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IST ES GERADE perfekt
Verwurzelt in der Gemeinde „Saiga Hans“, auf Erfolgskurs mit TTF Frauscher in Mattighofen: Jacqueline Stempfer wurde nach dem Tod ihres Vaters vor zwei Jahren plötzlich Chefin. Wie sie aus dieser dunklen Zeit gestärkt hervorging und warum sie das Wort „Karrierefrau“ nicht mag, erzählt die bildhübsche Working Mum im Zuge des Covershootings, bei dem sie endlich wieder strahlen kann.
Eigentlich hätte es Jacqueline Stempfer (34) nach der Tourismusschule Bad Ischl in die Ferne gezogen, doch mit dem ungeplanten Einstieg in die Firma ihres Vaters und der späteren Gründung einer eigenen Familie ist sie ihrer Heimatgemeinde „Saiga Hans“ – wie St. Johann am Walde auf innviertlerisch heißt – treu geblieben. Nach dem überraschenden Tod ihres Vaters während der Coronapandemie, der für die gesamte Familie ein schwerer Schicksalsschlag war, leitet sie heute zusammen mit ihren beiden Brüdern höchst erfolgreich die Geschicke von TTF Frauscher – Anbieter von Türen, Toren, Fenster, Sonnenschutz und Zubehör – und ist mit ihrer Entscheidung rundum glücklich. Kumpelhaft „Jacqui“ genannt, ist sie eine von zwei Frauen in Österreich und sogar
Europa, die bei Internorm den Lehrgang zum „Diplomierten Montagespezialisten“ abgeschlossen hat, behauptet sich bravourös in der Baubranche und hat auch sonst allerhand drauf. Natürlich gibt es immer Schrauben, an denen man drehen müsste, doch insgesamt findet sie ihr Leben gerade ziemlich perfekt, wie die glücklich verheiratete Vollblutmama von zwei Jungs, sechs und drei Jahre alt, im Innviertlerin-Interview einräumt. Zieht irgendwo rauer Wind auf, hilft ihr das Motto: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
Frau Stempfer, Sie haben an der Tourismusschule Bad Ischl im Zweig Hotelmanagement maturiert und hatten vor, auf ein Schiff zu gehen. Was hat Ihre Pläne durchkreuzt?
Nach der Matura war ich knapp eineinhalb Jahre im Backoffice einer Rezeption. Danach bewarb ich mich mit meinem damaligen Lebensgefährten und jetzigen Mann fürs Schiff, dann fiel jedoch die Sekretärin meines Vaters aus, und er bat mich, zur Überbrückung für ein paar Monate im Betrieb einzuspringen. Da bin ich dann geblieben.
Im Management sind Sie dennoch gelandet, nur eben in einer anderen Branche. Was sind Ihre Tätigkeitsfelder bei TTF?
Mein größter Part ist der kaufmännische Teil. Finanzen, Rechnungswesen, Buchhaltung, Personalmanagement, Werbung und Marketing, Customer Care, aber es treibt mich auch immer wieder gerne in den Verkauf.
Wordrap
Glücklich macht mich … das Lachen meiner Kinder. Diesen Wunsch möchte ich mir noch erfüllen ... eine Weltreise!
Eine Schwäche habe ich für … gutes Essen und meinen Mann. Wo ich vom Alltag abschalten kann … bei guten Gesprächen.
Mein Motto:
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. (Aristoteles)
Wer hat TTF gegründet und welche Leistungen bieten Sie an?
Unsere Eltern Edi und Gabi Frauscher übernahmen im Jahr 1986 das Café Frauscher in St. Johann am Walde. Mein Vater war zeitgleich als Fachmonteur bei der Firma Tortec angestellt. 1995 gründeten sie parallel zum Café ein Montageunternehmen für Brandschutztüren und Tore. 1997 wurde das Café geschlossen und man konzentrierte sich voll und ganz auf TTF mit einer stark wachsenden Produktpalette. Das Café wurde zum Schauraum umgestaltet und seit 2007 ist der Firmenstandort in Mattighofen. Wir führen hochwertige Markenprodukte im Bereich Türen, Tore, Fenster, Rollläden, Raffstore, Insektenschutz, Markisen, Wind- und Wetterschutzanlagen, Terrassenüberdachungen, Zäune und Balkone, Brandschutztüren, Brandschutztore, Fensterbänke, Innentüren, Heizstrahler für Terrassen und vieles mehr.
2020 war für Sie ein turbulentes Jahr in mehrfacher Hinsicht. Was ist passiert?
Das Jahr hat eigentlich voller Vorfreude auf unsere große Hochzeit im Juni begonnen. Leider kam Corona. Aufgrund der Lockerungen im Juni war es uns kurzfristig dann doch möglich, klein und vorerst standesamtlich im Kreise der engsten Familie zu heiraten. Im Nachhinein gesehen bin ich so froh, dass mich mein Vater noch zu meinem Mann führen konnte, da das für eine Tochter natürlich irrsinnig wichtig ist. Im November erkrankte mein Vater an Corona und kam innerhalb weniger Tage ins Krankenhaus. Dann standen die schlimmsten Wochen unseres Lebens bevor. Es war ein ständiges Auf und Ab und er musste in Tiefschlaf versetzt werden. Kurz darauf wurde er an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und nach Linz transportiert, wo er dann am 30. November 2020 im Alter von sechzig Jahren verstarb.
Wie schafften Sie es, aus dieser dunklen Zeit gestärkt hervorzugehen? Die darauffolgenden zwei Jahre waren schließlich die erfolgreichsten Jahre in der TTF-Geschichte, dazu zählte auch das Erreichen des Internorm Gold Level Status.
Ich denke, vor allem der unermüdliche Zusammenhalt unter uns drei Geschwistern, unseren Familien und unseren Mitarbeitern trug zum Erfolg bei. Wir gingen gemeinsam durch die- se wirklich sehr dunkle Zeit, wo es auch unvorhersehbare Hürden zu bewältigen gab. In der Firma haben wir uns von veralteten Strukturen gelöst und viele Umstrukturierungen durchgeführt. Wir haben z.B. in einen Fensterkran investiert, welcher bis zu 500 Kilogramm schwere Glasscheiben hebt, unsere Mitarbeiter schont und zugleich viele vorher unmögliche Projekte möglich macht.
Was bedeutet es für Sie, das Lebenswerk Ihres Vaters zusammen mit Ihren zwei Brüdern weiterzuführen?
Es war nicht selbstverständlich, dass wir sein Lebenswerk einfach übernehmen durften, wir hatten eineinhalb Jahre lang viele schlaflose Nächte und mussten uns diese Möglichkeit hart erkämpfen. Es bedeutet uns sehr viel. Mein Bruder Edi ist seit 2000 im Betrieb, Reini seit 2004 und ich seit 2008. Wir waren in den Firmenaufbau schon als Kinder involviert. Reini half z.B., das Logo von TTF zu entwerfen. Unsere Mama gab uns Kindern Häuser auf
Papier, wo wir die Fenster in verschiedenen Farben anmalten. Es sind Mitarbeiter im Unternehmen, welche uns von klein auf kennen. Wir drei Geschwister haben dieselbe Leidenschaft. Wir lieben es, uns in verschiedenste Stilrichtungen einzufühlen und perfekt zugeschneiderte Konzepte auszuarbeiten. Für uns war es somit keine Option, sondern von Anfang an eine klare Entscheidung, dieses Lebenswerk weiterzuführen.
Sie sind in der Baubranche tätig. Haben Sie das Gefühl, sich als Frau „beweisen“ zu müssen?
Ich würde sagen, anfangs ja. Ich kam aus einer komplett anderen Branche. Ich habe immer mit Nachdruck an meinem technischen Wissen gearbeitet und habe z.B. auch als eine von zwei Frauen in Europa bei Internorm den Lehrgang zum „Diplomierten Montagespezialisten“ abgeschlossen. Mein Hauptaufgabengebiet bei TTF ist trotzdem der „weiblichere“ Teil, der sich sehr gut mit den Stärken meiner Brüder ergänzt.
Sie haben bald nach der Geburt Ihrer zwei Kinder wieder im Betrieb gearbeitet und auch dort gestillt. Eine Frage, die alle Working Mums interessieren dürfte: Wie gelingt es Ihnen, den Spagat zwischen Job und Familie zu schaffen?
Meine Kinder waren beide pflegeleichte und zufriedene Babys. Ich hatte beide mit im Büro und habe alle drei Stunden gestillt. Mein Mann ist Head of Industrial Engineering bei KTM, wo unseren Kindern eine tolle Krabbelstuben- zeit beschert wurde. Als ich damals den ersten unserer Söhne im Kindergarten bei uns im Ort anmeldete, gab es noch keine Nachmittagsbetreuung, da habe ich mir ein Homeoffice eingerichtet, was immer wieder Gold wert ist. Generell kann ich auch immer auf die Unterstützung meiner Familie zählen.
An welchen Schrauben müsste man für arbeitende Mütter noch drehen?
Generell finde ich, dass hier in Österreich Handlungsbedarf besteht. Wir reden immer von Fachkräftemangel, es wird aber für uns Mütter wenig geboten. Im Gegenteil, die Betreuung für den Nachmittag ist teilweise so kostenintensiv, dass es sich viele Mütter überlegen, ob sie überhaupt arbeiten gehen sollen. Das ist eine Politikfrage, aber meines Erachtens wäre ein kostenloser Kindergarten bis z.B. 15 Uhr für arbeitende Mütter ein guter Anfang.
Wie stehen Sie zur Bezeichnung „Karrierefrau“?
Das ist ein Wort, das mich sehr trifft, denn keiner sieht in die vier Wände hinein. Die Zeit, die ich z.B. mit meinen Kindern habe, nutze ich voll und ganz, und diese ist absolute Qualitätszeit. Der Haushalt muss warten, bis die Kinder im Bett sind. Wir kochen auch jeden Abend frisch. Ich würde mir diesbezüglich mehr Akzeptanz unter uns Frauen wünschen. Jede Frau ist wunderbar – ich schätze jede Frau, welche nonstop bei den Kindern ist und den Haushalt und Garten „schupft“. Wir sollten nicht kritisch gegenüber anderen Lebensmodellen sein, sondern uns gegenseitig bestärken, denn jede Mutter will nur das Beste für ihre Kinder und ihre Familie.
Jacqueline Stempfer
Finden Sie genug Arbeitskräfte in der Region?
Wir haben das Glück, dass unser Team beständig ist, sind aber stets am Wachsen. Momentan suchen wir jemanden für den Verkauf und einen Lehrling für die Montage. Oft ist es schwer, mit den großen Unternehmen in der Region zu konkurrieren. Viele der Arbeitskräfte kennen die Vorzüge so eines familiären Umfeldes nicht.
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Jacqueline Stempfer
Warum ist das Team von TTF so beständig?
Ich denke, das hat vor allem mit einem ehrlichen, guten und respektvollen Miteinander zu tun. Bei uns sind die Mitarbeiter keine Nummern, im Gegenteil, sie zählen zur Familie. Wir machen viel gemeinsam – das reicht vom morgendlichen Kaffee mit Besprechungen über das gemeinsame Mittagessen bis hin zu privaten Unternehmungen, Familienfesten und Betriebsausflügen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Familienbetriebs?
Ich würde mir wünschen, dass alles so bleibt, wie es gerade ist. Wir drei Geschwister sind uns einig und haben ein sehr gutes Miteinander im Team, eine tolle Auftragslage und gehen jeden Tag gerne in die Arbeit.
Was schätzen Sie am Standort im Innviertel?
Mein Heimatort und der Standort unserer Firma liegen beide im Innviertel. Privat schätze ich das sichere und unglaublich schöne Aufwachsen für meine Kinder. Der wunderbare Kobernaußerwald, ein Skilift im Ort, ein tolles Vereinsleben – man kennt sich untereinander. Aus beruflicher Sicht liebe ich das Ehrliche an den Leuten hier und schätze vor allem die Geradlinigkeit der Innviertler.
Der 15 Mitarbeiter zählende Familienbetrieb TTF Frauscher mit Sitz in Mattighofen schaffte es 2021 zum Gold Level Partner von Internorm für eine überdurchschnittliche Performance.
Golden Award Gewinner & Gold Level Partner
Kundenbegeisterung steht bei uns an oberster Stelle und dafür wurden wir von Internorm mehrmals mit dem begehrten 1st window Award in Silber im Bereich Kundenzufriedenheit und als erster Internorm-Partner mit dem Golden Award Europa ausgezeichnet.
Als zertifizierter Gold Level Partner bieten wir Ihnen eine überdurchschnittliche Performance in Hinblick auf die Abwicklungsqualität und den Kundenservice. Damit Sie uns vom ersten Kontakt an Vertrauen entgegenbringen können, ist eine Rundum-Betreuung, die von professioneller Beratung über saubere Montage bis zum Eingehen auf individuelle Wünsche reicht, für uns selbstverständlich.
Denn: Wir sind erst zufrieden, wenn Sie begeistert sind!
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