Jahrbuch ta querschnitt2011 2012

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vorwort

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In unseren Händen halten wir das von Prof. Hansjürg Buchmeier und dem Grafik-Design-Studio Peng Peng neu gestaltete Jahrbuch unserer Architekturabteilung. Es ergründet in eindrücklicher Frische und Professionalität die verschiedenen Facetten unserer stetig wachsenden Abteilung. Das Jahrbuch legt Zeugnis der Arbeiten des letzten akademischen Jahres ab: Begleiten Sie uns auf eine bunte, vielfältige und äusserst interessante Reise durch Bachelor, Master und Forschung 2011/12. Gerne gebe ich in diesem Jahr auch Lesetipps – etwa die Über­ legungen zu den Wurzeln des zeitgenössischen Materialverständnisses, über die Dr. Sylvia Claus anlässlich der Ausstellung «Das Haus als Teile seiner Summe» in unserer Materialbibliothek referierte. Oder das Interview mit Tadashi Kawamata und Christophe Scheidegger, die an der Schnittstelle von Kunst und Architektur arbeiten und im Rahmen eines Workshops Ein­­blicke in ihre Arbeit ermöglicht haben. Sie werden sehen, wir haben ein sehr intensives Studienjahr hinter uns. Ich danke allen Beteiligten für ihre hervorragende Arbeit! Mit grosser Zuversicht für das kommende Jahr, Prof. Johannes Käferstein Abteilungsleiter Architektur Studiengangleiter Master Architektur


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Bachelor Basic S. 21 Grundlagen der Architektur S. 33 Struktur und Material S. 43 Architektur und Struktur S. 57 Tragstruktur Bachelor Intermediate S. 63 Architektur und Raum S. 73 Architektur und Kontext Gestalten und Kulturverständnis S. 95 Visuelle Komposition S. 101 Räumliche Vision Bachelor Advanced S. 123 Architektur und Tektonik S. 131 Neptune Bachelor-Diplomarbeit S. 137 Neuer Raum für die interdisziplinäre Lehre


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Bachelor Basic

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Grundlagen der Architektur Die Aufgabe der Studierenden dieses Pro­ jektmoduls war, ein architektonisches Konzept zu erarbeiten, in dem die Begriffe Material, Raum, Atmosphäre und Wahrnehmung als ent­wurfsbestimmende Faktoren reflektiert und deren wechselseitige Beziehungen erforscht werden. Methodisch stand das Em­ pirische im Vordergrund, also das Machen und das Wahrnehmen – wobei je nach Entwurf­skurs das eine oder das andere den Ausgangspunkt bildete: Entweder wurden über das Arbeiten mit spezifischen Materialien und Herstellungstechniken Erfahrungen gesammelt, die dann das architektonische Handeln angeleitet und zu Räumen mit spezifischen Eigenschaften geführt haben – oder es wurde zunächst der Prozess der Wahrnehmung reflektiert, der einen empirischen Ausgangspunkt für die Entwick­ lung räumlicher Konzepte bildet, welche im Anschluss materiell umgesetzt wurden.


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Grundlagen der Architektur

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bachelor basic

Grundlagen der Architektur

Ein Pavillon für Modelle Am Anfang des Semesters standen Kurzübungen, mit deren Hilfe verschiedene Phänomene der Architektur erörtert und die eigene Raumwahrnehmung reflektiert wurden. Zuerst wurden ver­ schiedene Gegenstände mit Gips ausgegossen und damit der an sich abstrakte Begriff «Raum» im wörtlichen Sinne fassbar gemacht. Es folgten Mutationen und Interpretationen dieser Gipsmodelle: Sie wurden in anderen Materialien nachgebildet oder wei­terent­ wickelt um so die spezifischen räumlichen Qualitäten herausschälen und erforschen zu können. Dabei kamen lineare Materialien wie Holzstäbe oder Draht zum Einsatz, es wurden aber auch mit massi­ gem Ton oder instabilem Filz Raummodelle gebaut. Jedes Material verlangte nach neuen Konstruktionsprinzipien, die zugleich die jeweiligen Raumqualitäten neu prägten. In der zweiten Phase des Semesters entstanden dann Entwürfe für Ausstellungspavillons zur Präsentation der Übungsmodelle. Diese Ausstellungspavillons sollten eine Synthese der neu erworbenen Erkenntnisse bilden und die in den Übungen untersuchten Phänome­ ne und Raumeigenschaften für die Pavillonbesucher erlebbar ma­ chen. Die Vorstellung, wie ein derartiges Raumobjekt konkret umge­ setzt und gebaut werden kann, wurde anhand von Plänen, Prototypen und Modellen weiterentwickelt. Dozentin: Esther Deubelbeiss

Der Pavillon von Paula Fischer ist als mehrgeschos­ sige, begehbare Skulptur ausgebildet. Die Weg­führung leitet den Besucher durch unterschiedliche Raumstimmungen und macht so die in den Kurzübungen untersuchten Aspekte physisch erlebbar.

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bachelor basic

Grundlagen der Architektur

Man betritt die Skulptur durch einen schmalen, tunnelartigen Raum. Über eine Rampe, die um den Innenraum herumführt, verlässt man zwischen­ zeitlich das Innere des Pavillons, um dann auf der nächsten Ebene ein neues Raumgefühl zu erleben:

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Die Räume sind nach oben hin grösser ausgebildet, gleichzeitig wurden die Innenwände plastischer gestaltet: Einzelne Wandschichten lösen sich komplett von den Wänden und schaffen eine neuartiges, auch verwirrendes Raumgefühl.

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Grundlagen der Architektur

Das Projekt von Paula Fischer zeigt exemplarisch die in den Vorübungen untersuchten Konstruk­ tionsprinzipien. Gleichzeitig wurde die Differenzie­

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rung zwischen den unterschiedlichen Innenraumatmosphären und der äusseren Erscheinung untersucht.


bachelor basic

Architektur und Struktur

Im Zentrum der Untersuchung von Sven Odermatt stand die betontypische Möglichkeit, Schalentrag­ werke zu bilden: Modell eines hyperbolischen Paraboloides aus geraden Erzeugenden (oben).

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HP-Schalen können in der Aufsicht quadra­tisch ausgebildet werden und über gerade Ränder verfügen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Schalenmodule zu reihen (unten).

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Architektur und Struktur

Im Rahmen dieser Arbeit wurde auch die Frage gestellt, ob zu Freiformen gegossener Ortbeton mit einem Vorfabrikationsystem aus Stützen und Platten kombiniert werden kann.

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Ein Quadratraster bildet die Basis zur Überlagerung dieser beiden sehr unterschiedlichen Bausysteme. Ober- und unterhalb der vorfabrizierten Platten entstehen unterschiedliche Innenräume.


bachelor basic

Tragstruktur

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Tragstruktur

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Tragwerksentwurf für ein Auktionshaus Die Herausforderung bei der Umsetzung des Entwurfs für ein Aukti­ onshaus lag darin, eine Symbiose zwischen der Raum- und der Trag­str­uktur zu finden: Das Raumprogramm mit einer stützen­­­freien Auktionshalle im Erdgeschoss sowie entsprechenden Ausstel­lungs- und Büroräumlichkeiten musste mit dem gewählten Trag­ system in einen harmonischen Einklang gebracht werden, wobei die architektonische Idee durch das Tragwerk klar zum Ausdruck kommen sollte. Die Arbeiten zeigen spannungsvoll sehr unterschiedliche Ansätze, insbesondere in der Strategie für das Überspannen der Auktionshalle. Das Tragwerk wurde von den abgebildeten Arbeiten als formgebendes Skelett verstanden, das zahlreiche Weichen für die Erschliessung, die räumlichen Qualitäten, die natür­ liche Belichtung und den Charakter des Hauses richtig stellt. Dozierende: Stefan von Arb Thomas Kohlhammer Markus Röthlisberger Assistierende: Marvin King Helene Kuithan Johannes Ritzer

Der Entwurf von Dominic Grimm, Fabian Grossi und Patrick Herger zeigt leichte, raumbildende Körper. Das filigrane Stahlskelett-Tragwerk ist auf die minimal not­wendigen Elemente – Roste mit eingespannten Stützen – reduziert (oben).

Cédric Odermatt, Selina Räber und Christian Zeier stapelten massive, wannenartige Geschoss­ körper unterschiedlicher Grösse zwischen Raumfachwerke aus Stahl, über die gleichzeitig das natürliche Licht in die Räume dringt (unten).


bachelor basic

Tragstruktur

Ein raumhaltiges, wandhaftes Element, trägt im Entwurf von Anita Abegg, Severin Schmidli und Gregor Wolfgang Schuler als Kern zusammen mit den Fassadenstützen die Decken. Der alternierende Einsatz von Scheibentragwerken ermöglicht das Überspannen von drei grossen Räumen (oben).

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Der reguläre Skelettbau ist partiell mit massiven Wandelementen ausgefacht. Samuel Brogli, Sonja Föhn und Simon Schumacher erzeugt damit eine spannungsvollen massiv-filigran-Kontrast, der die Räume definiert und eine natürliche Belichtung ermöglicht (unten).

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Tragstruktur

Unter dem Motto «Zwei Brücken» spannten Patric Bearth, Borce Trendafilov, Samantha Vogel und Laura Zgraggen zwei Fachwerkkörper zwischen pfeilerartige Massivbauten. Dadurch entstehen zwei Geschosse ohne Tragelemente, die eine maximale Grosszügigkeit und Flexibilität bieten (oben).

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Das Tragskelett von Mathias Halter, Marco Kaufmann, Stefan Roos und Christian Theler fungiert als dreidimensionales Gitter und wird partiell durch scheibenartige Elemente ergänzt, sodass es den statischen Anforderungen der Nutzung gerecht wird (unten).


bachelor intermediate

Architektur und Kontext

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bachelor intermediate

Architektur und Kontext

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«Sei was du zu scheinen wünschest! – oder einfacher ausgedrückt: Bilde dir nie ein verschieden von dem zu sein, was Anderen erscheint, dass was du warest oder gewesen sein möchtest nicht verschieden von dem war, dass was du gewesen warest ihnen erschienen wäre als wäre es verschieden.» Lewis Carroll, Alice im Wunderland, Berlin 2009, S. 125.

Die Konzeptidee der Gruppe «Alice» – Iris Ammann, Ursula Barmettler und Tomas Pospíšil – besticht durch ihre Poesie. In der Geschichte «Alice im Wunderland» durchlebt die Protagonistin die verschiedensten Welten. Die Idee, nacheinander

unterschiedliche Räume entdecken zu können, gab dem Projekt seinen Titel. Das Bahntrassee wird neu in sechs Gebiete unterteilt, in denen jeweils Eingriffe vorgenommen werden, die aus der stadträumlichen Analyse herausgearbeitet sind.

Zusätzlich nahmen zentrale Themen der Geschichte von Alice Einfluss auf die Gestaltung der sechs Welten am Bahntrassee: Bewohner und Besucher

können die Stadt Luzern von einer ganz anderen Seite entdecken – sei es durch ungewohnte Massstäblichkeiten oder den Blickwinkel eines Kindes.


bachelor intermediate

Primärstruktur

Architektur und Kontext

Sekundärstruktur

Aus dem Konzept «Alice» heraus entwickelten die Studierenden eine Strategie für das Nidfeld: Die ursprüngliche Bausubstanz und damit auch die spezifische Atmosphäre werden in grossen Teilen erhalten. Durch die Einführung neuer struktureller Elemente und Nutzungen wird das Gebiet allerdings

Tertiärstruktur

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bachelor intermediate

Architektur und Kontext

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Ausstattung

auch neu interpretiert: Industrie, Wohnen, Dienstleistungen und Freizeit wachsen zu einem selbstbewussten und einzigartigen Gebiet heran, das völlig unterschiedliche Gebrauchs- und An­eignungsmöglichkeiten für Bewohner und Nutzer eröffnet.

Die einzelnen Projekte Nidfeld 1, 2 und 3 – wie das von Iris Ammann (unten) – entwickeln sich aus der jeweiligen Situation und geben spezifische Impulse für das neue Quartier. Verschiedene

Flexibilitätsmethoden und –typen in Kombination mit identitätsstiftenden Merkmalen lassen ein ausdrucksstarkes Ensemble für vielfältigen Gebrauch entstehen.


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bachelor

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Gestalten und Kulturverständnis Die Schiene Gestalten und Kulturverständnis ( G & K ) ist im Curriculum der Abteilung Architektur mit 7 Modulen und 36 ECTS sehr stark gewichtet: Hier werden Architekturund Kunstgeschichte, Sprache und Theorie integriert und mit den gestalterischen Bereichen – dem Grundgerüst der Ausbild­ ung – verschränkt. In Basic und Inter­mediate stehen dabei Zeichnen und Räumliche Dar­ stellung, Fotografie, Video und die Thematik der Farbe im Kontext der Architektur im Vordergrund. In den Advanced-Modulen ist konzeptionelles Denken und Arbeiten in den Bereichen Kunst und Architektur, räumlich-visuelle Analyse und skulpturalräumliche Reflexion von zentraler Bedeutung. Im vorliegenden Jahrbuch werden Arbeiten aus den Modulen Visuelle Komposition und Räumliche Vision vorgestellt, die sich des Mediums Fotografie und Film bedienen. Prof. Hansjürg Buchmeier Leiter Schiene Gestalten und Kulturverständnis


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Yvonne Stocker: Wohn端berbauung Schutzengel, Zug.

Christian L端thy: Roche Diagnostics, Rotkreuz.


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Gusti Egli: Hof Persott, Pany.

Nicola Siegrist: Ăœberbauung Uerke-Park, Oberentfelden.


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bachelor advanced

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Architektur und Tektonik Unter Konstruktion werden nebst der Logik des Tragwerks, welches das Bauwerk im Grossen zusammenhält, auch die Übergänge im Kleinen verstanden. Dabei zeigt die Fuge das Zerbrechliche und die Ecke das Räumliche einer Architektur. Allein diese beiden Angelpunkte des Plastischen stellen bereits ein Universum architektonischer Fragestellungen dar. Ecke und Fuge streben nach einem dreidimensional schlüssigen, relationalen Ganzen. Dieses Ganze, die sogenannte Tektonik eines Bauwerks, ist immer mehr als die Summe aller Teile. Dieses «Mehr» manifestiert Architektur, weil die Verbindung der technischen Elemente eine symbolische Ebene erreicht hat. Die Stu­dierenden wurden in die komplexe Materie der sich gegenseitig bedingenden Wechselwirkung von Technik und Kunst herangeführt.


bachelor advanced

Architektur und Tektonik

The primary structure is based on a number of cores aligned one after the other. The cores are used as weight bearing elements and they integrate

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infrastructure and services. The spaces in between the cores are spanned with wooden beams which define the distance between the cores.

bachelor advanced

Architektur und Tektonik

The construction system of Raphael Wipr채chtigers project based on the brick weight bearing cores and the wooden infill, so as the materials which make

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reference to the industrial past of the site, give the project its own identity revealing its tectonic expression.


bachelor advanced

Architektur und Tektonik

Markus Tschannen's tower is positioned at the edge of the Royal Albert Dock waterfront, establishing a strong contrast between its own verticality and the horizontality of existing systems. The

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tower is generated by a system of double T segments, stacked and rotated 90°. Its combination of Mass & Darkness and Grid & Light brings the tower in tension between Earth & Sky.

bachelor advanced

Architektur und Tektonik

While most of the tower hosts the dwelling for rowers, the spaces of exception to the generating rules of the tower integrate the most public

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services such as seminar rooms on the lower floor and panorama restaurant on the top level.


bachelor advanced

Bachelor-Diplom

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bachelor advanced

Bachelor-Diplom

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Bachelor-Diplomarbeit von Markus Tschannen Dieses durchdachte und ausgesprochen stimmige Projekt erzielt mit Eingriffen von fast chirurgischer Präzision und lakonischer Selbstverständlichkeit ein überraschendes und räumlich spektakulä­ res Schulhaus, welches in seiner Offenheit und Flexibilität die Grundgedanken der modernen, interdisziplinären Lernlandschaft widerspiegelt. Der Entwurf erschliesst sich über den einen offenen, wohl proportionierten Schnitt. Der Entscheid, die zwei massiven Erschlies­ sungskerne neu zu setzen ermöglichte, auf den hierdurch entstehenden Halbgeschossen neue Räumlichkeiten anzubieten: Platz für Seminare, Kritiken, Ausstellungen, ebenso für zurückgezogenes Arbeiten. Die Halbgeschosse strahlen trotz vertikaler Einsicht eine angenehme Intimität aus. Die beidseitigen, auf den bestehenden Geschossplatten auflie­ genden, 4.5 Meter tiefen Ateliererweiterungen sind an zwei Meter hohen Betonkonsolen aufgehängt: Die elegante Glasfassade schwebt über dem Erdgeschoss und erweitert den Campus um gedeckte Aussenarbeitsplätze vor der hofseitigen Werkstatt wie auch südsei­ tig um einen gedeckten Eingangsbereich mit Café. Betreuender Dozent: Prof. Johannes Käferstein

Die elegante Glas-Vorhangfassade erzeugt Offenheit und vielschichtige Transparenz (oben). Die innere Struktur thematisiert mit sichtbaren

Betonträgern das Konstruktionsprinzip. Die Atelierräume sind lichtdurchflutet, roh und flexibel (unten).


bachelor advanced

Bachelor-Diplom

Der offene Geschossgrundriss ermöglicht vielfältige Arbeitsweisen und Lernsituationen (oben). Das Erdgeschoss verbindet das Gebäude stimmig

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mit dem Campus und ordnet die Aussenräume so, dass eine vielschichtigere Nutzung möglich ist (unten).

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Bachelor-Diplom

Die neue Identität und die räumliche Komplexität des Gebäudes erschliesst sich über den Schnitt: Das Einführen von Halbgeschossen erlaubt spektakuläre und anregende Raumsituationen, welche ein interdisziplinäres Arbeiten fördern.

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Bachelor-Diplom

Die Gebäudehülle spiegelt die Schnittstelle der Hochchule zum Ort, sie birgt eine räumlich reiche

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Lernlandschaft und prägt den architektonischen Ausdruck der Hochschule.

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Bachelor-Diplom

Die filigrane Glasfassade ist als Hängewerk ausgebildet und schafft einen lichten, offenen

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Raumbereich. Die Fassade übernimmt dabei lediglich eine bauphysikalische Rolle.


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Master S. 175 Fokus Material S. 189 Fokus Energie S. 203 Thesisprojekt S. 215 Thesisbuch


Master

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Master

Fokus Material

Fokusprojekt Material 1 Workshop 1 – Annäherung an textiles Bauen Die erste Hälfte des Semesters gliederte sich in drei Phasen: zwei Workshops und der Systementwicklung einer textilen Konstruk­tion für eine Ausstellungshalle. Im ersten Workshop galt es, über die haptische Annäherung an Textilien in einer experimentellen Herangehensweise aus Geweben eine steife, raumbildende Konstruktion herzustellen. Zur Ver­­fügung standen diverse Textilien und Füllstoffe – und als Arbeitsins­ trument eine Nähmaschine. Aus den Erkenntnissen des Workshops wurden dann konkrete Ansätze für eine Systementwicklung mit Textilien als Struktur gebendem Baumaterial erarbeitet, welche für eine Ausstellungshalle tauglich sein sollte. Dieses System musste daher auch auf räumliche Dimensionen, mögliche Raum­höhen und Spannweiten untersucht werden und daraus eine Raum­typologie abgeleitet werden. Im zweiten Workshop wurde dann mit Textilien als Schalung und verschiedenen Giessmassen experimentiert, um daraus raumhal­ tige, «durchdrungene» Objekte herzustellen. Die Dimensionierung des Raumes und seiner Durchdringungen war freigestellt, aller­dings musste der Raum durchschritten werden können. Ausser den Textilien für die Schalung und Giessmassen wie Beton und Mörtel, standen Bretter und Latten für allfällige Unterkonstruktionen, Schalungen und Hängemodellrahmen bereit. Dieses Projekt steht im Kontext des Forschungsprojektes «Stoff­ wechsel» am CC MSE (s. S. 231). Erkenntnisse aus den Workshop im Master flossen in das Teilprojekt TexPavillon ein. Dozierende: Prof. Dieter Geissbühler Assistierende: Uli Matthias Herres Roman Hutter Alexander Lempke

Experimente in Textil mit Füllstoff von Juliane Reuter (oben) und Christian Odermatt (unten) – Ein zentrales Problem textiler Architektur ist der Umgang mit Druckkräften, da das Textil an sich kaum Druck aufnehmen kann.

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Master

Fokus Material

Experimente in Textil mit Füllstoff von Victoria Gross und Carolin Rauch (oben) sowie Juan Carlos Rey (unten). Diese technischen Probleme haben einen direkten und grundlegenden Einfluss auf die Erscheinung, den Ausdruck der Konstruktionen.

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Master

Fokus Material

Der Einsatz von stabförmigen Elementen in Kom­bination mit der textilen Hülle bietet weitere Möglichkeiten, Raum zu bilden – auch jenseits der klassischen Zeltkonstruktion – Experimente von Vesna Vasijevic (oben) und Alex Lempke (unten).

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Master

Fokus Material

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Master

Fokus Material

Fokusprojekt Material 2 Hier galt es, auf Basis der konstruktiven Systementwicklung aus dem Fokusprojekt Material 1, eine Ausstellungshalle für Textilien und eine Materialbibliothek «Textilien» auf dem Monosuisse-Areal in Emmenbrücke zu projektieren. Die Halle beinhaltet zwei unterschiedliche Ausstellungs-, respektive Präsentationsbereiche: Die Materialbibliothek «Textilien» erfordert Präsentationsflächen für circa 500 Textilmuster mit unterschiedlichen Mustergrössen und ist Teil des Gesamtprojekts Materialarchiv. Die Textilien für diverse Anwendungsgebiete sollen hier dokumentiert werden. Der eigentliche Ausstellungsbe­ reich dient Wechselausstellungen, die Textilien in unterschiedlichen Verwendungsformen zeigen – alt oder neu. Ermöglicht werden sollen thematische Ausstellungen zur Textilgeschichte oder zur zeitgenössischen Anwendung von Textilien. Berücksichtigt werden musste dabei, wie Ausstellungsobjekte unterschiedlichster Dimen­ sion – von der Stickerei über Kleidungsstücke bis zu gross­flächigen Wandbehängen oder Teppichen – ausgestellt werden können. Welche räumliche Konstellation ist für ein solches Ausstellungs­ konzept tragfähig? Die Höhe der Ausstellungshalle sollte schliesslich 6 Meter nicht überschreiten, da diese als Aufbau auf einem bestehenden Indu­ striegebäude die Silhouette des Monosuisse-Areals nicht über die Massen akzentuieren sollte. Die gesamte Raumkomposition erfordert eine gute Belichtung und Beleuchtung und einen angemessenen Komfort. Der Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyk­ lus, ausgehend von einer Nutzungsdauer von 20 Jahren, sollte minimal gehalten werden. Darüber hinaus sollte das Projekt gege­ benerweise das innovative Potenzial von Textilien im Hochbau zum Ausdruck bringen. Dozent: Prof. Dieter Geissbühler Philipp Hess Prof. Kurt Hildebrand Assistierende: Uli Matthias Herres Roman Hutter Ausstellungshalle für Textilien und Materialbiblio­ thek Textilien auf dem Monosuisse-Areal in Emmen­ brücke (Visualisierungen von Noemi Schumacher).

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Master

Fokus Material

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Master

Fokus Material

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Bild fehlt

Die expressive Form des Projekts von Noemi Schumacher ist ein direktes Resultat der tiefgehen­ den Auseinandersetzung mit dem entwickelten Konstruktionsprinzip. Gerade die vielen Einschrän­

kungen, die das Arbeiten mit dem Textil so schwierig machen, wurden im Entwurfsprozess zu Qualitäten entwickelt (Strukturmodell, Grundriss, Längsschnitt und Detail).


Master

Thesisprojekt

Laderampe mit gedecktem Aussencafé und Eingang (oben). Konstruktionsdiagramm mit Deckenträgern und vorgefertigten U-förmigen Bodenelementen aus Holz (unten).

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Master

Thesisprojekt

Freiliegende Träger und erhöhte Bodenelemente definieren die neuen Atelierräume.

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Master

Strukturmodell M 1:50.

Thesisprojekt

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Master

Thesisprojekt

Ostfassade und Eingang (oben). Schnitt durch die vertikale Erschliessung, Atelier- und Ausstellungs­ räume (Mitte). Grundriss 4. Obergeschoss, Ateliers und Büros mit Lichthöfen (unten).

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Master

Thesisbuch

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«Die Kunstschule in Zusammenhang mit Licht und Schatten» Thesisbuch von Yvonne Birkendahl (Auszug) Begleitperson Thesis: Prof. Tina Unruh Eine Kunstschule in Emmenbrücke Die Aufgabenstellung der Masterthesis beinhaltet eine Um­nutzung des Baus 745, einem Industriegebäude auf dem Monosuisse Areal, zu einer Kunstschule. Die Auseinandersetzung im Projekt mit dem Bau 745 zeigte die Hauptschwierigkeiten des Gebäudes auf, die Fassade entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine gute Gebäudehülle und die Belichtungssituation lässt zu wenig Tageslicht in das Gebäudeinnere. Die beträchtliche Gebäude­ tiefe von 29 Meter und die einseitige Belichtung tragen dazu bei, dass ein Grossteil des Grundrisses schattige Bereiche darstellen. Aus diesen Rahmenbedingungen ergab sich das Thema «Der Zusammenhang zwischen Licht und Schatten». Licht und Schatten stellen eine Einheit dar, Architektur wird erst durch sie artikuliert. Durch das Licht erhalten die Gebäude ihre Kontur und durch den Schatten bekommen sie ihre Tiefe. Allerdings nimmt der Schatten die Rolle des ‹Stärkeren› ein, wie Leonardo da Vinci bereits beschrieben hat, gehört der Schatten «der Natur der Finsternis an, Helligkeit der Natur des Lichtes». Das eine verbirgt, das andere zeigt vor: Licht und Schatten sind in dauernder Gemeinschaft mit Körpern verbunden. Der Schatten ist jedoch von grösserer Macht als das Licht, da er die Körper völlig vom Licht ausschliesst, das Licht hingegen nie den Schatten völlig von den Körpern vertreiben kann.1 Der Schwerpunkt dieser Arbeit stellt entsprechend den Zusammenhang zwischen Licht und Schatten dar. Als Inspiration diente ein kleines Buch von Tanizaki Jun'ichiro «Lob des Schattens». Er beschreibt die Schönheit der Lichtstimmung folgender­massen: «So entdeckten unsere Vorfahren, die wohl oder übel in dunk­len Räumen wohnen mussten, irgendwann die dem Schatten inne­­wohnende Schönheit, und sie verstanden es schliesslich sogar,

Master

Thesisbuch

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den Schatten einem ästhetischen Zweck dienstbar zu machen. Tat­sächlich gründet die Schönheit eines japanischen Raumes rein in der Abstufung der Schatten.»2 In der Arbeit wird der Frage nach dem Potenzial des Schattens und seiner Bedeutung für die Qualität des Lichtes nachgegangen. (...) Licht und Schatten gehören zusammen. Sie können nicht ge­­tren­nt von einander betrachtet werden und bilden eine Einheit. In einer heute nahezu überbelichteten Welt, mit unzähligen Licht­ quellen und immer vielfältigerem Lichteinsatz, rückt der Schat­ten in den Hintergrund, obwohl er für die Wahrnehmung des Lichtes eine enorme Bedeutung hat. Diese Arbeit stützt sich zudem auf die Schrift «Licht und Raum» von Gernot Böhme. In der Analyse seiner Überle­gungen vermittelt er ein Grundverständnis für Licht, welches sich für die Architektur sehr gut eignet. Böhme beschreibt den Zusammenhang zwischen Licht und Raum folgendermassen: «Räume werden nicht nur durch Mauern geschaffen, sondern auch durch Licht. [...] Dass man im Licht baut, wussten die Architekten seit je und versuchten mit dem Licht zusammenzuwirken.»3 Beispiele dafür sind: Ägyptische Tempel, die so ausgerichtet sind, dass zu einer bestimmten Tageszeit das Licht auf eine Statue fällt, oder etwa das Pantheon, das sich nach oben öffnet. Das Licht war unter anderem ausschlaggebend für die Einbettung eines Gebäudes in die Umgebung bis hin zur kosmischen Ausrichtung. In seiner Theorie betrachtet Böhme das Licht als Phänomen, dass nur in Zusammenhang mit seiner Reflexion besteht – ohne diese kann das Licht nicht in Erscheinung treten. Deshalb sind für die Lichtführung die Flächen entscheidend, auf der das Licht auftrifft. Es braucht folglich einen Lichtträger, ein Material, dass das Licht an seiner Oberfläche reflektiert und sichtbar macht. Zudem stellt Böhme den Bezug von Licht und Schatten zum menschlichen Sehnerv her. Helligkeit ist für den Menschen entscheidend, ansonsten kann er nichts sehen. «Und dieses Gewa­hren von Helle ist die grundlegende Erfahrung von Licht.»4 «Denn alles, was man sieht, sieht man nur, insofern es hell ist. Helligkeit ist also eine Bedingung der Möglichkeit von Sehen überhaupt.»5


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forschung & entwicklung

CCTP

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Das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) Unsere Gebäude und Städte sind einem permanenten Anpassungsdruck ausgesetzt. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe von hoher gesellschaftlicher Relevanz auf diese Ausgangslage angemessen zu reagieren. Diese Transformation von Gebäuden und Quartieren steht im Zentrum der wissen­ schaftlichen Arbeit. Das CCTP analysiert IstZustände, entwickelt Konzepte, erarbeitet in partnerschaftlichen Kooperationen Lösung­ en, die in der Praxis implementiert werden – und generiert damit Mehrwert für Mensch und Umwelt. Das CCTP erforscht mit seinen drei interagierenden Fokusbereichen mit interdisziplinärer Methodik und aus system­ ischer Perspektive die gebaute Umwelt, das Systemverhalten, die Leistungsfähigkeit und das Potenzial unterschiedlicher Gebäudeund Quartierstypen.


forschung & entwicklung

CCTP

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Transfer von Wohnqualitäten des Einfamilienhauses auf das Mehrfamilienhaus Ein nachhaltiger Beitrag zur Lösung des Zersiedlungs­problems. Von Dorothe Gerber, Amelie-Theres Mayer, Prof. Dr. Peter Schwehr, Dr. Ulrike Sturm Ein Eigenheim im Grünen ist für viele Menschen noch immer die Erfüllung des Traums von hoher Wohn- und damit Lebensqualität: Im Jahr 2000 lag der Anteil von Einfamilienhäusern am Gebäudebestand der Schweiz bei 56%, Tendenz steigend: Von den seit 2000 gebauten Liegenschaften sind fast drei Viertel Einfamilienhäuser. Eine Entwicklung, die zusammen mit dem stetigem Bevölkerungswachstum und dem steigendem Wohnraumbedarf massgeblich zur fortschreitenden Zersied­ lung beiträgt: Tag für Tag werden in der Schweiz etwa elf Hektaren landwirt­ schaftlich genutzter Fläche versiegelt. Wie lässt sich diese negative Entwicklung aufhalten? Ein nachhaltiger Beitrag dazu ist die Schaffung eines Wohnraum­ angebots, das die Zersiedlung reduziert und den Nutzenden Vorteile bietet, die mit denjenigen des Einfamilienhauses vergleichbar sind. Genau darum ging es in dem vom Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Regional- und Stadtentwicklung (HSLU – Soziale Arbeit) durchgeführten Forschungsprojekt «Transfer von Wohn­ qualitäten vom Einfamilienhaus auf das Mehrfamilienhaus».

Wohnattraktive Mehrfamilienhäuser reduzieren die Siedlungsverdichtung Lässt sich der Wunsch nach einfamilienhaustypischer Wohnqualität mit einer Begrenzung des Siedlungswachstums verbinden? Und falls ja: Welche Anforderun­ gen müssen erfüllt sein, damit ein Mehrfamilienhaus für eine potenzielle Einfamilien­ haus-Klientel attraktiv ist? Welche Kriterien für die Planung und Umsetzung lassen sich daraus ableiten? Und: Wie können die Vorteile von Mehrfamilienhäusern mit Einfamilienhaus-Qualitäten überzeugend kommuniziert werden? Das waren die zentralen Fragen, die sich das Projektteam gestellt hat. Dabei wurden zunächst die Präferenzen von Einfamilienhaus-Bewohnerinnen und -Bewoh­ nern in einer durch Mitarbeitende des CC Regional- und Stadtentwicklung durchgeführten, explorativen Befragung ermittelt und den Interessen von Anbieten­ den und der öffentlichen Hand gegenübergestellt. Auf Basis der dabei erzielten

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Erkenntnisse entwickelte das CCTP-Team Vorschläge für eine Umsetzung dieser Präferenzen in Mehrfamilienhäusern. Im Projekt konnte aufgezeigt werden, dass der Wunsch nach einfamilienhausnaher Wohnqualität sich mit einer Begrenzung des Siedlungswachstums verbinden lässt. Die Resultate des Forschungsprojektes stehen seit Juni 2012 in Form von Planungsinstrumenten und Kommunikationsgrundlagen zur Verfügung – und werden im Folgenden detailliert vorgestellt.

«My home is my castle» Der Wunsch nach Privatsphäre ist die wichtigste Motivation für den Kauf eines Einfamilienhauses. Das ist die Quintessenz der im Rahmen des Projekts durch­ge­führten explorativen Befragung von 22 Besitzerinnen und Besitzern von Ein­ familienhäusern aus periurbanen Gebieten und Agglomerationen in Zürich, Luzern und Basel. Die Befragung war in drei Teile gegliedert: Was sind die entschei­denden Gründe für den Erwerb eines Einfamilienhauses und welche symbolische Bedeutung hat dessen Besitz? Auf die Beantwortung dieser Fragen zielte der erste Teil der Befragung ab. Im zweiten Teil wurden mittels eines Kriterienkatalogs die Präferenzen kommentiert, die für den Entscheid für ein Einfamilienhaus wichtig waren. Im dritten Fragenteil ging es um die Umsetzungsmöglichkeiten der Präferenzen in einem Mehrfamilienhaus und um die Frage, unter welchen Beding­ ungen die Interviewten in ein Mehrfamilienhaus ziehen würden. Die Resultate der Befragungen zeigen auf, dass neben der Privatsphäre Kriterien wie Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit, Nähe zur Natur, Anzahl der Wohnräume, Sicherheit für Kinder, Arbeitszimmer, private Aussenfläche, sowie Garagenplatz und Stauraum im Vordergrund stehen. Wichtige Faktoren sind ausserdem das nachbarschaftliche Zusammenleben, die Nähe zur Stadt und der Schutz vor Lärmimmissionen. Unter der Voraussetzung, dass der Schutz der Privatsphäre – reduzierte Einsehbarkeit, ausreichender Schallschutz – gewährleistet ist, wäre das Wohnen im Mehrfamilienhauses für die Interviewten eine Option. Weitere Kriterien dafür sind die Anzahl der Parteien im Gebäude (maximal 5 bis 6), der Standort der Wohnung (am liebsten Parterre oder oberste Wohnung), eine ökologisch korrekte Bauweise und ein attraktiver Preis: günstiger als ein Einfamilienhaus. Anbieter und öffentliche Hand stellen sich mehrheitlich positiv zu den Ergebnis­ sen der Befragung: Die von den Einfamilienhaus-Besitzenden priorisierten Kriterien stossen bei Bauträgern, Architektinnen und Architekten sowie Investorinnen und Investoren auf offene Ohren. Aus ihrer Sicht sind diese Anliegen in finanzieller Hinsicht realisierbar oder werden bereits umgesetzt. Als einzige bisher noch un­gelöste Herausforderung sehen die Befragten die Mitbestimmung in der Planungs­ phase. Die Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Hand messen einer


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Vom Material zur Architektur. Überlegungen zu den Wurzeln des zeit­ genössischen Materialverständnisses Vortrag von Sylvia Claus Das Material, aus dem ein Gebäude errichtet wird, spielt für die Archi­ tektur eine herausragende Rolle. Den Grundstoffen des Bauens, ihren chemischen und physikalisch-statischen Eigenschaften widmete sich daher schon die klassische Architekturtheorie ausführlich. Die theoretische Erkenntnis, dass das Material an sich auch eine sinn­ lich-ästhetische Dimension hat, ist hingegen jüngeren Datums. Physische Präsenz und emotionale Wirkung des Materials erlebbar zu machen, ist ebenso wie das Experiment mit der Wahrnehmung des Materials eine der massgeblichen Tendenzen in der heutigen, zeitgenös­ sischen Architektur. Bei allen Themen, die von Ballmoos Krucker interessieren und denen sie, wenn sie etwa an die Frage vorgefertigter Bauelemente denken, vielleicht sogar einen noch zentraleren Ort in ihrem Entwurfsdenken einräumen als dem Material, lässt sich eine Nobilitierung der sinnlichen Eigenschaften des Materials in ihrem Werk keinesfalls von der Hand weisen. Gerade weil die Materialästhetik bei diesem Büro nie zu blosser Oberflächenspielerei verkommt, sondern eingebunden ist in komplexe Entwurfsstrategien, ist das Bei­ spiel des Hauses in Wollishofen für die Ausstellung der hiesigen Materialbibliothek gut gewählt. Zum einen schärft die zurückhaltende Oberflächentextur des Putz­ baus den Blick für die Materialvielfalt des Gebäudes, zum anderen zeigt die Kombination der Materialien wie auch die leichte Einfärbung des Putzes, dass die Architekten ein hervorragendes Gespür für Material- und Farbqualitäten haben und das Material keineswegs nur nebenbei, sondern vielmehr mit, ich möchte sagen: ausgefeilter Beiläufigkeit zur Wirkung zu bringen verstehen. Angesichts dessen, dass in der abendländischen Tradition das (rohe) Material nur eine untergeordnete Rolle spielte, ist seine Wandlung zu einem beherrschenden Ausdrucksmittel in der Architektur unserer Tage in der Tat erstaunlich. Im Folgenden soll der Umbruch im Verständnis des Materials, der sich um 1800, also zu Beginn der Moderne, abzuzeichnen begann

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Goethes Reflexionen belegen eine neue Dialektik von Idee und Material,

Flächen angesehen, aber auch alsdenn war er nicht wenig erstaunt, das sich

bei der nun das Material ausschlaggebende Bedeutung hatte. Das ver­

die Gemälde nicht anfühlten, wie sie aussahen, dass die Teile, welche durch

tiefte er wenige Jahre darauf, 1795, in seinem Fragment Baukunst.7 Dort

Licht und Schatten rauh und uneben aussahen, sich glatt wie die übrigen

ist ihm das Material eine wesentliche Bedingung des Sinnlich-Harmoni­

anfühlen liessen.»9 Herder schlussfolgert: «Der Körper, den das Auge sieht,

schen als höchstem Ziel der Baukunst. Interessanter­weise manifestiert

ist nur Fläche, die Fläche, die die Hand tastet, ist Körper.»10 Die gesamte

sich das Sinnlich-Harmonische bei Goethe aber nicht

Wahrnehmungslehre und selbst die physiologische Forschung

durch das Sehen, sondern durch das Körpergefühl. Ein wohlgebautes

des 19. Jahrhunderts ist von diesem Denkmodell beeinflusst gewesen.

Haus errege angenehme Empfindungen, auch wenn man es mit verbun­

Vor dem Hintergrund dieser Sensibilität der Zeit für die taktil-sinnliche

denen Augen durchschreite. Goethe knüpfte mit dieser Vorstellung

Wahrnehmung ist die Oberflächenästhetik historistischer Bauten

an Herders Umkehrung der Sinneshierarchie an, die in unserem Zusam­

zu sehen. Exemplarisch dafür stehen die Bauten Gottfried Sempers. Sie

menhang wichtig ist, weil sich die Architektur in der Nachfolge

zeichnen sich durch eine feine Ausdifferenzierung der Oberflächen,

Herders durch eine grosse Sensibilität für die sinnlich-taktilen Oberflä­

bewusst eingesetzte Materialien und eine aus der Materialwahl resultie­

chenqualitäten des Materials auszeichnet. Herder hatte in seiner

rende, sorgsame Farbgebung aus, alles Elemente, wie wir sie in der ge­

Schrift Plastik, deren erste Fassung 1778 anonym erschienen war, da­

genwärtigen Architektur ebenfalls finden. Semper ist in unserem Zusam­

für plädiert, neben dem Sehen und dem Hören das tastende Fühlen als

menhang aber auch von besonderem Interesse, weil er ausserdem eine

ästhetisch wirksamen Sinn anzuerkennen. Herder schilderte dazu den

in die Moderne weisende Synthese aus der idealistischen und der damals

bei Diderot überlieferten Fall eines Blinden, der wohl einen ausgepräg­

neuen, goetheanisch realistischen Materialauffassung versuchte. In

ten Tastsinn und ein feinsinniges Körpergefühl entwickelt hat, nachdem

seinem grossen Werk Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten,

sein Auge geheilt worden ist, jedoch erst mühsam lernen musste, seine

das ihm den Ruf eines materialistisch-positivistischen Denkers eintrug,

körperlichen Erfahrungen auf das Sehen zu übertragen, indem er

stand Semper eigentlich der idealistischen Position etwa

beim Anblick bestimmter Gegenstände sich das einmal empfundene

Friedrich Schillers sehr viel näher. Denn auch wenn Semper ganz mit

Gefühl vergegenwärtigte. Er musste lernen, «Figuren des Raums als Buch-

Goethe «jedes technische Produkt» als «Resultat des Zweckes und der Mate-

staben voriger Körpergefühle anzusehen».8 Dieses Gefühl, die Einfühlung,

rie»11 begriff, er also Materialgerechtigkeit einforderte, wandte er sich in

um den moderneren Begriff zu verwenden, war schon für Herder grund­

seinen Prolegomena zugleich gegen die sogenannte «Schule der Materiel-

legend für das Verständnis plastischer Kunst und bereitete

len», denn «Sie trifft [...] der Vorwurf, die Idee zu sehr an den

etwa August Schmarsow den Weg, das Körpergefühl als ästhetisch wirk­-

Stoff geschmiedet zu haben durch die Annahme des unrichtigen Grundsat-

same Kraft auch in der Architektur zu konstatieren. Doch Herder hatte

zes, es sei die arch[itektonische] Formenwelt ausschliesslich aus stoff­-

das Phänomen des Körpergefühls eben nicht nur für die plastische

lichen konstruktiven Bedingungen hervorgegangen und liesse sich nur aus

Kunst konstatiert, sondern auch für die Malerei, also – und das ist in

diesen weiter entwickeln.»12 Semper setzt dagegen, dass zwar «die Form,

unserem Zusammenhang von Belang – für die Wahrnehmung von Ober­

die zur Erscheinung gewordene Idee, [...] dem Stoffe, aus dem sie gemacht ist,

flächen. Er belegte dies wiederum am Beispiel des Sehend Gewordenen:

nicht widersprechen [darf, es] allein [...] nicht absolut nothwendig [ist],

«Zwei Monate, nachdem der Star ihm ward gestochen worden, machte

dass der Stoff als solcher zu der Kunsterscheinung als Faktor hinzutrete.»13

er plötzlich die Entdeckung, dass sie [die Gemälde, SC] Körper, Erhöhungen und Vertiefungen vorstellten. Er hatte sie bisher nur als buntscheckige

9 Herder (1778) 1994 (wie Anm. 8), S. 246 f. 10 Herder (1778) 1994 (wie Anm. 8), S. 250. 11 Gottfried Semper, Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder prakti-

7 Johann Wolfgang von Goethe, Baukunst (1795), in: ders., Wirkungen der Französischen Revolution 1791–1797 (1 Bd. in zwei Teilbänden), hg. v. Klaus H. Kiefer u.a., München 1986 (Sämtliche Werke, Bd. 4.2), S. 53–61, Kommentar S. 952-961. 8 Johann Gottfried Herder, Schriften zu Philosophie, Literatur, Kunst und Altertum 1774–1787, hg. v. Jürgen Brummack und Martin Bollacher, Frankfurt/Main 1994, S. 246.

sche Ästhetik: ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde. Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst (Bd. 1), Frankfurt/ Main 1860, S. 7 (= §2). 12 Semper 1860 (wie Anm. 11), S. XV. 13 Ebd.


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Vortrag und Workshop Tadashi Kawamata

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vollständig. Für mich sind es ohnehin einfach nur verschiedene Projekte. Die Zuordnung in die Fach-Kategorien interessiert mich kaum. Christophe Scheidegger (CS): Unsere Diskussionen sind sehr lebendig. Wir sprechen über nahezu alles, was uns möglich erscheint. Für mich ist

Der international bekannte japanische Künstler Tadashi Kawamata

es wichtig, dass ich die Freiheit für die künstlerische Arbeit so offen

wird für das Modul Keynote Lectures an unserer Schule engagiert

wie möglich halten kann, sodass Tadashi Kawamata das tun kann, was er

und hält in diesem Zusammenhang einen Vortrag zu seinem künstleri­

tun will. Danach komme ich erst als ausgebildeter Architekt zum

schen Schaffen. Tadashi Kawamata stellt zusammen mit seinem

Zuge, um die Arbeit umsetzbar zu machen und dann auch darauf auf­

Partner, dem Architekten Christophe Scheidegger, verschiedene in der

merksam zu machen, dass gewisse Ideen vielleicht doch etwas zu forciert

Vergangenheit realisierte Projekte vor. Uli Herres und Dieter Geissbühler

sind oder das Budget sprengen. Als Architekt versuche ich in unserer

interviewten die beiden für unser Jahrbuch.

Zusammenarbeit in der ersten Phase zu öffnen, um danach fokussieren zu können. TK: Du ziehst dann Grenzen (lacht), formulierst Pflichten und schaffst Ordnung. C S : Ich erinnere mich an gewisse Ideen beim Projekt in Uster, welche nicht umsetzbar waren und wir deswegen gemeinsam diskutieren mussten, um entscheiden zu können, dass wir sie nicht weiterverfolgen sollten. Hier kann ich wichtige Dinge im Prozess beitragen. Macht diese Fokussierung den Unterschied zwischen Kunst und Architektur?

TK: Selbstverständlich ist Architektur funktionaler. In der Kunst versu­ chen wir diesen «realistischen» Dingen zu entkommen. Es geht mehr Einige eurer gemeinsamen Kunst-Projekte weisen eine architektonisch

um Vorstellungen, die dann allerdings oft nicht umsetzbar sind. Manche

geprägte Herangehensweise auf: feuerpolizeiliche Aspekte, statische

funktionalen Anforderungen gelten jedoch auch, mindestens die

Rahmenbedingungen, Sicherheitsfragen für die Benutzung usw. Sind

Sicherheit für den Benutzer. Wenn allerdings zu viele Einschränkungen

dies nicht eher Einschränkungen in der künstlerischen Arbeit?

geschehen, minimiert sich die Wirkung.

Tadashi Kawamata (TK): Sie meinen in der Zusammenarbeit zwischen Christophe und mir? Für mich ist es Kunst und für ihn ist es Architektur.

Gibt es denn Beispiele wo Projekte durch solche Einschränkungen künst­lerisch gewonnen haben?

Christophe ist aber mehr am Künstlerischen interessiert. Wir sind

TK: Für mich sicher. Dieses Zusammenarbeiten ist eine viel einfachere

uns in Zug begegnet, wo er mir bei einer meiner Arbeiten geholfen hat.

Art der künstlerischen Arbeit. Es geht nicht darum, ob es meine Idee

Am Anfang unserer Zusammenarbeit hat er auf der Basis meiner

oder seine Idee ist, wir entwickeln Ideen in der gemeinsamen Diskussion.

Vorstellungen Pläne gezeichnet, Berechnungen gemacht und Abklärun­

Das ist für mich sehr angenehm. Bevor wir uns treffen, habe ich keine

gen durchgeführt. Es war eine Zeit, wo dies für meine Arbeiten wich-

Idee und ich habe auch nichts angedacht. Wenn wir dann zusammen sind,

­tiger geworden ist. Aber wir führten unsere Zusammenarbeit weiter und

beginnt die Arbeit. Meistens arbeiten wir in der Nacht. Wir zeichnen,

es wurde daraus immer mehr die Diskussion über den Werden­prozess,

bauen Modelle. Am nächsten Tag macht er die Pläne und Berechnungen.

den künstlerischen Gegenstand, ein Bild. Für mich ist dies die Art wie ich

Dies ist sehr wichtig für mich. Das Projekt scheint nun realistisch umsetz­

die künstlerische Arbeit verstehe, für Christophe ist es mehr oder

bar. Nicht mehr Vorstellung oder Fantasie, sondern mögliche Realität.

weniger die gewohnte architektonische Annäherung. Aber die Unter­

Bei eurer Arbeit scheint das physische Machen und Umsetzen zentraler

scheidung verliert sich zunehmend. Die Dinge verschmelzen beinahe

künstlerischer Aspekt zu sein.


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TK: Sicher, auch wenn nur circa die Hälfte der Projekte realisiert wird. Beispielsweise weil irgend etwas Unvorhergesehenes passiert, oder – meistens – weil sie zu teuer wären, zu gefährlich oder zu fragil. Aber glücklicherweise können wir immer mehr realisieren. In der Art wie wir arbeiten, brauchen Künstler die Architekten. Kunst benötigt eine architektonische Methode um realisierbar zu werden, weil der Künst­ler eine Art Imagination anwendet, eine Fantasie. Die Realität, der Ort, die Eigenschaften der Materialien, der Umwelt sind Dinge mit denen der Künstler weniger vertraut ist. Andererseits, wenn Architekten etwas im öffentlichen Raum umsetzen können, kennen sie zwar alle Vor­ schriften, aber es fehlt an Fantasie, an Imagination. Sie machen perfekte Arbeit, die aber keinen «Sinn» ergibt. Gesetze und Auflagen verhindern das Mystische, das Geheimnisvolle. ... das Mystische ... oder Geheimnisvolle?

TK: Ja, Geheimnisse, oder irgendwelche Fantasien. Ich glaube dies ist sehr wichtig. Natürlich ist es sehr schwer umzusetzen, aber wenn man etwas Geschmackloses in den öffentlichen Raum stellt, dann ist dies ziemlich belanglos. Ich will damit nicht generell sagen, dass das was Architekten machen gewöhnlich sein muss. Was meinen sie mit Geschmack?

TK: Etwas wie Geruch, etwas anderes eben. Hat dies immer etwas mit Gewohntem zu tun, wie Konnotationen oder Bedeutungen von Dingen? Wenn wir zum Beispiel ihre Projekte mit rezyklierten Materialien anschauen, ist es dann ein wichtiges Thema, dass die Leute mit der Geschichte dieses speziellen Materiales vertraut sind?

TK: Es ist nicht notwendig, dass jedermann mit der Geschichte des Materials vertraut ist. Aber wenn sie diese Information einmal erhalten, wächst ihr Interesse. Es beflügelt die Vorstellung. Das Material kommt irgendwo her, es kann entziffert werden und man geht einen Schritt weiter. Ich verwende immer irgendwie Recycling-Materialien. Es ist nicht nach der Verwendung verbraucht, sondern nach dem Abbruch wird es anders weiter verwendet. Diese Art einer möglichen zukünftigen Ge­schichte ist das Imaginäre. Mit dem Aufbau ist das Ende noch nicht erreicht. Es erscheint transformiert, als etwas Anderes. Daher ist Holz für mich von Interesse, ich benutze immer Holz, weil es einfach in etwas Anderes zu transformieren ist, etwa in ein Gebäude, in Möbel oder irgend­ ein anderes Konstrukt. Und weil es zum Mitmachen ermuntert, Leute können mitarbeiten.

Tadashi Kawamata und Christophe Scheidegger führten im Herbstsemester 2011 im Horwer Wald mit Stu­dierenden des Master of Arts in Architecture einen Workshop durch. Als Baumaterial standen

ausschliesslich Holzscheite von 1 m Länge zur Verfügung. Und doch entstand in kürzester Zeit eine Vielfalt von Strukturen von zum Teil bemerkenswerten Ausmassen.


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15.3.2012

24.4.2012

Vortrag Yorick Ringeisen

Buchvernissage Laboratorium Band 3 Räumliches Denken – von der Relevanz der Werkstoffe

Bauart Architekten (Bern, Neuchâtel, Zürich) – vertreten durch Yorick Ringeisen – loten in ihren Bauten und städtebaulichen Eingriffen

Auch im dritten Band des Laboratoriums steht der architektonische

die Balance der Nachhaltigkeit gekonnt aus. Die kreativen planerischen

Entwurf im Zentrum. Diesmal spürt der Autor Dieter Geissbühler

Ansätze schaffen öffentliche Debatten über räumliche, kulturelle

einen Verlust des räumlichen Denkens in der aktuellen Architektur auf

und gesellschaftliche Themen.

und bietet, wie es sich für ein anwendungsorientiertes Buch gehört, direkte Ansätze zu dessen Überwindung an. Im Fokus steht die Relevanz der Werkstoffe, die den räumlichen Ideen erst Form und Körper geben. Es geht darum, ihre Eigenschaften zu kennen und sie sinnvoll einzusetzen – Entwerfen aus dem Material heraus. Die Laudatio zur Buchvernissage hielt der 2012 mit dem Kunstpreis der Stadt Luzern ausgezeichnete Autor und Architekt Otti Gmür.

12.4.2012

Vortrag Horst Lechner Der Salzburger Architekt Horst Lechner verbindet in seinen Bauten städtebauliche und gestalterische Präzision und zeigt einen ex­perimentierfreudigen und lustvollen Umgang mit Raum, Material und Energie. Lechner & Lechner erhielten 2010 den Salzburger Architekturpreis.


neue mรถbel

Rollstellwand

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neue mรถbel

Transportwagen

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Publikationen

Räumliches Denken Von Dieter Geissbühler Mit einem Vorwort von Tina Unruh Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage nach der entwerferischen Relevanz von Werkstoffen in der Geschichte und der Gegenwart. In diesem Rahmen steht auch die Analyse, wie alternative Konstruktionsprinzipien «erforscht» werden können und wo massgebende Entwicklungsimpulse angelegt sind.

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Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 84 Seiten, ca. 50 Abbildungen, Pläne und Diagramme Quart Verlag Luzern, 2012 CHF 34.– / EUR 24.– Deutsch ISBN 978-3-03761-041-1 Englisch ISBN 978-3-03761-055-8

Publikationen

Das Klima als Entwurfsfaktor Von Christian Hönger, Roman Brunner, Urs-Peter Menti und Christoph Wieser Mit einem Vorwort von Johannes Käferstein und Tina Unruh In diesem Band wird das Klima als Entwurfsfaktor untersucht und sein Einfluss auf energetische und gestalterische Konsequenzen überprüft. Die Blickweise ist nicht eine abstrakt-technische, sondern eine anschaulich-räumliche, welche die Suche nach inspirierenden Lösungen bewusst stimuliert.

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Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 112 Seiten, 27 Abbildungen, 119 Pläne, Deutsch, teilweise Englisch Quart Verlag Luzern, 2009 CHF 34.– / EUR 24.– ISBN 978-3-03761-010-7 Zur Zeit ausverkauft, eine erweiterte Neuauflage ist in Arbeit und erscheint voraussichtlich im Sommer 2013.

Laboratorium, das ist ein Ort der Wissenschaft an dem reflektiert, vor allem aber praktisch gearbeitet und experimentiert wird: Nicht nur zur Überprüfung, sondern auch zur Darstellung von Ideen und Theorien, kurz – eine Forschungsstätte. Denn «laborare» umschreibt neben «arbeiten» auch «sich bemühen» – also eine ergebnisoffene Tätigkeit, die dem Forschen nahe kommt. Mit der Schriftenreihe Laboratorium, verlegt vom Quart Verlag Luzern, werden die Projekte des CC MSE der Hochschule Luzern – Technik & Architektur kontinuierlich reflektiert und kommuniziert. Es sind keine enzyklopädischen Werke, in denen Themen erschöpfend behandelt werden, sondern vielmehr Arbeitsbücher, die konkrete Positionen beziehen. So werden gleichzeitig Einblicke in die Arbeit des Kompetenzzentrums gegeben und dessen Resultate den möglichen Anwendern auch zur Verfügung gestellt. Die Schriftenreihe richtet sich an all diejenigen, die zum Entstehen wohl überlegter Entwürfe und Bauten beitragen. Trotz unterschiedlicher Bedingungen und Methoden steht in allen Projekten und damit auch den Publikationen der Entwurf als Auslöser und/oder als Untersuchungsobjekt im Mittelpunkt. Die Schriftenreihe Laboratorium wurde von Tina Unruh und der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, CC MSE herausgegeben.

Forschende Architektur / Researching Architecture Von Andri Gerber, Tina Unruh und Dieter Geissbühler Mit einem Vorwort von Ursula Stücheli Mit dem zweiten Band der Reihe Laboratorium wird in der weiträumigen Diskussion über Forschung im architektonischen Schaffensprozess Position bezogen. Fallbeispiele zeigen auf, wie individuell Wissen in den Entwurf einfliessen und so kommunizierbar gemacht werden kann.

Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 104 Seiten, ca. 60 Abbildungen, Diagramme und Pläne Quart Verlag Luzern, 2010 CHF 34.– / EUR 24.– Deutsch ISBN 978-3-03761-019-0 Englisch ISBN 978-3-03761-023-7


anhang

Kolophon

Jahrbuch 2011 / 2012 Verantwortlicher: Hansjürg Buchmeier Redaktion: Hansjürg Buchmeier, Ursula Stücheli, Marvin King Mitarbeit: Uli Herres, Corina Trunz, Thomas Wirz Konzeption, Gestaltung: Peng Peng (Klaus Fromherz & Martin Geel), www.pengpeng.ch Bildbearbeitung: Markus Käch, Jürgen Beck, Linda Baer, Cornel Bigliotti Lektorat: Marion Sauter Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil Bindung: Schumacher AG, Schmitten Papiere: LuxoArt Gloss 115 g/m², MultiArt Silk 90 g/m², Rainbow hellgrün 80 g/m² Umschlag: Gmund Colors 10 tiefschwarz 400 g/m² Schriften: Metric, Tiempos Text Auflage: 700 Exemplare Ein besonderer Dank geht an Jürgen Beck für seine wundervollen Atelier-Impressionen, die unser Jahrbuch eröffnen. ISBN-Nr.: Copyright:

978-3-9524021-0-8 © 2012 Hochschule Luzern – Technik & Architektur Alle Rechte der Texte © bei den Autoren, alle Abbildungen © bei den Fotografen und der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion nur mit schriftlicher Genehmigung der Autoren oder der Herausgeberin.

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Jahrbuch der Architektur 11 / 12 S. 19 Bachelor S. 173 Master S. 221 Forschung & Entwicklung S. 237 Diskurs S. 269 Neue Möbel S. 278 Publikationen S. 287 Anhang


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