„Was braucht eine moderne Gerontopsychiatrie?“ entstand anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Einrichtung SOPHA – Sozialpsychiatrische Hilfe im Alter, die in Graz von der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit, GFSG, betrieben wird. Die GFSG steht seit nunmehr 20 Jahren für innovative und basisversorgende sozialpsychiatrische Angebote. Sie will zusammen mit Menschen mit psychischen Problemen neue Entwicklungsmöglichkeiten im außerstationären Lebensumfeld erarbeiten.
Günter Klug, Gerhard Hermann, Brigitte Fuchs-Nieder (Hrsg.)
Was braucht eine moderne Gerontopsychiatrie? Rahmenbedingungen für mobile sozialpsychiatrische Hilfe im Alter Beiträge zur Internationalen Gerontopsychiatrischen Tagung anlässlich von zehn Jahren SOPHA – Sozialpsychiatrische Hilfe im Alter
Mabuse-Verlag Frankfurt am Main
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Inhalt
Vorwort der Herausgeber . ...................................................................... 7 Johannes Wancata, Nadja Walder Epidemiologie psychischer Erkrankungen im Alter und deren gesellschaftlicher Folgen ................................................9 Rolf D. Hirsch Die patientenorientierte Gerontopsychiatrie: mobil, vielfältig und kreativ . ................................................................ 23 Gerhard Hermann Zur Bedeutung eines guten Umgangs – dem Menschen in seiner Welt begegnen ................................... 56 Elisabeth Höwler Herausforderndes Verhalten bei Personen mit demenziellen Veränderungen in der stationären Pflege – Erleben und Strategien Pflegender – Situation der Angehörigen ................................................................... 86 Heinz-Peter Kuhlmann „Alte Bäume verpflanzt man nicht“ – Gerontopsychiatrisches Versorgungskonzept Gütersloh ........................................................................................................ 108
Robert Müller Gesetz, Wunsch und Wirklichkeit in der Altenbetreuung: Ein kritischer Blick auf das Zusammenspiel von Rechtsentwicklung, Selbstbestimmung und Betreuungsformen ................................................................................... 118 Christian Jagsch, Georg Psota „Wer hat die Mauern gebaut?“ – Ein Diskurs ....................... 137 Brigitte Fuchs-Nieder Drinnen, Draußen und Dazwischen: die drei Versorgungs-D‘s in der Gerontopsychiatrie. Verändern zehn Jahre „draußen“ die Sichtweise einer Psychiaterin? ............................................... 149 Günter Klug Wohin geht der Weg? ............................................................................ 159 Danksagung .................................................................................................. 176 Kontaktadressen ........................................................................................ 177
„Der Wert einer Gesellschaft wird einmal daran gemessen werden, wie sie ihre Alten behandelt hat.“ Albert Einstein
Vorwort der Herausgeber Auf eine gute Weise älter zu werden, stellt für mehr als 25% der über 65Jährigen aufgrund ihrer psychosozialen Situation eine sehr große Herausforderung dar. Ein Viertel davon würde dringend gerontopsychiatrische Behandlung und Betreuung benötigen. 80% von ihnen leben im häuslichen Umfeld. Derzeit müssen neben dem Wissen um die speziellen Bedürfnisse und um adäquate gerontopsychiatrische Behandlung, Betreuung und Pflege vielfach geeignete Hilfsangebote erst aufgebaut werden. Vor mehr als zehn Jahren wurde im Psychosozialen Dienst Graz Ost der „Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit“ gezielt mit der kontinuierlichen mobilen außerstationären Betreuung älterer Menschen mit psychiatrischer Problemstellung begonnen. Durch einen Arbeitskreis der Stadt Graz, Studienreisen, wissenschaftliche Arbeiten und kontinuierliche Weiterentwicklung des Betreuungsangebots ist es gelungen, diesen Bereich im Bewusstsein der Entscheidungsträger zu verankern. Daraus ist die Einrichtung SOPHA „Sozialpsychiatrische Hilfe im Alter“ entstanden. SOPHA unterstützt bei psychosozialen Problemstellungen, bei psychiatrischen Zustandsbildern wie z. B. Angst- und Zwangserkrankungen, Depressivität, wahnhaftem Erleben, Demenzerkrankung etc., bei der Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen des Alltags. Meist treffen wir auf schwer belastete und überforderte Menschen. Mit sozialpsychiatrischer Unterstützung lassen sich oft Wege aus der Überforderung, hin zu neuen Perspektiven und zu neuer Handlungsfähigkeit, finden. SOPHA arbeitet mobil. Betreuung und Behandlung finden zu Hause bzw. im sozialen Umfeld statt. Der entstandene Mehrwert für die Betroffenen und auch für die Gesellschaft ist enorm. 7
Vorwort der Herausgeber
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens von SOPHA wurde in Graz die bis dahin in Österreich größte Tagung für die mobile Versorgung in diesem Alterssegment initiiert. Diese wurde zu einer wissenschaftlich fachlichen und lebensnahen Begegnung mit ExpertInnen aus Deutschland und Österreich. Entsprechend der Notwendigkeit multiprofessionellen Handelns wurde ein weiter Bogen über verschiedenste Fachdisziplinen und Themen gespannt. Ziel war es, gute und sinnvolle Wege für alle Betroffenen und Beteiligten aufzuzeigen und gemeinsam weiterzudenken. Es hat sich deutlich gezeigt, dass es einen breiten Konsens und die sensible Zusammenarbeit aller Beteiligten braucht. Diese Kooperation muss von mobiler Sozialpsychiatrischer Hilfe über Gerontopsychiatrische Zentren, Tagesstrukturen, sozialpsychiatrisch betreute Wohnprojekte, mobile somatische Pflegedienste, niedergelassene ÄrztInnen, Behörden, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen bis hin zum sozialen Umfeld und den Angehörigen gehen. Nur so ist es möglich den betroffenen Menschen eine, ihren Wünsche weitgehend entsprechende Versorgung mit guter Lebensqualität zu bieten, die auch von der Gesellschaft langfristig leistbar ist. Angesichts unseres eigenen Älterwerdens sollte dies in unserem ur eigensten Interesse sein. In diesem Sinne freuen wir uns, die Beiträge der zehn AutorInnen ver öffentlichen und damit diese versammelten Erfahrungen an eine breite Gruppe interessierter Menschen weitergeben zu können. Wir hoffen, damit inhaltliche und strukturelle Anregungen für Menschen zu geben, die sich für diesen Bereich interessieren oder bereits in diesem Versorgungskontext arbeiten. Die Herausgeber Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit (GFSG) Graz, 2012 8