Master | Thesissemester Master-Thesis
Dozierende
Lugano – città in transizione
Prof. Matthias Ackermann Prof. Annette Helle Prof. Axel Humpert / Tim Seidel Prof. Shadi Rhabaran / Ursula Hürzeler Prof. Dominique Salathé Prof. Susann Vécsey Assistenz Anne Ulbricht Experte Michele Arnaboldi ECTS 21 Bewertung
Ausgangslage Lugano, die wirtschaftliche Lokomotive des Kantons Tessin, tut sich schwer mit ihrer städtebaulichen Entwicklung. Über verschiedene Stufen von Gemeindefusionen ist Lugano in den letzten Jahrzehnten unter die Top Ten der Schweizer Städte aufgestiegen und nähert sich von der Einwohnerzahl her St.Gallen und Luzern. Lugano fehlt es jedoch an städtischer Dichte und entsprechend an Urbanität. Die urbane Kultur ist wenig entwickelt. Die Altstadt entstand im Mittelalter, wurde aber im 19. Jahrhundert nicht durch die für europäische Städte typische Blockrandstruktur ergänzt und weiterentwickelt. Die Industrialisierung ging weitgehend am Tessin vorbei, und das entsprechende Bevölkerungswachstum blieb aus. An Stelle der dichten und raumbildenden Stadt des 19. Jahrhunderts wurden rund um die Altstadt freistehende Villen gebaut, die dem Druck der Verdichtung und der Immobilienspekulation nur in seltenen Fällen standhalten konnten.
Projektarbeit benotet Form Entwicklung eines architektonischen Projekts im begleiteten Selbststudium
Die Kultur des modernen Städtebaus in Europa hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, als die Eisenbahn, die Industrie und das damit verbundene Bevölkerungswachstum eine grossflächige und stringente Planung der Städte voraussetzte. Im Tessin ist diese entscheidende Phase der Stadtentwicklung ausgeblieben. Ohne Bevölkerungswachstum gibt es keine Stadtentwicklung. Erst ab den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts führte der durch den Tourismus und den Dienstleistungssektor ausgelöste Immobilienboom zu einem unkontrollierten und spekulativen Wachstum und zu verführerischem Reichtum. Ohne Planung und ohne städtebauliche Vision entstand in den letzten 50 Jahren die verbaute Landschaft, deren Mängel wir längst erkannt haben, deren Transformation jedoch noch Generationen beschäftigen wird. Jede Stadt verfügt über Eigenschaften, die sie auszeichnen und einmalig machen. In Lugano ist dies die Topographie, die die urbane mit der natürlichen Landschaft verbindet. Wenn man einen Schnitt durch die Stadt Lugano legen würde, um ihr Wesen aufzuzeigen, dann würde dieser die cha-
Schwarzplan Lugano
108