OSTKURVE ‘18 Das Magazin aus dem Regine-Hildebrandt-Haus
Nr. 25 – 20. April 2018
Mit Engagement und Ideen
Brandenburg im nächsten Jahrzehnt
Ostkurve ‘18 Inhalt AKTUELLES 16
Wahlsonntag Am 22. April werden gleich 10 Mal Landräte und Bürgermeister gewählt
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Jetzt anmelden! Viel Spaß für Kinder und für Jugendliche bei den Sommercamps der Falken
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Brandenburger Köpfe Personalien der märkischen Sozialdemokratie
Brandenburg im nächsten Jahrzehnt
Dietmar Woidke legt Leitideen vor
Seite 4
TITEL 4
Leitideen Aufschlag von Dietmar Woidke zum Programmprozess 2019
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Kita-Land Brandenburg I Simona Koß zu Kitas, Bildung und Zukunft
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Kita-Land Brandenburg II Mike Schubert zum beitragsfreien Kita-Jahr in Potsdam
Exkursionen und Diskussionen
Brandenburger Parteischule in vollem Gange
WISSEN 12
Abenteuer Politik Die Brandenburger Parteischule in voller Aktion
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Hättest Du's gewusst? Die Zahl des Monats
Seite 12
VERMISCHTES 10
Mein schönstes Stück Brandenburg
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Kopfnoten
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Neumitglied des Monats Rosemarie Petzold, Ortsverein Cottbus Mitte/Ströbitz
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Leserfoto
für die, die sie wirklich verdienen
Jetzt anmelden bei den Falken!
Zeltlager und Sommercamp
Seite 18
Liebe Leserinnen und Leser, 2019 kommt es auf uns an. Wichtige Wahlkäm pfe liegen vor uns. Diese wollen wir gewinnen und die gute Nachricht ist: Wir können das aus eigener Kraft schaffen. Dietmar Woidke hat auf der Landesvortandsklau sur seine Ideen mit den Mitgliedern des Gremiums intensiv diskutiert. Ent standen ist das Papier „Mit Engagement und Ideen“. Jetzt geht es darum, wei tere Ideen hinzuzufügen. Es soll unser gemeinsames
Programm werden. Die Vorsitzenden der Ortsver eine, Unterbezirke und Arbeitsgemeinschaften sind angeschrieben und über den ersten Schritt zu einem gemeinsamen Wahlprogramm infor miert. Bis Juli sollen eure Ideen Eingang in das entstehende Programm finden. Ich freue mich auf lebendige Diskussionen vor Ort. Euer
Erik Stohn Generalsekretär
Schlaglichter sozialdemokratischer Geschichte Die Zwangsvereinigung 1946 In der sowjetischen Besatzungszone kommt es im April 1946 zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED. Dem Beschluss beim SPD-Parteitag am 20. April in Ostberlin waren Einschüchterungen, Verhaftungen und Verschleppungen von Sozialdemokraten vorausgegangen. Am 21./22. April gründete sich dann die SED im Admiralspalast. Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) waren die ersten Vorsitzenden. In den Berliner Westsektoren hatten 82,2% der Sozialdemokraten dagegen gestimmt. In Ostberlin war die Abstimmung verboten. Im Zuge dessen wurden mehr als 5000 SPD-Mitglieder, die sich nicht in die neue Partei zwängen lassen wollten, verhaftet. Zahlreiche Mitglieder mussten außerdem fliehen oder ihre Standfestigkeit mit dem Leben bezahlen.
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Mit Engagement und Ideen:
W
ie soll Brandenburg sich entwickeln? Wohin steuern wir das Land? Die SPD und Brandenburg sind untrennbar miteinander verbunden. Seit 28 Jahren regiert die SPD das Land – allein, mit der CDU, mit Grünen und FDP und aktuell mit den Linken. Die Zusammenarbeit mit den Linken ist vertrauensvoll und ergebnisorientiert. Über 90% des Koalitionsvertrages sind abgearbeitet bzw. in Umsetzung. Aber zur Wahl treten keine Koalitionen, sondern Parteien an. Da kämpft jeder für sich allein. Am Ende entscheiden Parteien was sie aus dem Ergebnis machen können und welche Zusammenarbeit gewinnbringend für die Menschen und das Land ist. Aber so weit ist es noch nicht.
Zunächst gilt es zu kämpfen. Denn das ist nicht nur der tiefere Sinn von Demokratie, sondern in diesem Jahr auch besonders wichtig. Vielen unserer Konkurrenzparteien scheint es wichtiger die SPDMacht im Land zu durchbrechen, als eine inhaltliche Vorstellung davon zu entwickeln, was sie für Brandenburg machen wollen. Wir erleben derzeit viele Gedankenspiele über Gespräche und Koalitionen mit anderen Parteien. Oft sind sie vor allem eines: Ausdruck von Ratlosigkeit darüber, wie man gegen die SPD gewinnen könnte. Der Brandenburger CDU-Chef beispielsweise möchte mit allen reden – AfD wie Linke – die ihm helfen Ministerpräsident werden zu können. Davon sollten wir uns nicht verunsichern lassen. Wir
konzentrieren uns auf unsere eigene Stärke. Brandenburg steht vor einem Jahrzehnt der Investitionen Wir wollen 2019 stärkste Kraft werden und können dies auch aus eigener Kraft werden. Aber dazu müssen wir einiges tun. Zunächst ist es wichtig zu sagen, wohin das Land sich mit der SPD entwickelt. Die SPD hat das Land entscheidend geprägt. Wir sind der Anker für Stabilität und Zuversicht. Wir können aus einem unermesslichen Erfahrungsschatz schöpfen und haben zugleich einen inneren Kompass. Wir wollen nach Jahren des Aufbaus und der Stabilisierung eintreten in ein neues Jahrzehnt der Investitionen. Investitionen für hö-
Brandenburg im nächsten Jahrzehnt here Löhne, gute Bildung und men wir nicht hin. Wir steuern bessere Pflege. immer dann dagegen, wenn nicht Talente der Kinder, sonDie Zahl der Arbeitslosen ist dern das Vermögen der Eltern gering, der Lebensstandard über Chancen entscheidet. Im bei vielen gewachsen. Die Bund haben wir für ein besseMenschen aber spüren, dass res BaföG gestritten, geholfen es an vielen Stellen dennoch die Studiengebühren überall hakt. Das Bild vom guten Land abzuschaffen und im das Schüstimmt und dennoch nicht für ler-BaföG eingeführt. jeden. Beides ist richtig und braucht unsere Aufmerksam- Nun gehen wir einen weiteren keit. wichtigen Schritt: Wir entlasten die Familien von 25.000 Bildung darf nicht vom Geld- Kindern. Ab dem 1. August beutel der Eltern abhängen 2018 zahlen diese für das letzte Kitajahr keine Gebühren Unsere Kinder haben heute mehr. Das ist der Einstieg in viele Möglichkeiten, aber noch die vollständige Gebührenfreiimmer hängen diese zu stark heit von Kitas. Dietmar Woidke vom Elternhaus ab. Das neh- hat sich vorgenommen, dass
innerhalb der nächsten 10 Jahre keine Familie mehr Gebühren für Kitas zahlen muss. Wir wissen, dass es daneben als gleichrangiges Ziel auch um die Verbesserung der Qualität gehen muss. Am 1. August tritt auch die bereits beschlossene Gruppenverkleinerung tritt in Kraft. Die beiden Ziele "mehr Qualität" und "weniger Gebühren" dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Darauf können sich die Eltern bei der SPD Brandenburg verlassen. Der Bund hat sich außerdem vorgenommen ein „Gute-Kita-Gesetz“ auf den Weg zu bringen und er wird uns dabei
Ostkurve ‘18 finanziell unterstützen einen weiteren Qualitätsschritt gehen zu können.
der Pflege erarbeitet. Anne Baaske ist mit der Leitung der Gruppe beauftragt. Eine wichtige Frage der Kommission wird Was die gute Kita für den An- sein, wie mehr Pflegekräfte gefang des Lebens, ist gute Pflege wonnen werden können. Dabei für das Leben im Alter. Wie ge- wird es auch um die Bezahlung lingt es uns, dass alle Menschen der Fachkräfte gehen. Denn dieein würdiges Leben im Alter ser anspruchsvolle Beruf darf haben? Niemand soll Angst nicht länger so gering bewervor dem eigenen Lebensabend tet werden, dass ihn niemand oder dem von Freunden oder mehr ergreifen will.
Lebenspartnern haben. Die Antworten auf diese Frage sind komplex, da sie Bundes- und Landeskompetenzen berühren. Dietmar Woidke hat eine Pflegekommission vorgeschlagen, die nun ihre Arbeit beginnt und uns Vorschläge für die Zukunft
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Der Mindestlohn muss auf 12 Euro steigen.
war Lohndumping grenzenlos möglich. Das haben wir beendet. Jetzt gilt der Mindestlohn als untere Lohngrenze. Die Einführung des Mindestlohnes ist uns trotz erheblicher Widerstände, vor allem von Arbeitgeberseite gelungen. Vielfach ist behauptet worden, dass dann der Arbeitsmarkt einbricht und Menschen am Ende ohne eigenes Einkommen da
stünden. Die Realität hat gezeigt, dass dies alles falsche Behauptungen – ja vielleicht Insgesamt ist die Höhe des Loh- sogar eine Kampagne gegen nes eine wichtige Zukunftsfra- den Mindestlohn war. ge für das Land Brandenburg. Es ist uns gelungen, den Min- Heute steht der Arbeitsmarkt destlohn einzuführen. Vorher gut wie nie da. Die Arbeitslo-
Forschungslabor TH Wildau Foto: Hans-JürgenWiedl
Ostkurve ‘18
sigkeit ist gering, Fachkräfte werden überall gesucht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass heute ein Drittel der Brandenburgerinnen und Brandenburger einen Lohn unter 10 Euro bekommt. Dieser ist zu gering, um gut leben zu können oder im Alter ein gutes Auskommen zu haben. Der Mindestlohn muss angehoben werden. Dietmar Woidke wird sich dafür einsetzen, dass der Mindestlohn auf 12 Euro steigt. Das sind nur drei der sechs Schwerpunkte, die Dietmar Woidke mit seinem Papier „Ideen und Engagement: Brandenburg im nächsten Jahrzehnt“ vorgestellt hat.
Das Gesamtpapier findet ihr Bis zum 15. Juli sollen diese auf unserer Homepage www. an die Landesgeschäftsstelle spd-brandenburg.de geschickt werden. Bitte nutzt diese Aufforderung und ladet Die Leitideen sind ein erster eure Mitglieder zu Diskussioinhaltlicher Aufschlag und nen vor Ort ein. Immer dann, zeigen, wohin Dietmar Woid- wenn die SPD gut miteinanke mit Brandenburg möchte. der debattiert, kamen Entscheidungen dabei heraus, Das Papier fließt in das Wahl- die uns weit nach vorn geprogramm ein, genauso wie bracht haben. Nutzt die Zeit alle anderen Beiträge aus der für eure Diskussionen und Partei. Der Landesvorstand bringt euch ein. Mit dem Prohat auf seiner Klausur eine gramm treten wir zur Wahl Wahlprogrammkommission an und bieten den Menschen eingesetzt, die den Prozess unsere Lösungen und Ideen zur Entstehung des Program- an. Es soll unser gemeinsames steuert. Mike Bischoff mes Programm werden. Denn leitet diese Kommission. Er wir werden diese Wahl alle hat im März bereits die OV-, gemeinsam bestreiten. NieUB- und AG-Vorsitzenden mand soll Zaungast sein. Jede um ihre Beiträge gebeten. und jeder ist gefragt!
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Kita-Land Brandenburg
Das Programm weist in die Zukunft. Interview mit Simona Koß zum Einstieg in die Elternbeitragsfreiheit in Kitas Liebe Simona, geht es bei dem neuen Gesetz ausschließlich um die Beitragsfreiheit? Nein, ganz und gar nicht. Wir wollen unter anderem auch eine Qualitätsverbesserung in Horten hinbekommen – die spielten in der Diskussion oft gar keine Rolle. Das war und ist auch mein besonders Herzensanliegen: Mehr Betreuungsstellen für die Horte. In Kiez-Kitas soll es eine laufende Kontrolle und Steuerung der Qualitätsverbesserungen geben. Was sind Kiez-Kitas? Das sind Einrichtungen in Kiezen, die in der sozialen Mischung besondere Herausforderungen bewältigen müssen. Sie werden verstärkt gefördert. Was ändert sich mit den neuen Regelungen für Eltern? Ab dem 1. August müssen Eltern für das letzte Kita-Jahr außer dem Essensgeld keine Beiträge mehr zahlen. Kritiker sagen: Das Geld hätte 8
Simona Koß, Landtagsabgeordnete und Mitglied im SPD-Landesvorstand, hat gemeinsam mit Mike Schubert die Kita-Kommission geleitet. Ihre Ergebnisse mündeten in das Gesetz zum Einstieg in die Elternbeitragsfreiheit in Kitas, das zurzeit im Landtag beraten wird. man in mehr Erzieher, Qualität und Kita-Sanierung stecken sollen.
nächsten 15 Jahre im Auge, das Programm ist visionär und weist in die Zukunft.
Wir tun beides. Die Qualität steigern, den Schlüssel verbessern und Kitas modernisieren, das ist mindestens ebenso wichtig wie das beitragsfreie letzte Kitajahr. Wir haben die
Aber was ändert sich, außer der Beitragsfreiheit, kurzfristig? Es gibt ein Investitionsprogramm für Kitas, mit dem kleinteilige Maßnahmen zur Entlastung
Ostkurve ‘18
Für die Zukunft läuft dann das Programm, Kiez-Kitas zu begleiten, ihre Arbeit auszuwerten und dadurch herauszubekommen, wie die Betreuungsqualität am besten erhöht werden kann. Außerdem wollen wir die Freistellung für Verwaltungstätigkeiten bei Kita-Leiterinnen und Erzieherinnen ausbauen: Also mehr Zeit, weniger Druck. Der Einstieg in die Beitragsfreiheit ist also vollbracht. Wie geht es weiter? Kitas sind Bildungseinrichtungen. Unser Ziel ist eine gebührenfreie Bildung in Brandenburg. Dieses Ziel wollen, müssen wir in den nächsten 10 Jahren erreichen. Liebe Simona, herzlichen Dank für das Gespräch.
Gut, dass es den Einstieg in die gebührenfreie Kita gibt Wer frühkindliche Bildung fördern will, muss sie auch kostenfrei machen, wie Schule und Hochschule. Das letzte Kitajahr beitragsfrei zu stellen, ist ein Einstieg. Aber wir dürfen bei der Beitragsfreiheit allein nicht stehenbleiben. Denn Bildung kann nur funktionieren, wenn genügend Personal da ist. Deswegen, und um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, zahlen wir in Potsdam bereits für längere Betreuungszeiten. Hier muss der Landesgesetzgeber unbedingt am Ball bleiben. Allerdings ist die Kurzfristigkeit des Gesetzes eine große Herausforderung. Wenn es am 20. Mai verabschiedet wird, bleiben den Kommunen nur zwei Monate, damit am 1. August bereits der Anspruch für die Eltern erfüllt werden kann. Und ich hätte mir gewünscht, dass man die Chance genutzt und offene Formulierungen zu den Kostenverteilungen klargestellt hätte. Das würde die Umsetzung dieses Gesetzes in den Kommunen erleichtern. Da bleibt für die Kita-Kommission auch weiterhin etwas zu tun.
Foto: Karoline Wolf, Bildhaus Potsdam
von Kindern und Erzieherinnen angeschoben werden können. Zum Beispiel Schallschutz-Decken, um Kinder und Betreuer vor Lärmstress zu schützen. Oder, ganz wichtig: Toiletten können saniert werden. Es können auch Räume ausgebaut werden, damit Erzieherinnen ein wenig Platz für Ablage, für ihre eigenen Dinge, bekommen. Schon ab August verbessert sich der Betreuungsschlüssel – auch für Horte. Übrigens sind Horte bei dem Investitionsprogramm mit eingeschlossen.
Mike Schubert, Potsdamer Oberbürgermeister-Kandidat, leitete die Kita-Kommission zusammen mit Simona Koß.
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Mein
liebstes
StĂźck Brandenburg
Glowe bei Friedland (Oder Spree) Foto von Jutta Lieske
Start der Brandenburger Parteischule 2018 von Lea Stromowski und Arnulf Triller
Im Landtag „Wir heißen unsere Besuchergruppe herzlich Willkommen im Plenarsaal des Landtages Brandenburg!“ So freundlich werden die ExkursionsteilnehmerInnen von der Präsidentin begrüßt. Die Präsidentin ist 15, besucht das Goethe-Gymnasium in Pritzwalk und macht ihren Job gut. Die Jugendlichen proben Parlamentarismus. Pünktlich zum Frühlingsanfang hatten sich die SPD-Parteischülerinnen und -schüler ihren Weg durch Schnee, Glätte und Verkehr- Durchs Landtagsgebäude führt schaos zum Landtag Branden- sie die Protokollchefin der (echburg in Potsdam gebahnt. ten) Präsidentin. Die historischen Fundamente des WeinZusammengekommen sind sie kellers im Stadtschloss aus der nicht nur aus Potsdam oder der Zeit des Kurfürsten Friedrich Mittelmark, auch aus Branden- Wilhelm kann man durch dicke burg an der Havel, Teltow-Flä- Glasplatten noch heute erkenming oder der Uckermark. Jo- nen. Im Zweiten Weltkrieg zerachim Steirats roter Teddy aus stört, überbaut in DDR-Zeiten, Brieselang darf ohnehin auf wurde das Haus 2010 bis 2014 keiner Exkursion fehlen. wiederaufgebaut.
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Ganz oben kann es sehr kalt werden. Aber der Blick von der Dachterrasse auf das verschneite Potsdam hat seinen eigenen Charme. Übrigens: 350.000 BesucherInnen hat das neue Gebäude in den vergangenen dreieinhalb Jahren angelockt. Der "Kreml" auf dem Brauhausberg hatte es in 20 Jahren auf 20.000 Besucher gebracht.
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Innenarchitektur und Ausstattung des neuen Landtages sollen Offenheit und Klarheit ausstrahlen, Besucher sind erwünscht. Schülergruppen, wie die aus Pritzwalk, besuchen regelmäßig das Parlament. Am wichtigsten für das Gefühl von Offenheit und Nahbarkeit sind natürlich die PolitikerInnen, die hier arbeiten – mal abgesehen von der Politik, die sie machen. Den Eindruck von Offenheit verstärkt dann auch Parla mentspräsidentin Britta Stark. Sympathisch, freundlich und entspannt berichtet sie von ihrer Arbeit und wie schwierig es manchmal ist, unparteiisch zu bleiben: „Als Präsidentin muss ich meine SPD-Herkunft zurückzustellen können und auch einmal SPD-Abgeordnete zurechtweisen, auch wenn das natürlich Applaus von der Opposition einbringt“.
innen weiß und gewollt nüchtern. Nüchtern-bescheiden sind auch die Abgeordnetenbüros. Die Gruppe passte jedenfalls nicht in den Raum von Erik Stohn, wo wir über den Parlamentsalltag aufgeklärt wurden. Auf jeden Fall ist der Landtag Brandenburg einen Besuch wert.
resplans 2018. Der Kern der "Schule" ist ein Programm aus Seminaren und Übungen, bei denen politische und organisatorische Inhalte besprochen oder öffentliches Reden, Umgang mit neuen Medien oder Diskutieren gegen Rechts eingeübt werden.
"Weil Rot Signalwirkung hat". Neues Schuljahr! Das war eine der Antworten auf die Frage "Warum SPD?" bei unDie Exkursionen der Parteischu- serem Kennenlerntreffen. Eine le sind nur ein Teil des Jah- andere: "Weil wir die Zukunfts-
Was war überraschend? Der Landtag ist außen prunkvoll, 13
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macher sind". Selbstbewusste Einstellungen schon beim ersten gemeinsamen Abend! Wenige Tage nach dem Kennenlerntreffen erzählt Roland Klapprodt aus dem WillyBrandt-Haus auf seine unnachahmliche Weise von der Geschichte der SPD. 155 Jahre zusammengefasst in zwei unterhaltsamen Stunden.
Brandenburger Aufbruch Nicht weniger unterhaltsam fiel dann die rein brandenbugische SPD-Geschichtsstunde aus. Steffen Reiche, erster Vorsitzender der SPD Brandenburg, Pfarrer und ehemaliger Minister und Abgeordneter, erzählte über die Tage und Wochen der Gründung 1989/90. Zunächst hatte sich die SDP der DDR in Schwante gegründet. Steffen erzählte die Geschichte, wie er damals, bärtig und in Lederjacke, zur 14
SPD in Bonn reiste. Eigentlich hatte er vermutet, die Stasi würde ihn schon an der Ausreise hindern. Und dann wurde er nicht nur zu Hans-Jochen Vogel vorgelassen. Der entschied auch kurzerhand, dass die zusammengewürfelte Gruppe aus Schwante nun offizieller Gesprächspartner in der DDR sei, sozusagen die Schwesterpartei – und kümmerte sich um finanzielle und technische Unterstützung. Die Gründung der SPD Brandenburg fand dann auf dem
Parteitag in Kleinmachnow am 26./27. Mai 1990 statt.
Willy Brandt verstehen Hättet Ihr's gewusst? Willy Brandt, damals noch Herbert Frahm, wurde 1940 norwegischer Staatsbürger. Sein Pass wurde allerdings in Stockholm ausgestellt. Warum? Die Nazis waren bereits in Norwegen einmarschiert. Brandt musste nach Schweden fliehen, und das Dokument wurde in der norwegischen Botschaft überreicht. Auch andere inter essante Details lernten die Exkursionsteilnehmer im Forum Willy-Brandt unter den Linden. Zum Beispiel, dass er es am Anfang in der SPD gar nicht so einfach hatte, weil die GenossInnen einem Mann aus einer sozialistischen Jugendorganisation nicht über
Ostkurve ‘18
den Weg trauten. Doch das konnte später der Bewunderung und dem Erfolg, den Willy Brandt als Person und Politiker erntete, keinen Abbruch tun.
Kevin Kühnert vorbei – und wird fürs Gruppenfoto mit der Brandenburger Exkursion festgehalten. Unser Generalsekretär Erik Stohn trifft auch zur Gruppe. So wird über Politik in Land und Bund diskutiert; das Willy-Brandt-Haus, sei-
ne Architektur und Funktion, werden erläutert. Übrigens: Im WBH sind wechselnde, hochkarätige Fotound Kunstausstellungen zu sehen. Ihr braucht also keine besondere Einladung, um mal in Kreuzberg vorbeizuschauen und SPD-Luft zu schnuppern.
Das WBH Überlebensgroß, 500 Kilo schwer und aus Bronze steht Willy Brandt in der SPD-Parteizen trale. Aus Fleisch und Blut dagegen läuft ganz unvermittelt
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Ostkurve ‘18
Übermorgen wird gewählt! Der 22. April 2018 ist ein großer Wahltag auf kommunaler Ebene. Insgesamt in 10 Kommunen wird der oder die
Hauptverwaltungsbeamte/-in direkt gewählt. In vier Landkreisen treten sozialdemokratische Kandidaten an und wol-
IHR LANDRAT Hrsg: SPD Ostprignitz-Ruppin, Steven Seifert, F.-Engels-Str. 25, 16816 Neuruppin, Druck: druckzilla.de, Tauschaer Straße 11, 09243 Niederfrohna
Herausgeber: SPD Spree-Neiße, Gerd Wenzel, Mühlenstr. 17, 03046 Cottbus, Druck: Druckzilla, Tauschaer Straße 11, 09243 Niederfrohna
SPREE-NEIẞE
22. APRI L LAND RATSWAH L
Damit es vorwärts geht!
HERMANN KOSTREWA
RALF REINHARDT
22 April: Landratswahl
OSTPRIGNITZRUPPIN
facebook.com/LandratOPR
IHR LANDRAT FÜR DIE UCKERMARK
unterstützt durch:
Hrsg: SPD Uckermark, Klemens Urban, K.-Marx-Platz 4, 16225 Eberswalde, Druck: druckzilla.de, Tauschaer Straße 11, 09243 Niederfrohna
kurth-wählen.de
len den Landratsposten halten oder neu gewinnen. Ganz im Norden setzen die Amtsinhaber Ralf Reinhardt (Ostprignitz-Ruppin) und Dietmar Schulze (Uckermark) auf die politischen Erfolge, die sie vorweisen können. Dass beide durch ihr Amt Erfahrung und Kompetenz mitbringen, zeigen Top-Bilanzen, stabile Entwicklung und sinkende Arbeitslosenzahlen in beiden Landkreisen. Aber auch die zwei Kandidaten, die bisher noch keine Landräte sind, haben langjährige Erfahrungen als Politiker vorzuweisen: Hermann Kostrewa als Erster Beigeordneter und Sozialund Bildungsdezernent des Landkreises Spree-Neiße will im eigenen Haus Landrat werden. Und der Landtagsabgeordnete Daniel Kurth, Innen- und Kommunalexperte und Mitglied im SPD-Landesvorstand, will die Kreisverwaltung im Barnim übernehmen.
Hrsg: SPD Barnim, Klemens Urban, Karl-Marx-Platz 4, 16225 Eberswalde, Druckerei: druckzilla.de, 09243 Niederfrohna
In Schipkau (Oberspreewald-Lausitz) will der Sozialdemokrat Sven Irrgang Bürgermeister werden.
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DIETMAR SCHULZE
22. APRIL LAND RATSWAHL UCKERMARK
Sprecht Eure Nachbarinnen und Nachbarn über den Gartenzaun an: Am Sonntag wählen gehen – und die richtige Wahl treffen!
Hättest Du's gewusst?
21 984 21.984 Tonnen Spargel wurden in Brandenburg 2017 gestochen. Damit stammten rund 17 Prozent des in Deutschland geernteten Spargels aus Brandenburg. So bescheinigt es die Gemüseerhebung des statistischen Landesamts unter dem Aktenzeichen C I 3 – j / 17.
Kopfnoten Emma Gonzalez:
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Die Schülerin überlebte den Amoklauf vom 18. Februar 2018 in Parkland, Florida, und engagiert sich seitdem bei Protesten gegen Waffengewalt und freien Waffenverkauf. Sie gilt als Gesicht der Protestbewegung "March for our lives".
6 Ingo Senftleben 2009 demonstrierte die CDU in Häftlingskleidung gegen eine "Schande für unser Land". Welche? Die Koalition von SPD und Linken. Einige Jahre danach kann sich Ingo Senftleben eine Koalition mit den Linken vorstellen. Andererseits will er aber auch mit der AfD reden. Je weniger Rückgrat, desto mehr Flexibilität.
Wer sind die Falken? Die Sozialistische Jugend – Die Falken ist ein politischer und pädagogischer Kinder- und Jugendverband, den es schon seit Beginn des 20sten Jahrhunderts gibt.
Jetzt Anm Sommercam
Was wollen die Falken? Ziel der Falken ist es, bei den Kindern und Jugendlichen Interesse für politische, gesellschaftliche und soziale Missstände zu entwickeln. Sie sollen sich mit unserer Hilfe durch Aufklärung und Engagement in der Gruppe zu selbst-
bewussten und kritischen Persönlichkeiten entwickeln. Besonders Kinder sollen ihre eigenen Interessen erkennen und formulieren können sowie sich bewusst werden, welche Rechte sie innerhalb der Gesellschaft haben.
Was tun die Falken? Wir gestalten Freizeitaktivität und Politik von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche. Wir organisieren uns selbst und wollen uns nicht bevormunden lassen. Wir organisieren Seminare und Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche, Gedenkstättenfahrten, Kinderfeste, Gruppenstunden und Tagesak-
tivitäten. Wir betreuen zwei Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen mit offenen Angeboten und wechselnden Projekten in Luckenwalde und Rheinsberg. Ganz wichtig für uns Falken sind unsere jährlichen Zeltlager, wo Kinder und Jugendliche ihren Sommer selbstständig so gestalten können, wie sie möchten!
Anmeldung & mehr Infos: www.falkenbrandenburg.de sjd@falkenbrandenburg.de Oder ruft uns einfach im Landesbüro an: 0331-2 81 29 63 41 Schaut auch auf unsere Facebook-Seite: falkenbrandenburg oder instagram: sjdiefalkenbrandenburg
melden zum mp Der Falken! Jugend-Sommercamp 4.-18.08.18 Sitges (Spanien) Meeresrauschen in deinen Ohren, das Eis schmilzt in der prallen Sonne weg. Du erlebst gerade in Katalonien zusammen mit 120 anderen Jugendlichen aus Brandenburg und NRW den Sommer wie du ihn dir wünschst: Feiern, Baden&Sport, spannende politische Workshops und aufregende Ausflüge nach Barcelona. Gemeinsam erfinden wir hier unser Zusammenleben ganz neu! Denn wir glauben nicht nur fest daran, dass uns Pizza retten kann, sondern auch, dass wir mal den ganzen ner-
vigen Kram über Bord werfen können: Nationalismus, Schulstress, Rechtsruck und autoritären Mist! Komm mit uns und erlebe zusammen mit vielen anderen Freund*innen einen unvergesslichen Sommer! Für Jugendliche im Alter von 13 bis 23 Jahren. Der Teilnahmebeitrag beträgt dieses Jahr zwischen 435 und 480€. Wenn ihr den TNB nicht aufbringen könnt, wendet Euch bitte an uns und wir versuchen eine Lösung zu finden. Anmeldeschluss ist der 1. Juni 2018
Kinder-Sommercamp 20.-29.07.2018 Röbel an der Müritz Pack die Zahnbürste und deine Freund*innen in den Koffer und reise mit den Falken nach Röbel an der Müritz. Frei dem Motto „Was du erlebst, bestimmst du selbst“ kannst du deine Ideen und Wünsche im Falkenzeltlager verwirklichen. Unser Zeltplatz grenzt direkt an das Müritzstrandbad/Röbel und somit können wir nicht nur ganz viel baden gehen, sondern auch das Fußballfeld und das Beachvolleyballfeld jeder Zeit nutzen.
Jahr zwischen 260€ und 310€. Wenn ihr den TNB nicht aufbringen könnt, wendet Euch bitte an uns und wir versuchen eine Lösung zu finden. Im Betrag enthalten sind Unterbringung, Programm, Verpflegung sowie An- und Abreise ab/nach Berlin und Luckenwalde und euer Falken-Mitgliedsbeitrag für 2018. Für alle Kinder zwischen 6 und 12 Jahren!
Schau dir den Blog der letzten Jahre an: Der Teilnahmebei- http://unserzeltlatrag beträgt dieses ger.blogspot.de/
Neumitglied des monats Auf die Idee gekommen, der SPD beizutreten, bin ich... aufgrund der Entwicklung in meiner Heimatstadt Cottbus. Ich erkenne meine Stadt nicht mehr wieder. Es organisiert sich ein Mob gegen die hier untergebrachten Flüchtlinge – da will ich Flagge zeigen! Meckern allein reicht nicht, man muss auch selbst aktiv werden. Gerade die SPD ist es, weil ... es die einzige Partei ist, die die Grundwerte vertritt, die mir wichtig sind, auch wenn sie nicht immer alles durchsetzen kann. Meine ersten Eindrücke sind ... noch wenige, da ich direkt nach meinem Eintritt verreist bin. Dadurch konnte ich an der ersten Mitgliederversammlung, zu der ich eingeladen wurde, nicht teilnehmen.
Rosemarie Petzold (64), OV Cottbus-Mitte/Ströbitz
In der SPD will ich ... anpacken, wo ich gebraucht werde. Die aktive politische Arbeit sollen lieber die Jüngeren übernehmen.
Mit dem Roten Adler durchs Jahr
Mehr auf der Facebook-Seite der SPD Brandenburg
Ostkurve ‘18
(C) Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Brandenburger Köpfe
Norbert Wiemann, wurde im Februar zum neuen Sprecher des AK Europa gewählt. Europaabgeordnete Susanne Melior gratulierte.
Sebastian Rüter ist Vorsitzener der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA). Er folgt Detlef Baer, der die AG 16 Jahre lang leitete.
Stefan Zierke, MdB, wurde zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesfamilienministerin berufen.
Bettina Lugk wurde im März vom Parteitag zur neuen Unterbezirksvorsitzenden der SPD Teltow-Fläming gewählt.
Tina Fischer, Mitglied des Landtags Brandenburg, ist die frisch gewählte Unterbezirksvorsitzende der SPD Dahme-Spreewald.
Karolin Geier wurde zur neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) gewählt.
Matthias Beigel wechselte nach 10 erfolgreichen und ereignisreichen Jahren vom SPD-Landesverband in die freie Wirtschaft.
Katrin Molkentin ist seit April Referentin für Politik und Kommunikation beim SPD-Landesverband Brandenburg.
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Ostkurve ‘18
Ortsvereinsliga SPD Brandenburg
Ins Netz gegangen Internet-Fundstück des Monats
Die 18 größten Ortsvereine: Rang 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Ortsverein
Mitgl.
Potsdam-Mitte Nord
323
Babelsberg
220
Falkensee
201
Kleinmachnow
150
Potsdam-West
140
Hohen Neuendorf
123
Teltow
123
Oranienburg
119
Potsdam-Süd
99
Cottbus-Nord
82
Werder
79
Schwedt
77
Cottbus-Mitte/Ströbitz
75
Königs Wusterhausen
74
Neuruppin
72
Neustadt-Wilhelmsdorf
72
Potsdam Stern/Drewitz/KSF
72
Blankenfelde-Mahlow
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Aufsteiger des Monats: OV Gransee-Fürstenberg, um 17 Plätze nach oben auf Rang 63! Januar 2018
Der SPD-Landesverband im Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9, 14469 Potsdam 0331 –73 09 80 - 0
FAX 0331 – 73 09 80 - 60 ostkurve@spd.de www.spd-brandenburg.de Facebook.com/SPDBrandenburg
youtube.com/SPDBrandenburg twitter.com/ostkurve
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IMPRESSUM.
Erik Stohn Generalsekretär (V.i.S.d.P.) Daniel Rigot Landesgeschäftsführer Birgit Gorholt Organisation & Verwaltung Anja Schneidewind Mitgliederservice & Buchhaltung Katrin Molkentin Politik & Kommunikation Arnulf Triller Politik & Kommunikation
Bildnachweise: Marco Urban (S.1,4) Colourbox (S.5,6); Jürgen Wiedl (S.7); Karoline Wolf/Bildhaus Potsdam (S.9); Wikimedia Commons (S.15), SJ-Die Falken (S.18,19); privat (S.20,21)
Ostkurve.