170212 fs17 reader

Page 1

Architektur und

Semesterprogramm Frühling 2017, Master of Arts in Architecture Energie Semesterprogram Spring 2017, Master of Arts in Architecture — Material — Struktur — Umsetzung



Inhalt Contents

Master of Arts in Architektur Master of Arts in Architecture Methode und Didaktik Method and Didactics Energie Material Struktur Umsetzung Energy Material Structure Implementation Module zur Masterthesis Master‘s Thesis Modules Forschung Research Architektur Werkstatt Architektur Werkstatt Internationale Partnerhochschulen Int. Partner Schools

Fokus Projekte Fokus Projects Architektur und Energie Architecture and Energy Architektur und Material Architecture and Material Architektur und Struktur Architecture and Structure Architektur und Umsetzung Architecture and Implementation

Module Modules Basisvorlesungen Basis Lectures Vertiefungsarbeit In-depth Study Fokusvorlesungen Focus Lectures Studienreisen Study trips Keynote Lectures Keynote Lectures Abteilungsvoträge Departmental Lectures

4

6 8 10 12 14 15

17

19 49 77 111

131

132 136 144 146 147 150

Lehrende Lecturers

153

Terminübersicht Masterkurs Master Course Agenda

167


4

Master of Arts in Architecture an der HSLU - T&A Im Zuge des Bologna-Prozesses wird gleichzeitig mit den neuen, an beiden Hochschulen angebotenen Studiengängen Bachelor in Architektur auch der Master in Architektur HSLU/FHNW in Kooperation der HSLU T&A und der FHNW angeboten. Diese weiterführende Ausbildung ist dank der beiden komplementären Profile der Schulen sehr umfassend und dennoch fokussiert. Mit ihren jeweiligen Ausrichtungen - T&A: Technik und Architektur an der HSLU und Architektur und Kontext an der FHNW - können Gegenstände der entwerferischen Praxis vertieft werden, ohne die weiteren, vielfältigen Themen der Architektur zu vernachlässigen. Im Zentrum steht als Untersuchungsgegenstand das Gebäude beziehungsweise das Haus. Von ihm aus wird das Gebäude als System anhand der Foki Energie - Material - Struktur - Umsetzung in Luzern untersucht oder das Haus im Kontext anhand Haus - Siedlung - Landschaft in Basel betrachtet. Mit der Vorgabe eines Austauschsemesters an einer unserer Partnerhochschulen kann eine umfassende

Master of Arts in Architecture at the HSLU - T&A In the course of the Bologna process Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU) and University of Applied Sciences Northwestern Switzerland (FHNW) are offering, in addition to their Bachelor degree courses in architecture, a Master of Architecture HSLU/FHNW in cooperation with HSLU Lucerne and FHNW. As the profile of the two universities complement each other, this graduate degree offering is both broad and focused. With their particular specialisations - T&A: Architecture and Technology at HSLU and architecture and context at FHNW - design projects can be dealt with in depth without neglecting further diverse topics of architecture. At centre stage is the building. In Lucerne the emphasis lies on the building as a system focussing on energy - material - structure - implementation; in Basel the building is examined within its context, regarding building - settlement - landscape. The obligatory exchange semester at one of our partner universities guarantees a comprehensive breadth in education. The universities‘ complementary specialisations are based upon a consolidated, mutually negotiated definition of architecture theory, which is


Breite in der Ausbildung gewährleistet werden. Als Fundament dieser inhaltlich komplementären Ausrichtung dient ein gemeinsam definiertes Verständnis von Architekturlehre, das sich in den abgestimmten Semesterprogrammen widerspiegelt. Es bietet ergänzend zum Studienführer und Modulkatalog ausführliche und konkrete Erläuterungen zu den Inhalten der jeweiligen Semesterkurse.

reflected in their tailored semester programmes. Along with the prospectus and catalogue of modules these programmes offer elaborate and detailed commentaries to the content of each semester course.

5


6

Methode und Didaktik Die Architekturausbildung auf Masterstufe unterscheidet sich klar vom Bachelor-Unterricht und von den bisherigen Diplomkursen. In ihrem Wesen verbindet sie die Idee eines fächerübergreifenden Projektunterrichts. Dieses Prinzip beruht darauf, dass Architektur unteilbar ist und immer interdisziplinär betrachtet, entwickelt und realisiert werden muss. Der Masterkurs kann - da die Grundlagenvermittlung weitgehend abgeschlossen ist - auf die Integration und Vertiefung der verschiedenen Themenbereiche abzielen. Im Kontaktstudium werden die Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und in der Auseinandersetzung mit den Dozierenden im geführten Selbststudium trainiert. Es wird der notwendige Freiraum bereitgestellt, um selbständig Fragestellungen und Lösungen erarbeiten zu können, ohne auf Begleitung verzichten zu müssen. Die Studierenden werden befähigt, sich komplexen, vielschichtigen Aufgaben zu stellen und diese strukturiert und zielgerichtet alleine und im Team zu lösen.

Methodology and Didactics Architecture education at Master level is clearly different from the Bachelor degree course as well as previous diploma courses. Because architecture is indivisible and always developed and realized by and with various disciplines, the Master of Architecture is essentially an interdisciplinary project course. As students have previously acquired most fundamentals, the Master course can be geared towards the integration of and specialisation in various subject areas. During lecture hours students learn about the principles of research and practice them in discussions with lecturers. While students are provided the scope for development necessary to develop independent questions and solutions, there is guidance where and whenever required. The students are enabled to deal with complex, sophisticated assignments and to solve them in a structured and target-oriented way, either in a team or on their own.


Sechs umfangreiche Module im Regelsemester sind entlang des Berufsbildes entwickelt, sie bedingen notwendige Vertiefungen in die eigentliche Materie und fragen verschiedene Kompetenzen zwischen fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten ab. Ein interdisziplinäres Lehrteam führt durch die unterschiedlichen Module. Eine kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung über die Arbeiten und mit den Dozierenden entwickelt bei den Studierenden Urteilsfähigkeit, Durchsetzungskraft und die notwendige Gesprächskultur. Es werden nicht Rezepte vermittelt, sondern es wird das Verständnis für Prozesse in den Vordergrund gestellt. Das Handwerk des Entwerfens im Sinne einer umfassenden Planungsmethodik wird nicht einfach angewandt, sondern systematisch vermittelt und reflektiert. Durch die postulierte “Optik des Machens” wird die Befähigung zur praktischen Umsetzung unter Einbezug eines hohen kulturellen Anspruchs trainiert.

Six extensive modules during the regular semester are tailored to the needs of the architectural profession; they require more intensive work on specific topics and call for the application of knowledge, methodological and social skills. An interdisciplinary team of lecturers guides the students through the various modules. Discussing assignments continuously and intensively among themselves and with the lecturers develops students’ critical thinking skills, self-assertion, and the culture of debate and dialogue characteristic of the profession. Understanding processes has priority, and the “craft of design” - the department’s declared focus “Optik des Machens” - is implemented as a comprehensive planning method and is systematically conveyed and reflected on. At the same time Master students are required to bring a broader cultural perspective into their work.

7


8

Energie, Material, Struktur & Umsetzung Im Zentrum der HSLU - T&A und somit auch in dem des Masterkurses steht der inhaltliche Schwerpunkt “Gebäude als System”. Der Mensch verbringt in unseren Breitengraden die Mehrheit seines Lebens in Gebäuden, die ihm Schutz bieten und die täglichen und langfristigen Bedürfnisse beim Arbeiten, beim Lernen und beim Wohnen befriedigen. Gebäude beheimaten den Menschen in einem umfassenden Sinne und können sein körperliches, geistiges, seelisches und sinnliches Wachstum unterstützen. Um ein Gebäude bauen zu können und all diese Aufgaben, Bedürfnisse und Wünsche einzulösen, bedarf es des Materials, um es herzustellen, der Struktur, um es sinnvoll aufbauen und der Energie, um es bewohnbar zu machen. Nicht zuletzt erwarten wir vom Architekten die Kompetenz den gestellten Anforderungen ans Bauen gerecht zu werden.

Energy, Material, Structure & Implementation The “Building as a System” is both the signature area of HSLU and their Master of Architecture. People in our latitudes spend the majority of their lives inside buildings, which are designed to give shelter and to serve our every-day and long-term needs with regard to work, education and habitation. Buildings are home to people in an encompassing way and can facilitate their physical, spiritual, emotional and sensual growth. Constructing a building and fulfilling all of the above mentioned tasks, needs and wishes calls for material - to make it, a structure - to set it up in a reasonable way, and energy - to make it habitable. Last but not least we expect the architects competence and skill to master all building related demands.


Auf Masterstufe geht dieses Verständnis der vier Foki Energie - Material - Struktur & Umsetzung noch bedeutend weiter und definiert mit Material auch das Stoffliche, mit Struktur auch das Gedankliche und mit Energie das Atmosphärische der Architektur. Die Umsetzung untermauert auf theoretischer Ebene eine “inspirierte Praxis” und vermittelt das Berufsbild des bauenden Architekten. Gemeinsam können alle vier Foki massgeblich Form generieren und Identität schaffen. Heute und in Zukunft sind neue Gebäude in einen Kontext eingebunden oder werden, bereits bestehend, umgebaut. Angesichts der kulturellen und technologischen Komplexität dieser Aufgabe, ist ein stimmiges Gesamtsystem nur als disziplinenübergreifende Zusammenarbeit zu verwirklichen. Das Gebäude muss funktional und technologisch in die Zukunft weisen, sich verantwortungsvoll in Beziehung zum Bestand setzen und als architektonisch inspiriertes Gebäude von einem poetischen Geist erfüllt sein, mit dem es den Menschen berührt.

At Master level the significance of these four foci, material - structure - energy & implementation, with respect to architecture is expanded to comprise matter, notion and atmosphere. Implementation supports on a theory level an “inspired practice” and conveys the professions profile of a building architect. Together these foci can generate form and define identity. Today and in future buildings are embedded in a context, whether they are newly designed, rebuilt or converted from existing buildings. Given the cultural and technological complexity of accommodating this context, a coherent system can only be realised in interdisciplinary cooperation. A building must be visionary with regard to technology and function, interact responsibly with the status quo, and - as an architecturally inspired structure - be filled with a poetic spirit that touches people.

9


10

Module zur Masterthesis Thesisprojekt Die Master-Thesis wird im letzten Semester, absolviert. Das Thema der Thesis im Frühlingssemester 2017 wird vom Fokus Architektur & Struktur vorgegeben: Campus Horw _ Struktur der Zukunft Es wird die selbstständige Arbeit an einem komplexen Projekt eingefordert. Es steht den Thesisstudierenden in Absprache mit den begleitenden Dozierenden frei, das vorliegende Programm im Sinn ihrer Thesis zu ergänzen und individuell zu interpretieren. ECTS: 21

Master‘s Thesis Modules Thesis Project The master’s thesis is completed in the final semester, typically in the design studio initially enrolled in at the start of the program. The thesis topic in the spring semester of 2017 is based on the project in the Focus Architecture & Structure: Campus Horw _ Structure of the Future The thesis semester challenges students to work independently on a complex project. Thesis supervision is to be organised in advance by the student and is carried out by one of the master focus lecturers or one of the full-time lecturers from the Bachelor progam in consultation with the head of the master program. The project assignment is to be accompanied by presentations, discussions and critiques. ECTS: 21


Thesisbuch Aufbauend auf den Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens und Denkens untersuchen die Studierenden Themen, welche in engem Zusammenhang zu ihrem Thesisprojekt stehen. Zusätzlich umfasst das Thesisbuch die Projektaufgabe, deren architektonische Umsetzung sowie Beiträge zu den drei Foki Material, Struktur und Energie. Indem die Studierenden diese Themen exemplarisch am eigenen Projekt erÜrtern, festigen sie ihre Haltung als Architektinnen und Architekten. ECTS: 9

Thesis Book Building on the methods of the scientific approach and mindset, the students explore subjects connected to their thesis project. The thesis book is another part of the thesis tasks. It describes the architectural project and has essays on the three foci: Material, Structure and Energy. By debating these issues exemplarily in their own projects, students refine and sharpen their architectural positions. ECTS: 9

11


12

CC Envelopes and Solar Energy Prof. Dr. Stephen Wittkopf Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 11 CC Typologie & Planung Prof. Dr. Peter Schwehr Technikumstr. 21 6048 Horw +41 41 349 33 48

Forschung Die Gebäudehülle als stoffliches, raumbildendes, komfortschaffendes und energetisch aktives Element der Architektur steht im Zentrum der Forschung im Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CCEASE). Innovative Technologien und Materialen werden untersucht, sowie Konzepte und Methoden entwickelt zu deren Integration in den architektonischen Entwurf. In den Fachgruppen Architektur und Material wird das Stoffliche über Design, Konstruktion und Material behandelt. In der Fachgruppe Architektur und Energie sind es Themen rund um Ort, Klima und Komfort. In der Fachgruppe Photovoltaik und Licht werden innovative Lösungen zur architektonischen Integration von Photovoltaik und Tageslichtnutzung in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt. Unsere Gebäude und Städte sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Auf diese Ausgangslage angemessen zu reagieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Ist-Zustände analy-

Research The building shell is a material, spatially formative, comfort-enhancing and energy-active element of architecture that is the focus of research at the Competence Centre Envelopes and Solar Energy (CCEASE). It studies innovative technology and materials, and develops methods to integrate them into the architectural design. In the fields of Materials and Energy, the focus of research work lies in material qualities, as well as climate and comfort issues. The field of Photovoltaics and Light develops innovative solutions for the architectural integration of photovoltaics and daylight use in international and interdisciplinary cooperation. Our buildings and cities are subjected to a constant pressure to adapt. Reacting to this initial situation appropriately is a responsible task with a great relevance to society. Analysing the status quo, developing concepts, producing solutions in collaboration with partners and implementing them in practice - thereby generating added value for people and the environment - is an exciting task.


sieren, Konzepte entwickeln, in Kooperation mit Partnern Lösungen erarbeiten und in der Praxis implementieren und damit Mehrwert für Menschen und Umwelt generieren, ist eine spannende Aufgabenstellung. Diese Herausforderung hat das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) zu seiner Mission gemacht. Dabei steht die Transformation von Gebäuden und Quartieren im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit. Das CCTP untersucht das Systemverhalten, die Leistungsfähigkeit und das Potenzial unterschiedlicher Gebäude- und Quartiertypen. Es erforscht mit interdisziplinärer Methodik und aus systemischer Perspektive die gebaute Umwelt im Kontext sich verändernder Anforderungen.

The Competence Centre Typology and Planning in Architecture (CCTP) has adopted this challenge as its mission. Research work focuses on transforming buildings and quarters. The CCTP studies system behaviour, performance and the potential of different buildings and quarter types. It uses interdisciplinary research methods from a systemic perspective to study the constructed environment in the context of changing requirements.

13


14

Oliver Zumbühl Leiter Architektur Werkstatt +41 41 349 34 40 oliver.zumbuehl@hslu.ch Apollonius Schwarz Assistent / Laser / CNC +41 41 349 34 40 apollonius.schwarz@hslu.ch Yves Dusseiller Dozent +41 78 793 15 33 yves.dusseiller@hslu.ch Öffnungszeiten Opening hours Architektur Werkstatt E407 Montag - Samstag 0630 - 2130 Laser E408 Montag - Sonntag 24 Stunden Materialverkauf E405 Montag - Freitag 1245 - 1315 Gipsraum F-Geschoss Montag - Sonntag 24 Stunden Farbspritzraum A2b Montag - Freitag nach Absprache

Architektur Werkstatt Mit der Architektur Werkstatt soll räumlich plastisches Denken, das Entwerfen mit Modellen und ein Verständnis für Handwerk gefördert werden. Der Auseinandersetzung mit dem Massstab 1:1 kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Es stehen ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Handwerkzeugen, wie japanische Stemmeisen und Sägen, professionelle Präzisionsmaschinen für den Modellbau, Holzbearbeitung und Kunststoffbearbeitung, eine 3-Achs CNC-Fräse und zwei CO2-Laser mit 900 x 600 mm Bearbeitungsfläche zur freien Benützung. Ein Gipsraum und Farbspritzraum stehen ebenfalls zur Verfügung. Im Materialverkauf neben der Architektur Werkstatt bieten wir ein grosses Sortiment an Modellbaumaterialien und Handwerkzeugen an. Für die Benützung der Architektur Werkstatt ist der Besuch eines Einführungskurses obligatorisch. Die Arbeit dort geschieht in eigener Verantwortung.

Architektur Werkstatt The Architektur Werkstatt aims to build up spatial plastic thinking, designing with models, and an understanding of craftsmanship. Engaging with the scale 1:1 is of special relevance. There is an extensive range of high-quality handtools available, such as Japanese chisels and saws, professional highprecision machines for model-making, woodworking and working with plastic materials, a 3-axis CNC milling machine and two CO2 laser with 900 x 600 mm surface, all free for personal use. A plaster and airbrush room are also available. In the modelshop next to the Architektur Werkstatt we offer a wide range of model-making materials and handtools. For the use of the Architektur Werkstatt an introduction course is obligatory. The use is done at ones own responsability.


Internationale Partnerhochschulen Hochschule für Architektur, FHNW (Basel) California Polytechnic State University (San Luis Obispo, CA, USA) Universidad de Monterrey (UDEM) (Monterry, Mexiko) Universidad del Desarrollo (Santiago, Chile) Hanyang University (Seoul, Südkorea) Central Academy of Fine Arts CAFA (Peking, Volksrepublik China) Indian Institute of Technology, IIT Roorkee (Roorkee, Indien) Misr International University (Kairo, Ägypten) University of Oulu (Oulu, Finnland) HafenCity University (Hamburg, Deutschland) Dublin Institute of Technology (Dublin, Ireland) Münster University of Applied Sciences (Münster, Deutschland) Bauhaus-University Weimar (Weimar, Deutschland) Technical University Darmstadt (Darmstadt, Deutschland) Brno University of Technology (Brno Tschechische Republik) University of Liechtenstein (Vaduz, Liechtenstein) École Nationale Supérieure d’Architecture de SaintÉtienne (Saint-Étienne, Frankreich) École nationale supérieure d’architecture et de paysage de Bordeaux (Bordeaux, Frankreich) Escola Tècnica Superior d’Arquitectura del Vallès (Barcelona, Spanien) Roma Tre University (Rom, Italien) Universidade Catolica Portuguesa (Viseu, Portugal) Norwegian University of Science and Technology (Trondheim, Norway) Bergen School of Architecture (Bergen, Norway) National Taiwan University of Science and Technology (Taiwan Tech) (Taipei, Taiwan) Sungkyunkwan University (SKKU, Seoul) University of Leuven (KU Leuven, Facult of Architecture) (Leuven, Belgium) Wentworth Institute of Technology (Boston, USA)

Ansprechpartner Internationales Contact Person International Johannes Käferstein johannes.kaeferstein@hslu.ch Sekretariat Internationales International Office Sandra Sommer sandra.sommer@hslu.ch Weitere Informationen zu den Austauschprogrammen und das komplette Angebot erteilt Ihnen gerne Sandra Sommer, Mitarbeiterin Administration und Verantwortliche für Internationales.

15


16


Fokus Projekte Focus Projects

17


18


Architektur und Energie Architecture and Energy

19


20

Coop-Fertighaus Minergie P. Nachhaltigkeit vom Grossverteiler — Coop prefabricated building, Minergie P. Sustainability off-the-shelf

Modulverantwortung Module Leader Annika Seifert Gunter Klix Team Team Philipp Betschart Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Angesichts von Klimaerwärmung und zunehmender globaler Ressourcenknappheit ist der Begriff Energie für uns als Architekten verbunden mit der Frage nach der Nachhaltigkeit von Architektur und Stadtplanung, also konkret nach der Energieeffizienz, der Ökonomie der Mittel und vor allem der Klimagerechtigkeit in unserem Entwerfen und Bauen. Spätestens seit der Einführung des Labels Minergie ist die Frage der Energieeffizienz und Klimagerechtigkeit aus der Schweizer Baupraxis nicht wegzudenken. Energieeffizientes, sogenannt klimaneutrales Bauen bedeutet in der Praxis oft, den nach städtebaulichen und architektonischen Kriterien verfassten Entwurf mit haustechnischem Aufwand auf den geforderten energetischen Standard aufzurüsten. Im rechnerischen Ringen um die erforderlichen Zahlenwerte nehmen Architekten neben Ingenieuren und Technikern oft eine reaktive Rolle ein, indem sie sich bemühen, Entwurf und – nachträgliche – Klima-Massnahmen möglichst unbeschadet in Einklang zu bringen.

For us as architects and in view of global warming and an increasing scarcity of global resources, the term “energy” is connected to the question of the sustainability of architecture and urban planning, i.e. the concrete question of energy efficiency, the economy of means and above all climate compatibility in our designing and building. Since the introduction of the Minergie label if not before, the question of energy efficiency and climate compatibility has been an essential part of Swiss building practice. In practice however, energy-efficient, so-called climate-neutral building often means designing according to urban planning and architectural criteria and then equipping the building with technology to fulfil the required energy standard. In the calculating challenge of achieving the required figures, architects often join engineers and technicians in playing a reactive role in their efforts to – retrospectively – harmonise their design with climate measures at the expense of as few negative effects as possible.


Dieser Vorgang, der eher einer Schadensbegrenzung denn einem eingehenden konstruktiven Entwurfsprozess gleicht, stösst mit zunehmender Höhe des technischen Anspruchs an seine Grenzen. Wir glauben daher, dass es Zeit ist, uns auf die Suche nach genuin architektonischen Werkzeugen zu begeben, mit denen wir der Frage nach der Energieeffizienz eines Gebäudes zunächst auf typologischer Ebene, dann im konstruktiven Entwurf und erst im Folgeschritt durch den dezidierten Einsatz haustechnischer Massnahmen begegnen können.

Handskizze mit Überlegungen zu Sonnenverlauf und Gebäudeventilation, Allison und Peter Smithson — Hand-drawn sketch of ideas on the sun’s course and building ventilation, Allison and Peter Smithson

FRAC Nord-Pas de Calais, Dunkerque, Lacaton Vassal — FRAC Nord-Pas de Calais, Dunkirk, Lacaton Vassal

This process, which is more a damage-limitation exercise than an in-depth constructive design process, is reaching the limits of its technical possibilities as the level of technical requirements increases. We therefore believe that it is time to seek genuine architectural tools with which to investigate the energy-efficiency of a building, initially on a typological level, then in the structural design and only after that through the dedicated use of building technology measures.

Bosco Verticale in Mailand, Stefano Boeri — Bosco Verticale in Milan, Stefano Boeri

21


22

Bhatia House, Bangalore, Otto Koenigsberger und C. S. Chandrasekhara —

Globale Perspektive Im Kontext der globalen Klimaerwärmung kann der Fokus hierbei nicht mehr nur auf der vielbeachteten Kälteproblematik liegen, sondern muss um weitere Klimafaktoren wie etwa Hitze erweitert werden. Diesbezüglich liegt grosses Potential im Blick über den Schweizer Zusammenhang hinaus in andere geografische, klimatische und kulturelle Umfelder, deren Erfahrungen im Umgang mit z. B. dem Klima als architekturprägendem Faktor, mit vernakulär-traditionellen Lösungsansätzen oder unerwartetem Materialeinsatz neue Erkenntnisse für den gewohnten Kontext liefern können Um uns die Vielfalt dieser Felder zu erschliessen, möchten wir über die kommenden Semester architektonische und städtebauliche Themen in unterschiedlichen geographischen Regionen ausloten.

Bhatia House, Bangalore, Otto Koenigsberger and C. S. Chandrasekhara

Maison Tropicale, Jean Prouvé — Maison Tropicale, Jean Prouvé

Kanchanjunga Flats, Mumbai, Charles Correa — Kanchanjunga Flats, Mumbai, Charles Correa

Global perspective In the context of global warming, the focus can no longer lie on the much-studied problem of the cold, but must also address other climate factors such as heat. In this respect, there is great potential going beyond the Swiss context in other geographical, climatic and cultural environments, where their experience in handling e.g. the climate as a factor affecting architecture, with vernacular traditional solutions or the unexpected use of materials, can provide new insight for the familiar context. To grasp the diversity of these fields, we intend to investigate the architectural and urban planning themes in different geographical regions in the coming semester.


Interdisziplinarität Gleichzeitig sind Entwurfsfragen nachhaltiger Architektur inhärent interdisziplinär. Mittelfristig möchten wir daher hochschulinterne Kooperationen aufbauen, mit dem Ziel studiengangübergreifende Lehrangebote zu schaffen. Auch Beiträge von ausserhalb der Hochschullandschaft werden in das Masterstudienangebot eingebunden. Dabei sollen einschlägige Information und verlässliche fachbezogene Daten nicht per se über Bibliothek, Internet oder Fachplaner abgerufen, sondern auch aus unmittelbarer Feldforschung bezogen werden: Händisches Sammeln von Materialproben, Gespräche mit Architekturnutzern, konkrete Zusammenarbeit und Lösungssuche mit Handwerkern und Produzenten etc. - entwurfsrelevante Erkenntnisse tauchen oft unerwartet an den Rändern unseres Betrachtungsfeldes auf.

Lehrerseminar Chur, Bearth & Deplazes, Haustechnik Waldhauser — Teacher seminar in Chur, Bearth & Deplazes, Haustechnik Waldhauser

Interdisciplinarity At the same time, design questions in sustainable architecture are inherently interdisciplinary. In the medium-term, we therefore intend to develop internal university cooperation with the aim of creating teaching content that covers more than one university course. Contributions from outside the university landscape will also be integrated into the MA studies. In doing so, relevant information and reliable specialist data are not accessed per se from the library, Internet or specialist planner, but appropriated from direct field research: collecting material samples by hand, talking to users of architecture, concrete cooperation and solution-seeking with craftsmen and producers etc. Design-relevant insight often appears unexpectedly on the fringes of our field of observation.

23


24

Biosolarhaus, Hälg bei Luzern, Pierre Robert Sabady, 1977 — Bio-solar house, Hälg near Lucerne, Pierre Robert Sabady, 1977

Carrières Centrales Casablanca, ATBAT-Afrique (Bodiansky, Candilis, Piot, Woods), 1953 — Carrières Centrales Casablanca, ATBAT-Afrique (Bodiansky, Candilis, Piot, Woods), 1953

El Pueblo Ribera Court, San Diego, Rudolph Schindler, 1925 — El Pueblo Ribera Court, San Diego, Rudolph Schindler, 1925

Spannungsfelder Kältearchitektur - Hitzearchitektur Gerade in der Architektur sind Nachhaltigkeit und Energieeffizienz untrennbar mit Klimagerechtigkeit verknüpft. Darunter verstehen wir den architektonischen Umgang mit klimatischen Gegebenheiten des lokalen Kontextes mit dem Ziel, Behaglichkeit und optimierte Energiebilanz mit Mitteln des typologischen und konstruktiven Entwurfes zu schaffen. Unser Interesse gilt der Kälte- wie auch der Hitzeproblematik von Gebäuden, aber auch weiteren Klimafaktoren wie Wind, Luftfeuchtigkeit und jahreszeitliche Wechseln und der übergeordneten Frage, wie beiden mit architektonischen Mitteln begegnet werden kann. Entscheidend ist für uns die Betrachtung verschiedener Klimagegebenheiten.

Fields of tension Cooling architecture – Warming architecture Especially in architecture, sustainability and energy efficiency are inseparably linked to climate compatibility. We regard this as the architectural handling of the climatic conditions of the local context with the aim of achieving well-being and optimised energy balance using means of typological and structural design. We are interested in the problem of cooling and heating buildings, as well as other climate factors such as wind, air humidity, seasonal changes and the superordinate question of how these can be addressed by architectural means. We regard the observation of different climate conditions to be decisive in this respect.


High-Tech - Low-Tech Die Gegenüberstellung, Verbindung und Ergänzung genuin architektonisch-konstruktiver Entwurfslösungen einerseits und dem Verständnis von Architektur als dynamisches, technologisches System andererseits, sehen wir als fruchtbares Themenfeld mit hoher Relevanz für zeitgemässes Entwerfen und Planen. Neben Untersuchungen in den Extrembereichen – also reine Low-Tech/ No-Tech Bauten, respektive technologisch maximierte Projekte – möchten wir vor allem auf die architektonische Entwicklung und Erforschung der Graubereiche fokussieren, also auf hybride Systeme, die sich Merkmale beider Ansätze aneignen.

High-tech - Low-tech We regard comparing, combining and complementing genuinely architectural, structural design solutions on the one hand with an understanding of architecture as a dynamic, technological system on the other, to be a fruitful field of themes with great relevance to contemporary design and planning. In addition to studies in extreme areas – i.e. pure low-tech/no-tech buildings or technologically maximised projects – we above all intend to focus on the architectural development of and research on grey areas, i.e. hybrid systems that use the characteristics of both approaches.

Tradition vs. Komfortanspruch in Ostafrika — Tradition vs. demands of comfortable living in East Africa

Haustechnikplan Fachhochschule Nordwestschweiz, BAUART Architekten und Planer AG — Mechanical systems drawing, University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland, BAUART Architekten und Planer AG

25


26

Grove Heights, Miami; Jean Nouvel: Wohnbauwettbewerb, USA, 2010


Grove Heights, Miami; Jean Nouvel: Competition for residential housing in Florida, USA, 2010

27


28

Mexiko-Stadt, Paseo de la Reforma — Mexico city, Paseo de la Reforma

Fokusprojekt Energie MÉXICO VERDE Im FS17 werden wir uns mit grossmassstäblichem Wohnungsbau in Mexiko-Stadt beschäftigen. Uns interessiert dabei das Verhältnis von Innen- und Aussenraum im spezifischen Kontext eines post-industriellen aufstrebenden Wohnquartieres in der Megametropole. Die mexikanische Hauptstadt ist geprägt durch ein mildes kalttropisches Klima, das es uns erlaubt, aus der reichen lokalen Tradition des Dialogs zwischen Architektur und Garten zu schöpfen. Wir werden vertikale Begrünung, Balkonfassaden, Dachgärten und Innenhöfen als mögliche Protagonisten einer städtischen Wohnarchitektur untersuchen. Vor dem Hintergrund dichten mehrgeschossigen Wohnens wird uns die Frage umtreiben, wie wir zwischen umbautem Raum und organisch sich wandelnder Vegetation vieldimensionale Spannungsfelder aufbauen können, die zum klimatischen Komfort und zur atmosphärischen Dichte unserer Wohnräume beitragen.

Focus project: Energy MÉXICO VERDE In the Spring Semester of 2017, we will study the largescale housing development in Mexico City. We are interested in the relationship between interior and exterior spaces in the specific context of a post-industrial, upwardly mobile housing neighbourhood in a megacity. The Mexican capital is characterised by a mild climate that allows us to draw from the rich local tradition of dialogue between architecture and gardens. We will study vertical green spaces, balcony façades, rooftop gardens and interior courtyards as possible protagonists of an urban residential architecture. In view of the dense, multi-storey housing, we will address the question of how we can develop multidimensional fields of tension between developed space and organically transforming vegetation to contribute to climatic wellbeing and the atmospheric density of our living space.


Ciudad de México | México D.F. Mexiko-Stadt, spanisch Ciudad de México bzw. bis 2016 México D.F., ist die Hauptstadt von Mexiko und in vielerlei Hinsicht eine Stadt der Superlative. Die Metropolregion Zona Metropolitana del Valle de México beherbergt ca. 20 Millionen Einwohner und ist damit einer der grössten Siedlungsräume der Erde- mit einer Einwohnerdichte von über 5000 Menschen pro Quadratkilometer. Neben Ihrer Rolle als kulturellem, administrativem und wirtschaftlichem Zentrum beherbergt Mexiko-Stadt auch mehrere wichtige Universitäten, sowohl an der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México) als auch die Universidad Iberoamericana (UIA) gibt es traditionsreiche Fakultäten für Architektur und Städtebau. Mexiko-Stadt ist eingebettet in das Hochtal Valle de México und liegt auf über 2300m Höhe. Gebirgszüge mit Gipfelhöhen über 5000m flankieren das Tal auf drei Seiten. Die für eine Stadt dieser Grösse aussergewöhnliche Geographie ist Ursache für das kalttropische Klima vor

Ciudad de México | México D.F. Mexico City, or in Spanish Ciudad de México (México D.F. until 2016), is the capital of Mexico and in many ways a city of superlatives. The metropolitan region (Zona Metropolitana del Valle de México) has approx. 20 million inhabitants and its therefore one of the largest settlement areas in the world, with a population density of over 5,000 people per square kilometre. In addition to its role as a cultural, administrative and economic centre, Mexico City also has several important universities. Both at the UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México) and the Universidad Iberoamericana (UIA), there are faculties for Architecture and Urban Planning that have a long tradition. Mexico City is embedded on the high-altitude Valle de México, over 2,300 metres above sea-level. Mountain ranges with peaks of over 5,000 m flank the valley on three sides. The exceptional geography for a city of this size is the cause of the local cold tropical climate. Characteristically the city experiences

Die Aztekenstadt Tenochtitlan in einer Darstellung des mexikanischen Malers Diego Rivera: “Markt in Tlatelolco” — The Aztec city Tenochtitlan as depicted by Mexican painter Diego Rivera: “Market in Tlatelolco”

Der Universitätscampus der UNAM, 1949 - 1952 — UNAM University campus, 1949 - 1952

29


30

Ort. Charakteristisch sind ganzjährig hohe Tagestemperaturen um 25° Celsius mit zum Teil kalten Nächten (bis ca. 5° C), sowie eine Regenzeit von Juni bis September. Die Grösse und Dichte der Stadt kombiniert mit den Wetterbedingungen und der topographischen Lage im Talkessel sorgen regelmässig für starke Umweltprobleme wie Smog und Gewässerverschmutzung.

Luftbild Valle de Mexico —

Die Morphologie der heutigen Stadt geht auf mehrere Gründungen zurück. Azteken besiedelten ab dem 14. Jahrhundert die Insellandschaft des mittlerweile verlandeten Texcoco-Sees, auf dessen Gebiet sich heute ein Grossteil der Stadt befindet. Zeugnisse dieser Siedlungszeit sind heute noch sporadisch im Gebiet der Stadt zu entdecken. Der grösste Teil der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan wurde jedoch während der Eroberung durch den spanischen Eroberer Hernan Cortés im 16. Jahrhundert zerstört. In den folgenden Jahrhunderten diente Mexiko-Stadt als Hauptstadt verschiedener Kolonialregierungen, die die städtebauliche Entwicklung und die architektonische Kultur bestimmten. Herausragend sind dabei die Planun-

Aerial view of Mexico City.

high daytime temperatures all year round at 25° Celsius, with sometimes cold nights (at approx. 5° C), as well as a rainy season from June to September. The size and density of the city, combined with the weather conditions and the topographical location in a basin regularly cause considerable environmental problems such as smog and water pollution. Smogbeeinträchtigung in Mexiko-Stadt — Smog pollutes the air in Mexico City.

The morphology of today’s city is based on several foundations. From the 14th century onwards, the Aztecs settled onto the island landscape of the by now dry Lake Texcoco, on which a large part of today’s Mexico City is situated. Evidence of this settlement period can still be found sporadically in the area of the city. However, most of the Aztec capital Tenochtitlan was destroyed during the Spanish conquest under Hernan Cortés in the 16th century. In the following centuries, Mexico City served as the capital for various colonial governments, defining the urban planning development and the architectural culture. Exceptional examples are the planning during the Spanish colonial period, including the stringent, orthogonal street structure leading from the enor-


gen der spanischen Kolonialzeit, unter anderem die vom riesigen, zentralen Platz Zòcalo ausgehende, streng orthogonale Strassenstruktur sowie die häufig um Innenhöfe organisierten Stadthäuser. Ab dem 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Wachstum der Stadt, und das Wohlstandsgefälle zwischen einzelnen Stadtvierteln prononcierte sich zunehmends. Wohlhabende Wohn- und Geschäftsquartiere (wie La Roma, Polanco, La Condesa, Lomas de Chapultepec) und grossflächige, informell gebaute Slumsiedlungen an den Rändern der Stadt liegen in unmittelbarer Nähe zueinander. Dabei führte das rapide Wachstum auch immer wieder zu Verdrängungen und Überformungen: Städtebauliche Grossprojekte und nachträglich eingefügte Verkehrsinfrastruktur wie die Avenida de la Reforma, Trockenlegungen von Marschland und Seen, und städtische Zersiedelung in den Randgebieten überlagern sich in einem fortwährenden Prozess der Erneuerung. Auch die Lage der Stadt in einer aktiven Erdbebenzone spiegelt sich im Stadtbild wider: Mehrmals wurden Teile der Stadt durch Erdstösse stark beschädigt, so zuletzt im Jahr 1985.

Alltag in einem vorstädtischen Wohnquartier — Street life in a suburban area of the city

mous, central Zòcalo square, and the city villas that were often arranged around interior courtyards. From the 19th century onwards, the city’s growth accelerated and the contrast in prosperity between individual districts became increasingly stark. Wealthy residential and commercial districts (such as La Roma, Polanco, La Condesa and Lomas de Chapultepec) and large-scale, informally built slum settlements at the edge of the city are located in close proximity to each other. The rapid growth also always led to changes and transformations: major urban planning projects and retrospectively inserted transport infrastructures such as the Avenida de la Reforma, drained marshland and lakes, and urban sprawl in the peripheral zones overlap in a continuous process of renewal. The city’s location in an active earthquake zone is also reflected by the cityscape: several times, parts of the city were heavily damaged by tremors, most recently in 1985.

31


32

Parque España im Stadtteil La Condesa — Parque España in La Condesa district

Der Stadtpark Bosque de Chapultepec, einer der grössten städtichen Grünräume weltweit. — Bosque de Chapultepec - Chapultepec Park, one of the largest urban green spaces, worldwide.

Das Dasein in Mexiko-Stadt ist für Besucher wie Einwohner gleichermassen physisch und psychisch eindrücklich, denn die schiere Dimension allein schon der regulär geplanten Teile der Metropole ist überwältigend. Nicht zuletzt deshalb kommt dem öffentlichen Grünraum eine besondere Bedeutung als ökologische Regenerationsfläche sowie als Naherholungsraum zu. Wohlhabende Stadtviertel wurden bereits in Ihrer Entstehungszeit mit Parks und begrünten Platzanlagen ausgestattet, wie z.B. der Parque España und Parque Mexico im Stadtteil La Condesa. Ungeplanten Stadtteilen fehlen derartige Grünräume jedoch. Von herausragender Bedeutung für die ganze Stadt ist daher unter anderem der Bosque de Chapultepec- mit knapp 700 Hektar eine der grössten urbanen Parkanlagen der Welt. In jüngster Zeit ist das Bewusstsein für die Bedeutung des Grünraums für das Mikroklima und die allgemeine Lebensqualität in Mexiko-Stadt so weit gewachsen, dass mehrere Projekte zur Erweiterung und Verbesserung sowie auch der Verbindung von verschiedenen Grünanlagen miteinander in Angriff genommen wurden. Der neu ge-

Being in Mexico City as a visitor or resident is both physically and psychologically impressive because the sheer dimensions even of the regularly planned parts of the metropolis are overwhelming. Not least due to this, public green spaces are especially important as ecological recreation areas and local leisure zones. Wealthy districts were already planned with parks and green squares during the time of their development, such as the Parque España and Parque Mexico in the district of La Condesa. However, unplanned districts have no such green areas. Thus one of the parks with an exceptional importance for the city is the Bosque de Chapultepec, its 700 hectares making it one of the largest urban parks in the world. In recent times, awareness of the importance of green spaces for the microclimate and general quality of life in Mexico City has grown to the extent that several projects to expand, improve and connect different green areas have already been undertaken. The newly designed Corridor Cultural de Chapultepec (CCC)/ Lineal Park and the competition concluded in December 2016


staltete Corridor Cultural de Chapultepec (CCC)/Lineal Park und der im Dezember ´16 entschiedene Wettbewerb zum Bosque Urbano Ferrocarril de Cuernavaca, einem Umnutzungsprojekt für eine ehemalige innerurbane Güterbahnstrecke, sind beides Beiträge zu diesem Thema, welche sich in unmittelbarer Nähe des Entwurfsperimeters befinden. Nuevo Polanco Der Entwurfsperimeter liegt in den an die ehemalige Güterbahnstrecke Ferrocarril de Cuernavaca angrenzenden Stadtquartieren Irrigacion und Granada, umgangssprachlich als Nuevo Polanco (Neu-Polanco) bezeichnet. Dieses Stadtgebiet befindet sich gegenwärtig in einer Transformationsphase von ehemaligen Industriearealen hin zu einem gesuchten Wohnquartier. Damit nähert es sich dem Charakter des benachbarten Polanco an, das nördlich des Bosque de Chapultepec liegt. Bereits in den 1930er Jahren als Stadtgebiet erschlossen, ist Polanco bis heute eine der beliebtesten Adressen Mexikos. Neben der dichten Wohnbebauung, meist in Form von Blockrandty-

Architekturbüro Fr-ee: lineal park, Konzept 2015. — Fr-ee architecture studio: Lineal park project. concept design 2015

for the Bosque Urbano Ferrocarril de Cuernavaca, a reutilisation project for a former inner-urban freight railway line, are current contributions to this theme and are situated in the direct vicinity of the design perimeter. Nuevo Polanco The design perimeter is situated in the districts of Irrigacion and Granada along the former Ferrocarril de Cuernavaca freight railway line. They are colloquially known as Nuevo Polanco (New Polanco). This urban area is currently experiencing a period of transformation from a former industrial district to a desirable residential neighbourhood. It is therefore approaching the character of the neighbouring Polanco, which is situated north of the Bosque de Chapultepec. Developed as an urban area as early as the 1930s, Polanco has remained to this day one of the most popular areas of Mexico City. In addition to the dense housing, mostly in the form of block perimeter development with a high density and high-rise housing with up to ten storeys,

Parque lineal Ferrocarril de CuernavacaNutzungskonzept des Grünraums von Gaeta Springall Arquitectos, Wettbewerb 2016 — Parque lineal Ferrocarril de Cuernavacautilization concept for the green space. Gaeta Springall Arquitectos, competition entry 2016

33


34

pen von hoher Dichte und Wohnhochhäusern bis zu 10 Stockwerken, haben auch viele international tätige Firmen und Organisationen hier ihren Sitz. Das nördlich an den Eisenbahnkorridors angrenzende Stadtgebiet ist durch eine sehr viel niedrigere Bebauung charakterisiert. Die geplante Umwandlung der Eisenbahntrasse in eine durchgehende Grünzone ermöglicht nun auch in den angrenzenden Quartieren die Ansiedlung von zeitgemässen Wohntypologien.

Der Entwurfsperimeter innerhalb der Stadttextur — Calle Lago Filt design plot

many internationally operative companies and organisations also have their headquarters there. The urban quarter that adjoins with the railway corridor on its northern side is characterised by much lower development. The planned transformation of the railway line into a continuous green zone now also allows the development of contemporary housing typologies in the neighbouring quarters.


Luftbild Calle Lago Filt, Granada — Aerial view of Calle Lago Filt, Granada district

35


36

Die Güterbahnstrecke Ferrocarril de Cuernavaca — Ferrocarril de Cuernavaca freight line

Impressionen mit aktueller Nutzung — Current use of the plot


Katasterauszug Calle Lago Filt — Cadastral survey of Calle Lago Filt

Impressionen mit aktueller Nutzung — Current use of the plot

37


38

Casa Barragàn, Tacubaya, Mexiko-Stadt; Luis Barragàn: Der Gartenraum wird untrennbarer Teil des Gebäudes. 1948 — Casa Barragàn, Tacubaya, Mexico City; Luis Barragàn: The garden space becomes inseparable from the building and its interior. 1948

Haus Patio Garten Der grüne Aussenraum als untrennbarer Bestandteil des Gebäudes hat einen hohen Stellenwert in der mexikanischen Architekturtradition, die durch das tropische Klima des Landes zwischen schwülen Küstenregionen, trockenen Wüstenlandstrichen und gemässigtem Hochland geprägt ist. Schon die Inselstadt Tenochtitlan, die aztekische Vorgängerin der heutigen Hauptstadt, war geprägt von urbanen Gärten und grünen Freiräumen. In der Kolonialzeit begünstigten spanische Architekturtypen wie das - seinerseits islamisch geprägte - Patiohaus die Entwicklung einer verdichteten städtischen Wohntyplogie mit direkter Bezugnahme zum - privatisierten - Aussenraum. Die zweifelsohne dominanteste Figur in der mexikanischen Architekturlandschaft ist der aus Guadalajara stammende spätere Pritzker-Preisträger Luis Barragán. Als corbusianisch geprägter Modernist wandte er sich früh vom reinen Funktionalismus ab und einer regional-spezifischen Architektursprache zu, in der Licht und Atmosphäre eine tragende Rolle spielen, vor allem aber Vegetation und Aussenraum dem Gebäude als gleichwertige Akteure zur

House, patio, garden The green exterior space is very important as an inseparable element of the building in Mexican architectural tradition, which has been shaped by the tropical climate of the country between muggy coastal regions, dry desert areas and temperate highlands. Even the island city of Tenochtitlan, the Aztec predecessor of today’s capital city, was characterised by urban gardens and green open spaces. During the colonial period, Spanish architectural types – with their originally Muslim roots – such as the patio house, facilitated the development of dense urban housing typologies with a direct reference to the – privatised – exterior spaces. Without doubt the most dominant figure on the Mexican architectural landscape is the Pritzker Prize winning architect Luis Barragán from Guadalajara. The Corbusier-influenced Modernist turned his back on Functionalism at an early date and dedicated himself to a regional architectural language in which the light and atmosphere play a definitive role, and where above all vegetation and exterior spaces are placed as equal prot-


Seite gestellt werden. Das berühmte Wohnhaus Barragàns in Tacubaya in Mexiko-Stadt, kann nicht ohne seinen Garten gelesen werden. Auch in seinem weiteren Werk spielt die gestaltete Natur eine überragende Rolle. Was die kalifornischen Case Study Houses für den amerikanischen International Style waren, sind die Jardines del Pedregal für Mexikos Architekturverständnis. Das im Süden der Stadt gelegene Villenquartier wurde seit den frühen 1940er Jahren unter Barragàns Ägide entwickelt und bot Architekten und Künstlern wie Max Cetto, José María Buendía und Mathias Goeritz eine Spielwiese, um das Verhältnis von Natur und Kultur in einer Reihe von Wohnbauten, Modellgärten und Skulpturen auszuloten - immer im Sinne der von Barragàn angestrebten Harmonie zwischen Architektur und Landschaft. Eine ganze Folgegeneration von Architekten wie Teodoro González de León trat in diese grossen Fussstapfen. Doch auch wenn die mexikanische Architektur bis heute im Banne des grossen Modernisten steht, suchen Barragàns Nachfolger heute nach neuen Antworten auf zeitgenössische Fragen. Im Zentrum steht dabei oft die

agonists beside the buildings. The famous residential building by Barragàn in Tacubaya, Mexico City, cannot be read without its garden. In other works, structured nature also plays a dominant role. Just as the Californian Case Study Houses are key to the American International Style, so are the Jardines del Pedregal integral to Mexico’s architectural self-perception. The villa quarter in the south of the city was developed in the early 1940s under the auspices of Barragàn and provided architects and artists like Max Cetto, José María Buendía and Mathias Goeritz a playground on which to sound out the relationship between nature and culture in a series of housing projects, model gardens and sculpture – always with Barragàn’s aim in mind to strive for harmony between architecture and the landscape. An entire subsequent generation of architects such as Teodoro González de León followed in his great footsteps. Yet although Mexican architecture continues to be influenced by this great Modernist architect, Barragàn’s successors today seek new answers to contemporary questions. Often, they

Die Jardines del Pedregal, ein durch Barragàn geprägtes Wohnsiedlungsprojekt in Mexiko-Stadt, 1940-50er — The Jardines del Pedregal, an afluent residential suburb in Mexixo City, conceptualised by Barragàn, in the 1940-50s.

Casa Prieto López; Luis Barragán und Max Cetto: Wohnhaus und Studio in den Jardines del Pedregal, 1950 — Casa Prieto López; Luis Barragán and Max Cetto: Residential home and studio in the Jardines del Pedregal, 1950

39


40

Casa Negro, Mexiko-Stadt; Alberto Kalach: Wohnhaus für den Film-Regisseurs Iñarritù, 1997 — Casa Negro, Mexiko City; Alberto Kalach: Residential home for the movie director Iñarritù, 1997

Casa GGG, Mexiko-Stadt; Alberto Kalach, 2001 — Casa GGG, Mexico City; Alberto Kalach, 2001

Beschäftigung mit verdichteten Wohnformen und die Frage nach Lebensqualität und sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in der stetig wachsenden und sich verdichtenden Hauptstadt. Auch wenn global agierende “StarArchitekten” wie Enrique Norten / 10 Arquitectos oder Fernando Romero / FR-EE, der Frage nach nachhaltigem, “grünen” Bauen zunehmend mit hochtechnologisierten Gebäudehüllen begegnen, wird der Diskurs weiterhin durch andere Stimmen mitgeprägt: Die Arbeit etablierter Protagonisten wie Alberto Kalach / TAX Arquitectos, und zahlreicher aufstrebender junger Büros ist geprägt durch die kritische Auseinandersetzung mit grossmassstäblichen stadtplanerischen Fragen einerseits, und durch die Beschäftigung mit grünem, naturnahen Wohnen in der Mega-Metropole andererseits. Zeitgenössische mexikanische Stadtplanung und Architektur erfahren derzeit lokal und international grösste Aufmerksamkeit und prägen die Kulturpolitik wie den Tourismus des Landes wie nie zuvor. Mexikanische Architekten sprechen vom Me-Mo, vom Mexikanischen Moment.

focus on dense housing forms and the question of the quality of life and social and ecological sustainability in a constantly growing and densifying capital city. Even if globally active “star architects” such as Enrique Norten / 10 Arquitectos or Fernando Romero / FR-EE, answer the question of sustainable, “green” building with high-technology building envelopes, discourse continues to be shaped by other voices: the work by established protagonists such as Alberto Kalach / TAX Arquitectos and numerous young up-and-coming offices is characterised by the critical study of large-scale urban planning on the one hand and the examination of green living near nature in a megacity on the other. Contemporary Mexican urban planning and architecture is currently enjoying a great deal of local and international attention and is defining the country’s cultural policy such as tourism more than ever before. Mexican architects speak of MeMo, which comes from Mexican Moment.


El Colegio de México; Teodoro González de León: Mexikanischer Brutalismus, 1976 — El Colegio de México; Teodoro González de León: Mexican Brutalism, 1976

Terraza TEA, Mexiko-Stadt; MMX Arquitectos: Grüne Dachgärten auf bestehender Wohnbebauung, 2010 — Terraza TEA, Mexico City; MMX Arquitectos: Green roof gardens on top of existing residential housing, 2010

41


42

Gärten an der Avenida San Jerónimo; Luis Barragàn, Mexiko-Stadt, 1944 — Gardens on Avenida San Jerónimo; Luis Barragàn, Mexico City, 1944

«José María Buendía, uno de los pocos maestros de arquitectura, ha dejado muy claro a quienes pasan por su aula metafísica que la casa, el patio y el jardín son inseparables. En sus clases menospreciaba de manera provocadora obras maestras de la arquitectura porque ignoraban el espacio exterior como parte del todo. Podía demoler en un argumento los “necrófilos pilotis” de Le Corbusier o la caja miesiana divorciada de su entorno. Anteponía la experiencia sensorial por encima de lo conceptual, la secuencia más que el espacio único, la narración de una historia fantástica y no la demostración de una idea genial, el laberinto frente a la caja de cristal. El jardín, entonces, se convierte en parte de esa narración: velado, secreto, compartimentado, con aromas y frescores; es la parte viva de la construcción. Tonatiuh Martínez, jardinero, veterinario y paisajista en el sentido más amplio, conocedor de la tierra y de las formas y costumbres ancestrales, habla de las plantas como las protagonistas del jardín, con sus relaciones y preferencias. Asocia y dispone las plantas como instrumentos de una orquesta pero bajo una temática natural. Ambos, maestros, muestran que un buen jardín realza la arquitectura y puede esconder su vulgaridad. La arquitectura, a pesar de ser estética, cambia con la luz, provoca recorridos que alteran nuestra percepción, genera ambientes que, a su vez, crean estados de ánimo. Los jardines son construcciones espaciales que siguen la trama de la arquitetura pero con una diferencia: la materia esta viva, crece, transpira, cambia de olores, de colores y de formas; el juego sensorial se multiplica y la paleta de materiales se abre a decenas alternativas que cambian con las estaciones y los días. Las flores se abren, se mueven con el viento; la luz se multiplica, los sentidos se expanden... El paraiso es un Jardín.» Alberto Kalach, Architekt, 2004


«José María Buendía, one of architecture’s few masters, made it very clear to whoever passed through his metaphysical classroom, that house, patio and garden are inseparable. In his classes he provocatively derided architectural masterworks for ignoring external space as part of the whole. In an argument he was able to demolish Le Corbusier’s necrophiliac pilotis or the Miesian box divorced from its surroundings. Sensorial experience in preference to conceptualism; sequence rather than the single space; the narration of a fantastic tale and not the demonstration of a genial idea; the labyrinth versus the glass box. The garden, then, becomes part of that narration; the diffuse, secret garden, compartmentalized, with perfumes and fresh breezes, is the buildings living part. Tonatiuh Martínez, gardener, vet and landscapist in the widest sense, connoisseur of the land and of ancestral forms and customs, speaks of plants as the garden’s main protagonists, with their relationships and their preferences. He puts together and lays out plants like instruments of an orchestra, yet according to a natural subject matter. Both masters show that a good garden enhances architecture and helps conceal its ordinariness. Despite being static, architecture changes with the light, gives rise to spatial sequences that alter our perception, generates surroundings that in turn create states of mind. Gardens are spatial constructs that follow the warp and woof of the architecture, yet with a difference: matter is living, it grows, transpires, changes smell, color and shape; the play of the senses increases and the palette of materials expands in dozens of alternatives which change with the seasons and the days. The flowers open, move with the wind; the light increases, the senses expand... Paradise is a garden.» Alberto Kalach, architect, 2004

Gärten an der Avenida San Jerónimo; Luis Barragàn, Mexiko-Stadt, 1944 — Gardens on Avenida San Jerónimo; Luis Barragàn, Mexico City, 1944

43


44

Unité d’Habitation in Marseille, Le Corbusier, 1946: Wohnung als Modul im Gebäude — Unité d’Habitation in Marseille, Le Corbusier, 1946: The apartment as module of the building.Barragàn, Mexico City, 1944

Raumprogramm Das Raumprogramm richtet sich nach den Vorgaben des örtlichen Bebauungsplans Programa Delegacional de Miguel Hidalgo bzw. dem Plan Parcial de Polanco. Grundstückfläche: 4’502 m2 Bebaubare Fläche: 3’722 m2 Max. Grundstücksausnützung: 55% Max. Geschosszahl: 15 (überirdisch) 5 (unterirdisch) Max. Netto-Nutzfläche: 27’405 m2 Max. Brutto-Geschossfläche: 37’143 m2 Min. Anzahl Wohneinheiten: ca. 300 Wohnungsschlüssel 1 bis 2 Personen; 55 m2 - 60 m2; 30% 3 bis 4 Personen; 77 m2 - 92 m2; 50% 4+ Personen; 110 m2 - 125 m2; 20% Zusätzlich: Geschäftsnutzung oder Gemeinschaftsflächen

Programme The spatial programme is orientated by the regulations of the local development plan Programa Delegacional de Miguel Hidalgo and the Plan Parcial de Polanco. Property size: 4,502 m2 Permissible construction area: 3,722 m2 Max. utilisation: 55% Max. number of floors: 15 (overground) 5 (underground) Max. net floor space: 27,405 m2 Max. gross floor space: 37,143 m2 Min. number of residential units: approx. 300 Apartment distribution 1 to 2 persons; 55 m2 – 60 m² 30% 3 to 4 persons; 77 m² – 92 m² 50% 4+ persons; 110 m² – 125 m² 20% Additionally: commercial use or communal spaces


Semesteraufbau Das Semester wird eingeleitet durch zwei konzentrierte Übungen, die in Zweiergruppen durchgeführt werden und die den individuellen Semesterentwurf vorbereiten. Übung I: “Spekulative Re-Konstruktion” Die Studierenden setzen sich mit jeweils einem Beispiel von Wohnbauten unterschiedlicher Grössen und Epochen auseinander und untersuchen es typologisch. In Form einer spekulativ-interpretierenden Dokumentation versuchen wir, der Wechselwirkung von Innen und Aussen, von umbautem Raum und Vegetation, anzunähern. Unser Interesse gilt dabei Klima, Akustik, Licht und Athmosphäre dieses Zusammenspiels. Die Erkenntnisse werden präsentiert, gesammelt und ausgetauscht. Halle d’Exposition, Paris, Lacaton & Vassal, 2007: Thermisches Prinzip der Gebäudehülle — Halle d’Exposition, Paris, Lacaton & Vassal, 2007: Thermic principles of the building envelope

Semester schedule The semester is introduced by two focused exercises carried out in groups of two as preparation for the individual semester design. Exercise I: “Speculative reconstruction” Students each study one example of housing in different sizes and from different periods, investigating its typology. During a form of speculatively interpretive documentation, we will attempt to approach the interaction between interior and exterior spaces, converted space and vegetation. Our interest focuses on the climate, acoustics, light and the atmosphere of this interaction. The findings are presented, collected and exchanged.

45


46

Übung II: “Raumsequenz” Aufbauend auf den Erkenntnissen aus Übung I entwickelt jede Studierende eine spezifische Raumsequenz, die einen Übergang oder das Wechselspiel von Innen nach Aussen illustriert. Anhand von (Arbeits-) Modellen wird ein Bild ausformuliert und belegt. Diese Sequenz bildet den Nukleus, aus dem der Entwurf weiterentwickelt wird und auf den wir während des Semesters immer wieder zurückgreifen können. Entwurfsprojekt Die Arbeit am Semesterentwurf wird durch wöchentliche Tischkritiken begleitet und ist strukturiert durch weitere Meilensteine: Regelmässige gemeinsame Pin-Ups, thematische Inputs, Zwischenkritik und Studienreise.

Exercise II: “Spatial sequence” Based on the insight gained in Exercise I, each student develops a specific spatial sequence illustrating a transition from or interaction between interior and exterior spaces. An image is formulated and documented using (working) models. This sequence forms the nucleus out of which the design is developed further and on which we will repeatedly pick up during the semester. Design project Work on the semester design is accompanied by weekly round-table critiques and structured by additional milestones: regular joint pin-ups, thematic input, interim critiques and a study trip.


Belavali House, Maharashtra; Studio Mumbai: Raumsequenz von Innen nach Aussen. 2008 — Belavali House, Maharashtra; Studio Mumbai: Spatial sequence from inside to outside. 2008

47


48


Architektur und Material Architecture and Material

49


50

Kirchbühl, Sempach, 2017 — Kirchbühl, Sempach, 2017


51


52

Traditionelle Holzverbindungen — Traditional wood connections

Material bedeutet das Gegenteil von formal (s. d.), also inhaltlich, sachlich. stofflich (z.B. materiale Principien, (s. d.)). Quelle: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 625. — 1

Material means the opposite of form (see details), also with respect to content, function. material (e.g. material principles, (see details.)). In: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, p. 625. [trans.] 1

Modulverantwortung Module Leader Dieter Geissbühler Team Team Christian Zimmermann Assistent Stefan Kunz Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Fokus Material Herstellung und Entwurf Material und formal Wir sind der Überzeugung, dass das Material eines Bauwerkes nicht nur seine Erscheinung prägt, sondern als genetischer Code dessen umfassendes Wesen bestimmt. Daher wird in einer Reihe von Entwurfssemestern der Frage nachgegangen, welche Rolle der Herstellungsprozess von Bauwerken in der entwerferischen Tätigkeit spielt. Es steht nicht die Suche nach einer wahren Form im Zentrum, sondern die Frage was ein umfassendes gestalterisches Potenzial sein kann. Die Grenze zwischen technisch notwendiger und schmückender Form wird ausser acht gelassen und in diesem Sinne die Bedeutung von ‚Material’ als ein mögliches Gegenteil von ‚formal’ verstanden.1

Focus Material Production and Composition Material and formal In the conviction that the material of a building not only determines its appearance, but is also a kind of genetic code that determines the building’s entire nature, this series of design semesters will investigate the question of the role played in design work by the effective physical manufacturing process of building parts and structures. It will not postulate a search for true form, but instead study the question of the nature of comprehensive design potential, which ignores the boundary between technically necessary and decorative form by omitting categorical imperatives. In that sense it researches the significance of “material” as the opposite of the “formal”.1


Bauwerke sind gefügte Systeme von hoher Komplexität, die unterschiedliche Anforderungen verknüpfen. Gute Architektur zeichnet sich durch die Kohärenz in der Zusammensetzung der Einzelaspekte aus. Trotzdem bleibt heute die Auseinandersetzung mit den Grundprinzipien des Fügens gerade auf der Ebene der konstruktiven Umsetzung oft oberflächlich. Materialien sind die Hardware der Architektur, sie definieren die Gesetzmässigkeiten der Fügesystematik und sind damit entwurfsbestimmende Komponenten. Die Herangehensweise an Architektur geschieht allerdings meist vom Grossen zum Kleinen. Wir stellen diese Suche nach den ‚genetischen’ Grundbedingungen der Architektur in den Fokus unserer Auseinandersetzungen. Welches sind die determinierenden Grundbestandteile und wie wirken sie auf den Fügeprozess? Sie beeinflussen sowohl das räumliche Gefüge, wie auch die Durchdringungen. Erst alles gemeinsam, Bauteile, Prinzipien ihrer Fügung und deren Durchdringungen bestimmen unsere Wahrnehmung von Bauwerken.

Buildings are connected systems with a high degree of complexity, combining the demands of a wide range of different initial situations. Good architecture is characterised by the coherence of its combined individual aspects. Nevertheless, today’s study of the basic principles of joining, above all on the level of construction, is often superficial. Materials are the hardware of architecture. They define the rules of the joining system and are therefore components that determine the design. However in architecture, the approach is often to move from large to small. We will place the search for the “genetic” underlying principles of architecture in the focus of our studies. What are the determining underlying factors and how do they affect the joining process? They influence the spatial structure and permeations. Only everything together, the building parts, principles, joints and their permeations, determine our perception of buildings.

Raum Room Atelier und Nische F-Geschoss Studio and Alcove F-Level Veranstaltungen und Besprechungen Mittwoch Nachmittag und Donnerstag ab 8.30 Uhr. Events and talks every Wednesday afternoon and every Thursday starting at 8.30 am.

Traditionelle Holzverbindungen — Traditional wood connections

Traditionelle Holzverbindungen — Traditional wood connections

53


54

Gartenstadt Letchworth, Barry Parker & Raymond Unwin, 1903 — Letchworth Garden City, Barry Parker & Raymond Unwin, 1903

Die folgende Einführung ist als spekulative Anregung für die Auseinandersetzung im Fokusprojekt Material gedacht. Sie fokussiert auf zwei Fragestellungen. Einerseits die Interaktion von Siedlung und Landschaft, andererseits die Verankerung, welche die Materialisierung von Gebäuden in einem baukulturellen Kontext hat. Es sind unfertige Spekulationen, die einen gezielten Einstieg in die Thematik unterstützen, um konkrete Aussagen zu möglichen Verhaltensweisen in einem spezifischen Kontext zu machen. Gedanken zur Siedlungsentwicklung im ländlichen Raum Zur Entwicklung unserer Städte und ihrer Agglomerationen herrscht ein reger Diskurs und es gibt eine Vielzahl an theoretischen Auseinandersetzungen und geschriebenen Manifesten. Die Siedlung auf dem Land erhält dazu vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit und scheint insbesondere in der architektonischen Diskussion weniger bedeutsam. Dies ist insofern problematisch, wenn städtische Positionen ungefiltert auf Siedlungen mit einem

The following introduction is intended as a speculative suggestion for study in the Focus: Material. It focuses on two questions: firstly, the interaction between settlements and the landscape, and secondly how the materialisation of buildings is anchored in the context of a building culture. These are incomplete speculations that support an approach to the theme in order to make concrete statements on possible approaches in a specific context. Thoughts on the development of settlements in rural areas There is lively discourse concerning the development of our cities and their agglomerations and a large number of theoretical studies and written manifestos have been written. Settlements in rural areas attract comparatively little attention and appear to be less significant, especially in architectural debate. This is problematic if unfiltered urban positions are adapted to settlements that have a strong relationship with the countryside. An outline of the architectural theory of the 20th century


hohen Landschaftsbezug adaptiert werden. Ein Exkurs in die Architekturtheorie des 20. Jahrhunderts gibt einige Einblicke zur Beziehung von Siedlung und Landschaft. Die Gartenstadt – das sehr einflussreiche Modell der vorletzten Jahrhundertwende – war das wohl erste massgebende Gegenmodell zur dichten Stadt mit den vorherrschenden Blockrandbebauungen des 19. Jahrhunderts. Die Gartenstadt versprach einen engen Bezug zur Landschaft. Effektiv nutzte sie diese als neutralen Grund, auf dem sich eine neue Form städtischen Lebens idealisiert ausbreiten konnte. Die Landschaft diente dabei vorwiegend als Nahrungslieferant. Die Gartenstädte konnten sich in ihrer Umsetzung nur bedingt von der dichten Stadt emanzipieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie meist als Vororte von Städten erstellt wurden und sie damit ihre weitgehende Autonomie gegenüber der historischen Stadt verloren haben. Das Dilemma Stadt – Land hat darin also keine Lösung gefunden. Die Gartenstadt ist somit ebenso ein Modell für die Stadt, wie die darauf folgenden Vorschläge der Moderne. Diese interpretierte die Landschaft

Welwyn Garden City, Ebenezer Howard, 1920 — Welwyn Garden City, Ebenezer Howard, 1920

provides a number of insights into the relationship between settlements and the countryside. The garden city – a highly influential model from the turn of the 20th century – was probably the first definitive counter-model to the dense city with its dominant 19th century block perimeter development. The garden city promised a close relationship with the landscape. Effectively, it used it as a neutral ground on which a new form of urban life could spread in an idealised way. The landscape served mainly as a supplier of food. Garden cities were only able to emancipate themselves from the dense city to a limited degree. This is due to the fact that they were mostly developed as suburbs of cities and thereby largely lost their autonomy compared to the historical city. The city-countryside dilemma therefore found no solution through it. So the garden city is a model for the city, like the Modern proposals that followed it. They interpreted the landscape always as ground on which the city could thrive in different forms, without developing a real relationship to it. 55


56

Plan voisin, Le Corbusier, 1925 — Plan voisin, Le Corbusier, 1925

Taut, Bruno: Die Auflösung der Städte – oder Die Erde eine gute Wohnung – oder auch: Der Weg zur Alpinen Architektur. Folkwang Verlag, Hagen 1920 — 2

Taut, Bruno: Die Auflösung der Städte – oder Die Erde eine gute Wohnung – oder auch: Der Weg zur Alpinen Architektur. Folkwang Verlag, Hagen 1920 [trans.] 2

Reichow, Hans Bernhard: Organische Stadtbaukunst – von der Grossstadt zur Stadtlandschaft. Georg Westermann, Braunschweig 1948 — 3

Reichow, Hans Bernhard: Organische Stadtbaukunst – von der Grossstadt zur Stadtlandschaft. Georg Westermann, Braunschweig 1948 [trans.] 3

Reichow, Hans Bernhard: Die autogerechte Stadt, Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1959 — 4

Reichow, Hans Bernhard: Die autogerechte Stadt, Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1959 [trans.] 4

immer als Grundfläche, auf der sich Stadt in unterschiedlicher Form abspielen soll, ohne wirkliche Bezüge dazu aufzubauen. Es gab jedoch Modelle, die sich des Spannungsfeldes zwischen Siedlung und Landschaft annahmen. So etwa Bruno Taut der um 1920 die Auflösung der Städte2 postulierte und die Siedlung als Symbiose von Mensch und Natur sah. Eine sehr romantische und auf eine marxistische Sicht bezogene Polemik zu einer neuen Lebensform. Hans Bernhard Reichow postulierte um 1940 die „organische Stadtbaukunst“3. Ein Modell, das die Synthese zwischen Stadt und Landschaft suchte. Seine weitergehende Auseinandersetzung führte zur Publikation „Die autogerechte Stadt“4 und damit zum Versuch Stadt und Verkehr möglichst konfliktfrei zu verknüpfen. Wiederum wurde die Landschaft weitgehend auf eine abstrakte Oberfläche reduziert. Reichow folgt hier F.L.Wright, der ab 1935 mit seiner Broadacre City einen grundlegenden „territorialen“ Denkansatz formulierte. Auch er bediente sich des Begriffs der Stadt (City). Allerdings legte er ihm ein

There were however models that picked up on the field of tension between settlements and the landscape. For instance in 1920, Bruno Taut postulated the dissolution of cities² and regarded settlements as the symbiosis of humans and nature. It was a highly romantic polemic on a new form of life based on a Marxist perspective. Around 1940, Hans Bernhard Reichow postulated the “organic art of urban development”3, a model that sought the synthesis between the city and the landscape. Its continuing study led to the publication “Die autogerechte Stadt” (“The car-compatible city”)4 and aimed to combine the city and traffic with as little conflict as possible. Once again, the landscape was largely reduced to an abstract surface. Reichow was followed by F.L. Wright, who in 1935 formulated his Broadacre City, a fundamental “territorial” conceptual approach. He too used the term of the city. However, he based it on a utopian social model that acted with a suburban, decentralised understanding of the countryside. Every US family would receive one acre (approx. 4,000 m2) of land, which it managed; the aim was living and managing as a driving force from which a “trusting society”


utopisches Gesellschaftsmodell zu Grunde, das mit einem suburbanen, dezentralen Landschaftsverständnis agierte. Jede US-Familie erhält eine acre (ca. 4000 m2) Land, den sie bewirtschaftet. Bewohnen und Bewirtschaften als treibende Einheit, aus der eine „vertrauende Gemeinschaft“ entsteht. Wright sah das Automobil dabei als autonomes Fortbewegungsmittel, das allen zur Verfügung steht. Aus heutiger Sicht wird es äusserst interessant, wenn Wright die Utopie weiter darauf ausrichtet, dass dem Bewohner von Broadacre City eine hochentwickelte Informationsund Kommunikationstechnologie zur Verfügung steht, die ihm jederzeit alle benötigten Informationen anbietet.

Limesstadt, Hans Bernhard Reichow, 1959 — Limesstadt, Hans Bernhard Reichow, 1959

«Wohin der Bürger auch geht (und selbst während er geht), verfügt er über Information, Behausung und Unterhaltung. Was er braucht, was er haben oder wissen will, ist stets leicht für ihn erreichbar.» Frank Lloyd Wright, 1935

would develop. Wright regarded the automobile as an autonomous means of transport available to everyone. From today’s perspective, it is extremely interesting that Wright also developed a utopia that provided its Broadacre City residents with a highly developed information and communication network that always provided all the necessary information. «Wherever the citizen goes (even as he goes) he has information, lodging and entertainment. He may now be within easy reach of general or immediate distribution of everything he needs to have or to know.» Frank Lloyd Wright, 1935

57


58

Broadacre City, Frank Lloyd Wright, 1932-1935 — Broadacre City, Frank Lloyd Wright, 1932-1935

Der Begriff beschreibt eine Siedlungsstruktur, die weder der Stadt noch dem ländlichen Raum zugeordnet werden kann. Auch die Einordnung als Vorort trifft den Charakter dieser Gebiete nur unzureichend. Ein typisches Beispiel zwischenstädtischer Strukturen nach Sievert ist der Ballungsraum Frankfurt Rhein-Main. Die Zwischenstadt besitzt mehr Eigenständigkeit als der Vorort und kann sich von der Kernstadt unabhängig machen. Wo die Definitionsgrenzen der Zwischenstadt liegen ist nicht genau festgelegt. Sie besitzt meist keinen historischen Siedlungskern und ist in kurzer Zeit entstanden. Auch die Ausrichtung und Entwicklung der Zwischenstadt erfolgt relativ ziel- und planlos. Die Folge ist eine Verstädterung und Zersiedelung des ländlichen Raumes. Um Auswirkungen und notwendige Handlungsschritte untersuchen zu können, wurde unter der Leitung von Thomas Sieverts ein Forschungskolleg ins Leben gerufen. Aus: https://de.wikipedia.org/ wiki/Zwischenstadt; 23.01.17 5

Es erstaunt, wie detailliert Wright die darauf folgende aber kaum geplante Siedlungstätigkeit erahnt hatte. Mit der Einführung des Begriffes der Zwischenstadt versuchte Thomas Sieverts diese praktisch zufällig entstandene (sub-)urbane Stadtrealität ab der Jahrtausendwende auf theoretischer Ebene zu beschreiben. Es ist auch Sieverts der darauf verweist, dass das Modell Broadacre für die Beschreibung der Zwischenstadt von Bedeutung sein kann. Die Zwischenstadt5 ist eigentlich eine Bestandsaufnahme und bietet noch wenig Handlungshinweise. Darin sind aber mindestens die Charakteristiken der Bereiche der urbanen Gebiete beschrieben, die sich ausserhalb der traditionellen Stadtmodelle befinden und die auf der Basis einer Vielzahl von in sich rationalen Einzelentscheidungen entstanden sind. Diese waren jedoch kaum bis gar nicht zueinander in Abhängigkeit gedacht. Daraus lässt sich die Kernaussage ableiten, dass ein Modell nicht ausreichen kann, um der Differenzierung in Bezug auf die kontextuellen Gegebenheiten gerecht werden zu können. Hier hilft die Geschichte der Kulturlandschaft mit ihren

The detail with which Wright envisioned subsequent, yet hardly planned settlement development is astounding. With the introduction of the term “Zwischenstadt” or “intermediate city”, Thomas Sieverts attempted to describe the practically random development of (sub-)urban reality from the turn of the millennium on a theoretical level. It was also Sieverts who pointed out that the Broadacre model can be significant for the description of the intermediate city. The intermediate city5 is actually an inventory and offers few instructions on measures to be taken. But it does at least include a description of the characteristics of the fields of urban areas that are situated outside traditional city models and have developed on the basis of a large number of in themselves rational individual decisions. They were however hardly or not at all considered in terms of their interrelationship. It is therefore possible to derive the core statement that a model is insufficient to do justice to differentiation with respect to the contextual conditions. The history of cultivated landscape provides help in this respect, with its different, transforming types of use. Thus it is essential to evolve a development morphology that strongly weights the different uses. Use, a superordinate


unterschiedlichen und sich wandelnden Nutzungsarten. Dadurch ist es zentral eine Bebauungsmorphologie unter starker Gewichtung der Nutzung zu erarbeiten. Die Nutzung, als übergeordneter Begriff des gesamten Wirkens des Menschen, steht immer auch in einer aktiven Beziehung zur Landschaft. Aus diesen ersten Gedanken heraus ergibt sich die Frage: Wie könnte eine Weiterführung des Ordnungsversuches von Richard Weiss in „Häuser und Landschaften der Schweiz“ aussehen, die über die bäuerlichen Bebauungen hinausgeht? Es ist eine riskante Vereinfachung, wenn wir uns dazu auf die Baukultur als relevante Grösse konzentrieren. Dies bringt allerdings entscheidende Vorteile mit sich. Baukultur, in dem Sinne wie sie Kenneth Frampton der Architektur gegenüberstellt und sie auf eine allgemeingültigere Verhaltensweise des Bauens bezieht. Dies beinhaltet aus Frampton’s Sicht, das Regionale als Potenzial für eine zeitgemässe Interpretation nutzbar zu machen.

term of all human action, always enters into an active relationship with the landscape. From the first aspect, we can formulate the question: What could a further development of the attempted order by Richard Weiss in his “Häuser und Landschaften der Schweiz” (“The houses and landscapes of Switzerland”) look like, going beyond the agricultural developments? It is a risky simplification if we focus on building culture as a relevant factor. However it does entail decisive advantages. Building culture in the sense of Kenneth Frampton’s counterpart to architecture refers to more generally applicable building behaviour. From Frampton’s perspective, this includes using regional areas as potential for contemporary interpretation.

Broadacre City, Frank Lloyd Wright, 1932-1935 — Broadacre City, Frank Lloyd Wright, 1932-1935

The term describes a settlement culture that can neither be allocated to urban nor to rural areas. Nor does classification as a suburb sufficiently describe the character of these areas. A typical example of intermediate urban structures according to Sieverts is the Frankfurt Rhine-Main agglomeration. The intermediate city has more autonomy than the suburb and can make itself independent of the core city. The boundaries defining the intermediate city are not precisely set. It usually has no historical settlement core and was created over a short period. The alignment and development of the intermediate city also occurs in a rather untargeted and unplanned way. The result is an urbanisation and sprawl covering rural areas. To be able to study the effects and necessary measures, a research college has been established under Thomas Sieverts. See: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenstadt; 23.01.17 5

59


60

Tabelle: Landschaftstypen in ihren Zusammenhängen zwischen Natur und Mensch Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 324 — Table: Landscape types in their connections between nature and man Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 324

Verbreitungskarte: Siedlungsformen der Schweiz Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 276 — Distribution map: Types of settlements in Switzerland Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 276


Übersichtskarte: Lokaltypische Hausformen Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 1 — Overview map: Locally typical house forms Weiss, Richard: Häuser und Landschaften der Schweiz. Erlenbach-Zürich Rentsch, 1959. S. 1

61


62

Säynätsalo Gemeindezentrum, Alvar Aalto, 1949 — Säynätsalo Town Hall, Alvar Aalto, 1949

Aalto Haus, Alvar Aalto, Helsinki, 1936 — Aalto House, Alvar Aalto, Helsinki, 1936

Diese Herangehensweise hat den Vorteil, dass wir uns an baukulturelle Entwicklungen halten können, wodurch der Spekulationsraum des architektonischen Entwerfens ein klar formulierbares Ziel hat. Baukultur ist ein langfristiger Prozess, der gewisse Regeln aus einer kollektiven Verhaltensweise hervorbringt. Damit erhalten diese Regeln eine Allgemeingültigkeit, sie entbinden uns von einer Beliebigkeit des Handelns. Nicht nur für Frampton ist Alvar Aalto eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Person zu diesem Thema. Das Hauptwerk nach seiner modernen Phase, verkörpert das Bauen in der „freien“ Landschaft ebenso wie das Bauen in der historisch gewachsenen Stadt. Die in diesem Werk ersichtliche Spannweite eines formalen, aber vor allem eines strukturellen Vokabulars, ist in weiten Teilen eine zeitgemässe Neuinterpretation einer „regionalen“ Baukultur. Aalto’s Werk wurde in gewissen heutigen architektonischen Positionen weitergeführt. Allen voran sind dies Alvaro Siza und Wang Shu. Sie schaffen es Traditionelles mit Zeitgenössischem zu verknüpfen, was ihren Werken eine gewisse Zeitlosigkeit verleiht.

The approach has the advantage that we can be guided by building-cultural developments, whereby the room for speculation on architectural design has a clearly formulated aim. Building culture is a long-term process that brings forth certain rules from a collective form of behaviour. These rules thereby achieve general applicability, releasing us from the arbitrariness of our actions. Not only Frampton regarded Alvar Aalto as an important, perhaps even the most important person in this context. His main work following his Modern period embodies building in the “open” landscape as well as building in the historically developed city. The brad spectrum visible in his oeuvre, covering formal and above all a structural vocabulary, is in many ways a contemporary reinterpretation of a “regional” building culture. Aalto’s work has been continued today in certain architectural positions. Above all, these are Alvaro Siza and Wang Shu. They manage to combine the traditional with the contemporary, giving their works a certain timelessness.


Als aktuelles Beispiel ist hier das Projekt für Wencun des Amateur Architecture Studios um Wang Shu zu nennen. Hier wird eine Neuinterpretation der örtlichen Bauweise als Modell für eine Weiterentwicklung ruraler Siedlungen zelebriert. Für Wang Shu ist es aber auch hinsichtlich einer Neubewertung des Verhältnisses von Stadt und Land in urbanen Projekten relevant. Insbesondere wird über die starke Einbindung des Handwerks, und damit verbunden der Bezugnahme auf traditionelle Formen, eine Weiterführung oder Weiterentwicklung der Baukultur ermöglicht. Ein solches Bauen sucht den Erhalt nicht in der Unterschutzstellung, sondern versucht eine Lebensgrundlage zu schaffen, die auf die wandelnden Rahmenbedingungen der Nutzung reagieren kann. Damit sind diese Arbeiten vergleichbar mit dem Wirken von Gion Caminada. Sie sind nicht als Antithese zu besagter Unterschutzstellung zu verstehen, sondern viel mehr als Synthese zwischen Erhalt und Weiterentwicklung.

Wencun Dorfprojekt, Amateur Architecture Studio, Guangdong, 2012-2016 — Wencun Village Project, Amateur Architecture Studio, Guangdong, 2012-2016

One contemporary example in this respect is the project for Wencun by the Amateur Architecture Studios led by Wang Shu. It is a reinterpretation of local building methods as a celebration of a model of the further development of rural settlements. However, Wang Shu also believed that it is also relevant with respect to a reassessment of the relationship between the city and the landscape in urban projects. Above all, the strong integration of craftsmanship and as a result the reference to traditional forms, enables a continuation or further development of building culture. Such building seeks preservation not as a position of protection, but instead aims to create a basis of living that can react to transforming underlying conditions of use. In that respect, these works are comparable with the work of Gion Caminada. They are not the antithesis of the above-mentioned protection, but far more a synthesis between preservation and further development.

63


64

Kirchbühl von Süden, Jost Schnyder von Wartensee, 1872 — Kirchbühl from the south, Jost Schnyder von Wartensee, 1872

Weiterentwicklung von Kirchbühl und ein Haus aus Holz Die Aufgabenstellung liegt in der Weiterentwicklung einer regionalen Siedlungsform im Kontext der Forderung nach Verdichtung. Dabei soll auf die in der Einführung dargelegte Position Bezug genommen werden. Im Fokus steht parallel die Neuinterpretation traditioneller regionaler Gebäudetypen. Ausgangslage Zwei konkrete Anfragen liegen der Aufgabenstellung zu Grunde. Einerseits sucht die Gemeinde Sempach nach einem möglichen Regelwerk für die Weiterentwicklung des hochgradig denkmalpflegerisch geschützten Weilers Kirchbühl. Dies spricht das Dilemma an, das sich zwischen dem Wunsch nach einer Weiterentwicklung und einem möglichst umfassenden Erhalt der bestehenden Substanz auftut. Die Problemstellung liefert die Gelegenheit, die heute gängigen und scheinbar allgemeingültigen raumplanerischen Forderungen gerade in den durch die Weiler geprägten Streusiedlungsgebieten zu prüfen.

Further development of Kirchbühl and a timber house The task lies in the further development of a regional settlement form in the context of the demand for densification. In doing so, reference should be made to the position presented in the introduction. The parallel focus lies on a reinterpretation of traditional regional building types. Initial situation Two concrete questions form the basis of the task. Firstly, the community of Sempach is seeking a possible set of rules for the further development of the highly preservation-protected hamlet of Kirchbühl. This addresses the dilemma that arises between the desire for further development and as comprehensive preservation of the existing structures as possible. The problem provides the opportunity to examine today’s prevalent and apparently generally applicable spatial planning demands in areas of scattered settlements characterised by such hamlets.


Auf der anderen Seite erfolgte eine Anfrage von PROHOLZ Lignum Luzern, der regionalen Vereinigung der gesamten Holzbranche: „Schon länger ist die Baukultur im ländlichen Raum bei uns immer wieder Thema, nämlich in dem Sinne, dass es keine Holzbaukultur mehr gibt. Nun ist die Idee aufgekommen, das Luzerner oder eben besser Zentralschweizer Haus neu zu erfinden. Das Projekt ginge der Frage nach, wie die Zentralschweizer Holzbaukultur im ländlichen Raum wieder belebt werden kann – sozusagen als Neuinterpretation und verbunden mit den neuen Möglichkeiten des Bauens (Technologie, Energie etc.).“6 Die Kombination der beiden Ansinnen liegt auf der Hand. Im Zuge des Semesters kann die Bedeutung heutiger Fertigungstechniken im Holzbau für eine zeitgenössische Baukultur untersucht werden. Der Weiler Kirchbühl bietet den passenden Kontext, um hierbei eine Anknüpfung an traditionelle und regionale Bauweisen zu prüfen. Der zeitgemässe Einsatz von Materialien im Bauen steht dabei im Vordergrund.

Mail von Melanie Brunner, Geschäftsführerin PROHOLZ Lignum Luzern, 22.11.2016 — 6

Mail written by Melanie Brunner, Managing Director PROHOLZ Lignum Luzern, 22.11.2016 [trans.] 6

Secondly, a request was made by PROHOLZ Lignum Luzern to regionally unify the entire timber industry: The subject of building culture in rural areas has been a repetitive theme for a long time, namely in the sense that no timber building culture exists any more. Now the idea has arisen to reinvent the Lucerne or rather the Central Swiss house. The project would address the question of how the Central Swiss timber building culture can be revitalised in rural regions – so to speak as a reinterpretation and combined with the new possibilities of building (technology, energy etc.).6 It seems natural to combine both demands. During the semester, the importance of today’s production methods in timber building can be studied for a contemporary building culture. The Kirchbühl hamlet provides the fitting context to assess the process of picking up on traditional and regional building methods. The focus lies on the contemporary application of materials in buildings.

65


66

Kirchbühl, Sempach, 2010 — Kirchbühl, Sempach, 2010

Kirchbühl, Sempach, 2017 — Kirchbühl, Sempach, 2017


67


68

Einzelhof, Skizze Kanton Zug — Sigle farm, sketch canton Zug

Typischer Einzelhof, Kanton Zug — Typical single farm, canton Zug

http://www.bak.admin.ch/kulturerbe/04273/05718/index.html?lang=de, 23.01.2017 — 7

http://www.bak.admin.ch/kulturerbe/04273/05718/index.html?lang=de, 23.01.2017 7

Definition Baukultur Bauen als kulturelle Leistung versteht den Umgang mit dem historischen Bestand und das zeitgenössische Schaffen als Einheit. Der Baubestand ist der überlieferte Teil der Baukultur, der durch die aktuelle Bauproduktion ständig erweitert wird. Neben den Zielen für Denkmalpflege und Archäologie strebt eine umfassende Förderung von Baukultur deshalb die nachhaltige Gestaltung der gesamten sich wandelnden baulichen Umwelt und die Stärkung der kulturellen Identität an. Eine hohe Baukultur trägt damit direkt zum sozialen Zusammenhalt bei.7 Wie einführend erwähnt, beschreibt Kenneth Frampton Baukultur als eine grundsätzliche und aus dem kulturellen Kontext abgeleitete Verhaltensweise. Damit ist sie stark auf die Systematik sowie den Ausdruck regionaler Konstruktionen bezogen und heute insbesondere auch auf deren Herstellung. Dieser Haltung folgend, erhält die Baukultur in einem gewissen Sinne eine Allgemeingültigkeit ohne dabei Interpretationen zu verunmöglichen.

Definition of building culture As a form of cultural achievement, building culture understands the handling of existing historical structures and contemporary construction as a unity. The existing building structure is a preserved element of building culture, which is constantly expanded through current building production. In addition to the aims of monument preservation and archaeology, comprehensive encouragement of building culture therefore strives to sustainably shape the entire transforming constructed environment and strengthen cultural identity. A high building culture therefore directly contributes to social cohesion.7 As mentioned in the introduction, Kenneth Frampton describes building culture as a fundamental form of behaviour derived from the cultural context. It is therefore strongly related to the system and expression of regional structures and especially today to their construction method. Following such an approach, building culture in a way achieves general applicability without making interpretations impossible.


Definition Weiler „Weiler ist die Bezeichnung für eine aus wenigen Gebäuden bestehende Siedlung. Das Wort ist im Mittelhochdeutschen in der Form wiler vorhanden und ist die eingedeutschte Form des mittellateinischen Wortes villare („Gehöft“), das auf das Adjektiv lateinisch villaris („zum Landgut gehörig, Landguts-“) zurückgeht. Dieses wiederum ist vom Substantiv villa („Landhaus eines Vornehmen, Landgut, Gutshof“) abgeleitet. Die Bezeichnung Weiler für kleine Ansiedlungen geht auf die Tatsache zurück, dass die nächst den vornehmen Landhäusern erbauten Unterkünfte für das Personal ebenfalls zur villa gerechnet wurden und das Wort letztlich das gesamte Gebäudeensemble benannte. Ein Weiler hat – im Gegensatz zu einem Dorf – in der Regel keine geschlossene Bebauung und kein Gebäude mit zentraler Funktion wie eine Kirche oder ein Gasthaus. Diese Siedlungsform ist besonders in West- und Süddeutschland, in der Schweiz und in Österreich zu finden. Bildet jedoch – bei gleicher Siedlungsform

Definition of a hamlet “Hamlet is the description of a settlement consisting of a few buildings. The German word ‘Weiler’ stems form the Middle High German wiler and is the Germanified form of the Middle Latin villare (‘farmstead’), which is based on the Latin adjective villaris (‘belonging to the farmstead’). This is in turn derived from the noun villa (‘country house of a country farm, manor’). The term ‘Weiler’ for small settlements therefore recalls that the accommodation constructed for personnel for nearby manor houses was also considered as part of the villa and the word ultimately named the entire ensemble of buildings. Unlike a village, a hamlet therefore generally has no closed development and no building with a central function, such as a church or an inn. This form of settlement is especially prevalent in western and southern Germany, Switzerland and Austria. By contrast, if – with the same settlement form – the church forms the central point of the settlement, one speaks of a Kirchweiler or church hamlet. In human geographical cartogra-

Weiler, Skizze Kanton Zug — Hamlet, sketch canton Zug

Typischer Weiler, Kanton Zug — Typical hamlet, canton Zug

69


70

https://de.wikipedia.org/wiki/Weiler, 30.11.2016 — 8

https://de.wikipedia.org/wiki/Weiler, 30.11.2016 8

Kirche St. Martin in Kirchbühl, Sempach — Church St. Martin in Kirchbühl, Sempach

Scheune Kirchbühl, Parz. 176, Sempach — Barn Kirchbühl, Plot 176, Sempach

– die Kirche den Mittelpunkt der Siedlung, so spricht man von einem Kirchweiler. In der humangeographischen Karteninterpretation spricht man bei bis zu 15 erkennbaren Gebäuden von einem Weiler. Werden Luftbilder interpretiert, lässt man bei der Zählung nach Möglichkeit Ställe, Schuppen und Anbauten ausser Acht.“8 Raumplanerisch und baukulturell stellen sie eine grosse Herausforderung dar. Sie fallen im Ansatz etwas aus den zeitgenössischen planerischen Postulaten, wie insbesondere der heute zentralen Forderung nach einer Siedlungsentwicklung nach innen. Der oft hohe baukulturelle Wert der Weiler und der existierende Druck, solche Kleinsiedlungen wirtschaftlich am Leben zu erhalten, bilden oft schwer vereinbare Positionen. Um dieses scheinbare Dilemma aufzulösen, sind bezüglich der Weiterentwicklung unter gleichzeitigem Erhalt der bestehenden baulichen Charakteristiken sorgfältige Strategien notwendig. Dies bezieht auch die subjektive Einschätzung von Anspruchsgruppen, wie etwa der EigentümerInnen und BewohnerInnen mit ein.

phical interpretation, one speaks of a hamlet if there are up to 15 recognisable buildings. In interpreting aerial photographs, one ignores possible stables, sheds and annexes.”8 From the perspective of spatial planning and building culture, they represent a great challenge. Contemporary planning theories tend to leave them out due to their approach, as can be seen in today’s central demand for an inward settlement development. The often high building-cultural value of the hamlets and the existent pressure to keep such small settlements alive creates positions that are difficult to harmonise. To dissolve this apparent dilemma, careful strategies are required with respect to further development while preserving existing building characteristics. This also includes the subjective opinions of interest groups, such as owners and residents.


Aufgabenstellung Die Aufgabenstellung liegt im Spannungsfeld zwischen einer angemessenen baulichen Entwicklung des Weilers Kirchbühl und der Neuinterpretation der regionalen Holzbautradition. Damit soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, wie eine Weiterentwicklung der Baukultur in der heutigen Zeit in Bezug auf Stellung, Dimension, Typologie und Konstruktionsweise möglich sein kann. Einerseits gilt es hinsichtlich des Weilers festzustellen, nach welchen Wachstumsprinzipien und in welchem Umfang ein Weiterbauen, gemäss den im Forschungsprojekt „Weiterentwicklung Weiler“ festgehaltenen Kriterien, vorstellbar ist. Dabei gilt es insbesondere auch ein spezielles Augenmerk auf die Organisation und die Gestaltung des Aussenraumes zu werfen. Andererseits ist aufzuzeigen, wie eine zeitgemässe Konstruktionsweise in Holz auf die hohen gestalterischen Ansprüche reagieren kann. Der angestrebte Holzbau hat sich explizit mit heutigen Fertigungsmöglichkeiten der Region auseinanderzusetzen und in diesem Sinne auch technische Entwicklungen der nahen Zukunft in Betracht zu ziehen.

Task The task lies in the field of tension between an appropriate structural development of the hamlet of Kirchbühl and a reinterpretation of the regional timber construction tradition. Above all the question should be investigated how a further development of building culture in today’s times is possible with respect to the position, dimension and typology, as well as in relation to the construction method. On the one hand, with respect to the hamlet, it must be considered which growth principles and in which scope any further building is conceivable in accordance with the criteria outlined in the research project “Further development of hamlets”. Above all, special attention should be paid to the organisation and design of exterior spaces. Furthermore, it should be shown how a contemporary timber construction method can react to the high design demands. The desired timber construction must explicitly engage with today’s production methods in the region and in that sense also take into account technical developments in the near future.

Scheune Kirchbühl, Parz. 181, Sempach — Barn Kirchbühl, Plot 181, Sempach

Scheune Kirchbühl, Parz. 172, Sempach — Barn Kirchbühl, Plot 172, Sempach

71


72

Semesterprogramm 1. Siedlung Semesterwochen 1 – 5 (Recherche Siedlung: Gruppenarbeit) Semesterwochen 1 – 5 (Entwurf Siedlung: Gruppenarbeit)

Kirchbühl 7, Sempach — Kirchbühl 7, Sempach

Kirchbühl 4, Sempach — Kirchbühl 4, Sempach

Fragestellung: Wie sieht eine angemessene siedlungsbauliche Weiterentwicklung von Kirchbühl aus und wie kann der Weiler auf neue Nutzungsbedürfnisse reagieren?

2. Typologie Semesterwoche 1 – 5 (Recherche Typologie: Gruppenarbeit) Semesterwochen 6 – 15 (Entwurf Typologie: Einzelarbeit) Fragestellung: Was sind zeitgemässe Typologien für das Wohnen im ländlichen Raum?

Semester programme 1. Settlement Semester weeks 1 – 5 (research on settlements: group work) Semester weeks 1 – 5 (settlement design: group work) Kirchbühl, Parzelle 628, Sempach — Kirchbühl plot 628, Sempach

Question: What form should the appropriate further development of Kirchbühl take and how can the hamlet react to new use requirements?

2. Typology Semester weeks 1 – 5 (research on typology: group work) Semester weeks 6 – 15 (typology design: individual work) Question: What are contemporary typologies for living in a rural region? Kirchbühl 11, Sempach — Kirchbühl 11, Sempach


3. Konstruktion Semesterwoche 1 – 5 (Recherche Konstruktion: Gruppenarbeit) Semesterwochen 6 – 15 (Entwurf Konstruktion: Einzelarbeit) Fragestellung: Was sind traditionelle Holzkonstruktionen der Zentralschweiz und wie können diese heute anhand neuer Fertigungstechniken adaptiert werden?

3. Construction Semester weeks 1 – 5 (research on construction: group work) Semester weeks 6 – 15 (construction design: individual work) Question: What are traditional timber constructions in Central Switzerland and how can they be adapted today using new production methods?

73


74

Kirchbühl 16, Sempach — Kirchbühl 16, Sempach

Kirchbühl 12, Sempach — Kirchbühl 12, Sempach

Kirchbühl 6, Sempach — Kirchbühl 6, Sempach


Kirchbühl 3, Sempach — Kirchbühl 3, Sempach

Kirchbühl 24, Sempach — Kirchbühl 24, Sempach

Kirchbühl 9a/9b, Sempach — Kirchbühl 9a/9b, Sempach

75


76


Architektur und Struktur Architecture and Structure

77


78

Frank Lloyd Wright zusammen mit Mitgliedern seines Taliesin Fellowship, Spring Green, Wisconsin, 1937 — Frank Lloyd Wright with members of his Taliesin Fellowship, Spring Green, Wisconsin, 1937


79


80

Diagramm Struktur — Diagram structure

Struktur _ Transfer «Architektur zu schaffen bedeutet, repräsentative Aspekte der realen Welt - wie Natur, Geschichte, Tradition und Gesellschaft - in einer räumlichen Struktur auszudrücken, das heisst in einem abstrakten Konzept auf Grundlage einer klaren, transparenten Logik.» Tadao Ando, Die Geometrie des menschlichen Raums, 2006 Unter dem Titel Struktur _ Transfer gehen wir Fragen zu relevanten Problemstellungen der Zivilgesellschaft nach und schärfen das Bewusstsein und die Verantwortung der Studierenden für unsere Umwelt. Die urbane, die räumliche und die tragende Struktur bilden dabei die prägenden Elemente des Entwurfsprozesses. Im Studienjahr HS16 / FS17 arbeiten wir mit der School of Architecture and Landscape der UCD, University College Dublin, zusammen und etablieren einen Austausch zwischen den Studierenden, den Dozierenden und den beiden Hochschulen.

Structure _ Transfer «Creating architecture means expressing representative aspects of the real world – such as nature, tradition and society – in a spatial structure, i.e. in an abstract concept based on a clear, transparent logic.» Tadao Ando, The Geometry of Human Space, 2006 [trans.]

Modulverantwortung Module Leader Felix Wettstein Ludovica Molo Team Team Philippe Grossenbacher Thomas Kohlhammer Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

The title Structure _ Transfer refers to our investigation of questions on the relevant problems of civil society and heightening our awareness and responsibility of students with respect to our environment. The urban, spatial and load-bearing structure form definitive elements of the design process. In the academic year of the Fall Semester 2016 / Spring Semester 2017, we are working together with the School of Architecture and Landscape of the UCD, University College Dublin, establishing an exchange between the students, Lecturers and the two universities.


Im Herbstsemester haben wir gemeinsam ein Projekt in Dublin bearbeitet, im Frühlingssemester entwickeln wir ein Projekt in Luzern. Der internationale Austausch soll den Unterricht erweitern und bereichern. Architektur ist eine global verständliche Sprache, und der Fokus Struktur bietet die Gelegenheit sich auf den Diskurs mit einer anderen Kultur einzulassen und diesen zu pflegen.

Raum Room Atelier und F-Nische Studio and F-Nische Veranstaltung Events Besprechungen Mittwoch Nachmittag und Donnerstag ab 9:00 Uhr. Talks every Wednesday afternoon and every Thursday from 9.00 am.

Campus Horw _ Struktur der Zukunft «Prima di essere ingegneri voi siete uomini.» - Bevor ihr Ingenieure seid, seid ihr vor allem Menschen. Francesco de Sanctis (1817-1883), Inschrift an der ETH In diesem Semester beschäftigen wir uns mit unserem eigenen Umfeld, mit der Weiterentwicklung des Campus der Hochschule Luzern - Technik & Architektur in Horw. Tagtäglich erleben wir die Grenzen der räumlichen Strukturen. In den Ateliers wird es von Semester zu Semester enger und noch halten sich kreatives Chaos

In the Fall Semester, we worked jointly on a project in Dublin. During the Spring Semester, we will develop a project in Lucerne. The international exchange is aimed at expanding and enhancing the teaching. Architecture is a globally understandable language and the Focus: Structure offers the opportunity to enter into a discourse with a different culture and maintain it.

Campus Horw _ Structure of the future «Prima di essere ingegneri voi siete uomini.» – Before you are engineers, you are above all humans. Francesco de Sanctis (1817-1883), inscription at the ETH This semester, we will study our own environment, with the further development of the campus of the Lucerne School of Engineering and Architecture in Horw. Every day, we experience the boundaries of spatial structures. It is becoming increasingly crowded in the studios every semester. At the moment, creative chaos and orderly proceedings

Die Gebäude des ZTL am ersten Standort in der Sentimatt, 1958 — Buildings of the ZTL at the inital site in Lucerne Sentimatt, 1958

Campus Horw, Vogelperspektive von Norden, See im Hintergrund — Campus Horw, Bird's-eye view seen from North, Lake of Lucerne in the background

81


82

Frühe Fassadenskizze für die Crown Hall, IIT, frühe 1950er, Zeichnung von Joseph Fujikawa, Assistent und Diplomstudent von Mies van der Rohe — Early elevation sketch for Crown Hall, IIT, early 1950s, Drawing by Joseph Fujikawa, assistant and graduate student of Mies van der Rohe

und Ordnungsdienst einigermassen die Waage. Nur mit einer minuziösen Planung können die unterschiedlichsten Veranstaltungen wie Kritiken, Seminare, Vorträge und Ausstellungen in den bestehenden Räumen organisiert und koordiniert werden. Oft kommt es zu Engpässen, in der F-Nische, in der Werkstatt, in der Mensa und vor der Kaffeemaschine auf der Assistenz. Ist die räumliche Dichte dem kreativen Prozess förderlich, oder führt sie letztlich eben doch zu Stress? Leidet gar die Qualität der Lehre unter den prekären Raumverhältnissen? Die Abteilung Architektur ist in den letzten Jahren stark gewachsen und umfasst heute ca. 400 Studierende im Bachelor und Master. Ein weiteres Wachstum, insbesondere auch im Master wird angestrebt. Auf Grund der eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten auf dem Campus wurden auf der gegenüberliegenden Seite der Bahngeleise an der Ebenaustrasse zusätzliche Flächen für Entwurfsateliers zugemietet. Dadurch wurden die räumlichen Bedürfnisse kurzfristig befriedigt, aber der räumliche Zusammenhalt und die Identität der Architekturschule ist nicht mehr optimal gewährleistet. Insgesamt steht ausser

still hang in the balance. Only through extremely detailed planning can the different events such as critiques, seminars, lectures and exhibitions be organised and coordinated in the existing rooms. Often there are bottlenecks in the F Niche, the workshop, the canteen or in front of the coffee machine near the Assistants’ office. Does the spatial density enhance the creative process or does it ultimately lead to stress? Does even the quality of teaching suffer under the precarious spatial conditions? The Architecture Department has grown a great deal in recent years and now comprises 400 Bachelor and Master students. Further growth is intended, especially in the Master course. Due to the constricted spatial possibilities on the campus, additional space has been rented on the opposite side of the railway line along Ebenaustrasse to accommodate design studios. This fulfils spatial requirements in the short term, but the spatial coherence and identity of the school of Architecture is no longer ideally provided. Overall, there is no doubt that for the


Zweifel, dass für die optimale Entwicklung der Abteilung Architektur das gesamte Raumprogramm zusammengezogen und neu strukturiert werden muss. Diese Feststellung gilt ebenso für die anderen Abteilungen und entsprechend besteht ein realer Handlungsbedarf, den Campus in Horw weiterzudenken und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus bietet sich uns die Chance über unsere eigenen Strukturen nachzudenken.

Wie soll der Campus der Zukunft ausschauen? Wie lehren und lernen wir in der Zukunft? Welche Räume brauchen wir dazu? Was sollen diese Räume leisten können?

Projekt von Thomas Burleigh für ein Hochhaus mit curtain-wall Fassade, Studio von Mies van der Rohe, IIT 1942 — Project by Thomas Burleigh for a high-rise curtain-wall buidling, studio of Mies van der Rohe, IIT 1942

ideal development of the Architecture Department, the entire spatial programme must be pooled and restructured. This conclusion applies equally to other departments and accordingly, there is a real need for action in considering and developing the Horw campus further. It also provides us with the opportunity to consider our own structures.

What should the campus look like in future? How will we teach and learn in future? What spaces do we need for that purpose? What should those spaces be able to provide?

83


84

Dass sich die Abteilung Architektur zu diesen Fragen äussern muss, scheint uns selbstverständlich, ja gar zwingend. Im Fokus Architektur und Struktur werden wir uns dieser grossen Herausforderung stellen und mittels Semester- und Thesisarbeiten konkrete Antworten liefern. Der Zeitpunkt scheint ideal; die Ausgangslage ist klar, die Bedürfnisse sind grob formuliert und ein konkretes Projekt liegt noch nicht vor.

Students in Mechanical Engineering doing a course in construction drawing at ZTL Horw

Departement Technik & Architektur _ Geschichte Das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern geht zurück auf das 1946 gegründete Abendtechnikum der Innerschweiz (ATI) und das 1958 gegründete Zentralschweizerische Technikum Luzern (ZTL). Vor der Gründung der HSLU hiess diese Organisationseinheit zuletzt Hochschule für Technik und Architektur (HTA). Am 28. April 1958 begann der Unterricht an der Sentimattstrasse. Die Schule war als Provisorium gedacht. Für den definitiven Standort reservierte man das Areal

Gipsraum —

We believe that it is natural, even essential, for the Department of Architecture to make a statement on these questions. In the Focus: Architecture and Structure, we will address this great challenge and provide concrete answers using semester and thesis papers. The time appears to be ideal: the initial situation is clear, the requirements have been roughly formulated and a concrete project has not yet been produced.

Studierende in Maschinentechnik im Konstruktionsunterricht ZTL Horw —

Plaster room

School of Engineering & Architecture _ History The School of Engineering & Architecture at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU) has its roots in the Abendtechnikum der Innerschweiz (ATI), founded in 1946, and the Zentralschweizerische Technikum Luzern (ZTL) founded in 1958. Before the foundation of the HSLU, the organisational unit was last known as the Hochschule für Technik und Architektur (HTA). Teaching began in Sentimattstrasse on April 28, 1958. The school building was conceived as an interim solution. For the


Grosshof in Kriens, an der Stadtgrenze gelegen. Auf Grund der Linienführung der neu zu erstellenden Nationalstrasse A2 im Raume Luzern wurde 1969 nach heftigen Debatten entschieden, den Neubau am Standort Horw zu realisieren. Für den Neubau in Horw wurde 1970 ein beschränkter öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben, den Peter Stutz, dipl. Arch. ETH/SIA aus Winterthur gewann. Das Projekt “System” wurde wegen seiner klaren Gliederung, der funktionellen Abwicklung des Schulbetriebs und dem flexiblen Raumkonzept ausgezeichnet - alles Qualitäten die wir dem Bau auch heute noch attestieren. Baubeginn war 1972 und der Campus wurde am 28. Oktober 1977 feierlich eingeweiht.

permanent location, the Grosshof estate was reserved in Kriens, on the city’s outskirts. After controversial debate, it was decided to develop the new campus in Horw due to the route of the newly planned A2 national road in the Lucerne region. A limited public competition for the new development in Horw was announced in 1970, which was won by Peter Stutz, dipl. Arch. ETH/SIA from Winterthur. The project “System” was awarded 1st Prize due to its clear structure, the functional organisation of school operations and the flexible spatial concept – all qualities that we can still attribute to the development today. Building began in 1972 and the campus was officially opened on October 28, 1977.

85


86

Vogelperspektive Campus Horw — Bird's-eye view Campus Horw

Trakt IV, Campus Horw, Sicht vom Dach des Trakt I — Wing IV, Campus Horw, seen from the roof of Wing I


Atelier F-Geschoss — Studio F-Floor

Bachelor Kritiken, F-Geschoss — Bachelor Critics , F-Floor

87


88

Am Departement T&A sind 2‘100 Studierende eingeschrieben, und es unterrichten 800 Lehrkräfte (Stand 2015). 2017 wird die Organisation des Departements unter dem Begriff NEO! neu strukturiert. Das Departement ist aktuell in die drei Bereiche Lehre, Forschung und Weiterbildung, sowie 8 Abteilungen, 14 Kompetenzzentren und 1 Weiterbildungszentrum gegliedert.

Lehre Es werden neun Bachelor-Studiengänge angeboten, wobei in sechs Studiengängen zwischen mehreren Studienrichtungen gewählt werden kann: - Architektur - Innenarchitektur - Bautechnik. Studienrichtungen: Konstruktiver Ingenieurbau, Infrastrukturbau, Gebäudehülle

The Lucerne School of Engineering & Architecture has 2,100 enrolled students, with a teaching staff of 800 (as of 2015). In 2017, the school’s organisation will be restructured under the motto of NEO!. The school is currently structured into the three fields of teaching, research and further education, as well as 8 departments, 14 competence centres and 1 further education centre.

Teaching Nine Bachelor courses are offered, of which six courses allow students to choose between several fields of study: - Architecture - Interior Architecture - Civil Engineering. Study fields: Structural Engineering Construction, Infrastructural Building, Building Envelope


- Elektrotechnik. Studienrichtungen: Energy Systems, Automation & Embedded Systems, Signal Processing & Communication Systems - Energy Systems Engineering. Studienrichtungen: Technology and Environment, Business Applications - Gebäudetechnik. Studienrichtungen: Heizung-LüftungKlima-Sanitär, Gebäude-Elektroengineering - Maschinentechnik. Studienrichtungen: Energien, Fluide & Prozesse; Produktentwicklung & Industriedesign - Medizintechnik - Wirtschaftsingenieur | Innovation. Studienrichtungen: Computer Engineering, Mechanical Engineering Daneben umfasst das Angebot die zwei Master-Studiengänge Architektur und Engineering.

- Electrical Engineering. Study fields: Energy Systems, Automation & Embedded Systems, Signal Processing & Communication Systems - Energy Systems Engineering. Study fields: Technology and Environment, Business Applications - Building technology. Study fields: Heating-Ventilation-Air Conditioning-Sanitary, Electrical Engineering for Buildings - Mechanical Engineering. Study fields: Energies, Fluids & Processes; Product Development & industrial Design - Medical Technology - Industrial Engineering | Innovation. Study fields: Computer Engineering, Mechanical Engineering The offers also include the two Master courses of Architecture and Engineering.

89


90

Weiterbildung Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur bietet MAS/DAS/CAS-Studienprogramme unter anderem in Bauökonomie, Wirtschaftsingenieur, Energie und Nachhaltigkeit im Bau (ENBau), Informationsund Kommunikationstechnologie (ICT), IT Network Manager, Designingenieur, Gebäudebewirtschaftung, Software-Engineering an. Das CAS Projektmanager Bau ist die Kaderfortbildung der Schweizer Bauindustrie. Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist Sitz der Geschäftsstelle ENBau, einem Weiterbildungsangebot mit den Fachhochschulen Nordwestschweiz, Bern, Zürich und Chur und dem Bundesamt für Energie (BFE).

Further education The Lucerne School of Engineering & Architecture offers MAS/DAS/CAS study programmes in subjects including Construction Economics, Industrial Engineering, Energy and Sustainability in Building (ENBau), Information and Communication Technology (ICT), IT Network Manager, Design Engineering, Building Management, and Software Engineering. The CAS Project Management for Building is the “Kaderfortbildung der Schweizer Bauindustrie”. The Lucerne School of Engineering & Architecture is the seat of the offices of ENBau, a further education offer together with the University of Applied Sciences and Arts Northwest Switzerland in Bern, Zurich and Chur, as well as the Swiss Federal Office of Energy (SFOE). Louis I. Kahn zeichnet ein Ornament im Master an der Universität von Pennsylvania, 1963 — Louis I. Kahn drawing an ornament in a Master's studio at the Universtiy of Pennsylvania, 1963


Kompetenzzentren Die Kompetenzzentren (Competence Centers) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur betreiben angewandte Forschung und bieten verschiedene Dienstleistungen in folgenden Bereichen an: - Material, Struktur & Energie in Architektur - Typologie & Planung - Prüfstelle Bau - Fassaden- und Metallbau - Zentrum für Integrale Gebäudetechnik ZIG - iHomeLab - Denkfabrik und Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz - Integrale Intelligente & Effiziente Energiesysteme - Electronics - Distributed Secure Software Systems - Mechanische Systeme - Fluidmechanik & Hydromaschinen - Thermische Energiesysteme und Verfahrenstechnik - CC Aerospace Biomedical Science and Technology

Competence centres The competence centres of the Lucerne School of Engineering & Architecture carry out applied research and offer a range of services in the following fields: - Material, Structure & Energy in Architecture - Typology & Planning - Testing Laboratory: Building - Façade and Metal Building - Centre for Integral Building Technology (ZIG) - iHomeLab – Think Tank and Research Centre for Building Intelligence - Integral Intelligent and Efficient Energy Systems - Electronics - Distributed Secure Software Systems - Mechanical Systems - Fluid Mechanics & Hydromachines - Thermal Energy Systems and Process Technology - CC Aerospace Biomedical Science and Technology 91


92

Planung Luzern Süd —

NEO! Das Projekt T&A NEO! umfasst die Aktivitäten am Departement Technik & Architektur, die zur Erneuerung der Organisationsstruktur und zu einem Kulturwandel beitragen sollen. Projektstart war im Mai 2016, die Umsetzung erfolgt im April 2017. Grundpfeiler der neuen Organisation sind die Institute, die je ein Fachgebiet repräsentieren und hierfür eine integrale Verantwortung übernehmen. Mit der neuen Organisation soll die Zusammenarbeit vereinfacht und gefördert, sowie das Departement insgesamt gestärkt werden. Im wesentlichen werden Lehre, Forschung und Weiterbildung innerhalb der Institute zusammengeführt wodurch die Synergien zwischen den Bereichen besser genutzt werden sollen.

Planning Lucerne South

NEO! The project T&A NEO! includes the activities of the School of Engineering & Architecture and is aimed at renewing the organisational structure and contributing to a cultural transformation. The project was launched in May 2016, with implementation scheduled for April 2017. The basic pillars of the new organisation are the institutes, which each represent one field and assume integral responsibility for it. The new organisation is intended to simplify and enhance collaboration, as well as generally strengthening the school. Generally, teaching, research and further education will be pooled within the institutes, allowing better use of synergies between the fields.


Campus Horw _ Zukünftige Entwicklung Der Kanton Luzern sieht vor, den Immobilienbestand in Horw zu sanieren und weiter zu nutzen. Um die bestehenden und zukünftigen Raumengpässe des Departements T&A zu beseitigen soll der Standort Horw erweitert und verdichtet werden. Auf Grund der prognostizierten und steigenden Studierendenzahlen wird von einem Flächenzuwachs von 9’000 m2 HNF ausgegangen, was zu einem Endausbau von ca. 34’000 m2 HNF für das Departement T&A führt. Der Zeithorizont ist das Jahr 2025. Auf dem Grundstück des Campus Horw besteht ein Bebauungspotenzial von 80’000 m2 HNF. Dieses Potential wird mit dem Ausbau des Departements T&A bei weitem nicht ausgeschöpft. Im Sinne einer nachhaltigen Planung sollen diese Reserven in späteren Bauetappen realisiert werden können.

Perimeter Campus Horw — Perimeter Campus Horw

Campus Horw _ Future development The Canton of Lucerne intends to renovate the existing buildings in Horw and continue to use them. The Horw location is to be expanded and densified to remove existing and future spatial bottlenecks experienced by the School of Engineering & Architecture. Due to the forecast and increasing numbers of students, an additional main floor space area of 9,000 m2 is presumed, resulting in a total main floor space for the School of Engineering & Architecture of 34,000 m2 after its final expansion. The time frame is until the year 2025. The Horw campus property has a main floor space development potential of 80,000 m2. This potential will be far from fully exploited through the School of Engineering & Architecture’s expansion. In line with sustainable planning, reserves should be available for later building stages.

93


94

Rotunde der Universität von Virginia und Statue von Thomas Jefferson — Rotunda of UVa and Statue of Thomas Jefferson

Akademisches Dorf, Zeichnung von Peter Maverick der Anordnung der Universität von Virginia, nach Jeffersons Zeichnung, 1826 — Academical Village, Engraving by Peter Maverick of the plan of the University of Virginia, after Jefferson's drawing, 1826

Masterplan Im Jahr 2015 hat der Luzerner Regierungsrat die Dienststelle Immobilien mit der Erarbeitung eines Masterplans “Campus Horw” beauftragt. Um die verschiedenen Anspruchsgruppen in die Entwicklung des “Campus Horw” einzubeziehen, wurde ein Planungsverfahren in Form eines städtebaulichen Studienauftrags durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dabei im Dialog mit den Planungsteams und einem Beurteilungsgremium mit Vertretern der Gemeinde Horw, der Hochschule Luzern, des Kantons Luzern, dem Gemeindeverband LuzernPlus sowie externen Fachexperten erarbeitet. Für die Teilnahme an dieser Testplanung wurden drei, im Hochschulbereich erfahrene Planungsbüros, beauftragt. Die Ergebnisse lagen im Herbst 2015 vor. Diese bildeten die Grundlage für die anschliessende Erarbeitung des Masterplans “Campus Horw”. Der Masterplan ist zur Zeit beim Kanton in Vernehmlassung und kann nicht eingesehen werden. Aus diesem Grund bildet der Masterplan keine Grundlage für unsere Semesteraufgabe.

Masterplan In 2015, the Lucerne City Government ordered the Real Estate Office to develop a masterplan for the Horw campus. In order to involve the different interest groups in the “Campus Horw” development, a planning process in the form of an urban planning study contract was carried out. The results were developed in dialogue with the planning teams and an assessment committee with representatives from the community of Horw, the Lucerne University of Applied Sciences and Arts, the Canton of Lucerne, the LuzernPlus municipal association and external specialists. Three planning offices with experience in the field of universities participated in this test planning. The results were presented in the autumn of 2015. These formed the basis for the subsequent development of a “Campus Horw” masterplan. The masterplan is currently being considered by the Canton and cannot be viewed. For that reason, the masterplan does not form the basis of our semester task.


Struktur Der Begriff Struktur begleitet uns auf allen Ebenen der Architektur und über den gesamten Entwurfsprozess. Sowohl die Struktur der Stadt, des Raumes wie auch der tragenden Elemente sind für den Entwurf prägend. Struktur steht für Ordnung und für das Rationale in der Architektur. Das strukturierte Denken und Entwerfen bilden die Basis für Projekte, die kohärente Antworten zu komplexen Fragestellungen geben können.

Trag _ Struktur Grundlagenwissenschaften, wie beispielsweise Mathematik oder Systemtheorie, bezeichnen Struktur als die Art der Zusammensetzung eines Systems aus Elementen und die Menge der Relationen resp. Operationen, welche die Elemente miteinander verknüpfen. Gemäss dieser Definition können innerhalb eines architektonischen Systems zahlreiche Strukturen festgestellt werden, z.B. Raumstruktur, Erschliessungsstruktur, Infrastruktur, Tragstruktur, Stadtstruktur oder Materialstruktur. Die Tragstruktur im

Swiss Re Next, Zürich, Christian Kerez, Tragstrukturmodell mit Geschossdeckenplatten und tragenden Treppenschächten, 2008 — Swiss Re Next, Zürich, Christian Kerez, Structural model with floor slabs and structural stairway shafts, 2008

Structure The term structure accompanies us on al levels of architecture and throughout the entire design process. The structure of the city, space and load-bearing elements are decisive factors for a design. Structure stands for order and the rational aspect of architecture. Structured thinking and designing forms the basis for projects that can provide coherent answers to complex questions.

Load-bearing _ Structure Fundamental sciences such as Mathematics or Systems Theory describe structure as the type of constitution of a system of elements and the volume of relationships and/or operations that connect the elements to each other. According to that definition, numerous structures within an architectural system can be observed, e.g. spatial structure, accessing structure, load-bearing structure and material structure. Specifically the load-bearing structure is an ideal framework that comprises the concept and regulations concerning it and the interaction between its

95


96

Stadion, Zürich, Meili Peter Architekten, Modellhafte Abstraktion des tragstrukturellen Prinzips, 2000 — Stadion, Zürich, Meili Peter Architekten, 2000

speziellen ist demnach das ideelle Gerüst welches Konzept und Regelwerk über den Aufbau eines Tragwerks und das Zusammenwirken seiner Elemente umfasst. In diesem Kurs wollen wir unter anderem tragstrukturelle Konzepte entwickeln und diese in Tragwerke umsetzen. Das Tragwerk des Entwurfsprojekts soll dabei nicht als etwas behandelt werden das erledigt ist, sobald es technisch funktioniert, sondern die Tragstruktur und das dazu gehörende Tragwerk sollen kontinuierlich und zusammen mit der architektonischen Idee und den anderen Aspekten des Entwurfsprozesses entwickelt werden. Das Potential des tragstrukturellen Konzepts im Entwurf zeigt die Tatsache, dass das Tragwerk eine nicht austauschbare Notwendigkeit und der langlebigste Teil eines Gebäudes ist. Wenn demnach das Konzept der Tragstruktur kohärent mit der architektonischen Idee ist, kann diese dauerhaft im Bauwerk verankert werden.

elements. In this course, we intend to develop, among others, load-bearing structural concepts and implement them as supporting structures. The supporting structure of the design project should not be treated as something that is completed as soon as it functions technically. Instead, the load-bearing structure and the accompanying supporting structure should be developed continuously together with the architectural idea and the other aspects of the design process. The potential of the load-bearing structural concept in the design is shown in the fact that the supporting structure is an irreplaceable necessity and the most long-lasting element of the building. If as a result, the concept for the load-bearing structure is coherent with the architectural idea, it can be sustainably anchored in the building.


Zur Diskussion der tragstrukturellen Konzepte und deren Umsetzung in ein technisch funktionierendes Tragwerk essentiell. Darum wird der Kurs kontinuierlich durch Thomas Kohlhammer begleitet. Als Unterstützung im Entwicklungsprozess der Tragstruktur und in den Diskussionen wollen wir mit Tragstrukturmodellen arbeiten (vgl. Abb.). Diese stellen alle tragenden Elemente des Bauwerks oder eines massgeblichen Ausschnitts dar und helfen die Funktion des Tragwerks zu verstehen sowie dessen räumliches Potential darzustellen resp. zu überprüfen. Auch soll das Konzept der Tragstruktur in Relation zur architektonischen Idee kontinuierlich präzisiert und überprüft werden. Dabei sollen einfache Abstraktionen dieser Dualität durch Modelle (vgl. Abb.) oder Skizzen (vgl. Abb.) helfen.

A technically functional supporting structure is essential in discussing load-bearing structure concepts and their implementation. Thus the course will be continuously accompanied by Thomas Kohlhammer. To provide support in the development process for a load-bearing structure and during discussions, we intend to work with load-bearing structural models (cf. Fig.). They represent all load-bearing elements of the building or a significant section of it and help to understand and test the function of the supporting structure and its spatial potential. The concept of the load-bearing structure will also be continuously specified and tested with respect to the architectural idea. Simple abstractions of this duality will provide help using models (cf. Fig.) and sketches (cf. Fig.).

Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, Skizzenhafte Abstraktion von Tragstruktur und architektonischer Idee, 1998 — Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998

Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, Ausgeführtes Bauwerk, 1998 — Maison à Bordeaux, Rem Koolhaas, 1998

97


98

Freie Universität Berlin, Georges Candilis, 1963 — Freie Universität Berlin, Georges Candilis, 1963

Indian Institute of Management, Ahmedabad, Louis Kahn, 1962-74 — Indian Institute of Management, Ahmedabad, Louis Kahn, 1962-74


Illinois Institute of Technology, Chicago, Mies van der Rohe, 1940 — Illinois Institute of Technology, Chicago, Mies van der Rohe, 1940

ETH Hönggerberg, Zürich, Kees Christiansee, 2005 — ETH Hönggerberg, Zürich, Kees Christiansee, 2005

99


100

Architectural Association School of Architecture, London — Architectural Association School of Architecture, London

Raum _ Struktur Das Raumprogramm sieht vor den bestehenden Campus von 25’000 m2 HNF (inkl. Flächen in an der Ebenaustrasse) um 9’000 m2 HNF auf total 34’000 m2 zu erweitern. Ein konkretes Raumprogramm besteht zur Zeit noch nicht, soll aber in den nächsten Monaten erarbeitet werden. Dies bietet uns die Gelegenheit, frei darüber nachzudenken, welche Räume wir brauchen und welche Räume wir uns wünschen. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die räumlichen Bedürfnisse des Departements T&A auf dem Campus Horw erfüllt werden können, und dass die bestehenden Gebäude des Campus erhalten und saniert werden sollen. Verschiedene Szenarien der Verdichtung der bestehenden Baustruktur wie Aufstockungen, Erweiterungen, Ergänzungsbauten und Ersatzbauten sind denkbar und im Rahmen der Semesteraufgabe zu prüfen.

Spatial _ Structure The spatial programme plans the expansion of the existing campus main floor space from 25,000 m2 (including the floor space in Ebenaustrasse) by 9,000 m2 of main floor space to a total of 34,000 m2. A concrete spatial programme does not currently exist, but will be produced in the coming months. That gives us the chance to consider freely which spaces we need and which rooms we would like. Generally, we assume that the spatial requirements of the School of Engineering & Architecture can be provided on the Horw campus and that the existing buildings of the campus should be retained and renovated. Various scenarios of densifying the existing development structure, such as heightening, extensions, additional buildings and replacement buildings are conceivable and should be examined as part of the semester task.


Diese Ausgangslage erfordert exemplarisch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Tragstruktur. Für die komplexen funktionalen Abläufe und die Entwicklung eines architektonischen Ausdrucks, der dem Thema und dem Ort gerecht wird, sind kohärente Lösungen zu entwickeln. Es ist uns dabei wichtig, dass die Studierenden ihren eigenen Weg gehen, ihre persönlichen architektonischen Interessen kennenlernen, um eine individuelle Haltung zu entwickeln.

Faculty of Architecture and Urbanism, São Paulo, João Vilanova Artigas, 1969 — Faculty of Architecture and Urbanism, São Paulo, João Vilanova Artigas, 1969

This initial situation is an example of the requirement of in-depth study of the load-bearing structure. Coherent solutions must be developed for the complex functional processes and the development of an architectural expression that does justice to the theme and location. It is important to us that students take their own path and discover their own architectural interests in order to develop an individual stance.

101


102

360° Kamera, Ricoh —

Innovationsoffensive IO6 2016/17 Das vom Fokus Architektur und Struktur eingereichte Projekt für die Innovationsoffensive IO 2016/17 wurde vom Departement T&A bewilligt. Wir stellen uns die Frage, wie Architektur mit digitalen Mitteln entworfen, dargestellt und repräsentiert werden kann. Wie können wir innovative und neuartige Methoden anwenden, um im Bereich der Raumdarstellung und -erfahrung neue Horizonte zu erschliessen? In diesem Zusammenhang setzen wir uns mit Virtual Reality und der 360°-Technologie auseinander. Die Grundsteine von Virtual Reality sind nicht sehr neu, und aktuell werden weltweit verschiedenste neue Anwendungsfelder erprobt. Wir denken, dass Virtual Reality auch in der Architektur in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. So wird zum Beispiel ein Bauherr/eine Bauherrin ihr Haus schon lange vor dem Baubeginn besichtigen können und die Eröffnung der Elbphilharmonie wurde mit der 360°-Technologie live übertragen.

360° Camera, Ricoh

Panoramazeichnung, Rigi Kulm, 19. Jahrhundert — Panorama drawing, Rigi Kulm, 19th century

Innovation Offensive IO6 2016/17 The Innovation Offensive IO 2016/2017 submitted by the Focus: Architecture and Structure was approved by the School of Engineering & Architecture. We pose the question how architecture can be designed, presented and represented using digital means. How can we apply innovative, original methods to reach new horizons in the field of spatial presentation and experience? In this context, we study virtual reality and 360° technology. The roots of virtual reality are not very new and a wide range of new fields of application are currently being tested around the world. We believe that virtual reality will also become more important in the field of architecture in future. For instance clients will be able to view their house long before construction work has begun. The opening of the Elbphilharmonie was broadcast live using 360° technology.


Die einfachste Form von Virtual Reality ist die Darstellung von Raum in einem 360°-Bild ohne interaktive Eigenschaften. Hier sehen wir einen guten Einstieg für die Anwendung der Technologie in der Lehre im Master Architektur. Mit einer einzigen Aufnahme einer Spezialkamera kann die gesamte 360°-Umgebung erfasst werden, zum Beispiel ein gesamtes Architekturmodell. Wird die Aufnahme mit einem Smartphone wiedergegeben entsteht eine vollständig neue Raumerfahrung von Architekturprojekten. Die digitale Darstellungsweise interessiert uns besonders, weil es sich um eine neuartige Darstellung des Raumes handelt. In einer Zeit, wo das Objekt den Raum zu verdrängen droht, ist die Fokussierung auf die Raumwahrnehmung besonders zielführend. Diese neue räumliche Darstellungsform möchten wir in den Entwurfsprozess integrieren und als Grundlage der Ausstellungskonzeption verwenden. Wir wollen erfahren, inwiefern die neue Technologie Einfluss auf den Entwurf und letztlich auf die Architektur haben kann.

The simplest form of virtual reality is the presentation of a space in a 360° image without interactive properties. We regard this as a good introduction to applying the technology in teaching in the Architecture Master course. Using a single photograph taken by a special camera, the entire 360° surroundings can be recorded, for instance a complete architectural model. If the photo is presented using a smartphone, it represents a completely new spatial experience for architectural projects. We are especially interested in digital presentation because it represents a new type of spatial representation. In a time when buildings threaten to supplant spaces, focusing on the perception of space is especially rewarding. We intend to integrate this new form of spatial representation in design processes and use them as the basis for exhibition concepts. We want to experience how the new technologies can have an influence on design and ultimately on architecture.

Stereogram des Zeichensaals am MIT, 1876 — Stereogram of the architectural drawing room at MIT, 1876

VR Brille, Google Cardboard — VR Glasses, Google Cardboard

103


104

Nantes School of Architecture, Lacaton & Vassal, 2009 — Nantes School of Architecture, Lacaton & Vassal, 2009

Semester _ Struktur Vorübungen Das Semester beginnt mit zwei Vorübungen, wo wir uns mit der Raumstruktur von bekannten Architekturschulen und dem Ort des Campus der HSLU in Horw auseinandersetzen. Die erste Vorübung hat einen theoretisch, wissenschaftlichen Zugang und dient dazu, sich das notwendige Grundwissen über die Aufgabe in effizienter Form anzueignen. Eine Auswahl an Referenzbeispielen und themenrelevanten kurzen Texten wird den Studierenden digital zur Verfügung gestellt. Die zweite Vorübung hat einen experimentellen und kreativen Charakter und hat das Ziel, den Einstieg in die Entwurfsaufgabe zu erleichtern. Dabei wird der Einsatz der 360°-Kamera und Virtual Reality Technologie in einer experimenteller Form gestestet.

Semester _ Structure Preliminary exercises The semester begins with two preliminary exercises in which we will study the spatial structure of well-known architectural schools and the location of the HSLU campus in Horw. The first preliminary exercise has a theoretical, academic approach and serves to acquire the necessary fundamental knowledge on the task in an efficient form. A selection of reference examples and short texts relevant to the theme will be provided to students in a digital form. The second preliminary exercise has an experimental and creative character, with the aim of making it easier to address the design task. The use of the 360° camera and virtual reality technology will be tested in an experimental form for this purpose.


Semesterarbeit Die Semesterarbeit ist gegliedert in Zwischenkritiken, Pin-ups und Tischkritiken und wird begleitet durch Fokusvorlesungen und Seminare. Das Semester wird von Thomas Kohlhammer begleitet, mit dem die Entwicklung der Tragstruktur vertieft wird. Wir werden über das gesamte Semester intensiv mit Modellen arbeiten, um die Raum- und Tragstruktur dreidimensional zu entwickeln. Die im HS16 gesammelten Erfahrungen im Bereich 360° / VR werden vertieft und weiterentwickelt.

SUPSI Mendrisio, Architekturschule, studio we, Wettbewerb 2012 — SUPSI Mendrisio, School for architecture, studio we, competition 2012

Anforderung an die Schlussabgabe für Modelle und Pläne: Struktur der Stadt > 1:1000 / 1:500 Struktur der Räume > 1:200 Struktur der tragenden Elemente und Konstruktion > 1:50 / 1:20

Semester work The semester work is divided into interim critiques, pin-ups and round-table critiques, and is accompanied by focus lectures and seminars. The semester will be accompanied by Thomas Kohlhammer, who will provide in-depth support in the development of load-bearing structures. During the entire semester, we will work intensively with models in order to develop spatial and load-bearing structures in three dimensions. The experience gathered in the Fall Semester in the field of 360° / VR is consolidated and developed further. Requirements for final presentation of models and plans: Structure of the city > 1:1000 / 1:500 Structure of spaces > 1:200 Structure of load-bearing elements and construction > 1:50 / 1:20 105


106

Seminare An Seminaren werden wir Dozierende und Studierende aus Bachelor und Master in das Programm einbinden, um die Erfahrungen der gesamten Abteilung in den Entwurfsprozess einfliessen zu lassen.

Cité du design, St. Etienne, LIN Architekten, 2009 — Cite du design, St. Etienne, LIN Architects Urbanists, 2009

Seminars In seminars, we will integrate Lecturers and students from Bachelor and Master courses into the programme to allow experience from the entire department to flow into the design process. Accademia di Architettura di Mendrisio, Erweiterung, Buchner Bründler, 2015 — Accademia di Architettura di Mendrisio, Extension, Buchner Bründler, 2015


Studienreise Der Fokus Architektur und Struktur bietet im FS17 eine Studienreise nach Irland an. Die Studienreise soll dazu dienen den Austausch mit der Partnerschule University College of Dublin UCD zu pflegen und zu intensivieren und die im HS16 gewonnenen Erkenntnisse über Phibsborough und Dublin um Eindrücke des Landes Irland zu erweitern. Der Besuch bedeutender irischer Universitäten wie Trinity College, UCD und Limerick Institute of Technology bildet wesentlicher Bestandteil des Reiseprogramms. Die Studienreise wird kombiniert mit der Eröffnung der Ausstellung “dalymont park _ ein stadion für den bohemian football club”, den Semesterarbeiten Fokus Architektur und Struktur aus dem Herbstsemesters 2016. Die Teilnahme an der Studienreise steht den Masterstudierenden aller Foki offen.

Trinity College Dublin — Trinity College Dublin

…und… wir sind auf Instagram, schaut mal vorbei! > architectureandstructure

Study trip In the Spring Semester 2017, the Focus: Architecture and Structure offers a study trip to Ireland. The study trip will serve to maintain and intensify exchange with the partner school, the University College of Dublin (UCD), as well as enhancing the insight gained during the Fall Semester 2016 with respect to Phibsborough and Dublin, thereby gaining an impression of the country of Ireland. Visiting important Irish universities such as Trinity College, UCD and the Limerick Institute of Technology forms a key part of the itinerary. The study trip is combined with the opening of the exhibition “dalymont park _ a stadium for the bohemian football club”, presenting semester work from the Focus: Architecture and Structure in the Fall Semester 2016. Participation in the study trip is open to Master students from all foci.

...and… we are on Instagram, check us out! > architectureandstructure

107


108

Temporäre Architektur Studios an der Universität von Toronto, 1960 — Temporary architecture studios at the University of Toronto School of Architecture, 1960

Gund Hall, Graduate School of Design Harvard University. Cambridge, John Andrew, 1968 — Gund Hall, Graduate School of Design Harvard University. Cambridge, John Andrew, 1968


Taliesin West, Scottsdale, Arizona, Frank Lloyd Wright, 1937 — Taliesin West, Scottsdale, Arizona, Frank Lloyd Wright, 1937

Yale Art and Architecture Building, Paul Rudolph, 1963 — Yale Art and Architecture Building, Paul Rudolph, 1963

109


110


Architektur und Umsetzung Architecture and Implementation

111


112

Titelbild von „Dictionnaire Raisonné de l‘architecture“, Eugène Viollet-Le-Duc, 1856 — Cover picture of „Dictionnaire Raisonné de l‘architecture“, Eugène Viollet-Le-Duc, 1856

Modulverantwortung Module Leader Luca Deon Team Team Stefan von Arb Jana Stratmann Bewertung Assessment Benotete Projektarbeiten 12 ECTS Marked project work 12 ECTS

Entfremdetes Berufsbild Planen, Bauen und Realisieren befinden sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Die wachsenden Bedürfnisse der Gesellschaft, die technologischen Erneuerungen, die zunehmenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und der wirtschaftliche Druck führen zu ständig komplexeren Planungsprozessen, welche entsprechende Planungsmethoden voraussetzen. Die Umsetzung eines Projektes ist heute zu einer eigenständigen Disziplin avanciert, welche nur über integral koordinierte und interdisziplinär vernetzte Prozesse geführt werden kann. Auf diesem Gebiet spezialisierte Unternehmer füllen die entstandene Kluft zwischen Theorie und Praxis: Total- und Generalunternehmer sichern sich Aufträge, indem sie eine professionelle Realisierung inklusive Kosten und Termine garantieren können. Aufträge mit 100% Teilleistungen nach SIA

Alienated professional image Planning, building and constructing are in a constant process of transformation. The growing requirements of society, technological advances, increasing underlying legal conditions and economic pressure lead to a constant increase in the complexity of planning processes, which require appropriate planning methods. Today, implementing a project has advanced to become an autonomous discipline that can only be organised through integrated, coordinated and insterdisciplinary, networked processes. Specialists in this field fill the gap that has opened between theory and practice: overall and general contractors secure orders by being able to guarantee professional implementation including costs and schedules. Orders fulfilling 100% of the tasks listed by the SIA are only rarely awarded to architects today. Lacking experience and expertise in implementation, architects have (come to terms with and) limited themselves to developing good ideas and concepts and presenting these to specialist construction companies. This leads to an ever-growing alienation of the construction process, both in terms of content and time. The architect as an all-round protagonist, who fulfils his order and cultural


werden heute nur noch selten an Architekten vergeben. Mangels Erfahrung und Fachkompetenz in der Umsetzung haben sich Architekten darauf beschränkt (und damit abgefunden), gute Ideen und Konzepte zu entwickeln und diese an spezialisierte Ausführungsfirmen abzuliefern. Dies führt zu einer immer grösser werdenden inhaltlichen und zeitlichen Entfremdung vom Realisierungsprozess. Der Architekt als Generalist, der seinen Auftrag und seine kulturelle Verantwortung bis und mit Realisierung eines Bauprojektes wahrnimmt, ist eine Seltenheit geworden. Die Wertschöpfungskette von Idee bis Realisierung ist damit unterbrochen.

Raum Room Atelier und F-Nische Studio and F-Nische Veranstaltung Events Persönlichkeitsentwicklung Personal Development Montags 17:00-20:30 Mondays 17:00-20:30 Projektarbeit Project Studio Mittwochs 13:00-21:00 Wednesdays 13:00-21:00

responsibility until the building project has been constructed, has become a rarity. The value addition chain from the idea to construction has therefore been broken.

Büro von Peter Celsing, 1967 — Office Peter Celsing, 1967

113


114

Architekt am Reissbrett, Holzschnitt, 1893 — Architect at his drawing board, Wood engraving, 1893

Theorie von der Praxis Das heutige Ausbildungskonzept in Architektur basiert auf einem generalistischen, berufsbefähigenden, schweizweit koordinierten Bachelorstudium. Darauf folgt ein zweijähriges Masterstudium, welches mit den Themenfeldern Technologie und Architektur-Kontext die Architekturausbildung in einer umfassenden inhaltlichen Breite aufspannt. Gleichzeitig wird durch die komplementäre Fokussierung in Material-Struktur-Energie an der Hochschule Luzern und Haus-Siedlung-Landschaft an der Fachhochschule Nordwestschweiz die geforderte wissenschaftliche Vertiefung im Masterstudium erreicht. Methodisch im Zentrum steht der Planungsprozess als eine gesamtheitliche Methode, welche vertieft disziplinäre wie interdisziplinäre Fähigkeiten im Bereich der kritischen Analyse und der hohen Umsetzungs-kompetenz sowie der zukunftsorientierten und professionellen Urteilsfähigkeit fördert.

Theory in practice Today’s educational concept in architecture is based on a general, practice-enabling, Swiss-wide coordinated Bachelor coarse. It is followed by a two-year MA course that addresses the theme of technology and architectural context to give the architectural training an appropriately broad span. At the same time, the complementary focus on Material-Structure-Energy at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts and the HouseSettlement-Landscape at the University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland achieve the necessary in-depth academic research. The methodical focus is the planning process as a holistic method, with in-depth encouragement of interdisciplinary abilities in the field of critical analysis and a high degree of implementation competence, as well as future-orientated, professional decision-making skills.


Dieser Planungsprozess bildet die Grundlage für den neuen, praxisorientierten Fokus der Umsetzung. Das Ausbildungskonzept zum Architekten umfasst heute hauptsächlich eine Spezialisierung auf Stufe Vorstudie bis und mit Vorprojekt, hinterlässt jedoch eine Ausbildungslücke zum Generalisten, der alle Phasen des SIA-Leistungsauftrages von der Vorstudie bis und mit Realisierung durchdenkt. Der Fokus Umsetzung umfasst das Angebot, die bestehende Lücke zwischen dem theoretischen Denken und dem praktischen Umsetzen zu schliessen. Durch eine fachliche und methodische Theorievermittlung der Praxis wird so die Gesamtheit der architektonischen Qualität von der Konzeption bis zur Umsetzung gesichert.

Architekt Howard Roark im Film „The Fountainhead“, 1949 — Architect Howard Roark in the movie „The Fountainhead“, 1949

This planning process forms the basis for the new, practiceorientated focus on Construction. Today, the concept to train an architect mainly comprises specialisation on the level of a preliminary study up to and including a preliminary project, but leaves a training gap in terms of all-round skills that include all stages of the SIA services, from the preliminary study to construction. The focus Construction includes an offer to close the gap between theoretical thought and practical implementation. Expert and methodical communication of the theory in practice ensures the entirety of architectural quality, from conception to implementation.

115


116

Fat House Moller Loos, Erwin Wurm, 2003 — Fat House Moller Loos, Erwin Wurm, 2003

Praxiskompetenz aus regionalen Partnerbüros Das Kerngeschäft der Architektur findet heute weitgehend in einem KMU Umfeld statt. Diese kleinen, überschaubaren Strukturen bieten die besten Voraussetzungen, um kompetent, flexibel und qualitätsbezogen in interdisziplinären Arbeitsprozessen tätig zu sein. Im Bereich der Architektur ist eine regionale Verankerung von grosser Bedeutung. Regionale KMU schaffen durch ihre regionale Architektur eine schweizerische Identität im Internationalen Architektur-Umfeld. Parallel zur Planung von Architektur in diesen überschaubaren Strukturen hat sich eine eigentliche Planungsindustrie entwickelt, die sich in naher Zukunft weiter ausdehnen wird. Professionelle und grosse Besteller verlangen vom Architekten eine umfassende Abwicklung eines Planungsprozesses. Der Architekt selbst leistet dabei nur noch Teilleistungen, er degradiert bis hin zum reinen Designlieferanten. Durch ein berufsbegleitendes Praktikum in einem erfahrenen Architekturbüro werden Kompetenzen erworben, welche die planerische Gesamtheit

Practical competence from regional partner offices Today, the core business of architecture widely takes place in a small and medium-sized business environment. These small, clear structures offer ideal conditions to work in a competent, flexible and quality-related way in interdisciplinary working processes. In the field of architecture, regional anchoring is highly significant. Regional small and medium sized businesses create a Swiss identity in the international architecture environment through their regional architecture. In parallel with planning architecture in these clear structures, an actual planning industry has developed that will expand further in future. Professional and major clients demand from architects the comprehensive handling of an entire planning process. The architect himself now only provides partial performance, representing a degradation to a pure design supplier. This extra-occupational internship in an experienced architectural office allows the development of competences that ensure the overall planning of architecture. It is complemented by extra-professional studies that provides theoretical support for


der Architektur sicherstellen. Komplementär dazu wird im berufsbegleitenden Studium die “inspirierte Praxis” theoretisch untermauert. Im Projektmodul wird die Sicherung der architektonischen Qualität von der strategischen Planung bis in die kleine Massstäblichkeit der Ausführung vermittelt. Zusätzlich werden in Praxiskolloquien unterschiedliche Umsetzungskompetenzen aus der Erfahrung von Partnerbüros und Gästen ausgetauscht. Konzept des Fokus Architekur > Denken, planen und realisieren von qualitätsvoller Architektur & > Wechselwirkung von theoretischem Denken und hochwertiger praktischer Erfahrung Umsetzung > Sicherstellen der architektonischen Qualität bis zur gebauten Realität (Produkt) in einem effektiven Prozess

“inspired practice”. In the project module, ensuring architectural quality from strategic planning down to small scales of construction are communicated. Practical colloquia are also used to exchange construction competences from the experience of partner offices and guests.

Concept of the focus Architecture > Thinking, planning and implementing quality architecture & > Interaction between theoretical thought and high-quality practical experience Implementation > Ensuring architectural quality down to the constructed reality (product) in an effective process 117


118

Konzept: was ist das Fokusspezifische? 1.) Selbstgewählte Aufgabe 2.) Berufsbegegleitendes Studium 3.) Zusammenarbeit Forschung: Methodik steht im Fokus Rollenverständnis Architekt Ziel des Studiengangs ist es, den angehende ArchitektInnen die Brisanz / Relevanz der Aufgabe zu vermitteln. Der Architekt hat, als freier Berufler, per Definition eine “höhere” Verpflichtung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, wenigstens in seinem Handlungsspielraum die gebaute Umwelt zu beeinflussen und besser zu machen. Dies gelingt ihm nur, wenn er bestrebt ist, seinen Einfluss bis zum ausgeführten Projekt auszuüben. Ganzheitlicher Prozess Angelehnt an die Leistungsphasen der SIA 102 “Ordnung für Leistungen und Honorare von ArchitektInnen”, führt die selbst gewählte Aufgabe schrittweise und anwendungsorientiert durch den Planungsprozess.

Concept: What is typical of the focus? 1.) Self-chosen task 2.) Extra-professional studies 3.) Collaborative research: Focus on methods Understanding the role of an architect The aim of the course is to communicate to training architects the importance and relevance of the task. As freelancers, architects by definition have a greater responsibility towards society, at least in terms of their leeway in influencing the constructed environment and improving it. That can only be achieved if they strive to act out that influence on the implemented project. Holistic process In analogy to the stages of performance listed by the SIA 102 “Regulations on the services and fees of architects”, the self-chosen task leads step by step in a practice-orientated way through the planning process.


Angefangen vom Bedürfnis des Bauherrn, eine Immobilie zu entwickeln, durchläuft der Studierende die Phasen Vorstudie, Projektierung bis zur Ausschreibung und Realisierung. Analog einem “schlüsselfertigem” Projekt, ist es hier das vom Studierenden gefertigte “Meisterstück” des projektspezifischen Bauteils, in dem, gleichsam wie der “Gen Code” des Gebäudes, die Idee des Ganzen steckt. Interdisziplinarität Verlässlichstes Mittel zur Qualitätssicherung ist das Arbeiten im Team. Fachkompetenzen aus dem Haus sollen beratend beigezogen werden. Interdiszipliarität durch Austausch von: - Partnerbüro / Bauherrhscaft - Dozent / Assistent - Dozenten aus Gebäudetechnik, Bautechnik - Behörden - Stadt, Gemeine - Unternehmer

Starting with the wishes of the client to develop a building, the student works through all the stages of a preliminary study, project planning, tender offers and construction. Like a “turnkey” project, the overall idea lies in the “masterpiece” of the project-specific building element produced by the student, like the “genetic code” of the building.

Interdisciplinarity The most reliable means of quality assurance is working in a team. Expertise should be drawn from within the office. Interdisciplinarity through exchange with: - Partner office/Client - Lecturer/Assistant - Building/Construction Technology Lecturer - Authorities - City, Council - Contractor 119


120

Ablauf Projektarbeit Das 3 semestrige Curriculum ist prädestiniert dafür, die aus der Praxis adaptierte Entwurfsaufgabe nahezu in Echtzeit durchzuspielen und in ein “umsetzbares” Projektganzes zu verwandeln. Auf dem Prüfstein steht allein die Stringenz der Methodik des Studierenden. Dies setzt den Anspruch voraus, die architektonische Absicht und Wirkung im permanenten Abgleich mit der Methodik zu bringen, angefangen von der ersten (städtebaulichen) Setzung / Idee bis hin zum konstruktiven Detail. Besonderer Anforderung / Anspruch dieses Fokus auf Stufe Master ist es, die Erkenntnisse zwar in einem iterativ angelegtem Prozess zu gewinnen, aber den Arbeitsstand immer wieder mit der gewählten Methodik in Einklang zu bringen. Zusätzlich mit der Idee der Interdisziplinarität wird ein Prozess inszeniert, der alle Faktoren und Rahmenbedingungen des realen Bauprozesses integriert. Der Studierende lernt die wesentliche Fähigkeiten

Project work procedure The 3-semester curriculum is a perfect framework to play out the design task adapted from practice in real time and transform it into an overall project that can be implemented. Only the stringency of the student’s methods is assessed. This assumes the demand to constantly compare the architectural intention and effect with the methods used, from the first (urban planning) placement down to the constructive detail. A special requirement/demand of this focus on the MA level is gaining insight into a process that is iterative, but always harmonising the status of work with the chosen methodology. Additionally, the idea of interdisciplinarity simulates a process that integrates all factors and underlying conditions of the real building process. Students learn the key skills of a Project Manager: forward-looking thinking (to prevent damage of any kind), team skills and the knowledge who can be asked when and where in the team of specialists, civil servants and the client. Only continuous questioning and checking on all levels of


eines Projektleiters: Vorausschauendes Denken (um Schäden jeglicher Art vorzubeugen), Teamfähigkeit und das Wissen, wer wann wie wo gefragt werden kann im Team von Spezialisten, Beamten und Bauherr. Nur das kontinuierliche Hinterfragen und Überprüfen auf allen Ebenen des Prozesses führen zu einer umsichtigen Lösung, die von allen Beteiligten, vor allem den Nutzer, akzeptiert wird. Fokusspezifisch wird das Projekt während 3 semestriger Bearbeitung regelmässig durch Tischkritiken, Zwischen- und Schlusskritiken in folgenden Punkten geprüft: - Nutzeranspruch - Marktfähigkeit - Soziale/“kulturelle” Akzeptanz - Energetische und ökologische Nachhaltigkeit
- Bewilligungsfähigkeit - Technische / konstruktive Umsetzbarkeit - künstlerischer Anspruch - Stimmung / Wirkung / Atmosphäre

the process lead to a prudent solution that will be accepted by all participants, especially the user. The focus will regularly assess the project during the 3-semester process by means of round-table critiques, as well as interim and final critiques according to the following criteria: - User demands - Market feasibility - Social/“cultural” acceptance - Energetic and ecological sustainability - Approvability - Technical/structural feasibility - Artistic standard - Mood/Effect/Atmosphere

121


122


123


4

Aufbau: Abgabethemen

124

1. Semester: Vorstudie

................................................................................................................................................................................................................

Raumprogramm , Nutzungskonzept

1. Semster

Nutzer- und Bedürfnisabklärung

Standort- und Marktanalyse, Zielgruppe, Marketingstrategie, Wertevermittlung, Mehrwert

Inhaltliche Bear 1. Semester

92

92

Inhaltliche Bearbeitungsstr

Ort, Städteb Loc Genius Loci, Einbettung inGenius Kontext, Stadtkörper, Unort, Zwischenraum Ort, Städtebau, Unort,Setzun Zwi Genius Loci , Kontext Schwarzpla

..............................................................................................................................................................................................................................................

Schwarzplan M 1:2000 - 1:5000 1. Semester

1. Semster

Ort, Städtebau, Setzung, Körnung

Unort, Zwischenraum Schwarzplan 1:2000 – 1

Volumetrie Volumetrie Form, Hüll Form, Hüllfläche - InhaltHüllfläche - Inh Form, Bezug zum Bestand Bezug zum Bezug zum Bestand Einbettung in Landschaft und Einbettung in Landsch Topographie Einbettung Modell 1:500 Modell 1:50 Dichte, Ausnützung

..............................................................................................................................................................................................................................................

Modell M 1:500

1. Semster

Volumen Varianten, Volumenprämissen

..............................................................................................................................................................................................................................................

EG mitErdgeschoss Umgebungsplan 1:200 mit

1. Semster

Erschliessung, Erdgeschoss 94

Anbin

Erdgeschos Analyse qua raum, Bezug zur Topog Erschliessu Erschliessung,EG Adressbildung Bezug mit Umgebungspla zum Strassenraum, Bezug zur Topo- Bezu raum, grafie, Charakter der Freiräume EG mit Um Grundrisse M 1:200

Erdgeschoss mit Anbindungquartierstypisc an Analyse Kontext Erschliessung, Analyse quartierstypischer Eigen- Adressb schaften

.............................................................................................................................................................................................................................................. 1. Semster

Grundrisstypologien in Varianten

Raumgefüge, Raumfiguren, Referenzen, z.B.„Raumplan“ A.Loos Variantenstudie in Skizzenform! 1st Semester Abgleichen mit Angebot / Marktleistung

Location, urban planning Genius , local context 1st loci Semester non-locations, intermedia Figure-ground diagram 1 Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich —

Location, urb


................................................................................................................................................................................................................

Grundrisse, Schnitte 1:200

1. Semster

Grundrissprämissen, Strategie

→ Grundrisse mit Möblierung → Schnitte → Dreidimesionales denken → Raumgefüge und -bezüge in Skizzen und Modellen

Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich —

.............................................................................................................................................................................................................................................. 95 Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

Modell 1:200

1. Semster

Raumgefüge

Gebäudehülle Schnittfigur, Schichtung Proportion und Gliederung Gebäudeöffnungen und Befensterung ..............................................................................................................................................................................................................................................

Fassaden 1:200, Visualisierungen

1. Semster

Äussere Erscheinung, Atmosphäre

Proportion und Gliederung Gebäudeöffnungen und Befensterung Farb- und Materialkonzept im Kontext

..............................................................................................................................................................................................................................................

Mengengerüst, Ökonomiemodell, Baurecht (Bau- und Zonenordnung)

1. Semster

Themen U&B

Ausützungsziffer, Überbauungsziffer, Baumassenziffer, Grenzabstände

..............................................................................................................................................................................................................................................

Enegieeffizienz, Nachaltigkeit

1. Semster

Energiekonzept

Energiebezugsfläche, Gebäudehüllzahl, 2-Stunden-Schatten-Diagramm, Nachhaltigkeitsdreieck, Erschliessungskonzept Energie 125

Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

95


4

96 Aufbau: Abgabethemen

126

96 2. Semester: Projektierung 94

2. Semester Zusätzlich zu Abgabe 1. Seme

2. Semester Zusätzlich zu Abgabe 1. Fassadenstruktur, Proporti

Technische und gestalteris Ansicht 1:100 Ansicht 1:100 Fassadenstruktur, Pr

................................................................................................................................................................................................................ 2. Semster

Fassadenstruktur 9696

96

Proportionen, Technische und gest Technische und gestalterische Elemente, Fassadenansicht mit Mater Ansicht 1:100 Verhältnis Fenster- zu opaken Fassadenansicht 1:20 Flächen

2. Semester 2. Semes 2. Semester Zusätzlich zu Ab Zusätzlich zuZusätzli Abgabe

Modell Fassadenausschnitt

Fassadenansicht mit Fassadenstruktur, Fassadenstru Fass Fassadenansicht 1:20 .............................................................................................................................................................................................................................................. Atmosphäre Innenräume, Modell 1:100 2. Semster Technische und ge Technische Tech u Modell Fassadenaus Gebäudehülle, Schichtung

Materialmuster

Ansicht 1:1001:100 Ansicht Ans

Schnittfigur,Visualisierungen Schichtung

Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich by Meili Peter Architekten, Zurich

Atmosphäre Innenrä Fassadenansicht m Materialmuster Beleuchtungskonzept Fassadenansi Fass Visualisierungen Fassadenansicht 1 Beleuchtungsplan

Fassadenansi Fass Modell Mod Fassadenschnitt und Ansicht 1:20 Fassa Beleuchtungskonzep

Beleuchtungsmuster Modell Fassadena

.............................................................................................................................................................................................................................................. 2. Semster

Fassadenschnitt

Materialität Fassadenrelief und Farbigkeit, Beleuchtungsplan Konstruktionsweise, Systemwahl, Modell 1:10, 1:20 Statik und Haustechnikinstallationen Beleuchtungsmuster

Atmosphäre Innen Atmosphäre Atm Materialmuster Materialmust Mat Visualisierungen

Fassadenrelief

Visu 2nd SemesterVisualisierun Modell 1:10, 1:20 .............................................................................................................................................................................................................................................. In addition to presentation o Beleuchtungskonz Modell 1:10,1:20 2. Semster Fassadenrelief

Fassadenrelief, Tektonik

Beleuchtungs Bele Beleuchtungsplan

Façade structure, proportions Beleuchtungs Bele Beleuchtungsmust 2nd Semester Technical and design element Beleuchtungs Bele In addition to presenta Elevation 1:100

Fassadenrelief Modell 1:10, 1:20 Façade viewFassadenrelie with materials Façade structure, propa Fass

Façade 1:20 and design e Technical Modell 1:10, Mod Model of façade 1:100 section 1:20 Elevation

..............................................................................................................................................................................................................................................

Materialmuster, Visualisierungen

2. Semster

Atmosphäre Innenräume

Materialität, Stimmung

2nd Semester

Atmosphere of interior spaces Façade view with mat In addition presen Material samplesto 2nd 2nd Sem FaçadeSemester 1:20 Rendering

In addition In addit to pr Model of façade section

Referenzobjekt: Zoelly-Wohnhochhaus in Zürich von Meili Peter Architekten, Zürich — Reference building: Zoelly residential tower in Zurich

Façade structure, pr Lighting concept and design Technical Atmosphere ofstructu interior Façade Faça Lighting plan, Lighting sam Elevation 1:100

Material samplesand Technical Tech Rendering Façade relief

Elevation Elev 1:10


................................................................................................................................................................................................................ 2. Semster

Projektspezifisches Detail

Modell, Pläne M1:10, 1:20

Bauteil oder konstruktives Detail, das die architektonische Absicht und Wirkung (Atmosphäre) repräsentiert / wiedergibt z.B. Treppe, Türe, Fensterlaibung

.............................................................................................................................................................................................................................................. 2. Semster

Themen U&B

Ökonomiemodell, Mengengerüst baurechtliche + behördliche Auflagen

bewilligungsrelevante SIA Normen, z.B. Brandschutzkonzept, Hindernisfreies Bauen, etc. Ökonomiemodell und Mengengerüst auf Projekstand aktualisiert .............................................................................................................................................................................................................................................. 2. Semster

Energiekonzept

Statik- und Insallationskonzept, Komfort Standard

Komfort & Behaglichkeit, Licht, Akustik, HLKSE-GA Schachtkonzept, Speichermassenkonzept, Modula GT

..............................................................................................................................................................................................................................................

127


4

Aufbau: Abgabethemen

128

3. Semester: Ausschreibung & Ausführung ................................................................................................................................................................................................................

Details 1:5, 1:10

3. Semster

Bauprozess

Katalog Fabrikation (Elementbauweise)

2. Semester ..............................................................................................................................................................................................................................................

3. Semster e 2. Semester be 2. Semester Fertigung

n (Elementbauweise) tion tion (Elementbauweise) (Elementbauweise)

Beschrieb, Skizzen

Fertigung, Transport, Elementbau, Vorfabrikation

.............................................................................................................................................................................................................................................. 3. Semster

brikation Material rfabrikation rfabrikation

Muster 1:1 mit Oberflächenstruktur Farbe Oberflächenbehandlung

dlung andlung erfl ächenstruktur andlung .............................................................................................................................................................................................................................................. Oberfl Oberflächenstruktur ächenstruktur

:1 pp 1:1 1:1

3. Semster

Fassaden Mock-Up

Modell M 1:1

In Kooperation mit Unternehmer

.............................................................................................................................................................................................................................................. 3. Semster

Themen U&B

ation of 2nd Semester work entation entation of of 2nd 2nd Semester Semester work work

ess ess gue (element construction method) alogue alogue (element (element construction construction method) method)

, prefabrication ion, prefabrication tion, prefabrication

Kostenvoranschlag, Ausschreibung

Kostenvoranschlag nach eBKP Leistungsbeschreibung des projektspezifischen Bauteils (NPK), Toleranzen und Schnittstellen


2. Semester

on (Elementbauweise) ................................................................................................................................................................................................................

Lebenszyklus, Graue Energie

3. Semster

Energiekonzept

Graue Energie, Heizwärmebedarf, U-Wertberechnung, Energienachweis nach SIA 380.1, Materialkonzept inkl. Recycling, Entsorgung

abrikation

ndlung .............................................................................................................................................................................................................................................. berflächenstruktur Terminplan (?) 3. Semster

1:1

Baumanagement (?)

..............................................................................................................................................................................................................................................

ntation of 2nd Semester work

s logue (element construction method)

on, prefabrication

urface structure

1

97 129


130


Module Modules

131


132

Basisvorlesungen ARCHITEXT. DER RAUM DES BUCHES ÜBER VOLUMEN, KÖRPER UND KONTEXT «Ceci tuera cela» (Dieses Buch wird die Architektur töten) Dieses Zitat von Victor Hugos "Notre Dame de Paris" beschäftigt uns mit einigen Fragen. Was ist ein Buch über Architektur? Was ist ein Buch für Architektur? Was ist ein Architekturbuch? Was ist die Architektur eines Buches?

Basis Lectures ARCHITEXT. THE SPACE OF THE BOOK ABOUT VOLUMES, BODIES AND CONTEXTS «Ceci tuera cela» (The book will kill architecture) This quotation from Victor Hugo’s “Notre Dame de Paris” engages us in some questions.

Modulverantwortung Module Leader Alberto Alessi Form Profile Vorlesungen, Gastvorlesungen, Exkursionen, thematische Studierendenarbeit Lectures, Guests, Excursions, thematic Paper Sprache Language Englisch English 3 ECTS

What is a book on architecture? What is a book for architecture? What is an architecture book? What is the architecture of a book?


Ein Buch hat wie die Architektur ein Volumen, einen Körper und einen Kontext. Der Kurs untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Büchern und Räumen, zwischen Werken und Mauern, zwischen geschriebenen und gebauten Volumen. Über Architektur zu schreiben, ist ein Weg, sie zu entwerfen. Ziel des Kurses ist es, das Verständnis der Studierenden zu fördern, dass Architektur immer aus einem komplexen Austausch von Gedanken, Möglichkeiten, persönlichen Zielen, kollektiven Bedeutungen und physischen Entscheidungen entsteht. Der Kurs ermutigt die Studierenden, aktiv die Fülle von verschiedenen Situationen, Positionen und Werkzeugen als notwendige Komponenten für eine bewusste architektonische Haltung zu entdecken. Die Vorträge, Exkursionen und Gastvorlesungen werden durch Seminarveranstaltungen ergänzt, die von den Studierenden aktiv gestaltet werden. Dies geschieht mit kurzen Präsentationen und Diskussion gemäss Aufgabenstellung, welche bis zum Semesterende für die abschliessende Bewertung vervollständigt abgegeben werden.

Raum Room F-Nische Veranstaltung Event Montags 13:00 - 16:30 Mondays 13:00 - 16:30

A Book has a Volume, a Body and a context, like architecture has. The course investigates the complex relations between Books and Spaces, between Works and Walls, between written and built Volumes. Writing on architecture is a way to design it. The aim of the course is to foster the students' understanding that architecture always results from a complex exchange between thoughts, possibilities, personal aims, collective meanings and physical decisions. The course encourages students to actively investigate the specific richness of different situations, positions and tools as necessary components for a conscious architectural attitude. The instruments of lectures, on-site visits and guest lectures are supported by seminar sessions, actively shaped by students through short presentations and discussion of an assignment that will be completed and delivered by the end of the semester for the final evaluation.

133


134

S,M,L,XL, 1995 — S,M,L,XL, 1995

Vers une architecture, 1923 — Toward an Architecture, 1923


Collage City, 1978 — Collage City, 1978

Komplexität und Widerspruch in der Architektur., 1966 — Complexity and Contradiction in Architecture, 1966

135


136

Analoge Architektur, Plakat für Ausstellung des Ateliers Reinhart, Zürich, 1988 — Analogue Architecture, Poster for the exhibition of Studio Reinhart, Zurich, 1988

Modulverantwortung Module Leader Prof. Dr. Oliver Dufner Dozierende Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner, Dr. Christoph Wieser

Vertiefungsmodul Regionalismus als Anspruch und Methode – Junge Architekten in Graubünden um 1990 Nachdem wir uns im letzten Semester der architektonischen Debatte in Basel um 1980 gewidmet haben, geht nun die gedankliche Reise weiter in den Kanton Graubünden. Wir beschäftigen uns dabei mit der lokalen Architektur und deren Protagonisten der 1990er-Jahre. Seit dem ökonomischen Aufschwung der Nachkriegszeit war die Region starken baulichen Entwicklungen ausgesetzt – man denke nur an den Ausbau der Verkehrs- und Energieinfrastruktur, an die Bauten für den Tourismus sowie die städtebauliche Entwicklung im Ballungsraum Chur. Diese massiven Eingriffe in den Natur- und Siedlungsraum führten gegen Ende des Jahrhunderts zu einer kritischen Reflektion, die ihren Ausdruck in einer Architektur fand, in der Themen wie der subtile Umgang mit den regionalen und landschaftlichen Gegebenheiten Eingang fanden. Für diese Reaktion gibt es mehrere Gründe: Zum Einen entwickelte sich ein verstärktes Bewusstsein für die

Team Team Patricia Lehner Form Profile Das Modul dient der Vermittlung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und des konzentrierten Denkens und Schreibens. Es bietet die Möglichkeit, das eigene Handeln als entwerfender Architekt / entwerfende Architektin schriftlich zu reflektieren. Ziel ist es, eine eigenständige themenrelevante Vertiefungsarbeit zu verfassen. The module is aimed at teaching research methods and concentrated thought. It should provide designing architects with an opportunity to reflect on their work in writing. The aim is to write autonomous, in-depth work on relevant themes. Ergebnis Outcome Vertiefungsarbeit, A4 hochkant, 3 Exemplare gebunden, docx., .indd und .pdf Ablage auf Ilias Written paper, A4 portrait format, 3 bound copies, docx., .indd and .pdf upload to Ilias Sprache Language Deutsch / Englisch German / English 6 ECTS

In-depth study Regionalism as an aspiration and a method – Young architects in Grisons around1990 After studying the architectural debate in Basel around 1980 last semester, the conceptual journey continues to the Canton of Grisons. We will study the local architecture and its protagonists in the 1990s. Since the post-war economic boom, the region has experienced strong construction development – one need only think of the expansion of the transport and energy infrastructure, buildings for tourism and the urban planning developments in the conurbation of Chur. Towards the end of the century, these massive measures to the natural environment and settlement structure led to critical reflection that was expressed in an architecture in which the themes of subtly handling regional and rural conditions found a voice. There are several reasons for this reaction: firstly, an increased understanding of the quality of historical buildings had developed, especially buildings that had gained awareness through


Qualität der historischen Bauten, die insbesondere durch die Tätigkeit des Heimatschutzes und der Denkmalpflege ins Bewusstsein gerückt worden waren. In diesem Umfeld spielte Peter Zumthor eine wichtige Rolle, der in den 1970er-Jahren Bauten sanierte und damit zu einem Vordenker für ein sorgfältiges Weiterbauen im Bestand wurde. Diesen Fokus prägt auch das Werk von Gion Caminada, der ausgehend von einer Analyse der traditionellen Strickbauten in seinem Heimatort Vrin, herkömmliche strukturelle und konstruktive Prinzipien weiterentwickelte und zum Teil auch in einem anderen Kontext umsetzte. Zum Anderen trat Ende der 1980er-Jahre eine Generation Architekten ins Berufsleben ein, die durch ihre Ausbildung an der ETH Zürich bei den Schülern von Aldo Rossi und Luigi Snozzi ein Interesse am Umgang mit Tradition zeigten, und dieses in Form von analog geprägten Entwürfen in die Debatte einbrachten. Anders als bei Rossi stand weniger die Stadt im Fokus der Suche nach Vorbildern, als vielmehr die ruralen und anonymen Bauten, deren Themen sie mittels Verfremdung in ihre Projekte einarbeiteten. Durch die starke theoretische Prägung ihrer

the work of the local preservation authorities. In this context, Peter Zumthor played an important role, since he had renovated buildings in the 1970s and thereby became a pioneer of careful continued building measures to existing structures. This focus had a definitive influence on the work of Gion Caminada, who began with an analysis of the traditional timber construction in his home of Vrin, developed standard structural and constructive principles further and also sometimes implemented them in a different context. Secondly, the late 1980s saw a generation of new architects entering the profession whose studies at the ETH Zurich under students of Aldo Rossi and Luigi Snozzi led to an interest in the handling of tradition, integrating this into the debate in the form of analogously influenced designs. Unlike Rossi, the focus was less on the search for role models and more on rural, anonymous buildings, whose themes they integrated in an alienated form into their projects. The strong theoretical basis of their teachers Fabio Reinhart and Miroslav Sik – whose rhetoric and visual language polarised the ETH Architecture Department in the 1980s – produced in only a few years a lively, young Grisons

Raum Room C 400 Veranstaltung Event Dienstags ab 9:00, ganztags Tuesdays from 9:00, all day

Archithese 3-81, Regionalismus, Heftcover 1981 — Archithese 3-81, Regionalism, Cover page 1981

137


138

Clavuot Conradin, Schulhaus und Mehrzweckhalle, St. Peter, 1998 (Quelle: www.clavuot.ch) — Clavuot Conradin, School and Multipurpose Hall, St. Peter, 1998 (Source: www.clavuot.ch)

Lehrer Fabio Reinhart und Miroslav Sik – deren Rhetorik und Bildsprache hatte die Architekturabteilung der ETH in den 1980er-Jahren polarisiert – entwickelte sich in wenigen Jahren eine lebendige, junge Bündner Architekturszene mit Büros wie Bearth & Deplazes, Hagmann & Jüngling, Conradin Clavuot, Pablo Horvath und anderen. Ihre Bauten – neben vielen Wohnbauten entstand auch eine Anzahl von Schulen und Sonderbauten – zeugen alle von einem sensiblen Umgang mit Konstruktion und Material und nehmen durch ihre Bildhaftigkeit einen Dialog mit der ortstypischen Architektur auf. Uns interessiert, welche Themen diese Zeit prägten und welche Bedingungen zu dieser spezifischen Situation beitrugen. Inwieweit können dabei die Beiträge auch als Weiterentwicklung der Auseinandersetzung von Herzog & de Meuron und anderen in den frühen 1980er-Jahren verstanden werden? Welche Relevanz haben die damaligen theoretischen Überlegungen und baulichen Umsetzungen aus heutiger Sicht?

architectural scene with offices such as Bearth & Deplazes, Hagmann & Jüngling, Conradin Clavuot, Pablo Horvath and others. Their buildings – in addition to many residential buildings, a number of schools and special buildings were also erected – all express the sensitive handling of construction and materials, initiating a dialogue with the locally typical architecture through their visual quality. We are interested in the themes that dominated this period and the conditions that contributed to this specific situation. To what extent could the contributions be grasped as a further development of the study of Herzog & de Meuron and others in the early 1980s? What relevance do the former theoretical considerations and constructed projects have from today’s perspective?


Mit diesem Thema widmen wir uns auch in diesem Semester einer Fragestellung, die in der Schweiz ihren konkreten, von den lokalen Bedingungen geprägten Niederschlag gefunden hat. Wir tun dies, weil wir der Überzeugung sind, dass entwerfende Architekten und Architektinnen in der Beschäftigung mit der beruflichen Praxis und Theorie von grundlegenden Phänomenen der Architektur wie auch von den konkreten Bedingungen und Themen beeinflusst werden, die innerhalb des Fachdiskurses geführt werden. Deshalb bietet die Auseinandersetzung mit der jüngeren Architekturgeschichte und ihren Planungen, Bauten und Protagonisten ein relevantes Feld, um die eigene entwerferische Tätigkeit zu reflektieren, und innerhalb des historischen Kontextes zu verorten.

With this semester’s theme, we will also be looking at a question that made a concrete impact in Switzerland, due to the influence of local conditions. We do so because we are convinced that designing architects are influenced in their study of professional practice and theory by fundamental phenomena of architecture, as well as concrete conditions and themes that are discussed in specialist debate. Thus the study of recent architectural history and its plans, buildings and protagonists is a relevant field to reflect on one’s own design activities and locate them within a historical context.

Bearth + Deplazes, Schulhaus Vella, 1997 (Quelle: www.baukultur.gr.ch) — Bearth + Deplazes, School Vella, 1997 (Source: www.baukultur.gr.ch)

139


140

Jüngling und Hagmann, Schul- und Gemeindehaus Mastrils, 1995 (Quelle: www.juenglinghagmann.ch) — Jüngling und Hagmann, School and parish hall Mastrils, 1995 (Source: www.juenglinghagmann.ch)

Das Semester wird in drei Abschnitte gegliedert: Zunächst erarbeiten wir uns mittels Lektüre und gemeinsamer Diskussion von Texten verschiedener Autoren, Exkursionen und Inputreferaten einen Überblick sowie ein Vokabular, um das Thema zu verstehen, einzugrenzen, und für unsere eigene Argumentation nutzbar zu machen. Im Anschluss daran dient dieses Wissen als Grundlage für die eigenständige, schriftliche Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Aspekt zum Thema, das in Form eines Vortrages präsentiert wird. In der dritten Phase werden die formulierten Thesen weiter verfeinert und als umfangreiche Textarbeit in eine verbindliche Form gebracht. Im Fokus unserer Betrachtung steht die differenzierte Beschäftigung mit der Theorie und Praxis einer Generation von Architekten, welche die architektonische Debatte auch heute noch stark prägen.

The semester is divided into three sections: firstly we will read and jointly discuss texts by different authors, plus excursions and input presentations to gain an overview and a vocabulary to understand the theme, outline it and make it usable for our own arguments. Then this knowledge will form the basis for an independent, written study of a self-chosen aspect on the theme, which is presented verbally. In the third stage, the formulated theses are refined further and produced in a binding way as an extensive written paper. The focus lies on the differentiated study of the theory and practice of a generation of architects that still strongly influences architectural debate today.


Valerio Olgiati, Gelbes Haus, Flims, 1999 (Quelle: www.dasgelbehaus.ch) — Valerio Olgiati, Gelbes Haus, Flims, 1999 (Source: www.dasgelbehaus.ch)

Valerio Olgiati, Oberstufenschulhaus Paspels, 1998 (Quelle: Hochparterre, Band 11 / 1998) — Valerio Olgiati, School Paspels, 1998 (Source: Hochparterre, Volume 11 / 1998)

141


142

Vrin, Dorfansicht mit Kirche — Vrin, Village and the church

Peter Zumthor, Wohnhaus für Betagte, Masans, 1993 (Quelle: www.baukultur.gr.ch) — Peter Zumthor, Elderly housing, Masans, 1993 (Quelle: www.baukultur.gr.ch)


Peter Zumthor, Schutzbauten Römische Ausgrabungen, Chur, 1986 (Quelle: www.pinterest.com) — Peter Zumthor, Protective buildings for roman excavation site, Chur, 1986 (Source: www.pinterest.com)

Peter Zumthor, Caplutta Sogn Benedetg, Sumvitg, 1988 (Quelle: www.hochparterre.ch) — Peter Zumthor, Chapel Sogn Benedetg, Sumvitg, 1988 (Source: www.hochparterre.ch)

143


144

Ausstellungspavillon der Firma Dyckerhoff Widmann auf der Bayerischen Gewerbeausstellung in Nürnberg, 1906 — Pavilion of the Company Dyckerhoff Widmann at the bavarian industrial exhibition in Nürnberg, 1906

Fokusvorlesungen Konstruktionsgeschichte „Auch Konstruktion ist nicht bloss Ratio“ stellt Sigfried Gideon fest und unterstellt ihr „die Rolle des Unterbewussten“, denn sie folge „als einziger Teil im Gebiet des Bauens einer unbeirrbaren Entwicklung.“ Das Konstruieren vollzieht sich im Zwischenraum von formaler Konzeption und physischer Wirklichkeit. In einem konkreten Baustoff bilden sich Wünsche für den architektonischen Ausdruck ebenso ab wie technische Zwänge. Dabei gibt es keine eindeutigen Beziehungen zwischen konstruktiven Bedingungen und der resultierenden Konstruktion, aber logische Verbindungen. Konstruktion gibt einer übergeordneten Idee mit einem spezifischen Materialcharakter eine konkrete Form.

Palais d‘Hiver de Pau, Emile Bertrand, 1900 — Palais d‘Hiver de Pau, Emile Bertrand, 1900

Modulverantwortung Module Leader Dr. Mario Rinke Form Profile Vorlesungen Lectures Bewertung Assessment Referat zu Objekt 2er Gruppenarbeit und mündliches Prüfungskolloquium Presentation of an object in groups of 2 and oral examination Sprache Language Englisch English 3 ECTS

Focus-Lectures History of construction “Nor is construction just ratio,” Sigfried Gideon stated, assigning to it “the role of the unconscious” since it, “is the only aspect in the field of building [that follows] an unwavering development.” Construction takes place in the space between formal conception and physical reality. The demands of architectural expression and technical constraints are equally expressed in the specific building material. There are no clear relationships between constructive conditions and the resulting construction, but there are logical connections. Construction gives a concrete form to an overriding idea with a specific material character.


Die Vorlesung untersucht dieses spannungsvolle Verhältnis von Baumaterialien und entwickelten Konstruktionen innerhalb der Baugeschichte. Die Entwicklung der Materialien wird dabei immer als Transformationsprozess verstanden, wobei vielfältige Querbindungen nachverfolgt werden. Neben den wichtigsten Materialien werden beispielhaft bedeutende Figuren detailliert vorgestellt. Gastreferate verbinden die geschichtliche Betrachtung mit der aktuellen Architektur- und Ingenieurpraxis. Ziel der Auseinandersetzung ist ein Kennenlernen wichtiger historischer Referenzen, grundlegende konstruktive Konzeptionen und eine Verknüpfung derselben mit zeitgenössischen Fragestellungen.

Raum Room C403 Veranstaltung Event Mittwochs 9:00 - 12:00 Wednesdays 9:00 - 12:00 Termine FS17 22. Feb: Holz (traditionell & industriell) 01. März: Fokus Figuren Holz 08. März: Stein (Naturstein / Kunststein) 15. März: Gastvortrag 22. März: Frühes Eisen 29. März: Referate 12. Apr: Spätes Eisen / Stahl 19. Apr: Referate 26. Apr: Beton 1 10. Mai: Referate 17. Mai: Beton 2 24. Mai: Fokus Figuren Beton 31. Mai: Gastvortrag

The lecture studies this tense relationship between building materials and developed constructions in the history of building. The development of materials is always regarded as a transformation process, whereby diverse interconnections are investigated. In addition to the most significant materials, important example figures are presented in detail. Guest lectures connect the historical observation with contemporary architectural and engineering practice. The aim of the study is to discover important historical references and underlying concepts, connecting these with contemporary questions.

Speicher in Primmersdorf (Österreich) — Storehouse in Primmersdorf (Austria)

145


146

Mexiko und Irland — México and Ireland

Studienreise In der 11. Semesterwoche werden zwei verschiedene Reisen angeboten. Die Studienreisen sind in der Regel unabhängig von den vier Fokusprojekten und dürfen je nach Platz von allen Masterstudierenden besucht werden. Die maximalen Kosten pro Teilnehmer sind auf ungefähr 1000 Fr. begrenzt. Zu den Reisezielen in letzter Zeit gehörten Vierwaldstättersee, Budapest, Hamburg und Daressalam. In diesem Semester organisert der Fokus Energie eine Reise nach Mexiko und der Fokus Struktur eine Reise nach Irland. Genaue Daten und Kosten werden noch bekannt gegeben.

Study Trip Two separate trips will be organised during the 11th semester week. The study trips are more or less independent of the semester topics in the four foci and either trip is open to all master students based on available space. The per student cost is limited to about 1000 Fr. Recent destinations have included Lake of Lucerne, Budapest, Hamburg and Dar es Salaam. Focus Energy is organizing a trip to Mexico and Focus Structure one to Ireland. Exact dates and costs will be announced early in the semester. Modulverantwortung Module Leader Philipp Betschart Philippe Grossenbacher Zeitraum Schedule 29.04. - 07.05.2017 Sprache Language Deutsch / Englisch German / English 3 ECTS


147


148

Keynote Lectures Die Keynote Lectures erweitern den Horizont über das fachliche hinaus. Jeweils ein Gast gibt Einblicke in ein spezifisches Thema. Die Form der Vermittlung ist offen (Vorträge, Workshops, Übungen). In diesem Semester sind die Veranstaltungen dem übergeordneten Thema “Bild und Erinnerung” gewidmet. Unterschiedliche Gastreferenten vermitteln spezifische Aspekte. Die Pflichtveranstaltung findet für die Master Studierenden der HSLU Luzern und der FHNW Basel statt.

Colmar, Herzog & de Meuron, 2016 — Colmar, Herzog & de Meuron, 2016

Keynote Lectures The Keynote Lectures, held by guests on a specific topic, are to broaden the students` horizon. The form of the events is open and can be lectures, workshops or exercises among other forms. This semester the events are dedicated to the overarching theme “Image and Memory”. The required course is held jointly for the master students of the HSLU Lucerne and the FHNW Basel. Modulverantwortung Module Leader Johannes Käferstein Form Profile Eintägige Workshops, die abwechselnd von der HSLU - T&A und von der FHNW in Basel organisiert werden. Sie werden von Master-Studierenden beider Hochschulen gemeinsam besucht. One-Day workshops, organized in turn by the HSLU - T&A and the FHNW in Basel. They are attended by master-students of both universities together. Sprache Language Deutsch / Englisch German / English 3 ECTS


Termine Schedule

10.03. Sereina Wirz (FHNW) Heinrich Helfenstein Seraina Wirz Atelier für Architekturfotografie

Raum Room Verschieden - Programm beachten Varied - see program Veranstaltung Event 7 Freitage 7 Fridays

17.03. Adam Jasper (HSLU) Kunsthistoriker, Kunstkritiker, Autor History of iconic development

31.03. Peter Herzog (FHNW, Halbklasse A) Fondation Herzog Im Archiv der Fotografie

21.04. Monika Kästli (FHNW) Kunsthistorikerin Francis Alÿs - von der Architektur zur künstlerischen Aktion

28.04. Peter Herzog (FHNW, Halbklasse B) Fondation Herzog Im Archiv der Fotografie

12.05. Bettina Gockel (HSLU) Kunsthistorikerin, Theorie und Fotografie, Camera Work. Digitalisierung materieller Kunst- und Architekturgeschichte

19.05. Stanislaus von Moos (HSLU) Kunsthistoriker und Architekturtheoretiker Erinnerungen und Transformationen

149


150

Abteilungsvorträge Mehrmals pro Semester bietet die Abteilung abendliche Vorträge von führenden Personen aus der Architekturszene an. Die Vorträge sind integrierender Bestandteil des fünfjährigen Architekturstudiums aber auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Beim anschliessenden Apéro, welcher von den Studierenden organisiert wird, besteht jeweils die Möglichkeit sich über die Thematik sowie mit den Referentinnen und Referenten auszutauschen. Weitere spannende Termine rundum die Architektur sind auf: www.architekturagenda.ch

Departmental Lectures Several times each semester, the department offers evening lectures from leading voices in the current architecture scene. The departmental lectures are an integral element of the fiveyear Architecture course and are also open to the wider public. The lectures are followed by an aperitif organised by the students as a chance to exchange ideas on the relevant theme with the lecturer. Other interesting events related to architecture can be found at: www.architekturagenda.ch


Termine Schedule

Raum Room Dr. Josef Mäder-Saal, HSLU, Horw Auditorium Dr. Josef Mäder, HSLU, Horw

Abteilungsvortrag 1 Departmental Lecture 1

Marina Tabassum, Dhaka Do, 16. März, 19:00 Thurs, 16. March, 19:00

Bait Ur Rouf Mosque, Dhaka, Bangladesh, 2012 — Bait Ur Rouf Mosque, Dhaka, Bangladesh, 2012

Abteilungsvortrag 2 Departmental Lecture 2

Baukuh, Milano Do, 20. April, 19:00 Thurs, 20. April, 19:00

Casa della Memoria, Milano, Italy, 2012 — Casa della Memoria, Milano, Italy, 2012

151


152


Lehrende Teaching Team

153


154 Alberto Alessi Dozent Modulverantwortung Basis alberto.alessi@hslu.ch

Alberto Alessi, *1964, diplomiert in Architektur am Politecnico von Mailand. Weiterbildung in Architekturtheorie an der Ecole d’Architecture Paris-Villemin. 1994 eigenes Architekturatelier in Rom und Zürich. 1998-2004 Assistent für Entwurf und für Architekturtheorie an der ETH Zürich, 2004-2005 an der Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 Gastdozent an der Cornell University. Seit 2006 Dozent für Architekturtheorie an der HSLU - T&A und seit 2009 an der Universität Liechtenstein. *1964, diploma in architecture at Politecnico Milano. Postgraduate degree in theory of architecture at Ecole d’Architecture Paris-Villemin. From 1994 studio in Rome und Zurich. 19982004 assistant for design and theory of architecture at ETH Zurich, 2004-2005 at Accademia di Architettura in Mendrisio. 2006 visiting lecturer at Cornell University. Since 2006 Lecturer for theory of architecture at the HSLU - T&A and since 2009 at the University of Liechtenstein.

Stefan von Arb Dozent Fokus Umsetzung stefan.vonarb@hslu.ch

Stefan von Arb, *1959, 1982-1992 Projektleiter, 1992-2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, Seit 1992 als selbständiger Architekt tätig, 2003-2007 Dozent an der FH St. Gallen, Seit 2003 Dozent für Konstruktion, Baumanagement und Bauökonomie. *1959, 1982-1992 Project leader, 1992-2003 Research Associate at ETH Zürich, Since 1992 own office as an Architect, 2003-2007 Lecturer at FH St. Gallen, Since 2003 Lecturer in construction, construction management and construction economics.

Philipp Betschart Assistent Fokus Energie philipp.betschart@hslu.ch

Philipp Betschart, *1983, Architekt MA FHZ. 1998-2002 Lehre als Hochbauzeichner. 2002- 2004 Technische Berufsmaturität (berufsbegleitend). 2006-2010 Bachelor of Arts in Architecture (berufsbegleitend) an der HSLU. 2010-2011 Architekt bei EXH Design, Shanghai. 2012 Praktikum bei


AB Architects, New York. 2013-2015 Master Studium an der Hochschule Luzern und der FHNW Basel. Seit 2015 eigenes Büro mit Marc Mühry. Seit 2016 an der HSLU – T&A als Assistent. *1983, Architect MA FHZ. 1998-2002 Apprentice Draughtsman. 2002-2004 Technical Vocational Diploma (extra-professional). 2006-2010 Bachelor of Arts in Architecture (extra-professional) at the HSLU - T&A. 2010-2011 Architect at EXH Design, Shanghai. 2012 internship at AB Architects, New York. 2013-2015 MA studies at the HSLU T&A and FHNW Basel. Since 2015, own office with Marc Mühry. Since 2016 at the HSLU – T&A as an Assistant.

Luca Deon, *1966 - Geschäftsinhaber der DEON AG, Luzern, seit 1999, Hauptamtlicher Professor für Architektur und Konstruktion an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur, seit 2003, Maître du Département d‘Architecture an der EPF Lausanne, 1998 – 1999, Assistent für Entwurf und Konstruktion an der EPF Lausanne bei Inès Lamunière, 1996 – 1999, Entwurfsarchitekt und Projektleiter bei Daniele Marques und Bruno Zurkirchen, 1994–1997, 1993, Architekturstudium an der ETH Zürich.

Prof. Luca Deon Dozent Fokusverantwortung Umsetzung luca.deon@hslu.ch

*1966 - Business owner of DEON AG, Lucerne, since 1999, professor of Architecture and Construction at the University of Lucerne, Engineering & Architecture, since 2003, Maître du Département d ‚Architecture at the EPF Lausanne, 1998 - 1999, assistant for design and construction at the EPF Lausanne at Inès Lamunière, 1996 - 1999, design architect and project manager at Daniele Marques and Bruno Zurkirchen, 1993, studied architecture at ETH Zurich.

Oliver Dufner, *1968, 1987-1993 Architekturstudium an der ETH Zürich, 1996-1998 Nachdiplomstudium in Geschichte und Theorie der Architektur am Institut gta der ETH

Prof. Dr. Oliver Dufner Dozent Modulverantwortung Vertiefung oliver.dufner@hslu.ch 155


156

Zürich. Von 2001 bis 2005 Forschungsassistenz an der SNF-Förderungsprofessur an der ETH Zürich, Promotion 2006. Seit 1994 als Architekt bei Burkard Meyer Architekten BSA in Baden tätig. Seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung und Mitinhaber. Seit 2012 hauptamtlicher Dozent, seit 2015 Professor an der HSLU - T&A. *1968, 1987-1993 studied Architecture at the ETH Zurich, 1996-1998 post-graduate studies in History and Architectural Theory at the Institut gta, ETH Zurich. 2001-2005 Research Assistant for the SNF-sponsored Professorship at the ETH Zurich, PhD in 2006. Since 1994, architectural work for Burkard Meyer Architekten BSA in Baden, since 2005 Member of the Management Board and Partner. Since 2012 full-time Lecturer, since 2015 Professor at the HSLU - T&A.

Yves Dusseiller Dozent Leitung Architektur Werkstatt yves.dusseiller@hslu.ch

Yves Dusseiller, *1972, Architekturstudium an der ETH Zürich 1993 2001, Ausbildung als Zimmermann 2002 - 2004, autodidaktische Beschäftigung mit Bildhauerei. Mitarbeit bei Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, Mitarbeit im Museum für Gestaltung, Zürich 1998 - 2000 und Museum Bellerive, Zürich 2001. Seit 2006 selbstständige Tätigkeit mit Schwerpunkt Restauration. Seit 2009 als Dozent an der HSLU - T&A, Tätigkeit in der Lehre und Leitung der Architektur Werkstatt. *1972, studies of architecture at ETH Zürich 1993 2001, apprenticeship as a carpenter 2002 - 2004, autodidactic in sculptor. Employee of Eric Owen Moss Architects, Los Angeles 1996, employee of Museum für Gestaltung, Zürich 1998 2000 and Museum Bellerive, Zürich 2001. Since 2006 independent work with focus on restauration. Since 2009 lecturer at the HSLU - T&A, teaching and head of Architektur Werkstatt.

Prof. Dieter Geissbühler Dozent Fokusverantwortung Material dieter.geissbuehler@hslu.ch

Dieter Geissbühler, *1955, dipl. Architekt ETH SIA BSA. Architekturstudium ETH Zürich. 1989-2005 Architekturbüro mit Alexander Galliker, seit 2006 Architekturbüro mit Gerlinde


Venschott. 1985-1994 Oberassistent an der ETH Zürich bei Flora Ruchat-Roncati, 1992-1993 Lehrauftrag an der ETH Zürich, seit 2000 Dozent an der HSLU - T&A. Professor seit 2002 und Fokusverantwortlicher Material im Master Architektur seit 2005. *1955, dipl. Architect ETH SIA BSA. Studies of Architecture at ETH Zurich. 1989-2005 own architectural office with Alexander Galliker, since 2006 with Gerlinde Venschott. 1985-1994 Oberassistent (leading assistant) at ETH Zurich with Flora Ruchat-Roncati. 1992-1993 Lecturer at the ETH Zurich, since 2000 Lecturer at the HSLU - T&A. Professor since 2002 and in charge of the focus material in the master in architecture since 2005.

Philippe Grossenbacher, *1987, MSc Arch ETH SIA, 2007-2013 Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom bei Prof. Christian Kerez. 2014-2015 Mitarbeit im Büro Karamuk Kuo Architekten, Zürich. 2016 Mitarbeit bei Meili, Peter & Partner Architekten, Zürich. Seit 2015 eigenes Architekturbüro mit Daniel Fuchs und Simon Mühlebach. Seit 2016 an der HSLU - T&A als Assistent im Masterkurs.

Philippe Grossenbacher Assistent Fokus Struktur philippe.grossenbacher@hslu.ch

*1987, MSc Arch ETH SIA, 2007-2013 studies of architecture at the ETH Zürich, diploma at the chair of Prof. Christian Kerez. 2014-2015 Architect at Karamuk Kuo Architects Zurich. 2016 Architect at Meili, Peter & Partner Architects Zurich. Own architecture studio with Daniel Fuchs and Simon Mühlebach since 2015. Teaching assistant in the master course at the HSLU - T&A since 2016.

Johannes Käferstein, *1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Architekturstudium an der ETH Zürich; 1992 Diplom an der ETH Zürich; 1994 Architekt bei Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; seit 1995 Käferstein & Meister Architekten, Zürich; 1996-1997 Tutor, AA London; 20002002 Unit Master, AA London; 2002-2008 Professor für

Prof. Johannes Käferstein Abteilungsleiter Studiengangleiter Master in Architektur johannes.kaeferstein@hslu.ch

157


158

Entwurf und Konstruktion sowie Studienleiter Master an der Hochschule Liechtenstein; seit 2008 Abteilungsleiter und Leitung Master-Studiengang HSLU - T&A. *1965, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Studies of architecture at ETH Zurich; 1992 diploma at ETH Zurich; 1994 architect with Tod Williams, Billie Tsien and Associates, New York; since 1995 Käferstein & Meister Architects, Zurich; 19961997 Tutor, AA London; 2000-2002 Unit Master, AA London; 2002-2008 professor of design and construction and head of the Master programme at University of Lichtenstein; since 2008 head of the Master of architecture at the HSLU - T&A.

Gunter Klix Dozent Fokusverantwortung Energie gunter.klix@hslu.ch

Gunter Klix, *1978, 2005 Diplom an der ETH Zürich, Seit 2011 Architekturbüro APC Architectural Pioneering Consultants in Dar es Salaam, Tansania, 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städtebau Institut, Fachgebiet Internationaler Städtebau, Universität Stuttgart, 2010-2014 Visiting Lecturer/Researcher an der Ardhi University, SADE School of Architecture and Design in Dar es Salaam, Tansania, Seit 2015 Dozent an der HSLU - T&A, Fokusverant- wortlicher Architektur und Energie. *1978, 2005 Diploma at the ETH Zurich, Seit 2011 APC Architectural Pioneering Consultants, Dar es Salaam, Tanzania, 2010 Research Associate in International Urban Development, Städtebau Institut, Stuttgart University , 2010-2014 Visiting Lecturer/Researcher, SADE School of Architecture and Design, Ardhi University, Dar es Salaam, Tanzania, Seit 2015 Lecturer at the HSLU - T&A, in charge of the Architecture and Energy Focus.

Thomas Kohlhammer Dozent Fokus Struktur thomas.kohlhammer@hslu.ch

Thomas Kohlhammer, *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Studium Bauingenieurwesen und 2000-2004 Studium Architektur an der Universität Stuttgart. 2005-2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Tragkonstruktionen/ Tragwerksentwurf, ETH Zürich. 2000-2009 Mitarbeit in


diversen Ingenieurbüros in Stuttgart und Zürich. 20092013 Doktorat bei Prof. Dr. Joseph Schwartz an der ETH Zürich. Seit 2009 Selbstständige beratende Tätigkeit. Seit 2011 Nebenamtlicher Dozent an der HSLU - T&A. *1974, Dipl.-Arch. Dipl.-Bauing. 1995-2001 Diploma studies in civil engineering and 2000-2004 Diploma studies in architecture at the University of Stuttgart. 2005-2012 Research and teaching assitant at the Chair of Structural Design, ETH Zürich. 2000-2009 Collaboration in civil engineering offices in Stuttgart and Zürich. 2009-2013 Doctorate at the ETH Zürich, Prof. Dr. Joseph Schwartz. Since 2009 Selfemployed consultative work. Since 2011 Lecturer at the HSLU - T&A.

Stefan Kunz, *1984, Architekt MA FHZ SIA. Lehre als Hochbauzeichner bei der W. Jud Architektur AG 2001-2005. Berufsmatura 2006-2007. Berufsbegleitendes Bachelor Studium an der Hochschule Luzern 2007-2011. 2011 Architekt bei der F. Jud Architektur AG. Master Studium an der Hochschule Luzern und an der FHNW Basel 2012-2014. Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung an der Hochschule Luzern. Seit 2016 Assistent in der Lehre an der Hochschule Luzern.

Stefan Kunz Assistent Fokus Material stefan.kunz@hslu.ch

*1984, Architect MA FHZ SIA. 2001-2005 Trained as a Structural Draughtsman at W. Jud Architektur AG. 20062007 Higher Professional Diploma. 2007-20011 Extra-occupational BA studies at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts (HSLU). 2011 Architect at F. Jud Architektur AG. 2012-2014 MA studies at the HSLU and at the University of Applied Sciences and Arts Northwestern Switzerland (FHNW) in Basel. Since 2014, Research Assistant at the HSLU. Since 2016 Teaching Assistant at the HSLU.

Patricia Lehner, *1984, MSc ETH Arch, 2007-2014 Architekturstudium an der ETH Zürich, Diplom bei Prof. Gion A.

Patricia Lehner Assistentin Vertiefungsmodul patricia.lehner@hslu.ch 159


160

Caminada. Praktikum bei Huggenbergerfries Architekten, Zürich. Mitarbeit bei Capaul&Blumenthal Architects, Ilanz. Ab 2014 selbständige Tätigkeit als Architektin. 2016 Mitarbeit bei der Kantonalen Denkmalpflege Graubünden. Seit 2016 an der HSLU – T&A Luzern als Assistentin im Masterkurs. *1984, MSc ETH Arch, 2007-2014 studies of architecture at the ETH Zurich, diploma at the chair of Gion A. Caminada. Internship with Huggenbergerfries Architects, Zürich. Work with Capaul&Blumenthal Architects, Ilanz. Since 2014 independent projects. 2016 Work with Cultural heritage preservation Canton Grisons. Since 2016 assistent in the master course at the HSLU – Technik & Architektur, Lucerne.

Prof. Urs-Peter Menti Dozent Gebäudetechnik Fokus Energie urs-peter.menti@hslu.ch

Urs-Peter Menti, *1969, 1995 Diplom als Masch.-Ing. ETH Zürich, 1997 NDK Bau + Energie, 2007 MAS Business Administration (MBA Luzern), 2009 Zertifikat in Hochschuldidaktik, Seit 2008 Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik, Seit 2004 HSLU - T&A, 1995-2004 Senior Consultant / Teamleiter bei Amstein + Walthert AG, Zürich. *1969, 1995 Diploma in Mechanical Engineering ETH Zürich, 1997 NDK Bau + Energie, 2007 MAS Business Administration (MBA Luzern), 2009 Zertifikat in Hochschuldidaktik, Since 2008 Leiter Zentrum für Integrale Gebäudetechnik, Since 2004 HSLU - T&A, 1995-2004 Senior Consultant / Teamleiter bei Amstein + Walthert AG, Zürich.

Ludovica Molo Dozentin Fokusverantwortung Struktur ludovica.molokoenz@hslu.ch

Ludovica Molo, *1968, dipl. Architektin ETH BSA. Architekturstudium an der ETH Zürich, 1994 Diplom bei Prof. Mario Campi. 1995 Architektin bei Morphosis, Santa Monica CA. 1996 - 2009 Architekturbüro könz.molo, seit 2010 studio we architekten, Lugano mit Felix Wettstein. 19962003 Assistentin an der Sci-Arc in Vico Morcote bei Prof. Ray Kappe, an der EPFL bei Gastprofessor Mirko Zardini


und an der Accademia di Architettura in Mendrisio bei Prof. Kenneth Frampton. 2003-2009 Lehrauftrag an der Sci-Arc, Vico Morcote, seit 2010 Direktorin i2a istituto internazionale di architettura. Seit 2009 Mitglied Stadtbildkommission Bern. Seit 2016 Zentralpräsidentin BSA. Seit 2015 Dozentin an der HSLU – Technik & Architektur Luzern, Fokusverantwortliche Architektur und Struktur im Master of Arts in Architecture. *1968, graduate Architect ETH BSA. Studied at the ETH Zurich. 1994 Graduated under Prof. Mario Campi. 1995 Architect at Morphosis, Santa Monica CA. 1996 - 2009 Architecture office könz.molo, since 2010 studio we architekten, Lugano with Felix Wettstein. 1996-2003 Assistant at the Sci-Arc in Vico Morcote to Prof. Ray Kappe, at the EPFL to the Guest Professor Mirko Zardini and at the Accademia di Architettura in Mendrisio to Prof. Kenneth Frampton. 2003-2009 Lecturer at the Sci-Arc, Vico Morcote, since 2010 Director of the i2a istituto internazionale di architettura. Since 2009, member of the Bern Cityscape Commission. Since 2016 Central President of the BSA. Since 2015 Lecturer at the Lucerne School of Engineering & Architecture (HSLU), responsible for the focus on Architecture and Structure in the MA Architecture course.

Mario Rinke, Studium des Bauingenieurwesens (Bauhaus-Uni Weimar), Promotion 2013 (ETH Zürich) über die Tragwerksentwicklung im 18. und 19. Jh. 2007 Tragwerksplaner bei Ramboll Whitbybird in London, 2014-2015 Ingenieur bei Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG in Zürich. Oberassistent an der Prof. f. Tragwerksentwurf, ETH Zürich. Seit 2009 Dozent an der HSLU - T&A und seit 2011 am Dep. Architektur der ETH Zürich. Study of Civil Engineering (Bauhaus University Weimar), Promotion 2013 (ETH Zurich) about the structural development in the 18th and 19th century. In 2007, structural engineer at Ramboll Whitbybird in London, 2014-2015 Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG in Zurich. Senior researcher at the chair of structural design, ETH Zurich. Since

Dr. Mario Rinke Lehrbeauftragter Modulverantwortung Fokusvorlesung mario.rinke@hslu.ch

161


162

2009 lecturer at the HSLU - T&A and since 2011 at the Dep. ETH Zurich architecture.

Annika Seifert Dozentin Fokusverantwortung Energie annika.seifert@hslu.ch

Annika Seifert, *1979, 2006 Diplom an der ETH Zürich, 20102012 Projektverantwortliche “Stadtentwicklung und Kulturerbe” am Goethe-Institut Tansania, 2012-2015 Mitgründerin und Leiterin des Dar es Salaam Centre for Architectural Heritage (DARCH), Tansania, Seit 2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Habitat Unit, Technische Universität Berlin, Seit 2015 Dozentin an der HSLU - T&A, Fokusverantwortliche Architektur und Energie. *1979, 2006 Diploma at the ETH Zurich, 2010-2012 Project Manager, “Urban Development and Cultural Heritage”, Goethe Institute, Tanzania, 2012-2015 Co-founder and head of the Dar es Salaam Centre for Architectural Heritage (DARCH), Tanzania, Since 2014 Research Associate, Habitat Unit, Technische Universität Berlin, Since 2015 Lecturer at the HSLU - T&A in charge of the Architecture and Energy Focus.

Jana Stratmann Assistentin Fokus Umsetzung jana.stratmann@hslu.ch

Jana Stratmann *1981 in Mainz (D), dipl. Architektin TU, Gaststudium ETH, Mitarbeit im Büro Esch.Sintzel Architekten und Bienert Kintat Architekten; seit 2014 selbstständige Tätigkeit als Architektin. Seit 2014 Assistentin im Bachelor Modul Umsetzung & Baurealisation und seit 2016 Assistentin im Master Fokus Architektur & Umsetzung. *1981 in Mainz (D), graduate Architect TU, guest studies at the ETH, employment in the offices Esch.Sintzel Architekten and Bienert Kintat Architekten; since 2014 self-employed Architect. Since 2014, Assistant in the Bachelor module Construction and Building Realisation, and since 2016 Assistant in the MA Focus: Architecture & Construction.


Susanne Triller, *1982, Dipl. Architektin SIA, 2001-2007 Architekturstudium an der Fachhochschule Regensburg (D). 2007 - 2008 Mitarbeit als Architektin in Deutschland und Österreich. 2008 - 2015 Projektverantwortliche im Büro Wolfgang Rossbauer und Wild Bär. 2015 Lehrgang im Handwerk mit Fokus Mauerwerk, Verputz und Anstrichstoffe, Museum Ballenberg/Effretikon. Seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Verantwortliche der Materialbibliothek an der HSLU - T&A.

Susanne Triller Wissenschaftliche Mitarbeiterin Materialarchiv susanne.triller@hslu.ch

*1982, Dipl. Architect SIA, 2001-2007 studies in architecture at the university of applied sciences in Regensburg (Germany). 2007-2008 Employee as an architect in Germany and Austria. 2008 - 2015 Projekt Manager at Wolfgang Rossbauer and Wild Bär. 2015 Seminar in craft, focus brickwork, plaster and coating compositions, museum Ballenberg/Effretikon. Since 2016 research assistant and responsibility for the material library at the HSLU - T&A.

Nadège Vetterli, *1984, MSc Ingenieurin, Bis 2008 Studium an der EPFL im Bereich Energie, Abteilung Maschinenbau. 2008-2010 Ingenieurin für Energieanalysen bei BG Bonnard & Gardel Ingenieure und Berater, Lausanne. Ab 2010-2012 bei Amstein + Walthert, Zürich, zuständig für verschiedene Belange im Bereich Bauphysik und Akustik. Seit 2012 im Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) im Themenbereich Energieeffizienz, Gebäudesimulationen und Energiemonitoring. Leiterin der Forschungsgruppe Komfort und Energie an der HSLU - T&A seit 2016. *1984, MSc in Engineering (MSE) in Energy from the Swiss Federal Institute of Technology Lausanne (EPFL) in 2008. 2008-2012 Collaboration in various engineering offices in Zurich and Lausanne. Senior research associate at the Center for Integrated Building Technology (ZIG) since 2012 focusing on energy efficiency and building simulations. Head of the research group „Comfort and Energy“ since 2016 at the HSLU.

Nadège Vetterli Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fokus Energie nadege.vetterli@hslu.ch

163


164 Felix Wettstein Dozent Fokusverantwortung Struktur felix.wettstein@hslu.ch

Felix Wettstein, *1962, dipl. Architekt ETH BSA SIA. Architekturstudium an der ETH Zürich und der Harvard GSD in Boston, 1988 Diplom bei Prof. Flora Ruchat-Roncati und Prof. Hans Kollhoff. 1989-1991 Architekt bei Rafael Moneo und Manuel Solà Morales, Barcelona und Madrid. 1992-1995 Architekturbüro mit Andreas Stöcklin, 19952009 Giraudi & Wettstein Architekten, seit 2010 studio we architekten, Lugano mit Ludovica Molo. 1992-1996 Assistent an der ETH Zürich bei Prof. Flora RuchatRoncati, 1993-1994 bei Prof Giorgio Ciucci, 1997-2000 Lehrauftrag an der ETH Zürich. 2005-2014 Mitglied Sachverständigenrat St.Gallen, seit 2010 Mitglied und seit 2013 Präsident Commissione del Paesaggio, Kanton Tessin. Mitglied Redaktionskommission werk, bauen + wohnen. Seit 2015 Dozent an der HSLU – Technik & Architektur Luzern, Fokusverantwortlicher Architektur und Struktur im Master of Arts in Architecture. *1962, graduate Architect ETH BSA SIA. Studied Architecture at the ETH Zurich and the Harvard GSD in Boston. 1988 Graduated under Prof. Flora Ruchat-Roncati and Prof. Hans Kollhoff. 1989-1991 Architect at Rafael Moneo and Manuel Solà Morales, Barcelona and Madrid. 1992-1995 Architectural office with Andreas Stöcklin, 1995-2009 Giraudi & Wettstein Architekten, since 2010 studio we architekten, Lugano with Ludovica Molo. 1992-1996 Assistant at the ETH Zurich to Prof. Flora Ruchat-Roncati, 1993-1994 to Prof Giorgio Ciucci, 1997-2000 Lecturer at the ETH Zurich. 2005-2014 member of the St.Gallen Council of Experts, since 2010 member and since 2013 President of the Commissione del Paesaggio, Canton of Ticino. Member of the Editorial Committee of werk, bauen + wohnen. Since 2015 Lecturer at the Lucerne School of Engineering & Architecture (HSLU), responsible for the focus on Architecture and Structure in the MA Architecture course.

Dr. Christoph Wieser Dozent Vertiefung christoph.wieser@hslu.ch

Christoph Wieser, *1967, Architekturstudium und Assistent an der ETH Zürich, 2005 Promotion an der ETH Lausanne. 20032009 Redaktor der Zeitschrift werk, bauen + wohnen,


2009-2013 Leiter Zentrum / Institut Konstruktives Entwerfen am Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der ZHAW in Winterthur. Architekturtheoretiker, Publizist, Forscher und Dozent an schweizerischen Fachhochschulen. Lebt und arbeitet in Zürich. *1967, studied Architecture and Assistant at the ETH Zurich, 2005 PhD at the ETH Lausanne. 2003-2009 Editor of the magazine werk, bauen + wohnen, 2009-2013 Head of the Zentrum / Institut Konstruktives Entwerfen in the Department of Architecture, Design and Construction Engineering at the ZHAW in Winterthur. Architectural theoretician, publisher, researcher and lecturer in Swiss universities. Lives and works in Zurich.

Prof. Christian Zimmermann Dozent Fokusverantwortung Material christian.zimmermann@hslu.ch

Christian Zimmermann, *1960, dipl. Architekt ETH SIA BSA, seit 1990 Architekturbüro mit Pet Zimmermann-de Jager in Aarau, seit 2008 Professor und Studiengangleiter Bachelor Architektur und Dozent für Konstruktion und Entwurf an der HSLU - T&A. *1960, Dipl. Arch ETH SIA BSA, since 1990 archtectural practice together with Pet Zimmermann-de Jager in Aarau, since 2008 Professor and head of the Bachelor of Architecture as well as lecturer in design and construction courses at the HSLU.

165


166


TerminĂźbersicht Masterkurs Master Course Agenda

167


168

SEMESTERPLAN Stand 09.02.2017 FS 2017 MASTER ARCHITEKTUR SW 1 KW 8 Mo 20.2.

09:00 17:00

Di

21.2.

14:00 15:30 13:00

Mi

22.2.

09:00 09:45 13:00

Do

23.2.

09:00

Beginn Kontaktstudium Begrüssung Studierende PE Stefan von Arb F-Nische Systemik und Denkraum VT Einführung/Ablauf/ Rückblick Input / Vortrag C. Maissen Ausgabe Textübung VT Einführung Thesis Textseminar Thesisbuch

2 9 27.2.

13:00 17:00

28.2.

09:00 13:30 14:00

BV Einführung F-Nische PE Stefan von Arb F-Nische Systemik und Denkraum

FP Fokusprojekt

13:00

2.3.

09:00

13:00 17:00

FP Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

8.3.

09:00 09:45 10:45 13:00

9.3.

24.2.

Sa So SW KW Mo

25.2. 26.2. 11 18 1.5. SR Studienreise

08:30

Yves Dusseiller Einführung Architektur Werkstatt

VT Ind. Besprechungen Konzepte Material Z`Mittag M. Wuest, St. Buehrer

4.3. 5.3. 12 19 8.5.

11.3. 12.3. 13 20 15.5.

Di

Mi

2.5.

9.5.

09:00

3.5.

10.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

Do

4.5.

12:15

Material Z`Mittag E. Lloret-Fritschi

11.5.

09:00 17:00 19:00

Fr

5.5.

Sa So

6.5. 7.5.

12.5.

09:00

SR Studienreise Master Thesis Feiertage Sonstiges Organisatorisches

09:00

BV

F-Nische PE Fritz Sonderegger F-Nische Ethik und Moral VT Zwischenkritik Block 2

FV Referate FV FV Material FP Fokusprojekt FP Fokusprojekt Deanlist Anlass

13:00 17:00

16.5.

09:00

17.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

18.5.

09:00 09:00

AV Abteilungsvortrag 3 n.n.

KN Keynote Lecture HSLU Bettina Gockel

13.5. 14.5.

19.5.

09:00

20.5. 21.5. SW Semesterwoche KW Kalenderwoche BV Basisvorlesung VT Vertiefung FV Fokusvorlesung FP Fokusprojekt KN Keynote Lecture PE Persönlichkeitsentwicklung ZK Zwischenkritik SK Schlusskritik

13:00 17:00

14.3.

10:00 13:00

15.3. FV Stein (Naturstein / Kunststein)09:00 FV 09:45 FV Energie 10:45 FP Fokusprojekt 13:00

FP Fokusprojekt

10.3.

17:00

F-Nische PE Urs Windler F-Nische Geld und Management

09:00

3.3.

13:00

BV

09:00

12:15

Fr

4 11 13.3.

7.3. VT Input 2 - Wissenschaftl. Arbeiten 09:00 VT Besichtigung 1 Lektüreseminar 1 Chur Bündner Herrschaft VT Seminar Thesisbuch

1.3. FV Holz (traditionell & industriell) 09:00 FV Fokus Figuren Holz FV 09:45 FV FP Fokusprojekt

3 10 6.3.

KN Keynote Lecture FHNW Seraina Wirz

16.3.

F-Nische PE Fritz Sonderegger F-Nische Ethik und Moral VT Coaching Texte Individuelle Arbeit

FV Beton 2 FV FV Struktur FP Fokusprojekt FP Fokusprojekt

BV

F-Nische PE Urs Windler F-Nische Geld und Management VT Input Vortrag C. Clavuot Abgabe Textübung Lektüreseminar 2

FV Gastvortrag FV FV Struktur FP Fokusprojekt

09:00

FP Fokusprojekt

09:00

1. Master-Thesis-Seminar F-Nische AV Abteilungsvortrag 1 Marina Tabassum Dhaka

19:00

17.3.

09:00

18.3. 19.3. 14 21 22.5.

BV

5 12 20.3.

13:00 17:00

23.5.

09:00 09:00

24.5.

09:00 09:45 10:45 13:00

25.5.

KN Keynote Lecture HSLU Adam Jasper

13:00 17:00

21.3.

08:00

22.3.

09:00 09:45 10:45 13:00

23.3.

09:00

6 13 27.3.

BV

F-Nische PE Urs Windler F-Nische Geld und Management VT Individuelle Recherche

FV Frühes Eisen FV FV Material FP Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

B

17:00

P

28.3.

08:00

29.3.

09:00 09:45 10:45 13:00 09:00

30.3.

F F F F V

F

10:00

V

Ganztags

24.3.

31.3.

09:00

K

1.4. 2.4. 16 23 5.6.

F-Nische PE MEP Persönlichkeitsentwicklung

VT Coaching Texte Individuelle Arbeit VT Ind. Besprechung Thesis

FV Fokus Figuren Beton FV FV Energie FP Fokusprojekt Auffahrt

30.5.

09:00

31.5.

VT Individuelle Arbeit

09:45

FV Gastvortrag FV

13:00

FP Fokusprojekt

09:00

1.6.

09:00

FP Fokusprojekt

6.6.

7.6.

14:00

8.6.

3. Master-Thesis-Seminar F-Nische

KN Keynote Lecture HSLU Stanislaus von Moos

V

09:00

12:15

25.3. 26.3. 15 22 29.5.

BV

13:00

26.5.

2.6.

27.5. 28.5.

3.6. 4.6.

9.6.

Ende Kontaktstudium Pfingstsonntag

10.6. 11.6.

V


t

e

6 13 27.3.

13:00 17:00

28.3.

08:00

29.3.

09:00 09:45 10:45 13:00 09:00

30.3.

09:00

7 14 3.4.

BV

F-Nische PE Urs Windler F-Nische Geld und Management

13:00 17:00

FV FV FV FP VT

Referate

5.4.

09:00

Struktur Fokusprojekt Ind. Besprechung Thesis

FP Fokusprojekt

VT Ind. Besprechung Thesis 12:15 Material Z`Mittag B. Egloff, H.J. Buchmeier Ganztags Master-Event 31.3. 09:00 KN Keynote Lecture FHNW Peter Herzog (A)

Pfingstmontag

6.6.

7.6.

14:00

F-Nische PE F-Nische Architekturtransfer

13:00 17:00

6.4.

09:00

ZK Zwischenkritik Master

7.4.

8.4. 9.4. 17 24 12.6.

13:00

13.6.

09:00

VT ind. Besprechung Thesis

2. Master-Thesis-Seminar F-Nische

12.4.

09:00 09:45 10:45 13:00

15.6.

9.6.

16.6.

09:00

17.6. 18.6.

13.4.

14.4.

BV BV Prüfungen ?

VT Abgabe schriftliche Arbeit elektronisch

14.6.

8.6.

10.6. 11.6.

BV

9 16 17.4.

BV

F-Nische PE Fritz Sonderegger F-Nische Ethik und Moral

4.4. 11.4. VT Ind. Besprechungen Textübung 09:00 VT Besichtigung 2 09:00 VT Individuelle Besprechungen Disposition Surselva, Lumnezia, Valsertal Coaching Vortrag

10:00

1.4. 2.4. 16 23 5.6.

8 15 10.4.

Karfreitag

17:00

18.4.

19.4.

09:00 09:45 13:00

20.4.

Ende Osterunterbruch

FV Referate FV FP Fokusprojekt

09:00

FP Fokusprojekt

19:00

AV Abteilungsvortrag 2 Baukuh Milano

21.4.

09:00

KN Keynote Lecture FHNW Monika Kästli

09:00

26.4.

09:00 09:45 10:45 13:00

27.4.

09:00

28.4.

09:00 14:00

20.6.

27.6. 4.7. VT Schlusspräsentation mit Gästen09:00 SK Schlusskritik Master 09:00 VT Schlusspräsentation Abgabe Thesisbuch physisch

09:00

09:00

Karsamstag Ostersonntag

25.4.

22.4. 23.4. 19 26 26.6. VT Schlusspräsentation mit Gästen

09:00

VT Abgabe Thesisbuch elektr.

Beginn Osterunterbruch

13:00

15.4. 16.4. 18 25 19.6.

21.6.

Fronleichnam

FV Spätes Eisen / Stahl FV FV Energie FP Fokusprojekt

Ostermontag

10 17 24.4.

FV MEP Fokusvorlesungen ?

22.6.

23.6.

09:00

29.6.

18:00

10:00

FP Abgabe Pläne und Modelle

10:00

Abgabe Pläne und Modelle Thesis

24.6. 25.6.

28.6.

BV

F-Nische PE Fritz Sonderegger F-Nische Ethik und Moral VT Zwischenkritik Block 1

FV Beton 1 FV FV Material FP Fokusprojekt

FP Fokusprojekt

KN Keynote Lecture FHNW Peter Herzog (B) VT Ind. Bespr. Konzepte/Texte

29.4. 30.4. SR Studienreise 20 27 3.7.

Master-Thesis-Schlusskritik F-Nische

Sommerfest

5.7.

6.7.

30.6.

7.7.

1.7. 2.7.

8.7. 9.7.

169


Frontispiz: School and Institute of Architecture of Valparaíso (1952-1972) — Frontispiece: School and Institute of Architecture of Valparaíso (1952-1972)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.