Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur Masterstudiengang Architektur Essaysammlung Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019
Masterstudiengang Architektur Departement Technik und Architektur Vertiefungsarbeit Herbssemester 2019 Modulverantwortung: Prof. Dr. Oliver Dufner Dozierende: Prof. Dr. Oliver Dufner, Dr. Christoph Wieser, Dr. Marcel Bächtiger Assistentin: Patricia Lehner
Kellermüller & Hofmann, Siedlung Stadtrain, Winterthur, 1928–1943
Inhalt
Vorwort 5 Poetics of indrustrial sublime Functionallity v/s Aesthetics Of Architecture In The Present Context Of Sulzer Areal Darakhsha Dandekar Im Spannungsfeld kollektiver Identität und individueller Aneignung Die Arbeitersiedlung Schöntal in Winterthur Noemi Elise Grodtke Vom Niedergang zur Renaissance Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau Emanuel Spielmann
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Winterthur im Wandel der Zeit Alte Spuren in neuer Manier Christina Luckhardt
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Themenübersicht der weiteren Arbeiten
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Bautensteckbriefe 187
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Vorwort
Winterthur – Städtische Entwicklungsschritte von der Industrialisierung bis zur Gegenwart In der Geschichte gilt die Erfindung der Stadt unabhängig vom Kulturkreis und der Zeit immer als Sinnbild für einen Meilenstein gesellschaftlicher Entwicklung. Erst durch die Konzentration von Bauten innerhalb eines politisch und ökonomisch determinierten Rahmens sind Formen des Zusammenlebens entstanden, die eine gewisse soziale und räumliche Komplexität aufweisen. Jede Form einer städtischen Siedlung ist dabei gekennzeichnet durch die ökonomischen und politischen Vorstellungen der Erbauer. Unabhängig davon, ob es sich um eine mittelalterliche Handwerkerstadt, eine Residenzstadt oder eine Stadtgründung der Moderne handelt, die jeweiligen Wertvorstellungen manifestieren sich in der Art und Weise der räumlichen Anordnung, der funktionalen Gliederung und der architektonischen Ausformulierung. Die Disziplin Städtebau ist daher vielfach geprägt durch idealtypische Konzeptionen, die sinnbildlich für eine Vorstellung des menschlichen Zusammenlebens stehen. Im Lauf der Jahrhunderte entsteht durch Überschreibungen, Ergänzungen und Rückbau schrittweise eine städtische Realität, in der unterschiedliche Epochen und Wertvorstellungen unvermittelt kollidieren – man denke beispielsweise an moderne Eingriffe in mittelalterliche Städte – oder sich einzelne Ensembles zu einem komplexen Ganzen formen. Diese hier genannten Aspekte finden sich in vielen europäischen Städten und tragen damit auch zu deren Vielfalt und Qualität bei. Um an einem konkreten und vielschichtigen Beispiel städtebauliche Entwicklungsschritte vertieft untersuchen zu können, haben wir in diesem Semester den Fokus auf Winterthur gelegt. Anhand dieses Beispiels wollten wir einige der relevanten historischen städtebaulichen Konzeptionen erfassen und deren Prägung und Relevanz für den Stadtkörper untersuchen. Wir erhofften uns dabei, dass wir ausgehend vom konkreten Fall, allgemeingültige Prinzipien städtischer Planungen besser im jeweiligen historischen Kontext verorten können und deren Bedeutung für die Entwicklungen im Städtebau besser verstehen. Ein erster Fokus lag dabei auf der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts, welche sich durch die ortsansässigen Firmen Sulzer und Rieter nicht nur in grossmasstäblichen Industriehallen, sondern auch in Wohnsiedlungen für Arbeiterfamilien – wie beispielsweise die Rietersiedlung in Winterthur Töss (1865)
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– baulich zeigen. Diese, in beiden Fällen durch die Industriellen selbst initiiert, zeigen neben der ökonomischen und funktionalen Realität industrieller Tätigkeit auch den Anspruch, für die Angestellten adäquaten Wohn- und Lebensraum zur Verfügung zu stellen. Für diese Planungen bildeten die Arbeitersiedlungen in England und Frankreich – wie beispielswiese die Cité Ouvrière in Mulhouse – wichtige Vorbilder. Quasi als Kontrast zu den dichten Arbeitersiedlungen entstand ebenfalls in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Gebiet Inneres Lind, angrenzend an den mittelalterlichen Stadtkern, ein Villenquartier, das zusammen mit Monumentalbauten wie dem Stadthaus (1865-69) von Gottfried Semper und anderen die Prägungen eines spätklassizistischen bzw. historistischen Städtebaus aufweist. Der Bedarf an preisgünstigen Wohnungen blieb auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein wesentlicher Treiber der Stadtentwicklung. Dies wurde noch verstärkt durch eine Wohnbaukrise um 1910, die weite Teile der Bevölkerung betraf und von der Stadt eine aktive Wohnbaupolitik verlangte. Die Neuplanungen am Stadtrand dieser Zeit, wie die Siedlungen am Brühlberg und im Gebiet Breite-Vogelsang waren getragen von der Gartenstadtidee wie sie Ebenezer Howard oder Raymond Unwin in England entwickelt hatten und bildete den Auftakt zu einer Reihe von grösseren Wohnsiedlungen von Architekten wie Franz Scheibler, Adolf Kellermüller; Hans Bernoulli, die sie in diesem Geiste errichteten. Hermann Siegrists Siedlung Leimenegg (1932) war dann bereits von den Idealen des aufkommenden Neuen Bauens geprägt. Als wichtiges Beispiel für die städtebaulichen Ideale nach dem zweiten Weltkrieg zeigt die Siedlung Grüzefeld (1965-67) von Cramer, Jaray, Paillard und Leemann eine freie Anordnung im Raum, die in ihrer architektonischen Ausprägung von der Logik serieller Fertigung dominiert wird. Sie steht für eine weitere Phase städtischer Erweiterungsschritte die bis heute – man denke an die Planungen im Gebiet Winterthur-Hegi – den Stadtkörper ergänzen und durch ihren grossen Massstab auch prägen. Während die Stadt am Rand immer noch wächst, findet in deren Kern durch die Deindustrialisierung seit den 1990er-Jahren eine Transformation statt. Die
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Aneignung ehemals geschlossener Industrieareale und deren Umnutzung in Wohn- und Bildungsquartiere im Gebiet des Sulzerareals in Winterthur-Töss zeigt exemplarisch, dass eine Stadt bei aller Permanenz auch dynamischen Veränderungen unterworfen ist. Wir versuchen die gewählten Beispiele nicht nur als historische Phänomene zu verstehen und sie in der jeweiligen städtebaulichen Debatte zu verorten. Vielmehr sind wir daran interessiert, die unterschiedlichen Positionen miteinander zu vergleichen und so räumliche und soziale Qualitäten besser benennen zu können. Unter der Prämisse, dass Städtebau immer auch ein Abbild gesellschaftlicher Modelle ist, liefert die Analyse auch ein Abbild der Entwicklung Winterthurs von der industriellen zur postindustriellen Stadt. Der Konzeption des Moduls ist getragen von der Überzeugung, dass entwerfende Architekten und Architektinnen in der Beschäftigung mit der beruflichen Praxis und Theorie von grundlegenden Phänomenen der Architektur wie auch von den konkreten Bedingungen und Themen beeinflusst werden, die innerhalb des Fachdiskurses geführt werden. Deshalb bietet die Auseinandersetzung mit der Architekturgeschichte und ihren Planungen, Bauten und Protagonisten ein relevantes Feld, um die eigene entwerferische Tätigkeit zu reflektieren und innerhalb des historischen Kontextes zu verorten. Das Semester wurde in drei Abschnitte gegliedert: Zunächst erarbeiteten wir uns mittels Lektüre und gemeinsamer Diskussion von Texten verschiedener Autoren, Exkursionen nach Winterthur und Inputreferaten einen Überblick sowie ein Vokabular, um das Thema zu verstehen, einzugrenzen, und für unsere eigene Argumentation nutzbar zu machen. Im Anschluss daran diente dieses Wissen als Grundlage für die eigenständige, schriftliche Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Aspekt zum Thema, welcher in Form eines Vortrages präsentiert wurde. In der dritten Phase wurden die formulierten Thesen weiter verfeinert und als umfangreiche Textarbeit in eine verbindliche Form gebracht. Prof. Dr. Oliver Dufner / Dr. Christoph Wieser / Dr. Marcel Bächtiger Februar 2020
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Studierende Sophie Ackermann, Ilir Akar, Ana Bela Amstad, Ivan Ashkinadze, Valentina Astudillo, Vanessa Beer, Nicole Birrer, Kai Chen, Belen Culcay Cantos, Nico Flütsch, Juliana Furrer, Egzon Gjinaj, Florian Gugger, Thomas Herger, Fabian Huber, Larissa Kaltenbach, Takahiko Kameoka, Oliver Karl, Remo Kessler, Helena Kounitzky, Javier Marquez, Manuel Alejandro Martinez Guajardo, Bejan Misaghi, Gabriela Shabo, Ivan Simić, Emanuel Spielmann, Oleksandr Yanenko, Elisa Zappa, Zhang Yue Vorträge Gian Marco Jenatsch, dipl. Architekt ETH SIA "Transformations of a city, Urban concepts in Winterthur" Prof. Dr. Andri Gerber, dipl. Architekt ETH "Four easy pieces" Seminarreise Stadtrundgang Winterthur, 1. Oktober 2019 Gäste Schlusskritik Daniel Kurz, Dr. phil., Chefredaktor „Werk, Bauen und Wohnen“ Jenny Keller, Dipl. Arch ETH, Redaktorin „Werk, Bauen und Wohnen“
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Texte Lektüreseminar Seminar 1 Benevolo, L. (2007). Die Geschichte der Stadt. Frankfurt / New York: Campus Verlag. Kapitel 12 S. 781-812. (Originaltext in Italienisch von 1975) Engels, F. (1845). Die Lage der arbeitenden Klasse in England (Die Grossen Städte; Manchester). In: Lampugnani, V.M. (Hg.), Texte zur Geschichte des Städtebaus (S.195-197). Zürich: Eidgenössische Technische Hochschule. Engels, F. (1872). Zur Wohnungsfrage. In: Lampugnani, V.M. (Hg.), Texte zur Geschichte des Städtebaus (S.199-203). Zürich: Eidgenössische Technische Hochschule. Läpple, D. (2005). Phönix aus der Asche: Die Neuerfindung der Stadt. In: Berking, H., Löw M. (Hg). Die Wirklichkeit der Städte. (S. 397-413) Baden-Baden: Nomos Engels, F. (1845). The Condition of the working Class in England. The Great Towns. Engels, F. (1872). The Housing Questions. Part 2 – How the Bourgeoisie solves the housing Question.
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Texte Lektüreseminar Seminar 2 Giedion, S. (1941). Raum, Zeit und Architektur. Die Entstehung einer neuen Tradition. Auszüge aus Teil III und Teil VIII. Giedion, S. (1941). Time, Space & Architecture. The Growth of a new Tradition. Part III and Part VIII. Harvard. First Harvard University Press Paperback edition. Le Corbusier (1957). The Athens Charter. Foreword and Part Three: Conclusions – Main Points of Doctrine. Les Éditions de Minuit. Howard, E. (1898). To-Morrow. A peaceful Path to real Reform. In: Lampugnani, V.M. (Hg.), Texte zur Geschichte des Städtebaus (S.227-252). Zürich: Eidgenössische Technische Hochschule.
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POETICS OF INDUSTRIAL SUBLIME Functionallity v/s Aesthetics Of Architecture In The Present Context Of Sulzer Areal
Herbst Semester 2019 | MA. Architecture Student:
Darakhsha Dandekar
Mentor:
Prof. Oliver Dufner
Assistant:
Patricia Lehner
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00 Author's Declaration of Originality
I hereby certify that I, Darakhsha Dandekar, am the sole author of this paper titled 'Poetics of Industrial sublime: Functionality v/s Aesthetics in the present context of Sulzer Areal' and that no part of it has been published or submitted for publication or any other purpose. I certify that, to the best of my knowledge, my work does not infringe upon anyone's copyright nor violate any proprietary rights and that any ideas, techniques, quotations, or any other material from the work of other people included in this paper, published or otherwise, are fully acknowledged in accordance with the standard referencing practices. I declare that this is a true copy of my paper, including any final revisions, as approved by my professors, and that this paper has not been submitted for any other purpose in any other University.
Undersigned, Darakhsha Dandekar HS19 MA Architecture Hochschule Luzern, Luzern University of Applied Sciences & Art, Luzern, Switzerland.
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Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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01 Abstract
In this paper the poetical & aesthetical category of industrial sublime in Sulzer Areal, Winterthur is discussed via the principles of Burkean & Kantian sublime . Through a brief historical overview of the development of industrial architecture and of Sulzer Areal, the aesthetical and functional qualities of this building typologies were identified. In a situation when the territory of today's cities, "flooded" by physical remains of an important period of our humanity, industrial era, in the form of buildings and complexes of former industrial giants that are tightly woven into the urban matrix, the paper addresses the issue of how the aesthetics of industrial architecture & quality of the sublime becomes a stage or are being staged in the current context, to modern man & the society. On the assumption that this relationship is one of the key factors for establishing successful revitalization of old industrial properties, the paper briefly discusses the current trends of industrial heritage evaluation in the Areal and tries to catalogue the essence of industrial elements there today.
Vertiefungsarbeit Herbst Semester 2019 'Poetics of Industrial Sublime Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal'
Student:
Darakhsha Dandekar
Mentor:
Prof. Oliver Dufner
Assistant :
Patricia Lehner
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master of Arts in Architektur HerbstSemester 2019
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Contents
00 Declaration
...................02
01 Abstract
...................03
02 Overview
...................07
2.1 Introduction (07) 2.2 The Idea of Sublime (09) 2.3 Origin of Industrial Sublime (11) 2.4 Industrial Architecture: From History to Transformation (13)
03 Traces of Industrial Sublime in Sulzer Areal: Sulzer Hall 52/53 & Katherina-Sulzer Platz
.................16
3.1 Background Analysis (18) 3.2 Spatial Analysis (19)
04 The Catalogue: Aesthetics v/s Functionality
...................22
05 Conclusion
...................25
06 References
...................26
07 List of Illustrations
...................28
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Abb. 1.
Above: The Geological Time Scale moving to "the Anthropocene: Humankind as turning point of Earth",
Below right: "The Holocene Epoch" Focus: 'Holocene' Exhibition by Nick Cooper Below left: "The Anthropocene Epoch" Saw mills-Lagos, Nigeria, 2016 Š Edward Burtynsky, Milan / Nicholas Metivier Gallery, Toronto
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Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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02 Overview 2.1
Introduction The beauty of nature never ceases to amaze human beings. Mountains, rivers, beaches, and flowers are but a few of the most beautiful views some people will encounter. However, there is a significant value to how far humankind and civilization have managed to create beautiful structures, including buildings, bridges, and churches. All of which reflect their style and inspiration of the architect behind them. The Earth is so profoundly changed that the Holocene must give way to the Anthropocene; and this is where the sublimity of industries and its architecture plays a small part in the Anthropocene (see Abb.1). 'The Anthropocene'; for the understanding of its connection to the concept of "Industrial Sublime" would be explained in short at the end of this chapter. Industrial architecture in earlier times always had two main goals: efficiency and safety; since then the field has also evolved to combine functionality and design and reveal impressive construction worthy of admiration and recognition. From bricks, shifting to the grandeurity of concrete & steel contruction, the germ of industrial aesthetics could be seen in their repetitive and rhythmic construction as long efficient hollow boxes designed to be flexible from the inside. These buildings could fit into the landscape, with their scale and material making little impact on their surroundings. From earliest times, buildings generally reflected their social importance; hence, they were simple since their utilitarian nature placed them low in social and therefore aesthetic heirarchy.1 Since pre-WW1 development, exceptional industrial architects have created impressive works of art. Banks, train stations, factories, and retail stores are now valuable not only for their financial contribution concerning commercialized products but also for enriching the architectural landscape. Improved economy of turning raw goods in manufactured items and the construction of buildings themselves, as well as the prevention of fire with the resulting loss of life and material shaped the design of the warehouses and factories. The history of industrial architecture is beyond the scope of this paper; however, a short review will be given.2 Industrial buildings and their complex sublimity amazes today's man and we strive to adapt to these sublime structures and control it. Reviewing the most recognized beacons of industrial architecture is a study in daring the imagination to run wild while allowing productivity, culture, and the environment to influence the final designs. Even though many buildings and structures are not particularly unique, others challenge the human eye to envision something grander that will leave a footprint in humanity’s architectural history.
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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This scope of this paper is to elaborate the brute fascination of sublime of today's man towards industrial architecture in this Anthropocene era. Humanity's concept of sublime inevitaby evolves along with his understanding of nature. In other words, today's notion of the sublime turns the concept inside out in a landscape of our own making and this is what can be described as 'new sublime'. In Chapter 2.3 the concepts of industrial sublime are discussed in depth, also to be noted that only following the Industrial Revolution of the 18th century did the concept of aesthetic sublime emerged. Furthermore, Winterthur being the main focus of this paper the analysis would be towards the transformation of the ever changing sublime nature of Sulzer Areal: Hall 52/53 and Katherina-Sulzer Platz through time, today. The Areal being a physical remains of an important period in history of Winterthur, brings an increased attention to this 'new sublime' with changing use and its not so intimidating existence (anymore)for today's society and urban fabric.
The Anthropocene: The Anthropocene is the name of a proposed new geological time period (probably an epoch) that may soon enter the official Geologic Time Scale (see Abb.1). The Anthropocene is defined by the human influence on Earth, where we have become a geological force shaping the global landscape and evolution of our planet. According to this theory, the present epoch — still known as the Holocene, which started 11,000 years ago — would have ended somewhere between the end of 18th century and the 1950s (when the Anthropocene began). The earlier time limit considers the increasing amount of carbon dioxide and other greenhouse gases in Earth’s atmosphere that is mostly due to the burning of fossil fuels for energy to power our growing Abb. 2.
The Anthropocene ; Eugene F. Stoermer, coined
the term in the 80s .
industrial technology.3
--------------------------------------1.
Jevremovic, Ljiljana & Vasić, Milanka & AU,. Aesthetics of Industrial Architecture in the Context of Industrial Building Conversion., 2012., 81
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2.
Ibid., 81.
3.
Retreived from Martini Bruno ‘The Anthropocene: Humankind as a Turning Point for Earth’, Jun 24, 2013.,
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2.2
The Idea of Sublime
Abb. 3.
John Martin 1789–1854 | The
Plains of Heaven 1851–3; exhibits the aesthetic dimension of nature and feeling of 'The Sublime'
Abb. 4.
Anglo-Irish statesman and philosopher: Edmund Burke (1729-1797)
Abb. 5.
Prussian German philosopher Immanuel Kant (1724-1804)
Abb. 6.
Leading English art critic, patron,
draughtsman, watercolourist, social thinker and philanthropist: John Ruskin(1819-1900)
The concept of sublime was introduced in the 18th century to mark the aesthetic dimension of nature that transcended beautiful (see Abb.3). The sublime is a concept that originated in the examination of rhetoric, with the text Peri Hupsous (On the Sublime), which dates from approximately the first century AD. The putative author of this text, Longinus, defined the sublime as the highest rhetorical register, a mode of writing or speaking that rises above the ordinary and is extrememly persuasive or profoundly beautiful. However, in our modern age , the notion of the sublime has its origins in the analyses of the philosophers Edmund Burke, in his seminal text A philosophical Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful (1757), and Immanuel Kant, in his observations on the Feeling of the Beautiful and Sublime (1764) and his Critiques of Judgement (1790). The term sublime was characterized by such terms as "unlimited", "infinite", "grand", and "unbounded" and was associated with oceans, deserts, storms and disruptions. To say that a work was sublime was to attribute a positive aesthetic quality that produces feelings of fear, attraction and delight, modulated by the knowledge that although what we are experiencing may inspire terror, we are safely cacooned in aesthetic appreciation. The experience of being in the eye of a hurricane is only sublime if you know you are going to survive. Full-on terror collapses aesthetic distance. Burke for his part, defined sublime as "a sort of delightful horror, a sort of tranquility tinged with terror"1 which was "the strongest emotion which the mind was capable of feeling."2 This overwhelming experience is evoked principally by confrontations with animals or landscapes that produce visceral fear rooted in the "apprehension of pain or death"3 but which simultaneously "at certain distances, and with certain modifications. . . maybe. . . delightful."4 The sublime he asserted is most closely akin to "astonishment."5 In part as a response to Burke's analysis, Kant sought to refine the understanding of the sublime by beaking it into two categories: the "dynamically sublime and the "mathematically sublime"(see Abb.7). Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Abb. 7.
MATHEMATICALLY & DYNAMICALLY SUBLIME:
Hubble Deep field, 2003-2004 / Caspar David Friedrich, Der Mรถnch am Meer, 1808-10, 1110x1715mm. A dynamically sublime view of the storm from a coastal dune; the first painting in the Western tradition with such a huge surface oainted in single color.
Abb. 8.
Caspar David Friedrich, Wanderer above the Sea
of Fog, 1817, Kunsthalle Hamburg. Romantic artists during the 19th century used the epic of nature as an expression of the sublime
The dynamically sublime is close to Burke's formulation, as it concerns an encounter with the natural world as " a power that has no dominion over us."6 Key to Kant's distinction, however, is that sense of safety from the feared object of contemplation inherent in the experience of dynamically sublime is derived specifically in humankind's capacity for reason rather than, say, one's physical remove from the object's sphere of influence. In this regard, Kant explains: "the irresistibility of [nature's] power certainly makes us, considered as natural beings, recognize our powerlessness, but at the same time it reveals a capacity of for judging ourselves as independent of [nature] and a superiority over nature. . . whereby the humanity in our person remains undemeaned even though the human being must submit to that dominion."7 What Kant calls the mathematicaly sublime involves contemplation of an object (like a mountain range, a desert, or the ocean) whose vastness exceeds our capacity to imagine it. Here, too, Kant asserts that the pleasure inherent in the mathematical sublime derives from our capacity to reason, specifically the ability of mathematics to comprehend that which our imagination cannot. There are various debates about the nature and value of the sublime, but what concerns us here is why we should care about sublime? Why should it matter whether we aesthicize this crazy nature that is increasingly becoming a human artifact ? What does it do for us ? Perhaps the answer is simple and deflating. It may yet be a brute fact that we can't help but aesthicize even that which will kill us. Sinister or not, the Anthropocene has opened up new experiences may also induce thought. Since, atleast the dawn of agriculture the most fundamental challenge to humanity has been what to do with ourselves. As the Anthropocene moves from strange-sounding word to the unspoken, shared background of our lives, the question of what to do with ourselves in a world of our own making becomes increasingly profound, terrifying, and unavoidable. Sublime helps us find pleasures in surprising corners of our experience, but it can also provoke us to ask whether the world we are creating, seductive as it is, is really the world we want (see Abb.8). Important for our purposes, both Kant and Burke based their analysis of sublime almost exclusively on the contemplation of the natural world (though they do both make passing reference to architecture), and both emphasize the relative safety of the viewer of sublime objects. They both counterposed the sublime to the beautiful, and they highlighted the sublime as a negative experience of pleasure and pain, attraction and repulsion caused by a breakdown in the capacity of the imagination in the sense that to make sense and to verbalise the feelings are hampered.8 --------------------------------------1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
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Edmund Burke, "On the Sublime and the Beautiful," p.4, sec.7, in The Harvard Classics, ed. Charles William Eliot (New York: P.F. Collier and Son, 1909-14), vol. 24, pt. 2. Ibid., pt.1, sec.7. Ibid., pt.2, sec.2. Ibid., pt.7, sec.7. Ibid., pt.2, sec.1. Immanuel Kant, Critique of Power of Judgement, ed. Paul Guyer (Cambridge: Cambridge University Press, 2000), 260. Ibid., 261-62.
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2.3
The Origin of "the Industrial Sublime"
Abb. 9.
The "Machine Age": Era of prai-
sing the sublime of human creation
Abb. 10. Industrial Sublime: Modernism and the Transformation of New York's Rivers, 1900-1940 (1st Edition)
Abb. 11. Aaron Douglas (1899 – 1979), Power Plant in Harlem, 1934, oil on canvas. From the Hampton University Museum Collection, Hampton, Virginia
After Sublime came into existence in the 18th century; it was not until the first decade of the 20th century, artists responded to man-made engineering feats with comparable wonder. Artists like Robert Henri and John Sloan turned their attention to the urban scene, that American art shifted its focus from bucolic landscapes to the cities, the towns, the crowds, especially the raucous urban scene of Manhattan-by then the nation's most important metropolis. Industrial Sublime: Modernism and the Transformation of New York's Rivers, 1900-1940 (The Visitor in the Landscape) kind of marked the era of the Anthropocene and industrial sublime through the eye of art(see Abb.10). Also referring, of course, to the Industrial Revolution, which altered mankind's relationship to the natural world swiftly and irrevocably, like a flash flood sweeping across the plain of history. These paintings captured the tenor of the world, rather than simply just the texture and was also important to examine the sublime in the Industrial Revolution more generally through metaphoric charges.1 This movement away from painting the land to painting the life on the street is often seen as a clean break with the depiction of the landscape, and with landscape painting generally as a mainstay of American art in the face of European Modernism. However, artists continued to paint the Hudson River, as well as its tributaries, the Harlem and East rivers (see Abb.11), and the great harbor of New York City into which they flowed. What was different was their approach. As the century progressed, they did so with sharper focus and with ideals borrowed from the Machine Age. Instead of majestic mountain ranges, their subjects were the arching bridges, swinging cranes, and streamlined ocean liners resting in the harbor. These artists took the elements of the Sublime, combined them with Modernism's interest in structure and form, and applied them to the manmade industrial one--thereby creating a new visual vocabulary for the twentieth century: the Industrial Sublime (see Abb.9).2
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Abb. 12. Poet William Blake's "dark Satanic Mills" of England spitting black smoke and covering the city in soot.
Abb. 13. The poetics of functional Foundry before the decline of its activities in 20th Century.
The Industrial era brought a host of changes to the landscape of the Western world, many of which had a sublime aspect: the locomotive who's speed brought both thrill and terror, the hulking steamships that clogged the harbors, the looming edifices of William Blake's "dark Satanic Mills" (see Abb.12) spitting black smoke into sky (which, to be noted, were sublime to those who observed them from the outside, rather than toiled within them). These technological objects exhibited similar characteristics to those that evoked Kant's feeling of dynamic sublime. But these objects were not bedrock of Industrial Sublime; they did not consist the creation of individual objects but the creation of entirely new modes of production, distribution and social organization, which were mathematical sublime in their scope and complexity. These systems were abstract and intangible but were nevertheless responsible for producing the rapidly changing physical landscape.3 Like varied interpretations and approaches of artists in the 20th century towards industrial sublime; the focus of this paper would revolve around the 'traces of industrial sublime' in Winterthur; specifically Sulzer Hall 52&53 and Katherina-Sulzer Platz where these vast and lifeless but sublime structures have frozen in time. They once served as a stage for industrial activities (see Abb.13) before facing death in the 1980, now are staged as awe-manifesting skeletal remains to today's man, society and urban fabric. Undergoing transformation in the name of adaptive reuse and preservation of history these massive anthropocene creations have their own story to tell.
---------------------------------------
1.
Kirsten M. Jensen, Bartholomew F. Bland., Industrial sublime, the paintings (New York: Empire State Editions; Yonkers, NY: Hudson River Museum), 2013.,
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2.
Ibid., Bartholomew F. Bland, Rising from the river: New York City and the sublime
3.
Hall Art Foundation, Landscapes after Ruskin: Redefining the Sublime.,2018., 23.
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2.4
Industrial architecture: From History to Transformation
Abb. 14. Pompidou centre, France (1971-77) An example of dynamically sublime architecture; play of scale and flipping the structure inside out to manifest the feeling of awe.
Abb. 15. Menier Chocolate Works, Noisel, France: Jules Saulnier's (1817–1881) attempt to make an artistic industrial building.
Industrial buildings rarely recieved a second glance, generally constructed purely out of purpose with practical intents. Stemming from efficiency and safety, industrial architecture has always been functional, only recently becoming iconic. Typically vast and lifeless, they were situated in areas disregarding the design elements, natural or otherwise of their surroundings. It is this very brashness that makes industrial buildings so uninteresting yet so utterly fascinating at the same time (not to forget their sublimity). The industrial revolution, which occurred in the late 19th and early 20th century, has undoubtedly transformed the look and feel of architecture alongside every other aspect of the Western lifestyle (see Abb.14). Before the 1800s, ornate, permanent architecture was primarily devoted to religious, military, and public use. Imagine grand cathedrals, massive fortresses, and austere city halls. However, with the rise of large-scale industrial efforts, architects were faced with a new challenge. Thus, the Industrial Revolution brought about an increase in impressive industrial architecture. Industrial buildings of the late 18th and 19th centuries merely served to fulfill the fundamental need for manufactured housing. These buildings rectangular, built of brick or stone, with wooden roofs and bare plaster interior walls, rarely included decorative elements, and even then, they were simple and classic. The 19th century ushered in new construction materials, like metal and concrete. Architects began experimenting with layout and exterior design that not only improved the look and feel of the buildings but also welcomed more natural light due to the larger windows. This, in turn, increased production significantly. Some architects were inspired to attempt artistic, industrial buildings, like the Menier Chocolate Works in Noisiel, France, which boasts a bare metal frame for a decorative façade (see Abb.15). One of the few architects that were most influenced the aesthetics and development of industrial buildings and glorification of functional design was Albert Kahn. Concrete and steel entered the picture thanks to the vision of Albert Kahn (see p.14; Abb.17,18). Using reinforced concrete and steel, it was possible to build larger and longer structures.1 Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Abb. 16. Above: Peter Behrens' AEG Turbine Factory, Berlin, 1907; Below: Walter Gropius & Adolf Meyer's Fagus Shoe Last Factory, Alfeld on the Leine, 1911
Abb. 17. Above: Albert Kahn's Packard Building No. 10, 1903
As a result, industries such as automobile manufacturing had more flexibility and streamlined efficiency. These monstrous new buildings grew to become more complex and intriguing until the 20th century, required large parcels of land, pushing factories out of cities and metropolitan areas and leaving the old work structures uninhabited and forgotten, known as 'Industrial Wastelands' (see Abb.18) In this context also worth mentioning is the Deutscher Werbund, many of Germany's most influential architects passed through it including Peter Behrens, Walter Gropius, Mies van der Rohe. During it's existence two most influential industrial buildings were designed by its members: Peter Behrens AEG Turbine Factory and Walter Gropius & Adolf Meyer's Fagus Shoe Last Factory (see Abb.16). Behren's AEG Factory, regarded as a "temple to industrial power", had monumentality based upon neoclassical principles; whereas, Gropius & Meyer's Fagus Factory avoided this masking of structure, striving to clearly express its material, an important hallmark of aesthetics of Modern Movement. Numerous architecture historians argue that industrial buildings of the early and middle 20th century strongly influenced the direction of overall architecture trends for the modern era. They are not wrong. Industrial buildings became the architectural highlights of urban centers and continued to alter the look of neighboring residential streets.2 This paper tries to capture the awe-inspiring drama of abandoned, forgotten, and ruined spaces, as well as the extraordinary features that can bring them back to life - demonstrating that reimagined, repurposed, and abandoned architecture has the beauty and power to change lives, communities, and cities all over the world (see p.15; Abb. 19).
Abb. 18. Left: Albert Kahn's Chrysler Half-Ton Truck Plant- Export Building,1937 exterior (top) and interior (bottom); Above: Sublime aesthetic experiences in the Duisburg-Nord Landscape Park (left); Sublime remains of old blast furnace on Mining and metallurgical plant (right)
--------------------------------------1.
Jevremovic, Ljiljana & Vasić, Milanka & AU,. Aesthetics of Industrial Architecture in the Context of Industrial Building Conversion., 2012., 82-84
2.
14 30
Ibid., 83.
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Abb. 19. Stark example of modern era sublime; "Industrial fantasy: A Spanish architect's sublime factory conversion" La Fabrica by Ricardo Bofill, Spain; Top: Pictures before transformation
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Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
15 31
03
Traces of Industrial Sublime in Sulzer Areal: Sulzer Hall 52/53 & KatharinaSulzer Platz
The former Sulzer-Areal industrial area is just outside the historic center of Winterthur and its central station (see p.17; Abb.22). Since founding in 1834 as a foundry (see Abb.20, 21) for the Sulzer brothers, this factory complex has been spreading between the road to Zurich and the railway line, forming an exceptionally dense urban fabric that covers an area of more of 16 hectares. Even today, its enormous industrial buildings and steelmaking facilities, with towering crane bridges and monumental diesel engines, remain intact and are a testament to the golden age of Swiss mechanical engineering.1 This paper further, would only analyse Sulzer-Hall 52/53 and Katharina-Sulzer platz in more detail with a short historical overview to justify the poetical & aesthetical existence of "the industrial sublime" in present context of Winterthur.
Abb. 21. Above: Transformed Katharina- Sulzer Platz and Crane Runway; Below: Glimpse of Old Sulzer Foundry Hall in action at the time.
--------------------------------------Abb. 20. Above: Aerial view of changing Sulzer Areal; Below: Red- renovated or newly built structures, Grey-
1.
Retrieved on Dec 30, 2019, from: Edition Winterthur City Guide, 2020, Sulzer area - a new urban district.
Retained industrial heritage buildings.
16 32
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Hall 52
Hall 53
Katherina-Sulzer Platz
Abb. 22. Above: Plan of Winterthur locating Sulzer Areal; Below: Schematic Site Model and Plan of Sulzer Areal locating Sulzer-Hall 52/53 and Katharina-Sulzer Platz
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3.1. Background
(i) Sulzer-Halls 52/53 (see p.18-19; Abb.23,24) In the large area between the old town of Winterthur and TĂśss, in 1834 the construction of the first foundry started the development of the former global company "GebrĂźder Sulzer" (see p.17; Abb.22). The first part of Hall 52 was built in 1896. The complex was expanded and enlarged several times until 1927. In 1960, hall 52 became a test bench for gas turbines following its shut down in 1993. At the end of the 20th century, hall 52 and the larger hall 53, which had been added, were empty. Hall 53 was created as a Sulzer Foundry Hall in 1891 with approximate area of 5500 sq.m and dimension of 100mx40mx12m. The Sulzer Halls 52 and 53, after a prolonged emptiness were decided upon for new uses. Hall 52 was demolished in 2016/17. A new building with six floors was built and takes over today's window division and the clinker bricks as facade material. The built-on hall 53 was preserved in its entirety. It has the reputation of being the most beautiful car park in Europe. This impressive "industrial cathedral" is constantly being used temporary for cultural events, sporting events, meetings, exhibitions, markets, trade fairs, etc. and is planned to undergo more transformation.1
(ii) Katharina-Sulzer Platz (see p.16; Abb.21)
Abb. 23. Above from top to bottom: Interior of Hall 53 today being used for multiple temporary functions.; Ilustration showing functional foundry: depiction of glorious past of Hall 52/53.; Hall 52 before renovation and windows being filled in bricks.; Hall 53 from outside opening towards Katharina-Sulzer Platz.
18 34
Katharina-Sulzer-Platz, the largest open space on the Sulzer site, is located in front of the "Kranbahn". It is one of the most important square, a rectangular enclosure, 200 meters long and 30 meters wide, which crosses the complex connecting the road with the street bordering the railways. It used to serve as a storage space and is still dominated by the massive crane runway supports and girders that give the strictly rectangular space its shape. The landscape architects Vetsch, Nipkow and Partner designed the new square design, which is aesthetically based on the barren mood of industrial architecture. Its surface is fixed by a hard perimeter strip around a soft central area. The perimeter strip is made of colored concrete with small recessed iron balls. The soft central area is covered with a conventional Netstal marble gravel mixed with pressed sand and steel balls and rings. At the northern end of the central strip are three square pools of water that reflect the facades of the buildings. A series of moving chairs are scattered on the gravel. They are in five different colors and can eventually be stacked. Between chairs, from time to time, is an elongated untreated steel plate that recalls the rails of cranes that crossed the space. In fact, to the south of the square, the original rails that allow the displacement of a large crane, which has been restored, and a new platform that can serve as a stage for different events, are still preserved. Beside this mobile platform is another platform, which is randomly drilled by a series of round hollows from which trees form a sculptural grouping.2
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3.2.
Analysis
Abb. 24. Above from top to bottom: View showing the facade of Hall 53.; Picture
Before the decline of industrial activities in Winterthur, Sulzer Foundry Halls & Katharina-Sulzer Platz was a glorious stage for metal casting industry of Sulzer's whilst being a hollow & stagnant exhibit to the city today (just like an object placed in a museum) [see p.18; Abb.23]. Being built purely out of utilitarian purpose affected the innovation in its architecture and machineries. This building has a composite construction of steel and bricks where: - The Supporting structure is three-aisled steel skeleton construction with head building. - The Facade is collage of yellow exposed brick with 52 cm thick exterior walls of composite brick masonry, high single-glazed facade windows with steel profiles. -The Roof is flat with wooden formwork supported on purlins with bituminous sealing and gravel layer. The skylights are made of wired glass embedded in metal frame. - The Floor; originally 8 cm thick end-grain wood parquet, with defective areas replaced by cement mortar over time, today only about one third of the hall floor is covered with wood (see Abb.24). - The Platz is the threshold in between the Sulzer-Halls, the Crane Runway residence and the roads encircling the place. It holds the retained 'Kranbahn' (crane runway) framing the square like a performance stage with a changing looking during the day & night (see Abb.24,25). The Sulzer area is a changing district. It is an urban planning palimpsest[3] with a corresponding multi-layered sociological history, a constant overwriting and erasing, dismantling and development. Years of being lost, forgotten, reimagined, and transformed this building has its own compelling beauty of abandoned, reinvented, and rescued architecture. However, also with this, the perception of public towards industrial sectors and the position of its sublime nature in today's urban fabric has changed over time. The concept revitalizing the buildings in a poetical & aesthetical way and repurposing them to weave it back into the urban fabric whilst demolishing them has opened up new experience and replaced the picture on industries in the eyes of public. Walking through this preserved 'golden age memorial' of materiality, form, composition, scale, texture, machinery, etc. as a whole has induced the feeling of 'Urban Sublime Museum' where the city is the museum exhibiting these old sublime objects within (can be repurposed, fixed, changed) the fabric and also people like to visit it to experience the feeling of historical-awe.
showing remains of wood flooring at Hall 53.; Picture showing dynamics of roof of Hall 53.; Poetic s of lit up crane runway at the Platz creating a focal point.
--------------------------------------1.
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2.
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3.
Palimpsest is an ancient or medieval document, from which the original text was scraped or washed off and which was then rewritten. Origin: Latin palimpsestos <Greek palímps ēstos, actually = scraped off again; Duden online, January 5th, 2020
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19 35
Abb. 25. Above: Plans and section of Sulzer Hall 53 from one of the participants of Sulzer redevelopment competition showing the idea of its adaptive reuse.; Right: The theatric night view of Sulzer Platz and the crane runway.
20 36
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Refering to the definition of sublime again (Chp.2.2 The Idea of Sublime; p.9; paragraph 2); "To say that a work was sublime ....................we are safely cacooned in aesthetic appreciation".
The language of the building and poetic use of structural elements and machineries within the hall* and outside in the Platz (of course, it was due the functional and ergonomical factors) catches the eye of public living in this highly technical era. What is more interesting to public is that its an antique and an architecture that possibly would never be opened up to normal public or one could never guess to see or use the building as a part of their day to day life. (see Abb.25,26) "It may yet be a brute fact that we can't help but aesthicize even that which can kill us". (Chp.2.2 The Idea of Sublime; p.10; paragraph 3).
When one stands under the 'Krahnbahn' in the Platz there is this feeling of terror and awe at he same time; terror, because its can kill you if it collapses and also can cause mass destruction; awe, because its fascinating how humans can create such magestic stable strcuctures. The brute fact is, despite the danger it can do; the structure stands as an aesthetic element of the 'new sublime'. There is an ironic picture of the Kranbahn looking down upon (the nature) this platform, which is randomly drilled by a series of round hollows from which trees form a sculptural grouping (see Abb.26). It has a theatric gesture screaming that definition of sublime has changed today. On one hand, it looks like a stage but on the other hand, it also is being staged; that's the beauty in its sublime presence (and also perception). "It is a characteristic of the transformation, which continues at the same time on different levels and relies on a fragmented, fleeting image here and there............The conversion process continues." [‘Sulzer-Areal: Vetschpartner Landscape Architecture’ from text by Vetschpartner; Published on December 21, 2010]
Abb. 26. Above from top to bottom: Interior of Hall 53 today being used for multiple temporary functions.; Ilustration showing industrial sublime looking down on nature.; View of the 'Kranbahn' when you stand under it; the Kunstkasten (art box) for interactive art purpose at
The Kunstkasten at the platz was founded in 1999 with main goal of giving artists space for their work and an audience. A 12 cubic meters of space in the middle of an the platz; the architecture of this art box challenges the artists to create works (activities, actions, works) of an installation or performative nature for the audience to look at regardless of being a non-art or art lover (see Abb.26). But, this small box also looks like a small representation of Sulzer Hall which is like a box placed in city devoid of purpose but changing functionality for the audience to look at appreciate it. Thus, to justify this functional yet non-functional aesthetics of the structural elements being a stage or being staged; the next following chapter would dive into a catalogue journey of industrial sublime elements fragmented along the Sulzer Areal.
the Platz. ---------------------------------------
* Please note when there is mention of "the hall or Foundry Hall" in Chp. 3.2, it would be a mention w.r.t. Hall
53, since, Hall 52 had been demolished in 2016/17 and renovated into a 6 floor Department of Health, ZHAW
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04
The Catalogue This catalogue is a pictorial archive of all the sublime qualities of Sulzer Industrial architecture at a glance through the lense of architecture students. It captures the essence of industrial aesthetics, while keeping the option of one perceiving these pictures open (can be negative positive or neutral).
22 38
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05 Conclusion The industrial aesthetic has often been more admired by architects and artists than the public at large; however, the clean lines and expansive volumes that were an outgrowth of these design ideas now please the modern eye and aesthetic that can be considered as a key to renovation success. If we perceive and assess industrial and technical structures from an aesthetic-symbolic perspective, it is clear that the value of these works is not based only on their functional and technical components, but also derives from their specific poetry, monumentality and beauty. In contrast to other types of architecture they acquire these qualities in very interesting forms. Although, it also seems that the public, as well as the conservation bodies, are still learning to appreciate the quality of these structures, there are good examples where valuable works of this category is being assessed and saved from demolition and disappearance. An important element in the structural change of a former industrial area is the rediscovery of its own past. The examination of the industrial history, that leads inevitably to an examination of its architectural witnesses. Yet, it is obvious that the public more appreciate the industrial buildings from earlier history than the one from recent past. In order to redefine the architectural past as something of value, the term ‘industrial sublime’ acquires a special meaning. The confirmation, examination and presentation of the circumstances enable the history to be viewed from a different angle. The opening up, transformation and development of former industrial areas enables new forms of public discussion and perception. Today, industrial culture (the aesthetics of its sublimity) is one of the unique selling points with particular value. Industrial halls are being transformed into exciting art and cultural sites, residential premises or attractive commercial space but it is not necessarily the matter of convenient building conservation. This cannot work like a simple protection of physical structures. The industrial architecture plays a significant role in new forms of identification with the space, the region and the history. There are many lessons to be learned about how cities are changing from hubs of industry to redefined urban centres. While it’s obvious that with time the definition of sublime is constantly changing; what would be more interesting is, what does this everchanging Anthropocene era beholds for us in the future.
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Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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06 References Anthropocene
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26 42
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
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Industrial Sublime 1.
"Published in conjunction with the exhibition "Landscapes after
Book Reviews
Ruskin: redefining the sublime" which was organized by the Hall Art
1.
Balthus and Cats; Review by Gail Leggio
Foundation and curated by Joel Sternfeld." Hall Art Foundation,
2.
Ugly: The Aesthetics of Everything; Review by Nicholas Mancusi
Reading, 14. Mai - 27. November 2016; Grey Art Gallery, New York
2.
University, 17. April - 7. Juli 2018
Exhibitions
Industrial Sublime: Modernism and the Transformation of New
1.
Industrial Sublime
York's Rivers, 1900-1940 (The Visitor in the Landscape); 1st Edition; Co-published with the Hudson River Museum, Yonkers. The
Poetry
exhibition Industrial Sublime: Modernism and the Transformation of
1.
New York's Rivers, 1900-1940 runs from October 12, 2013, through
2.
When We Met; by Kate Light
January 17, 2014: https://www.amazon.com/Industrial-Subli-
3.
Claire de Lune; by Leslie Monsour
The Final Things; by Ned Balbo
me-Modernism-Transformation-1900-1940/dp/0943651441 3.
Marco Caterini- The Industrial Sublime: https://www.lensculture. com/projects/414986-the-industrial-sublime
4.
Industrial Architecture
Retrieved on ...2019 from ‘Traces of Industrial Sublime’ by Dr. Kevin Maier and Jess Eller(his student), UAS Assistant Professor of
1.
English, talks about the hard rock mines, salmon hatcheries, and
Industrial Architecture in the Context of Industrial Building
tourism in Southeast Alaska | Recorded March 26th, 2010 | Produced by: UAS Video Productions Services [2010 University of
Conversion. 2.
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Reflection was the Real Intensity; George Inness Paintings at the Sterling and Francine Clark Art Institute; by Adrienne Baxter Bell
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David D'Angers and the Making of the Modern Monument; by Meredith Bergmann
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The Paradox of the Portrait; by Frederick Turner
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Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
27 43
07 List of Illustrations Abb.1 Above: The Geological Time Scale moving to "the Anthropocene: Humankind as turning point of Earth"; Below right: "The Holocene Epoch" Focus: 'Holocene' Exhibition by Nick Cooper Below left: "The Anthropocene Epoch" Saw mills-Lagos, Nigeria, 2016 © Edward Burtynsky, Milan / Nicholas Metivier Gallery, Toronto (Pg.6) Abb.2 The Anthropocene ; Eugene F. Stoermer, coined the term in the 80s. (Pg.8) Abb.3 John Martin 1789–1854 | The Plains of Heaven 1851–3; exhibits the aesthetic dimension of nature and feeling of 'The Sublime'(Pg.9) Abb.4 Anglo-Irish statesman and philosopher: Edmund Burke (1729-1797)(Pg.9) Abb.5 Prussian German philosopher Immanuel Kant (1724-1804)(Pg.9) Abb.6 Leading English art critic, patron, draughtsman, watercolourist, social thinker and philanthropist: John Ruskin(1819-1900)(Pg.9) Abb. 7 MATHEMATICALLY & DYNAMICALLY SUBLIME: Hubble Deep field, 2003-2004 / Caspar David Friedrich, Der Mönch am Meer, 1808-10, 1110x1715mm. A dynamically sublime view of the storm from a coastal dune; the first painting in the Western tradition with such a huge surface painted in single color.(Pg.10) Abb.8 Caspar David Friedrich, Wanderer above the Sea of Fog, 1817, Kunsthalle Hamburg. Romantic artists during the 19th century used the epic of nature as an expression of the sublime.(Pg.10)
Abb.21 Above: Transformed Katharina- Sulzer Platz and Crane Runway; Below: Glimpse of Old Sulzer Foundry Hall in action at the time.(Pg.16) Abb.22 Above: Plan of Winterthur locating Sulzer Areal; Below: Schematic Site Model and Plan of Sulzer Areal locating Sulzer-Hall 52/53 and Katherina-Sulzer Platz.(Pg.17) Abb.23 Above from top to bottom: Interior of Hall 53 today being used for multiple temporary functions.; Ilustration showing functional foundry: depiction of glorious past of Hall 52/53.; Hall 52 before renovation and windows being filled in bricks.; Hall 53 from outside opening towards Katharina-Sulzer Platz.(Pg.18) Abb.24 Above from top to bottom: View showing the facade of Hall 53.; Picture showing remains of wood flooring at Hall 53.; Picture showing dynamics of roof of Hall 53.; Poetic s of lit up crane runway at the Platz creating a focal point. (Pg.19) Abb.25 Above: Plans and section of Sulzer Hall 53 from one of the participants of Sulzer redevelopment competition showing the idea of its adaptive reuse.; Right: The theatric night view of Sulzer Platz and the crane runway.(Pg.20) Abb.26 Above from top to bottom: Interior of Hall 53 today being used for multiple temporary functions.; Ilustration showing industrial sublime looking down on nature.; View of the 'Kranbahn' when you stand under it; the Kunstkasten (art box) for interactive art purpose at the Platz.(Pg.21)
Abb.9
The "Machine Age": Era of praising the sublime of human creation.
(Pg.11)
Abb.10 Industrial Sublime: Modernism and the Transformation of New York's Rivers, 1900-1940 (1st Edition).(Pg.11) Abb.11 Aaron Douglas (1899 – 1979), Power Plant in Harlem, 1934, oil on canvas. From the Hampton University Museum Collection, Hampton, Virginia. (Pg.11) Abb.12 Poet William Blake's "dark Satanic Mills" of England spitting black smoke and covering the city in soot.(Pg.12) Abb.13 The poetics of functional Foundry before the decline of its activities in 20th Century.(Pg.12) Abb.14 Pompidou centre, France (1971-77) An example of dynamically sublime architecture; play of scale and flipping the structure inside out to manifest the feeling of awe.(Pg.13) Abb.15 Menier Chocolate Works, Noisel, France: Jules Saulnier's (1817–1881) attempt to make an artistic industrial building.(Pg.13) Abb.16 Above: Peter Behrens' AEG Turbine Factory, Berlin, 1907; Below: Walter Gropius & Adolf Meyer's Fagus Shoe Last Factory, Alfeld on the Leine, 1911.(Pg.14) Abb.17 Above: Albert Kahn's Packard Building No. 10, 1903.(Pg.14) Abb.18 Left: Albert Kahn's Chrysler Half-Ton Truck Plant- Export Building,1937 exterior (top) and interior (bottom); Above: Sublime aesthetic experiences in the Duisburg-Nord Landscape Park (left); Sublime remains of old blast furnace on Mining and metallurgical plant (right).(Pg.14) Abb.19 Stark example of modern era sublime; "Industrial fantasy: A Spanish architect's sublime factory conversion" La Fabrica by Ricardo Bofill, Spain; Top: Pictures before transformation.(Pg.15) Abb.20 Above: Aerial view of changing Sulzer Areal; Below: Red- renovated or newly built structures, Grey- Retained industrial heritage buildings. (Pg.16)
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Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
Semesterreader HS 19
Poetics of Industrial Sublime: Functionality v/s Aesthetics in the Present Context of Sulzer Areal
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Im Spannungsfeld kollektiver Identität und individueller Aneignung Die Arbeitersiedlung Schöntal in Winterthur
Herbstsemester 2019/20 Von Noemi Elise Grodtke
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Abstrakt
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit unter dem Überthema Positionen zur Stadt Winterthur mit der Aneignung und Abänderungen der Siedlung Schöntal. Ziel der Arbeit ist es den Zusammenhang der kollektiven Identität, gegeben durch die Repetition in der Architektur der Arbeitersiedlung, und einer individuellen Aneignung der Umwelt durch den Nutzer zu erörtern. Im Zentrum dieser Arbeit stehen die persönlichen Eindrücke und Sammlungen an Texten und Bildern sowie theoretische Grundlagen der Architektursoziologie. Durch die methodische Aufarbeitung der Siedlungsstruktur und der Analyse des Gebauten, zeige ich die Eingriffe in die Architektur sowie die Belebung der Bauten durch den Nutzer auf. Die Diskussion um den Stellenwert der Aneignung seines gebauten Umfeldes bildet den Abschluss dieser Arbeit und lässt den Leser seine Wahrnehmung in der eigenen Umgebung reflektieren. Abschliessend lässt sich sagen, dass die Architektur ihre gemeinsame Sprache in der Siedlung verloren hat. Den Aneigungshandlungen müsste eine Struktur gegeben werden. Eine Bühne der Individualität kann eine Zusammengehörigkeit schaffen und eine kollektive Identität stiften.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019/20 Im Spannungsfeld kollektiver Identität und individueller Aneignung
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Die Arbeitersiedlung Schöntal in Winterthur
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Verfasser Noemi Elise Grodtke Zihlmattweg 29 6005 Luzern Dozent Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser
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Die Arbeitersiedlung Schöntal Winterthur Positionen zur Stadt – DasinBeispiel Winterthur
Master in Architektur Herbstsemester 2019/20 Datum: 07.01.2020
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Inhalt
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Ein Spaziergang
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Einleitung 2.1 Thema und Fragestellung 2.2 Vorgehen und Methode
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Die Siedlung Schöntal 3.1 Kollektive Identität 3.2 Individuelle Aneignung
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Das Spannungsfeld
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Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
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Anhang
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Redlichkeitserklärung
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Die Arbeitersiedlung Schöntal Winterthur Positionen zur Stadt – DasinBeispiel Winterthur
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
"Man kann einem Menschen nicht trauen, bevor man sein Haus nicht kennt." Paulo Coelho
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aus: Coelho, 2013, S. 39
Die Arbeitersiedlung SchĂśntal Winterthur Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; DasinBeispiel Winterthur
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Ein Spaziergang
Winterthur. Im Bus, von der Altstadt aus vorbei am Sulzer Areal mit seinen grossen Industriegebäuden, immer geradeaus auf der schnurgeraden Zürcherstrasse Richtung Töss. Auf dem Weg in die Siedlung Schöntal erhasche ich auf der linken Seite des Busses einen Blick auf die pittoresk aufgereihten englischen Arbeiterhäuser der Jägerstrasse. Dieses Bild hatte ich schon in Büchern gesehen. Bis zu meinem Ziel, der Bushaltestelle Gaswerk, dauert es von der Altstadt nicht lange. Ich steige aus und überquere die laute, heute stark befahrene Zürcherstrasse an der mich der Bus mit der leuchtenden Nummer 7 abgeladen hat. Vor mir bauen sich zwei symetrische dreistöckige Gebäude auf. Sie begleiten mich mit ihren, wie angeklebt wirkenden Anbauten, um die Strassenecke. Einige Fenster sind nur noch leere Nischen. Es scheint sich um einen Anbau zu handeln. Die Türe steht offen, die Müllsäcke stapeln sich vor der Eingangstür zu einer spärlich besuchten Pizzeria. Danach ein hübsch gestrichenes Haus mit perfekt gemähtem, aufgeräumten Vorgarten und modernem Eingangsbereich. Ich biege zwischen zwei Gebäuden in eine Hofsituation ab, um der Hektik des Stadtteils zu entkommen und in die Siedlung Schöntal einzutauchen. In der Siedlung Schöntal. Die Gebäude die mich jetzt umgeben sind um einiges niedriger, sodass ich die Dächer der zwei stattlichen Gebäude zur lauten Strasse hin immer noch sehen kann. Eine Höhenstaffelung von dreigeschossigen Wohnungsbauten bis hin zu den eingeschossigen Reihenhäusern mit hohem Dachstock, denen ich nun gegenüberstehe. Kleine Parzellen scheinen nur so überzuquellen vor Inbesitznahme der Bewohner. Hat der eine einen englischen Rasen in seinem Garten, der sich beim genaueren Hinsehen als Kunstrasen entpuppt in seinem Gartenstück, so hat der Nachbar den ganzen Platz überbaut und sein Wohnzimmer vergrössert. Der nächste wiederum hat eine Garage mit Terrasse, daneben einen gänzlich mit alten Bananenkartons zugestellter Vorgarten, in dem die Kartonagen scheinbar auf ihren mysteriösen Gebrauch warten. Ich komme mir vor wie ein Eindringling als ich durch die Siedlung schlendere und bemerke, dass ich mit der einbrechenden Dämmerung direkt ins Innere der Gebäude sehen kann. Was ich nicht direkt sehen oder hören kann, stelle ich mir in Gedanken vor. Die riesige Auswahl an Dekorationen, Gegenständen und Nutzungsspuren bietet meinem Kopf genug Material um sich in Echtzeit endlos viele Szenarien auszumalen wer hier lebt und wie gelebt wird. Diese Fülle an menschlichen Spuren fasziniert mich. Ich lasse mich von meiner Neugier durch die Siedlung leiten. Ich komme auf einen schmalen Weg, der mittig durch die Siedlung verläuft. Die Häuser rechts und links sind jeweils dieselben und rechtwinklig zu meiner Gehrichtung angeordnet. Meist trennt immer noch ein Garten das Gebäude von dem Weg. Die Gärten sind unterschiedlich genutzt. Ab und zu erkennt man den Versuch Gemüse und Kräuter anzubauen. Dazwischen reine Wohlfühloasen mit Liegestühlen und Sichtschutz zum Weg, der aber den Blick doch nicht ganz abzuschirmen vermag. Angelegte Teiche, Schuppen und überdimensionierte Hasenställe. Ab und zu Gartenzwerge die in mir die Assoziation einer Schrebergartenanlage hervorrufen. Der Platz scheint knapp zu sein in der Siedlung Schöntal, die Gebäude an sich sind schlicht. Ich erkenne einzelne, sich wiederholende Elemente, die die Ansammlung an Gebäuden zusammenbinden und die Siedlung als solche erkennbar machen. Die unterschiedlichen Fassaden versuchen dagegenzuhalten. Möglichst viele verschiedene Farbtöne, möglichst starker Kontrast zum naheliegenden Nachbarn. Jedes Gebäude oder auch jeder Gebäu-
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
deabschnitt wurde offensichtlich individuell gepflegt, gehegt und dem modernen Wohnstandard angepasst. Vollständig verglaste Wintergärten versuchen, die alten Fassaden zu verstecken, wobei nostalgisch anmutende Gartenhäuschen versuchen, sich daneben zu behaupten. Ein kleiner Platz auf dem mehrere Autos parken tut sich vor mir auf. Darunter verteilen sich auch ein paar Velos. Mein Blick wird von einem Anbau angezogen, der sich selbstbewusst im rechten Winkel zu den anderen Gebäuden positioniert. Wie ein Schnitt in der Logik des Reihenhauses kreiert er eine neue Situation und dadurch einiges an Privatheit aber auch eine grosse Brandwand für den Garten des Nachbarn. Die neue Artikulierung der Fenster und des Daches machen das Volumen eindeutig zu einem Fremdling in der Siedlungsarchitektur. Ich laufe an ihm vorbei und laufe an der angrenzenden Strasse entlang wieder in die Richtung aus der ich gekommen war. Das Stadtwerk in der Ferne erinnert mich an die Situation beim Aussteigen aus dem Bus. Ich erinnere mich flüchtig dabei, eine Skulptur auf der grossen Grünfläche wahrgenommen zu haben. Das könnte Max Bill gewesen sein. Um die Umgebung der Siedlung weiter zu erkunden sehe ich mich auf der gegenüberliegenden Strassenseite um. Die Gebäude auf anderen Strassenseite muten modernistisch an. Kräftige Volumen mit Flachdach, Lochfenster und kleinen, teilweise auch runden Balkonen. Die Grünfläche auf der sie stehen, ungenutzt und leer. Vereinzelt ein Velo oder ein Baum. Langsam laufe ich weiter. Ich konzentriere mich wieder auf die Siedlung zu meiner Linken, für die ich nach Winterthur gekommen war. Ein Auto, das vor mir den Gehsteig überqueren will reisst mich aus dem Konzept und ich bleibe erschrocken stehen. Eine Dame parkt ihr Auto auf einem Parkplatz vor dem Haus, steigt aus und läuft eine Treppe zu ihrer Eingangstür hinunter. Ich stehe immer noch an Ort und Stelle und staune über die Kuriositäten die diese Siedlung zu bieten hat. Das Gebäude scheint sich unterirdisch zu erweitern und besitzt statt einem Garten eine steinerne Terrasse mit grossen steinernen Pflanztrögen. Die Proportion des Gebäudes wirkt auch seltsam anders als die vorherigen. Das Dach scheint verlängert worden zu sein, knickt ab und geht in eine Reihe von Wintergärten über. Danach begleitet mich eine lange Fassade. Direkt davor eine Bushaltestelle. Gaswerk. Meine Richtung um wieder in die Stadt zu gelangen? Ich habe einen freien Blick auf die Fassade. Nur leichte Abgrenzungen der einzelnen Parzellen durch niedrige Zäune und abgetrennte Rasenstücke. Wahrscheinlich wird der Vorgarten dieser Häuser nicht aktiv genutzt, zu exponiert steht er an der Unteren Briggerstrasse. Die lange Front macht mich neugierig. Regelmässige Öffnungen mit aufgeklappten Fensterläden und die kleinen Gauben wirken beinahe wie eine ursprüngliche Arbeitersiedlung. Die Vielfalt und die Kuriositäten, die sich im Inneren der Siedlung tummeln, lassen diesen Gedanken beim Hindurchschlendern selten aufkommen.
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Die Arbeitersiedlung in Winterthur Positionen zur Stadt Schöntal – Das Beispiel Winterthur
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Im Spannungsfeld Identität und individueller Aneignung Semesterreader HSkollektiver 19
Abb. 1. Skizze Siedlung Schöntal
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Die Arbeitersiedlung in Winterthur Positionen zur Stadt Schöntal – Das Beispiel Winterthur
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2
Einleitung
Die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts prägen das Stadtbild Winterthurs bis heute und sind ständig als Spuren einer vergangenen Zeit sichtbar. Einer Zeit der Industrialisierung und der darauffolgenden Deindustrialisierung. Bei einem Stadtspaziergang durch die Stadt fallen sofort die grossen ehemaligen Industrieareale aber auch die vielen Arbeitersiedlungen auf, die eine reiche Stadtgeschichte erzählen können. Die Entwicklung Winterthurs von einer mittelalterlichen Stadt hin zu einem wichtigen industriellen Standort der Schweiz bleibt im Stadtbild nicht ohne Folgen. Heute beschäftigen sich die einzelnen Quartiere mit der Umnutzung und Weiterentwicklung im Einklang mit der Vergangenheit. Dadurch werden Räume kreiert, die weit mehr sind als der blosse Raum. Die Geschichtlichkeit bleibt präsent, prägt die Umgebung und die Wahrnehmung der Stadt. Die Sichtbarkeit der industriellen Vergangenheit macht Winterthur einzigartig und reizt zu einer detaillierten Untersuchung des Umgangs mit der bestehenden Bausubstanz seit der industriellen Revolution. Die Siedlung Schöntal in Winterthur dient dieser Arbeit als Untersuchungsobjekt weiterführender Fragen der Aneignung und Identifizierung. Die Gebäude befinden sich in Privatbesitz und wurden nicht unter Denkmalschutz gestellt. Dies unterscheidet die Siedlung Schöntal von anderen Siedlungen. Die Abänderungen der geschichtsträchtigen Architektur werden in folgender Arbeit untersucht und als individueller Ausdruck der Bewohner analysiert. Die meist von Architekten als problematisch empfundene Aneignung, wird in der vorliegenden Arbeit aufgegriffen und das Spannungsfeld dieses Konfliktes erörtert.
Abb. 2. Siedlung Schönthal 2019
2.1 Thema und Fragestellung Die Arbeit unter dem Überthema "Positionen zur Stadt Winterthur" beschäftigt sich näher mit der Arbeitersiedlung Schöntal. Fasziniert von der Abänderung der ehemaligen Arbeitersiedlung durch die Bewohner, beschloss ich bei der ersten Besichtigung, dieses Phänomen genauer zu untersuchen. Die Individualität der Häuser scheint hier nahezu präsenter als der einst kollektive Ausdruck der Architektur. Die Einheitlichkeit die man in der Erscheinung einer Arbeitersiedlung erwartet und auch in vielen anderen Siedlungen der Stadt deutlich erkennen kann, scheint hier in den Hintergrund gerückt und überspielt worden zu sein.
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Im Spannungsfeld Identität und individueller Aneignung Semesterreader HSkollektiver 19
Das Büro Arias – Architektur Industriearchäologie Stadtentwicklung – bewertete die Substanz der Arbeitersiedlungen in Winterthur um der Denkmalpflege Winterthur Anhaltspunkte zu geben. Zu der Siedlung Schöntal schreibt Arias 1992 über die, in dieser Arbeit ebenfalls thematisierte Veränderung der Siedlung. Nach einer knappen Beschreibung der wichtigsten Merkmale kommt er zu dem Schluss, dass die Wahrnehmbarkeit der Siedlung, genau wie die Wohn- und 1 Lebensqualität stark beeinträchtigt ist . Ausgehend davon, dass in der Zwischenzeit bis heute wieder einiges in der Siedlung geschehen ist, bleibt nun die Frage, ob die Lebensqualität tatsächlich durch die Verbauung der Siedlung oder nur durch einen Platzmangel beeinträchtigt ist. Ist ein Mass der Aneignung in der Siedlung Schöntal überschritten worden? Welchen Stellenwert hat die Aneignung in der Architektur? Fragen der Aneignung, Identität und Architektursoziologie werden in dieser Arbeit aufgegriffen. Zum Abschluss wird eine Position zu den Entwicklungen in der Siedlung Schöntal bezogen.
2.2 Vorgehen und Methode Der erste Teil der vorliegenden Arbeit beschreibt meine individuelle und subjektive Wahrnehmung der Siedlung Schöntal, welche ich nachfolgend als Basis für eine theoretische Untersuchung verwende. Möglichst unbefangen versuche ich meinen Eindruck dieser Umgebung einzufangen und auf Papier zu bringen, um sie dem Leser möglichst detailgetreu zu vermitteln. Zusammen mit Skizzen wird so die individuelle Wahrnehmung eines Besuchers in der Siedlung dargestellt. Parallel dazu werden mittels eines Fragebogens Aussagen gesammelt, ausgewertet und in die Arbeit mit eingebracht um verschiedene subjektive Wahrnehmungen zu bündeln. Erst daraus können Schlüsse gezogen werden. Nach dieser Einführung wird auf die kollektive Basis der Siedlung "Schöntal" eingegangen. Die Repetition in der Architektur und das Thema der Arbeitersiedlungen leiten in das Thema der "Kollektiven Identitäten" ein. Im Kontrast dazu steht die "Individuelle Aneignung" der Architektur. Die Architektur als Medium lässt sich transformieren und dadurch über Jahre hinweg eine Lesbarkeit zu. Das Spannungsfeld, dass sich hier öffnet, führt leicht zu einer ausschweifenden Architekturdiskussion welche ich zum Abschluss aufgreifen möchte. Die Arbeit wird mit einer Reflektion und Einschätzung der Siedlung basierend auf den zusammengetragenen Informationen abgerundet. Die Erkenntnis soll anregen, sich aktiv Gedanken zu seiner Umgebung und dem Akt des Wohnens und Aneignens zu machen.
1
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Denkmalpflege Winterthur Internes Dokument, Arias 1992
Die Arbeitersiedlung Schöntal Winterthur Positionen zur Stadt – DasinBeispiel Winterthur
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Die Siedlung Schöntal
Die Erfindung der Dampfmaschine in England setzte im 18. Jahrhundert den Grundstein für einen enormen Wandel der Städte. Der Aufschwung in der Industrie schuf von jetzt auf nachher viele Arbeitsplätze in den Fabriken. Dieser Umstand zog ganze Massen an Menschen innerhalb kürzester Zeit in die Städte. Schnell herrschte dort eine unvorstellbare Knappheit an Wohnraum, welche hygienische Probleme und dadurch vor allem Krankheiten und Epidemien hervorrief. Mit einer nie dagewesenen Schnelligkeit mussten Behausungen gebaut werden, um die Situation nicht zusehends zu verschlimmern. In England, der Wiege der Industrialisierung, entstanden erstmals kollektive Ansiedlungen von Wohnungsbauten in unmittelbarer Nähe der Fabriken, für die Arbeiter und deren Familien. Aus diesen Anfängen des Wohnungsbaus der privaten Unternehmer entwickelte sich der Bau von Arbeitersiedlungen sowie ganzen Industriestädten in räumlicher Nähe zu den Betriebshallen der Grossfirmen. Diese Anlagen waren oft mit einer starken sozialen Idee verbunden, wodurch einzelne 1 Siedlungen auch als untaugliche Utopien endeten . In der Industriestadt Winterthur, beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts ebenfalls der Industrielle Aufschwung. 1803 nahm die erste mechanische Spinnerei der Schweiz in Wülflingen bei Winterthur ihre Maschinen in Betrieb. 1824 wurde die Rieter-Spinnerei Niedertöss durch Heinrich Rieter gegründet und 1834 legten die Gebrüder Sulzer mit der Giesserei an der Zürcherstrasse den Grundstein für den Sulzer Konzern, der bis heute besteht. 1852 wurde das Handelshaus Volkart Brothers gegründet und 1870 die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik. Sie alle entwickelten sich zu international präsenten Firmen. Der Platzbedarf dieser wachsenden Fabriken war für eine Kleinstadt wie Winterthur enorm. Innerhalb weniger Jahre war allein das Areal des Sulzer Konzerns so gross wie die gesamte Winterthurer Altstadt und immer noch am Expandieren. Die Wirtschaft florierte und das Selbstbewusstsein der Stadt wuchs. Doch war die Wohnungsnot in dieser Zeit auch in Winterthur ein reales Problem der Arbeiterschicht. 2
Die "Hülfsgesellschaft" gründete 1872 mit einigen Industriellen und weiteren Köpfen der Stadt Winterthur die "Gesellschaft zur Erstellung billiger Wohnhäuser" (GebW). Die Siedlung Schönthal und die Siedlung Deutweg sind die ersten gebauten Siedlungen und wurden nur ein Jahr nach der Gründung der GebW fertiggestellt. Praktisch alle Industriefirmen Winterthurs liessen daraufhin nun ihre Arbeitersiedlungen durch die GebW erbauen.
Abb. 3. Blick über das Dorf Töss. Die Zürcherstrasse die noch unbebauten Felder hin zur Altstadt Winterthur.
62 14
Das Tössfeld, südwestlich des mittelalterlichen Stadtkerns Winterthurs, aber mit ihm verbunden durch die schnurgerade Zürcherstrasse, bot Platz für die Entwicklung der Industrie und wurde so zu einem günstigen Handlungsspielraum. Die ehemals eigenständige Gemeinde Töss entstand aus einem Dominikanerkloster und gliederte sich 1783 an die Stadt Winterthur an. Der Name stammt von dem Fluss Töss, der auch heute noch durch das Quartier fliesst. 1833 erwarb die Firma das stillgelegte Kloster und verlegte die Maschinenwerkstätten auf das Gelände. Rieter erstellte 1852 die erste Arbeitersiedlung in Töss und auch heute noch besteht ein grosser Teil des Quartiers aus eben diesen Arbei3 tersiedlungen .
1
vgl. Saline in Arc-et-Senans von Ledoux
2
gebw.ch/geschichte (13.12.2019)
3
Schudel, 2011, S.11 f.
Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Abb. 4. Ernst Georg Jung
Ernst Georg Jung, ein Winterthurer Architekt war auch an der Gründung beteiligt. Der Architekt plante und führte während seiner 40jährigen Mitgliedschaft, sowohl als Präsident sowie auch als Vizepräsident der Gesellschaft, einen Grossteil der Projekte der GebW aus. In der ersten Periode seines Schaffens waren die Häuser sehr klein und verputzt, woraufhin er gegen Ende des 19. Jahrhunderts Sichtbackstein verbaute und eine Industriearchitektursprache und Ornamentik im Wohnungsbau entwickelte. Er arbeitete vorallem mit Modellhäusern, die er in den Siedlungen mehrfach platzierte. Er sprach sich offen gegen zu enge Wohnverhältnisse aus und plädierte dafür, dass beengte Verhältnisse, eine „Anhänglichkeit zum bewohnten Teil des Hauses“ verhinderten, was dazu führe dass „die Reinlichkeit und Ordnungsliebe nicht geweckt werden und dass Moralität und Gesundheit darunter leiden“. Plane man hingegen „kleinere Häuser, denen etwas Pflanzland beigegeben wird, so haben die dieselben bewohnenden Familien ein Interesse, das Innere und Äussere reinlich zu erhalten, und wenn vollends ein Amortisations-System in dem Sinne aufgestellt würde, dass der ursprüngliche Mieter nach und nach in den Besitz seiner Behausung und des dazu gehörenden Landes gelangen kann, so werden nicht nur Ordnungs- und Reinlichkeits-Sinn 4 gesteigert, sondern auch Sparsamkeit gepflanzt“ . Diese Idee der Amortisation über eine längere Zeitspanne war Teil der sozialen Struktur, die Ernst Jung mit der GebW in Winterthur implementieren wollte. Der Gesellschaft war ebenfalls von Anfang an wichtig keine grosse "cite ouvriere" wie bei dem Mühlhauser Vorbild zu schaffen, sondern "successive da und dort, sowohl im Stadtgebiete 5 WInterthur als ausserhalb der dersselben, Häusegruppen zu erstellen" Die Siedlung Schöntal ist mit der Siedlung Deutweg eine der ersten realisierten Überbauungen der Gesellschaft. Das ab dem Jahr 1873 überbaute Areal befindet sich nahe der Gasanstalt auf dem Tössfeld, welche 1860 in Betrieb genommen wurde. Durch Steinkohle wird hier Gas zur Versorgung der Stadt hergestellt. Dies wurde damals beinahe als Wunder und dadurch als Zeichen des Fortschritts gesehen. Das Gelände der Siedlung Schöntal ist ein geprägt durch die umgebende Industrie und deren Transportwege. Angegliedert ist das Gelände an der Zürcherstrasse, welche von der ehemals eigenständigen Gemeinde Töss in das Zentrum der Stadt Winterthur führt. Der Bau der Siedlung verlief in mehreren Etappen. Der Wohnraum war immer wieder innerhalb kürzester Zeit vergeben.
Abb. 5. Verortung der Siedlung Schöntal
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4
Serra, 1991, S.32
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Flury, 2008, S.151
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Abb. 6. Siedlung Schöntal / Ursprünglicher Zustand
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Norden
3.1 Kollektive Identität Das folgende Unterkapitel beschäftigt sich mit den standardisierten Modellhäusern der Siedlung Schöntal. Die 1873 geplante Siedlungsstruktur des Architekten Ernst Georg Jung wird erläutert und die Bauten in ihrem Ursprungszustand beschrieben. Anschliessend wird der Begriff „Kollektive Identität“ behandelt und die Siedlung daraufhin untersucht. Im Ursprungszustand wies die Erschliessung der Siedlung interessante Blickbeziehungen innerhalb der Siedlung auf. Damit erschuf der Architekt eine szenografische städtebauliche Anordnung, die im Folgenden beschrieben werden soll. Die Siedlung ist nach dem kontinentaleuropäischen Vorbild einer „Arbeiterstadt“ 1 erstellt worden . Die Ausrichtung nach den Himmelrichtungen spielte für den Architekten eine untergeordnete Rolle. Die Ausrichtung wurde durch die Symmetrie der Gesamtanlage bestimmt. Auf einer rechteckigen Gesamtparzelle, umgeben mit Erschliessungsstrassen, wurden insgesamt 17 schlichte, verputzte Häuser grösstenteils mit umzäunten Gartenabschnitten platziert. Zwei Gebäude an der Zürcherstrasse bilden den Kopf der ursprünglichen Siedlung. Die Symmetrieachse der zwei identischen klaren Baukörper dominiert die gesamte Siedlung. Sie bildet einen schmalen Weg aus. Vor dem einzigen Volumen, der diese Achse akzentuiert teilt sich der Weg auf (vgl. Abb. 6) und vereinigt sich danach wieder. Das kleine Gebäude, umringt von Baumkronen, ist von der Strasse zwischen den zwei hohen Körpern zu erkennen. Der Kontrast wird sichtbar zelebriert. Das mittige Gebäude ist mit zwei länglichen, im rechten Winkel zu allen anderen platzierten Bauten, umrahmt. Dadurch entstehen zwei gefasste Strassenräume in der Siedlung. Jeweils an den Punkten, an denen sich der schmale Weg wiedervereinigt. Die sechs doppelt so breiten Strassen, welche die Siedlung rechtwinklig zur Symmetrieachse erschliessen, formen sieben regelmässige Flächen. Sie folgen beinahe alle derselben Logik. Ein Volumen steht nicht gänzlich frei in der Fläche, sondern rückt im Südosten an die Baugrenze und bildet eine Strassenfront. Je nach Gebäudetypologie werden die meisten Flächen wiederum in kleinteilige Parzellen unterteilt. Die Kreuzungen mit dem Weg auf der Symmetrieachse werden teilweise zu kleinen Plätzen verformt. Die Anordnung der weiteren Bauten folgt in der Logik den zwei Kopfbauten und wiederholt sich. Länglichere und gedrungene Volumen wechseln sich ab und bilden so in einem wiederkehrenden Rhythmus die achteckigen Plätze aus. Gestützt werden sie durch die Höhenunterschiede der Volumina. Die Gebäude versuchen die Siedlung nicht abzuschirmen, sondern lassen den Blick immer wieder frei aus ihr hinauswandern.
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Bärtschi, 1989, S.20
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Abb. 7. Modellhaus Typ C
Abb. 8. Modellhaus Typ D
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Abb. 9. Modellhaus Typ F
Von den insgesamt 17 Bauten auf der Parzelle heben sich die zwei identischen Kopfbauten (Modell F) an der Züricherstrasse am stärksten ab. Als dreigeschossige Mehrfamilienhäuser grenzen sie die Siedlung zu der stark frequentierten Zürcherstrasse ab. Die Doppelhaustypologie erzeugt sechs Wohnung pro Haus. Jeweils drei werden von einem gemeinsamen Treppenhaus erschlossen. Die Eingangsituationen sind jeweils identisch an den kurzen Fassaden der Gebäude angesetzt. Leicht erhöht betritt man das Gebäude über einige Stufen unter einem hölzernen Giebeldach. Trotz des seitlichen Eingangs zeigt das Volumen seine Frontfassade zur Strasse. Das mittlere Drittel der Fassade schiebt sich einige Zentimeter hervor, vergrössert die Stube der Wohnungen unmerklich aber formt im Dach einen eigenen Giebel. Die Grundrisstypologie weist im Vergleich zu den anderen Modellhäusern einen Flur auf, der alle Zimmer direkt zugänglich macht. Neben der Küche gliedert sich eine eigene Toilette, drei Kammern und eine Stube an. Im Dachstock steht ebenfalls eine Winde zur Verfügung, die Unterkellerung bietet Lagerplätze. Das Modell D ist ein Reihenhaus mit drei, vier oder auch sechs aneinandergereihten Einheiten. In der Siedlung Schöntal findet es sich mit drei und vier Einheiten wieder. Die Einheiten an den Enden der Reihung werden durch die kurzen Seitenfassaden erschlossen, die restlichen jeweils über die hintere Fassade. Die einzelnen Reihenhäuser umfassen insgesamt vier Zimmer im Erdgeschoss. Nach vorne ein Wohnzimmer und ein schmales Schlafzimmer, nach hinten eine weitere Schlafkammer, die Küche und ein Treppenhaus mit dem Hauseingang. Das Treppenhaus umfasst gleichzeitig das Abort. Eine Dusche gibt es nicht, der Schüttstein in der Küche ist zeitgemäss. Für weitere Bedürfnisse 2 gibt es ab 1978 das Badehaus unweit der Siedlung . Die mittleren Einheiten verlieren durch den Eingang eine Kammer. Dafür haben sie an der Frontfassade ein vergrössertes Fenster. Der Dachstock bietet jeweils zwei separate Dachkammern, welche entweder nur durch Dachgauben oder seitlich auch durch Fenster
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Bärtschi, 1989, S.20
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in der Seitenfassade belichtet werden. Die Räume sind geprägt von dem Giebeldach, welches den gesamten Dachstock einnimmt. Dadurch ist die Höhe des Daches in der Fassade identisch mit der Höhe der verputzten Fassade. Rechteckige Fensteröffnungen mit Klappläden gliedern die Fassade in einem wiederkehrenden Rhythmus. Die Gauben verändern ihre Proportion an den Rändern und können als, dem einzelnen Haus übergeordnetes, Gestaltungselement gelesen werden. Die einzige Trennung in einzelne Reihenhäuser wird nur durch die vertikalen Regenrinnen artikuliert. Diese Geste stört aber nicht den Eindruck eines klaren Volumens. Sehr ähnlich aufgebaut ist das Modell C. Als Doppelhaus können beide Einheiten die Vorteile der seitlichen Erschliessung nutzen. Gauben sind nicht vorgesehen. Die vollständige Unterkellerung bietet ausserdem etwas mehr Platz zur Lagerung. Die meisten Wohnungen generiert in der Siedlung Schöntal das Modell A. Ein Doppel Wohnhaus mit vier Wohneinheiten, aufgeteilt auf seine drei Geschosse. Auf den kurzen Seiten des Gebäudes befindet sich jeweils gespiegelt der Eingang mit dem Treppenhaus. Auf jedem Stock befindet sich zwei identische Wohneinheiten. Sehr minimiert bestehen sie aus Stube, Küche, zwei Zimmern sowie einer Toilette im gemeinsamen Treppenhaus. Das Satteldach nimmt das dritte Geschoss in seiner Neigung komplett ein, bildet aber Gauben aus, die Zimmer des Dachgeschosses nutzbar machen. Die sogenannten Windenkammern sind jeweils einer Wohnung zugeschaltet und oftmals einzelnen vermietet worden. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Parallelen der einzelnen Modelle zueinander in der Siedlung Schöntal nicht zu verkennen waren. Trotz einer starken Ähnlichkeit ist die Siedlung keine monotone Addition der gleichen Bauten. Die Verhältnisse der Arbeiter, die die Siedlung Schöntal bewohnten, waren sich zu der Zeit der Industrialisierung sehr ähnlich. Die Arbeiterschicht arbeitete zusammen in den Fabriken. Die Menschen lebten in einem starken homogenen Kollektiv. Heute erinnert nur die im Laufe der Zeit stark abgeänderte Architektur an diese Verhältnisse. Die ehemalige Gleichförmigkeit der Gebäude ist nur noch schwer erkennbar. Nur wenig erinnert an die Arbeitersiedlung, die Ernst Jung 1873 entwarf. Doch bildet sie einen Ausgangspunkt für die Suche nach einer kollektiven Identität in der Siedlung Schöntal.
Abb. 10. Modellhaus Typ A
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Die Frage nach der Entstehung eines „Wir-Bewusstseins“ als Grundthema soziologischer Theorie oder Allgemeiner Soziologie, bildet eine zentrale Frage in Bezug auf das Thema dieser Arbeit. Die deutsche Soziologin, Heike Delitz, definiert die kollektive Identität als "eine 3 affektive und kulturell erzeugte Identität“ . Diese Definition impliziert, dass die Entstehung zunächst im Bewusstsein des Einzelnen geformt wird. Ausgehend vom Individuum wird ein übergreifendes Gedankenkonstrukt formuliert. Nach Durkheim basiert die kollektive Identität auf einer Theorie der Affekte und Symbole. Die Theorie der Affekte umfasst gemeinschaftliche Rituale und Erinnerungen. Sie bilden ein Gruppengefühl. Dieses "Wir-Bewusstsein" muss nach aussen hin verkörpert werden. Diese Verkörperung entsteht durch Symbolik. Sie bildet den zweiten Pfeiler der kollektiven Identität. Eine Stadt, Siedlung oder auch ein einzelnes Haus erhält durch sie verschiedene Ebenen der Lesbarkeit. Als Teil einer kollektiven Identität hat man das Wissen um die Symbolik zu lesen und zu deuten. Die Kommunikationsebene, die sich durch die Symbole auftut, stützt und erzeugt das Kollektiv gleichermassen. Maurice Halbwachs entwickelt ausgehend von den Theorien Durkheims den Begriff des kollektiven Gedächt4 nisses. Es bleibt auf "Räume, Denkmäler, Architekturen angewiesen" . Das kollektive Gedächtnis und seine Manifestationen halten das Kollektiv über die Zeit am Leben. »Der Mensch, so hat man gesagt, ist ein symbolisches Wesen, und in diesem Sinne sind nicht nur die Wortsprache, sondern die Kultur insgesamt, die Riten, die Institutionen, die sozialen Bezie5 hungen, die Bräuche usw. nichts anderes als symbolische Formen.« Umberto Eco
Die meisten Zellen des Menschen haben eine deutlich kürzere Lebensdauer als der gesamte Organismus. Wir erneuern uns daher stetig selbst und entwickeln uns. Die Identität des Kollektivs, aber auch die des Individuums löst sich nicht 6 durch Veränderungen auf. Nach Jan Assmann ist der Untergang eines Kollektivs nicht mit einer physischen Auslöschung, sondern vielmehr mit einem kollektiven Vergessen von Erinnerungen verknüpft. Die Bewohner der Siedlung Schöntal sind heute eine heterogene Masse, die keine Gemeinsamkeiten mehr findet. Viele langjährige Bewohner und Hausbesitzer sind weggezogen oder verstorben. Man kennt und sieht sich nur noch sporadisch in der engsten Nachbarschaft. Die Reichweite der Nachbarschaft ist geschwunden. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl als ganze Siedlung gibt es nicht mehr. Quartierläden und Restaurants als Treffpunkte haben geschlossen. Die 7 Vergangenheit der ursprünglichen Siedlung tritt zunehmend in den Hintergrund . Das Kollektiv, dass die Siedlung einst erschaffen hat, verliert seine Manifestation und gleichzeitig sein Gedächtnis. Die Überschreibung nimmt überhand. So wird die Siedlung zu einem Nebeneinander verschiedener, nicht mehr territorial gebundener Kollektive.
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3
Delitz, 2018. S.
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Delitz, 2018. S. 87
5
Eco, 1988. S. 108
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Assmann, 2018. S.30
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Resultate Fragebogen
Die Arbeitersiedlung Schöntal Winterthur Positionen zur Stadt – DasinBeispiel Winterthur
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Abb. 11. Arbeitersiedlung SchĂśntal 1981
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Im Spannungsfeld Semesterreader HS 19 kollektiver Identität und individueller Aneignung
Abb. 12. Maschinenfabrik Rieter, Winterthur Töss 1983-1987
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Abb. 13.Modellhaus Typ C unverändert - ursprünglicher Zustand
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Im Spannungsfeld Identität und individueller Aneignung Semesterreader HSkollektiver 19
Abb. 14.Modellhaus Typ C - Zustand am 07.12.2019
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Die Arbeitersiedlung in Winterthur Positionen zur Stadt SchĂśntal â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Abb. 15. Siedlung SchĂśntal - heutiger Zustand
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Norden
3.2 Individuelle Aneignung Die Zusammengehörigkeit der Bauten ist heute nur noch zu erahnen. Der kollektive Aspekt der die Siedlung Schöntal als solche zusammenhält, wird heute von einer individuellen Transformation der einzelnen Parzellen zusehends überschrieben. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit diesem Phänomen der Abänderung und Verbauung und führt nach einer Beschreibung den Begriff der Aneignung ein. Die Bewohner haben sich über Zeit die Siedlung zu Eigen gemacht. Dies zeigt sich in unzähligen Formen und Farben. Der Spaziergang zu Beginn dieser Arbeit deutet sie an. Aber nicht nur Veränderungen der Gebäudehüllen wurden vorgenommen, vor allem Renovationen und Modernisierungen im Inneren waren immer wieder nötig. Umstrukturierungen der Grundrisse. Zeitgemässe Nasszellen mussten installiert werden, um die Gebäude durch die ansteigenden Lebensstandards nicht zu verlieren. Mit dem Platzmangel, der mit den Jahren schleichend aufkam, musste und muss heute immer noch umgegangen werden. Durch die Eigentumsverhältnisse in der Siedlung geschahen alle Renovationen oder Abänderungen jeweils individuell und nie gesamtheitlich. Die äusserlich erkennbaren Abänderungen der Architektur werden in den Abbildungen 16 und 17 thematisiert. Die Substanz der Arbeiterhäuser ist in allen Fällen vorhanden. Geprägt ist die Entwicklung der Gebäude von additiven Anbauten. Wintergärten und verlängerte Wohnzimmer wurden und werden in den Vorgarten gebaut und verdecken die ursprünglichen Fassaden. Die Dachformen haben sich verändert. Dachgauben wurden verlängert, vergrössert oder auch gesamte Fassaden um ein weiteres Geschoss verlängert. Deutlich erkennt man den Platzmangel aufgrund dessen diese Anbauten entstehen. Sie generieren mehr Platz oder machen Räume besser nutzbar. Es kommt bis zu ganzen Häusern, die als Anbauten aus den Reihen hervorwachsen. Abgerundete Fenster und ein flaches Dach bilden einen starken, in der Umgebung, beinahe ironischen Kontrast. Ein weiteres Mittel um Platz zu generieren ist die Erweiterung im Erdreich. Die Vergrösserung des Kellergeschosses bietet sogar die Möglichkeit, diesen als Eingangsbereich zu nutzen. All diese Typen treten nicht nur einzeln auf. So finden sich Gebäude, die jeden Typ des Anbaus aufweisen und dadurch komplett verschleiert wirken. Dazwischen sieht man auch einzelne ursprünglich belassene Parzellen, die eine Modernisierung im Einklang mit der Substanz gesucht haben und dadurch wiederum als Unikate auftreten. Die hier aufgezeigten Typen sind nur exemplarische Beispiele und Bruchstücke der existierenden Vielfalt.
Abb. 16. Veränderungen
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Es finden sich auch unzählige Verwendungsmöglichkeiten der Gärten. Eigentlich zum Anbau von Nahrungsmitteln gedacht, können heute etliche Lebensstile durch die Nutzungen der Gartenfläche differenziert werden. Verschiedene Welten prallen in unmittelbarer Nähe aufeinander. Findet man dort eine Miniatur eines englischen Gartens kann man daneben einen rege bearbeiteten Gemüseacker bestaunen. Der Nächste hat den Rasen gänzlich betoniert, um sich auf einer ausladenden Terrasse Sonnen zu können. Daneben ein ganzes Wohnzimmer, dass in den Garten angebaut wurde, um Wohnraum zu generieren. Einzig die Dichte führt die Unterschiede beinahe zu einer ironischen Überspitzung. Durch die Verbauung der Siedlungsstruktur wird auch die geplante städtebauliche Anordnung des Architekten verfremdet. Sichtachsen und Symmetrien werden gestört. Nicht nur die Architektur, sondern auch die Siedlungsstruktur ist in den Hintergrund gerückt. Die Arbeitersiedlung Schöntal Winterthur Positionen zur Stadt – DasinBeispiel Winterthur
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Abb. 17. Aneignung in der Siedlung SchĂśntal
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Abb. 18. Aneignung in der Siedlung Schöntal
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Abb. 19. "Platzen aus allen Nähten"
Die Parzellierung ist deutlich sichtbarer als bei der Erbauung, die einzelnen Hausbewohner müssen sich in der kleinteiligen Struktur zurechtfinden. Der Platzmangel in der Siedlung Schöntal macht die Entwicklung einer Individualisierung nach aussen intensiv erlebbar. Der wachsende Platzbedarf ist eine Erscheinung die sich ebenfalls über die Zeit entwickelt hat. Im Durchschnitt benötigt 1 eine Person im Jahr 2018 in der Schweiz 45m2 Wohnfläche . Verglichen mit den Wohnverhältnissen in den Modellhäusern der Arbeitersiedlung Schöntal sind diese Zahlen sehr hoch angesetzt. Die Anbauten und Veränderungen sind daher ein unumgänglicher Prozess, der die Lebensqualität verbessern kann. Die gleichzeitige Aneignung der Umgebung kann eine Identifizierung mir ihr ermöglichen und die Lebensqualität steigern. Die im vorherigen Kapitel beschriebene Bausubstanz und das daraus entstandene, territorial verankerte Kollektiv, wird immer weiter verformt und überschrieben. Die Siedlung zeigt sich als Palimpsest aus den unzähligen Spuren seiner Bewohner. Heute dominiert die daraus resultierende Abwechslung den Eindruck der Siedlung. Wenn man diese Entwicklungen betrachtet, ist die zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft ein Aspekt der sich aufdrängt. Der Prozess, angestossen durch verbesserte Lebensstandards, verbesserte Sicherheit und ungeahnte Möglichkeiten für den Einzelnen, bezeichnet eine Entwicklung weg von einer Fremd- hin zu einer Selbstbestimmung. Die Fragmentierung der Stadt ist eine Auswirkung dieses Prozesses. Von Anfang an war er von Kritik geprägt. Das Ideal der Ganzheit wird durch das Vorbild der griechischen Polis aufrechterhalten. Doch die Stadt als Einheit wahrzunehmen wird immer fragwürdiger. „Ihre einzelnen Teile streben auseinander und können nur mehr mühsam zusammen2 gehalten werden“ . Die Einflüsse der Globalisierung wirken nicht nur einheitsstiftend, sondern auch trennend; sie schaffen neue Formen der Schichtung und bringen an verschiedenen Orten oft entgegengesetzte Folgen hervor. "(...) Zwei unmittelbar benachbarte Gebiete oder auf engstem Raum zusammenlebende Gruppenkönnen völlig verschiedenen Systemen der Globalisierung angehören, so dass das physische Nebeneinander ganz sonderbare Auswirkungen zeigt."
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Die Individualisierung prägt die Gesellschaft der westlichen Moderne und schreibt dem Individuum einen höheren Stellenwert zu als dem Kollektiv. Durkheim setzte diese aufkeimende Individualität sogar einer Religion gleich. Individualität soll, so schreibt er, den Klebstoff für ein weiteres Kollektiv bilden und 4 trennt nicht. Um sich als Individuum zu entwickeln, beschäftigt sich der Mensch intensiv mit seiner Umgebung. Aus einer Wechselwirkung zwischen Abgrenzung und Zugehörigkeit zu einem Kollektiv wird das "Selbst" geformt und gefestigt. Der Mensch braucht ein Kollektiv um sich damit in Beziehung zu setzen und seine Identität daraus immer wieder von neuem zu bestätigen und weiter zu entwickeln. Dieser Prozess wird nie abgeschlossen. Abb. 20. Veränderungen der Architektur
Wie Habermas erklärt: "Individuum und Objekt konstituieren sich gegenseitig,
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1
Bundesamt für Statistik, Schweiz
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Schroer, 2006, S.237
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Giddens in: Schroer, 2006, S.239
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Delitz, H., 2018. S.90
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und eine Person kann sich ihrer selbst nur im Verhältnis und auf dem Wege über 5 den Aufbau einer objektiven Welt vergewissern." Diese Transformation der Siedlung Schöntal kann als ein weit fortgeschrittener Aneignungsprozess des Individuums beschrieben werden. Die Tätigkeit "sich etwas Anzueignen" ist die Auseinandersetzung des Einzelnen mit der materiellen und symbolischen Umwelt, eine Gestaltung dieser. Aneignung gibt Gegenständen oder Abläufen Sinn und Bedeutung. Für den Psychologen Holzkamp, ist Aneignung ein Prozess, der Bedeutungen erzeugt. Dieser Prozess bietet die „subjektive Erkenntnis, positive emotionale Bewertung und alltagspraktische Umsetzung der Tatsache, dass die gegenständliche Welt nicht zufällig so ist, wie 6 sie ist“ . Ausgehend von dieser These ist die Aneignung ein wesentlicher Teil unserer Identitätsfindung und hilft dem Menschen, seine Position zwischen der oben genannten Abgrenzung und der Zugehörigkeit zu einem Kollektiv zu finden. Aneignung ist durch diese Erzeugung von Bedeutung auch ein Kommunikationsmittel. Die gebaute Umwelt wird zum Ausdrucksmittel des Einzelnen und tritt dadurch mit anderen in einen Dialog. Bedeutung ist ein wichtiger Teil der Funk7 tion unserer Umwelt, sie dient dadurch zur Selbstpräsentation. Diese Repräsentation hilft dem Menschen, seine Identität auszuformulieren. Symbole resultieren aus diesem Verhalten und bilden wiederum einen Ausgangspunkt für Kollektive. Die Wahrnehmung dieser nonverbalen Kommunikation ist abhängig von Erfahrungen und dem Wissen des Betrachters. Kulturelle Symbole können nicht von allen gelesen werden, obgleich sie oftmals unterbewusst verstanden und gedeutet werden. Die vielen Bedeutungsebenen können, ohne selbst Teil des Kolelktivs zu sein, welches diese Symbole entwickelt hat, nicht abschliessend entschlüsselt werden. Doch auch ohne das gesamte Verständnis wird man von seiner eigenen Bedeutung, die man Räumen, Anbauten oder Details beimisst, beeinflusst. Durch Gespräche mit den Anwohnern und aus den Resultaten des Fragebogens habe ich herausgefunden, dass die Repräsentation des Einzelnen sich nicht ausschliesslich auf die Renovationen und Anbauten bezieht. Der Bezug auf die ursprüngliche Architektur ist einzelnen Bewohnern durchaus ein bewusstes Anliegen. Darüber kann auch eine Identifikation stattfinden, die in der Vielfalt der Siedlung wiederum einen Exoten darstellt. Durch die Eigentumsverhältnisse gibt es ausserdem einzelne Bewohner die schon in mehreren Generationen ihre Häuser bewohnen. Hier findet man ein starkes Interesse an der Geschichte der Siedlung, den Fabrikanlagen und den ehemaligen Arbeitgebern der Stadt Winterthur. Diese alteingesessenen Bewohner bilden jedoch Koryphäen in der heutigen Heterogenität der Siedlung.
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5
Habermas, 1974. Schriftenreihe BMBau, 1978, S. 72
6
Braun 1994, S.109
7
Walden, 1993, S.28
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4
Das Spannungsfeld
Die zuvor aufgespannten Themenfelder der kollektiven Identität und der individuellen Aneignung sind stark miteinander verwandt. Losgelöst voneinander können beide Phänomene nicht betrachtet werden. So braucht das Kollektiv das Individuum genauso wie das Individuum das Kollektiv braucht, um sich selbst zu erfahren. Die Individualisierung der Gesellschaft regt neben unzähligen sozialen Diskussionen auch Architekturdiskussionen an. Die Architektur muss sich mit Fragen des Kollektivs und der Individualität des Einzelnen auseinandersetzen, weil sie ein Medium der Gesellschaft darstellt. Architektur kommuniziert und bezieht Stellung in gesellschaftlichen Diskussionen. Die Siedlung Schöntal zeigt zum einen kollektiven Gedanken durch die Gleichartigkeit der Modellhäuser, auf der anderen Seite drängt sich dem Besucher heute die Individualität des einzelnen Hausbesitzers auf. Das Spannungsfeld, dass sich dadurch auftut ist relevant für eine Beurteilung der Siedlung. Die Siedlung Schöntal befindet sich an einem Scheitelpunkt. Die individuelle Aneignung nimmt überhand und scheint unkontrollierbar zu werden. Der Einzelne verändert die Siedlung in seinem Rahmen. Er hat sich von dem Zwang der Architektur losgelöst und sie mit dem Ausdruck seiner Individualität in den Hintergrund gestellt. Das Streben nach dem Ausdruck der eigenen Besonderheiten drückt sich in den neuen Architekturen der Siedlung aus. Die ursprüngliche Siedlungs-Identität wird untergraben. Nur noch aufmerksame Besucher nehmen die Siedlung als solche war.
Abb. 21. Vergleich Siedlung Schöntal damals / heute
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Abb. 22. Siedlung Jägerstrasse Winterthur
Abb. 23. Parkhill, Sheffield vor der Renovation
Abb. 24. Parkhill, Sheffield nach der Renovation
Abb. 25. Ehemaliges Athletendorf, Olympiastadion München
Ist ein Mass der Aneignung in der Siedlung Schöntal überschritten worden? Welchen Stellenwert hat die Aneignung der Architektur? Diese Fragen stellten sich mir bei dem Besuch der Siedlung. Die Aneignung der Architektur muss möglich sein, die Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt ist ein elementar menschliches Verhalten. Die Siedlungsidentität kann ohne die Identitätsentwicklung des Einzelnen gar nicht existieren. Der Aneignung muss daher ein hoher Stellenwert beigemessen werden. Sie ist für den Bewohner existenzieller als formale gestalterische Komponenten einer Architektur. In der Siedlung Schöntal ist die ursprüngliche Architektur sehr klar und durch den minimierten Platz auf den Parzellen zu einem immer engeren Käfig geworden. Anders ausgedrückt kann man sagen, die Balance zwischen der Freiheit und dem Regelwerk wurde gestört. Das Regelwerk der Modellhäuser Ernst Jungs ist überholt. Es hat den Entwicklungen der Gesellschaft bis heute nicht standhalten können. Um die Einheit der Siedlung aber auch das Individuum zu bekräftigen müsste in der Siedlung ein Rückbezug auf das alte Regelwerk der Arbeiterarchitektur stattfinden. Der Denkmalschutz könnte dies aufgrund der erhaltenswerten Substanz erzwingen und die Aneignung des Einzelnen auf die Ausstattung im Innenraum minimieren (vgl. Abb.22). Auf der anderen Seite könnte aber auch ein neues Regelwerk geschaffen werden, dass die Spuren der alten Architektur unterstützt und die Individualität zusätzlich unterstreicht. Der Umgang mit der Individualität in Bezug auf ein potenzielles neuentstehendes Kollektiv, bedarf einer feinfühligen Intervention. Die Standardisierung der Aneignung bietet ebenfalls Diskussionsstoff, kann aber in unterschiedlichen Projekten verglichen und beurteilt werden. Beispielsweise in dem Wohnungsbau Parkhill in Sheffield, England (vgl. Abb).
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Durch soziale Missstände wurde der Drang nach Individualität erkannt und in dem Umbau 2010/11 aufgegriffen. Wiederkehrende Schaufenster neben den Eingangstüren können jetzt den einzelnen Bewohner repräsentieren und bieten ein Minimum an nonverbaler Kommunikation zwischen den Bewohnern. Die offenen Laubengänge verlieren ein Stück ihrer Anonymität und werden belebt. Viel expressiver ist in dem Athletendorf in München mit dem Thema der Aneignung umgegangen worden. Die gesamte Fassade wird zu einem Spielfeld des eigenen Ausdrucks. Baulich darf jedoch nicht in die Struktur eingegriffen werden. Aufstockungen und Anbauten sind undenkbar. Die zwei Beispiele zeigen einen sehr klar definierten Umgang mit dem Thema. Sie zeigen, dass die Aneignungshandlungen gewisse Grenzen benötigen um ausgelebt werden zu können. Diese werden durch den Architekten gesetzt. Dem austarieren dieser Grenzen haftet ein moralischer Konflikt an. Die Grenzen können aber die Individualität stärken und den individuellen Ausdruck sogar unterstützen. Jedem Individuum wird dadurch eine Bühne geboten. In einem vergleichbaren Kontext kann man das Individuum schlussendlich besser als solches erkennen. Die bauliche Kommunikation zwischen den Individuen kann durch einen geschickten Umgang in der Architektur ein Kollektiv zusammenhalten und bestärken. In der Siedlung Schöntal ist der Aneignungsprozess nie gefasst worden. Die Individualität, die der einzelne entwickelt hat und zum Ausdruck bringt, scheint hier mehr zu trennen als zu verbinden. Die Anwohner bestätigen meinen Eindruck, ein Gemeinschaftsgefühl der Siedlung ist nicht mehr vorhanden. Der Einzelne bezieht sich auf andere nicht territorial gebundene Kollektive, um seine Identität zu bestätigen. Somit entsteht eher ein Konflikt untereinander als eine harmonische Kommunikation. Ob dieser Konflikt bereichert oder ein Unwohlsein hervorruft kann schlussendlich nur der Einzelne für sich entscheiden.
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"Die Realität eines Baus besteht nicht aus Mauern und Dach, sondern aus dem Raum, den man lebt." Lao Tse
1
1 aus: Schubert, 2002, S.1
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Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1. Schöntal. Eigene Skizze. (06.12.2019) Abb. 2. Schönthal. Luftbild. Eigene Skizze. (06.12.2019) Abb. 3. Blick über das Dorf Töss. Aus: Winterthurer Bibliotheken, Sondersammlungen (28.11.2019) Abb. 4. Ernst Georg Jung. Aus: https://www. winterthur-glossar.ch/app/default/pub/fw.action/ wine.article?ce_id=84&ce_name=Person (30.11.2019) Abb. 5. Bauten der GeBw 1882-1950. Aus: Jubiläumsschrift 75 Jahre GEbW. Einsicht durch das Stadtarchiv Winterthur. (06.12.2019) Abb. 6. Siedlung Schöntal - ursprünglicher Zustand. Eigene Zeichnung. (02.01.2020) Abb. 7. Modellhaus Typ C Aus: Arbeiterwohnungsbau in Winterthur (1860-1910). Universität Zürich: Lizentiatsarbeit, S. 63 Abb. 8. Modellhaus Typ D Aus: Arbeiterwohnungsbau in Winterthur (1860-1910). Universität Zürich: Lizentiatsarbeit, S. 65 Abb. 9. Modellhaus Typ F Aus: Arbeiterwohnungsbau in Winterthur (1860-1910). Universität Zürich: Lizentiatsarbeit, S. 73 Abb. 10. Modellhaus Typ A Aus: Arbeiterwohnungsbau in Winterthur (1860-1910). Universität Zürich: Lizentiatsarbeit, S. 70 Abb. 11. Arbeitersiedlung Schöntal. SIK_01012936. Bildarchiv ETH Zürich. Aus: http:// ba.e-pics.ethz.ch/#1577807563263_1 (07.12.2019 Abb. 12. Maschinenfabrik Rieter. SIK_01015990. Bildarchiv ETH Zürich. Aus: http:// ba.e-pics.ethz.ch/#1577807563263_1 (07.12.2019
Abb. 13. Modellhaus Typ C - ursprünglicher Zustand. Eigene Skizze. (07.12.2019) Abb. 14. Modellhaus Typ C - Zustand am 07.12.2019. Eigene Skizze. (07.12.2019) Abb. 15. Siedlung Schöntal - heutiger Zustand. Eigene Zeichnung. (02.01.2020) Abb. 16. Veränderungen. Eigene Skizze. (06.12.2019) Abb. 17. Privathaus in der Siedlung. Eigene Fotografie. ( 06.12.2019) Abb. 18. Privathaus in der Siedlung. Eigene Fotografie. ( 06.12.2019) Abb. 19. Veränderungen. Aus: How Buildings Learn. Brand, S. London: Penguin Group, S.13 Abb. 20. "Platzen aus allen Nähten". Eigene Skizze. (07.12.2019) Abb. 21. Vergleich Siedlung Schöntal damals / heute. Eigene Zeichnung. ( 02.01.2020) Abb. 22. Siedlung Jägerstrasse Winterthur. Aus: http://www.woko.ch/de/liegenschaft-details/370 (02.01.2020) Abb. 23. Parkhill, Sheffield vor der Renovation. Aus: https://pbs.twimg.com/ media/C-bVndXXkAAcjPU.jpg (02.01.2020) Abb. 24. Parkhill, Sheffield nach der Renovation. Aus: https://assets.themodernhouse.com/ wp-content/uploads/2018/01/5998-Park-Hill-2950x634.jpg (02.01.2020) Abb. 25. Ehemaliges Athletendorf, Olympiastadion München. Eigene Fotografie. (14.07.2019)
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Anhang
Den folgenden Fragebogen habe ich erstellt um damit Meinungen der Bewohner einzuholen. Mit einzelnen Anwohnern habe ich mich auch in einem Gespr채ch 체ber das Leben in der Siedlung ausgetauscht. Durch den Fragebogen habe ich vier detaillierte Antworten zu meinen Fragen erhalten, die mir einen zus채tzlichen Anhaltspunkt f체r die Arbeit gegeben haben.
Semesterreader HS 19
Zu der Siedlung und der Nachbarschaft: - Wie lange wohnen Sie schon in Ihrer / Ihrem jetzigen Haus / Wohnung ? - Fühlen Sie sich dem
Quartier Tössfeld zugehörig ? Siedlung Schöntal zugehörig ?
- Leben Sie hier oder
anonym ? eingebunden in das Quartier / die Siedlung ?
- Kennen Sie den Namen 'Schöntal Siedlung' ? - Hat die Siedlung heute noch einen eigenen Zusammenhalt ? - Kennt man sich untereinander ? - Kennen Sie die Geschichte der Siedlung ? - Wie würden Sie die Nachbarschaft in eigenen Worten beschreiben ?
Zu der individuellen Aneignung der Siedlung: - Fühlen Sie sich mit der industriellen Vergangenheit Winterthurs verbunden ?
- Was verbinden Sie mit dem Gaswerk Winterthur ?
- Haben Sie an Ihrem Haus / Ihrer Wohnung selber Änderungen vorgenommen ? (z.B. Anbau / Grundriss / Details / Dekoration) - Wenn ja, welche ?
- Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Haus ? / Ihrer Wohnung ?
- Welcher Teil Ihres Hauses oder der Siedlung repräsentiert Sie selbst am besten, und warum ?
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Redlichkeitserklärung
Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Arbeit mit dem Titel: Im Spannungsfeld kollektiver Identität und individueller Aneignung Die Arbeitersiedlung Schöntal in Winterthur selbstständig durch mich verfasst worden ist, dass keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt worden sind und dass die Stellen der Arbeit, die anderen Werken - auch elektronischen Medien - dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen wurden, unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht worden sind.
Grodtke Noemi Elise Luzern, 07.01.2020
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Im Spannungsfeld Die Arbeitersiedlung Identität in Winterthur und individueller Aneignung Semesterreader HSkollektiver 19 Schöntal
Vom Niedergang zur Renaissance
Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; GrĂźzefeld in Winterthur und Telli in Aarau Herbstsemester 2019 Von Emanuel Spielmann
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Semesterreader HS 19
Abstract
Die folgende Vertiefungsarbeit behandelt das Thema von Grosssiedlungen im Wandel der Zeit. Obwohl es keine generell gültige Definition einer Grosssiedlung gibt, ist im Allgemeinen eine funktional eigenständige Siedlungseinheit mit dichter, hochgeschossiger und relativ homogener Bebauung und mehreren hundert Geschosswohneinheiten gemeint. Im Besonderen werden in dieser Vertiefungsarbeit die beiden Schweizer Grosssiedlungen Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau behandelt. Die Arbeit soll aufzeigen, wie sich die Gesellschaft, deren Zeitgeist und Bedürfnisse verändert haben und was das für Folgen für Siedlungen dieser Grössenordnung hatte. Die Vertiefung sollte mögliche Wege aufzeigen, wie der negativen Spirale aus Vorurteilen, gesellschaftlicher Abweisung und sozialer Segregation durch architektonische und städtebauliche Massnahmen und Interventionen entkommen werden kann und wie die Attraktivität von Grosssiedlungen gesteigert werden kann.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019
Vom Niedergang zur Renaissance Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau Verfasser Emanuel Spielmann Weihermattstrasse 38 5000 Aarau
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08.01.2020
Dozent Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Architektonische Interventionen undBeispiel Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 93 Positionen zur Stadt – Das Winterthur
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Inhalt
Vorwort 1. Einleitung 1.1 Thema und Fragestellung 1.2 Vorgehen und Methode 2. Die Geschichte der Grosssiedlungen in der Schweiz 3. Ein Vergleich zweier Schweizer Grosssiedlungen 3.1 Siedlung Grüzefeld, Winterthur 3.2 Siedlung Telli, Aarau 3.3 Sozialer Niedergang: Probleme, Image und Vorurteile 3.4 Architektonische Interventionen: Sanierungen und Erweiterungen 4. Renaissance der Grosssiedlungen: Chancen, Strategien und Visionen 5. Zusammenfassung und Fazit 6. Literaturliste 7. Abbildungsverzeichnis 8. Redlichkeitserklärung
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Architektonische Interventionen undBeispiel Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 95 Positionen zur Stadt – Das Winterthur
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Vorwort
In Winterthur wird sie «Ghetto» benannt, in Aarau nicht selten als «Staumauer» oder «Betonwüste» betitelt. Die Rede ist von den Grosssiedlungen Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau. Längst haben sich die Vorurteile in fast allen Gesellschaftsschichten tief verankert und lassen sich kaum überwinden. Probiert man jemanden vom Gegenteil zu überzeugen, wird man zumeist komisch angeschaut und von Desinteresse umschlungen. So erging es mir schon einige Male, als ich erklärte, dass ich zwar im Telli-Quartier wohne, aber nicht in der Grosssiedlung selbst. Allein das Wort «Telli» reicht, dass man den Stempel auf die Stirn gedrückt bekommt. Ich erkläre dann immer, dass aber die Siedlung durchaus ihre Qualitäten habe. Die meisten Leute wimmeln schon vor meiner Argumentation ab oder geben ein laues «jaja» von sich, dass eher als Aufforderung zum Schweigen zu verstehen ist. Diese generelle Abneigung hat mich persönlich motiviert, diesem Problem auf den Grund zu gehen und zu untersuchen, wie es dazu kam. In der folgenden Vertiefungsarbeit möchte ich nicht nur den architektonischen Problemen auf den Grund gehen, sondern auch die Vorurteile ein wenig entschärfen und Strategien entdecken, wie man dieser negativen Haltung gegenüber Grosssiedlungen entkommen kann. Ich möchte herausfinden, was verschiedene Interventionen bewirken können und welchen Beitrag architektonische Massnahmen leisten können.
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Architektonische Interventionen undBeispiel Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 97 Positionen zur Stadt – Das Winterthur
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Einleitung
1.1 Thematik und Fragestellung Die Thematik der Vertiefungsarbeit behandelt im Allgemeinen Grosssiedlungen in Schweizer Städten und Vorstädten und im Besonderen die zwei Siedlungen Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau (siehe Abb. 1 und 2). Das Interessensfeld spannt sich dabei von der architektonischen und städtebaulichen Sichtweise und über soziokulturelle und historische Gesichtspunkte. Anhand einer möglichst gesamtheitlichen Betrachtungsweise sollen die zwei Fallbeispiele analysiert und mittels ihrer Erkenntnisse Rückschlüsse für die Zukunft gemacht werden können. Mich interessiert dabei besonders, wie man die Attraktivität und Funktionalität mittels architektonischer Eingriffe steigern kann und Grosssiedlungen auch für den breiten Mittelstand wieder interessant machen kann. Anhand der Vertiefungsarbeit soll unter anderem auch herausgefunden werden, wie es bezüglich Grosssiedlungen zu Imageproblemen und Vorurteilen gekommen ist und wie es zum sozialen Wandel und zur Segregation kam. Die Fragestellung soll zu einer Ideensammlung führen, wie man in der Gegenwart und in der Zukunft mit Grosssiedlungen im Allgemeinen umgeht und umgehen kann. Über die Analyse von architektonischen Interventionen der Vergangenheit und Projekten der Gegenwart, wie z.B. Veränderungen der Grundrisse, Sanierungen der Fassade und Eingriffe der Umgebung, soll die Vertiefungsarbeit aufschlüsseln, wie architektonische und städtebauliche Massnahmen und Interventionen zur Verbesserung der bestehenden Situation aussehen oder aussehen könnten. Dies führt mich zur Forschungsfrage dieser Vertiefungsarbeit: Was können architektonische und städtebauliche Massnahmen und Strategien für einen Beitrag leisten, um die Attraktivität und Funktionalität von Grosssiedlungen und deren Umgebung wiederherzustellen, langfristig zu erhalten und vielleicht sogar zu steigern?
Abb. 1: Luftaufnahme Siedlung Grüzefeld, Winterthur
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1.2 Vorgehen und Methodik Die Methodik der folgenden Vertiefungsarbeit basiert auf mehreren Schwerpunkten. In einem ersten Schritt soll die Geschichte der Grosssiedlungen in der Schweiz dargelegt werden. Konkret heisst das, dass eine historische Recherche aufzeigen soll, wann, warum, für wen und von wem gebaut wurde. Ebenfalls soll der erste Schwerpunkt den Zeitgeist während der Bauphase aufzeigen. Begriffe wie Wachstumseuphorie, Wohnungsknappheit und neue Baumöglichkeiten (wie z.B. Plattenbau, Elementbau, Vorfabrikation) sollen zu verstehen helfen, wie es zu einer gehäuften Bautätigkeit kam. Fokussiert wird dabei vor allem die Zeit von 1950 bis 1980, wo in der Schweiz in einem noch nie dagewesenen Massstab Städtebau gemacht und produziert wurde. In einem zweiten Schritt werden zwei konkrete Fallbeispiele der Schweiz herangezogen und behandelt. Zum Einen die Siedlung Grüzefeld in Winterthur, zum Anderen die Siedlung Telli in Aarau. Zuerst wird eine Recherche bezüglich den beiden Siedlungen aufzeigen, welches die Entwurfsabsichten der Architekten waren. Mittels Originalplänen und -fotos sollen die Bauprojekte sowohl architektonisch, als auch städtebaulich verstanden und eingeordnet werden können. Es wird untersucht und herausgefunden, wie es bezüglich Grosssiedlungen zu Imageproblemen und Vorurteilen gekommen ist und wie es zum sozialen Wandel kam. Dieser Schritt ist sozusagen als historische Aufarbeitung der Fallbeispiele zu verstehen und soll als vergleichende Analyse Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Siedlungen aufdecken, sowie aufzeigen, warum Sanierungen und Erweiterungen überhaupt nötig sind oder wurden. Danach werden die geplanten architektonischen Interventionen, so z.B. die räumliche Erweiterung beim Grüzefeld und die Sanierung der Fassade und Balkone beim Telli, herangezogen und mittels Quervergleichen zu anderen Schweizer Beispielen Rückschlüsse im Allgemeinen gemacht. In einem letzten und wahrscheinlich spannendsten Schritt wird herausgefunden, welche Massnahmen besser und welche schlechter funktionieren. Die Erkenntnisse werden gesammelt und gebündelt, um so eine Bestandesaufnahme mit kritischem Blick erstellen zu können. Insbesondere die Gründe dafür sollen erkennt oder zumindest gemutmasst werden. Diese Beantwortung darf aber nur als Versuch zu verstehen sein, da sich die Entwicklung erst in ein paar Jahren richtig aufzeigen wird. In einem Fazit werden als Abschluss die erarbeiteten Punkte und Resultate zusammengefasst und von einem persönlichen Statement begleitet.
Abb. 2: Luftaufnahme Siedlung Telli, Aarau
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Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 99 Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Die Geschichte der Grosssiedlungen in der Schweiz
Um die Geschichte der Grosssiedlungen in der Schweiz zu rekonstruieren, muss man den Städtebau anfangs des 20. Jahrhunderts und deren Konzepte, Methoden und Vorstellungen genauer zu verstehen versuchen. Obwohl der moderne Städtebau bereits deutlich früher und gleichzeitig mit der einsetzenden Industrialisierung begann, kam der Aufschwung der Grosssiedlungen erst sehr viel später als neues Städtebauelement dazu. Erst recht in der Schweiz, wo Menschen die Bewegung der Landflucht und der Verstädterung der Gesellschaft viel, viel langsamer durchliefen. (Vgl. Eisinger 2004: 29ff) In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts suchten Architekten, wie z.B. Hans Bernoulli, nach neuen städtebaulichen Lösungsansätzen für neue Stadtformen im «eigenartigen Städtebauvakuum» (vgl. ebd.: 36) dieser Zeit. Die Gründerzeitarchitektur war aus der Mode gekommen und die neuen Konzepte waren städtebaulich irgendwo zwischen der Gartenstadt und der Grosssiedlung anzusiedeln (z.B. «Im Vogelsang», Basel von H. Bernoulli (siehe Abb. 3)). Eine Antwort, wie die zukünftige Stadt denn aussehen sollte, war aber noch nicht gefunden. (Vgl. ebd.: 36ff) In den 1930er Jahren stellte Armin Meili in einem Artikel zur schweizerischen Landesplanung, welcher erstmals Hochhäuser im Schweizer Kontext erwähnte, dar, dass die zeitgemässe Stadt nun «ein Ergebnis systematischer nationalstaatlicher Planung» (vgl. ebd.: 37) sein soll. So forderte denn auch die CIAM-Gruppe Schweiz 1933, dass die angewandten Besitz- und Parzellierungsstrukturen durchbrochen werden müssen, um der Zerstückelung der Land- und Stadtflächen entgegenzuwirken. So formulierte die CIAM-Gruppe Zürich mehrere Bebauungsvarianten mit angepasstem Städtebau in Zürich aus, wie z.B. eine Komplettsanierung (gleichbedeutend mit einem Totalabriss) des Züricher Niederdorfs mit freiem Limmatraum und grossen quaderförmigen Bauvolumen (siehe Abb. 4). Aus der heutigen kulturhistorischen Sichtweise blieb es damals zum Glück nur bei einer Studie. (Vgl. ebd.: 37f) Nichtsdestotrotz dauerte es bis in die 1950er Jahre, als erste Siedlungsprojekte mit dem Charakter einer Grosssiedlung nicht nur projektiert, sondern auch gebaut wurden. Die städtebaulichen Theoriekonzepte und das Erbe der Stadt des 19. Jahrhunderts sind nun definitiv hinter sich gelassen. Nun hat auch die Schweiz die Landflucht und die Verstädterung der Vororte eingeholt. Was über Jahrhunderte Umland, und somit Nicht-Stadt war, wurde allmählich mit Urbanität und deren Mentalität und Gesellschaftsformen besetzt. Dies war auch gleichbedeutend mit dem Angleichen vom Land an die Stadt im Allgemeinen. (Vgl. ebd.: 147f)
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Der absolute Durchbruch der Grosssiedlungen in der Schweiz kam in der Mitte der 1960er Jahren. Stellvertretend dafür stehen die Konzepte des Unternehmens von Baulöwe Ernst Göhner und die gleichzeitige Einsetzung und Optimierung der Vorfabrikation. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegsjahre und den starken Bevölkerungswachstum wurde der Massenwohnungsbau plötzlich auch in der Schweiz essentiell. Da waren die Plattenbauten mit ihren Wohnungen im Baukastenprinzip die naheliegendste Lösung. Zwischen 1955 und 1975 wuchs die Schweizer Bevölkerung um einen Viertel und die Löhne stiegen stark. So stiegen denn auch die Bedürfnisse ans Wohnen: Zentralheizung, Lift, Balkon und ein eigenes Bad wurden plötzlich zu einem Muss und der allgegenwärtige Wohlstand ermöglichte dies auch finanziell. (Vgl. Furter 2013: 10ff) Anders als im Ausland, wo der Massenwohnungsbau und das Programm eines staatlichen sozialen Wohnungsbau zu einer direkten Verknüpfung mit der finanziell schwächsten Schicht führte, verhielt es sich in der Schweiz. Der Grundstückbesitz und das Bauen sind in der Schweiz bis heute mehrheitlich Privatsache geblieben. So sprachen in der Schweiz, wo der staatliche Wohnungsbau ausgenommen von einigen Genossenschaften in den Städten keinen Platz fand, die neu erschaffenen Grosssiedlungen eher die Mittelschicht an. Während z.B. in Deutschland oder in Frankreich die Plattenbauten fast zu «einem Sinnbild einer verfehlten Siedlungsentwicklung» (vgl. ebd.: 11) führten, war man in der Schweiz sogar fast ein bisschen stolz, in einer modernen und urbanen Wohnung eines «Plattenbaus» zu wohnen. So galt denn auch eine Grosssiedlung mit 1000 Wohnungen in der Schweiz als spezielle Seltenheit und war wirklich eine grosse Ausnahme, während es im nahen Ausland kaum erwähnenswert war. (Vgl. ebd.: 10ff) In der neusten Vergangenheit, sprich nach 1990, wurde nur noch selten in diesem Massstab Städtebau getrieben. Längst hat sich das Image der Siedlungen gewandelt und in der Bevölkerung hat sich eine ablehnende Haltung eingestellt. In den 1980er kam in der Schweiz wieder das Bedürfnis nach dem Einfamilienhaus im Grünen auf, welches sich, ausser in den Städten, auch mehrheitlich bis heute manifestiert hat. Die meisten Schweizer Grosssiedlungen sind denn auch in der Zeit von 1950 bis 1980 entstanden und haben ihre Blütezeit leider längst hinter sich. Die Plattenbauten kommen langsam in die Jahre und ihre Qualitäten sind für die Bevölkerung längst nicht mehr offensichtlich. So werden die nächsten Jahre zeigen, wo sich die Schweizer Grosssiedlungen im breiten Spagat zwischen Niedergang und Renaissance befinden werden.
Abb. 3: «Im Vogelsang», Basel von Hans Bernoulli, 1925 Abb. 4: Studie zur Sanierung des Niederdorfs mit freiem Limmatraum, 1933
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Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 101 Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Ein Vergleich zweier Schweizer Grosssiedlungen
3.1 Siedlung Grüzefeld, Winterthur Im Jahre 1960 veranlagte die Stadt Winterthur einen städtebaulichen Wettbewerb für eine Grosssiedlung, welcher vom Zürcher Architekturbüro, bestehend aus Cramer, Jaray, Paillard und Leemann, für sich entschieden wurde. Wie im Kapitel über die Die Geschichte der Grosssiedlungen in der Schweiz erwähnt, musste das Konzept der Gartenstadt allmählich einer grösseren Siedlungstypologie weichen, welche durch den steigenden Wohnungsmangel und den Druck der Industrie Winterthurs gefordert wurde. Die Überbauung Grüzefeld, mit seinen 370 Wohnungen aufgeteilt auf fünf Volumen, breitet sich auf der grünen Wiese kubisch mit grosser Längenausdehnung und unterschiedlicher Gebäudehöhen von zwei bis zwölf Geschossen aus (siehe Abb. 5). Ein weiteres Gebäude, welches Einkaufsmöglichkeiten, ein Pfarrhaus und 53 Alterswohnungen enthält, ergänzt die nach zehnmonatiger Bauzeit und zwischen 1965 und 1967 fertig gestellte erste Plattenbausiedlung Winterthurs. (Vgl. «Überbauung Grüzefeld, Winterthur» 1967: 793ff) Die Wohnungen der Grosssiedlung basieren auf dem stets gleich bleibenden Grundmodul von Wohnen, Essen, Balkon und Küche und einer Kernzone mit Bad und WC (siehe Abb. 7). Durch das Anfügen weiterer Räume werden unterschiedliche Wohnungsgrössen von 1 bis 6.5 Zimmern erreicht. Aus der inneren Logik der Grundmodule entwickelt sich die Positionierung der Volumen auf dem Baufeld. Die starke Staffelung (siehe Abb. 6), sowohl seitlich, als auch in der Höhe, verunmöglicht eine konventionelle Ausführung in Ortbeton. So wurde die Siedlung in der für Plattenbauten üblichen industriellen Vorfabrikation erstellt. Dabei wurden die Decken, Aussen-, Trag- und Trennwände im Elementbau ausgeführt und ermöglichten die für die Baugrösse enorm schnelle Ausführung. (Vgl. «Grossüberbauung Grüzefeld in Winterthur» 1966: 422ff)
Abb. 5: Arealübersicht im Modell, Siedlung Grüzefeld Abb. 6: Staffelung der Gebäudevolumetrie, Siedlung Grüzefeld
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Abb. 7: Grundriss Regelwohnung bestehend, Siedlung GrĂźzefeld
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Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 103 Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
3.2 Siedlung Telli, Aarau In den 1970er Jahren herrschte in Aarau eine grosse Nachfrage nach Wohnraum. Die Industrie in und um Aarau entwickelte sich stetig und täglich strömten ca. 10'000 Pendler in die Kantonshauptstadt. Da die Landreserven sehr gering waren, wurde 1969 der grosse Landkomplex im «Telli» von einer Industriezone in eine Wohn- und Gewerbezone umgezont. (Vgl. «Wohnbebauung für 4500 Einwohner» 1973: 194) Im Jahre 1970 luden die Grundeigentümer sechs Architekturbüros zu einem Wettbewerb ein, worunter sich Marti + Kast als Gewinner durchsetzen konnten. Nebst Wohnbauten für 4500 Einwohner waren ebenfalls ein Schulhaus, Kindergärten und -krippen, sowie ein Einkaufs- und Quartierzentrum zu planen (siehe Abb. 8). Bereits im Jahre 1972 wurde mit dem Bau der ersten Einheiten begonnen. Obwohl die letzte der vier Zeilen erst im Jahre 1991 fertig gestellt wurde, waren die ersten Wohnungen bereits zum Ende des Jahres 1972 bezugsbereit. Die fertiggestellte Grosssiedlung besteht aus vier geknickten Scheiben mit bis zu 19 Geschossen. Die quer in der Flussebene liegenden Scheiben, welche sich wahrscheinlich auch deshalb schnell den Übernamen «Staumauern» einholten, passen sich mit ihrer abgetreppten Silhouette (siehe Abb. 9) den Juraketten im Hintergrund an. Die horizontale Schichtung zeigt spiegelbildlich die modulare Repetition gleicher Wohnungstypen, sowie die rationell vorfabrizierten Gebäudeeinheiten (siehe Abb. 11). (Vgl. Ruedin 2008: 108ff) Die von Hans Marti entworfenen 1 bis 6.5 Zimmer-Wohnungen sind im Grundriss einfach organisiert. Beim häufigsten Typ reihen sich beidseits des innenliegenden Ganges, in dessen Verlängerung das Bad liegt, die Zimmer: im Osten die Schlafzimmer und auf der Westseite die Küche und das Wohnzimmer (siehe Abb. 10). Die unterirdische Quartierstrasse, sowie Parkplatzsituation ermöglicht einen vollkommen frei gehaltenen, zwischen Bäumen und angrenzenden Wäldern situierter, parkähnlicher Fussgängerbereich. (Vgl. Fuchs 1998 131ff)
Abb. 8: Arealübersicht im Modell, Siedlung Telli Abb. 9: Volumetrische Abtreppung, Siedlung Telli
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Abb. 10: Grundriss 3.5 Zi-Wohnung Standard (links) und Luxe (rechts) bestehend, Siedlung Telli
Abb. 11: Horizontale Schichtung der Geschosse, Siedlung Telli
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Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 105 Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
3.3 Sozialer Niedergang: Probleme, Image und Vorurteile Dieses Kapitel versucht den Wandel und den «sozialen Niedergang», den die Grosssiedlungen in der Schweiz die letzten vier oder fünf Jahrzehnte durchlebt haben, zu erläutern. Beim Versuch, die Probleme architektonischer und nicht-architektonischer Art zu benennen, fallen zuerst die offensichtlichsten auf. Die Siedlungen sind grösser und bringen mehr Leute auf der selben Fläche unter, dies führt logischerweise auch zu mehr Konfliktpotential, wie z.B. Lärm und Littering. Was bei einer Begehung der Areale auch sofort auffällt, ist das Nicht- oder Kaum-Nutzen der Aussenräume. Obwohl die Aussenräume nicht schlecht gegliedert sind und eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen (Park zum Erholen, Spielplatz für Kinder etc. (siehe Abb. 12)), werden sie nicht wirklich genutzt. Der Ursprung dafür ist wahrscheinlich an mehrere Ursachen geknüpft. Am naheliegendsten ist wohl der relativ hohe Leerwohnungsbestand von Grosssiedlungen. Aber auch das Zurückziehen der Bewohner in die eigenen vier Wände und die Tatsache, dass solche Siedlungen oft eine sogenannte «Schlafstadt» sind (die Bewohner schlafen zwar dort, verbringen aber die Arbeits- und Freizeit auswärts), tragen dazu bei. Auch die Schein-Öffentlichkeit der Aussenräume und Parkplatzanlagen, sowie die oft unterschiedlichen Eigentümer der Wohneinheiten führten wohl dazu, dass die Siedlungen in Verruf kamen. Auf der einen Seite fühlt sich niemand wirklich verantwortlich für die Aussenräume, auf der anderen Seite werden sie von der Bevölkerung nicht wirklich belebt. Dasselbe gilt auch für die oft sehr anonym gestalteten Eingangsbereiche der Wohnungen. (Vgl. Althaus 2018: 333f) Ein weiteres Problem, das in der heutigen Zeit grösser wird, ist der stark rationelle Grundriss, der davon ausgeht (zumindest beim Grüzefeld), dass eine Grossfamilie mit derselben Fläche des Grundmoduls und nur einer Nasszelle auskommen kann, wie ein Single-Haushalt in einer kleinen Wohnung. Die Pro-Kopf-Quadratmeter haben sich in der zwischen Zeit stark erhöht, worauf die Siedlungen für den breiten Mittelstand immer uninteressanter wurden. Auch den für die damalige Zeit hohen technischen Ausbau, wie z.B. ein Lift und eine Spülmaschine, ist in der Zwischenzeit zum Standard geworden und ist kein zusätzlicher Mehrwert mehr. (Vgl. «Überbauung Grüzefeld, Winterthur» 1966: 442) Nicht zuletzt werden auch die Grosssiedlungen im Ausland zum schlechten Image beigetragen haben. Da im naheliegenden Ausland, so z.B. Frankreich und Deutschland, die Grosssiedlungen sehr viele Sozialwohnungen beinhalteten, eine viel grössere Anzahl an Bewohner unterbrachten und aufgrund von Armut und Arbeitslosigkeit ein sehr viel grösseres Konfliktpotential hatten. Die Armut und die oft damit verbundene Kriminalität waren dann auch die Hauptmeldungen, die man in den Schweizer Medien über «Plattenbauten» im Ausland mitbekommen hat. So hat sich dieses «Ghetto»-Image leider auch auf die Schweizer Siedlungen übertragen, obwohl solche Probleme in der Schweiz nie in diesem Ausmasse existierten.
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3.4 Architektonische Interventionen: Sanierungen und Erweiterungen Die erste Sanierung erfuhr die Siedlung Grüzefeld 1995, als das Erscheinungsbild stark verändert wurde. Dabei wurden die Fassaden isoliert und mit Eternit verkleidet. Ebenfalls wurden die Wohnungen und Balkone vergrössert, um dem damals aktuellen Standard zu entsprechen. Im Jahr 2018 wurde ein Studienauftrag durchgeführt, um zu prüfen, wie es mit dem Grüzefeld weiter gehen kann. Eine Verdichtung des Areals, weitere Vergrösserungen der Wohnungen (siehe Abb. 13) und bessere Erdbebensicherheit waren die Hauptziele der Studie, welche das Architekturbüro Niedermann, Sigg, Schwendener durchführen durfte. Jedoch wurde auch ein Totalabriss in Erwägung gezogen. Wie es mit der Wandlung der Überbauung weiter geht, wird sich erst noch zeigen. (Vgl. Schwartz-Uppendieck 2018) Durch die unterschiedliche Fertigstellung und Besitzverhältnisse der vier Gebäudevolumen, haben einige Wohnungen der Siedlung Telli bereits Sanierungen hinter sich. Die Zeilen B und C erfahren zurzeit eine neue Überarbeitung, die von Meili Peter Architekten geplant wurde. Dabei geht es mehrheitlich darum, die in die Jahre gekommene Siedlung einerseits energetisch zu sanieren und andererseits aufzuwerten. Dabei wird auch, wahrscheinlich v.a. um die Siedlung attraktiver für junge Leute und Familien zu machen, eine Nachhaltigkeitszertifizierung angestrebt. Der Grundriss wird, da er mit seinem Prinzip des Ost-West-Durchwohnens relativ gut funktioniert, kaum verändert (siehe Abb. 14). Hauptsächlich wird der Aussenraum durch das Verbreitern der Balkonschicht aufgewertet. (Vgl. Meili Peter 2019)
Abb. 12: Aussenraumgestaltung, Siedlung Telli
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Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 107 Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Abb. 13: Grundriss Regelwohnung erweitert, Siedlung GrĂźzefeld
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Abb. 14: Grundriss Regelwohnung saniert, Siedlung Telli
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Architektonische Interventionen undBeispiel Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 109 Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Winterthur
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Renaissance der Grosssiedlungen: Chancen, Strategien und Visionen
Das Kapitel Renaissance der Grosssiedlungen versucht die im ersten Kapitel erwähnte Forschungsfrage zu beantworten und verschiedene Strategien zu sammeln. Wenn wir die beiden Strategien der behandelten Siedlungen Grüzefeld und Telli vergleichen, fällt die unterschiedliche Herangehensweise auf. Während beim Winterthurer Beispiel die Substanz grundlegend verändert werden soll, weist das Aarauer Beispiel verhältnismässig sanfte Massnahmen auf. Im Unterschied zum Grüzefeld, wo das Wohnzimmer sowohl bei einer kleinen, als auch bei einer grösseren Wohnung die identische Grösse hat, weist das Telli eine weit differenzierte Variation und einen deutlich besser gelungenen Grundriss auf. Was ich beim Telli ein sehr interessanter Ansatz finde, ist die Strategie der Aufwertung durch ein Nachhaltigkeitslabel. Nun werden andere Schweizer Beispiele herangezogen, um die verschiedenen Strategien zu vergleichen. Als erstes Beispiel wird das Tscharnergut (1958 – 1965) im Berner Quartier Betlehem unter die Lupe genommen. Die Strategie im Umgang mit dieser Grosssiedlung ist aufgrund der Grösse und Komplexität der Siedlung breit aufgegleist. Im Grundlegenden hat man sich aber gegen einen Ersatzneubau und für eine Sanierung mit Erweiterung entschieden. Der Mehrwert wird dabei v.a. durch das Anfügen einer weiteren Schicht erreicht. Als zweiter Quervergleich wird die Göhner Grosssiedlung Sonnhalde (um 1970) in Adlikon herangezogen. Bei diesem Beispiel wurde bei der Sanierung «lediglich» ein Fassaden- und Innenraumlifting vollzogen, ohne aber dabei den Grundriss und die Typologie zu verändern. Was die Sonnhalde strategisch aber abhebt, ist das Quartierzentrum der Siedlung. Dabei hat die Verwaltung das Zentrum zurück erworben um mittels einer Aufwertung (Wettbewerb gewonnen durch Knapkiewicz & Fickert) das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner zu stärken. Als drittes und letztes Beispiel wird die Siedlung Webermühle (1974 – 1981) in Neuenhof genannt. Ähnlich wie beim Telli und der Sonnhalde wurde v.a. eine Fassaden- und Innenraumsanierung vorgenommen. Der stärkste Eingriff hat die Grosssiedlung bei der Erneuerung der Aussenraumgestaltung durchlebt. So wurde mittels neuer Wegeführung versucht, verschiedene Bereiche der Siedlung zu aktivieren. Zusätzlich wurde durch eine grossflächige Flyerverteilung in der Region versucht, neue Bewohner anzulocken. (Vgl. Schuler 2017: 62ff) Wenn man schlussendlich versucht die Forschungsfrage zu beantworten, kommt man anhand der Arbeit leider nicht (oder noch nicht) auf finale Antworten. Ich denke aber, dass aus architektonischer und städtebaulicher Sicht, die in der Vertiefungsarbeit erwähnten Massnahmen und Strategien, zwar durchaus ihren Beitrag zur Attraktivitätssteigerung leisten, der Erfolg aber auch massgeblich von anderen Massnahmen (politologisch, soziologisch, gesellschaftlich etc.) abhängig ist. Abschliessend kann erst in ein paar Jahren oder Jahrzehnten über Erfolg oder Misserfolg gesprochen werden. Zum Schluss möchte ich noch eine weitere spannende Vision erwähnen. Die Stadt Aarau hat zusammen mit dem Elektrizitätswerk IBA Aarau ein Zukunftsbild «Smart City Aarau 2050» (siehe Abb. 15) des Telli-Quartiers erstellt. Dabei geht es v.a. um die digitale Vernetzung und eine nachhaltig vernetzte Energiestadt. Aber auch neue Wohnformen in einem durchgrünten Siedlungsgebiet sollen die Lebensqualität verbessern. Ich glaube fest daran, dass Grosssiedlungen nicht nur eine Art Vorbild für solche Visionen sein können, sondern eine entscheidende Rolle in der Ausformulierung der Vision sein werden und sogar richtig gehend aufblühen können. (Vgl. Eniwa AG 2018)
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Zusammenfassung und Fazit
Für ein wirkliches Fazit ist es wohl ein paar Jahrzehnte zu früh. Idealerweise sollte man diese Vertiefungsarbeit alle paar Jahre wiederholen, um zu verstehen, welche Massnahmen und Strategien einschlagen und welche nicht. Es wird spannend sein, zu verfolgen, wie sich die unterschiedlichen Strategien der verschiedenen Siedlungen auszahlen werden. Klar ist, dass die meisten Siedlungen einen Wandel vollziehen müssen, um den Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht zu werden, die architektonischen und sozialen Probleme hinter sich zu lassen und die Renaissance der Grosssiedlungen voranzubringen. Nachfolgend möchte ich die verschiedenen Strategien und Massnahmen, auf die ich während der Arbeit gestossen bin, zusammenfassen und auflisten: • Sanierungen: Fassaden- und Innenraumlifting (Eingriff im Gebäudeausdruck) • Erweiterungen: Ansetzen weiterer Schichten oder Räume (Eingriff in der Gebäudesubstanz) • Aussenraumgestaltung: Belebung, Erholung und Freizeit (Städtebaulicher Eingriff) • Quartierzentren: Gemeinschaft stärken, Identität fördern, Anonymität vermindern (Soziologischer Eingriff) Bis der Wandel der Grosssiedlungen vollzogen ist, braucht es nicht nur Interventionen architektonischer und städtebaulicher Art, sondern v.a. auch einen Wandel in der Mentalität der Schweizer Bevölkerung. Obwohl mittlerweile ein Grossteil der Gesellschaft erkannt hat, dass man etwas gegen die Zersiedelung unternehmen muss, sind wahrscheinlich Grosssiedlungen zur Zeit vom Massstab her noch deutlich zu gross. Eine Chance sehe ich darin, dass die kommenden Generationen evtl. befreiter von Vorurteilen und offener für neue Wohnformen sein könnten und so vielleicht auch weniger Hemmungen bezüglich verdichteter und hoher Gebäuden haben werden.
Abb. 15: Smart City Aarau 2050, Zukunftsvision des Telli-Quartiers inkl. Telli-Siedlung
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Architektonische Interventionen Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; Positionen zur Stadt und – Das Beispiel Winterthur
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Literaturliste
Althaus, Eveline (2018): Sozialraum Hochhaus. Bielefeld: transcript Verlag Eisinger, Angelus (2004): Städte bauen. Zürich: gta Verlag. Fuchs, Felix und Michael Hannak (1998): «Die Wohnsiedlung Telli in Aarau : ein 25jährige Grossüberbauung im planerischen und städtebaulichen Kontext», in: Aarauer Neujahrsblätter, Band 72, S. 131-160 Furter, Fabian und Patrick Schoeck-Ritschard (2013): Göhner wohnen. Baden: HIER + JETZT, Verlag für Kultur und Geschichte GmbH. Ruedin, Claude und Michael Hanak (2008): Hans Marti – Pionier der Raumplanung. Zürich: gta Verlag Schuler, Martin (2017): Rolf Mühlethaler. Zürich: Park Books
«Grossüberbauung Grüzefeld in Winterthur» (1966), in: Wohnen, Band 41, Heft-Nr. 12, S. 422-426 «Überbauung Grüzefeld, Winterthur» (1967), in: Schweizerische Bauzeitung, Band 85, Heft-Nr. 44, S. 792-795 «Überbauung Grüzefeld, Winterthur» (1966), in: Bauen + Wohnen, Band 20, Heft-Nr. 11, S. 440-446 «Wohnbebauung für 4500 Einwohner» (1973), in: Bauen + Wohnen, Band 27, Heft-Nr. 5, S. 193-196
Eniwa AG (2018): Smart City Aarau 2050, https:// www.eniwa.ch/de/smart-city-aarau-die-nachhaltig-vernetzte-energiestadt-_content---5--1--200. html [eingesehen am 23.12.2019] Meili Peter (2019): Sanierung Telli, http://www. meilipeter.ch/portfolio/energetische-sanierung-telli-b/ [eingesehen am 23.11.2019] Schwartz-Uppendieck, Elisa, Ina Hirschbiel und Marin Schmid (2018): Sanierung und Erweiterung Siedlung Grüzefeld, Winterthur, https://www. planzeit.ch/files/bericht_ gruezefeld.pdf [eingesehen am 23.11.2019]
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1, 7 und 13: Nusus (2018): Sanierung und Erweiterung Siedlung Grüzefeld, Winterthur, https://nusus.ch/projekte/siedlung-gruezefeld-winterthur [eingesehen am 22.12.2019] Abb. 2: Avianna (2010): http://www.avianna.ch/ galerie/main.php/v/Gruyere/070b.jpg.html [eingesehen am 29.12.2019] Abb. 3: P. Lutz (2018): https://architekturbasel.ch/ wp-content/uploads/00_Bernoulli_Vogelsang2-1024x516.jpg [eingesehen am 22.12.2019] Abb. 4: Eisinger, Angelus (2004): Städte bauen. Zürich: gta Verlag. Abb. 5 und 6: Schwartz-Uppendieck, Elisa, Ina Hirschbiel und Marin Schmid (2018): Sanierung und Erweiterung Siedlung Grüzefeld, Winterthur, https://www.planzeit.ch/files/bericht_ gruezefeld. pdf [eingesehen am 23.11.2019] Abb. 8, 10, 11 und 14: Meili Peter (2019): Sanierung Telli, http://www.meilipeter.ch/portfolio/ energetische-sanierung-telli-b/ [eingesehen am 23.11.2019] Abb. 9: Gähler Partner (2019): http://www.gpag. ch/projekte/bag/062-telli-aarau [eingesehen am 22.12.2019] Abb. 12: nach eigener Bildvorlage Abb. 15: Swiss Interactive AG (2017), Smart City Aarau 2050, https://www.eniwa.ch/upload/ rm/5-4-news-smart-city-aarau. jpg?_=1511506551000 [eingesehen am 23.12.2019]
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Redlichkeitserklärung
Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Arbeit mit dem Titel: Vom Niedergang zur Renaissance Architektonische Interventionen und Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau selbstständig durch mich verfasst worden ist, dass keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt worden sind und dass die Stellen der Arbeit, die anderen Werken - auch elektronischen Medien - dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen wurden, unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht worden sind. Spielmann Emanuel Aarau, 08.01.2020
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Architektonische Interventionen undBeispiel Versuche einer sozialen Wiederaufwertung am Beispiel zweier Schweizer Grosssiedlungen; 113 Positionen zur Stadt – Das Winterthur
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Semesterreader HS 19
WINTERTHUR IM WANDEL DER ZEIT - ALTE SPUREN IN NEUER MANIER -
Alte Spuren in neuer Manier
Herbstsemester 2019 Von Christina Luckhardt
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Winterthur im Wandel Semesterreader HS 19der Zeit
ABSTRACT
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls "Vertiefungsarbeit" unter dem Überthema "Positionen zur Stadt - Winterthur" mit Architektur, die einen Bezug zur Historie herstellt und somit die Geschichte eines Ortes aufnimmt. Die Architektur kann somit als Geschichtsträger angesehen werden und die Historie wird in neuer Erscheinung des Bauwerks, in der Gegenwart, stets verkörpert. Eine theoretische Grundlage für die Arbeit bildet die 'Theorie der Permanenz' von Aldo Rossi. Durch das Manifestieren seiner Gedanken aus dem Buch "Die Architektur der Stadt" entsteht die Möglichkeit, der Theorie, eine detaillierte Objektanalyse beizufügen. Dafür gilt der Bahnhof Winterthur als Referenzobjekt. Die Bedeutung einzelner, geschichtlich geprägter, architektonischer Elemente und deren Transformation in die Gegenwart wird erläutert. Zum Verständnis der Transformation werden zwei verschiedene architektonische Mittel definiert: Die Überschreibung und die Collage. Während bei der Überschreibung "das Alte, dass neu erscheint" im Vordergrund steht, spielt bei der Collage das Zusammensetzen architektonischer Elemente verschiedener Zeitetappen eine Rolle. Durch beide Methoden wird ein Gesamtbild erzeugt, dass einen Bezug zur Geschichte des Ortes und des Bauwerks herstellt.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Winterthur im Wandel der Zeit - Alte Spuren in neuer Manier Verfasser Christina Luckhardt Zürichstraße 81 6004 Luzern Dozent Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser
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Alte Spurenzur in neuer Positionen Stadt –Manier Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 09.01.2020
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Winterthur im Wandel Semesterreader HS 19der Zeit
INHALT
5
1 1.1 1.2
EINLEITUNG THEMA UND FRAGESTELLUNG VORGEHEN UND METHODE
2
ALDO ROSSI - DIE ARCHITEKTUR DER STADT KONZENTRATION: PERMANENZ
10
3 3.1 3.2
ÜBERSCHREIBUNG ODER COLLAGE? ÜBERSCHREIBUNG - TRANSFORMATION COLLAGE - FÜGUNG
14 15 15
4 4.1 4.2 4.3 4.4
BAHNHOF WINTERTHUR TYPOLOGIE STRUKTUR | KONSTRUKTION OPTIK | WESEN ERGÄNZUNGEN
16 18 22 26 30
5
FAZIT
33
6 7 8
LITERATURLISTE ABBILDUNGSVERZEICHNIS REDLICHKEITSERKLÄRUNG
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Alte Positionen Spuren in neuer Manier zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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ABB.01
ABB.02
ABB.03
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EINLEITUNG
"Positionen zur Stadt - Winterthur". Das Semesterthema des Vertiefungsmoduls im Masterstudiengang für Architektur an der Hochschule Luzern führte vierzig Studierende in Form von Exkursionen in die Stadt Winterthur. Innerhalb zweier Tage wurde die Geschichte der Stadt vermittelt und ihre elementaren architektonischen Merkmale den Studierenden offengelegt und erläutert. Es war festzustellen, dass sich aus einer frühmittelalterlichen Siedlung (ABB.01) eine Stadt entwickelt hatte. Nach einer Reihe von Unterbindungen gegen die eigenständige Entwicklung der Stadt vor dem 18. Jahrhundert, gelang es zahlreichen Winterthurer Firmen zur Hälfte des 18. Jahrhunderts in den Fernhandel mit Kolonialwaren einzusteigen und somit die Basis für die künftige Industrie1 und Handelsstadt mit internationaler Bedeutung zu legen. Die Fabrikanlagen der Sulzer AG belegten ein Gebiet, dass so groß war wie die gesamte Altstadt und sowohl der Sulzer-Konzern als auch die Firma Rieter, ein zweites dominantes Industrieunternehmen, 2 wuchsen im Rahmen der Industrialisierung dramatisch. Die Prosperität führte zum Wachstum der gesamten Stadt und entwickelte neue Anforderungen an die Infrastruktur. Dies brachte einen Umbau des Bahnhofes mit sich und lies einen prachtvollen Mittel3 punkt im Zentrum zwischen der Altstadt und den Industrie-Arealen entstehen. (ABB.02) Der Bahnhof bildete die entscheidende Grundlage für die Recherche dieser Arbeit. 4 Durch die Erstellung eines Gebäudeportraits entstand das Interesse an alten Strukturen, die, im Wandel der Zeit, an die gegenwärtige Situation angepasst werden. 1.1 THEMA & FRAGESTELLUNG Viel zu häufig spricht man in der Architektur darüber, dass alte Teile der Stadt abgebrochen und in neuem Stil errichtet werden. Häufig beschreibt man den Vorgang als einen Bruch mit der Geschichte und man erwartet, dass das Neue nicht mehr mit dem Alten in Verbindung gebracht werden kann. In vielen Entwürfen lassen sich allerdings Spuren wiederfinden, die einen Bezug zur Historie herstellen und somit die Geschichte eines Bauwerks aufnehmen und in neuer Erscheinung verkörpern. Durch die Beschäftigung 5 mit den Gedanken Aldo Rossis und seinem Buch "Die Architektur der Stadt" entsteht die Möglichkeit, eine Verbindung der ersten Gedanken der Recherche, zu seiner Theorie der Permanenz herzustellen. Die Arbeit verknüpft diese Theorie mit der Überschreibung der Geschichte. Sie widmet sich der Bedeutung von geschichtlich geprägten architektonischen Elementen und deren Transformation in die Gegenwart. Thematisiert wird die Architektur, die als Geschichtsträger eines Ortes dient. Einfach gesagt steht "das Alte, dass neu erscheint" im Vordergrund. Sekundär spielt das Zusammensetzen einer Collage, aus architektonischen Elementen verschiedener Zeitetappen, eine Rolle. In diesem Fall werden Fügungen von Altem und Neuem innerhalb eines Bauwerks betrachtet. (ABB.03 - Der Bahnhof, Alt und Neu) Vorerst werden verschiedene Arten der Überschreibung definiert, die die Grundlage für die weitere Recherche bilden. Im Anschluss richtet sich der Fokus auf spezifische Elemente des Bahnhofes. Verkörpern Elemente des Bauwerkes etwas Anderes, je nachdem wie der Bezug zur Geschichte hergestellt werden kann? Wie genau verändert das die Wahrnehmung und was tragen einzelne Überschreibungen zum Gesamtbild der Architektur bei? Kann man Aldo Rossis Theorie der Permanenz mit dem Bahnhof in Winterthur verknüpfen und verkörpert dieser wirklich die Geschichte des Ortes?
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Stadt Winterthur (2019): https://stadt.winterthur.ch (01.12.2019) Definition [Pro·s·pe·ri·tät]: wirtschaftlicher Aufschwung; Wohlstand Stadtführer Winterthur (2019): http://www.edition-winterthur.ch (01.12.2019 Gebäudebeschrieb Bahnhof Winterthur; siehe Seite 16 Originalfassung auf italienisch: L'architettura della città
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1.2 METHODIK THESE Die Architektur als Geschichtsträger. Permanenz ensteht mittels unterschiedlicher Methodik als Abbild der Geschichte von Architektur. So auch am Bahnhof in Winterthur. Diese Behauptung wurde durch die Erkenntnisse des ersten Rechercheprozesses aufgestellt. Nach Vollendung der Forschungsarbeit wird im Fazit erläutert, inwiefern diese These bestätigt oder widerlegt werden kann.
VORGEHEN Der Untersuchung, dem Hauptteil der Arbeit, wird eine theoretische Grundlage vorweg gestellt. Diese bildet die Basis der gesamten Forschung und ermöglicht das Verständnis des Vokabulars für den experimentellen und analytischen Teil. Die Analyse wendet sich den Spuren der Permanenz zu und untersucht verschiedene Methoden wie die Bausubstanz in den vergangenen Jahren weiterentwickelt werden konnte, sodass die einzelnen Bauetappen auch heute lesbar sind. Der Fokus wird auf ein spezifisches Referenzobjekt, den Bahnhof Winterthur (ABB.07), gelegt. Das ausgewählte Bauwerk wird auf die Spuren der Vergangenheit analysiert und diese unter verschiedenen Aspekten und Themen gegliedert und erläutert. Im Vordergrund steht wie die Geschichte eines Ortes durch das Mittel 'Architektur' erzählt und in die Gegenwart übertragen werden kann. Es ergibt sich die Sichtbarkeit der Permanenz des Bahnhofes in Winterthur. Im Bereich der Analyse wird dadurch ein Schwerpunkt gesetzt: Die Permanenz gilt als Überthema des gesamten Prozesses, in dem das Bauwerk, auf zwei verschiedene Arten der historischen Anknüpfung, analysiert wird. Es ergibt sich die Methode des Überschreibens und die der Collage. Bei der Auswahl der Referenz wurde darauf geachtet, dass es sich um ein architektonisches Bauwerk handelt, dass die Hauptthese der Arbeit, am Beispiel von Winterthur, wiederspiegeln kann. Dadurch soll die Möglichkeit entstehen, dass die erarbeiteten Aussagen am Ende der Forschung nicht nur objektspezifisch bleiben, sondern auch allgemeiner werden und somit auf einen größeren Teil von Architektur anwendbar sind. Im Verlaufe der Recherche haben sich folgende Punkte als wertvoll herauskristallisiert und bestimmen letztlich die Gliederung des analytischen Teils: Die typologische Übernahme des Bauvolumens; die strukturelle Angleichung der alten und neuen Konstruktion; die optische Anpassung des Erscheinungsbildes, sowie Neuerungen und Ergänzung, die sich dem Ursprungs-Bauwerk hinzufügen. Das ausgewählte Bauwerk wird anhand dieser Aspekte im Sinne der Permanenz untersucht.
ZIEL Im abschließenden Teil der Arbeit werden die Ergebnisse und Erkenntnisse der Analyse zusammengeführt und interpretiert. Das Erarbeiten der Permanenz von historischen architektonischen Elementen, am Bahnhof in Winterthur, wird, nach einer ausgiebigen Recherche und Analyse, konkretisiert und zusammengefasst. Einzelne Elemente werden bestätigt oder widerlegt.
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ALDO ROSSI PERMANENZ
Der italienische Architekt und Designer Aldo Rossi (ABB.04) wurde im Jahr 1931 in Mailand geboren und ist 1997, ebenfalls in Mailand, verstorben. Nach wie vor gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der Postmoderne. Bereits als Student, am Politecnico di Milano, schrieb er für die Architekturzeitschrift "Casabella Continuità" und wurde dort später, von 1960-64, zum Redakteur. Seine ersten Bauprojekte entstanden in den 60er-Jahren und bereits damals ließ sich, die für Aldo Rossi typische, reduzierte und klare Formensprache, erkennen. Später veröffentlichte er das viel beachtete Buch "L'architettura della città" [Deutsch: Die Architektur der Stadt] und begann am Politecnico di Milano, als auch an der ETH in Zürich zu lehren. Stets unternahm Rossi den Versuch, die rationalistische Architektur, die von den Faschisten favorisiert worden war, zu rehabilitieren. Er wollte deren Formensprache, Material und Struktur aus dem historischen Zusammenhang herauslösen und für die Postmoderne verfügbar machen. Als erster 6 Italiener erhielt er im Jahr 1990 den renommierten Pritzker-Preis. 2.1 DIE ARCHITEKTUR DER STADT In seinem Buch „L’Architettura della Città“, 1966 erschienen, untersuchte der Architekt Aldo Rossi die städtebauliche Entstehung und Entwicklung der großen europäischen Metropolen und legte damit seine Theorie zum Umgang mit den historisch gewachsenen Strukturen dar. Dabei attestierte er den Planern eine programmatische Unempfindlichkeit gegenüber den atmosphärischen Gehalten sowie Ignoranz gegenüber ihren historischen Bezügen. Mehr noch: Er beschrieb den Funktionalismus als eine Missachtung der Historizität. Eine Missachtung der Geschichtlichkeit des Lebens im Ganzen. Seine Theorie fasste eine baukünstlerische Gestaltung der Architektur mit symbolischen Formen und einer identitätsstiftenden Imagination zum Ziel. Bis heute gilt: Eine entscheidende Bedeutung spielt dabei die Präsenz der Vergangenheit in der Gegenwart, sowie das Ermöglichen der Identifikation mit dem Ort durch die Wahrnehmung historischer Elemente. Damit wurde Aldo Rossi nicht nur zu einem Wegbereiter der postmodernen Architektur, 7 sondern zu einem weltweit anerkannten Architekten und Theoretiker. 2.2 PERMANENZ Die architektonische Planung basiert im Normalfall immer auf einer formalen Logik. Elemente der Stadt werden im Voraus genau bestimmt und definiert. Ihre Bedeutung und ihr Sinn ergeben sich aber erst nach Ausführung der Planung als etwas Neues und Unvorhergesehenes. Der Begriff des Standortes bildet sich daher aus der Entwicklung der Stadt und ihrer Teile. Die einzelnen Elemente bestimmen die konkrete Bedeutung, die die Architektur als physische Struktur einem Ort verleiht. Egal wie gut die Planung im Vorhinein ist, kann das Bauwerk erst im Kontext, und in seinem Umfeld, seine ganze Bedeutung erlangen. Die Wahrnehmung des Bauwerks verändert sich durch die Umge8 bung. Verändert sich diese, verändert sich die Bedeutung des Bauwerks auch. "Dieser Boden ist deshalb nicht ein Werk der Natur, sondern das Werk unserer Hände. Er ist eine künstliche Heimat. Insofern diese künstliche Heimat gebaute Form ist, wohnen ihr aber auch Werte, insbesondere die Permanenz und das Gedächtnis, inne. Die Stadt 9 lebt in ihrer Geschichte." - Aldo Rossi
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Website Aldo Rossi: http://www.aldo-rossi.de (08.12.2019) https://www.archplus.net (08.12.2019) Aldo Rossi; Die Architektur der Stadt: Seite 20, Seite 25 Aldo Rossi; Die Architektur der Stadt: Seite 23, 24
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"Stadt wird in diesem Buch, dessen Gegenstand sie ist, als Architektur verstanden. Damit ist nicht nur das sichtbare Stadtbild mit der Gesamtheit seiner Bauten gemeint, sondern mehr noch Architektur als Bauvorgang, das Werden einer Stadt im Laufe der Zeit." - Aldo 10 Rossi Erkennbar ist, dass Rossis Theorie zur Permanenz entsteht, weil sich die Architektur mit dem Vorgang der Zeit verbindet. Im Zusammenspiel beider Elemente entsteht die Permanenz. Sie beschreibt die geistigen Werte, die durch erhaltenes Gedankengut aus allen Bauetappen der Stadt, oder eines einzelnen Bauwerkes, entstehen. Die geistigen Werte hängen mit der Vorstellung zusammen, die man sich von einem Bauwerk macht. Sie beziehen sich auf die Verbindung zwischen Bauwerk und Person. Jeder Mensch speichert also die Bausubstanz anders in seinem Gedächtnis ab und kann sie daher als Emotion wieder erfahren. Architektur beschreibt sich nicht als abstrakter Begriff, sondern als konkreter Vorgang. Ein eigenständiger Vorgang, der die wichtigsten baulichen Phänomene entstehen und bestehen lässt und durch den Prozess des Bauens die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet. Dabei wird in der Architektur das Erbe gewürdigt und einer Kritik unterzogen. Das verfügbare Material, nach Abwägung des Positiven und Nega11 tiven, wird im Anschluss am neuen Bau als zeitgenössische Architektur verwirklicht. Zusammenfassend kristallisiert sich Folgendes heraus: Im Gegenwärtigen ist die Vergangenheit spürbar und zu Teilen nachvollziehbar; die Zukunft ist ungewiss. Die Permanenz kann in diesem Sinne als Vergangenheit, die wir heute erfahren, gedeutet werden.
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Aldo Rossi; Die Architektur der Stadt: Seite 12 Aldo Rossi; Die Architektur der Stadt: Seite 20
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ÜBERSCHREIBUNG ODER COLLAGE?
Dieses Kapitel definiert zwei ausgewählte Methoden zur Erzeugung der Permanenz in der Architektur. Beide Methoden haben ein gemeinsames Ziel: Das Beibehalten der Baugeschichte; sowie der Geschichte des Ortes. Inwiefern sie funktionieren und wie sie in der Architektur Anwendung finden ist im Folgenden erklärt. 3.1 ÜBERSCHREIBUNG - TRANSFORMATION Wie im Titel angedeutet handelt es sich bei der architektonischen Überschreibung um eine Transformation. Eine Transformation des Alten in das Neue. Allgemein formuliert werden also historische architektonische Elemente in die Gegenwart übersetzt. Diese Art der Tranformation kann auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen. Zum einen kann das Alte in die Gegenwart überschrieben und dadurch das Alte ausgelöscht werden. Zum anderen kann eine Überschreibung stattfinden, die im Sinne des Alten geschieht und das Alte somit in neuer Erscheinung darstellt. (ABB.05 - Charles Robert Cockerell beschreibt diesen Vorgang in seinem Buch "The Professor's Dream" 12 indem er eine Visualisierung erstellt.) In diesem Falle könnte der Betrachter, auch gegenwärtig, immernoch die historische Bausubstanz herauslesen. Beim Auslöschen des Alten könnte keine so starke Verbindung mehr geknüpft werden. In beiden Fällen ist der Bauvorgang so, dass das Alte weggenommen wird und durch etwas Neues ersetzt wird. Dies geschieht in den meisten Fällen, wenn das Alte nicht mehr standhaft oder stabil ist, aber auch aufgrund erforderlicher optischer Anpassungen in Bezug zur Umgebung. So passiert es häufig, dass in einer Reihe von Bauwerken, von denen eines renoviert und zeitgenössisch wieder errichtet wird, die gesamte Umgebung einen ähnlichen Vorgang durchläuft. Somit verändert sich das Stadtbild und die Bedeutung einzelner Bauwerke. - Im Einzelnen und im Kontext. 3.2 COLLAGE - FÜGUNG Die Collage definiert sich sowohl als Technik, als auch ein in dieser Technik geschaffenes Kunstwerk. Herkömmlich wird ein neues Ganzes geschaffen, indem verschiedene einzelne Elemente zusammengefügt werden. Somit ist die Collage eine Fügung mehrerer 13 Elemente. (ABB.06 - Eine Collage von Aldo Rossi) Im Sinne der Architektur und ihrer Permanenz, ist die Collage das Gegenteil zu einer Überschreibung. Das Alte wird nicht entfernt und in zeitgenössischer Gestaltung wieder verwirklicht. Das Alte bleibt und das Neue wird hinzugefügt. Dadurch entsteht ein gemischtes Bild aus architektonischen Elementen, dass möglich macht, verschiedene Bauetappen eines Bauwerkes herauslesen, und den Wandel des Bauwerks in der Vergangenheit wahrnehmen zu können. Das Medium der Collage beherbergt das Potential dass es mehr leisten kann als nur eine oberflächliche ästhetische Betrachtungsweise. Einerseits thematisiert es die Frage nach der Wirklichkeit durch das in Beziehung setzen von verschiedenen Elementen unterschiedlicher Art oder Zeit. Eine weitere Qualität sind die unterschiedlichen Möglichkeiten von Relationen von Betrachter zu Objekt. Diese können mehr sein als die einseitige Beziehung von Subjekt zu Objekt. Sie können durch Emotionen beeinflusst oder Erinne14 rungen überspielt werden. Erinnerungen zu jedem Teil, der in der Collage vorkommt. "Die Collage ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt." - Max Ernst 12 13 14
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Carsten Ruhl; Im Kopf des Architekten: Aldo Rossis "La città analoga": Seite 83 https://exportabel.wordpress.com (30.12.2019) Rolf Jenni; Collage - Eine Methode der architektonischen Repräsentation: Seite 1
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BAHNHOF WINTERTHUR
DIE ENTSTEHUNG UND SEINE GESCHICHTE ALS KURZE ZUSAMMENFASSUNG.
Fünf Jahre nach der Eröffnung eines provisorischen Bauwerks wurde der erste richtige Bahnhof in Winterthur, unter der Leitung des Architekten Jakob Friedrich Wanner, im Jahr 1960 erbaut. Zu späteren Zeitpunkten erfolgten Erweiterungen und Anbauten am originalen Bauwerk. Die Form, die sich heute noch in Winterthur am Bahnhof abzeichnet, erhielt das Bauwerk durch die Umgestaltung der Architekten Jung und Bridler. Durch den Aufschwung der Industrie und den schnellen Fortschritt der technischen Möglichkeiten blieb der Bahnhof nicht lange ein Ort, an dem man nur zur Fortbewegung ist, 15 sondern entwickelte sich zum Zentrum der Stadt Winterthur. Der Bahnhof ist heute noch erkennbar geprägt von der Geschichte. Nachdem bei der Gestaltung von Jakob Friedrich Wanner instabile Elemente wie Holzdächer und -konstruktionen in langfristige und standhafte Elemente eingetauscht wurden, lassen sich heute verschiedene Elemente der Erweiterungen des Bahnhofes seit 1860 abzeichnen. Jakob Friedrich Wanner gestaltete den Bahnhof in der in Abbildung 07 aufgezeigten architektonischen Form. Nach einem Umbau im Jahr 1895 fand das Hauptgebäude des Bahnhofes durch die Architekten Jung und Bridler seine gegenwärtige Form. Aus dem erkennbaren einfachen Riegelgebäude von 1860 wurde somit in weniger als 40 Jahren ein stetig wachsender “Palast”, der zum Zeichen der Industrialisierung Winterthurs wurde. Das pracht- und eindrucksvolle Bauwerk (ABB.09) erhielt fortlaufend Erweite16 rungen und Neuerungen, die sich bis heute mit dem Bauwerk verbinden. (ABB.08 und 10) Der Winterthurer Bahnhof erzählt nicht nur die Geschichte der Vergangenheit, sondern spiegelt auch den modernen und aktuellen Zeitgeist wieder. Es lässt sich ablesen, wie sich das Bauwerk entwickelt hat und diese Art von Poesie und Zusammenspiel dem Bahnhof seinen Charme verleiht. Die Atmosphäre die am Bahnhof in Winterthur zu erleben ist, ist etwas zwischen der Geschichte und der Gegenwart. Durch die Erhaltungen der ursprünglichen Elemente und ebenfalls der Grundform des Hauptgebäudes wurde ein “Denkmal” gesetzt, dass in darauffolgenden Jahren der zeitgenössischen Architektur angepasst wurde und nun die architektonische Wandlung der Stadt wiederspiegelt. Der Bahnhof, der so häufig das Zentrum einer Stadt wiederspiegelt, ist sicher immer die Architektur, an der sich verschiedene Bauzeiten ablesen lassen und ein Zeitgeist zu erkennen ist.
DIE PERMANENZ ARCHITEKTONISCHER ELEMENTE Um die These der Arbeit zu hinterlegen und allgemeine Aussagen formulieren zu können wird der Bahnhof Winterthurs analysiert und einzelne architektonische Elemente auf die Spuren der Permanenz untersucht. Dazu ist die Analyse in mehrere Kapitel unterteilt und der Bahnhof wird in verschiedenen Themenbereichen erforscht. Erfahrenes und Herauskristallisiertes gilt im Nachhinein als objektspezifisch für den Bahnhof in Winterthur, kann aber im Anschluss auch allgemeiner angesehen werden. Es besteht die Möglichkeit, anhand einzelner Elemente, die am Bahnhof in Winterthur wiederzufinden sind, auch Referenzpunkte für andere Bauwerke zu erlangen. So kann man aufgrund der ausgiebigen und detailreichen Analyse eines spezifischen Objektes auch allgemeine Rückschlüsse ziehen und die einzelnen Analysepunkte bei verschiedenster Architektur anwenden.
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Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 13 Online Quelle (13.10.2019): https://www.winterthur-glossar.ch
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4.1 TYPOLOGIE Die Arbeit zeigt vorerst die typologische Entwicklung des Bahnhofes. Analysiert werden die einzelnen Bauetappen, die das Wachstum des Bauwerks, die Lage in der Umgebung und den Bezug zur Stadt und der Gesellschaft erläutern sollen. Denn womit es einmal begann, ist es längst nicht getan. Der Bahnhof hat sich nicht nur optisch dem Gegenwärtigen angepasst, sondern auch in seiner Funktion und im Zusammenspiel mit dem Funktionieren der modernen Gesellschaft. Im Jahr 1860 wurde ein provisorischer Bau zum ersten richten Bahnhof Winterthurs umgebaut. Die Bahnlinie definierte ab diesem Zeitpunkt eine neue Achse in der Stadt und prägte eine Dreiecksform im Lindenquartier. (ABB.11) Die Setzung des Bauwerks entstand durch den vorher platzierten provisorischen Bau. Für die frühere Zeit, in der Arbeit noch stark von Wohnen getrennt wurde, angemessen, gliederte der Bahnhof die Stadt in zweiten Hälften. Er ermöglichte einerseits die repräsentative Seite, die direkte Verbindung zur Altstadt und somit auch zur Gesellschaft. Die Setzung ließ einen Bahnhofsplatz zwischen Hauptfassade und Altstadt entstehen. Andererseits ergab sich eine gute Verbindung zum Industrieareal. Der Schienenverkehr verlief zu dieser Zeit noch 17 ebenerdig und die Eulach erschien, trotz Umbau, als offener Fluss. In den darauffolgenden Jahren, von 1875 bis 1890, wurde der Bahnhof erweitert und erhielt eine heute noch lesbare Form (ABB.12). Das Bauwerk erhielt ein Entreé und eine rückseitige Einstiegshalle. Die Gleisachse wurde somit auch zum Gleisfeld und prägte sich, in seiner ursprünglich definierten Form, weiter aus. Quer zum Bahnhof entsteht eine weitere Achse, die Wartstraße. Diese entsteht als Rückgrat zum Neuwiesenquartier (ABB.12 bis 15). Durch den Aufschwung der Industrie wurden die Arbeiterareale immer prägender für das Stadtbild. Lagerhäuser und Güterschuppen brachten die Geometrie der Gleise in die dritte Dimension. Während die Industrie auch in der Gesellschaft mehr Ansehen erlangte, kann man an der typologischen Entwicklung erkennen, dass die einseitige Orientierung des Bauwerks schwächer wurde und der Bahnhof in den darauffolgenden Jahren immer mehr zu einem rundum erreichbaren Zentrum wurde. So lässt 18 sich erkennen, dass die Größe des Bahnhofplatzes schon früh abnahm. Im Jahr 1895 erschien der Bahnhof, durch die Erweiterung der Architekten Jung und Bridler, in seiner gegenwärtigen Form. Das Hauptgebäude wurde verlängert und aufgestockt. Perrons und Perrondächer ersetzten die Einstiegshalle und an der Spitze der Altstadt entstand eine großstädtische Ecke und architektonische Struktur. In Abbildung 13 bis 15 lässt sich ablesen, dass der Bahnhof durch die Erweiterung auch seine Orientierung veränderte. Die Orientierung erschien offener und breiter. Die Gebäudefront inklusive der Hauptachse blieb zwar bestehen, doch der Bahnhofsplatz wurde verbaut und es entstand der Bahnhofsplatz Süd. (ABB.14) Der Bahnhof richtete sich nicht mehr nur den Bewohnern zu, sondern viel mehr knüpfte er an die Infrastruktur der Stadt an. Er öffnete sich dem Straßensystem und ermöglichte eine schnelle Anbindung. Der prachtvolle Bahnhofsplatz wurde zu einer weiteren Achse, die schnelle Anbindung zu zwei 19 Richtungen ermöglichte.
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Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 14 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 15 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 16
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1900 bis 1965 wurde eine Unterführung der Zürcherstraße errichtet und die Eulach verschwand aus dem Stadtbild. Das Bahnhofsquartier verdichtete sich und Erschließungsachsen und Zugänge zum Bahnhof wurden klarer definiert. So ergaben sich drei Haupterschließungen. In Abbildung 14 sind zwei Erschließungen an der Achse der Hauptfassade erkennbar: Einmal öffnete sich das Gebäude nach links und einmal nach rechts. Des Weiteren entsand eine klare Achse zum Industrieareal Sulzer. Das Bahnhofsgebäude, ausgebaut durch Parkhäuser und Garagen, schob sich über den gesamten Gleisraum und erschien somit viel flächiger im Zentrum aller Quartiere. Die Seiten des Bahnhofgebäudes wurden mit mächtigen Geschäftshäusern versehen und prägen das 20 Bild rund um den Bahnhof noch heute. In den darauffolgenden Jahren gab es einen Wandel in der Gesellschaft. Die Industrie wurde nicht mehr als reines Industrieareal genutzt, sondern das Sulzerareal entwickelte sich zu einem vielfältig genutzten Quartier. Das Stadttor und Stellwerk intensivierten die kommerzielle Nutzung des Bahnhofs. Die Archhöfe ersetzen das Volkshaus und schlossen den Bahnhofsplatz ab. Das neu platzierte Perrondach (ABB.15) erhielt die Aufgabe den Busverkehr zu bündeln und markiert den Grostadtcharakter noch mehr. Die Gleisquerung ermöglichte eine Reparatur der Stadt und ein besserer Zusammenhang wurde entwickelt. Der Bahnhof entwickelte sich zu dem Zentrum einer Stadt, die stetig wächst. Nach und nach bediente er alle Quartiere und ermöglicht gegenwärtig 21 eine gute Verbindung zwichen allen Arealen. Die Tradition eines prachtvollen Bahnhofplatzes ist während der Stadterweiterungen sicherlich abhanden gekommen, dennoch markiert der Bahnhof den Mittelpunkt der Stadt. Die Areale laufen dort spitz zusammen, wo sich der Bahnhof befindet. Alle Quartiere Winterthurs sind von, auf den Bahnhof gerichteten Achsen, umschlossen und wenden sich ihm zu. Durch die Erweiterungen sind alle einzelnen Zonen gut verknüpft. Alte Spuren sind in Form der ursprünglichen Bausubstanz zu erfahren und passen sich in neuer Manier der Gegenwart an. Auch wenn in Winterthur häufig über eine Verlegung des Bahnhofes nachgedacht wurde, ist durch das Beibehalten des ursprünglichen Standortes, sicher auch die Geschichte des Bauwerkes und der Stadtentwicklung geblieben. Man hat die Möglichkeit, beim Aufsuchen des Bahnhofes, Erlebtes wieder zu erfahren und die Erinnerungen frei werden zu lassen. Die Permanenz liegt im Standort und wurde durch Erweiterungen, anstatt von einem Neubau, erzielt.
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4.2 STRUKTUR | KONTRUKTION Die bauliche Struktur ist sicher ein markanter Geschichtsträger des Bahnhofes. Dennoch ist sie das, was zu Beginn der Recherche eine Grundlage und die Neugier für die weitere Analyse gebildet hat. Viele Bahnhöfe und andere architektonische Bauwerke erhalten Erweiterungen und Neuerungen zu verschiedenen Bauzeiten. Faszinierend jedoch ist, dass man die Erweiterungen des Winterthurer Bahnhofes im Grundriss und auch in ihrer Gestalt genau ablesen kann. Im Grundriss (ABB.19) wird aufgezeigt, dass der ursprüngliche Bau von 1860, sowie dessen Erweiterung im Jahr 1876, immernoch Teil des gegenwärtigen Bauwerks sind. Wie eine Matrjoschka (ABB.19), eine russische Puppe in der Puppe, wurde eine Gebäu22 dehülle um die Andere konstruiert und errichtet. Mitte der 70er-Jahre erhielt der ursprüngliche Bau (ABB.16 - Ursprünglicher Bau) zwei vierachsige Anbauten für neue Wartesäle. Diese seien so konzipiert, "dass in Zukunft weitere An- und Aufbauten möglich seien, ohne das Alte wesentlich zu verändern", schrieb der Architekt Theodor Weisser23 hielt über den Entwurf. Die Eingangshalle blieb, wie im ursprünglichen Bau, erhalten und die Einteilung der Räume blieb ebenfalls, bis auf Ausnahme der ehemaligen Wartesäle, bestehen. Diese wurden zu weiteren Büroräumen unterteilt. (ABB.17) Die dritte Phase der Entwicklung des Hauptgebäudes (ABB.18) gilt dem Umbau der Architekten Jung und Bridler im Jahr 1895. Diese entwickelten den Bahnhof zu dem, was man heute noch vorfinden kann. Mit zwei Seitenflügeln, für die Restaurants des Bahnhofsbuffets, setzten sie markante Eckpunkte und schufen so ein Gegengewicht zum aufgestockten Mittelrisalit. Zwischen den Eckpunkten entstand eine Vorhalle, ein Gang, der den Bahnhofbesuchern heute noch ermöglicht alle Räume zu erreichen. Die mittlere Halle wurde erweitert und erscheint nun deutlich großzügiger und geräumiger als zuvor. Dieser Bereich markiert die Schalterhalle, in der das frühere dreibogige Eingangsportal stets zu erkennen ist. In der Gegenwart dienen diese als Platz für die Billetschalter. Zwei Stichgänge nach links und rechts führen durch den Altbau hindurch auf den 24 Hausperron. Von dort erreichen die Reisenden zwei Personenunterführungen.
22 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 13 23 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 17 24 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 19
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Bei der Besichtigung des Bahnhofes kristallisieren sich im Themenbereich "Struktur und Konstruktion" folgende Details als Spur der Permanenz heraus: Stützen und Pfeiler; Deckenabschlüsse und Durchgänge; Konstruktionsmaterialien und Verkleidungen. Verbindungen und Kontraste zwischen der alten und der neuen Struktur sind sichtbar und schön ist der Charme, den diese Elemente dem Bauwerk verleihen. Überschreibungen und Collagen werden zum Thema und erzählen die Geschichte des Bahnhofes. Es ist erkennbar, welche Bahnhofsteile zu früherer und welche zu späterer Zeit erbaut wurden. An Schnittstellen der Konstruktionen ist sichtbar wie sich die Elemente zueinander verhalten. In Abbildung 20 und 21 ist deutlich, dass die linke Hälfte des Bildes die neue Konstruktion aufzeigt. Diese ist der alten Struktur, der rechten Hälfte des Bildes, angefügt. Die folgende Zeichnung (ABB.25) erläutert dies anhand zweier Beispiele:
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Links ist der Zusammenschluss verschiedener Stützen zu sehen. Wie man in Abbildung 24 sehen kann, handelt es sich hierbei um ein reales Bild, dass am Bahnhof in Winterthur wiederzufinden ist. Die Linienführung ist verschieden aber die Proportionen des Alten stimmen mit den Neuen überein. Es lässt sich eine Gleichheit auffassen. Beide Stützen wurden mit einem Sockel versehen, der durch eine Sockelleiste am Boden abschließt. Die neue Stütze ist deutlich schmaler, was an der Wahl des Materials liegt. Sie ist aus Beton, die alte Stütze aus Naturstein. Würde der Sockel der neuen Stütze proportional auf die Breite der alten Stütze skaliert werden, würde sich eine nahezu gleiche Linienführung ergeben. Zwischen den Stützen (ABB.24) entsteht eine Art der Collage. Das gleiche Element aus zwei verschiedene Bauetappen wird einander zugefügt und ergibt ein neues Gesamtbild. Weder das Alte wirkt wie zuvor, noch das Neue wirkt so wie ohne das Alte. Die rechte Zeichnung ist ein Schnitt durch den Torbogen des alten Eingangsportals. Es ist erkennbar, dass dieser eine Trennung der Strukturen bietet. Links an das Portal schließt eine neue Betonstruktur an, während sich rechts stets die Konstruktion aus dem Jahr 1895 befindet. Um die Zeichnung nachvollziehen zu können, dienen die Abbildungen 20 und 21 als Unterstützung. Der Detailgrad der älteren Konstruktion ist deutlich höher. Die Verarbeitung ist aus Holz und dieses mit prachtvollen Stuckarbeiten versehen. Die neue Struktur ist modern und sehr schlicht. Sie besteht aus einem Beton-Skelettbau, der die detailreiche Arbeit des früheren Baus noch mehr in den Vordergrund stellen kann. Wieder entsteht ein Gesamtbild aus Elementen verschiedener Bauetappen. Eine große Wiedererkennung der verschiedenen Etappen findet vorallem durch den Detailgrad, aber auch durch die Geradlinigkeit der Elemente statt. Die Abbildungen 22 und 23 zeigen Deckenabschlüsse nach diesem Gedanken. Der neuste Bahnhofsteil erscheint in einer schlichten, geraden Stahlkonstruktion und der alte Innenraum besticht mit stuckbesetzten Wölbungen und Kanten. Die optische Erscheinung einzelner Elemente wird im darauffolgenden Kapitel 4.3 thematisiert.
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4.3 OPTIK | ERSCHEINUNG Durch die verschiedenen Bauetappen und Elemente aus unterschiedlichen Zeiten entsteht das Gesamtbild des Winterthurer Bahnhofs als eine Collage. Diese erzählt die Geschichte eines Bauwerks, oder weitergehend sogar der ganzen Stadt. Kontraste und Poesien zwischen einzelnen architektonischen Elementen; Spuren des Alten ursprünglichen Bauwerks, die sich mit dem Zeitgenössischen zusammenfügen und ein Bild, dass die Möglichkeit besitzt den Betrachter an das Vergangene zu erinnern. Diese Gedanken bilden sich aufgrund der Analyse des Erscheinungsbildes des Bahnhofes und werden anhand von Fotos und Zeichnungen erläutert. Das folgende Kapitel 4.3 "Optik und Erscheinung" spiegelt einzelne Elemente wieder die Kontraste und Poesien in der Architektur des Bahnhofes bilden. Thematisiert werden Elemente, die durch Überschreibungen oder Collagen (Fügungen) hervorstechen und prägend für die optische Erscheinung des Bauwerks sind.
Beginnend im Außenraum weist der Bahnhof schon viele verschiedene Elemente aus unterschiedlicher Zeit auf. Mit der Erweiterung im Jahr 1976 erhielt der ursprüngliche Bau 25 zwei vierachsige Anbauten für neue Wartesäle. In der Fassadengestaltung lässt sich seither ablesen, dass das Fassaden-Material zwar beibehalten wurde, die Ausführung allerdings in unterschiedlicher Detailierung stattgefunden hat. (ABB.26) Die linke Seite gehört zum ursprünglichen Bau und wurde zu späterem Zeitpunkt lediglich durch neue Stahltüren ergänzt. Die rechte Seite erschien durch die Erweiterung des Architekten Jakob Friedrich Wanner. Bei der Aufstockung wurde auf die Natursteinfassade verzichtet und das obere Stockwerk des Gebäudes mit einer Putzfassade gestaltet. Farblich ist diese zwar der Farbe des Stein angepasst, erscheint allerdings deutlich schlichter und moderner als das untere Stockwerk. In Abbildung 29 sieht man die Fassadengestaltung beider Geschosse. Die Fenster erhalten ebenfalls eine neue Gestaltung. Im oberen Stockwerk sind die Fensterstürze teilweise rund und dem Muster der Fensteranordnung des unteren Stockwerkes werden Zusätzliche hinzugefügt. Somit befinden sich im oberen Stockwerk über jedem Fenster zwei weitere kleine Fenster. Am Mittelteil des Hauptgebäudes scheint es so, als würden die Fensterstürze den Übergang der Bauetappen herstellen wollen. Auf Abbildung 07 (S.16) kann man sehen, dass die dreieckigen und halbrunden Fensterstürze im ersten Stockwerk eine Balance, zwischen den Rundbögen-Fenster im unteren Geschoss und den rechteckigen Fenstern im zweiten Geschoss, herstellen. Hierbei handelt es sich um eine Überschreibung des Alten. Die alten Fenster wurden Schritt für Schritt in die Gegenwart transformiert. Auf den Abbildungen 27 und 28 sieht man Details der Fenstereinbauten. Während die alten Fenster aus Holz mit reichlich Details gestaltet wurden, erscheinen die Neuen mit schwarzen schlichten Stahlrahmen. Durch die Farbigkeiten von schwarz und grau entsteht auch hier eine gute optische Verbindung, die durch eine ähnliche Fenstereinteilung noch verstärkt wird. Hinzufügen lässt sich, dass die zwei verschiedenen Fenster sicherlich in besserem Zusammenhang stehen, weil die Fassadengestaltung in diesem Fall einheitlich ist und beide Fenster an den gleichen Stein grenzen. Somit entsteht ein ähnlicher Farbkontrast, der die unterschiedliche Detailierung abschwächt und den Betrachter von Weitem keinen großen Unterschied erkennen lässt.
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Die bereits erwähnten Fenster sind in Abbildung 37 noch einmal in einer Zeichnung dargestellt und ermöglichen somit ein leichteres Verständnis. Die Proportionen beider Fenster sind ähnlich und zumindest im Sockelbereich wurde die Linienführung über übernommen. Zu den zwei Stichgängen, ausgehend von der Eingangshalle, werden die Fenster etwas kleiner. Während die neue Stahltür dreiteilig gestaltet wurde, bestechen die alten Fenster in vierteiliger Aufteilung. Sie erscheinen filigraner und leichter. Was an der Fassaden durch die Fenster beginnt, entwickelt sich im Innenraum das Bahnhofes weiter. Betritt man die Eingangstür aus Stahl, nimmt man das dreibogige Eingangsportal des ursprünglichen Bahnhofgebäudes wahr.
ABB.37
Eine Gleichheit, die dennoch unterschiedlich wahrgenommen werden kann. - Ein durch drei Bögen betretbarer Raum. Die selbe Form, die selbe Größe, ein anderer Detailgrad und ein anderes Material machen erkennbar, dass diese Elemente zu unterschiedlicher Zeit entstanden sind und sich dennoch sehr gut fügen. Die Stuktur und der Aufbau wurden übernommen aber die Gestaltung wurde zeitgenössisch umgesetzt. Eine ähnliche Situation findet sich in den zwei Stichgängen nach rechts und links wieder. Um die alte Struktur aufzunehmen wurden die Zugänge zu den Räumen im neuen Teil ebenfalls durch Türen mit Rundbögen versehen, die die selbe Proportion erhielten wie die Alten. (ABB.30 bis 35) Die Linienführung der alten Stuckarbeiten, Sockelleisten und Türeinteilungen wurde bei der neuen Gestaltung berücksichtigt und dementsprechend umgesetzt. Abbildung 38 erläutert dies anhand eines Schnittes durch die Tür zwischen dem älteren und dem neuen Bahnhofsteil.
ABB.38
Die Zeichnungen veranschaulichen den spannenden Zusammenhang der alten und neuen Elemente. Durch die Vereinfachung des Bildes lässt sich erkennen wie die neuen Teile dem Alten angepasst wurden. Die Räume erscheinen als Collage aus Elementen. Alte detailreiche Formen, die mit moderner Technik in Verbindung gestellt werden.
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4.4 ERGÄNZUNGEN Nicht nur am Hauptgebäude mit zahlreichen Erweiterungen oder im Innenraum lassen sich Spuren der Permanenz wiederfinden. Auch bei einigen Ergänzungen wird der Bezug zum Bestehenden geschaffen und ein Link zur Geschichte hergestellt. Nachdem der Niedergang der Maschinenindustrie einen Planungsprozess in Gang setzte, der sicherstellen musste alle Areale besser ausnützen zu können, realisierte die SBB die beiden Neubauten Stellwerk und Stadttor. Das Stadttor (ABB.40) schiebt sich seither mit großer Geste über den Seitenflügel des Hauptgebäudes und das Zeichen ist 26 unmissverständlich: Hier ist der neue Eingang des Bahnhofes. Das Gebäude wurde als eigenständiges Bauwerk geschaffen und besteht aus zwei Teilen. Auf schlanken Stützen ruht ein gläsernes Dach, dass zur Haupthalle wurde. Darunter steht ein dreigeschossiger Kubus. Durch die weiße Lackierung der Stahlkonstruktion tritt das Bauwerk in den Vordergrund und wirkt sehr modern und prägnant. Bei der Recherche hat sich herauskristallisiert, dass die Absichten zur vorherigen "Betonbrücke" (ABB.39) sich nicht wesentlich verändert haben. Optisch völlig neu umgesetzt wurde der "Wunsch nach 27 Offenheit und dem Blick zum Neuwiesenquartier und dem Sulzerturm". Was früher durch ein flaches massiven Bauwerk erzielt wurde, wird heute durch einen leichten lichtund blickdurchlässigen Bau erreicht. Durch die Umstrukturierung des Bahnhofsplatzes, der nicht mehr zentral vor dem Hauptgebäude, sondern schräg gegenüber des weißen Stadttors, zu finden ist, wurde den Bus- und Straßenbahnanschlüssen eine neue Ordnung zugesprochen. In diesem Zuge entstand ein Pilzdach (ABB.42) aus einer Metallkonstruktion, die mit einem durchlö28 cherten Metallblech versehen wurde. Das Dach stellt sich in starken Konstrast zu den übrigen Teilen des Bahnhofes und vorallem zum Hauptgebäude. Es zeigt ein neues Zeitalter auf und demonstriert die ingenieurtechnische Entwicklung der letzten Jahre. Ob sich dieses Bauwerk als Collage zu den Anderen hinzufügt ist fraglich. Viel eher wirkt es wie ein Solitär in mitten des Bahnhofplatzes. Auch im Stadtraum rund um den Bahnhof finden sich Spuren des Alten wieder, die im Anschluss in die Gegenwart transformiert wurde. Die Unterführung Zürcherstraße 29 (ABB.43) wurde vergrößert und modernisiert. Wie es früher der Wunsch war das Stadtgefüge nicht zu sehr zu teilen, ist es dieser heute noch. Die Unterführung heute (ABB.44) ist großzügig und offen gestaltet und soll eine überdachte Aufenthaltsmöglichkeit bieten, die zwei Areale besser miteinander verknüpft. Ähnliche Gedanken galten bei der Überund Unterführung für Fußgänger, die Gleise überqueren möchten. Die einst über den Gleisen verlaufende Brücke (ABB.45) sollte schnellstmöglichen Anschluss beider zu 30 erreichender Seiten ermöglichen. Nachdem oberhalb der Gleise ein Parkhaus errichtet wurde, wurde die Gleisüberquerung unterirdisch. (ABB.46) Durch Dächer über den Eingängen und eine gewisse Großzügigkeit des Gesamten stechen die Verbindungspunkte markant hervor und ermöglichen somit eine direkt und schnelle Verbindung aller 31 Areale zum Bahnhof. Auch wenn die Gestaltungsmethoden, Materialien und Räumlichkeiten sich stark veränderten, wurden dennoch ähnliche Ziele verfolgt und man kann teilweise von der Spur der Permanenz sprechen. 26 27 28 29 30 31
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Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 35 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 24 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 39 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 12 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 12 Werner Huber; Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur: Seite 46
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FAZIT
Der Anspruch dieser Arbeit bestand darin die Permanenz von Architektur zu untersuchen. Durch das Erarbeiten einer theoretischen Grundlage mit dem Buch "Die Architektur der Stadt" von Aldo Rossi und seiner Theorie der Permanenz, galt es, basierend auf dieser, eine Objektanalyse des Bahnhofes in Winterthur durchzuführen. Erste Erkenntnisse konnten mittels der Definition zweier Methodiken gefasst werden. Diese ermöglichten eine klare Strukturierung und einen klaren Bezug zum Objekt der Analyse. In einzelnen Themenbereichen konnte der Bahnhof Winterthurs analysiert und somit Spuren der Permanenz aufgedeckt werden. Demnach hat sich das Referenz- und Untersuchungsobjekt als sehr geeignet erwiesen. Beweis dafür sind die Fotos und Zeichnungen einzelner Elemente des Bauwerks, welche die Ausarbeitung der verschiedenen Themen ermöglichten. Die Besichtigung und die Nähe zum Bauwerk ermöglichte sicherlich tiefere Einblicke und eine genaue Wahrnehmung der verschiedenen Bauetappen. Daher geben die Fotos auch für den Leser ein aufschlussreiches und umfassendes Bild der Architektur. Beide Methodiken, sowohl die Überschreibung als Transformation als auch die Collage als Zusammensetzung verschiedener architektonischer Elemente, konnten bei der Analyse des Objektes herausgearbeitet werden und die Spuren der Permanenz am Referenzobjekt sichtbar machen. Das Bauwerk ist nicht nur der Bahnhof, der Reisenden ermöglicht an ihr Ziel zu gelangen, sondern ein Objekt der Stadt Winterthur, dass eine Geschichte erzählt. - Die Geschichte der Stadt. Durch Überschreibungen in Typologie, Struktur und Optik entsteht eine Collage architektonischer Elemente aus verschiedenen Zeitetappen, die durch anschließende zeitgenössische Ergänzungen stets intensiviert und erweitert wurde. Durch die Möglichkeit der Wahrnehmung dieser enthält die Architektur des Bahnhofes ein Abbild der Geschichte. Aldo Rossis 'Theorie der Permanenz', die als Vergangenheit, die wir heute erfahren, gedeutet wurde, kann demnach am Bahnhof in Winterthur wahrgenommen werden. Einzelne Elemente des Bauwerks verkörpern gewiss die Geschichte des Ortes. Die Behauptung: "Die Architektur als Geschichtsträger. Permanenz entsteht mittels unterschiedlicher Methodik als Abbild der Geschichte von Architektur. So auch am Bahnhof in Winterthur" kann dennoch nur bedingt bestätigt werden. Diese These kann nach genauer Recherche und Beschäftigung mit dem Thema für das Referenzobjekt, den Bahnhof in Winterthur, bestätigt werden. Der Wunsch nach einer allgemeineren Formulierung des Erarbeiteten bleibt offen. Um das Erarbeitete der Analyse allgemein fassen zu können, benötigt es auch allgemeingültige Beispiele. In dieser Arbeit wurde dafür zu stark mit Fotos und Zeichnungen spezifischer Elemente gearbeitet. Jedoch lassen sich die zwei definierten Methoden, zum Beibehalten der Baugeschichte sowie der Geschichte eines Ortes, auf alle architektonischen Objekte anwenden und ermöglichen somit eine gute Möglichkeit zum Herausarbeiten der Spur von Permanenz.
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LITERATUR
Aldo Rossi; Die Architektur der Stadt; Skizze zu einer grundlegenden Theorie des Urbanen; Originaltitel: L'architettura della Città; Herausgeber: Peter Neitzke; 2015 Birkhäuser Verlag GmbH, 4009 Basel Online Quelle (01.12.2019): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber Online Quelle (01.12.2019): Stadt Winterthur: https://stadt.winterthur.ch/themen/ die-stadt/winterthur/stadtgeschichte/ meilensteine Online Quelle (01.12.2019): Stadtführer Winterthur (2019): http://www.edition-winterthur.ch/stadtfuehrer/geschichte. php Online Quelle (13.10.2019): https://www. winterthur-glossar.ch Online Quelle (08.12.2019): https://www. archplus.net/home/archiv/ artikel/46,4192,1,0.html Online Quelle (30.12.2019): https://exportabel.wordpress.com/2016/10/03/ architektur-und-dogma-9-rossi-und-der-rationalismus/
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ABBILDUNGEN
Abb.1: Vogelperspektive Winterthur (02.01.2020): https:// upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/ Winterthur_aus_der_Vogelschau_1850.jpg Abb.2: Schwarzplan Winterthur (02.01.2020): https://dhpa. ch/wp-content/uploads/2017/06/DHPA_Schwarzplan_ Winterthur.jpg (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.3: Bahnhof Alt und Neu: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.4: Portrait Aldo Rossi (02.01.2020): https://obrasweb. mx/default/2013/12/10/aldo-rossi#pid=slide-0 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.5: Charles Robert Cockerell "The Professor's Dream" (02.01.2020): https://i.pinimg.com/originals/a5/44/94/a544 94c3fea1cb975c979059a71865a8.jpg Abb.6: Aldo Rossi Collage (02.01.2020): https://i.pinimg. com/originals/b6/ea/dd/b6eaddf0b0017b0234bd75466e870717.jpg Abb.7: Bahnhof Winterthur (02.01.2020): https://www.sbb. ch/de/bahnhof-services/bahnhoefe/bahnhof-winterthur. html Abb.8: Bahnhof Stadttor: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.9: Bahnhof Detail Hauptgebäude: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.10: Bahnhof Fügung Stadttor: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.11: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 67 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.12: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 67 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.13: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 67 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.14: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 67 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.15: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 67 (digital modifiziert): Christina Luckhardt Abb.16: Bahnhofsgebäude Phase1 (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 14 Abb.17: Bahnhofsgebäude Phase1 (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 14
Abb.23: Bahnhofshalle Deckenkonstruktion: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.24: Detail Stützensockel: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.25: Zeichnung Konstruktions-Detail: Eigene Grafik von Christina Luckhardt Abb.26: Fenster Hauptgebäude: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.27: Fenster-Detail 1: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.28: Fenster-Detail 2: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.29: Detail Konstruktion Geschosse: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.30: Detail Türgestaltung: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.31: Detail Türgestaltung: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.32: Ansicht neuer Bahnhofsteil: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.33: Ansicht alter Bahnhofsteil: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.34: Detail Türgestaltung: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.35: Detail Türgestaltung: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.36: Ansicht Stichgang: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.37: Zeichnung Fenster: Eigene Grafik von Christina Luckhardt Abb.38: Zeichnung Schnitt im Stichgang: Eigene Grafik von Christina Luckhardt Abb.39: Betonbrücke (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 24 Abb.40: Bahnhof Fügung Stadttor: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.41: Bahnhofsplatz (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 12 Abb.42: Pilzdach (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 40
Abb.18: Bahnhofsgebäude Phase1 (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 20
Abb.43: Unterführung Alt (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 18
Abb.19: Entwicklung des Bahnhofes (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 13 (digital modifiziert): Christina Luckhardt
Abb.44: Unterführung Neu (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 42
Abb.20: Bahnhof Detail Konstruktion: Eigenes Foto von Christina Luckhardt Abb.21: Bahnhof Detail Stützen: Eigenes Foto von Christina Luckhardt
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Abb.22: Bahnhof Stadttor Deckenkonstruktion: Eigenes Foto von Christina Luckhardt
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Abb.45: Anschluss Alt (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 12 Abb.46: Anschluss Neu (02.01.2020): Hochparterre AG: Großer Bahnhof Winterthur; Author Text: Werner Huber; Seite 46
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REDLICHKEITSERKLĂ&#x201E;RUNG
Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Arbeit mit dem Titel: "Winterthur im Wandel der Zeit - Alte Spuren in neuer Manier" selbstständig durch mich verfasst worden ist, dass keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt worden sind und dass die Stellen der Arbeit, die anderen Werken - auch elektronischen Medien - dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen wurden, unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht worden sind.
Luzern, 02.01.2020 Luckhardt Christina
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ThemenĂźbersicht der weiteren Arbeiten
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit mit dem Überthema Winterthur - Positionen zur Stadt mit der städtebaulichen Entwicklung des Sulzer-Areals. Die Geschichte der Firma Sulzer bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung des Areals. Die Begriffe Funktion und Permanenz, definiert durch das Buch Die Architektur der Stadt von Aldo Rossi, liefern die Theorie zur Analyse der 20 jährigen Arealentwicklung. So wird aufgezeigt, warum das Areal heute noch bedeutend für die Stadt Winterthur ist und warum dieses Gebiet auch für andere stillgelegte Industrieareale als Vorbild dienen kann.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Zwischen Permanenz und Wandel Funktion alter Stadtstrukturen am Beispiel des Sulzer-Areals
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Verfasser
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Sophie Ackermann Zürichstrasse 81 6004 Luzern Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit «Positionen der Stadt – Beispiel Winterthur» mit dem sozialen Wohnungsbau während der Zwischenkriegszeit. Anhand zweier Grossüberbauungen werden die Aspekte des günstigen Bauens bzw. preiswerten Wohnens analysiert. Gegenstand meiner Untersuchung sind zum einen die Siedlung «Selbsthilfe»Kolonie von Franz Scheibler (1924-1929) und zum anderen die Siedlung Stadtrain von Adolf Kellermüller (1928-1943). Beide Siedlungen charakterisieren sich durch typisierte Grundrisse, kleine Wohnungsgrössen, geschlossene Bauweisen und normierte Bauteile. Die für diese Siedlungen angewendeten Prinzipien wurden aus den Zielsetzungen der Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM), eine im Jahre 1928 gegründete Architekturbewegung, übernommen. In meiner Arbeit gehe ich auch auf die von der CIAM behandelten Themen ein. Abschliessend werden aktuelle Beispiele gezeigt, wie kostengünstig gebaut werden kann.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Preiswertes Wohnen am Beispiel zweier städtischer Grossprojekte aus der Zwischenkriegszeit
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Verfasser
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Ilir Akar Offenburgerstrasse 26 4057 Basel Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
Die folgende Arbeit befasst sich mit der Frage des Einflusses von gemeinschaftlichen Wohnsiedlungen auf ihren Kontext. Als historische Grundlage werden in einem ersten Schritt das Phalanstère von Fourier und die Unité d'habitation von Le Corbusier untersucht. Sie bilden die Basis zur Ermittlung von Problemen und Potentialen aktueller Projekte. In einem zweiten Schritt werden drei zeitgenössische Projekte in Winterthur auf ihren Bezug zur Umgebung untersucht. Es zeigt sich, dass die aktuellen gemeinschaftlichen Projekte einen positiven Einfluss auf ihre Umgebung haben können, wenn die Architektur die Voraussetzungen für einen sozialen Austausch schafft. Im Fazit werden die Erkenntnisse zusammengefasst.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Inseln in der Stadt Probleme und Potentiale zeitgenössischer gemeinschaftlicher Wohnformen im Bezug zum Kontext Verfasserin Ana Bela Amstad Winkelstrasse 12 6048 Horw Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
The aim of this research is to examine the quality of the urban environment in the former industrial site of Sulzer Areal in Winterthur. Ideological aspects related to the role in the formation of the city’s identity will be discussed with the reference to the views shared by various experts who took an active part in the series of events related to the transformation of the urban structure of Winterthur in the 1990s. The today’s significance of the Sulzer site will be put in the historical context to indicate the commemorative value of its urban environment and to present it as a vivid and appreciated monument of a departed industrial epoch. The quality of the spaces of today’s Sulzer site will be investigated in order to define the value for the potential transformation of the abandoned industrial halls and outdoor spaces together with their adjacent grown structures. Their aesthetic authenticity and rich history will be examined in the perspective of the potential development of entrepreneurship, creation of various public facilities and attraction of people into the area. The theories of several philosophers regarding the attractiveness of the urban environment and originality of spaces will be used to accentuate the value of these spaces and their contemporary relevance.
In-depth Study Fall semester 2019 The Quality of Urban Environment Qualitative and ideological properties of the urban environment in the Sulzer site in Winterthur Author Ivan Ashkinadze Englischgrussstrasse 4 6006 Luzern Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
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Abstract
The purpose of this paper is to explain the construction of wood workers' houses in Winterthur in the 1920s and 1930s, a period of great geographical and demographic growth of the city. In order to respond to the growing and urgent demand for affordable housing, "Lignum", the Swiss Working Group for Wood, together with the Swiss Werkbund, called for a competition to promote the use of wood as a cheap and fast building material, using its advantages and promoting it as a modern material that manages to meet the new housing requirements. In this context, the architect Franz Scheibler, winner of the first and second prizes in the competition, produces high quality designs and applies concepts of efficiency and simplicity. He also incorporates prefabrication as a way to reduce construction times and also make construction more efficient. To understand his way of designing houses for workers, the use of wood and costs of the buildings, three case studies are presented: his first project, the Einfamilienhäuser in the Jonas Furrer-Strase built 1924-26, the winning project of the competition and where Scheibler incorporates prefabricated elements, the Holzhaussiedlung in Winterthur built in 1934, and the Siedlung im Schachen from 1947, that also has prefabricated components. Wooden construction at that time fulfilled all the objectives sought and satisfied the need for housing, but from the economic point of view it did not turn out to be as advantageous as expected.
In-depth Study Fall semester 2019 Prefabricated Elements in Wood Social Housing The Architect Franz Scheibler and three of his Wooden Settlements in Winterthur in the first Half of the 20th Century Author Valentina Astudillo Freiestrasse 33 3012 Bern Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit unter dem Überthema «Wohnen in ungewohnten Zonen» mit Strategien zur Konversion von Industriebrachen in eine neue Wohnnutzung. Drei ausgewählte Wohnprojekte im ehemaligen Sulzer- und SLM-Industrieareal in Winterthur stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Diese geht den Fragen nach, durch welche Methoden die industrielle Vergangenheit in der gegenwärtigen Wohnüberbauung noch spürbar ist und wie die Industrieumgebung den Ausdruck und die Charakteristik der neuen Wohnnutzung beeinflusst. Es wird aufgezeigt, in welcher Form die frühere Industrie nachklingt und welche Auswirkungen sie auf die Gestaltung der Wohnungen hat. Durch die methodische und vergleichende Analyse der Wohnüberbauungen Lokomotive, Kranbahn und des Projektes Stadthäuser werden die Absichten und Prinzipien hinter den Planungen und, sofern bereits vorhanden, den Realisierungen herausgearbeitet und mittels Interpretation allgemeinen Theorien gegenübergestellt. Diesen theoretischen Bezug zur Untersuchung bilden Aldo Rossi’s Buch «Die Architektur der Stadt», die ursprünglichen Loftwohnungen sowie die Typologie der Reihenhäuser, Collin Rowe’s und Fred Koetter’s „Collage City“ sowie Oswald Mathias Ungers „Manifest zu einer neuen Architektur“. Es stellt sich heraus, dass die Untersuchungsobjekte die industrielle Vergangenheit nicht negieren, sondern den Dialog zwischen dem Bestehendem und Neuen suchen. Damit wirkt die Industriegeschichte bei allen Projekten bei der volumetrischen Setzung, der Ausformulierung der Wohnungen sowie dem heutigen Ausdruck und der Materialisierung der umgewandelten Industriebauten mit. Daraus lässt sich folgern, dass der industrielle Hintergrund bei allen untersuchten Projekten eine Rolle spielt. Die Vergangenheit, die in unserer Erinnerung und den Orten der Industrie verankert ist, scheint den Geist und das Handeln der planenden Architekten zu beeinflussen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Wohnen in industriellen Zonen Strategien im Umgang mit dem industriellen Erbe im Sulzer- & SLM-Areal in Winterthur Verfasser Vanessa Beer Ringstrasse 8 5620 Bremgarten Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit Master unter dem Überthema Positionen zur Stadt – Beispiel Winterthur mit der Stadtentwicklung Winterthurs als Gartenstadt und dem Weiterbauen der Gartenstadt unter den heutigen Bedingungen. Dabei wird die Neubausiedlung Vogelsang vom Architekturbüro Knapkiewicz & Fickert genauer untersucht, um herauszufinden, ob die Siedlung als Neuinterpretation einer Gartenstadt gesehen werden kann. Um die Eigenschaften einer Gartenstadt zu untersuchen, wird Bezug auf die Theorien des Architekten und Städteplaners Hans Bernoulli genommen. Anhand der Siedlung Eichliacker, welche Bernoulli von 1924-1927 in Winterthur nach der Theorie der Gartenstadtidee erstellte, soll aufgezeigt werden, wie Bernoulli seine Theorieansätze in der Praxis umgesetzt hat. Dabei sind einige Parallelen zwischen den beiden Siedlungen erkennbar. Bei beiden Siedlungen sind der gemeinschaftliche Charakter, sowie die sorgfältige Einbettung der Gebäude in die Umgebung massgebend. In der heutigen Zeit sind die Anforderungen an eine verdichtete Bauweise, der Spielraum für Individualität und Veränderungen weitere wesentliche Faktoren, mit denen sich die Architekten auseinandersetzen müssen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Moderne Gartenstadt? Analyse der Siedlung Vogelsang von Knapkiewicz & Fickert Verfasserin Nicole Birrer Bahnhofstrasse 3 6130 Willisau Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Nicht nur Menschen, auch Gebäude haben eine Lebensdauer. Wenn die Gebäude den Bedürfnissen der heutigen Menschen nicht mehr gerecht werden können, wie können sie, im Hinblick auf Ökonomie, Nachhaltigkeit und den Erhalt der bestehenden Substanz, am besten umgebaut werden? Herzog & de Meuron und die französischen Architekten Lacaton & Vassal mit dem Architekten Frédéric Druot hatten Umbausprojekte durchgeführt, und dabei wird bewiesen, dass die alten Gebäude das Potenzial aufweisen, mit einer extra Fassade wieder ein genügend Komfort anbietendes Haus werden zu können. Bei der Sanierung der Halle 181 im Sulzerareal wurde eine ähnliche Strategie verwendet. Kilga Popp Architekten hatten auch eine neue Glasfassade an der alten angebracht, die extra Räume und extra Komfort anbietet. Mit dem Titel „Extra Wert durch eine neue Fassade“ beschäfigt sich dieser Text mit dem Umbausprojekt Halle 181. Nach Vorstellung und Analyse dieser drei Umbausprojekte wird festgestellt, wie sich die Halle 181 von den anderen unterscheidet und wie sich der Neubau und die Aufstockung in die Umgebung anpassen lassen und gleichzeitig ihre eigene Identität bildet, ohne den ursprünglichen Industriecharakter zu beeinträchtigen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Extra Wert durch eine neue Fassade eine Analyse von drei mit einer neuen Fassade hinzugefügten Rekonstruktionsprojekten Verfasser Kai Chen Obermattweg 9 6052 Hergiswil Dozenten
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Abstract
This study aims to find out the link between the strategies of public space established by Jean Nouvel and Emanuel Cattani in their project Megalou (1992) and the ones used by the studio Vetsch Nipkow Partner for the rehabilitation of the Katharia-Sulzer-Platz (2004) in Winterthur. The use of literary sources, related with the work of both offices during the different stages of their projects, opens up the opportunity to compare and interpret each perspective. Based on expertâ&#x20AC;&#x2122;s opinion on public space in the late 20th Century, this analysis identifies similarities and differences in between the two projects. Furthermore, the influence of the former project on the approach of Vetsch Nipkow Partner to intervene in this built landscape is measured.
In-depth Study Fall semester 2019 The presence of Jean Nouvel in the KatharinaSulzer-Platz.
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Analysis of the influence of the Megalou project on the desing concept of KatharinaSulzer-Platz.
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Author Belen Culcay Cantos Pfrundweg 5 6023 Rothenburg Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit und dem Überthema «Positionen der Stadt - Beispiel Winterthur» die Aussenräume der Siedlungen Eichliacker (1927) und Grüzefeld (1965). Ziel der Arbeit ist die Transformation der Gartenstadt Winterthur exemplarisch darzustellen. Die Untersuchung, aufbauend auf den Theorien von Ebenezer Howard und Le Corbusier, führt über die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe zu der Analyse der Aussenräume. Es stellt sich heraus, dass die Ausnützungsziffer kein Indiz für Gartenstadt-Architektur ist. Jedoch lässt sich die Transformation der Gartenstadt-Winterthur anhand der Gesellschaftsentwicklung und einer architektonischen Wahrnehmungsänderung in der Betrachtung der Natur erklären.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Ausserhalb der Ausnützungsziffer Die Spannung der Aussenräume zwischen Eichliacker und Grüzefeld Verfasser Nico Flütsch Hirschmattstrasse 26 6003 Luzern Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls "Vertiefungsarbeit" unter dem Überthema "Positionen zur Stadt – Beispiel Winterthur" mit dem Friedhof Rosenberg am nördlichen Rand der Stadt Winterthur im Kanton Zürich. Die These, die der Untersuchung zugrunde liegt, besagt, dass der Friedhof Rosenberg einen urbanen Charakter aufweist und einen relevanten öffentlichen Freiraum für Winterthur bildet. Die Arbeit geht der Frage nach, ob ein Friedhof, der ursprünglich als Anlage für die Toten konzipiert worden ist, überhaupt "urban" sein kann und inwiefern er für die Stadtbewohner Winterthurs öffentlich ist. Der Kern der Untersuchung ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil geht es um die aktuelle Nutzung des Friedhofs. Eigene Fotos und Skizzen, aber auch historische Texte über die Absicht des Architekten Robert Rittmeyer bilden die methodische Grundlage der Untersuchung. Im zweiten Teil verschieben wir den Fokus vom Inneren des Friedhofs, auf die Grenze der Anlage. Was passiert am Rand des Friedhofs? Wovon wird er umgeben? Wie ist er begrenzt? Beim dritten und letzten Teil der Untersuchung geht es um den Bezug zur restlichen Stadt von Winterthur. Hierbei spielt der Vergleich mit anderen Friedhöfen der Stadt, aber auch mit dem "Stadtgarten Winterthur" eine wichtige Rolle. Am Schluss der Arbeit zeigt sich, dass der Friedhof Rosenberg — trotz der Verbindung zum eigentlich tristen und bedrückenden Thema „Tod“ — durch seine Lage am natürlichen Waldrand, dem klaren Sichtbezug zur Stadt und dem vielfältigen Nutzungsangebot an Begräbnisarten und Aufenthaltsorten, einen wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Leben der Stadtbewohner von Winterthur leistet.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Der Friedhof als städtischer Freiraum Eine Untersuchung des Friedhofs Rosenberg in Winterthur Verfasser Juliana Furrer Luzernerstrasse 73 6010 Kriens Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Der britische Sozialreformer Ebenezer Howard verfasste Ende des 19.Jahrhunderts seine Idee einer Gartenstadt, die eine Symbiose aus dem Leben in der Stadt mit dem auf dem Land darstellte und der arbeitenden Unter- und Mittelschicht die Möglichkeit bieten sollte, ein gesünderes, einfacheres Leben zu gewähren. Schon kurz nach dem Erscheinen seines Buches «Garden Cities of To-morrow» wurde diese Idee in die Realität umgesetzt und die erste Gartenstadt, Letchworth, entstand. In Winterthur wurde in den 1960ger Jahren eine Vertikale Gartenstadt, das Grüzefeld, erbaut. Einen Vergleich zwischen diesen beiden Arten von Gartenstädten gab es bisher noch nicht und wurde in der vorliegenden Arbeit getätigt. In beiden Fällen dienten die ursprünglichen Konzepte als Vergleichsbasis und Umbauten, Veränderungen und Renovationen mit Abänderungen des Ursprungskonzeptes wurden ausser Acht gelassen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 DIe Vertikale Gartenstadt Grüzefeld in Winterthur Der Wandel der Horizontale in die Vertikale Verfasser Egzon Gjinaj Schlierenstrasse 20 8902 Urdorf Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
169
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit und dem Überthema " Positionen zur Stadt - Beispiel Winterthur" mit der städtebaulichen Planung des ehemaligen Sulzer-Areals Oberwinterthur, heute Neuhegi, welches sich in der zukünftigen Stadtentwicklung zum zweiten Zentrum der Stadt entwickeln soll. Das Ziel der Arbeit ist die Analyse der Planungsphasen bezüglich der Qualitäten der verwendeten Arbeitsmittel und daraus resultierenden Ergebnissen. Die Grundlagen zur theoretischen Betrachtung und Analyse bilded die Theorie des "Kreativen Städtebaus" nach Angelus Eisinger und Jörg Seifert. Dabei werden die Entstehung der Kreativität, die erforderlichen Faktoren der Stadt und alternative Planungsinstrumente erläutert. Es zeigt sich in den einzelnen Planungsphasen eine immer breitere Betrachtungsweise des Gebiets und der Wandel von Anfangs eher privaten Interressen zu Zielen im allgemeinen Interresse. Im Verlauf der Planung werden kurzfristige wie langfristige Schritte definiert und konkretisiert und Areale zur detailierten Weiterbearbeitung definiert. Dieser Entwicklung auf den Grund zu gehen sowie der Herausbildung von Kreativität bilden die Ausgangslage dieser Arbeit.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Stadt schaffen Neuhegi – Winterthurs zweites Stadtzentrum Verfasser Florian Gugger Birkenstrasse 9 6003 Luzern Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Im Rahmen des Semseterthemas «Position zur Stadt – Beispiel Winterthur» befasst sich die vorliegende Vertiefungsarbeit mit der Identitätsbildung der Stadt Winterthur, beeinflusst durch die Backsteinbauten der industriellen Revolution. Das Buch Genius loci: Landschaft, Lebensraum, Baukunst von Christian NorbergSchulz dient dabei als Basis für die Thematik und schafft einen Überblick der Begrifflichkeiten. Im Spannungsfeld zwischen Erhaltung, Umnutzung und Neubebauung von Industriearealen teilen sich die Meinungen. Werden die Wurzeln, die durch die Industriegeschichte entstanden sind durch die Umstrukturierung der Areale gestutzt, wirkt sich dies grundlegende auf die Struktur und den spezifischen Charakter der Stadt aus. Ein eindeutiges Rezept für den korrekten Umgang mit den historischen Bauten oder Arealen gibt es jedoch nicht. Vielmehr trägt ein klares Verständnis der Industriearchitektur und des vorgefundenen Kontexts dazu bei, dass sich dadurch verschiedene Ansätze eröffnen, die den Charakter des Ortes in Zusammenhang mit dem Baustoff Backstein erhalten und sogar weiterbringen kann. Anhand von drei Beispielen werden unterschiedliche Strategien zum Erhalt der Identität in Winterthur analysiert, verglichen und kritisch hinterfragt. Die Erkenntnise zeigen, dass der Backstein ein prägender Baustein in Winterthur ist und eine wichtige Rolle zur Bildung des Genius loci beiträgt. Der Backstein als Material hat aber nicht genug Kraft um den Charakter alleine weiterzuführen, sondern erfordert im Weiteren wie mit dem Material tektonisch und handwerklich umgegangen wird. Auch die grossmassstäbliche Ebene trägt entscheidend zur Identitätsbildung des Ortes bei. Schlussendlich ist es aber eine Mischung aus; erhalten der Substanz, Anlehnung an industrielle Dimensionen und einer kreativen Neuinterpretation die den Genius loci weiterleben lässt. All diese Faktoren führen zusammen dazu, dass der Mensch durch die Gesamtheit dieser Eindrücke ein imaginäres Bild erzeugen kann, welches in starker Beziehung zur Industriearchitektur steht und somit den Geist des Ortes auch für die nächste Generation erlebbar macht. Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Der Backstein als Baustein einer Identität Ein Vergleich verschiedener Strategien zum Erhalt des Genius loci in Winterthur Verfasser Thomas Herger Haldenstrasse 2 6340 Baar Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls «Vertiefungsarbeit» unter dem Überthema «Positionen zur Stadt - Beispiel Winterthur» mit dem gebrannten Ton als Fundament der Imperien und Seele der Handwerker. Der Ziegelstein: ein Werkstoff für die Häuser der Armen und der Fabriken. Schon in der Antike wurden die grossen, weissen Marmorblöcke durch die geklinkerten Gassen in die Bauwerke der herrschenden Klassen gebracht, vorbei an den tönernen Statuen des Volkes. Weiss und Rot, Verschwiegenheit und Ehrlichkeit. Eine Dualität die nicht zufällig entstanden ist. Überlagerungen und punktuelle Störungen in einem städtebaulichen Geflecht führen zu Irritationen und geben Auskunft über den Charakter eines Ortes. Aufschluss geben drei andersartige Bauwerke in Winterthur die so sind wie sie eigentlich nicht sein sollten. Es ist ein Versuch über das Material und in der Ableitung dazu ganz Winterthur in seiner eigenen Atmosphäre neu zu betrachten.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Gebrannter Ton Fundament der Imperien und Seele der Handwerker Verfasser Fabian Huber Mariezellhöhe 5 6210 Sursee Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
In meiner Arbeit versuche ich den Zwischenraum der Grossüberbauung «Grüzefeld» in Winterthur zu untersuchen, auf seine verschiedenen architektonischen und soziologischen Charakteristiken. Die Grossüberbauung ist eine in den 60er Jahren entstandene Wohnsiedlung, damals eine der wenigen grösseren in Winterthur. Als Grundlage der Recherche beziehe mich auf das Buch «Leben zwischen Häusern» von Jan Gehl, erschienen 2015, dass sich mit dem Thema passend beschäftigt. Generell scheinen Zwischenräume, besonders diese der 60er Jahre zwischen Grossüberbauungen, nicht besonders gut zu funktionieren. Ich möchte möglichen Ursachen auf den Grund gehen. Dies möchte ich durch eine Ortsanalyse und Fotos des Grüzefeld Winterthur, und der Ansätze Jan Gehls, der grösser dimensionierten Aussenräumen eher kritisch gegenübersteht, analysieren. Ich möchte seine Kritiken mit den Ortsgegebenheiten vergleichen und seine möglichen Ansätze applizieren. Die folgende Analyse lässt vermuten, dass einige städtebauliche Ansätze von Jan Gehl gut auf das Grüzefeld impliziert werden können. Schlussendlich komme ich zur Erkenntnis, dass Hintergründe der Person Jan Gehl eine bestimmte Rolle in seiner Denkweise spielen, die kritisch betrachtet werden müssen, jedoch kann man viele seiner Gedankengänge gut nachvollziehen. Viele dieser wären sehr gut auf das Grüzefeld anzuwenden. Weiter wäre zu untersuchen, ob dieser Zwischenraum aus anderen Gründen schwierig belebbar sein könnte, oder ob es andere Besonderheiten im Zwischenraum des Grüzefelds gibt.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Leben in den Zwischenräumen einer Grossüberbauung
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Wie funktioniert der Zwischenraum der Siedlung Grüzefeld
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Verfasser Larissa Kaltenbach Eichmattstrasse 3 6005 Luzern Dozenten
Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
173
Abstract
This paper looks at Garden City Theory by Ebenezer Howard, written in 1898, and Adolf Kellermüller's Siedlung Stadtrain, built-in 1929, and considers the two objects as essential residences in the Garden city Winterthur. First of all, It develops an understanding of Howard's idea of Garden city and the Garden city movement in Winterthur. By doing so, the historical background of the relationship between industrial city and houses at that time can be grasped. After that, the elements of the Siedlung Stadtrain are set to three, "Revenue and Expenditure," "urban scale," and "house scale," and a analyze conducted. It will clarify the ideal and reality of the relationship between city and housing. The analyze will be conducted based on the book of 'Garden city of To-morrow' by Howard, the literature on Siedlung Stadtrain and drawings and photographs of the building. This deepens the relationship between Winterthur and housing. It also clarifies the possibilities in architectural design by the relationship of the ideal and reality in those days.
In-depth Study Fall semester 2019 Ideals and Reality in Garden city Analysing ideas of Garden city by Ebenezer
Lucerne University of Applied Sciences and Arts
Howard and Siedlung Stadtrain by Adolf Kellermüller in Winterthur
HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw
Author Takahiko Kameoka Steinhofstrasse 15f 6005 Luzern Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls „ Vertiefungsarbeit“ unter dem Überthema „Positionen zur Stadt – Winterthur“ mit der Debatte des "Neuen Bauens" in Winterthur zwischen 1920 und 1930. Im Zentrum der Arbeit stehen die beiden Siedlungen Eichliacker und Stadtrainquartier. Durch die Methode der Gegenüberstellung der beiden Siedlungen wird aufgezeigt, welche unterschiedlichen Auswirkungen das "Neue Bauen" auf die Architektur der Siedlungen hat. Dabei stellt sich heraus, dass die Siedlung Eichliacker noch stark vom "Heimatstil" geprägt ist, während das Stadtrainquartier durchaus die Prinzipien des "Neuen Bauens" wiederspiegelt. Jedoch zeigt die Analyse, dass oftmals nicht die Bewegung des "Neuen Bauens" die Architektursprache prägt, stattdessen entschieden die Architekten auf Basis der Wirtschaftlichkeit und der Konstruktion. Somit resultiert die Formsprache nicht aus den Leitsätzen des Stils, sondern aus den pragmatischen Entscheidungen des Entwurfs und der Bautätigkeit. Weiter zeigt der Vergleich, dass die Siedlungen Stadtrain und Eichliacker trotz ihrer unterschiedlichen Ausdrucksweise diverse Parallelen aufweisen. Beide Beispiele stellen wichtige Wegbereiter für den Siedlungsbau in Winterthur dar.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Zwischen Tradition & Aufbruch in die Moderne Eine Gegenüberstellung der Siedlungen Eichliacker und Stadtrainquartier Verfasser Oliver Karl Kannenfeldstrasse 55 4056 Basel Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
Im Rahmen des Themas «Positionen zur Stadt - Winterthur», befasst sich diese Arbeit mit dem Transformationsprozess des Talgut Quartiers. Die Thematik vom verdichtetem Bauen war bereits während der Hochkunjunktur ein Thema. Dies weckte die Sorge, wie dabei der Gartenstadtgedanke aufrecht erhalten bleiben kann. 80 Jahre nach diesem Bauboom ist das Verdichtungsthema weiterhin präsent. Bestehende Quartiere sollen modernisiert und verdichtet werden, ohne den Charakter zu verlieren. Diese Arbeit zeigt anhand des Talgut-Quartiers eine sorgfältige Planung auf, welche über mehrere private Bauträger und unbekanntem Zeithorizont den Erhalt der Qualitäten des Gebiets, während des Transformationsprozesses, gewährleisten soll. Es wird ersichtlich, dass die Instrumente der Stadtplanung jedoch kein Garant dafür sind, dies zu bewerkstelligen. Vielmehr ist die Sensibilität dem Ort gegenüber und die Entwurfsmethodik der zuständigen Architekten, entscheidend.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Transformation Talgut-Quartier Zwischen Collage & Ensemble Verfasser Remo Kessler Hauptstrasse 16 4133 Pratteln Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls «Vertiefungsarbeit» unter dem Oberthema «Position zur Stadt – Beispiel Winterthur» mit der Eingliederung der spätmodernen Überbauung Grüzefeld in den städtebaulichen Kontext der Gartenstadt Winterthur. Drei städtebauliche Faktoren wurden auf ihre Anwendung und Ausformulierung in der Gartenstadtidee von Winterthur und in der Stadtentwicklung der moderne untersucht. Die Überbauung Grüzefeld steht dabei als Zeitzeuge für die moderne Umsetzung städtebaulicher Ideen in Winterthur. Durch die Auswertung der Analyse der drei städtebaulichen Faktoren zeigte sich, dass durchaus gemeinsame Vorstellungen eines städtischen Lebens der Gartenstadt und der spätmodernen Überbauung Grüzefeld herrschte. Um die gegenwärtigen Vorstellungen eines städtischen Lebens in Winterthur zu sehen, wurde ein Blick in die akutellen Stadtentwicklungsstrategien geworfen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Die Gartenstadt und der Massenwohnungsbau Die Überbauung Grüzefeld im Kontext der Gartenstadt Winterthur Verfasserin Helena Kounitzky Pilatusstrasse 15 6052 Hergiswil Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
177
Abstract
Diese Vertiefungarbeit wird als Teil des Regelsemesters im Architektur Master Studium der Hochschule Luzern geschrieben. Sie bildet den wissenschaftlich, schriftlichen Teil neben dem Fokusprojekt. Es wird der städtebauliche Entwicklungsschritt der Transformation des ehemaligen Werk 1 des Sulzer Areals an der Zürich Strasse in Winterthur untersucht und mit zwei anderen ehemaligen Industriearealen und dessen Transformation verglichen. Als Vergleichsobjekte dienen des Hero Areal in Lenzburg und das ehemalige Areal der Gurten Brauerei in Wabern bei Bern. Die Transformation des Sulzer Areals ist in der Schweiz beispielhaft.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Das Sulzer Areal Ansätze und Prinzipien für die Transformation eines Industrieareals Verfasser Javier Marquez Marktgasse 6 4900 Langenthal Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
The research draws attention to the fact that the "Lokomotive" residential development is an architectural intervention which acts upon a heavily industrial context that is aimed to be preserved. The main topic of interest is the way in which Knapkiewicz and Fickert manage to assess the integration of the existing industrial settings within the introduced housing typology. The objective of this paper is to evaluate the architectural interventions made by Knapkiewicz and Fickert at different scales throughout the project and analyze the way in which they unify or differentiate the development as a single estate. The methodology of this work consists of evaluating both types of strategies within three different scales, starting with the biggest scale and narrowing it down as the discussion evolves. Results show that the analyzed scales strategically integrate the development through divergent strategies, while some of the strategies overlap throughout scales and intentions, all with the purpose of creating a single entity where the historical dissolves into the new. This study is relevant for architectural interventions within historical contexts where typologies intersect and a constant state of flux of the urban settings within a city demands the adaptation to change.
In-depth Study Fall semester 2019 Diversity of specific individual solutions as means towards differentiation and integration of the Lokomotive living complex Author Manuel Alejandro Martinez Guajardo Alpenquai 42 6005 Luzern Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
179
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls ‘Vertiefungsarbeit’ unter dem Überthema Position Stadt – Beispiel Winterthur mit den Gartenstadtquartieren in Winterthur. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Nachverdichtung dieser Quartiere. Durch die methodische Analyse der Bebauung, der Freifläche und der entstandenen Verdichtung der ausgewählten Quartiere werden einerseits die Strategie der Nachverdichtung herausgearbeitet und anderseits mittels Interpretation dessen Bezug zur Gartenstadt eruiert. Es zeigt, dass trotz verdichteten Massnahmen und Verringerung der Grünfläche die Gartenstadt Thematik durchaus Bestand aufweist. Veranschaulicht in einem direkten Vergleich zwischen vor und nach der Verdichtung wird diesem Bezug auf den Grund gegangen. Das Interesse und die Aktualität der Strategien einer Nachverdichtung bilden die Ausgangslage dieser Arbeit.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Verdichtung der Gartenstadt – ein Widerspruch Analyse unterschiedlicher Verdichtungsstrategien der Gartenstadt Winerthur Verfasser Bejan Misaghi Amlehnstrasse 54 6010 Kriens Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls «Vertiefungsarbeit» unter dem Oberthema «Position zur Stadt – Beispiel Winterthur» mit der Frage zur Weiterentwicklung des Bautyps Reihenhaus. Als Untersuchungsobjekte dienen die zeitgenössischen Bauten in Winterthur. Die Überbauung „Zelgli“ von Park Architekten und „die Lokomotive“ von Knapkiewicz & Fickert werden als Untersuchungsobjekte verwendet. Anhand von verschiedenen Begriffsdefinitionen über das Reihenhaus lassen sich daraus Kriterien definieren, die es ermöglicht Reihenhäuser in ihre Bestandteile zu zerlegen, die den sogenannten „Baukasten“ bilden. Durch die analytische Auseinandersetzung wird der Baukasten auf die Untersuchungsobjekte übertragen und nach Gemeinsamkeiten untersucht. Das Resultat zeigt auf, dass mindestens zwei der drei Kriterien des Baukastens sich in den zeitgenössischen Bauten in veränderter Form vorkommen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Das Reihenhaus von Morgen zur zeitgenössischen Weiterentwicklung eines bewährten Typus Verfasser Gabriela Shabo Altmattstrasse 45 6418 Rothenthurm Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
181
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit unter dem Hauptthema Positionen zur Stadt – Beispiel Winterthur. Im Zentrum dieses Werkes steht der Stadtplaner Albert Bodmer mit seiner Gartenstadtidee für Winterthur. Kritisch werden Bodmers Aussagen behandelt und durch eine methodische Analyse wird seine Haltung gegenüber der Dichte einer Gartenstadt untersucht. Als Untersuchungsgegenstand werden die beiden Siedlungen «Stadtrain» und «Zelgli Mattenbach» dienen.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Trotz Verdichtung, Gartenstadt sein Wie Albert Bodmers Gartenstadtidee in Winterthur wieder an Aktualität erlangt. Verfasser: Ivan Simić Staffelnweg 7 6015 Luzern Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Abstract
Die folgende Vertiefungsarbeit behandelt das Thema von Grosssiedlungen im Wandel der Zeit. Obwohl es keine generell gültige Definition einer Grosssiedlung gibt, ist im Allgemeinen eine funktional eigenständige Siedlungseinheit mit dichter, hochgeschossiger und relativ homogener Bebauung und mehreren hundert Geschosswohneinheiten gemeint. Im Besonderen werden in dieser Vertiefungsarbeit die beiden Schweizer Grosssiedlungen Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau behandelt. Die Arbeit soll aufzeigen, wie sich die Gesellschaft, deren Zeitgeist und Bedürfnisse verändert haben und was das für Folgen für Siedlungen dieser Grössenordnung hatte. Die Vertiefung sollte mögliche Wege aufzeigen, wie der negativen Spirale aus Vorurteilen, gesellschaftlicher Abweisung und sozialer Segregation durch architektonische und städtebauliche Massnahmen und Interventionen entkommen werden kann und wie die Attraktivität von Grosssiedlungen gesteigert werden kann.
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Vom Niedergang zur Renaissance Architektonische Interventionen und Versuch einer sozialen Wiederaufwertung am Beispie zweier Schweizer Grosssiedlungen; Grüzefeld in Winterthur und Telli in Aarau Verfasser Emanuel Spielmann Weihermattstrasse 38 5000 Aarau
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
183
Abstract
Preservation of the cultural heritage always has a clear aim to save and show the different achievements of our predecessors for the modern society and at the same time, preserve the identity of different regions all around the world. In today's economically driven world, we also faced a problem of the adjusting of the culturally and historically valuable immobile objects for modern requirements of society. Each of the objects should have a socially and economically justified use. It means that if any of the buildings or structures are not correspond to modern society needs than it should be substituted by other building or be reused differently. Today, when we also have a problem with the resource scarcity and nature preservation, the substitution of the old buildings or structures is very often not an option. All of the immobile heritage contains a big amount of a “grey energy”, which means if we demolish it, we will lose all of its passive energy and bring more damage to nature. That is why reuse of the old buildings and structures is very often a sustainable alternative. Moreover, the reuse of the old buildings provides stable development of the cultural identity of the region and the local community. This paper delves into the role of the structure in the building’s reuse. The research considers the effects and benefits of reuse of existing structures that have been preserved in the process of adaptation of the inherited buildings – industrial halls, through an analysis of three objects inside of Sulzer areal: Halle 87 (Rundbau); Halle 180; Halle 181. The related topic of the historical retrospective is touched on as it deals with the feasibility of reuse design. Problem issues of social and urban relation to the building, cultural identity and technical features of the reused structures are also discussed. Finally, all the factors and characteristics of the potential reuse of the structure are addressed. Case studies are discussed and analysed as examples of reuse of the old industrial structures and the reasoning behind its use. This paper aims to explain how the existing structure can contribute to the reuse of the building. In-depth Study Fall semester 2019 The Role of the Structure How bearing and enclosing structures influence reuse of the industrial buildings of Sulzerareal in Winterthur Author Oleksandr Yanenko Grafenauweg 11 6300 Zug Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen des Moduls Vertiefungsarbeit mit Überthema Positionen zur Stadt - Beispiel Winterthur. Die Geburt der Stadt in einer bestimmten historischen Periode und somit in einem bestimmten politischen und wirtschaftlichen Rahmen, hat eine soziale und räumliche Komplexität aufgewiesen. Die Werte einer Stadt sind sichtbar in der Art und Weise, wie die Gebäude im Raum, in der funktionalen Struktur und in der architektonischen Gestaltung angeordnet sind. Im Laufe der Jahre verändert sich die Struktur einer Stadt, neue Gebäude werden mit den bestehenden integriert oder dieseletzten werden abgeriessen. Unterschiedliche Epochen und damit unterschiedliche Konzepte, Werte und Bräuche prallen aufeinander und lassen einen neuen Komplex entstehen, der die Geschichte der Stadt berücksichtigt. Im konkreten Fall von Winterthur, eine wichtige Phase, die diese Stadt geprägt hat, ist das 19. Jahrhundert mit der Einführung des neuen Industriegebietes Sulzer-Areal zu nennen. Seit 1800 hat sich das Bild der Stadt in der Tat erheblich verändert. Viele grosse Industriegebäude wurden errichtet, Strassen und Anschlüsse wurden speziell entworfen. Erst Anfang der 1980er Jahre brachen die Gewinne der Fabrik erstmals zusammen. Sulzer ist bis heute weiter geschrumpft. Dieser inzwischen stillgelegte Stadtteil will teilweise erhalten werden, weil er das Image der Stadt ist. Da sich die Bedürfnisse der Bevölkerung seit 1800 verändert haben, werden viele Industriegebäude renoviert oder ihre Bestimmung wird geändert in ihrer Nutzung verändert oder es gibt eine gewisse Instandhaltung bestimmter Strukturen. In jedem Fall ist es möglich, die Spuren der Geschichte in dieser Stadt zu sehen: die Gebäude, alten Bahnschienen, Bürgersteige, ...
Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019 Die Rolle des Platzes bei der Erhaltung der Identität einer Stadt Unterschiedliche Arten von Transformationen Verfasser Elisa Zappa Voltastrasse 16 6003 Luzern Dozenten Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architektur Herbstsemester 2019 Datum: 08. 01. 2020
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Abstract
This paper focuses on the way how city Winterthur builds its legibility and city image in a post-industail era. Based on the theory by Kevin Lynch about the image of the city, an analytical research is carried out focused on five elements: Edges, Paths, Landmarks, Nodes and Districts. By doing interviews and mind map drawings, results are shown by elemental diagrams. The first part introduces the background of city Winterthur and city image theory by Lynch. Second part focuses on the interviewing and analyzing process. In the end, a review and criticism about Lynch`s theory and approaches is carried out. This writing concludes with an evaluation of imagability and vitality of city Winterthur. Moreover, a review about a more reasonable way of obtaining the image of the city is discussed and presented.
In-depth Study Fall semester 2019 Urban Vitality In Post-Industrial City Seeing Winterthur in Kevin Lynch`s Lens Author Zhang Yue Steinhofstrasse 15g 6003 Luzern Lecturers Prof. Dr. Oliver Dufner Dr. Christoph Wieser Dr. Marcel Bächtiger
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Semesterreader HS 19
Lucerne University of Applied Sciences and Arts HOCHSCHULE LUZERN Technik & Architektur Technikumstrasse 21 6048 Horw Master in Architectur Fall semester 2019 Date: 08. 01. 2020
Bautensteckbriefe
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur
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Abb.01 | Hauptgebäude des Bahnhof Winterthur
Vertiefungsmodul Objekt Adresse Architekt Architekt (Erweiterung 1895) Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literaturhinweis
Bautensteckbrief Großer Bahnhof Winterthur Bahnhofplatz | 8400 Winterthur Jakob Friedrich Wanner Jung und Bridler 1855 | Umgestaltung durch Jung und Bridler 1894 1860 | Erweiterungen 1893; 1895; 2012; 2015 Fünf Jahre nach der Eröffnung eines provisorischen Bauwerks wurde der erste richtige Bahnhof in Winterthur, unter der Leitung des Architekten Jakob Friedrich Wanner, im Jahr 1860 erbaut. In den Jahren 1893, 1895, 2012 und 2015 erfolgten Erweiterungen und Anbauten am originalen Bauwerk. Während der Bahnhof in den ersten Jahren lediglich Wartesäle und Informationsschalter beherbergte, befindet sich heute eine Vielzahl an gewerblichen Nutzungen und Büros im Gebäude. Die Form, die sich heute noch in Winterthur am Bahnhof abzeichnet, erhielt das Bauwerk durch die Umgestaltung der Architekten Jung und Bridler. Durch den Aufschwung der Industrie und den schnellen Fortschritt der technischen Möglichkeiten blieb der Bahnhof nicht lange ein Ort, an dem man nur zur Fortbewegung ist, sondern entwickelte sich zum Zentrum der Stadt Winterthur.
Hochparterre AG: Author Text: Werner Huber Großer Bahnhof Winterthur (Seite 3-67) (20. April 2017) Online Quelle (13.Oktober2019): https://www.winterthur-glossar.ch Verfasser Text: Christina Luckhardt
Abbildungsverzeichnis
Abb.02 | Bahnhofsgebäude 1855
Abb.04 | Bahnhofsgebäude 1895
Abb.03 | Bahnhofsgebäude 1893
Abb.05 | Bahnhofsgebäude 2012
Abb.01 | https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/bahnhoefe/bahnhof-winterthur.html Abb.02 - 03 | http://www.thomasbruggisser.ch/ grafik/grosser-bahnhof-winterthur Abb.04 - 05 | www.winterthur-glossar.ch Abb.06 - 09 | https://issuu.com/hochparterre/ docs/winterthur-grosser-bahnhof-issuu 190
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Street facade
Building Profile Object Address Architect Start of planning Realization
Haus zum Warteck Stadthausstrasse 39, 8400 Winterthur Leohnard Zeugheer 1857 1861
Brief description
Haus zum Warteck is a residential and office building in the corner of the old city center of Winterthur designed by a Zurich architect Leonard Zeugheer. It was built for the textile entrepreneur Jakob Ziegler-Bühler and replaced a former granary. It is realised in a neo-renaissance style and has a square floor plan which is interrupted by a small covered courtyard in the center of the building. There is an arched path leading from the main entrance to the courtyard with a fountain. Ground and mezzanine floors are occupied by offices while the piano nobile and the third floor are residential. Windows on the ‘piano nobile’ are vertically stretched and are decorated with triangular italian gables. The main facade of the building is subdivided into seven window axes, the central one is terminated with a balcony on the second floor. The architecture of Haus zum Warteck reflects on the architecture of a ‘palazzo’.
References: Author text: Ivan Ashkinadze Keller, K., Schweizerische Kunstführer - Altstadt Winterthur (1974), p.30. Hauser, A., Winterthur: Architektur and Städtebau 1850-1920 (2011). Haus zum Warteck. Retrieved from: https://www.winterthur-glossar. ch/app/default/pub/fw.action/ wine.article?ce_id=231&ce_ name=Building Roland Zh, City Guide Winterthur. Retrieved from: http://winterthur.cityguide.ch/ de-de/POI/Details/1089678 (2011). Images. Retrieved from: www.winterthur-glossar.ch https://commons.wikimedia.org/ wiki/File:Winterthur_-_Haus_zum_ Warteck http://www.neue-wege-stadtplan.ch Plans: Brossard, G., Oederlin, D., Architekturfuhrer Winterthur 18301930 (1997).
Inner courtyard with fountain
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Inner courtyard 191
BAUTENSTECKBRIEF von Elisa Zappa
[01] Ausser Bild
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb Literaturhinweis Andrea Hauser (1976). Ferdinand Stadler (1813-1870), Ein Beitrag zur Geschichte des Historismus in der Schweiz Kommissionverlag Krauthammer, Zürich, S. 307 Brossard Gilbert (1997). Architekturführer Winterthur (Band 1) v/d/f, S. 45-46 W. Leschke Architekturbüro AG http://www.leschke.ch/projekt. php?p=altstadt
Primarschulhaus Altstadt Lindstrasse 1, 8400 Winterthur Ferdinand Stadler 1862 1864 In den Jahren 1862 bis 1864 wurde das Primarschulhaus Altstadt von dem Architekten Ferdinand Stadler im spätklassizistischen Historismus erbaut. Kurz nach Baubeginn ging Herr Stadler (1813-1870) auf eine Spanienreise. Der Architekt blieb den Bauarbeiten fern und war nicht erreichbar. In seiner Abwesenheit strürtz ein Teil des Gebäudes ein (1862). Man trug den Bau wieder ab und begann von neuem. Im Jahr 1864 konnte der Schulbetrieb noch termingerecht aufgenommen werden. Bei der Wahl des Projektes wurde der Vorschlag Stadlers gegen dasjenige von Stadtbaumeister Karl Wilhelm Bareiss vorgezogen. Die Schule ist ein Denkmalschutzobjekt von überkommunaler Bedeutung und wurde bis Juli 2009 als Primarschule genutzt. In den Jahren 1966 bis 1969 malte Heinrich Müller (1903-1978) ein Wandgemälde in die Vorhalle. Im Laufe der Jahre wurde das Schulhaus mehrmals saniert, und 2009 wurden die Fassaden vom Architekten W. Leschke restauriert.
Historisches Lexikon der Schweiz HLS
Abbildungen [01–02/04] W. Leschke Architekturbüro AG [03] Architekturbüro Johann Frei http://frei-architekturbuero.ch/projekte. php?PR=109 [05] Architekturführer Winterthur (Band 1) [06] Winterthur Glossar https://www.winterthur-glossar.ch/app/ default/pub/fw.action/wine.article?ce_ id=115&ce_name=Building [02] Aussenbild 192
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[03] Treppen
Abb. 01 Erschliessungsstrasse
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Bernoulli-Siedlung Veltheim Bachtelstrasse 101-123 H. Bernoulli & A. Kellermüller 1923 1924 Die Bernoulli-Siedlung bei Veltheim ist eine von drei Siedlungen, welche Bernoulli im Auftrag von der Heimstättengenossenschaft entworfen hat. Die Häuser wurden von Adolf Kellermüller fertiggestellt. Die eingeschossigen Wohnhäuser mit ausgebautem Dach sind in zwei parallelen Reihen zu je sechs Häusern angeordnet. Der so gebildeten, hofartigen Sackgasse wenden sich die Eingänge mit Vorgärten zu. Auf der anderen Hausseite befinden sich grosszügige Nutzgärten. Dieser Typus wird auch bei der späteren Siedlung an der Hardturmstrasse in Zürich von 1929 verwendet.
Literaturhinweis Klaus S., Zurfluh L. (2018). Städtebau als politische Kultur: Der Architekt und Theoretiker Hans Bernoulli. Zuerich: gta Verlag. Brossard G. & Oederlin D. (1997). Architekturführer Winterthur 1830-1930. Zuerich: vdf Hochschulverlag Amt für Städtebau (2009). Siedlung Bachtelstrasse. Winterthur: Stadt. Verfasser Text: Florian Gugger Abbildungen Abb.01,04. Aus: Brosshard 1997. S.109-110. Abb.02. https://maps.zh.ch Abb.03. Aus Klaus 2018. S. 264.
Abb. 02 Situation
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
193
BAUTENSTECKBRIEF von Larissa Kaltenbach
Abb.1 Fünfer-Reihenhaus
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literaturhinweis (2,7) Marko Sauer (2014). Hommage an einen Vergessenen, Ikonisierte Moderne. TEC21 37/2014, Seiten 27-30 (1,4) Arthur Rüegg (2014). Hommage an einen Vergessenen, Leben mit der Moderne. TEC21 37/2014, Seiten 30-32
Leimeneggersiedlung Winterthur, Leimeneggerstrasse Hermann Siegrist unbekannt 1932 Die Leimeneggersiedlung befindet sich in Winterthur zwischen der Bahnlinie nach St.Gallen und der Leimeneggerstrasse. Die zusammengesetzten Reihenhäuser, ein zweier und einen fünfer Block, sind von Hermann Siegrist entworfen worden. Eine Haushälfte des zweier Blocks bewohnte der Architekt selbst, die anderen Häuser entwarf er mit kleinen Anpassungen an die Wünsche der privaten Bauherren. Betrachtet man die Gebäude von aussen, erinnern diese auf den ersten Blick stark an Gebäude der Weissenhofsiedlung. Einheitlich entworfen ensprechen die Häuser der damaligen Moderne, sind jedoch nicht von anderen Architekten kopiert, sondern nur inspiriert. Durch seinen eigenständigen Entwurf, und die Inspriration der “fünf Punkte einer neuen Architektur” von Le Corbusier, schafft es Hermann Siegrist, dass seine Siedlung eine besondere Relevanz bekommt in den bereits vorhandenen modernen Bauten in Winterthur. Ein Kommentator aus der Vogelschau zur Zeit des Architekten bezeichnete Siegrists Siedlung «als Punkt und als Gedankenstrich im offenen bunten Buch der Winterthurer Siedelungsgeschichte». (1)
(3,5,6) (Hermann Siegrist), Textverfasser unbekannt (1933). Reihenhäuser am Leimenegg in Winterthur. Schweizerische Bauzeitung 24.06.1933. Verfasser Text: Larissa Kaltenbach Abbildungen: Bilder: Fotograf, unbekannt Abb. 1-3 und Pläne: Schweizerische Bauzeitung Axonometrie : Arthur Rüegg und Ruggero Tropeano (Hg.) Hermann Siegrist - Siedlung Leinenegg Schnitt: (Tec21), bernath und widmer 194
Axonometrie Siedlung
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Abb. 2 Hausecke im Garten
BAUTENSTECKBRIEF von Nico Flütsch
Abb. 1 Aussenansicht Marktgasse 70 Ecke Schmidgasse
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literatur: Brossard, G.& Oederlin, D. (1997), S.35: Architekturführer Winterthur 1925-1997 Band 2. Zürich: vdf Hochschulverlag. Bänziger, K., Mebold. A., Uhlmann. R. (2005), S.98: Winterthurer Stadtführer Winterthur: Stiftung Edition Winterthur
Kaufhaus Hasler Marktgasse 70, 8400 Winterthur Fritschi, Zangerl & Sträuli 1931 1933 Das Kaufhaus Hasler an der Marktgasse 70 wurde von den Architekten Fritschi, Zangerl & Sträuli entworfen. Das Gebäude wurde in Anlehnung an Kaufhausbauten des Architekten Erich Mendelsohn errichtet und bildet einen starken Kontrast zu dem sonst durch Normhaus-Breite, Lochfenster und historisches Ornament geprägten Altstadtbild. Es wurden weder bei der Gestaltung noch der Konstruktion Konzessionen gemacht. Das Erdgeschoss ist leicht zurückgesetzt, abgerundet und komplett verglast. Die drei darüberliegenden Geschosse sind mit über die ganze Länge durchlaufende Fensterbändern ausgestattet und das Attikageschoss ist zurückgesetzt. Die geforderte Verbreiterung der Schmidgasse wurde durch die seitliche Versetzung des ganzen Gebäudes erreicht.
Stiefel, A.C., (1988), S.23-24: Winterthur einst und jetzt Winterthur: Stadtbibliothek Winterthur Keller, K. (1983),S.7: archithese 6-83, Winterthur 1924-45, Die 30er Jahre in Winterthur Bild: Abb. 1,2 Aus Brossard & Oederlin Abb. 3 Aus Winterthur Glossar (1934). Marktgasse mit dem neuen HaslerHaus. Abgerufen von https://www. winterthur-glossar.ch/app/default/pub/ fw.action/wine.article?ce_id=123&ce_ name=Enterprise# (14.10.2019) Abb. 4 Winbib, Enzo Lapardo Abb. 5 Flütsch Nico Abb. 2 Grundriss Erdgeschoss Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Abb. 3 Marktgasse mit Haslerhaus 195
fig. 1. Picture of Siedlung Stadtrain
Building Profile Object Address Architect Start of planning Realization
Siedlung Stadtrain Frauenfelderstrasse 77-111 Kellermüller & Hofmann 1928 1934
Brief description
Siedlung Stadtrain is a residential complex built in 1928 by Adolf Kellermüller and Hans Hofmann(fig. 1.). The Heimstättengenossenschaft Winterthur (HGW) commissioned the construction of a new housing estate in the Stadtrain quarter of Oberwinterthur. The aim was to create reasonably priced accommodation in an elegant architecture. After a long period of preparation, the project began in the autumn of 1928, with 18 cross-row single-family houses. Actually, one wanted to build the entire structure in one go. These advantages of the economy could not be used then, unfortunately, however. So the development of the settlement was staged and not finished until 1943. The entire settlement consists of the four-story northern peripheral development with 100 one-, three- and four-room apartments and the two-story southern part. The apartment buildings in the north of the area form a closing wall against the busy Frauenfelderstrasse(fig. 2.). 1 Those buildings is simplicity and clarity “ Bauen der neuen Sachlichkeit “ in the structure can still be read today and is therefore a pioneering and important ensemble.2
Literature reference 1,3,4https://www.winterthur-glossar.ch/app/default/
pub/fw.action/wine.article?ce_id=264&ce_ name=Building date:7/12/2019
2, 6https://stadt.winterthur.ch/gemeinde/ verwaltung/bau/amt-fuer-staedtebau/formulare-downloads/merkblaetter-beratung/ uebersicht-steckbriefe-sonderbauvorschriften/ sbv-steckbrief-stadtrainquartier.pdf/@@download/ file/SBV_Steckbrief_Stadtrainquartier.pdf date:7/12/2019 5Article
from Das Werk : Architektur und Kunst = L‘oeuvre : architecture et art. (1933). [Kreuzreihenhäuser der HeimstättenGenossenschaft Winterthur : Architekten Kellermüller & Hofmann, Zürich und Winterthur] 7https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=
wbw-004:2009:96::1305 date:7/12/2019
Images: fig. 1: Kreuzreihenhäuser der HeimstättenGenossenschaft Winterthur : Architekten Kellermüller & Hofmann, Zürich und Winterthur p.147 fig. 4: Photography by Takahiko Kameoka date: 5/10/2019 fig. 6: https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid= wbw-004:2009:96::1305 date:7/12/2019
Plans:
fig. 2. 3. 4. 5: Kreuzreihenhäuser der HeimstättenGenossenschaft Winterthur : Architekten Kellermüller & Hofmann, Zürich und Winterthur p.145, 148, 149, 196
fig. 2. Site plan of Siedlung Stadtrain
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BUILDING PROFILE by Valentina Astudillo N
01. Holzhaussiedlung Winterthur, view from the east
Object Address Architect Start of planning Realization
Holzhaussiedlung Winterthur Weststrasse 101-110, 111, 113, Winterthur Franz Scheibler 1931 1934
Brief description
Holzhaussiedlung Winterthur is the winning project of a competition from the working group “Lignum” for modern wooden houses in 1931. Around 1930 wood is used again as a contemporary building material due to the possibility of prefabrication, dry installations, short construction times and the possibility of standardizing building elements.1 All of these features are used in this wooden-settlement, one of the first-ones in Switzerland. It consists of fourteen minimalist houses, eleven freestanding and three terraced houses, divided into three different types. The plans are simply structured with a small access area and circulations and the stairs are outside the living space.2 The houses continue to meet current living requirements and can serve as models for the new construction of small houses.3
Literature references 1. Röthlisberger, P. (2005). Drei Häuser von Franz Scheibler - Anmerkungen zu Franz Scheibler Wohnhausbau 19241939. Zürich: Diplomwahlfacharbeit . 2. Brossard, G., & Oederlin, D. (1997). Architekturführer Winterthur: Ein Führer zur Baukunst in Winterthur von 1925 bis 1997. 3. Röthlisberger, P. (2008). Vom Nachlass zum Werkerzeichnis: der Winterthurer Architekt Franz Scheibler (18989-1960). Kunst + Architektur in der Schweiz. 59, Heft 3. 4. Der Baumeister. Dreiunddreissigster Jahrgang. (1935). Heft 1. Seiten 8-15. Images: All taken from reference 4.
02. House type 2, half-timbered scaffolding
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
03. House type 2, south side with entrance 197
Fig. 1 View of pavilion and play court from the soulh-cast
In-Depth Study Object Adress Architect Design Begin Realized Short description
Building Profile Kindergarten Rappstrasse in Winterthur-Wülflingen Rappstr. 20, 8408 Winterthur Scheibler Franz 1945 1946 In the city of Winterthur, the first day care centre for children was set up in Haus Regenbogen (Steinberggasse 15) in 1837. Only one year later, a second kindergarten (at that time called Kinderbewahranstalt) followed at Pfarrgasse 2. The infant schools were built entirely on private initiative. They served to ease the workload of working parents until the children entered primary school. In 1877 the first kindergarten suitable for children was opened at St. Georgenstr. 59a.The Wülflingen kindergarten on Rappstrasse was built in 1946 by the architect Franz Scheibler. The combination of pavilion system and open-air school is used. Each unit has a separate entrance to the lounge, which has its own outdoor area. The kindergarten was extended in 1995 by the architects Christoph Hänseler and Ruedi Lattmann to include a speech therapy kindergarten.
Sources
Brossard, G., & Oederlin. D. (1997). Architekturführer Winterthur. Zurich: Vdf Hochschulverlag https://m.regio-wil.ch/index.php?brandi d=7388&apid=8414315&jsr=1&cmd=d etail https://www.winterthur-glossar.ch/app/ default/pub/fw.action/wine.article?ce_ id=409&ce_name=Building Photos: Fig. 1-7: Kindergarten Rappstrasse in WinterthurWülflingen, Das Werk : Architektur und Kunst = L‘oeuvre : architecture et art, 1947
Fig. 2 Masterplan
Fig. 4 South Elevation
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Fig. 3 Section trough classroom and cloak room
Abb. 01: Eingangspartie Nordfassade
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb Literaturhinweis |4,5| Bosshard G., Oederli D. (1997): Architekturführer Winterthur. Ein Führer zur Baukunst in Winterthur von 1925 bis1997. Zürich: Hochschulverlag AG ETH. |2| Bächinger H., Widmer U. (o. J.): Glossar Winterthur. BFS Berufsschule Winterthur. Verfügbar unter: https://www.winterthur-glossar.ch/app/ default/pub/fw.action/wine.article?ce_ id=396&ce_name=Building
Gewerbeschule Tösstalstrasse 24, 8400 Winterthur Kellermüller & Hofmann Architekten 1948 1949 Am südlichen Randgebiet des Winterthurer Altstadtkerns zeigen sich die diversen Bauwerke in verschiedenen Stadtstrukturen. Als gartenstädtisch geprägte Quartiere nördlich der St. Gallerstrasse, dem Promenadenring mit den Parkanlagen sowie der Villa Flora entlang dem Stadtfallenweg und der Mühlestrasse. Einschlüsse gewerblicher Betriebe und eine Vielzahl öffentlicher Bauwerke prägen den Ort dabei nachhaltig. Die städtebaulichen Teilidentitäten sind durch eine Vielzahl grosskroniger, alter Bäume verbunden und bekommen so den Charakter eines anmutenden Ensembles. Die von der Altstadt südöstlich verlaufende Tösstalstrasse gilt als eine wichtige Hauptverkehrsachse in Winterthur und bildet mit den historischen Schulgebäuden und den neu hinzugekommenen und projektierten Schulanlagen einen strassenübergreifenden Campus mit funktionalen und räumlichen Bezügen.1 Den Auftakt macht dabei das Berufsschulgebäude Wiesental als ein schlichter, dreigeschossiger im Grundriss leicht geknickter Bau, in der nüchternen Manier der Nachkriegsmoderne. 2
|6| Bundesamt für Kultur (2013): ISOS. Winterthur. Zürich: Bundesamt für Kultur. |1,3| Medienstelle Kanton Zürich (2019): Berufsfachschule Winterthur. Wettbewerb für Neubau ist entschieden. Verfügbar unter: https://www.zh.ch/internet/de/aktuell/ news/medienmitteilungen/2019/berufsfachschule-winterthur-wettbewerb-fuer-neubau-ist-entschieden.html
Verfasser Text: Fabian Huber Bilder Abb: 01, 05, Architekturführer 1997. Abb: 02, 04, Zürich Baudirektion 2019. Abb: 03, 06, 07, Glossar Winterthur 2019. Abb. 02: Situationsplan Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Abb. 03: Korridor und Pausenraum 199
BAUTENSTECKBRIEF von Oliver Karl
Abb.1. Perrondach Bahnhof Winterthur-Grüze
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Perrondächer Bahnhof Winterthur-Grüze Bahnhof-Grüze - Winterthur Hilfiker Hans 1952 1955 Hilfiker Hans war ein Schweizer Elektroingenieur sowie Gestalter und gilt als Pionier des schweizerischen Industriedesigns. 1952 plante er mit den Perrondächern in Winterthur-Grüze einen Prototyp der Bahnhochbauten. Eine 90 m lange Konstruktion vermittelt das Gefühl eines frei tragenden Daches. Ein zentraler Rundträger, welcher auf nur drei Betonstützen aufliegt bildet das Herzstück des Daches. In Verbindung mit den Rippenträgern und Zugstangen bildet er das Skelett der auf ein minimum reduzierten Konstruktion. An den Rippenträgern hängen filigrane, vorfabrizierte Betonelemente, die den Prototypen vervollständigen. Die zu dieser Zeit ausergewöhnlich grossen Spannweiten von 33m zwischen den einzelnen Stützten bieten im Gegensatz zu herkömmlichen Einstieldächern eine hindernissfreie Verkehrsfläche auf dem Bahnsteig. Die Perrondächer wurden jedoch nie in Serie produziert und so blieb der Bahnhof Grüze der einzige Bahnhof dieser Art in der Schweiz., Grund dafür waren auch überschrittenen Baukosten.
Literatur: Das Werk: Architektur und Kunst, band 42 Geschäftshäuser; Text: Die Bahnsteigdächer in Winterthur-Grüze Bild: F.Engesser, Zürich Pläne: Abb.4.:Das Werk Band 42 Abb.5.:Zeitschrift: Das Werk Band 42 Abb.2. Dachaufsicht 200
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Abb.3. Montage des Hauptträgers
GEBÄUDEPORTRAIT BUILDING PROFILE by Belen Culcay
Abb.4. Grundriss & Ansicht
Fig. 1 Exterior view after reconstruction, 2010
Object Address Architect Start of planning Realization Brief description
Abb.5. Detailschnitt
Literature: Geilinger, E. (1954). Buildings of Sulzer Bros. Ltd. at their Oberwinterthur works. Bauen + Wohnen No.8, 3. Kesselhaus. (2019, October 11). Retrieved from https://www.kesselhaus. ch/page/centerinfo/geschichte.php Krug, H. J. (2012). Möglichkeitsräume gestalten. Eine urbane Rekartograe des Sulzer-Areals in Winterthur, 1989-2009. Konstanz, Germany: Transcript Verlag, Bielefeld. Stadt Winterthur. (2004, October 11). Stadt Winterthur. Retrieved from Zeitung Tag des Denkmals 2004: stadt.winterthur.ch
Images: Fig. 1: www.a2017.plus Fig. 2-3: kessehaus.ch Fig. 4: Magazine Bauen+Wohnen No.8 Fig. 5: schregenberger.ch Fig. 6-7: www.kamata.ch (11.10.19) Abb.6. Dachuntersicht
Neues Kesselhaus Die 1955 gebauten Perrondächer des Bahnhofs sind in der Zurcherstrasse 1+3, 8400 Schweiz einWinterthur Unikat und stehen unter Denkmalschutz. Suter & Suter Wie in Abb.4 erkennbar liegt der Haupträger auf nur drei 1954 Betonstützen auf, wodurch eine hindernisfreie Verkehrsfläche 1957
auf dem Bahnsteig entsteht. Die Platform wird über eine Treppeof Winterthur’s erschlossen, The building isgegenläufige located in the vicinity old welche town. Thesich boilerauf der östlichen Häfte befindet. Diese findet ausschliesslich house was constructed in 1834, as part of the Sulzer Bros. Ltd. Steel aufgrunder Spannweiten Platz. construction company. Atder thatgrossen time, this large-scale industrial district Diein the sichcountry. nach Itoben erweiternden sind was the densest played a crucial role inStahlbetonstützen the development of the city. mit einem Querriegel monolithisch verbunden. Auf diesen Querriegeln liegt ein Rundstahlträger welcher das Herzstück In 1954, the Kesselhaus was notbildet. generating enough heat to supply the der Konstruktion entire plant due to new additions on the site. For this reason, it was reconstructedAn by architect Basel and engineer Arnold diesem office sind Suter&Suter, 30 vorfabrizierte Dachplatten angehängt. Sabathy. The original chimney was replaced by two 16-meter-high sheetDiese sind vorgespannt und mithilfe einer Zugstange am metal chimneys, each 1.8 meters in diameter. Which are its most notable verankert. Dasafter Dach weisst Neigung von features. The Hauptträger building was ready to operate three yearseine in 1957.
30° hin zum zentralen Träger auf. Dort bildet eine Pfette Auflager dervolumes. Fertigbetonelemente die aufon eine The building isdas divided in three One large circular body the an den angebrachte Wasserrinne ground oor, Hauptträger a rectangular body with the two chimneys entwässert and one highwerden. open body with crane structures. Daprojecting Jedes Element nur mit je einer Zugstange gehalten wird, überfalzen die Betonelemente miteinander und stabilisieren The program sich of the building consisted in: a coal bunker that was so gegenseitig. intentionally located parallel to the railway, in order to be fed with coal directly from the tracks a grab crane. Located behind it was the boiler Durch diebyKonzentration der vorgespannten Armierungen in and regulating area. Offices, storage, washrooms and wardrobes were einem Weitmaschigen Rippenraster, blieben grosse Felder placed in a lower wing, which was connected to a wide hall, where armierungsfrei und ermöglichen einen filigranen Aufbau secondary operations took place.
von nur 3 cm. Die dadurch resultierende schmale Dachlinie kommt der Eleganz des Daches zu gute. Durch ein Minimum an konstruktiven Elementen entsteht ein filigranes Verkehrsgebäude. In Abb.6. ist erkennbar, wie zurückhaltend die Betonstützen wirken, wodurch das Dach den Eindruck vermittelt als würde es über dem Bahnsteig schweben. Abschliessend bleibt zu sagen, dass Hilfiker mit seinem Perrondächern ein statisches Meisterwerk geschaffen hat und es sehr bedauerlich ist, dass dies ein Prototyp geblieben ist.
Fig. 2 Original building
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Fig. 3 Building after reconstruction, 1945
201
Fig. 1 Lanter’s project
Building Profile Object
Kantonsschule Rychenberg
Address
Rychenbergstrasse 110, 120
Architect Start of planning Realization
Short Description
References
Erik Lanter 1960
1963 The Erik Lanter’s project includes three buildings shown in Figure 1, which are part of a cantonal school Rychenberg building complex located at the foot of the Lindberg slope in Wintertur. These are: the tract with classrooms, shown in Figure 2, a special room for geography and drawing, and the aula, shown in Figure 3, which is used for lectures, orchestral performances, singing, theater and film screenings. The Lanter’s flat-roofed buildings were built in the style of Le Corbusier 1959-1962, with concrete, pilotis and brises-soleil. They were later classified as cultural property of regional significance and exist as historical monuments.
Lanter E. (1965) . Die Aula der Kantonsschule in Winterthur. Architekt Erik Lanter, S.I.A., Zürich. Lanter E. (1965). Erweiterungsbauten der Kantonsschule Winterthur. Architekt Erik Lanter, S.I.A., Zürich. https://www.bauwelt.de/ dl/796905/10809294_74814ca843.pdf, 14. 10. 2019 https://www.winterthur-glossar.ch/app/default/pub/fw.action/wine.article?ce_id=94&ce_
Fig. 2 Classroom tract
name=Building, 14. 10. 2019
202
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Fig. 3 Aula building
Abb 1:
Fernwirkung Sulzer Hochhaus 2019
Wintower / Sulzer Hochhaus Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Literaturhinweis
Kurzbeschrieb
wintower-winterthur.com mantelarchitektur.com Suter & Suter, Basel (1966): Büro Hochhaus Gebrüder Sulzer, Winterthur. In: Bauen+Wohnen, 1966, Band 20, Heft 8 Kugler, A. (1966): Das Sulzer Hochhaus in Winterthur - Grundsätzliche Bemerkungen.
In: Schweizerische Bauzeitung, 1966, Band 84, Heft 43 Suter, P. / Böckli, R. / Füssler, M. (1966):
Das Sulzer Hochhaus in Winterthur Gesamtplanung und Ueberbauungsstudien.
In: Schweizerische Bauzeitung, 1966, Band 84, Heft 43 Pablo Rohner (2019): Sulzer-Hochhaus: Das «Unding» von Winterthur. In: woz die wochenzeitung, Nr. 32/2019, 08.08.2019 Verfasser Text: Noemi Elise Grodtke Abbildungen Abb 1: (25.09.2019) wiedenmeier.ch/ wordpress/2016/03/11/sulzer-hochhaus/ Abb 3: (25.09.2019) static.woz.ch/1932/ sulzer-hochhaus/das-unding-von-winterthur Abb 4: (25.09.2019) wintower-winterthur.com/erdgeschoss Abb 6: (25.09.2019) retro.seals.ch/ digbib/view?pid=sbz-002:1966:84::688 Abb 2,5,7: (25.09.2019) e-periodica.ch/ cntmng?pid=buw-001:1966:20::2303 Abb 8: (02.12.2019) tagesanzeiger.ch/ zuerich/region/Architekt-will-SulzerHochhaus-in-einen-Wohnturm-verwandeln/story/24994073
Bürogebäude Neuwiesenstrasse 15, 8400 Winterthur Suter & Suter Architekten 1962 1966 In den 1960er Jahren setzte in der Schweiz ein Hochhaus-Boom ein. 1962 war das Sulzer Hochhaus der höchste Turm der Schweiz und zeigte sich stolz als Wahrzeichen der Industriestadt Winterthur. Das neu sanierte Hochhaus nennt sich heute ‘Wintower’ und kann sich mit seinen 92.4 Metern nicht mehr unter den höchsten Häusern der Schweiz behaupten bleibt aber in Winterthur ein bedeutendes Symbol für die bewegte Geschichte der Stadt. Funktionale Grundrisse, einfache Geometrien, Flachdächer und konstruktivistische Betonfassaden sind Merkmale dieser Zeit. Diese Merkmale vereinten Suter & Suter Architekten in diesem Projekt. Der kristallin anmutende Baukörper geht von einem streng quadratischen Grundriss aus. Dieser steht frei in der ihn umgebenden Landschaft der Sportplätze. Das Erdgeschoss spielt mit einer Überhöhe in den Empfangsräumen. Der massive Kern im Inneren, bestehend aus den dienenden Räumen, Aufzügen und den Treppenhäusern, behält seine Eingeschossigkeit und schraubt sich Stockwerk für Stockwerk in die Höhe. Auffallend ist die Zweiteilung dieses Kerns. Die dienenden Räume werden durch einen Mittelgang erschlossen, der durch zwei gegenüberliegende Brandschutztüren von der freien Bürolandschaft getrennt wird. Dieser Raum kann durch verschiedene Einteilungen gegliedert werden. Die stützenfreien Räume im Inneren werden durch den Stahlbeton ermöglicht, der das aussenliegende Tragwerk ausbildet und gleichzeitig als gliederndes Fassadenelement sichtbar wird.
Abb 2:
Lageplan
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Abb 3:
Sulzer Hochhaus 1972 203
BAUTENSTECKBRIEF von Nicole Birrer
Abb. 01 Gartenhof
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literatur: [1] Rothenbühler, Verena: Siedlungsentwicklung und Städtebau. Stadtentwicklung und Wohnungsbau in der Hochkonjunktur (1945–1974). Stadt Winterthur 2014, S.28. [2,3] Das Werk: Architektur und Kunst. Heft 7. Band 55/1968, S.448-451.
Schulhaus Gutschick Scheideggstrasse 1, 8400 Winterthur Ulrich Baumgartner 1959 1964-67 Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg erlebte Winterthur ein enormes Bevölkerungswachstum. Da die Bevölkerung von 1950 bis 1970 um rund 28’000 Personen anstieg, entstanden rasant neue Wohnüberbauungen.1 So wurde die Ebene zwischen der Altstadt und der Gemeinde Seen während diesem Zeitraum mit Mehrfamilienhäusern überbaut, wobei Wohnraum für über 6’000 Personen entstand. Der rasche Anstieg der Bevölkerung in diesem Gebiet, verlangte die Planung einer Schule in unmittelbarer Nähe. Folglich wurde ein Wettbewerb für die Planung einer neuen Primarschule veranstaltet. Der Stadtrat genehmigte 1959 das Raumprogramm von 18 Klassenzimmern inkl. Nebenräumen, zwei Turnhallen und einem Kindergarten. Dank der Volumensetzung, konnte der Winterthurer Architekt Prof. Ulrich J. Baumgartner den Wettbewerb für das Primarschulhaus Gutschick gewinnen.2 Das Schulhausareal wurde auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel erstellt. Dadurch scheinen die Gebäudevolumen vom Standpunkt des erhöhten Innenhofes lediglich zweigeschossig, gegen aussen sind die Gebäudevolumen hingegen als dreigeschossig wahrnehmbar. Die Baukörper sind in einzelne, teils sternförmige Volumen gegliedert. Dadurch entsteht eine Kleinteiligkeit, welche massstabsgerecht auf den Schüler abgestimmt ist.
[4] Bächinger, Heinz: Schulhaus und Kindergarten Gutschick. www.winterthur-glossar.ch (08.10.2019). Abb.1,2,3,5: Das Werk: Architektur und Kunst. Schulhaus Gutschick in Winterthur. Heft 7. Band 55/1968, S.448-451. Abb.4: Das Werk: Architektur und Kunst. Die künsterischen Beiträge im Schulhaus Gutschick in Winterthur. Heft 7. Band 55/1968, S.452. 204
Abb. 02 Grundriss Erdgeschoss ohne Msst.
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Hauptfassade
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Überbauung Härti Wülfingerstrasse 386 & 388, 8400 Winterthur Hermann Siegrist (jun. 1894 - 1975) 1963 1968 Die Stadt Winterthur liegt in der Nordostschweiz an der Eulach. Die zweitgrösste Stadt des Kantons Zürich liegt 20 Kilometer südlich und bildet trotz solcher Nähe zu Zürich mit den umliegenden Gemeinden eine eigene Agglomeration mit mehr als 114`000 Einwohnern. Die Überbauung Härti liegt an der Wülflingerstrasse im Gewerbegebiet Eulach. Der Bereich um die Wülfingerstrasse herum war ursprünglich als Wohnnutzung vorgesehen. Aufgrund den starken Lärmimissionen in diesem Gebiet wurde 1896 das ganze Gebiet komplett in eine Gewerbezone umgezont.
Literaturhinweis Stadtstruktur. Ein Betrachtungsmodell der baulichen Entwicklung von Winterthur. Stadtplanung der Stadt Winterthur. 1997 p.71. G. Bossard, D. Oederlin: Architekturführer Winterthur. Ein Führer zur Baukunfst in Winterthur von 1925 bis 1997. Band 2. 1997. p .112-113. Verfasser Text: Gabriela Shabo Bild: siehe Literaturhinweis Pläne: siehe Literaturhinweis Winterthur
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
205
BAUTENSTECKBRIEF von Remo Kessler
1971 - Blick von Zürcherstrasse
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Wohn- und Geschäftshaus Zentrum Töss Zürcherstrasse 102-108, 8406 Winterthur Architekturbüro Klaiber, Affeltranger & Zehnder unbekannt 1968-1970 Das Wohn- und Geschäftshaus Zentrum Töss, befindet sich an der verkehrs- reichen Zürcherstrasse kurz vor der Autobahnauffahrt und war das Erste seiner Art in der Stadt Winterthur. Für den Bau mussten einige ältere Liegenschaften des ursprünglich bäuerlichen Dorfkerns weichen. Geplant war das Zentrum Töss als «Stadt in der Stadt» und sollte als neuer identitätsstiftender Bau bzw. Begegnungsort für das sich in der Entwicklung befindliche Quartier funktionieren. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden grosszügige öffentliche Bereiche in das Gesamtensemble miteingeplant. So befindet sich im 1. Obergeschss ein Dorfplatz und im Sockelgeschoss ein Marktplatz welcher von Ladenfronten umgeben ist. Das Ensemble besteht aus einem grosszügigen Sockelgeschoss, und zwei vertikal aufragenden Hochbauten, von welchen der elfgeschossige Wohnbau einen markanten städtebaulicher Akzent setzt. Durch die Gestaltung der Fassade sowie die Materialisierung, ist das Zentrum Töss ein typisches Beispiel für den 1960er Schweizer «Betonbrutalismus».
Literatur: - Architekturführer Winterthur 1925-1997, Band 2 - https://www.winterthur-glossar.ch Zentrum Töss - Stadtführer Winterthur, K. Bänziger Pläne / Bilder: siehe Literaturhinweis
1.Obergeschoss 206
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Regelgeschoss Aufbauten
BAUTENSTECKBRIEF von Thomas Herger
Abb. 01 1974 Neubau Schulhaus Wallrüti Winterthur, Pausenplatz
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literaturhinweis [3] Bossard / Oederlin (1997), Schulhaus Wallrüti Guggenbühlstrasse 140, Architekturführer Winterthur, Bd. 2. Ein Führer zur Baukunst in Winterthur von 1925-1932, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 1997, S. 239.
Schulhaus Wallrüti Guggenbühlstrasse 140, 7303 Mastrils Irion Heinrich und Dieter Egli 1965 1974
Das im Jahre 1974 fertiggestellte Primarschulhaus Wallrüti bietet neuen Raum für den in den sechziger Jahren stark wachsenden Stadt- und Schulkreis Oberwinterthur. Heinrich Irion und sein damaliger Mitarbeiter Dieter Egli konnten sich 1965 mit ihrem Entwurf unter 49 Mitbewerbern durchsetzen.1 Das geplante Projekt steht auf dem seit Ende der fünfziger Jahre reservierten Grundstück nördlich des Schwimmbades Oberi in Winterthur.2 Das neue Ensemble setzt sich aus drei separaten Volumina zusammen. Der längsverlaufende Klassenzimmertrakt mit 18 Schulzimmern bietet zusätzlich Platz für den Hort, die Abwartswohnung und die Schulküche mit einem Reserveschulzimmer. Westlich trennt die Turnhalle und der Singsaal mit den Lehrerzimmern den Schulhof räumlich von der Strasse ab. Ergänzt wird das Ensemble durch einen dreiteiligen Kindergartenbau, der nach Süden über eine eigenständige Ausrichtung und Grünflächen verfügt.3
[1] Wettbewerbsergebnisse In: Bauen + Wohnen Heft 4. Band 19/1965, S.31. [2] wintherthur-glossar.ch, Schulhaus Wallrüti mit Kindergarten, https://www. winterthur-glossar.ch/app/default/pub/ fw.action/wine.article?ce_id=382&ce_ name=Building (aufgerufen am 28.September 2019). Bilder & Pläne Irion Architekten AG (Abb. 01,03,04,06) Edition Winterthur (Abb. 02) Schule Wallrüti Winterthur (Abb. 05)
Abb. 02 Farbgestaltung Pausenhalle, Alfred Rainerr Auer Abb. 03 Situation
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Ostfassade - Haupttrakt mit Speisesaal und Terrasse
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Altersheim Rosental Rosentalstrasse 65, 8400 Winterthur Klaiber, Affeltranger & Zehnder Architekten 1974 1977 Das Altersheim Rosental befindet sich am südlichen Hang des Lindbergs in Winterthur. Das Quartier ist geprägt von mehrheitlich ein- und zweigeschossigen Einfamilienhäusern von unterschiedlicher Qualität. Das allseitig freistehende Ensemble besteht aus einem siebengeschossigen Hauptbau im Osten und einem zweigeschossigen Nebenbau im Westen. Der Baukörper ist stark gegliedert und fächerartig strukturiert. Die Balkone bestehen aus vorfabrizierten Betonbrüstungen und sind Teil des Gestaltungselements der Fassade. Diese dominieren die plastische Wahrnehmung des Gebäudes. Das parkähnliche Grundstück schützt die Anlage vor dem Lärm der stark frequentierten auf der westlichen Seite befindenden Hauptstrasse. Die Erschliessung erfolgt über einen Eingangshof von der Rosentalstrasse. Im grossen Foyer, welches das Erd- und das erste Obergeschoss über einen Luftraum miteinander verbindet, sind die Begegnungsräume mit der Eingangshalle, der Cafeteria, dem Ess- und Theatersaal untergebracht. Die Zimmereinheiten sind in den oberen Geschossen untergebracht, die über einen zentralen Erschliessungskern erreichbar sind.
Literaturhinweis s.n.: Altersheim Rosental in Winterthur, Schweizerische Bauzeitung, Band 96, Heft 23. S. 469-472. Zürich: 1978 Bosshard G./Oederlin D.: Architekturführer Winterthur S. 81-83. Zürich: 1997 Verfasser Text: Ilir Akar Bild: Schweizerische Bauzeitung / Ilir Akar Pläne: siehe Literaturhinweis
Grundriss Regelgeschoss 208
Semesterreader HS 19
Detail Sockelanschluss
BUILDING PROFILE by Emi Santer
01
Object Address Architect Realization Last extension Brief description
Literature reference a.u. Schweizerische Zeitschrift v. 8 1878 p 147-148 a.u. Neubauten für die Kantonsschule und die Hochschule in Zürich, sowie für das Technikum in Winterthur Schweizerische Zeitschrift v.13 1905 p 297-301
Main facade
Kantonales Technikum Technikumstrasse 9, 8401 Winterthur Theodor Gohl 1877-1878 1979
The Technikum was founded in Wintherthur as a secondary school for technical professions. It was an important step for the educational institution because it was the first in Switzerland that was also open to professionals without a Matura. The main building hat a Neo-Renaissance architecture and was built in 1877-1878 according to the plans of Theodor Gohl, the city’s master builder at the time. Due to the construction of this establishment, the torrent that flowed in that land had been relocated nerby. The building was later on extended again and again and today it has become a composition of many buildings. Now the Technikum is part of the Zurich University of Applied Sciences (ZHAW).
Agthe Adolph Doppelhaken-Kuppelung für Eisenbahnwagen als Ersatz der Nothketten Die Eisenbahn = Le chemin de fer 1878 p 130-134
Images credits: 02
01 Photographer Markus Mallaun winterthur-glossar.ch Author unknon 03, 05, 06 Gohl Theodor 06 ethz.ch Author unknow
02
May 1968, Flight photo of the Technikum
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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BAUTENSTECKBRIEF von Emanuel Spielmann
Abb. 1 Aussenansicht bei Nacht
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literaturhinweis Michel, Albert (1979): „Das Theater am Stadtgarten in Winterthur“, Architektur/Theaterbau in: Schweizer Ingenieur und Architekt, Band 97, Heft-Nr. 51-52, S. 1063-1073 1
Theater am Stadtgarten Theaterstrasse 6, 8402 Winterthur Frank Krayenbühl 1968 1979 Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts kam in Winterthur erstmals der Wunsch nach einer Bühne auf. Jedoch erst rund 100 Jahre später, im Jahre 1966, schrieb der Winterthurer Stadtrat einen Projektwettbewerb für den Bau eines Stadttheaters aus. Aus insgesamt 142 eingereichten Entwürfen kamen deren drei in die zweite Runde, woraus dann das Projekt des Zürcher Architekten Frank Krayenbühl zur Ausführung ausgewählt wurde. Vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung vergingen insgesamt fast elf Jahre, bevor das Theater zu einem “lebendigen Kultur- und Gesellschaftszentrum” (vgl. Michel 1979: 1064) wurde. Das Stadttheater ist mit seiner idealen Lage am Rande des Stadtgarten, sowie der Nähe zu verschiedenen kulturellen Einrichtungen und dem Winterthurer Geschäftszentrum, gut in der Stadt situiert. (Vgl. Michel 1979: 1063ff) Das sich im kantonalen Inventar schützenswerter Bauwerke befindliche Theaterhaus, nebenbei das grösste seiner Art in der Schweiz, erfüllt auch heute noch den Zweck der Beherbergung von Theater-, Oper- und Tanzproduktionen von nationalem und internationalem Format. (Vgl. Theater Winterthur o.J.) Schweizer Ingenieur und Architekt
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Schweizer Ingenieur und Architekt
Architektur/Theaterbau
Theater Winterthur (o.J.): Allgemeine (r:'-::V: ZUSCHAUER// Informationen, http://theater.winterthur. ch/haus/vermietungen/allgemeine-informationen/ [eingesehen am 13.10.2019]
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Abb. 1: http://theater.winterthur.ch/fileadmin/user_upload/Haus-am-Abend.jpg i Abb. 2, 3,
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210 (5)
Abb. 2 Flugaufnahme Semesterreader HS 19
Blick vom Restauranteingang zum «Regentor»
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Abb. 3 Eingang fc'-'2.
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Eingang zum Tmmterrestaurant
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52/79
exterior view
Building Profile Object Address Architect Start of planning Realization
Architekturabteilung TWI (Umnutzung Werkhalle) Tössfeldstrasse 11, 8400 Winterthur Eppler Schoop, Baden; Mäder+Mächler, Zürich 1991 1992
Brief description
Begining from 1834 a site of the current building of the Architecture department of ZHAW was constantly rebuilt and reorganised for different functions as a central industrial areas of the engineering group Sulzer. It forms the core of the industrial city Winterthur. Eventually, in 1924 there was built the main structure called "Halle 180". The structure used as a boilersmith has been completed several times. The whole building was designed only as an industrial facility, that is why all of the proportions and sizes are strictly in accordance with the deployment of the production equipment. The main hall of the Halle 180 has a rectangular form and consists out of 12 fields of 10.03 meters (120 m total length), 25 meters wide and the ceiling height is 14 meters, that includes a crane track.
Literature reference
In 1991 the architectural department of ZHAW moved in this building. The analysis of the hall and the interpretation of the program led to the definition of a basic element, a multi-storey steel table. The installation consists of the addition of four steel platforms, which are offset from the head and the outer walls. Until now there still take place renovations and improvements, conducted by the university.
ZHAW Department Architektur [1] (2008, october 8). carte blanche 8, „Halle 180. Architektur in einer Industriehalle“. Retrieved from: https://issuu.com/archbauzhaw/docs/carte-blanche-08-halle-180 Places of work, [2] „The Halle 180“. Retrieved from: https://placesofworksite.wordpress.com/portfolio/the-halle-180/ (15.10.2018) 362 arquitectura coam, [3] Obra 01_, "Halle 180", p.16. Retrieved from: https://www.zhaw.ch/storage/archbau/ueberuns/arquitectura-coam-362.pdf (15.10.2018)
Autor Text: Oleksandr Yanenko Image:
ZHAW; Places of work (2018)
Plans:
ZHAW; Places of work (2018)
Halle 180 - construction zone 1991
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
Halle 180 - single tube boilers 1933 / Archiv Sulzer
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Abb. 01 Ansicht
Vertiefungsarbeit Bautensteckbrief Objekt Ort Architekten Auftraggeber Realisierung
Erweiterung Kunstmuseum Winterthur Winterthur CH Annette Gigon & Mike Guyer Stadt Winterthur 1994-1995
Kurzbeschrieb Das 1916 eröffnete Kunstmuseum Winterthur verfügt neben Basel, Zürich und Bern über die vierte grösste öffentliche Sammlung von Kunst der Mod-
Literaturhinweise: erne in der Schweiz.1 Der von Robert Rittmeyer in neoklassizistischem Stil
entworfene Altbau mit seinen kunsthandwerklichen Details erhielt 1995 einen kontrastierenden Erweiterungsbau, die zunächst als Provisorium für 10 Jahre geplant war, sich aber als Dauerlösung bewiesen hat. Den Wettbewerb für die seit langem beabsichtigte Erweiterung hatten die Architekten Annette Gigon Abb 02 03 04 05 (05.10.2019) https://ww- und Mike Guyer im Jahr 1993 gewonnen. Der Erweiterungsbau ist über eine w.miesarch.com/work/292 Passerelle mit den Museumsräumen im Altbau verbunden. Der zweigeschossige Baukörper wurde kostenbedingt in Form einer einfachen Struktur und Gestaltungsweise realisiert. Unten befinden sich die Parkplätze, oben die neun schlichten Museumsräume mit Tageslicht von oben. In Form und Material setzt sich der neue Erweiterungsbaukörper von dem Altbau ab und betont die Eigenständigkeit des Baukörpers. Abb 01 (05.10.2019) unter: http://werkraum.at/exkursion-gewerbemuseum-und-kunstmuseum-winterthur/
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Semesterreader HS 19
Abb. 02 Grundriss
BAUTENSTECKBRIEF von Vanessa Beer
Abb. 01 Überdachter Aussenraum in der ehemaligen Fabrikhalle als Plattform für nachbarschaftliche Kontakte und gesellschaftliche Nutzungen
Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Literatur: [1] Esch, Philipp: St. Petersburg – Winterthur – Neapel. In: werk, bauen + wohnen, 1-2/2007, S. 36-44. [3] Loderer, Benedikt: Hase in Bronze. Wohnung für die Existenzvielfalt. In: Hochparterre, 12/2006, S. 25-26.
Wohnüberbauung Lokomotive Obere Briggerstrasse / Agnesstrasse, 8400 Winterthur Knapkiewicz & Fickert 2001 2006 Die Wohnüberbauung Lokomotive, auf dem Areal der ehemaligen Schweizerischen Lokomotivenfabrik in Winterthur, wurde von den Zürcher Architekten Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert entworfen. Begonnen mit einem Studienauftrag 2001 konnte das Projekt im Jahre 2006 realisiert werden. In vier parallelen Zeilenbauten von zirka 80 Meter Länge sind 120 Wohnungen untergebracht. Das Ensemble zeichnet sich durch einen innovativen Wohnungsbau aus. Ein variationsreicher Mix von über 25 verschiedenen Wohnungstypen generiert unterschiedliche Atmosphären und bedient damit vielfältige Bedürfnisse. Der architektonische Ausdruck der Wohnüberbauung erinnert an seine industriellen Vorgängerbauten. So lebt das Alte im Neuen weiter, wodurch eine gelungene Industrieinterpretation entstand.
[2] Wietzorrek, Ulrike: Wohnen+. Von Schwellen, Übergangsräumen und Transparenzen. Basel 2014. S. 172-177.
Abbildungen & Pläne: Abb. 01: Fotoaufnahme Vanessa Beer (01.10.19) Abb. 03: Knapkiewicz Fickert. www.axka.ch/bauten/b1/b1 (05.10.19). Abb. 05: Caruso, Adam: Archive - References. caruso.arch.ethz.ch/archive/references/ project/444 (05.10.19)
Abb. 02 Situation
Abb. 03 Giessereihalle & Neubauten
Abb. 02, 04, 06, 07, 08, 09: Aus: Esch 2007, S. 4-41. Abb. 10: Aus: Wietzorrek 2014, S. 174-175.
Abb. 04 Querschnitt durch die vier Zeilenbauten inklusive Giessereihalle
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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Fig. 1 Side view of the building before and after the renovation
In-Depth Study Building profile Object Address Architects Construction planning Realization
Wohnhochhaus Weberstrasse 91 Herbert Isler, Burkhalter Sumi AG 1960 In 2008-2009 the building has been adapted to today's requirements. Smaller apartments have been combined to form larger ones. With the attachment of a head building on the north-facing side, 34 additional apartments could be created.
Short description
This building is a twelve-story residential tower fund on Weberstrasse in the Mattenbach district of Winterthur, which was built in 1960 by the architect Hans Isler. After 45 Years it was both statically as well as energetically and aesthetically urgently in need of renovation. Although the historical characteristics of the building should be preserved, at the same time the possible additional use of the existing plan should be exploited.
Sources
https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 2 https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 3 https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 4 https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 5Schindler, Anna. "Neues Kleidâ&#x20AC;&#x201D;neues Innenleben" Werk Bauen und Wohnen 9 (2009): 10. 6Schindler, Anna. "Neues Kleidâ&#x20AC;&#x201D;neues Innenleben" Werk Bauen und Wohnen 9 (2009): 10. 7 https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 8https://projets.batidoc.ch/anbau-und-sanierunghochhaus 9https://99percentinvisible.org/article/unitedhabitation-le-corbusiers-proto-brutalist-urbansky-villages/ 10 https://projets.batidoc.ch/anbau-undsanierung-hochhaus 11 https://projets.batidoc.ch/anbau-undsanierung-hochhaus 12 https://projets.batidoc.ch/anbau-undsanierung-hochhaus 1
Fig. 3. Wohnhochhaus location with added parts to the building2
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Fig. 4. Typical floor plan before renovation3
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Fig. 5. Typical floor plan after renovation4
Abb.1: Längsschnitt durch Büroräume und zwei Treppenhäuser
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Realisierung Kurzbeschrieb
Halle 181 Lagerplatz 6, Winterthur KilgaPopp Architekten 2014 (Umbau) Die Halle 181 wurde 1906 auf dem Sulzer Areal erbaut.1 Die Industriebauten dieser Zeit haben alle eine einheitliche Architektursprache. Es sind Holz-/ oder Stahlkonstruktionen, die mit Backstein ausgefacht wurden. Alle Bauten hatten eine einheitliche Höhe von 12m. Nur die Kranüberfahrt, der sogenannte Obergaden, wurde auf 16m und somit höher gebaut. Die ehemalige Schiffsbauhalle wurde 2014 vom Architekturbüro KilgaPopp umgebaut und aufgestockt. Die Räumlichkeiten des Industriebaus werden heute als Büros und die zusätzliche Fläche der dreigeschossigen Aufstockung als Büro- und Unterrichtsräume genutzt. Das gesamte Sulzer Areal mit den umgenutzten Industriebauten zeigt die Spuren der Vergangenheit und gibt dem Ort eine unverwechselbare Identität.
Literaturhinweis 1 Halle 181 Lagerplatz Winterthur https://www.winterthur-glossar.ch/ (13.10.2019) Verfasser Text: Sophie Ackermann Bilder: Abb. 2, 4-6: Sophie Ackermann Abb.3: Holzbaubüro Reusser AG Pläne: Abb. 1: www_knecht-ag_ch Abb.2: Vorgehängte Glasfassade
Positionen zur Stadt – Das Beispiel Winterthur
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BAUTENSTECKBRIEF von Helena Kounitzky
Abb.1: Schwarzplan Winterthur
Bautensteckbrief Objekt Adresse Architekt Planungsbeginn Realisierung Kurzbeschrieb
Superblock Pionierstrasse 3, 8400 Winterthur Architekt Krischanitz ZT GmbH 2011 2015 Der Superblock vom Architekten Adolf Krischanitz wurde 2015 fertiggestellt und steht auf dem ehemaligen Sulzerareal in Winterthur. Der Bau nimmt den exakten Platz und das Volumen der ehemaligen Produktionshalle 11 der Firma Sulzer, auch bekannt als «Hektarenhalle», ein. Der Baukomplex mit dem 60 m x 60 m grossen Innenhof trifft nördlich auf das 1834 erbaute und zu erhaltende Gründerhaus. Die Südfassade der Halle 11 musste ebenfalls bestehen bleiben und wurde saniert. Die übrigen Fassaden des Neubaus bestehen aus grauen Kratzputz Bändern und Bandfenster. Das siebengeschossige Gebäude wird von einem hohen Sockel aus unbehandelten Betonfertigteilen umgeben. Eigentümerin ist die AXA Winterthur, die einen Teil an die Stadtverwaltung Winterthur vermietet. In den oberen Geschossen eines Gebäudeteils befinden sich zudem Wohnungen.
Literaturhinweis Margreth, B. & Vuille, L. (2015). Superblock Winterthur: Ein Projekt mit Architekt Krischanitz. Zürich: Park Books AG. Krischanitz, A. (2015). Superblock Sulzerareal. Aus: www.krischanitz.at (10.10.2019). Bild: Abb.1: Schwarzplan Winterthur. Aus: Margreth & Vuille 2015, S.111 Abb.2 - Abb.6: www.krischanitz.at (10.10.2019). 216
Abb.2: Blick von Pionierstrasse auf Superblock
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Abb.3: Geschützte Südfassade
HS19
Masterstudiengang Architektur Essaysammlung Vertiefungsarbeit Herbstsemester 2019
Positionen zur Stadt â&#x20AC;&#x201C; Das Beispiel Winterthur