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NIEDERÖSTERREICH

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WORDRAP

WORDRAP

Das war los im Land ...

©NLK Pfeiffer

Bei der Zweiten Zukunftsdiskussion in Grafenegg: Gustav Dressler, David Bosshart, LHfrau Johanna Mikl-Leitner, Diana Kinnert, LH-Stellvertreter Franz Schnabl, Steffi Burkhart, Landesrat Gottfried Waldhäusl

© NLK Pfeiffer

Nach dem Pressegespräch wurde traditionell eine Heilige Messe in der Stiftskirche gefeiert, danach erfolgte der Leopoldisegen mit der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Administrator Prälat Maximilian Fürnsinn.

© NLK Burchhart

Segnung des Landeshauptstadtweines 2022: BM Matthias Stadler, die Winzer Rudi und Burgi Hofmann, Diözesanbischof Alois Schwarz, LHfrau Johanna Mikl-Leitner und Niederösterreichs Weinkönigin Diana Müller

AN MORGEN DENKEN

Vor rund fünf Monaten ist der Startschuss zur Entwicklung der neuen Landesstrategie 2030 erfolgt. Fünf zentrale Fragestellungen bildeten die Eckpunkte dieses Prozesses: „Wovon leben wir morgen? Wie leben wir morgen? Worauf achten wir morgen? Wer wollen wir morgen sein? Wie organisieren wir uns morgen?“ Die Beantwortung soll „auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen, mit nationalen und internationalen Experten, mit der größtmöglichen Beteiligung unserer Landsleute und im Miteinander aller in der Landesregierung vertretenen Parteien“ erfolgen. Mit dabei waren der Autor, Speaker, Trendforscher sowie Präsident der Duttweiler-Stiftung David Bosshart als auch die Autorin, Publizistin und Politikerin Diana Kinnert. EIN GROSSER DANK

„Was Niederösterreich so besonders macht, ist auch das Ehrenamt, welches wir am Landesfeiertag in den Mittelpunkt stellen wollen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und bedankte sich bei allen Freiwilligen für deren Engagement. „Mehr als 600.000 Menschen gehen in ihrer Freizeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach, mehr als die Hälfte der Landsleute engagiert sich freiwillig in einem oder mehreren der über 20.000 Vereine.“ Auch das soziale Engagement des Stiftes Klosterneuburg habe eine mehr als 900 Jahre währende Tradition, betonte Administrator Prälat Fürnsinn. Das Stift nehme seine religiöse, kulturelle und soziale Verantwortung wahr: Rund eine Million Euro werden pro Jahr an Hilfeleistungen zur Verfügung gestellt. MITEINANDER FEIERN

„2022 gibt es mit den Jubiläen 100 Jahre Trennung Niederösterreich-Wien, 30 Jahre Spatenstich für das Landhaus in St. Pölten, 25 Jahre Übersiedlung und auch 25 Jahre Festspielhaus viel zu feiern, dabei muss man auch mit einem guten Wein anstoßen“, sagte die Landeshauptfrau bei der von Diözesanbischof Alois Schwarz vorgenommenen Segnung des Landeshauptstadtweines 2022 im Landhaus in St. Pölten. Mit Verweis auf die am Etikett ineinander verschlungenen Elemente aus den Wappen von Niederösterreich und St. Pölten sprach Mikl-Leitner von einer schönen Symbolik: „Gemeinsam haben wir aus St. Pölten eine Landeshauptstadt gemacht. So ist dieser Wein auch ein Auftrag, im Miteinander diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.“

WENIGER STRESS, MEHR GESUNDHEIT

Dauerstress, Angstzustände, chronische Erschöpfung: Primaria Waltraud Bitterlich erklärt, warum psychische Erkrankungen immer mehr werden und wie man gegensteuern kann.

Text: Nicole Madlmayr Foto: Rehazentrum St. Lambrecht GmbH Primaria Dr. Waltraud Bitterlich

Primaria Waltraud Bitterlich ist ärztliche Leiterin von „Auszeit“, dem Gesundheitszentrum St. Lambrecht in der Steiermark. „Es kommen zunehmend Menschen zu uns, die nach einer Coronainfektion an Ängsten oder Depressionen, vor allem aber auch an chronischer Erschöpfung leiden“, erklärt die Medizinerin im Interview.

NIEDERÖSTERREICHERIN:

Können Sie nachvollziehen, dass im Moment immer mehr Menschen innerlichen Stress und auch Angst verspüren?

Dr. Waltraud Bitterlich: Ja, das hat etwas mit unserer evolutionären Ausstattung zu tun: Die Situationen, von denen wir uns am meisten bedroht fühlen, sind diejenigen, die wir als neuartig, unvorhersehbar und unkontrollierbar empfinden. In solchen Zeiten springt unser Alarmsystem vermehrt an. Es folgen uralte Reaktionsmuster, im Sinne einer Kampf- oder Fluchtreaktion. Problematisch wird es dann, wenn diese Reaktionen auf Herausforderungen nicht nur wenige Minuten andauern und wieder in Entspannung münden, sondern auf Hochtouren weiterlaufen. Hier können wir entgegenwirken und die Angst- und Stressspirale rechtzeitig durchbrechen.

Woran kann man erkennen, dass man in Richtung Burn-out schlittert?

Wichtige Hinweise auf eine dauerhafte Stressbelastung sind massive Erschöpfung und schlechter Schlaf über einen längeren Zeitraum. Oftmals sind wir auch leichter irritierbar und abgelenkt, fühlen uns schneller überfordert. Für Dinge, die uns normalerweise stärken, finden wir keine Zeit mehr oder haben einfach keine Energie. Hinzu kann eine Vielzahl an körperlichen Beschwerden kommen, wie Tinnitus oder Verdauungsstörungen, für die es keine klare organische Ursache gibt.

IDEAL IST ES, SICH UM SEINE GESUNDHEIT ZU KÜMMERN, WENN SIE NOCH VORHANDEN IST.

Dr. Waltraud Bitterlich

Wo setzen Sie in Ihrem Haus bei den Therapien an?

Zusätzlich zu klassischen psychotherapeutischen Verfahren verfügen wir über eine exzellente Expertise in den Bereichen Bewegung, Sport und achtsamkeitsbasierte Interventionen. Wir gehen innovative Wege, indem wir unter anderem verschiedene Sportarten mit therapeutischen Inhalten verknüpfen. Sportarten wie beispielsweise Klettern bieten sich sehr gut an, um Stresstoleranz auf einer ganzheitlichen Ebene zu trainieren. Wir schaffen Rahmenbedingungen, in denen Menschen bewusst neue Erfahrungen machen, ihren Handlungsspielraum erweitern und neue Verhaltensweisen erlernen und ausprobieren können. So entstehen nach und nach neue Pfade in unserem Gehirn.

Wann ist man bei Ihnen richtig? Wenn man bereits Beschwerden hat, ist es oft ja schon fast zu spät …

Unser Gesundheitszentrum bietet neben der klassischen psychiatrischen Rehabilitation auch Präventions- und Regenerationsangebote für Privatpersonen in den Bereichen psychische Gesundheit und Stressmedizin. Zwischen Gesundheit und Krankheit besteht ein fließender Übergang. Idealerweise beginnen wir, uns um unsere Gesundheit zu kümmern, wenn sie noch vorhanden ist. Zu verstehen, dass wir Gesundheit nicht „haben“, sondern unser Organismus sie stetig „herstellt“ und wir ihn dabei unterstützen können, ist ein wichtiger Ausgangspunkt. Als therapeutisches Team sehen wir unsere Aufgabe darin, Bewusstsein für diesen Gestaltungsprozess zu erzeugen und hilfreiche Anregungen zu bieten. Indem wir uns moderaten Herausforderungen in sicherer Umgebung aussetzen, können positive Anpassungsprozesse in Gang gebracht werden, sodass wir gestärkt daraus hervorgehen. Unsere Therapien fördern genau diesen Prozess.

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