Schulraum neu nutzen Wie lassen sich Tagesschulen in bestehenden Schulanlagen etablieren?
Schulraum neu nutzen Wie lassen sich Tagesschulen in bestehenden Schulanlagen etablieren?
Christina Schumacher Hannes Müller Nicole Johann
Kontakt Prof. Christina Schumacher Dozentin für Sozialwissenschaften am Institut Architektur FHNW Leiterin Forschung Institut Architektur FHNW Gründenstrasse 40 4132 Muttenz E-Mail: christina.schumacher@fhnw.ch
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Inhalt
Das Forschungsprojekt_ Eine Einleitung 5 1 Tagesschulen 10 1.1 Der Raum als dritter Pädagoge 11 1.2 Das Projekt Tagesschulen 2025 der Stadt Zürich 12 1.3 Schule Aegerten 14 1.4 Schule Leutschenbach 20 1.5 Schule Blumenfeld 26 2 Räumliche Analyse 32 2.1 Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf 40 2.2 Raumzeitliche Koordinierung der Kinder 45 3. Tagesschulen in bestehenden Schulanlagen_ Ein Ausblick 52 Endnoten 56 Literaturverzeichnis 57 Anhang 59
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Das Forschungsprojekt_ Eine Einleitung
Kosteneindämmung auch die Investitionen in den Gebäudepark möglichst sparsamen aus‑ fallen. Mit Ausnahme der seit der Projektfor‑ mulierung neu geplanten Schulhausbauten wird das Projekt «Tagesschule 2025» in be‑ stehenden Schulgebäuden und ‑anlagen eta‑ bliert werden. Die Schulbauten im Bestand der Stadt Zürich umfassen eine enorme Viel‑ falt. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Grösse, Typologie und stadträumlichen Einbet‑ tung, sie stammen auch aus unterschiedlichen Bau- und Gesellschaftsepochen der letzten 165 Jahre ³ und repräsentierend entsprechen eine grosse Bandbreite an pädagogischen Grundhaltungen.4 Dass keines der Gebäude für eine Ganztagesnutzung geplant worden ist, gehört zu den wenigen übergreifenden Gemeinsamkeiten. Die für die Etablierung von Tagesschulen geforderten Lern‑ und Lebens‑ räume führen zweifelsohne zu einem stei‑ genden Raumbedarf. In den Schulhausbauten des Bestands wird dieser voraussichtlich mit Hilfe einer – zumindest teilweise – multifunk‑ tionellen Nutzung der vorhandenen Räum‑ lichkeiten durch formale und non-formale Bil‑ dungssettings 5 gedeckt werden müssen. Mithin ist zu erwarten, dass die Einführung des Tagesschulmodells bestehende Schulen (neben anderen Fragen) auch mit Herausfor‑ derungen an die räumliche Organisation kon‑ frontieren wird. Damit die räumlichen The‑ men nicht zum Pferdefuss für die Einführung des Modells werden, gilt es, sie mit der an‑ In der ersten Hälfte der 2010er Jahre hat die gemessenen Sorgfalt und Voraussicht anzu‑ Stadt Zürich als erste Kommune der Schweiz gehen. Just an diesem Punkt setzt das vor‑ das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2025 die liegende Forschungsprojekt an. Es widmete städtischen Volksschulen flächendeckend als sich der Frage, mit welchen Schwierigkeiten, Tagesschulen mit einer gebundenen Mittags‑ allenfalls aber auch Potenzialen, die Einfüh‑ betreuung zu führen.² Gemäss Vision zieht rung des neuen Schulmodells in Bestands‑ der Versuch nicht nur eine vereinfachte Ver‑ schulhäusern und ‑anlagen verbunden ist. einbarkeit der Berufstätigkeit beider Eltern‑ teile mit der Kinderbetreuung und eine er‑ Das Forschungsprojekt höhte Chancengleichheit für Schülerinnen und Im Sommer 2016 wurde das Modell Tages‑ Schüler unterschiedlicher Herkunft nach sich, schule 2025 der Stadt Zürich im Rahmen der sondern auch eine erhebliche Kostenredukti‑ ersten Projektphase eines bis ins Jahr 2025 on für die öffentliche Hand. Obschon die pro‑ angesetzten Pilotprojekts an fünf städtischen gnostizierten Einsparungen primär betrieb‑ Schulen eingeführt. Bei den fünf Pilot-Schul‑ licher Art sind, sollen im Sinne einer häusern handelt es sich nicht nur um unter‑ Die Ausgangslage Kaum eine andere Institution in der Schweiz wird so unmittelbar vom rasanten sozialen und kulturellen Wandel berührt wie die Volks‑ schule. Sie ist mit dem Auftrag konfrontiert, eine zunehmend heterogene Gruppe von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher sozialer, kultureller und ethnischer Herkunft mit gleichen Chancen am Bildungs‑ und Be‑ treuungsangebot teilhaben zu lassen. Zusätz‑ lich findet die Forderung nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die – durch den Wandel von Geschlechterverhält‑ nissen und Familienformen ausgelöst – längst auch von Politik und Arbeitsmarkt formuliert wird, ihren Widerhall in einem wachsenden Bedarf an Tagesstrukturen. Eine nachhaltige Antwort auf diese komplexen Anforderungen verspricht das Modell der gebundenen Tages‑ schule, das Tagesstrukturen nicht nur organi satorisch an die Volksschule koppelt, sondern Schule und Betreuung unter einem einheitli‑ chen pädagogischen Gesamtkonzept enger miteinander verzahnt. Ob es sich, wie lange Zeit vermutet, auch vorteilhaft auf die Lern‑ erfolge aller Kinder und auf die Integration be‑ nachteiligter Kinder und Jugendlicher auswirkt, ist aufgrund neuster Forschungsergebnisse zwar nicht mehr eindeutig zu belegen.¹ Un‑ bestritten ist dagegen, dass das Tagesschul‑ modell berufstätigen Eltern eine hohe Pla‑ nungssicherheit gewährt.
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schiedlich grosse Schulen und verschiedene Schultypen (vier Primarschulen, davon eine mit zusätzlicher Sekundarstufe und eine aus‑ schliessliche Sekundarschule), sondern auch um unterschiedliche Gebäudetypen aus ver‑ schiedenen Bauzeiten. Keines der Schulhäu‑ ser war mit der Auflage projektiert worden, eine teilgebundene Tagesschule zu beheima‑ ten. Selbst der Neubau des Schulhauses Blu‑ menfeld in Zürich Affoltern, der im Sommer 2016 zeitgleich mit dem Beginn des Pilotpro‑ jekts als Tagesschule in Betrieb genommen wurde, war noch als Schule mit separater, un‑ gebundener «Tagesstruktur für alle Kinder mit Bedarf»6 geplant worden – die Rede war da‑ mals von 70 Prozent aller Schülerinnern und Schüler der Schuleinheit gewesen.7 Das Institut Architektur der Fachhochschule Nordwestschweiz nahm die Einführung des Pilotprojekts im Schuljahr 2016 / 17 zum An‑ lass, die räumliche Umsetzung des Tages‑ schulmodells in drei der fünf typologisch kontrastierenden Schulhausbauten respektive ‑anlagen während des ersten halben Jahres der Implementierung zu untersuchen. Ziel des Forschungsvorhabens war es, anhand von drei Fallstudien die Passung unterschiedlicher Betriebskonzepte mit verschiedenen räumli‑ chen Settings in Hinblick auf die Frage zu ana‑ lysieren, welche räumlichen Voraussetzungen (Gebäudetyp, Erschliessungstyp, Schulhaus‑ anlage ergänzt durch Züri-Modular Pavillons etc.) die Etablierung des Tageschulmodells begünstigen oder eher damit in Konflikt ge‑ raten. Die drei für die Fallstudien ausgewähl‑ ten Schulen Aegerten, Leutschenbach und Blumenfeld kontrastieren in Bezug auf ihre Grösse, den Gebäudetyp, die Erschliessung und das Ensemble der Schulanlage maximal. Die Auswahl dieser Stichprobe sollte mithin erlauben, die Analysen räumlicher Potenziale und Einschränkungen auch über die unter‑ suchten Bauten hinaus für andere Schulhäu‑ ser fruchtbar zu machen.
und Forschungsmethoden sowie auf Erfah‑ rungen im Vorgehen zurückgegriffen werden, die am Institut Architektur in den letzten Jah‑ ren kontinuierlich entwickelt und aufgebaut worden sind. Das Projekt schliesst an drei in‑ terdisziplinäre Forschungsprojekte an, in de‑ nen wir zusammen mit Forscherinnen der Pädagogischen Hochschule und der Hoch‑ schule für Angewandte Psychologie der FHNW die Möglichkeiten zur Ertüchtigung von Bestandsschulen für neuere Unterrichts‑ konzepte (Lernlandschaften, integrativer Un‑ terricht, Tagesstrukturen),8 den Prozess der Aneignung der neu gebauten und frisch er‑ öffneten Erweiterung einer bestehenden Pri‑ marschule durch die Schulkinder 9 sowie Nut‑ zungsvarianten für Innen‑ und Aussenräume von Kindergärten 10 untersucht haben. Das Projekt Tagesschule 2025 beinhaltet die Vision einer flächendeckenden Einführung ei‑ nes teilgebundenen Tagesschulmodells in der Stadt Zürich. Dieses Vorhaben ist in der Schweiz einmalig. Die Gelegenheit, die Pilot‑ schulen bei der Umsetzung und Etablierung des neuen pädagogischen Modells «in status nascendi» zu begleiten, stellte eine einzigarti‑ ge Chance dar. Die im Laufe der Studie ge‑ wonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse sollen über Impulse für das Projekt Tages‑ schule 2025 der Stadt Zürich hinaus auch in anderen Kantonen und Regionen der Schweiz Grundlagenwissen über die räumlichen Be‑ darfe von Tagesschulen liefern und zur Klä‑ rung der Frage beitragen, wie Schulraum im Zuge einer engeren Verkoppelung von forma‑ len und non-formalen Bildungssettings neu und dicht genutzt werden kann.
Das Vorgehen Im Rahmen des explorativen Forschungspro‑ jekts sollten Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche räumlichen Rahmenbedin‑ gungen die Einführung eines Tagesschul‑ modells begünstigen und welche Schwierig‑ keiten in der konkreten Umsetzung bewältigt Für die Umsetzung des Forschungsprojekts werden müssen. Zu diesem Zweck begleite‑ konnte auf ein Repertoire an Begrifflichkeiten ten wir die Einführung des Tagesschulmo‑ 6
dells in den ausgewählten Schulen während einer ersten Pilotphase von Sommer bis Herbst 2016. Ein besonderes Augenmerk richteten wir auf die multifunktionelle und fle‑ xible Nutzung der Räume und die damit ver‑ bundenen formellen und informellen Aneig‑ nungsstrategien durch die unterschiedlichen Akteure des Tagesschulalltags.
terviews. Nach Ablauf des ersten Quartals fertigten wir eine zweite Serie von Bildern an mit dem Ziel, den Aneignungsprozess der Ta‑ gesschulräume durch die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehr‑ und Betreuungsper‑ sonal festzuhalten.
Für die Auswertung der unterschiedlichen Datentypen wurden die räumlichen Strukturen Methodisch wurden klassische Verfahren aus der Schulhausanlagen unter Einbeziehung der qualitativen Sozialforschung wie die teil‑ der Plangrundlagen und der Umsetzungskon‑ nehmende Beobachtung und die Dokumen‑ zepte in eine einheitliche Darstellung ge‑ tenanalyse mit der Erhebung und Analyse vi‑ bracht. Die im Zuge der teilnehmenden Be‑ sueller Daten kombiniert. Die Aneignung der obachtungen erhobenen qualitativen Daten zum Teil multifunktionell für Unterricht und wurden an diese abstrahierten Raumstruktu‑ Betreuung genutzten Räumlichkeiten durch ren rückgebunden. Dieses Vorgehen ermög‑ Schülerinnen und Schüler sowie Lehr- und lichte nicht nur, einzelne Teilbereiche der drei Betreuungspersonal wurde mittels Fotogra‑ Pilotschulen zu vergleichen, sondern gewähr‑ fien und Grundrissplänen dokumentiert und leistet auch den Transfer von Erkenntnissen vergleichend dargestellt, die Beobachtungs‑ auf andere Schulgebäude. daten wurden in die räumliche Darstellung ein‑ gebunden und damit auch visuell vergleichbar Die Publikation gemacht. Die vorliegende Broschüre stellt die Ergeb‑ nisse unserer Analyse darüber, wie bislang Im ersten Schritt setzten wir uns mit den Plan‑ primär für den formalen Unterricht genutzter grundlagen (Gebäudetypen, Erschliessungsty‑ Schulraum mit der Einführung des Tagesschul‑ pen des Schulensembles und seiner Ergän‑ modells neu genutzt werden kann in Wort, zungsbauten) und den von jeder Schule im Bild und Plan dar. Unsere Untersuchung be‑ Voraus individuell im Rahmen gewisser Vor‑ zieht sich auf die Raumnutzungen im ersten gaben entwickelten Umsetzungskonzepten Quartal des Schuljahres 2016 / 17, als in den auseinander. An jeder Schule führten wir ein drei untersuchten Schulen der Tagesschulbe‑ Vorgespräch mit der Schulleitung und der Lei‑ trieb frisch eingeführt wurde. In der Zwischen‑ tung Betreuung sowie eine Besichtigung zeit vorgenommene Anpassungen konnten durch. Am letzten Werktag vor Beginn des wir leider nicht berücksichtigen. Um eine bes‑ Tagesschulbetriebs fotografierte der profes‑ sere Übersicht zu erreichen und einen lese‑ sionelle Fotograf Julian Salinas alle drei Schu‑ freundlichen Bezug zwischen Lauftext und len mit Schwerpunkt auf den künftig für den Visualisierungen herzustellen, wurde ein Tagesschulbetrieb multifunktionell zu nutzen‑ grosser Teil des Planmaterials, das wir für die den Räumen. Analyse erstellt haben, in den umfangreichen Anhang abgelegt. Ein Blick in diese zweite Während des ersten Schuljahresquartals fand Hälfte der Broschüre sei all jenen empfoh‑ die Phase der teilnehmenden Beobachtung len, die das Gelesene selber überprüfen statt. Im Laufe der sieben ersten Wochen nach möchten. Einführung des Modells führten wir zu dritt an jeweils drei unterschiedlichen Wochenta‑ Im Hauptteil der Publikation werden zunächst gen Beobachtungen eines Tagesschulalltags in der gebotenen Kürze der Gedanke der Ta‑ durch und befragten die Lehr- und Betreu‑ gesschule, dessen räumliche Implikationen ungspersonen in ethnographischen Kurzin‑ und das Zürcher Modell vorgestellt (1), bevor 7
wir in die drei konkreten Schulen eintauchen. Die Schulen werden im Stadtraum verortet und anhand von Fotos und Plänen präsen‑ tiert. Im Zentrum der Studie steht die räumli‑ che Analyse (2). Wir fokussieren auf zwei The‑ men, die sich im Laufe unserer Untersuchung als Konsequenz aus dem Ziel einer effizien‑ ten Nutzung räumlicher Infrastrukturen ent‑ puppt haben: die Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf (a) und die raumzeitliche Koor‑ dinierung der Kinder (b). Die Einführung des Tagesschulkonzepts führt in einigen Berei‑ chen zu einer deutlichen räumlichen und funktionalen Verdichtung. Besonders ausge‑ prägt ist sie an denjenigen Wochentagen, an denen die meisten Schülerinnen und Schüler über Mittag in der Schule verbleiben (vgl. die Beschreibung des Zürcher Modells in Ab‑ schnitt 1.2). Für die Fragestellung der vorlie‑ genden Studie steht diese Verdichtung im Vordergrund, da sie neue (räumliche) Prob‑ lemfelder eröffnet, respektive bereits beste‑ hende Konflikte weiter verschärft. Anhand ei‑ ner gesonderten Untersuchung dieser Fragen für jede der drei Fallstudien gelangen wir zu einer übergreifenden Typologie, die helfen soll, die Passungsverhältnisse unterschiedli‑ cher räumlicher Dispositionen mit dem Tages‑ schulmodell zu systematisieren. In einem Fazit (3) werden die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst, bevor wir im Ausblick die Idee einer Bildungslandschaft für Tagesschu‑ len skizzieren. Dank Für das Zustandekommen der Publikation sind wir vielen Personen und Institutionen zu Dank verpflichtet. Zuvorderst möchten wir uns bei den drei beteiligten Schulen bedan‑ ken, insbesondere bei den Leiterinnen und Leitern von Schule und Betreuung. Sie haben sich in einer für sie hektischen und belasten‑ den Zeit, in der sie mit grossem Enthusias‑ mus und Engagement, aber auch einer ge‑ sunden Portion Respekt dem Start des über lange Monate erarbeiteten Tagesschulmo‑ dells und den damit verbundenen organisato‑ rischen und unterrichtlichen Neuerungen ent‑ 8
gegeneiferten, Zeit für uns genommen, haben uns an ihrer Schule eingeführt und uns das für unser Vorhaben notwendige Vertrauen ge‑ schenkt. Ein grosses Dankeschön gehört auch den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehr- und Betreuungspersonen, die uns einen Einblick in ihren Schulalltag gewährten und uns mit Ausdauer und Humor alltagsna‑ he Antworten auf unsere neugierigen Fragen lieferten. Danken möchten wir auch den in‑ volvierten Akteuren aus dem Schulamt Zü‑ rich, hier ganz besonders den Mitarbeitenden der Fachstelle Schulraumplanung für ihr Ent‑ gegenkommen, die fachliche Unterstützung und die Unterlagen, die sie uns zur Verfügung gestellt haben. Finanziert wurde die Studie durch ein kleines Sonderbudget der Hoch‑ schule für Architektur, Bau und Geomatik der FHNW. Zu verdanken haben wir es dem inzwischen in den Ruhestand getretenen ehemaligen Hochschuldirektor Bruno Späni.
1 Tagesschulen
Während die bundesdeutsche Debatte zum Ausbau von «Ganztagesschulen», angestos‑ sen vom «Pisaschock», vorab an Überle‑ gungen zur Steigerung der Schulqualität und Förderung der Chancengleichheit für alle Kin‑ der anknüpft, sind in der Schweiz die Bemü‑ hungen um einen Ausbau der «familienergän‑ zenden Kinderbetreuung» primär mit der politischen Wahrnehmung des «Vereinbar‑ keitsproblems» gekoppelt.11 Denn die institu‑ tionellen Rahmenbedingungen des nach wie vor in vielen Schweizer Kantonen und Ge‑ meinden vorherrschenden Bildungs‑ und Be‑ treuungsmodells, das «die unbetreute Zeit der Schulkinder vor dem Unterricht, während der Mittagspause und nach dem Unterricht der Familie überantwortet», bedient gemäss der Bildungsforscherin Claudia Crotti ein im Zuge des sozialen Wandels längst brüchig ge‑ wordenes bürgerliches Familienmodell und ist entsprechend nicht mehr zeitgemäss.12 Insbesondere die im Vergleich zu vielen ande‑ ren Ländern überdurchschnittlich lange Mit‑ tagszeit stelle viele Familien vor beträchtliche Betreuungsprobleme. So ist denn auch die Nachfrage nach ausser‑ schulischer Betreuung von Kindern in den letz‑ ten Jahren massiv angestiegen. In der Stadt Zürich beanspruchten Ende 2013 rund 47 Pro‑ zent aller Schülerinnen und Schüler einen Betreuungsplatz, was einer Verdoppelung ge‑ genüber 2007 entspricht.13 In einer Studie zur Nachfragesitua tion in der Nordwestschweiz wurde ein Nachfragepotenzial nach Tages‑ strukturen von 75 Prozent der Haushalte errechnet.14 Gleichzeitig sind Politik und Wirt‑ schaft bestrebt, Mütter besser in den Arbeits‑ markt zu integrieren, wobei nicht nur die weibliche Erwerbsquote erhöht werden soll, sondern auch das Erwerbspensum berufstä‑ tiger Mütter. Tagesschulen vereinfachen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gegen‑ über herkömmlichen Betreuungsangeboten dadurch, dass sie eine hohe Planungssicher‑ heit gewährleisten und die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus wesentlich vereinfachen.15 Auch pädagogische Argumen‑ 10
te sprechen für einen Ausbau des Tagesschul‑ modells, insbesondere der gebundenen Vari‑ ante. Die umfassende Betreuung, die auch ausserschulische Lernangebote integriert und die Kinder bei der individuellen Arbeit unterstützt, soll einen erweiterten Bildungs‑ erwerb ermöglichen, den Übergang in die Wissensgesellschaft unterstützen sowie die Teilhabechancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Sinne einer integrativen und inklusiven Schule verbessern.16 Denn in Tagesschulen sind unterschiedliche Differen‑ zierungen möglich und die meisten Lernauf‑ gaben werden in der Schule bearbeitet.17 Die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Tagesschulen in der Schweiz steht noch am Anfang. Grundlegende Beiträge stammen von Schüpbach und ihrem Forschungsteam.18 Im Übrigen fokussiert die Forschung auf Ganz‑ tagsschulen in Deutschland, für die aber eben‑ falls ein weiterer Forschungsbedarf konsta‑ tiert wird.19 Auf der anderen Seite besteht in der Praxis ein erheblicher Informations‑ und Beratungsbedarf. In naher Zukunft werden sich Schulen, Kommunen und Kantone zu‑ nehmend damit auseinandersetzen müssen, wie das Modell Tagesschule in bestehenden Gebäuden umgesetzt werden kann. Aufgrund der unbefriedigenden Forschungslage und des Umstands, dass die bislang wenigen Er‑ fahrungen weder dokumentiert noch syste‑ matisiert worden sind, besteht ein dringen‑ des Forschungs‑ und Entwicklungsdesiderat.
1.1
Der Raum als dritter Pädagoge
Bereits in den 1990er Jahren hat der zwischen‑ zeitlich emeritierte Göttinger Erziehungswis‑ senschaftler Christian Rittelmeyer umfassend empirisch nachgewiesen, dass pädagogische Konzepte nicht isoliert von den Räumen, in denen sie umgesetzt werden, betrachtet werden können, da die räumliche Konfigura‑ tion Einfluss habe auf die Lernbereitschaft und die Arbeitseffektivität von Schülerinnen und Schülern.20 In der Zwischenzeit ist die Bedeutung der gebauten Umgebung für Bil‑ dung und Erziehung zwar weithin anerkannt und der Terminus vom «Raum als drittem Pä‑ dagogen» hat sich als geflügeltes Wort etab‑ liert.21 Trotz dieses Konsenses wurden bislang nur wenige interdisziplinäre Untersuchungen im Bereich der Schulhausarchitektur durchge‑ führt.22
und flexiblen Raumnutzung ausgelotet wer‑ den, um Bedürfnisse aus den sich zum Teil widersprechenden Sphären Unterricht, Be‑ treuung und Freizeit adressieren zu können.
In Tagesschulen gewinnen Fragen nach den räumlichen Settings von Unterricht und Be‑ treuung an zusätzlicher Brisanz. Die Schülerin‑ nen und Schüler wie auch Lehr‑ und Betreu‑ ungspersonen verbringen mehr Zeit an der Schule 23, so dass die Bedeutung der Schule als wichtiger Arbeits‑ und Lebensort noch weiter zunimmt. Es entstehen neue Bedürf‑ nisse und Anforderungen an Innen‑ und Aus‑ senräume und deren Vernetzung, denen u.a. mit räumlichen Massnahmen begegnet wer‑ den muss.24 Die räumliche Nähe respektive Integration von Betreuung und Unterricht ist dabei eine unabdingbare Voraussetzung, um wichtige Qualitätsmerkmale einer gebunde‑ nen Tagesschule, wie das informelle Lernen von Schülerinnen und Schülern, die flexible Zeitorganisation von Betreuung und Unter‑ richt, die intensive Zusammenarbeit zwi‑ schen Lehrpersonen und weiterem pädagogi‑ schen Personal sowie die Zusammenarbeit mit ausserschulischen Partnern umsetzen zu können.25 Um Unterricht, Vorbereitung sowie Lern‑ und Freizeitbetreuung optimal zu kom‑ binieren, müssen Möglichkeiten der Neu‑ und Umgestaltungen von Räumen genauso disku‑ tiert werden wie monofunktionale und multi‑ funktionale Raumnutzungen.26 Insgesamt sol‑ len die Möglichkeiten einer multifunktionalen 11
1.2
Das Projekt Tagesschulen 2025 der Stadt Zürich
Mit dem ambitionierten Ziel der Stadt Zürich, das Projekt Tagesschule bis 2025 in sämtli‑ chen städtischen Schulen zu etablieren, wur‑ de das Modell im Rahmen einer ersten Pro‑ jektphase als Pilot an den fünf Schulen Aegerten, Am Wasser, Albisriederplatz, Blu‑ menfeld und Leutschenbach eingeführt. Das Projekt sieht vor, dass sämtliche Schul‑ kinder im Volksschulalter ab dem zweiten Kin‑ dergartenjahr (d.h. 2. bis 11 Schuljahr) an denjenigen Tagen, an denen sie nachmittags Unterricht haben, die Mittagszeit an der Schule verbringen und dort eine warme Mahl‑ zeit erhalten. Während dieser (gebundenen) Mittage werden die Schülerinnen und Schü‑ ler vor, während und nach den Mahlzeiten von qualifiziertem Fachpersonal betreut. Durch eine Anpassung der gesamtstädti‑ schen Stundenpläne werden die Wochentage vereinheitlicht, an denen die gebundenen Mit‑ tagszeiten auch schon für jüngere Schülerin‑ nen und Schülern mit nur zwei Unterrichts‑ nachmittagen pro Woche stattfinden. So ver‑ bleiben sämtliche Kinder ab dem zweiten Kindergarten am Montag und am Freitag mit‑ tags an der Schule. Die gebundenen Mittage sind zu einem einheitlichen Satz kostenpflich‑ tig (gegenwärtig 6 Franken pro Mittag und Kind). Zusätzlich haben die Eltern die Möglich‑ keit, ihre Kinder für die freiwilligen, kosten‑ pflichtigen Betreuungsangebote der Schulen von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr anzu‑ melden. Im Rahmen der Pilotstudie ist der Besuch der Tagesschule nicht obligatorisch, es gilt jedoch die Abmeldepflicht für Familien, die den Tagesschulbesuch nicht wünschen.
mit der Tagespresse eine Reihe von Optimie‑ rungserwartungen deutlich: «Erstens wird die Mittagszeit um rund 30 Minuten kürzer. Dann rechnen wir mit einer tieferen Nachfra‑ ge ausserhalb der neuen Mittagszeiten. Und schliesslich wird durch die neue Stundenplan‑ regelung das Essen in Etappen möglich, was eine effizientere Nutzung der Infrastruktur und einen optimalen Personaleinsatz er‑ laubt.»27 Diese Einschätzung hebt die entscheidende Rolle der gebundenen Mittage hervor, die das Zürcher Tagesschulmodell kennzeichnen und für eine Reihe von Vorteilen ins Feld ge‑ führt werden. In Hinblick auf räumliche Frage‑ stellungen bedeuten die gebundenen Mitta‑ ge zunächst eine doppelte Verdichtung der Raumnutzung. Es werden mehr Schülerinnen und Schüler in weniger Zeit (verkürzte Mit‑ tagspause) verköstigt und betreut. Die in zwei‑ facher Hinsicht verdichtete Mittagszeit zieht eine Reihe räumlicher Konsequenzen für die beteiligten Schulen nach sich.
Wenn in bestehenden Schulen eine gewach‑ sene Anzahl Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines gleichbleibenden Gesamtan‑ gebots an Räumen verköstigt werden muss, bietet sich zur Lösung dieser Aufgabe ein System an, in dem nicht alle Kinder gleichzei‑ tig zu Mittag essen. Darin unterscheidet sich das Tagesschulprojekt von den herkömmli‑ chen Betreuungsstrukturen in den schuli‑ schen Horten, in denen die Verköstigung syn‑ chron für alle Kinder in den Betreuungsräumen organisiert ist. Im Tagesschulmodell dagegen halten sich diejenigen Kinder, die nicht am Es‑ Wie bereits erwähnt, soll die Umstellung auf sen sind, anderswo in den Innen- und Aus‑ den Tagesschulbetrieb neben anderen Vortei‑ senräumen des Schulhaueses auf und nicht len auch zu einer Kostenreduktion für die öf‑ wie im herkömmlichen Format der Tages‑ fentliche Hand führen. Einerseits soll der heu‑ strukturen in den für eine Betreuungsnutzung te an seine Grenzen stossende Betrieb der vorgesehenen Räumen selbst. Entsprechend Horte entlastet und andererseits sollen Per‑ erhöhen sich die Diversität und die Komplexi‑ sonalkosten eingespart werden können. So tät der Beanspruchung anderer Räume. Die machte der bis 2018 amtierende Züricher Zunahme der Nutzungen im Tagesverlauf er‑ Schulvorsteher Gerold Lauber vor der Einfüh‑ fordert organisatorisch eine verstärkte räum‑ rung des Pilotprojektes in einem Interview liche und zeitliche Koordinierung der Kinder. 12
Dieser Aspekt bezieht sich weniger auf die Gestaltung einzelner räumlicher Settings als auf die Qualität der Vernetzung der räumli‑ chen Ressourcen und auf die Frage wie es gelingt, den Kindern diese im Alltag zu kom‑ munizieren. In dem Masse, in dem die Diver‑ sität und Komplexität der räumlichen und zeitlichen Beanspruchung der Gebäude zu‑ nimmt, wird auch die Koordinierung der Kin‑ der schwieriger. Wie diese Koordination in unterschiedlichen räumlichen Strukturen ge‑ lingen kann, wurde im Rahmen der vorliegen‑ den Studie untersucht.
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In Zürich Wiedikon (Kreis 3)
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15.5 % Gehört zu den kleinen Schulen der Stadt Zürich. NEBENFLÄCHEN
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2 Kindergartenklassen 3 Unterstufenklassen 3 Mittelstufenklassen 1 Morgentisch 1 Mittag-/Abendhort
Die Schule liegt im dichten, von Blockrändern geprägten innerstädtischen Quartier Wiedi‑ kon, das als ehemals eigenständige Gemein‑ de im Zuge der ersten Eingemeindungswelle 1893 zu einem Teil der Stadt Zürich wurde. Im Quartier leben zahlreiche jüdische Familien, die ihre Kinder nicht in die staatlichen Schulen schicken. Von den anderen im Einzugsgebiet der kleinen Schule lebenden Familien haben viele einen Migrationshintergrund, so dass die Schule aufgrund des hohen Anteils an Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache im Rahmen des Programms Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS) von der Stadt Zürich mit besonderen Res‑ sourcen ausgestattet wird. Der sich in den letzten Jahren in der Folge der verkehrsberu‑ higenden Massnahmen in den umliegenden Strassenzügen anbahnende Gentrifizierungs‑ prozess lässt spekulieren, dass sich die Zusam‑ mensetzung der Schülerinnen und Schüler in Zukunft verändern wird. Zum Untersuchungs‑ zeitpunkt im Schuljahr 2016 / 17 umfasste die Schule zwei Kindergartenklassen und jeweils drei Klassen der Unter‑ und der Mittelstufe, die vor der Einführung der Tagesschule durch
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1.3
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einen Morgentisch und einen Hort ergänzt wurden. Das vergleichsweise kleine Hauptgebäude wurde im Jahr 1874 erbaut und wird durch eine Turnhalle aus dem Jahr 1889 und einen Züri-Modular Pavillon ergänzt. Bei dem typi‑ schen Quartierschulhaus im spätklassizisti‑ schen Stil mit axialsymmetrischen Fassaden handelt es sich um ein Mittelgangschulhaus 28 mit drei Obergeschossen, die in jeweils zwei grosse Klassenzimmer und zwei bis drei, im Zuge eines Umbaus davon abgegrenzte, 20.0 % klei‑ nere Räume gegliedert sind.
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NEBENFLÄCHEN
Während das Erdgeschoss hauptsächlich für 2'188 m2 das Mittagessen und die Betreuung genutzt wird, liegen im 1. und 2. Obergeschoss je zwei und im 3. Obergeschoss ein Klassezimmer und die Bibliothek. Team‑, Büro‑ und Grup‑ penräume verteilen sich auf die kleineren Räume über das Schulgebäude. Der Züri-Mo‑ dular Pavillon besteht aus sechs Klassenzim‑ mern, von denen jeweils zwei ein Geschoss Linke Seite: Abb. 1: Hauptgebäude bilden, das über ein freistehendes, offenes Schulhaus Aegerten, im Hintergrund Treppenhaus erschlossen wird. Im Erdge‑ die Turnhalle, Ansicht von Südosten.
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Abb. 2: Züri-Modular Pavillon mit Fussund Fahrradweg, Ansicht von Nordosten.
schoss werden sie als Essraum und für die musikalische Früherziehung genutzt, während sie im 1. Obergeschoss eine Kindergarten‑ klasse und die Handarbeit und im 2. Oberge‑ schoss zwei Klassen der Mittelstufe beher‑ bergen. Weder die Turnhalle noch die, durch den ZüriModular geschaffenen, neuen Räume sind bau‑ lich mit dem Hauptgebäude verbunden, so dass die gesamte Schulhausanlage auch als ein Pavillonschulhaus mit drei Solitären gele‑
16
sen werden kann. Turnhalle und Hauptge‑ bäude – die beiden Altbauten – sind über den Schulhof miteinander verbunden, während zwischen dem Pavillon und dem Schulhof ein stark frequentierter Fuss‑ und Fahrradweg entlangführt. Schliesslich grenzen südlich und südwestlich an das durch den Pavillon erwei‑ terte Schulgelände ein Spiel‑ und ein Sport‑ platz an, die jedoch während der Pausenzei‑ ten nicht von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden dürfen.
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3 m2
Abb. 3: Treppenhaus und Bibliothek im Hauptgebäude.
Aussengeräte Aussengeräte BF:15.30 BF:15.30m m22
WC WC HH
Treppe Treppe
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WC H WC H
Treppe Treppe
WC D WC D
5.61 5.61m m22
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5.95 5.95m m22
Treppe Treppe 4.01 4.01m m22
WC IV Treppe Treppe WC IV 2 2 5.95 m24.01 m 4.01 m2 5.95 m
Büro Büro Betreuung Betreuung
BF:15.30 BF:15.30 m2 m2
5.95 5.95m m22
2 5.61 m2 15.9015.90 5.61 m m2 m2
BüroBüro HW. HW.
3.41 3.41m m22
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Korridor Korridor
27.69 27.69m m22
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Korridor Korridor
26.2826.28 m2 m2
41.5741.57 m2 m2
2 5.95 m2 5.95 m
Putzr. Putzr.
2 5.95 m2 5.95 m
41.57 41.57m m22
Betreuung BüroBüro Betreuung
5.95 5.95m m22
Aussengeräte Aussengeräte
Büro Büro HW. HW.
Korridor Korridor
26.28 26.28m m22
15.90 15.90m m22
Betreuung Betreuung
27.6927.69 m2 m2
37.59 37.59m m22
Korridor Korridor Putzr. Putzr. 3.32 3.32m m22
Korridor Korridor
Korridor Teamzimmer Teamzimmer Korridor
37.5937.59 m2 m2
Teamzimmer Teamzimmer 20.84 20.84m m22
2 3.41 m2 3.41 m
2 3.32 m2 3.32 m
20.8420.84 m2 m2
36.79 36.79m m22
Betreuung Betreuung 36.7936.79 m2 m2
Betreuung Betreuung // Verpflegung Verpflegung
Windfang Windfang
74.37 74.37m m22
5.89 5.89m m22
Betreuung / Verpflegung Betreuung / Verpflegung
Windfang Windfang
74.3774.37 m2 m2
2 5.89 m2 5.89 m
Hort Hort
64.65 64.65m m22
Hort Hort
64.6564.65 m2 m2
Klasse Klasse
Kindergarten Kindergarten 22
Klasse Klasse
Kindergarten 2 Kindergarten 2
80.91 80.91m m22
80.06 80.06m m22
80.9180.91 m2 m2
Erdgeschoss Erdgeschoss
1.Obergeschoss 1.Obergeschoss
Erdgeschoss Erdgeschoss
1.Obergeschoss 1.Obergeschoss
80.0680.06 m2 m2
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Treppe Treppe
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5.61 5.61m m22
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2 5.61 m2 15.9015.90 5.61 m m2 m2
5.95 5.95m m22
5.61 5.61m m22
2 5.95 m2 5.95 m
5.95 5.95m m22
2 5.61 m2 5.61 m
2 5.95 m2 5.95 m
Putzr. Putzr.
1.43 1.43m m22
Büro Büro Schulleitung Schulleitung 27.69 27.69m m22
Schulleitung BüroBüro Schulleitung 27.6927.69 m2 m2
Korridor Korridor 22.65 22.65m m22
Korridor Korridor 22.6522.65 m2 m2
Abstellr. Abstellr.
Gruppe Gruppe
6.20 6.20m m22
27.86 27.86m m22
80.91 80.91m m22
Klasse Klasse
80.9180.91 m2 m2
Therapie Therapie
Gruppe Gruppe
14.93 14.93m m22
Therapie Therapie 14.9314.93 m2 m2
80.15 80.15m m22
Putzr. Putzr.
2 1.43 m2 1.43 m
2 6.20 m2 32.0132.01 6.20 m m2 m2
27.8627.86 m2 m2
Klasse Klasse
32.01 32.01m m22
Abstellr.Korridor Korridor Abstellr.
Bibliothek Bibliothek
Instrumentalunterr. Instrumentalunterr.
Bibl. Bibl.
Bibliothek Bibliothek
Instrumentalunterr. Instrumentalunterr.
Klasse Bibl.Bibl. Klasse
86.80 86.80m m22
Klasse Klasse
Korridor Korridor
86.8086.80 m2 m2
22.89 22.89m m22
22.8922.89 m2 m2
18.37 18.37m m22
Klasse Klasse
86.00 86.00m m22
2 86.00 18.3718.37 m2 m86.00 m2 m2
Klasse Klasse
80.1580.15 m2 m2
2.Obergeschoss 2.Obergeschoss
Dachgeschoss Dachgeschoss
2.Obergeschoss 2.Obergeschoss
Dachgeschoss Dachgeschoss
17
Abb. 4: Erschliessungsflächen und Klassenzimmer im Züri-Modular Pavillon.
PAVILLON PAVILLON
Treppe
Rampe
Treppe
Rampe
17.47 m2 18.28 m2
PAVILLON
17.47 m2 18.28 m2
Korridor Küche Treppe 39.72 m2 Rampe 14.72 m2 17.47 m2 18.28 m2 Korridor Küche
Verpflegungsraum
39.72 m2
14.72 m2
Korridor
Küche
Verpflegungsraum
Korridor Podest
Therapie
Kindergarten
Korridor
Therapie
Kindergarten
68.72 m2
Verpflegungsraum 68.72 m2
WC
4.43 m2
WC WC 4.43 IV m2 4.43 m2
39.72 m2
14.72 m2
68.72 m2
WC IV
4.43 m2
Klasse
Putzraum WC
Klasse
Putzraum
68.72 m2 68.72
m2
Erdgeschoss Erdgeschoss Klasse 68.72 m2
2 5.45 4.43 m m2
5.45 m2 WC IV 4.43 m2
Putzraum 5.45 m2
Erdgeschoss Treppe
Podest
Treppe
Podest
15.30 m2 15.30 m2
Treppe
15.30 m2
2.64 m2 2.64 m2
39.72 2.64 mm22 39.72 m2
14.72 m2 14.72 m2
68.72 m2 68.72 m2
WC D
4.43 m2
WC D
4.43 m2
WC H
4.43 m2
Korridor
Therapie
Kindergarten
Podest Korridor
Therapie
Klasse
Korridor
Therapie
Klasse
39.72 m2
14.72 m2
68.72 m2
WC H 4.43
m2
Klasse / Handarbeit
Putzraum WC D
Klasse / Handarbeit
Putzraum
68.72 m2 68.72 m2
1.Obergeschoss 1.Obergeschoss Klasse / Handarbeit 68.72 m2
2 5.45 4.43 m m2
5.45 m2
WC H
4.43 m2
Putzraum 5.45 m2
1.Obergeschoss Treppe
Podest
Treppe
Podest
15.30 m2 15.30 m2
Treppe
15.30 m2
2.64 m2 2.64 m2
2.64 mm2 2 39.72 39.72 m2
14.72 m2 14.72 m2
68.72 m2 68.72 m2
WC D
4.43 m2
WC D
4.43 m2
WC H
4.43 m2
WC H Klasse
68.72 m2
Klasse
68.72 m2
2.Obergeschoss 2.Obergeschoss Klasse 68.72 m2
2.Obergeschoss 18
4.43
m2
Putzraum WC D 5.45 m m22 4.43
Putzraum 5.45 m2
WC H
4.43 m2
Putzraum 5.45 m2
Korridor 39.72 m2
Therapie 14.72 m2
Klasse
68.72 m2
20
1.4
Schule Leutschenbach
20.0 %
20.0
NEBENFLÄCHEN
VF FÜR
Kanton Zürich GIS-Browser (http://maps.zh.ch)
Orthofoto ZH 2014-2016
N
2'188 m2
Andreasstrasse
C
Genossenschaftsstrasse
Hartplatz ca. 950 m2
Schulha ∑
Grünfläche ca. 9'650 m2
9.9 %
In Zürich-Leutschenbach (Kreis 12), angrenzend an das genossenschaftliche 26.7 % Wohnquartier auf dem Hunziker Areal
NEBENFLÄCHEN
Rasenspielfeld ca. 3'400 m2
Saatlenfussweg
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLI FÜR ERSCHLIESSUNG
6 Kindergartenklassen 1'075 m2 7 Unterstufenklassen 6 Mittelstufenklassen 6 Sekundarstufenklassen 2 Klassen der Heilpädagogischen Schule 4 Horte
1:1000
86,1246973.23]
Das 2009 eröffnete Schulhaus Leutschen‑ bach liegt im Stadtteil Schwamendingen am nördlichen Rand der Stadt Zürich. Es ist einge‑ bettet zwischen die südlich liegende Bahnlinie, die Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz im Osten und das bis 2015 in einem neuartigen Planungsverfahren von der Genossenschaft ‹mehr als wohnen›, einem Zusammenschluss einer ganzen Reihe von gemeinnützigen Bau‑ trägern, zu einem gemischten Wohnquartier entwickelte Hunziker Areal im Westen. Den Prinzipien der Stadt der kurzen Wege und der 2000-Watt-Gesellschaft folgend, ist das auto‑ freie Hunziker Areal von einer dichten Be‑ bauung mit gemeinschaftlich, gewerblich und gastronomisch genutzten Erdgeschossen ge‑ prägt. Es werden unterschiedliche, zum Teil neu entwickelte Wohntypologien für hetero‑ gene Haushaltsformen angeboten, die durch zumietbare Wohn‑ und Arbeitszimmer ergänzt werden können. In den insgesamt 13 Häusern wohnen an die 1200 Menschen.
schule. Die ganze Schule umfasst sieben Klassen der Unterstufe und jeweils sechs Kin‑ dergarten‑, Mittel‑, und Oberstufenklassen, die vor der Einführung der Tagesschule in vier Horten betreut wurden. Wie auch in der Schu‑ le Aegerten ist die Erstsprache vieler Schüle‑ rinnen und Schüler nicht Deutsch, weshalb die Schule Leutschenbach ebenfalls am Programm Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS) teilnimmt.
Das Schulgebäude erfuhr in der Architektur‑ welt internationale Beachtung und gilt als eine Ikone des Schulhausbaus. Es handelt sich um einen kompakten Kubus mit einem offenen Erdgeschoss und fünf Obergeschossen, der sich durch eine besondere Tragwerkskons truktion und die im obersten Stockwerk an‑ gesiedelte, rundum verglaste, kronenartige Sporthalle auszeichnet. Eine weitere Beson‑ derheit sind die umlaufenden Balkone, die über ein aussenliegendes Treppenhaus er‑ schlossen und im Brandfall als Fluchtweg ge‑ Das als erster Baustein im Entwicklungsge‑ nutzt werden können. Diese Grundrisskons‑ Linke Seite: Abb. 5: Schulhaus biet errichtete, relativ grosse Schulhaus bie‑ tellation schuf die zur Bauzeit des Schulhauses Leutschenbach, im Vordergrund das tet Platz für eine Primar- und eine Sekundar‑ neuartige Möglichkeit, feuerpolizeilich zuläs‑ Rasenspielfeld, Ansicht von Osten. 21
Abb. 6: Sitzgruppe im Erdgeschoss und Mehrzweckraum im 4. Obergeschoss.
sig die innenliegenden Erschliessungsflächen zu möblieren und für Unterrichts- und Betreu‑ ungszwecke ausserhalb der eigentlichen Klas‑ senzimmer zu nutzen. Das Erdgeschoss des Gebäudes ist weitge‑ hend von einem offenen Grundriss geprägt. Die dortigen Flächen für Verköstigung und Betreuung sowie ein Mensabereich, der den Lehrpersonen und den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zur Verfügung steht, gehen ineinander über und sind durch flexible Raumteiler und andere Möblierungen ledig‑ lich räumlich, aber nicht akustisch und visuell voneinander abgegrenzt. Als abgetrennte Raumeinheiten sind im Erdgeschoss einzig die hauseigene Küche, ein kleinerer Ruhe‑ raum für die jüngeren Kinder, die Toiletten und die Treppenhäuser untergebracht. Im In‑ neren erfolgt die Erschliessung des Gebäu‑ des über einen Fahrstuhl, ein kleineres, für auswärtige Gäste der Turnhalle separat er‑ schliessbares und ein grosses, offenes Trep‑ penhaus. Typologisch stellt das Gebäude ein Mittelhallenschulhaus dar. Vom ersten bis ins vierte Obergeschoss sind die Stockwerke von dem zentralen Treppen‑ haus und der grosszügigen, offen und multi‑ funktional nutzbaren Erschliessungsfläche ge‑ prägt, die in den unterschiedlichen Stockwerken von den Klassenzimmern, Handarbeits- und Musikzimmern, der Bibliothek, einem gros‑ sen Lehrpersonenraum und einem Mehr‑ zweckraum umgeben sind.
22
Aufgrund der mit der Eröffnung des Hunziker Areals enorm gewachsenen Schülerzahl sind die Räume der Kindergartenklassen aus dem Hauptgebäude in einen dreigeschossi‑ gen Schulpavillon Züri-Modular und ins Erdge‑ schoss eines angrenzenden Wohngebäudes des Hunziker Areals verschoben worden. Da die Kindergartenkinder auch ihre Mahlzeiten in diesen Räumen einnehmen, gibt es mit Ausnahme der gemeinsam nutzbaren, das Schulhaus umgebenden Aussenbereiche we‑ nig Kontakt mit den Schülerinnen und Schü‑ lern im Hauptgebäude. Die kompakte, hohe Bauweise und der gerin‑ ge Fussabdruck des Gebäudes ermöglichen rundum grosszügige Aussenräume. Mit einem Spiel‑, einem Basketball‑ und einem Fussball‑ platz bietet der Aussenbereich ein vielfältiges Angebot für die Kinder. Begrenzt wird er nicht durch einen Zaun, sondern lediglich durch den Eisenbahndamm, die umlaufenden autofrei‑ en Wege und die Wohnbauten des Hunziker Areals. Diese Situation befördert die Einbin‑ dung des vormals auf freiem Feld positionier‑ ten Schulgeländes in das Hunziker Quartier.
essung Mensa
Abb. 7: Multifunktional nutzbare Erschliessungsflächen im Erdgeschoss.
Balkon
397.01 m2
Klasse Betreuung
Anteil Lounge
107.81 m2
Foyer
43.74 m2
Klasse
80.91 m2
Mensa
123.25 m2
79.80 m2
141.00 m2
Aufzug 4.97 m2
Treppe 5.24 m2
Anteil Erschliessung Mensa 148.00 m2
Betreuung / Ruhen 36.30 m2
Büro
Kühlr.
9.13 m2
Vorraum 12.28 m2
Abstellr. 7.35
Betreuung 129.37 m2
m2
WC
5.19
m2
WC
5.23
WC
3.29 m2 m2
2.90 m2
Kühlr.
3.76 m2
WC
4.53 m2
Gemeinschaftsraum Treppe
396.13 m2
Küche
105.48 m2
85.01 m2
Mensa
211.00 m2
Klasse
Klasse
80.91 m2
Erdgeschoss
81.09 m2
1.Obergeschoss
Balkon
397.01 m2
Klasse
80.91 m2
FLÄCHEN
Klasse
79.80 m2
Putzraum
Treppe
12.37 m2
9.47 m2
Nebenflächen
Klasse
Klasse
Klasse
Klasse
81.20 m2
80.91 m2
Schacht 12.08 m2
Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
WC
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
Korridor
4.45 m2
22.88 m2
Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
WC
Ausschliesslich Betreuung
7.41 m2
WC
7.42 m2
Treppe
62.11 m2
2
Gemeinschaftsraum 396.13 m2
Klasse
80.91 m2
Klasse
81.09 m2
Klasse
81.09 m2
81.09 m2
80.91 m2
Treppe
11.30 m2
1.Obergeschoss
23
Abb. 8: Essbereich im 4. Obergeschoss und Turnhalle im 5. Obergeschoss.
Balkon
364.09 m2
Bibliothek
Büro
183.03 m2
Büro Schulleitung
21.62 m2
33.79 m2
Gard. P.
WC
Korridor
6.69 m2
Klasse
7.89 m2
19.61 m2
Mehrzweckraum
54.23 m2
313.61 m2
Putzr.
3.87 m2
Schacht 12.08 m2
Aufzug 5.07 m2
Treppe
Besprechung
WC
6.61 m2
13.34 m2
Zahnp. 6.25
4.83 m2
Korridor
m2
8.36 m2
WC
6.09 m2
Gemeinschaftsraum 240.94 m2
Essbereich 118.40 m2
Hauswart
Teamzimmer
33.79 m2
141.44 m2
Therapie 36.68 m2
Treppe
13.62 m2
4.Obergeschoss
5.
Balkon
373.76 m2
Geräteraum 115.01 m2
FLÄCHEN
Treppe
Treppe
14.86 m2
18.74 m2
Nebenflächen Erschliessung Aufzug
Schacht 12.08 m2
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht 5.56 m2
Garderobe 39.91 m2
Garderobe 39.91 m2
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Korridor
Unterricht & Administration 39.91 m2 Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
Sporthalle 999.57 m2
Treppe
18.77 m2
5.Obergeschoss
24
26
1.5
Schule Blumenfeld
15.5 %
17.1 %
NEBENFLÄCHEN
VF NUTZUNG A FÜR ERSCHLIE 378 m2
Blu men fe
ldstr ass e
Mü hla cke
Hart
platz
ca.
rstr ass e
B
1'46
0m 2 Ras e ca. nspielf 1'14 eld 0m 2
Schulha ∑
Nett
ie-S
utro
-Str ass e
PP Aus sen rau m
ca.
20.0 % In Zürich-Affoltern (Kreis 11) inmitten
20.0
des Neubauquartiers und in Fussdistanz NEBENFLÄCHEN zum Bahnhof Zürich Affoltern.
VF FÜR
4 Kindergartenklassen 9 Unterstufenklassen 6 Mittelstufenklassen 1 Morgentisch 1 Mittagstisch 1 Nachmittag‑/Abendhort
4'49
0m 2
2'188 m2
C
0
53014.07]
Das im Sommer 2016 in Betrieb genommene Gebäude der Schule Blumenfeld ist umgeben von dichten, fünf‑ bis siebengeschossigen Wohnsiedlungen des Neubaugebiets Rugg ächer in Zürich-Affoltern. Als einer der letzten Bausteine des Entwicklungsgebiets zwischen der Eisen-bahnlinie im Süden und einer Na‑ tionalstrasse im Norden wurde das zweige‑ schossige Gebäude als auffallend flächiger, fast gewerblich wirkender Bau mit einer Ver‑ bindungsachse in das Wohngebiet eingebun‑ den. Auf der Basis eines Quartierplans sind auf den ehemals gewerblich genutzten Area‑ len im Quartier während der letzten Jahre eine ganze Reihe von neuen, mehrheitlich ge‑ nossenschaftlichen Wohnsiedlungen für Fami‑ lien entstanden. Die Schule stellt nicht nur für die Schülerinnen und Schüler dieser Siedlun‑ gen einen neuen, wichtigen Bezugspunkt dar. Mit ihrer Dreifachsporthalle, einer Mehrzweck‑ halle, Gruppenräumen und der Bibliothek soll sie ausserhalb des Schulbetriebs auch der Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen. Die Schule Blumenfeld umfasst neben einem Hort vier Kindergartenklassen, neun Unter‑
stufenklassen und sechs Klassen der Mittel‑ stufe.
Schulha Architektonisch machte das Schulgebäude durch einen vergleichsweise pragmatischen ∑ Ausdruck und das Bemühen um einen kos‑ tengünstigen Bau, wie er nicht zuletzt auf Ba‑ sis der Er-fahrungen mit der Schule Leut‑ schenbach im veränderten politischen Klima 9.9 % 26.7 % der Zehnerjahre gefordert war, von sich re‑ NEBENFLÄCHEN VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLI den. Ähnlich wie bei dem Gebäude der Schule FÜR ERSCHLIESSUNG Leutschenbach wurde hier eine zweite Er‑ 1'075 m2 schliessung geschaffen, über die im Brandfall das Gebäude evakuiert werden kann. Acht Fluchttreppenhäuser schliessen direkt an die Unterrichts‑ respektive Betreuungsräume des 1. und 2. Obergeschosses an, was erlaubt, die zentralen Erschliessungsflächen zu möblieren. Das langestreckte Mittelgangschulhaus liegt in einer leichten Hanglage, so dass das erste Obergeschoss von Norden her über das Trep‑ penhaus zugänglich ist, während es sich nach Süden hin mit dem Aussenraum annähernd auf einem Niveau verbindet.
Linke Seite: Abb. 9: Schulhaus Blumenfeld mit Terrasse vor den Betreuungsräumen, Ansicht von Südwesten. 27
Abb. 10: Schulhaus Blumenfeld mit Hartplatz und Haupteingang, Ansicht von Nordwesten.
In den Untergeschossen des Gebäudes be‑ finden sich die unterteilbare Dreifachturnhal‑ le, der Musik‑, der Gymnastik‑ und der Werk‑ raum sowie ein Mehrzweckraum, während die Räume im Erdgeschoss weniger grosszü‑ gig dimensioniert und primär der Haustechnik vorbehalten sind. Sämtliche Klassen‑ und die meisten Betreuungsräume sind im 1. und 2. Obergeschoss angesiedelt. Diese Stockwer‑ ke sind durch ein grosszügiges Treppenhaus erschlossen, an das jeweils ein breiter, multi‑ funktional nutzbarer Korridor anschliesst, der im 1. Obergeschoss Kindergartenräume, Regenerierküche und Ess‑ respektive Be‑ treuungsräume und im 2. Obergeschoss die Klassenzimmer erschliesst. Durch den Einbau von Gruppenräumen und Garderoben wer‑ den die Korridore in möblierbare und für den Unterricht nutzbare Vorzonen, Nischen und «Gassen» zoniert. Die Klassenzimmer und Betreuungsräume entlang der Korridore sind anders als üblich quer zur Fassade orientiert. Die überhohen Kindergarten- und Horträume des ersten Obergeschosses erhalten durch die vier Meter hohen Fenster Tageslicht, die 28
Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss werden über einen Innenhof von einer zwei‑ ten Seite belichtet. Weitere Büro‑, Gruppen‑ und Werkstatträume sowie die Bibliothek sind direkt über das Treppenhaus erschlos‑ sen. Das Hauptgebäude ist umgeben von einem weitläufigen Aussenbereich: Auf der nördli‑ chen Seite des umzäunten Areals befinden sich ein Hart‑ und ein Rasenplatz, während im Aussenraum auf der gegenüberliegenden Seite ein Spielplatz angeboten wird. Den Kin‑ dergartenkindern steht ein eigener, exklusi‑ ver Aussenraum zur Verfügung, der direkt von den einzelnen Klassenzimmern aus zugäng‑ lich ist. Auch in der Schule Blumenfeld decken die räumlichen Kapazitäten des Gebäudes nicht den ganzen Bedarf ab, weshalb zwei Kindergartenklassen in dem nahegelegenen historischen Schulhäuschen Zehntenhaus un‑ tergebracht sind.
1.Obergeschoss
Klasse
Klasse
78.70 m2
78.80 m2
Musik
77.45 m2
Erschliessung
Musik
Gruppenraum
249.10 m2
78.88 m2
20.50 m2
Putzraum
WC
4.70 m2
B端ro Sozialarbeit
1.90 m2
33.48 m2
Gruppenraum 20.50 m2
Technik
WC
5.20 m2
3.80 m2
WC
2.00 m
WC
1.90 m2
Aufzug
WC
2.00 m
3.41 m2
Gruppenraum 42.48 m2
K端che
Betreuung
77.80 m2
77.60 m2
Psychomotorik 78.87 m2
Kombiwerkstatt 77.49 m2
2.Obergeschoss
Lehrerzimmer
Lehrerzimmer
79.10 m2
Klasse
79.10 m2
Klasse
79.40 m2
Klasse
79.40 m2
79.40 m2
B端ro Leitung Betreuung
21.20 m2
44.40 m2
21.20 m2
Erschliessung
32.60 m2
Erschliessung
Hauswartb端ro
Schulleitung 52.20 m2
Erschliessung 229.50 m2
Grossgruppenraum 52.20 m2
Putzraum
WC
4.80 m2
1.90 m2
WC
3.80 m2
Aufzug
WC
3.41 m2
3.40 m2
Material
WC
2.40 m2
Erschl.
13.30 m2
Technik
4.80 m2
Erschliessung
9.20 m2
626.50 m2
Grossgruppenraum 50.90 m2
Gruppenraum
Gruppenraum
157.00
30
80.00 m2
Klasse
80.00 m2
Klasse
80.00 m2
22.20 m2
Handarbeit
Erschliessung
80.00 m2
m2
21.20 m2
Handarbeit Bibliothek
20.00 m2
Erschliessung
19.60 m2
Klasse
80.10 m2
WC
19.
Kindergarten
Kindergarten
Kindergarten
Gruppenraum
53.30 m2
20.50 m2
Gruppenraum 20.50 m2
Technik
Material
WC
5.40 m2
16.90 m2
9.50 m2
Schacht
Gruppenraum
2.00 m2
Material
Material
20.50 m2
16.90 m2
Gruppenraum 20.50 m2
WC
9.70 m2
14.90 m2
WC
8.82 m2
m2
Erschliessung 53.30 m2
WC
78.80 m2
29.30 m2
29.30 m2
29.40 m2
21.50 m2
Erschliessung
Kindergarten
78.80 m2
Erschliessung
78.80 m2
Erschliessung
78.80 m2
Erschliessung
78.80 m2
Erschliessung
Kindergarten
78.80 m2
Erschliessung
Gruppenraum
Material
Material
53.30 m2
WC
2.00 m2
20.50 m2
16.90 m2
Gruppenraum
Erschliessung
20.50 m2
33.50 m2
WC
2.00 m2
19.80 m2
WC
2.00 m2
WC
2.00 m2
Material 14.20 m2
WC
4.90 m2
2.00 m2
Erschliessung 466.70 m2
Betreuung
Betreuung
Betreuung
Betreuung
Betreuung
Betreuung 77.60 m2
Erschliessung
77.60 m2
29.60 m2
77.60 m2
Erschliessung
77.60 m2
29.60 m2
Erschliessung
77.60 m2
29.60 m2
Erschliessung
21.90 m2
77.60 m2
FLÄCHEN Nebenflächen Klasse
Klasse
79.40 m2
Erschliessung
Klasse
79.40 m2
79.40 m2
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
C
21.20 m2
Erschliessung
21.20 m2
Erschliessung
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
WC
.10 m2
Gruppenraum
20.00 m2
20.00 m2
21.50 m2
80.00 m2
Ausschliesslich Betreuung
10.80 m2
Gruppenraum
Klasse
Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
Technik
19.00 m2
Erschliessung
m2
Klasse
Klasse
80.00 m2
Klasse
80.00 m2
Abb. 11: Schulhaus Blumenfeld, Grundrisse 1. und 2. Obergeschoss. 31
2
Räumliche Analyse
Da sich die Gebäude der Schulen Aegerten, Leutschenbach und Blumenfeld sowohl typo‑ logisch wie auch bezüglich der Flächennut‑ zungen massgeblich unterscheiden, war eine detaillierte Analyse der Flächen und ihrer Nut‑ zung unabdingbar, um die tatsächlichen Di‑ mensionierungen der Nutzungen in den ein‑ zelnen Gebäuden nachzuvollziehen und in ein Verhältnis zueinander zu setzen. In Abbildung 12 bis 15 wird dieses Vorgehen exemplarisch aufgezeigt. Die ausführliche Dokumentation aller drei Schulgebäude befindet sich im An‑ hang. In der Analyse wurden Hauptflächen, Verkehrsflächen und Nebenflächen (z.B. Ab‑ stell‑, Putz‑, Heizungs‑ und Kühlräume) von‑ einander unterschieden. Bei den Verkehrsflä‑ chen nahmen wir eine Differenzierung vor in jene Flächen, die ausschliesslich der Erschlies‑ sung dienen, solchen, die für die Erschlies‑ sung und die Betreuung genutzt werden und Flächen, die für die Erschliessung und den
32
Unterricht genutzt werden. Analog hierzu fin‑ det bei den Hauptflächen eine Unterschei‑ dung statt in Flächen, die sowohl für den Un‑ terricht als auch für die Betreuung und solchen, die jeweils nur für eine der beiden Funktionen genutzt werden. Im Ergebnis las‑ sen sich Aussagen über die absoluten Grös‑ sen der jeweiligen Flächen in den Schulen wie auch über deren Verhältnis zueinander machen. Über diese allein quantitative Perspektive hin‑ aus lassen sich die mit der der Einführung des Tageschulmodells einhergehenden Ver‑ änderungen in zwei Themenfelder zusam‑ menfassen: die Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf und die raumzeitliche Koordinie‑ rung der Kinder.
Balkon 397.01 m2
Klasse 80.91 m2
Betreuung
Anteil Lounge
Foyer
Mensa
107.81 m2
43.74 m2
123.25 m2
141.00 m2
Aufzug 4.97 m2
Treppe 5.24 m2
Anteil Erschliessung Mensa 148.00 m2
Betreuung / Ruhen 36.30 m2
Büro 9.13 m2
Kühlr.
Kühlr.
2.90 m2
3.76 m2
Vorraum 12.28 m2
WC 4.53 m2
Gemeinschaftsraum 396.13 m2
WC 3.29 m2
Abstellr.
WC
WC
7.35 m2
5.19 m2 5.23 m2
Treppe
Küche
105.48 m2
85.01 m2
SCHULHAUS SCHULHAUS SCHULHAUS Betreuung
Mensa
129.37 m2
211.00 m2
Klasse 80.91 m2
SCHULHAUS SCHULHAUS SCHULHAUS Erdgeschoss
Lager
Lager Lager Lager 2 3.77 15.60 m2Lager m3.77 m2
3.77 m2
Lager Lager 2 15.60Lager m2 15.60 LagermLager
45.85 m2
2 45.85 15.32 m2 m 45.85 m2
Lager
Lager Lager
3.77 m2
3.77 15.60 m2 m2 3.77 m2 15.60 m2
Lager
Lager
Lager
Lager
Lager Treppe
Waschküche Treppe
15.32 m2
15.32 m23.44 m2
20.703.44 m2 m2
Balkon 364.09
15.60 m2
1.Obergeschoss
Treppe Waschküche WaschkücheSammlung Sammlung Sammlung 3.44 20.70 m2m232.0920.70 m2 m2 32.09 m2 WC 32.09 IV m2 Treppe WC IV 5.95 m2
m2
FLÄCHEN Bibliothek 183.03 m2
Nebenflächen
Büro
Büro Schulleitung
Gard. P.
Korridor
WC
Klasse
Mehrzweckraum
21.62 m2
33.79 m2
6.69 m2
19.61 m2
7.89 m2
54.23 m2
313.61 m2
Lager
LagerLager Lager Erschliessung Lager Lager
45.85 m2
45.85 15.32 m2 45.85 m2 m2
Putzr.
Treppe Waschküche Treppe Treppe Waschküche Waschküche Sammlung 3.87 m2 2 20.70 m 15.32 m2 15.32 m2 3.44 m2 m2 m2 3.4420.70 m2 m32.09 m2 2 Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht 20.703.44
Sammlung Sammlung Korridor Korridor Schacht 2 2 32.09 32.09 25.99 m m212.08 m2 m 25.99 m2
Treppe
Tre WC B
2 4.01 m5.95 m2
4.0 5.9 5
Aussengeräte Aussenge
BF:15.30 m2
2 BF:15.30 m BF:15.30 m
Büro HW.Büro HW. Balkon 5.95 m2 5.95 m2
373.76 m Büro Betreuung Büro Betreuung Büro Betreuung
Korridor
Ko
26.28 m2
41.57 m2
41
26.28 m2
2
26.28 m2 Geräteraum 115.01 m2
25.99 m2
5.07 m2
Besprechung Unterricht & Administration
Treppe WC IV
5.95 m2
Korridor
Aufzug
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
WC Treppe Büro IV HW. Treppe
2 4.01 m5.95 m2 5.95 4.01 5.95 m2m2m2 4.01 m2
WC IV Aussengeräte
Büro Betreuung Büro Betreuung Büro Betreuung
Korridor
Korridor Korridor
26.28 m2
41.57 m2
41.57 m2 41.57 m2
26.28 m2 26.28 m2
WC
6.61 m2
4.83 m2
13.34 m2
Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
Zahnp. 6.25 m2
Korridor Ausschliesslich Betreuung 25.99 m2
Korridor Korridor
Korridor
WC
8.36 m2
6.09 m2
25.99 m2 25.99 m2
Betreuung
Betreuung Betreuung
36.79 m2
36.79 m2 36.79 m2
Gemeinschaftsraum 240.94 m2
Lager
Lager
21.53 m2
21.53 m2 21.53 m2 20.24 m2
Lager
Lager
Lager
Lager
Lager
Lager Lager
Lager
Lager Heizung
Heizung
HeizungHeizung
Heizung
Betreuung Betreuung / Verpflegung / Verpflegung Windfang Heizung Betreuung / Verpflegung
W
21.53 m2
21.53 m2
2 21.53 m20.24 m2
20.24 m2
20.24 m221.85 m2
21.85 m2
21.85 m2 6.63 m2
6.63 m2
6.63 m2 74.37 m2
5.8
Lager
20.24 m2 20.24 m2
74.37 m2
74.37 m2
5.89 m2
Heizung
Heizung Heizung
Heizung
Heizung Heizung
Betreuung / Verpflegung Betreuung Betreuung / Verpflegung / Verpflegung Windfang
Windfang HortWindfang
Hort
21.85 m2
21.85 m2 21.85 m2
6.63 m2
6.63 m2 6.63 m2
74.37 m2
2 5.89 5.89 m64.65 m2 m2
64.65 m2 64.65 m2
74.37 m2 74.37 m2
5.89 m2
UG_1:200UG_1:200 UG_1:200
Hort
EG_1:200EG_1:200 EG_1:200
Essbereich 118.40 m2
UG_1:200UG_1:200 UG_1:200
EG_1:200EG_1:200 EG_1:200
Teamzimmer 141.44 m2
Hauswart
Therapie
33.79 m2
36.68 m2
Sporthalle 999.57 m2
WC H
Treppe WC H
WC Tr
5.61 m2
15.905.61 m2 m2
5.61 15
Treppe 13.62 m2
4.Obergeschoss
5.Obergeschoss
FLÄCHEN FLÄCHEN FLÄCHEN
WC H
Treppe WC H
5.61 m2
2 15.905.61 m2 m2 5.6115.90 m2 5.95 m2 m 15.90 m2
WC Treppe H WC DTreppe
WC D
WC D
5.95 m2 5.95 m2
Nebenflächen Nebenflächen Nebenflächen
Erschliessung Erschliessung Erschliessung
FLÄCHEN FLÄCHEN FLÄCHEN
Multifunkt. - Erschliessung Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht - Erschliessung & Unterricht & Unterricht
Nebenflächen Nebenflächen Nebenflächen FLÄCHEN
Multifunkt. - Erschliessung Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung - Erschliessung & Betreuung & Betreuung
Erschliessung Nebenflächen Erschliessung Erschliessung
Unterricht & Administration Unterricht Unterricht & Administration & Administration Büro Schulleitung Büro Schulleitung Büro Schulleitung
& Unterricht - Unterricht Multifunkt. Multifunkt. &- Unterricht Betreuung - Unterricht & Betreuung & Betreuung & Unterricht & Unterricht Multifunkt. Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung - Erschliessung - Erschliessung & Unterricht
&& Betreuung & Betreuung & Ausschliesslich Ausschliesslich Betreuung Ausschliesslich Betreuung Betreuung Betreuung - Erschliessung Betreuung Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung Multifunkt. Multifunkt. - Erschliessung - Erschliessung
Erschliessung
Unterricht & Administration
Unterricht Multifunkt. & Administration Unterricht Unterricht & Administration & Administration - Unterricht & Betreuung
Betreuung Multifunkt. Ausschliesslich - Unterricht Multifunkt. Multifunkt. &- Unterricht Betreuung - Unterricht & Betreuung & Betreuung
Ausschliesslich Ausschliesslich Betreuung Ausschliesslich Betreuung Betreuung
27.69 m2
27.69 m2 27.69 m2
Büro Schulleitung Büro Schulleitung Büro Schulleitung
Korridor
Ko
27.69 m2
22.65 m2
22
27.69 m2
27.69 m2
Korridor
Korridor Gruppe Korridor
Gruppe Gruppe
22.65 m2
2 22.65 22.65 m27.86 m2m2
27.86 m2 27.86 m2
Abb. 12: Flächennutzung Schulhaus Leutschenbach. 33 Klasse
Klasse
Klasse
Therapie
Th
80.91 m2
80.91 m2
80.91 m2
14.93 m2
14
SCHULHAUS UG / Schulh.
EG / Schulh.
1.OG / Schulh.
2.OG / Schulh.
DG / Schulh.
∑ Schulhaus
34
Lager Lager
03.77 m2 15.60 m2
Lager Lager Lager Lager
15.32 m2 05.85 m2 21.53 m2 20.24 m2
Heizung Heizung Sammlung
21.85 m2 06.63 m2 32.09 m2
Waschküche Korridor Treppe
20.70 m2 25.99 m2 03.44 m2
WC IV Büro Hauswart Büro Betreuung Betr. / Verpfl.
05.95 m2 05.95 m2 26.28 m2 74.37 m2
Hort Betreuung Korridor
64.65 m2 36.79 m2 41.57 m2
Treppe Windfang
04.01 m2 05.89 m2
WC Herren WC Damen Putzraum Team Klasse Kindergarten Teamzimmer Korridor Korridor Treppe
05.61 m2 05.95 m2 03.41 m2 27.69 m2 80.91 m2 80.06 m2 20.84 m2 03.32 m2 37.59 m2 15.90 m2
WC Herren WC Damen Büro SL Therapie
05.61 m2 05.95 m2 27.69 m2 14.93 m2
Gruppe Klasse Klasse
27.86 m2 80.91 m2 80.15 m2
Korridor Treppe
22.65 m2 15.90 m2
WC Herren
05.61 m2
WC Damen Abstellraum Putzraum
05.95 m2 06.20 m2 01.43 m2
Klasse Instrumentalunt. Klasse Bibliothek
80.91 m2 22.89 m2 86.00 m2 86.80 m2
Bibliothek Korridor
18.37 m2 32.01 m2 1'351.67 m2
NEBENFLÄCHEN
164
VERKEHRSFLÄCHE Reine Erschliessung ohne multifunktionale Nutzung
29
6 32
176
51 HAUPTFLÄCHEN NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR BETREUUNG
15
210
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION OHNE BETREUUNG
57
12
70
161 39 MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG
19
190
105 32
PAVILLON EG / Pavillon 29
69 69
378 m2 75
1.OG / Pavillon 14
83 69 58
417 m2
2.OG / Pavillon 14 15 137
245 m2
58 18
WC WC IV
04.43 m2 04.43 m2
Putzraum Küche Klasse Verpflegungsr.
05.45 m2 14.72 m2 68.72 m2 68.72 m2
Korridor Treppe Rampe
39.72 m2 17.47 m2 18.28 m2
WC Damen WC Herren
04.43 m2 04.43 m2
Putzraum Therapie Kindergarten Klasse / Hand. Korridor
05.45 m2 14.72 m2 68.72 m2 68.72 m2 39.72 m2
Treppe Podest
15.30 m2 02.64 m2
WC Damen WC Herren Putzraum Therapie Klasse Klasse Korridor Treppe Podest
04.43 m2 04.43 m2 05.45 m2 14.72 m2 68.72 m2 68.72 m2 39.72 m2 15.30 m2 02.64 m2
∑ Pavillon
690.20 m2
669 m2
SPORTHALLE 252 EG / Sporthalle
105
724 m2 Gesamt Hauptflächen 1'638 m2 ∑ Sporthalle
Sporthalle Geräteraum Dusche Dusche
252.20 m2 36.69 m2 07.88 m2 09.18 m2
Gard. Herren Gard. Damen WC Damen WC Herren
15.48 m2 14.13 m2 05.66 m2 05.66 m2
Gard. Personal Putzraum Korridor
08.19 m2 02.27 m2 18.32 m2 375.66 m2
Abb. 13: Analyse Flächen Schulhaus Aegerten. 35
UG
3x Materialraum 3x Lager
Werkstatt 2x Kühlraum Sammlung 2x Garderobe
15.28 m2 12.58 m2 17.76 m2 47.87 m2
2x WC Waschraum Containerraum 5x Betr. Anlagen
10.10 m2 18.25 m2 07.39 m2 110.78 m2
Heizung Raumluftt. Anlagen 5x Korridor Treppe
23.01 m2 56.57 m2 241.95 m2 12.22 m2
Aufzug Werkraum Informatikraum Naturkunde
04.91 m2 81.31 m2 82.72 m2 82.72 m2
Werkstatt Metall Werkstatt Holz Kombiwerkstatt
81.78 m2 81.78 m2 82.72 m2
EG
4x WC 18.24 m2 Abstellraum 07.35 m2 2x Kühlraum 06.66 m2 Küche 85.01 m2 Foyer (exkl. Lounge) 79.81 m2 2x Treppe 110.72 m2 Vorraum 12.28 m2 Aufzug 04.97 m2 Lounge + Erschl. Mensa 191.74 m2
Büro Mensa Betreuung
98.42 m2 171.95 m2
NEBENFLÄCHEN
1' 590 VERKEHRSFLÄCHEN Nutzung ausschliesslich für Erschliessung
259
493
117
2 208
192 9
09.13 m2 352.00 m2 237.18 m2
HAUPTFLÄCHEN
589
NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR BETREUUNG
36
1.OG
3x WC Putzraum 3x Schacht
19.28 m2 12.37 m2 12.08 m2
3x Treppe Aufzug
82.88 m2 05.05 m2
Korridor Balkon (Fluchtweg) Gemeinschaftsraum 9x Klasse
2.OG
3x WC Putzraum 3x Schacht 3x Treppe
Aufzug 05.05 m2 Korridor 22.88 m2 Balkon (Fluchtweg) 397.01 m2 Gem.raum (exkl. Betr.) 211.59 m2 Gem.raum / Betr. Spielen 184.54 m2
7x Klasse Büro Sozialarbeit Schulküche
44
22.88 m2 397.01 m2 396.13 m2 727.91 m2 19.28 m2 12.37 m2 12.05 m2 82.88 m2
565.72 m2 39.71 m2 122.47 m2
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION OHNE BETREUUNG
508
396 728
44
508
MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG
212 185 728
44
'075 m2 508
209 Multif. Nutzung Erschliessung & Unterricht
Multif. Nutzung Erschliessung & Betreuung
185 567 161
30
3.OG
3x WC Putzraum
19.27 m2 12.37 m2
3x Schacht 3x Treppe Aufzug Korridor
12.05 m2 82.88 m2 05.01 m2 22.92 m2
Balkon (Fluchtweg) 397.01 m2 Gem.raum (exkl. Betr.) 209.27 m2 Gem.raum / Betr. Lounge 184.54 m2
5x Klasse 2x Handarbeit
4.OG
3x WC Putzraum
18.81 m2 03.87 m2
2x Schacht 2x Treppe Aufzug
07.01 m2 20.23 m2
05.07 m2 30.84 m2
420
817 m2
803 m2 342
2'895 m2 497 Gesamt Verkehrsflächen 4'515 m2 241 125
206
714 m2
1'000
2x Klasse & Betreuung
3x Korridor
404.84 m2 162.18 m2 160.88 m2
Balkon (Fluchtweg) Garderobe 2x Büro Besprechung Teamzimmer Büro Hauswart Therapie Klasse Bibliothek Mehrzweckraum Gem.raum Betreuung Essbereich Zahnputzraum
364.09 m2 06.69 m2 55.41 m2 13.34 m2 141.44 m2 33.79 m2 36.68 m2 54.23 m2 183.03 m2 313.61 m2 240.94 m2 118.40 m2 06.26 m2
5.OG
Geräteraum 2x Garderobe
115.01 m2 79.96 m2
Schacht 3x Treppe Aufzug Korridor
10.89 m2 52.37 m2 05.56 m2 52.45 m2
484
Balkon (Fluchtweg) Sporthalle ∑ Schulhaus
373.76 m2 999.57 m2 10'824.83 m2
2'867 m2
1'658 m2 Gesamt Hauptflächen 5'239 m2
Abb. 14: Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach. 37
3.UG
2x Maschinenraum Technik
75.96 m2 10.77 m2
RWA Geräteraum Erschliessung Sporthalle
2.UG
5x Schacht
44.10 m2
2x Technik Regieraum Hauswart
153.25 m2 15.60 m2 15.60 m2
2x Garderobe Sanität Erschliessung
18.42 m2 10.89 m2 288.17 m2
1.UG
5x Technik 7x WC
90.58 m2 59.44 m2
2x Schacht 7x Garderobe 2x Putzraum Küche Kiosk Stuhllager Erschliessung Gymnastikraum Werken Mehrzweckraum
07.13 m2 246.45 m2 57.94 m2 17.27 m2 22.06 m2 500.74 m2 145.20 m2 89.67 m2 176.88 m2
NEBENFLÄCHEN 378
13.62 m2 277.42 m2 190.49 m2 1'391.55 m2
190 1'392
VERKEHRSFLÄCHEN Nutzung ausschliesslich für Erschliessung
258
288
501
501 412
HAUPTFLÄCHEN
EG
2x WC Putzraum Aussengeräte Lager / Archiv 5x Technik
03.86 m2 04.63 m2 24.73 m2 184.38 m2 304.26 m2
2x Garderobe Lager Putzraum Container Erschliessung
41.08 m2 99.14 m2 47.42 m2 330.24 m2
NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR BETREUUNG
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION OHNE BETREUUNG
710
330
MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG
38
1.OG
2'188 m2 193
473
467 Multifunktionale Nutzung Erschliessung & Betreuung 1'183
467 m2 Multif. Nutzung Erschliessung & Unterricht
2'186 m2
543
14x WC Putzraum
47.70 m2 04.70 m2
Technik Schacht 6x Material Küche
10.60 m2 08.80 m2 99.60 m2 77.80 m2
249
Erschliessung / Betr. 2x Musik Büro Sozialarbeit
466.70 m2 156.33 m2 33.48 m2
9x Gruppenraum Psychomotorik Kombiwerkstatt 3x Klasse
206.46 m2 78.87 m2 77.49 m2
5x Kindergarten
236.30 m2 394.00 m2
7x Betreuung
543.20 m2
Erschliessung Klassen 193.40 m2 Erschliessung 252.51 m2 Erschliessung (Flucht-TH) 220.20 m2
820 m2 2.OG 92
Gesamt Verkehrsflächen 3'473 m2
6x WC 53.40 m2 Putzraum 04.80 m2 Technik 20.00 m2 Material 13.30 m2 Erschl. & Unterricht 626.50 m2 Erschliessung 232.91 m2 Erschliessung (Flucht-TH) 171.20 m2 Hauswartbüro 32.60 m2 Büro Leitung Betreuung 44.40 m2 Schulleitung 52.20 m2 2x Grossgruppenraum 103.10 m2 2x Lehrerzimmer 158.20 m2 2x Handarbeit 160.00 m2
12x Klassen 4x Gruppenraum
956.50 m2 79.60 m2
Bibliothek
157.00 m2
∑ Schulhaus
627 404
543 m2
1'587
157
10'932.79 m2
2770 m2
1961 m2 Gesamt Hauptflächen 5'274 m2
Abb. 15: Analyse Flächen Schulhaus Blumenfeld. 39
2.1
Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf
Abb. 16: Schulhaus Aegerten: Klassenzimmer im Züri-Modular Pavillon und Ess- und Betreuungsraum im Erdgeschoss.
Prinzipiell zieht das Ziel, dass durch die Ein‑ führung des Tagesschulmodells Infrastrukturen effizienter genutzt werden sollen, zwangsläufig eine Verdichtung nach sich. Ausgeprägt zeigt sich das am Mittagessen, das mit besonde‑ ren Anforderungen an die Räumlichkeiten (Essräume, Küchen), die Organisation (Anlie‑ ferung, Zubereitung, Bereitstellung, Taktung der Stundenpläne) und das Personal einher‑ geht. Die effizientere Nutzung dieser Ressourcen lässt sich gewährleisten, indem eine grösse‑ re Anzahl von Schülerinnen und Schülern in einem unveränderten räumlichen Setting zu Mittag isst. Diese Verdichtungsoption setzt indes voraus, dass nicht alle Kinder gleich‑ zeitig, sondern nacheinander zu verschiede‑ nen Zeitpunkten verköstigt werden. Parado‑ xerweise hat diese Diachronisierung des Mittagessens zur Folge, dass Räume, die vor dem Tagesschulbetrieb sowohl zum Essen wie auch im Anschluss für Betreuungszwe‑ cke zur Verfügung standen, nun ausschliess‑ lich für die Einnahme der Mahlzeiten genutzt werden. Entsprechend müssen für die Be‑ treuung neue Aufenthaltsräume erschlossen werden.
halb in den einzelnen Schulen jeweils unter‑ schiedlich ausgefallen. Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf Aegerten Im historischen Mittelgangschulhaus Aeger‑ ten hatte die Einführung des Tagesschulmo‑ dels zur Folge, dass bislang multifunktional genutzte Räume nun während der Mittags‑ pause ausschliesslich für den Mittagstisch genutzt werden.
Ursprünglich war in der Planung des Schul‑ gebäudes weder eine Küche noch ein Essbe‑ reich vorgesehen. Da das Essen vom Cate‑ ringdienst Menu and More angeliefert wird und die Schule über keinen Lift verfügt, kom‑ men für die Mittagstische einzig die Erdge‑ schosse des Hauptgebäudes und des Pavil‑ lons in Frage. Organisatorisch wurde diese räumlich induzierte Vorgabe derart ausgestal‑ tet, dass die Kindergartenkinder in einem der Erdgeschossräume des Pavillons gesondert zu Mittag essen. Für die Kinder der ersten Klasse wird ebenfalls ein erhöhtes Schutzbe‑ dürfnis angenommen, weshalb sie ihre Mahl‑ zeit als geschlossene Gruppe und getrennt von den übrigen Kindern der Unter‑ und Mit‑ telstufe in einem gesonderten Zeitfenster von Tatsächlich hat in den drei untersuchten Schu‑ 11:55 Uhr bis 12:50 Uhr im erdgeschossigen len die Einführung des Tagesschulmodells zu Hortraum des Hauptgebäudes einnehmen. Nutzungsänderungen geführt. Die Qualitäten Die übrigen Kinder von der zweiten bis zur dieser Veränderungen stehen in besonderer sechsten Klasse dagegen dürfen im Zeit‑ Wechselwirkung mit den räumlichen Struktu‑ fenster zwischen 11:55 Uhr und 13:30 Uhr ren des jeweiligen Gebäudes und sind des‑ frei entscheiden, wann sie zu Mittag essen 40
Abb. 17: Schulhaus Leutschenbach: Ess- und Betreuungsbereiche im Erdgeschoss und im 4. Obergeschoss.
möchten. Dazu stehen ihnen ein zweites Zim‑ mer im Erdgeschoss und, sobald die erste Klasse mit dem Essen fertig ist, auch der Hort zur Verfügung.
gen sich auf die Dauer in die Quere kommen können.
Aufgrund der klassischen räumlichen Konfi‑ gurationen des Schulgebäudes und des Pavil‑ Als Aufenthalts‑ respektive Betreuungsflächen lons ist die dominante Raumeinheit im Schul‑ werden unter anderem die Turnhalle, die Bib‑ haus Aegerten das Klassenzimmer. Gilt es im liothek und der frei nutzbare Aussenraum von Zuge der Einführung des Tagesschulmodells den Schülerinnen und Schülern genutzt. Aus‑ neue räumliche Ressourcen für die Betreu‑ serdem können sich die Kinder während der ung zu erschliessen, kann dies entsprechend Betreuungszeit in einigen Klassenzimmern nur in dieser einen Raumeinheit geschehen. aufhalten. Für die temporären Umnutzungen Diese Ausgangslage bietet wenig Gestal‑ findet zwischen der Unterrichts‑ und der Be‑ tungsspielraum. treuungsphase annähernd keine Umgestal‑ tung der Räume statt. Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf Leutschenbach Trotz einer derart minimalinvasiven, multi‑ Die Umstellung in der Schule Leutschenbach funktionalen Nutzung kann es zu Konflikten hat nicht dazu geführt, dass neue Betreuungs‑ kommen: Ausserhalb des Unterrichts werden flächen erschlossen werden mussten. Jedoch die Räume nicht nur von Kindern genutzt, vie‑ wird der Grosscluster im 4. Obergeschoss, le Lehrerinnen und Lehrer verwenden «ihr» der vor der Einführung des Tagesschulmo‑ Klassenzimmer auch als Arbeitsraum, was zu dells für die Betreuung zur Verfügung stand, Nutzungskonflikten führen kann. Beispiels‑ nun für die Ausgabe und Einnahme des Mit‑ weise verbringen die Schülerinnen und Schü‑ tagessens genutzt. ler der sechsten Klasse die Zeit nach dem Mittagessen fast ausschliesslich in ihrem Im neuen Betrieb müssen von der hauseige‑ Klassenzimmer. Hier entspannen sie sich auf nen Küche derart viele Schülerinnen und einem zur Verfügung stehenden Sofa, unter‑ Schüler versorgt werden, dass nicht alle halten sich, hören Musik und studieren klei‑ Mahlzeiten auf einmal bereitgestellt werden ne Tanzchoreographien ein. Zeitgleich wird können. Deshalb wird seit der Einführung aber der Raum von der Klassenlehrerin auch des Tagesschulmodells sowohl in Schichten für die Unterrichtsvorbereitung genutzt. Ob‑ gekocht als auch gegessen. Es zeigt sich in wohl wir keine Konflikte beobachtet haben, der Schule Leutschenbach, dass die Verdich‑ liegt es nahe, dass die mit unterschiedlichen tung über Mittag zu einer Verschärfung be‑ Ruheanforderungen verbundenen Nutzun‑ reits bestehender Probleme geführt hat: In 41
Abb. 18: Schulhaus Leutschenbach: Essensausgabe im 4. Obergeschoss und Betreuungsbereich im Erdgeschoss.
dem weitgehend offenen Grundriss des Erd‑ geschosses gehen der Ess‑ und der Betreu‑ ungsbereich nahtlos ineinander über. Denn hier sind sowohl die Esstische der Unterstufe und der Mensabereich für die Oberstufe wie auch das Bastellabor, das Schüler-Café, ein Bereich für Gesellschaftsspiele, zwei Tischki‑ cker sowie unspezifische Betreuungsflächen situiert. Strukturiert werden diese Bereiche durch halbhohe Regale, Schränke und schall‑ absorbierende Elemente. Eine komplette akustische oder visuelle Trennung lässt sich im Erdgeschoss nicht erreichen. Während des Mittagessens führen diese of‑ fenen, ineinander übergehenden Nutzungen zu einer belastenden Situation: Da die Kinder nicht zeitgleich zu Mittag essen, wird im Erd‑ geschoss zeitlich parallel gegessen und ge‑ spielt. Es entsteht nicht nur eine allgemeine Unruhe, vielmehr sind Lärmspitzen, die in ei‑ nem Bereich auftreten, im gesamten Ge‑ schoss zu hören. Zusätzlich sind die Decken aus Sichtbeton und die raumhohe Verglasung nicht in der Lage, den Schall zu absorbieren. Schliesslich lässt der offene Raum weite Sichtbezüge zu, etwa vom Ess‑ hinüber zum Betreuungsbereich, was die Kinder dazu ver‑ leitet, über grössere Distanzen und in der entsprechenden Lautstärke miteinander zu kommunizieren. Während die Kinder der Unterstufe und die Jugendlichen der Oberstufe im Erdgeschoss zu Mittag essen, nehmen die Schülerinnen 42
und Schüler der Mittelstufe ihre Mahlzeiten im Grosscluster des 4. Obergeschosses ein – einem offenen Raum im Gebäudeinneren, der lediglich durch seine Möblierung struktu‑ riert wird. Zwei Sitzgruppen zeigen an, dass er nicht nur zum Essen, sondern auch für den Aufenthalt konzipiert wäre. Aufgrund seiner ungünstigen akustischen Eigenschaften ist der offene Raum während der Mittagszeit je‑ doch stark lärmbelastet. Weiter verschärft wird das Problem dadurch, dass die Mittelzo‑ nen vom ersten bis zum vierten Obergeschoss mit breiten, offenen Treppen verbunden sind, die dem Lärm erlauben, sich über die weiteren Stockwerke hinweg auszubreiten. Dieses Problem wurde von der Schulleitung bereits am Ende des ersten Quartals im Ta‑ gesschulbetrieb angegangen. Nach den Herbstferien 2016 wurden im Erdgeschoss und im 4. Obergeschoss eine Reihe von Ver‑ änderungen zur Eindämmung der Lärmbelas‑ tung vorgenommen. Wegen des guten Wet‑ ters im Spätsommer 2016, das die Kinder dazu bewog, sich während der Mittagspau‑ sen viel im Freien aufzuhalten, wirkte sich die Lärmbelastung im Erdgeschoss zwar weni‑ ger belastend aus als erwartet. Die Situation im Grosscluster wurde von der Schulleitung aber – trotz des guten Wetters – als «untrag‑ bar» charakterisiert. Eine erste Massnahme wurde im Erdgeschoss ergriffen, in Form von drei Akustikvorhängen, die den Lärmpegel dämpfen sollen. Die dort zuvor verwendeten kleinen akustischen Absorberelemente wur‑
Abb. 19: Schulhaus Blumenfeld: Betreuungsraum und multifunktional genutzter Korridor im 1. Obergeschoss.
den dadurch frei für die Verwendung in der Mittelzone des 4. Obergeschosses. Gemäss Einschätzung der Schulleitung hat sich die Si‑ tuation seither beruhigt. Die Verbesserung sei aber, so die beiden Schulleiter, weniger der technischen Lärmabsorbtion geschuldet, als vielmehr der durch die Vorhänge geschaffe‑ nen neuen räumlichen Struktur: Die optische Kammerung des Geschosses erleichtert die Konzentration auf einzelne Raumeinheiten, durch das Unterbinden von weiten Sichtbezü‑ gen wird auch die – in der Tendenz laute – Kommunikation über grössere Strecken hin‑ weg vermieden.
ausgeht, im vierten Obergeschoss macht der Lärm der für das Essen anstehenden Kinder die Nutzung der dort befindlichen Sitzgrup‑ pen unattraktiv.
Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf Blumenfeld Einen Mittelweg ermöglicht die räumliche Disposition des Schulhauses Blumenfeld. In dessen Grundrissen sind offene, multifunkti‑ onal nutzbare Erschliessungsflächen kombi‑ niert mit kammerartig angelagerten Betreu‑ ungsräumen, die, durch eine Tür akustisch abgetrennt, für das Essen und die Betreuung genutzt werden. Die akustische Separierung Die offenen Flächen im Schulhaus Leutschen‑ nicht nur zwischen den Räumen des Mittag‑ bach lassen vielfältige Nutzungen zu. Gerade essens und den Betreuungsflächen auf den das Erdgeschoss kann grundsätzlich ohne Fluren, sondern auch zwischen den einzelnen viel Aufwand an neue Anforderungen ange‑ Essräumen, begrenzt Lärmspitzen auf die passt werden. Allerdings sind nicht alle durch einzelnen Räume. Das allgemeine Niveau der das Tagesschulmodell synchron stattfinden‑ Lautstärke schaukelt sich nicht auf. Die Glie‑ den Nutzungen miteinander kompatibel. derung in übersichtliche Einheiten erleichtert Während das Mittagessen idealerweise in die Koordinierung und beruhigt aufgrund der Ruhe eingenommen werden können sollte, beschränkten Sichtbezüge den Tagesablauf sollten die Betreuungsangebote den Kindern der Schülerinnen und Schüler. die Möglichkeit eines ausgelassenen Spie‑ lens bieten. Es liegt auf der Hand, dass die Nach dem Ende der Verpflegung kehrt Ruhe beiden Nutzungen miteinander in Konflikt ge‑ ein in die Betreuungsräume; manche Kinder raten. Die mit dem Tagesschulkonzept einher‑ nutzen sie zum Spielen, zum Entspannen gehende Verdichtung macht eine Parallelfüh‑ oder für die Hausaufgabenbetreuung. Die Ab‑ rung verschiedener Nutzungen notwendig folge dieser unterschiedlichen Nutzungen und hat dadurch das bereits bestehende scheint sich nicht in die Quere zu kommen, Lärmproblem weiter verschärft. Im Erdge‑ da die Räume nicht mit schwer zu vereinba‑ schoss wird das Mittagessen durch den Lärm renden Nutzungen belegt sind. Zum einen gestört, der von den Betreuungsangeboten handelt es sich nicht um Klassenzimmer und 43
daher nicht um Räume, die gleichzeitig der Unterrichtsvor- oder nachbereitung der Lehr‑ personen dienen. Zum anderen finden in den Betreuungsräumen ausschliesslich Nutzun‑ gen aus diesem Bereich statt (Essen, Spie‑ len, Basteln, Hausaufgabenbetreuung). An‑ ders als im Klassenzimmer, in dem oftmals Materialien zwischen den Unterrichtseinhei‑ ten auf den Tischen liegenbleiben und Lehr‑ personen ebenso wie Schülerinnen und Schüler persönliche Gegenstände aufbewah‑ ren, sind die Betreuungsräume grundsätzlich für die Nutzung durch ein grösseres, weniger spezifisches Kollektiv ausgestaltet.
44
Die klare Trennung der Essräume von den zeitgleich als Aufenthaltsfläche genutzten Flu‑ ren trägt zu einer strukturierten und lärmar‑ men Mittagspause bei. Aber auch nach dem Mittagessen profitieren Nutzungen wie die Hausaufgabenbetreuung von der visuellen und akustischen Trennung.
2.2
Raumzeitliche Koordinierung der Kinder
Um die erhöhte Komplexität der räumlichen und zeitlichen Beanspruchung des Schulge‑ bäudes infolge der Einführung des Tages‑ schulmodells zu orchestrieren, wird eine dif‑ ferenzierte Koordinierung der Schülerinnen und Schüler notwendig. Neben der üblichen Aufsicht, die die Einhaltung der Schulregeln gewährleistet und Sorge trägt, dass die Kin‑ der während der Pausen nicht zu Schaden kommen, muss besonders zu Beginn des neuen Schulbetriebes den Kindern vermittelt werden, wann und wo sie welcher Aktivität nachgehen sollen respektive welche Wahl‑ möglichkeiten ihnen für den Aufenthalt zur Verfügung stehen. Ausserdem besteht das Interesse nachvollziehen zu können, wo sich die einzelnen Kinder während der Pause auf‑ halten und sicherzustellen, dass alle Schüle‑ rinnen und Schüler zu Mittag essen und sich im Anschluss auch die Zähne putzen. Und nicht zuletzt gilt es, eine Überbelegung von Räumen zu vermeiden. Ausgehend von den jeweiligen räumlichen Settings haben die drei analysierten Schulen unterschiedliche Forma‑ te entwickelt, um diesen Anforderungen im Schulalltag gerecht zu werden.
Raumzeitliche Koordinierung der Kinder Aegerten Die räumlichen Ressourcen in der Schule Aegerten sind derart eng bemessen, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler zum gleichen Zeitpunkt zu Mittag essen können. Der Tages‑ schulbetrieb zielt vielmehr darauf ab, die für das Mittagessen notwendige Infrastruktur möglichst effizient zu nutzen, indem die Kin‑ der zeitlich gestaffelt das Mittagessen ein‑ nehmen. Wie bereits beschrieben, sieht das Umsetzungskonzept der Schule vor, dass die Kinder des Kindergartens und der ersten Klasse ihre Mahlzeiten im jeweiligen Klassen‑ verband, getrennt von den übrigen Schülerin‑ nen und Schülern einnehmen. Die Kinder der zweiten bis zur sechsten Klasse können frei darüber entscheiden, wann sie zwischen 11:55 Uhr und 13:30 Uhr essen möchten. Die freie Wahl der Schülerinnen und Schüler die‑ ser Altersstufen erfährt jedoch insofern eine Einschränkung, als nur zu Mittag gegessen werden kann, wenn auch genügend Plätze in den entsprechenden Essräumen frei sind. Um dem Andrang der hungrigen Schülerin‑ nen und Schüler zu Beginn der Mittagspause die Spitze zu brechen, werden direkt im An‑ schluss an den Vormittagsunterricht diverse Aktivitäten angeboten. Insbesondere das be‑ liebte Angebot des freien Spiels in der Turn‑ halle hilft, den Andrang zu Beginn der Mit‑ tagspause deutlich zu reduzieren. Überdies stehen den Schülerinnen und Schülern eine Reihe von anderen Räumen wie der Kreativ‑ raum, die Bibliothek, einige Klassenzimmer sowie die Aussenräume für geführte und freie Aktivitäten zur Verfügung.
45
Essen / Betreuung
EG_1:100
Essen / Betreuung
Abb. 20: Schulhaus Aegerten: Koordinierung im Erdgeschoss.
46
Betreuungszentrale
Damit Ess‑ und Betreuungsräume nicht von zu vielen Kindern gleichzeitig in Anspruch ge‑ nommen werden, wird der Zugang durch eine sogenannte «Betreuungszentrale» reguliert. Die aus einem Pult und einer magnetischen Wandtafel mit den Fotos sämtlicher Schüle‑ rinnen und Schüler bestehende Zentrale wird von einer Betreuungsperson moderiert. Die Kinder stellen sich an der Zentrale an und tei‑ len der Betreuungsperson mit, in welchem Raum sie welcher Aktivität nachgehen wol‑ len. Diese entscheidet, ob in dem Raum noch genügend Platz vorhanden ist und vermerkt, welche Kinder bereits gegessen haben. Dar‑ aufhin ordnet das Kind auf der magnetischen Wandtafel sein Foto dem entsprechenden Raum zu (z.B. Essen, Turnhalle, Bibliothek, Pausenplatz, Hausaufgabenzimmer). Mit Hilfe der Tafel können sich nicht nur die Lehr‑ und Betreuungspersonen, sondern auch die Kin‑ der untereinander darüber informieren, wer sich wo aufhält. Die Betreuungszentrale ist im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, nahe des Haupteingangs situiert. Die Kinder kom‑ men beim Verlassen oder Betreten des Ge‑ bäudes automatisch an ihr vorbei, während die moderierende Betreuungsperson die Zu‑ gänge zu den Essräumen im Auge behalten kann.
Raumzeitliche Koordinierung der Kinder Leutschenbach Aufgrund der hohen Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die seit der Einführung des Ta‑ gesschulmodells in der Schule zu Mittag es‑ sen, wird im Leutschenbach das Essen in zwei Schichten zubereitet und gegessen. Die Kinder der Unterstufe essen ab 11:45 Uhr im Erdgeschoss, diejenigen der Mittel‑ und Oberstufe ab 12:30 Uhr im Grosscluster im 4. Obergeschoss respektive im Mensabereich des Erdgeschosses zu Mittag. Ebenso wie das Mittagessen findet auch die Betreuung über das Schulgebäude verteilt statt: Im Erd‑ geschoss situiert sind das Schüler‑Café, das Bastellabor, der Bereich für Gesellschafts‑ spiele, eine allgemeine Spielzone und ein Ru‑ heraum für die Jüngsten. In den oberen Stockwerken sind ein Handarbeitszimmer, die Bibliothek, der Mehrzwecksaal und die Drei‑ fachturnhalle im obersten Geschoss nutzbar. Ein Klassenzimmer darf während der Mittags‑ pause als Ruheraum genutzt werden. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler während der Mittagspause den Aussenraum mit seinen Spiel‑ und Sportflächen aufsuchen. Diese Weitläufigkeit und die vielen nutzbaren Geschossflächen stellen besondere Anforde‑ rungen an die Aufsichtspersonen.
Die Umsetzung des Aufsichtskonzepts der Schule Aegerten scheint gut zu funktionieren. Zu Beginn der Mittagspause herrscht bei der Zentrale ein grosser Andrang, wobei die Be‑ treuungsperson dafür sorgt, dass die Kinder sich geordnet in einer Schlange anstellen. Nachdem sie sich bei der Zentrale für einen Raum angemeldet haben, sind die Schülerin‑ nen und Schüler dazu aufgefordert, sich vor jedem Raumwechsel bei der Betreuungszen‑ trale umzumelden, was den Kindern eine hohe Disziplin abverlangt. Wer beispielswei‑ se vom Pausenhof aus den Züri-Modular Pa‑ villon aufsucht, sollte den unpraktischen Um‑ weg über die Betreuungszentrale in Kauf nehmen. Es erstaunt kaum, dass das Um‑ melden mitunter «vergessen» geht.
Im Unterschied zur Schule Aegerten werden die Kinder nicht über eine Betreuungszentra‑ le koordiniert, sondern mittels einer zeitlichen Staffelung der Mittagspausen und daran ge‑ koppelten Zugangsbeschränkungen. Analog zum gesonderten Beginn der Mittagspausen für die Schülerinnen und Schüler der Unter‑, Mittel‑ und Oberstufe ist auch die Zugangs‑ befugnis zu den Betreuungsflächen zeitlich differenziert. Die Kinder der Unterstufe dür‑ fen ab 11:45 Uhr die Flächen im Erdgeschoss und den Aussenraum nutzen. Erst ab 12:30 Uhr, wenn für die Schülerinnen und Schüler der Mittel‑ und Oberstufe die Mittagspause begonnen hat, ist den jüngeren Kindern der Aufenthalt in den oberen Stockwerken er‑ laubt. Damit sämtliche Schülerinnen und Schüler jederzeit den Überblick behalten kön‑ nen, welche Räume und Flächen wann für sie zugänglich sind, wurden mehrere Informati‑ onstafeln mit einer professionell hergestell‑ ten, einfach verständlichen Visualisierung an‑ gebracht.
47
Koordinierungstafel
Betreuung
Betreuung
EG_1:200
Essen / Betreuung
Abb. 21: Schulhaus Leutschenbach: Koordinierung im Erdgeschoss. 48
Essen
Im Rahmen der ihnen jederzeit offenstehen‑ den Flächen respektive Geschosse dürfen die Kinder spontan zwischen den Aufenthaltszo‑ nen und Angeboten wechseln. Eine zentrale Koordinierung der Kinder findet nicht statt. Herrscht starker Andrang für ein Angebot sor‑ gen die Betreuungspersonen in den jeweili‑ gen Räumen dafür, dass es nicht zu einer Überbelegung kommt, indem sie Kinder spon‑ tan abweisen.
Raumzeitliche Koordinierung der Kinder Blumenfeld Zur Koordinierung der Schülerinnen und Schüler hat sich die Schule Blumenfeld für ein Vorgehen entschieden, das sowohl Elemente des Konzepts der Schule Aegerten als auch desjenigen der Schule Leutschenbach ent‑ hält. Um die Infrastruktur rund um das Mittag‑ essen effizient zu nutzten, ist die Mittagspau‑ se, ähnlich wie in der Schule Leutschenbach, zeitlich gestaffelt. Der Unterschied besteht Für die Schülerinnen und Schüler der Ober‑ jedoch darin, dass die Kinder hier zu festen stufe liegt die Einnahme des Mittagessens in Zeiten in ihren Klassen zu Mittag essen. der eigenen Verantwortung. Die jüngeren Kinder werden anhand einer Liste kontrol‑ Nach dem Ende ihres Vormittagsunterrichts liert, die von einer sich im jeweiligen Ge‑ um 11:45 Uhr sind die Schülerinnen und schoss zentral positionierenden Betreuungs‑ Schüler des Kindergartens und der Unterstu‑ person geführt wird. Neigt sich die Essenszeit fe angehalten, direkt zum Mittagessen zu ge‑ ihrem Ende zu, kann anhand der Liste über‑ hen, wobei ihnen klassenweise Essräume prüft werden, ob allenfalls einige Kinder noch zugeteilt sind. Sind alle Kinder in den Essräu‑ nicht gegessen haben, die dann direkt ange‑ men eingetroffen, werden die Türen zum mul‑ sprochen werden. tifunktional nutzbaren Flur geschlossen, so dass die Mahlzeiten in Ruhe eingenommen werden können. Nachdem die Kindergarten‑ kinder und jene der Unterstufe mit dem Es‑ sen fertig sind, endet um 12:20 Uhr der Vor‑ mittagsunterricht für die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, welche ebenfalls ge‑ schlossen als Klassen in den ihnen zugeteil‑ ten Räumen zu Mittag essen. Nach dem Mit‑ tagsessen dürfen alle Kinder frei entscheiden, wie sie ihre restliche Mittagspause verbrin‑ gen möchten. Hierfür haben sie die Möglich‑ keit, die breiten Flure im 1. und 2. Oberge‑ schoss zu nutzen, wobei das untere Geschoss mit dem Tischfussball von eher lärmintensi‑ veren, das obere Geschoss mit dem Schach‑ club von eher leiseren Aktivitäten geprägt ist. Zusätzlich stehen den Kindern die Bibliothek, die Turnhalle, ein Raum zum Musizieren und der Gymnastikraum zur Verfügung. Ausser‑ dem haben sie die Möglichkeit, den Spiel‑ platz im hinteren und die Sportflächen im vor‑ deren Aussenbereich aufzusuchen.
49
1.OG_1:200
Essen / Betreuung
Essen / Betreuung
Wie auch in der Schule Aegerten wird in der Schule Blumenfeld der Zugang zu den Frei‑ zeitaktivitäten über eine Betreuungszentrale koordiniert. Positioniert im Flur des 1. Oberge‑ schosses wurde sie an einem Ort eingerich‑ tet, an dem die Kinder im Schulalltag auto‑ matisch vorbeikommen. Hier können sie sich an der magnetischen Tafel mit ihrem Foto einer Aktivität respektive einem Raum zuordnen. Damit diejenigen Lehr‑ und Betreuungsperso‑ nen, die eine Aktivität anbieten, nachvollzie‑ hen können, ob sich die Kinder ordnungsge‑ mäss angemeldet haben, bekommen letztere von der Betreuungszentrale je nach Aktivität andersfarbig bunte Bänder zugeteilt.
50
Das Konzept der Schule Blumenfeld hat sich während des Beobachtungszeitraums gut be‑ währt. Die Kinder schienen genau darüber Bescheid zu wissen, zu welcher Uhrzeit sie in welchem Raum verköstigt würden und hat‑ ten Gelegenheit, wenn sie hungrig aus dem Unterricht kamen, als erstes ihr Essen in Ruhe einzunehmen, bevor sie sich weiteren, zuweilen auch wieder bewegungsintensive‑ ren und lautstarken Aktivitäten zuwandten, ohne damit die ruhesuchenden Kinder in den Betreuungsräumen zu beeinträchtigen. Die räumliche Disposition des Schulgebäudes kommt – so unsere Schlussfolgerung – den Bedarfen des Zürcher Tagesschulmodells passgenau entgegen.
Betreuungszentrale
Betreuung
Abb. 22: Schulhaus Blumenfeld: Koordinierung im 1. Obergeschoss.
51
3
Tagesschulen in bestehenden Schulanlangen_ Ein Ausblick
Die Einführung des Tagesschulmodells zog in den untersuchten Schulen veränderte Raum‑ nutzungen nach sich. Die gebundene Mit‑ tagszeit und die damit einhergehende funkti‑ onale Verdichtung zeigte die umfangreichsten Konsequenzen. Für den zusätzlichen Raum‑ bedarf musste jede Schule eine individuelle Lösung finden. Einzelne Räume und Flächen wurden im Verlauf des Tages umgenutzt und die nun komplexeren Nutzungen mussten ko‑ ordiniert werden.
Die Essräume im Schulhaus Blumenfeld sind ein Beispiel für eine (gelungene) serielle multi‑ funktionale Nutzung – Essen, Hausaufgaben‑ betreuung und ruhiges Spiel erfolgen in dia‑ chroner Abfolge – während in der Schule Leutschenbach das Erdgeschoss und der Grosscluster im 4. Obergeschoss synchron für die Betreuung und das Mittagsessen ge‑ nutzt werden. Diese parallele multifunktiona‑ le Nutzung hat in dem fraglichen Gebäude eine enorme Lärmbelastung zur Folge.
Fazit Umnutzung von Räumen im Tagesverlauf In den Schulen Aegerten und Leutschenbach wurde für das Tagesschulmodell das Mittag‑ essen (räumlich) neu organisiert. In der Schu‑ le Aegerten wurde eine zeitliche Staffelung des Mittagessens eingeführt, in der Schule Leutschenbach wurden neben der zeitlichen Staffelung mit dem Grosscluster im 4. Ober‑ geschoss zusätzliche Flächen für die Verkösti‑ gung in Anspruch genommen. Da die Schule Blumenfeld im Sommer 2016 zeitgleich den Schulbetrieb aufnahm und das Tageschulmo‑ dell einführte, konnte sie ohne andere Vorge‑ schichte als Tagesschule starten. In den Schu‑ len Aegerten und Leutschenbach mussten aufgrund der zeitlichen (Aegerten) und der räumlichen (Leutschenbach) Ausdehnung des Mittagessens neue Betreuungsräume er‑ schlossen und die vorhandenen Räume inten‑ siver genutzt werden.
Diese Beobachtungen machen deutlich, dass die Einführung des Tagesschulmodells eine sorgfältige Prüfung voraussetzt, ob und in‑ wiefern bei einer parallelen multifunktionalen Nutzung die unterschiedlichen Nutzungsty‑ pen kompatibel sind oder sich gegenseitig beeinträchtigen.
Die serielle multifunktionale Nutzung scheint uns weniger heikel zu sein, müsste aber noch sorgfältiger untersucht werden. Obwohl wir keine entsprechenden Beobachtungen ge‑ macht haben, vermuten wir, dass die Nut‑ zung von Klassenzimmern für Betreuungs‑ zwecke zumindest Konfliktpotenzial birgt: So kann beispielsweise das Unterrichtssetting während der Mittagspause nicht beibehalten werden, Unterrichtsmaterialien und persönli‑ che Gegenstände von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrpersonen müssen weggeräumt werden und nach dem Ende der Mittagspause ist das nahtlose Anschliessen Unsere Beobachtungen machen deutlich, an die vorherige Unterrichtseinheit nicht mög‑ dass eine multifunktionale Nutzung von Schul‑ lich. Auch die Identifizierung mit dem «eige‑ hausflächen auf verschiedene Arten und mit nen Klassenzimmer», die an den meisten unterschiedlichen Folgen eingeführt werden Zürcher Schulen üblich ist, wird mit der Nut‑ kann: Wir unterscheiden eine serielle multi‑ zung durch ein offeneres, weniger spezifi‑ funktionale Nutzung (erst Essen, dann Be‑ sches Kollektiv im Rahmen des Betreuungs‑ treuung) von einer parallelen multifunktiona‑ settings in Frage gestellt. Und schliesslich len Nutzung (Essen und Betreuung finden dient das Klassenzimmer den Lehrpersonen gleichzeitig statt). auch als Arbeitsort für die Vor‑ und Nachberei‑ tung des Unterrichts. Im Hinblick auf eine stärkere Verflechtung von formalen und non- formalen Bildungssettings, wie sie im Tages‑ schulmodell angelegt ist, wird der seriellen multifunktionalen Nutzung von Unterrichts‑ 52
räumen in Zukunft eine grössere Bedeutung zukommen. Mit einem bedachten und sorg‑ fältigen Umgang sollte in diesem Sinne auch die Öffnung der Klassenzimmer zumindest in Betracht gezogen werden. Insgesamt gilt aber, dass sich für serielle multifunktionale Nutzungen insbesondere jene Räume anbie‑ ten, die nur episodisch und nicht dauerhaft durch geschlossene Gruppen angeeignet werden, wie beispielsweise Handarbeits- und Musikzimmer, Turnhallen, Mehrzweckräume und die Bibliothek.
Fazit raumzeitliche Koordinierung der Kinder Die Verdichtung der Mittagspause im Tages‑ schulbetrieb geht mit komplexeren Nutzungs‑ mustern einher. Insbesondere während der Umstellungsphase wird dadurch eine um‑ fangreichere Koordinierung der Schülerinnen und Schüler notwendig. Feste Zuordnung Die Koordinierung kann beträchtlich verein‑ facht werden, wenn einzelne Räume be‑ stimmten Gruppen von Schülerinnen und Schülern fest zugeordnet sind. Indem die Wahlmöglichkeit entfällt, reduziert sich die Komplexität, und es kann in effizienter Weise einer Überbelegung von Räumen vorgebeugt werden. Besonders das Mittagessen erfor‑ dert einen umfangreichen Aufsichts‑ und Ko‑ ordinierungsaufwand: Zu Beginn der Mittags‑ pause muss darauf geachtet werden, dass die Essräume nicht überbelegt werden, wäh‑ rend gleichzeitig dokumentiert und gewähr‑ leistet werden sollte, dass jedes Kind eine Mahlzeit zu sich nimmt. Da viele Schülerin‑ nen und Schüler nach dem Vormittagsunter‑ richt ausgesprochen hungrig sind und zum Essen drängen, ist die Koordinierung in ei‑ nem entspannten, ruhigen und geordneten Umfeld schwierig. Um dieses Problem gar nicht aufkommen zu lassen, scheint die Raumzuordnung in der Schule Blumenfeld besonders erfolgreich zu sein: Der Logik des Stundenplans folgend, gehen die Klassen geschlossen zum Mittagessen in «ihren» Essraum und haben erst danach die Möglich‑ keit, sich frei für Aktivitäten zu entscheiden. In der Umsetzung führt das Konzept zu einer erheblichen Vereinfachung des Tagesablaufs sowohl für die Betreuung als auch für die hungrigen Schülerinnen und Schüler.
53
417 m2 OHNE BETREUUNG
378 m2
669 m2
FÜR ERSCHLIESSUNG
A Schulhaus Aegerten ∑ 2'433 m2
15.5 %
Schulhaus Blumenfeld ∑ 10'935 m2
17.1 %
BA
NEBENFLÄCHEN
27.5 %
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG 378 m2
29.8 %
Schulhaus Aegerten MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR & BETREUUNG ∑ 20.0 % 2'433 UNTERRICHT m2
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMIN. 20.0 % BETREUUNG OHNE 417 m2
669 m2
NEBENFLÄCHEN
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG
B
15.5 % Schulhaus Aegerten Schulhaus Blumenfeld 2'433 m2 ∑∑ 10'935 m2 15.5 % 20.0 % NEBENFLÄCHEN NEBENFLÄCHEN
17.1 % 2'188 m2 VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG
NEBENFLÄCHEN 378 m2
17.1 %
27.5 % 20.0 % 4.3 % 7.5 % VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH NUTZUNG FÜR VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH UNTERRICHT & ADMIN. VF MULT. VF MULT. FÜR ERSCHLIESSUNG FÜR ERSCHLIESSUNG 378 m2 417 m2 OHNE BETREUUNG 2'188 m2 2'186 m2 467 m2
B
C
Schulhaus Blumenfeld ∑ 10'935 m2
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG 2'188 m2
20.0 %
4.3 %
7.5 %
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG
VF MULT.
VF MULT.
2'188 m2
2'186 m2
467 m2
2
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION 820 OHNE BETREUUNG
26.7 %
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH FÜR ERSCHLIESSUNG
20.0 %
1'075 m2
2
Schulhaus Blumenfeld ∑ 10'935 m2
NEBENFLÄCHEN
C
20.0 %
2'895 m2
VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH
7.4 % 7.5 % 26.5 % FÜR ERSCHLIESSUNG 20.0 % 4.3 % 7.5 % 25.3 % m2 VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH VF MULTIFUNKT. VF MULTIFUNKT.2'188 NUTZUNG FÜR VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH VF MULT. VF MULT. NUTZUNG FÜRLeutschenbach Schulhaus FÜR ERSCHLIESSUNG UNTERRICHT & ADMINISTRATION FÜR ERSCHLIESSUNG UNTERRICHT & ADMINISTRATION BETREUUNG ∑ 10'829 m2 1'075 m2 2'895 m2 803 m2 817 m2 OHNE OHNE BETREUUNG 2'188 m2 2'186 m2 467 m2 820
9.9 % 20.0 % NEBENFLÄCHEN NEBENFLÄCHEN
26.7 %
2
Schulhaus Leutschenbach ∑ 10'829 m2
9.9 % 26.7 %tagsunterricht der Mittelstufe beendet, so Zeitliche Staffelung NEBENFLÄCHEN AUSSCHLIESSLICH Eine weitere, eher passive Möglichkeit, VF dieNUTZUNG dass auch hier wenig Störpotenzial besteht. FÜR ERSCHLIESSUNG 9.9 % 26.7 % 7.4 % 7.5 % 26.5 % C Kinder zu koordinieren besteht1'075 darin, m2 die NEBENFLÄCHEN VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH VF MULTIFUNKT. VF MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR C Stundenpläne so zu gestalten, dass die Mit‑ Betreuungszentrale FÜR ERSCHLIESSUNG UNTERRICHT & ADMINISTRATION OHNE BETREUUNG 1'075 m2 2'895 m2 m2 tagspause nicht für alle Klassen zur803 selben Wird817 diem2 Koordinierung durch eine Betreu‑ Zeit beginnt. Durch diese Staffelung können ungszentrale vorgenommen, können die Kin‑ die vorhandenen (räumlichen) Ressourcen der ihre Mittagspause relativ eigenmächtig Schulhaus Leutschenbach Schulhaus Leutschenbach effizienter genutzt werden und der Andrang gestalten. Den und m2 Schülern ∑ Schülerinnen10'829 ∑ 10'829 m2 zu den Stosszeiten kann reduziert werden. steht es im Prinzip frei darüber zu entschei‑ In der Schule Leutschenbach wurde eine den, wann sie welche Aktivität wahrnehmen 9.9 % 26.7 % 7.4 % % 26.5 % solche Staffelung nicht einge‑ solange sie dies der Betreuungszent‑ 9.9 % nur deswegen 26.77.5 %wollen, NEBENFLÄCHEN VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH VF MULTIFUNKT. VF MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR NEBENFLÄCHEN VF NUTZUNG AUSSCHLIESSLICH führt, sondern auch weil die Kapazität der rale melden (oder auch nicht). Diese kontrol‑ FÜR ERSCHLIESSUNG UNTERRICHT & ADMINISTRATION FÜR ERSCHLIESSUNG hauseigenen Küche nicht um allen liert die817Aufnahmekapazitäten 1'075 m2 2'895ausreicht, m2 803 m2 m2 OHNE BETREUUNG der Räume und 1'075 m2 Kindern zeitgleich ein Mittagessen bereitzu‑ notiert den Aufenthaltsort des Kindes. Prinzi‑ stellen. piell ermöglicht dieses System sowohl eine grösstmögliche Flexibilität als auch eine um‑ Die zeitliche Staffelung hat eine Reihe von fassende Kontrolle darüber, wo sich die Kin‑ Vorteilen, führt aber auch zu einer höheren der aufhalten. Diese Form der Koordination Lärmbelastung, da ein Teil der Schülerinnen erscheint uns besonders bei einer gleichmäs‑ und Schüler bereits in der Pause ist, während sigen Nachfrage mit vielen Vorteilen verbun‑ andere noch im Unterricht sitzen. Ideal ist den. Kommt es aber zu einem grossen An‑ eine räumliche Entkoppelung der verschiede‑ drang (z.B. für das Essen direkt im Anschluss nen Schulstufen, wie sie im Schulhaus Blu‑ an den Unterricht), besteht die schier unlös‑ menfeld teilweise möglich ist. Hier befinden bare Aufgabe der Betreuungszentrale darin, sich im 1. Obergeschoss sowohl die Essräu‑ den Andrang in die Essräume abzumildern. me als auch die Klassenzimmer des Kinder‑ Für eine voraussehbar dringliche Nachfrage, gartens. Gehen die Kinder der Unterstufe und wie sie das Mittagessen für die hungrigen die Kindergartenkinder zum Mittagsessen, Kinder darstellt, bietet die individuelle Selbst‑ wird der Unterricht der Mittelstufe im 2. Ober‑ koordinierung entsprechend kaum Vorteile. geschoss zumindest von den Kindergarten‑ kindern nicht gestört. Sind die jüngeren Kin‑ Insgesamt gilt, dass die Betreuungszentrale der mit dem Essen fertig und fangen an, sich so positioniert und gestaltet sein sollte, dass im Gebäude zu verteilen, ist auch der Vormit‑ sie einerseits für die koordinierenden Perso‑
54
2
Schulhaus Leutschenbach 25.3 % ∑ 10'829 m2
9.9 %
NEBENFLÄCHEN
C
UNTERRICHT & BETREUUNG UNTERRICHT & ADMINISTRATION 669 m2 820 OHNE BETREUUNG
NEBENFLÄCHEN
NEBENFLÄCHEN
Schulhaus Leutschenbach ∑Schulhaus Blumenfeld 10'829 m2 ∑ 10'935 m2
29.8 % Schulhaus Blumenfeld MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR ∑ 10'935 m2 NUTZUNG FÜR 25.3 %
20.0 %
B
27.5 %
2 NUTZUNG UNTERRIC 417 m2 OHNE BET
20.0 %
20.0 %
CB
UNTERRIC 417 m2 OHNE BET
378 m2
2'895 m2
2'895 m2
CHT & ADMIN. TREUUNG
UNTERRICHT & BETREUUNG
4.3 %
7.5 %
VF MULT.
VF MULT.
2'186 m2 467 m2 FÜR CHT & ADMIN. TREUUNG
2'186 m2
4.3 %
7.5 %
VF MULT.
VF MULT.
467 m2
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION 29.8 % 820 OHNE BETREUUNG MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG 669 m2
7.5 % VF MULTIFUNKT.
2'186 m2
467 m2
VF MULT.
NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION 820 OHNE BETREUUNG
5.0 %
MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR NUTZ. UNTERRICHT & BETREUUNG BETR. 10.1 % 2770 m2 1961 m2 543 m2 NUTZUNG AUSSCHL. FÜR BETREUUNG 724 m2 245 m2
17.9 %
5.0 %
MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG
NUTZ. BETR. 543 m2
2770 m2
26.5 % NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION 817 m2 OHNE BETREUUNG 25.3 %
245 m2
17.9 %
25.3 % NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & ADMINISTRATION 820 OHNE BETREUUNG
VF MULTIFUNKT.
803 m2 4.3 % 7.5 %
724 m2
25.3 %
7.4 %
VF MULT.
FÜR BETREUUNG
669 m2
1961 m2
15.4 %
6.60 %
NUTZ. MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR BETR. UNTERRICHT & BETREUUNG 2'867 m2 1'658 m2 714 m2 17.9 % 5.0 % MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR UNTERRICHT & BETREUUNG 2770 m2
1961 m2
NUTZ. BETR. 543 m2
Abb. 23: Flächenvergleich der drei Schulhäuser.
7.4 %
6.60 %
VF MULTIFUNKT.
7.5 %guten Überblick 26.5 gewährleistet % 15.4 % nen einen und Fallauswahl aufgezeigt, welche Grundrisslö‑ VF MULTIFUNKT. NUTZUNG FÜR NUTZUNG FÜR andererseits für die Schülerinnen und Schüler sungen und räumlichen Typologien MULTIFUNKTIONALE beson‑ UNTERRICHT & ADMINISTRATION UNTERRICHT & BETREUUNG einfach zugänglich ders geeignet sind, um eine teilgebundene 803 m2 817 ist. m2 OHNE BETREUUNG 2'867 m2 1'658 m2 Tagesschule zu betreiben. Unsere Beobach‑ Koordinierung je Raum tungen machen deutlich, dass es mit einer Eine mit geringer Vorbereitung verbundene passenden Schulraumdisposition durchaus Form der Aufsicht, die den Kindern die Mög‑ möglich ist, die räumlichen Verdichtungen lichkeit bietet, frei darüber zu entscheiden, relativ reibungsarm aufzufangen, damit wich‑ wann sie welche Aktivität wahrnehmen wol‑ tige Energien und Ressourcen nicht in die len, ist die Koordinierung je Raum. Hier ge‑ Bewältigung räumlicher Konflikte fliessen, hen die und Schüler direkt zu sondern für die Verzahnung von formalen und 7.4 % 7.5 Schülerinnen % 26.5 % 15.4 % VF MULTIFUNKT. MULTIFUNKT. FÜR MULTIFUNKTIONALE NUTZUNG FÜR einemVF Angebot und dieNUTZUNG zuständige Lehr‑ oder non-formalen Bildungssettings zur Verfügung UNTERRICHT & ADMINISTRATION UNTERRICHT & BETREUUNG Betreuungsperson entscheidet vor Ort, ob stehen. 803 m2 817 m2 OHNE BETREUUNG 2'867 m2 1'658 m2 noch genügend Platz vorhanden ist, oder die Kinder abgewiesen werden müssen. Der Vor‑ Für die Zukunft könnten, so ist uns im Laufe teil dieses Systems besteht neben seiner unserer Studie besonders aus stadträumli‑ Niedrigschwelligkeit darin, dass der Andrang cher Perspektive aufgefallen, die räumlichen zu Spitzenzeiten nicht wie beim System der Ressourcen und Potenziale der umliegenden Betreuungszentrale an einem Ort zentralisiert Quartiere für schulische Nutzungen in Be‑ wird. Nachteilig ist dagegen, dass den Be‑ tracht gezogen werden. Eine mögliche Stra‑ treuerinnen und Betreuern der Aktivitäten ein tegie, um den räumlichen Anforderungen des relativ hoher Koordinationsaufwand zugemu‑ Zürcher Tagesschulmodells gerecht zu wer‑ tet wird – und dadurch weniger Ressourcen den, bestünde darin, die Schulen über die ei‑ für die eigentlichen Aufgaben zur Verfügung genen Gebäude und Anlagen hinaus mit dem stehen. umgebenden Quartier und dessen räumli‑ chen Angeboten zu vernetzen. Im Rahmen Ausblick einer auf das Quartier ausgeweiteten Bil‑ Grundsätzlich zieht die Einführung des Tages‑ dungslandschaft könnten schulische und aus‑ schulmodells einen zusätzlichen räumlichen serschulische Akteure kooperieren, neue Po‑ Bedarf nach sich. Jede Schule muss für den tenziale erschlossen und räumliche wie auch Umgang mit den neuen Anforderungen eine organisatorische Synergien genutzt werden. individuelle Lösung finden. In dieser Publika‑ tion haben wir auf der Basis einer kleinen
NUTZ. BETR. 714 m2
6.60 % NUTZ. BETR. 714 m2
55
Endnoten
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
56
von Allmen, Benjamin u.a. (2018). Stadtrat Zürich (2014). Das 1853 fertig gebaute Schulhaus Seefeld ist die älteste Primaschule der Sadt Zürich (vgl. Stadt Zürich, Amt für Städtebau, 2008). Stadt Zürich, Amt für Städtebau (2008). Schuler Braunschweig, Patricia und Kappler, Christa (2018). Stadt Zürich, Schulamt (2012), S. 19. Ebenda, S. 19. Braun, Dominique u.a. (2014). Berdelmann, Kathrin u.a. (2016). Braun, Dominique u.a. (2015). Crotti, Claudia (2015), S. 380f.; Windlinger, Regula (2016), S. 7f.. Crotti, Claudia (2015), S. 372. Stadtrat Zürich (2014). Infras u.a. (2008), S. 2 ff.. Rellstab, Ursula (2012), S. 9. Herzog, Walter (2009), S. 27; Schüpbach, Marianne und Herzog, Walter (Hrsg.) (2009), S. 208. Reich, Kersten (2012), S. 14. Schüpbach, Marianne (2010); Schüpbach, Marianne u.a. (2014); Schüpbach, Marianne u.a. (2013), Schüpbach, Marianne; Frei, Lukas und Wim Nieuweboom 2018. Bettmer, Franz (2007). Rittelmeyer, Christian (1994); Rittelmeyer, Christian (1996); Rittelmeyer, Christian (1997); Rittelmeyer, Christian (2000). Kahl, Reinhard (2009); Dollinger, Silvia (2014), S. 39. Hasse, Jürgen (2009), S. 375. Scheidegger, Adrian und Wakefield, Alan (2007), S. 160; Stadt Zürich, Hochbaudepartement (2004), S. 41. Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft und Montag-Stiftung Urbane Räume (Hrsg.) (2012), S. 117. Schüpbach, Marianne und Herzog, Walter (Hrsg.) (2009), S. 212. Hammerer, Franz und Dolesch, Armin (2007), S. 3. Lauber, Gerold (2014). Näheres zu der Typologie von Schulgebäuden siehe Braun, Dominique u.a. (2014).
Literaturverzeichnis
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58
Anhang
59
Analyse Flächen Schulhaus Aegerten
SCHULHAUS
Lager
Lager
3.77 m2
15.60 m2
WC IV 5.95 m2
Lager
Lager
Treppe
Waschküche
Sammlung
45.85 m2
15.32 m2
3.44 m2
20.70 m2
32.09 m2
Büro Betreuung 26.28 m2
Korridor 25.99 m2
Lager
Lager
Heizung
Heizung
Betreuung / Verpflegung
21.53 m2
20.24 m2
21.85 m2
6.63 m2
74.37 m2
Untergeschoss
Erdgeschoss
WC H 5.61 m2
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung
Büro Schulleitung 27.69 m2
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
Klasse 80.91 m2
2.Obergeschoss 60
Aussengeräte BF:15.30 m2
Treppe
BĂźro HW.
4.01 m2
5.95 m2
WC H
Treppe
WC D
5.61 m2
15.90 m2
5.95 m2
Putzr. 3.41 m2
Korridor 41.57 m2
Team
Korridor
Korridor
Teamzimmer
27.69 m2
37.59 m2
3.32 m2
20.84 m2
Betreuung 36.79 m2
Windfang
Hort
5.89 m2
64.65 m2
Klasse
Kindergarten 2
80.91 m2
80.06 m2
1.Obergeschoss
Treppe
WC D
15.90 m2
5.95 m2
WC H
WC D
5.61 m2
5.95 m2
Putzr. 1.43 m2
Korridor
Gruppe
22.65 m2
27.86 m2
Therapie
Klasse
14.93 m2
80.15 m2
Abstellr.
Korridor
6.20 m2
32.01 m2
Bibliothek
Instrumentalunterr.
Bibl.
Klasse
86.80 m2
22.89 m2
18.37 m2
86.00 m2
Dachgeschoss 61
Analyse Flächen Schulhaus Aegerten
PAVILLON Treppe
Rampe
17.47 m2 18.28 m2
Korridor
Küche
Verpflegungsraum
39.72 m2
14.72 m2
68.72 m2
Korridor
Therapie
Kindergarten
39.72 m2
14.72 m2
68.72 m2
Korridor
Therapie
Klasse
39.72 m2
14.72 m2
68.72 m2
WC 4.43 m2
WC IV 4.43 m2
Klasse
Putzraum
68.72 m2
5.45 m2
Erdgeschoss
Treppe
Podest
15.30 m2
2.64 m2
WC D 4.43 m2
WC H 4.43 m2
Klasse / Handarbeit
Putzraum
68.72 m2
5.45 m2
1.Obergeschoss
Treppe
Podest
15.30 m2
2.64 m2
WC D 4.43 m2
WC H 4.43 m2
Klasse
Putzraum
68.72 m2
5.45 m2
2.Obergeschoss 62
SPORTHALLE
Geräteraum
Dusche
Gard. Herren
39.69 m2
7.88 m2
15.48 m2
Gard. Pers. 8.19 m2
WC D
WC H
5.66 m2
5.66 m2
Putzr. 2.27 m2
Dusche
Gard. Damen
Korridor
9.18 m2
14.13 m2
18.32 m2
Sporthalle 252.20 m2
Erdgeschoss
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
63
Schulhaus Aegerten Erdgeschoss
64
65
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
A
8
Werkraum
Material
Betriebst. Anlage
81.31 m2
33.47 m2
18.25 m2
Aufzug 4.91 m2
Betriebst. Anlage 18.25 m2
Waschraum 18.25 m2
Korridor 15.82
Betriebst. Anlage
Heizung
R
18.25 m2
23.01 m2
5
m2
WC
Informatik 82.72 m2
Garderobe
Container
20.63 m2
7.39 m2
3.66 m2
WC
Betriebst. Anlage
6.44 m2
Korridor
Korridor
104.13 m2
104.13 m2
Garderobe
Korridor
27.24 m2
8.69 m2
30.88 m2
Sammlung 17.76 m2
Naturkunderaum
Material
Lager
Lager
82.72 m2
42.06 m2
73.64 m2
71.53 m2
Untergeschoss
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
66
Kühlr.
Kühlr.
6.42 m2
6.16 m2
M
22
Aussenbereich
82.83 m2
Werkstatt Metall 81.78 m2
7.20 m2
56.57 m2
Aussenbereich
Raumlufttechn. Anlage
Betr. Anl. 8.75 m2
Korridor 96.78 m2
Werkstatt Holz 81.78 m2
Material
2.89 m2
Werkstatt 15.28 m2
82.72 m2
12.22 m2
Kombiwerkstatt
26.78 m2
Treppe
Lager
67
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
Betreuung
Anteil Lounge
Foyer
Mensa
107.81 m2
43.74 m2
123.25 m2
141.00 m2
Aufzug 4.97 m2
Treppe 5.24 m2
Anteil Erschliessung Mensa 148.00 m2
Betreuung / Ruhen 36.30 m2
Büro 9.13 m2
Kühlr.
Kühlr.
2.90 m2
3.76 m2
Vorraum 12.28 m2
WC 4.53 m2
WC Abstellr.
WC
7.35 m2
5.19 m2 5.23 m2
Betreuung
Mensa
129.37 m2
211.00 m2
WC
Erdgeschoss
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
68
3.29 m2
Treppe
Küche
105.48 m2
85.01 m2
Balkon 397.01 m2
Klasse
Klasse
80.91 m2
79.80 m2
Treppe 9.47 m2
Putzraum
Klasse
Klasse
12.37 m2
81.20 m2
80.91 m2
Schacht 12.08 m2
WC 4.45 m2
Korridor 22.88 m2
WC
WC
7.41 m2
7.42 m2
Treppe 62.11 m2
Gemeinschaftsraum 396.13 m2
Klasse
Klasse
Klasse
Klasse
Klasse
80.91 m2
81.09 m2
81.09 m2
81.09 m2
80.91 m2
Treppe 11.30 m2
1.Obergeschoss
69
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
Balkon 397.01 m2
Klasse
Klasse
80.91 m2
79.80 m2
Treppe 9.47 m2
Putzraum
Klasse
Klasse
12.37 m2
81.20 m2
80.91 m2
Schacht 12.08 m2
WC 4.45 m2
Korridor 22.88 m2
Gemeinschaftsraum
Treppe
396.13 m2
62.11 m2
WC
WC
7.41 m2
7.42 m2
Anteil Betreuung / Spielen
Anteil Unterricht & Administration
184.54 m2
211.59 m2
Klasse
Klasse
Sozialarbeit
Schulküche
Klasse
80.91 m2
81.09 m2
39.71 m2
122.47 m2
80.91 m2
Treppe 11.30 m2
2.Obergeschoss
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
70
Balkon 397.01 m2
Klasse
Klasse / Ruhen
80.91 m2
79.80 m2
Treppe 9.47 m2
Putzraum
Klasse
Klasse
12.37 m2
81.20 m2
80.91 m2
Schacht 12.08 m2
WC 4.45 m2
Korridor 22.88 m2
Gemeinschaftsraum
Treppe
393.81 m2
62.11 m2
WC
WC
7.41 m2
7.42 m2
Anteil Betreuung / Lounge
Anteil Unterricht & Administration
184.54 m2
209.27 m2
Klasse
Klasse / Spielen
Handarbeit
Handarbeit
Klasse
80.91 m2
81.09 m2
81.09 m2
81.09 m2
80.91 m2
Treppe 11.30 m2
3.Obergeschoss
71
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
Balkon 364.09 m2
Bibliothek
Büro
Büro Schulleitung
Gard. P.
Korridor
183.03 m2
21.62 m2
33.79 m2
6.69 m2
19.61 m2
WC
Klasse
Mehrzweckraum
7.89 m2
54.23 m2
313.61 m2
Putzr. 3.87 m2
Schacht 12.08 m2
Aufzug 5.07 m2
Treppe
WC
6.61 m2
Besprechung
4.83 m2
13.34 m2
Zahnp. 6.25
m2
Korridor
WC
8.36 m2
6.09 m2
Gemeinschaftsraum 240.94 m2
Essbereich 118.40 m2
Teamzimmer 141.44 m2
Hauswart
Therapie
33.79 m2
36.68 m2
Treppe 13.62 m2
4.Obergeschoss
FLÄCHEN Nebenflächen Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
72
Balkon 373.76 m2
Geräteraum 115.01 m2
Treppe
Treppe 14.86 m2
18.74 m2
Schacht 12.08 m2
Aufzug
Garderobe
Garderobe
39.91 m2
39.91 m2
5.56 m2
Korridor 39.91 m2
Sporthalle 999.57 m2
Treppe 18.77 m2
5.Obergeschoss
73
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
Abwasserhebe. Treppe
Maschinenr.
14.54 m2
4.24 m2
10.77 m2
Aufzug
Geräteraum
8.64 m2
277.42 m2
Korridor 39.83 m2
Korridor 19.87 m2
Sporthalle 1'391.55 m2
Treppe 23.71 m2
3.Untergeschoss 74
FLÄCHEN Nebenflächen Maschinenr.
Treppe
71.72 m2
17.04 m2
Erschliessung Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
Korridor
Korridor
27.81 m2
23.77 m2
Treppe 15.28 m2
RWA 13.62 m2
75
Schulhaus Leutschenbach Erdgeschoss
76
77
Schulhaus Leutschenbach 4. Obergeschoss
78
79
Analyse Flächen Schulhaus Leutschenbach
Schacht 18.24 m2
Regieraum
Aufzug
15.60 m2
8.64 m2
Technik
Technik
51.54 m2
101.71 m2
Erschliessung
Treppe 23.68 m2
2.Untergeschoss 80
Zuschauerbereich 179.19 m2
3.60 m2
Schacht
43.55 m2
m
FLÄCHEN Schacht 12.29 m2
Schacht
Nebenflächen
6.96 m2
Erschliessung 17.68 m2
Erschliessung
Hauswart 15.60
m2
Gard.L. 9.21
m2
Gard.L. 9.21
m2
Sanität 10.89
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
m2
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung Unterricht & Administration Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung Erschliessung 39.11 m2
Treppe 25.64 m2
Schacht 3.01 m2
81
Analyse Flächen Schulhaus Blumenfeld
Technik 18.24 m2
Schacht 4.12 m2
WC L
WC K
3.30 m2
9.06 m2
Aufzug 8.64 m2
WC M 12.26 m2
Treppe 8.93 m2
1.Untergeschoss
82
Erschliessung
Erschliessung
55.41 m2
106.83 m2
Garderobe
Garderobe
Garderobe
Garderobe
Garderobe
Garderobe
Garderobe
35.59 m2
35.45 m2
35.71 m2
35.53 m2
35.79 m2
35.45 m2
32.93 m2
FLÄCHEN Putzraum Turnen
Nebenflächen
52.84 m2
Erschliessung
Multifunkt. - Erschliessung & Unter
Multifunkt. - Erschliessung & Betre WC IV
WC H
5.25 m2
12.21 m2
Unterricht & Administration
Multifunkt. - Unterricht & Betreuung Ausschliesslich Betreuung
Treppe
WC IV
Erschl.
WC D
Gymnastikraum
5.25 m2
9.03 m2
12.11 m2
145.20 m2
12.46 m2
Erschliessung
Erschliessung
60.71 m2
231.74 m2
Technik 4.62 m2
Putzraum 5.10 m2
Stuhllager 22.06 m2
Technik 17.03 m2
Aufzug 3.41 m2
Technik
Technik
20.73 m2
29.96 m2
Küche Kiosk 17.27 m2
Mehrzweckraum
Werken
176.88 m2
89.67 m2
Treppe 16.02 m2
Schacht 3.01 m2
83
Analyse Flächen Schulhaus Blumenfeld
Erdgeschoss
FLÄCHEN
84
Nebenflächen
Erschliessung
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
Unterricht & Administration
Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
Ausschliesslich Betreuung
24.73 m2
Aussengeräte
FLÄCHEN
Erschl.
Lager / Archiv
18.72 m2
184.38 m2
Technikzentrale 203.85 m2
Putzraum 4.63 m2
Aufzug 3.41 m2
Technik 23.07 m2
Erschliessung 227.80 m2
Technik Lüftung 26.82 m2
Erschliessung 8.14 m2
WC
WC
1.93 m2 1.93 m2
Garderobe
Garderobe
20.58 m2
20.50 m2
Container
Technik
Erschl.
47.42 m2
8.67 m2
8.67 m2
Erschl.
Lager Putzraum
27.20 m2
99.14 m2
Erschliessung 35.69 m2
Technik
Erschl.
41.85 m2
12.16 m2
85
Analyse Flächen Schulhaus Blumenfeld
1.Obergeschoss
Klasse
Klasse
Klasse
Kindergarten
78.70 m2
78.80 m2
78.80 m2
78.80 m2
Musik
Musik 78.88 m2
21.50 m2
Erschliessung
77.45 m2
Erschliessung
Gruppenraum
Gruppenraum
Erschliessung
Gruppenraum
Gruppenraum
249.10 m2
20.50 m2
20.50 m2
53.30 m2
20.50 m2
20.50 m2
Putzraum 4.70 m2
WC
Technik
WC
WC
Material
Technik
WC
WC
1.90 m2
5.20 m2
3.80 m2
2.00 m2
16.90 m2
5.40 m2
9.50 m2
2.00 m2
Büro Sozialarbeit 33.48 m2
WC
WC
1.90 m2
2.00 m2
Schacht
WC
8.82 m2
2.00 m2
Aufzug 3.41
m2
Gruppenraum 42.48 m2
Kombiwerkstatt 77.49 m2
FLÄCHEN
86
Nebenflächen
Erschliessung
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
Unterricht & Administration
Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
Ausschliesslich Betreuung
Betreuung
Betreuung
77.60 m2
77.60 m2
77.60 m2
Erschliessung
78.87 m2
Betreuung
77.80 m2
21.90 m2
Psychomotorik
Küche
2
Kindergarten
78.80 m2
78.80 m2
29.30 m2
Erschliessung
Gruppenraum
Gruppenraum
Erschliessung
Gruppenraum
Gruppenraum
Erschliessung
53.30 m2
20.50 m2
20.50 m2
53.30 m2
20.50 m2
20.50 m2
33.50 m2
Material
Material
WC
WC
Material
Material
WC
Material
16.90 m2
14.90 m2
9.70 m2
2.00 m2
16.90 m2
19.80 m2
2.00 m2
14.20 m2
2
WC
WC
WC
2.00 m2
4.90 m2
2.00 m2
29.30 m2
Kindergarten
78.80 m2
Erschliessung
Kindergarten
78.80 m2
Erschliessung
Kindergarten
29.40 m2
Erschliessung
FLĂ„CHEN
Erschliessung 466.70 m2
77.60 m2
Erschliessung
Betreuung
77.60 m2
29.60 m2
Betreuung
77.60 m2
Erschliessung
Betreuung
77.60 m2
29.60 m2
Erschliessung
29.60 m2
Betreuung
87
Analyse Flächen Schulhaus Blumenfeld
2.Obergeschoss
Lehrerzimmer
Klasse
Klasse
79.10 m2
79.10 m2
79.40 m2
79.40 m2
Büro Leitung Betreuung 44.40 m2
21.20 m2
Lehrerzimmer
32.60 m2
Erschliessung
Hauswartbüro
Schulleitung 52.20 m2
Erschliessung 229.50 m2
Grossgruppenraum 52.20 m2
Putzraum
WC
4.80 m2
1.90 m2
Aufzug
WC
3.41 m2
3.40 m2
WC
WC
3.80 m2
2.40 m2
Material
Erschl.
Technik
13.30 m2
4.80 m2
9.20 m2
Grossgruppenraum 50.90 m2
Bibliothek 157.00 m2
FLÄCHEN
88
Nebenflächen
Erschliessung
Multifunkt. - Erschliessung & Unterricht
Multifunkt. - Erschliessung & Betreuung
Unterricht & Administration
Multifunkt. - Unterricht & Betreuung
Ausschliesslich Betreuung
80.00 m2
20.00 m
21.20 m2
Handarbeit
80.00 m2
Gruppe
19.60 m2
Erschliessung
Handarbeit
Gruppenraum
Klasse
Klasse
80.00 m2
80.00 m2
Klasse
79.40 m2
79.40 m2
WC
WC
19.10 m2
19.00 m2
enraum
22.20 m2
Erschliessung
m2
Klasse
Klasse
80.10 m2
80.00 m2
21.20 m2
Technik 10.80 m2
Gruppenraum
Gruppenraum
20.00 m2
20.00 m2
21.50 m2
626.50 m2
Erschliessung
Erschliessung
21.20 m2
Klasse
79.40 m2
Erschliessung
Klasse
79.40 m2
Erschliessung
Klasse
21.20 m2
Erschliessung
FLĂ„CHEN
Klasse
Klasse
80.00 m2
80.00 m2
89
Schulhaus Blumenfeld 1. Obergeschoss
90
91
92
Impressum © 2018 FHNW Institut Architektur, Christina Schumacher Hannes Müller Nicole Johann Gestaltung FHNW, Hannes Müller / Sybil Weishaupt Bildnachweis Umschlag Inhalt
3D-Darstellung Schulhaus Blumenfeld: Nicole Johann und Elias Rüedi Abbildungen 1 – 10, 16 – 19: Julian Salinas, Basel
Bis Juli 2018: Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW Institut Architektur Campus Muttenz Gründenstrasse 40 4132 Muttenz T +41 61 228 55 55 Ab August 2018: Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW Institut Architektur Campus Muttenz Hofackerstrasse 30 4132 Muttenz T +41 61 228 55 55 architektur.habg@fhnw.ch www.fhnw.ch