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BIZOCIETY
Leiterin des Grazer INNOLAB an der FH CAMPUS 02, Nadja Schönherr, im Gespräch über Restart-up.
ERNEUERUNGSKRAFT
FÜR UNTERNEHMEN
Neue Produkte, innovative Veränderungen und einen Schritt voraus sein. Das stärkt Unternehmen und die Wirtschaft. Für diesen erfolgreichen Restart-up sorgt das INNOLAB an der FH CAMPUS 02 – und zeigt Betrieben, dass nichts unmöglich ist.
„Den Horizont erweitern und den Blickwinkel verändern – als Kooperationspartner der Initiative ,Restart-up‘ fördern wir unternehmerische Kreativität.“
OLIVER KRÖPFL
Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse Z ukunftsfähigkeit geht mit Innovationskraft einher. Daraus entstehen neue Wege, die Klein- und Mittelbetriebe weiter voranbringen. Mehr noch: Mit einem gut durchdachten Restart-up sind sie sogar einen Schritt voraus.
Brachliegendes Potenzial erkennt das INNOLAB an der Grazer FH CAMPUS 02 sofort und versteht dieses neu und raffiniert zu nutzen. Dahinter steht ein Team aus den Bereichen Innovationsmanagement, Industriedesign, Markenentwicklung und Technologie, das mit neuen Produkten, maßgeschneiderten Innovationen und frischen Ideen steirischen Unternehmen wieder Erneuerungskraft verleiht und somit Stillstand nachhaltig vermeiden kann. Und das bei bereits 600 Betrieben – das sind jährlich rund 120 bis 150 Unternehmen, die intensiv von INNOLAB begleitet werden. Nadja Schönherr, Leiterin des INNOLAB, weiß, welche Betriebskompetenzen jetzt wichtiger denn je sind und welche Innovations-Reserven vor allem in der Holzbranche stecken.
Worauf kommt es bei der Erneuerungskraft von Betrieben an und wann ist der perfekte Zeitpunkt dafür?
Nadja Schönherr: Das Mindset der UnternehmerInnen spielt eine wesentliche Rolle. Nur wenn der Veränderungswille vorhanden ist, das eigene Unternehmen auf die Rüttelstrecke zu stellen, kann man sein Unternehmen völlig neu denken. Dafür gibt es keinen perfekten Zeitpunkt, denn die Herausforderungen an ein Unternehmen ändern sich ständig. Deshalb verstehen wir Restart-up als kontinuierlichen Prozess der Erneuerung und Weiterentwicklung.
Beim Umdenken spielt auch die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle, oder?
In puncto Nachhaltigkeit arbeiten wir auf Basis der „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen. Die Entwicklung am Markt zeigt auf, dass nicht nur Kunden nachhaltige Produkte nachfragen, sondern auch MitarbeiterInnen Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung legen. Hier liegt es an den Betrieben, entsprechende Schritte im Bereich Employer Branding zu setzen.
Wie bleibt man als Unternehmen flexibel und innovationsbereit?
Indem man offen für Neues ist, Innovation Scouting und branchenfremdes Netzwerken betreibt. Und natürlich Durchhaltevermögen bei der Umsetzung von Neuem hat. Schließlich besteht Innovation zu einem Prozent aus Inspiration und zu 99 Prozent aus Transpiration.
Welche neuen Wege sehen Sie aktuell in der Holzbranche?
Die Holzbranche zeichnet sich durch Traditionen, technisches Know-how und kreative sowie kundenorientierte Handwerkskunst aus. Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich u. a. bei Hybridwerkstoffen bei smarten Produkt-Service-Kombinationen, Digitalisierung und Robotik. Leider hemmt derzeit die Fachkräfte- und Nachfolgeproblematik die Innovationsmöglichkeit der Betriebe.
Welches Projekt haben Sie dazu bereits umgesetzt?
Gemeinsam mit der Grazer Tischlerei Feldbaumer haben wir an einer Produktinnovation gearbeitet. Über die Frage, welche anderen Werkstoffe zum Holz infrage kommen, ist die neue Produktlinie „Acoustic Furniture“ entstanden – Einrichtungsgegenstände, die mit Schallabsorbern kombiniert werden und die Raumakustik optimieren.
Welche Branchen haben von einem Restart-up noch profitiert?
Mit der Spenglerei Metallbau Fladischer haben wir beispielsweise an der Digitalisierung im Bereich der Dachprüfung und Dachsicherung gearbeitet. Gemeinsam entwickelten wir ein Konzept, Drohnen zur Sichtkontrolle von Dachschäden einzusetzen – in Zeiten des Fachkräftemangels ein wirkliches Plus. Und mit einem Handelsunternehmen in der Südsteiermark arbeiten wir aktuell am Konzept eines eSports-Centers. Ein Experience Hub für eSports ist völlig neuartig, entspricht einem top-aktuellen Trend und lockt eine komplett neue Zielgruppe an.
www.innolab.at
„Innovation, Digitalisierung und Robotik-Technologien sind zentrale Themen der Holzwirtschaft. Mit Restart-up bieten wir eine passende Unterstützung.“
JOSEF HERK
Unternehmer & Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark Peter Konrad von Konrad Forst und Christian Felber, Innovationsbegleiter von INNOLAB, über das gemeinsame Projekt hydraulprodukter.at
Mit welchem Wunsch sind Sie an das INNOLAB herangetreten?
Peter Konrad: Ich wollte wissen, wo die Stärken und Schwächen meines Unternehmens liegen und welche Möglichkeiten es für die Weiterentwicklung des Online-Auftritts gibt.
Dazu haben Sie den Lockdown 2021 genutzt. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit während der Pandemie?
Peter Konrad: Die online abgehaltenen Termine waren für mich eine neue Erfahrung. Mir war wichtig, unsere Unternehmensphilosophie zu vermitteln und einen Überblick über unser Geschäftsmodell zu geben.
Christian Felber: In einem knackigen Prozess sind wir in wenigen Videokonferenzen zu neuen innovativen Entwicklungsmöglichkeiten gelangt.
Wie konnte das INNOLAB bei der Weiterentwicklung letztendlich unterstützen?
Christian Felber: Als neutraler Blick von außen analysierten wir das komplette Geschäftsmodell, filterten die Stärken und Schwächen und zeigten Trends und Weiterentwicklungsszenarien auf.
Das Resultat dieser Zusammenarbeit?
Christian Felber: Wir stärkten das Kerngeschäft, indem wir neuen Input für den Online-Auftritt lieferten. Darüber hinaus haben wir an einem Konzept für die Community „Friends of Hydraulprodukter“ gearbeitet – eine Drehscheibe in der Ersatzteilversorgung für die hochmechanisierte Holzernte in Mitteleuropa.
Peter Konrad: Wir konnten die Marke „Peter Konrad“ in den Fokus rücken. „Friends of Hydraulprodukter“ erreicht inzwischen Kunden in Litauen, Lettland, Deutschland, Rumänien, Italien, Slowenien, Tschechien u. a. m. „Im Internet kannst du heute alles kaufen“ – aber nicht die vierzigjährige Erfahrung und die Branchen-, Markt- und Produktkenntnisse, die ich mir angeeignet habe. Dies wiederum kommt unseren Kunden zugute.
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GREEN PANTHER 2021
So sehen Sieger:innen aus: Der Green Panther ist einer der renommiertesten Werbepreise des Landes. Kein Wunder also, dass eine Auszeichnung mit der kreativen Großkatze in der Szene höchst begehrt ist. In 14 kreativen Kategorien wurden 2021 die besten Arbeiten von einer Jury ausgewählt und der ORF bot der spannenden Verleihung im Landesstudio Steiermark eine Bühne, die per Stream zur Hauptabendzeit um 20.15 Uhr über die ORF-TVthek übertragen wurde. In Gold, Silber und Bronze wurden die „Green Panther“-Trophäen vergeben. Zu den Abräumern des Abends zählten moodley brand identity (5x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze), EN GARDE (3 x Gold, 5 x Bronze) und RNPD – Raunigg & Partner Development (2 x Silber, 1 x Bronze).
1. Die glücklichen Gewinner des Green
Panther 2021 2. Moderatorin Kathi Wenusch 3. ORF-Landesdirektor Gerhard Koch,
Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und
Thomas Zenz, Obmann der Fachgruppe
Werbung und Marktkommunikation (v. l.) 4. Die begehrte Trophäe. Die Verleihung des „Green Panther 2021“ fand unter
Einhaltung der aktuellen Covid-
Bestimmungen statt. 5. Young-Creatives-Gewinnerin Nina Lutz mit Thomas Zenz, Obmann Fachgruppe
Werbung und Marktkommunikation 6. Kategorie Event: Wirtschaftslandesrätin
Barbara Eibinger-Miedl mit Susanne
Hartinger (Hartinger Consulting) und
Barbara Porotschnig (FH Campus02) 7. Kategorie Fotografie: Daniela Mudri (Raminger & Hirzberger) mit Geo
Reschen (Fachgruppe Werbung und
Marktkommunikation) 8. Kategorien Kampagne, Out of Home und Outside the Box: Patrick Haas (En
Garde, r.) mit David Kumpusch (Grazer
Wechselseitige Versicherung) und
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-
Miedl 9. Kategorie Online-Kommunikation:
Viktoria Resch (l’affinité, l.) mit Doris
Kirschner (Stadt Graz) und Christoph
Grassmugg (Organisationsteam Green
Panther) 10. Kategorie Regionalkampagne: Stefan
Unger (moodley brand identiy) mit
Marion Kreiner (Verein Active Cities,
M.) und Wirtschaftslandesrätin Barbara
Eibinger-Miedl 11. Kreativ und flexibel: Covid-konform wurden die weiteren Panther-Trophäen im Studio für die Zustellung an die Silber- und Bronze-GewinnerInnen verpackt.
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HOLZBAUPREIS 2021
Ausgelobt von der Landesinnung Holzbau und „Besser mit Holz!“ dokumentiert und prämiert der Holzbaupreis das steirische Holzbau-Können. Und die Preisträger zeigen klar eines: Holz ist zum selbstverständlichen Baustoff geworden. Knapp 180 Einreichungen zeigten, dass der Holzbau eindeutig in der Breite angekommen ist.
1. „Besser mit Holz!“-Obmann Josef König,
Innungsgeschäftsführer Bernd Haintz und
Landesinnungsmeister Oskar Beer (v. l.) 2. Holzindustrie-Obfrau Monika Zechner 3. Strobl Bau – Holzbau ist zweifacher
Sieger beim Steirischen Holzbaupreis 2021: Ausgezeichnet wurde das Projekt
Reininghausgründe Q7 sowie das Wohnprojekt
KooWo Volkersdorf.
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GESCHICHTE IM MITTELPUNKT
Bereits zum fünften Mal wurde mit dem BUSINESS HISTORY MONAT Unternehmensgeschichte geschrieben. In Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Karl-FranzensUniversität Graz werden darin die Historien heimischer Leitbetriebe präsentiert. Foto: BUSINESS-MONATGF Nicole Niederl mit Thomas Krautzer (l.) und Walter M. Iber (r.) vom Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte
Nachzulesen unter: www.businessmonat.at