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MUT FÜR NEUES
Holz als natürliche, nachwachsende Ressource erlebt als Bau- und Werkstoff eine hochverdiente Renaissance.
MUT FÜR NEUES – DIGITALE VISIONEN
Innovativ, ein starker regionaler Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor – die Betriebe der steirischen Holzindustrie schaffen die Basis für Räume, Möbel, Fenster und Böden aus Holz. Forschungsprojekte erproben neue Einsatzgebiete für Holz.
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, ING. RUDI ZECHNER, BEIGESTELLT
Das Thema Holz ist getragen von einer starken Geschichte großer Emotionen. Ganze Zivilisationen wurden auf und aus Holz errichtet. Noch heute bestaunen wir großartige Holzkonstruktionen, die die Stürme der Zeit in beeindruckender Beständigkeit überdauert haben.
Holz erlebt mittlerweile als Bau- und Werkstoff eine eindrucksvolle und hochverdiente Renaissance. Diese ist verbunden mit einem Innovationssprung in die Zukunft und die Steiermark als waldreichstes österreichisches Bundesland steht an der Innovationsspitze. Mit bahnbrechenden Technologien und Verarbeitungsmethoden tragen die rund 220 Unternehmen der steirischen Holzindustrie mit ihren rund 6.000 Mitarbeiter*innen Verantwortung für Klima, Umwelt und Ressourcen. Die steirischen Betriebe der Holzindustrie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Regionalentwicklung, sodass Ingenieure, Fach- und Hilfskräfte auch in entlegenen Regionen des Landes Arbeitsplätze vorfinden und die Wertschöpfung in den Standortgemeinden verbleibt. „In unseren Betrieben spürt man einfach die persönliche Wertschätzung, die die Beziehung zu den Mitarbeitern auszeichnet. Man kennt sich beim
„Die waldreiche Steiermark mit ihren innovativen Betrieben der Holzindustrie ist Vorreiter. Holz ist der Stoff, aus dem wir die Zukunft bauen.“
MONIKA ZECHNER Obfrau der Fachgruppe Holzindustrie in der WKO Steiermark
Die Holzindustrie will hoch hinaus: Brigitte Marold, Franz Mayr-Melnhof, Monika Zechner (v. l.)
Namen und pflegt ein fast familiäres Verhältnis“, erklärt Monika Zechner, Obfrau der Fachgruppe Holzindustrie in der WKO Steiermark. Kein Wunder, schließlich sind 90% der Betriebe der Holzindustrie klassische Familienunternehmen. Das Spektrum erstreckt sich vom EPU bis zum Großunternehmen – der Großteil entfällt auf KMU, vielfach Sägewerke, die für den regionalen Markt produzieren.
REGIONALE SÄGEMANUFAKTUREN UND GLOBAL PLAYER
„Es sind unverzichtbare und sichere Arbeitgeber in der Region, oft seit Generationen am jeweiligen Standort verwurzelt. Dort leisten sie einen wichtigen Beitrag für Wohlstand und Wertschöpfung. Kundennähe und höchster Qualitätsanspruch zeichnen diese ,Sägemanufakturen‘ aus“, betont Zechner. Daneben gibt es auch die großen, bekannten Player in der Branche: Industriebetriebe, die mit Hightech-Werkstoffen wie Brettsperrholz-Produkten seit Jahren große internationale Erfolge erzielen. Und ausbauen. Stellvertretend für viele Investitionen sei die Firma Mayr-Melnhof Holz mit dem Ausbau des Werkes in Leoben genannt. „Aber auch kleinere Betriebe investieren massiv in Digitalisierung und Automatisierung, um ihre Zukunftsfitness zu stärken“, weiß Zechner. Die Investitionsbereitschaft trifft auch auf die Produktionsbetriebe aus den Bereichen Fenster, Parkettböden und Fertighaus zu, die sich ebenso unter dem Dach der Holzindustrie finden.
Die derzeit größte Herausforderung für alle Unternehmen ist der kaum zu deckende Bedarf an Fachkräften und Mitarbeitern. Monika Zechner: „Viele Betriebe tun sich derzeit schwer, Mitarbeiter zu finden, obwohl sie attraktive Arbeitsplätze bieten. Neben der Mitarbeiterfindung wird daher die Mitarbeiterbindung immer wichtiger.“ Dabei sind die Möglichkeiten für junge Menschen und Jobeinsteiger attraktiv. Die Branche kennt nicht weniger als zehn Lehrberufe, allen voran den „Holztechniker“. Die Ausbildungsmöglichkeiten reichen von der Lehre, einer Fachschule, einer fachspezifischen HTL, einer Werkmeisterausbildung bis hin zu einem Fachhochschul-Abschluss. „Ich kenne CEOs in großen Unternehmen, die ihre Karriere mit einer Holztechnikerlehre begannen“, unterstreicht Zechner die Jobchancen.
Starke Impulse erwartet sich Zechner weiterhin von den hochkarätigen Forschungseinrichtungen wie der Holzforschung Austria, der Holz.Bau Forschungs GmbH sowie der TU Graz und der BOKU, die seit Jahren neue Potenziale erschließen und innovative Anwendungen rund ums Holz ermöglichen. Auch das Forschungsprojekt CARpenTiER in Weiz forscht an neuen Einsatzbereichen für Holz.
DATEN & FAKTEN
Fachgruppe der steirischen Holzindustrie
Rund 220 aktive Betriebe schaffen Arbeit für 6.000 Menschen Unternehmen der steirischen Holzindustrie: • Klassische Sägewerke, meist als Familienbetrieb geführt • Großsägewerke • Hersteller von Fertigteilhäusern, Möbeln, Parkett,
Fenstern und anderen
Holzprodukten
Was die Holzindustrie auszeichnet: • Sicherer Arbeitgeber • Klima- und Ressourcenschonend • Hohes Ausmaß an sozialer
Verantwortung • Förderung der Berufsausbildung durch Weiterbildung der Mitarbeiter und Unterstützung von Bildungseinrichtungen
Obfrau: Monika Zechner Geschäftsführerin: Brigitte Marold