FHNW IArch Master Broschuere HS16

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FHNW Institut Architektur | Master-Studiengang Herbstsemester 2016 | Schwerpunkt ÂŤSiedlungÂť

Klosterreben II



Inhalt Klosterreben II Dichte Bilder Rheinfront Baubestand Klosterreben I, Masterplan

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Bebauungsvorschläge Blockrand Projekt Valerian Beltrami Mäander Projekt Vanessa Flaiban Hoffolge Projekt Florent Richard Doppelzeile Projekt Ivo Müller Kreuzreihe Projekt Philippe Bernard Kamm Projekt Fabienne Saladin Grossblock Projekt Lukas Gruntz

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Anhang Aufgabenstellung 50 Studienreise 51


Klosterreben II Dichte Bilder Wie andere Schweizer Städte auch wächst Basel seit einigen Jahren wieder deutlich. Die Wohnbevölkerung nimmt nach Jahrzehnten des Rückgangs wieder zu, und die Zahl der Beschäftigten steigt kontinuierlich an. Die Zahlen als solche scheinen moderat, doch wird das räumliche Wachstum der Stadt durch zwei Faktoren akzentuiert: durch den zunehmenden Flächenbedarf pro Person und durch die Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Siedlungsfläche. Diese Siedlungsfläche ist durch territoriale Grenzen beschränkt, aber auch durch den politischen Willen, Kulturland nur noch in Ausnahmefällen zur Erweiterung von Siedlungen aufzugeben. «Innere Verdichtung» heisst also die allgemeine Losung, darüber sind sich alle einig — zumindest bis aus der hehren Absicht ein konkretes Projekt wird. Dann treten schnell und heftig allerlei Widersprüche ans Licht, sei es zwischen der bestehenden kleinteiligen Bebauung und den ausgreifenden Dimensionen des neu Geplanten oder zwischen den Ansprüchen des Gewerbes und denen der Wohngenossenschaften. Aus architektonischer Sicht ist die innere Verdichtung zu begrüssen. Sie bietet Gelegenheiten, die Stadt, deren oberstes Prinzip seit jeher die Dichte ist, weiter zu pflegen und zu entwickeln. Die heutige Planungspraxis stellt allerdings nur wenige Mittel zur Verfügung, um die Verdichtung auch zur Verbesserung der städtischen Form nutzen zu können. Die Verwertung von Restflächen und Nutzungsreserven im Rahmen der geltenden Zonenordnung führt jedenfalls nicht zu neuen Qualitäten. Dass in der Schweiz der Begriff «Städtebau» in der Regel lediglich im Zusammenhang mit der Integration eines Einzelgebäudes in einen bestehenden räumlichen Kontext verwendet wird, mag ein Beleg für die Defizite unserer architektonischen Kultur sein. Wenn die Verstädterung auch hierzulande als Chance wahrgenommen werden soll, muss die Kultur des «urbanisme» gestärkt werden gegenüber einer an ländlichen und dörflichen Problemen gestählten Planungstradition. Die Dinge verändern sich langsam und rasch zugleich. Vor 25 Jahren haben Herzog & de Meuron mit Remy Zaugg die Sudie «Basel, eine Stadt im Werden?» publiziert, in der sie Basel unter anderem als Flussstadt konzipierten. Inzwischen hat sich die Bedeutung des Flussraums für die Stadt fundamental gewandelt: Er trägt nun wichtige öffentliche Nutzungen und hat zudem als Bild der sich entwickelnden Stadt an Bedeutung gewonnen – ist also nicht mehr nur Postkartenmotiv in Kombination mit dem mittelalterlichen Münsterhügel. Bestehende Hochhäuser wurden durch neue ergänzt, zusammen verbessern sie die Lesbarkeit des Flusslaufs innerhalb des städtischen Gefüges. Noch wenig ist hingegen für die in der genannten Studie ebenfalls angeregte Stärkung des Rheinfronten getan worden. Die Aufgabe für den Semesterentwurf setzt bei dieser Fragestellung an. Den Arbeiten der Studierenden obliegt es, zu untersuchen, wie mit der Verdichtung der Wohnbebauung entlang des Rheins auch die Erscheinung der Stadt am Fluss neu geprägt werden könnte. Am Anfang steht daher der Entwurf der Gebäudefront hin zum Rhein. Eine Fassade zu entwerfen, ohne schon zu wissen, welche Räume sie umfasst, fällt schwer aufgrund unserer ‹modernen› Angewohnheit, Fassaden primär als Abbilder einer Innenwelt, als Ausdruck einer alles regelnden inneren Ordnung zu denken. Im klassischen Ideengefüge der europäischen Stadt hingegen war die Autonomie des Bildes und damit eine von ihrem Inneren unabhängige Erscheinung der Gebäude, selbstverständlich. Dies war nicht nur notwendig zur Erfüllung architektonischer Konventionen, vor allem war es unabdingbar, damit die Stadt als verständliches System von Räumen und Zeichen überhaupt funktionierte. Das Entwerfen

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Master-Studiengang | HS 2016 | Klosterreben II


einer grossen städtischen Front verlangt also zunächst nach einer Beschäftigung mit der Erscheinung, die erst später in das Festsetzen von Regeln mündet. Vorgegeben waren in unserem Fall nur die Geometrie der vorhandenen Strassen und die verbindliche Gebäudehöhe von 25 Metern. Die Vielfalt der vorgeschlagenen Lösungen hat ihren Grund — neben dem Gestaltungswillen der Entwerfenden — in der Beschäftigung mit dem Ort, namentlich mit den Sichtbezügen aus den Wohnungen zum Rhein. Die anfängliche Faszination eines frontalen Blicks über den Fluss auf die gegenüberliegende Rheinfront machte einer Bevorzugung mehrseitiger Bezüge Platz, die auch den spezifischen, durch die Krümmung des Flusslaufs bewirkten räumlichen Angeboten eine angemessene Bedeutung beimassen. Die daraus entstehende Profilierung der Front und ihre Vielgliedrigkeit stärken die Präsenz der einzelnen Körper; die kräftige Geste des gekrümmten Ufers kann die einzelnen Teile mühelos zusammenhalten. Die Entwicklung der Wohnblocks in die Tiefe, als zweiter Schritt des Entwurfs, verlangte nach einer Umsetzung der Gestaltidee in eine bewohnbare Struktur. Die Kleinteiligkeit der geforderten Familienwohnungen, die Zwänge, die sich aus den innenräumlichen Ansprüchen ergaben, verlangten natürlich nach mancher Adaption des Erscheinungsbildes. In vielen Fällen konnten aber gerade aufgrund der Beobachtungen und dem Herausschälen übergeordneter Themen ganz spezifisch auf den Ort hin ausgelegte Wohnungen entwickelt werden. Das Bild als Ausgangspunkt schränkte also nicht primär ein, es inspirierte vielmehr neue, angemessene Lösungen. Die konstruktiven Aspekte bekamen im Rahmen dieser zunächst städtebaulich ausgerichteten Frage eine unerwartet grundlegende Bedeutung. Die Frage, welche Materialien einzusetzen seien, um diesen grossen Häusern am Rhein eine notwendigerweise kräftige Erscheinung zu geben, führte direkt zum Thema der Fügung und der Proportionierung der Teile. Auch hier ergaben sich aus der autonomen Behandlung der Fassade eigenständige Ansätze. Die aus bauphysikalischen Gründen längst vollzogene Ablösung der Aussenhaut von der inneren Struktur der Gebäude mag manch einer bedauern — sie bietet aber auch Chancen für die Entwicklung neuartiger und eigenständiger, durch übergeordnete städtebauliche Anforderungen getriebener Erscheinungsformen. Basel, im Mai 2017

Prof. Matthias Ackermann

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Präsentationsmodelle Rheinfront, Originalmassstab 1:100


Rheinfront

Aufgrund der Hinwendung der Siedlung zum Rhein ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, den Flussraum durch eine begleitende Häuserfront zu prägen. Es geht dabei um weit mehr als um eine Fassadengestaltung: Die Front vermittelt zwischen dem Flussraum und dem angrenzenden bebauten Gebiet. Sie bildet die dahinterliegende Stadtstruktur ab und repräsentiert das Selbstverständnis der Stadt. Die Fassade selbst steht dabei in direkter Abhängigkeit zu dem durch sie begrenzten Raum, sie muss aber auch zusätzliche, übergeordnete Erwartungen erfüllen, was ihre Bildhaftigkeit, die Schönheit ihrer Proportionen und die angemessene Wahl der Materialien und ihrer Fügungen betrifft. Als Einstieg in die Semesteraufgabe waren die Studierenden aufgefordert, anhand eines reliefartigen Modells die unmittelbar an die Uferstrasse angrenzende Raumschicht zu entwerfen: Schaufassaden, die für sich bestehen können müssen, aber auch in der Reihung zu einer grossen imaginären Rheinfront.

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Arbeitsmodelle Rheinfront: Geraldine Meyer, Lukas Gruntz, Luca Lo Dolce, Mireille Hohlbaum, Loïs Andrey, Ivo Müller, Florent Richard, Léa Uguen, Jasmin Bonte, Quentin Clémence, Philippe Bernard (von links oben nach rechts unten), Originalmassstab 1:100

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Baubestand Klosterreben I und Masterplan Die bestehende Siedlung Klosterreben geht auf einen Entwurf der Basler Architekten Otto und Walter Senn zurück und wurde im Jahr 1948 fertiggestellt. Die schwierigen Bedingungen, unter denen die Siedlung während des Zweiten Weltkriegs geplant und in der Folge gebaut wurde, sind in der Zeitschrift «Werk» vom Februar 1950 beschrieben. Die insgesamt 264 Wohnungen wurden erstellt «für die breite Nachfrage, wobei Familien mit Kindern besondere Berücksichtigung finden sollten» ([Das] Werk 1950, Heft 2, S. 40). Die Wohnungsgrundrisse sind entsprechend knapp geschnitten und sehr sorgfältig unterteilt. Die möblierten Pläne zeigen unter anderem 4-Zimmer-Wohnungen für Familien mit vier Kindern. Die städtebauliche Haltung geht auf Distanz zum angrenzenden Breite-Quartier, und zwar zugunsten eines reinen Zeilenbaus mit optimal besonnten Wohnungen.

Situationsplan, 1:20’000

Aus heutiger Sicht scheint diese städtebauliche Disposition dem Ort wenig angemessen. Zum einen hat sich die Bedeutung des Rheins als städtischer Aussenraum in den letzten Jahren fundamental gewandelt. Die Stadt richtet sich immer stärker auf den Flussraum aus. Zu anderen wächst der Druck auf die Nutzung des Bodens. Bei einer verdichteten Neubebauung des Areals könnte gut eine Verdoppelung der nutzbaren Fläche erreicht werden. Das Zielpublikum der neuen Bebauung sollen weiterhin Familien mit Kindern sein, auf wirtschaftliche Typologien und Konstruktionen ist deshalb grosser Wert zu legen. Als Bauträger kommen Genossenschaften in Frage.

Otto und Walter Senn, «In den Klosterreben», 1948, Ansicht Nordwest

Die Untersuchung und die Entwürfe der Studierenden gehen aus von einem Masterplan, der das Land der Genossenschaft in zwei langgestreckte Baufelder unterteilt, deren Dimensionen sich an die Gevierte der Gründerzeitbebauung des benachbarten Breite-Quartiers annähern und die jeweils eine Rheinfassade mit der fixen Grösse von 50 × 25 Metern vorschreiben. Die Erkenntnisse einer ersten Übung – der Entwurf der Rheinfassaden – prägen die weitere Entwicklung des Projekts nach Süden, in die Tiefe der Parzelle. Die strukturellen Vorgaben der Rheinfront können dabei fortgeschrieben, kontrastiert oder modifiziert werden, sie sollen aber als Idee erkennbar bleiben. Es steht nicht eine übersteigerte Verdichtung im Vordergrund der Überlegungen, sondern der für Familienwohnungen angemessene Innen- und Aussenraum.

Masterplan, 1:2’000 (rechts oben) Ansicht Rheinfront, 1:4’000 (rechts unten)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Klosterreben II


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Blockrand Projekt Valerian Beltrami Eine klassische Blockrandfigur nimmt Valerian Beltrami zum Ausgangspunkt seiner Auseinandersetzung mit Familienwohnungen. Die Grundrisse basieren auf einer Verknüpfung mehrerer hallenartiger Räume: Eingangs-, Wohn- und Erschliessungshallen sind auf unterschiedliche Weise miteinander verknüpft. Diese Typologie, die als solche bereits hohe funktionale Qualitäten aufweist, wird durch den Einsatz vieleckiger Wohnküchen erweitert. Die Wohnküche, Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens, ist gestalterisch als erkerartiges Fassadenmotiv zu erkennen, das einem Grossteil der Wohnungen indirekten Blickbezug zum Rhein erlaubt. Den unterschiedlichen Massstäben des langen Innenhofs und der Rheinfront begegnet der Entwurf mit zweigeschossigen Variationen der Grundrisstypologie.

Modell Valerian Beltrami (rechts) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Valerian Beltrami


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Erdgeschoss, 1:750 (links) Regelgeschoss, 1:750 (rechts)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Valerian Beltrami


Visualisierung Terrasse und Hof (oben) Längsschnitt, 1:750 (unten)

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Visualisierung WohnkĂźche (links) Grundriss Regelwohnungen, 1:150 (rechts)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Valerian Beltrami

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Vanessa Flaiban


Mäander Projekt Vanessa Flaiban Ausgehend von der Idealvorstellung, jeder Wohneinheit Bezug zum Rhein zu gewähren, durchmisst Vanessa Flaiban ihr Grundstück mit einem s-förmigen Mäander. Um 25° abgedrehte Wohnungsgrundrisse eröffnen den Wohnungen an den Seitenstrassen diagonale Blicke zum Wasser. Die u-förmigen Hoffiguren sind das parkartige Gegenstück dieser Blickachsen. Feine Lamellenstrukturen grenzen die Wohnungen voneinander ab und führen innerhalb der horizontal geschichteten Fassaden eine sekundäre Vertikalordnung ein.

Modell Vanessa Flaiban (links) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Vanessa Flaiban


Rheinfront, Originalmassstab 1:100 (links) Regelgeschoss, 1:750 (rechts)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Florent Richard


Hoffolge Projekt Florent Richard Florent Richard kombiniert winkel- und t-förmige Figuren zu einem punktuell geöffneten Blockrand mit drei Innenhöfen. Für seine Grundfiguren legt er, ausgehend von stadträumlichen Kriterien und Fragen des Lichteinfalls, unterschiedliche Höhen – zwischen sechs und acht Stockwerken – fest. Mit verwinkelten, zweiseitig orientierten Wohn/Esszimmer-Kombinationen stimmt er die verschiedenen Wohnungsgrössen auf spezifische Baukörpertiefen und Orientierungen ab. Gegenstück zu den bewegten Grundrissen ist die ruhige äussere Erscheinung des Entwurfs.

Modell Florent Richard (links) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Florent Richard


Situationsplan, 1:1’000 (links) Grundriss Regelgeschoss, 1:750 (rechts)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Florent Richard


Grundriss Attika, 1:750 (links) Fassadenschnitt, 1:150 (rechts)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Florent Richard


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Grundrisse exemplarischer Wohnungstypen, 1:150 (oben) Längsschnitt, 1:750 (unten)

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Doppelzeile Projekt Ivo Müller Ivo Müller setzt entlang der Längsseiten des schmalen Grundstücks zwei Häuserzeilen, deren konisch verlaufender Binnenraum Blicke zum Rhein und zum St. Alban-Teich eröffnet. Während die beiden freistehenden Stirnseiten zum Teich hin sowohl rückwärtige Lage als auch Südlicht berücksichtigen sind die rheinseitigen Stirnen durch schmale Balkonbänder zu einer gemeinsamen Front vereint. Der offene Zwischenraum ist Leitthema des gesamten Holzbaus, dessen vierspännige Wohneinheiten jeweils durch Aussenräume abgetrennt sind und so auch Ost- und Westlicht in den mittleren Freiraum einlassen.

Modell Ivo Müller (rechts) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Ivo Müller


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Rheinfront, Originalmassstab 1:100 (rechts) Grundriss Erdgeschoss, 1:750 (links)

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Philippe Bernard


Kreuzreihe Projekt Philippe Bernard Philippe Bernard besetzt die tiefe Parzelle mit achtgeschossigen, kreuzförmigen Blöcken, die in Längsrichtung zu einer Grossform verbunden sind. Ihm gelingt es so, das hocheffiziente Haus angrenzend an den Flussraum in voller Grösse in Erscheinung treten zu lassen und gleichzeitig laterale Quartierstrassen durch einladende, begrünte Buchten grosszügig zu erweitern. Der vereinheitlichenden Form stellt er komplexe, geschossweise verschachtelte Wohngrundrisse gegenüber, mit denen er innerhalb des Gefüges individuelle Lichtund Sichtbezüge erzeugt.

Modell Philippe Bernard (links) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Philippe Bernard


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Rheinfront, Originalmassstab 1:100 (links) Grundriss Regelgeschoss, 1:750 (rechts)

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gelgeschoss 1 I 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Philippe Bernard

Grundriss Duplex-Wohnung Regelgeschoss 2 I 1:50

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Grundriss 3.5 Zi-WHG I

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Grundriss 3.5 Zi-WHG I


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Grundriss Duplex-Wohnung Regelgeschoss 2 I 1:50 Grundriss Duplex-Wohnung Regelgeschoss 2 I 1:50 Grundriss Duplex-Wohnung Regelgeschoss 2 I 1:50 Grundriss Duplex-Wohnung Regelgeschoss 2 I 1:50

Grundrisse exemplarischer Wohnungstypen, 1:200 (oben) Längsschnitt, 1:750 (unten) K_15 K_15

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Grundriss 3.5 Zi-WHG I 1:50 I 1:50 Grundriss 3.5 Zi-WHG Grundriss 3.5 Zi-WHG I 1:50 Grundriss 3.5 Zi-WHG I 1:50

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Fabienne Saladin


Kamm Projekt Fabienne Saladin Den besonderen Anforderungen eines Wohnungsbaus an der Rheinfront begegnet Fabienne Saladin ganz direkt mit einer tragenden, vertikal strukturierten Fassade zum Fluss hin, deren besondere Bedeutung durch dreifache Wiederholung im Baufeld im gleichen Zug relativiert und zum ordnenden Prinzip der gesamten Überbauung erhoben wird. Die innenliegenden Freiflächen sind seitlich flankiert von tieferen Flügelbauten, die hier zu einer zweiten Massstäblichkeit beitragen. Der frei nach Alvar Aaltos Allraum konzipierte Regelgrundriss lässt die einzelnen Wohnungen als zwischen zwei Balkonschichten eingespannte Wohnwelten in Erscheinung treten.

Modell Fabienne Saladin (links) Originalmassstab 1:200

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Fabienne Saladin


Visualisierung Wohn- und Aussenraum (oben) Längsschnitt, 1:750 (unten links) Grundriss Wohnung, 1:150 (unten rechts)

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Grossblock Projekt Lukas Gruntz In einer subtraktiven Operation entwickelt Lukas Gruntz seine Setzung aus einem imaginierten architektonischen «Leib», der als Ausgangsform das gesamte Baufeld in seiner Höhen- und Längenentwicklung besetzt. Die primären Kriterien seiner Subtraktion sind städtebaulich: der Wunsch nach einem Quartiersplatz am Dalbedych und einem diagonal gerichteten Eingang zum Rheinknie; in konzeptionell zweiter Reihe stehen die Lichthöfe, die er einschneidet, um die Funktionalität grossbürgerlich anmutender Hallenwohnungen zu gewährleisten. Eine weitere, plastische Operation gilt der Gestalt der Fassaden, deren leicht gewölbte Risalite ebenso wie Sockel und Dachrand den einheitlich materialisierten Baukörper durch feine Schattierungsnuancen beleben.

Visualisierung Rheinfront

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Lukas Gruntz


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Regelgeschoss 1:200

Situationsplan, 1:1’000 (links) Grundriss Regelgeschoss, 1:750 (rechts)

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RP ROTTERDAM

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Lukas Gruntz


Fassade Rhein 1:200

Visualisierung Quartiersplatz im SĂźden (oben) Ansicht Rheinfront, 1:750 (unten)

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Grundriss Wohnung, 1:150

Wohnung 1:50

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Master-Studiengang | HS 2016 | Projekt Lukas Gruntz


Erdgeschoss 1:200

Visualisierung zentraler Hof (oben) Längsschnitt, 1:750 (unten)

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Anhang Dozierende Prof. Matthias Ackermann Rolf Jenni Sebastian Stich Experten Schlusspräsentation Patrick Gmür Prof. Johannes Käferstein

Aufgabenstellung HS 2016 Schwerpunkt «Siedlung» Die Struktur des Master-Studiengangs ermöglicht eine Verknüpfung von Lehre und Forschung; dabei wird jeweils einer der drei Bereiche Haus, Siedlung, Landschaft in den Mittelpunkt gestellt. In diesem Semester lag der Schwerpunkt des Unterrichts auf dem Thema Siedlung.

Studierende Loïs Andrey Velérian Beltrami Philippe Bernard Jasmin Bonte Quentin Clémence Vanessa Flaiban Morgane Gex Matthias Glarner Lukas Gruntz Franz Handrik Mireille Hohlbaum Antonia Immenkamp Luca Lo Dolce Geraldine Meyer Philippine Michet de Varine-Bohan Ivo Müller Tobias Oser Florent Richard Fabienne Saladin Mario Saurer Beti Stoyanova Léa Uguen Tanja Ulrich Reto Wohler

Die Siedlung Klosterreben geht auf einen Entwurf der Basler Architekten Otto und Walter Senn zurück, sie wurde im Jahr 1948 fertiggestellt. Die schwierigen Bedingungen, unter denen die Siedlung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geplant und erstellt wurde, sind in der Zeitschrift «Werk» beschrieben. Die insgesamt 264 Wohnungen wurden erstellt «für die breite Nachfrage, wobei Familien mit Kindern besondere Berücksichtigung finden sollten» ([Das] Werk 1950, Heft 2, S. 40). Die Wohnungsgrundrisse sind entsprechend knapp geschnitten und sehr sorgfältig untergliedert. Die möblierten Pläne zeigen unter anderem 4-Zimmer-Wohnungen für Familien mit vier Kindern. Die städtebauliche Haltung geht auf Distanz zum angrenzenden Breite-Quartier, und zwar zugunsten eines reinen Zeilenbaus mit optimal besonnten Wohnungen. Aus heutiger Sicht scheint diese städtebauliche Disposition dem Ort wenig angemessen. Zum einen hat sich die Bedeutung des Rheins als städtischer Aussenraum in den letzten Jahren fundamental gewandelt. Die Stadt richtet sich immer stärker auf den Flussraum aus. Zum anderen wächst der Druck auf die Nutzung des Bodens. Bei einer verdichteten Neubebauung des Areals könnte gut eine Verdoppelung der nutzbaren Fläche erreicht werden. Das Zielpublikum der neuen Bebauung sollen weiterhin Familien mit Kindern sein, auf wirtschaftliche Typologien und Konstruktionen ist deshalb grosser Wert zu legen. Als Bauträger kommen Genossenschaften in Frage.

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Fokusprojekt 1: Rheinfront Mit der Hinwendung der Siedlung zum Rhein ergeben sich neue Möglichkeiten für eine Prägung des Flussraums durch die begleitende Häuserfront. Es geht dabei um weit mehr als um eine Fassade: Die Front vermittelt zwischen dem Flussraum und den bebauten Bereichen der Stadt. Sie bildet die dahinterliegende Stadtstruktur ab und repräsentiert das Selbstverständnis der Stadt. Zu entwickeln sind im Rahmen des Fokusprojekts 1 Vorschläge für die unmittelbar an die Uferstrasse angrenzende Raumschicht. Die Fassade selbst steht natürlich in direkter Abhängigkeit zu der durch sie begrenzten Raumstruktur, sie muss aber auch zusätzliche, übergeordnete Erwartungen erfüllen, was ihre Bildhaftigkeit, die Schönheit ihrer Proportionen und die angemessene Wahl der Materialien und ihrer Fügungen betrifft. Die grossen Modelle im Massstab 1:100 müssen für sich bestehen, aber auch in der Reihung zu einer grossen imaginären Rheinfront. Das Fokusprojekt 1 wird mit einer Zwischenkritik abgeschlossen und dann in die Schlussabgabe integriert.   Fokusprojekt 2: Familienwohnen Die Erkenntnisse aus dem Fokusprojekt 1 prägen die weitere Entwicklung des Projekts, nun mit Entwürfen der nach Süden, in die Tiefe der Parzelle ausgerichteten Gebäude. Die strukturellen Vorgaben der Rheinfront können fortgeschrieben, kontrastiert oder modifiziert werden, sollen aber als Idee erkennbar bleiben. Es steht nicht eine übersteigerte Verdichtung im Vordergrund der Überlegungen, sondern die Konzeption eines für Familienwohnungen angemessenen Innen- und Aussenraums. Zu beachten ist der Umstand, dass sich die Vorstellungen einer «idealen Familie» oft auf ein Bild beziehen, das in den

Master-Studiengang | HS 2016 | Anhang


Studienreise HS 2016 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts propagiert wurde, das aber nie die breite Wirklichkeit abbildete. Den sich seither weiter verändernden Gewohnheiten und Möglichkeiten unserer Lebensgestaltung tragen diese Bilder kaum mehr Rechnung. Eine Musterwohnung ist deshalb für einen aus fünf Modellen – Bollwerk, Zusammenschluss, Kokon, Parallele, Gefährten – auszuwählenden Familientypus zu entwerfen (vgl. dazu Staatsproblem «Familienmodell»?, SRF2 Kontext 11.7.2016). Die umfassende Darstellung dieses Projekts im Massstab 1:200 schliesst auch eine konstruktive Vertiefung des Fokusprojekts 1 ein. Der exakte Umfang der Schlussabgabe ist im detaillierten Aufgabenbeschrieb verbindlich formuliert. Fokus-Veranstaltungen Die Fokus-Veranstaltungen bestehen aus Vor­ trägen zum jeweiligen Thema und anschliessender moderierter Diskussion, an der sich die Studierenden beteiligen. Die Fokus-Veranstaltungen 4 & 7 fanden jeweils in Form von begleitenden halbtägigen Exkursionen in Basel bzw. Zürich statt. Fokus 1: Fassaden am Fluss Prof. Ingemar Vollenweider Fokus 2: Repräsentative Fassaden der Moderne Rolf Jenni Fokus 3: Städtebau der 80er-Jahre Prof. Dorothee Huber, Christoph Wieser Fokus 4: In den Klosterreben, Sebastian Stich St. Albantal Basel, Prof. Matthias Ackermann Fokus 5: Städtebau, Patrick Gmür Fokus 6: Wohnen, Axel Fickert Fokus 7: Familienwohnen am Beispiel der Stiftung für kinderreiche Familien, Zürich Sylvia Keller

An der schönen blauen Donau – mit dem Fahrrad von Passau nach Budapest Das Thema der Entwurfsaufgabe, das Bauen am Fluss, bestimmt unsere Seminarreise, die uns allerdings nicht rheinabwärts führt, sondern an die Donau. Auf dem Fahrrad erkunden wir den Flusslauf der «schönen blauen Donau» entlang der Strecke von Passau nach Budapest als übergreifenden Kulturraum. Einflüsse des europäischen Barocks finden sich entlang des Flusses bis an die Grenzen Ungarns; ein Kulminationspunkt war im 17. und 18. Jahrhundert der Ausgangsort der Reise: Passau. Flussabwärts treffen wir auf das ebenfalls barockisierte Linz und besuchen Aussenstationen der damaligen Grossdiözese, etwa das Stift Melk. Nach Durchfahrt der Wachau, einer durch die Unesco geschützten Kulturlandschaft mit önologischen und kulinarischen Seitenpfaden, streifen wir Wien. Vor der Ankunft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava durchqueren wir die Donauauen, eine der letzten unbebauten Auenlandschaften Europas. Reiseziel und eigentlicher Höhepunkt ist die ungarische Metropole Budapest, die sich am Fluss zu voller Pracht entfaltet. Die Anschauung prägender Bestandteil des Reisens ist das Führen individueller Reisetagebücher mit Skizzen und Notizen – hierfür haben wir ausreichende Zeitfenster eingeplant.

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Spätherbstliche Donau auf Höhe der Schlögener Schlinge

György Rumszauer, Mietshaus für Angestellte der Königlichen Ungarischen Post, Budapest 1937. Foto: Tanja Ulrich




Basel ist eine Stadt am Fluss. Die Bedeutung des Flussraumes für das urbane Leben hat sich jedoch in den vergangenen 25 Jahren fundamental gewandelt: Der Rhein trägt heute wichtige öffentliche Nutzungen und repräsentiert die Basler Stadtentwicklung. Während der Bau von Hochhäusern die Lesbarkeit des Flusslaufs innerhalb des städtischen Gefüges verbessert hat, ist für die Stärkung der Rheinfronten selbst noch wenig getan worden. Das Projekt Klosterreben II setzt bei dieser Fragestellung an und schlägt, ausgehend vom Genossenschaftsland «In den Klosterreben» beim St. Alban-Tal, Entwürfe für eine neue, markante Rheinfront vor.

ISBN 978-3-905747-27-0


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