, non-location, intermediate space Structure: density, connection, order, structure, tectonics, load-bearing structure Location + Structure: hierarchy, homogeneity – heterogeneity, infrastructure, morphology, public space, square, topography Envelope: element, façade, envelope, composition, proportion, rhythm, symmetry


Ort + Struktur + Hülle : Charakter, Konzept, Modul, Prozess, Typus, Typologie Programm: Flexibilität, Nutzung, Organisation, Programm, System Ort + Struktur + Hülle + Programm: Bebauungsmuster, Bünder, Enfilade, Halle, Hof, Spänner, Rue interieur Materialität: Atmosphäre, Licht, Material, Oberfläche, Haptik, Patina, Wirkung, Stimmung

Location + Structure + Envelope: character, concept, module, process, type, typology Programme: flexibility, use, organisation, programme, system Location + Structure + Envelope + Programme: development pattern, „Bünder“, enfilade, hall, courtyard, „Spänner“, rue interieur Materiality: atmosphere, light, material, surface, haptic quality, patina, effect, mood

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Inhaltliche Bearbeitungsstruktur 1. Semester Ort, Städtebau, Setzung, Körnung Genius Loci , Kontext Ort , Stadtkörper, Unort, Zwischenraum Schwarzplan 1:2000 – 1:5000 Volumetrie Form, Hüllfläche - Inhalt Bezug zum Bestand Einbettung in Landschaft und Topographie Modell 1:500 Erdgeschoss mit Anbindung an Kontext Analyse quartierstypischer Eigenschaften Erschliessung, Adressbildung Bezug zum Strassenraum, Bezug zur Topografie, Charakter der Freiräume EG mit Umgebungsplan 1:200

1st Semester Location, urban planning, placement, grain Genius loci , local context, urban bodies, non-locations, intermediate space Figure-ground diagram 1:2000 – 1:5000 Volumetrics Form, envelope area - content Reference to existing structures Embedding in the landscape and topography Model 1:500

Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

Ground floor with a contextual connection Analysis of qualities that are typical of the quarter Connections, address formation, reference to the street space, reference to the topography, character of the open spaces Ground floor including plan of surroundings 1:200


Grundrisstypologien in Varianten Grundrisse 1:200 Grundrisse mit Möblierung Schnitte Grundrisse, Schnitte 1:200 Schnittfigur, Schichtung Modell 1:200 Architektonischer Ausdruck Gesamterscheinung Proportion und Gliederung Gebäudeöffnungen und Befensterung Farb- und Materialkonzept im Kontext Fassaden 1:200 Visualisierungen

Floor plan typologies in different versions Floor plans 1:200 Floor plans with furnishing Sections Floor plans, sections 1:200 Sectional figure, layering Model 1:200 Architectural expression Overall appearance Proportion and structure Building openings and windows Colour and material concept in the context Façades 1:200 Rendering

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Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich


Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

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2. Semester Zusätzlich zu Abgabe 1. Semester Fassadenstruktur, Proportionen Technische und gestalterische Elemente Ansicht 1:100 Fassadenansicht mit Materialität und Farbigkeit Fassadenansicht 1:20 Modell Fassadenausschnitt 1:20 Atmosphäre Innenräume, Materialität Stimmung Materialmuster Visualisierungen Beleuchtungskonzept Beleuchtungsplan Beleuchtungsmuster Fassadenrelief Modell 1:10, 1:20

2nd Semester In addition to presentation of 1st Semester work Façade structure, proportions Technical and design elements Elevation 1:100 Façade view with materials and colours Façade 1:20 Model of façade section 1:20 Atmosphere of interior spaces, Material, atmosphere Material samples Rendering Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich —

Lighting concept Lighting plan, Lighting sample

Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

Façade relief Model 1:10, 1:20


3. Semester Zusätzlich zu Abgabe 2. Semester Bauprozess Katalog Fabrikation (Elementbauweise) Details 1:5, 1:10 Fertigung Transport Elementbau, Vorfabrikation Material Farbe Oberflächenbehandlung Muster 1:1 mit Oberflächenstruktur Fassadenmockup 1:1

3rd Semester In addition to presentation of 2nd Semester work Construction process Prefabrication catalogue (element construction method) Details 1:5, 1:10 Production Transport Element construction, prefabrication Material Colour Surface treatment Sample 1:1 with surface structure Façade mock-up 1:1

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Module Modules

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Palais d‘Hiver de Pau, Emile Bertrand, 1900 (Eisen) — Palais d‘Hiver de Pau, Emile Bertrand, 1900 (Iron)

Modulverantwortung Module Leader Dr. Mario Rinke Form Profile Vorlesungen Lectures Bewertung Assessment Modulendprüfung schriftlich Semesterprotokoll, 3 ECTS Written Examination Journal of Lectures, 3 ECTS Sprache Language Der Unterricht findet auf englisch statt. The course will take place in English. Die Studierenden fertigen im Wechsel ein Protokoll aller Vorlesungen an, das dem Kurs zur Verfügung gestellt wird. Die Vorlesungen sollen auf english und deutsch protokolliert werden. The Students prepare by turns a journal of lectures during the semester, which will be availlable for the whole class. Lectures will be recorded in English and German. Pflichtveranstaltung Obligatory Course

Fokus-Vorlesungen KONSTRUKTIONSGESCHICHTE „Auch Konstruktion ist nicht bloß Ratio“ stellt Sigfried Gideon fest und unterstellt ihr „die Rolle des Unterbewussten“, denn sie folge „als einziger Teil im Gebiet des Bauens einer unbeirrbaren Entwicklung.“ Das Konstruieren vollzieht sich im Zwischenraum von formaler Konzeption und physischer Wirklichkeit. In einem konkreten Baustoff bilden sich Wünsche für den architektonischen Ausdruck ebenso ab wie technische Zwänge. Dabei gibt es keine eindeutigen Beziehungen zwischen konstruktiven Bedingungen und der resultierenden Konstruktion, aber logische Verbindungen. Konstruktion

Focus-Lectures HISTORY OF CONSTRUCTION “Nor is construction just ratio,” Sigfried Gideon stated, assigning to it “the role of the unconscious” since it, “is the only aspect in the field of building [that follows] an unwavering development.” Construction takes place in the space between formal conception and physical reality. The demands of architectural expression and technical constraints are equally expressed in the specific building material. There are no clear relationships between constructive conditions and the resulting construction, but


gibt einer übergeordneten Idee mit einem spezifischen Materialcharakter eine konkrete Form. Die Vorlesung untersucht dieses spannungsvolle Verhältnis von Baumaterialien und entwickelten Konstruktionen innerhalb der Baugeschichte. Die Entwicklung der Materialien wird dabei immer als Transformationsprozess verstanden, wobei vielfältige Querbindungen nachverfolgt werden. Neben den wichtigsten Materialien werden beispielhaft bedeutende Figuren detailliert vorgestellt. Gastreferate verbinden die geschichtliche Betrachtung mit der aktuellen Architektur- und Ingenieurpraxis. Ziel der Auseinandersetzung ist ein Kennenlernen wichtiger historischer Referenzen, grundlegende konstruktive Konzeptionen und eine Verknüpfung derselben mit zeitgenössischen Fragestellungen.

Raum Room Atelier, Nische F-Geschoss Studio, F-level, alcove Veranstaltung Event Immer am Mittwoch Every Wednesday

there are logical connections. Construction gives a concrete form to an overriding idea with a specific material character. The lecture studies this tense relationship between building materials and developed constructions in the history of building. The development of materials is always regarded as a transformation process, whereby diverse interconnections are investigated. In addition to the most significant materials, important example figures are presented in detail. Guest lectures connect the historical observation with contemporary architectural and engineering practice. The aim of the study is to discover important historical references and underlying concepts, connecting these with contemporary questions.

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Termine Schedule 24. Februar 09:00 Holz traditionell 09:45 Holz industriell 10:45 Energie

Dampfzentrale in Barcelona, Robert Maillart, 1917 (Beton) — Central Catalana de Gas in Barcelona, Robert Maillart, 1917 (Concrete)

2. März 09:00 Fokus Figuren Holz 09:45 Grubenmann/Terner&Chopard 10:45 Struktur 9. März 09:00 Stein 09:45 Naturstein / Kunststein 10:45 Material 16. März 09:00 Gastvortrag Hermann Blumer 09:45 „Tech. und gestalt. Kapazitäten“ 10:45 Umsetzung 23. März 09:00 Gastvortrag Marc Aurel Wyss 09:45 „Entwerfen aus und mit dem Holz“ 10:45 Energie 30. März 09:00 Eisen 1 / Frühes Eisen 09:45 Eisen 1 / Frühes Eisen 10:45 Material 6. April 09:00 Eisen 2 09:45 Beton 1 / Früher Beton 10:45 Struktur 27. April 09:00 Gastvortrag Andrea Pedrazzini 09:45 Stahlbetonprojekte 10:45 Umsetzung


4. Mai 09:00 Beton 2 09:45 Beton 2 10:45 Energie 11. Mai 09:00 Fokus Figuren Eisen 09:45 Brunel / Eiffel 10:45 Material

Bohlendach in der Zitadelle in MontDauphin, Sébastien Le Prestre de Vauban, 1713 (Holz) — Roof out of timber planks in the Citadel in Mont-Dauphin, Sébastien Le Prestre de Vauban, 1713 (Wood)

18. Mai 09:00 Gastvortrag Lukas Ingold 09:45 Italienische Nachkriegsmoderne 10:45 Struktur 25. Mai 09:00 Fokus Figuren Beton 09:45 Williams / Maillart 10:45 Umsetzung 1. Juni 09:00 Gastvortrag 09:45 n.n. 10:45 Energie 27. Juni 09:00 Endprüfung

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Rolf Keller, Buchcover 1973, Bauen als Umweltzerstörung — Rolf Keller, Cover 1973, Construction as Environmental Degradation

Modulverantwortung Module Leader Prof. Dr. Oliver Dufner Dozierende Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner, Dr. Christoph Wieser Form Profile Das Modul dient der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und des konzentrierten Denkens und Schreibens. Es bietet die Möglichkeit, das eigene Handeln als entwerfender Architekt / entwerfende Architektin schriftlich zu reflektieren. Ziel ist es, eine eigenständige themenrelevante Vertiefungsarbeit zu verfassen. 6 ETCS The module is aimed at teaching research methods and concentrated thought. It should provide designing architects with an opportunity to reflect on their work in writing. The aim is to write autonomous, in-depth work on relevant themes. 6 ECTS Ergebnis Outcome Vertiefungsarbeit, A4 hochkant, 3 Exemplare gebunden, docx., .indd und .pdf Ablage auf Ilias Written paper, A4 portrait format, 3 bound copies, docx., .indd and .pdf upload to Ilias Sprache Language Deutsch / Englisch German / English

Vertiefungsarbeit Rückzug ins Vertraute – Landsehnsucht in der Schweiz der 1970er Jahre Nach einer längeren Phase wirtschaftlicher Prosperität und der damit verbundenen rasanten baulichen Entwicklung kam es Ende der 1960er Jahre zu grundlegenden Veränderungen in der westlichen Welt. Zum Einen wurden – bedingt durch die sich zuspitzende Knappheit an Ressourcen – die `Grenzen des Wachstum` postuliert, zum Anderen führten die gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge der Studentenunruhen vor allem bei der jüngeren Generation zu einer neuen Werteordnung. Die Kombination dieser Einflüsse hatte auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Siedlungsentwicklung. So prägten nicht mehr allein die grossmasstäblichen Wohnanlagen am Stadtrand das Bild der gebauten Umwelt, es entstanden auch Siedlungen kleineren Ausmasses weit ab der städtischen Ballungsräume. An die Stelle einer möglichst rationellen und systematisierten Bautätigkeit trat eine neue Handwerklichkeit und Tendenzen zum

In-depth Study Retreat to the familiar – Rural yearning in 1970s Switzerland After an extended period of economic prosperity and the rapid building development it entailed, there was a fundamental change in the western world in the late 1960s. Firstly, due to increasingly scarce resources, the “limits of growth” were postulated. Secondly, social changes as a result of student uprisings especially among the younger generation led to a new value system. The combination of these influences also had a direct influence on settlement development. It was no longer the largescale housing developments on the city limits that dominated the developed landscape. Smaller estates were also established further away from the urban agglomerations. The notion of producing as rational and systematic buildings as possible was replaced by a new craftsmanship and a trend towards self-building, which was clearly also orientated towards the forms and values of rural construction. While in earlier decades, living together


Selbstbau, die sich durchaus auch an den Formen und Werten des ruralen Bauens orientierte. Wenn in den Jahrzehnten zuvor das Zusammenleben nach tradierten Regeln funktionieren sollte, spielte jetzt der Austausch in einer informellen, durch gemeinsame Werte miteinander verbundenen Nachbarschaft eine wichtige Rolle. Diese Kritik an der Fortschrittsgläubigkeit der vorherigen Jahre äusserte sich nicht nur in neuen Siedlungs- und Organisationsformen, sondern wurde auch in Schriften wie Rolf Kellers `Bauen als Umweltzerstörung` thematisiert. Nicht zuletzt aufgrund der heute kontrovers geführten Debatte zu den Siedlungsformen der Agglomeration wollen wir das Frühlingssemester den verschiedenen Facetten der Landsehnsucht in der Schweiz der 1970er Jahre widmen, ihren Versprechen, Wünschen und Hoffnungen. Dabei richten wir den Blick neben den konkreten Realisierungen auch auf die soziologische Rezeption und die theoretische Debatte.

Raum Room C 400 Veranstaltung Event Dienstags ab 9:00, ganztags Tuesdays from 9:00, all day

had to function according to traditional rules, this was replaced by the important role of exchange within an informal neighbourhood that was mutually connected through common values. Such criticism of the earlier faith in progress was expressed not only in new forms of housing estates and organisation, but was also addressed in texts such as Rolf Keller’s “Bauen als Umweltzerstörung” (“Building as Environmental Destruction”). Not least due to today’s controversial debate on forms of housing in agglomerations, we intend to dedicate the Spring Semester to different aspects of 1970s rural yearning in Switzerland, including its promises, wishes and hopes. We will not only study the actually constructed estate, but also the sociological reception and theoretical debate. Dennis Meadows, Buchcover 1973, Die Grenzen des Wachstums — Dennis Meadows, Buchcover 1973, The limits of growth

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Rolf Keller + Fritz Schwarz, Gemeindezentrum „Mittenza“ Muttenz 1966-1970 — Rolf Keller + Fritz Schwarz, Community center „Mittenza“ Muttenz 1966-1970

Rolf Keller, Siedlung Seldwyla in Zumikon 1967-1976 — Rolf Keller, Housing development Seldwyla in Zumikon 1967-1976


Fritz Schwarz, Überbauung Sonnenhof in Benglen, Fällanden — Fritz Schwarz, Development Sonnenhof in Benglen, Fällanden

Peter und Beatrice Weber, Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Wohnen und Arbeiten WAW, Wald 1990 — Peter and Beatrice Weber, Nonprofit housing association live and work WAW, Wald 1990

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Manuel Pauli, Überbauung Wyler am Teich, Embrach — Manuel Pauli, Development Wyler am Teich, Embrach

Manuel Pauli, Überbauung Wyler am Teich, Embrach — Manuel Pauli, Development Wyler am Teich, Embrach


Fosco Fosco-Oppenheim Vogt, Wohnsiedlung auf dem Höli, Scherz 1968-1973 — Fosco Fosco-Oppenheim Vogt, Housing development on the Höli, Scherz 1968-1973

Fosco Fosco-Oppenheim Vogt, Wohnsiedlung auf dem Höli, Scherz 1968-1973 — Fosco Fosco-Oppenheim Vogt, Housing development on the Höli, Scherz 1968-1973

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Metron, Wohnsiedlung Unterwindisch um 1970 — Metron, Housing development Unterwindisch around 1970

Entwerfende Architekten und Architektinnen werden in der Beschäftigung mit der beruflichen Praxis und Theorie von grundlegenden Phänomenen der Architektur wie auch von den konkreten Bedingungen und Themen beeinflusst, die innerhalb des Fachdiskurses geführt werden. Deshalb bietet die Auseinandersetzung mit der jüngeren Architekturgeschichte und ihren Planungen, Bauten und Protagonisten ein relevantes Feld, um die eigene entwerferische Tätigkeit zu reflektieren, und innerhalb des historischen Kontextes zu verorten. Dieses Semester behandeln wir erneut ein Thema, das in der Schweiz ihren konkreten, von den lokalen Bedingungen geprägten Niederschlag gefunden hat.

In studying architectural practice and theory, designing architects are influenced by the fundamental phenomena of architecture and concrete conditions and themes that are debated among experts. Thus this investigation of recent architectural history, its planning, buildings and protagonists is a relevant field on which to reflect on one’s own design activity and localise oneself within a historical context. This semester, we will again address a theme that has a concrete effect on Switzerland, one that is shaped by local conditions and also strongly relates to the international debate at the time.


Das Semester wird in drei Abschnitte gegliedert: Zunächst erarbeiten wir uns mittels Lektüre und gemeinsamer Diskussion von Texten verschiedener Autoren, Exkursionen und Inputreferaten einen Überblick sowie ein Vokabular, um das Thema zu verstehen, einzugrenzen, und für unsere eigene Argumentation nutzbar zu machen. Im Anschluss daran dient dieses Wissen als Grundlage für die eigenständige, schriftliche Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Aspekt zum Thema, das in Form eines Vortrages präsentiert wird. In der dritten Phase werden die formulierten Thesen weiter verfeinert und als umfangreiche Textarbeit in eine verbindliche Form gebracht. Im Fokus unserer Betrachtung steht die differenzierte Beschäftigung mit der Theorie und Praxis des Siedlungsbaus sowohl als architektonisches, als auch historisches und soziologisches Phänomen.

Metron, „Der gepflegte Rohbau“ und „Ästhetik der Sparsamkeit“ — Metron, „The neat shell“ and „aesthetics of thrift“

The semester is divided into three sections: Firstly we will read and discuss the texts of various authors, as well as using excursions and input-presentations to gain an overview and vocabulary with which to understand and define the theme, in order to use it for our own arguments. Secondly, this insight will form the basis of an independent, written study of a self-chosen aspect of the theme, which is proposed in an oral presentation. In the third phase, the formulated theses are further refined and made binding in an extensive written paper. We will focus on the differentiated study of the theory and practice of settlement development, both as a historical phenomenon and a design method.

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Gustave Caillebotte, Rue de Paris, temps de pluie, 1877, Foto Thomas Struth — Gustave Caillebotte, Rue de Paris, temps de pluie, 1877, Photo Thomas Struth

„Der Raum scheint entweder gezähmter oder harmloser zu sein als die Zeit: man begegnet überall Leuten, die Uhren haben, und sehr selten die Kompasse haben.“ Georges Perec, Träume von Räumen, 1974 — “Space seems to be either tamer or more inoffensive than time; we’re forever meeting people who have watches, very seldom people who have compasses.” Georges Perec, Species of Spaces, 1974

Modulverantwortung Module Leader Alberto Alessi Form Profile Vorlesungen, Modulendprüfung, Semesterprotokoll Lectures, Written Examination, record of the semester

Basisvorlesungen RAUM, VERBILDLICHEN Was ist der Raum? Was sind Räume? Was sind Räume in der Architektur? Wie entstehen sie? Wie sind sie gestaltet, welche Elemente charakterisieren sie? Was oder wem sollten sie dienen (entsprechen)? Welche Rolle spielen die Funktionen, der Zeitgeist, die Intentionen? Warum?... Auch wenn man meinen würde, Räume gibt es seit immer, setzt sich die Theorie der Architektur erst seit dem XIX Jahrhundert kontinuierlich mit dem Begriff „Raum“ als Grundmaterial des Bauens auseinander. Kritiker und Kunsthistoriker wie August Schmarsow, Rudolph Arnheim oder Bruno Zevi, Soziologen wie Henry Lefebvre, Erwing Goffman oder Marc Augé und Architekten wie Luigi Moretti, Dom Hans Van Der Laan oder Bernard Tschumi haben den Raum als zentrales Element ihrer Reflektion und Kritik über das Wesen der Architektur gemacht.

Basis Lectures IMAGINE, A SPACE What is space? What are spaces? What are spaces in architecture? How do they occur? Which elements characterize their design? What or whom should they serve? What role play the functions, the intentions, the moment? Why? Although one would think spaces are since the very beginning one of the main aims of buildings, it’s only since the second half of XIX century that theory of architecture coherently reflects on „space“ as the “material” core of its being. Critics and art historians as August Schmarsow, Rudolph Arnheim or Bruno Zevi, sociologists like Henry Lefebvre, Erwing Goffman or Marc Augé and architects such as Luigi Moretti, Dom Hans van der Laan or Bernard Tschumi put space as the centerpiece of their reflection and criticism about the nature of architecture.


Die disziplinarischen Aspekte dieses Begriffes werden im Unterricht erforscht und vermittelt. Analogien und Widersprüche zwischen Theorien, Ideologien und Wissen, sowie auch Kontaktpunkte und Kontraste mit anderen Disziplinen (Bildende Kunst, Film, Soziologie, Philosophie, Wissenschaft) werden diskutiert und vertieft, um sie gleichzeitig mit mehreren Ebenen und Kenntnissen in Verbindung zu bringen. Die Architektur wird somit als Teil des gesamten kulturellen Diskurses erlebbar. Die durch Texte und Projekte präsentierten, unterschiedlichen Themen werden als mögliche „zeitlose“ Werkzeuge in den Händen entwerfender Architekten verstanden. Die Architekturtheorien sind keine reinen Abstraktionen, sie bewegen sich zwischen absoluten Positionen, und relativen Verhältnissen.

Raum Room E 404 / F-Nische Veranstaltungen Lectures Montags ab 13:00 Mondays from 13:00 Studio

Bushaltestelle in Ägypten — Bus stop in Egypt

Die Werkzeuge von Vorlesungen, Besichtigungen und Gastvorträgen werden mit Seminarsessionen ergänzt, die aktiv von Studenten mit Kurzvorträgen und Diskussion gestaltet werden, die für die Bewertung bis zum Ende des Semesters abgeschlossen und abgegeben werden.

The disciplinary aspects of these themes and reflections will be researched and taught in this course. Analogies and contradictions between theories, ideologies and knowledge, as well as points of contact and contrast with other fields (art, social studies, philosophy, science, …) will be discussed and deepened, in order to simultaneously connect them with multiple levels of knowledge. The architecture thereby becomes tangible as part of general cultural discourse. The different themes presented through texts, images and projects are grasped as possible “timeless” tools in the hands of designing architects. Architectural theories are not pure abstractions, they move between absolute positions and relative conditions. The instruments of lectures, on-site visits and guest lectures are supported by seminar sessions, actively shaped by students through short presentations and discussion of an assignment that will be completed and delivered by the end of the semester for the final evaluation.

… schmal, hoch, lang, farbig, hell, dunkel, gemauert, verglast, gedeckt, intim, warm, langweilig, effizient, neutral, kollektiv, symbolisch, ... Weg, Straße, Platz, Hof, Haus, Zimmer, Tür, Fenster, ... Die Hagia Sofia in Istanbul, die Alhambra in Granada, die Kirche San Carlino in Rom, die Villa Müller in Prag, das TWA Terminal in New York, das KKL in Luzern, ... Die Carceri von Giovan Battista Piranesi, das Hochhaus an der Friedrichstrasse von Mies van der Rohe, das Monumento Continuo von Superstudio, … — ... Narrow, high, long, coloured, light, dark, bricked, plastered, glazed, covered, intimate, warm, boring, efficient, neutral, collective, symbolic ... alley, street, square, courtyard, house, room, door, window ... the Hagia Sofia in Istanbul, the Alhambra in Granada, the San Carlino church in Rome, the Villa Müller in Prague, the TWA terminal in New York, the KKL in Lucerne, ... the Carceri by Giovan Battista Piranesi, the high-rise project on the Friedrichstrasse by Mies van der Rohe, the Monumento Continuo by Superstudio, ... 113


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Keynote Lectures Die Keynote Lectures erweitern den Horizont über das fachliche hinaus. Jeweils ein Gast gibt Einblicke in ein spezifisches Thema. Die Form der Vermittlung ist offen (Vorträge, Workshops, Übungen). Die Pflichtveranstaltung findet für die Master Studenten der HSLU Luzern und der FHNW Basel statt.

Keynote Lectures The Keynote Lectures, held by guests to a specific topic, are to broaden the students` horizon. The medium hereby is held open: it can be lectures, workshops, exercises. The required course is held jointly for the master students both of HSLU Lucerne and FHNW Basel.

Modulverantwortung Module Leader Johannes Käferstein Form Profile Eintägige Workshops, die abwechselnd von der HSLU - T&A und von der FHNW in Basel organisiert werden. Sie werden von Master-Studierenden beider Hochschulen gemeinsam besucht. One-Day workshops, organized in turn by the HSLU - T&A and the FHNW in Basel. They are attended by master-students of both universities together.


Termine Schedule 26. Februar / 11. März (FHNW, Basel) Adriano Biondo Fotograf, Basel

Raum Room Atelier, Nische F-Geschoss Studio, F-level, alcove Veranstaltung Event Immer am Mittwoch Every Wednesday

4. März (HSLU, Luzern) Architekturpädagogiken Symposium 18. März / 8. April (FHNW, Basel) Markus Stegmann Künstler, Basel 1. April / 22. April (FHNW, Basel) Bettina Grossenbacher Künstlerin, Basel 6. Mai (HSLU, Luzern) Johanna-Yasirra Kluhs Dramaturgin, Südpol, Kriens 13. Mai (HSLU, Luzern) Assemble Architekten, London

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Johanna-Yassira Kluhs Die Landschaften, die uns umgeben, formatieren auch unsere geistigen Perspektiven. Umgebungen, ihre Beschaffenheit, Materialität, Sprache manifestieren sich als mindset in den Menschen. Es resultieren Kulturen des Sprechens, Umgangs, Urteilens. Die in Bewegung bleiben. Wie können wir uns dem annähern, wie eine präzise Beschreibung üben – können Landschaften die Bedingungen unseres Denkens und Handelns bilden und gleichzeitig ihr Resultat sein? Die Dramaturgin und Kuratorin Johanna-Yasirra Kluhs lädt zu einem Tag der aufmerksamen Passagen zwischen vermeintlich natürlichen und urbanen Umgebungen ein. Auf den Spaziergängen treffen sich vorgängige Texterfahrungen und momentane Wahrnehmung. Und münden im Anfang eines gemeinsamen Nachdenkens über die Übersetzung ins eigene Schaffen.

Johanna-Yassira Kluhs The landscapes that surround us also format our spiritual perspectives. Surroundings, their character, materials and languages are manifested as a mindset in people. The result is cultures of language, behaviour and judgement. These remain in flux. How can we approach them and describe them precisely? Can landscapes that are the preconditions for our thought and actions also be a result of them? The Dramaturge and Curator Johanna-Yasirra Kluhs invites you to a day of attentive passage between apparently natural and urban surroundings. On these walks, previous textual experiences and momentary perception meet. They merge into the beginning of a common consideration of translation into one’s own work.


Assemble Assemble ist ein Kollektiv aus London, das in allen Bereichen von Kunst, Architektur und Design arbeitet. Die 18 Mitglieder arbeiten seit 2010 zusammen. Die Arbeitsweise von Assemble zielt darauf, sich mit der typischen Trennung zwischen der Öffentlichkeit und den ortsgenerierenden Prozessen auseinanderzusetzen. Assemble vertritt eine Arbeitsweise, die unabhängig und gemeinschaftlich ist, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit in der steten Umsetzung ihrer Arbeit als aktive Beteiligte und Mitgestalter zu involvieren.

Assemble Assemble are a collective based in London who work across the fields of art, architecture and design. They began working together in 2010 and are comprised of 18 members. Assemble’s working practice seeks to address the typical disconnection between the public and the process by which places are made. Assemble champion a working practice that is interdependent and collaborative, seeking to actively involve the public as both participant and collaborator in the on-going realization of the work.

Granby Four Streets, Assemble — Granby Four Streets, Assemble

Yardhouse, Assemble — Yardhouse, Assemble

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Symposium für Architekturpädagogiken Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können ? Das Symposium für Architekturpädagogi­ken, das von der Hochschule Luzern – Technik & Architektur veranstaltet wird, versteht sich als Plattform für einen institutionsübergreifenden, lebendigen und breit angelegten Diskurs. Die Architekturausbildung wird dabei als zusam­ menhängende Ausbildungslandschaft begriffen, und die Gespräche werden als fortführender und offener Prozess von allen Teilnehmenden gestaltet und fortge­führt.

Symposium Plakat — Conference poster

Die Kernfrage Die zentrale Frage des ersten Symposiums für Architekturpädagogiken lautet: „Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?“ Es ist eine grundlegende Frage nach der Haltung, der Idee und den Inhalten einer Architekturausbildung. Diese Frage wird sowohl in Form einer Bestandsaufnahme des Studiums „Was lernen

Conference on Architecture Pedagogies What abilities should students have after studying Architecture? The Conference on Architecture Pedagogies organised by the Lucerne University of Applied Sciences & Arts – Engineering & Architecture is intended as a platform for lively, inter-institutional, broad-based debate. It sees architectural education as a coherent training landscape and the discussions will be shaped and continued by all participants as an ongoing, open process.Core question The core question The core question for the first Conference on Architecture Pedagogies is: „What abilities should students have after studying Architecture?“ It is a fundamental question concerning the approach, idea and content of architectural training. The question is jointly re ected upon by lecturers and students, thereby developing both an assessment of the status quo and a subsequent vision for future education.


Studierende heute im Architekturstudium?“ als auch einer anschliessenden Vision für die zukünftige Ausbildung „Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?“ unter den Dozierenden und Studierenden gemeinsam re ektiert.

Raum Room F-Geschoss F-level

Das Gesprächsformat Das Symposium für Architekturpädagogiken zeichnet sich durch sein Gesprächsformat aus. Der ganztägig angelegte Diskurs wird aus der Perspektive einer zusammenhängenden Ausbildungslandschaft entwickelt, anstelle von einzelnen Personen oder Institutionen. Die Teilnehmenden werden nach kurzen, kontroversen Inputreferaten in kleinen Gesprächsgruppen gemeinsam ihre Position diskutieren und formulieren. Diese parallel geführten Tischgespräche werden durch ein Moderationsteam strukturiert und dokumentiert. Die Master-Studierenden sind aktiv in das Symposium eingebunden. www.architekturagenda.ch

Discussion format The Conference on Architecture Pedagogies is characterised by its discussion format. The full-day dialogue is developed from the perspective of a connected educational landscape, rather than individual people or institutions. After brief, controversial input presentations, the participants will discuss and formulate their positions in small groups. These parallel group talks are structured and documented by a team of moderators. Master students will be involved in the conference with defined tasks. www.architekturagenda.ch

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Kariakoo Markthalle, Beda J. Amuli, 1974 — Kariakoo Market Hall, Beda J. Amuli, 1974

Dar es Salaam Waterfront — Dar es Salaam Waterfront

Studienreise nach Tansania Die Fokusbereiche Energie und Struktur bieten im FS 2016 eine gemeinsame Reise nach Tansania an. Wir werden die Metropole Dar es Salaam besuchen, wo sich einerseits ein Bauplatz für das Fokusprojekt Architektur & Energie befindet und die andererseits als kulturell hybride Küstenstadt Anregungen für das Semesterthema Architektur & Struktur bietet. Auf unserer Reise möchten wir uns einen Überblick verschaffen über den kulturellen, urbanen, politischen und gesellschaftlichen Kontext der Stadt und uns mit ihrer Baukultur zwischen Kontinentalafrika und Indischem Ozean, zwischen lokalen Traditionen und ersehnter Modernität, zwischen tropischer Langsamkeit und schnellem Geld auseinandersetzen. Dabei stehen Begegnungen mit den tonangebenden Architekten der Gegenwart auf dem Programm.

Study trip to Tanzania In the Spring Semester of 2016, the focus fields of energy and structure are offering a joint trip to Tanzania. We will visit the metropolis of Dar es Salaam, where firstly the construction site for the Focus Project Architecture & Energy is located. Secondly, it is a culturally hybrid coastal city that provides impulses for the semester theme of Architecture & Structure. On our trip, we intend to gain an overview of the cultural, urban, political and social context of the city and study its building culture between continental Africa and the Indian Ocean, between local traditions and aspired-for modernism, and between tropical slowness and fast money. Contact with influential contemporary architects is included in the programme.


Als Teil der Seminarreise ist ein Ausflug nach Zanzibar geplant, wo wir die UNESCO Kulturerbestätte Stone Town besuchen, eine jahrhundertealte Handelsstadt, geprägt durch Gewürz- und Sklavenhandel entlang der Monsunrouten zwischen Afrika und Asien. Kosten: ca. 1000 CHF “When I woke up the next morning the ship’s engines had stopped. I jumped out of my bunk and peered through the port-hole. This was my first glimpse of Dar es Salaam and I have never forgotten it. We were anchored out in the middle of a vast rippling blue-black lagoon and all around the rim of the lagoon there were pale-yellow sandy beaches, almost white, and breakers were running up on to the sand, and coconut palms with their little green leafy hats were growing on the beaches, and there were casuarinas trees, immensely tall and breathtkingly beautiful with their delicate grey-green foliage. -Roald Dahl, 1938

Zeitraum Schedule 17.04. - 24.04.2016 genaue Daten und Kosten werden noch bekanntgegeben exact dates and costs will be announced later Modulverantwortung Module Leader Annika Seifert Gunter Klix Felix Wettstein Ludovica Molo Assistent Assistant Philippe Grossenbacher Matthew Howell

The seminar trip also includes a trip to Zanzibar, where we will visit the UNESCO World Heritage site Stone Town, a centuries-old trading town that is characterised by spice and slave trade along the monsoon route between Africa and Asia. Costs: approx. 1,000 CHF “When I woke up the next morning the ship’s engines had stopped. I jumped out of my bunk and peered through the porthole. This was my first glimpse of Dar es Salaam and I have never forgotten it. We were anchored out in the middle of a vast rippling blue-black lagoon and all around the rim of the lagoon there were pale-yellow sandy beaches, almost white, and breakers were running up on to the sand, and coconut palms with their little green leafy hats were growing on the beaches, and there were casuarinas trees, immensely tall and breathtakingly beautiful with their delicate grey-green foliage. -Roald Dahl, 1938

Stone Town Sansibar — Stone Town Zanzibar

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Hamburg, Chilehaus — Hamburg, Chilehaus

Hamburg, Hafencity — Hamburg, Hafencity

Studienreise nach Hamburg Im Fokus Material wird eine Reise in das Epizentrum der europäischen Backsteinarchitektur angeboten. In Hamburg stehen einige der wichtigsten Backsteinbauten der Moderne und mit den beiden Architekten Fritz Schumacher und Fritz Höger wurde auch eine kulturelle Verankerung der Moderne über die Materialwahl gesucht. Wir werden der Entwicklungsgeschichte dieser Backsteintradition nachgehen, von der Backsteingotik – dazu ist ein Ausflug nach Lübeck geplant – bis zu heutigen Beispielen. Daneben und in gewissen Teilen parallel zur Backsteinarchitektur werden wir den städtebaulichen Beitrag von Fritz Schumacher unter die Lupe nehmen, den er als Stadtbaumeister Hamburgs in den 1920er Jahren geleistet hat. Eine ausserordentliche Leistung und eine etwas andere Position zum Städtebau als wir sie von den Protagonisten der Weissen Moderne kennen. Interessant wird dann auch sein zu sehen, ob und wie sich diese Vorstellungen in den heutigen Entwicklungsgebieten von Hamburg, insbesondere der Hafenstadt, manifestieren.

Study trip to Hamburg The Focus Material offers a trip to the epicentre of European brickwork architecture. Hamburg has some of the most important Modern brickwork buildings and the two architects Fritz Schumacher and Fritz Höger also aimed to culturally anchor their Modern work through the choice of material. We will investigate the developmental history of this brickwork tradition, from Brick Gothic – including an excursion to Lübeck – to contemporary examples. Additionally, sometimes in parallel to studying brickwork architecture, we will take a closer look at the urban planning contribution made by Fritz Schumacher in his capacity as Hamburg’s master builder in the 1920s. His exceptional achievement reveals a slightly different stance on urban planning than we see from protagonists of White Modernism. It will be interesting to see whether and how these ideas are manifested in today’s development sites in Hamburg, especially the HafenCity.


Im Rahmen der Reise werden wir auch den Bauplatz im Stadtpark besuchen und so vor Ort überprüfen können, ob die Entwurfsansätze stichfest sind, respektive ob der Kontext den gedachten Vorstellungen entspricht. Kosten: ca. 700 CHF “Der Backstein ist in vieler Hinsicht der eigenwilligste unter den Baustoffen; es ist nicht möglich, ein bauliches Werk gleichsam als neutrales rhythmisches und formales Gebilde zu entdecken und es dann in Backstein auszuführen. Dazu ist das Material nicht willenlos genung. Seine Schmiegsamkeit ist von der Art, dass seine Individualität nie vergessen werden kann. Daher spielt die Erkenntnis der Eigentümlichkeiten dieses Materiales eine ausschlaggebende Rolle, und zwar nach einer doppelten Seite hin: nicht nur seine positiven Eigenschaften werden massgebend, sondern in ebenso hohem Grade seine negativen Eigenschaften, – nicht nur seine Fähigkeiten, sondern ebensosehr seine Grenzen.“ Fritz Schumacher: Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaues, 1920

Zeitraum Schedule 17.04. - 24.04.2016 genaue Daten und Kosten werden noch bekanntgegeben exact dates and costs will be announced later Modulverantwortung Module Leader Dieter Geissbühler Team Team Tina Unruh Roman Hutter Yves Dusseiller

During the trip, we will also visit the building site in the Stadtpark and examine on-site whether the design approaches are sound and the context is compatible with the conceived ideas. Costs: approx. 700 CHF “Brick is in many ways the most idiosyncratic of building materials: It is not possible to discover a building as a neutral rhythmic and formal structure and then build it in brick. The material is not weak-willed enough for that. Its flexibility is of a kind that never allows one to forget its individuality. Thus, insight into the idiosyncratic nature of this material plays a decisive role, even in two ways: Not only its positive qualities are definitive, but also to a significant degree its negative qualities not only its abilities, but also its limitations.” Fritz Schumacher: Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaues, 1920 [trans.]

Lübeck, St. Marienkirche — St. Mary‘s Church, Lübeck

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Abteilungsvorträge Die Abteilungsvorträge sind integrierender Bestandteil des fünfjährigen Architekturstudiums. Im Frühjahrssemester 2016 werden relevante Positionen von aufsehenerregenden jungen Architekten-Kollektiven aus Brüssel und London, sowie einem in der Schweiz ausgesprochen erfolgreichem Duo aus Barcelona vorgetragen. Beim anschliessenden Apéro, welcher von den Studierenden organisiert wird, besteht jeweils die Möglichkeit sich über die Thematik sowie mit den Referentinnen und Referenten auszutauschen.

Departmental Lectures The departmental lectures are an integral element of the five-year Architecture course. During the spring semester of 2016 new positions of innovative young architects-collectives from Bruxelles and London, as well as a duo from Barcelona, that is exceptionally successful in Switzerland, will be presented and discussed. The lectures are followed by an aperitif organised by the students as a chance to exchange ideas on the relevant theme with the lecturer.


Termine Schedule 31. März 19:00 Abteilungsvortrag 1 Barozzi Veiga Barcelona Mies van der Rohe Prize 2015 www.barozziveiga.com 21. April 19:00 Abteilungsvortrag 2 Rotor Bruxelles www.rotordb.org 13. Mai 18:00 Abteilungsvortrag 3 Assemble London Turner Prize 2015 www.assemblestudio.co.uk

Raum Room Dr. Josef Mäder-Saal Auditorium Dr. Josef Mäder

Philharmonie Stettin, Barozzi Veiga, Barcelona — Philharmonic Hall Szczecin, Barozzi Veiga, Barcelona

RDF181, Rotor, Brüssel — RDF181, Rotor, Brussels

The Cineroleum, Assemble, London — The Cineroleum, Assemble, London

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Lehrende Lecturers

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Alberto Alessi Dozent Modulverantwortung Basismodul alberto.alessi@hslu.ch +41 43 817 28 08

Stefan von Arb Dozent Fokus Umsetzung stefan.vonarb@hslu.ch +41 41 349 34 91

Alberto Alessi, *1964, diplomiert in Architektur am Politecnico von Mailand. Weiterbildung in Architekturtheorie an der Ecole d’Architecture Paris-Villemin. 1994 eigenes Architekturatelier in Rom und Zürich. 1998-2004 Assistent für Entwurf und für Architekturtheorie an der ETH Zürich, 2004-2005 an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 Gastdozent an der Cornell University. Seit 2006 Dozent für Architekturtheorie an der HSLU - T&A und seit 2009 an der Universität Liechtenstein. *1964, diploma in architecture at Politecnico Milano. Postgraduate degree in theory of architecture at Ecole d’Architecture Paris-Villemin. From 1994 studio in Rome und Zurich. 1998-2004 assistant for design and theory of architecture at ETH Zurich, 2004-2005 at Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 visiting lecturer at Cornell University. Since 2006 Lecturer for theory of architecture at the HSLU T&A and since 2009 at the University of Liechtenstein.

Stefan von Arb, *1959, 1982-1992 Projektleiter, 1992-2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, Seit 1992 als selbständiger Architekt tätig, 2003-2007 Dozent an der FH St. Gallen, Seit 2003 Dozent für Konstruktion, Baumanagement und Bauökonomie. *1959, 1982-1992 Project leader, 1992-2003 Research Associate at ETH Zürich, Since 1992 own office as an Architect, 2003-2007 Lecturer at FH St. Gallen, Since 2003 Lecturer in construction, construction management and construction economics.


Luca Deon, *1966 - Geschäftsinhaber der DEON AG, Luzern, seit 1999, Hauptamtlicher Professor für Architektur und Konstruktion an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur, seit 2003, Maître du Département d‘Architecture an der EPF Lausanne, 1998 – 1999, Assistent für Entwurf und Konstruktion an der EPF Lausanne bei Inès Lamunière, 1996 – 1999, Entwurfsarchitekt und Projektleiter bei Daniele Marques und Bruno Zurkirchen, 1994–1997, 1993, Architekturstudium an der ETH Zürich. * 1966 - Business owner of DEON AG, Lucerne, since 1999, professor of Architecture and Construction at the University of Lucerne, Engineering & Architecture, since 2003, Maître du Département d ‚Architecture at the EPF Lausanne, 1998 - 1999, assistant for design and construction at the EPF Lausanne at Inès Lamunière, 1996 - 1999, design architect and project manager at Daniele Marques and Bruno Zurkirchen, 1993, studied architecture at ETH Zurich.

Oliver Dufner, *1968, 1987-1993 Architekturstudium an der ETH Zürich, 1996-1998 Nachdiplomstudium in Geschichte und Theorie der Architektur am Institut gta der ETH Zürich. Von 2001 bis 2005 Forschungsassistenz an der SNF-Förderungsprofessur an der ETH Zürich, Promotion 2006. Seit 1994 als Architekt bei Burkard Meyer Architekten BSA in Baden tätig. Seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung und Mitinhaber. Seit 2012 hauptamtlicher Dozent, seit 2015 Professor an der HSLU - T&A.

Prof. Luca Deon Dozent Fokusverantwortung Umsetzung luca.deon@hslu.ch +41 41 349 34 72

Prof. Oliver Dufner Dozent Modulverantwortung Vertiefung oliver.dufner@hslu.ch

*1968, 1987-1993 studied Architecture at the ETH Zurich, 1996-1998 post-graduate studies in History and Architectural Theory at the Institut gta, ETH Zurich. 2001-2005 Research Assistant for the SNF-sponsored Professorship at the ETH Zurich, PhD in 2006. Since 1994, architectural work for Burkard Meyer Architekten BSA in Baden, since 2005 Member of the Management Board and Partner. Since 2012 full-time Lecturer, since 2015 Professor at the HSLU - T&A. 129


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Yves Dusseiller Dozent Leitung Architektur Werkstatt yves.dusseiller@hslu.ch +41 41 349 34 40

Prof. Dieter Geissbühler Dozent Fokusverantwortung Material dieter.geissbuehler@hslu.ch +41 41 349 34 68

Yves Dusseiller, *1972, Architekturstudium an der ETH Zürich 1993 2001, Ausbildung als Zimmermann 2002 - 2004, autodidaktische Beschäftigung mit Bildhauerei. Mitarbeit bei Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, Mitarbeit im Museum für Gestaltung, Zürich 1998 - 2000 und Museum Bellerive, Zürich 2001. Seit 2006 selbstständige Tätigkeit mit Schwerpunkt Restauration. Seit 2009 als Dozent an der HSLU - T&A, Tätigkeit in der Lehre und Leitung der Architektur Werkstatt. *1972, studies of architecture at ETH Zürich 1993 2001, apprenticeship as a carpenter 2002 - 2004, autodidactic in sculptor. Employee of Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, employee of Museum für Gestaltung, Zürich 1998 2000 and Museum Bellerive, Zürich 2001. Since 2006 independent work with focus on restauration. Since 2009 lecturer at the HSLU - T&A, teaching and head of Architektur Werkstatt.

Dieter Geissbühler, *1955, dipl. Architekt ETH SIA BSA. Architekturstudium ETH Zürich. 1989-2005 Architekturbüro mit Alexander Galliker, seit 2006 Architekturbüro mit Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent an der ETH Zürich bei Flora Ruchat-Roncati, 1992-1993 Lehrauftrag an der ETH Zürich, seit 2000 Dozent an der HSLU - T&A. Professor seit 2002 und Fokusverantwortlicher Material im Master Architektur seit 2005. *1955, dipl. Architect ETH SIA BSA. Studies of Architecture at ETH Zurich. 1989-2005 own architectural office with Alexander Galliker, since 2006 with Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent (leading assistant) at ETH Zurich with Flora Ruchat-Roncati. 1992-1993 Lecturer at the ETH Zurich, since 2000 Lecturer at the HSLU - T&A. Professor since 2002 and in charge of the focus material in the master in architecture since 2005.


Roman Hutter, *1978, 2006-2008 HSLU - T&A: Master of Arts in Architecture, 2007-2008 Technische Universität Wien: Master of Arts in Architecture, 2008-2009 Herzog & de Meuron, Basel, 2010-2012 Assistent an der HSLU - T&A, 2011 Gründung von Roman Hutter Architektur GmbH, Seit 2015 Nebenamtlicher Dozent an der HSLU - T&A. *1978, 2006-2008 HSLU - T&A: Master of Arts in Architecture, 2007-2008 Technical University of Vienna: Master of Arts in Architecture, 2008-2009 Herzog & de Meuron, Basel, 2010-2012 Assistant at the HSLU - T&A, 2011 Foundation of Roman Hutter Architektur GmbH, Since 2015 Part-time lecturer at the HSLU - T&A.

Roman Hutter Lehrbeauftragter Fokus Material roman.hutter@hslu.ch

Johannes Käferstein, *1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Architekturstudium an der ETH Zürich; 1992 Diplom an der ETH Zürich; 1994 Architekt bei Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; seit 1995 Käferstein & Meister Architekten, Zürich; 1996-1997 Tutor, AA London; 20002002 Unit Master, AA London; 2002-2008 Professor für Entwurf und Konstruktion sowie Studienleiter Master an der Hochschule Liechtenstein; seit 2008 Abteilungsleiter und Leitung Master-Studiengang HSLU - T&A.

Prof. Johannes Käferstein Abteilungsleiter Studiengangleiter Master in Architektur johannes.kaeferstein@hslu.ch +41 41 349 34 22

*1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Studies of architecture at ETH Zurich; 1992 diploma at ETH Zurich; 1994 architect with Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; since 1995 Käferstein & Meister Architects, Zurich; 19961997 Tutor, AA London; 2000-2002 Unit Master, AA London; 2002-2008 professor of design and construction and head of the Master programme at University of Lichtenstein; since 2008 head of the Master of architecture at the HSLU - T&A. 131


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Gunter Klix Dozent Fokusverantwortung Energie gunter.klix@hslu.ch +41 41 349 34 06

Thomas Kohlhammer Dozent Fokus Struktur thomas.kohlhammer@hslu.ch

Gunter Klix, *1978, 2005 Diplom an der ETH Zürich, Seit 2011 Architekturbüro APC
Architectural Pioneering Consultants in Dar es Salaam, Tansania, 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Städtebau Institut, Fachgebiet Internationaler Städtebau, Universität Stuttgart, 2010-2014 Visiting Lecturer/Researcher an der Ardhi University,
SADE School of Architecture and Design in Dar es Salaam, Tansania, Seit 2015 Dozent an der HSLU - T&A, Fokusverant- wortlicher Architektur und Energie. *1978, 2005 Diploma at the ETH Zurich, Seit 2011 APC Architectural Pioneering Consultants, Dar es Salaam, Tanzania, 2010 Research Associate in International Urban Development, Städtebau Institut, Stuttgart University
, 20102014 Visiting Lecturer/Researcher, SADE School of Architecture and Design, Ardhi University, Dar es Salaam, Tanzania
, Seit 2015 Lecturer at the HSLU - T&A, in charge of the Architecture and Energy Focus.

Thomas Kohlhammer, *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Studium Bauingenieurwesen und 2000-2004 Studium Architektur an der Universität Stuttgart. 2005-2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Tragkonstruktionen/ Tragwerksentwurf, ETH Zürich. 2000-2009 Mitarbeit in diversen Ingenieurbüros in Stuttgart und Zürich. 20092013 Doktorat bei Prof. Dr. Joseph Schwartz an der ETH Zürich. Seit 2009 Selbstständige beratende Tätigkeit. Seit 2011 Nebenamtlicher Dozent an der HSLU - T&A. *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Diploma studies in civil engineering and 2000-2004 Diploma studies in architecture at the University of Stuttgart. 2005-2012 Research and teaching assitant at the Chair of Structural Design, ETH Zürich. 2000-2009 Collaboration in civil engineering offices in Stuttgart and Zürich. 2009-2013 Doctorate at the ETH Zürich, Prof. Dr. Joseph Schwartz. Since 2009 Selfemployed consultative work. Since 2011 Lecturer at the HSLU - T&A.


Ludovica Molo, *1968, dipl. Architektin ETH BSA. Studium an der ETH Zürich. 1995 Architektin bei Morphosis, Santa Monica CA. 1996-2009 könz.molo, seit 2010 studio we architekten, Lugano. 1996-2003 Assistentin an der Sci-Arc in Vico Morcote bei Ray Kappe, an der EPFL bei Mirko Zardini und an der Accademia di Architettura bei Kenneth Frampton. 2003-2009 Lehrauftrag an der Sci-Arc, seit 2010 Direktorin i2a istituto internazionale di architettura. Seit 2015 Dozentin an der HSLU – T&A, Fokus Struktur. *1968, graduate Architect ETH BSA. Studied at the ETH Zurich. 1995 Architect at Morphosis, Santa Monica CA. 19962009 könz.molo, since 2010 studio we architekten, Lugano. 1996-2003 Assistant at Sci-Arc in Vico Morcote under Ray Kappe, at the EPFL under Mirko Zardini and at the Accademia di Architettura under Kenneth Frampton. 2003-2009 teaching position at Sci-Arc, since 2010 Director of the i2a istituto internazionale di architettura. Since 2015 Lecturer at the HSLU – T&A, Focus Leader: Structure.

Andreas Luible, 1999-2004 Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), 1993-1999 Technische Universität München, Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen, 1990-1992 Berufsausbildung Zimmermann, Holzbau Aumann, Ziemetshausen, Seit 2010 HSLU - T&A, Leiter Kompetenzzentrum Fassaden- und Metallbau (CCFM) und hauptamtlicher Dozent Bautechnik, Seit 2010 Luible Engineering & Consulting, Inhaber und Geschäftsführer.

Ludovica Molo Dozentin Fokusverantwortung Struktur ludovica.molokoenz@hslu.ch +41 41 349 34 06

Prof. Dr. Andreas Luible Dozent Bautechnik Fokus Energie andreas.luible@hslu.ch +41 41 349 34 79

1999-2004 Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), 1993-1999 Technische Universität München, Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen, 1990-1992 Berufsausbildung Zimmermann, Holzbau Aumann, Ziemetshausen, Since 2010 HSLU - T&A, Leiter Kompetenzzentrum Fassaden- und Metallbau (CCFM) und hauptamtlicher Dozent Bautechnik, Since 2010 Luible - Engineering & Consulting, Owner and Manager. 133


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Urs-Peter Menti, *1969, 1995 Diplom als Masch.-Ing. ETH Zürich, 1997 NDK Bau + Energie, 2007 MAS Business Administration (MBA Luzern), 2009 Zertifikat in Hochschuldidaktik, Seit 2008 Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik, Seit 2004 HSLU - T&A, 1995-2004 Senior Consultant / Teamleiter bei Amstein + Walthert AG, Zürich. *1969, 1995 Diploma in Mechanical Engineering ETH Zürich, 1997 NDK Bau + Energie, 2007 MAS Business Administration (MBA Luzern), 2009 Zertifikat in Hochschuldidaktik, Since 2008 Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik, Since 2004 HSLU - T&A, 1995-2004 Senior Consultant / Teamleiter bei Amstein + Walthert AG, Zürich.

Prof. Urs-Peter Menti Dozent Gebäudetechnik Fokus Energie urs-peter.menti@hslu.ch +41 41 349 33 17

Annika Seifert Dozentin Fokusverantwortung Energie annika.seifert@hslu.ch +41 41 349 34 63

Annika Seifert, *1979, 2006 Diplom an der ETH Zürich, 20102012 Projektverantwortliche «Stadtentwicklung und Kulturerbe» am Goethe-Institut Tansania, 2012-2015 Mitgründerin und Leiterin des
Dar es Salaam Centre for Architectural Heritage (DARCH), Tansania, Seit 2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Habitat Unit, Technische Universität Berlin, Seit 2015 Dozentin an der HSLU - T&A, Fokusverantwortliche Architektur und Energie. *1979, 2006 Diploma at the ETH Zurich, 2010-2012 Project Manager, «Urban Development and Cultural Heritage», Goethe Institute, Tanzania, 2012-2015 Co-founder and head of the Dar es Salaam Centre for Architectural Heritage (DARCH), Tanzania
, Since 2014 Research Associate, Habitat Unit, Technische Universität Berlin, Since 2015 Lecturer at the HSLU - T&A in charge of the Architecture and Energy Focus.


Tina Unruh-Bodin, *1971, dipl. Ing. Architektin Dipl. NDS ETHZ, gta. Mitarbeit in diversen Architekturbüros und an diversen Publikationen. Selbständige Projekte und Bauten seit 1999. Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin an der ETH Zürich und seit 2005 für den Bereich Forschung im Master in Architektur an der HSLU - T&A. Seit 2008 Dozentin, Professorin seit 2011. Aufbau und Leitung des Kompetenzzentrums Material, Struktur & Energie in Architektur 2006-2012, Herausgeberin der Schriftenreihe Laboratorium. *1971, dipl. Ing. Architect Dipl. NDS ETHZ, gta. Worked in various architecture offices and on various publications. Independent projects and buildings since 1999. Research and teaching assistant at ETH Zurich and since 2005 working on research in master in architecture at HSLU - T&A. Since 2008 lecturer, professor since 2011. Set up and management of the competence center material, structure & energy in architecture 2006-2012, editor of the series Laboratorium.

Felix Wettstein, *1962, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Studium an der ETH Zürich und der Harvard GSD. 1989-1991 Architekt bei Rafael Moneo und Manuel Solà Morales, Barcelona und Madrid. 1995-2009 Giraudi & Wettstein, seit 2010 studio we architekten, Lugano. 1992-1996 Assistent an der ETH Zürich bei Flora Ruchat, 1993-1994 bei Giorgio Ciucci, 1997-2000 Lehrauftrag an der ETH Zürich. Seit 2013 Präsident Commissione del Paesaggio, Kanton Tessin. Seit 2015 Dozent an der HSLU, Fokus Struktur. *1962, graduate Architect ETH BSA SIA. Studied at the ETH Zurich and Harvard GSD.1989-1991 Architect at Rafael Moneo and Manuel Solà Morales, Barcelona and Madrid. 1995-2009 Giraudi & Wettstein, since 2010 studio we architekten, Lugano. 1992-1996 Assistant at the ETH Zurich under Flora Ruchat, 1993-1994 under Giorgio Ciucci, 1997-2000 teaching position at the ETH Zurich. Since 2013 President of the Commissione del Paesaggio, Canton of Ticino. Since 2015 Lecturer at the HSLU, Focus Leader: Structure.

Prof. Tina Unruh-Bodin Dozentin Fokus Material tina.unruh@hslu.ch

Felix Wettstein Dozent Fokusverantwortung Struktur felix.wettstein@hslu.ch +41 41 349 34 72

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Christoph Wieser Dozent Modul Vertiefung christoph.wieser@hslu.ch

Prof. Dr. Stephen Wittkopf Dozent Architektur Fokus Energie stephen.wittkopf@hslu.ch +41 41 349 36 25

Christoph Wieser, *1967, Architekturstudium und Assistent an der ETH Z端rich, 2005 Promotion an der ETH Lausanne. 20032009 Redaktor der Zeitschrift werk, bauen + wohnen, 2009-2013 Leiter Zentrum / Institut Konstruktives Entwerfen am Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der ZHAW in Winterthur. Architekturtheoretiker, Publizist, Forscher und Dozent an schweizerischen Fachhochschulen. Lebt und arbeitet in Z端rich. *1967, studied Architecture and Assistant at the ETH Zurich, 2005 PhD at the ETH Lausanne. 2003-2009 Editor of the magazine werk, bauen + wohnen, 2009-2013 Head of the Zentrum / Institut Konstruktives Entwerfen in the Department of Architecture, Design and Construction Engineering at the ZHAW in Winterthur. Architectural theoretician, publisher, researcher and lecturer in Swiss universities. Lives and works in Zurich.

Stephen Wittkopf, 1994 Master of Architecture (Diplom Ingenieur) RWTH Aachen in Germany, 1997 Post Graduate Diploma Swiss Federal Institute of Technology in Zurich (ETH), 2001 Doctorate Degree Darmstadt University of Technlogy (TUD, Germany), 2001-2012 National University of Singapore (NUS) Associate Professor at the Department of Architecture and Director at the Solar Energy Research Institute of Singapore (SERIS). 1994 Master of Architecture (Diplom Ingenieur) RWTH Aachen in Germany, 1997 Post Graduate Diploma Swiss Federal Institute of Technology in Zurich (ETH), 2001 Doctorate Degree Darmstadt University of Technlogy (TUD, Germany), 2001-2012 National University of Singapore (NUS) Associate Professor at the Department of Architecture and Director at the Solar Energy Research Institute of Singapore (SERIS).


Mario Rinke, Studium des Bauingenieurwesens (Bauhaus-Uni Weimar), Promotion 2013 (ETH Zürich) über die Tragwerksentwicklung im 18. und 19. Jh. 2007, Tragwerksplaner bei Ramboll Whitbybird in London, seit 2014 Ingenieur bei Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG in Zürich. Seit 2009 Dozent an der HSLU - T&A und seit 2011 am Dep. Architektur der ETH Zürich. Study of Civil Engineering (Bauhaus University Weimar), Promotion 2013 (ETH Zurich) about the structural development in the 18th and 19th centuries. In 2007, structural engineer at Ramboll Whitbybird in London, since 2014 engineer at Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG in Zurich. Since 2009 lecturer at the HSLU - T&A and since 2011 at the Dep. ETH Zurich architecture. Mario Rinke Lehrbeauftragter mario.rinke@hslu.ch

Susanne Triller, *1982, Dipl. Architektin SIA, 2001-2007 Architekturstudium an der Fachhochschule Regensburg (D). 2007 - 2008 Mitarbeit als Architektin in Deutschland und Österreich. 2008 - 2015 Projektverantwortliche im Büro Wolfgang Rossbauer und Wild Bär. 2015 Lehrgang im Handwerk mit Fokus Mauerwerk, Verputz und Anstrichstoffe, Museum Ballenberg/Effretikon. Seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Verantwortliche der Materialbibliothek an der HSLU - T&A.

Susanne Triller Wissenschaftliche Mitarbeiterin Materialarchiv susanne.triller@hslu.ch

*1982, Dipl. Architect SIA, 2001-2007 studies in architecture at the university of applied sciences in Regensburg (Germany). 2007-2008 Employee as an architect in Germany and Austria. 2008 - 2015 Projekt Manager at Wolfgang Rossbauer and Wild Bär. 2015 Seminar in craft, focus brickwork, plaster and coating compositions, museum Ballenberg/Effretikon. Since 2016 research assistant and responsibility for the material library at the HSLU - T&A. 137


138

Uwe Teutsch Dozent Bautechnik Fokus Material uwe.teutsch@hslu.ch +41 41 349 34 25

Philippe Grossenbacher Assistent Fokus Struktur philippe.grossenbacher@hslu.ch +41 41 349 34 32

Uwe Teutsch, *1972, Studium Bauingenieurwesen TU Stuttgart 1992-1999; Projektleiter für Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart 1999-2003; ETH Zürich 2003 -2009, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. P. Marti, Institut für Baustatik und Konstruktion, Promotion Dr.sc. 2009; Projektleiter Dr.Lüchinger+Meyer, Zürich 20092010; Projektleiter Planimpuls AG, Kreuzlingen 20112014; eigenes Büro für Tragwerksplanung, Tragstatur GmbH seit 2014, Hauptamtlicher Dozent HS Luzern. *1972, Studies of Civil Engineering TU Stuttgart 1992-1999; project manager Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart 1999-2003; ETH Zürich 2003 -2009, research assistent Prof. Dr. P. Marti, Institut für Baustatik und Konstruktion, Promotion Dr.sc. 2009; project manager Dr.Lüchinger+Meyer, Zürich 2009-2010; project manager Planimpuls AG, Kreuzlingen 2011-2014; own engineering office since 2014; Lecturer HS Luzern.

Philippe Grossenbacher, *1987, MSc Arch ETH SIA, 2007-2013 Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom bei Prof. Christian Kerez. 2014-2015 Mitarbeit im Büro Karamuk Kuo Architekten, Zürich. Seit 2015 eigenes Architekturbüro mit Daniel Fuchs und Simon Mühlebach. Seit 2016 an der HSLU - T&A als Assistent im Masterkurs. *1987, MSc Arch ETH SIA, 2007-2013 studies of architecture at the ETH Zürich, diploma at the chair of Prof. Christian Kerez. 2014-2015 Architect at Karamuk Kuo architects Zurich. Own architecture studio with Daniel Fuchs and Simon Mühlebach since 2015. Teaching assistent in the master course at the HSLU - T&A since 2016.


Matthew Howell, *1974, MSc Arch USI-AAM SIA, MSc Environmental Sustainability. Seit 2010 selbstständige Tätigkeit als Architekt. 2006-2013 Architekturstudium an der Accademia di architettura, Mendrisio, Diplom bei Prof. Quintus Miller. 2007-2008 Praktikum bei Peter Zumthor, Haldenstein. 2005-2006 Studium in Entwicklung und Nachhaltigkeit an der University of Edinburgh. Langjährige Arbeit als Möbelschreiner im US Bundesstaat Maine sowie als Konsulent für die Vereinten Nationen (UNO, FAO), Rom. Seit 2014 als Assistent an der HSLU - T&A. *1974, MSc Arch USI-AAM SIA, MSc Environmental Sustainability. Since 2010 independent occupation in architecture. 2006-2013 architecture studies at the Accademia di architettura, Mendrisio, diploma with Prof. Quintus Miller. 2007-2008 Internship in the office of Peter Zumthor, Haldenstein. 2005-2006 Sustainability and development studies at the University of Edinburgh, Longterm occupation as cabinetmaker in the US state of Maine as well as consultant at the UN-FAO, Rome. Since 2014 assistant at the HSLU - T&A.

Patricia Lehner, *1984, MSc ETH Arch, 2007-2014 Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom bei Prof. Gion A. Caminada. Mitarbeit bei Huggenbergerfries Architekten, Zürich. Mitarbeit bei Capaul&Blumenthal Architects, Ilanz. Ab 2014 selbständige Tätigkeit als Architektin. Seit 2016 an der HSLU - T&A als Assistentin im Masterkurs.

Matthew Howell Assistent Fokus Energie matthew.howell@hslu.ch +41 41 349 34 32

Patricia Lehner Assistentin Modul Vertiefung patricia.lehner@hslu.ch

*1984, MSc ETH Arch, 2007-2014 studies of architecture at the ETH Zurich, diploma at the chair of Gion A. Caminada. Work with Huggenbergerfries Architects, Zürich. Work with Capaul&Blumenthal Architects, Ilanz. Since 2014 independent projects. Since 2016 assistent in the master course at the HSLU - T&A.

139


140


Termin端bersicht Masterkurs Master Course Agenda

141


142

SEMESTERPLAN Stand 10.02.2016 FS 2016 MASTER SW 1 KW 8 Mo 22.2.

Beginn Kontaktstudium Begrüssung Studierende

09:00

Di

Mi

23.2.

15:30

VT Einführung/Ablauf/ Rückblick Thematischer Einstieg

13:00

VT Einführung Thesis

14:00

24.2

09:00 09:45 10:45 13:00

Do

25.2

09:00

FV FV FV FP

Holz traditionell Holz industriell Energie Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

2 9 29.2.

13:00

1.3.

09:00 13:30

2.3.

09:00 09:45 10:45 13:00

3.3

09:00

BV Einführung E404

26.2

08:30

09:30

Sa So SW KW Mo

Di

Mi

27.2. 28.2. 11 18 2.5.

13:00

3.5.

09:00

4.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

Do

Fr

Sa So

5.5.

6.5.

09:30

Yves Dusseiller Einführung Architektur Werkstatt KN Keynote Lecture FHNW Adriano Biondo, Fotograf

BV

E404

VT Individuelle Arbeit

FV FV FV FP

Beton 2 Beton 2 Energie Fokusprojekt Auffahrt

KN Keynote Lecture HSLU Johanna Kluhs / Südpol

7.5. 8.5.

4.3.

08:30

5.3. 6.3. 12 19 9.5.

13:00

10.5.

09:00

11.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

12.5.

09:00

13.5.

09:30 18:00

FV FV FV FP

9.3. Fokus Figuren Holz 09:00 Grubenmann/Terner&Chopard 09:45 Struktur 10:45 Fokusprojekt 13:00

FP Fokusprojekt

BV

E404

13:00

BV

5 12 21.3.

13:00

E404

BV

10.3.

09:00

FV FV FV FP

Stein Naturstein / Kunststein Material Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

16.3.

09:00 09:45 10:45 13:00

17.3.

09:00

FV FV FV FP

Gastvortrag Hermann Blumer

23.3.

"Tech. und gestalt. Kapazitäten"

Umsetzung Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

09:00 09:45 10:45 13:00

FV FV FV FP

24.3.

6 13 28.3. E404

KN Keynote Lecture HSLU Architekturpädagogiken

BV

09:30

KN Keynote Lecture FHNW Adriano Biondo, Fotograf

12.3. 13.3. 13 20 16.5.

Pfingstmontag

E404

VT Vortrag / Zwischenkritik B1

FV FV FV FP

11.3.

Fokus Figuren Eisen Brunel / Eiffel Material Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

KN Keynote Lecture HSLU Assemble??? AV Abteilungsvortrag 3 Assemble London

BV Basisvorlesung VT Vertiefung FV Fokusvorlesung AV Abteilungsvortrag GK Gastkritiker FT Feiertag D Dokumentation FP Fokusprojekt SW Semesterwoche KW Kalenderwoche

17.5.

09:00

18.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

19.5.

09:00

VT Vortrag / Zwischenkritik B2

FV FV FV FP

18.3.

09:30

19.3. 20.3. 14 21 23.5.

13:00

24.5.

09:00 13:30

25.5. Gastvortrag Lukas Ingold 09:00 Italiensische Nachkriegsmodere09:45 Struktur 10:45 Fokusprojekt 13:00

FP Fokusprojekt

12:15

Material Z`Mittag

13:00

3. Master-Thesis-Seminar F-Nische

26.5.

KN Keynote Lecture FHNW Markus Stegmann, Künstler

BV

E404

VT ind. Besprechung Thesis Coaching Texte

FV FV FV FP

25.3.

26.3. 27.3. 15 22 30.5.

Fokus Figuren Beton Williams / Maillart Umsetzung Fokusprojekt Fronleichnam

13:00

31.5.

09:00

1.6.

09:00 09:45 10:45 13:00

2.6.

09:00

Gastvortrag Marc Aurel Wyss Energie Fokusprojekt

Karfreitag

BV

09:00

F

10:45

F F

13:00

31.3.

09:00

F

19:00

A

1.4.

09:30

K

2.4. 3.4. 16 23 6.6. E404

VT Coaching Texte

FV FV FV FP

30.3.

"Entwerfen aus und mit dem Holz"09:45 F

1. Master-Thesis-Seminar F-Nische Osterunterbruch

08:30

Material Z`Mittag

14.5. 15.5. Thesis Master Seminarreise Keynote Feiertage Sonstiges Organisatorisches

13:00

4 11 14.3.

8.3. 15.3. 22.3. 29.3. VT Input 1 / Lektüreseminar 1 09:00 VT Besichtigung 1 09:00 VT Lektüreseminar 2 08:00 VT Abgabe "Textübung" 09:00 V Erklärung Textübung / Input 2 13:30 Aargau / Basel Architektur Dorf / Selbstbau Bespr. Konzepte Disposition Niederlenz, Brugg, Scherz, Basel Gemeinschaftl. Wohnen in Halbklasse

12:15

Fr

3 10 7.3.

Gastvortrag n.n. Energie Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

7.6.

09:00

8.6.

9.6.

20.5.

27.5.

3.6.

10.6

21.5. 22.5.

28.5. 29.5.

4.6. 5.6.

11.6. 12.6.

V


6 13 28.3.

29.3.

osition

el Wyss

09:00

30.3.

09:00

Ostermontag

inar

13:00

31.3.

FV Eisen 1 / Frühes Eisen FV Material FP Fokusprojekt

09:00

FP Fokusprojekt

19:00

AV Abteilungsvortrag 1 Barozzi Veiga Barcelona

1.4.

09:30

09:00

BV

E404

6.4.

09:00 09:45 10:45 13:00

7.4.

09:00 12:15

FV FV FV FP

Eisen 2 Beton 1 / Früher Beton Struktur Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

9.4. 10.4. 17 24 13.6.

13:00

VT ind. Besprechung Thesis

14.6.

09:00

13:00

12.4.

09:00 13:30

13.4.

08:30

14.4.

08:30

Material Z`Mittag

8.4. KN Keynote Lecture FHNW 09:30 KN Keynote Lecture FHNW Bettina Grossenbacher, Künstlerin Markus Stegmann, Künstler

2.4. 3.4. 16 23 6.6.

7.6.

13:00

8 15 11.4.

5.4. VT Besichtigung 09:00 VT Besprechung Fachtext Zürich / Ostschweiz Disposition Zumikon, Dübendorf, Wasterkingen

dem Holz"09:45 FV Eisen 1 / Frühes Eisen 10:45

7 14 4.4.

BV BV Prüfungen E404

VT Abgabe schriftliche Arbeit

BV

9 16 18.4. SR Seminarreise E404

VT Ind. Besprechung Thesis Coaching Vortrag

ZK Zwischenkritik Master F-Nische

ZK Zwischenkritik 2. Master-Thesis-Seminar F-Nische

15.4.

09:00

26.4.

20.4.

27.4.

13:00

21.4.

19:00

22.4.

09:30

29.6.

9.6.

16.6.

23.6.

30.6.

09:00

09:00

18:00

11.6. 12.6.

18.6. 19.6.

VT Abgabe Thesisbuch elek.

AV Abteilungsvortrag 2 Rotor Bruxelles

24.6.

10:00

FP Abgabe Pläne und Modelle

10:00

Abgabe Thesis Pläne und Modelle

25.6. 26.6.

28.4.

09:00

BV

E404

VT Coaching Vortrag

FV FV FV FP

Gastvortr. Andrea Pedrazzini Stahlbetonprojekte Umsetzung Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

29.4. KN Keynote Lecture FHNW Bettina Grossenbacher, Künstlerin

30.4. 1.5. 20 27 29.6.

28.6. 30.6. VT Schlusspräsentation mit Gästen09:00 VT Schlusspräsentation Thesisbuch

22.6.

09:00

09:00 10:45

15.6.

17.6.

09:00

09:45

8.6.

10.6

13:00

19.4.

16.4. 23.4. 17.4. SR Seminarreise 24.4. SR Seminarreise 18 19 25 26 20.6. 27.6. 09:00 VT Schlusspräsentation mit Gästen09:00 FV MEP Fokusvorlesungen

21.6.

10 17 25.4.

ZK Schlusskritik Master F-Nische

ZK Schlusskritik Master-Thesis-Schlusskritik F-Nische Sommerfest

1.7.

2.7.

1.7.

3.7.

2.7. 3.7.

4.7. 5.7.

143



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